9 langen. Abonnement: Badiſche Vokkszeitung.) 70 Piennig monatlich. Bringerlohn 30 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pig. In ſerate: der Stadt Mannheim und Amgebung. e Nei Anabhängige Tageszeitung. (Mannheimer Volksblatt.) eſte Nachrichten Telegramm⸗Adreſſer „General⸗Anzeiges Mannheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 144 Oruckerei⸗Bureau(An⸗ nahmev. Druckarbeiten 341 Die Colonel⸗Zetle... 28 Pfg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Redattionn 677 Auswärtige Inſerate. 80. in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Narlsruhe. aen Verlags · 5 Die Reklame⸗Zeile.. 1 Mart Schluß der Juſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. Nr. 595. Donnerstag, 22. Dezember 1910. Abendblatt.) — aeeeereee Zur reichsländiſchen Verfaſſungsreform. Sp. Straßburg, 21. Dezember. In Nr. 588 des„General⸗Anzeigers“ haben wir dem Bedauern Ausdruck gegeben, daß es nicht gelang, für Elſaß⸗ Lothringen Bundesratsſtimmen, wenigſtens für das Reichs⸗ land angehende wirtſchaftliche und Verkehrsfragen, zu er⸗ Es war dieſer Punkt der am meiſten in die Augen ſpringende Fehler des Entwurfes. Inzwiſchen hat ſich die Preſſe aller Parteien mit dem Entwurf beſchäftigt, eine ein⸗ gehende Kritik hat eingeſetzt, verſchiedene Mängel wurden bloßgelegt, die eine nochmalige Stellungnahme notwendig machen. In der Zuſammenſetzung der Erſten Kammer fiel es un⸗ angenehm auf— das Verdienſt, deren Mangel bemerkt zu haben, gebührt einer nationalliberalen Zeitung— daß der Arbeiterſchaft keine geeignete Vertretung bewilligt worden war, wie es durch Wahl eines Vertreters der Arbeiterorganiſationen, die im Laufe des nächſten Jahres reichsgeſetzlich geregelt werden ſoll, hätte geſchehen können. Die„Straßburger Poſt“ teilt dazu mit, daß das Fehlen einer ſolchen Bemerkung auf einen redaktionellen Fehler der„Nord⸗ deutſchen Allgemeinen Zeitung“ zurückzuführen ſei. Der Ent⸗ wurf enkhalte vielmehr ausdrücklich die Beſtimmung, daß nach reichsgeſetzlicher Regelung der Arbeiterorganiſationen ein Ver⸗ treter derſelben in die Erſte Kammer gewählt werden ſolle. Von elſaß⸗lothringiſcher Seite wird dann weiterhin ein Widerſtand gegen das kaiſerliche Ernennungsrecht von 18 Mitgliedern zur Erſten Kammer ins Werk zu ſetzen verſucht; 0 ie auch von anderer, beſonders ſüddeutſcher Selte hier eine Korrektur verlangt wird, macht die reichs⸗ ländiſche Preſſe darauf aufmerkſam, daß der Berliner Kſtß weſentlich durch dieſe Beſtimmung vermehrt wird. Es iſt nun kaum anzunehmen, daß die Regierung auf einſchneidende Aenderungen ſich einläßt— ein nicht ganz beiſeite zu werfen⸗ der Vorſchlag wäre, dem Kaiſer das Ernennungsrecht von einem Drittel, alſo 12 der Mitglieder, zu überlaſſen und aus den 3 Bezirkstagen je 2 Mitglieder zu entſenden— wohl wird die Regierung aber nicht umhin können, ſich darüber zu äußern, welche Perſönlichkeiten in die Erſte Kammer entſandt werden können. Während nämlich nach der Veröffentlichung in der„Norddeutſchen Allgemeinen Zeitung“ der Entwurf den Wohnſitz in Elſaß⸗Lothringen für die „wählbaren“ Mitglieder der Erſten Kammer fordert, fehlt eine gleiche Beſtimmung für die vom Kaiſer„Ernannten“. Es wäre nun wohl möglich, daß der Entwurf wirklich eine ſolche Beſtimmung für die„ernannten“ Mitglieder nicht enthält, es ſich alſo nicht um ein redaktionelles Verſehen der„Norddeut⸗ ſchen Allgemeinen“ handelt, indem der Bundesrat der Anſicht iſt, daß, nachdem die Parteien ihre Führer in die Zweite Kam⸗ haben und 18 Mitglieder der Erſten Kammer ereits gewählt ſind, ſich im Reichsland keine 18 Männer mehr finden ſollten, denen man unbedingtes Vertrauen ſchenken darf, ſodaß man ſich eine Hintertür offen halten müſſe, ſo können wir es andererſeits doch verſtehen, daß dieſer Punkt in Elſaß⸗Lothringen den ſchärfſten Widerſtand herausfordert und man davon die ganze Reform abhängig machen will.] waren, iſt heute kaum noch die Schleunige Aufklärung von Regierungsſeite iſt hier ſicherlich am Platze. Bezeichnend für den Geiſt des Zentrums und unter allen Umſtänden abzulehnen iſt die Forderung einiger Zentrums⸗ blätter nach ſtärkerer Vertretung der Katholiken in der Erſten Kammer. Mit dem Wahlrecht zur Zweiten Kammer iſt man, ab⸗ geſehen von der Wohnſitzklauſel, allerorts einverſtanden. Selbſt das Zentrum hat nichts mehr gegen die Altersmehr⸗ ſtimmen einzuwenden. Dagegen wird im Reichstag die Be⸗ ſeitigung der Wohnſitzklauſel verlangt werden, da dieſelbe gerade für elſaß⸗lothringiſche Verhältniſſe an völlig verkehrter Stelle iſt. Betroffen von deren Beſtimmung wird die fluk⸗ tuierende Arbeiterſchaft, alſo größtenteils die Sozialdemo⸗ kratie. In Elſaß⸗Lothringen iſt aber der Feind des Deutſch⸗ tums und jeden Fortſchritts der Klerikalismus; die politiſchen Verhältniſſe drängen geradezu auf ein Zuſammen⸗ gehen aller liberalen Kreiſe hin, da nur auf dieſem Weg die Möglichkeit einer dauernden fortſchrittlichen Entwicklung in deutſchem Sinne gegeben iſt. Schließlich war es zweifelhaft, ob die ſpätere Abänderung der reichsländiſchen Verfaſſung der Landesgeſetzgebung oder Reichsgeſetzgebung vorbehalten bleiben ſoll. Die„Straßburger Poſt“ ſtellt daher feſt, daß die Verfaſſung des Reichslandes nur auf Grund übereinſtis mender Beſchlüſſe von Bundesrat und Reichstag als Reichsgeſetz zu ſtande kommen kann, um dann vom Kaiſer unter Gegenzeichnung des eichskanzlers ausgefertigt und verkündet zu werden; da es ſich nicht um innere Landesangelegenheiten handelt, ſondern um die Feſt⸗ ſetzung der ſtaatsrechtlichen Beziehungen des Reiches zum Reichslaud. Im übrigen wird, allen Anzeichen nach zu ſchließen, die ſozialdemokratiſche Partei den Entwurf rundweg abſchlagen. Der ſozialdemokratiſche Kreisverein Mülhauſen hat für den 8. Januar eine große Proteſtverſammlung mit nachfolgender Straßendemonſtration in Ausſicht genommen gegen die Um⸗ wandlung Elfaß⸗Lothringens in eine„Hohenzollernſche Kron⸗ domäne“. ————— Polftische(lebersſcht. * Mannheim, 22. Dezember 1910. Die Ausſichten des Ichiffahrtsabgaben⸗ Geſeßzes. Wie den„Leipz. N. Nachr.“ von parlamentariſcher Seite mit⸗ geteilt wird, ſind die Ausſichten des Geſetzes über die Erhebung von Schiffahrtsabgaben auf den freien deutſchen Strömen keine beſon⸗ ders guten, da nicht nur die Arbeiten in der Kommiſſion, an die der Entwurf verwieſen wurde, ſehr langſam vorwärts gehen, ſondern weil die Zahl derjenigen Parlamentarier, die gegen die Abgaben eintreten, ſtändig im Wachſen begriffen iſt. Namentlich in der nationalliberalen Fraktion hat die Stimmung für das Geſetz ſehr abgeflaut. Während früher noch etwa zwei Drittel der Fraktionsmitglieder für das Geſetz zu haben Hälfte davon überzeugt, daß eine Feuilleton. Münchener Ausſtellungen. (Von unſerem Münchener Berichterſtatter.) Wie in den übrigen deutſchen Großſtädten, die hier einige ZJahre München vorgerückt waren, macht ſich im Kunſtleben der baheriſchen Hauptſtadt nunmehr ebenfalls der Wunſch nach ab⸗ wechſlungseicher Einteilung der Winterſaiſon geltend. Früher war man auf die alljährliche Glaspalaſtausſtellung allein ange⸗ wieſen und in den Monaten des Schweigens mußte der Kunſt⸗ berein das Manko decken. Inſoferne iſt es nicht unwichtig, von der merkantilen Bedeutung der Münchner Kunſt zu ſprechen, nach⸗ dem das Kommen der Fremden mit der Ausſtellungseröffnung zuſammenfiel. Die geringe Kaufluſt der Einheimiſchen mochte wohl vor Winterausſtellungen warnen. Die Zeiten haben ſich ge⸗ ändert und man darf ruhig ſagen, daß die Bedeutung der Aus⸗ ſtellungen vom Dezember bis zum März denen des Sommers ent⸗ pricht, wenn nicht ſogar ſie übertrifft. Die Sezeſſion, der as Verdienſt gebührt, zuerſt mit der Tradition gebrochen zu haben, bringt ſeit längerer Zeit im Winter Geſamtausſtellungen einzelner Künſtler, beſonders ſolcher, deren 60. Geburtstag feierlich begangen werden ſoll, diesmal des ſtillen altmeiſterlichen Land⸗ ſchafters Haider und des farbenkräftigen Tiermalers Heinrich Zügel. Es iſt aber Chroniſtenpflicht, den Ereigniſſen nicht vorauszugreifen, und ſo haben wir in dieſem Bericht die Ueber⸗ ſicht über das Geleiſtete zu geben. Man darf kühnlich ſagen, daß auf dem Gebiete der neuen Kunſt im Laufe des letzten Viertel⸗ jahres in München erſtaunlich piel und erſtaunlich verſchiedenes gezeigt worden iſt, von Kalckreuth zu van Gogh, von Piſſarro nd Sisley zu Fritz Oßwald und Wilhelm Gallhof, von Hoetger 5 Zina Eliasberg. Eine ſehr geſchickte Sonderausſtellung zwi⸗ ſchen der bunten Welt der Bilde jetzt an in der modernen Galerie im Arcopalais ſeine Neu⸗ ausgaben und erleſenen Kunſtblätter zeigt. An die Spitze der ſämtlichen Ausſtellungen möchte ich die Sammlung von etwa 40 Werken Graf Leopold Kalckreuths ſtellen, die gegenwäertig in der Galerie Heinemann zu ſehen iſt. Zu der Bilderreihe, die ſchon ſeit dem Beginn des vergangenen Jahres, ausgehend von der Berliner Sezeſſion und dem Leipziger Kunſtverein, durch die großen deutſchen Kunſthandlungen wan⸗ derte, ſind mehrere Arbeiten der jüngſten Zeit gekommen, ein vor glattem Hintergrunde ſehr breit gemaltes und mit plaſtiſcher Kraft vortretendes Herrenbildnis und verſchiedene Interieurs und Landſchaften. Unter den Interieurs darf das Hamburger Fleet, das von dem eigentlichen Stil Kalckreuths ſo wenig zeigt, dafür faſt an Thaulows leuchtendere Hafenbilder denken läßt, die meiſte Aufmerkſamkeit beanſpruchen. Sehr eigenartig, in ihrer Löſung vom Gegenſtändlichen in die Richtung Trübners einge⸗ ſtellt ſind die Kuxhavener Strandbilder, mehr als Verſuche eines ſelbſtändigen Landſchafters. Am bedeutendſten erſcheint der Por⸗ trätiſt, vor allem in dem Bildnis einer alten Dame im Garten, das in der individuellen Behandlung der Geſichtseinzelheiten an Leibl erinnert, aber einer leichten Abſichtlichkeit ſich gerne erfreut. Ein junger Weſtfale, Wilhelm Gallhof, hat in der Kunſt⸗ handlung von Brake die Früchte eines an Farbigkeit der Behand⸗ lung und Sinnlichkeit des Vorwurfs reichen Lebens ausgeſtellt. Es iſt ein Schüler von Corinth, der ſeinen Meiſter nicht verleug⸗ net, der noch über Corinths Suſanna und Bathſeba hinausgeht. Gallhof wird darum bei den Bedächtigen und Stillen niemals Beifall finden, denn ſeine Begabung beruht ganz auf der Wildheit ſeines Temperamentes. Erſt wenn es ihm gelungen ſein wird, bei der Einſetzung der erotiſchen Note ſeine exzentriſchen Ge⸗ danken in das Maß einer geſunden Aeſthetik einzuſpannen, dürfen wir hoffen, daß er die ausgezeichnete maleriſche Begabung, welche ſich mehr als auf den publikumsſicheren Akten auf den bunten Karnevalsſtücken ausſprach, in einem unanſechtbaren künſtleriſchen hat der Inſelderlag, der don Sinne berarbeffen kann. Denn urwaldkräftige Wildheit, Austoben Erwerbsgruppen möglich ſei. Man ſteht dabei auf dem Stand⸗ punkte, daß der Entwurf viel zu wenig begründet ſei, daß jede zuverläſſige Berechnung über ſeine Wirkungen fehle und daß als Hauptſache die Zuſtimmung Hollands und Oeſterreichs zu dem Enk⸗ wurfe ausſtehe und angeſichts des dortigen Widerſtandes auch ſo bald nicht zu erwarten ſei. Die Ausſichten des Entwurfes ſind alſo keine be⸗ ſonders erfreulichen, eine Tatſache, die man in vielen Kreiſen der opponierenden Bundesſtaaten mit Genugtuung begrüßen wird, Eine politiſche Maßfregelung. Wir hatten ſchon kürzlich mitgeteilt, daß der Kreis⸗ tag des Kreiſes Lyſck dem Buchdruckereibeſitzer Auſchwitz, dem Herausgeber des„Lycker Tageblattes“, das mit Nachdruck die nationalliberalen Intereſſen vertritt, den Druck des Kreisblattes gekündigt und ihn der maſuriſchen Druckerei übertragen hat, in deren Verlag die konſervatibe „Lycker Zeitung“ erſcheint. Für den, der etwa noch im Zweifel darüber ſein ſollte, daß es ſich hier um eine poli⸗ tiſche Maßregelung handelt, ſei aus der betreffenden Sitzung des Kreistages noch einiges mitgeteilt. Als Be⸗ gründung() wurde angeführt, daß die Maſuriſche Druckerei gebeten hat, ihr den Druck und Verlag des Kreisblattes zu den gleichen Bedingungen wie der bis⸗ herigen Druckerei zu übertragen. Als der Bürgermeiſter Klein von Lyck unter Hinweis auf den Mangel jeglicher ſach⸗ licher Begründung beantragte, den Gegenſtand von der Tages⸗ ordnung abzuſetzen und die Begründung zu beſchaffen, ver⸗ ſchanzte ſich der Vorſitzende hinter der Ausrede, der Antrag ſei von Mitgliedeun des Kreistages eingebracht worden und der Kroisausſchuß fei geſetzlich nicht verpflichtet, zu den Anträgen von Mitgliedern Stellung zu nehmen. End⸗ lich rückte aber einer der konſervativen Antragſtellor, Sie⸗ bert, doch mit dem Grunde heraus, der darin zu ſuchen ſei, daß das„Lycker Tageblatt“ mit ſeinen die Landwirk⸗ ſchaft bekämpfenden Artikeln eine Stellung einge⸗ nommen habe, wie ſie einem Verlage, der ein amtliches Publi⸗ kationsorgan erſcheinen laſſe, nicht zukomme.