8 n Abonnement: Gadiſche Volkszeitung.) 70 Pfieunig monatlich. Bringerlohn 80 Pig. monatlich, durch die Woſt bez. inel. Poſt⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pig. Zu ſera te: Die Colonel⸗Zeile.. 28 Pfig. Auswärtige Juſerate. 30„ Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark Badiſche Geleſenſte und verbreitetſte Zritung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Juſeraten⸗Aunahme für das Mittagsbbatt Morgens 7e 9 kehr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Anabhängige Tageszeitung. Taglich 2 Husgaben ö (ausgenommen Sountag) Nachrichten Eigene Redaktionsbuveaus in Berlin und Kavlsvuhe. Telegramm⸗Adreſſe⸗ „General⸗Anzeiges Maunheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 144 Druckerei⸗Buregu(An⸗ Nr. 599. Die heutige Abendausgabe umfaßt 20 Seiten. Der Weihnachtfeiertage wegen erſcheint die nächſte Nummer Dienstag Vormittag. Ueihnachten. Von Stadtpfarrer Paul Klein⸗Mannheim. „Gott iſt geoffenbart im Fleiſch?— I. Timotheus 3, B. 16. Der„liebe Gott“ iſt in dem Chriſtkind zu unſeren Kindern gekommen. Ihres Herzens tiefſtes Sehnen iſt geſtillt. Sie empfinden etwas von dem „heute iſt Euch der Heiland geboren“, da ſie mit Augen ſehen und in Händen halten das, was jetzt noch ihr ganzes Glück ausmacht, das„ſtille Glück im Winkel“ ihrer kleinen Welt. Ihnen kommt es ſo recht von Herzen, wenn ſie ſingen: „O du fröhliche, o du ſelige, gnadenbringende Weih⸗ nachtszeit! Und wir Großen? Nun— auch wir kommen nicht los vom Chriſtkind. Wir ſind gebunden durch hundert Silber⸗ fäden, die ſich von Chriſtfeſten der Voreltern bis zu uns hin⸗ ſpinnen. Auch uns widerfährt etwas Beglückendes: Der Glanz von den glückſeligen Geſichtern unſerer Kleinen wirft ſeine Strahlen zurück auf uns—„es ſinkt auf unſere Augen⸗ Ader ein goldener Kindertraum hernieder“— Erinnerung an die eigene Kinderzeit hält uns mit frommem Zauber ge⸗ — fangen— die füßen Weihnachtsdüfte berauſchen unſeren Sinn, die kindlichen Weihnachtslieder bewegen unſere Seele, der warme Hauch der Liebe, der uns entgegenweht aus den Gaben der Unſrigen, rührt unſer Herz! Ohne Weihnachts⸗ gefühl bleibt wohl keine Bruſt! Wie aber ſteht es mit dem Weihnachtsgedanken, dem unſer Tertwort den tief⸗ finnigen Ausdruck gibt: Gott ift geoffenbart im Fleiſch: Iſt das für uns eine lebendig empfundene Wirklichkeit, eine Realität für unſer Geiſtes⸗ und Seelenleben, daß in Chriſtus Jeſus die Gottheit der Menſchheit ſich leuchtend geoffenbart? Spüren wir in der heiligen Chriſtnacht ihr gnadenreiches Nahen zu uns?— Laſſen wir einmal alle Kritik und alle Dogmatik bei Seite! Nichts weniger als fremd iſt der Menſchheit der Gedanke, daß das Göttliche erſcheint inmitten des Menſch⸗ lichen. So lange die Erdenmenſchen leben, ſuchen ſie Götter über ſich, und ſo lange ſie ſie ſuchen, wollen ſie ihnen, die in überirdiſchen Regionen thronen, auf Erden begegnen! Eines ging ſtets mit dem anderen Hand in Hand. Die Götter der Germanen, die in Walhall, die Götter der Griechen, die im Olymp wohnten, ſie wandelten auf Erden, menſchlich nahe tretend den Menſchen.— Ja, nur allzu menſchlich! Und das war ihr Untergang. Wotan, der deutſche Gott kann ſich nicht frei machen von finnlicher Liebe, von Gier nach Gold und Macht. Er bekennt felbſt von ſich:„Was ich liebe, muß ich verlaſſen— morden, was je ich minne— Feuilleton. Knecht Nuprecht. Von drauß vom Walde komm ich her; Ich muß Euch ſagen, es weihnachtet ſehr! Allüberall auf den Tannenſpitzen Sah ich goldene Lichtlein fitzen; Und droben aus dem Himmelstor Sah mit großen Augen das Chriſtkind hervor. Und wie ich ſo ſtrolcht' durch den finſtern Tann, Da rief's mich mit heller Stimme an: „Knecht Ruprecht“, rief es,„alter Geſell, Hebe die Beine und ſpute dich ſchnell! Die Kerzen fangen zu brennen an, Das Himmelstor iſt aufgetan, Alt' und Junge ſollen nun Von der Jagd des Lebens einmal ruhn; Und morgen flieg ich hinab zur Erden, Denn es ſoll wieder Weihnachten werden!“ Ich ſprach:„O lieber Herre Chriſt, Meine Reiſe faſt zu Ende iſt; Ich ſoll nur noch in dieſe Stadt, Wo's eitel gute Kinder hat.“ „Haſt denn das Säcklein auch bei dir?“ Ich ſprach:„Das Säcklein, das iſt hier; Denn Aepfel, Nuß und Mandelkern Freſſen fromme Kinder gern.“ „Haſt denn die Rute auch bei dir?“ Ich ſprach:„Die Rute, die iſt hier; Doch für die Kinder nur, die ſchlechten, Die trifft ſie auf den Teil, den rechten.“ Samstag, 24. Dezember 1910. trügend verraten, wer mir traut.“— Und Zeus, der griechiſch Gott muß ſich von Prometheus vorwerfen laſſen, daß er „ſeine Majeſtät kümmerlich nähre von Opferſteuern und Gebetshauch und ohne die törichten Menſchenkinder darben müßte“, ja Prometheus klagt ihn an, daß er nie„die Schmerzen des Beladenen gelindert“, nie„die Tränen des Geängſtigten geſtillt“ habe. Ja, nicht weltüberlegen, nicht geiſtig, nicht göttlich genug— und dann wieder nicht menſchlich edel genug, nicht frei von Selbſtſucht, zu arm an wahrer, tiefmenſchlicher Liebe— ſo erſcheinen dieſe Götter. Darum mußte ihnen die Götterdämmerung kommen. Warum iſt es ſo ganz anders bei dem Chriſten⸗ gott trotz des lauten Rufens„er ſei tot“? Warum lebt dieſer Gott noch, von dem die Weihnacht kündet, daß er in Chriſtus Fleiſch geworden? Nun— weil er beides zugleich iſt: gött⸗ lich und menſchlich genug! Göttlich genug! Ihn kümdet ſein Offenbarer als Geiſt, als den das ganze All durchwaltenden und durchflutenden Lebensgeiſt, der weder wohnt in Tempeln von Menſchenhänden gemacht, noch deſſen bedarf, daß wir Menſchen ſeiner mit unſeren Händen pflegen. Er will nichts haben und braucht nichts von den Menſchen — ſie leben, weben und ſind ja nur in ihm. Und menſch⸗ lich genug dieſer Chriſtengott! Denn er wird von Chriſtus verkündigt als der Vater, der allliebend waltet über den Menſchen als ſeinen Kindern, der ihr Leben ihnen erhalten und ſchirmen, ihre Schuld ihnen vergeben, trotz ihrer Un⸗ zulänglichkeit in ſeiner Gemeinſchaft ſie belaſſen, die höchſte Gabe, ſeinen Geiſt, ihnen mitteilen will, damit ſie durch ihn zu höherem Leben wachſen und reifen und an der Ver⸗ wirklichung des Weltenzieles, an der Aufrichtung des Gottes⸗ reiches mitarbeiten können.— Aber nicht nur ward ein Gott verkündigt von Chriſtus, der als„Geiſt“ göttlich genug, als„Liebe“ menſchlich genug unſer Vertrauen ver⸗ dient.— Chriſtus Jeſus hat dieſen Gott in ſeinem ganzen Weſen und Wirken, in einem echten, ganzen, vollen Menſchen⸗ leben dargelebt, er iſt in ihm gewiſſermaßen Fleiſch geworden. In Chriſtus konnte die Gottheit als„Gei ſt“ offenbar werden, da er als Sohn Gottes“, als mit dem ewigen Urgeiſte eins ſich fühlend, mit Sein und Weſen, Sinnen und Denken, Wollen und Wirken, im Vater lebend und webend, ſich nur empfand als Träger geiſtig⸗göttlicher Lebenskräfte, als Organ und Werkzeug des göttlichen Weltenwillens. So konnte der ewig'e Geiſt durch ihn hindurch⸗ wirken. Und in der Tat iſt es Geiſt, der aus dem ganzen Chriſtusweſen herausflimmert. Der Geiſt, der in Freiheit ſich ſelbſt befiehlt, der weltüberlegen alle Lebenshemmungen überwindet, hinter dem'in weſenloſem Scheine liegt, was uns alle bändigt, das Gemeine“, der innerlich wahrhaft un⸗ abhängig von den Verhältniſſen und Menſchen. So erſcheint Chriſtus durch und durch geiſtig als ein Harmoni⸗ ſcher, Freier, den den Zwieſpalt der„zwei Seelen in unſerer Bruſt“ überwunden, weil er nicht mehr— um mit Goethe zu reden— dieſe Welt der ſichtbaren Erſcheinungen umfaßt hält mit klammernden Organen, ſondern„im Grenzenloſen ſich gefunden, ſich aufgegeben hat“— ein Starker, von dem ſchöpferiſche, lebenſchaffende, geſundende Kräfte ausgehen, weil er in Einheit mit dem Zentrum aller Welten⸗ und Lebenskräfte und in ungebrochener Harmonie mit den Abendblatt.) ewigen Welt⸗ und Lebensgeſetzen lebte, ein Un⸗ ſterblicher, der den Tod überwinden konnte, weil er mit den Quellen alles Lebens in Verbindung ſtand und im Weſenskerne mit dem ewigen Weltengeiſte ſich eins fühlend und aus ihm heraus ſein ganzes Leben lebend, ein göttlich⸗ geiſtiges Leben in ſich trug, an dem der Tod keine Macht hatte. Zugleich aber wird Gott in Chriſtus als Liebe, Fleiſch. Dieſer höchſte Gedanke, der in eines Menſchen Sinn und Geiſst kommen kann, der Gedanke einer ewigen Liebe, hier, in dem Chriſtusweſen und in dem Chriſtusleben findet er gewiſſer⸗ maßen ſeine leibhaftige Verkörperung. Wie er die Mühſeligen und Beladenen zu ſich rief, wie er als Freund der Zöllner und Sünder, als ein Heiland der Verirrten und Verlorenen, als ein Helfer der Armen und Schwachen, als ein Tröſter der Bekümmerten und Gedrückten unter Verzehrung all' ſeiner Kräfte zeitlebens ſich erwies, wie er von einer übermenſch⸗ lichen Liebe durchglüht am Kreuze noch betet für die Mörder, ja ſich ſelbſt liebend hingibt in den ſchmählichen Kreuzestod, um die Menſchheit ihrem Weltenziele, der Erlöſung, näher zu bringen— das iſt tief gegraben in der Menſchheit Seelel So können wir es ruhig ausſprechen: Durch den Chriſtus hat die Menſchheit Gott erlebt als„Geiſt“ und„Liebe“ Sie iſt in ſeiner himmliſchen Lichtgeſtalt der Gottheit auf Erden begegnet. Nie mehr kann ſie das ganz vergoſſen— immer wieder wendet ſie ihren Blick dorthin zurück! Sie wird nie mehr auf dieſem Planeten das Göttliche klarer, reiner, tiefer und vollkommener erkennen, erfaſſen und ergreifen können, als in dem Chriſtus Jeſus. Und in ihm leuchtet zugleich auf ihre ewige Beſtimmung, die ſie nur durch dieſen Chriſtus Jeſus voll verwirklichen kann: Höherentwicklung des Menſchen durch Gei Verklärung der Welt durch Liebel „Dazu, ſagt ein Myſtiker,„iſt Gott in dem Chriſtus Menſch geworden, daß der Menſch durch ihn göttlich würde.