Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 30 Pig. monatlich, durch die Voſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pig. (Badiſche Volkszeitung.) der Stadt Mannheim Anabhängige Tageszeitung. Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiges Mannheim““ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(Au⸗ In ſera te: nahme v. Druckarbeiten 841 Die Golenel.Beilt. 2 Us. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Ausgaben Sigene Redaktionsbureaus 8 877 Auswärtige Inſerate 80„ in Maunheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Aarlsruhe. 8 5 Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark Schluß der JInſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens% 0 tihr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhe. Nr. 591. Abendblatl.) Dienstag, 20. Dezember 1919. Nationalliberaler— Kuhhandel. (n...) Die„Germania“ hat eine hochbedeutſame Ent⸗ deckung gemacht, welche den blaſſen Neid der„Köln. Volksztg.“ erregen wird; eine Entdeckung, welche einerſeits eine völlige Neu⸗Orientierung unſerer inneren Politik, andererſeits eine glänzende Rechtfertigung der bisherigen Haltung der Zen⸗ trumspartei bedeutet. Sie hat feſtgeſtellt, daß nicht nur der Ultramontanismus der Politik des Kuhhandels; d. h. der Erpreſſung parteiegoiſtiſcher Sonderwünſche namentlich bei nationalen Vorlagen huldigt, ſondern, daß jetzt auch die Nationalliberalen dazu übergehen, nach dieſem Prinzip zu handeln. Und zwar ſoll das der Abg. Baſſer⸗ mann in ſeiner Braunſchweiger Rede angemeldet haben. Die„Germania“ weiß freilich ſelbſt nichts anderes anzugeben, als daß Baſſermann bei dieſer Gelegenheit erklärt habe,„die Regierung müſſe ſich unter allen Umſtänden dazu verſtehen, wenn ſie über den Parteien ſtehen wolle, den Liberalismus mitarbeiten zu laſſen und eine ehrliche und gerechte liberale Poli⸗ tik zu treiben.“ Die„Germania“ als Meiſterin jeſuitiſcher Auslegekunſt hat aus dieſer Forderung, die ſie nebenher eine „volitiſche Unverſchämtheit“ nennt, herausgeleſen, Baſſer⸗ mann verlange als Preis für den Kuhhandel, den er unter Gegenleiſtung der Mitarbeit der natio⸗ nalliberalen Partei anbietet, daß eine ehrliche und gerechte liherale Politik getrieben werde“. Die nationalliberale Par⸗ tei bekunde damit ihren Parteiegoismus, der ihr offenbar höherſtehtals die gemeinſame Arbeit im Reichstage für das Wohl des Vaterlandes“. Und endlich: „deutlicher laun die nationalliberale partei⸗ egoiſtiſche KHuhhandelspolitik mit ihren 9oli⸗ tiſchen Erpreſſungsverſuchen öffentlich wohl nicht offenbart worden.“ Man könnte, wenn die objektive Vorausſetzung dafür gegeben wäre, beklagen, daß hier offenbar ein edler Geiſt“ zerſtört würde. Aber man wird von uns nicht verlangen, daß wirs ernſt nehmen. Man merkt die Abſicht: Das Zentrum möchte als Partei des Kuhhandels nicht mehr allein ſtehen, ſondern einen Gefahrten haben. Solamen missris uſw.; doch werden wir einem Fälſchungsverſuch von ſo be⸗ mitleidenswerter Plumpheit nicht die Ehre antun, zu er⸗ widern, daß die nationalliberale Partei keine Erpreſſungs⸗ politik treibt. Jeder Erwachſene weiß, daß ſie ihre partei⸗ politiſchen Wünſche immer dann grundſätzlich und vorbehaltlos zurückgeſtellt hat, ſobald nationale Fragen oder ſonſtige, wichtige Allgemeinintereſſen auf der Tagesordnung ſtanden. So arbeitet ſie zurzeit, ohne nach klerikaler Manier ein Trink⸗ geld zu fordern, mit den Konſervativen zuſammen po ſitiv an den juriſtiſchen und ſozialpolitiſchen Vorlagen, während gerade das Zentrum beim Arbeitskammergeſetz und in der Krankenkaſſenfrage mit der Sozialdemo⸗ kratie zuſammen die negative Oppoſition bildet. Aber auch wenn man zurückblickt, wird man in keinem Sta⸗ dium der parlamenkariſchen Geſchichte die nationalliberale Partei auf den ſchmählichen Kuhhandels⸗ ——— Feuilleton. Wie man Verbrecher entlaryt. Von Friedrich Beyer. Das Sinnen und Trachten der Menſchen war böſe von Jugend auf, wie wir aus der Bibel wiſſen; aber die Kriminaliſtik als Wiſſen⸗ ſchaft ſtammt erſt aus unſeren Tagen. Der wiſſenſchaftlich organi⸗ ſierte„Erkennungsdienſt“ beiſpielsweiſe beſteht bei der Berliner Kriminalpolizei, die in Deutſchland mit dieſer Einrichtung voran⸗ ging, erſt ſeit 1896. Unter dieſem ſogenannten„Erkennungsdienſt derſtehen ſich das weitbekannte Verbrecheralbum, die Einrichtungen zur körperlichen Meſſung der Verbrecher, die photographiſchen Hilfs⸗ mittel und ſchließlich das Kriminalmuſeum. Als Ergänzung, um das gleich hierbei zu erwähnen, figurieren daneben das„Deutſche Fahndungsblatt“ und das„Zentral⸗Politzeiblatt“. Aber ſo jung die Kriminaliſtik als Wiſſenſchaft iſt, ſo gewaltige Jortſchritte hat ſie doch in den wenigen Jahren gemacht. Man ſieht das ſchon äußerlich an den eben aufgeführten Einrichtungen; man wird aber eine be⸗ deutend höhere Meinung von den außergewöhnlichen Errungen⸗ ſchaften dieſer wiſſenſchaftlichen Methode zur Entlarvung der Ver⸗ brecher gewinnen, wenn man, wie das in folgendem geſchehen ſoll, einen Blick tut in all die wunderbaren Geheimniſſe des wiſſenſchaft⸗ lichen Verbrecherfanges. den Fallen 5 ſie ſind natürlich in der Minderzahl— in denen der Verüber einer verbrecheriſchen Handlung bekannt iſt, geſtaltet ſich die Verfolgung in der Regel verhältnismäßig einfach. Hat er ſich durch die Flucht den Nachſtellungen zu entziehen gewußt, ſo operiert man in erſter Linie mit den Verfolgungstelegrammen, die bei jeder größeren Polizeiverwaltung vorrätig gehalten werden. Dieſe Verfolgungstelegramme gehen an die Polizeibehörden der roßen Eiſenbahnk 105 an die 3 entrumspartei ſt a n⸗ brechers beigefügt wird. Grenzorte, die Häfen und, Umgegend. Das iſt dig wandelt. War es Herr Baſſermann oder Herr Roeren, der am 12. Februar 1906 der Regierung die Erpeſſerpiſtole auf die Bruſft ſetzte:„Wenn die Wiſtubaſche Angelegenheit nicht in der vom Zentrum erwarteten Weiſe erledigt wird, ſo werden wir uns genötigt ſehen, für die Kolonien überhaupt nichts mehr zu bewilligen?“ War es nicht ebenfalls ein Zen⸗ trumsmann, nämlich der Abg. Dr. Lieber, der im Mai 1893 in Aſchaffenburg erklärte:„Der Fortbeſtand einer Partei, wie das Zentrum, ſei für das Deutſche Reich noch immer wich⸗ tiger, als die Genehmigung der Militärvorlage?“ Ebenſo war es das Zentrum, welches 1906 aus Rache für den Stich in die klerikale Eiterbeule in die kaiſerliche Kommandogewalt eingriff und die Kredite für Südweſt verweigerte. Und wie war es doch im März 1904? Da war zu Anfaug des Monats das Zentrum auf keine Weiſe zur Bewilligung der Unter⸗ offiziersvermehrung zu bewegen. Acht Tage darauf wurde § 2 des Jeſuitengeſetzes auſgehoben. Und als aberwals eine Woche vorüber war, wurde die Militärvorlage vom Zentrum glatt bewilligt. Sind das nicht eigentümliche Zuſammen⸗ hänge? Doch das Zentrum treibtkeinen Kuhhandel, keine Erpreſſerpolitik; das tun vielmehr die— Nationalliberalen! Wenn die„Germania“ die Sache wenig⸗ ſtens etwas geſchickter gemacht hätte! Aber ſo bleibt uns, wie geſagt, nur übrig, ihrem armſeligen Schreiberlein unſere auf⸗ richtige Teilnahme auszuſprechen. polftische Aebersſchl. * Mannheim, 20. Dezember 1910. Prinz Nar ein„ertremer Maoderniſte, Im Vatikan mag man aufangen, ſich vor ſich ſelber zu fürchten. Die neue Inquiſition muß, je länger je mehr, ins eigene Fleiſch hinein wüten. Selbſt jeſuitiſcher Drill wird auf die Dauer nicht zu verhindern vermögen, daß alle Augen⸗ blicke aus den Kreiſen des römiſchen Klerikertums ſelber ein tiefinnerſtes Bedürfnis nach Gewiſſensfreiheit an den neuen Feſſeln für Hirn und Herz gefährlich rüttelt und zerrt. Der Fall des Prinzen Max von Sachſen wird nur einer von vielen ſein. Die Delinquenten werden in den vielen anderen Fällen keinen fürſtlichen Namen tragen, ihre Konflikte aber werden für das Schickſal des kirchlichen Knebelungsſyſtems alle dieſelbe ſymptomatiſche Bedeutung haben. Ueber die An⸗ gelegenheit des Prinzen Mar ſelber meldet der römiſche Mit⸗ arbeiter der„Tägl. Rundſchau“: Von dem Artikel des Prinzen Max ſah ich geſtern das Exem⸗ plar eines bekannten Kardinals ein, in welchem alle an⸗ ſtößigen Stellen angemerkt waren. Beſonders angemerkt waren die Ausführungen des Prinzen über das Primat und die Verfaffung der Kirche, weil ſie der Konſtitution„pastor aeternus“ zuwiderlaufen, die in der vierten Seſſion des vatikaniſchen Konzils erlaſſen wurde. Als beſonders anſtößig waren folgende Ausfüh⸗ rungen bezeichnet: „Die Einheit im Glauben zwiſchen Orient und Okzident beſtehe bereits, nur einige theologiſche Formeln trennten beide noch. Die Heiligen der erſten Jahrhunderte hätten nicht an dieſe Formeln— ſo nennt der Prinz die ſpäteren Dogmen— gegdubt und ſeien trotzdem die ſchönſte Zierde des Chriſtentums geweſen. Man laſſe alſo, ſo meint der Prinz, die Orientalen heute nach ihrer alten Faſſung ſelig werden, denn dadurch, daß man ſie zwinge, Dogm anzunehmen, die ihnen widerſtreben, begehe man Heuchelei.“ Hierzu bemerkte der Herr, der mir dieſes Exemplar des prinz, lichen Artikels zur Einſicht zur Verfügung ſtellte: Gine ſolch Auffaſſung die bom extremſten Modernis m zeuge, ſei der Ruin jeder Orthodoxie. Alſo auch hier das rote Tuch, das Brandwort„Modernis mus“. Ja, wo glauͤbt man denn dann im Vatikan von dieſ „Peſt“ überhaupt noch ſicher ſein zu können? 85 ** * Rom, 19. Dez. Die Bombe, welche Prinz Max i römiſch⸗katholiſche Lager geworfen hat, wird nicht nur di unvorſichtige Zeitſchrift, ſondern auch einige hierar chiſche Perſönlichkeiten in die Luft ſprengen. De Herausgeber der Zeitſchrift„Rom und Orient“, Abate Pe legrini von der Baſilianerabtei Grottaferrata, Domherr Lupi, der apoſtoliſche Verwalter der Diö⸗ Frascati, der das Imprimatur erteilte, bereits vors Inguiſitionstribunal geladen den. Abate Pellegrini erklärte einem Ausfrager gegen Aber, die Zeitſchrift ſei gegründet worden, um den Boden für die von Leo XIII. angeſtrebte Union der orien liſchen Kirche mit Rom vorzubereiten, und habe Aufnahme aller ſich mit dieſer Frage beſchäftigenden Arti auch aus ſchismatiſchen Quellen, in ihr Progra aufgenommen. Der Artikel des Prinzen Mar ſei als klare erſchöpfende Darlegung der orientaliſchen Auffaf der Unionsfrage erſchienen. Deren Bekanntgabe könne förderl ich ſein. Die hiſtoriſchen und dogmatiſchen Irr fielen nur jener orientaliſchen Auffaſſung, nicht dem Prinze und dem Herausgeber zur Laſt, Pellegrini äußerte, daß die von den orientaliſchen Kirchen befürwortete und anſch auch vom Prinzen gewünſchte Föderation mit Rom ausft ſei. Rom beſtehe auf wirklicher Union, damit nur ei für eine Herde ſei. Im Vatikan beobachtet man ſtren Schweigen, ſcheint aber auch der behaupteten Unterwerft des Prinzen keineswegs ſicher zu ſein. Es ſind handlungen im Gange, um eine beiderſeits annehmbar Form für die Beilegung des Zwiſtes zu finden.(„Voſſ. Z * Aus Dresden wird gemeldet: Prinz Mar Sachſen hat ſich bereit erklärt, die in dem Artikel der Zei ſchrift„Rom und Orient“ enthaltenen Behauptungen widerrufen. Der Vatikan ließ daraufhin erklären, Papſt ſehe ſich nun nicht mehr veranlaßt, den Prinzen n Rom kommen zu laſſen. Dieſer wird zu Weihnachten in Dr den eintrefſfen. 85 Detailliſtenausſchuß des Hanſabundes. Vor kurzem fand die erſte Vollverſammlung des Zentr ausſchuſſes für die gemeinſamen Intereſſen des Einzelh im Hanſabunde ſtatt. In dieſer wurde zunächſt unter allf Zuſtimmung darauf hingewieſen, daß man alle klei Intereſſenfragen aus der Arbeit des Zentralausſchuſſes ſchalten und ſtets nur als höchſtes Ziel die Verbeſſerung ideellen und materiellen Verhältniſſe des Einzelhandel Auge behalten müſſe. Dies ſoll erreicht werden durch ein giſches Eintreten im Rahmen der Aufgaben des Hanſ die erſte Maßregel. Kurze Zeit darauf läßt man dann das Fahn⸗ dungserſuchen folgen, in dem die Tatumſtände näher geſchildert werden und dem, wenn irgend möglich, das Konterfei des Ver⸗ Die größeren Kriminalpolizeiſtellen ver⸗ fügen über tadellos arbeitende Schnellkopiermaſchinen, mittels deren ſich im Handumdrehen einige hundert photographiſche Abzüge her⸗ ſtellen laſſen. Schwierig dagegen und häufig ſogar problematiſch ſieht ſich die Sachlage an, wenn ſich über der Perſon des entſchwundenen Ver⸗ brechers tiefes Dunkel lagert, oder wenn der wegen des Verdachts der Täterſchaft an einem Verbrechen Verhaftete hartnäckig die Be⸗ gehung der Tat leugnet. Dann muß mitunter das ganze reich⸗ haltige Arſenal von kriminaliſtiſchen Hilfsmitteln der Reihe nach eine Probe auf ſeine Brauchbarkeit ablegen, ſei es, daß z. B. durch mikroſkopiſche Unterſuchungen von winzig kleinen ſtummen Zeugen, wie etwa weniger Bart⸗ und Kopfhaare, ein Schluß auf den mut⸗ maßlichen Täter gezogen werden kann; ſei es, daß durch photo⸗ graphiſche Aufnahmen oder chemiſche Analyſen von Blutstropfen, von Geſpinſtfäden und dergleichen der gefaßte Verbrecher der Tat überführt zu werden vermag. Gegenüber der unheimlichen Bered⸗ ſamkeit dieſer ſtillen Ankläger hat ſchon mancher Verbrecher ſeine Tat eingeſtehen müſſen. Eins der wichtigſten Beweismittel bei Verbrechen gegen das Leben ſind Blutſpritzer an der Kleidung des Täters. Es gab eine Zeit, in der die Wiſſenſchaft ſich nicht in der Lage befand, den un⸗ umſtößlichen Beweis dafür zu liefern, ob Blutſpritzer von Menſchen⸗ blut oder Tierblut herſtammten, wodurch den Ausreden Verdächtiger Tür und Tor geöffnet waren. Heute ſind dieſe ſchönen Zeiten für die Herren Verbrecher vorbei. Beſonders die von Uhlenhuth er⸗ ſonnene biologiſche Methode der Blutunterſuchung läßt nicht den geringſten Zweifel mehr aufkommen über die Frage, ob es ſich um Menſchen⸗ oder um Tierblut handelt. Die Methode beſteht darin, daß man einem Kaninchen menſchliches Blutſerum einſpritzt. Das aus dem Blute des alſo behandelten Verſuchstieres gewonnene Serum beſitzt die merkwürdige Eigenſchaft, klare Löfungen von Menſchenblut zu trüben, während es Tierblut unbeeinflußt läßt. Eine alte Maßnahme des Verbrechers iſt es, Blutſpuren ermittelte, daß dieſe Sorte Streichhölzer nur in zwe Kölns geführt wurden, beſchrieb nach Maßgabe der vor Waſchen zu entfernen. Mit dieſem Auskunftsmittel pfeift e⸗ auf dem letzten Loche. Ihm iſt in der Photographie der ſtärke Gegner erwachſen. Blutſpuren, die mit dem bloßen Auge ab n nicht mehr wahrzunehmen find, treten auf der photographiſche Platte mit einer Deutlichkeit hervor, daß dem Verbrecher Leugnen nutzlos wird. Man beſitzt ſogar verfeinerte Me um dieſe Blutſpuren beſonders gut