“ Mik Recht er⸗ widerte darauf das angegriffene Blatt, daß Herr Siebert unter Landwirtſchaft nur das Großagrariertum zu verſtehen ſcheine; denn die Intereſſen der Land⸗ wirtſchaft als ſolcher, wie auch ganz beſonders der kleinen Landwirte habe er ſtets mit Nachdruck ver⸗ treten; im übrigen habe doch die Herſtellung einer Druckſache mit der Politik abſolut nichts zu tun. Es iſt alſo offenbar, daß für die Kündigung einzig und allein politiſche Momente maßgebend geweſen ſind. Herr v. Beth⸗ mann⸗Hollweg mag daraus erſehen, wie recht der Ab⸗ geordnete Baſſermann hatte, als er in ſeiner Etats⸗ rede eindringlich die Unpartejlichkeit der Ver⸗ waltungsbehörden in politiſcher Beziehung forderte als eine der unerläßlichen Vorbedingungen einer wirkſamen Sammlungspolitik. Denn was nützt uns ein„über den Parteien“ ſtehender Kanzler und Miniſter⸗ präſident, wenn der amtliche oder private Einfluß der Lan d⸗ rätie ſich einſeitig in den Dienſt der Konſervativen Parteipolitik ſtellt. Wären die preußiſchen Landräte perſönlichen Temperaments ſelbſt mit ſtarken Neigungen zum Uebertriebenen können wohl Faktoren künſtleriſcher Beſtrebungen ſein, aber niemals ſolche als ausſchließliche und entſcheidende Be⸗ dingungen beſtimmen. Wo die Grenze eines immer, und ſelbſt bei der ſcheinbar größten Unnatürlichkeit durchaus klaren Tem⸗ peraments im perſönlich⸗künſtleriſchen Sinne liegt, ſehen wir dei einer Betrachtung von Werken Vincent van Goghs, die in der modernen Galerie im Arcopalais einen Saal einnehmen. Hier iſt auch Gelegenheit geboten, die außerordentliche Sicherheit, ja ſogar(lim Sinne des Künſtlers) akademiſche Richtigkeit der van Goghſchen Zeichnungen anzuerkennen. Die hier ausgeſtellten Bilder ſind mit Ausnahme des Porträts eines Offiziers nicht von der Bedeutung der„Brücke“ oder des„Gartens in Arles“, deren Betrachtung auch den Laien über die an ſich ſo ungeheuer einfachen Abſichten der van Goghſchen Kunſt, der vielumſtrittenen und faſt ſchon zu ſehr anerkannten, aufklärt. Aber auch„Dau⸗ bignys Garten“ und die Landſchaften aus der Provence geben ſchon einen verhältnismäßig klaren Aufſchluß. Für ſich allein ſtehen die Stilleben, ein Paar Holzſchuhe, das einſache Schlaf⸗ zimmer mit der ſcheinbar verzeichneten Bettſtatt. Zolas oft zitier⸗ ter Spruch, daß Kunſt nichts ſei als die von einem Temperament geſehene Natur, kommt angeſichts dieſer monumentalen Einfach⸗ heit zu einer wie ſelbſtverſtändlichen Berechtigung. In der gleichen Galerie wurde kurz vorher eine Sammlung von Werken Piſſarros und Sisleys gezeigt. Die verſchie⸗ denen Phaſen der künſtleriſchen Entwickelung Piſſarros kamen nicht ganz deutlich erkennbar heraus. Dies war vor einigen Jahren auf einer Ausſtellung in Hamburg beſſer möglich geweſen, Aber Piſſarros Frühzeit wie ſeine Annäherungsperiode an Corofs graue Nebligkeit waren doch mit charakteriſtiſchen Beiſpielen belegt. Man mag in Erinnerung an dieſe weichen Landſchaften über den Wert der dekorativen Landſchaft nachdenken, wenn man an der gleichen Wand jeßt die große Zahl der Bilder ſieht, die Fritz Oßwald im letzten Sommer in Hamburg und Wyk an⸗ 4. Seite. Seuesralbuuzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 22. Dezembher. davon überzeugt, daß man höheren Orts eine der⸗ artige Parteibetätigungmißbilligt, dann würde ſich auch die Initiative konſervativer Kreistagsmitglieder weniger ſtürmiſch entfalten, und derartige Beſchlüſſe von Kreistagen würden unterbleiben. Zum Greifswalder Landratsprozeß ſchreibt die Nationalliberale Korreſpondenz u..: Von dem Sohne des pommerſchen Oberpräſidenten v. Maltzahn, der einem hochgebildeten, für die Staatsintereſſen und das Ge⸗ meinwohl unentbehrlichen Berufsſtand an offener Feſttafel eine frivole Beleidigung— bis heute ungeſtraft— ins Geſicht ſchleudern durfte, war eine pflichtgemäß unparteiiſche Wahrnehmung der In⸗ tereſſen aller ſeiner Kreiseingeſeſſenen um ſo weniger zu er⸗ warten, als, wie wir ſahen, ſeine mangelnde Befähigung zur Be⸗ kleidung des Landratsamts ſchon faſt vor einem Jahrzehnt das Par⸗ lament beſchäftigte. Seither iſt nichts geſchehen, man ließ ihn ge⸗ währen; und Freiherr Axel von Maltzahn etablierte ſich nun erſt recht als Agent der konſervativen Partei. Es kann ihm auch nicht als mildernder Umſtand dienen, daß der Führer des Freiſinns, der nun zu der ungeheuerlichen Strafe von einem Jahr Gefängnis verurteilte Rittergutsbeſitzer Becker zweifellos auch nicht der Maun war, die Austragung der politiſchen Gegenſätze im Kreiſe Greifs⸗ wald⸗Grimmen in angemeſſener Form zu verbürgen. Es iſt z. B. erwieſen, daß Becker in einer Eingabe an den Miniſter die körper⸗ liche Züchtigung des Landrats anriet oder verlangte. Aber gegen ſolche und ähnliche unqualifizierbare Entgleiſungen gibt es eine feinere und vornehmere Abwehr, als ſie der Sohn des Oberpräſiden⸗ ten der Provinz Pommern anwandte. Er hat den politiſchen Gegner aufs kleinlichſte ſchikaniert, ihn mit andauernden Ordnungsſtrafen bis zum Gefamtbetrage von 3000 M. bis aufs Blut gepeinigt, das freiſinnige„Greifsw. Tageblatt“ öffentlich ein„Schweineblatt“ genannt, die Kreiseingeſeſſenen vor dem Ankauf der Beckerſchen Pferde gewarnt, einen 10 Kilometer entfernten Kanzliſten, ſeinen Privatſekretär, zum Gutsvorſteher ernannt, die Beckerſchen Steuer⸗ erklärungen ſyſtematiſch beanſtandet uſw. Herr von Bethmaun⸗Hollweg iſt andrerſeits unausgeſetzt be⸗ müht, das Vertrauen in ſeine„über den Parteien“ ſtehende Kanz⸗ lerſchaft zu mehren und zu feſtigen. Und wenn er mit Engels⸗ zungen redete— dieſer Greifswalder Prozeß fegt alle ſeine Be⸗ ſeuerungen mit einem Schlage hinweg, daß eine Erſcheinung wie der Landrat Axel von Maltzahn in Preußen noch möglich iſt, iſt ſchließlich nicht ſeine Schuld. Derartige durch Generationen ge⸗ feſtigte Verhältniſſe laſſen ſich nicht über Nacht ändern. Aber daß ein Landrat, der das ihm anvertraute Amt bis zu ſolchem Grade zu paxteipolitiſchen Zwecken mißbrauchte, noch g eduldet werden konnte, nachdem die Regierung ſogar im Parlament längſt auf ſein Treiben aufmerkſam gemacht war; daß Herr v. Bethmann hier, wo er einmal eine Reinkultur unſeres preu iſchen Landrats⸗ ſyſtems in greifbarer Geſtalt vor ſich ſah, ni t einſchritt und ein warnendes Exempel ſtatuierte, das wird im Lande nicht verſtanden werden; das muß in Verbindung mit dem unbe⸗ greiflichen Strafkammerurteil aufreizender, verhetzender wirken, als alle demagogiſche Kunſt es vermag. Wir können nur immer wieder auf das hier ſchon mehrfach erwähnte, kluge Wort Macau⸗ leahs hinweiſen:„Es iſt nichts Seltſames, daß die Menſchen, wenn man ihnen das Vernünftige verweigert, das Unvernünftige for⸗ dern. Wir haben eingeſehen, daß die wahre Quelle demagogiſcher Macht in der Hartnäckigkeit der Regierenden zu ſuchen iſt und daß eine liberale Regierung ein konſervatives Volk macht.“ Die Forde⸗ rung nach einem unparteilichen Beamtentum im Lande, wird jedermann als vernünftig, berechtigt und ſelbſt⸗ verſtändlich anerkennen. Wird dieſes Verlangen auch in Zu⸗ lunft verweigert, ſo fürchten wir, daß keine Regierung ſtark genug iſt, den lauernden Mächten demagogiſcher Verhetzung Einhalt zu tun. „Erhaltung oder„Lörderung“ der Landwirtſchaft. Die Nationale Zeitungskorreſpondenz für Politik und Volkswirtſchaft„Deutſcher Bote“ von Arthur Dix ſchreibt: Vom„Schutze der Landwirtſchaft“ haben wir im Verlaufe der beiden letzten Jahrzehnte jeden Tag vernommen. Es iſt auch nicht zu beſtreiten, daß im Beſitze des ihr gewährten Schutzes die Landwirtſchaft ſich in ihrer Produktion kräftig ſortentwickelt hat; aber es liegt doch gleichwohl immer noch Anlaß genug vor, daran zu erinnern, daß der gewährte Schutz eben ihrer Fortentwicklung und nicht etwa nur ihrer Erhaltung dienen ſoll. Eine Agrarpolitik lediglich mit dem Ziele der Konſervierung wäre eine verfehlte Agrarpolitik. Jeder Schutzzoll ſoll und muß ein Erziehungszoll bleiben! Wie Induſtriezölle, die zu Truſt⸗Bereicherungszöllen ausarten, keine Berechtigung mehr haben, ſo werden Agrar⸗ zölle auf die Dauer nicht getragen, wenn ſie im weſentlichen Kur die Einkünfte des einzelnen Beſitzers und nicht in ent⸗ wrechendem Maße die landwirtſchaftliche Produktion im all⸗ gemeinen zugunſten der Geſamtheit ſteigern. Wie geſagt: Die techniſchen Fortſchritte haben ja bedeutende Produktions⸗ ſteigerungen gebracht: aber daß unter dem Zeichen des Schutzes der Landwirtſchaft für ihre Fortentwicklung doch noch bei weitem nicht genug geſchehen und in erſter Linie nur ihre Erhaltung in den alten Formen erzielt worden iſt, dafür ſpricht neben den ewigen Fleiſchverſorgungs⸗Debatten wohl deuklich genug die Tatſache, daß ein ſo vorzüglicher Kenner unſerer Agrarverhältniſſe und ſo warmherziger Freund der Landwirtſchaft wie Prof. Sering im Landes⸗Oekonomie⸗ Kollegium den bedeutſamen Ausſpuch tun konnte:„Ohne kraftvolle Durchführung der Innenkoloni⸗ ſation gibt es keine Aufrechterhaltung der Agrarzölle!“ Die Innenkoloniſation iſt das wirkſamſte Mittel zur landwirtſchaftlichen Produktionsſteigerung; insbeſondere för⸗ dert ſie am beſten auch die Fleiſchverſorgung des Volkes, auf die mit dem ſtarken Wachstum der Bevölkerung und der fort⸗ ſchreitenden Steigerung der allgemeinen Lebenshaltung immer größerer Wert gelegt werden muß. Für die Allgemeinheit kommt es nicht darauf an, durch den agrariſchen Schußzoll und die Agrarpolitik überhaupt den einzelnen Grundbeſitzer von heute in guten finanziellen Verhältniſſen zu erhalten, ſondern in materieller Beziehung eine möglichſt ſtarke land⸗ wirtſchaftliche Produktionsſteigerung, in perſönlicher Be⸗ ziehung möglichſt große, ſtarke und feſte Stämme ländlicher Bevölkerung zu erzielen. Nach beiden Richtungen wirkt die innere Koloniſation, die tatkräftige Mehrung des deutſchen Bauernſtandes! Die beiden feindlichen Brüder: Bund der Landwirte und Deutſcher Bauernbund, bekennen ſich beide zu einer konſequen⸗ ten Politik des Landwirtſchaftsſchutzes; der Deutſche Bauernbund für ſein Teil aber wird in der Lage ſein, das Programm ſchützender Agrarpolitik viel lebens⸗ voller auszugeſtalten als der Bund der Landwirte und es auch für die nichtlandwirtſchaftliche Mehr⸗ heit der Bevölkerung viel ſchmackhafter zu machen, wenn er mit allem Nachdruck den Ton in der angedeuteten Weiſe nicht auf die Erhaltung, ſondern auf die Fort⸗ entwicklung der Landwirtſchaft legt. Reichstagswahlen 1911. Die Wahlparole der Sozialdemokratie. Der bekannte Führer der bayeriſchen Sozialdemokratie, Herr v. Vollmar, gab in einer Wahlverſammlung in München⸗Haidhauſen die Wahlparole der Sozialdemokratie für die nächſten Reichstagswahlen bekannt. Dieſe lautet: Ausdehnung der Sozialdemokratie bis in die äußerſten Grenzen des Reiches und Stärkung ihres Einfluſſes, keine Unterſtützung keinem Kan⸗ didaten des ſchwarz⸗blauen Blocks, mit der Unterparole für Bayern: Aeußerſte Bekämpfung des Zentrums. Danach würden alſo die Hoffnungen des bayeriſchen Zentrums, das ſchon ſo oft und gern Arm in Arm mit den Sozialdemokraten gegangen iſt, auf die Hilfe des Sozialdemo⸗ kratie diesmal ſich nicht erfüllen. Der Bund der Landwirte und das Zentrum. Köln, 21. Dez. In einer Verſammlung des durch und durch klerikalen Hunsrücker Bauernvereins wurde ein Ausſchuß gewählt, der mit einem Ausſchuß des Bundes der Landwirte über ein etwaiges Zuſammengehen bei den nächſten Reichstagswahlen verhandeln ſoll. Die Anregung hierzu iſt vom Bund der Landwirte ausgegangen.— Der Bund der Landwirte iſt ſeit vielen Jahren beſtrebt, in die Zentrums⸗ kreiſe des Weſtens als guter Freund einzudringen. Bisher aber hat ſich das Zentrum dieſer Hilfe klug erwehrt. Das liberale Abkommen für Brandenburg. Der Inhalt des freiſinnig⸗nationalliberalen Wahl⸗ abkommens für die Provinz Brandenburg ſoll geheim gehalten werden, bis die einzelnen Wahlkreisorganiſationen ihre Zu⸗ ſtimmung erteilt haben. Trotzdem werden ſchon jetzt über die Verteilung der Kandidaturen zwiſchen der Fortſchrittlichen Volkspartei und den Nationalliberalen Mitteilungen ver⸗ breitet, u. a. in der„Köln. Ztg.“ Dieſe Angaben ſind aber, wie der Voſſ. Ztg.“ von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, unzutreffend. Die Veröffentlichung des Wahlabkommens wird erſt erfolgen, wenn über zwei Wahlkreiſe, wegen deren zwiſchen den beiden Parteien noch verhandelt wird, eine Eini⸗ gung erzielt iſt. gefertigt hat. Je farbiger und leuchtender die einzelnen Stücke hingemalt ſind, je weniger ſie auf maleriſche Qualität Rückſicht nehmen, um ſo bedeutender erſcheint merkwürdigerweiſe Oßwalds urſprüngliches Talent, das ſich nach der dekorativen Seite hin ausgebildet hat, während es wohl in der maleriſchen Zuſammen⸗ haltung des Naturausſchnittes im Bildganzen beruht. Oßwald malt rote Schiffskörper, graue Dünenwälle mit der gleichen Sicherheit, die er bei ſeinen Winterlandſchaften bewies. Wir er⸗ ſtaunen und erſchrecken beinahe über die Leichtigkeit, mit der alle dieſe Stücke geſchaffen ſind, aber in dieſer Leichtigkeit, wie in dem Dinneigen zur Dekoration, der mehr amateurphotographiſch als künſtleriſch gepackten Natur liegt für die große Begabung Oß⸗ walds eine ſchwere Gefahr, vor der ihn die Zuſtimmung des Publikums warnen möge. Während ich dieſe Zeilen ſchreibe, fallen drei Einladungen auf meinen Tiſch: Eröffnung der Sezeſſivn, Ausſtellung von Werken öſterreichiſcher Kunſt aus bayeriſchem Privatbeſitz im Wünchener Kunſtperein anläßlich der 50jährigen Mitgliedſchaft des Kaiſers von Oeſterreich, Ausſtellung von Werken ſpaniſcher Kunſt des 16.