“ Dies geſchieht, indem der Menſch ſich, wie Chriſtus, erfaßt als Kind Gottes, d. h. als Teil des göttlichen Selbſt, als im Weſenskerne Geiſt vom ewigen, unſterblichen Geiſte. Dadurch gewinnt er Selbſtſicherheit, innere Freiheit von allen Not⸗ wendigkeiten und Gebundenheiten, feſten Halt in den Stür⸗ men des Lebens, eine wahre, tiefe, geiſtige Freude, Furcht⸗ loſigkeit gegenüber dem Tode, der an dem unſterblichen Geiſte keine Gewalt hat. Ungeahnte Entwicklungsmöglichkeiten tun ſich auf vor dem, der ſich ſeines göttlichen Urſprungs und, ſeiner geiſtigen Weſensart bewußt geworden iſt: Er fühlt, daß, in dem Maße als er ſich losringt von den Feſſeln der niederen Sinnlichkeit und Erdgebundenheit, in dem Maße, als er eintaucht in den ewigen Lichtquell„mit der Weltenſeele ſich durchdringt und mit dem Weltgeiſte ſelbſt ringt“— daß er in dem Maße Klarheit gewinnen wird über des Lebens Rätſel, ein Wiſſen um die letzten Untergründe des Seins, und daß er zugleich eine ſich ſtetig ſteigernde Fähigkeit ge⸗ winnt, ein Herrſcher über ſich ſelbſt, ein Sieger über die Welt zu werden, ein„frejer Herr aller Dinge“, der in jedem Augen⸗ blick der Zeit allmählich fühlt die Ewigkeit, durch jeden Irrtum hinaufſchreitet zur Wahrheit, jede Feſſel ſich um⸗ ſchmiedet zu einer Freiheit, jede Krankheit, ſedes Leid und jeden Tod ſich zu wandeln vermag in Geſundheit, Schönheit und Leben. So muß mit Gott werden der Geiſtes menſch, So geh mit Gott, mein treuer Knecht.“ Von drauß vom Walde komm ich her; Ich muß euch ſagen, es weihnachtet ſehr! Nun ſprecht, wie ich's hierinnen find'! Sind's gute Kind, ſind's böſe Kind? Sktorm. Es weihnachtet wieder. Und es weihnachtet wieder Lichter werden wieder einen feſtlichen Schimmer über den Tannenbaum breiten und durch ſeine Zweige wird wieder Mär⸗ chenzauber wehen. Ja die Weihnachtsmärchen der Jugend, wie ſind ſie ſo ſchön. Die bange und doch ſüße Erwartung, der Glaube an Knecht Ruprecht, dann die Ueberraſchung am Weihnachtsabend; war das ein Erleben! Was gab es wohl noch, das die junge Seele ſo ganz erfüllen konnte? Und nun, da man groß iſt, erwachſen, da iſt es nur noch ein ſchönes Märchen, auf das man rückwärts blickend, wehmütig zurückſieht. Die Jugend geht ach ſo ſchnell vorüber, ehe man es gedacht hat. Friſch und freudig ſchreitet man hinaus. Erwartungsvoll und ſehnend ſtrebt man in die Ferne des Lebens und mit einem hörbaren Ruck wirft man die Pfſorte des Jugendlandes hinter ſich zu. Und nun geht es kreuz und quer, über Höhen und Tiefen, immer weiter. Toch plötzlich kommt eine Zeit, wo man inne hält, wo es uns ſeltſam zumute wird, wo wir mit einem Sprung den ganzen weiten Lebensweg wieder zurück ſtreben möchten: das iſt Weihnachten. Doch wir haben das Leben geſchaut, von dem Baume der Erkenntnis gegeſſen und ſo finden wir das Paradies nicht wieder Niemand kann ins Land der Jugend zurück, der es verlaſſen hat, verſuchte er es auch mit Siebenmeilenſtiefeln wieder zu erreichen. Die Tür, die wir hinter uns zuwerfen, entweicht immer weiter, ganz ohne unſer Zutun, und der Jugend ſehen wir jetzt nach, klage bildet ein zartes Verhältnis, das Burrian mit der bildſchönen wie einer Erſcheinung, die wir erſt begreifeſſwenn ſie dor. über iſt. Nur in unſeren Herzen da klingen die alten Zeiten noch nach wie in einer Muſchel das Brauſen des Meeres. Wir hören noch den lichten Sphärengeſang der Weihnachtsengel und das Klingen der wunderfeinen ſilbernen Weihnachtsglöckchen und nun lauſchen wir dieſen verhallten lieben Klängen die uns die Erinnerung wecken an etwas ſchönes, unvergeßliches, an ein Erleben der Jugend: an Weihnachten. Wir, dir wir im Leben waren, können es nun nicht wieder erleben, ſo eigen nicht wie als Kind. Wir erleben es nur an denen, die nach uns kamen, die jetzt ſo blütenjung ſind, wie wir es einſt waren. Wir erleben es nicht mehr durch uns, doch durch ſie. Und dann quillt es wieder in uns auf, aus geheimnisvollen Tiefen und vergeſſenen Falten des Herzens, um ſo reicher, ſe friſcher wir uns dieſe bewahrt haben. Daran mußte ich denken, als ich den Weihnachtsbaum ſchmückte und ſinnend ein Stück nach dem andern in die Zweige hing. Einſt gab es eine Zeit, da er mir liebend geſchmückt wurbe, Eine ſchöne Zeit! 55 Und nun weihnachtet es wieder J. Buntes Feuflleton. — Burrians Liebesaffären vor Gericht. Erpreſſungsverſuch gegen den Dresdener Heldentenor, den Königl. Sächſ. und Königl. Württembergiſchen Kammerſänger Karl Burrian bildeten den Gegenſtand einer Anklage, die am Donnerstag die 2. Strafkammer des Dresdener Landgerichts beſchäftigte. Als Angeklagte erſchienen die Kaufleute Adolf Dinges, Karl Stoll und Franz Müller. Außer verſuchter Erpreſſung wird den Angeſchuldigten noch Ruheſtörung und Sachbeſchädigung zur Laſt gelegt. Die Grundlage der An⸗ 2. Seite. General⸗inzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 24. Dezember. nicht, wie Nietzſche träumte, ohne Gott der Ueber menſch! Darauf läßt znachten hoffen,„wo Gott geoffenbart if im Fleiſch“.— Was in Chriſtus vorweggenommen iſt als Offenbarung, wird im Laufe der Menſchheitsentwicklung durch göttliche Erziehung des Menſchengeſchlechts bei der ganzen Menſchheit werden. Und nun das Andere: Liebe! Da nun in einem Menſchen die göttliche Kraft der Liebe individuell verkörpert erſchienen iſt, kann wahre 5015 ſchenliebe auf Erden geübt werden. Sind wir Menſchen All Kinder des einen himmliſchen Vaters, waltet in allen, die Menſchenantlitz tragen, die Einheit göttlichen Lebens, der Geiſt, der von den ſonſt 5 Menſchen trennenden Schranken der Raſſe, des Geſchlechtes, des Ranges, des Beſitzes, der Bil⸗ dung im Weſenskerne nicht berührter wird, dann ſind wir unter einander Bruder und Schweſter. Der grandioſe Ge⸗ danke der Bruderſ 9 aft taucht erleuchtend und er⸗ wärmend auf über dem Chaos der Vereinzelung, der Selbſt⸗ ſucht, des sen Subjektivismus! Nicht das Ich, ſeine Entfaltung, ſeine Durchſetzung und Behauptung, ſein rück⸗ ſichtsloſes Ausleben iſt der Menſchheitsentwicklung letztes Ziel, ſondern das:„CEiner für Alle, und Allefür Einen!“ Der Chriſtus hat in der Menſchheit die Kräfte der Liebe ent⸗ bunden, die allein erlöſen kann: der Liebe, die nicht das Ihre ſucht, ſondern das des Anderen, die Alles verſteht und darum Alles verzeiht, die Alles glaubt, Alles hofft, Alles dul⸗ det, die ſich nicht erbittern läßt, die nicht müde wird, zu dienen, zu helfen, zu ſegnen, die nicht immer etwas haben will von dem Anderen, ſondern ihm etwas ſein, die fähig iſt des Opfers, der Hingabe ſelbſt der Perſönlichkeit, des Ichs, die, wie Chriſtus ſagt, bereit iſt,„ihr Leben zu verlieren“, um es wieder zu gewinnen in der dadurch ſich anbahnenden Aufrich⸗ tung des Zukunftsreiches der Gerechtigkeit und Bruderliebe, in der allmählichen Verwirklichung des Weltenzieles einer in SGeiſt und Liebe geeinten Menſchheit. Und nun wollen wir wieder an die Krippe des Chriſtus Jeſus treten: Diesmal aber nicht mit flüchtigen, weichen Gefüh ben, ſondern mit ſtarken, ewigen Gedanken: daß in ihm Gott geoffenbart iſt als Geiſt und Liebe, damit durch Geiſt und Liebe ein neuer Menſchheitstag heraufkomme. Und wir werden etwas erahnen und erfühlen von dem Welten⸗ geheimnis, das Weihnachten enthüllt: Geiſt iſt das Weſen und Liebe iſt der Sinn des Seins, oder wie Goethe ſagt: „Und das Leben iſt die Liebe Und des Leben Geiſt!“ Politische Uebersicht. * Mannheim, 24. Dezember Dreibund und Zweibund. Von beſonderer Seite wird der„Voſſ. Ztg.