wieder ſichtbar werden zu le indem man eine blaue Blende zwiſchen Objektiv und den zu graphierenden Gegenſtand einfügt; ebenſo treten die Flecke ſcharf umriſſen hervor, wenn man das Negativ durch ein gelbe kopiert. Oft und zwar bei Verbrechen gegen das Leben zumei man gezzwungen ſein, alle drei großen Gruppen der kriminali Unterſuchungsmethode gemeinſam zur Anwendung zu bring die Aufhellung des Tatbeſtandes mittels Photographie, Chemie un Mikroſkopie in die Wege zu leiten. Verweilen wir zunächſt letzteren, die den Anfang der wiſſenſchaftlichen Kriming zeichnet, ſo wird uns ihre außerordentliche Bedeutung ſches Hilfsmitel bei der Verbrecher⸗Entlarvung ſchon aus Beiſpielen klar. Unter den Fingernägeln Ermordeter befi oft Haare des Angreifers. Von welcher Wichtigkeit ein ſolcher zu werden vermag, geht daraus hervor, daß die mikroſkopiſ ſuchung ziemlich genaue Aufſchlüſſe geben kann nicht nu Farbe von Kopf⸗ und Varthaar, ſondern auch über Alte ſchlecht; ja ſelbſt auf die geſellſchaftliche und wirtſchaftliche ihres Beſitzers laſſen ſich Rückſchlüſſe giehen, ſofern man di nachläſſigung oder Pflege des Haares in Betracht zieht, noch andere an ſich unbedeutend erſcheinende Beweisſtücke hin iſt die Entlarvung eines Verbrechers für den gewiegten liſten meiſt mit kaum allzu großen Schwierigkeiten verk fand man in Köln in dem Zimmer eines Ermordeten mehre und Kopfhaare, ſowie zwei Streichhölzer mit blauen Köpfe 8 0 Haare das Ausjehen des Täters, und innerhalb ganz hatte man den Mörder dingfeſt gemacht. In einem anderen Fe wurde durch die mikroſtopiſche Unterſuchüng feſtgeſtelk, 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) für alle den Einzelhandel bewegenden Fragen. Es wurde ferner hervorgehoben, daß der Ausſchuß dafür zu kämpfen habe, dem Einzelhandel in allen Kreiſen und Berufsſtänden die ihm gebührende Achtung zu verſchaffen. Ein Mittel zur Erreichung dieſes Zieles ſei die Aufſtellung von ſolchen Statiſtiken, die ein Bild geben, in wie weit der Einzelhandel an dem jährlichen Vermögensumſchlage im Deutſchen Reiche be⸗ teiligt iſt, welchen Prozentſatz er zu den Steuern beiträgt und anderes mehr. Neben dieſen Zielen wurde als überaus wichtig an⸗ erkannt, die Intereſſenten des Einzelhandels durch geeignete Flug⸗ blätter über die großen und umfaſſenden Lebensfragen ihres Stan⸗ des aufzuklären, ihnen die Wichtigkeit der Mitarbeit Aller klar vor Augen zu führen, ſie zu dieſer gemeinſamen Arbeit heranzuziehen und dadurch über das Niveau ihres Alltags⸗ und Berufslebens zum Beſten des geſamten Standes herauszuheben. Nach Durchberatung und Feſtlegung der Statuten wurde der Vorſtand durch die Zuwahl des Herrn Schmerſahl⸗Hamburg ergänzt. Bei der nun folgenden Beſprechung einzelner wichtiger Fragen wurde zunächſt über die Stellung des Detailliſtenaus⸗ ſchuſſes des Hanſabundes zu den Konſumvereinen, beſonders den feſtbeſoldeten öffentlichen Beamten, verhandelt. Sodann erſtattete Herr Aufſeſſer⸗Nürnberg über das Thema „Schwindelhafter Krediterwerb“ ein ausführliches Referat. Die Verſammlung ſchloß ſich den von dem Referenten vor⸗ geſchlagenen Wünſchen an, die dahin gehen, daß die durch Kredit⸗ betrug geſchädigten Gläubiger ſich ſtets ihrer Verbände bedienen ſollen, um gegen den Schuldner bei dem Staatsanwalt Anzeige zu erſtatten und hierin nicht ängſtlich ſein dürften; insbeſondere aber, daß an Hand einer auszuarbeitenden Denkſchrift an den Reichstag bezw. die Kommiſſion zur Beratung der Novelle zum Strafgeſetzbuch ein Antrag gerichtet werde, der die Notwendigkeit darlegt, einen beſonderen Paragraphen gegen die Erſchleichung von Kredit zu ſchaffen. Es ſoll unter Hinzuziehung von Juriſten ein Wortlaut für einen ſolchen Paragraphen entworfen werden, der es dem Richter ermöglicht, auch aus äußeren Umſtänden(Wahrſcheinlich⸗ keitsgründen) auf die Abſicht eines Betruges zu ſchließen. Ferner ſoll eine Eingabe an das Reichsjuſtizamt gerichtet wer⸗ den, dahingehend, daß über Sicherungsverträge oder Ueber⸗ ſchreibungen zu Gunſten dritter Perſonen ein amtliches Regiſter ge⸗ führt und veröffentlicht werde. Außer dieſen Arbeiten wurde noch eine große Reihe von Fragen erörtert, für die aus der Reihe der Mitglieder des Zentralausſchuſſes Berichterſtatter beſtellt wurden und die auf der nächſten Verſammlung zur Verhandlung gelangen ſollen; genannt ſeien: Unlauterer Wettbewerb. Die Frage einer eigenen Berufs⸗ genoſſenſchaft, Einkaufsgenoſſenſchaften, Hauſierhandel und Wander⸗ lager, Markenartikel und ihre Nachahmung, Detailliſtenausſchüſſe in den Handelskammern, Unterrichtskurſe für ſelbſtändige Kauf⸗ leute, Lehrlingsweſen, Fortbildungsſchulen die Benachteiligung durch die Bauordnungen, Regelung der Arbeitszeit für die Putz⸗ und Konfektionsarbeiterinnen. Im Laufe der Perhandlungen zeigte ſich in dieſem weiteſten Kreiſe des Einzelhandels umfaſſenden Cremium eine Uberaus erfreuliche Uebereinſtimmung über die zu leiſtende Arbeit und die einzuſchlagenden Wege, ſo daß man hoffen und erwarten darf, daß die Beſtrebungen des Zentralausſchuſſes von gutem Erfolg gekrönt ſein werden. Deutsches Reſch. — Lehrer und Politik. Die fächſiſche Lehrerſchaft war auf dem letzten Konſervativen Parteitage in Dresden wegen ihres Ver⸗ haltens gegenüber der Sozialdemokratie angegriffen worden. Darauf beſchloß eine ſehr ſtark beſuchte Verſammlung des Leip⸗ ziger Lehrervereins jetzt folgende Reſolution, die einſtimmig an⸗ genommen wurde:„Es iſt nicht nur Recht, ſondern eine Pflicht der Lehrer, in die öffentlichen Verſammlungen aller Parteien zu gehen, auf deren Tagesordnung die Reform der Volksſchule ſteht. Die Verſammlungen der ſozialdemokratiſchen Partei ſind ſchon aus dem Grunde nicht auszuſchließen, weil ſie namentlich von den Schichten des Volkes beſucht werden, denen die Kinder unſerer Volksſchulen größtenteils entſtammen.— Lehrern, die im Kampfe um die Volksſchulreform hervorgetreten ſind, ohne wei⸗ teres die Königs⸗ und Vaterlandstreue abzuſprechen, iſt eine un⸗ erhörte Anmaßung. In Wirklichkeit iſt ja von jeher nichts mehr geeignet geweſen, das Gedeihen eines Landes zu hemmen, und die breiten Maſſen der Bepölkerung ſtaatsfeindlich zu ver⸗ bittern, als gerade die Vorherrſchaft einer ultrakonſervativen Partei.“ Neichstagswahlen 1911. Das Wahlabkommen zwiſchen Nationalliberalen und Freiſinn. Wie ſchon gemeldet, hat der engere Ausſchuß der National⸗ liberalen Partei Badens den Abſchluß eines Wahlabkommens mit der Fortſchrittlichen Volkspartei für die kommenden Reichstags⸗ Strick eines Erhängten von der Wäſcheleine einer Nachbarin ſtammte, womit gleichzeitig der„Selbſtmord“ ſich als ein Verbrechen aufhellte. Wenige Gewebefaſern, die man etwa unter den Finger⸗ nägeln von Ermordeten fand und die aus den Kleidungs⸗ ſtücken des Mörders ſtammten, ſind den Verbrechern oft ſchon ver⸗ hängnisvoll geworden. Die mikroſkopiſche Unterſuchung iſt unzwei⸗ felhaft in der Lage, ihre Identität nachzuweiſen. Insbeſondere aber kommt die mikroſkopiſche Unterſuchungsmethode bei dem Nach⸗ von dem ſcharfen Vergrößerungsglaſe erkannt. Aber ſchon hierbei kommt man ohne die übrigen Unterſuchungs⸗ methoden nicht aus; denn der Schriftfälſcher raſiert nicht nur, ſon⸗ dern er wäſcht ihm„unbequeme“ Stellen auch weg. Um ihm das nachzuweiſen, kommt man ihm chemiſch! Man ſetzt das Papier Joddämpfen aus, und nun erſcheinen die ausgewaſchenen Stellen blau, während die übrigen Teile des Papiers bräunliche Tönung aufweiſen. Ebenſo einfach iſt das Verfahren, das der Gerichts⸗ chemiker zur Anwendung bringt, wenn es ſich darum handelt, heraus⸗ zubringen, ob Schriftſtellen durch Anwendung von Chlorkalk, Klee⸗ ſäure oder ähnliche Stoffe entfernt wurden. Noch leichter iſt es natürlich, verſchiedenartige Tinten nachzuweiſen; ja man ſtellt ſogar ohne viel Schwierigkeiten feſt, welche Schrift die neuere und welche die ältere iſt. Unſchätzbare Verdienſte hat ſich die Chemie— und Hand in Hand mit ihr die Photographie— um die Auffindung un⸗ ſichtbarer Finger⸗ und Fußſpuren erworben. Dieſer Zweig der kriminaliſtiſchen Wiſſenſchaft iſt der jüngſte, aber vielleicht jetzt ſchon der bedeutendſte, jedenfalls der ausſichtsreichſte. Mag der Verbrecher ſonſt ſorgſam alle Spuren ſeiner Tätigkeit vertilgt haben, die Aus⸗ löſchung der neuerdings zur größten Wichtigkeit gewordenen Finger⸗ und Fußſpuren gelingt ihm nur in den ſeltenſten Fällen. Dieſe Spuren kommen inbezug auf, ihren kriminaliſtiſchen Wert einer Photographie des Verbrechers gleich. Die etwa an Gläſern, Flaſchen oder blankem Metall vorhandenen Spuren ſind meiſt ſchon dem bloßen Auge ſichtbar und werden durch photographiſche Aufnahmen und Vergrößerungen beſonders deutlich ſichtbar gemacht. Anders verhält es ſich mit den Spuren auf dem Holz der Fenſterbänke, an der Tür, auf dem Tiſch oder wo man ſie ſonſt vermutet. Hier muß wahlen grundſätzlich gutgeheißen und— nach Anhörung der ein⸗ zelnen Parteiorganiſationen— die Parteileitung beauftragt, die Verhandlungen mit der Fortſchrittlichen Volkspartei zu Ende zu führen. Das iſt das einzige, was über dieſe Sitzung des Engeren Ausſchuſſes von ihm ſelbſt verlautbart wird. Der badiſche Korre⸗ ſpondent der„Leipz. N. Nachr.“ glaubt aber ſchon Einzelheiten der ſchwebenden Verhandlungen genau zu kennen. Er berichtet ſeinem Blatte nämlich: Wie verlautet, wird im Wahlkreiſe Karlsruhe wieder der frühere, von der Fortſchrittlichen Volkspartei aufgeſtellte Stadt⸗ rat und Rechtsanwalt Dr. Friedrich Weill als Kandidat prokla⸗ miert werden, eine in weiteſten Kreiſen der Reſidenz ſehr be⸗ liebte und angeſehene Perſönlichkeit, die gegen den bisherigen Vertreter des Wahlkreiſes, den Sozialdemokraten Geck, gewiß die beſten Chancen hat. In allen übrigen badiſchen Wahlkreiſen wird die Fortſchrittliche Volkspartei die nationalliberalen Kan⸗ didaten unterſtützen, mit Ausnahme vielleicht von Konſtanz, wo die eigenartigen Ortsverhältniſſe vielleicht eine andere Löſung notwendig machen. Badiſche Politik. Aus der Partei. * Weingarten(Amt Durlach), 19. Dez. Nachdem im Juli die Vertrauensmänner der Partei in Grötzingen die Gründung eines nationalliberalen Bezirks⸗ vereins für Durlach⸗Land beſchloſſen haben, ſind jetzt die Parteifreunde an der Arbeit, die Organiſation durch Grün⸗ dung von Ortsvereinen auszubauen. Am 15. Dezember wurde hiermit in unſerer Gemeinde begonnen. Nach einem Vortrag von Rechtsanwalt Thorbecke⸗Karlsruhe über„Pro⸗ gramm und Ziele der nationalliberalen Partei“, wurde der nationalliberale Ortsverein Weingarten gegründet, dem ſofort über 50 Mitglieder beitraten. Die Gründungen von Vereinen in den anderen Gemeinden ſind ſchon vorbereitet und werden noch in dieſem Winter durchgeführt werden. * Michelfeld(Amt Sinsheim), 19. Dez. In unſerer Gegend entfaltet die nationalliberale Partei eine anerken⸗ nenswerte Tätigkeit. Nachdem letzten Sonntag Verſamm⸗ lungen in Wiesloch und Walldorf ſtattgefunden haben, wurden in den letzten Tagen ſolche in Hilsbach und Michel⸗ feld abgehalten. In beiden Gemeinden ſprach vor übexaus zahlreicher Zuhörerſchaft Rechtsanwalt Thorbecke⸗Karls⸗ ruhe über„Die politiſche Lage und die Grundforderungen der nationalliberalen Partei“, und entflammte die Anweſen⸗ den, die aus allen umliegenden Gemeinden zuſammen ge⸗ kommen waren, zu heller Begeiſterung für die nationalliberale Sache. Auch der Abgeordnete des Bezirks, Herr Land⸗ und Gaſtwirt Geiger⸗Riehen, nahm an der Verſammlung teil und berichtete unter lebhafteſtem Beifall über die Arbeiten des letzten Landtags. Die Diskuſſion in beiden Verſamm⸗ lungen, an der auch Gegner teilnahmen, zeigten das volle Ein⸗ verſtändnis der anweſenden Freunde mit der Politik der nationalliberalen Partei. An äußeren Erfolgen iſt laut„Bad. Landesztg.“ die Gründung von nationalliberalen Vereinen in Hilsbach und für Michelfeld⸗Eich⸗ tersheim zu verzeichnen. Im Januar werden weitere Ver⸗ ſammlungen in den benachbarten Gemeinden folgen. Die Stimmung der Bevölkerung iſt vortrefflich und alle Quer⸗ treibereien— beſonders von konſ. Agitatoren— nützen nichts! Der konſervative Abgeordnete Rupp muß fallen und kann fallen: Das iſt die Loſung der liberalen Bevölkerung zu den Reichstagswahlen. Baneriſche und Pfälziſche Politik. Der Deutſche Bauernbund hat nun auch in der Pfalz ſeinen Einzug gehalten. Der frühere bündleriſche Reichstagsabgeordnete für Homburg⸗Kuſel, Wein⸗ gutsbeſitzer Fitz⸗Ellerſtadt, führte den Bauernbund in einer an Zwiſchenfällen reichen, ſtürmiſch verlaufenen Verſammlung in Göllheim ein. Der Syndikus des Deutſchen Bauernbundes, Reichstagsabgeordnete Dr. Böhme⸗Magdeburg, entwickelte unter ſtarkem Beifall das Programm des Bauernbundes als einer wirtſchaftlichen Organiſation, hob die allgemeine Uebereinſtim⸗ mung mit den Forderungen des Landwirtebundes und die von ihm trennende Erkenntnis von der Notwendigkeit einer geeigneteren Vertretung des bäuerlichen Mittelſtandes hervor. Verſchiedene Redner des Bundes der Landwirte verteidigten dieſen nicht ſehr eindrucksvoll. die Chemie Meder Rat ſchaffen. Ein mit der Hand berührtes Pa⸗ pier hinterläßt für das Auge keinerlei ſichtbare Spur. Taucht man das Blatt aber in eine Löſung von 10prozentigem unterſchweflig⸗ ſaurem Natron, der man einige Tropfen Alkohol beigemiſcht hat, ſo kommen die Spuren zum Vorſchein; ein beſſeres Reſultat er⸗ reicht man, wenn man das Papier Joddämpfen ausſetzt, ebenſo wenn man eine Löſung von Sprozentigem Höllenſtein in Anwen⸗ dung bringt. Um Fingerſpuren auf Holz oder dergl. hervortreten zu laſſen, verwendet man eine andere Methode. Man beſtreut den Gegenſtand mit Bleiweißpulver, entfernt dieſes vorſichtig und ſetzt ihn dann den Dämpfen von Schwefelammonium aus. Dadurch wer⸗ den die Abdrücke geſchwärzt und die Papillarlinien treten deutlich in Erſcheinung. Wichtigere oder mindeſtens doch ebenbürtige Dienſte bei der Auffindung dieſer ſtummen Zeugen leiſtet die Photographie. Wir haben eben ſchon darauf aufmerkſam gemacht, daß ſie imſtande iſt, für das Auge unfichtbare Blutſpuren wieder ſichtbar zu machen. Aehnlich ſo verhält es ſich bei den Finger⸗ und Fußſpuren. Die außerordentliche Empfindlichkeit der photographiſchen Platte wird am beſten illuſtriert durch den Hinweis auf die merkwürdige Wahr⸗ nehmung, die ein Berufsphotograph bei der Aufnahme einer Dame machte. Das Photogramm wies im Geſicht eine große Anzahl ſchwarzer Flecke auf, deren Herkunft dem Photographen rätſelhaft blieb, umſomehr, da ſie auch in einer zweiten mit aller Vorſicht be⸗ reiteten Aufnahme wiederkehrten. Einige Tage ſpäter klärte ſich das Rätſel auf: die Dame litt an den ſchwarzen Pocken! Die photographiſche Platte hatte dies ſchon eher entdeckt, als die Dame ſich leidend fühlte. Bekannt iſt auch, daß die photographiſche Platte das Bild von Sternen feſthält, die wir ebenfalls nicht mit bloßem Auge zu ſehen vermögen. Man kann ſich denken, welche Umwälzung dieſe Entdeckung bei der Verwendung der Photographie im Dienſte der Kriminaliſtik anbahnte. Die Photographie hat ſich überhaupt, je länger ſie zur Anwendung gelangte, deſto mehr als die ſtärkſte Waffe im Verkehr mit dem Verbrechertum erwieſen. Infolgedeſſen wurde ihre Methode auch immer mehr vervollkommnet. Es dürfte noch in den weiteſten Kreiſen unbekannt ſein, daß die Kriminaliſtik ſich bereits das autochrome Verfahren, d. h. die Photographie in natür⸗ Maunheim, 20. Dezember. Badiſche Tandwirtſchaftskammer. 