—18. Jahrhunderts. Da erheben ſich doch Bedenken, o dieſes Viele ſtatt Gutes zu ſtiften, Anregung zu bringen, nicht doch Verwirrung verurſacht und Oberflächlichkeit befördert, die in künſtleriſchen Dingen nicht ernſthaft genug auszuſperren iſt! U. B. Aus dem Leben Angeloa Uenmanns. Aus dem Leden Angelo Neumanns, dem vor wenigen Tagen gerſtorbenen Direktor des Deutſchen Theaters in Prag, der ſich be⸗ ſonders einen Namen dadurch gemacht hat, daß er als Mitdirektor des Leipziger Stadttheaters Richard Wagner die Wege ebnete, wiſſen die„Leipz. N..“ nun einige ganz intereſſante EGpiſoden zu erzöhlen, die alle auch in Verbindung mit Wagner ſtehen. Wir baben ſie wachſtezend wieder. Wie Neumann den„Nibelungenring“ erwarb. Angelo Neumanns erſte Begegnung mit Richard Wagner fand am 21. Januar 1878 in Bayreuth ſtatt, wohin Neumann von Leipzig aus nach telegraphiſcher Ankündigung gereiſt kam, um die Sünden ſeines Leipziger Mitdirektors Förſter, der die Lebensfähig⸗ keit des„Ringes“ bezweifelt hatte, wieder gut zu machen, und von Wagner die Erlaubnis zur Aufführung des ganzen„Ringes“ zu er⸗ bitten. Wagner war anfänglich gegen den Kollegen Förſters recht mißtrauiſch, aber die Beredſamkeit, mit welcher der für Wagners Werk begeiſterte Gaſt ſeinen Plan vortrug, indem er auch ſofort ſchon die vier Tage der erſten Aufführung angab, machten auf Wagner erſichtlichen Eindruck. Er ſah Neumann eine Weile an, dann wandte er ſich an ſeine Frau:„Was ſagſt du zu dem Manne? Soll ich ihm glauben?“— Und nachdem Frau Coſima ſich zugunſten des entwickelten Planes ausgeſprochen hatte, begann Wagner über die einzelnen großen Schwierigkeiten der Inſzenierung ſich bis ins kleinſte Detail auszulaſſen. Die geſpannte Aufmerkſamkeit, mit der Neumann dieſen für ihn unſchätzbaren Ausführungen folgte, ſchien ihm zu gefallen, und ſchließlich forderte Wagner ſeinen Gaſt mit unendlichem Wohlwollen in ſeinem Ausdrucke auf, am Schreibtiſch den Vertrag niederzuſchrieben, worauf Neumann ſagte, der Meiſter möge dies doch lieber ſelbſt nach ſeinem, Neumanns Diktat tun, „Was, Sie wollen diktieren, un“ ich ſoll ſchreiben?“—„Ja, Meiſter, denn erſtens werde ich den Vertrag ſo diktieren, wie er in unſerm gegenſeitigen Intereſſe ſein ſoll, und dann gewinne ich von Ihrer Hand ein unſchätzbares Dokument.“ Wagner blickte lächelnd ſeine Frau an, dann wandte ex ſich zu Neumann:„Nun gut, diktie⸗ ren Sie.“ Die verhüngnisvolle Aktentaſche. Während der großen Richard Wagner⸗Fahrt war Angelo Neu⸗ mann, ſo erzählt die„Bohemia“, in Italien einmal in Gefuhr, um den geſamten Ertrag der bereits erledigten halben Tournee ge⸗ pfändet zu werden. Und das kam ſo. Richard Wagner hatte Neu⸗ mann für die Tournee das ausſchließliche Aufführungs⸗ und Eigen⸗ tumsrecht des„Ring“ konzediert. Eines Tages nun kam das En⸗ Der Apionageprozeß gegen die beiden Eng⸗ länder vor dem Reichsgericht. sk. Leipzig, 21. Dezember. (Fortſetzung.) 8 Auf Borkum ſind die Angeklagten am 20. Auguſt eingetroffen, an dem Tage, als der Rieſenſcheinwerfer der deutſchen Flotte zum erſten Mal probiert wurde. Tagsüber haben ſich beide getrennt aufgehalten, am Abend aber ſind ſie wieder zuſammen⸗ getroffen, um ſich die Verſuche mit dem Scheinwerfer anzuſehen⸗ Brandon gab auf Befragen zu, er ſei über einen Draht⸗ zaun geſtiegen, von dem er wußte, daß er zur Abſperrung diente, ſei dann im Dunkeln zu den Geſchützen der Batterie ge⸗ gangen, wo er bei dem Verſuche, die Geſchütze näher zu beſehen und ſich Aufzeichnungen zu machen, von einem Poſten verhaftet wurde. Bei dieſer Ausſage ſeines Mitangeklagten meldet ſich Treuch zum Wort und teilt mit, zuerſt ſei er zu der Batterie vor⸗ geſchlichen und habe nach ſeiner Rückkehr Brandon aufgefordert, dasſelbe zu tun. Als dieſer nicht wieder zurückgekehrt ſei, ſei er ruhig nach ſeinem Hotel gegangen. Mit Brandon habe er am nächſten Tage noch einmal geſprochen und zwar bei Gelegenheit ſeines Transportes nach dem Lande und im Beiſein der den Ver⸗ hafteten begleitenden Polizeimannſchaften. Tags darauf habe er ſich dann ſelbſt geſtellt. Zuvor ſei auch ſein Zimmer ſchon unter⸗ ſucht worden, das im Ofen verſteckte Material habe man aber nicht gefunden. Wohin es weitergeſchickt worden ſei, darüber lehnen die Angeklagten jede Erklärung ab. Nach der Vernehmung der Angeklagten regte der Vor⸗ ſitzende die Frage an, ob im Intereſſe der Staatsſicherheit die Deffentlichkeit nunmehr auszuſchließen. Der Ober⸗ reichsanwalt beantragte dagegen, den ganzen Prozeß öffentlich zu verhandeln, da über ihn die widerſprechendſten Mitteilungen in der Preſſe gemacht worden ſeien. Aber auch im Intereſſe Deutſchlands ſei es geboten, dieſen Prozeß in voller Oef⸗ fentlichkeit zu verhandeln, bisher habe die engliſche Preſſe ſtets er⸗ klärt, Deutſchland plane einen Angriffskrieg gegen Eng⸗ land. Der Prozeß werde aber gerade das Gegenteil be⸗ weiſen, denn aus der Art und Weiſe, wie zwei Mitglieder der eng⸗ liſchen Marine bemüht geweſen ſeien, Deutſchlands lediglich zur Defenſive beſtimmten Befeſtigungen auszuſpionieren, gshe her⸗ vor, daß eher umgekehrt England einen Angriff gegen Deutſchland plane. Es ſei erforderlich, daß dies auch durch dieſen Prozeß öffentlich dokumentiert werde. Die Verteidigung ſchließt ſich dem Antrage des Oberreichsanwalts an mit dem Bemerken, auch die engliſche Regierung habe gegen den deutſchen Leutnant öffentlich verhandelt. Der Vorſitzende erklärt ſich trotz einiger Bedenken mit dieſem An⸗ trage einverſtanden, ſoweit nicht die Sachverſtändigen bei Be⸗ ſprechung der Einzelheiten Bedenken erheben. Somit bleibt die Oeffentlichkeit bis auf weiteres beſtehen. Die einzigen Zeugen über die Verhaftung der Ange⸗ klagten, der Leutnant Buchmann im Fußartillerie⸗Regimenk bon Hinderſin(Pom.) Nr. 2 in Borkum und der Gefreite Worm des gleichen Regiments, ſagen dann über die Vorgänge in der Nacht vom 20. zum 21. Auguſt aus, wo der Angeklagte Brandon verhaftet wurde. Vom Poſten aufgegriffen, hat Brandon dem die Ronde machenden Leutnant angegeben, er ſei engliſcher Student aus Cambridge und ſei dem Lichte des Scheinwerfers nachgegangen, weil ihn dies intereſſiert habe. Bei genauer Durchſuchung wurden bei ihm Skizzen und Notizen aufgefunden, die verdächtig waren, ſowie in der Bruſttaſche ein winziger photographiſcher Apparat. Die Vergrößerung der in demſelben entwickelten Films hat dany ſpäter ergeben, daß dieſelben photographiſche Aufnahmen ſämtlicher Fortifikationen von Wangerdog waren. Die Verteidigung behauptete nun, daß die von den Angeklagten angefertigten Zeichnungen und No⸗ da deren, tizen keine geheimzuhaltende Gegenſtände beträfen, Kenntnis von jedem dort verkehrenden Schiffe aus gewonnen wer⸗ den könne. Der Oberreichsanwalt betonte demgegenüber, dieſe Gegenſtände dürften nicht als Einzelteile, ſondern als Teile der Geſamtanlage der Nordſeebefeſtigungen angeſehen werden. Deshalb erfolgt nun in längerer Beweisaufnahme die Ausſage der geladenen Sachverſtändigen über die Frage, inwieweit die bei den Angeklagten beſchlagnahmten Zeichnungen geheimzu⸗ haltende militäriſche Verhältniſſe berührten. Der Sachverſtändige Korvettenkapitän Tägert vom Admiralsſtab der Marine tritt der Auffaſſung des Oberreichsanwalts bei und ſtützt ſich vor allem hierbei auf das Landungsexerzierreglement der engliſchen Marine, das für eine Rekognoszierung vor allem die Erforſchung über den Bau der Landungsbrücken, Fluttiefen und Strandanlagen empfehle. ſemble mit Neumann an der Spitze in einer großen Skadk Ober⸗ italiens an. Nichtsahnend entſtieg der Direktor ſeinem Coupee, als plötzlich zwei Herren im ſchwarzen Anzug in Begleitung eines Polizeibeamten auf ihn zutraten. Nach einigen Mißverſtändniſſen klärte ſich auf, was die Herren wollten. Richard Wagner hatte ſchon etliche Jahre früher, als er ſich in einer ſeiner zahlloſen Geldver⸗ legenheiten befand, das Aufführungsrecht am„Ring“, dem damals noch niemand die ſpätere Popularität prophezeit hätte, für die er⸗ wähnte Stadt verkauft. Natürlich hatte er unterdeſſen längſt das kleine Geldgeſchäft vergeſſen, und auch Angelo Neumann war nicht das mindeſte davon bekannt. Nun war guter Rat teuer. Die Herren beſtanden auf ihrem Schein und hatten nicht weniger im Sinn, als augenblicklich das geſamte Bargeld der Direktionskaſſe als Pfand für etwaige widerrechtliche Aufführungen mit Beſchlag zu belegen. Eine Maßregel, die tatſächlich das Zuſtandekommen der Auffüh⸗ rungen unmöglich gemacht hätte. Da durchzuckte ein rettender Ge⸗ danke Angelo Neumanns Gehirn. Mit lächelnder Nonchalance wandte er ſich an die neben ihm ſtehende Kindermann, ſeine geniale Brünn⸗ hilde, und ſagte:„Ach bitte, liebe Kindermann, möchten Sie mir nicht einen Moment meine Taſche halten?“ und übergab ihr eine kleine, unſcheinbare braune Aktentaſche, die er bis dahin unter dem Arme getragen hatte. Hierauf nahm die Diskuſſion ihren Fort⸗ gang. Die Italiener wurden immer dringender, Neumann aber ſchnitt ihre Forderungen zuletzt mit der apodiktiſchen Erklärung ab:„Ja, meine Herren, wenn ſie mich pfänden wollen, ſo habe ich nicht das mindeſte dagegen. Aber ich habe leider auch nicht das mindeſte dafür. Der geſamte Erlös der Tournee befindet ſich näm⸗ lich augenblicklich— das kann ich beſchwören— nicht mehr in meiner Hand!“ Auf dieſe Erklärung hin zogen die Herren mit langer Naſe ab, und ſpäter kam dann auch ein gütlicher Vergleich zuſtande. Kaum aber hatten ſie den Perron verlaſſen, da wandte ſich Neumann wieder mit der größten Seelenruhe an ſeine Nach⸗ barin und ſagte:„So, ich danke Ihnen, liebe Kindermann, jetzt können Sie mir meine Taſche ſchon wiedergeben.“ Und ſo war es auch. In der Taſche war nämlich nichts anderes als der geſamt⸗ Erlös der Tournee— Einnahmen in der Höhe von 100 000 Mark: en n nn An aer eeele crggite rrgg0 a Mannheim, 22. Dezember. Seneval-Auzeiger.(Abendblatt.) 3. Seite. In dieſem Sinne ſeien die von den Angcklagten gemachten Auf⸗ zeichnungen militäriſche Erkundungen geheimzuhaltender Gegenſtände, 85 bloßen Anſchauung ſagen könne, wie g und hoch eine Brücke, wie tief das Waſſer an den verſchieden⸗ ſten Stellen und zu den verſchiedenſten Zeiten ſei, insbeſondere ſeien die Waſſertiefen nicht ohne weiteres ſchon aus dem Flut⸗ kalender erſichtlich, ſondern auf Grund genauer edgen den Lotſen bekannt. Ihre Feſtſtellung aber ſei vor allem für die Frage wichtig, für welche Art von Schiffen ein Anlaufen an den einzelnen Stellen möglich ſei. Dann ging der Sachverſtändige an der Hand der über die einzelnen Befeſtigungsanlagen gemachten Aufzeichnungen dazu über, nachzuweiſen, inwieweit die gezeichneten Anlagen wegen ihrer militäriſchen Bedeutung Geheimhaltung er⸗ forderten. Was die nördliche Inſelgruppe an der Schleswig⸗Holſteiniſchen Küſte anlange, ſo mache ſich gerade heut⸗ zutage für ſtie ein großes Intereſſe in ſtrategiſcher Hinſicht erforderlich. Ueber die Bedeutung der Inſeln Nor⸗ derney und Juiſt äußerte ſich der Sachverſtändige dahin, daß dieſe Inſeln weniger als Stützpunkte der Flotte als vielmehr, wenn in Beſitz eines Feindes geraten, als Fauſtpfänder Wichtigkeit erlangten. Auf die Anfrage des Oberreichsanwaltes, ob der Sach⸗ verſtändige ſeine weiteren Gutachten über Kiel, Kuxhaven, Bre⸗ men, Helgoland, Wangervoge und Carolinenſiel in öffentlicher Sitzung abgeben könne, erklärte ſich dieſer dazu bereit, ſoweit nicht gerichtsſeitig Angabe genauer Zahlenmaße verlangt würde. Ueber Borkum jedoch könne nicht in öffentlicher Sitzung verhandelt wer⸗ den. Bei Beſprechung der einzelnen Aufzeichnungen wurde weiter feſtgeſtellt, daß auch in Kiel Zeichnungen der dortigen Befeſti⸗ gungsanlagen und Batterien ſowie der Scheinwerferanlagen ge⸗ macht worden waren. Vor allem die Feſtſtelluna der Lage der Scheinwerfer ſei vom militäriſchen Standpunkte aus wichtig, weil bei einem feindlichen Angriff im Falle ihrer Kenntnis berechnet werden könne, wann angreifende Torpedo⸗ bpole zuerſt in ihr Licht und in das Geſchützfeier kämen. Uueeber die Forts in Kurhaven und auf Helgoland berichtet als Sachverſtändiger Oberleutnant Bonatz von der erſten Inge⸗ nieur⸗Inſpektion. Aus den Aufzeichnungen der Angeklagten gehe hervor, daß dieſe Befeſtigungsanlagen ſo gut ausgekundſchaftet worden ſeien, daß die bisherige Kenntnis der engli⸗ ſchen Admiralität durch ſie in ſehr weſentlichen Punktienergänzt worden ſei. Von Helgoland enthalten, ähnlich wie auf Sylt, die Aufzeichnungen der Angeklagten eine genaue Beſchreibung der Landungsbrücken und Landungsanlagen. Von Wangervoge ſind vor allem die dort neuerdings in Angriff genommene Neubauten verraten. Ebenda haben die Augeklagten auch die Lage einer Backe feſtgeſtellt, die als Aufnahmeſtelle für Schiffbrüchige eingerichtet iſt und die im Kriegsfalle einen guten Beobach⸗ tungspunkt eines annähernden Feindes bedeute. Sogar über den Viehbeſtand. Zahl der Gebäude, Vorhandenſein von Brieftouben ſind bis ins einzelne gehende Aufzeichnun⸗ gen gemacht. Vor allem der Verrat der Befeſtigungsanlagen in Wangerooge, die den Jadebuſen