“ aus Wien geſchrieben: In franzöſiſchen Zeitungen iſt ſeit den Erklär⸗ ungen des Herrn v. Bethmann ⸗Hollweg über die deutſch⸗ruſſiſche Entente nicht nur das ruſſiſch⸗ franzöſiſche, ſondern auch das deutſch⸗öſterreichiſche Bündnis Gegenſtand verſchiedener Betrachtungen. Eine ge⸗ wiſſe Nervoſität bei der Beſprechung der Wirkungen der deutſch⸗ruſſiſchen Entente auf die Stellung Rußlands im Zweibunde macht ſich deutlich dabei geltend. Man gibt ſich in Paris den Anſchein, befürchten zu müſſen, daß die Neubeleb⸗ ung der traditionellen herzlichen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Rußland eine Verminderung des realen Wertes des ruſſiſch⸗franzöſiſchen Bünd⸗ niſſes zufolge habe. Einen ſſen Troſt dafür fucht man in der Anſchauung, daß der Wert des Bündniſſes vom Jahre 1879 für Oeſterreich⸗Ungarn ja durch die neue deutſch⸗ruſſiſche Entente ebenfalls beeinträchtigt worden ſei. Die gegenteiligen Erklarungen der maßgebenden Kreiſe in Oeſterreich⸗Ungarn, vor allem der die öffentliche Meinung widerſpiegelnden un⸗ abhängigen Preſſe, will man durchaus nicht gelten laſſen; dies geige nur, meint die Boulevardpreſſe, daß man in Wien beſſer die eigene Beunruhigung zu verbergen verſtehe, als in Paris. Dieſe Ausführungen erregen in den politiſchen Kreiſen Wiens nur inſofern Aufmerkſamkeit, als ſie beweiſen, daß in gewiſſen franzöſiſchen Kreiſen, trotz aller zur Schau getragenen Friedfertigkeit, noch immer die Möglichkeit erwogen wird, mittels des franzöſiſchen Reichtums und geſtützt auf ruſſiſche Bajonette im geeigneten Moment wieder eine A ugr f f f8⸗ Weih Die We ltverklärung durch 1910. Gaftin des Angeklagten Dinges hinter deſſen Rücken dangeknüpfk hatte und welches im benachbarten Villenorte Loſchwitz, wo Bur⸗ rian eine Villa beſitzt, zu deutlichen Kundgebungen gegen den Herzensbezwinger Burrian führte. Burrian führte mit ſeiner Geliebten, e Dinges', in ſeiner Loſchwitzer Villa einen gemeinſamen Häuhalt. Um ſeine Frau zur Rückkehr zu bewegen, begab ſich der betrogene Ehemann mit ſeinen angeklagten Freun⸗ den eines Tages in die Burrian'ſche Villa und ſtimmten dort einen Höllenlärm an. Die Demonſtranten erhielten ſeitens des zu⸗ ſammengeſtrömten Publikums lebhafte Unterſtützung und gegen Burrian wurden die größten Verwünſchungen laut. Die in Szene geſetzte Katzenmuſik erreichte erſt ihr Ende, als die Loſchwitzer Polizei einſchritt und bei dieſer Gelegenheit ſoll auch die Qilla des Heldentenors beſchädigt worden ſein. Der Zweck der Demon⸗ ſtranten wurde aber nicht erreicht. Die Geliebte Burrians er⸗ kärte kategoriſch, bei ihrem„Karl“ bleiben zu wollen. Bald da⸗ rauf verließ das Paar Dresden, da Burrian ſich nicht mehr ſicher fühlte und begab ſich nach Newyork, wo Burrian gegenwärtig ſein übliches Gaſtſpiel abſolviert. Zu der Verhandlung war der Haupt⸗ zeuge, Burrian, ſelbſt nicht am Platze. Der Vorſitzende erklärte, Burrian gaſtiere jetzt in Amerika, alle dahin gerichteten Ladun⸗ gen ſeien als unbeſtellbar zurückgekommen. Jedoch ſei Burrian am 3. November kommiſſariſch in Stuttgart vernommen worden. Es entſteht die Frage, ob die Ausſage gemäߧ 250 der St.⸗P.⸗O. UAs Beweismittel anſtelle der perſönlichen Vernehmung zu verleſen ſein werde. Dem widerſprachen die Verteidiger und führten fol⸗ gendes aus: Von einer Unbeſtellbarkeit der Ladungen könne keine Rede ſein, da zunächſt der Vater Burrians, der deſſen in Böhmen gelegenes d Hopfengut verwaltet, erklärt hat, ſein Sohn befinde ſich jetzt in Newyork. Dinges ſelbſt habe an ſeine Frau und an Burrian mehrere Briefe nach Newyork gerichtet, die in die Hände der Adreſſaten gekommen ſeien. Burrian ſtehe bei der Dresdner ——— derſelben erilichtet, Dper noch auf einige Jahre in feſtem Vertrag und werde Ende politik in Europa zu treiben. Der öſterreichiſch⸗ungariſchen Politik jedoch, die auch nicht im mindeſten einen Angriffs⸗ charakter hat, liegen ſolche Erwägungen vollſtändig fern. Des⸗ halb erregt die Formel, auf Grund deren die traditionellen deutſch⸗ruſſiſchen Beziehungen in Protsdam wiederhergeſtellt wurden, in allen politiſche Geltung beanſpruchenden Kreiſen Wiens uneingeſchränkte und ungeheuchelte Genugtuung. Das Bündnis zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich⸗ Ungarn war während ſeines dweibtalährgen Beſtandes im mer wie ein Fels in den wechſelnden Erſcheinungen der ruſſiſchen Vertraulichkeit bald mit Berlin, bald mit 55 ien. Gute deutſch⸗ ruſſiſche Beziehungen waren ſtets auch für Oeſterreich⸗Ungarn von Vorteil. Der Wert der ſtrategiſchen Stellung des Drei⸗ bundes in Europa liegt ja darin, daß er die Milderung der Gegenſätze zu den außerhalb dieſes politiſchen Staa⸗ Nae ſtehenden Großmächten erleichtert, im Bundes⸗ erhältnis ſelbſt aber eine immer größere Vertief⸗ 11 der Beziehungen und des Einvernehmens zwiſchen den Verbündeten geſtattet, wie dies ſoeben durch die ſich immer kräftiger heraus zarbeitende öſterreich⸗ iſch⸗italieniſche Entente im D 5h nde“ er⸗ kennbar wird. Die If ſolierung und Unſchädlichmachung aller jener poli⸗ tiſchen Triebe in die auf friedlichem Wege nicht zu Geltung gelangen können, iſt einer der urſprünglich⸗ ſten Zwecke des Dreibundes. Die neueſten Auslaſſungen ver⸗ ſchämter franzöſiſcher Revanchepolitiker zeigen nur, daß der Dreibund gerade dieſen Zweck noch voll erfüllt. Konſeruative gegen Ausnahmegeſetze. Bemer kenswert iſt die Entſchiedenheit, konſervatwe„Reichsbote“ ſich dem nahmegeſetzen widerſetzt: Der Weg der Ausnahmegeſetzgebung wäre ein pädagogiſcher Fehler, der vielleicht nie wieder gut zu machen iſt. Es wäre ja denkbar, wenn ſich eine Mehrheit im Reichstage für Aus⸗ nahmegeſetze fände, daß dann die ſozialdemokratiſchen Organiſationen mit welcher der Drängen nach Aus⸗ in ihrem Lebensnerv getroffen würden, aber was wäre praktich erericht, wenn auch die Formen der Organiſation zerbrochen würden, wenn der ſozialdemokratiſche Geiſt nicht getötet werden kann! Wir würden an Stelle der Organiſationen die Ge⸗ heimbündelei und den Klubismus züchten, und die unterirdiſche Minier⸗ arbeit iſt bekanntlich gefährlicher, als eine noch ſo turbulente Demon⸗ ſtrationspolitik auf der Oberfläche. Der Staat würde geradezu zum Säemann ſozialdemokratiſcher Ideen werden, denn er würde im Groß⸗ betriebe Märtyrer züchten, und vor Märthrerfrucht ſoll ſich der Staat wohl hüten, das hat die Geſchichte nur zu oft bewieſen. Ideen und Geſinnungen, und wären es die verrückteſten, ſterben nicht in der Zucht⸗ haus⸗ und Gefängniszelle, ſie laſſen ſich nicht auf dem Scheiterhaufen verbrennen und können nicht durch Flin⸗ tenkolben und Polizeiſäbel aus den Köpfen getrieben werden, ſondern unter dem Drucke und im Feuer der Trübſal entwickeln ſie ſich um ſo kräftiger. Wer nach Ausnahmegeſetzen ſchreit, wenn die Sozialdemokratie innerhalb und außerhalb des Reichstags einen Anfall von Ruppigkeit und Blaukoller bekommt, beweiſt nur, daß er zum geſunden Sinn des Volkes kein Vertrauen hat. Die Prügeltaktik iſt nie eine gute, und die Methode von„Flachsmann als Erzieher! hat noch nichts Erſprieß⸗ liches geleiſtet. Gegenüber der Ruppigkeit der Sozialdemokratie muß der Staat und die Geſellſchaft den Mut der Kaltblütigkeit bewahren. Die Herren werden ſich ſchon austoben, wenn ſie ſich genug lächerlich gemacht haben. Die kollernden Sozialdemokraten muß man wie hyſteriſche Weiber behandeln, über die man einfach zur Tagesordnung übergeht. Freilich, wenn die Sozialdemokratie zu offenbarer Gewalt greift, dann hat der Staat die Pflicht, mit aller Kraft zuzufaſſen, dann gilt der Grundſatz:„Auge um Auge, Zahn um Zahn,“ Revolverſchuß um Revpolverſchuß, Steinwurf um Steinwurf. Aber für dieſe Fälle reichen unſere Geſetze vollkommen aus; höchſtens würde ein ſchnelleres Tempo der Straffuſtiz zu empfehlen ſein. Eingreifen des auswärtigen Amtes für die Jeſniten? In ſeiner diesjährigen Etatsrede hatte am 12. Dezbr. Abg. Erzberger über die„barbariſche Austreibung“ der Jeſuiten in Portugal geredet und von der deutſchen Re⸗ gierung den Schutz der Jeſuiten in den portugieſi⸗ ſchen afrikaniſchen Kolonien gefordert auf Grund der Kongoakte von 1884 ſowie der Brüſſeler Akte von 1890. Er ſagte: 9 5 liegt hier eine Art von völkerrechtlichem Akt vor, der den gegenſeitigen Beſitz der afrikaniſchen Schutzgebiete unter beſtimmten Vorausſetzungen garantiert und ſichert. Das mögen die maßgebenden Herren in Portugal ſich überlegen, ehe ſie an ſolchen völkerrechtlichen Abmachungen auch nur das geringſte zu rütteln und zu deuteln wagen. Alle Kulturmächte haben gemeinſam dieſe großen Ab⸗ machungen des Brüſſeler Abkommens von 1890, die Kongoakte, unter⸗ ſchrieben und haben durch ihre Unterſchrift ſich zur ſtrikten Aufrecht⸗ ehren. weiter 5210 85 Bur am 3. November in Stuttgart mit überſtürzter Haſt vernommen worden ſei. B. ſei an dem Tage erſt in Stuttgart angekommen, habe abends geſungen und in der⸗ ſelben Nacht die Rückreiſe angetreten. In der kurzen Zwiſchenzeit mußte der beauftragte Richter die umfangreichen Akten durch⸗ arbeiten und die Vernehmung vornehmen, ohne daß die Angeklag⸗ ten Gelegenheit hatten, ſich zu den belaſtenden Angaben zu äußern. — Das Gericht weſchſe die Verhandlung bis nach Burrians Rück⸗ kehr zu vertagen. Der betrogene angeklagte Ehemann Dinges wurde gegen 3000 Mark Kaution aus der Unterſuchungshaft ent⸗ laſſen. