eee Volksblatt.) Kbonpement(Badiſche Volkszeitung.) der Stadt Mannheim und Umgebung. Telegramm⸗ Adreſſe 70 Pfeunig monatlich. 2 9 8„Seneral⸗Anzeiger Bringerlohn 30 Pig. monatlich, l 1 2 90 Wanntzeim““ Badiſche Neueſte Nachrichten auiſchlag...4 pto Quaxtal. 8 Teleſan⸗Nummtern: Einzel⸗Nummet 5 Pig. 5 Dirrktion u. Buchhaltung 1444 8 IAnabtängige Jageszeitung. me wee e In ſera te: uch 2 KM 1 nahme v. Druckarbeiden 0e Die Colonel⸗Zeile 2 Pfg. And verbreitetſte 8 Tag asgaben Soene aktionsberegus Nebafttoeoen 877 Auswärtige Iuſerate. 50„ in Maunheim und Umgebunz. Gnοο ο Sehntg) im Veriin und Rawiawulge. Grpebucden und Berbags- 7 Schluß der Jnſeraten⸗Aunahme ſür des Wiitzagsblatt Mergens 30 0 Mbb, für das Nhapblatt Mesbucdttazs 8 wor. VVVVw; Nr. 583. Donnerstag, 15. Dezember 1910. Abendblatt.) Die heutige Abendausgabe umfaßt 12 Seiten. — Der biſchöfliche Erlaß an die bayeriſchen Lehrer iſt im heutigen Mittagsblatt von unſerem Münchener Korreſpondenten ſchon in ſeiner weſentlichſten Bedeutung gewürdigt worden, er verdient aber wohl noch ein näheres Eingehen, vor allem unter dem Geſichtspunkt, daß der Erlaß wieder einmal deutlich macht, wie der Epiſkopat in Bayern ſchaltet, als ob es dort eine ſtaatliche Autorität überhaupt nicht mehr gebe. Im oberhirtlichen Auftrag haben die katholiſchen Pfarrämter an ſämtliche Lehrer und Verweſer der Volksſchule— ſo zu leſen in der „Augsb. Poſtztg.“ Nr. 281 vom 14 ds. Mts.— ein vom 11. Dezember datiertes Schreiben ihres Biſchofs, in dem vor der„Bayeriſchen Lehrerzeitung“ gewarnt wird, überſandt„als Erlaß der oberhirtlichen Stelle“. So nimmt die Kirche, ohne erſt lange bei der ſtaatlichen Behörde anzufragen, das Schulaufſichtsrecht in Anſpruch und„tut kund und zu wiſſen“, wie ſie über die Ausübung verfaſſungsmäßig gewähr⸗ leiſteter Rechte ſeitens der ſtaatlichen Schullehrer denkt und was ſte in dieſer Beziehung anzuordnen für gut findet. Der Aufforderung, daß die Pfarrämter in ihrer kirchlichen Eigenſchaft, nicht als Lokalſchulinſpektoren, den oberhirtlichen Befehl zur Kenntnis der Lehrer bringen, iſt ein taktiſcher Schachzug, der en der wahren Natur und Tragweite des Vorſtoßes nicht das geringſte ändert. Tatſache iſt, daß der Großapparat der organiſierten Romkirche in Bewegung geſetzt wird, um einen Gewiſſensdruck auf eine ganze Kategorie beſtimmter, ſtaatlicher Beamter auszuüben und ihnen die Freiheit der perfönlichen Ent⸗ ſchließung zu nehmen. Was hier den Lehrern paſſiert, kann morgen anderen Beamten bis zu den Offizieren hinauf geſchehen. Neben den Staat, deſſen Weiſungen zu reſpek⸗ kieren ſind, etabltert ſich die Kirche, die nicht mehr bloß auf dem gewohnten und durchaus berechtigten Weg der kirch⸗ lichen Seelſorge ihren Willen durchzuſetzen ſucht, ſondern mit der ganzen Wucht der Autorität an beſtimmte Beamtenklaſſen herantritt und ſie auf dem Wege eines kirchenbehördlichen„Erlaſſes“, in Ideal⸗ konkurrenz mit dem Staat, vor die Alternative ſtellt, ſich entweder als Staatsbürger Direktiven von der Kirche geben zu laſſen oder in Konflikt mit der Kirche, dem katholiſchen Volk und dem allmächtigen Zentrum zu geraten. Der Weg, den ſo das bayeriſche Epiſkopat eingeſchlagen hat, iſt genau derſelbe, den ſeinerzeit die elſaß⸗lothringiſchen Biſchöfe gingen, um dem ſchmähſtichtigen„Sterbekerzenartikel“ des Herrn Nigetiet das nötige Gewicht zu geben. Damals hat ſich der katholiſche Staats⸗Sekretär Zorn von Bulach dieſen Uebergriff in die ſtaatliche Sphäre energiſch verbeten; in Bayern, wo von einer unabhängigen Regierung, ſoweit kirchliche Machtintereſſen in Frage kom⸗ men, nicht gut mehr geſprochen werden kann, wird das ſchwer⸗ lich geſchehen. Der Inhalt des oberhirtlichen Erlaſſes ſelbſt hat weniger Bedeutung: an einem Sündenregiſter her usge⸗ griffener Zitate wird„bewieſen“, daß die„Bayriſche Lehrer⸗ zeitung“, das Organ des Bayriſchen Lehrervereins, kir⸗ chenfeindlich geſinnt ſei und darum wird„das ebenſo ernſte wie dringende Erſuchen an die katholiſchen Leh⸗ rer unſerer Diözeſe geſtellt, auf die Vorſtandſchaft einzuwirken, daß der 5„ beſeitigt oder wenig⸗ ſtens die Redaktion der„Lehrerzeitung“ aufgefordert werde, ſich aller Angrife auf Religion und kiichliche Autorität zu enthalten.“ Der erſte Vorſitzende des Vereins, Oberlehrer Schubert, hat im Auftrag des Hauptausſchuſſes ſofort gegen dieſen Erlaß Proteſt erhoben und auf die„Unge⸗ heuerlichkeit des Zuſtandes“ hingewieſen, der„ſich bei der Tatſache, daß der Pfarrer als Kgl. Lokalſchulinſpektor der unmittelbare Vorgeſetzte des Lehrers iſt, mit dem Eingriff der biſchöflichen Ordinariate in das Beſtimmungsrecht der Lehrer eröffne.“ In dem Proteſt, der gegen das Würzburger Epiſkopat gerichtet iſt, heißt es weiter: „Der Vorſtoß des Würzburger Epiſkopats zeigt aus Neue, daß die Verfechtung bon Recht, Anſehen, Stellung und perſönlicher Selbſtbetätigung zwar ſehr ſchwer, aber ebenſo notwendig iſt. Das biſchöfliche Ordinariat Würzburg gibt auf indirektem Wege der Vorſtandſchaft des Bayeriſchen Lehrervereins Weiſung, wie die Vereinsorganiſation zu ändern ſei. Die Abgabe der„Bayeriſchen Lehrerzeitung“ an die ordentlichen Mitglieder des Bayeriſchen Leh⸗ rervereins wird bleiben. Der Inhalt der Zeitung iſt für die Mit⸗ glieder des Bayeriſchen Lehrervereins kein Glaubensgebot. Die bayeriſchen Lehrer ſind Männer, die gewohnt ſind zu prüfen und zu beurteilen. Der nächſte Schritt der katholiſchen Kirchenbehörde wird jedenfalls Vorſchriften für den Volksſchullehrer bringen, welche politiſchen Zeitungen und welche Bücher in ſeinem Hauſe Einkehr halten dürfen und welcher politiſcher Richtung er ſich zuzuwenden hat. Wie vereinbart ſich das Vorgehen des biſchöflichen Ordinariats Würzburg mit der jedem Menſchen von Gott und Rechts wegen zugeſtandenen und jedem Untertan durch die bayeriſche Staats⸗ verfafſung garantierten Freiheil des Gewiſſens und der Ueberzeugung in politiſchen und auch ſchulpolitiſchen Dingen? Die bayeriſche Staatsregierung hat dieſes Recht den Lehrern ungeſchmälert zu erhalten. Noch iſt die Volksſchule keine kirchliche, ſondern eine ſtaatliche Ginrichtung, noch find Lehrer und Lehrerinnen keine Funktionäre biſchöflicher Ordbinariate, ſondern wirken und arbeiten im Auftrage des Staates für Jugend, Volk und Vaterland.“ Man wird ja bald erfahren, ob Herr von Wehner tatſäch⸗ lich darauf verzichtet hat, ein Staatsminiſter zu ſein. Daß der Erlaß nur der erſte Schritt gegen den„Bay⸗ riſchen Lehrervereir“ überhaupt iſt, dem bald andere folgen werden, wird er ſich ja wohl ſelbſt ſagen. Die Not des Bundes der Landwirte. Man ſchreibt uns: Ueber den Verlauf einer vom Nationalliberalen Wahlveren Schlochau(Weſtpreußen) am 9. Dezbr. einberufenen Verſammlung, in der Herr Reichstagsabgeord⸗ neter Wachhorſt de Wente als Redner auftrat, läßt ſich die„Deutſche Tageszeitung“ in einer Weiſe berichten, die die Tatſachen geradezu auf den Kopf ſtellt. Weit über 400 Perſonen, zum großen Teil aus bäuerlicher Bevölkerung der Umgegend beſtehend, hatten ſich zu dieſer Verſammlung ein⸗ gefunden, neben zirka 30 Großgrundbeſitzern, deren pelzver⸗ brämte Kutſcher die Vorräume füllten. In 134ſtündigem Vor⸗ trag beleuchtete Abgeordneter Wachhorſt de Wente die poli⸗ geuilleton. Heirats ausſichten beim Theater. Von Karl Pauli. 5 Es gibt, was das Theater anbetrifft, ein Buch, das ſo ziem⸗ lich über alles Auskunft gibt, was das Theater und ſeine Ange ⸗ hörigen angeht— ein Verzeichnis ſämtlicher Bühnenangehöriger — einen theatraliſchen Gotha— ein Nachſchlagebuch allererſten Ranges, in dem alles ſteht, was man über das Theater und ſeine Angehörigen wiſſen will. Jeder, der bei der Bühne iſt,— ganz gleich als was, ſei er Sänger, Schauſpieler, Tänzer, Muſiker, Pantomimiſt, ſteht da verzeichnet— in einem Almanach war ſogar einmal ein K. K. Geigenſtegaufrichtergehilfe des Hof⸗Opern⸗ orcheſters in Wien erwähnt. Und was an den Bühnenangehörigen bemerkenswert iſt, wird gewiſſenhaft aufgeführt, da gibt es keine Ehrung: ſie wird notiert— und wenn es die Ehrenmitgliedſchaft des Stadttheaters in Mangelsdorf an der Klage iſt, nicht den kleinſten Orden kann ſich einer zuſchulden kommen laſſen, gleich ſteht er im Almanach— man kann alles erfahren, was man über einen Bühnenangehörigen wiſſen will— bloß eins nicht, eins nicht: von Männlein nicht und nicht von Fräulein— 8 Vanitas vanitatum!— wann ſie geboren ſind: darüber ſchweigt des Al⸗ manachs Höflichkeit. Aber das iſt auch der einzige Fehler, den wir dieſem ſonſt ſo vorzüglichen Nachſchlagewerk zum Vorwurf machen können, ach, und es iſt ein ſo leicht verzeihlicher Fehler!— Mein Gott, die Zeit vergeht ſo ſchnell, und beim Theater noch viel ſchneller, und ehe ſich's ſo eine muntere oder naive Liebhaberin verſieht, iſt ſie Großmuter und ſpielt immer noch das Fach der Liebhaberinnen! Iſt es da nötig, daß jeder Dummkopf ſich ſchwarz auf weiß über⸗ zeugen kann, wie alt geſtern das Käthchen war? Sie war ſo alt, wie er ſie fand! Nützt es was, daß er am nächſten Tage lieſt: Geb. am 2. 3. 3421— Zuletzt wären die Maria Stuarts, Julias, Ophe⸗ lias, wenn ſie noch lebten, ja noch viel älter, wer fragt danach?— Wenn aber der Almanach über den Tag der Geburt diskret die Auskunft verweigert: wer ſich ſonſt nur ein wenig um die Kunſt verdient gemacht, den begleitet er ſogar, wenn er ihr nicht mehr angehört, treu durch Leben. Im Almanach finden wir nämlich, bereits im erſten Drittel des Buches, eine Rubrik:„Nachweis früherer Künſtler und Künſt⸗ lerinnen“, und in dieſer Rubrik finden wir alle die aufgezeichnet, die der Bühne Valet geſagt und ſich ins bürgerliche Leben zurück⸗ gezogen haben, und wenn man dann die Namen der Künſtlerinnen, die dieſe Metamorphoſe durchgemacht, überlieſt, dann findet man, daß ſich unter ihnen faſt gar keine Unverheirateten befinden, und wieder iſt leicht erſichtlich, daß bei den meiſten die Eheſchließung die Schuld trögt, daß die Künſtlerin der Kunſt verloren gegangen iſt. Soll man das tadeln oder loben— das möge dahingeſtellt blei⸗ ben, da der Zweck dieſer Zeilen ja keine Betrachtung über die Pflichten des Künſtlers zur Kunſt ſein ſoll, ſondern eine ſolche, ob das Theater gute Chancen zur Ehe bietet. Und dieſe Frage muß entſchieden bejaht werden. Das Theater iſt nicht allein ein günſtiger Boden für die Ehe überhaupt, ſon⸗ dern: man kann auch glänzende Partien machen. Der Beweis ſei dies kleine Regiſter— wenn's beliebt, ſo laufen wir's durch: Da haben unter dreihundert Künſtlerinnen vier in den fürſtlichen Stand geheiratet, Ellen Franz ſogar einen regierenden Herzog, den vbon Meiningen. Emilie Milena heiratete einen Prinzen von Heſſen und Gertrud Porth einen Prinzen zu Bentheim ſowie Friederike Kronau den öſterreichiſchen Feldzeugmeiſter⸗ Fürſten von Lobkowitz. tiſche Lage und bewies mit ſchlichter und überzeugender Klar⸗ heit die Notwendigkeit der Gründung des Deutſchen Bauern⸗ bundes. Die Herren am Vorſtandstiſche, darunter auch der bekannte Mitbegründer des Deutſchen Bauernbundes, Herr Hofbeſitzer Krampe, und beſonders auch der Vorſitzende, Herr Landtagsabgeordneter Mogk, ſprachen dem Redner für ſeine lichtvollen Darlegungen den Dank der Verſammlung aus und beſtätigten ihm, daß wohl noch niemals eine poli⸗ tiſche Rede in Schlochau gehalten worden ſei, die einen ſo nachhaltigen Erfolg zeitigen werde. Etwa 7 Herren von den anweſenden Mitgliedern des Bundes der Landwirte — es mochten im ganzen knapp 50 Herren ſein— wandten ſich dann gegen die Ausführungen des Redners in teilweiſe ſo naiver Weiſe, daß Herr Wachhorſt de Wente ſich nicht ſon⸗ derlich anzuſtrengen brauchte, als er mit überlegener Ironie die Gegner abfertigte. Ein Herr Janke⸗Buchholz, der im gan⸗ zen kaum 5 Sätze ſprach, brachte dann ganz unvermutet am Schluß ſeiner Ausführungen ein Hoch auf den Bund der Landwirte aus, das ſo komiſch wirkte, daß ſelbſt nicht einmal alle Mitglieder des Bundes der Landwirte einſtimmten. Unter großer Heiterkeit erwiderte Abg. Wachhorſt de Wente, er ſei feſt überzeugt, daß die„Deutſche Tageszeitung“ ihren Be⸗ richt über dieſe Verſammlung ſchließen werde mit den Worten, daß durch ein begeiſtert ausgebrachtes und ebenſo begeiſtert aufgenommenes Hoch auf den Bund der Landwirte diefe be⸗ deutungsvolle Verſammlung ihren ſtimmungsvollen Abſchluß erreicht hätte. Daß die„Deutſche Tageszeitung“ wirklich hieraufreingefallen iſt, wird in den weiteſten Krei⸗ ſen, am meiſten jedenfalls bei den Verſammlungsteilnehmern, dieſelbe innerliche Heiterkeit zum Ausbruch bringen, die in der Verſammlüng ſelbſt bereits elementar zum Ausdruck kam, Arme Deutſche Tageszeitung! 3 5 Die nationalliberale Partei wird binnen kur⸗ zem in dieſem Wahlkreiſe einen zugkräftigen Reichs tagskandidaten aufſtellen und dann dürfte auch hier wie in ſo manchen anderen Wahlkreiſen des Oſtens der Bun d der Landwirtte zu der Einſicht kommen, daß in unſerer vorwärtsſtrebenden Zeit für ſeine fanatiſchen und reaktionären Beſtrebungenkein Platzmehr iſt. (Im Wahlkreiſe Schlochau⸗Flotow wurde 1907 der Kon⸗ ſervative Wilkes gewählt. Er erhielt in der Hauptwahl 10 202 Stimmen, der Pole 5675, der Antiſemit 3846, dass Zentrum 2917 und die Sozialdemokratie 169 Stimmen. In der Stichwahl ſiegte der Konſervative mit 14 437 Stim⸗ men über den Palen, der 7418 Stimmen erhielt. D. Red.) * Uueber eine weitere ſchwere Schlappe des Bun⸗ des der Landwirte im preußiſchen Oſten, ihrer ſeit⸗ herigen unbeſtrittenen Domäne weiß die Korreſpondenz des Deutſchen Bauernbundes zu berichten. Sie ſchreibt: Die letzte Niederlage in Labiau⸗Wehlau ſcheint die Kreiſe der oſtpreußiſchen Anhänger des Bundes der Landwirte in außerordentliche Unruhe verſetzt zu haben. Dem iſt es wohl zuzuſchreiben, daß ſie zu der am Sonntag, den 11. Dezbhr. in Oſterode in Oſtpreußen ſtattgefundenen Verſamm⸗ lung des Mittelparteilichen Wahlvereins und des Deutſchen Bauernbundes ſich ſowohl den dortigen Reichstagsabgeord⸗ Maria Berg, die den Grafen Chriſtnalnigg heiratete. Sehr begeiſtert von der Kunſt und den Künſtlerinnen müſſen die Freiherren ſein— nicht weniger als elf Freiherren und zwei Barone, was ſo ziemlich dasſelbe ſagen will, ſehen wir Küntler⸗ innen als Gattinnen heimführen. So der Freiherr von Boden Leonie Satory, der Freiherr von Uexküll Sophie Ernſt; Marg. Formes wurde Freifrau von Königswarter, Giſela Gehrer Frei⸗ frau von Zoller. Generalkonſul Freiherr von Heſſe⸗Wartegg wurde Gatte der Minnie Hauk, Freiherr von Kapherr heiratete Katharina Heberlein, Fretherr von Perfall Magda Irſchick, Frei⸗ neten Herrn Nehbel Salusken wie Herrn Dr. Diedrich Früffnen dünden burch den Staus der Peiligen Baiſon, die dem Grafen Erlach⸗Hatzfeld die Hand reichte und herr von Königswarter Helene Jolanda, Freiherr von Heine⸗Gel⸗ dern bermählte ſich mit Regine Klein, Freiherr von Dingelſtedt mit Erneſtine Negro. Milly Riska wurde mit Freiherrn von erputec; Stammer und Irma Teree mit dem Freiherrn von ehelich verbunden. Dieſen Paaren ſchließen ſich als Standes⸗ genoſſen zwei Barone an, der eine, Baron Kellersperg, heiratete die Opernſängerin Anna Heinrich, der andere, Baron Freytag Loringhofen, war der Gatte der Schauſpielerin Anna Seedorf. 5 Ein Herr von Jakſch⸗Wartenhorſt, der die Schauſpielerin Auguſte Bärndorf heiratete, und ein Herr von Falkenſtein, der die ſäch⸗ ſiſche Hofſchauſpielerin Marie Bayer⸗Bürck heimführte, beſchlie⸗ ßen die Reihe der adeligen Ehegatten. Von den Inhabern bürgerlicher Berufe ſind es die Beamten, die die meiſte Neigung zu haben ſcheinen, ſich mit Bühnenkünſtler⸗ innen zu verheiraten. So zählen wir fünf Hofräte, zwei Konſuln, einen Bankdirektor, einen Generaldirektor, einen Generalinſpek⸗ tor, einen Oberbürgermeiſter, einen Stallmeiſter und einen Staatsanwalt, die ſich mit Schauſpielerinnen bermählten. Ihnen am nächſten ſtehen die Fabrikanten, von denen ſieben dramatiſche Künſtlerinnen heirateten. Offiziere ſind ſpärlich vertreten. Aerzte vermählten ſich vier. Baumeiſter drei mit Bühnenkünſtlerinnen; 2. Seite. General-Anzeiger.(Abendblatt Maunheim, 15. Dezember. Hahn verſchrieben hatten. Obwohl die geſamten Ritterguts⸗ beſitzer der Umgegend erſchienen waren, verſchwand die An⸗ hängerſchaft des Bundes der Landwirte in dem übe 1füll⸗ ten Saale— auch die Vorräume waren gefüllt, ein großer Teil war umgekehrt— völlig. Trotz der Teilnahme von Hun⸗ derten von Bauern, fanden die Reden des Herrn Dr. Hahn und des Herrn Nehbel⸗Salusken nicht den geringſten Anklang. Mit ſtürmiſchem, zum Teil minuten⸗ langem Beifall wurden dagegen die Ausführungen des Mitgliedes des Ausſchuſſes des Deutſchen Bauernbundes, Herrn Moritz⸗ Wilhelmsaus, und des Reichstagsabgeord⸗ neten Dr. Böhme begrüßt. Herr Dr. Hahn wies bei ſeinen Ausführungen auf das Zuſammengehen der Nationalliberalen in Baden mit der Sozialdemokratie hin und behauptete, die monarchiſche Geſinnung ſei bei den Nationalliberalen deshalb nicht beſonders gut aufgehoben. Dies gab Anlaß zu einem Entrüſtungsſtur m. Der Vorſitzende entzog Dr. Hahn das Wort. Hunderte von Stimmen riefen„Pfui!“ und „HSeraus!“ und lediglich die vermittelnde Tätig⸗ keit Dr. Böhmes ermöglichte Herrn Dr. Hahn das weitere Sprechen. In ſeinem mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommenen Schlußworte wies Dr. Böhme dieſe Verdächtigungen zurück Und erinnerte daran, inwievielen Fällen der Bund der Landwirte direkt und indirekt der Sozial⸗ demokratie Hilfe geleiſtet hätte. Die Erkenntnis, die aus dem Verlauf dieſer Verſamm⸗ lung Herr Dr. Hahn gewonnen haben dürfte, iſt wohl die, daß, nach Hinzunahme der Eroberungen in Oletzko⸗Lyck und Labiou⸗Wehlau, die Sache des Bundes der Land⸗ wirte in Oſtpreußen hoffnungslos verloren erſcheint. Polftische Uebersjcht. * Mannheim, 15. Dezember 1910. Proteſt des Hanſabundes gegen die Fernſprechgebührenordnung. 5 In der geſtrigen Sitzung des Zentralausſchuſſes der Berliner Ortsgruppe des Hanſabundes wurde einſtimmig folgende Stellungnahme zur Fernſprechgebührenordnung be⸗ ſchloſſen: Der jetzt vorliegende Kommiſſionsentwurf der Fernſprechgebüh⸗ renordnung zeigt wiederum, daß ein gewerbefeindlicher Geiſt in der deutſchen Geſetzgebung gefördert werden ſoll. Bereits gegenüber dem Regierungsentwurf war von der Kommiſſion des Hanſabundes unter dem 29. November v. Is., von ſeinen Zweig⸗ organiſationen und anderen maßgeblichen gewerblichen Körper⸗ ſchaften darauf hingewieſen worden, daß die in ihm beabſichtigte Abſchaffung der Pauſchalgebühr eine durchaus ungerechtfertigte Belaſtung von Handel, Gewerbe und Induſtrie, beſonders des ſtädtiſchen Mittelſtandes und Handwerks, mit ſich bringen müßte. Die Beſchlüſſe der Kommiſſion haben zwar den Regierungsentwurf abgeändert, doch iſt der Grundgedanke des Geſetzes, eine unverhält⸗ Rnismäßig ſtarke Heranziehung von Induſtrie, Handel und Gewerbe zu den Koſten des Fernſprechweſens, der gleiche geblieben. Der Fernſprecher als wichtiges Werkzeug des täglichen Gebrauchs und modernen Verkehrs darf nicht vor⸗ wiegend ein Gegenſtand fiskaliſcher Ausbeu⸗ tzung werden. Dahin geht jedoch das Beſtreben, denn die Fern⸗ ſprechgebührenordnung dient offenſichtlich der Schaffung neuer Finanzmittel zu Laſten der gewerblichen Kreiſe und beſonders piederum des Mittelſtandes. Hiergegen muß energiſch und nach⸗ drücklichſt Proteſt erhoben werden. Die heutigen Sätze dürfen unter keinen Umſtänden weſentlich erhöht, vielmehr muß im allgemeinen dauf eine Verbilligung der Fernſprechgebühren hingewirkt werden. Vor allem muß die Pauſchalgebühr bei⸗ Fehalten werden, eventuell mit Feſtſetzung eines Höchſtſatzes der Geſpräche. Ferner muß unter Aufrechterhaltung der niedriger, als es im Entwurf geſchehen iſt, zu bemeſſenden Grundgebühr die Pauſchalgebühr, die der Teilnehmer anſtelle der Geſprächsgebühr wählen kann, herabgeſetzt werden, wobei eine Staffelung nach Zahl der Geſpräche gerechtfertigt erſcheint. Daß im übrigen eine Verbilligung der Sätze möglich iſt, zeigt das Bei⸗ ſpiel der meiſten außerdeutſchen Länder, insbeſon⸗ bdere auch der nordiſchen(Schweden und Norwegen), deren Fern⸗ ſprechgebühren weit hinter den deutſchen zurückbleiben. Um die dortigen Einrichtungen kennen zu lernen, wird vorgeſchlagen, eine ommiſſion aus Beamten, Technikern und Indu⸗ riellen von Reichswegen zu ernennen, deren Erfahrungen in kunft dem deutſchen Fernſprechverkehr zugrunde gelegt werden glien. Nur eine Verbilligung der Fernſprechgebühren wird nach kaufmänniſchen Erfahrungen eine Steigerung der Einnahmen aus dem Fernſprechverkehr mit ſich bringen. drei Schauſpielerinnen wurden Profeſſorenfrauen, zwei heirateten Buchhändler, zwei Redakteure, während Maler, Hoflieferanten, Advokaten, Apotheker, Bankdirektoren, Gutsbeſitzer, Ingenieure, Kommiſſions⸗ und Kommerzienräte nur je mit einem Exemplar zals Gatten von Schauſpielerinnen aufzuführen ſind. Damit iſt die Rubrik im Almanach:„Nachweis früherer Bühnenkünſtlerinnen“ erſchöpft. Sie iſt aber nur ein kleiner Bruchteil des Verzeichniſſes derer, die von der Bühne weg ins rgerliche Leben hineinrateten, denn alle, die hier aufgeführt ſind, rkten in hervorragender Stellung an erſten Bühnen und waren zum Teil hervorragende Künſtlerinnen. Wer zählt die Tauſende bon kleinen Exiſtenzen, die einſt als Zierde der Stadttheater in Kyritz an der Knatter oder in Altzucker an der Enkweder auftraten, da aber dort das Herz eines Kaufmanns, Handwerkers oder Beamten entzückten, der ſie der Bühne entführte und ihr ſtatt der papiernen Königskrone des Theaters die Bürgerkrone der Hausfrau auf die blonden oder ſchwarzen Locken ſetzte. Oder die nur als Mohr und kleine Rollen die Herzen der Männer erober⸗ ten, da hat manch eine eine gute Partie gemacht. So ſtehen die Ausſichten beim Theater für das Heiraten ſehr günſtig— aber iſt ein ſchwarzer Zauber dabei, es iſt nämlich feſtſtehende Tat⸗ ſache, daß man die Bühne nicht als Mittel zum Zweck benutzen darf und es iſt erwieſen, daß Mädchen, welche nur, um einen Mann zu bekommen, zur Bühne gehen, unweigerlich ſitzen bleiben ihre alten Tage als komiſche Alte oder Souffleuſe vertrauern. Ich warne Neugierige! Der gühnenerfalg einer tauben Dichterin. * Paris, 14. Dez. Im Pariſer Odeon⸗Theater hate dieſer Tage das Werk einer tbekannten Dichterin,„Emanzipation“ einen ſtarken Erfolg. Des Publikum war von den ſpannenden Vorgängen auf der RNeichstagswahlen 1911. *Herborn, 13. Dez. In einer Vertrauensmänner⸗ verſammlung der Nationalliberalen Partei wurde für unſern Wahlkreis— Dillenburg⸗Oberweſterwald— Antsgerichtsrat Dr. Lohmann⸗Weilburg als Reichstagskandidat auf⸗ geſtellt. * Hagen, 14. Dez. Die bürgerlichen Parteien ſollen nach einer der freiſinnigen Hagener Zeitung angeblich kommende Reichstagswahl ein Abkommen zum Zwecke des gemeinſamen Vorgehens im Wahlkreiſe Hagen⸗ Schwelm getroffen und als Kandidaten den Fabrikanten Rudolf Springmann aus Hagen aufgeſtellt haben. Für die Sozialdemokratie kandidiert wiederum der 1907 in der Stichwahl ausgefallene Arbeiterſekretär Max König aus Dortmund. Nach dem freifinnigen Blatte hat die hieſige Fortſchrittliche Volkspartei, die jetzt durch den Hagener Oberbürgermeiſter Kuno, der eine Wiederauf⸗ ſtellung bekanntlich abgelehnt hat, im Reichstag vertreten iſt, bisher zur Kandidatenfrage noch keinen endgül⸗ tigen Beſchluß gefaßt.