beherrſchten, iſt nach Anſicht des Sachverſtändi⸗ gen beſonders wichtig. Auch über Carolinenſiel haben die Ange⸗ klagten die kleinſten Einzelheiten notſert. Auf Befra⸗ gen des Verteidigers gaben die Sachverſtändigen zu, daß der größte Teil der Zeichnungen und Notizen wohl uuch vom öffent⸗ lichen Wege aus aufgenommen werden konnte. Ueber Borkum er⸗ klärte der Sachverſtändige Major von Wrisberg ſich nicht in öffentlicher Verhandlung ausſprechen zu können. Nachmittags 4 Uhr wurde desholb die Sitzung auf den nächſten Vormittag ver⸗ Aus Stacdlt und Land. * Mannheim 22. Dezember 1910. *„ceheizte“ elektriſche Straßenbahnwagen. Ein elektriſch er⸗ wärmter Wagen fährt ſeit heute früh verſuchsweiſe auf der Linie 3 der hieſigen Straßenbahn. Die Heizkörper, ſogen. elektriſche Wider⸗ ſtände, die durch den Ableitungsſtrom erwärmt werden, ſind unter den Sitzbänken angebracht. Die Leiſten der Bänke ſtehen einige Millimeter von einander ab, um die Wärme durchzulaſſen. Die Plüſchbeläge der Sitzbänke ſind zu demſelben Zwecke entfernt. Es wird abzuwarten ſein, wie ſich der Verſuch bewährt, auf alle Fälle aber muß es anerkennend vermerkt werden, daß die Straßen⸗ bahnverwaltung auch dieſer Sache Aufmerkſamkeit ſchenkt. Weihnachtsmeſſe. Wir machen die Mitglieder des Hanſa⸗ bundes auch an dieſer Stelle auf das im hentigen Mittagblatt enthaltene Inſerat aufmerkſam, durch das zum Beſuch der vom hieſigen Gewerbeverein und Handwerkerverband im öſtlichen An⸗ bau der Lunſthalle veranſtalteten eihnachtsmeſſe aufge⸗ fordert wird. Der Hanſabund liefert durch dieſe Aufforderung von neuem den Beweis, daß er ſtets bemüht iſt, die auf die Hebung und Förderung des Gewerbe⸗ und Handwerkerſtandes abzielenden Beſtrebungen tatkräftig zu unterſtützen. Möge die öffentliche Aufforderung zum Beſuch der Meſſe in den Kreiſen der An⸗ hänger des Hanſabundes die größte Beachtung finden und nicht nur zu ſtarker Frequenz, ſondern auch zu regem Kauf anfeuern, damit die Ausſteller in jeder Beziehung mit Befriedigung auf die erſte Mannheimer Weihnachtsmeſſe zurückblicken können. * Weihnachts⸗Feſt⸗Konzert im Roſengarten. Am 1. Weih⸗ nachtsfeiertag, abends 8 Uhr, findet im Nibelungenſaal des Roſengartens ein großes Weihnachts⸗Feſtkonzert zusgeführt von der 42 Mann ſtarken Kapelle des Leibgarde⸗ Infanterie⸗Regiments Nr. 115 aus Darmſtadt, ſtatt. Als Ge⸗ ſangsſoliſten wurden Frau Marion Ohla(Sopran) und Herr Ferdinand Kolb(Bariton) aus Frankfurt a. M. gewonnen. * Von der Freien Vereinigung der Barbiere und Friſeure wird uns geſchrieben: Laut geſetzlicher Beſtimmung bleiben die Friſeurgeſchäfte ſowohl am erſten als auch am zweiten Weih⸗ nachtsfeiertage wie an jedem Sonntag offen. Nur einige Ge⸗ ſchäfte machen hievon eine Ausnahme und ſchließen aus eigenen Intereſſen.— Da der Verein Mannheimer Perückenmacher und Friſeure geſtern bekannt gegeben hat, daß die Geſchäfte ſeiner Mitglieder am 1. Feiertag geſchloſſen ſind, ſo ergibt ſich die Tat⸗ ſache, daß am 1. Feiertag das eine Friſeurgeſchäft geöffnet und das andere geſchloſſen iſt. Wir meinen, in dieſer Frage hätte doch wirklich eine Einigung erzielt werden können. Dem Friſeur, einerlei, ob Prinzipal oder Gehilfe, iſt doch auch die Ruhe des erſten Feiertags zu gönnen. Das Publikum hätte ſich mit dem Schluß ſämtlicher Friſeurgeſchäfte ſicher zufrieden gegeben. * Der Verein Lehrlingshort Mannheim veranſtaltete geſtern abend in der Turnhalle der Kurfürſtenſchule für ſeine Zöglinge eine Weihnachtsfeier. Neben einem zahlreichen Publikum wohnten der Feier die Herren Bürgermeiſter v. Hollander und Amtmann Hofheinz bei. Herr Handwerkskammer⸗ ſekretär Haußer vertrat die Handwerkskammer. Des weiteren waren mehrere Vorſtandsmitglieder des Vereins zugegen. Die Darbietungen beſtanden in deklamatoriſchen, inſtrumentalen und Chor⸗Vorträgen. Eröffnet wurde die Feier durch das von den Herren Rektor Schmid und Gewerbelehrer Kober vier⸗ händig geſpielte Largo von Händel. Dann folgten in bunter Reihenfolge Gedicht⸗, Chor⸗ und Inſtrumentalvorträge. Letztere beſtanden in einem Quartett(2 Zithern, Violine und Klavier) und einem Duett(Violine und Klavier). Der dreiſtimmige Knabenchor ſang Beethovens weihevolle„Heilige Nacht“, die unter der Direktion des Herrn Kober recht ausdrucksvoll und exakt wiedergegeben wurde. Das gleiche läßt ſich auch von dem Chor aus dem Händelſchen„Meſſias“ ſagen. Den Rezitativ ſang der Zögling Wunſch. Hatte dieſer ſchon vorher mit ſeinem Solo für Sopran(„Arie aus Freiſchütz“) durch ſeine modu⸗ lationsfähige, helle und kraftpolle Stimme allgemeine Bewun⸗ derung hervorgerufen, ſo war es in dieſem Vortrage neben den erwähnten Eigenſchaften die ſpielend leichte Ueberwindung der kompoſitionellen Schwierigkeiten, die dem Publikum herzlichen Beifall abnötigten. In Verbindung mit einer gereiften Technik iſt es beſonders der treffliche Diskant des jungen Sängers, der allgemein Anerkennung fand. Herr Hauptlehrer Göller wußte durch eine warm beſeelte Anſprache die Bedeutung des Weih⸗ nachtsfeſtes, des Feſtes der Liebe, für das Menſchenleben den An⸗ weſenden zu Gemüte zu führen. Ein Melodrama vom Weih⸗ nachtsbaum wurde vom Zögling Noll geſchickt und mit guter Ausdrucksweiſe vorgetragen. Die begleitenden Motipe ſpielte Herr Kobe.. Die harmoniſche Feier beſchloß eine Beſcherung der Zöglinge. Vor dieſem Akt richtete ein Zögling namens Hane Kameraden herzliche Dankesworte an die Freunde und Gönner des Vortes namentlich an den Vorſitzenden des Vereins, Herrn Architekten Karcher, für die Veranſtaltung dieſer ſchönen Weih⸗ nachtsfeier. * Diebſtahl. dem Hauſe Friedrichsplatz 1 unter ein Packet mit zwei Werte von ca. 33 M. entwendet. Gegenſtände: 1. Eine Reiſetaſche aus braunem Leder mit braunem Stoffutter, Nickelſchloß. 2. Eine andere Reiſetaſche aus dunkelrotem Leder mit rotem Lederfutter und flachem Griff. 3. In letzterer befanden ſich 2 braune Holzbürſten, 1 Spiegel, 1 Kamm, 1 Seifendoſe, Glasröhre für Zahnbürſte und 2 kleine Flacons. * Aus Ludwigshafen. Die Firma Gebr. Kraß in Ludwigs⸗ hafen teilt uns mit Bezug auf unſere geſtrige Meldung mit, daß in der Anilinfabrik leiner ihrer Arbeiter verunglückt iſt. In der Anilinfabrik hat ſich überhaupt kein derartiger Unfall ereignet. Am 16. Dezember, abends 7 Uhr, wurde vor hier von einem Handkarren her⸗ Ledertaſchen mit Reiſeutenſilien im Beſchreibung der entwendeten Aus dem Groſtherzogtum. Schwetzingen, 22. Dez. Bei der heute Vormittag ſtatt⸗ gehabkten Bürgermeiſterwa hl wurde Herr Bürgermeiſter Wilfried Hartmann in das hier in Mannheim demnächſt zur Aufführung kommt und bei den Uraufführungen in Wien und Prag ſo großen Eindruck erzielte und als die größke literariſche Erſcheinung ſeit den Tagen Anzen⸗ bezeichnet wird, hat eine merkwürdige Entſtehungsgeſchichte. an hat es, mit wenigen Worten geſagt, mit einer— Rekordpro⸗ duktion zu tun. Schönherr war, ſo wird aus Wien dem„.⸗C.“ geſchrieben, bisher kein Schnellarbeiter. Er hat ſeine Stoffe oft jahrelang mit ſich getragen, ihnen langſam Schliff und Form ge⸗ geben, wiederholt an dem Manufkript gefeilt, umgeſtellt und ge⸗ andert, bis er es als bühnenfähig erkannte. Anders war ſein Schaf⸗ fen bei„Glaube und Heimat“. Seit Jahresfriſt iſt er mit einem großangelegten, das Problem der Fruchtbarkeit behandelnden Werke beſchäftigt, einem Schauſpiel, welches den Titel führen wird:„Ein geſegnetes Jahr“. Da kam ihm nun im Laufe des letzten Sommers — hier werden zitiert die eigenen Worte des Dichters—„als eine Art Outſider neben meinem Schauſpiel urplötzlich der Stoff der Religionskämpfe aus der Zeit der Gegenreformation zugeflogen. Er ließ mich nicht mehr los, und ich fetzte mich hin, das Werk zu ſchreiben.“ Und nun erzählte Schönherr weiter, wie er, ſeiner alten Ge⸗ wohnheit getreu, ſozuſagen die Teile des Werkes muſiviſch auf großen Blättern mit ſtenographiſcher Schrift zuſammenſetzte, und zwar keineswegs organiſch zuſammenhängend. So fing er mit dem dritten Akt an, ſchrieb dieſen in einem Zuge während der Dauer zines Tages nieder, nahm dann ein paar Szenen des zweiten Aktes, wie ſeine Phantaſie ſie ihm vorſpiegelte, und begann zuletzt mit dem — Beginn, mit dem Perſonenverzeichnis und dem erſten Akt, und ſo formte ſich das Ganze unter der bildneriſchen Hand es Dichters. Die drei gewaltigen Akte dieſes von ſo tiefem, menſchlichem Emp⸗ finden erfüllten großen Werkes wurden— und das iſt das Aller⸗ merkwürdigſte— in der beiſpiellos kurzen Zeit von ſechs Tagen entworfen und vollendek! Auf die Frage, ob Schönherr viel Zeit an das Studium des Quellenmaterfals gewendet habe, ſagte er, daß er aus der Hof⸗ biblisther wohl einige Bände über die Gleuba-ecne boergen zeugung gelangt ſei, daß ihn die umſtändliche Detailſchilderung in ſeinem Schaffen nur aufhalte, ſtatt ihm neue Anregungen zu bieten. Scönherr war, wie geſagt, nur einer ſpontanen Neigung gefolgt, als er dieſen Aufſchrei des in ſeinem tiefſten religiöſen Empfinden getroffenen Volkes dramatiſierte und hatte an nichts weniger ge⸗ dacht, als daß ſein Drama auch nur die Spur von Aktualitätsreitz beſitzen konnte. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. ck. Feſtmarſch von Maz Hohberg. Im Kommiſſionsverlag der Hofmuſikalienhandlung Gugen Pfeiffer erſchien anläßlich des ſilbernen Ehejubiläums unſeres Großherzogspaares der obige Marſch, urſprünglich für großes Orcheſter komponiert, auch in einer geſchickten Bearbeitung für Klavier. Als Erinnerungszeſchen an das ſchöne Feſt kann der in ſchwungvollen Rhythmen geführte, auch melodiſch hübſche Marſch beſtens empfohlen werden. Felix v. Weingartner bleibt Dirigent der Wiener Phil⸗ harmoniker. Geſtern fand eine Generalverſammlung der Phil⸗ harmoniker ſtatt, in der die Bedingung Weingartners, auf drei Jahre feſt als Dirigent verpflichtet zu werden, akzeptiert wurde. Weingartners Verbleiben in Wien iſt damit ſichergeſtellt. Der Vertrag wird noch in den nächſten Tagen vollzogen. Weingart⸗ ner äußerte ſich anf dieſe Mitteilung:„Die mit großer Majorität erfolgte Wahl hat mich mit großer Freude erfüllt. Ich werde jährlich Abonnementskonzerte und das Nicolai⸗Konzert dirigieren. Es wird mein Bemühen ſein, das Programm der Philharmoniſchen Konzerte durch intereſſante Novitäten zu bereichern. Ich bleibe ſelbſtverſtändlich in Wien.“ Auf die Bemerkung, daß in Künſtler⸗ kreiſen verlautet, in der Generalintendanz habe man nur die 1 Wahl Weingartners zum Dirigenten der Philhormyniler abge · Giſenach mit 58 von 80 abgegebenen 1 Fehrhunderde enelehn habe aber nach lucßer Jeiiüre ze der Hebere wartet, um ihn dann auch als erſten Dirigenten für die Hofoper Stimmen zum Bürgermeiſter unſerer Stadt gewählt. Die übrigen 22 Stimmen fielen auf Herrn Privatdozent Dr. Wettſtein aus Heidelberg. Das Wahlergebnis wurde von der Einwohnerſchaft freu⸗ dig aufgenommen. Bürgermeiſter Hartmann iſt 1876 zu Pforgheim geboren als Sohn des Rechnungsrats Hartmann, zuletzt in Karks⸗ ruhe. Er beſuchte das Gymnaſium, ſtudierte in Heidelberg, Tübingen und Berlin die Rechts⸗ und Staatswiſſenſchaften, Nationalökonomie, Finanzwirtſchaft etc., machte 1899 ſein erſtes und 1902 ſein zweites juriſtiſches Staatsexamen. Nach ſeiner Militärzeit(er iſt Reſerbe⸗ offizier) war er in Karlsruhe Referendär, 1906 wurde er zum Bür⸗ germeiſter in Waltershauſen(Sachſen⸗Koburg⸗Gotha) und 1907 zum zweiten Bürgermeiſter von Eiſenach gewählt. Sein Beſtreben, im badiſchen Kommunaldienſt Aufnahme zu finden, iſt jetzt von Erfolg gekrönt. Politiſch iſt er jungliberal und altkatholiſcher Konfeſſion. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Kirchheimbolanden, 21. Dez. Geſtern weilte die Staatsanwaltſchaft von Kaiſerslautern in Sachen eines Kindsmordes hier. Der Tatbeſtand iſt foſgender: Vom 1. Oktober bis 16. Dezember war die am 24. Dezember 1889 in Ludwigshafen geborene Dienſtmagd Maria Magdalena Wagner hier in Stellung. Am 16. Dezember bverließ ſie den Dienſt angeblich, um ſich zur Niederkunft in eine Klinik nach Heidelberg zu begeben. Sie gebar jedoch noch in der gleichen Nacht heimlich im Hauſe ihres Dienſtherrn und ſcheint das Kind erſtickt zu haben. Am 17. Dezember fuhr ſie nach Mainz und verſteckte das Kind dort in einem Neubau, wo die Leiche auch mit einem Knebel im Munde aufgefunden wurde. Die Wagner wurde in Mainz bei ihren Eltern ver⸗ haftet und ins dortige Unterſuchungsgefängnis gebracht. Sportliche Nundſchau. Apiatik. * Legagneux gewinnt den Michelinpreis. Unſer Berliner Buxreau meldet aus Paris: Auf dem Flugfelde von Pau bewarb ſich geſtern der Aviatiker Legagneux um den Michelin⸗ Preis und errang ihn, indem er mit ſeinem Blerioteindecker 515 Km. 900 Meter in 5 Stunden 19 Minuten zurücklegte. Damit iſt der jetzige Streckenweltrekord Tabuteaus, den Maurice Far⸗ man am Sonntag trotz eines Fluges von 8 Stunden nicht zu brechen vermochte, um mehr als 50 Km. überboten. Legagneux ſtieg um 4½9 Uhr auf und bewegte ſich auf der vorgeſchriebenen Bahn in 30 bis 40 Meter Höhe. Um 2 Uhr war der Rekord Tabuteaus von 465 Km. geſchlagen. Um.24 Uhr nahm der Flieger, deſſen Benzinvorrat zur Neige ging, die Landung vor. Tabuteaus unb Farman gedenken gleichzeitig den Rekord Legag⸗ neux anzugreifen. * Der Ueberlandflug Ulm⸗Friedrichshafen, der in einer Huldigung der deutſchen Flieger vor dem Grafen Zeppelin ausklingen wird, wurde auf den 9. bis 21. April verlegt. Bürgerausſchußſitzung in Heidelberg. N. Heidelberg, 21. Dez. Die heutige 4ſtündige von 94 Mitgliedern beſuchte Sitzung wurde vom Vorſitzenden, Herrn Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens um 4½ Uhr eröffnet. Die Vorlage betreffend den Ankauf eines dem Grafen vun; Helmſtatt gehörigen Geländes öſtlich und ſüdlich der Burg⸗ ruine Handſchuhsheim rief eine längere, z. T. ſehr in⸗ tereſſante Debatte hervor. Auf verſchiedenen Anfragen teilte Herr Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens mit, daß z. Zt. Berhandlungen mit ber Regierung ſchceben zwecks dauernder Erhaltung der ein⸗ zigartigen, außerordentlich maleriſchen Ruine: die Koſten der dringend notwenbigen Reſtauration wird der Graf von Helmſtatt als Beſitzer tragen; doch hat die Regierung einen Beitrag in Aus⸗ ſicht geſtellt. Die Stadtverwaltung beabſichtigt, gegen mäßiges Entgelt die Ruine zu mieten und der öffentlichen Beſichigung ſrei⸗ zugeben; es iſt auch geplant, den Handſchuhsheimer Obſtmarkt im Burghof abzuhalten. Stv. Ulrich gab dem Wunſche Ausdruck, daß die elektriſche Linie bis zur Tiefburg weiter geführt werde.