1. Sitzung. A Karlsruhe, 19. Dez. (Schluß). 5. Aufſtellung des Voranſchlags der Landwirtſchaftskammer für das Jahr 1911. Präſident Prinz zu Löwenſtein berichtete über die Einnahmen ſowie über die Ausgaben Ziffer—7, 45—67, ſowie über den Voranſchlag für die Preisnotierung und das Dienſtgebäude. Die Einnahmen und Ausgaben ſind auf 142 300 M. feſtgeſetzt. Unter den Einnahmen befinden ſich 27 500 M. Staatszuſchuß und 108 000 M. Beiträge zur Landwirtſchaftskammer. Vorgeſchlagen wird die Errichtung einer Haftpflichtverſicherung. Der Vorſtand beantragt, die Genehmigung der Poſitionen und der Errichtung der Haft⸗ pflichtverſicherung. Frhr. v. Mentzingen frug an, wie ſich die Angelegen⸗ heit mit der Erhebung der Beiträge der nicht klaſſifizierten Grundſtücke geſtaltet habe. Präſident Prinz zu Löwenſtein: Seitens des Vor⸗ ſtandes der Kammer iſt der Wunſch ausgeſprochen worden, daß die nicht klaſſifizierten Grundſtücke für die Beiträge zur Landwirtſchaftskammer ebenfalls herangezogen werden. Dieſer Wunſch wurde der Regierung mitgeteilt. Miniſterialrat Dr. Arnold: In der Linerzeit er⸗ laſſenen Verordnung wurde davon abgeſehen, von den nicht klaſſifizierten Grundſtücken Beiträge zu erheben. Es geſchah dies aus ſteuertechniſchen Gründen, da die Erhebung von Beiträgen aus dieſen Grundſtücken den Steuerbehörden große Schwierigkeiten bereiten würde. Bei dieſen Grundſtücken handelt es ſich um ſolche, die in der Nähe der Städte liegen und als Bauplätze verwendet werden ſollen. Auf Verlangen des Vorſtandes der Landwirtſchaftskammer hat ſich in dieſer Angelegenheit das Miniſterium mit dem Finanzminiſterfum in Verbindung geſetzt. Es wurde eine Stichprobe veranſtaltet, welches Ergebnis in finanzieller Beziehung zu erwarten ſei, wenn dieſe Grundſtücke zur Beitragsleiſtung herangezogen werden. Das Ergebnis zeigte, daß eine ganz unerhebliche Erhöhung der Einnahmen gegenüber der erheblichen Ge⸗ ſchäftsbelaſtung der Steuerbehörden eintreten würde. Auf erneute Vorſtellung des Vorſtandes Ihrer Kammer iſt das Miniſterium nochmals in Verhandlungen mit dem Finanz⸗ miniſterium eingetreten mit dem Hinweis, daß der Beizug der nicht klaſſifizierten Grundſtücke zu der Beitragsleiſtung für die Landwirtſchaftskammer im Geſetze ſeine Begründung hat. Darüber, welches Verfahren bezüglich des Beizugs ein⸗ gehalten werden ſoll, ſchweben noch Verhandlungen. Nach deren Beendigung wird eine Aenderung der Verordnung im Sinne des Beitragsbeizugs eintreten. Frhr. v. Stotzingen, der ſich früher egen di rich⸗ tung einer Haftpflichtverſicherung Weee kammer ausgeſprochen hatte, erklärte, daß er dieſes Unternehmen für zweckmäßig halte. Meine Bedenken find geſchwunden und ich habe mich davon überzeugt, daß für dieſes Unternehmen ein Be⸗ dürfnis vorhanden iſt. Im Lande wird es begrüßt, daß die Landwirtſchaftskammer auch auf dieſem Gebiete ihre Tätigkeit entfalten will. Die Errichtung der Haftpflichtverſicherung begeg⸗ nete mancherlei Schwierigkeiten, die zum Teil von dem Mini⸗ ſterium des Innern ausgingen. Es iſt das nicht in Einklang zu bringen mit dem§ 2 des Geſetzes über die Landwirtſchafts⸗ kammer, der beſtimmt, daß die Landwirtſchaftskammer die För⸗ derung der Land⸗ und Forſtwirtſchaft wahrzunehmen hat. Das Miniſterium gibt dieſem Paragraphen einen neuen Sinn. Es iſt der Auffaſſung, daß die Landwirtſchaftskammer außer den im Geſetz aufgeführten Fällen nicht befugt iſt, Unternehmungen ins Leben zu rufen. Damit wird der Kammer von der Regierung nicht die ihr gebührende Haltung eingeräumt. Das zeigt, wenn man noch die Aeußerung des Miniſters in der erſten Kammer über den Ausbau der Mittel für die Landwirtſchaftskammer in Betracht zieht, von einer nicht ganz freundlichen Geſinnung gegen die Landwirtſchaft. Der Redner begründet noch des weiteren den von ihm vertretenen Standpunkt und hält es für geboten, daß der Vorſtand der Kammer in die Prüfung der Frage eintrete, ob nicht beim Landtage eine Abänderung des Geſetzes über die Landwirtſchaftskammer zu beantragen ſei, damit die Landwirt⸗ ſchaftskammer in wirtſchaftlicher und techniſcher Beziehung für die Land⸗ und Forſtwirtſchaft in weiteſtem Sinne einzutreten vermag. Miniſter Frhr. v. Bodman: Das Mitglied, Frhr. von Stotzingen, hat die Frage der Haftpflichtverſicherung zum Aus⸗ gangspunkt für ſeine Erörterungen über die Tragweite des Para⸗ 2 des. Geſetzes die Landwirtſchaftskammer betreffend, ge⸗ lichen Farben, zunutze gemacht hat, um auf dieſe Weiſe alle Tat⸗ beſtandsmerkmale mit aller nur wünſchenswerten Deutlichkeit feſt⸗ zuhalten. Man erhöht die Wirkſamkeit dieſer Photogramme da⸗ durch, daß man ſtereoſkopiſche Aufnahmen herſtellt, die das Bild des Tatortes oder der Leiche mit körperlicher Deutlicheeet hervortreten laſſen. ö Wichtig wird die photographiſche Aufnahme der Finger⸗ und Fußſpuren, um auf dieſe noch einmal kurz zurückzukommen, haupt⸗ ſächlich dadurch, daß es kaum zwei Menſchen auf dem ganzen Erden⸗ rund gibt, die die gleichen Papillarlinien aufzuweiſen hätten. Die Daktyloſkopie, oder die Beobachtung der Fingerabdrücke, iſt darum auch in den kriminaliſtiſchen Erkennungsdienſt faſt aller Kultur⸗ länder übergegangen. Auch Deutſchland beſitzt in Verbindung mit dem Verbrecheralbum das Kartenſyſtem, wie es zur Identifizierung von Gewohnheitsverbrechern faſt allgemein eingeführt iſt. Bei zus kommen zwei Karten in Frage, eine für die Aufnahme der anthro⸗ pometriſchen Maße nach dem bekannten und für alle Welt vorbild⸗ lichen Verfahren des Franzoſen Bertillon, die andere zur Aufnahme von Fingerabdrücken nach dem von Windt⸗Kodicek organiſierten Syſtem. Das iſt eine kleine Blütenleſe von den Mitteln, mit denen die nach wiſſenſchaftlichen Prinzipien vorgehende Kriminaliſtik dem Ver⸗ brechertum zuleibe rückt. Dieſe kriminaliſtiſche Wiſſenſchaft war eine Notwendigkeit; ihre Anwendungsformen deshalb erforderlich, weil der Verbrecher ſich ebenfalls alle Hilfsmittel der wiſſenſchaft⸗ lichen Forſchung zunutze zu machen verſtand und ſomit einer weniger fortgeſchrittenen kriminaliſtiſchen Wiſſenſchaft leicht ein Schnippchen zu ſchlagen in der Lage war. Heute kann die Krimi⸗ naliſtik wohl in einem einzelnen Falle durch die Anwendung eines neuen wiſſenſchaftlich gewonnenen Tricks getäuſcht werden, aber in einem zweiten Fall kennt ſie ſich in dem neuen Kunſtgriff aus. Jedenfalls iſt dem heutigen Verbrecher das Leben doch eine ganze Portion ſaurer gemacht worden als früher, und die Entdeckungs⸗ möglichkeiten ſind um ein ganz Erkleckliches gewachſen! —— K e s. 8 — 4 4 2 e 5 r MSSE 2 8* — e ee 93—— „676˙ꝛé5 Mannheim, 20. Dezember. — SVeneral⸗Nuzeiger.(Abenddlatt.) 35 Seite. 5 zommen und iſt zu dem Ergebniſſe gelangt, daß die Regierung eine zu enge Auslegung anwende und dieſen Paragraphen nicht ten. Frhr. von Stotzingen hat geſagt, die Regier der Schöpfung der Landwirtſchaftskammer 1855 1 17 iſt nicht richtig; es ergibt ſich das ſchon daraus, daß durch Be⸗ ſtimmungen des Geſetzes der Landwirtſchaftskammer die Befug⸗ nis hat, Mittel zu ſchaffen und dieſe zur Förderung von Einrich⸗ tklungen zu verwenden. Die Regierung hat einen Teil der Pflege der Landwirtſchaft, die ihr vorher ganz oblag, der Kammer über⸗ tragen. Es iſt richtig, daß bei Schaffung der Kammer die Meinungen über deren Tätigkeit auseinandergingen. Man einigte ſich bei der Beratung ſeinerzeit bezüglich des§ 2 auf das Wort zwahrzunehmen“. Man war aber der Auffaſſung, daß auch künftig die Pflege der Landwirtſchaft der Regierung verbleiben ſolle. Miniſter Schenkel hat ſich mit der beſchloſſenen Faſſung des§ 2 einverſtanden erklärt unter der Vorausſetzung, daß Be⸗ gutachtung und Beratung der Landwirtſchaftskammer zufallen die Pflege der Landwirtſchaft der Regierung bleiben ſoll. Nur ergänzend ſoll die Landwirtſchaftskammer in die Pflege ein⸗ greifen. Die Konſequenz aus dem Ausdruck wahrnehmen, und damit die Errichtung von Unternehmungen auf dem Gebiet der Landwirtſchaft durch die Kammer, hat man nicht gezogen. Wenn die Landwirtſchaftskammer befugt wäre, Einrichtungen zu wirtſchaftlichen Zwecken zu ſchaffen, die aus der Staatskaſſe zu zahlen ſind, würde das unvereinbar mit der Stellung der Re⸗ gierung und dem Bewilligungsrechte der Stände ſein. Irhr. von Stotzingen ſagte, die Regierung wolle die Landwirtſchaftskammer lediglich auf den Standpunkt der beratenden Behörde drängen. Wenn man den Voranſchlag der Kammer anſieht und aus ihm er⸗ kennt, auf welchen Gebieten dieſelbe ihre Tätigkeit entfaltet, wenn man ferner ſieht, daß die Regierung dieſe Tätigkeit fördert, kann von einer engen Auslegung des Paragraphen 2 keine Rede ſein. Die Regierung muß ſich aber die Befugnis vorbehalten, die Grenzen dieſer Auslegung zu ziehen. Was den Vorſchlag be⸗ ktrifft, das Geſetz einer Reviſton zu unterziehen, bin ich damit ein⸗ verſtanden. Wenn eine Aenderung getroffen wird, muß eine be⸗ ſondere Regelung der Koſtenfrage getroffen und müſſen die Be⸗ ſtimmungen über das Aufſichtsrecht des Staates klar und genau geregelt werden. Ratſchreiber Grimm ſchloß ſich in kurzen Ausführungen den Darlegungen des Frhrn. von Stotzingen an. Der Antrag des Vorſtandes fand hierauf Annahme. Es berichteten ſodann über eine Reihe Ausgabepoſi⸗ tionen und zwar: Veterinarrat Müller⸗Radolfzell über Förderung der Vieh⸗ verwertung 3000 M. und ſonſtige Förderung der Tierzucht 10 000 Mark; Bürgermeiſter Sänger⸗Diersheim über Errichtung von Saatbauſtellen 1800., Förderung des Hopfenbaues, der Winteranlagen, Futterweiden, des Tabakſamenbaues, Flachs⸗ baues, Anſtellung von Düngungsverſuchen, verſchiedene Verſuche und Veranſtaltungen 7800 Mark; Oekonomierat Würtem⸗ berger⸗Eberſtein über Hebung der Nuszggeflügelzucht 1000., Hebung der Bienenzucht 1000., Hebung der Fiſchzucht 1000 M. und Unterſtützung der Kaninchenzucht 200 M. Nach einer längeren Debatte, an der ſich die Kammermitglieder Grimem, Sänger, Hauſer, Seitz⸗Babſtadt, Weiß⸗ haupt, Wagner, Schmidt, Hattner, Riehm, Viel⸗ . hauer, Vierneiſel, Mangler, Grim m, Aengſt⸗ phäuſer, Baßler, Knopf, Kager, Selzer und Prinz z u Löwenſtein ſowie Oberregierungsrat Hafner und Direktor Dr. Müller beteiligten, wurden ſämtliche Poſitionen genehmigt und bierauf die Sitzung geſchloſſen. Nächſte Sitzung: Dienstag 5210 Uhr. NAus Stadt und Land. * Maunßeim 29. Dezember 1910. * In den Ruheſtand verſetzt wurde Oberreviſor Matthias Neumeier beim Bezirksamt Lahr auf Anſuchen unter Ver⸗ leihung des Titels Rechnungsrat. · Verſetzt wurden Kanzleiſekretär Auguſt Faß in Lahr zum Bezirksamt Freiburg, Regiſtrator Ferdinand Leiblein in Wertheim zum Bezirksamt Lahr, Regiſtrator Wilhelm Gern in Schönau zum Bezirksamt Wertheim, der etatmäßige Aktuar Otto Zimmermann in Bühl zum Bezirksamt Durlach, der etatmäßige Aktuar Karl Uebler in Waldkirch zum Bezirks⸗ 4 Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Prof. Marcell Salzer wird am Dienstag, den 3. Januar, abends.15 Uhr im Kaſinoſaale hier vortragen. Die geſchätzte ̃ Kuuſt dieſes fröhlichen Humoriſten wird auch diesmal ihre An⸗ ziehungskraft nicht verſagen. 25 000 M. ſür Filchners Südpolarexpedition. Der Prinz⸗ regent Luitpold von Bayern, der das Protektorat über die deutſche antarktiſche Eppedition übernommen hat, ließ dieſer den Betrag von 25 000 M. überweiſen. Das größte Einkommen unter den Schanuſpielern hat gegen⸗ wärtig, wie gemeldet wird, Harry Walden, der jugendliche Liebhaber des Deutſchen Theaters zu Berlin. Sein Jahresein⸗ kommen erreicht die Summe von 160 000 M. Ein Enkel der Charlotte Buff geſtorben. Unſer Berliner Bureau meldet aus Straßburg: Der Enkel der Charlotte Buff, der Goethe in ſeinem Roman„Die Leiden des jungen Werther, 5 ein unvergängliches Denkmal ſetzt, iſt in der Perſon des Sani⸗ 5 tätsrats Dr. Hermann Keſtner geſtorben. Dr. Keſtner war 1823 in Hannover geboren und bis zu den 8ber Jahren in Mülhauſen als Arzt tätig. Sein Vater war der ſiebente Sohn Charlotte Buffs. Cobk war nicht am Nordpol! Die„Voſſ. Ztg.“ meldet aus A Laopenhagen: In einer Ausgabe des hieſigen Blattes„Politiken“ 9JJJü%••!!(ͤͤ ³˙vʃ1 ‚— ß neee eernee rrNe ————————————— ̃———— und gleichzeitig in dem„American Hampton Magazine“ beginnt Dr. Cook eine Darſtellung ſeiner Nordlandsfahrt, die er als die „Wahrheit“ über dieſe denkwürdigen Ereigniſſe bezeichnet. Dr. Cvok behauptet nicht mehr, den Pol erreicht zu haben, aber er macht mit großer Beſtimmtheit geltend, daß er in gutem Glauben handelte, als er vorgab, vom Nordpol zu kommen. Weingartner als Generalmuſikdirektor? Die Wiener Mel⸗ bung daß Weingartner zum Generalmuſikdirektor der Wiener Hofoper ernannt worden iſt, wird von dem B. B. C. nach ein⸗ gezogener Erkundigung, wahrſcheinlich bei Direktor Gregor, als unrichtig bezeichnet. Ein Band unveröffentlichter Gedichte von Garibaldi. Ein intereſſantes literariſches Dokument, das einen neuen Beitrag zur Pſychologie des berühmten italieniſchen Freiheitshelden dar⸗ bietet, iſt ſoeben in Bologna erſchienen: ein Band bisher unbe⸗ unter Gedichte von Garibaldi, die Dr. Giacomo Emilio Cura⸗ ſo auslege, wie es die geſetzgebenden Faktoren ſeiner Zeit woll⸗ letzten Nacht iſt Angelo Neumann, der Direklor des 3 amt Stockach und der etatmäßige Aktuar PDermann Schnarren⸗ berger in Karlsruhe zum Bezirksamt Bühl. 5 Etatmäßig angeſtellt wurde Aktuo? Adolf Gillardon beim Bezirksamt Mannheim. * Ernanunt wurde der etatmäßige Aktuar Karl Gigler beim Bezirksamt Durlach zum Regiſtrator beim Bezirksamt Schönau. * Jugendtheater: Beruhardushof.