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Die Uraufführung des„Roſenkavaliers“, die für den 25. Januar feſtgeſetzt war, iſt wie aus Dresden gemeldet wird, auf den 26. Januar verſchoben worden. Es gibt ſich bereits jetzt für die Uraufführung ein lebhaftes Intereſſe kund. Die Preiſe der Plätze ſind um das vier⸗ und fünffache erhöht worden. Die Erſtaufführung der zweiaktigen komiſchen Oper„Das ver⸗ geſſene Ich“, Dichtung von Richard Schott, Muſik von Waldemar Wend⸗ land, erzielte an der Berliner komiſchen Oper einen ſtarken Erfolg. Dem ſehr zerſtreuten und vergeßlichen Bildſchnitzer Rümelin wollen ſeine Freunde einen Streich ſpielen und reden ihm ſo lange ein, er ſei der Komponiſt Schmitz, der gerade verreiſt iſt, bis er. es ſelbſt glaubt. Natürlich bietet dieſes Spiel dann eine lange Reihe bunter, humorvoller Szenen. Die ſehr gefällige Muſik, die reich an ſchönen Einfällen iſt, lehnt ſich eng an den Text an. Sie iſt leicht, mitunter ſogar trivial, aber immer humorvoll und graziös. Karl Schönherrs Drama„Glaube und Heimat“, das mit ſo großem Erfolg am Wiener Volkstheater aufgeführt wurde, gelangt Anfang Ja⸗ nuar außer in Mannheim und Müuchen in folgenden deutſchen Städten zur Darſtellung: Düſſeldorf, Braunſchweig, Frankfurt a. M. Es wurde —— NRRDrrr— 2 Von der Vereteidigung 11 So hatte Herr Erzberger verfügt und jetzt ſchon iſt er in der Lage, folgendes zu melden(Sächſ. Volksztg. vom 22. Dezember Nr. 290): „Wir können heute mitteilen, daß das Auswärtige Amt eine ſehr entſchieden gehaltene Vorſtellung in Liſſa⸗ brn überreicht hat und daß es die Ausweiſung der Jeſuiten aus den afrikaniſchen Kolonien als eine Verletzung der Kongoakte an⸗ ſehen würde und ebenſo als eine Verletzung des Brüſſeler Abkommens. Nach unſeren Informationen hat auch Oſterreich⸗Ungarn ſich dieſem Proteſte angeſchloſſen. Beide Mächte ſind entſchloſſen, dem Vorgehen der portugieſiſchen Regierung ein ſcharfes Halt zuzurufen und keine Verletzung internationaler Abkommen zu dulden.“ Deutſchland in der Welt voran— zum Schutze der por⸗ tugieſiſchen Jeſuiten— und Erzberger ſein internationaler Wegweiſer! Das deutſche Volk hat aber ein Intereſſe daran, von zuſtändiger Seite zu erfahren, wie es mit dieſer Sache ſteht und wie es kommt, daß ausgerechnet Abg. Erzberger ſich als Vorbereiter und Verkündiger von politiſchen Aktionen des Auswärtigen Amtes der ſtaunenden Mitwelt vorſtellen kann. Deutsches Reich. — Der widerlegte Ketzerartikel. Soeben erſchien die zweitk Nummer der Zeitſchrift„Rom und Orient“ mit der Wider⸗ legung des Artikels des Prinzen Max von Sachſen durch die Redaktion. Dieſe erklärt, ihr Ideal einer Union ſei dem⸗ jenigen des Prinzen diametral entgegengeſetzt. Sein Begriff vom Primat ſei unannehmbar, weil dadurch wohl eine Konföderation, aber keine Einheit erreichbar wäre. Be⸗ ſonders angegriffen wird ſeine Auffaſſung gewiſſer Dogmen, die er wohl in Zerſtreuung als theologiſche Formeln bezeichnete. Ein Dogma müſſe unbedingt von allen geglaubt werden und niemand könne davon Ausnahmen geſtatten. Die Zeitſchrift werde in den nächſten Nummern eine ausführliche Widerlegung der prinzlichen Ausführungen bringen. Reichstagswahlen 1911. 18. hannovperſcher Reichstagswahlkreis. Eine Sitzung des Wahlkreisausſchuſſes der national⸗ liberalen Partei des 18. hannoverſchen Reichstagswahl⸗ kreiſes Stade⸗Bremervörde uſw. fand dieſer Tage in Geeſtemünde ſtatt. Sie war aus allen beteiligten Kreiſen gut beſucht. Nach einem Bericht des Reichstagsabgeordneten Hofbeſitzers Dr. Hoppe wurde dieſer einſtimmig als Kandidat für die Neuwahl⸗ 1911 wieder aufgeſtellt. Nationalliberale und Fortſchrittliche Volkspartei. * Hanau, 23. Dezbr. Zu der Meldung der National⸗ liberalen Korreſpondenz, daß für den Regierungsbezirk Kaſſel ein nationalliberal⸗fortſchrittliches Wahlabkommen abgeſchloſſen und u. a. der Wahlkreis Hanau⸗Gelnhauſen den Nationalliberalen zugewieſen ſei, erklärt der Vorſtand der Fortſchrittlichen Volkspaxtei in Hanau, daß er laut Parteitagsbeſchluß durch die Zentralleitung der nationalliberalen Parteileitung habe mitteilen laſſen, die Fort⸗ ſchrittliche Volkspartei des Reichstagswahlkreiſes Hanau⸗Geln⸗ hauſen⸗Orb ſchlage ein Zuſammengehen beider Parteien vor, und zwar entweder auf der Grundlage der Kandidatur eines anti⸗ agrariſchen Nationalliberalen oder eines den letztern genehmen Fortſchriktlers. macht nicht erteilt worden. Aus Stadt und Land. * Maunheim 24. Dezember 1910. Aus der Stadtratsſitzung vom 22. Dezember 1910. (Schluß.) Der Bauplatz Seckenheimerſtraße 59 wurde angeboten und wird demzufolge am 17. Januar öffentlich verſteigert werden. In zwei Fällen werden für den Verkauf von Induſtriehafen⸗ gelände die näheren Bedingungen ſeſtgeſetzt. 5 Einem Geſuche um Ueberlaſſung von Baugelände in Feudenheim kann z. Zt. noch nicht nähergetreten werden, da das fragliche Gebiet noch nicht in Plan gelegt iſt. Beim Bezirksamt wird der Antrag geſtellt, die Bau⸗ und Straßen⸗ fluchten der Verbindungsſtraße zwiſchen Bismarck⸗ und Dammſtraße im Stadtteil Neckarau ſowie der Dammfſtraße bei der Einmündung der Verbindungsſtraße zu ändern. Die Ausübung der amtlichen Fleiſchbeſchan im Beſchaubezirk Feudenheim(rechts der Neckars) wird dem Tierarzt Georg Lämm⸗ ler in Feudenheim vom 1. Dezember 1910 ab in jederzeit wider⸗ ruflicher Weiſe übertragen. Die am 14. Dezember erfolgte Verſteigerung der Fleiſch⸗, Brot⸗ und ſowie der Eckplätze auf den hieſigen Märkten wird gene migt 8 8 ſerner angenommen von Berlin, Hamburg, Hermannſtadt, Königsberg, Leipzig, Stuttgart, Weimar und Zürich. Tugesſpielplan deutſcher Theater. Sonntag und Montag, 25. und 26. Dez. Berlin. Kgl. Opernhaus: 25. Dez.„Der Prophet“. 26. Dez. Nachm.„Hänſel und Gretl“,„Die Puppenfee Abends: „Mignon“.— Kgl. Sch„ 25. Dez.: Nach⸗ mittags:„Wallenſteins Lager“,„Die Piccblimini“. Abends: „Der Krampus“.— 26. Dez.: Nachm.:„Wallenſteins Tod“, abends:„Der Störenfried“. Dresden: Kgl. Opernhaus: 25. Dez.:„Lohengrin“. 26. Dez.: „Der Gefangene der Zarin“.— Kgl. Schauſpiel haus: 25. Nachm.„Aſchenbrödel“, abends„Die Kinder“. 26. Dez.: Nachm.:„Aſchenbrödel“, abends:„Die Stützen der Geſellſchaft“. Düſſeldorf. Stadttheater: 25. Dez.: Nachm.:„Der kleine Robinſon Cruſoe“, abds.„Das Muſikantenmädel“. 26. Dez.: Nachm.:„Der kleine Robinſon Cruſoe“, abds.„Lohengrin“. Frankfurt a. M. Opernhaus: 25. Dez.: Nachm.„Aſchen⸗ brödel“, abends:„Mignon“. 26. Dez.: Nachm.„Aſchen⸗ brödel“, abends„Tannhäuſer“.— Schauſpielhaus: 25. Dez.: Nachm.„Der große Name“, abends„Kinder“. 26. Dez.: Nachm.„O dieſe Leutnants“, abends„Die drei Grazien“. Freiburg i. B. Stadttheater: 25. Dezember: 26. Dezember: Nachm.„Die Piccolimini“. Karlsruhe. Gr. Hoftheater 25. Dez.:„Der Kaufmann von Venedig“, 26. Dez.:„Die Meiſterſinger von Nürnberg“. Dez.: „Lohengrin“. Kölu. Opernhaus: 25. Dez.:„Die Girondiſten“. 26. Dez. „Die Meiſterſinger von Nürnberg“.— Schauſpiel⸗ Zu anderen Abmachungen ſef irgendwelche Voll⸗ außerordentlich gut beſucht. Maunheim, 24. Dezember. Goneral⸗AMugeiger. Abendblatt.) Die neu aufgeſtellen Bedingungen für die Vergebung der Plätze Luf dem Schaubuden⸗Meßplatz jenſeits der Neckars werden genehmigt Das Geſuch eines Pächters ſtädt. Geländes auf Fpieſenhe 8 90 Geländes auf der Frie b Inſel um Nachlaß von Pachtzinſen mit Rückſicht 911 b hſg Hochwaſſer⸗Schaden wird abgelehnt. Vergeben wird: 1. 85 55 für das Jahr 1911: a] für die Monate Januar bis Mai: an die Maunheimer Vereins⸗ e heimer Vereins⸗ b) 1 Monate Juni bis Dezember: an die Haudelsdruckerei Katz. 2. Die Ausführung der Inneneinrichtung für das kunſtwiſf 2.„Aus 05 nen g für das kunſtwiſſen⸗ cchaftliche Inſtitut(graphiſches Kabinett) in der Kunſthalle 3 Firma F. J. Peter hier. 115 Für die Erweiterung des Gaswerks Luzenberg: 2) die Lieferung des eiſernen Oberbaumaterials für die Gleisaulage 15 911 Firma Kahu u. Goldmann hier; ̃ b) die Ausführung der Gleisverlegungsarbeiten an die Fir 2 die 15 95 rma Mai⸗ ſchein u. Bretnütz hier; 5 5 c) die Ausführung der Erd⸗ und Betonarbeiten für die A. 1 Beton e Fundamente der Sektrobangebahn ete. an die Firma Guſtav Baumann hier. 185 4. Die Arbeiten zur Herſtellung öffentlicher Gehwege an die Firmen Hertewich u. Kratz und Heinrich Eiſen hier. BVon der Einladung des Vereins„Lehrlingshort“ zur Weihnachts⸗ feier am 21. ds. Mts. wird dankend Kenntnis genommen. In den Ruheſtand verſetzt wurde Eiſenbahningenieur Joh. Reichold in Heidelberg auf ſein Anſuchen. * Das Prädikat„Hofphotograph“ wurde vom Großherzog dem Inhaber der Firma C. Ruf, Hofphotogr. Nachf., Herrn Franz Nin gelgen, verliehen und ſeiner Gemahlin, Frau Johanna Ningelgen, das Prädikat„Hofphotographin“. * Nachträgliches zur Viehzählung. Auf verſchiedene An⸗ fragen aus unſerem Leſekreiſe teilen wir nachträglich mit, daß nach der letzten Viehzählung 4354 Hunde in Mannheim gezählt wurden. Bei der letzten Zählung wurden 4381 Hunde ermittelt. Die Zahl der Hunde dat alſo eine Verminderung um 27 erfahren. 