— Der Betrag von 27 420 M. für das Gelände nebſt Kanaliſations⸗ koſten der Burgſtraße wurde einſtimmig genehmigt. Eine faſt zweiſtündige, ſehr lebhafte Diskuſſion ſchloß ſich an die dritte Vorlage, welche die pisce de résistance der ganzen Sitzung bildete, den Rathausneubau. Die Tribüne war überfüllt.— Herr Bürgermeiſter Prof. Dr. Walz führte aus, daß eine zur Prüfung der drei preisgekrönten wie der drei ange⸗ kauften Rathausprojekte eingeſetzte Kommiſſion zu der Anſicht ge⸗ langt ſei, daß keines der 6 Projekte geeignet ſei, für die Beſchaf⸗ fung der Ausführungspläne eine vollſtändig brauchbare Grund⸗ lage abzugeben; einſtimmig aber habe die Kommiſſion die Ueber⸗ zeugung gewonnen, daß die vom Architketen W. Graf⸗Stuttgart entworfene, mit dem erſten Preiſe gekrönte Faſſade nach dem Marktplatz als Grundgedanke des Baues feſtgehalten werden zu gewinnen, antwortete Herr v. Weingartner:„Verhandlungen dieſer Art beſtehen, das kann ich verſichern, abſolut nicht, und ich weiß von einem ſolchen Plane nichts.“ Schließlich teilte Direktor v. Weingartner no chmit, daß er gegenwärtig an mehreren ſym⸗ phoniſchen Werken und auch an einer großen Oper arbeite. „Zum großen Wurſtel.“ Unter dieſem Titel wurde ein neues Theaterunternehmen ins Leben gerufen, das von der Idee des Pariſer„Theatre du Grand Guignol“ ausgehend die beiden großen Wirkungen der Bühne— Spannung und Humor— in den Rahmen eines Theaterabends vereinen will. Es ſoll in erſter Linie die deutſche Literatur zu Worte kommen, die für dieſe Eigenart zum Teil geweckt— zum Teil nur gefördert werden muß. Hans Heinz Ewers, Friedrich Frekſa, Guſtav Mehyrink, Fronk Wedekind, Vollmoeller haben bereits ihre Mitarbeiter⸗ ſchaft zugeſagt; die ſtärkſten Werke des einſchlägigen ausländiſchen Repertoires ſind gleichfalls geſichert. Das Theater„Zum großen Wurſtel“ wird in Berlin, München und Wien möglichſt gleich⸗ zeitig Vorſtellungen geben und beginnt bereits Ende Dezember im Münchener Luſtſpielhaus. Die Direktion hat Dr. Eugen Robert, der frühere Direktor des Hebbeltheaters, übernommen. Aus dem„Deutſchen Bühnen⸗Spielplan“(Novemberheft), der mit Unterſtüßung des Deutſchen Bühnenvereins bei Oeſterheld u. Co., Berlin W. 15, erſcheint, ergibt ſich die intereſſante Tat⸗ ſache, daß von den 17150 Aufführungen, die von 236 deutſchen Bühnen angezeigt werden, das Schauſpiel mit ca. 37⁰2² Auf⸗ führungen überwiegt, die Operette mit ca. 2208 Aufführungen allein den dritten Teil des geſamten Repertoirs füllt, während die Oper mit ca. 1240 Aufführungen benachteiligt erſcheint. Das Opernrepertoire beherrſcht Wagner mit ca. 295 und Puccini mit ca. 117 Aufführungen, insbeſondere ſeiner beiden Opern „Tosca“ und„Boheme“. Was man nicht ohne weiteres erwartet, iſt, daß Mozart mit einer ſehr geringen Aufführungsziffer ver⸗ 4. Seite General⸗Anzeiger.(Abendblatt..) Mannheim, 20 Dezember. müſſe. Der Stadtrat beantrage, die Anfertigung der Ausführungs⸗ pläne und die Ausführung des Baues zu teilen zwiſchen dem ſtädtiſchen Hochbauamte und einem außerdem zuzuziehenden Archi⸗ tekten. Als ſolcher ſei der durch ſeine künſtleriſche Leiſtungen rühmlichſt bekannte Architekt Franz Kuhn, der Erbauer des Hei⸗ delberger Hallenbades, in Ausſicht genommen; der übliche prozen⸗ tuale Anteil an den Vergütungsſätzen ſei ihm zugeſtanden worden, doch ſolle die Obergrenze ſeiner Forderungen auf 25 000 Mark feſtgelegt werden. Herr Bürgermeiſter Walz hob hervor, daß es ſich in der Vorlage nicht um ein beſtimmtes Rathausprojekt, ſon⸗ dern nur um die Bewilligung der Koſten zur Herſtellung eines neuen Projekts aus den vorliegenden früheren handle, ſodaß An⸗ nahme oder Ablehnung dem Bürgerausſchuß ſpäter völlig freiſtehe. — In der Debatte wurde verſchiedentlich der Einwand erhoben, ob es nicht beſſer ſei, dem Preisträger ſelbſt die Ausführung des Projekts zu übertragen. Dem gegenüber wurde ſowohl von Herrn Prof. Walz wie auch vom Obmann des St.⸗V.⸗V. Rechtsanwalt Dr. Schott geltend gemacht, daß eine Umarbeitung des Grund⸗ eiſſes ſich unter allen Umſtänden als notwendig erweiſe, ſchon we⸗ gen des kürzlichen Erwerbs eine Grundſtückes, das mit in den Rathausbau einbezogen werden müſſe; auch dürfe die Kornmarkt⸗ faſſade nicht in der von Graf projektierten Weiſe ausgeführt wer⸗ den. Aus praktiſchen Gründen empfehle es ſich, einen ortsan⸗ ſäſſigen Architekten zu wählen, der jederzeit leicht zugezogen wer⸗ den könne.[Es wurde dabei auf ſchlechte Erfahrungen in Mann⸗ heimz) bingewieſen, wo der leitende Architekt nur alle 6 Wochen einmal beim Bau erſchienen ſei.) Herr.⸗A. Dr. Schott ſchlug vor, den von Herrn Kuhn zu liefernden Entwurf einem Kollegium von Autoritäten zu unterbreiten und ſodann ein öffentlich aus⸗ zuſtellendes Modell anfertigen zu laſſen. Gegen die ſtadträtliche, vom Stadtverordnetenvorſtand befürwortete Vorlage wurden eine Reihe von Bedenken vor⸗ gebracht von den Herren Handrich, Kaufmann, Nollert, Leh, Rauſch. Herr Handrich bemerkte u.., ein auswärtiger Architekt könne gut den Bau leiten, ein Beſuch pro Woche ſei ausreichend; eine Teilung der Arbeiten zwiſchen Herrn Kuhn und dem Hochbauamt ſei untunlich, da die eigentliche Leitung doch in einer Hand liegen müſſe. Herr Kuhn habe zwar manche Preiſe erlangt, habe aber praktiſche Arbeiten bisher wenig ausgeführt ete. Herr Kaufmann(linksliberal) ſtellte im Namen ſeiner Fraktion den Antrag, die Vorlage zurück⸗ zuſtellen, eine gemiſchte Kommiſſion zu ernennen und ein neues Preisausſchreiben zu erlaſſen; damit würde von der jetzigen Rathauskommiſſion das Odium ge⸗ nommen, einen beſtimmten Architekten bevorzugt zu haben. Herr Leh(Soz.) ſchloß ſich namens ſeiner Freunde dem Antrage an; die Heidelberger Architekten follten konkurieren. SHerr Stv. Ullrich bemängelt, daß das künſtleriſche Element in der Kommiſſion zu wenig, das juriſtiſche allzuſtark ver⸗ treten ſei. Allen dieſen Bedenken gegenüber trat Herr Ober⸗ hürgermeiſter Dr. Wilckens mit großer Entſchiedenheit für Herrn Architekt Kuhn ein, dem ſowohl von den Preis ⸗ richtern wie auch von andern Autoritäten das vorzüglichſte Zeugnis ausgeſtellt worden ſei und der das volle Vertrauen des Stadtrats genieße. Ein Hinausſchieben der Vorlage und ein neues Preisausſchreiben würden keine Vorteile bringen, ſondern nur eine ſehr unerwünſchte Verzögerung des Baues bewirken. Dem Wunſche einer Erwejterung der Rathaus⸗ pbaukommiſſion ſolle dagegen Rechnung gebragen werden. Der Vertagungsantrag Kaufmann wurde miit allet gegen 19 Stimmen abgelehnt, der Antrag auf Veranſtaltung eines engeren Wettbewerbs mit allen gegen 18 Stimmen: die ſtadträtliche Vorlage: Bewilligung eines Betrags von 30000 M. für Herſtellung des Aus⸗ führungsprojektes durch den Architekten F. Kuhn, wurde in namentlicher Abſtimmung mit 79 gegen 13 Stimmen genehmigt. Die vierte Vorlage betraf die Errichtung eines Waälderholungsheims für Kinder Minder⸗ bemittelter. In der Erläuterung der Vorlage führte Herr Bütrrgermeiſter Wielandt aus, daß der Kinderarzt Dr. W. Hofmann, der im Klingenteich ein Walderholungs⸗ heim für Kinder beſitzt, ſich auf Grund günſtiger Erfolge bereit erklärt habe, ſeinem Heim eine Station für Kinder Minderbemittelter anzugliedern, unter der Vorausſetzung, daß die Stadt das Terrain pachtfrei überlaſſe und einen Baracken⸗ bau(Koſten 5500.) errichbe; er verpflichte ſich dagegen bis zu 40 Kinder, die von der ſtädtiſchen Behörde ihm zu⸗ gewieſen werden, zum Tagesſatz von.20 M. reſp. 1 M. (ohne Nachtquartier) im Heim aufzunehmen, außerdem auch Kindern gering Bemittelter zu einem Maximaltagespreis von.80 M.(für volle Verpflegung) reſp..20 M.(nur tagsüber) Aufnahme zu gewähren. Das vom Stadtrat vor⸗ treten iſt. Bizets„Carmen“ oder„Mignon“ von A. Thomas allein wieſen ebenſoviel Aufführungen auf wie Mozart mit allen ſeinen Werken, während Lortzing doppelt ſo oft wie Mozart auf⸗ geführt wurde. Kleine Mitteilungen. Der Leipziger Klaviervirtuoſe Arthur Reinhold hat einen ihm zuteil gewordenen Ruf als erſter Klavierlehrer an das Karlsruher großherzogliche Konſervatorium ſeiner Konzerttätigkeit halber abgelehnt.— Kapellmeiſter Ignaz Waghalter von der Berliner Komiſchen Oper wurde ab 1911 für das Stadttheater in Eſſen verpflichtet.— Hofkapellmeiſter Röhr, der dritte Dirigent an der Münchener Hofoper, will ſeine Entlaſſung nehmen, weil ihm der„Lohengrin“ genommen und dem vierten Kapellmeiſter, Cortolezis, einem aufgehen⸗ den Stern aus der Mottlſchule, zugeteilt worden iſt. Falls Röhr ging, wird der Platz jedenfalls dem nach München verzogenen Hofkapellmeiſter Franz Beidler, dem Gemahl Iſolde Wagners übertragen. In München wurde die Beleidigungs⸗ klage des Generalmuſikdirektors Feliß Mottl gegen den Regensburger Muſiklehrer Hans Dikl verhandelt. Dill hatte Mottl in Flugblättern in ſchwerſter Weiſe beleidigt und ſich zu ehrenrührigſten Behauplungen hinreißen laſſen. Dill nahm vor Beginn der Verhandlung alle Beleidigungen als nicht den Tatſachen entſprechend zurück, worauf Mottl den Strafantrag zurückzog. Baron v. Zedlitz, der Dill die Unterlagen zu ſeinen Beleidigungen gegeben haben ſollte und als Zeuge geladen war, zuhlt 500 M. in die Chorkaſſe. Ebenfalls fand dort die Ver⸗ handlung des Muſikkritikers der„M. N..“ Alexander Dill⸗ mann gegen den Hofopernſänger Gillmann ſtatt. Der Sönger hatle den Kritiker geſtellt und im Theater mit erhobener Jauft mit„Niederſchmeikern“ gedroht. Der Sänger wurde wegen Beleidigung zu 100 und wegen Nötigung zu 20 M. Geld⸗ ſtrafe verurteilt. geſchlagene Abkommen zwiſchen Herrn Dr. Hoffmann und der Stadt wurde einſtimmig genehmigt. Auch die nächſte Vorlage: Vergrößerung der Wirtſchafts⸗ räume auf der Molkenkur, wofür ein aus Anlehensmitteln zu deckender Kredit von 40 000 M. angefordert wird, gelangte zu einſtimmiger Annahme. Bei der Vorlage, betreffend Ver⸗ wendung der Ueberſchüſſe der ſtädtiſchen Sparkaſſe erhob Herr Rauſch(Soz.) wie alljährlich den Einwand, es möge eine gerechtere Verteilung dieſer Ueberſchüſſe zugunſten der Volksſchule ſtattfinden. Wie alljährlich wies der Vorſitzende den Einwand als unberechtigt zurück. Der Ueberſchuß von 60 000 M. wird nach Beſchluß des Bürgerausſchuſſes in fol⸗ gender Weiſe zur Verwendung gelangen: 25 000 M. für die Oberrealſchule, 16000 M. für die höhere Mädchenſchule, 7000 M. für die Gewerbeſchule und 12 000 M. für die er⸗ weiterte Volksſchule. Die übrigen Vorlagen waren von keiner beſonderen Bedeutung. 