„Ein Traum in der Ehriſtnacht“, Weihnachtsfeſtſpiel in 3 Akten und 8 lebenden Bildern, nach einer Erzählung von Dickens für die Jugendbühne bearbeitet, gelangt am Mittwoch, den 21. Dezemher, nachmittags 4 Uhr im großen Saale des Bernhärdushofes zum erſten Male zur Aufführung. gaiſer⸗Panvorama(Kaufhaus Bogen 57). Die ſchönſten Städte Guropas bleiben auf vielſeitigen Wunſch dieſe Woche jeweils von morgens 10 bis 4 Uhr nachmitags noch ausgeſtellt. Von 5 Uhr ab führt das Panorama ſeine Beſucher nach Portugal. *„Feuerio“— Funkentelegraphie:„1911er Herbſtpar⸗ kieplatz geſichert!“ Dank freundlichem Entgegenkommen verehrl. Direlktoriums des Badiſchen Rennvereins Mannheim iſt hochwohldasſelbe, prinzipiell mit der Ueberlaſſung eines Raſen⸗ terrains auf ſtädt. Rennplatz zur Abhaltung eines Feuerio⸗Volks⸗ feſtes— deſſen Erlös für Feuerio⸗Karnevalszüge beſtimmt iſt— einverſtanden.— Zugleich möge auch eine Kundgebung eines Freundes des Feuerio, Herrn Heinrich Irſchlinger, Karton⸗ fabrik in Hirſchthal bei Aarau(Schweiz) bekannt gegeben ſein, welche folgendermaßen lautet: Ich danke Euch, verehrte Narren In meiner lieben Vaterſtadt; Für das Programm für dieſen Winter. Das ſich mit ihr entwickelt hat. Wie war es eh'mals doch ſo minder An Faſtnacht in den Straßen dort: Heut ſind es prächt'ge Farbenbilder, Die Ihr erſchafft im Heimatsort. Und fern vom freudigen Getriebe Dem Frohſinn, dem Humor geweiht: Da muß ich hier als Fremdling wirken, Drum kommt mir oft ein wenig Neid— Daß meine Mannemer zu Hauſe So vieles, ſchönes, gutes ſeh'n; Beſonders wenn ſie jetzt gemeinſam Dem Faſching froh entgegengeh'n. Seid glücklich all' am Strande dorten Vom Neckar und vom Vater Rhein: Ihr habt ſo gute Pfälzer Bürger, Und auch den guten Pfälzer Wein. Doch alle die zerſtreuet wohnen Der Heimat fern— in fremdem Land, Die mögen auch für Eure Sache Nur auſtun ihre milde Hand⸗ Damit ſie immer weiter blühe, Mit der bewährten„Elfer“ Schar: Und nun ein Gruß dem lieben Mannem Und ein„Glückauf“ zum neuen Jahr! Jetzt fehlt nur noch der Maskenball. Aber— los geht's doch! * Schwindel mit photographiſchen Vergrößerungen. Im Monat Juni und Juli 1909 wurden hier von einer photographi⸗ ſchen Vergrößerungsanſtalt, die„Badiſche Kunſtanſtalt Triumph“, nannte und in Freiburg i. Br., Guntramſtraße Nr. 58, ſich ihren Sitz hatte, zwecks koſtenloſer Vergrößerung, Photographien eingeſammelt. Die Abgeber ſolcher Photographien erhielten weder die in Ausſicht geſtellte Vergrößerung, noch ihre Originalphoto⸗ graphie zurück. Unter den von dem Inhaber gen. Firma in ſeiner hieſigen Wohnung zurückgelaſſenen Effekten, befanden ſich eine größere Anzahl erhobener Photographien, welche von den Eigen⸗ tümern auf dem Bureau der Kriminalpolizei(Schloß) eingeſehen und in Empfang genommen werden können. * Betrügereien. Im Laufe der letzten Wochen wurden von der nachbeſchriebenen Frauensperſon eine Reihe von Betrügereien verübt, u. a. in den Städten Heidelberg, Mannheim, Saarbrücken und Neuſtadt. Die Genannte, welche als vornehme Dame auftrat, beſuchte Juwelier⸗ und Uhrmacherläden, Buch⸗ und Kunſthandlungen, Damenkonfektionsgeſchäfte uſw., ſtellte ſich dort als Frau Dr. Boſ⸗ ſert, Sanatoriumsinhaber von Bergzabern, Frau Dr⸗ Kaſchbaum aus Heidelberg, Frau Rektor Dr. Maz von Sulsbach, Frau Dr. Lange⸗Hermſtädt aus Meckesheim, Frau Tierarzt Boßlet aus Neun⸗ kirchen, Frau Bürgermeiſter Schönberger aus St. Ingbert vor und ließ ſich unter dieſen Namen in betrügeriſcher Abſicht Waren zur ————— —̃̃—.̃̃̃̃—* zum größten Teil aus den ſechziger Jahren ſtammen, beanſprucht eine längere autobiographiſche Dichtung beſonders das Intereſſe, denn hier ſchildert Garibaldi in poetiſcher Form ſein abenteuerreiches Jeben, und die große Zeit der italieniſchen Kämpfe erlebt hier ihre Wiedererweckung. Das Gedicht gliedert ſich in 29 Geſänge, von denen die erſten zehn bereits früher ab⸗ geſchrieben worden waren, und enthält leidenſchaftliche Angriffe gegen die Männer, die Garibaldi damals noch als ſeine Feinde und als Feinde Italiens anſah, gegen Napoleon III. und den Papſt, gegen Viktor Emanuel und Cavour. Kleine Mitteilungen. Der Londoner Operndirektor Beecham ſteht, wie dem B. T. berichtet wird, augenblicklich mit Strauß in Unterhandlungen. Er beabſichtigt,„Clektra“ und„Sa⸗ lome“ zwei Wochen lang an jedem Abend mit viertelſtündiger Pauſe hintereinander aufzuführen, da eine Oper allein dem Publikum bei einem Beſuch nicht genüge. Die Londoner Strauß⸗Enthuſiaſten müſſen wirklich ein gutes Muſikverdauungs⸗ organ beſitzen.— Bei der deutſchen Uraufführung im Köluer Opernhauſe erzielte die vieraktige große Oper„Die Giron⸗ diſten“, Text von Leneka und Choudens, Muſik von Fernand le Borne, ſehr großen, begeiſtert ſich äußernden Erfolg. Vom zweiten Akte an wurde der Komponiſt immer wieder gerufen. Schließlich kam es zu herzhaften Ovationen, an denen die Leiter der Aufführung Anteil hatten.— Im Reſidenztheater zu Stutt⸗ gart hatten„Die letzten Helden“!, ein vieraktiges Volks⸗ ſtück bon Kuno Schalk, das im Burenkriege ſpielt, bei der Uraufführung einen großen Erfolg.— Karl Hauptmann, der be⸗ kannte Verfaſſer von„Ephraims Breite“,„Die Austreibung“, „Die Bergſchmiede“ und von der groß angelegten dramatiſchen Dichtung„Moſes“ wird ſeine eben vollendete dramatiſche Dich⸗ tung„Napoleon Bonaparte“ bald auf einer Berliner Bühne her⸗ ausbringen.— Dem Hofkapellmeiſter Riedel in Braunſchweig iſt von dem Generalintendanten des herzogl. Hoftheaters in einem brüsken Schreiben mitgeteilt worden, daß Riedel von ſommender Saiſon ab in den Ruheſtand treten„werde“. Dieſe plötzliche Ver⸗ abſchiedung eines erſten Künſtlers, der ſich des größten Anſehens als Dirigent und Komponiſt erfreut, wird auf einen Zwiſt zwi⸗ ſchen Riedel und einer Künſtlerin zurückgeführt und erregt großes Aufſehen. * Angelo Neumann f. Unſer Berliner Bureau läßt ſich aus Prag melden: In der Theaters, im Alter von 72 Jahren plötzlich ge Geſtern 3232 ſtopben. — ut⸗ Auswahl mitgeben. Es iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß die Ge⸗ nannte außer den bereits hier anhängigen Fällen noch eine große Reihe weiterer ähnlicher Schwindeleien verübt hat. Dieſelbe wird wie folgt beſchrieben: Alter: 35—40 Jahre, Größe: 1,65 m, mittel⸗ groß, Geſtalt: ſchlank, Haar: blond, glatt friſiert, Geſicht: blaß, länglich, Naſe: ſpitz, Gang und Haltung: womöglich, da ſie angeblich eine Knieverletzung hat; Sprach pfälzer und norddeutſchen Dialekt, ſpricht raſch, geläufig und vor⸗ nehm. Beſondere Kennzeichen: vornehmes Auftreten. Kleidung: trug dunkleblauen Rock, ſchwarzes, halblanges Jackett und ſchwarzen, einfachen Strohhut mit Schleier. Weitere Perſonen, welche von der Frauensperſon betrogen oder zu betrügen verſucht wurden, werden erſucht, ſich auf dem Bureau der Kriminalpolize hier(Schloß) zu meld In dem vor einigen Tagen von -Zug wurde ein frecher Ein Eiſenbahnräuber. Mainz nach Mannheim abgehenden Eiſenbahnraub verübt, indem einem in einem Abteik 2. Klaſſe befindlichen Kaufmann aus Mannheim eine Summe von 150 M. in Wertpapieren aus einer Brieſtaſche entwendet worden iſt. Der Kaufmann war während der Fahrt einge⸗ ſchlafen. Des Naubes verdächtig iſt eine unbekannte Perſön lichkeit, die ſich in demſelben Abteil befand. Der Unbekannt⸗ ſteht etwa in dem Alter von 40 Jahren, er trug einen ſchwarzen Schnurrbart, hatte ein rundes Geſicht und eine unterſetzte G ſtalt. Er trug ferner einen Zwicker mit ſchwarzer Einfaſſun und einen dunklen Ueberzieher, und in der einen Hand eine mittel große gelbe Handtaſche. * Liebesdrama. Der bei dem Landauer Kinematographen Theater angeſtellte Operateur Karl Heinke aus Mannheim un terhielt mit einer von ihrem Manne getrennt lebenden Ehe Grasmück ein Liebesverhältnis. Als Heinke geſtern abend bei d letzteren weilte und Anſpielungen fallen ließ, wie es denn jetz eigentlich mit der Eheſcheidung ausſehe, wurde er von ſeine Schwiegermutter in spe aus der Wohnung verwieſen. Aus Aer⸗ ger oder aus Erregung hierüber zog er einen Repolver aus der Taſche und brachte ſich einen Schuß in i. die Herzgegend bei. Schwer verletzt wurde Heinke, der erſt 23 Jahre alt iſt, ins Kran kenhaus verbracht. Es ſoll keine Lebensgefahr beſtehen, Aus Aus dem Großherzogtum. (JSchriesheim, 19. Dez. Zum erſten Mal war am Sat tag ein Teil unſerer Ortsſtraßen elektriſch beleuchtet, andere Teil ſoll bis Weihnachten fertig ſein. Wie not es tat, daß man endlich eine modernere Straßenbeleuchtung eingeführt hat, konnte man deutlich in den Straßen ſehen, wo die Petroleumlampe noch„ſtrahlte“. Hoffentlich kommt auch jetzt bald die elektriſche Bahn Mannheim- Schriesheim, welche für unſeren Ort gerade notwendig wird, wie das Licht. 7 5 :0 Brühl, 19. Dez. Die Maſern beginnen in unſerem Orte wieder an Ausdehnung zuzunehmen, ſodaß die Schlie dung der ganzen Volksſchule und der Kath. Kleinkinderſchule ver fügt wurde. oc. Sichwetzingen, 18. Dez. Der Bezirk Schwetzingen nach der letzten Volkszählung 41022 Einwohner gegen im Jahre 1905 und 32 081 im Jahre 1900. 5 Ji(Hockenheim, 19. Dez. Die Maſern haben hier ganz kurzer Zeit zu zahlreichen Sterbefällen geführt. Nachdem d beiden Kinderſchulen und die zwei unterſten Klaſſen der Volk ſchule bereits vor elniger Zeit geſchloſſen wurden, iſt nunmehr di Schließung der geſamten Klaſſen der Volksſchule erfolgt. *Hockenheim, 18. Dez. Der Metzger und Ausf Korn wollte zu Rad, das Metzgergeſchirr anhängend, nach Hau fahren, als er plötzlich zu Fall kam und ihm dabei ein Metzgermeſſe die linke Wade vollſtändig durchſchnitt. Das Blut floß i Strömen und der Unglückliche mußte nach Anlegung eines Notver⸗ bandes ſofort in die Heidelberger Klinik verbracht werden Weinheim, 19. Dezbr. Die Automobilverbi⸗ dung zwiſchen Weinheim und dem Odenwald iſt in der geſter ſtattgefundenen konſtituierenden Verſammlung der Anteilſchei zeichner perfekt geworden. Die Geſellſchaft führt den Namen Automobilverkehr Weinheim Tröſel, G. m. b. H. Mit dem Be 15 trieb wird ausgangs Januar begonnen werden können. Vor ſichtlich wird auch bald der Betrieb zwiſchen Weinheim Sulzbach aufgenommen werden.— In Schriesheim fand geſter nachmittag eine gut beſuchte nationalliberale Ver⸗ ſammlung ſtatt, in welcher Landtagsabgeordneter Mülle über die Arbeiten des letzten Landtages ſprach.— In Lauder bach feierte der Singverein ſein 40jähriges Stiftungsſfeſ —(ÄÄ— Nachmittag hatte noch eine Sitzung des Prager Deutſche Theatervereins ſtattgefunden, in der es ſich darum handelt Angelo Neumann das Deutſche Landestheater auf eine Reihe von Jahren zu vergeben. 225 Angelo Neumann war am 18. Auguſt 1838 in Wien boren. Er war urſprünglich für den Kaufmannsſtand beſtimm widmeke ſich aber der Sängerlaufbahn und war als lyriſcher Tnor in Köln, Krakau, Hamburg, Preßburg und Danzig enga⸗ giert und war dann im Jahre 1862 an dem Berliner Hofo theater. Dr. Auguſt Förfter, einer der hervorragendſten Leh der Schauſpielkunſt, wurde auf die Vorzüge des jungen Sönger aufmerkſam und als Förſter die Direktion des Leipziger St theaters übernahm, zog er Angelb Neumann als Mitleiter hinz An dieſer Kunſtſtätte konnte Neumann in ſelbſtändiger Stellun ſeine großen Ideen verwirklichen. Unter ſeiner Leitung Richard Wagners Ring der Nibelungen, der bis dahin nur Bayreuther Feſtſpielhauſe gegehen war, im Jahre 1880 zum e mal aufeiner Normalbühne in Szene. Ein Jahr ſpäter brad Neumann das Werk in Berlin am Viktoria⸗Theater it weſenheit Richard Wagners auf die Bühne, das einen beiſpie loſen Erſolg erlebte. Mit dieſem Enſemble peranſtaltete Ne mann in allen europäiſchen Ländern Gaſtſpiel⸗Auffüh unter der Leitung von Anton Seidel. Als ſpäter Angelo tadtthegter und dann die Leitung des Deu s in Prag übernahm, machte er durch ſe theatraliſchen Berſuche auch außerhalb ſeines engeren W kreiſes von ſich reden. Er wurde der Schöpfer der Maifeſtft die er auch unter Mitwirkung hervorragender Kräfte auch Berlin einzuführen verſuchte. Angelo Neumann hat ſich Theater⸗Geſchichte von heute einen erſten Platz erobert, vov dadurch, daß er Richard Wagners Rieſenwerke auf allen g Bühnen heimiſch machte. Angelo Neumann war bekanntli N zu ſtande gekommenen Großer Berliner Ope⸗ Leiter 2 mann das Breme ſchen Land Aus Prag wird weiter berichtet: Angelo Neumann hat vor einigen Tagen bei einer„Fidelio“⸗Probe erkältet einer Lungenentzündung befürchtete. ſehr unruhig. Gegen 3 Uhr verlangte er ein Glas Waßf bald darauf noch eins. Als das Dienſtmädchen hereinkam, der Kra ereits bewußt Neumann hatte ſich vo des Proſeſſo el einer lebensg terzogen, die damals glücklich verlief, 4. Seite. Geueral⸗Anzeiger. Abendblatt..) Mannheim, 20. Dezember. Pfalz, Heſſen und Umgebung. Neuſtadt a.., 19. Dez. Ein Raubanfall wurde in der Nacht vom Samstag auf Sonntag an der 18 Jahre alten Zigarrenverkäuferin Lenchen Stier verübt. Als dieſe kurz nach Mitternacht auf dem Heimweg ſich befand wurde ſie von einem un⸗ bekannten jungen Mann beläſtigt, der ihr auf einmal das Hand⸗ käſchchen entriß und damit forteilte. Unterwegs öffnete er das Täſchchen und warf es weg, nachdem er den Geldbeutel des Fräu⸗ leins daraus entnommen hatte. Die Beſtohlene eilte ihm nach und erreichte ihn auch, er entriß ihr aber den Schirm und ſchlug ihr damit über den Kopf, ſo daß der Schirm zerbrach. * Neuſtadt a.., 18. Dez. Ein ſchwerer Unfall mit tödlichem Ausgange ſereignete ſich auf der Chauſſee zwiſchen Neuſtadt und Speyerdorf. Der in der Heeneſſchen Mühle angeſtellte 25 Fahre alte Kutſcher Fuchs wollte einen Wagen Mehl nach Speyerdorf zur Trautz'ſchen Mühle fahren. Unterwegs begegnete er einem Fuhrwerk, dem er auswich; hierbei lief er neben ſeinem Wagen her. Als das andere Fuhrwerk vorüber war, hieb er auf ſeine Pferde ein und wollte auf den Vock ſpringen. Hierbei rutſchte er aber aus und geriet ſo unglücklich unter die Räder d enen Wagens, daß der Tod bald eintrat. Sportliche Rundſchau. Raſenſpiele. dt. Karlsruhe, 19. Dez. Karlsruher Fußballverein ſiegte geſtern überlegen gegen Stuttgarter Sportfreunde mit:0.