(Die Verhandlungen über den Eintritt des Freiſinns in dieſen Block gegen die Sozialdemo⸗ kratie ſchweben bekanntlich ſchon lange; auch über die Frage, wer die Schuld daran trägt, daß keine gemeinſame liberale Kandidatur aufgeſtellt wird, iſt ſchon hin und her geſprochen worden.) Aus m nderen Zeitungen und ſchriften. Die großen Etatsdebatten, in denen Herr von Beth⸗ mann⸗Hollweg ſein Programm der Reichslenkung im Aeußern wie im Innern ſcharß und klar enthüllte, geben der Preſſe den willkommenen Anlaß, das politiſche Charakter⸗ bild des fünften Reichskanzlers zu durchleuchten und es zu ergründen zu ſuchen. Mit dem„einſamen Kanzler“ beſchäftigt ſich Friedrich Naumann in der neueſten Num⸗ mer der Hilfe, um das Weſen des neueſten Lenkers der deutſchen Geſchicke mit der Hellſichtigkeit des Künſtlers alſo zu zeichnen!: „Die Mittelpunkte ſeines Innenlebens ſind Vernunft und Pflicht. Durch Vernunft und Arbeit bemächtigt er ſich des ihn umdrängenden Stoffes, ſoweit es gelingt, hundert Sachen zu⸗ gleich zu bemeiſtern, und was er dabei findet, das iſt ihm Wahr⸗ heit; für die Wahrheit aber einzutreten, iſt Pflicht. Man kann ihn in dieſem Sinne einen Puritaner nennen. Hat man ihn aber von dieſer ſeiner innerſten Seite her einigermaßen begriffen, dann erſt wundert man ſich, was er eigentlich an dem Platze ſoll, an den er gelangt iſt; denn dieſer Platz fordert Genialität oder ein leichtes, praktiſches Talent; beides aber hat er nicht .. Oft macht er halt und prüft, was er vor ſich hat. Dann hört er auf allerlei Stimmen und läßt ſich raten und weiß doch, daß die Ratenden auch nichts wiſſen. Deshalbfehlt ihm die Kraft, den anderen ein Führer zu ſein. Es gibt niemanden, der blind an ihn glaubt; er verlangt es auch gar nicht; denn er iſt ſelber zu voll von dem Gefühl der gottergebenen Abhängigkeiten, das auch ihn nur zum Organ des unbekannten Willens macht, den man ahnen, aber nicht wiſſen kann. Er iſt ein Führer im Sinne eines redlichen Vorgeſetzten, der Diſziplin verlangt und durchſetzt, aber nicht Führer in dem höheren Sinne, daß er Men⸗ ſchen nach ſich zieht, auch wenn er ihnen keine Befehle gibt. So iſt er arm an Entwürfen und ſchöpferiſchen Gedanken, und auch ſeine überlegteſten Reden ſind Moſaikarbeiten, denen man Mühe und Auswahl anmerkt.“———„Trotz aller Bethmannreden haben wir ein konſervatives parlamentariſches Regiment, nur ohne einen parlamentariſchen Miniſter. Wenn nämlich die Staatsſekretäre etwas durchſetzen wollen, gehen ſie zur Mehrheit, denn von der bloßen Zuſtimmung des Reichskanzlers können ſie nicht leben. Offiziell wird der Parlamentarismus geleugnet, aber unter der Hand wird er geübt, weil er die einzige mögliche Regierungsform iſt. Auf dieſe Weiſe macht ſich der partei⸗ loſe Ich⸗Kanzler ſelber zur Dekoration. Er repräſentiert eine Un⸗ parteilichkeit, die es nicht gibt.“ Ueber Bethmann⸗Hollweg, den Mann der Ehrlichkeit, dem die Künſte des„Vorwärts“ und des„Berl. Tagbl.“ nichts anhaben können, ſchreibt der hamburgiſche Korre⸗ ſpondent: „Die Wirkung, die Bethmann⸗Hollwegs letzte Rede hervor⸗ gerufen hat, liegt unſeres Grachtens vorwiegend in der Ghrlich⸗ keit des Redners, der ſich nicht geſcheut hat, die Protektion aller Parteien, auch der mächtigſten, abzulehnen, obgleich er den Kampf gegen die Sozialdemokratie mit aller Energie fortführen will. Die Enttäuſchung über dieſe Richtlinien des Kanzlers führt den„Vorwärts“ und das„Berliner Tageblatt“ zu der Inſinuation, er habe ſich nur formell gegen die Heydebrandſche Scharfmacherei aufgelehnt, in der Sache werde er ihr doch den Willen tun. Der Vorwurf iſt unbegründet und wird nicht verhindern, daß dem 223 Beit⸗ ——— Reichskanzgler vom Publikum, dem er bisher ein Rätſel war, all⸗ mählich ein gewiſſes Verſtändnis engebracht wird. Die Ehr⸗ lichkeit Bethmann⸗Hollwegs 2 in den Worten, mit denen er Ausnahmemaß demokratie ablehnt. Wer ſi Bueck vor dem Zentralverband Deutſck Rede vergegenwärtigt, der weiß, daß 2 ze zu Ausnahmegeſetzen mache ich nicht“ bei den großen Arbeitgeber⸗ verbänden Enttäuſchung und wohl auch Ent ng hervorrufen Zer wird. Bei den Konſervativen wird hinzukommen, daß ſich der —— er2 8 Reichskanzler bei der Erklärung, Reich und Staat, Geſellſchaf chaft und Monarchie ſeien bei furchtloſer Anwendung der v geſetzlichen Mittel in der Lage, jeden Verſuch des Umſturzes nieder⸗ zuhälten, auf den Fürſten Bülow berief, der bei den Konſervativen noch in tiefer Ungnade ſteht. Ih 0 Ihre Laune wird auch nicht gerade gebeſſert werden durch die wiederum mit ehrlicher Offenheit aus⸗ geſprochene Verwahrung dagegen, daß der Regierr nen Wendungen ihre Pflichten vorgehalten werder eines beſonderen Anſporns bedürfte, um ſich ihrer Au Schutze des Staates bewußt zu bleiben. Den Junkern zu wollen, die Hilfe jeder Partei gern anzunehmen— dieſe und ähnliche Wendungen erforderten bei den gewaltigen Anſprüchen der Konſervativen den Mut der Ehrlichkeit. Und der verfehlt ſeine Wirkung auf die Maſſen eigentlich niemals. Wie Herr von Bethmann⸗Hollweg die Sozialdemokratie bekämpft, das will der„Voſſ. Ztg.“ gar nicht gefallen, ſie meint, Fürſt Bülow habe das feiner gemacht und ſchließlich auch mehr Erſolg mit ſeiner weniger trockenen Methode gehabt: ö Fürſt Bülow hat ſehr viel über und gegen die Sozialdemokratie geredet. Und faſt immer hatte der Hörer, ganz gleich wie er zu den Parteien ſtand, einen äſthetiſchen Genuß. Es war köſtlich, wie der Kanzler mitunter Zwiſchenrufe planmäßig hervorrief, um ſofort glänzend zu erwidern. Es klang, wie wenn er aus dem Stegreif ſpräche, und war doch alles wohlweislich vorbereitet. So kam es, daß Fürſt Bülow, der ſelbſt Humor bewies, die Lacher oft genug auf ſeiner Seite hatte. Herr v. Bethmann⸗Hollweg hat bisher eine andere Methode verfolgt. Er macht bei ſeinen Kämpfen gegen die Sozialdemokratie den Eindruck, als laſte auf ſeinen Schultern eine kaum zu tragende Bürde düſtern Ernſtes. Lacht er über Vorwürfe wie den, daß der Gedanke, durch den Moabiter Prozeß das Bürgertum in Angſt zu jagen, nicht weit vom Platz des Reichskanzlers entſtanden ſei, ſo fehlt dem Lachen die fröhliche Zuverſicht, die den Fürſten Bülow auszeichnete. Und wenn er mit Gegenangriffen erwidert, ſo verſäumt er leider, für jede Behauptung unverzüglich den bündigen Beweis zu er⸗ bringen. Dadurch gerät der leitende Staatsmann in eine unbe⸗ queme Lage. Er erſcheint dem Widerſacher nicht über⸗ legen; er geht nicht als offenbarer Sieger aus dem an das Bekenntnis eines„radikalen“ Genoſſen zur Republik halten und darüber lang und breit reden? Was Herr Ledebour oder Herr Stadthagen oder Frau Roſa Luxemburg wollen, iſt ja wohl längſt kein Geheimnis geweſen. Herrn von Bethmann⸗Hollweg ſcheint die Gabe des Lächelns verſagt zu ſein. Ein Staatsmann aber ſo gut wie ein Monarch muß lächeln können. Du lieber Gott, Herr von Bethmann⸗Hollbeg nimmt die Welt zu ſchwer. Er lacht allenfalls bitter und kann nicht frohgemut lächeln. Das konnte Bü⸗ low, und das konnte gelegentlich auch der Kriegsminiſter v. Einem. Und welchen glänzenden Erfolg hatte er mit ſeinem Wort aus Wallenſteins Tod:„Laß es jetzt gut ſein, Seni. Komm herab. Der Tag bricht an, und Mars regiert die Stunde. Vielleicht kommt der heutige Reichskanzler ſelbſt zu der Erkenntnis, daß es mit der Taktik, die er als Redner einſchlägt, der Sozialdemokratie gegen⸗ über nicht getan iſt. Sie führt ebenſo wenig zum Ziel wie jede Art tendenziöſer Geſetzmacherei. Man braucht die ſtaatsmän⸗ niſchen Leiſtungen des Fürſten Bülow kaum zu überſchätzen, zumal da er auf den richtigen Weg erſt ſpät gelangt und da nur kurze Zeit und ſchüchtern vorgegangen iſt, und dennoch wird man zugeben müſſen, daß er der Sozialdemokratie redneriſch weit beſſer ge⸗ wachſen erſchien als ſein Nachfolger. Und er hat ihr die ſchweve Wahlniederlage beigebracht. Was hat Herr von Bethmann⸗ Hollweg inzwiſchen vollbracht? Neun„Genoſſen“ ſind ſeither in den Reichstag gewählt worden. Herr v. Bethmann⸗Hollweg hat die Sogialdemokratie weder mit Worten noch mit Taten überwunden. Die Daärlegungen des Reichskanzlers in der Samstag⸗ ſitzung des Reichstags über die deutſch⸗ruſſiſchen Beziehungen haben gewiſſen politiſchen Kreiſen Frankreichs arge Beklem⸗ mungen gemacht, den Urſachen dieſer ernſten Beſorgnis geht die Kreuz⸗Zeitung mit Schärfe nach: Wäre es den Herren jenſeits der deutſchen Weſtgrenze ernſt mit ihrer oft betonten Friedensliebe, mit der ſie ſich bei jeder Gelegen⸗ heit mit dem Hinweiſe auf die angeblich aggreſſive Politik Deutſch⸗ lands brüſten, ſo müßten ſie darüber erfreut ſein, daß in Pots⸗ dam die deutſch⸗ ruſſiſchen Beziehungen wieder in die alten vertrauensvollen und freundſchaft⸗ lichen Bahnen gelenkt worden ſind, und daß damit eine neue und ſtarke Garantie für den Weltfrieden geſchaffen wurde. Aber⸗ von dieſer Befriedigung iſt in Frankreich nichts zu merken. Man geht vielmehr ſtillſchweigend über dieſen Punkt hinweg, in dem die tatſächliche Bedeutung der Potsdamer Zuſammenkunft enthalten iſt, und verſucht, der deutſchen Politik zu unterſtellen, ſie habe Bühne ſo ergriffen, daß es am Schluß des Stückes zu einer ſonſt bei den Pariſern ungewohnten Beifallsäußerung kam: die Zu⸗ ſchauer erhoben ſich von den Plätzen und riefen nach dem Autor. Ein junges angſtvoll dreinſchauendes Mädchen von 25 Jahren erſchien an der Rampe und verbeugte ſich. Es war Mlle. Leneru, die Verfaſſerin des Dramas; aber ſie hörte nichts von dem Bei⸗ fall, der ſie umrauſchte, ſie hatte auch nicht ein Wort ihres Werkes gehört, denn ſie iſt taub, ſtocktaub, und mit ihren tränenden trü⸗ ben Augen, die nur noch ganz geringe Sehkraft haben, konnte ſie die ihr zujubelnde Menge mehr ahnen als ſehen. Es iſt eine merk⸗ würdige und rührende Geſchichte, die dichteriſche Entwicklung die⸗ ſes tauben und halbblinden Mädchens, das nun ein vollgültiges Zeugnis ihrer ſtarken dramatiſchen Begabung abgelegt hat. Ein engliſcher Korreſpondent, der ſie und ihre Mutter in der kleinen Penſion in Paſſy in der ſie leben, beſucht hat, erzählt davon auf Grund ihrer eigenen Bekenntniſſe. Mlle. Leneru ſpricht raſch, atemlos, ohne Rhythmus, ſtoßweiſe, wie Taube ſprechen. Bis zu 14 Jahren war ſie ein Kind wie andere Kinder auch, ohne jede be⸗ ſondere Begabung. Sie lebte mit ihrer Mutter ganz zurückgezogen, denn der Vater, der Hauptmann im franzöſiſchen Heer war, iſt ſchon lange tot. Mit 14 Jahren wird ſie von einem typhöſen Fie⸗ ber befallen, und als ſie glücklich den Armen des Todes entriſſen iſt, zeigen ſich böſe Nachwirkungen, ein dumpfes Gefühl in den Ohren, ein beſtändiges Tränen der Augen. Das Augenlicht wird ihr ſchließlich noch, wenigſtens in einem geringen Maße, gerettet, aber das Gehör wird immer ſchwächer. Die Mutter lernt die Taubſtummenſprache, um ſich wenigſtens mit ihr verſtändigen zu können. Eines Morgens erwacht Mme. Leneru: ein furchtbares Gewitter entlädt ſich mit krachendem Donner.„Hörſt Du das Unwetter, Marie,“ ruft die Mutter. Aber die Tochter nimmt nichts mehr wahr von den rollenden Donnerſchlägen: ſie iſt ſtock⸗ taub. Das einſame Lind wird nun noch einſamer. Mutter pat ſie keine anderen Gefährten, als die Bücher, in die ſie Außer der J ſich vertieft, und in dem ewigen Schweigen, das ſie umgibt, drängen ſich ihr Geſtalten der Phantaſte auf; ſie hört Stimmen in ihrem Innern. Eine magiſche Gewalt zwingt ſie, ihre Bekenntniſſe dem Papier anzuvertrauen. Sie fängt an zu ſchreiben, und wie ſie ſelbſt erzählt, iſt es ihr, als ob ſich nun die ganze ihr auferlegte innere Abgeſchloſſenheit in dieſen hinftrömenden Gefühlen ihres Herzens befreie. Sie ſchreibt„mit der Gier, mit der ein Verhun⸗ gernder Nahrung herunterſchlingt.“ Mit 20 Jahren veröffentlicht ſie ihr erſtes Werk„St. Juft“. Dann ſchreibt ſie vier dramatiſche Werke, von denen nunmehr das eine die Bühnentaufe ſo glücklich beſtanden hat.„Emanzipation“ iſt ein Werk von ungewöhnlicher Kraft der Geſtaltung und echter dramatiſcher Spannung, was auch die Pariſer Kritik rückhaltlos anerkannt hat. Erſtaunlich iſt es, wie fein gerade der Dialog von der tauben Dichterin behandelt iſt, mit welch tiefem Gefühl ſie die Geſtändniſſe der Liebe wiedergibt, deren Töne ſie nie gehört. Die Aufführung war für ſte mit ſtar⸗ ken Erregungen verbunden, und die zwar lobenden, aber ſenſotio⸗ nellen Kritiken vermehrten noch ihr Entſetzen, da es ſich verſchie⸗ dene Kritiker nicht nehmen ließen, bei dieſer Gelegenheit von den Beziehungen zwiſchen Genie und Irrſinn zu ſprechen. In angſt⸗ vollſter Spannung folgte ſie dem Benehmen des Publikums und ſuchte vergeblich ſeine Geſinnungen zu erraten. Als am Schluß das Auditorium in die heftigſte Erregung geriet, rief ſie:„Sie pfeiſfen mich aus“. Als aber die Mutter ihr von dem Beifalls⸗ ſturm erzählte, ſagte ſie nur traurig:„Ach, es iſt wie bei jenem Gewitter damals; ich kann es nicht hören.“ O. K Theater, Runſt und Wiſſenſchaft. Einen intereſſanten Brief der Gräfin Tolſtof, der eine Woche nach dem Tode Tolſtois geſchrieben wurde, veröffentlicht die„No⸗ woje Wremja“, er lautet:„Verehrter Nikolai Michailowitſch! Ich ſchreibe Ihnen vom Krankenbett aus. Wir haben Ihren Artikel Wortgefecht hervor. Und dann, wie kann ein Reichskanzler ſich groß mit der Potsdamer Beſprechung eine Löſung des rufſiſch⸗ — 1 Maunheim, 15. Dezember Weneral⸗Auzeiger.(Abendbdlatt.) 3. Seite. franzöſiſchen Bündniſſes bezweckt. Damit wil i Petersburg ſowohl wie in Paris amtliche Gegene e zieren, die dann von Organen vom Schlage des„Matin' und des „Now. Wremja triumphierend als„ruſſiſche Abweiſungen deutſcher Annäherungsberſuche“, als ſchwere„Niederlagen der deutſchen Politik und dergl. auspoſaunt werden. Demgegenüber erſcheint es nützlich, einer Legendenbildung durch den Hinweis vorzubeugen daß der Reichskanzler in ſeiner Rede über die Ergebniſſe der Pots⸗ damer Beſprechungen ausdrücklich betont hat, daß die Feſtſtellung daß Deutſchland und Rußland ſich auf nichts einlaſſen vollen, was eine Spitze gegen den anderen Teil haben könne,„nichts an der bisherigen Orientierung der Politik beider Mächte ändere.“ In dieſer Aeußerung iſt der aktenmäßige Beleg dafür enthalten, daß von deutſcher Seite weder der Verſuch unternommen, noch von ruſſiſcher Seite irgend ein unverlangtes Verſprechen gegeben wor⸗ den iſt, an dem ruſſiſch⸗franzöſiſchen Bündnisver⸗ hältni ſſe irgend etwas zu ändern. Jede gegenteilige Behauptung der Preſſe ſe alſo eine Unwahrheit und ſie rennt offene Türen ein, wenn ſie von amtlicher ruſſiſcher od ranzö⸗ ſiſcher Seite als Antwort auf die Rede 955 Er⸗ klärung über den unveränderten Weiterbeſtand der ruſſiſch⸗franzö⸗ ſiſchen Alliance verlangt, der bereits von den höchſten verantwort⸗ lichen deutſchen Regierungsſtellen ausdrücklich anerkannt worden iſt. Das weiß man natürlich auch in Frankreich ganz genau. Wenn man nun trotzdem die Regierung zu der Abgabe entſprechender Erklä⸗ rungen drängt, ſo geſchieht es, um ſich um eine Erörterung des ſpringenden Punktes herumzudrücken, ob nämlich jenes alte, aber in Potsdam nen bekräftigte deutſch⸗ruſſiſche Abkommen, daß keine der beiden Mächte ſich in eine Kombination mit aggreſſiver Tendenz hineinziehen laſſen will, den Anſchauungen entſpricht, die in Frank⸗ reich über den Zweck der ruffiſch⸗franzöſiſchen Allianz trotz alledem voch immer beſtehen! Der Mißhandlungsprozeß uon Mielrzyn. (Zweiter Tag.) (Von unſerm Korreſpondenten.)] sh. Berlin, 13. Dez. In der fortgeſetzten Beweisaufnahme des Mielczyner Miß⸗ handlungsprozeſſes äußert ſich Lehrer Hentſchel über Erzie⸗ hungsfragen. Am 11. Mai hat der Zeuge bei einem Beſuch der Anſtalt Mielczyn einen guten Eindruck gewonnen; die Zöglinge baben ſich ihm gegenüber nicht über Mißhandlungen beklagt.— Staatsanw.: Kommen auch in Lichtenberg Entweichungen vor?— Zeuge: Ja, ziemlich viel.— Vorſ.: Werden die In⸗ ſaſſen in Lichtenberg individuell behandelt?— Zeuge: Das iſt abſolut notwendig. Die Leute müſſen nach ihrer Veranlagung ganz verſchieden angefaßt werden. Ein Junge kann gerettet wer⸗ den, wenn wir ihn ins Freie ſchicken und dort arbeiten laſſen, während das einem anderen ſchaden würde.—.⸗A. Roſen⸗ feld: Wie oft wird in Lichtenberg geſchlagen? Nach eine Sta⸗ tiſtik wurden im Jahre 1906 7,9 Proz., im Jahre 1907 8,1 Proz. gezüchtigt.— Zeuge: Die letzten Zahlen habe ich nicht. Der Angeklagte Breithaupt behauptet, daß die Zöglinge gefeſſelt ihm übergeben wurden, ſodaß er die Feſſelung für zuläſſig hielt.— Zeuge Paſtor Mathies hat ſeinerzeit Breithaupt als Leiter für Mielezyn angeſtellt. Er war Geſchäftsführer der Mielezyner G. m. b.., die gegründet wurde, um zur Entlaſtung von Lichtenberg beizutragen. In der erſten Zeit iſt der Zeuge alle Tage in Mielczyn geweſen, ſpäter alle 2 bis 3 Tage. Breithaupt bekam ein Gehalt von 2400 Mark und freie Station. Das Prinzip für die Anſtalt war, daß die Burſchen in kleinen Gruppen arbeiten und ſtändig unter Aufſicht ſtehen ſollten.— Vorſ.: Iſt bei der Unter⸗ redung mit Breithaupt auch über die Disziplin geſprochen worden? Zeuge: Es iſt davon geſprochen worden, daß Breithaupt ſeine Erfahrungen von Johannisthal zu Grunde legen würde, daß 3 Schläge auf das Geſäß erlaubt ſeien, bei ſchwereren Fällen fünf Schläge.— Vorſ.: Iſt Ihnen bei Ihren Beſuchen etwas von den Mißhandlungen zu Ohren gekommen?— Zeuge: Ich habe nie⸗ mals etwas von den Zöglingen, den Beamten oder der Nachbar⸗ ſchaft gehört. Die ganze Sache habe ich erſt aus dem Artikel des „Vorwärts“ erfahren.— Vorſ.: Sprachen Sie mit Breithaupt iiber den Vorwärts⸗Artikel?— Zeuge: Ja, er erklärte, er könne das verantworten, was geſchehen ſei und verlangte, daß ein Dis⸗ ziplinarverfahren gegen ihn eröffnet würde. Inzwiſchen kam aber die Unterſuchungskommiſſion aus Berlin. Wieſo der Angeklagte zu den hohen Strafen kam, hat ſich der Zeuge nicht erklären kön⸗ nen, zumal er ſonſt gut mit den Zöglingen ſtand und geſchickt mit ihnen umzugehen wußte. Der Zeuge hat den Angeklagten für einen ruhigen Menſchen gehalten, der erſt ſpäter etwas nervös wurde. Zenge Paſtor v. Bodelſchwingh hat den Angeklagten in Hoffnungsthal kennen gelernt. Der Angeklagte hat dort die Stel⸗ lung eines pflegenden Bruders gehabt. Aus dieſer Stellung wurde nach einem Jahre eine etwas gehobenere. Er hatte die Fürſorge für die Entlaſſenen unter ſich, zum Beiſpiel durch Korreſpondenz mit ihnen. Es handelte ſich bei der Kolonie Hoffnungsthal nur um erwachſene Perſonen, pädagogiſche Maßnahmen kommen nicht in der„Now. Wremja geleſen, und Ihre Teilnahme und Ihr Verſtändnis für meinen Schmerz haben mich warm berührt. Ich möchte gern zu dem, was Sie geſchrieben, noch folgendes hinzu⸗ fügen: Vier Tage vor ſeinem Tode rief Lew Nikolajewitſch ſeine Tochter Tatjana Lwowna zu ſich heran und fragte ſie: Wo iſt ſie in Jasnaja Poljana?