5* Ausſtellung einer Flugmaſchine. Herr ſtud. ing. Eruſt Jung, ein ſtrebſames und eifriges Mitglied des Mannheimer Flugſport⸗Clubs, baut in einem in der Verlängerung der Max Joſefſtraße überm Neckar errichteten Schuppen einen Aeroplan, der ſeiner Vollendung ent⸗ gegengeht. Der Apparat, ein Eindecker non 9 Meter Flügelſpannweite und 9½ Meter Länge, zeichnet ſich hauptſächlich durch Stabilität und Leichtigkeit aus. Die Konſtruktion beſteht aus ſtarkem Bambusholz. Um allen Intereſſenten Gelegenheit zu geben, die Flugmaſchine in ihrem gegenwärtigen Stadium beſichtigen zu können, hat ſich Herr Jung ent⸗ ſchloſſen, für die Zeit vom 25. Dezember bis 1. Januar den Zutritt zum Schuppen gegen ein Eintrittsgeld von 30 Pfg. zu geſtatten. Kinder zahlen 10 Pfg. Da die Maſchine noch nicht beſpannt iſt, können alle Kynſtruktionsteile genau beſichtigt werden. Wir machen ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß die Einnahmen aus Eintrittsgeldern nur zur Vollendung des Apparates verwendet werden. Derjenige alſo, der das geringe Eintrittsgeld opfert, fördert damit nur die Intereſſen des Mannheimer Flugſports. Der Standort des Schuppens wird am End⸗ punkt der bebauten Max Jofefſtraße, der Verlängerung des Fahrdamms der Friedrichsbrücke, durch Plakate angezeigt. *Zur Parade ſpielt am 2. Feiertag die Grenadierkapelle: 1) Duvertüre:„Mignon“, von Thomas: 2)„Feuerzauber“ von R. Wagner; 3)„Lenz und Liebe“, Walzer von Blon; 4)„Im Dienſt!, Marſch von Roſey. Der zweite Lichtbildervortrag des Herrn Amtsrichter Dr. Korumayer über unſere Schutzgebiete in der Südſee war wieder Der Verein für Volksbildung und die Abteilung der deutſchen Kolonialgeſellſchaft können auf einen pollen Erfolg zurückblicken. Keiner der 10 Vorträge war von weniger als 1000, Perſonen beſucht. Alle Redner haben es aber auch meiſterhaft verſtanden, aus der Fülle ihrer Beobachtungen und Erlebniſſe das Charakteriſtiſche und Intereſſanteſte heraus⸗ zugreifen und in populär⸗wiſſenſchaftlicher Weiſe vorzutragen, wo⸗ durch der immer ſtärker werdende Beſuch erklärlich wird. Jeden⸗ falls haben die beiden Vereinigungen durch Veranſtaltung dieſes Zyklus unſerer Bevölkerung einen wertvollen Dienſt erwieſen und beſonders die Herren Redner den herzlichſten Dank verdient. Aus dem letzten Vortrag Dr. Kornmayers, der beſonders durch Schil⸗ derung ſeiner Erlebniſſe und Kriegszüge das Publikum in ange⸗ nehmſter Weiſe zu unterhalten wußte, möchten wir folgende, das Allgemeinintereſſe berührende Punkte wiederholen. Der Bis⸗ marckarchipel nördlich von Neuguinea umfaßt etwa 240 Inſeln, die eine Geſamtgröße von 27 000 Okm. haben. Ihre Bodengeſtalt, Pflanzen⸗ und Tierwelt iſt ſehr ähnlich, meiſt auch die wilde, rach⸗ füchtige und kriegsluſtige Bevölkerung. Blutrache iſt an der Tagesordnung und Menſchenfreſſerei bei den vielen Fehden häufig. Stehlen und Lügen gilt nicht als Schande; nur darf ſich ſo ein Spitzbube nicht erwiſchen laſſen; beſonders Schlaue können ſogar den Ehrentitel Diebsmeiſter erhalten. Miſſionen und Regierung haben hier oft einen ſchweren Stand und noch viel zu tun. Be⸗ ſonders gefährlich ſind zwei weitverbreitete Geheimbünde, die ſelbſt von Getauften der Miſſionsſtationen nicht verraten werden. Es iſt das eine Art Fehme, die aber oft genug auch Erpreſſungen verübt und bei tollen Tanzfeſten die ſcheußlichſten Verbrechen be⸗ geht. Gegen ſie wird deshalb mit Recht ſehr ſcharf vorgegangen. Ueberhaupt können ſich die Europäer bis heute nur an der Küſte in feſtungsähnlichen Siedelungen halten; ſobald ein Europäer in den Bereich der Speere und meiſt vergifteten Pfeile der teufliſchen Inſulaner kommt, iſt er verloren. So wurde eine aus mehreren — haus 25. Dez.: Nachm.„Aſchenbrödel“, abends„Herodes und Mariamne“ 26. Dez.: Nachm.„Aſchenbrödel“, abends „Der Zorn des Achilles“. Leipzig. Neues Theater: B. Dez.:„Ein Wintermärchen“. 26. Dez.:„Die Meiſterſinger von Nürnberg“.— Altes Theater: 25. Dez.: Nachm.„Die goldene Gans“, abends „Zigeunerliebe“. 26. Dez.: Nachm.„Die goldene Gans“, abends„Der Schlachtenlenken“—„Die Komödie der Irrungen“. Mannheim. Gr. Hoftheater: 25. Dez. Nachlf„Der Ge⸗ wiſſenswurm“, abends„Prinz von Homburg“. 26. Dez.: Matinee:„Weihnachten“, abds.„Die Walküre.— Neues Theater: 25. Dez:„Suſannens Geheimnis“,„Die Granate“,„Brüderlein fein“. 25. Dez.„Im weißen Rößl“. München. Kgl. Hoftheater: 26. Dez.: Lohengrin“.— Kgl. Reſidenztheater: 26. Dezember:„Die Kinder“.— Theater am Gärtnerplaßz: 25 Dez.: Nachm.:„Das Muſikantenmädel“, abends„Das Lob der Liebe“. 26. Dez.: Nachm.:„Der Zigeunerbaron“, abds.„Das Lob der Liebe“. — Schauſpielhaus: 25. Dez.:: Nachm.:„Im Klub⸗ ſeſſel“, abends„Der große Tote“. 26. Dez.: Nachm.:„Ro⸗ ſenmontag“, abends„Feldherrnhügel“. Straßburg i. E. Stadttheater: 25. Dez.: Sonntagskind“, abends„Lohengrin“. 26. Dez.: „Das Sonntagskind“, abends„Martha“. Stuttgart. Kgl. In terimtheater: 26. Dez.:„Lohengrin“. ᷑gl. Wilhelmtheater: 26. Dez.:„Die Kinder“. u. Kgl. Theate Nachm.„Das Nachm. 20. Deß⸗:„Armide“. 26. Dezbr.: Hunderten beſtehende franzöſiſche Einwanderergeſellſchaft bis auf einen einzigen niedergemetzelt. Das Fleiſch der Weißen ver⸗ ſchmähen ſie jedoch; es ſei zu ſalzig und von Alkohol durchtränkt. Auch fürchten ſie, durch den Genuß des Fleiſches der Weißen ſozu⸗ ſagen verhext zu werden. Abergläubiſch ſind ſie überhaupt furcht⸗ bar; die einen glauben an böſe, die andern nur an gute Geiſter, an einen Gott alle miteinander nicht. Eine große Rolle ſpielen die Zauberer, die ihre Geheimniſſe ſtreng hüten; höchſtens für Muſchelgeld verraten ſie davon, womit man überhaupt alles er⸗ reichen kann. Das Geld iſt ſogar für die Toten wertvoll und ver⸗ ſetzt ſie ſogar in den Sternenhimmel, wo ſie als Sternſchauppen ihr Weſen treiben. Schlangen weiterleben. Vielweiberei iſt Sitte, Frauenkauf oder ⸗Raub Regel, und Mutterrecht das Familienrecht, d. h. der Bruder der Frau beſtimmt alle Familienhandlungen. Auf ihren Raub⸗ zügen ſchonen ſie auch Frauen und Kinder nicht. Sie wohnen in elenden Hütten mit Hunden und Schweinen zuſammen; ihre ein⸗ zige Wäſche beſorgt der Regen. Gar vielgeſtaltig iſt ihre Sprache; jede Sippe hat einen anderen Dialekt. Faſt alle ſind vortreffliche Schiffer und Schwimmer. Bedeutend höher ſtehen die Samoaner, unter denen geradezu Schönheiten vorkommen. Leider haben wir nur zwei Inſeln dieſer Gruppe: die meiſten hat Amerika. Mit einem hoffnungsvollen Ausblick über die dereinſtige ſichere Renta⸗ bilität dieſer Südſee⸗Beſitzungen, deren Hauptausfuhr jetzt in Kokosnüſſen und Kakao beſteht, ſchloß die hochintereſſante Vor⸗ tragsreihe wirkungsvoll ab. 8 Zur Frage der Weinteuerung. Man ſchreibt uns aus der Pfalz: In den Blättern kurſiert ſeitens des„Vereins der Wirte von Mannheim und Umgebung“ eine Zeitungsnotiz, die die gegen⸗ wärtige Weinteuerung behandelnd, indirekt unter der Hand, wie man bei uns zu ſagen pflegt, die Schuld an der Teuerung den Wein⸗ händlern in die Schuhe zu ſchieben ſucht. Hiergegen iſt zu er⸗ widern, daß die tatſächliche Urſache der Teuerung die geringen Herbſtergebniſſe der letzten Jahre ſind und insbeſon⸗ dere die des diesjährigen Herbſtes in allen deutſchen Weinbau⸗ gebieten, wozu weiter die von den Weinhändlern durch die Schaf⸗ fung des neuen Weingeſetzes begrüßte Unterbindung der Pant⸗ ſcherei kommt. In wie weit die Nachricht, daß die Weinhändler den Wirten eröffnet haben, daß der Preis der Konſumweine auf 90 Pfg. bis M..— per Liter ſteigen wird, auf Wahrheit beruht, entzieht ſich unſerer Beurteilung. Jedenfalls dürfte aber nicht damit der „landläufige Konſumwein“, ſondern ein guter deutſcher Wein, deſſen Qualität, wie alle Konſumenten wiſſen, unerreicht bleibt, ins Auge gefaßt ſein. In dieſem Falle handelt es ſich aber auch um haltbare Weine und nicht um billige, d. h. im Verhältnis zu ihrem Wert doch eigentliche teuere, vielfach ſtichige Auslands⸗ weine. Mit ſolcher Ware kann der reelle Weinhandel aber nicht kommen, will er ſein Preſtige erhalten und will er mit einem Wirte arbeiten, der auf gute Kundſchaft ſieht und ſeinen Gäſten einen preiswerten, gut bekömmlichen Wein liefern will. Die heutige Markt⸗ lage bei den Produzenten— und dieſen ſoll ihr kärglicher Verdienſt in dieſen ſchweren Zeiten nicht geſchmälert werden,— iſt aber die, daß tatſächlich Naturweine, ſelbſt in großen Poſten bezogen, wenn dies überhaupt noch möglich iſt, nicht unter M. 750 zu erhalten ſind, wobei das Geld ſofort bei der Abfüllung in ſeinem ganzen Betrage auf den Tiſch des Hauſes gelegt werden muß. Rechnet man zu die⸗ ſem Einkaufspreis Kapitalzinſen, Weinzehrzinſen, Zinſen der Stun⸗ dung der Händler an ihre Abnehmer, Ausbau, Geſchäftsſpeſen, ſo wird jeder vernünftig denkende Menſch begreifen, daß der Aufſchlag von 15 Pfg. pro Liter geradezu ein Akt der Notwendigkeit bedeutet. Alſo nicht der Weinhandel iſt es, der die„böſe“ Konjunk⸗ tur ſchafft, ſondern in erſter Linie die quantitativen und qualita⸗ tiven Mißjahre der letzten Zeit, wie auch das ehrliche Bemühen, das durch alle Regierungsmaßnahmen der Neuzeit geht, Ordnung in der Nahrungs⸗ und Genußmittelbranche zu ſchaffen, ſind es, welche durch eine große Nachfrage nach guten Weinen dies bewirkten. Weil die Weinhändler jeweils der mißlichen Lage ſowie auch den eigenen Standesintereſſen in Gegenwart wie Zukunft mehr Rech⸗ nung zu tragen ſuchen. Warum der Zorn u. Gründung von Wein⸗ zentralen an allen Orten? Wir haben kein Intereſſe daran, an der Leitung der Freiburger Weinzentrale zu kritiſieren. Wir müſſen aber entſchieden Verwahrung gegen die Verunglimpfung des Wein⸗ handels einlegen, als