8½ Uhr ſchloß der'erſitzende die Verſammlung. Von Tag zu Cag. — Ueberfahren. Frankfurt a.., 21. Dezember. Der Polizeibericht meldet: Geſtern abend wurde auf dem hieſ. Staatsgüterbahnhofe ein auswärts wohnhafter Rangiexer durch eine Rangierabteilung überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß der Tod ſofort eintrat. Dritte Perſonen trifft keine Schuld. — Der Dresdener Juwelenräuber. Dresden, 20. Dez. Der Juwelenräuber Referendar Dr. Friedrich Richard Paul dürfte das Verbrechen in einem Anfall von Geiſtesgeſtört⸗ heit verübt haben. Dafür ſpricht auch folgender Vorfall, der jetzt nachträglich feſtgeſtellt worden iſt: Paul erſchien dieſer Tage abends auf der Lindengaſſe, pochte an die Parterrefenſter der Wohnung eines Sanitätsrats und verlangte in drohendem Tone von ihm die Herausgabe der Schmuckſachen und des Silberzeugs. Erſt als der Sanitätsrat Hilfe herbeirief, verſchwand Dr. Paul in der Dunkelheit. Paul befand ſich, wie weiter feſtgeſtellt worden iſt, in außerordentlich mißlichen finanziellen Verhältniſſen. Letzte Nachrichten und Telegramme. * Bremen, 22. Dez. Das geſtern auf dem Bahnübergang in Hennelingen von einem Eilzug ſchwer verletzte Kind iſt ge⸗ ſtorben. * Bombay, 22. Dez. Der Kronprinz, der wieder ein⸗ traf, reiſt heute Mittag nach Jaipur. Zur Schlachtvieheinfuhr. * Baden⸗Baden, 21. Dez. Das Miniſterium des Innern hat das Geſuch der Fleiſcherinnung des Kreiſes Baden um Genehmigung der Einfuhr von franzöſiſchem Schlachtvieh in den hieſigen Schlacht⸗ hof abgelehnt und ſeine Entſchließung damit begründet, daß eine direkte Gleiszuführung zu unſerm Schlachthof fehlt. Ein Fleiſch⸗ Preisabſchlag für hier wird nun nicht eintreten, da die Metzger einen ſolchen von der Einfuhr franzöſiſchen Schlachtviehes abhängig machen. Die Lohnbewegung in Pforzheim. * Pforzheim, 22. Dez. Der Metallarbeiterverband wird heute in geheimer Abſtimmung darüber beſchließen, ob am 2. Januar die Arbeit wieder aufgenommen werden ſoll. * Eutingen(A. Pforzheim), 21. Dez. Eine von 300 Goldarbeitern beſuchte Verſammlung ſprach ſich gegen die bedingungsloſe Wiederaufnahme der Arbeit am 2. Januar aus g. Pforzheim, 22. Dez:(Privat⸗Telegr.) Das Er⸗ gebnis der Abſtimmung über die Beendigung oder die Fort⸗ ſetzung des Streikes war bis 4 Uhr noch nicht definitiv be⸗ kannt, doch glaubt man, daß das Reſultat der Abſtimmung das Ende des Streiks und die Wiederaufnahme der Arbeit bringen wird. Das Schiffahrtsabgabengeſetz vertagt? Berlin, 22. Dez. Wie bekannt, haben ſchon im vorigen Sommer verſchiedene nationalliberale Abgeordnete ſich dahin ausgeſprochen, daß es zweckmäßiger ſei, die Vorlage über die Er⸗ hebung von Schiffahrtsabgaben dem nächſten Reichstage zu über⸗ laſſen, weil ſie inhaltlich zu mangelhaft begründet und ein Pro⸗ gramm für den angeblich angeſtrebten großzügigen Ausbau des Waſſerſtraßennetzes vermiſſen laſſe. Die liberalen Parteien ſind jetzt in dieſer Auffaſſung verſtärkt worden durch die nach ihrer Auffaſſung allzu geheimrätlich kühle, jeden großen Zuges ent⸗ behrende Vertretung des Geſetzentwurfes vor dem Reichstage aus dem Munde des preußiſchen Verkehrsminiſters v. Breitenbach, der insbeſondere auf die nationale Bedeutung des Ausbaues unſerer Waſſerſtraßen wenig Wert zu legen ſchien. Er wurde darauf von den Abgeordneten Junck, Kaempf, Grégoire, Haußmann und Wetzel mit unverkennbarer Deutlichkeit hingewieſen. Wie die „Korreſpondenz für nationale Politik“ erfährt, haben in dieſen Tagen zwiſchen einer Reihe maßgebender Abgeordneter, die ſich der Auffaſſung der nationalliberalen Partei angeſchloſſen haben, und den Schiffahrtsintereſſenten Beſprechungen ſtattgefunden, wobei man ſich dahin verſtändigte, die Erledigung der wichtigen Vorlage dem neuen Reichstage vorzubehalten. M. Z auf einer ſtrategiſchen Fahrt *„ Berlin, 22. Dezbr. Der Lenkballon M. 3 iſt heute morgen 8½ Uhr in Tegel mit 8 Perſonen an Bord, unter ihnen Hauptmann Sperling zur Löſung einer ſtrategiſchen Aufgabe auf⸗ geſtiegen und paſſierte um 9 Uhr Frankfurt a..,.30 Uhr Reppen. Die ſächſiſchen Konſervativen gegen den Deutſchen Lehrerverein. * Berlin, 22. Dez. Der Konſervative Landesverein für das Königreich Sachſen hat in einer auf ſeiner letzten Generalverſammlung gefaßten Entſchließung die Behauptung aufgeſtellt, der Deutſche Lehrerverein habe in ſeiner dies⸗ jährigen Hauptverſammlung in Straßburg einen Antrag auf Ausſchluß ſozialdemokratiſcher Mitglie⸗ der nicht zum Beſchluß gebracht. Dieſe Behaup⸗ tung, ſo bemerkt dazu die„Korreſp. des Deutſchen Lehrer⸗ vereins“, entbehrt jeder tatſächlichen Grund⸗ lage, und damit fallen auch alle Schlüſſe, die von den ſächſi⸗ ſchen Konſervativen daraus gezogen worden ſind, in ſich zu⸗ ſammen. Es muß aber ſtarkes Befremden erregen, daß der Parteitag der ſüchſiſchen Konſervativen, die von einem Korreſpondenzbureau in die Welt geſetzte Tatarennachricht, die vom Vorſitzenden des Deutſchen Lehrervereins bereits am zweiten Tage der Deutſchen Lehrerverſammlung öffentlich als unsahr gelennzeichmet und deren aßſolute Iurshigzel f gleich nach der Verſammlung vom Deutſchen Lehrerverein bündig dargetan iſt, zu einer politiſchen Denunziation gegen die deutſche Volksſchullehrerſchaft benutzt hat, die an natio⸗ naler Geſinnung hinter den ſächſiſchen Konſervativen wahrlich nicht zurückſteht. Franzöſiſche Verkehrsverhältniſſe. * Paris, 22. Dez. In Houll bei Rouen mußte eine Spinnerei infolge Mangel an Baumwolle ihren Betrieb einſtellen. Eine am 8. November aus Havre abgegangene Baumwollladung war geſtern noch nicht angekommen. Dreißig Menſchen begraben. * Philadelphia, 22. Dezbr. Bei dem Brande einer Lederfabrik iſt durch Umſtürzen von 2 Mauern ein ſchwerer Verluſt von Menſchenleben zu beklagen. Die zweite Mauer de⸗ grubdreißig Menſchen unter ſich, von denen wenigſtenz 15 getötet wurden. Insgeſamt wurden bisher 23 Tote gefunden. Berliner Brahtbericht. Ben unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 22. Dez. Aus Mülhauſen i. E. wird gemeldek⸗ Der ſozialdemokratiſche Kreisverein in Mülhauſen will am 8. Januar eine Maſſenkundgebung gegen die elſaß⸗lothringiſche Ver⸗ faſſungsvorlage abhalten, die mit einer Straßenkundgebung ver⸗ bunden werden ſoll. Er hat dazu die liberale und demokratiſche Partei eingeladen, während er das Zentrum in ſeiner Einladung übergeht. Spionageprozeß gegen engliſche Marineoffiziere. Berlin, 22. Jan. Aus Leipzig wird gemeldet: Der Reichsanwalt gab in der heutigen Sitzung die Erklärung ab, daß en nicht, wie in der Leipziger Abendzeitung berichtet wird, geſagt habe England plane einen Angriff gegen Deutſchland. Er habe in Wirk⸗ lichkeit geſagt, daß es gerichtsnotoriſch ſei, daß ſeit Jahren in der engliſchen Preſſe und im Publikum die Auffaſſung vertreten wird, daß Deutſchland einen Angriffskrieg gegen England plane und daß Deutſchland aus dieſem Grunde nur um einen Angriffs⸗ krieg vorzubereiten, auf allen möglichen Wegen, ſelbſt auf dem Juftwege England mit einem unzähligen Netz von Spionen über⸗ ſchütte. Die Unrichtigkeit dieſer eugliſchen Auffaſſung werde ſich aber aus dieſer Verhandlung ergeben. Der Reichsanwalt beantragte ſodann den Ausſchluß der Oeffentlichkeit unter Zu⸗ laſſung der militäriſchen Sachverſtändigen ſowie des Vertreters der engliſchen Regierung. Der Vorſitzende ſchloß jedoch auch die genann⸗ ten für die Dauer des Gutachtens des Majors von Witzleben vom Kriegsminiſterium vorläufig an den Verhandlungen aus. Um 10 Uhr wurden die militäriſchen Sachverſtändigen ſowie einige Offi⸗ ziere zu den Verhandlungen zugelaſſen, während der Vertreter der engliſchen Regierung wie das Publikum bis auf weiteres an den Verhandlungen ausgeſchloſſen bleiben. Der Vertreter der engliſchen„ Regierung iſt der Vizekonſul Olivier aus Hamburg. Wegen deſſen Zulaſſung zu den Verhandlungen hat ſich das engliſche Auswärtige Amt bereits vor mehreren Wochen an die deutſche Regierung ge⸗ wandt. Zuſtändig für die Erledigung dieſes Geſuches iſt aber allein das Reichsgericht. * Leipzig, 22. Dez. Um 11 Uhr 30 trat eine Pauſe von 20 Minuten ein. Dann folgten die Plaidoyers, zu denen die Oeffentlichkeit wieder zugelaſſen wurde. Dann ergriff der Reichs⸗ anwalt Richter das Wort: Die Beweisaufnahme iſt in breiter Oeffentlichkeit erfolgt, nur in einem Punkt, wo die Intereſſen des Landes es erforderten, iſt eine Beſchränkung der Oeffentlichkeit eingetreten. Nicht übertriebene Spionagefurcht führten zu der Ein⸗ leitung des Verfahrens, ſondern es handelt ſich um eine plan⸗ mäßige Auskundſchaftung der Verteidigungsſtel⸗ lung an der Nordſee. Ja, nur Verteidigungsſtellungen kommen hier in Frage und ich habe mich lediglich mit den Taten der Angeklagten zu beſchäftigen. In Betracht kommt die gemeinſame Reiſe der Angeklagten vom.—10. Auguſt an der eigene Geſtändnis des Angeklagten ſtützen, namentlich darauf, was Trench geſagt hat. Wie der Plan entſtand, lehnt Treuch ab zu erklären. Wäre die Fahrt nur ein Produkt der eigenen Ent⸗ ſchließung der beiden, ſo hätten ſie dieſes offen geſagt. Die Vor⸗ bereitungen zu dieſer Fahrt liegen jedoch erheblich zurück. Die Fragebogen waren bereits vor der im Juli angetretenen Reiſe ent⸗ worfen. Auch in Dänemark machte Treuch Notizen. Daß die An⸗ geklagten im Dienſt des engliſchen Nachrichtendienſtes gehandelt haben, ergibt ſich aus ihren Briefen. Die Angeklagten ſtanden von Anfang an mit dem engliſchen Nachrichtendienſt in Verbindung. Den Angeklagten ſtand ſämtliches Material über Deutſchland zur Verfügung. Es handelt ſich bei den Fragebogen um die Zuſammenſtellung des geſamten Materials, das in England über die verſchiedenen Staaten geſammelt wird. Der Autrag des Oberreichsanwalts. * Leipzig, 22. Dez. Der Oberreichsanwalt Dr. Zweigert be⸗ autragte iun dem Spionageprozeß gegen jeden der beiden Angeklagten eine Feſtungshaft von 6 Jahren und ſtellte auheim, die Unterſuchungshaft von 2 Monaten, die beide Angeklagte bisher ver⸗ büßt haben, hiervon in Abrechnung zu bringen. Das UArteil. sk. Leipzig, 22. Dez.(Privattel.) Im Borkumer Spio⸗ nageprozeß wurden beide Angeklagten zu vier Jahren Feſtung unter Anrechnung von zwei Monaten Unterſuchungs⸗ haft verurteilt. Der Reichsanwalt hatte ſechs Jahre beautragt. Die Bergwerkskataſtrophe in Bolton. Berlin, 22. Dez. Aus London wird gemeldet: Die letzten Nachrichten von Bolton laſſen kaum einen Zweifel daran, daß ſämtliche 350 Bergleute, die in der Grube eingeſchloſſen ſind, umgekommen ſind. Das Feuer iſt jetzt wenigſtens in der Nähe des Tunnels erloſchen. Der Oberberginſpektor ſagte, er habe ar einer Stelle 11 Leichen übereinander liegen geſehen. Die Urfache der Exploſion vermögen weder er noch die Grubenbeamten anzu⸗ geben. Tiefes Bedauern erregen die Hinterbliebenen der verun⸗ glückten Bergleute. Ein Haushalt hat den Vater und 5 Söhne verloren, von einem anderen 3 oder 4 Mitglieder. Einer der ver⸗ unglückten Bergleute hinterläßt 10, ein anderer 8 Kinder. Beim Anbruche der Nacht erſchien der Biſchof von Mancheſter an der Stätte des Unheils. Auch vier katholiſche Geiſtliche miſchten ſich unter die Menge und verteilten milde Gaben. Unter den erſten Rettungsmannſchaften, die durch den Tunnel in die Grube ein⸗ drangen, war auch ein Mann namens Thurton, deſſen beide Söhne in dieſer Mine arbeiteten. Trotz der Warnung ſeiner Kameraden drang Thurton, in der Hoffnung, die Söhne retten zu können, zu ſchnell vor und erſtickte. Heute früh waren 12 Rettungsabteilun⸗ Angek Nordſeeküſte und an den oſtfrieſiſchen Inſeln. Ich könnte mich dabei lediglich auf das gen mit der Rettung der Verunglückten weicheſtat, aber EA& A ie ie t⸗ 5 1 Mannheim, 22. Dezember⸗ ener zeie(Abendblatt. bungen bezifferte ſich auf 1 215628 Mkr. Volkswirtschalt. Neue Rheinau⸗Aktien⸗Geſellſchaft. In der heute Vormittag unter Vorſitz des Herrn Geh. Kom⸗ merzienrat E. Kirdorf⸗Mülheim abgehaltenen General⸗ verſammlung, in der 6441 Aktien und Stimmen vertreten waren, wurde die Tagesordnung genehmigt, den Verwaltungs⸗ organen Entlaſtung erteilt, und die turnusgemäß ausſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder Hugo Stinnes und Kommerzienrat Wehenmehyer⸗Mülheim einſtimmig wiedergewählt. Die Ge⸗ neralverſammlung erklärte ſich gleichfalls mit dem vorgeſchlagenen Ankauf von 75 eigenen Aktien, M. 10 000 4 105% Proz. und Mark 65 000 4 105½½ Prozent einverſtanden. Aus der Mitte der Aktionäre wurde die Ausſchütkung einer Dividende ſowie Abänderung eines Paragraphen des Ge⸗ ſellſchaftsſtatuts angeregt und ausgeführt, daß bereits in der letzten Generalverſammlung wegen dieſer beiden Punkte das Wort er⸗ griffen worden ſei. Es ſei erwidert worden, daß der Aufſichtsrat die Frage prüfen wolle. Er, Redner, möchte auch dieſes Jahr wiederum anfragen, was mit dem Ueberſchuß gemacht werde, und wie man ſich die fernere Geſtaltung der Rheinau im Schoße des Aufſichtsrats denke, ob die Sache noch weiter ſo fortgehen ſolle oder ob die Abſicht beſtehe, in Liquidation zu treten oder ob die Geſellſchaft in eine Erwerbsgeſellſchaft umgeſtaltet werden ſolle. Von einem anderen Aktionär wurde der Antrag geſtellt, in einer außerordentlichen Generalverſammlung den diesbezügl. Para⸗ graphen aus der Welt zu ſchaffen und den alljährlichen Ueberſchuß zu verteilen. Der Vorſitzende verwies zunächſt auf den Geſchäftsbericht, in dem ſchon ausgeführt ſei, daß die auf das Elektrizitätswerk der Geſellſchaft eingetragene öprozent. Obligationsanleihe im Reſt⸗ betrage von M. 961 000 auf 1. Januar 1911 zur Rückzahlung ge⸗ kündigt wurde. Zur Zeit ſchwebten Verhandlungen, weshalb von der Ausſchüttung einer Dividende Abſtand genom⸗ men wurde. Er hoffe jedoch, daß man in kur zer Friſt durch eine außerordentliche Generalverſammlung den Wünſchen der Aktionäre gerecht werde. *** Konkurſe in Süddeutſchland. Heidelberg. 7 Kaufmann Karl Küſtner. A: D. 30. Jan. P. T. 7. Febr. Darmſtadt. Guſtay Debius 7, Kaufmann. A. T 7. Jan. P. T. 14. Jan Waiblingen. J. Heubach, Weingärtner und deſſen Ehefrau. 7. Jan. A. T. 16. Jan. Reutlingen. Ludwig Schneider 5, Schuhwarengeſchäft. A. T. 4. Jan. P. T. 14. Jan. 5 Eßlingen. Paul Schmidberger 5, Nähmaſchinenhänbdl. A. T. 1. Jan. P. T. 25. März. München. Fauny Sickinger, Kaufmannswitwe in Planegg. A. T. 7. Jan P. T. N. Jan. n. Maunheimer Produktenbörſe. Die ſchwächeren Kurſe von den amerikaniſchen Märkten übten im Verein mit den reduzierten Forderungen des Auslandes einen umſo größeren Druck auf die Stimmung des hieſigen Marktes aus, als die Käufer in anbetracht der bevorſtehenden Feiertage keine beſondere Uniernehmungsluſt zeigten. 