(Ich war ſchon längſt in Aſtapowo). Mit wem iſt ſie? Mit deinen Brüdern?“—„Ja, mit Andrei unb Miſcha.“—„Wer iſt noch bei ihr?“—„Ein Doktor und eine Feldſcherin.“—„Iſt ſie mit ihnen zufrieden, ſind ſie ihr ſympa⸗ thiſch?“—„Der Doktor nicht, man hat ihn daher entfernt: die Feldſcherin dagegen iſt ihr äußerſt ſympathiſch.“—„Beſchäftigt ſie ſich mit irgend etwas?“—„Dann und wann— ſie weint viel.“ — Ißt ſie?“—„Jetzt ein wenig, um Kräfte zur Reiſe zu ſam⸗ meln ſie hofft, daß du ſie rufen wirſt.“ Bei jeder Frage ſchluchzte Lew Nikolajewitſch auf, und als Tatjana ihm ſagte, er ſolle lieber nicht über mich ſprechen, da es ihn zu ſehr aufrege, machte er eine abwehrende Handbewegung und ſagte:„Ach, laß das. Für mich iſt das von größerer Wichtigkeit, als alles andere auf der Welt.“ Einen Tag ſpäter ſagte Lew Nikolajewitſch noch⸗ mals laut:„Auf Sſonja ſtürmt vieles ein— wir haben unſere Anordnungen ſchlecht getroffen.“ Aus all dem, was meine Tochter mir mitgeteilt, geht klar hervor, daß der Gedanke an mich ihn nie verlaſſen hat, und daß man mich ganz unnützerweiſe von ihm fernhielt. Man hätte ihn vorſichtig auf meine Ankunft vorbereiten ſollen; er hätte dann von ſelbſt mich rufen laſſen. So war er die ganze Zeit über der Anſicht, daß ich krank in Jasnajg Poljana liege... Verzeihen Sie die Handſchrift, aber ich habe mit Mühe und Unterbrechungen dieſe Zeilen geſchrieben, die vielleicht im⸗ ſtande ſind, bei vielen einen Irrtum zu zerſtreuen. Ihre Sie auf⸗ richtig hochſchätzende S. Tolſtaja. P. S. Ich wundere mich über die Gerüchte von einem vermeintlichen Zerwürfnis zwiſchen Lew. in Frage. Breithaupt hat ſich mit großem Eifer und mit großer Hingabe ſeiner Aufgabe angenommen. Sein Verſtand ging aller⸗ dings manchmal mit ihm durch, und große Menſchenkenntnis hatte er nicht trotz ſeines ſelbſtbewußten Auftretens. Wenn ich gefragt worden wäre, hätte ich abgeraten, ihm die Stelle in Mielczyn an⸗ zuvertrauen. Die Entlaſſung erfolgte wegen eines Konfliktes mit der Polizei. Von der Polizei kam die Mitteilung, daß Breithaupt in trunkenem Zuſtande in Berlin aufgefunden wurde; er war zur Wache gebracht worden und dort hatte der Arzt Trunkenheit feſtge⸗ ſtellt.— Vorſ.: Der Angeklagte ſtellt den Vorfall anders dar. Er behauptet, daß er ein Gläschen Wein getrunken und beim Heraus⸗ treten aus dem Reſtaurant einen Schlag über den Kopf bekommen habe, der ihn betäubte, ſo daß er niederfiel. Sie(zum Zeugen) haben den Vorfall jedenfalls zum Anlaß genommen, das Verhält⸗ nis mit dem Angeklagten zu löſen.— Zeuge: Ja. Der Zeuge erklärt noch, daß vier Wochen nach dem Ausſcheiden Breithaupts aus Hoffnungsthal 60—70 Koloniſten eine Bittſchrift an den Vater des Zeugen richteten, Breithaupt möge wieder zurückkommen. Be⸗ züglich des Prügelns ſtand der Vater des Zeugen, der bekannte Gründer der Anſtalt Bethel auf dem Standpunkt, daß Schläge möglichſt zu vermeiden ſeien, wenn ſchon ein Schlag manchmal barmherziger ſein könne als Einſperren. Die Auswahl der Erzie⸗ hungsperſonen in der Anſtalt iſt ſehr ſchwer. Ehemalige Inſaſſen von Hoffnungsthal würden wir für die Fürſorgeerziehung nicht ver⸗ wenden. Zeuge Paſtor Boit hat dem Aufſichtsrat angehört. Er wohnt ſechs Kilometer von Mielczyn entfernt und hat nie von Mißhandlungen der Zöglinge etwas gehört. Zwiſchen den Zöglin⸗ gen und dem Angeklagten beſtand ein ganz nettes Verhältnis.— Zeuge Unternehmer Gerhard hat mit dem Angeklagten Breit⸗ haupt über ſeine Erziehungsmethoden geſprochen. Der Angeklagte erklärte es für ſeine Hauptaufgabe, die Jungens zu beſſern, indem er ihr Ehrgefühl wecke. Dem Zeugen iſt erzählt worden, daß Jun⸗ gen bis zur Bewußtloſigkeit geſchlagen und mit 100 Schlägen be⸗ ſtraft wurden. Der Zeuge hat dem Angeklagten das vorgehalten, der erwiderte: Es würde nur geſtraft, weil er mit Prügeln in an⸗ deren Anſtalten gute Erfahrungen gemacht habe.— Der Ange⸗ klagte Breithaupt erinnert ſich daran nicht.— Der Augeklagte hat dem Zeugen erklärt, Berlin ſchicke den Abſchaum der Menſchheit und noch dazu Halbidioten.— Der folgende Zeuge iſt der Diſtrikts⸗ kommiſſar Stege. Er bekundet: Der Angeklagte habe ſich über das ſchlechte Menſchenmaterial beklagt. Von den Fürſorgezög⸗ lingen wären immer Zweidrittel ausgeriſſen und unterwegs.— Regierungsbaumeiſter Dreſcher erklärt: Er ſei überraſcht ge⸗ weſen bei einem Beſuche in der Anſtalt, ſo wenig zuchthausmäßiges zu finden.— Vorſ.: Glauben Sie, daß Fürſorgezöglinge zucht⸗ hausmäßig behandelt werden müſſen?— Zeuge: Das nicht, aber ich glaubte, mit mehr Strenge. Der Zeuge erklärt, daß Breit⸗ haupt mit Ernſt bei der Sache war und mit großer Liebe und Hin⸗ gebung an ſeinem Berufe hing. (Schluß folgt). Aus Stadt und Land. * Maunheim 15. Dezember 1910. wurde Diplomingenieur Als Baupraktikant aufgenommen Walter Beck von Mosbach. *Als Abgeordnete der Gemeinden zur Kreisverſammlung wurden auf 6 Jahre gewählt die Herren Rechtsanwalt König⸗ Mannheim, Bürgermeiſter Ritter⸗Maunheim, Bürgermeiſter Urban⸗Schriesheim und Bürgermeiſter Hevbel⸗ Sandhofen. Lotteriegenehmigung. Dem katholiſchen Fürſorgeverein für Mädchen, Frauen und Kinder in München, dem Verein Mädchen⸗ hort in Landshut und dem Verein Kinderheim in München wurde die Genehmigung zum Vertrieb von 25 000 Loſen zu 1 Mark der von dieſen Vereinen zu Gunſten der Vereinszwecke gemeinſam ver⸗ anſtalteten Geldlotterie im Gebiet des Großherzogtums erteilt. * Die Weihnachtsbeſcherung der Kleinkinderſchule des Mutter⸗ hauſes Windeckſtraße 9 findet am kommenden Sonntag nachmittag 4 Uhr in der Johanniskirche ſtatt. Die von den Kindern angefertigten Weihnachtsarbeiten können nach Beendigung des Sonntagvormittag⸗Gottesdienſtes bis nachmittags ½ Uhr im Konfirmandenſaal beſichtigt werden. Die evangeliſchen Gemeinde⸗ glieder des Lindenhofſtadtteiles ſind zu der die auch dieſes Jahr wieder einen ſehr ſchönen, zu nehmen verſpricht, freundlichſt eingeladen. * Deutſche Geſellſchaft zur Bekämpfung der Geſchlechtskrank⸗ heiten. In dem von der Ortsgruppe Mannheim der Geſellſchaft am geſtrigen Abend im Kaſinoſaale veranſtalteten Vortragsabend ſprach Herr Dr. Wolzendorff aus Wiesbaden über„Die Bekämpfung der Proſtitution und geſchlecht⸗ lichen Erkrankungen im Mittelaltex.“ Der Beſuch war erfreulicherweiſe ein ſehr guter. Der Vortragende entwarf ein anſchauliches Bild von der Entſtehung der Proſtitution. erhebenden Verlauf Fhr Helligkeit des Friedens und der Negierung des Kriezes willen viel eher ſeinem Verzicht beigeſtimmt.“ Spätreaktionen auf Ehrlich⸗Hata. Aus der Berliner Univer⸗ ſitätsklinik für Haut⸗ und Geſchlechtskrankheiten, die Geh.⸗Rat Profeſſor Dr. Leſſer leitet, wird jetzt über intereſſante Spät⸗ reaktionen bei Anwendung des Ehrlichſchen Syphilispräparates gerichtet, über die bisher nur ſpärliche Beobachtungen vorliegen. Dieſe Nachwirkungen verlaufen zuweilen unter ſehr bedrohlichen Erſcheinungen und können akute Infektionskrankheiten, wie Maſern oder Scharlach, vortäuſchen. Es tritt nämlich bisweilen auderthalb Wochen nach der Injektion, alſo zu einer Zeit, wo man eine Reaktion nicht mehr erwarten ſollte, plötzlich unter hohem Temperaturanſtieg eine beträchtliche Störung des Allgemeinbefin⸗ dens auf, die nach wenigen Tagen ebenſo ſchnell wieder verſchwin⸗ det. Stabsarzt Dr. Goldbach, der über dieſe Fälle in der„Ber⸗ liner Kliniſchen Wochenſchrift“ berichtet, will durch dieſen Hinweis die Aerzie vor irrtümlichen Diagnoſen und die Familien vor ſchwerer Sorge bewahren. Dieſe Nachwirkungen lehren, daß es notwendig, wenn auch nicht leicht iſt, mit„606“ behandelte Patien⸗ len mindeſtens anderthalb Wochen unter ärztlicher Behandlung zu behalten. Haben die Kranken, wie ſehr häufig, ſchon nach wenigen Tagen keine erheblichen Beſchwerden, wie Kopfſchmerzen und Schluckbeſchwerden mehr und ſind die objektiven Erſcheinun⸗ gen in deutlichem Rückgang, dann laſſen ſich die Kranken oft auf keine Weiſe mehr zurückhalten, zumal weitere therapeutiſche Maß⸗ nahmen zunächſt wenigſtens nicht erforderlich ſind. Endlich aber mahnen dieſe Nachwirkungen, bei allen Affektionen des Herzens mit der Aufwendung des neuen Präparates beſonders vorſichtig zu ſein. War bisher der Ausgang auch immer gut, ſo muß man doch mit der Möglichkeit rechnen, daß bei einer ſo bedrohlichen Störung des Allgemeinbefindens, wie ſie jüngſt bei einem jungen Schau⸗ Nikolajewitſch und mir wegen des Nobelpreiſes. Ich habe dar⸗ über mit ihm nicht ein einziges Mal geſprochen und hätte um der ſpieler in der Berliner Univerſitätsklinik beobachtet wurde, ein nicht völlig intaktes Herz dem Anfall einmal erliegt. Dieſer Aus⸗ Weihnachtsbeſcherung, Wer die Geſchlechtskrankheiten bekämpfen wolle, müſſe auch die Pro⸗ ſtitution bekämpfen. Die antiken Staaten Athen und Rom er⸗ kannten ſchon ſehr frühe die Gefährdung der öffentlichen Sicher⸗ heit und Ordnung durch die Proſtitution, da Proſtitution und Verbrechertum eine gewiſſe Neigung zu einander haben. Die religiöſe Proſtitution, aus der die allgemeine hervorging, iſt ein Erzeugnis des Orients. Sie wurde in der Weiſe ausgeübt, daß die Mädchen ſich in den Tempeln bei den Heiligtümern aufhielten. Als dann die Proſtitution aus dem religiöſen Rahmen heraustrat, und zu einem Geſchäft wurde, da nahm man war, daß die profane Proſtitution mit dem Staat in Konflikt kam. Die Republik Rom hatte ſchon ein ſehr ſcharfes Syſtem zur Iſolierung der Proſti⸗ tution herausgearbeitet. Hier mußte der Staat ſeine Erlaubnis dazu geben. Außerdem wurden ſehr ſcharfe Beſtimmungen ge⸗ troffen. Hier wurden die Proſtituierten in den Lupinarien unter⸗ gebracht. Weiter batten die Aedilen(Polizeibeamten) ein wach⸗ ſamres Auge auf ſie, es war ihnen nicht erlaubt, die ſchwarze Haartracht der Römerinnen zu tragen, ſondern ſie mußten ihr Haar färben laſſen oder eine Perücke tragen, ſie mußten beſtimmte Kleidung anlegen u. a. m. Das Chriſtentum ſtellte die Forderung auf, die Unzucht unter allen Umſtänden zu unterſagen. Durch Neigung zur Askeſe wollte man des Fleiſches Luſt los werden. Aber damit wurde das Gegenteil erzielt. Die gepeitſchten Nerpen verurſachten wüſte Delirien und die widernatürlichen Ausſchwei⸗ fungen führten zu ganz extremen Erſcheinungen. Um dem Uebel zu ſteuern wurde die chriſtlithe Monogamie geſetzlich eingeführt. Als das Chriſtentum zu uns nach Deutſchland kam, herrſchte hier ſchon die gemeindlich geſchloſſene Einehe. Die Frau nahm aber hier eine ziemlich untergeordnete Stellung ein. Sie ſtand unter der Herrſchaft des Mannes. Während dem Manne das Recht einerſeits zuſtand, polygamiſchen Verkehr zu pflegen, ſo war er andererſeits befugt, die Frau im Falle eines Ehebruches zu töten. Wenn die germaniſchen Frauen von vornherein hochgeſtellt worden wären, hätte die Proſtitution einen ganz anderen Gang genommen. Das Konkubinat wurde aus Rom eingeführt. Es zeitigte eine immer mehr und mehr zunehmende Kinderloſigkeit, wie ſie beſon ⸗ ders bei den Fürſten zu Tage trat. Auch half es weſentlich mit, an dem Verfall des Reiches. Die gemeine Proſtitution blüte auf den Landſtraßen, wo ſich allerlei wanderndes Volk aufhielt, das vom Elend auf die Straße geſetzt worden war. Kein Heer zog im Mittelalter ins Feld, ohne ein großes Heer von Weibern mitzu⸗ ſchleppen. Am ſchlimmſten ſah es bei den Kreuzzügen aus. Die Frauenhäuſer bedeuteten eine Rettung für die Mädchen von der Not der Straße, da ſie darin infolge der Aufſicht des Staates nicht geknechtet und ausgenutzt werden durften. Meiſtens gehörten die Frauenhäuſer den Städten, vielmals auch den Fürſten und Biſchöfen. Der heilige Ludwig IX. verſuchte durch den Biſchof von Paris viele hunderte von Dirnen zu bekehren, indem er ihnen ein kloſterähnliches Heim anwies. Aber kein Geſetz und kein Verbot war imſtande, die Proſtitution zu bekämpfen. In dem Kampf zwiſchen Sittlichkeit, Geiſtlichkeit und Proſtitution blieb ſiegreich. Der Kampf um die Proſtitution wendet ſich eigentlich gegen die Maſſe der Dirnen. Während man die Dirnen der Strafe unterwirft, gehen die Männer ſtraffrei aus. Exfreu⸗ licherweiſe können wir heute eine Abnahme der Proſtitution kon⸗ ſtatieren. Ebenſo nimmt auch die Zahl der Männer ab, welche ge⸗ wiſſenlos genug ſind, an die Proſtituierte eine Krankheit zu über⸗ tragen. Die Syphilis ſpielte ſchon im Altertum unter den ge⸗ ſchlechtlichen Erkrankungen eine bedeutende Rolle. Als ſie i Mittelalter auftrat, da berbreitete ſich Schrecken und Entſetze Die Erkennung der Syphilis in ihren Urſachen iſt erſt in de neuzeit möglich geweſen. Der Redner beſprach dann noch die Ve. hütungsmaßregeln, wie ſie im Mittelalter gegen dieſe Krankhe geübt wurden und ſchloß ſeine Ausführungen mit dem Appell, daß, wie an dem Wohnhauſe des alten Römers zum Schutze gegen unge⸗ betene Gäſte die Inſchrift prangte„Cave canem“, hüte Dich vor dem Hunde, für den deutſchen Mann der Leitſpruch der Moral ſein ſoll:„Hüte Dich vor der Proſtitution!“ Den trefflichen Aus⸗ führungen des Redners wurde lebhafter Beifall zuteil. „ Ein Naturapoſtel umgeſattelt! Karl Waßmann, der durch ſeine naturgemäße Kleidung(barfuß und ⸗häuplig, leichtes dun Hemd mit rotem Lendenſtrick) in Frankfurt eine populäre Straß erſcheinung bildete, hat ſein Naturapoſteltum aufgegeben und trägt nunmehr bürgerliche Kleidung. Er begründet ſeine Umſattelung mit den vielen Nachteilen, die ihm das Tragen ſeines bisherigen „Gewandes“ einbrachten! „ Eine Krankheit unter den Haſen hat ſeit dem naſſen Sommer ſchon viele Opfer gefordert und wird wohl noch mehr fordern. Die Tiere werden hierbei ſo ſchwach, daß ſie öfters ohne weiteres bon den Hunden gefangen werden können. Dieſe Schwäche rührt her von einer allgemeinen Blutarmut, die du Mürmer in den Lungen und dem Dickdarm erzeugk wird. gang wäre dann nicht ſo ſehr dem Ehrlichſchen Mittel als ſo vielmehr nicht genügender Vorſicht bei der Anwendung zur zu legen. In dem Theaterjahrbuch des Verbandes deutſcher Bühnen⸗ ſchriftſteller„Die Rampe“, aus der wir ſchon geſtern einiges mit-⸗ teilten, finden wir noch folgende neue Beiträge: Fulda: „Ein Märchen? Ein Versſpiel? Luſt⸗ oder Schau⸗⸗ Was bwerden Sie ſchreiben im nächſten Jahr?) Was wird die nächſte Geburt Ihrer Frau? Ein Bub? Ein Mädel? Ein Zwillingspaar? Sogar die Elemente ergreift Der kritiſche Hader der Bühnenſphäre; Geteilter Erfolg der Frühlings⸗Premiere: Der Regen klatſcht, und der Sturmwind pfeift. Ich ſchrieb ein Stück in des Frühlings Mitten, Und als es über die Bühne geſchritten, 5 Da fegte die Bäume der Herbſtwind leer Die Blätter fielen über mich her. Jndwig Ganghofer: Helle Augen, rechter Wille: Und das Leben täuſcht dich nicht, Und die Leere wird zur Fülle, Und der Schatten weicht dem Licht. Dramatiſche Kunſt und Theater Sind wie ein vulkaniſcher Krater: Lavaſtröme und Feuerflug, Aber auch Dreck und Aſche genug! Doch dieſes gräuliche Zwiegeſicht Iſt unvermeidlich— ich ſchelt“ es nicht— Weil in der Aſche, wenn ſie erkaltei, Leben keimt, das ſich ſchön geſtaltet. Siegfried Wagners neueſte Oper vollendet. Siegfr! Wagners neueſte Oper„Schwarzſchwanen iſt, wie aus Dresden geſchrieben wird, bereits ganz vollendet⸗ 4. Seite Seneral⸗Anzeiger. uvenovlatt..) Mannheim, 15. Dezember. Aus dem Großherzogtum. Schwetzingen, 15. Dez. Auf Veranlaſſung verſchiedener Bürgerausſchußmitglieder wurde Herr Amtsrevident Hofſtetter, zuerhalten. Geſtern abend hat er ſich in einer vertraulichen Sitzung des Bürgerausſchuſſes vorgeſtellt. Er gab ein kurzes Bild ſeiner bisherigen Tätigkeit und ſicherte im Falle ſeiner Wahl unparteiiſche Amtsführung zu. Herr Hofſtetter wurde im Jahre 1907 in Laden⸗ burg von der Regierung auf ein Jahr als Bürgermeiſter eingeſetzt. Seine Geſchäftsgewandtheit, ſeine Pflichttreue und ſein unermüd⸗ licher Fleiß ſind in der Nachbarſtadt Ladenburg noch in beſter Er⸗ innerung.— Am nächſten Samstag Abend wird ſich ein weiterer Kandidat dem Bürgerausſchuß vorſtellen. Schwetzingen, 15. Dez. Heute vormittag wurde der allgemeine Betrieb der elektriſchen Straßenbahn Schwetzingen—Kebſch eröffnet. Geſtern wurde den hieſigen und den Ketſcher Schulkindern durch unentgeltliche Fahrten eine große Freude bereitet. ib Hockenheim, 14. Dez. Seit dem 1. Dez. bis heute ſind dahier 19 Kinder im Alter von—7 Jahren an Maſern ge⸗ ſtorben. Pfalz, Heſſen und Umgebung. Altrip, 14. Dez. Zur Beſtreitung der Herſtellungskoſten des Gedenkſteines für den in hieſiger Gemeinde geborenen erſten Geſchichtsſchreiber Deutſchlands, Regino von Prüm, ſind von dem Prinzregenten Luitpold von Bayern dem hieſigen Regino⸗ komitee 100 M. überwieſen worden. Gerichtszeitung. Mannheim, 7. Dez.(Strafkammer.) Vorſitzender: Landgerichtsdirektor Schmitt. Der 381 Jahre alte Schuhmacher Adolf Gottlieb Gckardt aus Mittelberg verſuchte ſich durch Kautionsſchwindel mühelos in den Beſitz von Geld zu ſetzen. Ende Oktober erließ er in hieſigen Zeitungen Inſerate, durch welche er eine Filialleiterin für ein Kaffeegeſchäft ſuchte. Die Luſttragenden beſtellte er durch Briefe zu ſich, die die Unterſchrift Direktor Mayer trugen und in welchen die Reflektantinnen aufgefordert wurden, die verlangte Kaution von 250 M. gleich mitzubringen. Die Mädchen hatten aber durch die Zeitungen wohl ſchon von Schwindel dieſer Art gehört und übten Vorſicht. Nur eine kam, brachte aber gleich zwei Kriminal⸗ ſchutzleute mit. Eckardt, der außerdem einen Wirt um Logisgeld geſchädigt hat, wurde zu 5 Monaten Gefängnis verurteilt. Eine Diebsgeſellſchaft, die unlängſt von der Strafkammer ver⸗ urteilt worden 13 hatte in dem 51 Jahre alten Händler Hirſch Bär Eppſtein aus Czernikow einen Abnehmer für geſtohlenen Kau⸗ tabak, Wein, Eier, Käſe, Kognak, Wäſche, Schirme und dergleichen gefunden. In dem Gaſthauſe, wo Eppſtein wohnte, verkaufte dieſer vom geſtohlenen Schnaps auch an die Wirtsleute, weshalb dieſe gleichfalls wegen Hehlerei auf die Anklagebank kamen. Eppſtein wurbe zu 1 Jahr 2 Monaten Zuchthaus, 5 Jahren Ehr⸗ verluſt und Stellung unter Polizeiaufſicht verurteilt, die Wirts⸗ leute wurden freigeſprochen. Von Tag zu Cag. — Selbſtmord. Wiesbaden, 15. Dez. In ſeiner Wohnung am Neuberg erſchoß ſich heute Vormittag der hieſige Rechtsanwalt und Notar Juſtizrat Karl Lotz, vermutlich in einem Anfall von plötzlicher Geiſtestrübung. — Zu den Margarinevergiftungen. Wie das Altonger Polizeiamt auf mitteilt, hat die amtliche Unterſuchung mit großer Wahrſcheinlichkeit ergeben, daß die gerufenen Erkrankungen auf den Zuſatz eines neue n Speiſefettes gurückzuführen find, welches bisher in der Margarineinduſtrie noch nicht verwendet worden iſt und das nach der chemiſchen Unter⸗ ſuchung für die Margarinebereitung als brauchbar angeſprochen worden iſt. Offenbar enthielt es aber doch pflanzliche Gifte, deren Natur bis jetzt durch chemiſche Unterſuchungen nicht feſtgeſtellt wer⸗ den konnte. Die phyſiologiſchen Eigenſchaften des fraglichen Speiſe⸗ fettes werden zurzeit im Laboratorium des Altonger Krankenhauſes burch Verſuche an Tieren erforſcht. Seit dem 26. November iſt dieſes Fett, das ſogenannte Knardamomöl, das nur bei der Marke Backa“ und in ganz geringem Maße bei der Marke „Juiſe“ zur Verwendung kam, nicht verwendet worden. — Kirmes⸗Nachſpiel. Von den gelegentlich einer Kir⸗ mes in Mondern mit der Gendarmerie in Konflikt geratenen 23 Landleuten wurden geſtern von der Strafkammer in Trier 12 zu je einer Woche Gefängnis verurteilt. Die elf anderen wurden freigeſprochen. — Der Aufſtand der Bauern. Rom. Bauern in der Provinz Cambo Baſſo ſtürmten aus Erbitterung über örtliche Steuern das Rafhaus und ſteckten es in Brand. Der Unterpräfekt bvon Iſerno eilte mit Truppen herbei, um den Aufſtand und den Brand zu unterdrücken. Letzte Nachrichten und Telegramme. Hanau, 15. Dez. Der bekannte Diamantſchleifereibeſitzer Fritz Houy, der bahnbrechend für die Diamanſchleiferei in Deutſchland gewirkt hat, iſt geſtorben. —rr ñ ñ8̃..᷑. tt!tB. Profeſſor Eduard Reuß hat auch den Klavierauszug ſchon fertig geſtellt. Dieſer und die Partitur befinden ſich im Druck und wer⸗ den bei Max Brockhaus in Leipzig erſcheinen. Kleine Mitteilungen. Der Geiger Kubelik kaufte in Eng⸗ land um den Preis von 6000 Pfd. St. oder 145 000 K. die ſchönſte Stradivarius⸗Geige der Welt, bekannt unter dem Namen„Em⸗ peror“, welche im Ton ſogar den berühmten„Meſſias“ überbietet. Die Geige lag hundert Jahre unberührt in einer Sammlung. Man verlangte urſprünglich 10 000 Pfd. St. für dieſelbe.