desjenigen Faktors, der dazu berufen iſt, in der Pflege und in dem Ausbau der Produzentengewächſe, die oft mit vielen Schwierigkeiten verbunden ſind, dem edlen Wein zu ſei⸗ nem wahren Wert zu verhelfen und nicht der darin ſeine Aufgabe erblicken kann, mit geringwertigen unkontrollierbaren Auslands⸗ produkten die Weinfreudigkeit und die Geſundheit der Konſumenten zu gefährden. An dem Publikum liegt es ſelbſt, in Eigenhilfe ſich der ſogenannten billigen, tatſächlich aber doch teueren Auslands⸗ produkte zu erwehren und lieber auch im eigenen Intereſſe einige Pfennige mehr zum Beſten der nationalen Scholle auszugeben. * Mangelhafte Beſchaffenheit der Neujahrsbriefſendungen. Die Abwicklung des Neujahrsverkehrs beim hieſigen Poſtamt 1 iſt infolge der mangelhaften Adreſſierung der Neujahrsbriefſen⸗ dungen ſtets mit großen Schwierigkeiten verbunden. Obgleich zur Bearbeitung der unbeſtellbaren Sendungen das geſamte verfüg⸗ bare Perſonal herangezogen wird, gelingt es immer erſt nach mehrtägiger angeſtrengter Arbeit, die Sendungen den richtigen Empfängern zuzuführen. Die verſchiedenerlei Bmühungen(Nach⸗ ſchlagen der mangelhaft bezeichneten Adreſſaten im Adreßbuche, Ausrufen im Briefträgerſaal uſw.) haben jedoch vielfach nicht den gewünſchten Erſolg und bei einer großen Anzahl von Brief⸗ ſendungen gelingt es nicht, die Empfänger und dann ſpäterhin die Abſender zu ermitteln. Dieſe Sendungen werden, da eine Nachfrage ſeitens der Abſender oder Empfänger nur in verſchwin⸗ dend wenigen Fällen erfolgt, ſpäter vernichtet. Die hauptſächlich⸗ ſten und häufigſten Mängel in der Adreſſierung beſtehen darin, daß der Vorname und der Stand oder Beruf des Empfängers ſowie die Wohnung(Straße, Quadrat oder Hausnummer)] gar nicht oder unrichtig angegeben ſind. Bei Anſichtspoſtkarten iſt vielfach die ganze Adreſſe, bei Druckſachen die Frankierung lun⸗ frankierte Druckſachen werden nicht befördert) vergeſſen. Auf Sen⸗ dungen an Empfänger, deren Adreſſe der Abſender ſelbſt nicht genau kennt, iſt verabſäumt, den Abſender für den Fall, daß der Adreſſat nicht ermittelt wird, namhaft zu machen. Das Publikum wird beim Herannahen der Neujahrszeit dringend erſucht, durch Vermeidung derartiger Mängel die Poſwerwaltung in dem Be⸗ ſtreben, alle Sendungen an die Empfänger auszuhändigen, zu unterſtützen. Weiterhin ſollte jedermann darauf halten, die Frei⸗ marken in die obere rechte Ecke der Sendungen zu kleben. *Ehrenvolle Auszeichnung. Dem erſten Hausdiener des Park⸗ hutels, Herrn Padenberg, wurde für 10jährige Dienſte in dem Hotel die ſilberne Auszeichnung der internattonalen Hotel⸗Vereinigung überreicht. Aus dieſem Anlaß findet heute abend eine kleine Feier zu Ehren des Dekorierten ſtatt. Die freie Lehrerkonfereuz Maunheim⸗Stadt hal wie in früheren Jahren intereſſante Betriebe beſichtigt und zwar das ſtädt. Gas wer E Luzenberg und das ſtädt. Waſſerwer k im Käfertaler Wald. Wie nötig und gewinnreich ſolche Beſichtigungen für die Erweiterung oder Ergänzung des Kenntnisſtandes im allgemeinen, für die Unter⸗ richtszwecke im beſonderen ſind, bedarf keiner Ausführung; dies zeigte auch die rege Beteiligung ſeitens der Konferenzmitglieder. Der Füh⸗ rung ging eine Vorbereitung vpraus. Die Beſucher waren von dem Gehörten und Geſehenen vollkommen befriedigt. Dies war jedoch nur dadurch möglich, daß die ſtädt. Verwaltung das weitgehendſte Entgegen⸗ kommen zeigt Arme dagegen müſſen als Krokodile oder mit der Beſchaffenheit der Meteoriten und mit der ſpek durchs Rebgelände ins Feld. Beim Auziehn d Knabe ſo unter 175 Wagen, daß i ku e und die Wünſche der Lehrerſchaſt in ſehr angrkennens⸗ werter Weiſe erfüllte. Es ſei auch an dieſer Stelle der ſtädtiſchen waltung der aufrichtigſte Dauk der Konferenz ausgeſprochen. * Bei der Zellſtoffabrik Waldhof in Waldhof wurde auch in dieſ Jahre wieder eine Anzahl Meiſter und Arbeiter mit dem Diplo für 20jährige Dienſtzeit ausgezeichnet. Zur i Diplome, welche vom Vexrein deutſcher Zellſtof ſind, hatten ſich die Herren Geh. Kommerzienrat Ke tor Dr. Hans Clemm, Direktor Otto Clem m, ö Voigt und ſämtliche Ingenieure und Betriebsleiter heute fr. 10% Uhr im Sitzungsſaale des Geſellſchaftsgebäudes mit den Jubi⸗ laren, diesmal 57 an der Zahl, verſammelt. Der Generaldiret Herr Geh. Kommerzienrat Haas ſprach den Jnbilaren für ihre kreyn Dienſte ſeine Anerkennung aus und ſchloß mit dem Wunſche et noch recht lange erſprießlichen Zuſammenarbeitens. Danach erh jeder Fubilar nebſt dem Diplom ein Geſchenk von 100 Mark Zellſtoff⸗Fabrik, welche ſeit 1885 im Betrieb iſt, hat bis jetzt 282 f. Veteranen kreuer Arbeit mit dem Diplom für 20lährige Dienſt, auszeichnen können, ein gutes Zeichen für Arbeitgeber und Arb it⸗ nehmer. Auch die übrige Arbeiterzahl kaun faſt zur Hälfte auf 5jährige Dienſtzeit zurückblicken. So haben nicht wenkger al Perſonen, die über 5 Jahre ununterbrochen bei der Fahrik; beſch tigt ſind, Gratffikationen erhalten, deren Geſamtbetrag 40 000 N. überſteigt. * Maunheimer Strolche. Uunſere Stadt beſitzt auch ſchou„Apachen“. Zu dieſer Sorte gehört namentlich der Taglöhner Guſtav Ste hier mit ſeinen 34 Vorſtraſen, darunter Zuchthaus, trotzdem er 21 Jahre alt iſt. Nicht viel geringer einzuſchätzen iſt der 23 Jahr Taglöbner Jofef Anton Müller von hier mit 18 Vorſtrafen. inſzenierten am 5. Dezember ds. Is. in der„Stadt Rotterdam“ e⸗ wüſte Wirtshausſzene. Eine kleine Zurechtweiſung des Wirtes 9 genügt, daß Steck ſein volles Glas Bier nahm und es dem Wirte hi den Kragen den Hals hinuntergoß. Steck ging dann mit einem ön pen, ein Genoſſe mit einem Bierkrug auf den Wirt los. Die ö brachten die ganze Geſellſchaft— es befanden ſich noch bei den B der mitangeklagte Taglöhner Joſef Rupp und der Taglöhner Rothkapp— vor die Türe. Steck kam aber mit dem geö Dolche wieder herein und ſtach, als er wieder hinausgebracht war, m dem Dolche durch die Scheiben. Der Schutzmann Rupper, w gegen die Rowdies auf der Straße einſchritt, kam in eine ſehr gefähr liche Situation. Steck packte den Schutzmann von hinten, Mülle⸗ vorn. Schließlich vermochte der Schutzmann ſeinen Säbel zu zi „Aus meinen Vorſtrafen können Sir ſchon erſehen, daß, wenn ein Meſſer gehabt hätte, der Schutzmann nicht ſo weggekommen meinte Steck zu ſeiner Verteidigung. Das Schöffengericht verur Steck zu einer Gefängnisſtrafe von 1 Jahr und 6 Wochen Haft, Mit! zu 5 Manaten Gefängnis und 3 Wochen Haft, Rupp wurde geſprochen. Stecke erfreute ſich erſt drei Monate, Müller der Freiheit, als ſie wieder eingeſperrt wurden. Vereins⸗NKachrichte. * Verein für Naturkunde. Am vierten Vortragsabend des eins für Naturkunde ſprach Herr Profeſſor Geißinger on hieſigen Oberrealſchule über die Beſchaffen heit des innern. Das Thema gliedert ſich in die Fragen nach Str peratur und Zuſtand der uns unzugänglichen tieferen und Schichten der Erde. Tiefe Wir müſſen annehmen, daß in der T von hohem ſpezifiſchem Gewicht, vermutlich ſchwere Metalle, g ſind. Die Temperatur des Erdinuern ſteſgt von de igen lage an, wo die wechſelnde Sonnenwärme nicht mehr hindr ig durchſchnittlich einen Grad bei 33 Meter Tiefenzunahme. Aus tiſchen Gründen muß geſchloſſen werden, daß die Temperatur t innern nicht unter 2000 Grad, aber auch nicht über⸗ 10000 Gre trügt. Die Frage nach den Quellen der irdiſchen Wärme läßt ſi beantworten, daß der Hauptteil jedeufalls urſprüngliche Eigenw. iſt. Alle Berechnungen ergeben mit ausgezeichneter Ueßberei mung, daß wir es im Erdinnern nicht, wie man früher g einer glutflüſſigen Geſteinsmaſſe, ſondern mit einem äußerſ elaſtiſchen Körper von der Dichte 8 zu tun haben. Sehr wahrſch beſteht das Erdinnere aus einem mit Nickel verſetzten Eiſenker⸗ Unterſuchung der anderen Körper unſeres Sonneuſyſtems Einklang ſteht. Am Schluſſe ſeines außerordentlich lehrreichen klaren Vortrags faßte Proſeſſor Geißinger die wiſſenſchaftliche niſſe über die Beſchaffenheit des Erdinnern dahin zuſammen Erde eine Eiſenkugel iſt, um die ſich ein Steinmanktel v 1500 Kilometer Dicke herumlegt, wobei ſich tieſere Schichtpa Steinmantels in plaſtiſchem, glutflüſſigem Zuſtande befinden Der Mannheimer Ruder⸗Verein„Amieitia“ hielt am ſenen Samstag ſeine Weihnachtsfeier im Kaſino Programm war ſchön zuſammengeſtellt. Die alljährlichen Mitglieder des Sängerbundes, trugen einige Chöre vor. des Abends waren Frau Roſe Stegmanun und die Hch. Walter und Peter Schmikt, welche Lieder ausgez zum Vortrag brachten. Herr Valentin Eſchellmann e die Zuhörer mit einem Cellovortrag. Ein flott geſpielter hatte ebenfalls ſtarken Beifall. Die Mitwirkenden, Fräu Kittel, E. Bundſchuh, Herr Alfred Eichhorn Hans Da uer und Herr Karl Hauer hatten ſich ſo gut Rollen gefunden, daß man nicht weiß, wem die Palme zut iſt. Den Schluß bildete ein Tanz. 8 Aus dem Großfherzogtum. )(Aus dem Wolftale, 21. Dez. In den den Schapbach und Oberwolfach iſt die D ritis ausgebrochen. Außerdem hat der Unt typhus in Schapach ſchon einige Opfer verlangt Epidemie kommt jedenfalls von verunreinigtem Waf weshalb eine bezirksamtliche Aufforderung die Anw. Wolfbaches warnt, von dieſem Waſſer zu trinken. Winter fördert dieſe Krankheit ſehr. )Wertheim, 21. Dez. Eine erh ebl triebsſtörung trat vorgeſtern zwiſchen de Edelfingen und Mergentheim dadurch ein, daß zr eines Güterzuges aus dem Geleiſe ſprangen und da das Durchgangsgeleiſe kamen, wodurch die Strecke wurde. Der Perſonenzug 535 erhielt eine ſpätung und konnte erſt gegen 9½10 Uhr abends in hofen eintreffen. Der Verkehr wurde durch Um der Unfallſtelle aufrecht erhalten. Von Kön S90 wurde das Weiterreiſen der Paſſagiere in der Ri Bopberg durch einen beſonderen Zug ermöglicht T. Waldshut, 28. Dez. Der 68 Jahre alte, in zingen wohnhafte Landwirt Orgele wurde geſtern u einem Waſſergraben gefunden. Orgele befand ſich auf den vom Wirtshaus und iſt in der Dunkelheit in den Waſſe ſtürzt, aus dem er ſich infolge eingetretener Ohumacht retten kounte und elendiglich umkommen mußte. Da verla Orgele von unbekannter Seite in den Waſſergpaben ge ſei, wurde Unterſuchung eingeleitet. P. Schopfheim, 28. Dez. Der Metzgermeiſter Renk burg wurde geſtern von einem wütend gewordenen e griffen, und dabei ſo ſchwer verletzt, daß der Man hieſige Spital gebracht werden mußte. An ſeinem gezweifelt.