— Phönix⸗Karlsruhe gewann in ſchönem Spiele gegen Karlsruher Alemannia mit:0. In den Ligaſpielen tritt nun eine längere Pauſe ein. 4 8 Aviatik. Paris, 19. Dez. Im Aerodrom von S geſtern Moritz Farman um den Michelin⸗Pre für den Etampes⸗Weltrekord zuerkannt werden ſoll. Um dieſen Preis hat ſich auch der Flieger Tabateau beworben, der mit 465,5 Kilometer in 6 Stunden 1 Minute das nächſte Anxecht hätte. Far⸗ man ſtieg um 9 Uhr 13 Minuten auf und und fuhr bei ſtarkem Winde und ſcharfer Kälte acht Stunden, alſo bis 5 Uhr 30 Min. Als er bei hereinbrechender Dunkelheit endlich landete, hatte er mit 8 Stunden 12 Minuten einen Dauerrekord geſchaffen. Den Weltrekord hat er indeſſen nicht erreicht, da er ſich in der Zahl der zurückgelegten Runden täuſchte. Die letzte koonte ihm außerdem nicht angerechnet werden, da er 50 Meter vor dem Zielpfoſten niederging. Der herrſchende ſtarke Wind hinderte die Schnelligkeit des Apparates. 2 113* 5 bewparb der am 1. Jan. Uch Nuitsfeiern. K. Feudenheim, 19. Dezbr. Den 40. Jahrestag des ſieg⸗ teichen Gefechts bei Nuits beging Sonntag der Kriegerverein in würdiger Weiſe. Um 1410 Uhr verſammelte man ſich im„Bad. Hofe“ und ½10 Uhr rückte der Verein mit der Muſikkapelle Spatz an der Spitze nach dem Kriegerdenkmal ab. Glockengeläute und Kanonendonner gaben der Feier noch beſonders weihevolle Stim⸗ mung. Am Denkmal angekommen, wurde ein prachtvoller Lorbeer⸗ kranz mit Schleife und Widmung niedergelegt, während die Muſik„Ein feſte Burg iſt unſer Gott“ intonierte. Der Vor⸗ ſtand des Vereins, Herr Eduard Bohrmann, hielt alsdann eine marlige Anſprache, in der er u. a. darauf hinwies, daß 68 Feudenheimer 1870 mit in den Krieg auszogen; ein Mann ſei gefallen, einer an den erhaltenen Wunden erlegen, während ein weiterer Krieger in Gefangenſchaft geriet. Redner erinnerte noch an die große nationale Tat, die die Krieger vollbracht haben. Es ſei eine dankbare patriotiſche Pflicht, der Gefallenen und der Kämpfer an dieſem Ehrentage zu gedenken. Er tat dies, indem er einen Lorbeerkranz niederlegte. Ein dreifaches Hoch auf die Krieger beſchloß die eindrucksvolle Feier am Deukmal. Die Muſik ſpielte noch„Deutſchland, Deutſchland üher Alles“, worauf ſich die Vereinsmitglieder zum Gottesdienſte in beide Kirchen begaben. Beide Geiſtlichen wieſen in ihrer Predigt auf die Bedeutung des Tages in trefflichen Worten hin. Bemerken wollen wir noch, daß von 68 Feldzugteilnehmern 33 noch am Leben ſind. Davon wohnen 27 in Feudenheim, die anderen auswärts.— Abends fand im„Bad. Hof“ ein Bankett ſtatt, das ſehr zahlreich beſucht war. Herr Gemeinderechner Bentz inger hielt als Mitkämpfer einen ſeſſelnden Vortrag über das Gefecht bei Nuits. Neben einem Quartett des Geſangvereins„Teutonia“, war es beſonders Herr Pfarrer M utſchler, der mit ſeiner Humoriſtika bald eine fröhliche ungezwungene Stimmung in die Feſtverſammlung brachte. Die Herren Rihm und Willerſinn entzückten mit einem Soli. Noch manche Erlebniſſe einzelner Feldzugsteilnehmer wurden zum beſten gegeben. Ein Freigebiger ließ den Veteranen einen Freitrunk verabreichen. 5 Plankſtadt, 19. Dez. Am heutigen 40jährigen Ge⸗ denktage des Gefechtes von Nuits wurde zur Ehrung der hieſigen Veteranen eine Feier veranſtaltet. Umf 9 Uhr war Kirchenparade in beiden Kirchen. Um 11 Uhr marſchierten der Kriegerverein und der Militärverein, denen ſich die Gemeindebehörde, die Geſang⸗ wereine angeſchloſſen hatten, mit klingendem Spiel am Krieger⸗ denkmal auf. Der Geſangverein Liedertafel eröffnete die Feier mit dem Lied„Hurrah Germanial, worauf der Vorſtand des Kriegervereins, Veteran Kolb, einen Kranz am Kriegerdenkmal niederlegte. Es folgte ein Lied der Sängereinheit, worauf der Gauvorſitzende, Herr Fabrikant Hermann Trun k, die Feſtrede hielt, die mit einem Hoch auf Kaiſer und Großherzog ſchloß. Nach einem Liede des Geſangvereins Frohſinn dankte Veteran Volz für die Ehrung und brachte den Kaiſerruf zum Vortrag. Das Feſteſſen fand im Gaſthaus„zum Löwen“ ſtatt. Herr Bürger⸗ meiſter Helmling bielt eine ſchwungvolle Anſprache an die Veteranen und händigte jedem ein Ehrengeſchenk der Ge⸗ meinde aus. In das Hoch auf Kaiſer und Großherzog ſtimmte alles freudig ein. Es wurden noch verſchiedene Reden gehalten und Kriegserlebniſſe erzählt, u. a. von den Veteranen Pfaff, Volz, Klein, Gaa. Auf ein an den Großherzog abgeſandtes Telegramm traf noch während der Feier folgende Antwort ein: Gauvorſitzender Trunk, Bürgermeiſter Helmling, Kriegervereins⸗ vorſtand Kolb, Militärvereinsvorſtand Seßler: Den zur Vete⸗ ranenehrung am heutigen denkwürdigen Erinnerangstage verſam⸗ melten alten Soldaten und Einwohnern der Gemeinde Plankſtadt danke ich herzlichſt für die freundliche Begrüßung und die Ver⸗ ſicherung der Treue, des Feſthaltens an dem, was die Väter er⸗ kämpft. Friedrich, Großherzog. W. Lützelſachen, 18. Dezbr. Der hieſigen Nuitsfeier durch den Krieger⸗ und Militärverein ging am Vorabend ein Fackelzug voraus. Hierauf vereinigte man ſich im Saale des Gaſthauſes„zur Traube.“ Der Vorſitzende, Herr Kadel, ge⸗ dachte in markigen Worten der Veteranen und ſprach in aus⸗ führlicher Weiſe über die Bedeutung der Nuitsfeier. Sein Hoch galt unſerem Großherzog und dem Kaiſer. Die Veteranen(9] waren mit Ausnahme von einem, der durch Krankheit verhindert war, vollzählig zur Stelle. Der Turnverein führte mit einer Riege von 8 Mann Keulenübungen und Stabübungen vor, wäß⸗ rend der Männergeſangverein ſchöne Lieder ertönen ließ. Stürmiſchen Beifall erntete Herr Bürgermeiſter Koch als er ein Beſchluß des Gemeinderats bekannt gab, daß jedem Veteranen eine Ehrengabe von 10 M. zugeſprochen wurde. Veteran Müller dankte für dieſe Ehrung. Von Tag zu Cag. *E D Sächſiſche Landesdienſt“ meldet: Die Perſon des Einbrechers, der geſtern aus dem Schaufenſter eines Juweliergeſchäfts Schmuckſachen raubte und ſich auf der Flucht erſchoß, iſt feſtgeſtellt. Es handelt ſich um den Referendar Dr. Friedrich Paul. — Drei Arbeiter ertrunken. Bei Preiſing in Oberbayern iſt das Waſſerbauſchiff mit 9 Arbeitern auf der Iſar auf einen Bagger geſtoßen und geſunken. Sechs Arbeiter konnten ſich retten. Die übrigen ertranken. — Ein Sauerſtoff Apparat in die Luft geflogen. Spandau. Auf dem Fabrikgrundſtück von Hildebrandt flog ein S Der Dresden, 20. Dez. Der„ Sauerſtoff⸗Apparat in die Luft. Materjalſchaden iſt ziemlich bedeutend, doch iſt niemand ver⸗ unglückt. — Opfer des Sturmes. Während des letzten Sturmes wurde unweit von Leiceſter eine Wirtſchaft 150 Fuß + 4*+*— +—2*—— hoch herabgeworfen. Im Gebäude befand ſich niemand. 9 Letzte Nachrichten und CTelegramme. Konſtanz, 19. Dez. Die Redaktion der„Neuen Konſt. Abendzig.“ übernimmt mit dem 1. Januar der frühere Redakteur des„Korreſpondent für Deutſchlands Buchdrucker, Herr Ludwig Rexhäuſer. * München, 20. Dezbr. Staatsſekretär v. Kiderlen⸗ Wächt er trifft morgen hier ein, um ſich dem Prinzregenten vor⸗ zuſtellen. Mittags 12 Uhr wird Herr von Kiderlen⸗Wächter in Audienz empfangen und nachmittags zur Tafel geladen. Donners⸗ tag abend findet ihm zu Ehren bei dem Miniſter Frhr. v. Pode⸗ wils ein größeres Diner ſtatt. * München, 20. Dez. Der Schriftſteller Conrad iſt gefähr⸗ lich erkrankt. * Greifswald, 20. Dez. In dem Prozeß des Landrats von Maltzahn gegen den Rittergutsbeſitzer Becker wurde der Augeklagte wegen Beleidigung in 5 Fällen zu 1 Jahr Gefängnis und Tragung ſämtlicher Koſten ver⸗ Urteilt. * Bremen, 20. Dez. Laut einem Telegramm aus Las Palma handelt es ſich bei dem deutſchen Dampfer, welcher Notſignale zeigte, anſcheinend um den Bremer Dampfer Ingbert von der Hamburg⸗Bremer Afrika⸗Linie. W. Berlin, 20. Dez. Major Dominik von der Schutztruppe für Kamerun iſt nach einem Telegramm aus Conakry(franz. Weſtafrika) am 16. Dezember an Bord des Dampfers„Elſe Wörmann“, der den Schwerkranken nach der Heimat bringen wollte, an akuter Herzklappenentzündung geſtorben. ö * Paris, 19. Dez. Die Kammer nahm mit 445 gegen 65 Stimmen den Geſetzentwurf betreffend die Verzollung der einge⸗ führten Taſchenfeuerzeugen, Anzündern für Gas und Azetylen⸗ licht, Zündhütchen und anderen Materialen, die zu deren Her⸗ ſtellung dienen, an. London, 20. Dez. Der„Times“ zufolge melden indiſche Zeitungen, daß Schiras von der Außenwelt völlig abge⸗ ſchnitten ſei, Der Poſtdienſt ſei zerſtört: Briefe von Ispahan brauchten 26 Tage. Das Judenviertel ſei gänzlich zerſtört, worun⸗ ter auch der Handel ernſtlich Not leide. * London, 20. Dez. Der General⸗Konſul von San Salvator erklärte die geſtrige Meldung der„Newyork Times“, daß ein Erdbeben in San Salvator vorgekommen ſei, für vollkommen unrichtig. Regierung und Sozialdemokratie in Heſſen. * Darmſtadt, 20. Dezbr. Bei der Beratung der Land⸗ gemeindeordnung in der Zweiten Kammer erklärte der Miniſter des Innern von Hombergk zu Vach zur Frage des Beſtätigungs⸗ rechtes nochmals, daß ſämtliche Anträge auf Aufhebung dieſes Rechts für die Regierung unannehmbar ſeien, ſolange die Sozialdemokratie den Umſturz der beſtehenden Staats⸗ und Ge⸗ ſellſchaftsordnung in Wort und Schrift predige, ſolange könne die Regierung keinem ihrer Anhänger wichtige Regierungsämter übertragen. Es ſei übrigens unrichtig, daß ein einzelner Miniſter in der Beſtätigungsfrage entſcheide, die Entſcheidung werde viel⸗ mehr von dem Miniſterium nach gemeinſamer Beſprechung durch ein förmliches und begründetes Urteil gefällt. Die Einfuhr fremden Schlachtviehs und die Landwirtſchaft. W. Stuttgart, 20. Dez. Das geſamte Kollegium der Zentralſtelle für die Landwirtſchaft, das geſtern in Gegenwart des Miniſters des Innern über die Maßregeln gegen die Fleiſch⸗ teuerung verhandelte, hat wie der„Schwäb. Merkur“ berichtet, einſtimmig beſchloſſen, zur allmählichen Ausſchaltung des Zwi⸗ ſchenhandels eine Viehverwaltungszentrale für das ganze Land zu ſchaffen. Weiterhin wurde einſtimmig eine Erklärung angenom⸗ men, wonach von dem Standpunkte aus, daß die Zulaſſung frem⸗ den Schlachtviehs für die einheimiſche Fleiſchproduktion nachteilig iſt, die Regierung aufgefordert wird, dieſe Zulaſſung bei Rindvieh allmählich, bei Schweine tunlichſt bald zurückzuziehen. Paul Heyſe als Wohltäter. * München, 20. Dezbr. Die„Münchner Neueſten Nachr.“ melden, Paul Heyſe, der kürzlich mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde, ſpendete größere Summen für wohltätige Zwecke. Die Münchner Zweigabteilung der Schiller⸗ ſtiftung erhielt 10000., die Penſionskaſſe des Journaliſten⸗ und Schriftſteller⸗Vereins 5000., die Krankenkaſſe der Münch⸗ ner Berufsjournaliſten 2000., der ſchwediſche Armenverein für Kinderpflege 5000 Kronen und eine Reihe anderer Wohltätig⸗ keitsanſtalten weitere 14000 M. Zur Stenerung der Fleiſchnot. * Dresden, 20. Dez. Der„Sächſiſche Landesdienſt“ mel⸗ det: Der ſächſiſche Geſandte in Berlin wurde von der ſächſiſchen Regierung telegraphiſch angewieſen, bei der Reichsregierung zu⸗ nächſt die Einfuhr franzöſiſchen Viehes für die Schlachthöfe Dres⸗ den, Leipzig, Chemnitz, Plauen und Zwickau zu beantragen. Eine Tragödie des Lebens. * Kladne, 19. Dez. Der 16jährige Realſchüler Schediwy erſchoß aus Unvorſichtigkeit mit einem Revolver einen 17jährigen Kameraden und beging darauf Selbſtmord. Beide Knaben waren die einzigen Söhne hieſiger Induſtrieller. Die franzöſiſchen Manöver 1911. 8 Paris, 20. Dez. Dem„Figaro“ zufolge werden dit nächſtjährigen Manöver vorausſichtlich in der Gegend von Hierſon Departement Aisne ſtattfinden. An ihnen dürften insbeſonders das 1. und 6. Armeekorps teilnehmen. Ein franzöſiſches Kriegsgerichtsurteil. W. P aris, 20. Dez. Das Kriegsgericht von Limoges verurteilte den antimilitariſtiſchen Reſervekorporal Berbeſſo n der im Auguſt dieſes Jahres in Perignieux einen Unteroffizier ſchoſſen hatte, zu lebenslänglichem Zuchthaus und Degradation. 10 Jahre Gefängnis für einen Muttermörder. Paris, 19. Dez. Das Schwurgericht verurteilte heute Ga⸗ ſton Wachs de Roo, der am 14. April ſeine Mutter, eine reiche Rentne vin, tötete, zu 10 Jahren Gefängnis. Die Tat geſchah an einem Wutanfall, der durch die unerwartete Entdeckung der Heirat der Mutter mit dem ungariſchen Bankier Hajor veranlaßt war. Die Rettung der„Swakopmund“. Plymouth, 20. Dezbr. Rettung der„Swakop⸗ welche am 13. ember im Golf von Biscaya infolge iſcher See das Steuerruder verloren hatte, vollzug ſich unter dramatiſchen Umſtänden. Die von dem Dampfer a ſandten drahtloſen Depeſchen, in welchen er um raſche Hilfe bat erreichten Schiffe in Breſt und Vigo. Aus beiden Häfen gingen, ungeachtet des ſchweren Sturmes, Fahrzeuge auf die Suche, die aber die„Swakopmund“ nicht fanden. Am 14. Dezember erſchien der Dampfer„Itzehoe“ der deutſch⸗auſtraliſchen Dampfſchiffahrts⸗ geſellſchaft und ſchickte ſich an, die„Swakopmund“ nach Plymouth zu ſchleppen. Die Gewalt des Sturmes wurde immer heftiger und die Arbeit, die beiden Schiffe mit Stahltroſſen zu verbinden, nahm mehrere Stunden in Anſpruch. Furchtbare Wogen fegten unterdeſſen über die„Swakopmund“ hinweg, ergoſſen ſich in den Salon zweiter Klaſſe und drangen in die Schlafkajüten, wäh⸗ rend die an Deck untergebrachten Rettungsboote ein Spielzeug der Wellen wurden. Tagelang bemühte ſich die„Itzehoe“ unab⸗ läſſig, die„Swakopmund“ fortzuſchleppen, aber von Zeit zu Zeit riſſen die acht Zoll dicken Drahtſeile und dann dauerte es wieder mehrere Stunden, bis die Troſſe neu geknüpft waren. Am Samstag früh waren bereits alle Troſſe zerriſſen. Die An⸗ kunft des„Wiswar“ von derſelben Linie wie die„Itzehoe“ brachte friſche Hilfe und in weiteren 42 Stunden war Plymouth erreicht, Die Oſtaſieureiſe des Kronprinzen. Haiderabad, 20. Dez. Zu Ehren des deutſchen Kronprinzen fand eine Parade des geſamten engliſchen Heerlagers von Soe⸗ underabad ſtatt, das 12000 Mann weißer eingeborener Truppen um⸗ faßte. An der Parade nahmen zwei Regimenter Nizamtruppen teil. Im Verlaufe der Parade ließ ſich der Kronprinz die hierweilenden Reichsdeutſchen, für die beſondere Plätze reſerviert waren, vorſtellen. Den Schluß der Parade bildete ein Galopp den ein Kavallerie⸗Re⸗ giment unter brauſendem Beifall von tauſenden von Zuſchauern vor⸗ führ Der Kronprinz tritt morgen, nachdem er beim Miniſter der Nizam das Frühſtück eingenommen hat, die Abreiſe nach Bombay au. Berliner Drahtbericht. [Von unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 20. Dez. Aus Newyork wird berichtet: Auf Veranlaſſung des griechiſchen Konſuls iſt der ehemalige Hauptmann Nicholas Fimopulos bei ſeiner Ankunft an Bord eines amerikaniſchen Dampfers verhaftet worden. Der Konſul erklärte, der Verhaftete ſei ein von der griechiſchen Regierung lang geſuchter Defraudank, der der Milikär⸗Vox⸗ waltung 4 Mill. Drachmen unterſchlagen habe. Die Verfaſſungsreform in Dänemark. Berlin, 20. Dez. Aus Kopenhagen wird gemeldet: Miniſterpräſident Berntſen hat dem Reichstag nunmehr einen Vorſchlag zur Verfaſſungsänderung vorgelegt, wonach das