— Als zweite Sondervorſtellung für die Mitglieder des Württembergiſchen Goethebundes wurde am Dienstag im k. Wilhelma⸗Theater in Stuttgart des belgiſchen Dichters Emil Verhaeren ein⸗ aktiges Drama„Helenas Heimkehr“ in Stephan Zweigs feiner Nachdichtung zum erſten Male aufgeführt. Ungeachtet ſeiner poetiſchen Schönheit hat das mehr lyriſche als dramatiſche Werk nur höflich⸗kühle Aufnahme gefunden.— Die Nachricht, Direktor Max Reinhardett werde den„Oedipus“ von Sophokles auch in einem Wiener Zirkus zur Aufführung bringen, wird vom Direktionsbureau des Deutſchen Theaters dementiert. ** Nicodé's Gloria⸗Symphonie. (Telegr. Bericht unſeres Wiener Mitarbeiters.) Wien, 15. Dez. Der unter der tüchtigen Leitung des ngen Wiener Komponiſten Franz Schreker ſtehende philhar⸗ moniſche Chor vereinigte ſich in ſeinem letzten Konzert mit dem Wiener Tonkünſtlerorcheſter zu einem gigantiſch⸗muſikaliſchen Unternehmen, einer Aufführung der Gloria⸗Symphonie Jean L. Nicods's, der dem Wiener Publikum noch ziemlich unbekannt iſt. Dieſe Symphonie beanſprucht ein Orcheſter von!20 Mann, einen großen gemiſchten Chor, Orgel und Altſolo. Dieſen gewal⸗ tigen Apparat nützt der Komponiſt bis zur letzten Möglichkeit ans. Es gibt wobl kaum ein zweites Orcheſterſtück von einer der⸗ 3. Zt. in Wolfach, bewogen, ſeine vor mehreren Wochen zurück⸗ gezogene Kandidatur um die hieſige Bürgermeiſterſtelle aufrecht⸗ durch den Genuß von Margärine der Firma Mohr u. Co. hervor⸗ “Magdeburg, 15. Dez. Bei der im 4. Wahlbezirk des Regierungsbezirks Magdeburg ſtattgehabten Landtagserſatz⸗ wahl wurde der bisherige Abgeordnete, Oberverwaltungsgerichts⸗ rat Eugen Schiffer⸗Berlin(natl.) mit allen(655) abgegebenen Stimmen wiedergewählt. * Berlin, 15. Dez. Die Schwurgerichtsverhandlung gegen die am Moabiter Krawallprozeß beteiligten Perſonen findet, wie die Frkf. Ztg. erfährt, nunmehr beſtimmt am 9. Jannar ſtatt. W. Budapeſt, 15. Dez. In der Stationskaſſe iſt ein Neu⸗ bau eingeſtürzt. 5 Arbeiter wurden getötet, 2 verletzt. *Konſtantinopel, 15. Dez. Die Blättermeldungen von der Niedermachung der Chriſten im Gebiet der Hedſchasbahn wer⸗ den als unrichtig bezeichnet. Nachrichten aus Kerak zufolge 15 8 es ſich lediglich um die Tötung einiger Soldaten durch Be⸗ uinen. W. Petersburg, 15. Dez. Die„Birshewija Wjedo⸗ moſti“ findet das Mißvergnügen des„Temps“ über die Reichskanzlerrede um ſo ſeltſamer, als man in Paris über die Grundlagen der ruſſiſchen Politik unterrichtet iſt. Ihre Hauptaufgabe ſei die Sicherheit der ruſſiſchen Intereſſen in Perſien und hierzu ſeien die vertrauenwollen Beziehungen zu Deutſchland nötig. Solche Beziehungen ſeien für Frankreich vorteilhaft, das frei von phantaſtiſchen Plänen ſei und aufrichtig den Frieden liebe. Das richtige Verſtändnis des franzöſiſch⸗ruſſiſchen Bündniſſes verlange gute Beziehungen zu Deutſchland, wodurch den Franzoſen eine friedliche Konkurrenz bei dem Bahnbau in der Türkei ermöglicht werde. Die Einweihung des neuen Rathauſes in Worms. * Worms, 15. Dez. Heute vormittag fand die feier⸗ liche Einweihung des neuerbauten Rathauſes mit anſchließen⸗ dem Cornelianum, einer Stiftung der Freiherrn Cornelius von Heyl und Gemahlin, in Anweſenheit des Großherzogs⸗ paares von Heſſen, des kommandierenden Generals des 18. Armee⸗Korps Exzellenz von Eichhorn und der Spitzen der Militär⸗ und Zivilbehörden ſtatt. Im Saale des Cornelianums hielt der Bürgermeiſter Römer eine An⸗ ſprache, in der er den Dank der Bürgerſchaft für die hoch⸗ herzige Stiftung des Frhrn. v. Heyl zu Herrnsheim und ſeiner Gemahlin ausſprach. Reichstagsabg. Frhr. v. Heyl dankte dann ſelbſt allen am Bau beteiligten. Die Skadt⸗ verordneten⸗Verſammlung ſtiftete als Anerkennung für das Wirken des derzeitigen Oberbürgermeiſters eine goldene Amtskette. An die Einweihung des Cornelianums ſchloß ſich ein Rundgang durch das neue Rathaus an. Hierauf fand das Frühſtück ſtatt, an dem das Großherzogspaar teil⸗ nahm. Gegen 1 Uhr verließen die hohen Herrſchaften wieder die Stadt, um im Automobil nach Darmſtadt zurückzukehren. Das Cornelianum iſt auf der Stätte der alten Münze ent⸗ ſtanden, in der früher die Reichstage ſtattfanden. Es enthält außer einem großen Feſtſaal für wiſſenſchaftliche Kongreſſe, Volksvorleſungen und andere Veranſtaltungen, im Parterre ein Volksbad ſowie das Standesamt. Weitere Familienvergiftungen durch Margarine. * Heilbronn 15. Dez. In Hohenhaßlach ſind nach dem Genuß von Margarine 4 Jamilien ſchwer erkrankt. Epiſtel eines antimoderniſtiſchen Geiſtlichen an den Kardinal⸗ Erzbiſchof von Mailand. 8. Rom, 15. Dez.(Priv.⸗Tel.) Dieſer Tage ſollte in Mailand wie anderwärts ſchon vielfach geſchehen, die Geiſt⸗ lichkeit den antimoderniſtiſchen Eid im Dom ablegen. Der Coadjutor Luigi Fontana weigerte ſich, der Anordnung nachzukommen, und begründete in einer Audienz dem Kardinalerzbiſchof ſeine Weigerung. Dieſer gab ihm zwei Tage Bedenkzeit. Als ſie verſtrichen war und Fontana der wiederholten Aufforderung nicht nachkam, nannte ihn der Kardinal einen Gecken und dummen Jungen“(). Darauf ſchrieb der gemaßregelte Prieſter folgende hübſche Epiſtel: „Eminenz! Ich teile Ihnen mit, daß ich den antimoderniſti⸗ ſchen Eid nur auf Koſten einer Freiheit leiſten könnte, auf die zu verzichten nicht in meiner Macht liegt. Den Akt, den Eure Eminenz einen Akt des Hochmuts eines dummen und eingebildeten Jungen genannt haben, nenne ich den Akt der Aufrichtigkeit. Die Beſchimpfungen treffen mich nicht. Es ſcheint aber, daß die kirchliche Autorität nur in vulgärer Manier zu drohen weiß! Ferner ſcheint es mir, daß die Tugend der Aufrichtigkeit jedes Anrecht auf Beachtung und jede Wertſchätzung bei den geiſtlichen Behörden verloren hat. artigen Kompliziertheit des Aufbaues, einem Raffinement der Klangwirkung und vor allem einer ſolchen wuchtigen Klang⸗ ſtärke, die ſtellenweiſe ſchon etwas beängſtigendes hat. Wagner, Richard Strauß ſamt den jungen Franzoſen und Italienern kommen dagegen nicht auf. An Richard Strauß erinnert das Werk auch in der ganzen Idee und Gliederung, nämlich an ſein „Heldenleben“. Auch die„Gloria“ iſt eine Selbſtbiographie in Tönen. Die Biographie eines Künſtlers natürlich: Seine Kind⸗ heit, ein Sturm und Drang, ſein Kampf mit der Liebe, mit der Kunſt, mit der Banalität, ſein mutiges Durchringen durch alle Schwierigkeiten und ſchließlich der Triumph der freien Künſtler⸗ ſeele. Das wird durch eine Fülle von Themen und charakteriſtiſchen Details veranſchaulicht, die manchmal ſehr grotesk ſind, z. B. das muſikaliſche Krähen von Hähnen, die den Morgen ankünden. Die Banalität wird natürlich durch ein Polka⸗ und ein Walzer⸗ thema illuſtriert, die im Kampf mit den ernſten Motiven liegen. Im letzten Teil, wo der Chor mit dem Gloria einſetzt, erhebt ſich die Symphonie zu wirklicher, edler und ergreifender Größe. Die glänzende Durchführung des ſchwierigen Unternehmens ie vor allem das Verdienſt des Dirigenten Franz Schrekers, der zuſammen mit dem Tonkünſtlerorcheſter koloſſales leiſtete. Das merkwürdige Werk befremdete ſtellenweiſe, machte aber ſtarken Eindruck, der ſich namentlich zum Schluſſe zur Begeiſterung ſtei⸗ gerte. Der Komponiſt wurde oft und ſtürmiſch gerufen. **** Spielplan für die Weihnachtsfeiertage. Im Hoftheater: Sonntag, den 25. Dezember 1910: 8. Nachmittags⸗Vorſtellung zu ermäßigten Preiſen:„Der Gewiſſenswurm“. Anfang 8 Uhr. Abends bei aufgehobenem Abonnement: Neu einſtudiert:„Prinz Friedrich von Homburg“. Anfang 7 Uhr.— Montag, den 26. Dezember, bei aufgehobenem Abonnement:„Die Walkürel. Anfang 4½ Uhr.— Neues Theater: Sonntag, den 25. Dezem⸗ ber:„Die Granate“,„Suſannens Geheimnis“ und „Brüderlein fein“. Anfang 7½ Uhr.— Montag, den 28. :„Im weißen Rößl. Anfang 77% Uhr. Da mir mein Gewiſſen oberſte Richtſchnur und auch als Baſts allen moraliſchen Lebens erſcheint, ſo bin ich bereit, lieber alle Folgen zu tragen, die aus der Weigerung der Eides⸗ leiſtung entſtehen können, als einen moraliſchen Selb ſtmord zu begehen, der mir für das ganze Leben den Frieden rauben würde.“ Eine Antwort hat Seine Eminenz auf dieſe Epiſtel ſeit acht Tagen noch nicht gefunden. Dagegen iſt der mutige Briefſchreiber ſeiner prieſterlichen Würden entkleidet worden. Revolution im Armenhaus. W. London, 15. Dez. Im Armenhaus bei Sutton in der Grafſchaft Surrey kam es geſtern abend zu ſchweren Ausſchrei⸗ tungen. Die Inſaſſen weigerten ſich, Hafermehlbrei zu eſſen und bewarfen die Beamten mit Meſſern, Gabeln und Geſchirr. 350 Männer nahmen an der Revolte teil. 40 Polizeibeamte, die zur Hilfe herbeigeeilt waren, wurden mit einem Hagel von Meſſern, Gabeln und Tellern empfangen. Die Beamten waren gezwungen, den Knüppel zu gebrauchen. Nach Verhaftung von 80 Ruheſtörern war die Ruhe wieder hergeſtellt. 5 Die Wahlen in England. *London, 15. Dez. Bis.15 Uhr wurden gezählt: 232 Libe⸗ rale, 254 Unioniſten, 63 Redmondiſten, 8'Brianiſten und 39 Mitglieder der Arbeiterpartei. Die Liberalen gewinnen 21, di⸗ Unioniſten 24, die Arbeiterpartei 4 Mandate. Berliner Drahtbericht. [Von unſerem Berliner Bureau.] IBerlin, 15. Dez. Aus Kiel wird gemeldet: Als das Linien⸗ und Artillerieſchulſchiff Schwaben geſtern abend auf der Fahrt von Kiel nach Sonderburg begriffen war, ſtieß es infolge dichten Nebels mit dem dort draußen übenden Linienſchiff Elſaß zuſammen. Der Zuſammenſtoß konnte durch Ausweich⸗Manöver beider Linienſchiffe etwas ab⸗ geſchwächt werden, war jedoch noch ſehr heftig. Soweit bis jetzt feſtgeſtellt iſt, ſind auf dem Linienſchiffe, Elſaß“ zwei Geſchütze gebrochen und auch die Außenhaut des Schifſes iſt erheblich beſchädigt worden. Auch die„Schwaben“ hat ähn⸗ liche Beſchädigungen davongetragen und ſoll ebenſo wie die „Elſaß“ oberhalb der Waſſerlinie ein Loch haben. Die „Schwaben“ iſt ſofort nach Kiel zurückgekehrt, um in Dock zu gehen. Berlin, 15. Dez. Aus MAnchen wird gemeldet: Ueber den ſeit langer Zeit ſchwebenden Konflikt zwiſchen Prof. v. Soxleth und dem Bayeriſchen Landwirt⸗ ſchaftsrat weiß das„Bayeriſche Vaterland“ folgende Einzelheiten mitzuteilen: Profeſſor v. Sopleth hatte in einer Broſchüre ſeiner Meinung über den zwiſchen der deut⸗ ſchen Landwirtſchafts⸗Geſellſchaft und dem Bund der Land⸗ wirte einerſeits und dem Kali⸗Syndikat anderſeits abge⸗ ſchloſſene Kalilieferungsverhandlungen dahin Ausdruck ge⸗ geben, daß durch dieſen Vertrag die deutſchen Bauern ge⸗ ſchädigt worden ſeien und der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſell⸗ ſchaft zum Vorwurf gemacht, ſie vertrete nicht die Intereſſen der Landwirtſchaft, ſondern die des Syndikats. Auch wurde in dieſer Broſchüre der Vorwurf gegen eine deutſche Unter⸗ ſuchungsſtation erhoben, daß ſie zu Gunſten des Syndikats ſich allzu ſtark habe engagieren laſſen, daß dabei vielleicht ſich„klingende“ Einflüſſe geltend gemacht haben dürften. Ein Schiedsgericht, das den Streit entſcheiden ſollte, lehnte Pro⸗ feſſor Soxleth ab, der ſeitens des Landwirtſchaftsrates der Direktor des Bundes der Landwirte, der Reichstagsabg. Dr. Röſicke hierzu delegiert wurde, den Soxleth als zu ſehr mitintereſſiert bezeichnete. Da aber inzwiſchen infolge Verjährung Prof. Soxleth gegen den Landwirtſchaftsrat nicht klagen kann, ſo ſoll nun die erwähnte Broſchüre zu einer neuen Klage Anlaß geben. Die Ausſprache über Deutſchland und England. Berlin, 15. Dez. Aus Paris wird gemeldet: Die Reuter⸗Meldung, daß der ruſſiſche Miniſter des Aeußern Sſaſanow im Frühjahr 1911 Paris und London beſuchen werde, gewinnt an Bedeutung durch die Erörterung über die jüngſten Erklärungen der deutſchen Staatsmänner. Uebereinſtimmung herrſcht hier darüber, daß Kiderlen⸗Wäch⸗ ter der Erhaltung des Weltfriedens einen großen Dienſt ge⸗ leiſtet hat, nachdem die deutſche Politik ſich jenen Faktoren anſchloß, welche die Notwendigkeit der Erhaltung des Status quo auf dem Balkan nachdrücklich betonen. Immer mehr ſetzt ſich in maßgebenden Kreiſen der Grundgedanke feſt, daß nach der Potsdamer Entrevue eine Ausſprache zwiſchen Eng⸗ land und Deutſchland über die beiderſeitigen Intereſſen im nahen Orient ſehr nützlich wäre. Der Fall des Fremdenlegionärs Weißrock. J Berlin, 15. Dez. Der mit der Unterſuchung über den Fall des angeblich von Hyänen aufgefreſſenen Fremdenlegionärs Weißrock beauftragte Brigadegeneral hat in Üdſchda und Tau⸗ rirt zahlreiche Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten über die Umſtände vernommen, unter denen der unglückliche franzöſiſche Fremdenlegionär auf dem Marſche zurückgelaſſen wurde und um⸗ kam. Der General hat nunmehr die Unterſuchung abgeſchloſſen und die Rückreiſe nach Paris angetreten. Der Dampfer„Palermo“ untergegangen. I Berlin, 15. Dez. Aus Hamburg wird gemeldet: Heute vorm. 11 Uhr ſenkte ſich auf dem Gebäude der Slomann⸗ linie die Flagge auf Halbmaſt. Es war die Meldung eingetroffen, daß der Dampfer„Palermo“ total verloren gegangen iſt, die geſtrigen Meldungen alſo nicht richtig waren. Der Dampfer iſt mit Mann und Maus untergegangen. Die aus 18 Mann be⸗ ſtehende Beſatzung und eine Anzahl Paſſagiere, unter denen ſich 5 Verwandte des Seniorchefs der Slomannlinie befanden, ſind ertrunken. Der Antimoderniſteneid. Berlin, 15. Dez. Aus München wird gemeldet: Wie in Württemberg verweigern auch in Bayern eine Anzahl Geiſt⸗ liche die Ablegung des Antimoderniſteneides. Ein katholiſcher Geiſtlicher veröffentlich die Gründe der Weigerung. Vor der Weihe und Inveſtitur haben wir uns in voller Freiheit zu den katholiſchen Glaubensſätzen bekannt und dieſen Eid haben wir bisher gehalten. Jetzt ſollen wir zwangsweiſe einen viel weiter⸗ gehenden Eid ſchwören, deſſen Inhalt uns erſt im letzten Inhalt vorgelegt wird, ſo daß ſeine geiſtige Verarbeitung unbedingt aus⸗ geſchloſſen iſt. Wir ſtehen einfach vor der Alternative, entweder den Eid zu ſchwören, oder einem kanoniſchen Strafprozeß ent⸗ gegenzuſehen. 55 Uolkswirtschalt. Konkurseröffnung über einen Pirmaſenſer Schuhgroſſiſten. Wie ein Lauffeuer verbreitete ſich in Pirmaſens die Nach⸗ richt, daß Schuhgroſſiſt Karl Zeller und ſein Prokuriſt Zwintſcher unter dem Verdachte des betrügeriſchen Bankerotts verhaftet worden ſeien. Schon ſeit einigen Tagen munkelte man von allerhand Schiebungen, die Zeller und Zwint⸗ ſcher vorgenommen haben ſollten. Ein Gläubiger ſtellte laut„P. .“ geſtern nachmittag Konkursantrag und das Gericht ließ umfangreiche Beweiserhebungen vornehmen. Es wurde feſtgeſtellt, daß Zeller ſeinen Grundbeſitz vor 5 Tagen an ſeine Ehefrau über⸗ tragen hat und daß dieſer Grundbeſitz für Zwintſcher mit einer Hhypothek belaſtet wurde, inzwiſchen aber wieder an eine von Frau Zeller und einem Provpiſionsreiſenden Levy aus Kaſſel unter der Firma„Deutſche Schuhmanufaktur“ in Berlin Anfang November ds. Is. gegründete Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung weiter ver⸗ äußert wurde. Während Frau Zeller den Grundbeſitz im Werte von 80 000 Mark einbrachte, legte Levy ein Verzeichnis der Kun⸗ den der von ihm vertretenen Firmen, das er auf 160 000 Mk. be⸗ wertete ein. Der anfänglich beſtellte Geſchäftsführer Thierbach wurde abberufen, und ein gewiſſer Reichert als Geſchäftsführer beſtellt. Durch Arreſterwirkung ſuchte eine Gläubigerin der Frau Zeller den Grundbeſitz zu retten. Lepy iſt ohne jedes nennens⸗ werte Vermögen. Allein dieſe Schiebung genügte nicht. Am 10. + Dezember verkauften Zeller und Zwintſcher in Berlin das Ge⸗ [Häft des Zeller ohne Grundbeſitz an den vollſtändig mittelloſen Reiſenden Eichwald aus Kaſſel. Eichwald ſchloß den Kauf ab, ohne das Lager geſehen und ohne die Ausſtände geprüft zu haben; er übernahm nur die Aktiva. Hierfür ſollte er 360 000 Mk. in drei Jahren an Wechſeln zahlen und zwar für die Firma Zeller allein 53000 Mk.; die Paſſiva behielt Zeller. In den letzten Wochen ſollen die Schuhwaren größtenteils per Draht abgerufen und ſofort wieder verſandt worden ſein. Zeller und Zwintſcher wollen bei dieſen Transaktionen nur im Intereſſe der Geſamtheit der Gläubiger gehandelt haben; ſie beſtreiten die Zahlungsunfähig⸗ keit. Das Konkursgericht erachtete dieſe aber für gegeben, er⸗ Föffnete das Konkursverfahren und verfügte, da dringende 4 Verdachtsmomente vorliegen, daß die Schiebungen Scheinge⸗ 4 ſchäfte im Sinne der Konkursgeſchäfte darſtellen, die Verhaf⸗ tlung des Zeller und des Zwintſcher wegen Verdachts der Bei⸗ hilfe. Die Unterſuchung wird ergeben, inwieweit die Verdachts⸗ momente zutreffen. Wenn die geſchobenen Vermögensſtücke wieder in die Maſſe hereingebracht werden können, dürfen die Gläubiger mit etwa 40 Proz. Dividende rechnen. Die Aktipmaſſe wird alsdann auf 160 000 bis 180 000 Mark geſchätzt, di: Paſſipmaſſe beläuft ſich auf 460 000 bis 480 000 Mark. Kon⸗ kürsberwalter iſt Kaufmann Friedrich Spitzfadem.— Durch den aegl. Staatsanwalt Müller von Zweibrücken, der heute hier weilte, wurden, wie die„Pfälz. Pr.“ mitteilt, geſtern nachmittag noch 1 die Provpiſionsreiſende Levy und Eichwald, beide aus Kaſſel, wegen Beihilfe in hieſiger Stadt verhaftet. —*** Siemens& Halske,.⸗G. in Berliu. Der Abſchluß für 1909—10 ergab einen Betriebsgewinn 12887 711 ½(i. V. 12 797 564). Nach Abzug der Zinſen, Unkoſten und Abſchreibungen, letztere im Betrage von 444 270 ½(481 177 ½, verblieb einſchließlich 1037 014 4(1036 212 ½ Vortrag ein Rein⸗ gewinn von 11504 258(11 429 010 ½) zur ſolgenden Verwendung: Rücklage 1000 000 4(wie i..), Sonderrücklage 500 000(wie i..), Verfügungsbeſtand 350 000 ½/(wie i..), Belohnungen 700 000 (630 000%/, Gewinnanteile des Auſſichtsrats 333 707(881 996 ½. 12 Prozent Dividende gleich 7 560 000(wie i..] und Vortrag 1060 551% Der Geſchäftsbericht bezeichnet das Berichtsjahr in Bezug auf das erzielte Geſamtergebnis als durchaus befriedigend. Der Beſchäftigungsgrad in den meiſten der von der Geſellſchaft be⸗ kriebenen Fabrikationszweige iſt aufs neue in die Höhe gegangen und * die Zahl der Beamten und Arbeiter dementſprechend wiederum ge⸗ wachfen. Auch im neuen Jahr hat an vielen Stellen des vielſeitigen Wirkungsfeldes der Geſellſchaft eine erheblich geſteigerte Tätigkeit eingeſetzt. Im Berichtsjahre wurde eine neue Metalldrahtlampe— die erſte, die einen Glühkörper aus gezogenem Wolframdraht beſitzt und die Löſung eines wichtigen, lange geſuchten Problems darſtellt — unter dem Namen„Wotanlampe“ auf den Markt gebracht. Die Siemens⸗Schuckertwerke haben im Berichtsjahr eine weitere günſtige Eutwicklung genommen. Die Oeſterreichtſchen Siemens⸗Schuclert⸗ Werke konnten die Dividende für 1909 auf 6 Prozent(5 Proz.) er⸗ höhen. Die Ruſſiſchen elektrotechniſchen Werke Siemens u. Halske, .⸗G. iu Petersburg, haben für 1909 eine Dividende von 5 Prozent (4 Proz.) verteilt, während Siemens Brothers u. Co., td., wieder 4 Prozent ausſchütten. Bei 8 000 000 Aktienkapital betrugen die Anleiheſchulden 26 158 500/(26 574 000), die Hypothekenſchulden 1260 000(1 210 000 ½) u. die ſonſtigen Verpflichtungen 20 820 079 4 15 457 652), darunter 8 994 702 Anzahlungen. Auderſeits betrugen die Barbeſtände 140 425(179 941 ½/, Bankguthaben 22543 495 (20 392 917, Wertpaptere 18 616 946(8 801 962%, darunter 16 846 082.J(7 088 991.%), Staatspapiere, Hypothekenguthaben 581 500.½ + 1 081 500), Wechſelbeſtände 34 414(55 204 ½, dauernde Be⸗ * teiligungen 64 182 775. Angefangene und fertige Erzeugniſſe wur⸗ den mit 9 099 175(7 962 201 ½, Rohſtoffe mit 2361 232.“%(2 235 923.% 4 bewertet. Die Ausſtände beliefen ſich einſchließlich des Gewinnes der Stemens⸗Schuckert⸗Werke auf 23 339 619(29 447 951 ½0. ** 1* Konkurſe in Süddeutſchland. Philippsburg. Kaufmann und Landwirt Markus Schmitteckert in gqaairrlach..⸗T. 25. Jan.⸗T. 8. Jebruar. 85 Buchen. Bäcker und Landwirt Andreas Bethäuſer in Heinſtadt. 1.⸗T. 4. Jan..⸗T. 18. Jan. 5 Saarbrücken. Hubert Cvenen ir. möj..⸗T. 16. Jaun..⸗T. 31. Jan.— Felix Laug u. Co..⸗T. 30. Dez..⸗T. 9. Jan. 5 Anton Fromlet, Weingroßhandlung..⸗T. 31. .⸗P. 9. Jan. von Dez. — Mannheimer Produktenbörſe. Die von den amerikaniſchen und engliſchen Märkten gemeldete Hauſſe machte ſich an der heu⸗ tigen hieſigen Börſe nicht viel fühlbar. Der Grundton war zwar feſter, doch war allgemein eine Zurückhaltung zu konſtatieren. Die Umſätze hielten ſich daher wieder in engen Grenzen. Der Verbrauch von Mehl iſt immer noch nicht befriedigend. Die Preiſe im hieſi⸗ gen offiziellen Kursblatt haben keine nennenswerte Veränderung erfahren. Im Nachmittagsverkehr geſtaltete ſich das Geſchäft etwas leb⸗ hafter, da die Liverpooler Anfangskurſe eine weitere Steigerung erfahren hatten. Vom Ausland werden angeboten die Tonne gegen Kaſſa, cif Riotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗Ruſſo 78 Kg⸗ ver Jan.⸗Februar M. 157.——158, dito ungariſche Ausſaat 79 Kg. ver .⸗Februar M. 157.——158, dito ungariſche Santa Fe 78 Kg. per 156—187, Nedwinter 2 per Auguſt Mk.—.—, Hartwint er 2 per September Mk.—.—, Ulka 9 Pud 30⸗35 prompt M. 152.— bis 158, Ulka 10 Pud M. 153—154.50, Auma 10 Pud 5⸗10 ſchmimm. M. 155—156, Rumänier 78⸗79 Kg. per Dezbr.⸗Januar M. 154.—155, dito 3% blaufrei prompt M.