— Beim Holztransport im Walbde bei B der 24 Jahre alte Landwirt Eruſt Bajer von ein Baumſtamm ſo ſchwer getroffen, daß er bald darauf ſta T. Lörrach, 23. Dez. In dem zum hieſigen i Dorfſe Tannenkirch ſuhr ein bei Verwandten z der 14 Jahre alter Knabe mit einem ſchwerbeladen⸗ Bremſer eindrückten, arb der General⸗Anzeiger.(Abendbfatt..) Mannheim, 24. Vezemder. ſer Konflikt zwiſchen dem Karlsruher Stadt⸗ at und der Rarlsruher Maler- und Tüncher⸗ 2 meiſter-Vereinigung. Der heutige Karlsruher Stadtratsbericht enthält inbezug auf Konflikt zwiſchen dem Karlsruher Stadtrat und der Karls⸗ her Maler⸗ und Tünchermeiſter⸗Vereinigung folgende Er⸗ Arun g: Die Maler⸗ und Tünchermeiſter⸗Vereinigung hat unterm 14. Mts. einen„offenen Brief“ an den Stadtrat gerichtet, in dem er ds. Is. ihrem Verhalten bei Vergebung der Malerarbeiten den Krankenhausneubau hat angedeihen laſſen, als unge⸗ tfertigt zurückweiſt. Die zur Rechtfertigung ihres erhaltens von der Vereinigung vorgetragenen Behauptungen ſind deſſen faſt durchweg unzutreffend. 1. Unwahr iſt vor allem die Behauptung, daß der Stadtrat reinigung vor Bildung ſeines Urteils nicht gehört und„in exantwortlicher Weiſe ohne genügende Prüfung der Sachlage“ nen Vorwurf erhoben habe. Der Stadtrat hat vielmehr vor er Beſchlußfaſſung den Sachverhalt eingehend unterſucht und dieſem Zwecke auch mehrere Malermeiſter, darunter den der⸗ gen Vorſitzenden der Vereinigung, einvernehmen laſſen. Unzutreffend iſt ſelbſtverſtändlich auch die Behauptung, dem Stadtrat darum zu tun geweſen ſei, einen Schlag das organiſierte Handwerk zu führen und daß tadtrat eine Antipathie gegen die organiſierten Handwerker Gerade die Maler⸗ und Tünchermeiſter⸗Vereinigung hat nigſten Anlaß, derartige Vorwürfe gegen den Stadtrat zu ſen, da dieſer in den letzten Jahren wiederholt den Wünſchen genannten Vereinigung bereitwilligſt entgegengekommen iſt, z. durch ausſchließliche Berückſichtigung der tariftreuen Meiſter der Vergebung ſtädtiſcher Arbeiten, ſowie durch freihändige gebung der Reparaturarbeiten aufgrund des Tarifs der Ver⸗ ng unter möglichſter Abwechſelung unter den hieſigen Mei⸗ „ Es bedarf keiner näheren Darlegung, daß der Stadtrat Förderung des Handwerks und die Erhaltung des leiſtungs⸗ igen Handwerkerſtandes als eine wichtige Aufgabe ded Ge⸗ everwaltung und ſeine Organiſation als ein vortreffliches tel dazu betrachtet. Umſomehr muß der Stadtrat aber auch Recht in Anſpruch nehmen, einem Mißbrauch der Organi⸗ yn entgegenzutreten, zumal derartige Erſcheinungen den In⸗ Durchaus unrichtig iſt ferner die Darſtellung der Vereini⸗ über die Vorgänge bei der Vergebung der Arbeiten für den enhausneubau. Die Vereinigung hatte damals nach ihren ugaben 88 Mitglieder— nicht 38, wie ſie es nun dar⸗ Wie ihr Vorſitzender angegeben hat, durften ihre Mit⸗ keine ſelbſtändigen Angebote machen, vielmehr wurde das der Mitglieder von der Vereinigung einheitlich feſtge⸗ nd eingereicht. Einzelnen Mitgliedern wurde geſtattet, die gung zu unterbieten, um die Konkurrenz auszuſchließen; wurden nötigenfalls von der Vereinigung entſchädigt. Tat⸗ iſt es der Vereinigung auf dieſem Wege gelungen, jede ſſame Konkurrenz fernzuhalten. Denn bon den 8 Angeboten, außer dem der Vereinigung einliefen, betraf eines(8623 überhaupt nur einige Nebenbauten, ein anderes(44 583 ührte von einem Hagsfelder Geſchäft her, weitere drei 126 000 und 159000.) waren von Mitgliedern der gung eingereicht und nur die reſtlichen 3 mit 81 000., M und 180 000 M. von nicht der Vereinigung angehörigen Meiſtern, die aber der großen Aufgabe nicht gewachſen So konnte die Vereinigung mit ihrem Angebot von Mk. 303 den Auftrag ihren Mitgliedern ſichern. Hätte allerdings Stadtrat die Taktik der Vereinigung damals ſchon gekannt tner gewußt, daß bei deren Forderung eine Abgabe von der Auftragsſumme zugunſten der Vereinskaſſe im ar, ſo hätte er ernſte Bedenken gegen die Annahme 8 Angebotes der Vereinigung tragen und im Intereſſe der ahler anderweite Maßnahmen ergreifen müfſſen. Run behauptet die Vereinigung weiter, es ſei auf Grund Angebotes ein Payillon um 2800. M. billiger hergeſtellt als der„Zwillingsbau“, der als Muſterbau aus freier übrigens an einen der Vereinigung angehörenden Mei⸗ ergeben war. Auch dieſe Behauptung iſt falſch. Einmal keinen„Zwillingsbau“ des betreffenden Muſterbaues. m Vergleich herangezogene Nachbarbau iſt vielmehr nach ud Einrichtung von dem„Muſterbau“ ſehr verſchieden. zur Probe und als„Muſter“ in beſonderem Auftrag Uten Arbeiten nach den Angebotspreiſen bezahlt worden, n allerdings um 850 M.(nicht um 2800.) billiger Es iſt aber klar, daß ſolche Proben und Muſter ſchon 1 dabei erforderlichen öfteren Aenderungen und ifigen eratungen weſentlich teurer ſein müſſen, als die ſpätere Maſſen⸗ beit nach Muſter. e ſehr im übrigen die Vereinigung den Vorteil ihrer Mit⸗ der Stadtkaſſe gegenüber zu wahren gewußt hat, geht auch Tataſche hervor, daß die Preiſe für ſtädtiſche Anſtrich⸗ ſeit dem Jahre 1909 mit der Vereinigung vereinbarten ig aus freier Hand gegen die früheren(Submiſſions⸗ m durchſchnittlich 125 Prozent geſteigert worden ſind, e Stadtgemeinde für die Arbeiten, die nach den früheren M. gekoſtet hätten, 1909 24000 M. ausgeben das Hochbauamt hat daher beantragt, die Malerarbeiten uterhaltung der ſtädtiſchen Gebäude künftighin wieder nd öffentlichen Wettbewerbs zu vergeben. Nach alledem Stadtrat zu ſeinem Bedauern nicht in der Lage, von ſeiner n Beurteilung der Sache abzugehen. Nachtrag zum lokalen Teil. Kougreß der Allgemeinen Radfahrerunion. Nach dem Vorſtandſchaft der A. R. U. in Straßburg i. Elſaß Kongreß der Union unſere benachbarte Pfalzſtadt a. H. übernommen. Das dortige Konſulat wird den nter die Deviſe:„Fröhlich Pfalz, Gott erhalts“ ſtellen ſer aus allen Zonen werden im feſtfreudigen Neu⸗ che Tage verleben. Der Termin ſteht noch nicht feſt. gungs⸗ und Vortragskalender für Sonntag, 25. Dezember(1. Feiertag). ater: nachm. 3 uhr: Der Gwiſſenswurm.— Abends 7ů außer Abonn., Vorr.): Der Prinz von Homburg. ater im 5805 Suſannens Geheim⸗ ie Granate.— Brüderlein fein. 8 es Weihnachtsfeſtronzert der Ka⸗ ſegiments Nr. 115 aus Darmſtadt. kende: Frau Konzert⸗ und Openſängerin Marion Ohla⸗ ind Herr Konzerk⸗ und Opernſänger Jerd. go Ub⸗Frauk⸗ für Krebsforſchung in Hei Uniontheater: Kinematographiſche Vorführungen(neues ß anenzug mit dem von Toulon kommenden Eiſenbahnzug zuſammen. Programm.) Zentralkinematograph: Vorführung des neuen Programms. B örſencafé: Konzert des Wiener Damenorcheſters Birrony. Zum Storchen, K 1, 2: Konzert der Hohenzollernſänger. Gerichtszeitung. Mannheim, 23. Dez. Strafkammer IV. Vorſ.: Laud⸗ gerichtsdirektor Dr. Hummel. Wegen Vergehens gegen§ 176, Ziff. 3 wird gegen den 41 Jahre alten Hauſierer Joſef Klein aus Gauglen eine Gefängnisſtrafe von 6 Monaten ausgeſprochen. Sieben verſchmitzte Bubengeſichter werden über der Schranke des Anklageverſchlages ſichtbar, Geſinnungsverwandte des berühmten Jungenpaares Max u. Moritz, deren Zeichner ſie hätten Modell ſitzen können. Die wegen mehrfacher ſchwerer Diebſtähle angeklagten 13 und 14 Jahre alten Buben aus Sulzbach ſind nicht verwahrloſt, ſie kommen anſtändig daher und ihre Eltern ſind ordentliche Leute, die für ſie ſorgen. Es war nicht Hunger, der ſie zu ihren ſchlimmen Taten trieb, ſondern kindliche Genußſucht. Ein Elfjähriger hat ſie, wie ſie behaupten, auf die Idee gebracht, Diebſtähle zu begehen. Er ſagte, der Mades habe Geld daheim liegen. Mades iſt der Fabrik⸗ apbeiter Jatob Mades. Bei ihm ſtieg die Geſellſchaft wiederholt ein und ſtahl aus der Kommode, wo der Mann ſein Erſpartes leicht⸗ ſinnigerweiſe aufbewahrte, gegen 80. In ähnlicher Weiſe begingen ſie oder einzelne von ihnen noch eine ganze Reihe ſolcher Diebſtähle bei anderen Sulzbachern, ſogar beim Polizeidiener. Allerdings nicht immer fanden ſie ſo bequem oder übehaupt Beute, aber immerhin kamen auf den Kopf doch 30 bis 70 ½ Auf die Frage des Vorſitzen⸗ den, weshalb ſie geſtohlen hätten, gaben die Burſchen zur Antwort, ſie hätten die„Kerwe“ mitmachen wollen. Der Vorſitzende gab übrigens ſeinem Zweifel Ausdruck, daß die Burſchen alles vertan hätten, er iſt der Meinung, daß ſie von dem Geld noch verſteckt hätten. Einer von ihnen hatte allerdings bei der ſog. Kapelle eine Sparkaſſe vergraben, aber als man nachgrub, fand man nichts; die Buben hatten ſie ſchon vorher wieder ausgegraben. An die im Zuſchauer⸗ raum anweſenden Väter der Buben richtete der Vorſitzende eine ein⸗ dringliche Eermahuung, die Jungen ordentlich heranzunehmen; ſie gehörten nicht ins Gefängnis, ſondern die elterliche Erziehung habe energiſch einzuſetzen. Die erkannten Strafen bewegen ſich zwiſchen 3 Tagen und 6 Wochen Gefängnis. Sie brauchen bei guter Führung nicht verbüßt zu werden. Vert.: Rechtsanwälte Roſenfeld, v. Harder und Heckmann. 