5 8 Vom Ausland werden äangeboten die Tonne gegen Kaſſa, ei Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletla⸗Ruſſo 78 Kg. verJan.⸗Februar M. 156.——157, dito ungariſche Ausſaat 79 Kg. ver Jan.⸗Februar M. 156.——157, dito ungariſche Santa Fe 78 Kg. per Jan.⸗Februar 155—156, Redwinter à per Auguſt Mk.—.—, Hartwinter per September Mk.—.—, Ulka 9 Pud 30⸗35 prompt M. 151.50 bis 152.50, Ulka 10 Pud M. 152.50—153.50, Azima 10 Pud 5⸗10 ſchwimm. M. 153—154, Rumänier 78⸗79 Kg. per Dezbr.⸗Januar M. 154.—.—155 dito 30% blaufret prompt M.—.—, Rumänier 79—80 Kg. 3 Prozent blaufrei M.—.—, dito ver Dezember⸗Jauuar M. 156 50—157.50. Roggen kuſſiſcher 9 Pud 10⸗15 per prompt Mark 103.—.—104, dito 9 Pud 20⸗25 per prompt Mk. 104.——105, dito 9 Pud 30⸗35 per prompt 105.——106, norddeutſcher 70⸗71 Kg. per Dezember⸗Januar M. 103——104.—. Gerſte ruſſiſche 59—60 Kg. per prompt Mk. 100—109.50, dito 58⸗89 Kg. per prompt Mark 99.——100, rumäniſche 59⸗60 Kg. per prompt Mark 100—101.—. Mais Laplata gelb rye terms ſchwimmend Mark 96.50—97, Dezember Mark 97.——97.50, Donau Galax Fornanian neu Dezember 95.50—96.—, Odeſſa Mark—.—, Novoriſſik weiß per prompt Mk.—.—, Mixed per Dezember⸗März neue Ernte Mark 94.50 is 95.—. Hafer ruſſiſcher 46⸗47 Kg. prompt N. 96.——97—, dito 47⸗48 Kg. prompt M. 97—98.—, Donau 46⸗47 Jan.⸗Febr. Mk. 96.——97.—, dito 50⸗51 Kg. Jan.⸗Febr. M. 99—100. La Plata neue Ernte 46⸗47 per Januar⸗Februar M. 94.50—95.50. Vereinigte Brauereien Akt.⸗G., Frankfurt a. M. Die Ge⸗ ſellſchaft, die bekanntlich ſeit 1. Oktober 1904 an die Hof⸗Bier⸗ brauerei Schöfferhof und Frankfurter Bürgerbrauerei Akt.⸗Geſ. in Frankfurt a. M. auf dreißig Jahre gegen 70 000 Mk. jährlich verpachtet iſt, verzeichnet für 1909⸗10 Abſchreibungen von 21 000 Mark(wie i..) und zwar wieder ganz auf Mobilien. Dem Re⸗ ſervefonds werden wieder 3500 Mk. zugewieſen. 4200 Mk.(wie i. Vorj.) werden an Diſagio auf verloſte Aktien abgebucht. Die Dividende von 5 Prozent(wie i..) erfordert 41 200 Mk. 42 250 Mark). Als Vortrag bleiben 300 Mk.(200 Mk.) „Regina⸗Elektrizitäts⸗Geſellſchaft m. b.., Köln⸗Sülz. Die Geſellſchafter⸗Verſammlung der Regina⸗Bogenlampenfabrik G. m. 5. H. vom 30. November 1910 beſchloß eine Erhöhung des bis⸗ berigen Geſellſchaftskapitals von 1 000 000 Mk. auf 1750 000 Mk. Da die Herſtellung von Bogenlampen jetzt nicht mehr alleiniger Hauptartikel der Geſellſchaft iſt, wurde gleichzeitig beſchloſſen, die Firma in Regina⸗Elektrizitäts⸗Geſellſchaft m. b. H. umzuändern. * Die Generalverſammlung der Königsbrauerei Akt.⸗G. in Dnisburg⸗Ruhrort ſetzte die Dividende auf 8 Proz. ſi. Proz.] feſt. Im neuen Geſchäftsjahr ſei der Abſatz geſtiegen. Bis⸗ her ſind etwa über 1200 Hl. mehr Bier abgeſetzt worden als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. „Fuſionierung von Brauereien. Man ſchreibt aus Nürn⸗ berg: Die Erwerbung der hieſigen Bierbrauerei Lechner u. Sohn durch die Humbſerſche Brauerei in Fürth iſt nun perfekt. Die Lechnerſche Brauerei hat einen Bierabſatz von über 30 000 Hl. Konkurs einer Hamburger Kaffeeimportfirma. Ueber bie Kaffee ⸗Importfirma Reinhard Schöpperle Nachf. iſt der Konkurs eröffnet worden. *Die Oberſchleſiſche Eiſen⸗Induſtrie,.⸗G. für Bergbau und Hüttenbetrieb, erzielte in den erſten drei Vierteljahren des laufen⸗ den Jahres nach Abzug aller Unkoſten, Zinſen uſw., jedoch ohne Berückſichtigung von Abſchreibungen, einen Gewinn von 1247 982 Die Chamotte⸗ und Dinaswerke Birſchel u. Ritter, A mit dem Sitze in Erkrath, iſt in das Handelsregiſter zu Düſſeldorf eingetragen. Das Aktienkapital beträgt 1 Million Mark. * Deutſche Bank, Berlin. Der Aufſichtsrat der Deutſchen Bank hat das bisherige ſtellvertretende Vorſtandsmitglied Herrn Berthold Naphtali zum Mitglied des Vorſtands gewählt und ferner beſchloſſen, Herrn Carl Späth in Wiesbaden zum ſtell⸗ vertretenden Direktor zu ernennen. * Die Fabrik iſolierter Drähte vorm. C. J. Vogel in Berlin ſchlägt die Verteilung von 7 Proz.(i. V. 2 Proz.]) Dividende bei erhöhten Abſchreibungen vor. Nach Mitteilung des Vorſtandes iſt das Unternehmen in allen Abteilungen auf Monate hinaus flott beſchäftigt. * Siemens elektriſche Betriebe.⸗G. in Berlin. Die Haupd verſammlung der Siemens elektriſche Betriebe,.⸗G. in Berlin, ſetzte die Dividende auf 6½ Prozent ſeſt. Ueber die er glaube, daß ſich das Endergebnis für 1910⸗11 wenig von dem des abgelaufenen Geſchäftsjahres unterſcheiden werde. Keinesfalls ſei ein Rückgang der Dividende zu befürchten, denn die Zentralen der Geſellſchaft befänden ſich in gleichmäßig guter Entwicklung. Dem Aufſichtsrat wurde auch für das neue Geſchäftsjahr die bis⸗ herige Vergütung bewilligt, nämlich 250 Mk. für eine Reiſe zwiſchen Berlin und Baſel und 200 Mk. für eine Reiſe von Berlin oder Baſel nach Frankfurt a. M. * Vom Zinkſyndikat. Wie verlautet, hat das Zink⸗Syndikat in der jüngſten Zeit eine Staffelung der Preiſe vorgenommen, wo⸗ bei für große Bezüge Nachläſſe gewährt wurden. Eine allgemeine Preisermäßigung iſt nicht vorgenommen worden. * Zn der Transaktion der Deutſchen Kaliwerke⸗Akt.⸗G. und Gewerkſchaft Amélie hört man noch, daß Direktor Kain die Gene⸗ raldirektion des geſamten Betriebes übernehmen wird, während Berginſpektor Herold(früher ſtaatliches Kaliwerk Vienenburg) die Südharz⸗Abteilung und Bergaſſeſſor Lichtenberger die elſäſ⸗ ſiſche Abteilung leiten wird. * Das Kohlenſyndikat hat die Brikettbeteiligung der Gewerk⸗ ſchaft Königin Eliſabeth um 72 000 auf 216000 Tonnen jährlich erhöht. *** Telegraphiſche Handelsberichte. Großer Geländeankauf der Stadt Frankfurt a. M. W. Frankfurt a.., 22. Dezbr. Der Vertrag der Terrain.⸗G. Holzhauſenpark mit der Stadt Frankfurt über die Neuherſtellung des Fluchtlinienplanes, ſowie dem entgültigen Erwerb größerer Geländeteile im Werte von rund 1 Million Mark durch die Stadt iſt vorgeſtern von der Stadtverordneten⸗ verſammlung genehmigt worden. Hierzu ſchreibt die„Frkf. Zeitung: Wie wir hören, hat die Geſellſchaft mit der Eigenheim⸗ Baugeſellſchaft in Frankfurt einen Vertrag abgeſchloſſen, dem⸗ zufolge ſich die letztere den für Villenbauten vorgeſehenen Teil des Holzhauſenerwaldes zum Preiſe von insgeſamt 3 Mill. Mk.⸗ geſichert hat. Von der Frankfurter Börſe. * Frankfurt a.., 22. Dez. Die Zulaſſung von 20 Mill. Hypothekenobligationen, Serie 14 und 16, Ausgabe vom Jahre 1911 der Berliner Hypothekenbank.⸗G. in Berlin, wurde zum Handel an der Franlkfurter Börſe beantragt. 39 BVerkauf eines Unternehmens. „Köln, 22. Dez. In der heute bier abgehaltenen außer⸗ ordentlichen Generalverſammlung des Mechernicher Bergwerks⸗ pereins, in der 1219 Stimmen vertreten waren, wurde lt.„Frkf. Ztg.“ einſtimmig und ohne Erörterung der Verkauf des geſamten Unternehmens an eine neu zu begründende Geſellſchaft beſchloſſen. Zahlungsſchwierigkeiten einer Eiſengroßhandlung. * Hamburg, 22. Dez. Die bedeutende Eiſengroßhandlung von Rahr in Aarhus iſt nach der„Frkf. Ztg.“ mit 1,6 Mill. Mk. in Zahlungſchwierigkeiten geraten. Neues vom Dividendenmarkt. JBerlin, 22. Dezbr. Hannvverſche Immobiliengeſell⸗ ſchaft 6 Prozent(5 Prozent) geſchätzt.— Sächſiſch⸗Thüringiſche Braunkohlen⸗Verwertung 9 Prozent(7 Prozent) geſchätzt.— Fabrik iſolierter Drähte zu elektriſchen Zwecken.⸗G. vorm. C. J. Vogel Berlin. Der Aufſichtsrat beſchloß 7 Prozent(39% auszuſchütten. Goldentnahme am Londoner Markt. * ondon, 22. Dez. Wie verlautet, dürfte vor Wochenende eine weitere Goldentnahme für Aegypten ſtattfinden. Einſchränkung der ausländiſchen Arbitrage an der Newyorker 5 Börſe. * Newyork, 22. Dez. Die Börſe erwägt die Einſchränkung der ausländiſchen Arbitrage. Der Vorſtand behauptet, Brookers gewährten den Arbitrageuren geringere als wie ſonſtigen Mitgliedern die vorgeſchriebenen Kommiſſionen. Die Abſicht ſcheint zu ſein, den direkten Verkehr der ausländiſchen Privat⸗ ſpekulation mit dem hieſigen Platz oder den eurppäiſchen Filialen hieſiger Firmen zu fördern. Die inländiſche Arbitrage wurde ſchon vor 15 Jahren abgeſchafft. Fragliche Erneuerung des amerikaniſchen Zementkartells. *Newyork, 22. Dez Zementkartells, das am 1. Febraur abläuft und in letzter Zeit in einem erbitterten Kampfe mit den Außenſeitern ſtand, erſcheint lt. „Frkf. Zig.“ fraglich. Stand der Winterſagten in Rußland. Petersburg, 2l. Dez. Der Stand der Winterſaaken nach dem Bericht der„Handels⸗ und Induſtriezeitung“ anfangs De⸗ zember alten Stils: teils gut in den Gouvernements Charkow, Worroneſch, Kursk, Riaeſan, Tambow und Ufa; gut in Tula, Penſa, Kaſan, Wjatka, Perm, Simbirsk, Saratow, Iwer, Smo⸗ lensk und Livland: unbefriedigend war der Stand der Sgaten nur in einzelnen Bezirken, hauptſächlich in nordweſtlichen Gebielen, in den übrigen Gouvernements befriedigend⸗ Gründung einer bulgariſchen Hypothekenbauk auf Aktien, Sofia, 21. Dez. Heute erfolgte hier durch die Bank Bal⸗ kanique unter Mitwirkung bulgariſchen und ausländiſchen Ka⸗ pitals die Gründung einer Hypothekenbank auf Aktien unter der Firma Creédit Fencier de Bulgarie mit einem Stammkapital von fünf Millionen Lei. Ia den Verwaltungsrat wurden gewählt der ſrühere Finanzminiſter Teneſy als Präſidenl. Generalkonſul Faula als Vizepräſident, ſowie der Direktor der Banl Bulgarique N Donner und der Generaldirektor der Verſicherungsgeſellſchaft Mark. Der Gewinn des ganzen vorigen Jahres ohne Abſchrei⸗ Balkan, Momtſchilow. Die neue Bank wird am Neujahr 1911 ihre Tätigkeit aufnehmen.%%%%%CCͥ G. 5 die Die Erneuerung des amerikaniſchen Vom amerikaniſchen Frachtratenkampf. Waſhington, 21. Dez. Der Jahresbericht der Interſ Commerce Commiſfion an den Kongreß führt aus, die Verhar lungen über die allgemeinen, die Frachtraten betreffenden F 0 würden tunlichſt beſchleunigt. Die Entſcheidung werde baldmö lichſt nach dem 9. Januar erfolgen. Die Kommiſſion erſtrebe ein einheitliche Klaſſifizierung der Frachten an und ſei im Begriff, das Syſtem der Betriebstariſe für die Telephon⸗ und Telegraphen Geſellſchaften aufzuſtellen. Sie befürwortet ferner eine geeignet Geſetzgebung für die Beaufſichtigung der Kapitaliſterung der Eiſer bahnen. 5 **&R& Telegraphiſche Börſen⸗Berichte. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers. „Frankfurt a.., 22. Dez. Fondsbörſe. Das Geſchöf ſchleppte ſich auch heute träge und ohne Belebung dahin. Es ſeh, wieder an Anregung und wie bereits angeführt, macht ſich des Weihnachtsfeſtes immer mehr bemerkbar. Bei ſehr geringer G ſchäftsluſt zeigte die Tendenz bei wenig Ausnahmen eine behaupte! Haltung. Was die Einzelheiten des Verkehrs der Märkte betrifk ſo zeigte ſich auf dem Gebiet des Bankenmarktes bei ſehr geringen Umſatz einiges Intereſſe für Deutſche Bank und Disconto mandit. Auch für Mittelbanken erhielt ſich einiges Intereſſe. K Aktien behauptet. Recht luſtlos geſtaltete ſich der Verkehr in amerik⸗ niſchen Bahnen, wo das Kursniveau unverändert blieb. Lombar und Staatsbahn behauptet. Schiffahrtsaktien ſtill. Chemiſche ſtill. Maſchinenfabriken behauptet. In Elektrizitätswerten war Tendenz behauptet. Fonds zeigten bei mäßigen Umſätzen teilw mäßige Abſchwächung. Im weiteren Verlauf ſtockte das Geſchä vollſtändig, infolgedeſſen die Kurſe nur wenig Veränderungen zeigt Auch an der Nachbörſe blieb das Geſchäft auf den meiſten Gebie geringfügig. Die Börſe ſchloß bei behaupteter Tendenz. notierten: Credit 2107, Disconto 104¼ a 36, Staatsbahn 160 barden 2158 à 38, Baltimore 10686. Bezugsrecht auf Aktien der Fra furter Hypothekenbank 1,10, Bezugsrecht auf Aktien der Pfä Hypothekenbank 0,65 ½ bez. G. * Berlin, 22. Dez. Fondsbörſe. Die Geſchäftsſtille hielt an heute in unverändertem Maße an, doch bekundete die Börſe über dem vorliegenden ungünſtig lautenden Jron Age⸗Bericht bemerkenswerte Widerſtandskraft. Die Kursveränderungen bet der Geringfügigteit des Geſchäſts entſprechend nur Bruchteile Prozents. Etwas mehr Intereſſe zeigte ſich wieder für Bankenwe⸗ ſo für Deutſche Bank und Diskonko⸗Geſellſchaft. Gut beha Haltung zeigte ſich auch für ruſſiſche Baukaktien. Im ſpäteren laufe erfuhren Montanwerte vereinzelt leichte Aufbeſſerungen. Geſchäf t ruhte faſt vollkommen. Die Kurſe der wenig gehant Werte blieben aber behauptet. Tägl. Geld 4½ Prozent, Ultimo 64 Prozent und vereinzelt darunter. * Berlin, 22. Dez. Produktenbörſe. Den ſchwächeren ameri niſchen Notierungen bot das eingetretene Froſtwetter ein Ge gewicht, ſo daß die Weizenpreiſe noch über den geſtrig hinausgingen, zumal Dezemberdeckungen anhielten. In Hafer und Mais blieben die Preiſe bei mäßigen Umſätze berändert. Auch Rüböl war bei geringen Preisſchwankungen Wetter: ſchͤn. 1 1 Mannheimer Effektenbörſe. Vom 22. Dezember.(Offizieller Berich Heute wurden gehandelt: Manuheimer Dampfſchleppſchiff Aktien zu 55 Prozent und Pfälziſche Preßhefen⸗ und St Altien zu 168 Prozent. Weiterhin notierten: Brauerei Gant burg 92., Frankona 1210., Continentale Verſicherungs⸗ eso G. und Oberrheiniſche Verſicherungs⸗Aktien 1055 G. 1060 Obligationen. Pfandbriefe.%½ Bad. Anil. u. Sod 4% Rh. Hyp.