——, Rumänier 79—80 Kg. 3 Prozent blaufre-i M.——, dito per Dezember⸗Januar M. 156—157.—. Roggen kuſſiſcher 9 Pud 10⸗15 per prompt Mark 103—103.50, dito 9 Pud 20⸗25 per prompt Mk. 104.50—105, dito Pud 30⸗35 per prompt 105.50—106, norddeutſcher 70⸗71 Kg. per Dezember⸗Januar M. 103.50—104.50. Gerſte ruſſiſche 59—60 Kg. per prompt Mk. 100—101.—, dito 58⸗59 Kg. per prompt Mark 99—100.— rumäniſche 59⸗60 Kg. per Geueval⸗Augeiger. 0 Abendblatt.) 5. Seite. ——— Mats Laplata gelb rye terms ſchwimmend Mark 97—98.— Dezember Mark 97.50—98.50, Donau Galax Foxnanian neu Dezember 96.——96 50, Odeſſa Mark—.—, Novoriſſik weiß per 510 55 1—, Mixed per Dezember⸗März neue Ernte Mark 95.50 i.50. Hafer ruſſiſcher 46⸗47 Kg. prompt M. 96.50—97—, dito 47⸗48 Kg. prompt M. 97.50—98, Donau 46⸗47 Jan.⸗Febr. Mk. 96—97, dito 50⸗51 Kg. Jan.⸗Febr. N. 100—102. La Plata neue Ernte 46⸗47 per Januar⸗Februar M. 96—97.50. Oberrheinſchiffahrt. Aus Badiſch⸗Rheinfelden wird uns ge⸗ meldet: Der Arbeitsausſchuß der„Internationalen Vereinigung zur Förderung der Schiffbarmachung des Rheines bis zum Boden⸗ ſee“ weilte geſtern hier, um ſich über das Projekt eines Schiffsaus⸗ ladeplatzes zu informieren.— In dieſem Jahre wurden durch die Oberrheinſchiffahrt bis Baſel 64 000 Tonnen Güter befördert gegen ca. 40 000 im Vorjahr. Vereinigte Brauereien, Waldshuter Löwenbrauerei und Säckinger Trompeterbräu Akt.⸗Geſ., Waldshut. Der Geſchäftsbericht für 1909/10 verzeichnet einen um 650 Hektoliter geringeren Bierabſatz als im Vor⸗ jahr(ſchätzungsweiſe 30 000 Hektoliter!. Der Erlös aus Bier und Trebern ergab/ 588 684(i. V./ 571 682), wovon nach Abzug der in einem Poſten zuſammengefaßten Ausgaben für Materialien, Zinſen, Unkoſten uſw., ſowie/ 44 107(½ 4 174) Abſchreibungen ein Rein⸗ gewinn von/ 62556(%/ 29 891) verbleibt auf das Aktienkapital: 350 000(% 290 000) Prioritätsaktiva u. 220 000(wie..) Stamm⸗ aktien, ſoll diesmal eine Dividende(i. V. auf die Prioritätsaktien 6 Prozent] nicht verteilt werden, um den inneren Betriebsfonds zu ſtärken. Die im Verhältnis zum Grundkaptal recht erheblichen Ver⸗ bindlichkeiten ſetzen ſich zuſammen aus ½(1,03 Mill.( 1,05 Mill.) Hypotheken auf 1,25 Mill. Grundſtücken, 0,39 Mill.(/ 0,38 Mill.) laufenden und 136 034(½¼/ 63 180) durch Sicherheiten gedeckten Kre⸗ ditoren, ſowie 4 233 802(½¼ 279 462) Akzepten. Neu erſcheinen außer⸗ dem noch 200 000 Obligationenſchulden. Der Status iſt alſo chich diesmal wieder recht angeſpaunt. In der Hauptverſammlung der Deutſchen Lebensverſicherungsbank Arminia, Müuchen, wurde mitgeteilt, daß eine ſorgfältige Prüfung der Vermögenswerte der Prudentia keine Einwände ergeben habe. Die Verſchmelzung ſei ſehr ausſichtsvoll, beſonders im Hinblick auf die zu übernehmende Volksverſicherung der Prudentig, welchen Zweig die Arminia beſonders pflegen wolle. Auf drei Prudentia⸗Aktien entfallen eine Arminia⸗Aktie und 500% bar. Zum geldlichen Aus⸗ gleich zahlt die Arminia 250 000 4 in ihren mit 25% einbezahlten Aktien und 500 000 4 bar; ſie übernimmt dafür das einbezahlte Pru⸗ dentia⸗Kapital von 750 000% und die Rücklagen von zuſammen 165 000 ¼ Die Arnv n. Moritz Meiſter Akt.⸗Geſ., Spinnerei und Zwirnerei in Erdmaunsdorf i. S. entnimmt 25 583(i. V. 0) dem Delkredere⸗ konto, weiſt ihm nur/ 6728(½ 948g) nen zu und gibt ſodann nach 123 759( 190 740) Abſchreibungen den Jahresgewinn auf 91170 ( 266 880) an. Einſchließlich 80 438(% 40 690) Vortrag ſtehen 171 608( 307 020) zur Verfügung gegenüber 1 Million Aktien⸗ kapital und 4 531317(wie i..) Reſerve und Wohlfahrtsfond Welche Dividende verteilt wird(i. V. 12 Prozent), iſt nicht hinzugefügt. Zum Koukurs Auguſt Thyſſen junior teilt eine Berliner Korre⸗ ſpondenz mit, daß jetzt von dritter Seite verſucht werde, die Forde⸗ rungen gegen die Konkursmaſſe unter der Hand zu 40 bis 50 Prozent aufzukaufen. Angeblich ſoll Herr Auguſt Thyſſen ſenior erneut bereit ſein, mit den Gläubigern ſeines Sohnes einen Vergleich auf „breiteſter Baſis“ zu ſchließen. Gründung einer neuen Nückverſicherungsgeſellſchaft. In Berlin fand die Gründung einer Rückverſicherungs⸗Geſellſchaft ſtatt, die der Handelsvereinigungs⸗Geſellſchaft naheſteht, da ſie, nach den Mit⸗ gliedern des Aufſichtsrats zu ſchließen, im Anſchluß an die Preußiſche Feuer⸗Verſicherungs⸗Geſellſchaft in Berlin und an die Vaterländiſche Feuer⸗Verſicherungs⸗Geſellſchaft in Elberfeld errichtet wurde. Das Aktienkapital iſt auf 1000 000/ bemeſſen. Die Aktien ſollen mit 1097 Aufgeld ausgegeben und mit 25 eingezahlt werden. Außerdem iſt die Zahlung von 15% für Gründungskoſten uſw. vorgeſehen. ** 1* Telegraphiſche Handelsberichte. Zur Hilfsaktion bei der Vereinsbank in Frankfurt a. Oder. Frankfurt a.., 15. Dez. In der Generalverſammlung der Vereinsbank Frankfurt a. O. wurde lt.„Frkf. Ztg.“ mitgeteilt, daß die Dresdner Bank ſich unter annehmbaren Bedingungen zur Durchführung der Liqufdation bereit erklärt habe. Sie wolle den Gläubigern 50 Prozent der Forderungen ſofort auszahlen. Nähere Auslaſſungen über die Beleihungen zu machen, ſei nicht zweckmäßig, da eine Beſprechung die Verluſte noch vergrößern würde. Der Liquidator ſoll ein Vertreter der Treuhand⸗Ver⸗ einigung ſein und in der neuen Generalverſammlung am 9. Januar gewählt werden. Der Vorſtand will ſofort ein Moxatorium nachſuchen und hofft dies bis zum 21. ds. Mts. zu erhalten. In dieſem Fall wird die Dresdner Bank 50 Prozent der Forderungen bevorſchuſſen. Die kleinen Gläubiger voll zu befriedigen, ſei un⸗ geſetzlich. Die Verwaltung verſicherte wiederholt, der Verluſt von 1 414 700 M. werde nur im ungünſtigſten Falle eintreten. Ver⸗ treien war 1728 M. Aktienkapital. Aprozent. Forbacher Stadtanleihe von 1910. Frankfurta.., 15. Dez. Die Anleihe, die zu 99 Proz. zum freihändigen Verkauf gelangte, iſt nach der„Frkf. Zig.“ bereits vollſtändig begeben. Eiſenbahnbank Frankfurt. B. Frankfurt a.., 15. Dez. In der heutigen General⸗ verſammlung der Eiſenbahnbank Frankfurt a. M. wurde der Ab⸗ ſchluß einſtimmig genehmigt und die vorgeſchlagene Gewinnver⸗ teilung von 7 Prozent Dividende zum Beſchluß erhoben. Von der Franukfurter Börſe. Von der heutigen Abendbörſe an werden die Aktien des Lothringer Hüttenvereins Aumetz⸗Friede exkl. Bezugsrecht notiert. Die Aktien der Trikotweberei in Beſigheim werden vom 16. ds. Mts. an exkl. Dividenſchein Nr. 13 und mit Ziusberechnung vom 16. Dezember 1910 notiert. Nationalbank für Deutſchland. * Berlin, 15. Dez. Der Aufſichtsrat der Nationalbank für Deutſchland in Berlin wählte lt.„Frkf. Ztg.“ Herrn Emil Wit⸗ tenberg, bisher ſtellvertretendes Mitglied, zum außerordentlichen Mitglied des Vorſtandes. Einnahmen der öſterreichiſchen Südbahn. * Wien, 15. Dez. Die Einnahmen der öſterreichiſchen Süd⸗ bahn betrugen in der erſten Dezemberdekade 3 347 371(— 59 788) Kronen. 4½% proz. ruſſiſche Anleihe vom Jahre 1905. „ Petersburg, 15. Dez.„Nowoje Wremja“ meldet: Bei der Emiſſion der 4½proz. Anleihe vom Jahre 1905 im Betrage von 231 500 000 Rubel wurde den Obligationsinhabern das Recht gewährt, nicht ſpäter als bis zum 31. Dezember 1910 den Wunſch zu erklären, den Nominalbetrag der ihnen gehörigen Obligationen zu erhalten. Letzte Zeit ſtieg allmählich der Börſenpreis der An⸗ leihe und erreichte gegenwärtig in Petersburg 10038, in Berlin 100,50 Prozent. Unter ſolchen Umſtänden iſt kaum zu erwarten, daß die Obligationsinhaber das Recht der Einlöſung geltend machen. Gegen etwa eingereichte und bar zur Einlöſung gelangte Obligationen wird dem Vernehmen nach eine Kreditoperation nicht erfolgen. ***** Telegraphiſche Börſen⸗Kerichte. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt, 15. Dez.(Fondsbörſe.) Auch heute ent⸗ wickelte ſich das Geſchäft an der Börſe bei ſehr geringer Beteiligung der Spekulation ab. Ebenſo lagen von Seiten der Provinz nur ge⸗ ringe Aufträge vor. Das Geſchäft in Induſtriepapieren war zwar Gewrbk. Speyer5oE—.——.— ruhig, doch zeigte ſich ein beſſerer Zug auf dem Gebiete des Montan⸗ marktes, auf den die Kurſe durchweg etwas anziehen konnten. In Phönixaktien war der Verkehr etwas lebhafter. In Elektrizitäts⸗ aktien war der Verkehr ſtill. In Kaſſainduſtrieaktien iſt die Haltung ruhig bei feſter Tendenz. Chemiſche Werte ſind beſonders rege ge⸗ handelt. Gold und Silberſcheide⸗Auſtalt ſind auf Abgaben 4 pEt. niedriger. Transportwerte ruhig, Lombarden vorüber belebter. Dis⸗ kontogeſellſchaft war feſt auf Gerüchte einer Dividendenerhöhung und Kapitalserhöhung, deutſche Bank und Dresdner lebhaft. Es notterten Kreditaktien 210½4, Diskonto Kommandit 19476, Dresdner 163 Staats⸗ bahn 160½, Lombarden 228 a 22, Harpener 18594 a 186, Phönix⸗Berg⸗ bau 244½ a 245. * Berlin, 15. Dez.(Fondsbörſe). Die beſſere Hal⸗ tung Newyorks und die günſtige Beurteilung des Iron Age⸗Berichts über den amerikaniſchen Eiſenmarkt, ſowie vor allem die Geldflüſſig⸗ keit in London, welche zu der Hoffnung auf eine weitere Diskont⸗ ermäßigung Londons Anlaß gab, ſchienen heute in dem Börſenverkehr anfangs einen friſcheren Zug hineinzubringen. Auf allen Umſatz gebieten machte ſich, allerdings in beſcheidenem Umfange, Unterneh⸗ mungsluſt bemerkbar. Intereſſe zeigte ſich für bevorzugte Wexte de Montanmarktes, wie Bochumer, Deutſch⸗Luxemburger, Phöni Gelſenkirchner; aber auch für dieſe Werte erreichten die Kursbeſſe rungen nicht ganz 1 pet. Es hieß, daß in dieſen Werten Käufe teil. weiſe für Wiener Rechnung vorgenommen wurden. Elektriz tätswerte waren gleichfalls gefragter. Von Bahnen ameri kaniſche Werte gebeſſert, öſterreichiſche im Anſchluß an Wien gut halten. Auf dem Bankenmarkt erhielt ſich die ſchon geſtern hervorge tretene Meinuug. Von Schiffahrtsaktien konnten ſich Hanſa infolge Deckungskäufe etwas erholen. Tägliches Geld 4 pEt. Lebhafte Um⸗ ſätze fanden jedoch auf dem Montanmarkte ſtatt, wo Phönixaktien di Führung hatten und ihre Aufwärtsbewegung fortſetzten. Induſtrie⸗ werte des Kaſſamarktes waren meiſt feſt. 1 * Berlin, 15. Dez.(Produktenbörſe.) Der feſte Ver⸗ lauf der geſtrigen amerikaniſchen Märkte rief für Weizen einige Kaufluſt hervor, wodurch Weizen bis 1/½ anzogen. In Roggen fanden nur geringe Umſätze ſtatt, wobei der Maitermin in Deckung gefragt war. Hafer und Rüböl verkehrten ruhig bei faſt unve änderten Preiſen. Mais ſtill. Wetter: ſchön. Mannheimer Effektenbörſe. Vom 15. Dezember.(Offizieller Bericht.) Die heutige Börſe verkehrte in ruhiger Haltung. Kleines Ge⸗ 15 ſchäft fand in Schlinck⸗Aktien(232 Bf.) ſtatt letztere Aktien blie⸗ ben zu dieſem Kurſe noch angeboten. Sonſtige Notierungen Brauerei Meſſerſchmitt 60 G. Brauerei Schwartz 124 G. 126 Bf. Oberrheiniſche Verſicherungs⸗Aktien 1040 G. Obligationen. Pfandbriefe. 4½ Bad. Anil. u. Ssdafor. 108.75 G 40% Rh. Hyp.⸗Bk. unk. 1902 99.20 bzf4½ Bad. Anil. u. Sodafbr. 3½„„„ verſchied. 90 30 bz. Serie B 1 981 B 3½%„„Kommunal 90.50 B04 Br. Kleinlein Heidelbg. 98.50 G Städte⸗Anlehen. 5 Bülrg. Brauhaus, Bonn 10 3½ Freiburg i. B. 91.60[4 Herrenmühgle Genz 99 3½ Heidelberg v. J. 1903 92 50 34½ Koſth. Cell. u. Paprfbr. 101 4 Karlsruhe v. J. 1907 101—604% Mannheimer Dampf⸗ 3 Karlsruhe v. J. 1896—.—G ſchleppſchiffahrt 9 3 ½ Lahr v. J. 1902 91.60[4½ Mannh. Lagerhaus⸗ 4% Ludwigsha ſen 101.—G6 Geſellſchaft 99. 4 5 v. 1906 100.40 5l4½ Oberrh. Elektrizitäts⸗ 35 75 91.— bzſ werke, Karlsruhe 4 Mannh. Oblig. 1908 100.— G64%½ Pfälz. Chamotte und 4 2„ 1907 100.80 B Tonwerk,.⸗G. Eiſenbg. 102 4 5„ 1906 100.80 B04% Pfälz. Mühlenwerke 100 4 7„ 1901 100.25 B5(4½ Schuckert⸗Obligat. 98.8 37 5„ 1885 92.50 B4%½ Ruſſ..⸗G. Zellſtofffb. 372 5„ 1888 92.— B Waldhof bei Pernau in 35½„ 1895 91.50 B] Livpland 100 „ 1898 91.50 G½ H. Schlink u. Cie. 3 5— 85„ 1904 91.— 304% Speyerer Brauhaus 3„1905 91.30 50.⸗G. Speyer %½ Pirmaſens unk. 1905—.— 4½ Speyerer Ziegelwerke 91.50 G4½% Südd. Drahtinduſtrie 4½ Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 102.60 103 50 G04½ Zellſtoffabrik Waldhof 3½ Zellſt. Waldh. 1908 %½ Wiesloch v. J. 1905 Induſtrie⸗Obligation. 4½ Akt.⸗Geſ. für Seilindu⸗ ſtrie rückh. 105 ꝙ% 4% Bad..⸗G. f. Rhſchiff. u. Seetrausport 99.50 B Aktien. Banken. Brief Geld Brief Vadiſche Bank 138.50 138.— Frankona, Rück⸗ und Mitverſ. vorm. Bad. Pfälz. Bank—.— 105.—] Rück-⸗ u. Mitverſ. Pfälz. Hyp.⸗Bank 195.— 194.— Francona, junge— Rhein. Creditbank—.— 188.75 Fr. Transp.⸗Unfallu. Rhein. Hyp.⸗Bank—.— 199.—] Glas-⸗Verſ.⸗Geſ. Südd. Bank—.— 117.70 Bad. Aſſecuranz 2000 Südd. Disc.⸗Geſ.—.— 119.—Continental. Verſich.—.— 677. Mannh. Verſickerung 710.— 700 Oberrh. Verſich.⸗Geſ.—— Württ. Transp.⸗Verſ.—.— Induſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie 12 Chem. Induſtirie. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—.— 500.— Chem. Fab. Goldenbg.—.— 218.— Verein chem. Fabriken—.— 341.50.50 9 in D. ori 55.ä——.— 7 Weſ e e 285— Feae e e Vorzug—.— 102.30 Emaillw. Maikammer— „ 0 Ettlinger Spinnerei— Brauereien. H. Fuchs Waf. Holbg. 18 Hüttenh. Spinnerei Heddernh. Kupferw. u. Südd. Kabelw, Frkf, J33. Karlsr. Maſchinenbau 185. Bad. Brauerei 68.—— Durl. Hof vm. Hagen 234.— 232.— Eichbaum⸗Brauere!—.— 106.— Elefbr. Rühl, Worms——-— Br. Ganter, Freibg.—.— 91.250 Nähmfbr. Haid u. Neu— Kleinlein, Heidelberg—.— 181.— Koſth. Cell. u. Papierf. —.— 60.—Maunh. Gum u. Asb. udwigsh. Aktienbr.—.— 212.— Maſchinenf. Badenia Mannh. Akttenbhr.—.— 181.— Oberrh. Gektrizitatt Brauerei Sinner 288.——.—] bfält. Mühlemwerke Pf. Nähm. u. Fahrradf. Br. Schrödl, Heidlbg. 182.——.—*. Portl.⸗Zement Hdlbg. Schwartz, Speyer 126.— 124.— „S. Weltz,. Spever 85.25—.Rh. Schuckert⸗Geſ. 129. 5 e e 73.——H. Schlinck u. CEie 232.— Bt. Werger, Worms—.— 72.— Hüdd. Drahl⸗ Induſt. Pf. Preßh.⸗u. Spritſb.—.— 167.— Berein Freib. Ziege w. 106.— 22* Speyr.—. Trausport Würzmühle Neuſtadt u. Verſicherung. Zellſtoffabk. Waldhof 26 B..⸗G. Rhſch. Seetr. 75.——.— Zuckerfbr. waghäuſel 186 Mannh. Damoſfſchl. Maunh. Lagerhaus —.— 50—Zuckerfbr. Frankenth.—.—8 —.— 88.— Zucke raff. Maunh. Rursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. (Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft⸗) Donnerskag, den 15. Dezember 1910 Die Preiſe verſtehen ſich pro 1000 ka. Weizen: Sept.— Hafer: Sept.—— Nöo Nov.— März 1911 208— B. 206.— G. März—— NMais: Sept.—— —ä— Mai 1911 209—B. Roggen: Sept.—— —— Nov. Mait„„ 6. Seite. General⸗Anzeiger. Abendblatt.) Mannheim, 15. Dezember. Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe vom 15. Dezember. Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg bahnfrei hier. Maunheim, 15. Dezember. Weizen, pfälz. 20.50——.—Hafer, bad. 15.50—16.25 „Rheingauer—.— Hafer, nordd.——.— „ korddeutſcher 21.——21.25Hafer, ruſſiſcher 16 25—17.— „ ruſſ. Azima 22.25—22 50„ La Plata 15.75—.— aee 21.50—22.— Mais, amer. Mixed———.— „ Krim Azima 22.75—23.255„ Donau 14.———.— „ Taganrog 21.50—22.—„ La Plata 14.———.— „ Saxonska 21.75—22.25 Kohlreps, d. 26.—27 „rumäniſcher 22.——22.50 Kleeſamen, nordfranz. 128—135 „ am. Winter 22.50——.—* 120—125 „Manitoba!———„ Luerne ital. 165—175 „ Walla Walla——.—„ Provenc. 180—195 „ Kanſas II—.—.—„Efſparſette 35.——40.— „ Auſtralier—.— looder Rotklee—— „ La Plata 22.25——.—Leinöl mit Faß 90.—.— Kernen, 20.40—20.50 Rüböl in Faß 67.——.— Roggen, pfälzer neu 15.60—15.7 Backrüböl 69.—.— „ kuſſiſcher 16.35——.—Fein⸗Sprit Ia., verſt. 100% 180.30 norddeutſcher 16.25——.—„„umnerſt. 55.30 amerik.—.—.—Roh⸗Kart. ſprit verſt. 8088 177 30 Gerſte, bieſ. neu 16.75—17.50„„ unverſt. 80/88 55.30 „ Pfälzer neu 17.——18.25 Alkohol hochgr.,„ 92/4 55.30 Gerſte, ungariſche—.——.—„ 5„ 88/00 54.30 Ruſſ. Futtergerſte 12.25— 12,50 Nr. 00 0 1 2 3 4. 5178 60.75 28.75 27.25 25.75.75 Nogzenmehl Nr. 0) 24.75() 21.75. Tendenz: Getreide ziemlich unverändert. Leinſaat 36.— Mk. Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphes⸗Compaanie. Reichsbankdiskont 5%. Schlußkurſe. Wechſel. . 15 14. 15. Amſterdam turn 169,17 169.20 Check Paris 81 90.90 Nelagien„ 80 70 070 Barts kur 80.85 81 825 Akalten N 80.575 80.575 Schweitz. Plätze„ 80 882 30 775 Theck London 20.445 40.44 Zien 84.975 84 95 London 20.416 20.405/ Navoleonsd'or 16.17 16 17 laug———— rivabiskonto„ Steatspapiere. A. Deutſche. 14 15. 14 18 Ae deutſch. Reichsan 102. 102.—%1 Mh. Stadt⸗A. 1908—. 100.20 3* 1909 2—11 1 0 1909 r 15 98 10 938.206%% 1905—— 90 80 8————6. Ausländiſche. 4 5 5 85.½% 85%5 Arg. i. Gold⸗A.1887 90 20 90 20 % bx. fonſ..⸗Anl. 102.15 102.25)%% Thineſen 1896 102 10 102.10 do. do. 1909—.—: i„„ 1898 98.95 98.90 50 45 92.10 93.200½ Japaner—— 97.80 9„„ 1909———Nexyfkaner duß. 88/90 98.80 98 70 8485 84 90 Perikaner innene 68.— 67 90 Ahadiſche St.⸗A.1901 100 80 100 500 Bulgaren—.—101— 4„„1908/ 101.50 101.653¼ ſtaltec. Rente—.——.— 96.20—. ½ Oeſt. Silderrent« 97.70 98.05 —*3 M. 93.75 93.70%½%„ Pebpterrent.. „„ 1900—— 92.89Oeſterr. Golvrente 98 75 99— 39„ 1904 91.60 91.55]2 Vortug. Seris! 65— 64.80 U„„ 1907 91 60 91.65ſ3 3„ III 63½90 66.60 Abayr..⸗B.⸗AH. b. 1915 101 30 101.3004½ neue Nuſſen 9 5 100.45 100.60 1918 101 50 10.50f4 Ruſſen von 1880 92.95 92.90 3½ do, u. Allg. Anl. 9195 92.—[4(pan. ausl. Rente 4do.„.Obl. 82.50 83.lo[4 Türken von 1908 87.— 87 8 Pfälz..⸗B. Prior. 100 50 100,50%„ uuntf. 98.40 98.50 91% 9½2 ſe Ung r. Goldrente 98 75 98.80 4 Heſſen von 1908 101.35 10135[4„ Kronenrente 91.95 91.90 3 Heſſon 81 5 81.500 Berzinsliche Loſe. 8 Sachſen 88.80 83,80 s Oeſterreichiſchel860 176.80 176.80 4 Mh. Stadt⸗A. 197.——Kürkiſche 180,40 480.20 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Dad. Zuckerfabru 185— 186 20] Beyß u. Freytag 188 75 154.— Südd. Immobil.⸗Geſ. 85.40 86 10 Kichbaum Manndeim 107.—107.— Mh. Artjen⸗Braueri— Parkakt. Zweibrücen 94 50 94.— Weltz z. Soume, Speyer 84— 84.— Hemennverk Hetdelsg. 147 46 9ʃ FCementfabr. Farbta⸗ 12940 129 20 Badiſche antlinfabrit 507— 03 75 5. Fabrik Grtes deim 272 20 272.2 erke Höcht 5.75 540. ger, chem. Fabrit My. 340—841 40 n 252.70253— Chem. Werte Albert 520.50 522.50 dd. Dragtind. 14,. 152.—152 50 Akkumul.⸗Fab. Hagen 220.— 220.— Ate. Boſe, Berlin Alektr.⸗Gef. Allgem. 266 8067/ 275 117 50 118.— Klettr.⸗Geſ. Schuckert 156 40 156.¼ Mhemiſche 126— 125.20 Stemens 4. Halske 244.25 244.½ Gumi Peter 841.— 342.50 Bochumer Bergbau 223 50 424.50 Buderns 113.50 113.50 Concordia Bergb.⸗G. 8 Dtutſch. 208.7% 206 8% Eſchweiler Bergw. 184.10 184.70 IFriedrichszütte Bergb. 132 30 182 30 Hedd. feu. u. üdd. Kb. 180 25 130 30 Runſtſeldenfabr. Frkf. 100.— 98.50 Vederwerk. St. Ingdert 74.30 74.30 Spich erz Lederwerke 98— 98.— Ludwigsh. Valzm ihle 163. 164.— Adlerfahrradw.Klayer 429 90 429.25 Naſchtrenfpr. Hpert 85— 85.— Maſchtnenfb. Badenia 215 50 215 50 Därrtovp 412.— 416.— Maſchtnenf. Gritzuen 266 85 266— MNaſch.⸗Armatf. elein 128 75 J29.50 Uf. Raom. u. Fagrradf Gebr. Kayſer 174.— 176. elfabritk vorm. Oürr& Co. Schnellpreſſenf. Frkth. 257.75 257.50 Ver.deutſcher Oelfabr. 154.50 154 50 Schudiabr. Herz, Frkf. 118.50 119.50 Seilindu trie Wolff—.——. 'wollſp. Lampertsm 41 50 41.50 Fammgarn Katſersl. 214.80 214.90 Zellſtoffabr. Waldhoſ 260.50 269.— —— Bergwerksaktien. Harpener Bergbau 185 ½ 18550 kaliw. Weſterregeln 228 50 229 50 Oberſchl. Eiſeninducr. 99.— 98.50 Zhönix 243 25 243% Br. Köntgs⸗u. Laur ah. 171 70 171.50 Hewerkſch. Roßleben 12 400 12 400 Belſenkir uner 212.50 213— Aktien dentſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. Südd. Giſeab.-G. Hamburger Packet Den.⸗Ung. Staatso. Oeſt. Südbahn Lomb. 22.— 22. Habiſche Bank 121.50 121 50 143. 142.80 Norddeutſcher vlovd 106 50 106 ½ 160 25 160 25 Gotthardbahn Ital. Mittelmeerbahn———.— do. Meridionalbahn 131.25181 25 Baltimore und Obio 107.ù 107.50 ———.— 7 Bank⸗ und Berſicherungs⸗Aktien. 133.— 133—[Oaiterr.-Ung Banl 134.— 134.— Verg n. Metallb. 118 40 118 40 Oeſt. Zanderbagk 13140—.— erl. Haude s⸗Gel. 170 50 170 75 Kradit-An tal 210.— 210 25 Fomerſ. u. Ois!.⸗G. 114.— 114 40 Pfflſche Baak 105 1 106. Dar uictdier Ben! 130.75 130 80 Bfälz. H9v.⸗ZBank 191 50 194.50 Deotſche Bant 259.50 260—] Breuß. Hypotheknd. 122 40 122 50 Daitf Haſtat. Ban 144 50 44 50 Oeutſche keſchsyt. 143.— 143 30 D. Effeken⸗Ban 110—.— koein. Krididank 138 90 138 75 Disco te⸗Comm. 104 ½ 194.½ Nhein. Oyp.⸗B. M. 199 199. Dre Ban 16387 63—[ Schaaffs. Baatber. 148 2143 5„Fop.⸗Ban 212 50 212 50 Saldd. Bant Rüm. 11770 117 25 5 167.30 167 10 Viener Bauloer. 139..140.— dant 180 25 130.70] Südd. Diskont 119.—119— Zant Ouomane 187—137.— — .25 99 30 99 90 93.10 9 10 99 20 99 20 99 30 99 60 100 50 90 30 90.30 90.30 —.— 72.70 Pfandbriefe. Prioritäts⸗Obligationen. 4% Frt. Hqp.⸗Pfdb- 95 50 99%% reuß. Bands.⸗ 4 e fF. K. B. Pfobr.o5 99 80 89 80 Bank unk. 1919 4%„„ 1910 99.50 99 5 fl% Br,fdb. unt. 15 4% Pf. ODypB. Pfdb. 100— 100 4%„„„17 91.40 91.61½ 7 1 ed d 90.0 90%% ½%„„ 12 4% Atr, Bd. Pfd. vgg 99 20 99 20/½ Pr. Pfder⸗Bk. 8* 99 Kleinb. b 0 ünt. 00 99.20 99 204½ Br. Adb k⸗ 4%„ Pfdbr..0 59p.⸗Pfd.⸗Nom.⸗ unk. 10 98 20 99 200 Obl. unkendd. 12 4%„K Pfobr.v. 03% Nh. H. B. Pfb. 09 unk. 12 99.50 99 50%%„ 1997 4½„Pfdbr..86 9R 1912 89 d. 94 89.50 89.50%„„„ 1917 61½ Pfd. 90%6 89.50 895,%4%„„„ 1919 4%„ Gom.