Wahlrecht zum Reichstag Frauen und Dienſtboten gewährt * Die wird und die Altersgrenze der Wahlberechtigten von 30 auf 20 Jahre herabgeſetzt werden ſoll. Gleichzeitig ſoll nach dem Geſetzesvorſchlag der Regierung die Zahl der Abgeordneten des Volksthing von 114 auf 132 feſtgeſetzt werden. Des weiteren hat der Miniſterpräſident ein Geſetz über die Neu⸗ organiſation der Wahlkreiſe eingebracht, wonach die Zahl der Wahlkreiſe von 114 auf 129 erhöht wird. Die Wahlkreiſe werden namentlich in Kopenhagen und anderen größeren Städten vermehrt. Sobald das Geſetz durchgeführt iſt, wird die Verfaſſungsreform in Bezug auf die Umgeſtaltung des Landsthing, alſo der erſten Kammer feſtgeſetzt werden. ſoll, wie verlautet, die Regierung eine weſentliche Demokrati⸗ ſierung des Landsthing beabſichtigen. Des Reichskanzlers auswärtige Politik. Berlin, 20. Dez. Aus Paris wird gemeldet: Der franzöſiſche Abgeordnete und Kolonialpolitiker Lueien Hubert, beabſichtigt, den Miniſter Pichon, falls dieſer nicht vorher eine Erklärung über die auswärtige Politik giht, über die Aeußerungen des deutſchen Reichskanzlers im Reichs⸗ tag ſowie über die türkiſche Anleihe zu interpellieren. Die Gaserploſion in Nem⸗Nork. Berlin, 20. Dez. Aus Newyork wird gemeldet: Die fürchtbare Exploſion im Neubau der Kraftſtation der Newyorker Zentralbahn wurde durch die Kolliſion eines Zuges mit einem Prellbock verurſacht. In dem au⸗ ſtoßenden Wagen hatte ſich das Gas entzündet durch den Kontakt mit einer dritten Schiene. Ein Straßen bahn⸗ wagen, der mit Schülerinnen einer Normalſchule vollbeſe war, wurde durch den Luftdruck in die Höhe gehoben und auf ein Automobilgeworfen. Alle Inſaſſen wurden getötet oder ſchwer verletzt. Viele Kinder, die zur Schule gingen, wurden ſchwer verwundet. Einem acht⸗ jährigen Mädchen, das an der Hand eines Poliziſten die Straße kreuzte, wurde ein Fuß von den Glasſcherben glatt abgeſchnitten. Bisher wurden 14 Tote und über 100 Verwundete identifiziert. Die Fenſterſcheiben in einem Umkreis von vielen Kilometern ſind zertrümmert und zahlreiche Häuſer wurden demoliert. Unter den Ruinen der eingeſtürzten Kraftſtation liegen noch 30 Arbeiter. * Newyork, 20. Dez. Bei der Kataſtrophe in Zentralbahn wurden nach der„Frankf. Ztg.“ 12 Perſo getötet und 109 verletzt. Der Materialſchaden beträgt mindeſtens 2 Millionen Dollars. Erfolgloſe Nachſorſchungen nach dem Mörder der Fran Hoffmann * Berlin, 19. Dez. Die Aſche der ermordeten Frau Hoff⸗ mann, deren Leiche in Hamburg verbrannt wurde wurde geſtern abend nach Berlin gebra cht. Sie wird vorausſichtlich am Don⸗ nerstag beigeſetzt werden. Die Nachforſchungen nach dem Mörder haben bis jetzt keinen weiteren Erfolg gehabt. De, + 1. ſie in er er en gb n 15 Eu Mannheim, 20. Dezember. Goneval⸗NAugeigor.(Abendblatt.) 5. S eite. Dolkswirtschalt. Von der Maunheimer Börſe. Wie aus dem Inſeratenteil vorliegender Nummer erſichtlich, ſind auf Antrag der Süddeutſchen Disconto⸗Geſell⸗ ſchaft.⸗G. und Hohenemſer u. Söhne, Mannheim nom. Mk. 1,000.000 auf den Namen lautende Aktien à 1000 Mark der Badiſchen Aſſecuranz⸗Geſellſchaft, Aktien⸗Geſ. in Mannheim mit 25 Proz. Einzahlung Nummer 2001 bis 3000 mit halber Dividendenberechtigung pro 1910 zum Handel und zur Notierung an der Mannheimer Börſe zugelaſſen worden. Die Aktien werden, wie aus dem Proſpekt erſichtlich, unter Bezeichnung ihrer Inhaber in das Aktienbuch der Geſellſchaft ein⸗ getragen. Im Verhältnis zu der Geſellſchaft gilt Derjenige als Eigentümer einer Aktie, der als ſolcher in dem Aktienbuche der Geſellſchaft verzeichnet iſt. Kein Aktionär darf über 300 Aktien beſitzen. An Dividenden hat die Geſellſchaft in den letzten 5 Jah⸗ ren zur Verteilung gebracht: pro 1905: 30 Proz., pro 1906: 3 5 Proz., pro 1907: 35 Proz., pro 1908: 35 Proz. und pro 1909 auf ein eingezahltes Kapital von Mk. 500.000: 45 Proz. Für das laufende Geſchäftsjahr iſt wiederum ein befrie⸗ digendes Ergebnis zu erwarten. Im übrigen verweiſen wir auf den Proſpekt. **** Zuckerraffinerie Mannheim in Liquidation. In der heute Nachmittag im Sitzungsſaale der Süddeutſchen Bank abgehaltenen Generalverſammlung, in der 8 Aktio⸗ näre 154 Aktien vertraten, wurde die Tagesordnung einſtimmig ge⸗ nehmigt, Liquidator und Aufſichtsrat Entlaſtung erteilt, und die turnusgemäß aus dem Aufſichtsrat ausſcheidenden Herren Sacke⸗ Pforzheim und Scheffer⸗Heilbronn wiedergewählt. Wie Herr Bankdirektor Arno Kuhn mitteilte, dürfte die Liquidation voraus⸗ ſichtlich im Laufe des nächſten Jahres zu Ende geführt werden. Die Liquidation wurde dadurch verzögert, daß ſich die Verhand⸗ lungen mit der Stadt betreffs des Geländes der Zuckerraffinerie, da ſ. Zt. die Stadtverordnetenverſammlung eine andere Planlegung wünſchte, ſehr hinauszogen und neue Verhandlungen notwendig wurden. Hierdurch wurde eine Verzögerung des Verkaufs um ein ganzes Jahr herbeigeführt, was einen Zinsverluſt von Mark 25—30 000 verurſachte. Wie bereits im vorigen Jahre mitgeteilt, dürfte nur eine geringfügige Liguidationsmaſſe für die Aktionäre von etwa 10 M. pro Aktie zu erwarten ſein. Im Geſchäftsbericht des Ligquidators wird aus⸗ geführt: Maſchinen⸗ und Geräte⸗Conto ſtanden zu Anfang des Geſchäftsjahres mit M. 59 426 zu Buch. Es gelang uns im Laufe des Jahres den größten Teil der Maſchinen abzuſtoßen und einen Mehrerlös von M. 10 419 gegen den Buchpreis zu erzielen. Wir haben ſomit am Schluſſe des Jahres auf dieſem Conto nur noch einen Inventurwert von M. 13 610 vorzutragen und hoffen, dieſen Preis ſicher zu erzielen. Das Effekten⸗Conto, welch it M. 21 zu Buch ſteht, dürfte, wenn es unſere Stammanteile i Deutſcher Zuckerraffinerien in Berlin entſprechend zu berwerten. gelingt, einen kleinen Nutzen bringen. Der auf Pferdeconto vor⸗ handene Wagenparl konnte zum Buchwert verkauft werden. Die Abrüſtungsarbeiten an den Maſchinen und deren ſchwieriges Herausſchaffen aus den Gebäuden verurſachten große Koſten. Ferner haben wir mit einer bedeutenden Zinſenlaſt zu rechnen, welche uns dadurch erwachſen iſt, daß wir aus den bekannten Gründen den Verkauf unſeres geſamten Anweſens nicht rechtzeitig vollziehen konnten. Die Unkoſten: Löhne, Gehälter, Steuern etc. beziffern ſich auf M. 13 944; die Zinſen: Banken und Hypotheken auf M. 27 820. Der Verluſt⸗Saldo per 31. Auguſt 1910 beträgt M. 430 012 und wird auf neue Rechnung vorgetragen. Erfreulicherweiſe kann berichtet werden, daß wir gemäß notariellem Akte vom 19. Sept. 1910 unſer Fabrikanweſen zum Preiſe von M. 505 000 plus Zins ab 1. Juli 1910 an ein Konſort ium v erkauft haben. Dieſes muß auch den mit der Stadtgemeinde abgeſchloſſenen Vertrag betreffend die Herſtellung der Straßen auf unſerem Gelände über⸗ nehmen. In der Bilauz figurieren: Aktiva: Grund und Boden, Gebäude⸗Conto M. 500 000(500 000), Maſchinen und Geräte Mark 13 610(M. 59 426), Caſſa M. 82(1168, Effekten M. 24(751), Conto⸗ Corrent⸗Conto, Debitoren M. 10 528(39 818).— Die Paſſiva verzeichnen: Aktien⸗Conto M. 428 57ʃ, Hypotheken M. 310 000, Conto⸗Corrent⸗Conto, Creditoren, Bankſchulden M. 212 676(260 201), ſonſtige Creditoren M. 3005(2857); zuſ. M. 215 681(262 558). Pfälziſche Preßhefen⸗ und Spritfabrik, Ludwigshafen a. Rh. In der heute nachmittag abgehaltenen Generalver⸗ ſammlung wurden die Regularien einſtimmig genehmigt und den Verwaltungsorganen Entlaſtung erteilt. Die Dividende ge⸗ langt mit 10 Prozent, wie ſeit einer Reihe von Jahren zur Ausſchüttung. Konkurſe in Süddeutſchland. * Straßburg. Eug. Cordier, Zuckerwarenfabrikant, Straß⸗ burg..⸗T. 6. Jan..⸗T. 14. Jan. 5 Freudenſtadt. Georg Ehmann, Fuhrunternehmer..⸗T. 5. Jan.⸗T. 14 Jan. * Hüningen i. Elſ. Herm. Proskauer, Kaufmann in St. Ludwig..⸗T. 5. Jan..⸗T. 14. Jan.— Proſper Ullmann, Kauf⸗ 9* mann..⸗T. 1. Jan..⸗T. 19. Jan * Pirmaſens. Karl Zeller, Schuhgroßhändler..⸗T. 30. Januar..⸗T. 7. Jan. 85 N * Offenburg. Schreinermeiſter Joh. Fiſcher in Offenburg. .⸗T. 1. Febr..⸗T. 18. Febr. Die Vereinigten Waldshuter Löwenbrauerei und Säckinger Trompeterbräu erzielten in ihrem 10. Geſchäftsjahr Oktober 1909/10 bei einer Einnahme von 594951 M. und Ausgabe von 532 395 M. einen Bruttogewinn von 62555 M. Von demſelben werden 44107 M. zu Abſchreibungen und 3717 M. zu Tantiemen für Vor⸗ ſtand und Aufſichtsrat verwendet. Auf neue Rechnung vorgetragen werden 14730 M. Eine Dividende kommt nicht zur Ver⸗ teilung. Das Liegenſchaftskonto betrug 1 248 411., das Ma⸗ ſchinenkonto 217 080 M. 5 Elefantenbräu.⸗G. vorm. L. Rühl in Worms. In der geſtrigen Generalberſammlung der Elefantenbräu.⸗G. vorm. L. Rühl in Worms wurden die Anträge des Aufſichtsrats genehmigt und die Dividende auf 4 Prozent(wie i..) feſtgeſetzt. Süddeutſche Immobilien⸗Geſellſchaft in Mains. Zu den mehr⸗ fach n Terrainverkaufsverhandlungen der Süddeutſchen mme Geſellſchaft in mit der Geſellſchaft(Tageskurs 126,50 Prozent) decken dürfte. Vom„Berl. Börſen⸗Cour.“ wird noch berichtet, daß die Berlin⸗Nord⸗Geſellſchaft an dem von der ſüddeutſchen Geſellſchaft durch Parzellierung der 14000 Bruttoruten bezw. 8200 Nettoruten zu erſtrebenden Gewinne mit 33½ Prozent beteiligt bleibe. Es verhandele weiter die Berlin⸗ Nord⸗Geſellſchaft wegen Ankauf eines Terrains von ca. 1000 Qua⸗ dratruten gleichfalls in der Müllerſtraße. Die.⸗G. Frankfurter Hof, Frankfurt, beruft auf den 12. Jan. eine außerordentliche Hauptverſammlung ein zur Beſchluß⸗ faſſung über die Erhöhung des Aktienkapitals von 13 Mill. auf 1,8 Mill. Mark. Die der Geſellſchaft hierdurch zufließen⸗ den Mittel ſollen verwandt werden zur Verſtärkung des Betriebs⸗ kapilals, ſowie zur Herſtellung einer ausgedehnteren und verbeſſer⸗ ten Beleuchtungsaulage. Ferner iſt der Ankauf eines Teiles des an das Hotelgrundſtück anſchließenden Geländes beabſichtigt. Die neuen Aktien werden unter Ausſchluß des Bezugsrechts der alten Aktionäre an eine Gruppe begeben, die ihrerſeits den alten Aktio⸗ nären den Bezug der neuen Aktien anbieten dürfte. Aus Hamm i. W. wird berichtet: Das Elektrizitätswerk er⸗ zielte einen Reingewinn von 46 809., die Straßenbahnen brach⸗ ten dagegen einen Verluſt von 125844., ſeit dem vor zwei Jahren erfolgten Ankauf durch die Stadt. Das Waſſerwerk ſchloß im letzten Betriebsjahre mit einem Verluſt von 7378 M. ab, trotzdem die Waſſerförderung um 29 Prozent geſtiegen iſt. Das Gaswerk erzielte einen Reingewinn von 52 244 M. **** 2—* Telegraphiſche Handelsberichte. Umwandlung in eine Aktiengeſellſchaft. * Frankfurt a.., 20. Dez. Wie die„Fraulf, Ztg.“ hört, hat die Deutſche Beck⸗Bogenlampen⸗Geſellſchaft m. b. H. die Umwandlung der Geſellſchaft in eine Aktien⸗Geſellſchaft beſchloſſen. Die Durch⸗ führung ſoll im Laufe des Frühjahrs erfolgen. Hauptverſammlung der Stahlwerksbeſitzer. W. Düſſeldorf, 20. Dez. In der heutigen Hauptverſammlung der Stahlwerksbeſitzer wurde die Beteiligung an der Gruppe Rähren um 10 Prozent mit Gültigkeit vom Tage des Beſchluſſes an erhöht. Die Anträge auf Erhöhung der Quoten in Stabeiſen, Blechen und Walzöraht wurden ſämtlich abgelehnt. Ueber die G. e ſch äftslage wurde folgendes mitgeteilt: In Halbzeug iſt der Inlandsabruf weiterhin befriedigend. Die Höhe der für das erſte Vierteljahr des nächſten Jahres verkauften Mengen ſtellt für dieſen Zeitraum einen guten Verſand in Ausſicht, Vom Ausland iſt der Spezifikations⸗ eingang befriedigend. Nachdem in Großbritanien nach einer Pauſe von 15 Wochen die Arbeit im Schiffbaugewerbe wieder aufgenommen worden iſt, dürfte dort mit dem neuen Jahre größere Lebhaftigkeit ins Geſchäft kommen. Die Beſchäftigung in ſchwerem Oberbau⸗ materkal leidet, ſo weit das Inland in Frage kommt, nach wie vor unter den geringen Beſtellungen der deutſchen Staatsbahnen, zu⸗ mal es ſehr fraglich erſcheint, ob bei den preußiſchen Staatsbahnen noch ein nachträglicher Bedarf in Schienen und Schwellen heraus⸗ kommen wird. Der Auslandmarkt in ſchweren Schienen hat ſeine gute Verfaſſung beibehalten. Weitere erhebliche Mengen wurden abgeſchloſſen, andere größere Aufträge befinden ſich in der Schwebe. Im Rillen⸗ und Schienengeſchäft, das wie bereits neulich erwähnt, gegen Jahresende ſtets ruhiger iſt, wurden mehrere Abſchlüſſe ſowohl im Inland wie im Ausland getätigt. In Grubenſchienen wurden die Jahresabſchlüſſe mit den rheiniſch⸗weſtfäliſchen Zechen größtenteils getätigt. Das Verkaufsgeſchäft von Formeiſen entwickelte ſich der Winterszeit entſprechend, ruhig. Es iſt jedoch zu erwarten, daß nach Beendigung der Inventuren aäuf den Lägern der Händler im neuen Jahre die Verkaufstätigkeit reger einſetzen wird. In Großbritanien zeigt ſich nach Beilegung des Arbeiterausſtandes eine kleine Be⸗ lebung, die nach Beendigung der Wahlen weiteren Fortſchritt er⸗ warten läßt. Die nüchſte Hauptverſammlung iſt auf den 25. Januar 1911 anberaumt. 5 Gläubigerverſammlung der Niederdeutſchen Bank. * Dortmund, 20. Dez. Nach der in der heutigen Gläu⸗ biger⸗Verſammlung der Niederdeutſchen Bank von der Konkurs⸗ verwaltung gegebenen Aufſlellung betragen die Aktiven ein⸗ ſchließlich der aus der Konkarsmaſſe der Hamburger Filiale er⸗ haltenen Dividende 396 892., hiervon ſind 200000 M. bevor⸗ rechtete Forderungen in Abzug zu bringen. Zur Anmeldung ge⸗ langten Forderungen in Höhe von 63 Millionen., wovon vielleicht 28—30 Mill anerkonnt werden. Neues vom Dividendenmarkt. * Frankfurt a.., 20. Dez. Die Chemiſche Jabrik vorm. Goldenberg Geromont u. Co., Winkel i. Rheingau ſtellt nach der „Frkf. Itg“ wieder die Verteilung einer Dividende von 12 Proz. in Ausſicht. Demgemäß entfallen 12 Proz auf die alten Aktien und( Proz. auf die ſeit 1. Juli 1910 dividendenberechtigten jünge⸗ ren Aktien. * Bielefeld, 20. Dez. Die Verwaltung der Bielefelder Ma⸗ ſchinenfabrik.⸗G. vorm. Dürkopp& Co. ſchlägt, laut„Frkf, Ztg.“ 28 Prozent(i. V. 28 Prozent) Dividende vor. Von der beabſichtigten Kapitalserhöhung wird Abſtand genommen. * Hamburg, 20. Dez. Die Verwaltung der Lederwerke Wiemann.⸗G. in Hamburg ſchätzt lt.„Frkf. Ztg.“ ihre Dividende auf 13 Proz.(12 Proz.) Berlin, 20. Dez. Die Verwaltung der Bielefelder Ma⸗ ſchinenfabrik vorm. Dürkopp u. Co. ſchlägt 28 Proz.(23 Proz.) vor. Von der beabſichtigten Kapitalserhöhung wurde Abſtand ge⸗ nommen.