⸗Bk. unk. 1902 99.20 5304½ Bad. Anil. u. Sod 3½%„„„ verſchied. 90 30bz] Serie B ½%„„ Kommungl 90.50 Bſ4 Br. Kleinleii Siäpte⸗znlehen, 5 Peidberg 8, 34½ Heidelberg v. J. 1903 92 50 B 4 Karlsruhe v. J. 1907 101.—G ſa afbr.! afbr. 91.606½% Herrenmüßhle Ge 4½ Koſth. Cell. u. Papr 4½ Mannheimer Dampf; 3 Karlsruhe v. J. 1898—.—Gf ſchleppſchiffahrt 3% Lahr v. J. 1902 91.60 6/%%% Mannh. Lagerhaus⸗ 4% Ludwigsha en 101.—G Geſellſchaft 8 4 72 v. 1906 100.40 54½ Oberrh. Elektrizitäts⸗ 3 7 91.— bif werke, Karlsruhe 4 Mannh. Oblig. 1808 100.50 G4½ Pfälz. Chamotte und 4„ 1907 100.50 6 Tonwerk,.⸗G. Eiſenbg. 10 4 5„ 1906 100.50 G4% Pfälz. Mühlenwerke 100 1„ 1901 100.25(4% Schuckert⸗Obligat. „ 1885 92.50 54½ Ruff..⸗G. Zellſtofffb. 3 55 5„ 1883 92.— B5] Waldhof bei Pernau in 9½ 5„ 1895 91.30 Bl Livland 5 3„ 1898 91.5060½ H. Schlink u. Cie. 372 5„ 1904 91.— 34½ Speyerer Brauha 300 0„ 1905 91.30 B].⸗G. Speyer 9½ Pirmaſen? unk. 1905 4½ Speyerer Ziegelwerk Südd. Drahtinduſtri 2 Tonw. Offſtein.⸗G Or. H. Loſſen, Worm 103 50 604% Zellſtoffabrik Waldl 5%½ Zellſt, Waldh. 1908 4% Wiesloch v. J. 1905 91.50 4½ Induſtrie⸗Obligation. 4½ Akt.⸗Geſ. für Seilindu⸗ ſtrie rück. 105% 4½ Bad..⸗H. f. Rhſchiff. u. Seelranspor: 99.505 Banken. Arief Geld— Frankona, Rück⸗ und Badiſche Bantk 133.50 183.— Mitverſ. vorm. Bad. Gewrbk. Speyerßo/ E—.——.— Pfölz. Bank—.— 105.—] Rück⸗ u. Mitverf. Pfälz. Hyp.⸗Bank 195.— 194.— Francona, junge Rhein. Creditbank—.— 138.75] Fr. Transo.⸗Unfall u. Rhein. Hyv.⸗Bank—— 199.Glas⸗Verſ⸗Geſ. Südd. Vant—. 117.700 Bad. Aſſecuranz Südd. Dist ⸗Geſ.—.— 119.— Verſich.— 8 Mannh. Verſikerung— Ehem. Induüinie. Oberrh Verſich.⸗Geſ. Dad. Anfteu Sodafbr.—— 509.— Württ. Transp.⸗Verſes Chem. Fab. Goldenbo.—.— 218.— Verei N ee Induſtrie. Verein ben ibiien.— 341.55f.⸗G. f. Sellindu drie 126 Verein D. Oelfabriken 157½.——.— D iglel'ſche Miſchfbr. 5„N. Stean Weſß. Me. 92 1 kaillw. Maitam ner 5„ Vorzug—.— 102.3 ahne ee Brauereien. H. Fuchs Wu. Holog, Bad. Brauekei 8.—— Hütten i Durl. Hor vm. Hagen 23.— 232.— Heddernh Eichbaum⸗Brauere!—.— 106.] Züdd.) Cleibr. Nühl, Worms—.——[Kaulsr Bi. Gamſer, Freibg, 92.—.— ſtleiulein, Heidelberg— 181.— Hombg. Meſſerſchmitt—.— 60 Arund um u. As Ludwigsh Aktiende. 242— Machinen Maunhg. Aktiendr.„ Brauereti Sinnet 288.— Br. Schrödl, Heidlbg. 182.— „Schwartz, Speye 126. „ S. Welß. Spevei 85.25 „Storch., Speye!.— Bi. Werger. Woems—.— Vf Rretü,⸗ u. Srun b. 8 11 Zeilſtoffadt. Waldhe Zuckerfbr. Transport u. Berſicherung. B..⸗G. Ahſch. Seett. 7 Mannd. Damofſchl. 55.——.— Maunh, Lagerhaus .Seite. General⸗Anzeiger. Abendblatt.) Mannheim, 22. Dezember 8 Kursblatt der Die Preiſe verſtehen Produktenbörſe. (Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft.) Donnerstog, den 22. Dezember 1910. —— Hafer: Sept.———— F Nov.——— März 1911 208—.—— März——— Mai 1911 209— B.—— Mai——— FFFEFTTT Nais: Sept.——— Neö. Nov.—— Mei———— Mati———— Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe 5 vom 22. Dezember. Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg Mannheimer ſich pro 1000 kg. bahnfrei hier. 20.50—20.60 Hafer, bad. 15.50—16.25 —— Hafer, nordd. 21.——21.25 Hafer, ruſſiſcher 1625—17.— 22.25—22 50]„ La Plata 15,½5 8 21.50—22.— Mais, amer. Mixed—.—.— Krim Azima 22.75—23.25„ Donau 14.—.—. Taganrog 21.50—22.—]„ La Plata 14.—.— Saxonska 21.50—22.— Kohlreps, d. 26.—27 rumäniſcher 22.——22.50 Kleeſamen, nordfranz. 128—135 am. Winter 22.50——.— 5 0 120—125 —.—.—„ Luzerne ital. 165—175 8——„Provenc. 180—195 —.——.—„ Eſparſette 35.——40.— —.——.— Igoger Rot'lee—— 22.25——.—[Leinöl mit Faß 83.— 20.50— 20.60 Rüböl in Faß 65.——.— 15.50—15.75 Backrüböl 69.———— 16.35——.— Fein⸗Sprit La., verſt. 100% 180.30 16.25—.—„„Aunpert 56.30 5—.——— Roh⸗Kart. ſprit verſt. 80/88 177 30 jerſte, hieſ. neu 16.75—17.75„„ unverſt. 80/8r 55.30 Pfälzer neu 17.25—18.50 Alkohol hochgr.,„ 92/94 55.30 efefe„ 88/90 54.30 uttergerſte 12.25— 12.50 5 Nr. 00 0 1 2 4. 7 1 enmeb 5178 30.75 28./5 275 25.70 21.75 mehl Nr. 0) 24.75 1) 21.75. zendenz: Getreide unverändert. Rannheim, 22. Dezember. Leinſaat 38.— Mk. Frankfurter Effektenbörſe. Reichsbankdiskont 5%. Schlußkurſe. Wechſel. 22. 21. 23. 169.22 169.27 80 666.70 Aktien induſtrieller 180 25179.10 .50—.— baum Mannheim 107.80 107.— Aktien⸗Brauerti——— t. Zweibrücken 94 20 95.20 Sonne, Speyer 85.— 85.— t Heldelog. 147 50 47 60 fabr. Karlſta 1123 80124 25 ilinfabrit 505 0 06 50 Grtes heim 275—275. e Höcht 532.— 539.— m. Fabrit Nh. 338 50 387.50 hlung 25.50 253— erle Albert 513. 510.20 adtind. Pig. 152. 153 ertin Allgem. 266 40 65— 118 1ʃ8.— Schuckert 150.10 156.50 124 50 124.50 & Halste 243.70 244.75 344.50 343.75 133.30 33,40 119— 119.— 170—170 J. 114.113 80 180.¾ 130 75 260.25 260 5½% 146 46— 111—111.— 194— 194.25 162 50 62 25 212 40 212 40 167.20 67.26 Check Paris 5 Baris „ 80.488 80.50 Schweitz. Plätze„ 80 75 80 775 20.43 20,.432] Jien 84.95 84 95 „ 20.40 20.41 Napoleonsd'ot 16.15 16 15 Irtvatdistonto 4% 4˙18 Stoatspapiere. X. Deutſche. 21 22. 21 2² ſch. Reichs anl 102.10 102.10% Mh. Stadt⸗A. 1908 100.20—.— „ 1000——-11„ 1909—.——. „ 93 40 93.50 3%„ 1905—.——.— „1909——.—6. Ausländiſche. 84./ 84.8005 Arg. i. Gold⸗A. 1887 90 20 90 20 Inl. St. Anl. 102.40 102.2005% Chineſen 1896 do. 19o9—.—— ½ * 25 93.30 96.40f1½% Jabaner 98 60 98.70 „ 1909————Mexikaner duß. 88/00 98.90 99.— 84.70 84.8003 Nerikaner innexe 6780 67.80 che St.⸗A. 901 100 50 100 600 Bulgaren 100.90 101— „ 1908/9—. 101.408¼ italten. Rente 103 80 108.30 ad. St.⸗Olabg)fl 96 40 93.30½ Oeſt. Silberrent« 97.80 97.70 M. 98.90 94.—4½„Papterrent.———.— 1900—— 92.600Oeſterr. Goldrente 99— 99 10 1904 91.80 91.80ſe Vortug. Serie I 65.— 65.10 „ 1907 91.80 91.80ʃ6 0 III 66.— 67.10 „B. A..1916 101 30 101.5004% nsue Ruſſen 195—.50 100.60 8 1918 101 70 101.50ʃf Ruſſen von 1880 93.40 93.50 u. All Anl. 93 20 92 4004 ſpan. ausl. Rente—.— .„Obl. 82.90 82.90[4 Türten von 1908 87.90 87— .⸗B. Prior. 100 80 101.—-]ff„ unif. 93.50 93.50 „„„ 92 30 62 50% Ung r. Goldremte 94— 94.— en von 1908 101.—- 101 40%„ Kronenronte 92.— 92.— R 81 90 81.400[Berzinsliche Loſe. ſen 88.80.80/8 Oeſterreichiſcher860 176.20 176.30 tadt⸗A. 1907—. ürkiſche 181.10 480.60 Hedd. Ru. u. üͤdd. Kb. 180.900130 25 ſcunſtſeldenfabr. Frkf. 97.— 96.— Veder verk. St. Ingbert 76.— 18.— Sudwigsh. Val zu ihle 165.75 165.75 Fab. Hagen 220.— 220.— Berli Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. 81 875.875 kur 80.83 81 833 102 30 102.20 1898 99.10 99.15 Unternehmungen. Veyß u. Freytag 158 50 158.50 Spſcharz Leder verlre 98 98.— Adlerfahrrad w. Kleyer 428 50 428 90 Naſchinenfbr. Hilpert 84 83.75 Naſchinenfb. Badenia 213 50213 50 Dürrkopp 42725- Maſchinenf. Gritzu 263 50 265 50 Maſ.⸗ Armatf.Klein 128— 128 30 Bf. Nähm.⸗u. Fagrradf »Gebr. Kayſer 175. 175.— köhrenkeſſelfabrit vorm. Dürr& Co. Schnellpreſſenf. Frkth. 256.— 256. Ver. deutſcher Oelfabr. 154.50154 75 Schußſabr. Herz, Frkf. 118.50 115.75 Seilindu trie Wolff——. *wollſp. Lampertsnm 41 50 42.40 kam ngarn dalſersti. 214.— 214.0 Zellſtoffabr. Veldhol 260.90 260.50 134.50 134.50 135 10135 10 Defterr.⸗Ung Baui Oeſt. Länderbank Kreadit⸗An ta! 210.50 210 50 Bſchlzuche Bank 106 25 106.25 Gfälz. Hyp.⸗Banl 195 80 195 8 Zreuß. Hypotheknd 124 4 124 40 Oeutſche ſteichsok. 143 20 143 thein. Kreditbant 138 90 138 50 tdein. Dyp.⸗B. P. 199 199.— Schaaffh. Bantver. 142 60 142 60 Züdd. Bank uhm. 117 30 117.50 Stener Bankver. Südd. Diskont 119 20 119 90 189.9. 139.90 Bochumer Bergbau Zuderus Concordia Bergb.⸗G. Deutſch. Zuxemburg Eſchweiler Bergw. Fried richs ütte Berge, Gelſenkit ner delsgeſellſchaft Kredit⸗Aktien Diskonto Komm. 180.25 180. Zant Otomanz 137—187.— 170.28 Bergwerksaktten. 223.— 2238g 114.50 202.75 2 184.90185.— 132 30 312. Aktien deutſcher und auslöndiſcher Transportanſtalten. 514ʃ7 75 408 5 Sdd Eiſend G. 121 50 121.80 Gotthardbahn 5 Hamdurger Packet 42 30 42 50 Jtaſ Mittel bahn Norodeutſcher Lloyd 105 5½ 105 5 Ital. 5 eene 31˙7 132 Oern⸗Ung. Staatsb 160 50 60 50 gh erdionalbahn e 0 1 55 Oeſt. Südbahn Lomb. 21.50 21.5 Baltimors und Obio 106.¾ 107. Pfandbriefe. Prioritäts⸗Obligationen. 4% Fet. Hap.- Bfdb. 98 50 99 50 le kreuß. Piandd. 46ſ fFe. B. Pfdbr.05 99 80 39 80 Bank unk. 1919 00 25 100 25 40%„ 1910 99 5 99 5 4% Pr. Ifdb. unt. 13 99 30 99.30 40% Bf.Hup B. Pfdb 00 10 00 10—0 17 100— 100— 31%„„„ 91.0 91.i½%„„„ 14 93.10 23 10 1½% Pr. Bod.⸗Fr. 90.25 90 25] ½%„„„12 91.— 91— o Etr.Bd.Pfd.vgo 99 20 99 20 ½ Pr. Afdbr.⸗Bk.⸗ Kleinb. b0! unk. 00 99.20 99 20% Pr. Rfdbr.⸗Bl. 109 5yp.⸗ fd.⸗Rom.⸗ unk. 10 99 20 99 20 32J. Aennsdsd!! 4e%„ Pfbbr..9% Rö. O. B. Pfb. 90 20 34.20 unk. 12 99.50 99 5½%„„„ 1907 99 20 99.20 3%„ Pfobr,wv.88 99 30 83 30 89 d. 94 89.90 89.90/%„„„ 1917 99 65 99 70 32% Pfb. 98ſ0 8990 89,90%„ 1919 109 50 100 50 4%„ Gom.⸗Obl. ½„ verſchied. 90 30 90.30 v. I. unt. 10 100,20 100 200 ½„„, 1914 30.0 30 20 3%„ Gon.⸗Ohl, 1% Nh..⸗B. C. O 90.30 90.30 v. 87/9 1 91.— 91% R. W. B. C. B. 1iobo-—- 9%„Com.⸗Obl.% Pf. Z. Pr.⸗Obl.——.— v. 66/06 90.30 90.300 ½% Pf..Pr.⸗S. 4% Pr. Pfdb. unl. 0b 98 78 98 75 ½ Ft tl.ſttl. a..3.—.— 72 60 % 99 9 S 99.20 99 20/ Rain ern.⸗.⸗A 705— 705 Fraukfurt a.., 22. Dez. Kreditaktien 210.50, Diskonko⸗ Commandit 194— Darmitädter 130 Diesdner Bant Deutſche Bank 260 5, Lombarden 21.30 Bo zumer 223.25, Gelſenkirchen 212.25 Laurahütte 171.25 Un ar 94— Tendenz: ſtill Nachbörſe. Kreditaktien 210 50, Diskonto⸗Commandit 194.50, Staatsdahn 160.50, Lombarden 21.% * Berliner Effektenbörſe. Berlin, 22. Dez.(Anfangs⸗Kurſe.) Kreditaktien.——.—Gaurahütte 171. 171 50 Dise.⸗Kommandit 193.5½ 193.“ Bhönix 243.75 244.5 Staatsbahn 169.% 26) 25 Harpener 185.50 185.50 Lombarden 21.50 21.25] Tend.: ſtill Bochumer—.——.— Berlin, 22 Dez.(Schlußkurſe.) Wochſel London 20.435 20.435 Reichsbank 142 60 142 50 Wechſel Parts 80.32 80.85 Rhein. Lrsditban! 138 70 138.70 4% Reichsanl. 102.10 102.10] Ruſſenbank 166.50 167.— 40%%„ 1909—.——.— Schaaffh. Banko 142.70 14270 %% Reich anl. 93.40 93.40 Südd. Disc.⸗G.⸗A. 119 10 119 10 3*„ 1909—.——.— taatsbahn 160.½ 160.25 ge Reichsanleihe 85.— 85— Jombarden 2150 21.50 4% Gonſols 102 30 102 30 Baltimore u. Obio 108.50 106% 100„ 1909—.——.—Canada Vagiſte 197 50 196.7% 3%„ 93.40 93.40 Hamburg Packe! 142 60 142.% 75 8%„ 1908s—.——.—Nordd. Lloyd 105 70 105 70 40% 7 84.70 84 70] Bochumer 223 25 223.25 30% Bad. v. 191—.— 100 70 Deutſch⸗urembg. 202 75 202.50 30%„„1908/09 101.60 101.40[ Dortmunder—— 3%„ eonv.—=—Gelſenkirchner 212.%½% 212% 3%„ 1902/09 9175—.— Harpener 185 75 186 25 8½%% Bayern 92 40 92.30 Vaurahütte 171.50 71.% 3% Heſſen 91 70 91.70 Phöntr 2438 80 244.10 30% Heſſen 81.60 81.50 Weſteregeln 232 70 2883.— 40/% Sachſen 88.80 83 80 Allg. Glektr.⸗Geſ. 26820 266.20 3 Japaner 1905 98.70 98 60 Anilin 505 20 501 60 4% Italiener—.——— Anilin Treptow 393 70 393 20 40% Ruſſ. Aul. 1902 93.80 93 80 Brown Boveri 166 50 166.20 4% Bagdadbahn 86 30 86.30 Chem. Albert 512.50 511— Oeter. Kreditaktien————D. Steinzeugwerte 245 80 245 20 Berl. Handels⸗Gel. 170 ½ 170.%½ Elberf. Farben 508 70 510— Darmfſtädte Ban! 130.ù 30.75 Celluloſe Koſtheim 232 20 232.50 Dautſch⸗Aſiat. Ban 146.— 46,—] Küttgerswerken 196— 166 20 Deutſche Bant 260 50 261.[ Tonwaren Wiesloch 115.50 115 50 Dise.⸗Kom nandlu 194 194 ½% Wf. Dra t. Langand. 228 10 228.70 Dresdner Bank 162 50 18250 J Zellſtoff Waldhof 260.— 261.— W. Berlin, 22. Dez. 210.¼8 194.— Londoner Effektenbörſe. London, 22. 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Roggen per Dezbr. 147.25147 25„ Dez. 57.10 56 90 „ Mati 155.— 155.—„ Mal 57.10 57 10 „ Jüt—.——.— 80—— 5——. Spiritus 70er locko—-.— Hafer per Dez. 148.50 146.50 Wetzenmehl 8 15 27.75 „ 35 153.50—.— Roggenmehtlt 21.10 21.10 Jarpeuer Zergbau 186 50 186— 114 Laliw. Veſterregeln 2360 232 50 —— Oberſchl.Eiſeninduftr. 94.50 95 hönix 244 25 244 50 Br.Königs⸗u. Laureh. 170.75 171 50 32 30] Jewerkſch. Roßleben 12 400 12 400 12.50 202.50 62 50 Han⸗ Staatsbahn 160 50, **. Privatdiskont 4¾% (Telegr.) Nachbörſe. 210 ½%[ Staatsbahn 160 ½% 160.25 194. Lombarden Anfangsturſe der Effetten örſe. Wiener Börſe. Wien, 22. Dez. Vorm. 10 Ubr. Kreditaktien 669.50 669.—Oeſt. Kronenrente Landerbank 535.50 535 70 Papterrente Wiener Bankverein 555.— 555.— Silberrente Staatsbahn 750.20 750.— Ungar. Goldrente Lomoarden 116.20 116.— Kronenrente Martnoten 117.60 117.50] Atpine Monzan Wechſel Paris Wien, 22. Dez. Kreditaktien 95.05 95.05 Tend.: ruhig. Nachm..50 Uhr. 669 20 669 50J Buſ hiehrad. B. Oe terreich⸗Ungarn 1885 1888 Oeſterr. Papierrente Bau u. Betr..⸗G.—.—„ Silberrente Unionbank 641.— 640.— Goldrente Ung.x. Kredit 863.— 863.—. Ungar. Goldrente Wiener Bankverein 555.— 555.— Kronenrante Länderbank 536.— 566.— Gch. 3 viſta Türt. Loſe 263.— 263.—„ London„ Alpine 770.— 7639.—-][„ Paris„ Tabakaktien——— Amtterd.„ Nordweſtbahn—.——.—Rwoleon Holzverkohlung—.——. Narknoten Siaats dahn 750 20 750.20/ dtimes Roten Lombarden 117.20 116.200 Cend.: ruhig. Tele zramm⸗Adreſſe: Margold. Maldhof, Bnongeſellſchaft Verantwortlich; Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: ſtreckungswege öffentlich verſteigern: Möbel verſchiedener Art und ſonſtiges. Manuheim, den 22. Dezember 1910. 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