⸗Ybl.%„„;verſchied. v. I. unt 10 100.20 100 20 ½„„„ 1914 3%„ Gom.⸗Obl., 11% Fih. O. G. C. O v. 205 91.— 91.%R. W. B. C. B. 10 3%„ Com.⸗Obl.% Pf, G. Pr.⸗Obl. v. 98/06 91.— 91. ½0% Pf. B. Pr.⸗O. 4% Pr. Pfob. unt. 0o 98 78 98 75% Ikalettl.g. S. B. i 90 99.2 4%„ 14 99.20 *— NJrauffurt a. N,., dels zeſellſchaft 170.50 Deutſche Bank 260.— Bo bumer 223.25 Lombarden 22.½ 100 25 99.30 99 90 98 10 91.— 5— 99.20 99 20 98 80 99 60 100 50 90.80 90.80 90.30 —— 72 6⁰ 99 20ʃ anng. Zeri.. A 700.— 703— „15. Dez. Kreditaklien 210.25, Distonlo⸗ Commandit 194¾ Darmſtädter 130.75 Diesdner Bant 171.75 Un ar 93 90 Tendenz: feſter Nachbörſe. K. 2 Kreditaktien 210 50, Staatssagn 160.25, Lombarden 22.—. * * Berliner Effektenbörſe. Berl in, 15. Dez. (Anfauas⸗Kurſe.) 62 75 Han⸗ Staatsbahn 160 25, Gelſenkirchen 12.75 Laarahütte Diskonto⸗Commandit 194.1/,, 171 25 Freditaktien 210.1½%—.— aurahütte 1 Disc.⸗Kommandit 198 25 194 25 Bhönix 243.50 244.25 0 89 12 5 Harpener 185.— 185.75 Lombarden— 22.„ fef Bochumer 223 50 223.7½% Berlin, 15 Dez.(Schlußkurſe.) Mechſel London 20.435 20.435J Reichsbank 143— 143 10 Wechſel Paris 80.37 80.85 Kdein. Fraditbank 133 70 138 70 4% Reichsanl. 102.— 102.10 Kuſſenbant 166.70 167.— 40% 0 1909—.——.— Schaaffh. Bankv. 142.40 142 30 35% Reich⸗anl. 93.25 93.30 Südd. Disc.⸗G.⸗A. 119 10 119.— 3%„ 1909———— taatsbahn—.— 160.¾ 3o Reichsauleihe 85.10 85 10 f omdarden 22.— 221— 4% Gonſols 102 20 102 20 Balttmore u. Ohio 107.25 107.75 140„ 1909—.——.—anada Kaetſte 195 5˙⁹ 196%¼ 3 9%%5 93.25 93.30 Hamburg Packet 143 10 43 10 7* 10„ 1909—.——.— oxdd. Lloyd 106 10 108.— 4% 84.90 84 80 Zochumer 228 ½% 224.— 30% Bad. v. 1901 100.60—.— Deutſch⸗KLuxembg. 202./ 203.% goſ,„„ 1908/9 101.40—.—] Dorta ander——.— 85 eonv.——— Helſentiechner 212.50 218 8/½ 35„ 1909/9 91 40 91 50 Harpener 185% 185 7J, 8%½% Bayern 9190 91.50 Jaurabätte 171.25 171 50 36 Heſſen 91.40 91.90] Hhönix 243— 24.40 8% Heſſen 81.40 81.70 Wer eln 229 70 229 20 4% Sachſen 83.90 81 15 Allg. tr.sGeſ. 266 8) 267. 3 Japaner 1905 97.80 97.90 Anilin 508 70 528 70 4% Staltaner 103.80—— Auilin Traptow 388 50 390.— 4% Baſſ. Anl. 1902 93.40 93 20 Brown Bovert 167— 156.70 4% Bagdaddagn 86 30 86.30 Czem. Albert 521. 524.80 Oeger. Kreditaktien 210.25 210¼[ D. Stetazaugwerte 245 70 245— Berl. Handels⸗Gel. 170 ½ 170.U½ Slderf. Farden 506 30 509 50 Harmftädten Bant 130.½ 30.“/, Gelluloſe Konheim 230 50 230.50 Dautf⸗Aftat. Ban 14470 4470 Küttgers werken 198— 198. Deurſche Banl 259 75 259.1, Tonwaren Wiesloch 114.20 114 40 Dise.⸗Kom gandit 194 194— Wf. Dra zt. Langend. 229 50 231.— Drasdnet Bank 162.75 162.75] Zelltoff Waldhof 260.— 260.50 Privatdiskont 4¾% W. Berlin, 15 Dez.(Telegr.) Nachbörſe. Kvadit⸗Aktien 210.— 210 50 J Staatsbahn 160 75 160.% Diskonto Komm. 194.— 194.—Lombarden 22.— 22.— Pariſer Börſe. Paris, 15. Dez. Anfangskurſe. 3% Rente 9782 97.85] Debeers 443.— 445. Sp'nier 94.42 94 70] Eaſtrand 128.— 123.— Jürk. Looſe 22 70—.— Goldfield 145.— 140.— Bangne Otomane 676. 677.— Randmines 214.— 214.— Ris Tinto 1739 1742 TLondoner Effektenbörſe. Anfanzsturſe der Effeltenbörſe. London, 15. Dez.(Telegr.) 2% Conſols 79¹ 3 Raichsanleihe 84 4 Argentinier 89/ 4 Italiener 103˙% 4 Japaner 93½ 3 Mexitaner 35½ 4 Spanier 92˙. Ottomansant 17— Amalgamated 64/ Angcondas 8¼ Rio Dinto 68 Central Mining 15% Chartered 81 U De Beers 177 Sakrand 5— Geduld 103 Gold gelds 55¼ Jagersfontein 80/. 8 85 89/ö 105ů5 98* 35˙0 92.5 17 66— 8u. 695 15% 30˙ 1852 175 5 75 Moddersfontein Nremter Rand mines Atchiſon eomp. Canadian Halttmere Chikago Milwaukee Denvers com. Erie Grand TrunkIII pref. 2 Louisville eßſourt Kanſas Ontario Soutdern Pacifie Union com, Steels com. 80% Tend. beh. Wiener Börſe. Wien, 15. Dez. Kreditaktien 670.20 669.70 Länderbank 534.— 533 50 Wiener Bankverein 555— 558.50 Staatsbahn 750.20 750.0 vombarden 117.70 117.70 Marknoten 117.61 117.81 Wechſel Paris 95.11 95.12 Wien, 15. Dez. Nachm..5 Kreditaktien 669. 670. ee e 1874 1879 Bau u. Betr..⸗G.——. Uniondank 642.— 643.— Ung r. Kredit 864.— 865.— Wiener Vanktverein 555.— 555.— Länderbant 583.— 536.— Türt. Loſe 257.— 256.— Alpie 766.— 770. Tadataktien—— Norpweſthahn—.——.— olgveriehl——— 74. 50 750.— Lombarden Vorm. 1o Ubr. Oeſt. Kronenrente Paptorrente „ Silberrente Ungar. Goldreme „ Kronenrente Arpine Monlan Tend.: ruhig. 0 Uhr. Buſhtehrad. B. Oeſterr. Papierrente 80 Stl berrente „ Goldrente Ungar. Goldrente 5 Kronenrente Uch. Frankf. viſta London„ 5 „ Amtiterd.„ Nrpelton Narinoten UAluimo⸗Noten 117.70 117.50 Tend.: ruhig· — 12— 77 8¹ 103% 197%8 109— 126— 28½ 287/. 427. 23 ½ 147— 32— 41⁰ 116 178¼%½ 74˙46 94.55 97.55 97.50 111.80 92.— 768 70 1001 97.55 97.50 116.25 111.80 92.— 117.61 240˙30 95 12 198 97 19.05 117˙61 117.6. 12 7. 8 55 104% 1980. 109 U. 126 ½ 29— 28 0½ 44— 24% 147 32 42— 116% 175½ 75%/ 94.55 97.55 97.50 111.80 92.— 768.80 1010 97 55⁵ 97 5˙ 16.35 111.80 92.— 117.60 2417 95 10 199.20 19.04 117.60 117.61 4 Verliner Produktenbörſe. Berlin, 15. Dez.(Telegramm.)(Produftenbörſe,) Preiſe in Mart pro 100 kg frel Berlin netto Kaſſe. 14. 15.„ Weizen per Dez. 202.50 203 59 Mais per Dez.—— „ Mai 202.— 202 25 o „ Juli— 203.75 8—— 5—.——.—[Rüböl per Nov.——. Roggen per Dezbr. 147.50 147 50„ Dez. 56 80 56 80 5 55 155.— 155.75„ Mai 56 60 56.80 „Juli„——.— 2—.——.—Spiritus 70er loco—— Hafer per Dez. 146.50 146 75 Weizenmehl 27.75 27.75 „Moi 158 50 153.75 Noggenmehl 2¹.20 21.,20 „ Juli—. 156 Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt. 15. Dez. Getrsdema rͤt.(Tolegramm.) 14. 15. per 50 kg ver 50 kg Weizen ber April 1110— feſt 1098—— willig „„ Mat 1103—— 10 89—— „„ Okt. 1082—— Roggen per Abril 7838—— feſt 779—— willig 1. 781—— 775—— Hafer per Avril 841—— ſtetig 835—— ruhig Meis per Ott.———— ſtetig——— willig „„ Mai 567—— 5 62—— Kohlraps Auguſt——— 55 Wetter: Feucht. Tiverpooler Börſe. Siverpool, 14. Dez.(Anfangskurſe.) 14. 15. Weizen per Mär; 6011½ träze 770˙½ ſteti „„ Mai 700 7/05, Mats per Feb..3 ½ träge 43%½% ruhig per Jan. 4/5% 476 — Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 15 Dezember 1910. Proviſionsfreil e Ver⸗ Käufer Wir ſind als Selbſttontrahenten K unter Vorbehalt: e 33% ˙——ͤ——!'n—————— Atlas⸗gebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen P. 380 M.— Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 240 M. 220 Badiſſhe Maſchinenfabrik Sebold, Durlach 129— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Attien 55⁵— 8 Vorzugs⸗Aktien 101— Benz& Co., Rhein. Gasmot. Nannherm, 152 150 Bruchfeler Brausrei⸗Geſellſchaft 64 zfr.— Bürgerbräu, Ludwigshafen— 218 Cdewiſche Fabrifen Gernsheim⸗Heubruch— 96 Daimler Nstoren⸗Geſellſ baft, Untertürcheim 186 184 Deutſche Südſeephosphat.⸗G. 1803fr— Europa, Rückverſ. Berlin M.— M. 520 Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriten 220— Fahr Gebr.,.⸗Geſ, Birmaſens 106 10g Filterfabrit Enzinger, Worms— 186 Flint, Eiſen⸗ und Broncegießerei. Mannheim—— Herrenmühle vorm. Genz, Heidelbere 96 5 Kühnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal— 99 Lindes Eismaſchinen— 14⁵ London und Provincial Electric Theatres Ltd. (eingez. mit 7/6 ſh.)— 138 ſo. Neckarſulmer Fahrrarwerke—— Paaifte Phosphate Shares alte ſhares L. 6% L. 6% 1 7 junge L. 3—.24% 7 7 77% preferred„— 25% sh Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaſt— 118 zfr. Rheiniſche Automobil⸗theſellſchaft.⸗G., Mannheim 150 146 Nhemmühlenwerke, Mannheim 140— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannbeim 106— Schiff⸗ u. Maſchinenban.⸗G. Mannheim Stamm. 953fr Stehlwert Mannheim— 116 Süddeutſche Inte⸗Induſtrie, Mannhein 116— Süddeutſche Kabel, Naunheim, Gonußſcheine— M. 170 Unionwerze,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen— 12⁵ Untonbrauerel Karlsruhe— 40;fr Union, Projektiensseſellſchaft, Frankfurt 240 zfr— Maſchinenfabrit, Weriy 23 Bita Ledeusperſcherungs⸗Gejellſchaft, Mannheirn*. 580 M. 470 Waggenfabrit Naſtatt 90— —— 100 Waldsof, Bahngeſellſchaft Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunſt und Feuilleton: Julius Witte; für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Nichard Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: Eruſt Müller. Zwangs⸗Verſteigerung. Freitag, 6. Dezember 1910, nachmittags 3 uhr, werde ich im Pfandlokal, 4, 5, hier geger bare Zahlung im Voll⸗ ſrechungswege öſſentlich verſteigern: Möbel verſchiedener Art. Mannheim, 15. Dezember 1910. Günther, Gerichtsvollzieher. Zwangs⸗Verſteigerung. Freitag, den 16. Dezember 1910, vorm. 10 uhr werde ich am Pfandorte Laurentiusſtraße 24(Hinterhaus) gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Vertiko, 1 Kleiderſchrank, 1 Ladenſchrank, 1 Schraubſtock mit Tiſch, diverſes gebrauchtes Schloſſerhandwerkszeug, Erſatz⸗ und Reparaturteile für Fahrräder und Sonſtiges. Die Verſteigeruns findet beſtimmt ſtatt. Mannheim, den 15. Dezember 1910. Armbruſter, Gerichtsvollzieher. Zwangs⸗Merſteigerung. Freitag, den 16. 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(Engros: Leo Treuſch). 2298 d. Bad. Invaliden- Held-Lotterie esies deschenk! Gesamtgew. bar Geld 4A4000, Hauptgew. 6 Enthebung bon Neujahrs⸗ Gratulationen Für das Jahr 1911 werden wiederum Karten zur Ent⸗ hebung von Neujahrs⸗Gratulatisnen gegen Entrichtung non wenigſtens zwei Mark ausgegeben. Die Namen der Perſonen, welche Karten gelöſt haben, werden in den hieſigen Zeitungen veröffentlicht und zwar in der am 31. Dezember erſcheinenden Hauptliſte alle diejenigen, welche bis einſchließlich 28. Dezember abends Karten gelöſt haben.— In einer nach Neujahr erſcheinenden Nachtrags⸗ liſte werden diejenigen bekannt gegeben, welche ſich nach dem 28. Dezember entheben laſſen. Schluß der Hauptliſte, die vor Neujahr als beſondere Zeitungsbeilage erſcheint, erfolgt alſo mit dem 28. Dezember abends. Karten werdeu vom 14. Dezember ab ausgegeben: öffentlichen Verkehrsbureau, Neues Rathaus, N 55 Bogen 4½%48, im Bureau der Armenkommiſſion, Neues Rathaus, N I, 3. Stock Zimmer Nr. 104, im Alten Rathaus hier, F 1, J. Stock Zimmer Nr. 22, in den Zeitungsexpeditionen, in den Muſikalienhandlungen ſowie in den Buchhandlungen und Zigarrenläden da⸗ hier, welche durch Aushängen dieſer Anzeige in den Schaufenſtern kenntlich gemacht ſind; ferner: in Feudenheim: im Rathaus daſelbſt, in Käfertal: im Rathaus daſelbſt, Zimmer Nr. 5, in Neckaran: im Rathaus daſelbſt, Zimmer Nr. 3, in Waldhof: beim Portier der Spiegelfabrik. Wir bitten von der Einrichtung der Enthebungskarten, deren Erlös zu Geſchenken für Unbemittelte, vornehmlich für verſchämte Arme verwendet werden wird, recht zahl⸗ reich Gebrauch zu machen. Die gütigen Schenkgeber werden ſich Dankes derjenigen verſichern, deren Not Spenden beſtimmt ſind. Mannheim, im Dezember 1910. Armenkommiſſion. im des warmen zu lindern die 658 20 000 27 Gewinne 0000 2900 Gewinne 13000 Ziehung 21. Jan. 1911. Lose à 1 Mark 11 Lose 10., Porto und Liste 30 Pfg. empf Lotterie-Untern. J. Stürmer Strassburg i. Els. 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C Empfehle mich im Woſchen und Pögeln heſſerer Herren⸗ und Damenwäſche. eo Fran Etiſe Guirs , 21, Seltenbanpart. Bekanntmachung. Ergänzungswahl in das Stadt⸗ verordnetenkollegium betreffend. Nr. 54426 J. In der heutigen Wahltagfahrt wurde Herr Karl Hartmann, Eiſendreher, hier, auf die Dauer bis zur nächſten regelmäßigen Erneuerungswahl, d. i. Herbſt 1911, in das Stadtverordnetenkollegium gewählt. Dies wird mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß die Wahlakten während der nächſten 8 Tage im Rat⸗ haus, 3. Stock, Stadtratsregiſtratur, zu jedermanns Ein⸗ ſicht offen liegen und daß etwaige Einſprachen oder Be⸗ ſchwerden gegen die Wahl während dieſes Zeitraums beim Bürgermeiſteramt oder bei Großh. Bezirksamt hier unter ſofortiger Bezeichnung der Beweismittel ſchriftlich oder mündlich zu Protokoll zu geben find. 6 e i m, den 13. Dezember 1910. Der Oberbürgermeiſter: Martin. Bekanntmachung. Die Herſtellung der Rheinwieſenſtraße im Stadtteil Waldhof betreffend. Nr. 58 746 J. Der Stadtrat hat vorbehaltlich der Zu⸗ ſtimmung des Bürgeraus ſchuſſes in Ausſicht genommen, obige Straße berſtellen zu laſſen, ſowie die Angrenzer zur Tragung der Herſtellungs⸗ und Unterhaltungskoſten nach Maßgabe der vom Bürgerausſchuß aufgrund des Orts⸗ ſtraßengeſetzes bezw. der Vollzugsverordnung hierzu auf⸗ geſtellten„Allgemeine Grundſätze“ und nach Maßgabe des Voranſchlags ſowie der Liſte der beitragspflichtigen An⸗ grenzer beizuziehen. S5 der Vollzugsverordnung zum Mannh E werden daher die in Ortsſtraßengeſetz vorgeſchriebenen Vorarbeiten und zwar: der im einzelnen berechnete Ueberſchlag des Aufwands, zu deſſen Beſtreitung die Grundbeſitzer beigezogen wer⸗ den ſollen, ſowie die Liſte der beitragspflichtigen Grundbeſitzer mit den in obiger Vorſchrift bezeichneten Angaben, der Straßenplau, aus dem die Lage der einſchlügigen Grundſtücke zu erſehen iſt, während 14 Tagen vom 15. ds. Mits. an im NRathaus N 1 hier Stadtrats⸗ regiſtratur, III. Stock, Zimmer 101— zur Einſicht öffentlich aufgelegt. Zu gleicher Zeit liegen Abſchriften der Koſtenauſchläge und Beitragsliſte ſowie eine Plankopie auf dem Gemeinde⸗ ſekretariat Käfertal zur Orientterung der Beteiligten offen. Es wird jedoch darauf hingewieſen, daß nur die im Rat⸗ 5 zugänglichen Materialien als maßgebend zu nd. 7 b Wir bringen dies mit dem Anfütgen zur Kenntnis der Beteiligten, daß etwaige Einſprachen während der gleichen latägigen Friſt bei Ausſchlußvermeiden beim Hürger⸗ meiſteramt hier geltend zu machen ſind. Mannheim, den 8. Dezember 1910. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Bekanntmachung. Geſuch der Firma Gebr. Krayer hier, um Erlaubnis zum Betrieb einer Stearin⸗ u. Glpcerinfabrik betreffend. Nr. 25576 VW. Die Firma Gebr. Krayer in Mannheim ſucht um die Genehmigung zum Betrieb einer Stearin⸗ und Glycerinfabrik in dem Anweſen Fabrikſtationsſtraßo 464— Igb.⸗Nr. 16659— in Maunheim nach. Wir bringen dies zur öffentlichen Kenntuis mit der Aufforderung, etwaige Einwendungen bei dem Bezirks⸗ amte oder dem Stadtrat Mannheim binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vorzubringen, an welchem das dieſe Bekauntmachung enthaltende Amtsverkündigungsblatt aus⸗ gegeben wurde, widrigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhenden Einwendungen als verſäumt gelten. Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Einſprachsfriſt auf den Kanzleien des Bezirksamts— Zimmer 29— und des Stadtrats hier zur Einſicht offen. Mannheim, den 6. Dezember 1910. Großh. Bezirksamt. (gez.) Roth. Nr. 53882 J. Vorſtehendes bringen wir zur öffentlichen Kenntnis. 662 Mannheim, den 11. Dezember 1910. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Jagd⸗Verpachtung. Die Augübung der Jagd auf Gemarkung Alt⸗Maun⸗ heim, Neckarau und Feudenheim wird im Bureau der Fuhr⸗ und Gutsverwaltung, Luiſenring 49 in 5 Jagd⸗ bezirke am 627 Sams tag. den 17. Dezember 1918, vermittags 11 Uhr im Wege der öffentlichen Steigerung für die Zeit vom 1. Februar 1911 bis mit 31. Januar 1917 neu verpachtet. Die Jagdbezirke umfaſſen folgende Flächen: Jagdbezirk J links des Neckers c. 601 ha Jagdbezirk II links des Neckars„ 7„ Jagdbezirk III links des Neckars„ 54„ Jagdbezirk J rechts des Neckars„ 656 Jagdbezirk rechts des Neckarz„ 0 Plan und Bedingungen können bes zum Steigerungs⸗ tag jeweils von 10—12 und—6 uhr auf genanntem Bureau eiugeſeben werden. Als Steigerer werden nur ſalche Perſonen zugelaſſen, welche ſich im Befiz eines Jagd⸗ paſſes befinden oder durch ein Zeugnis des zuftändigen Be⸗ zirksamts nachweiſen, daß gegen die Erteilung eines Jagd⸗ paſſes Bedenken nicht obwalten. Manuheim. den 2. Dezember 1910. Szädt. Gutsverwaltung: ve bs. Hosengarten Mannheim Nibelungensaal. Sonntag, den 18. Dezember 1910, abends 3 Uhr Frosses Köhibnr Ausgeführt von dem gesamten Musikkorps des 2. Grossh. Hess. Feldartillerie-Regiments No. 61 aus Darmstadt. SS—————ß— Dirigemnt: 60 Der IOjahrige Vvirtuose 90 Der Knabe tritt gleichzeitig als Klavier- und Violin- Virtuose auf. — E3——— — vortrags-Ordnung: 1 1. Kaiser Wilhelm II. Marsch. 2. Jübel⸗Oursrture 3. Du und Du, Walzer a. d. Fledermaus 4. Vorspiel und Sieiliana aus capalleris Tüstfieannna 55 Baselt Weber Joh. Strauss Mascagni 5. Rondo Op. 51 No. 1 für Klavier Beethoven Der 10]jährige Karl Flscher 64karten 5 Mark. 55 6. Ouverture 2. Die verzauberte Prinzessin !!!/ 8. Kind Du kannst tanzen, Walzer 9. Ouverture z. Dichter und Bauer 10. Einzug der Gladiatoren, Marsck Langlois Michiels Fall Suppe Fueik. Das Konzert findet*l Wirtschartsbetrleb statt. Kasseneröffnung abends ½8 Uhr. Eintrittspreise: Tageskarten 50 Pig., Dutzend- Kartenverkauf in den durch Plakate kenntlich gemachten Vorverkautsstellen, im Verkehrsbureau(Rathaus N), in der Zeitungshalle am Wasserturm, beim Portier im Rosengarten und an der Abendkasse; in Ludwigsha fen beim Verkehrsverein, Ludwigsplatz 7 und Jak. Batteiger, Zigarrengeschäft, Ludwigsstr. 6, in Heidelberg bei L. Knob- lauch Wwe., Hoflieferant, Sophienstrasse 15. Ausser den Eintrittskarten sind von jeder Person über 14 Jahren die vorschriftsmässigen Einlasskarten zu 10 Pfg zu lösen. 661 Bekanntmachung. Erneuerungswahl in den Stiftungsrat des evaugeliſchen Hoſpitalfonds betr. Nr. 54425 J. In der heute durch den Bürgerausſchuß vorgenommenen Erneuerungswahl wurde Herr Privat⸗ maun Johaun Heinrich Gräber auf eine weitere Amts⸗ dauer von 6 Jahren in den Stiftungsrat des evangeliſchen Hoſpitalfonds gewählt. Dies wird mit dem Anfügen zur öffentlichen Keuntuis gebracht, daß die Wahlakten von heute ab 8 Tage in der Stadtratsregiſtratur— Rathaus N 1, Turmbau, 3. Stock⸗ werk— zur Einſicht der Wahlberechtigten offen liegen und daß etwaige Einſprachen oder Beſchwerden gegen die Wahl in der gleichen unerſtrecklichen Friſt bei dem Bürgermeiſter⸗ amt anzuzeigen und unter Bezeichnung der Beweis mittel auszuführen ſind. 683 Mannheim, den 18. Dezember 1910. Der Oberbürgermeiſter: Martin. Bekanntmachung. Den Beſuch der Forwildungsſchule durch fortbildungsſchnkpflichtige Schiffer betr. Nr. 37885. Nach Erlaß des Großy. Oberſchulrats vom 23. Oktober 1907 Nr. 36 421 ſind fortbildungsſchulyflichtige Schiffsjungen an denjenigen badiſchen Haſenorten, an denen die Schiffer während der Wintermonate ſhren Auf⸗ nehmen, zum Beſuch der Fortbildungsſchule au⸗ zuhalten. Wir bringen dieſen Erlaß den verantwortlichen Reedereien mit dem Anfügen zur Kenntuis, daß die An⸗ meldung der Schiffsjungen zum Fortbildungsunterricht ſofort nach ihrer jeweiligen Ankunft beim Volksſchul⸗ rektorat U 2 zu geſchehen hat. Zuwiderhandlungen werden gemäߧ 2 des Geſetzes über den Fortbildungsunterricht vom 16. Februar 1874 mit Geld bis zu 50 Mark beſtraft. 660 Maunhei m, den 14. Dezember 1910. Das Bolksſchulrektorat: Sickinger. Jagd⸗Verpachtung. Der Jagdbezirk l, beſtehend aus Gemarkung Secken⸗ heim, öſtlich der Hauptbahn im ungefähren Flächeninhalt von 956 Hektar, welcher bei den am 21. November und 9. Dezember ds. Is. ſtattgehabten Verſteigerungen die ge⸗ meinderätliche Taxe mit 2200 nicht erreicht hat, wird am Freitag, den 23. Dezember 1910, vormittags 10 Uhr auf dem Rathauſe dahier auf weitere 6 Jahre öffentlich verpachtet. Dies wird mit dem Anfügen öffentlich bekannt gemacht, daß als Bieter nur ſolche Perſonen zugelaſſen werden, welche ſich im Beſitze eines Jagdpaſſes befinden, oder durch ein ſchriftliches Zeugnis des Großh. Bezirksamts nach⸗ weiſen, daß gegen die Erteilung des Jagdpaſſes ein Be⸗ denken nicht obwaltet. Der Entwurf des Jagdpachtvertrags, ſowie die Plan⸗ fkiszze über die Begrenzung des Jagdbezirkes liegt auf dem Rathauſe dahier zur Einſichtnahme durch die Betefligten auf. 12161 Seckenheim, den 9. Dezember 1910. Gemeinderat: Bolz. Koch.“ Golhaer Lebensverſcherungsbank auf Gegenſeifigkeit Anfang Dezember 1909: Beſtand an eigentlichen Lebensverficherungen 1003 Mill. Mk. Banlvermögen 856 Bisher ausgezahlte Berficherungs unmen 17 17 „ gewährte Dividenden 5„ Akle Ueberſchüſſe kommen den Verſicherungsnehmern 582 zugute. Die beſonders günſtigen Berficherungsbedingungen gewähren u. a. Unverfallbarkeit, unauſechtbarkeit, Weltpolice. Proſpekte und Ausknuft koſtenfrei durch den Vertreter der Bank: E. Eichler, Beamter und Hauptagentur⸗Verwalter, D 7, 25, „L 2 Stmon Marx, Telephon 2492. Karl Fischer. Mannheim, den 15. Dezember 1910 ZzUr Drobe ohne Kaufzwang, ohne Hnzanlung 10 bieten Versandgeschäfte, welche echte Sram⸗ mophone nicht mehr erhalten Rönnen, Sprechmasckinen mit sogenannten Saphier-⸗ stiften an. Jeder Denkende soird sick darüber! klar sein, dass ein wirklich guter Hrtikel keiner derartig verlockend klingender Anpreisung bedark. 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Wie ſprach man vor zwei Jahren noch anders! Welche Stellung nahm doch damals das Zentrum ein, beſonders Herr Erzberger mit ſeinen Angriffen gegen die Kommandogewalt des Kaiſers.