— Die Maſchinen⸗ und Armaturenfabrik vorm. Strube A. G. teilt mit, daß in der Fabrik eine umfangreiche Reorganiſa⸗ tion durchgeführt wurde, ſodaß ſie von der Ausſchüttung einer Di⸗ vidende für das laufende Jahr Abſtand nehmen müſſe. Zuſammenlegung des Aktienkapitals. Berlin, 20. Dez. Der Aufſichtsrat der Halleſchen Aktienbrauerei beantragt die Zuſammenlegung des 1 350 000 Mk. betragenden Aktienkapitals im Verhältnis:2 und die Ausgabe von 800 000 Mark öprozent. Vorzugsaktien. Verhaudlungen der argentiniſchen Regierung wegen Plazierung von 4 Millionen Pfund Sterling Schatzwechſel. * London, 20. Dez. Wie verlautet, verhandelt die argen⸗ tiniſche Regierung lt.„FIrkf. Ztg. wegen der Plazierung von 4 Mill. Pfd. Sterling Zähriger Schatzwechſel auf 4½prozentiger Baſis mit Rückzahlungsrecht auf jeden Couponstermin. Neues aus Amerika. * Waſhington, 20. Dez. Die Interſtate Commerce Com⸗ miſſion ſuſpendierte die Erhöhung der Frachtſätze bis zum 29. April, die von den Eiſenbahngeſellſchaften für Bauholztransporte von den Plätzen an der Northern Pacifiebahn nach dem Oſten vorgeſchlagen wurden. 2**** Telegraphiſche Körſen⸗Perichte. (Privattelegramm des General⸗ Anzeigers.) *„ Berlin, 20. Dez. Produktenbörſe,. Bei äußerſt geringen Um⸗ ſätzen zeigten die Preiſe am Getreidemarkt nur mäßige Schwan⸗ kungen. Das Geſchäft beſchränkte ſich nur auf Dezemberweizen, wäh⸗ rend auf den ſonſtigen Gebieten der Verkehr faſt vollkommen ſtag⸗ nierte bei unveränderten Notierungen. Wetter: Regen. Mannheimer Effektenbörſe. Vom 29. Dezember.(Offizieller Bericht.) Im Verkehr ſtanden heute: Badiſche Aſſekurauz⸗Aktien zu 2000% vro Stück, Sonſt waren noch geſucht: Oberrhein. Verſicherungs⸗Aktien zu pro Stück, dagegen blieben W ansport⸗ erſicherungs⸗Aktien zu 610 pro S Gewrbk. Speyerßo/ E—.——.— Chem. Induftrie. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—.— 500.— Chem. Fab. Goldenbg.—.— 218.— Verein chem. Fabrilen—.— 341.50 Jndußtrie. Bad. Brauerei 68.———Hüftenb. Spinnerei Durl. Hof vm. Hagen 234.— 232.— Eichbaum⸗Brauerei—.— 106.— Elefbr. Rühl, Worms—.——.— Br. Ganter, Freibg.—— 92.— Kleinlein, Heidelberg—.— 181.— Hombg. Meſſerſchmitt—.— 60.— Br. Schrödl, Heidlbg. 182.——.— „Schwartz, Speyei 126.— 124.— S. Weltz, Speyer 85.25 Rh. Schuckert⸗Geſ. 7 Brief Geld 5 95 Aktien. Banken. Brief Geld Badiſche Bank 133.50 133.— Frankona, Rück⸗ und Mitverſ. vorm. Bad. Pfälz. Bank— 105.— Rück⸗ u. Mitverſ. Pfälz. Hyp.⸗Bank 195.— 194.— Francona, junge Rhein. Credithank—. 1388.75 Fr. Transp.⸗Unfall u. Rhein. Hyp.⸗Bank— 199.—-[Glas⸗Verſ.⸗Geſ. Südd. Bank—.— 117.70 Bad. Aſſecuranz Südd. Disc.⸗Geſ.—.— 119.— Continental. Verſich. Mannh. Verſicherung—. Oberrh. Verſich.⸗Geſ.— Württ. Transp.⸗Verſ. 610.— .⸗G. f. Seilinduſtrie 129.50 Verein D. Oelfabriken 155.ä——.— ——:Dingler'ſche Mſchfbr.—.— 109. 0 102.30 Emaillw. Maikammer—.— 102. ebrcEttlinger Spinnerei—.— 99. Brauereien. H. Fuchs Waf. Hdlbg. 187.— Heddernh. Kupferw. u. 5 Südd. Kabelw. Frkf. 133.— Karlsr. Maſchinenbau 185.— Nähmfbr. Haid u. Reu—.—— Koſth. Cell. u. Papierf.—.— 232. Mannh. Gum. u. Asb.—.— 148 Maſchinenf. Badenia—— 21 Ludwigsh. Aktienbr.—.— 212.— ad Mannh. Aktienbr. Oberrh. Elektrizität Brauerei Sinner 238.——.— bfälz. Mühlenwerke Pf. Nähm. u. Fahrradf. 176.—17 Portſ. Zement Hdlbg.—.— 14 68.— 6 —.— 19.— — 12 Dienstag, den —— Weizen: Sept.—— Nov. Mai 1911 208—B. Roggen: Sept.—— Nov. März—— Mai Frankfurter Telegramme der Conkin 19 20. 4% deutſch. Reichsanl 102. 102. 5 909 8% bad. St..(abg)fl 96 40—. 3 do,„.Obl. 82.90 4 Pfälz..⸗B. Prior. 100 50 100,6 55 9220 922 4 Heſſen von 1908 3 Heſſen Bochumer Zergbau Buderus Deutſch. Luxemburg Eſchweiler Bergw. 183. 184. Gelſenkir ner 2142512. Südd. Eiſenb.⸗G. 12150 121.5 Hamburger Packet 142.60 42.5 Den.⸗Ung. Staats 60 50 60 5 Oeſt. Süvbahn Lomb. 21.25 21.7 Badiſche Bank 133.25 3 zrankf. Hyp.⸗Zan ete Arkf. 5 reditww. kationalda „ 3. Storch., Speyer—— 72 Br. Werger, Worms—.— 72.— Pf. Preßh.⸗u. Spritſb.—.— 167.— Transport u, Verſicherung. B..⸗G. Rhſch. Seetr. 75.——.— Mannh. Damofſchl.—.— 50.— „Nannh. Lagerhaus—.— 88.— Rursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. (Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft.) Die Preiſe verſtehen ſich pro 1000 kg. März 1911 208— B. 206.— G. 206— G. Reichsbankdiskont%, Schlußkurſe. Wechſel. 19. 20. Amſterdam lurz 169.22 639.22 Belgien„ 80 666.65 Italſen 80.50 80.05 Eheck London 20.425 20.42 London„ 20.392 20.29 5 ong Stoatspvapiere. A. Deutſche. 8 FFFF„ 1909— 98 50 93 40%%%„ 10 3 50 4„ 1909—-——6. Ausländfſche. 4 5 2 84.90 84 9005 Arg. i. Gold⸗A. 1887 90 2 4% br. konſ. St.⸗Anl. 102.40 102.255% Chineſen 1893 102. 3 do. do. 1909-——1½%„„ 1898 9 306 + 93.50 93.4001½ Japaner %½„„ 1909—-——Mexitaner äuß. 88/90 8485 647003 Abadiſche St..1901 100 50 100 60 „1908/0 101.60 101.508¼ ſtalten. Rente M. 98.90 93.9004½ Papterrent.— 390„„ 1900——.— Oeſterr. Goldreute 3½%„ 1904 9ʃ.70 91.89% Vortug. Seris J „„„„ e e„ III 6358 Abayr..⸗B.⸗A..1915 101.10 10½04½ aeue Nuſſen 1905 100 1918 4 Nuſſen von 1880 93. 3½ do. U. Allg.Anl. 32.20 92.204 pan, ausl. Nente 82.9004 Türken von 1903 101.20 101.10¼4„ 8125 68ʃ.50 58.8003 Oeſterreichiſche86) 176.80 18 3 Sachſen 83.80 4 Deh. Stadt⸗A. 1907 100.70— Bergw 224.— 223 500Harpener Zergbau 113 90 114.— Concordia Bergb.⸗H.—.———Oberſchl. Eiſanindullt 202.2% 203.— Friedrichshütte Bergs, 132 30 132 30ſcHewerkſch. Noßleben 12 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transporlanſtalt 50 Gotthardbahn Norddeutſcher Lloyd 106— 106— Bauk⸗ uud Verſicherungs⸗Akſien. 0 62 8 H. Schlinck u. Cie 282.— Südd. Draht⸗Induſt.—— 15 Verein Freib. Ziegelw. 106.— —.—— Würzmühle Neuſtadt—— Zellftoffabk. Waldhof 261.— Zuckerfbr. Gaghäuſel 186.— Juckerfbr. Frankenth.—— 87 Zuckerraff. Mannh.—.— 20. Dezember 1910. Hafer: Sept,— Nov. März—— Mai Sept.—— Nov.——— Mär; Mais: Mai Effektenbörſe. enlal⸗Telegraphen⸗Compag 1b. Check Paris Baris kur! 5 Schweitz. Plätze„ 5 Vien 88 00 Napoleonsd'or Zrtvatdiskonto 19 oſ Mh. Stadt⸗A.1906—. Verfkaner innene Zulgaren ½ Oeſt. Silderrente 97. „„uhiß 5% Ung r. Goldrente Kronenrente Berzinsliche Loſe. Türkiſche erlsaktien. f 187. ſtaliw. Weſterregeln 23 Fhönix Br.Königs⸗u. Laur ch. 17 6 Ital. Mittelmeerbahn 0 bo. Meridionalbahn—. Baltimore und Ohio 5 De kort.⸗Ung Ban 340 Berg u. Metallb. 118 50 118 75] Deſt. Länderbaal Berl. danders⸗Ge 70 25 170 25]„ Kredit⸗Anſtal Somerf u. Oisl.O. 116. 114 250 Pfälziſche Bauk 50 Daruſtädter Bau 30.50 130 75§fälz. Hyp.⸗Zank 19 Dauiſche Bant 259.7/ 259 Jreuß. Hypothekyb. Deutf haſtat. Ban 144 50 46—Beutſche teichsol. DFffekten Ban 11 Nhein. Kradithank Diseoto⸗Comm. 93 75 14— Rdein. HypeB. M. Dresdener Bann Schaaſſg. Bantver 6. Seite. Seneral⸗Auzsiger.(Abendklatt) Mannheim, 20. Dezember. Aktien induſtrieller Unternehmungen. Zuckerfabril 184 20182.— d. Immobil,⸗CToſ. 86.50 8630 üchbaum Manuheim 107.— 107.— . Aktien⸗Braurrei—— Parkakt. Zweibrücken 94 20 94.20 Velgzz. Sonne, Speyer 84.10 84.50 mantwerk Heldelog. 47 50 147 50 nautfabr. Karlſta51 123 50121.— zadiſche Aniltufabrik 508 50 03 ibrik Griesheim 274 75275.75 D werke Höchſt 540.— 539.90 chem. Fabrik Mh. 341 40341.40 olzverkohlung 25.50 253.80 Hhem. Werke Albert 517.50513.— „Drahtind. Peh. 152.30 152 25 mul.⸗Fab. Hagen 220.— 220.— Böſe, Berlen— ektr.⸗Gaſ. Allgem. 266 90 267— ihmeyer S S lektr.Geſ. Schuckert 156.87 156.25 iſche 128—124.50 Siemens& Halske 244.10 244.— Pgter 845.25344.50 99.50 99 50 99.80 99 80 99.50 99.5% 100.— 100.10 91.60 91.80 90.25 90.25 99 20 99 20 Frl. Hyp.⸗Pfdb. K. B. Pfobr.0s 1910 Pf.OypB. Pfdb. 99.20 99 20 99.20 99.20 „ Pfdbr, v. 08 99.50 89.90 89.90 89.90 89.90 v. Lunk 10 100.20 100 20 „Com.⸗Obl, v. 87/91 Com.⸗Obl. v. 96/06 90.80 91.— 91 90.80 98.75⁵ 99 501 Veyß u. reytag 158 50 158.50 Hedd. Ku. u. Südd. eb. 131.—13130 Kunſtſetdenfabr. Frkf, 96.50 96.50 Jeder werk. St. Ingbert 74.— 76.— Zpicharz Lederwerke 38— 98.— Judwigsg. Walzmühll 164.50 165.75 Adlerfahrradw. Kleyer 426.80 428— Naſchinenfhr. Hilvert 85 50 84.20 Maſchinenfb. Badenia 213—213 50 ürrkopp 426.50 429. Maſchineuf. Gritzner 2635 50 265.50 Naſch.„Armatf. Klein 128.—128.— Bf. Mähm. ⸗u. Fahrradf Gebr. Tayſet Nöhrenkeſſelfabrit vorm. Dürr& Co. Schnellpreſſenf. Frkth. 257.— 257. Ver.deutſcher Oelfabr. 154.50 154 50 Schuhfabr. Herz, Frkf. 118.50 118.50 Seiliuduſtrie Wolff—.——. 'wollſp. Lampertsm 4150 41.50 kammgarn Kaiſersl. 215.— 214.50 Zellſtoffabr. Waldhof 261.— 261.50 176.175.95 Pfaudbriefe. Briaritäts⸗Obligationen. 1% Preuß. Pfandb.⸗ Bank unk. 1919 4% Pryhfdb. unt. 15 100 10* 0 17 100 75 25 938.10 5115 0 5 2 91.— ½% Pr. Pfobr.⸗Bk.⸗ Kleinb. b. 04 %½% Pr.Bfdbr.⸗Be Hyp.⸗Pfd.»Kom.⸗ Obl, unkündd, 12 4% Nh. H. B. Pfö. 99 0% 907 100.25 99 30 99.20 99.20 98 30 99 70 100 50 90.80 90.80 90.30 —.— 0 9„ 2 17„ 1 5102 vorſchied. 15 5 1914 3% Ih..⸗B.(C. O 15 4% Pf. B. Pr.⸗Obl. 12% Pf. B. Pr⸗. ——— — —— 72 60 Pr. Pfob.unk, 00 9875 2 99 50 14 99.20 Nraukfurt a., 99.30 20. D 99 20ʃ Minnm 14% lt Mtl. 1..B. r A 705.— 708 Kreditaktien 210.50, Diskonko⸗ ez. andit 194—, Darmſtädter 130¾ Dresdner Bank 62 50 Hau⸗ ellſchaft 170.25 en 21.%6. Bochumer Deutſche Bank 259 87 Staatsbahn 180 50 223.50, Gelſenkirchen 12.75. Laurahütte ar 94— Tendenz: ſtill 50 MNachbörſe. Kredilaktien 210 50, Dlskonto⸗Commandit 194.—, tsdazn 160.50, Lombarden 21.75. 8* Berliner Ef lin, 20. Dez.(Anſanas⸗ 0 193.¼194— 21.25 21.50 228.75—.— Iin, 20. Dez.(Schlußk London 20.42 20.43 i 80.32 80.82 102.10 102.10 1909 Reich anl. „ 1909 Sauleihe onſols 909 93.40 98.40 8 102 30 102 30 98.40 93.40 84.80 64 70 1901 10060 1908/9 101.30 101.30 conv. 1909 9170 91.80 93.20 92.25 9180 91.70 81.50 81.40 83.10 83.80 97.90 97.90 93.50 93 60 86.30 86.30 ditaktien 210.—.— udels⸗Geſ. 170 169. dter Bank 120.¾ 30.% Afiat. Bank 146.— 46,40 259.½ 259 75 193.75193 163.50 162 50 lin, 20. Dez. Teleg 210 25 210,% 1935/ 198.77 N AK fektenbörſe. Kurſe.) Laurahütte Phönix Harpener Tend.; feſt. —.—171*5 244.½% 244.% 186.% 186.50 uxle.) Reichsbank Ahein. Krsdithant Ruſſenbant Schaaffh. Bankv. Züdd. Dise.⸗G.⸗A. taatsbahn zombarzen Baltimore u. Ohio Fanada Paeifte Hamburg Packel Nordd. Lloyd Bochumer Deutſch⸗Juxoendg. Dorttunnder Gelſenkirchner Harpaner Laurahütt⸗ Phönix Woſteregeln Allg, Elektr.⸗Gel. Anilin Anilin Treprow Brown Bovert Chem. Albert D. Steinzeugwerke Elberf. Farben Celluloſe Koftheim Rüttgerswerken Sonwaren Wiesloch Wf. Draht. Laugend, 230 2260 Zellſtoff Waldhof 262 90 00.— Privatdiskont 4% .) Nachbörſe. Staatsbahn Lombarden 142 60 138.70 166.60 142 70 119.— 21.50 107.75 198. e 142.60 105 60 223.75 202.9% 143— 138 70 168.50 142.70 119.— 161.50 21 50 107.% 197 142 80 105 50 223 202./. 2¹2.75 186 ½ö 212% 186 25 171.½ 246.80 23220 266.70 505.50 390.50 168.60 51470 245.70 510— 232.— 243 60 231— 26660 507.— 391 50 166 60 513.50 246 510— 231.60 196 50 18570 114.50 50 160.25 160.25 21.50 21./ Pariſer Börſe. Anfangsk 97.15 95.05 679.— 1788 FLondoner 20, Dez.(Telegr.) 795 84— 89% 105 5 93˙5 20. Dez. 97.12 94.90 enet Kangas Aexſe. Debeers Eaſtrund Goldfield Nandmines 444 442— 127.— 127.— 189.— 189.— 215— 213.— ffektenbörſe. Aufangsturſe der Gffettegoorie. Moddersfontein„ Premier Randmines 8 8 Atchiſon comp. 104¼½ 104¼ Canadian 199½ 200½ Baltimore 109% 109 ½% Chikago Milwaule. 127— 127½ Denvers com. 20% 30— Erie 28 29½ Grand TruntIII pref. 43½ 43% 5 5 24½% 24½% Louisville 147½ 149— 32% 33½/ 427% 42² Ontario 116 Soutbern Pacifte afrika[Southampton] g Wiener Vörſe. VBorm. 10 Ub Ubr. 669.50 669.70 Oeſt. Kronenrente 536.50 535 70„ Papie rrente 555 20 555,20]„ Silberrente 749.50 751.— Ungar. Goldrente 116.50 116.50„ Kronenrente 117.60 117.60 Alpine Monian 95.07 95.05] Tend.: ruhig. Nachm..50 Uhr. 670.20 669.50[Buſchtehrad. B. 1884 1884 Oeſterr. Papierrente ——„ Silberrente Unionbank 642.— 641.—„ Goldrente Unger. Kredit 863.— 863.—. Ungar. Goldrente Wiener Bankverein 555.— 555.—:„ Nronenrente Länderbank 536.— 536.—Ich. Frankf. viſta Türk. Loſe 256.—— 64.—„ London„ Alpine 770.— 768.—-], Paris Tabakaktien——„ Amſterd.„ Nordweſtbahn Napoleon Holzverkohlung Marknoten Staatsdahn 751.20 750.20/Ultimo⸗Noten Lombarden 116.— 116.—] Tend.: willig. Perliner Produktenbörſe. Berlin, 20. Dez.(Telegramm.)(Produktenbörſſe,) Preiſe in Mart pro 100 kg fret Berlin notto Kaſſe. 19. 20. 204.— 203 75 202.50 202 25 202 75 ——— Wien, 20. Dez. Krebitaktien Länderbank Wiener Bankverein Staatsbahn Lombarden Marknoten Wechſel Paris Wien, 20. Dez. Kreditaktien Oeſterreich⸗Ungarn Ban u. Betr..⸗G. 94.55 94.50 97.60 37.50 97.60 97.50 111.78 111.75 92.— 91.95 770.70 789.50 1016 1010 97.60 97.50 97 60 97.50 116.45 116.60 111.75 111.75 92.— 91.95 117.60 117.60 240.12 240,12 95 05 895.05 199.20 199.10 19.04 19.04 117.60 117.60 117.61 117.61 —.——.— Mais per Dez. M„ Mai Mat Weizen per Dez. 5 Juli Nüböl per Nov. 147.25 147.50„ Dez. 155.25 155.25„ Mal ——— * Roggen per Dezbr. „ Mat 115 Hafer per Dez. „ Mai Spiritus Joer loco Weizen nohl Roggenmehl — —.— 145.50—.— 158.50 153.50 „Julij———.— Sudapeſter Prodnktenbörſe. Dudapeſt. 20, Dez. Getreide markt.(Delegra mm.) 19, 20. pet 50 kg ber 50 N 1083— ruhig 1089—— ſietig 1074—p 1078—-— 10 58 1060—— 775 779—— ſtetig 831—— ruhig 837—— ſtetig —— ruhig„ſienz — 5 60 27.15 21.10 Weizen per April Mai dee Roggen per Aprll — kuhig „„Okt. Hafer por Ayril .* 4. Mais per Okt. Mai Augu— Tiverpooler Börſe. Itverpagl, 20. Dez. 5 59 ** ſtohl raps—— ——— (Anfangsburſe.) 19. 20. 6010% willig 6611 4½% träge %ʃ% 1 Woizen per März 55„ Mai Mais ver Feb. ner Jan. 6/11˙J6 ſtetig 6/11¾ 48/ ruhig 4/57½5 Poſtdampfſchiff⸗Berbindungen Nuchz außereuropäiſchen Lündern. [Von unſerem Mitarbeiter.) Abgangszeiten von Mannheim. Den 23. Dezember. Gran Canaria, Fuertaventura, Lance⸗ rota, Britiſch Rhodeſia, Betſchuanaland, Madeira, Port. Oſt⸗ .26., Japan, Korea, Mandſchurei(nur Druckſ. und Warenproben), Britiſch⸗Honduras, Vereinigte Staaten von Nordamerika(20 Pf. Porto), Kanada, Belgiſch⸗ Kongo, Molundu, Punta Arenas,[Antwerpen].41., Ver⸗ einigte Staaten von Nordamerika(10 Pfg. Porto)[Hamburg! .46., Madeira(Liſſabon].43 n. 5 Den 24. Nauru(Brindiſi] 12.43 früh, Dahomeh, Elfenbein⸗ küſte, Franz. Guinea, Franz. Kongogebiet, Gabun, Senegal[Bor⸗ deaux].21., Beirut, Jaffa, Jeruſalem[Brindiſi].28., China, Hongkong, Kiautſchou, Macao, Formoſa(nur Druckſachen und Warenproben), Aden mit Lahej, Makalla und Shehr, Brit.⸗ Indien, Brit. Birma, Franz. und Portug. Kolonien in Vorder⸗ indien, Maskat, Afghaniſtan, Beludſchiſtan, Ceylon, Cypern, Indo⸗ china, Niederl. Indien, Penang Malakka Singapore, Borneo, Labuan, Siam, Aegypten(Nubien, Sudan), Brit.⸗Nyaſaland Franz. Somaliküſte, Aethiopien, Mauritius, Fidſchi⸗Inſeln, Neu⸗ Seeland, Auſtralien, Tasmania, Neu⸗ Caledonien, Neue Hebriden,[Brindiſi].3., Madagaskar(mit Mahyotte, Noſſi-Be und den Comoren), Reunion, Mauritius, Rodriguez, Seyſhelleninſeln, Amiranten(Marſeille] 10.51., St. Thomas, Ste.