(Hört! Hört! links.) O quae mutatio rerum.(Heiterkeit.) Unſere Stellung zur Reichsfinanzreſorm iſt durchaus klar. Wir verlangten, daß der große Beſitz herangezogen wird, die großen Familien⸗ vermögen, die Latifundien. Dieſe werden von der Finanzreform ſo gut wie gar nicht getroffen. Das machen wir nicht mit. Die Begeiſterung Lattmanns über die Finanzreform war ganz unangebracht, denn gerade ſeine Fraktion hat ja dabei ganz durcheinander geſtimmt.(Sehr richtig! links.) Die Haltung des Zentrums war nur von politiſchen Motiven diktiert. Das Zentrum hat die Erbſchaftsſteuer abgelehnt, um die Reform in andere Bahnen zu lenken, un den Kanzler zuſtürzen(Gelächter im Zentrum, Beifall links), um den Block zu ſprengen und Rechte und Linke zu entfremden.(Gelächter im Zentrum, Beifall links.) Das Zen⸗ trum wollte die Liberallſierung Deutſchlands ver⸗ hindern. Aber ſie kommt doch!(Sehr gut! links.) Sie iſt nicht Aufzuhalten! Die Preſſe dringt in alle Winkel hinein und ſchafft Aufklärung Mit der Finanzreform aber haben Sie nur die Radi⸗ kaliſterung Deutſchlands erreicht.(Sehr richtig! links; Zuruf rechts: Sie haben ja Mandate an die Sozialdemokraten verloren.) Sie von der Rechten hätten dieſe Mandate noch viel ſicherer ver⸗ loren, wir aber haben neues Gebiet erobert.(Sehr gut! links.) Streiten wir uns aber hier nicht mehr um die Finanzreform, bald wirdein anderer Richter darüber urteilen das ſind die Wähler draußen im Lande.(Sehr gut! links.) Vor dem Volke werden Sie Rechenſchaft geben müſſen. Moderniſteneid und Enzyklika haben das proteſtantiſche Volk ſchwer erbit⸗ muß ſogar erwägen, ob dieſer Eid nicht mit der Ver⸗ tert. Man faſſung in Widerſpruch ſteht.(Zuſtimmung links, Lachen im Ztr.) Hert Erzberger zeigte bei ſeinen Ausführungen ein großes Maß von Verſtändnisloſigkeit. 8 Daß das Zentrum gegen Dernburg eine gewiſſe Abneigung hat, iſt ſelbſtverſtändlich. Dernburg iſt ja auch ſchon von ſeinem Nachfolger energiſch in Schutz genommen worden. Wäre Herr Erzberger ehrlich geweſen, dann hätte er auch die weiteren Sätze Rohrbachs zitieren müſſen, in denen die großen Verdienſte Dernburgs rückhaltlos anerkannt werden.(Lebhaftes Hört! Hört! links.) Das hat Erzberger verſchwiegen!(Hört! Hört!) Wir Nationalliberalen erkennen die große Bedeutung Preußens ohne weiteres an. Preußen kann nicht regiert werden wie ein kleiner ſüddeutſcher Staat. Aber wir haben auch das Recht, die Zuſtände in Preußen hier zu kritiſieren, denn die preußiſche Politik hängt mit der Reichspolitik eng zuſammen. Wir verzichten auch nicht auf eine freiheitliche Ausgeſtaltung des preußiſchen Wahlrechts. Wir verlangen die Fortführung der Schutzzollpolitik, die Fort⸗ bildung der Sozialpolitik, die ſcharfe Durchführung der Geſetze. Aber Ausnahmegeſetze lehnen wir ab. Wir wollen keine Partei von der poſitiven Arbeit ausſchalten. Aber die Zentrumsherrſchaft, wie ſie vor 1907 beſtand, darf nicht wieder⸗ kehren. Es darf nicht wieder ſo werden, daß die Herren vom Zentrum in den Reichsämtern aus⸗ und eingehen und nach ihrem Gutdünken ſchalten.(Beifall links.) 8 Wir fordern den Schutz der nationalen Arbeit, aber den Schutz von Landwirtſchaft und Fnduſtrie.(Zuruf rechts: Hanſa⸗ Bund!) Der Hanſabund iſt landwirtſchaftsfreundlich. (Lachen rechts.) Sein Vorſitzender iſt nationalliberal, aber völlig ſelbſtändig. Die Politik des Hanſa⸗Bundes bindet uns nicht. Aber ein Vorſtandsmitglied des Hanſabundes, Landrat a. D. Rödger, hat ausdrücklich erklärt: Dem Hanſa⸗Bund fällt es gar nicht ein, die Landwirtſchaft zu bekämpfen!(Sehr gut! links.) Er will aber den Finger auf die Wunde legen. Darum weiſt er auf die Uebertreibungen und Intrigen des Bundes der Landwirtte hin, die unſere Schutzzollpolitik aufs ſchwerſte ge⸗ fährden. Jetzt greift uns der Bund auch in Hannover an. Das iſt alter nationalliberaler Beſitz. Wenn er auch hier zu wühlen ſucht, ſo gibt es keinen Frieden mehr, dann gibt es Kampf! (Beifall bei den Nationalliberalen.) 5 Wir haben uns nicht feſtgelegt auf die Vertretung beſtimm⸗ ter Intereſſengruppen; wir werden vom Bund der Land⸗ wirte angegriffen, weil wir die Intereſſen der Allge meinheit vertreten.(Hört! Hört! links.) Sie wundern ſich über unſeren Vorſtoßekach Oſtpreußen? Das iſt die Antwort auf das Vorgehen des Bundes der Land⸗ wirte, der uns aus unſerem, in ſchwerem Kampfe gegen die Welfen erworbenen altnationalem Beſitz verdrängen will; wir müßten ja Schwächlinge ſein wenn wir das nicht täten!(Lebh. Beifall links, Unruhe rechts.) Der Bund der Land⸗ wirte iſt ſchuld daran, daß man nicht zuſammenkommen kann. Wir wollen Fortführung der Sozialpolitik. Aber wir wollen die ſozialpolitiſchen Einrichtungen nicht der Sozialdemokratie ausliefern; das gilt für die Arbeitskammern bezüglich der Ar beiterſekretäre, das gilt für die Kran⸗ kenkaſſen. Die Verhältniſſe dort werfen ein Licht auf die gan⸗ zen Beſtrebungen der Sozialdemokraten. Sobald ein Sozialdemo⸗ krat irgendwie vielleicht zu Unrecht angeſaßt wird, dann ſetzt eine erbarmungsloſe Kritik ein. Aber hier, wo Sie Gelegen⸗ heit haben, Ihr Organiſations⸗, Ihr Verwaltungstalent zu zei⸗ gen, da ſind Sie nur Partei.(Seh wahr!) AUnd wie iſt es mit der Meinungsfreiheit! Als geſtern der Reichskanz⸗ ler ſeiner Pflicht genügte und herbe Angriffe zurückwies, da erfolgten aus Ihren Reihen die ſchwerſten Beleidi⸗ (Hört! Hört!) Nein, auf derartige Dinge laſſen wir uns nicht ein. Solange wir unſere ſtaatlichen Inſtitutionen freihalten können von ſo⸗ zialdemokratiſchem Terrorismus, ſolange werden wir es tun.(Beifall.) Wir wollen nicht eingreifen in die großen Organiſationsfragen, in den Kampf der Unternehmer mit den Gewerkſchaftsverbänden. Wir wollen kein Ausnahmegeſetz. Aber den Kampf gegen den ſozialdemokratiſchen Terrorismus werden wir führen.(Beifall.) Der Redner verlieſt als Beiſpiel für einen ſolchen einen gerichtlichen Vergleich zwiſchen den Chemnitzer Orts⸗ krankenkaſſen und ihren Beamten.(Die Sozialdemokraten rufen erregt: Schwindel! Unwahr!) Der Redner erwidert: Ich bin über den Prozeß und den Vergleich genau unterrichtet. Der Reichskanzler iſt wegen ſeiner einleitenden⸗Rede in der Preſſe ſchwer angegriffen worden, und ebenſo wir, weil wir ihm zuſtimmten. Man hat unſere Haltung mißdeutet, ver⸗ dreht. Man hat geſagt, wir ſollten uns nicht durch die Lockrufe des Reichskanzlers beeinfluſſen laſſen. Woher die unge⸗ heure Erregung? Man ſagt, der Reichskanzler ſuche auf Um⸗ wegen die ſchlimmſten Ausnahmegeſetze herbeizuführen. Er hat hingewieſen auf die Notwendigkeit der Beſchleunigung unſeres gerichtlichen Verfahrens und auf eine andere Formulierung von Paragraphen des Strafgeſetzbuches. Dieſe Vorſchläge liegen doch in der Strafprozeßordnung, — ja ſogar ſchon ein Kommiſſionsbeſchluß— und in dem veröffentlichten Entwurf zum neuen Strafgeſetzbuch ſeit Fahren vor.(Hört, hört!) Man muß ſich wirklich über die Un⸗ kenntnis der Leute wundern; kein Menſch hatte ſich bisher dar⸗ über aufgeregt. Nein, ſo nervös darf man doch nicht ſein. Wir laſſen uns nicht auf den Leim locken, wir ſehen klar, wohin dieſe ganz konkreten Dinge führen. Aber Sie werden verleitet durch Ihre Unfähigkeit, die Motive des Gegners zu er⸗ kennen, durch das Beſtreben, zu verdrehen, aus politiſchen Reden herauszuſuchen, was Ihnen gerade paßt, Silben zu ſtechen.(Sehr wahr! Dr. David ruft: Der Reichskanzler ſagte aber: Ver⸗ Pegedr gegen die öffentliche Ordnung!) Gewiß, das erfahren iſt ganz allgemeiner Natur, aber es ſetzt voraus, daß der Täter auf friſcher Tat ergriffen wird, und das trifft zumeiſt bei Vergehen gegen die öffentliche Ordnung zu. Es iſt doch viel vernünftiger im allgemeinen Intereſſe, daß, wenn jemand Spek⸗ takel auf der Straße macht, Widerſtand gegen den Schutzmann leiſtet, die Zeugen zuſammenholt, dem Richter vorgeführt werde und ſofort abgeurteilt wird, als wenn das Verfahren ſich Wochen und Monate lang hinzieht.(Sehr wahr!) Wenn wirklich einmal auch ein ſozialdemokratiſcher Agitator darunter fällt— nun, Ihretwegen können wir wahrhaftig nicht unſere allgemeinen Geſetze ändern.(Heiterkeit und Sehr gut!) Die allgemeine Nervoſität erſchwert die poli⸗ tiſche Arbeit ungemein. Eine Hauptforderung des Liberalismus iſt, die Perſon des Gegners zu achten ihm nicht Dinge. unter⸗ zuſchieben, die er ſelbſt nicht gedacht hat. Daran müſſen wir feſthalten. Neulich wurden wir an einem Tage in zwei und in der„Volkszeitun Das beweiſt, daß wir auf dem rechten Wege ſind. Wir Abg. Fürſt Hatzfeldt(Rp.): Wir danken dem Staatsſekretär für den Gtat. Er iſt erſt durch das Zuſtandekommen der Finangreform ermöglicht worden. Wir blicken auf dieſes Werk mit Befriedigung zurück, denn ohne un⸗ ſere Mithilfe wäre es geſcheitert. Wir haben die Sache ſelbſt⸗ los über die Partei geſtellt, ganz unbekümmert um etwaige Kon⸗ ſequenzen bei den nüchſten Wahlen. Allerdings hätten wir gewünſcht, daß manches anders gekommen wäre. Ein großer Fehler war der Ausſchluß der Libe⸗ ralen.(Hört! Hört! im Zentr.) Dadurch iſt ein tiefer Riß in den bürgerlichen Kreiſen entſtanden, eine Verhetzung, die wir lebhaft bedauern. Umſomehr, da wir trotz allem, was uns trennt, die Berechtigung der liberalen Welt⸗ anſchauung anerkennen.(Hört! Hört! im Zentr.) Wir wiſſen, daß große Kreiſe im Bürgertum dieſe Anſchauung teilen, Kreiſe, auf die wir unbedingt angewieſen ſind. Die Liberalen werden nun in vielen Fällen die Hilfe der Sozialdemokrate erlangen. Einen Pakt mit der Sozialdemokratie werden aber die Liberalen wohl nicht ſchließen. Das weiß ich genau. Es mag eine Kluft zwiſchen Ihnen und der Rechten be⸗ ſtehen. Aber zwiſchen Ihnen und der Sozialdemokratie iſt ein gähnender Abgrund, denn die Sozialdemokratie ſtrebt nach der Republik. Ueber die Borromäusenzyklika ſollten wir die Akten ſchließen. Jedermann muß anerkennen, daß Dernburg eine neue Aera für unſere Kolonien geſchaffen hat. Er hat es verſtanden, weite Kreiſe dafür zu intereſſieren. Ein Beweis dafür, daß ſeine Politik keine unglückliche war, iſt der vorliegende Kolonialetat. Wir wünſchen ſeinem Nachfolger ähnliche Erfolge, (Beifall.) Herr v. Kiderlen⸗Wächter hat es gut getroffen. Am politiſchen Himmel droht keine Gewitterwolke. Aber wer kann für die Zukunft bürgen? Jedenfalls wird Deutſchland den Frieden nicht ſtören. Ein Verſtändigungsvertrag wäre gewiß wünſchenswert, aber er müßte ſehr viele Paragraphen haben, deren Auslegung nur die Quelle neuer Mißhelligkeiten ſein würde. Die treue Freundſchaft mit Oeſterreich⸗Ungarn wollen wir weiter fördern. Zu unſerer Freude hat der Reichskanzler erklärt, er hoffe, ohne Ausnahmegeſetze auszukommen. Wir wollen ihn nicht dazu drängen. Aber wir verlangen, daß alle Mittel des Staates angewendet werden, um Ruhe und Ordnung aufrecht⸗ zuerhalten.(Beifall rechts.) Der Reichskanzler hat eine Politik des Fortſchritts verſprochen. Sie braucht ſich ja nicht notwendiger⸗ weiſe mit der Politik der Fortſchrittlichen Volkspartei zu decken. (Sehr gut! rechts.) Sie ſoll in einer planmäßigen, zielbewußten, organiſchen Fortentwicklung unſerer Inſtitutionen beſtehen. Eine Politik der ausgleichenden Gerechtigkeit werden wir ſtets unterſtützen. (Beifall.) Abg. Raab(Wirtſch. Vgg.): Die Linke weint dem Block und dem Fürſten Bülow große Tränen nach. Früher ſtand man mit Bülom nicht ſo gut. Sogar die„Magdeburgiſche Zeitung“ hat einmal erklärt, daß Fürſt Bülow das Vertrauen des deutſchen Volkes verloren habe. Wer keine Erſatzvorſchläge zu machen vermochte oder nicht ge⸗ willt war, hat kein Recht, Kritik zu üben, der hat bloß das Vater⸗ land in ſeiner Not verlaſſen. Die Nationalliberalen techtelmechteln immer mehr mit den Sozialdemokraten. Die Nationalliberalen kommen mir vor wie das Pferd, dem ein Bündel Heu und ein Bündel Hafer vorgehalten wird und das nicht weiß, wonach es ſchnappen ſüll⸗ 7. extremen Berliner Blättern angegriffen, in der„Kreuzzeitung“ 3 werden ihn weiter ſchreiten, wenn er auch manchmal ſchwer iſt.(Lebhafter Beifall bei den Nationall.) nehmen. 2 Vizepräſident Schultz: eigers Der Vergleich der nationalliberalen Partei mit einem Tier berſtößt gegen die Ordnung der Hauſes. Ich bitte, ſich zu mäßigen.(Heiterkeit.) 5 Abg. Raab: Ich und die Mehrheit meiner Freunde haben für die Erb⸗ ſchaftsſteuer geſtimmt. Nachdem ſie aber, und zwar, am Willen des Bundesrats geſcheitert war, dürften gerade Demokraten ſich nicht auf den Standpunkt völliger Verneinung ſtellen. Eugen Richter 15 hätte ſicher ſich der Mehrheit gefügt als echter beſcheidener De⸗ mokrat. Mehr als die ritterliche Deckung ſeines Vorgängers kann ich in den Worten des Herrn b. Lindequiſt nicht ſehen. Die un⸗ gewöhnliche Erklärung des Herrn Dernburg im geſtrigen „Berliner Tageblatt“ und in der„Voſſiſchen Zeitung“ muß die Kolonien, für die er bis vor Kurzem zu ſorgen verpflichtet war, ſchädigen, das Kapital zur Zurückziehung ſeiner Teilnahme beranlaſſen.— Mit Leuten aus liberalen Kreiſen ſollte man jedes Geſchäft nur Zug um Zug und vor Zeugen abſchließen, das hat man bei der Blockpolitik geſehen. Man käte jetzt eigentlich am beſten, die Liberalen unter einer Ueberſchrift mit den So⸗ zialdemokraten zu behandeln. Die Sozialdemokraten überlegten bei den„Geſchäften“, die ſie mit den Freiſinnigen abſchließen, ihre Geſchäftskontrahenten. Vielleicht weil unter ihren Führern noch mehr Juden ſind, als bei den Liberalen.(Heiterkeit rechts und im Zentr.) Die kleinen Epigonen Eugen Richters, der den So⸗ zialdemokraten ein kräftiges Pfui⸗Teufel zurief, gehen jetzt zuſammen mit den Sozialdemokraten.(Unruhe und Wider⸗ ſpruch links. Sehr gut! rechts.) Wenn ſie ſich ſo weiter enk⸗ wickeln, dann dürfen wir künftig die Liberalen als vaterlands⸗ loſe Geſellen oder beſſer ſchon beide zuſammen als vaterlandsloſe Meiſter und Geſellen bezeichnen. Präſident Graf Schwerin⸗Löwitz:„„„ Sie haben doch damit hoffentlich kein Mitglied des Hauſes gemeint. 1 Abg. Raab(in entrüſtetem Tone): 5 Nein!(Große allſeitige Heiterkeit.) Es wird ſich ja nichts ändern. Die Dummheit wird bleiben(Stürmiſche Zurufe der Soz.: Ja, Sie! Große Heiterkeit.)— auch ich werde Sie nicht beſiegen, denn gegen Tummheit kämpfen Götter ſelbſt vergebens (Heiterkeit.) Sind die Sozialdemokraten klar?(Stadthagen ruft: Nee! Große Heiterkeit.) Wieviel aus Ihrer wiſſenſchaft⸗ lichen Schatzkammer haben Sie ſchon preisgegeben, und an die Agrarfrage trauen Sie ſich ſchon ſeit 15 Jahren nicht heran. Als der Redner weiter gegen die Sozialdemolratie ſich wendet, ruft ein ſozialdemokratiſcher Abgeordneter: Triolel Abg, Raab; Dieſer Zwiſchenruf iſt einfach hundsgemei Präſident Graf Schwerin⸗Löwitz ruft den Abg. Naab zur Or dnung. e e e A Nabh:„ Einen Rat an die Sozialdemokraten. Der Abg. Noske hat geſagt: es könne noch bei uns ſo kommen wie in Portugal. Nun, ich meine, anders werden ſich unſere deutſchen Fürſten doch b nehmen als der König von Portugal. Aber ſollten Sie einmal einem der deutſchen Furſten oder gar dem Kaiſer die Abdankungs⸗ urkunde zur Unterſchrift vorlegen wollen, dann wählen Sie dazu keinen Familienvater; denn es iſt ein lebensgefährliches Unter⸗ (Beifall rechts.) Der Präſident teilt mit, daß ein Schlußantrag ein⸗ gegangen iſt. Die Unterſtützung für den Antrag reicht aus. Abg. Dr. Müller⸗Meiningen(Pp.) zur Geſchäftsordnung Es iſt im höchſten Grade bedauerlich, daß die einzige Gelegen⸗ heit, die für das Deutſche Parlament beſteht, die geſamte politiſche Situation zu behandeln durch einen derartigen Schlußantrag be ſeitigt werden ſoll.(Hört! Hört! links.) Sie haben uns bis z dieſem Moment in dem Glauben gelaſſen, daß heute die Diskuſſion noch fortgeführt werden ſoll. Sie haben uns geſtern abend durch die Art, wie vertagt wurde, in den Glauben verſetzt, daß heute noch die volle Rednerliſte vollſtändig erſchöpft werden ſoll. Di Parteien haben ihre Diskuſſionen nach dieſer Erklärung der ei zelnen Parteien und nach dem geſtrigen Verhalten eingericht 1 1135 im letzten Moment noch durch den Vorredner ei eihe 5 unwahrer Behauptungen aufgeſtellt worden. Der Abg. Raab hat geradezu den Rek des fanatiſchen Angriffs, um nicht einen ſtärke Ausdruck zu gebrauchen, gebrochen.(Lebh. Zuſtimmung links. einem ſolchen Augenblick, nachdem derartige Angriffe, die man einem parlamentariſchen Ausdruck nicht bezeichnen kann, Schlußantrag einzubringen, iſt eine ganz ungeheuer Vergewaltigung der Minderheit. Wir proteſtiere mit aller Entſchiedenheit gegen ein derartiges Vorgehen der Meh heit und werden noch bei anderen Gelegenheiten dieſes Vorgehe charakteriſieren.(Lebhafte Zuſtimmung links.) 5 Abg. Dr. Everling: Ich bin ja erſt kurze Zeit Mitglied des Hauſes, aber ich w bon älteren Mitgliedern, daß die Etatsdebatten auf dieſe Wei bisher nicht abgeſchloſſen wurden.(Lebhafte Zuſtimmung links Auch ich proteſtiere auf das Entſchiedenſte gegen den Schluß d weil ich verhindert bin, auf die Ausführungen Herrn 5 Erzberger über die Enzykliken zu erwidern. Abg. Singer(Soz.): 5 Das iſt die erſte bemerkenswerte Aktion des ſchwar blauen Blocks, die Vergewaltigung der Minorität. rechts: Der roſarote Blockl) 75 Abg. Dr. Wiemer(Vp.): Ich beantrage namentliche Abſtimmung über de Schlußantrag. linkts.)— Der Antrag auf namenttiche Abſtimmung wird von der geſamten Linken und der wirtſchaft⸗ lichen Vereinigung unterſtützt. Die Konſervativen und das Zentrum geben weiße Ja⸗Zettel während die Reichspartei mit den Parteien der Linken, der W ſchaftlichen Vereinigung und den Polen rote Zettel gegen Schluß der Debatte in die Urne tun. Der Präſibent verkün vorläufige Ergebnis der Zahlung: Es ſind 113 Stimmen mit neit 112 Stimmen mit ja abgegeben. Der Schluß der De iſt alſo auf Grund der vorläufigen Zählung einer Stimme Mehrheit abgelehnt. Bewegung))n 85 „Ahg Spegs Zenrt; beantragt, die Sitzung zu vertagen.(Unruhe und Ge⸗ lächter links.) Bei der Abſtimmung kierüber erheben ſich die Parteien, die für den Schluß geſtimm! Fatten. Der Präſident er⸗ klärt, das Bureau ſei einig, dos der Vertagungsantra 9 abgelehnt iſt. Das Wor erßält hierauf 2 45 Abg. Dr. Böhme(b. k. Fr.). Der Redner kann ſich lange in der Unruhe des Hauſes nicht berſtändlich machen. Nan hört nur bruchſtücksweiſe, daß er erklärt, gegen die über die Wahl in Labiau⸗Wehlau bon der rechten Seite verbreiteten Unwahrheiten ſprechen zu wollen. Ex ſei nicht in Labiau⸗Wehlau geweſen, es ſei aber feſt⸗ geſtellt, daß von behördlicher Seite ungeſetzliche Gingriffe jeder Art erfolgt ſeien, genau ſo, wie in Oletzko⸗ Lyck. Aus der andauernden Unruhe auf der Rechten ruft der Abg. Pauli⸗Potsdam: Verlo genheit! Die Sozialdemokraten berlangen ſtürmiſch einen Ordnungsruf. Präſident Graf Schwerin⸗Löwitz: Der Ausdruck Verlogenheit iſt unzuläſſig. Ich nehme an, daß Sie ihn nicht auf den Redner bezogen haben, ſondern auf Vorgänge draußen.(Unruhe links.) Abg. Dr. Böhme: Ich verſtehe es, daß Sie wenig Freude an Oletzko⸗Lyck haben, Herr Pauli, denn Sie haben ſich ja ſelbſt dort betätigt, freilich ohne Erfolg. Beeinfluſſungen wurden nur von den Konſerva⸗ tiven und vom Bunde der Landwirte ausgeübt. Ich ſelbſt war dabef, als nach einer Verſammlung der Amtsvorſteher zu zwei Faß konſervativen Bieres einlud.(Hört! Hört! links.) Wir freuen uns, daß der Reichs⸗ kansler an der bisherigen Wirtſchaftspolitik feſt⸗ hälk. Der Redner weiſt ſtatiſtiſch die Bedeutung des Bauern⸗ fſtandes für Getreidebau und Viehwirtſchaft nach. Für die Stellung Deutſchlands in der Welt iſt die Landwirtſchaft ent⸗ ſcheidend Die Arbeiterzahl ſteigt ſtärker als der Export, folglich wird der innere Markt kräftiger. Wir haben jetzt eine ſchwache Auswanderung, aber eine ſtarke Einwanderung. Im Freihandelsland England iſt es umgekehrt, wir haben alſo gar keinen Anlaß, die gegenwärtige Zollpolitik zu verlaſſen. Das Vorgehen des Bundes der Landwirte gegen die In⸗ duſtrie iſt nicht ſtaatsmänniſch. Nicht erſt ſeit den hohen In⸗ bduſtrieſchutzzöllen wandern die Arbeiter bom Lande ab. Wir wollen mit der Induſtrie gehen, ſie ſoll uns auch laſſen, was uns gebührt.(Zuſtimmung bei den Natlib.) Es iſt mindeſtens verfehlt, daß Dr. Hahn der Induſtrie jetzt Vorwürfe macht, wo doch die Zuſammenſetzung des nächſten Reichstags, der den Zolltarif erneuern wird, eine ganz andere ſein wird.(Sehr gut! links.) Die Feſtſetzung ſo hoher Futtermittelzölle, beſonders für Futtergerſte, war eine 5 5 Prümiierung der Großgrundbeſttzer aber nicht im Intereſſe der Bauern. Abg. Dr. Müller⸗Meiningen(Vp.): „Gegenüber den Schmähungen des Herrn Raab beſchränke ich mich auf die Feſtſtellung, daß er ſelbſt den Sozialdemokraten in inem Wahlkreiſe ein Bündnis angetragen hat.(Hört, hört!) Im übrigen verhindert mich mein Reinlichkeitsgefühl, mich it dieſem Herrn noch weiter einzulaſſen.