⸗Croix, St. Jean[Antwerpen].41., Argentinien, Uru⸗ guah(Liſſabon].41., Madeira, Braſilien(ausſchl. Nord⸗ braſilien).43., Gambia, Grand Baſſa, Sinde(Rotterdam] .36 n. Den 25. Dezember. Beirut, Jaffa, Jeruſalem, Aegypten(Nu⸗ bien, Sudan) Brindiſi] 12.43 früh, Deutſch⸗Südweſtafrika Ant⸗ werpen].08 früh, Kolumbien, Venezueala[Bordeaux].21., Aden mit Lahej, Makalla und Shehr, Brit.⸗Indien, Brit.⸗Birma, Franz. und Port. Kolonien in Vorderindien, Maskat, Afghani⸗ ſtan, Beludſchiſtan, Aegypten, Deutſch⸗ und Brit.⸗Oſtafrika, Mo⸗ ſambik, Martinique, Trinidad(Neapel]!.03., Tripolis [Syracus].03., Gudeloupe, Martinique, Trinidad Bordeaux] 10.51., Belgiſch⸗Kongo, Molundun(Kamerun)[La Rochelle] .26 n. Aberſeeiſche Schiffahrts⸗Aelegramme. Notterdam, 16. Dez.(Drahtbericht der Holland⸗Amertka⸗Linie Rotterdam) Der Dampfer„Potsdam“ am 6. Dezbr. von New⸗Hork ab iſt heute nachmittag hier ongekommen. Southampton, 17. Dezbr.(Drahtbericht der Amerikan⸗Line⸗ Southampion.) Der Schneil⸗Dampfer„St. Paul“ am 10. Dezbr. von New⸗Dork ab, iſt heute vormitta; hier angekommen. + Briefe und Poſtkarten dahin und nach den Philippinen über Sibrien, Abgang von Berlin Montags, Donnerstags und Samstags.33 n. und Dienstags.52 vorm. ) Dosgl. nach den Bermudainſeln, nach Mexiko, Mittel⸗ und Markeſasinſelln. okko: tã amerika, GEeuador, Peru, Bolivien, Barbados, den Bahama⸗, Tahiti⸗ M Antwerpen, 18. Dezbr.(Drahtbericht der Red⸗Star⸗Line, Ant⸗ werpen.) Der Dampfer„Gothland“ am 7. Dezbr. von New⸗York ab iſt heute hier angekommen. Red Star Line. Bewegung der Dampfer: Gothland am 7. Dezbr. don Neuyork nach Antwerpen abgegangen; Manitou am 7. Dezbr. in Antwerpen von Boſton und Philadelphia angekommen: Philadelphian am 7. Dezbr. in Baltimore von Antwerpen an⸗ gekommen; Marquette am 9. Dezbr. von Philadelphia nach Ant⸗ werpen abgegangen; Vaderland am 10. Dezbr. von Antwerpen nach Neuyork abgegangen; Kroonland am 10. Dezbr. in Ant⸗ werpen von Neuyork angekommen; Lapland am 10. Dezbr. von Neuyork nach Antwerpen abgegangen; Mobile am 12. Dezbr. in Antwerpen von Baltimore angekommen; Philadelphig am 12. Dezbr. von Baltimore nach Antwerpen abgegangen; Menominee am 13. Dezbr. in Boſton von Antwerpen angekommen; Samland am 15. Dezbr. in Neuyork von Antwerpen angekommen; Manitou am 15. Dezbr. von Antwerpen nach Boſton und Philadelphia ab⸗ gegangen; Mobile am 16. Dezbr. von Antwerpen nach Baltimore abgegangen. In Antwerpen erwartet: Gothland gegen 18. Dezbr. von Neuyork; Lapland gegen 18. Dezbr. von Neuyork via Cher⸗ bourg und Dover; Marquette gegen 21. Dezbr. von Boſton und Philadelphia; Philadelphian gegen 2. Januar von Baltimore vio Hapre. Canadian Paeifie Nailway. (Transatlantiſcher Dampferdienſt von Antwerpen nach Kanada). Bewegung der Dampfer: Montfort am 14. Dezbr⸗ von Antwerpen nach St. John abgegangen; Montreal am 14. Dezbr. in St. John von Antwerpen angekommen. Mitdeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſebureanu Gundlach n. Bärenklan Kachf. Maundeim, Bahnbofplatz 7. direkt au Haupthbahnhof. **** Newspork, 16. Den.(Drahrberſcht der Hamburg⸗Amerika⸗Linie) Der Poſt⸗Dampfer„Pennſylvunia“ ſſt am 16. Dezbr., nachmittags 5 Uhr in New⸗Pork angekommen. Mitgeteilt von der Generalagentur Walther u. von Reckow, Mannheim, L 14, 19. *** 1* Telegraphiſche Schiffsnachrichten des Nordd Lloyd, Bremen. Den 20. Dez. Lützow angekommen Aden, Franken angek. Aden, Prinz Ludwig angek. Hiogo, Koblenz angek. Hiogo, Bülow angek. Kolombo, Kleiſt angek. Singapore, Friedrich der Große angek, Bremerhaven, Goeben angek. Schanghai, Schleswig angek. Ale⸗ randien, Halle angek. Antwerpen, Kaſſel abgefahren Galveſton, Borkum abgef. Antwerpen, Prinz Heinrich abgef. Neapel, Frank⸗ furt paſſiert Lizard, Wittenberg paſſiert Odeſſa Queſſant. Mitgeteilt vom Generalvertreter Hermann Malle⸗ Hrein, Mannheim, Hanſa⸗Haus, D 1% Telephon 180. Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 38 und 1637 20. Dezember 1910. Propiſionsfrei! Ver⸗ käufer Wir ſind als Selbſtrontrahenten Käufer umter Vorbehalt: Atlas⸗Lebeusverſicherungs⸗Geſellſchaft. gudwigshafen Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank Badiſche Maſchinenfabrik Sebold, Durlach Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Attien 7„ Vorzugs⸗Aklien Benz& Co., Rhein. Gasmot., Mannheim, Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft Bürgerbräu, Ludwigshafen Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch Datmler Notoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim Deutſche Südſeephosphat.⸗G. Europa, Rückverſ. Berlin Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriten Fahr Gebr.,.⸗Gel., Pirmaſens Filterfabrik Enzinger, Worms Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei. 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Die Dauer der Gesellschaft ist nicht auf bestimmte Zeit beschränkt. Der Zweck der Gesellschaft ist: 1. Die Transportversicherung in allen ihren Teilen und in jeder Form und 2. die Rückversicherung in allen Versicherungszweigen ohne Gebiets- beschränkung zu betreiben. 5 Die Gesellschaft ist berechtigt, fremde Versicherungs- Unternehmungen ganz oder zum Teil zu erwerben oder an solchen direkt oder indirekt zu beteiligen. Das Grundkapital, ursprünglich auf südd. Fl. 500000.— bestimmt, wurde gemäss Beschluss der Generalversammlung vom 6. Mai 1885 auf Mk. 4000000.— erhöht, wovon Mk. 2000000,—, eingeteilt in 2000 auf Namen lautende Axktien Über je Mk. 1000.— mit 259% Einzahlung emittiert wurden. Eine weitere Erböhung des Grundkapitals ist vor erfolgter voller Einzahlung zulässig. Durch Beschluss der ausserordentlichen Generalversammlung vom 10. November 1910 wurde das Aktienkapital von Mk. 2000 000.— auf Mk. 3000000.— erhöht und zwar durch Ausgabe von tausend nèeuen Aktien à Mk. 1000.— Nennwert mit 25% Einzahlung, welche vom 1. Juli 1910 ab dividendenberechtigt und den alten Aktien gleich- gestellt sind. Der Beschluss und seine Durchführung wurden am 15. November 1910 in das hiesige Handelsregister eingetragen. Die neuen Aktien von nom. Mk. 1000000.“ sind von einem Konsortium übernommen worden mit der Verpflichtung, den Be- sitzern alter Aktien gestempelte neue Aktien gegen Zahlung von Mk. 1000.— pro Stück zuzüglich 4% Produktzinsen vom 1. Juli 1910 ab zum Bezug dergestalt anzubieten, dass auf je nominal Mk. 5000.— alte Aktien nominal Mk. 2000.— neue Aktien bezogen werden konnten. Die Aktionäre sind demgemäss aufge- kordert worden, ihr Bezugsrecht innerhalb einer vom 21. November bis 5. Dezember 1910 angesetzt gewesenen Frist auszuüben. Das durch die Ausgabe der neuen Aktien erzielte Agio in Höhe von Mk. 750000.— ist dem gesetzlichen Reserve- konds zugeflossen. Die Kapitalerhöhung ist erfolgt zum Zwecke der Erhöhung der Garantie- mittel der Gesellschaft, Der volle Emissionsbetrag ist zum Verkehr bestimmt. Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt nunmehr Mk. 3000000.—, ein- geteilt in 3000 auf Namen lautende Aktien üäber je Mk. 1000.—. Die Aktien No. 1— 2000 tragen die facsimilierten Unterschriften des früheren Vorsitzenden des Aufsichtsrates, des Herrn Kommerzienrates Dr. Karl Diffené und des Herrn Direktors C. Herzog, die Aktien No. 2001-3000 diejenigen des gegenwärtigen g ddes Herrn Direktors Fr. Weinmann. Auf sämtliche Aktien ist gemäss dem Gesellschaftsvertrage eine Einzahlung von 25 90 geleistet. Ueber die Einforderung weiterer Einzahlungen bestimmt der Aufsichtsrat, Das Verfahren gegen säumige Aktionäre und deren Rechtsvorgänger richtet sich nach den gesetzlichen Vorschriften. Die Aktien werden unter Bezeichnung ihrer Inhaber in das Aktienbuch der Gesellschaft eingetragen. Im Verhältnis zur Gesellschaft gilt derjenige als Eigentümer einer Aktie, der als solcher in dem Aktienbuche der Gesellschaft verzeichnet ist. Kein Aktionär darf über 300 Aktien besitzen. Die Uebertragung einer Aktie bedark der Zustimmung des Aufsichtsrates, die ohne Angabe von Gründen verweigert werden kann. Nachdem die Umschreibung der Aktie auf den neuen Inhaber im Aktienbuche erfolgt ist, wird sie auf der Aktie selbst von einem Mitgliede des Aufsichtsrates und vom Vorstande bescheinigt. Für jede Umschreibung auf Grund eines Rechtsgeschäftes unter Lebenden ist ne Gebühr von Mͤk..— vom Erwerber zu entrichten. Im Falle des Ablebens nes Aktionärs steht dessen Erben eine Frist von 4 Monaten vom Todestage an Zu, innerhalb welcher der Gesellschaft anzuzeigen ist, auf wen die Aktienrechte uübergehen sollen. Der Vorstand der Gesellschaft pestellt nach Bestimmung 05 Aufsichts- rates aus einer oder mehreren Personen. Er wird gegenwärtig durch die Herren C. Herzog und Fr. Weinmann in Heidelberg gebildet. Der Aufsichtsrat besteht aus mindestens 5, höchstens 9 Mitgliedern; er 1 n nicht für eine längere Zeit, als bis zur Beendigung derjenigen Genern ersammlung gewählt werden, welche über die Bilanz für das vierte Geschäftsjahr ach der Ernennung beschliesst, wobei das Geschäftsjahr, in welchem die Ernennung rfolgt, nicht mitgerechnet wird. Der Aufsichtsrat besteht gegenwärtig aus den Herren: eh. Kommerzienrat Viktor Lenel, Präsident der Handelskammer in Mannheim, Vorsitzender, ommerzienrat Louis Hirsch von der Firma Jakob Hirsch& Söhne i in Maascheim, Stellvertreter des Vorsitzenden, r. Gustav Hohenemser von der Firma H. L. Hohenemser& Söhne in Mannheim, „Jordan von der Firma L. Jordan& Franz in Mannheim, duard Ladenburg in Mannheim, zeh. Kommerzienrat Wilhelm Landfried in Heidelberg. merzienrat Dr. C. Weyl in Mannheim. Die öffentlichen Bekanntmachungen der Gesellschaft sind gultig, wenn im Reichsanzeiger erschienen sind; jedoch werden sie noch in mindestens iner Mannheimer Zeitung veröffentlicht. Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr. Die Bilanz der Gesellschaft wird alljahrlich auf den 31. Dezember auf- gestell. Der bilanzmäàssige Reingewinn ist zu verwenden wie folgt: 1. zum gesetzlichen Reservefonds mindestens der 10. Teil, solange dieser Reservefonds den 10. Teil des Grundkapitals nicht überschreitet(diese Höhe ist bereits überschritten). Prospekt Über nom. Mk. 1000 000.— auf Namen lautende Aktien à Mk. 1000.— der Badischen Assecuranz-Oesellschaft Aktiengesellschaft in Mannheim mit 25% Einzahlung No. 200l—38000 mit halber Dividendenberechtigung pro 1910, Vorsitzenden des Aufsichtsrates, des Herrn Geh. Kommerzienrates Viktor Lenel schaft, Aktiengesellschaft in Mannheim, mit 25 90 Einzahlung No. 2001 dee sonst von der eee auf Achag des Vorstandes zan der Mannheimer Borse zugelassen worden. 4. zur Auszahlung eines Betrages von 4 vom Hundert des einbezahlten Grundkapitals an die Aktionäre, 5. zur Auszahlung der den Mitgliedern des Aufsichtrates zustehenden Anteile am Reingewinn, 6. Uber die dann noch verbleibende Summe verfügt die Generalversammlung auf Vorschlag des Aufsichtsrates, An Dividenden hat die Gesellschaft in den letzten 5 Jahren zur Verteilung gebracht: pro 1905 auf ein einbezahltes Kapital von Mͤk. 500000.— 3096 „ 1900 5 5„„ 500000.— 35, „ 5„„% „ 1908 5 5„„ 300000— 35 „„ 500000.— 45, Die Generalversammlungen werden durch den Vorstand oder Aufsichtsrat berufen, soweit nicht nach dem Gesetz oder dem Gesellschaftsvertrage auch andere Personen dazu belugt sind. Die Berufung der Generalversammlung hat mindestens 3 Wochen vor dem Tage der Versammlung zu erfolgen. Jede Aktie gewährt das Stimmrecht. Die ordentliche Generalversammlung der findet in der ersten Hälfte eines jeden ſahres statt. Die Einlösung der Gewinnanteilscheine der Gesellschaft, die Ausreichung neuer Gewinnanteilscheinbogen, die Ausübung eines etwaigen Bezugsrechtes, die Ausgabe neuer Aktien, sowie die Vornahme aller sonstigen von der General- versammlung beschlossenen, die Aktienurkunden betreffenden Massnahmen erfolgen in Mannheim bei der Suddeutschen Disconto-Gesellschaft-G. und bei dem Bankhause H. L. Hohenemser& Söhne. Hinsichtlich der Verjährung von Gewinnanteilen ist 8 801 B. G. B. massgebend. Die Bilanz, sowie Gewinn- und Verlustrechnung des Geschäftsjahres 1909 lauten wie folgt: Silanz per 3l. Dezember 1909 5 „unßn Mk. Pl. Aktivas Passiva: Verpflichtungen der Aktio- Aktien-Kapital-Konto 2 000 000— näre gegenũber der Kapital-Reservefonds-Konto 600 000 7 Gesellsehaft 1 Spezial-· Reservefonds- Konto 200 000 Kassenbestannllla 3409 35 Rückversicherungs- Haus-Konto 140 00— Reserve-Konto 150 000— Mobiliar-Konto bgescht⸗bie 75 Beamten-Unterstützungs- auf Mk. 1000)0 100— konds-Konto(mit diesjähr. Effekten-Konto 1074 648 70 Ueberweis. Mk. 105 551.25) 101 561 25 Hypotheken-Konto. 480 800—Kreditoren. 23706ʃ 28 Wechsel im Portefeuille. 20 368 88 Prämien- u. 4— Guthaben bei den Banken, 567 634 43** 2485 815 28 Pebiteren 959 273 63 Gewinn- und Verlust-Konto 6¹12 874828.—528.— f 55 — Gewinn- und Verlust-Rechnung per gl. Dezember 1909 Mux. Pf. Mk. Pf. Einnahmen: Saldo-Vortrag vom Jahre 190„„ 8 768 19 Vortrag der Prämien- und Schadenreserve vom Jabre 1008 1900 000— Pramien-Einnahmen aus Transport- Wee neen abzügl. Maklergebühren und Rabatte 5 2 908 756 83 Erträgnis der Kapitalanlagen und sonstige Einnahmen 422030 23³ Ausgaben: Rückversicherungs-Prämien 1005 933 74 Provisionen und Agenturunkosten„„38 0 Bezahlte Schäden, abzüglich des Anteils der Rückversieher er 10⁰9 664 99 Verwaltung ten, Steuern, Gewinnbeteiligung, Abschrei- erwaltungskosten, Steuern, G gung 840% 4 2481848 bung e 8 Brutto· Gewinn 2457 6ʃ2 18 NReserven: Für laufende Versicherungen, schwebende Schäden, Rück- verslcherängs Priafen VVF 2000 000—. Rein · Gewinn 4. 642 45 Verwendung: Zuschreibung zum Kapital-Reservefonds unterbleibt, da der- 4 selbe die statutenmässige Höhe überschritten hat. Dividende an die Aktionäre(Mlk. 142.30 pro Aktie) 2285 000— Tantièmen an Direktion und Aufsichtsrat, Gratifikationen. 115212 30 Ueberweisung an den Beamten-Unterstützungsfondss 5000— Auszahlung zurückgestellter Gewinnanteille 100 000— . 12 400 16 Vortrag auf neue Rechnung 1 457 612 46 Fur 55 laufende Geschäftsjahr ist wiederum ein belriedigendes Ergebnis zu erwarten. Mannheim, im Dezember 1910. Badische Assecuranz- Gesellschaft Aktiengesellschaft. Auf Grund des vorstehenden Prospektes sind nom. Mk. 1,000,000.— auf Namen lautende Aktien à Mk. 1,000.— der Badischen Assecuranz Gesell- 3000 mit halber Dividendenberechtigung pro 1910 zum Handel und zur Notierung Mannheim, 20. Derember 1910%