(Sehr gut! links.) Seine Ausführungen über unſere Haltung bei der Finanzreform waren unwahr. Auch in allen anderen Fällen hat er wider 5 5 iſſen die Unwahrheit ak(Hört, hört! links. rochts.) Vizepräſident Schultz: Das iſt eine ſchwere Kränkung und Beleidigung, ich rufe Sie zur Ordnung. 175 70 Abg. Dr. Müller: Das iſt eine merkwürdige Partei. Einer ihrer Kandidaten in aldeck, der Frhr. v. Richthofen, hat, um die Zentrumsſtimmen erhalten, verſprochen, daß ſeine Partei bei der Abſtimmung über Aufhebung des Jeſuitengeſetzes binausgehen werde.(Lebh. jört, hört! links.) Und die Tätigkeit dieſer Partei nennt Herr dab„ſchöpferiſch“.(Heiterkeit links.) Worin beſteht denn zie Tätigkeit dieſer Zwergpartei eigentlich? Die Herren ſtimmen gegenſeitig nieder. Die politiſche Situation wird durch nichts zeſſer beleuchtet als durch das Auftreten Erzbergers. Das iſt wieder der alte Erzberger, ſo liebe ich das entrum. Er fühlt ſich wieder als politiſcher Mittelpunkt zeutſchlands.(Heiterkeit.) Es kann nichts paſſieren in Europa, erika, am Nörd⸗ oder am Südpol, worüber Herr Erz⸗ rger nicht ſein Gutachten abgibt.(Große Heiterkeit.) Sie lauben doch nicht etwa, Herr Erzberger, daß auch nur Ihre Preſſe tit einverſtanden iſt! Ich erinnere nur an die„Kölniſche Volks⸗ eitung“, die Ihre Niederlagen ſorgfältig gebucht hat. Ich erinnere die ſchweren Angriffe Erzbergers gegen die Rechte, deren ebling er jetzt geworden iſt.(Heiterkeit links.) Armer Herr Heydebrand! Sie haben ausgeſpielt hier und werden Ihre ätigkeit nach dem Preußiſchen Abgeordnetenhauſe verlegen müſſen. Hier herrſcht Erzberger. Zwei Stunden lang hat er Zenſuren ausgeteilt. Er ſpielt en parlamenrariſchen Dirtrator.(Heiterteit.) lauben garx nicht, welchen Gefallen Sie uns tun, wenn wieder ſo übermütig auftreten wie vor 1907. Als poli⸗ n Zenſor ſehen wir Herrn Erzberger gern, aber uner⸗ lich iſt er nach ſeiner 11 Vergangenheit als morali⸗ Zenſor, als Erzieher zur Wahrhaftigkeit.(Lebhafte mmung links.) Er hat in ſeinen Uebertreibungen von erlogenheit des Hanſabundes geſprochen, ohne den Schatten es Beweiſes beizubringen. Herr Erzberger hat ſelbſt hier nmal bei den Petitionen über den Vorſchlag einer Lügen⸗ ter referiert. Wenn der Staatsſekretär für jede Unwahr⸗ r ſchwarzblauen Preſſe über die Finanzreform nur eine einzige Reichsmark erheben würde, ſo könnten ſie den Kommunen ganze Wertzuwachsſteuer erlaſſen. Ich will auf Labiau⸗ lch u nicht näher eingehen. Aber das Material iſt da, in Weiſe z. B. der ſog. „dunkle Punkt“ m Leben unſeres Freundes Wagner behandelt worden iſt. ſt ein Skandal,(Lebhaftes Sehr richtig! links.) eine 6655 derart auf das Privatleben eines Menſchen igehen.(Erneutes Sehr richtig! links.) Rechenkünſtler Erzberger hat wieder eines famoſen Zahlenkunſtſtücke uns vorgemacht. Er et uns vor, wir hätten 300 Millionen indirekte Steuern be⸗ wollen, ſeine Freunde 310 Millionen. Auf der einen ter die Iſteinnahme ein, auf der anderen das Soll! lichkeit haben Sie 470 Millionen bewilligt(Hört, hört!), wollen Sie uns etwa wieder das Manöver mit den ſoge⸗ ten„Beſitzſteuern“ vormachen?(Abg. Erzberger ruft: alles falſch!) Und Ihre ſoziale Finanzreform! Kratzen ie einzelnen Mark mit der verhaßten 5 Zündholzſteuer (Zuruf rechts: Zichorienſteuer!) Für die haben die len nie N(Zuruf: angeregt!) . Der Redner verlieſt unter der Heiterkeit der Linken Aus⸗ he des„Bayeriſchen Vaterland“ über das Zentrum ne Jinanzreform und bemerkt auf das Gelächter des Wollen Sie etwa beſtreiten, daß das ein waſch⸗ entrumsblatt iſt? Abg. Frhr. v. Hertling nd läuft kopfſchüttelnd einige Schritte von ſeinem Platze t er kopfſchüttelnd zurück. Stürmiſche Heiterkeit.) en! 7 Auch nicht an⸗ Sie wiſſen offenbar gar nicht, was Sie mit Ihrer„ſozialpolitk⸗ ſchen“ Finangreform bei der armen Bevölkerung des bayeriſchen Walds angerichtet haben. Wir haben eine Interpellation über die Zündholzſteuer eingebracht und werden ja dabei ſehen, ob das Zentrum die ſoziale Partei iſt.(Zuruf vom Zentrum: Machen Sie eine andere Stener na, eine ſchlechtere als die kann es gar nicht geben. Der Redner verlieſt Aeußerungen oſtpreu⸗ ßiſcher Generallandſchaftsdirektoren über die Talonſteuer: Die jetzige Faſſung der Talonſteuer iſt be⸗ ſonders unſympathiſch“, wiſſen Sie, wer das iſt? Das iſt der Herr v. Oldenburg.(cSeiterkeit links.)„Wir haben ſie uns anders gedacht“— das war der Herr Nehbel. Und nun Herr Erzberger und die Branntweinliebesgabe! Der Redner verlieſt Sätze aus der vorjährigen Erzbergerſchen Broſchüre.(Abg. Erzberger ruft: Das war damals! (Stürmiſche Heiterkeit links.) Zurufe der Soz.: Das war vor der Wahl!) Das iſt der Herr Erzberger, der anderen Parteien Inkonſeguenz und Umfall vorwirft! Und wenn Sie ſich auf den Kopf ſtellen. Sie waſchen den Vorwurf nicht fort, daß Sie eine klaſſenegoiſtiſche Steuerpolitik gemacht, daß Sie vor den Wahlen feierliche Verſprechungen ge⸗ macht und ſie nachher ſchmählich im Stich gelaſſen haben.(Leb⸗ hafter Beifall links.) Die Finanzreform iſt nur eine Epiſode in der Machtpolitik des Zentrums pPolitiſcher Egoismus und politiſche Kurzſichtigkeit, Mangel an jedem zeitgemäßen Geiſt bei den Konſervativen ſind die Helfershelfer der großzügigen, aber brutalen und 2 unchriſtlichen Zentrumspolitik. Die Mitſchuldigen ſind die Rechtsparteien. Der Reichskanzler hal eine Geſchichtsklitterung vorgenommen. Fürſt Bülow iſt ge⸗ gangen, weil er ſich nicht dem Geſpött der Welt ausſetzen wollte, weil er nicht Geſetze machen wollte, die eine verhängnis⸗ volle Wirkung haben mußten. Er hat dabei als wirklich konſtitutio⸗ neller Miniſter gehandelt. Herr v. Bethmann war nicht ſo. Er war mit der ee der von dem Miniſterium, dem er an⸗ gehörte, feierlich als notwendigen Beſtandteil der Reform erklärten Erbſchaftsſteuer einverſtanden nach dem Motto:„Sobald das Geld im Kaſten klingt, Regierung mit dem Zentrum ſpringt!“(Große Heiterkeit.) Das 1 klerikal⸗konſervative Handelsgeſchäft blüht überall, Denken Sie an den Wahlrechtsverrat und die Farce über die Borromäus⸗Enzyklika im Ab⸗ geordnetenhauſe. Das Zentrum iſt die Partei der unbegrenzten politiſchen Möglichkeiten. In jedem Bundesſtaat ſteht es anders zur Wahlfrage.(Erzberger: In Bayern haben Sie gegen das gleiche Wahlrecht geſtimmt!) Kommen Sie nicht mit dem Märchen! Wir haben als erſte Partei das gleiche Wahlrecht ge⸗ fordert. Gegen die Vorlage haben wir dann geſtimmt wegen der niederträchtigen, tendenziöſen Wahlkreis⸗ einteilung, die jetzt tatſächlich auch den Erfolg gehabt hat, daß bei 44 Prozent Zentrumswählern das Zentrum die Zwei⸗ drittelmajorität hat. Wenn kirchliche Fragen ſtaatsrechtliche Konſequenzen haben, iſt es unſere Pflicht, einzugreifen.(Sehr richtig! links.) Ich will darauf nicht eingehen, obwohl ichge laden bin(öHeiterkeit). Einen Lorbeerkranz hat ſich die Regierung bei ihrer Aus⸗ einanderſetzung mit dem Vatikan nicht erworben. Man hat ſie mit etwas Selbſtverſtändlichem abgefunden. Verdammenswert iſt 0 vom Zentrum betriebene konfeſſionelle Organiſation. Es gibt ſchon katholiſche Radfahrvereine, Schwimm⸗ und RNauchklubs und Tanz⸗ vereine. Nächſtens wird man wohl auch katholiſche Regimenter bilden.(Zuruf im Zentr.: Sie werden Oberſt eines proteſtanti⸗ ſchen! Heiterkeit.) Dier Freiherr v. Hertling hat erklärt: Wir drängen uns nicht an den Thron!(Lachen links.) Denken Sie doch an den in Demut erſtorbenen Reichstagspräſidenten und die weitere Haltung des Zentrums. Das wäre ein Vorwurf für eine Komödie Ludwig Thomas. In wie nichtsnutziger Weiſe hat man nicht gegen den Fürſten Bülow gearbeitet! Und ein klerikaler Waſchzektel ſchrieb über die Kaiſer⸗Debatte am 26. November:„Pilatus und Chriſtus! Modernismus und Chriſtentum ſtanden ſich gegenüher, und die chriſtliche Weltanſchauung ſiegte!“ Eine gröbere Takt⸗ loſigkeit und Verquickung von Politik und Religion iſt mir noch nicht vorgekommen.(Zuſtimmung links.) Ekel und Verdruß erfaßt einem, wenn man dieſes Treiben ſieht. In gewiſſen hohen Kreiſen überſieht man noch die Gefahr. Die Beuroner Rede 15 88 beweiſt, daß man die Verhältniſſe nicht kennt.(Sehr richtig! links.) Das Zentrum hat gar kein Programm. Es behandelt jede Frage vom parteipolitiſchen Standpunkt aus. Das Verhalten Ergbergers Dernburg gegenüber war bezeichnend. Er hat einen Mann, der ſich hier nicht verteidigen kann, Gſelstritte verſetzt. Von dem toten Löwen werden Sie aber noch manches zu hören bekommen, er wird Ihnen noch zu ſchaffen machen. Der jetzige Staatsſekretär hat ja ſchon ſeinem Vorgänger ein glänzendes Zeugnis ausgeſtellt. Man kann dem Staatsſekretär nur dank⸗ bar ſein, daß er in ſo ritterlicher Weiſe Dernburg in Schutz genommen hat.(!Beifall links.) Wir hätten gewünſcht, daß auch andere Herren vom Regierungstiſche in gleicher ritter⸗ licher Weiſe ihres Vorgängers gedacht hätten.(Beifall links.) Sie wiſſen wohl, wen ich meine. Wie in dem Beckerprozeß vom Landrat v. Maltzahn wird das verlogene Schlagwort von der ſozialdemokratiſch⸗liberalen Verbrüderung hinauspoſaunt. Es bedeutet den Chimboraſſo der Heuchelei, uns die Annahme der ſozialdemo⸗ kratiſchen Unterſtützung in Labiau⸗Wehlau zum Vorwurf zu machen. Zwiſchen uns und den Sozialdemokraten klafft eine Welt⸗ anſchauung.(Gelächter im Zentr.) r Oh, über dieſe Phariſäe und Schriftgelehrten(Große Heiterkeit.)— natürlich nicht die Anweſenden.(Heiterkeit.) Der Reichskanzler beſtritt, daß von rückſchrittlichen Tendenzen jetzt die Rede ſein könne. Die latente, immanente Auslegung aller Geſetze und Verfaſſungsbeſtimmungen durch die Verwaltung gibt uns das Recht zu ſagen: Wir ſind längſt in der wirtſchaftlichen Bewegung drin.(Sehr richtig! links.) Der Reichskanzler wiederholt den Sammlungsau fruf. Wer gemeinſam arbeitet, will auch gleiche Rechte haben.(Sehr richtig! links.) Der Kampf um das gleiche Recht iſt es, den der Liberalismus einig und geſchloſſen auszu⸗ fechten hat. Auch wir müſſen eine Sammlungspolitik treiben, die Sammlung aller liberalen und demokrati⸗ ſchen Elemente.(Lebhafter Beifall links. Aha! rechts und im Zentrum.) Zurück auf die Schanzen! Es lebe der friſch⸗ 9 8 Kampf unter der Fahne des Fortſchritts.(Stürmiſcher Beifall links, Ziſchen im Zentrum.) 5 Vizepräſident Schultz: Dr. Müller⸗Meiningen ſprach zu Anfang in bezug auf den Abg. Raab vom Reinlichkeitsgefühl. Häatte ich dieſes Wort gehört, ſo würde ich es entſchieden gerügt haben. Es ver⸗ ſtößt gegen die parlamentariſche Ordnung. Abg. Gröber(Zentr.): Die Rede des Dr. Müller⸗Meiningen bezeugt den ſchweren Aerger ſeiner Perſon und Partei über den Verlauf 725 der Finanzreform.(Lebh. Zuſtimmung im Zentrum und rechts.) keinen Umſtänden mitmachen, Sie konnten Ihre Bedingungen im Block ſtellen; und da kam der Moment, wo Ihnen das Brett unter den Füßen weggezogen wurde, und da ſind Sie heruntergefallen, (Heiterkeit rechts und im Zentrum.) Das iſt die negative Politik des Freiſinns von jeher: wenn es neue Steuern gilt, verſagt er. (Beifall rechts und im Zentrum.) Das beweiſt ja die politiſche Unzulänglichkeit des Fürſten Bülow, daß er ſich mit einer ſolchen Partei in eine Allianz einließ.(Heiterkeit.) Dr. Müller⸗ Meiningen hat uns vorgeworfen, wir arbeiteten auf eine konfeſſionelle Spaltung hen. Ich weiſe dieſe Ver⸗ leumdung— denn das iſt ſie— zurück.(Lebhafter Beifall im Zentrum.) 5 Vizepräſident Schultz: Das geht nicht, daß Sie einem Mitglied des Hauſes Verleum⸗ dung vorwerfen. Abg. Gröber: Ich meinte es nur objektiv.(Unruhe links.) Vizepräſident Schultz: Sie nehmen alſo das Wort„Verleumdung“ zurück. Abg. Gröber wendet ſich zum Präſidenten um: Ich habe das Wort in dem Sinne gebraucht, daß Dr. Müller⸗Meiningen wider ſein beſſeres Wiſſen uns den Vorwurf gemacht hat, daß wir ſyſtematiſch auf eine Spaltung hinarbeiten. Das kann ich nicht zurücknehmen. Vighepräſident Schultz erteilt dem Abg. Gröber nunmehr einen Ordnungsruf. Abg. Gröber: Das iſt eine Unterſtreichung meines Satzes. ruhe links.) Vizepräſident Schulz: Das geht nicht, daß Sie in dieſer Weiſe eine Beleidigung noch einmal wiederholen, nachdem ſie ſoeben gerügt worden iſt. Abg. Gröber wendet ſich gegen den Abg. Schrader. Dieſer habe nicht er⸗ wähnt, daß es auch bei den Proteſtanten konfeſſionelle Vereini⸗ gungen in der Art gebe, gegen die er ſich auf katholiſcher Seite wende. Das iſt imparitätiſche Behandlung. Abg. Gröber ſpricht ſodann eingehend über den Moderniſteneid. Nicht mit einem einzigen Satze bezieht dieſer ſich auf die ſtaatliche Ge⸗ wiſſensfreiheit. Es handelt ſich um eine rein inner⸗kirch⸗ liche Augelegenheit. Es iſt nichts als ein Amts⸗ und Dienſteid des kakholiſchen Geiſtlichen. Und da ſtellt Herr Schrader ſogar die Frage, ob ein Katholik überhaupt noch zu einem Staatsamt zugelaſſen werden könne.(Große Unruhe i. Zentr. Abg. Sittart ruft: Scht freiſinnig!) Welchen Staat meint Herr Schrader? (Abg. Schrader: Jeden modernen Staat!) Wir haben das Recht, den Staat nach liberaler Auffaſſung zu bekämpfen, das iſt unſere Pflicht, dafür ſchickt man uns in den Reichstag.(Stürmiſcher Beifall i. Zentr. Abg. Sittart ruft: Das nennt ſich freiſinnig!) Wir ſtehen auf dem Boden des Verfaſſungsſtaates und unſere Partei hat ſogar den Namen Verfaſſungspartei geführt. Beweiſen Sie, daß der Moderniſteneid damit etwas zu tun hat. (Abg. Schrader ruft: Leſen Sie den Syllabus!) Welchen Syllabus meinen Sie?(Abg. Schrader: Den von 1864.) 1105 den alten, der erſtanden iſt zu einer Zeit, noch ehe wir ins Deutſche Reich aufgenommen und das Geſetz über die Gleichberechtigung der Konfeſſionen erlaſſen haben. Der Vorſtoß Schraders iſt ein Vorſtoß gegen die Gleichberechtigung, die Grund⸗ lage des konfeſſionellen Friedens.(Abg. Sittart ruft: Echt frei⸗ ſinnig!) Herr Schrader kommt viel zu ſpät, wenn er zum Sturm auf 15 Zentrum auffordert, wegen des Syllabus von 1864. Herr Schrader, ſchreiben Sie nur wieder in ihr gutes Herz, was Sie 1902 ſagten:„Die Geſetzgebung iſt nicht dazu da, philo⸗ ſophiſche oder religiöſe oder politiſche Grundſätze aufzuſtellen Derſelbe Herr Schrader hat geſtern den Katholiken die Fähigkeit abgeſprochen, öffentliche Aemter zu bekleiden.(Viderſpruch Schraders.) Fort mit dem Kulturkampf und ſolchen Kultur⸗ kämpfern!(Lebh. Beifall i. Zentr.) * Abg. Dr. Frauk(Soz.): Er iſt ein Beweis dafür, wie notwendig die Trennung der Kirche bom Staat iſt. Dem Zentrum iſt dieſes Abſchtveifen vom Thema ſicherlich nicht unangenehm. Es iſt glücklich, wenn von der Finanzreform nicht geſprochen wird. Ebenſo erfreut würde der Reichskanzler ſein, wenn er hier wäre. Hat der Reichstag nichts Beſſeres zu tun, Die bürgerlichen Parteien werfen ſich die Schuld an der Finanzreform gegenſeitig wie einen Gummiball zu. Herr Heinze hat das richtige Wort gefunden: das Urteil werden die Wähler fällen! Der Reichskanzler hat ab⸗ gelehnt, eine Wahlparole ſchon jetzt zu geben. Er fürchtet die Kritik. Sie iſt eben unter aller Kritik. Sie alle kennen die war ſeine geſtrige Rede trotz ihres entſchiedenen Tones ein Rückzug. Man wollte einen politiſchen Prozeß. Das Wort moraliſche Schuld“ in dieſem Zuſammenhang gegen die Sozialdemokraten angewandt, iſt unmoraliſch und zeugt nicht von Verantwortlichkeitsgefühl. Alle Parteien ſollten ſich dagegen wenden, vor allem das Zentrum. Dieſe Partei will anſcheinend nicht gern an jene Zeiten erinnert ſein, als Bismarck ihr vor⸗ warf, ſie könne den Mörder Kullmann nicht von ihren Rockſchößen abſchütteln, und ſie ihm ein Pfui entgegenrief, genau ſo wie wir eſtern.(Lebhafte Zuſtimmung der Soz.!) Das iſt keine Partei⸗ 12 5 das iſt Sache des Parlaments, ſich gegen ſolche Uebergriffe der Regierung zu wenden. Die Umſturzvorlage, die Zuchthaus⸗ vorlage ſind damals dem Reichstag auf perſönlichen Wunſch des Kaiſers vorgelegt worden; auch die jetzt angekündigten Vorlagen, die Umſturz⸗ und Zuchthausvorlage zu einer har⸗ moniſchen Einheit zuſammenſchweißen zu wollen, iſt ſicher auch auf den Wunſch des Monarchen zurückzuführen. Den monarchi⸗ ſchen Gedanken fördert das bei den Arbeitermaſſen ſicher nicht. Man ſieht den Terrorismus immer nur auf der Arbeiterſeite und ſieht ihn nicht bei den Unternehmerverbänden. Der Redner wendet ſich gegen den Reichskanzler, der in der Moabiter Frage kein Veranwortlichkeitsgefühl gezeigt habe. Staatsſekretär Dr. Delbrück betont ausdrücklich, daß der Reichskanzler von Ausnahmegeſetzen nicht geſprochen habe. 5 Dann erhielt das Wort Dr. Everling(national.) Bei Schluß des Blattes ſpricht der Redner noch weiter. Man will verſuchen, die Beratung noch heute zum Abſchluß zu bringen. Die Sitzung wird ſich infolgedeſſen bis in die Nacht hinziehen. 22*V 5 Sie haben darauf ſpekuliert, das Zentrum werde unter Große Un⸗ Ich will mich in dieſen theologiſchen Streit nicht einmiſchen. großen Verdienſte der deutſchen Arbeiterbewegung. Ihr wollen Sie mit kleinlichen Ausnahmegeſetzen beikommen? Der Reichs⸗ kanzler hoffte, eine Begründung für ſeine Pläne durch den Moabiter Prozeß zu erhalten, das war ihm unmöglich. Darum —5 7 Mannbeim, 15. Deze mber 1910. General⸗Anzeiger. (Abendplatt.) 11. Seur caeca el— Ausrüſtune Tuchabfälle ſo ſtücke ſowie len verkauft werden. Die Gegeuſtände lagern auf der Regimentskammer in der Kaiſer Wilhelmskaſerne und können in den üi 2 beitsſtunden beſichtigt den. Verzeichniſſe, Bedin⸗ gungen ete. liegen im Zahl⸗ meiſter⸗Geſchäftszimmer des J. Bataillons auf. Angebote ſind verſchloſſen und mit der Aufſchrift:„Angebot auf ausrangierte Bekleidungs⸗ ſtücke“ verſehen bis ſpäteſtens 20. Dezember 1910 an die Bekleidungskommiſſion des Grenadier⸗Regiments Nr. 110 einzureichen. 12253 Bekleidungskommiſſion 2. Bad. Gren.⸗Regts. K. W. I. Ar. 10— Bekanntmachung. Aufgebot v. Pfandſcheinen Es wurde der Antrag ge⸗ ſtellt, folgende Pfandſcheine des Städt. Leihamts Mannheim: Lit. A Nr. 53094 vom 28. April 1910 Lit. B Nr. 115328 vom 12. Dezember 1910 Sit. B Nr. 21646 vom 15. Ottober 1909 welche angeblich abhanden ge⸗ kommen ſind, nach§ 23 der Leihamtsſatzungen ungiltig zu erklären. Die Inhaber dieſer Pfandſcheine werden hier⸗ mit aufgeſordert, ihre Anſprüch⸗ unter Vorlage der Pfand⸗ ſcheine innerhalb 4 Wochen vom Tage des Erſcheinens dieſer Bekanntmachung an ge⸗ rechnet beim Städt. Leihamt Lit. O 5,1, geltend zu machen, widrigenfalls die Kraftloser⸗ Härung oben genannter Pfand⸗ ſcheine erfolgen wird. 662 Mannheim, 14. Dez. 1910. Städt. Leihamt. Zwangs⸗Yerſteigerung. Freitag, 16. Dezember 1910, werde ich in Neckarau im Pfandlokale Rathausſtr. 10 gegen Barzahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 55935 Jagdwagen, Patentachſen mit Federn, Pferde, Piano, Möbel u. Sonſtiges. Neckarau, 15. Dez. 1910. Groß, Gerichtsvollzieher. * 8* Iſrael. Waiſenverein. Zur Feier des Tempel⸗ weihfeſtes(Chauuka) findet am Mittwoch, 28. Dezember 1910, abends 6 Uhr, im Ver⸗ einshauſe R 7, 24 eine Beſchenkung unſerer Pfleglinge ſtatt, wo⸗ zu wir alle Freunde und Gönner ergebenſt einladen Der unterzeichnete Frauen⸗ vorſtand iſt gerne bereit, freundliche Gaben zu dieſem Zwecke entgegen zu nehmen. 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H 5, 21, Tel. 3516. ſind in ihrer er ihn der„Academie Goncourt“ weit über ihre Grenzen hinaus von an„Marie⸗Claire“ hat aus der armen en eine vielbewunderte Schriftſtellerin jahrelang in Montparnaſſe in Paris ein Sorge hockte auf ihrer Schwelle. haftigkeit, Einfachheit und Tiefe der geiſtigen Wert auszeichnet, kurz, Werk, das in Frankreich ſo viel ſehr beſchäftigt, graue weiter nähen, werden Sie in kurzem Stunden griff ſie, gleichſam einer In⸗ das, was ihr Herz in ihrem nd was ihr geiſtiges Auge geſchaut Apgch. den nagenden Kummer und unb die Sinbrücke, die ſie da ge⸗ Verfaſſerin der„Marie⸗Claire“ hineinzuleben. Mufe der Marguerite Audoux auch auf die Leferinnen und Leſer ihre große Wirkung nich ————— — 1 nettes Mäbchen m. gut. lle Nähmaſchinen werd. Zeug. ſucht a. 1 Jan. Stelle Bur. Böhrer, 55925 4 1. dig. ded Aukean. alelbit —— „Marie⸗Claire“ niedergelegt. Mirbeau war von dem Roman„Marie⸗Claire“ zur Preiskrönung vorgeſchlagen hat. Er ſagt:„Es iſt ein Werk von großem Geſchmack, das ſich durch Wahr⸗ Empfindung, ein überraſchendes Buch. Dieſes Aufſehen erregt und die Gemüter ſo wird jetzt auch dem deutſchen Publikum in der Ueber⸗ ſetzung einer der angeſehenſten und geiſtreichſten Schriftſtellerinnen, Olga Wohlbrück, zugänglich gemacht, die beim Deutſchen Verlags⸗ Co., Berlin W. 57, erſcheinen wird. at es meiſterhaft verſtanden, ſich mit großer Liebe in den Geiſt der erzen der deutſchen April geſucht. 42440 an die Exped. ds. Bl. Silber Neu-Silber longue zu kaufen geſucht. durcha. bewandert. Offt. u. 6, 23/24, 1 Tr. 55986 42452 a. d. Expedt. d. Bl. und anderen Techniker—22⁴. 0 Metallgegenſtänden ſert Anfertigung eines Pro⸗F 0 Snbelt edran Pfg⸗ ekt⸗ u. Koß 5 öſtl. Stadtteil ber 515 Paket 40 Pfg 1 u. Koſtenvoranſchlags Flellen Suchen. Gut möbl. Zimmer per 1. Jan. v. ruhig. Herrn geſucht. 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