8 Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Theater⸗Notiz. Der erſte Feiertag bringt als Nachmittags⸗ vorſtellung(3 Uhr) den„Gwiſſenswurm“; am Abende 7½ Uhr geht die Neueinſtudierung von Kleiſt's„Prinz Friedrich von Homburg“(mittlere Preiſe) in Szeue. Regie: Ferdinand Gregori. — In Neuen Theater: Suſaunens Geheimnis, Gra⸗ nate, Brüderlein fein.— Am 2. Feiertag wird die Weihnachts⸗Matinee außer Abonnement wiederholt. Nach⸗ mittags 4 Uhr gelangt„Die Walküre“ zur Aufführung, und das Neue Theater bringt in dieſer Spielzeit zum erſten Male„Im weißen Rößl“.— Edith de Lys, die am W. und 30. im Hoftheater gaſtieren ſollte, hat dieſe Gaſtſpiele wegen Erkrankung abſagen müſſen. Dagegen iſt es der Intendanz gelungen, die Kammerſängerin Marie Gutheil⸗Schoder von der Wiener Hofoper für ein zwei⸗ maliges Gaſtſpiel zu gewinnen. Die Künſtlerin wird am 3. Januar als Marta in„Tiefland“ und am 6. Januar als Carmen auftreten. Mannheimer Kunſtverein. Neu ausgeſtellt: Wilhelm Schacht, Harburg, Kollektion Oelgemälde; Emil W. Herz, Berlin, 1 Oelgemälde; Ferd. Dorſch, Dresden, 1 Oelgemälde. In Vorbereitung eine große Kollektivausſtellung der Freien Gruppe bildender Künſtler„Die Heſſen“. Auf die Kollektion Max Bucherer, München, ſei nochmals verwieſen.— Verkauft wur⸗ den: 2 Oelgemälde von Aug. Lemmer, Karlsruhe;„Schloß Steckborn“ Lithogr. von Max Bucherer, München: 2 Radie⸗ rungen von Ernſt Kirchner, München. Am J1. Weihnachts⸗ feiertag bleibt der Kunſtverein geſchloſſen. Reiche Stiftung für wiſſenſchaftliche Zwecke. Dem Inſtitut 0 ö delberg vermachte, wie der „Berliner Lok.⸗Anz.“ zu melden weiß, Dr. Zeitz aus Hamburg 100 000 Mark. Pfalz, Heſſen und Umgebung. dunn Ludwigshafen⸗Frieſenheim, 21. Dezember Die Einwohnerzahl des Stadtteils Frieſenheim hat ſich im letzten Jahrfünft um 20 Prozent vermehrt und hat ſomit von ſämtlichen Stadtteilen Ludwigshafens den verhältnismäßig größten Zuwachs erfahren. Dazu trug in erſter Linie die rege Bautätigkeit bei. Es ſind in den letzten Jahren vollſtändig neue Straßen mit modernen und architektoniſch ſchön ausgeſtatteten Bauten entſtanden und viele andere Straßen ausgebaut worden. Auch für die Zukunft iſt zu erwarten, daß der Stadtteil Frieſen⸗ heim in ſeiner Entwicklung weitere Fortſchritte macht. Die Fa. Jakob Strauß⸗Ludwigshafen, die bereits während der letzten Jahre eine größere Anzahl Häuſer erbaute, hat neuerdings ein größeres Terrain in der Nähe der Ruprechtſchule erworben, worauf ſie etwa 60 der Neuzeit entſprechend eingerichtete Häuſer zu erſtellen gedenkt. Auch eine Anzahl anderer Firmen und Pri⸗ vatleute beabſichtigen eine größere Anzahl Neubauten zu errichten. Letzte Nachrichten und Telegramme. * Berliu, 24. Dez. Ein Damenſchneider und ſeine Frau mußten geſtern durch die Polizei gewaltſam aus ihrer Wohnung ent⸗ fernt und einem Irrenhauſe zugeführt werden, weil ſie vom Irr⸗ ſinn befallen waren. Sie ſchlugen Geſchirr, Tiſche und Stühle entzwei. Bei der Unterſuchung der Küche ſtellte ſich heraus, daß ein Haufen brennender Kohlen vor dem Ofen lag. Berlin, 24. Dez. Eine Abordnung des Verbandes Deutſcher Beamten⸗Vereine überbrachte dem Staatsſekretär des Reichs⸗ ſchatzamtes Vermuth das Diplom des Ehrenvorſitzenden. * London, 24. Dez. Geſtern Abend lag über das Schickſal Grace's noch keine Nachricht vor, ſodaß angenommen wird, er habe auf der Rückkehr von Frankreich im Nebel das Land verfehlt und den Tod im Meere gefunden. Die engliſchen Kriegsſchiffe ſchicken Marconitelegramme an alle mit Apparaten ausgerüſteten Schiffe, in denen um Suchen nach Gracee ten wird. * Chicago, 24. Dez. Das Feuer in den Schlachthäuſern war bis geſtern nicht gelöſcht. Der Fonds für die Hinterbliebenen der Verunglückten weiſt bereits 50 000 Dollars auf. * New⸗Mor k, 24. Dez. Die wegen Zollhinterziehung angeklagten Kunſthändler boten fünf Millionen als Ausgleich an, falls das Straſverfahren gegen ſie eingeleitet werde. Die Regierung hat das Angebot abgelehnt. Einberufung des wrttembergiſchen Landtags. W. Stuttgart, 24. Dez. Durch eine königliche Veordnung wurde der Landtag laut Staatsanzeiger auf Freitag, den 13. Januar, einberufen. Zum Tod des Grafen Balleſtrem. W. Schloß Plawniowitz, 24. Dez. Der Tod des Grafen Balleſtrem trat geſtern abend um 10% Uhr ein. Die Todesurſache iſt Alters⸗ und Herzſchwäche, ſowie die Folge eines vor zwei Jahren erlittenen Schlaganfalles. 8 Zum Schickſal des Aviatikers Grace. wW. Paris, 24. Dez. Der Kapitän des Dampfers„Kap de Ca⸗ lais“ erzählte einem Berichterſtatter, er habe dem Flieger Grace ge⸗ raten, den Rückflug ungefähr gleichzeitig mit der Abfahrt des Dampfers anzutreten, der ihm die Richtung angegeben hätte. Leider habe Grace nicht ſo lange warten wollen und alsbald nach ſeiner Abfahrt eine nord⸗ 9 öſtliche Richtung eingeſchlagen. Giſenbahnzuſammenſtüße 24. Oez. 9. Ein Zugführer und 3 Soldaten wurden getötet; an 40 Reiſende, meiſt Soldaten, die auf Urlaub in die Heimat reiſten, wurden ſchwer verwundet. Auf derſelben Bahnlinie hatte vorher infolge des Nebels bei Cadaujac ein Zuſammenſtoß zweier Güter⸗ züge ſtattgefunden. Ein Lokomotipführer kam dabei ums Leben. Es heißt, daß dieſer Unfall auch infolge der eingetretenen Störungen die Kataſtrophe von Abanad verurſacht hat. W. Paris, 24. Dezbr. Auf der Paris⸗Lyon Mittelmeer⸗ bahn ſtießen im Bahnhof von Montreux ein Perſonenzug und ein Güterzug zuſammen. An 20 Reiſende wurden verletzt. Das Verbrechen von Houndsdiſh. w. London, 24. Dez. Geſtern wurden dem„Daily Tele⸗ graph“ zufolge 3 Perſonen verhaftet, die in dem von den Ein⸗ brechern von Houndsdiſh gemieteten Haus hinter dem Juwelier⸗ laden, auf den der Einbruch abgeſehen war, aus⸗ und eingingen. Zwei der Verhafteten wurden als diejenigen erkannt, die bei dem Kampf mit den Polizeibeamten dem verwundeten flüchtigen Kame⸗ raden beigeſtanden haben. Eiſenbahnunglücksfälle. wW. London, 24. Dez. In der Nähe von Kirkby⸗ Stephan fuhr ein Expreßzug auf zwei vorausfahrende Loko⸗ motiven auf. Die beiden Lokomotiven des Etpreßzuges und die vorausfahrenden Lokomotiven entgleiſten. Der Speiſe⸗ wagen fing Feuer. Wie verlautet, gab esmehrere Dote. W. Wien, 24. Dez. Die Eiſenbahndirektion der Süd⸗ bahn teilte mit, daß der heute früh.35 Uhr ausgefahrene Perſonenzug auf einen fahrenden Güterzug aufgefahren iſt. Von den Reiſenden wurden drei leicht verletzt, vom Zugsperſonal wurden vier Mann ſchwer und drei leicht verletzt. Die Verkehrsſtörung iſt bereits behoben. Berliner Drahtbericht. [Von unſerem Berliner Bureau.) W. Schloß Plawniowitz, 24. Dez. Der Tod des Grafen Balleſtrem trat geſtern abend um 10½ Uhr ein. Die Todesurſache iſt Alter s⸗ und Herzſchwäche, ſowie die Folge eines vor zwei Jahren erlittenen Schlaganfalles. Exploſion an Bord eines Schiffes. Berlin, 24. Dez. Aus Paris wird gemeldet: Die Transatlantiſche Geſellſchaft erhielt von ihrem Vertreter in Philippeville in Algier die Nachricht, daß an Bord des Paſſagierdampfers Ville'Oran eine Kiſte mit Feuerwerks⸗ körpern explodiert ſei. 12 Perſonen wurden getötet, 15 verwundet. Unter den Opfern befindet ſich auch ein Zoll⸗ beamter. Der Materialſchaden beträgt 10 000 M. Der Kaliſtreit zwiſchen Deutſchland und Amerikg. Berlin 24. Dez. Aus Waſhington wird gemeldet: In Kongreßkreiſen ſpricht man davon, daß Präſident Taft Schritte zum Schutze der amerikaniſchen Kaliabnehmer vor der unfairen Behandlung durch Deutſchland zu ergreifen gedenke. Ent⸗ weder ſoll dem Kongreß eine Geſetzesvorlage zugehen, der die An⸗ wendung des Maximaltarife auf deutſche Waren ſo lange empfiehlt, als Deutſchland auf ſeine jetzige Kalipolitik verharrt oder Präſident Taft die Schadenanſprüche der amerikaniſchen Kaliabnehmer dem internationalen Schiedsgerichtshof im Haag vorlegen und von ihm eine Entſcheidung in der Angelegenheit verlangen. Graf Balleſtrem f. Berlin, 24. Dez. Aus Rudzinitz wird gemeldet: Der frühere Reichstagspräſident Graf Balleſtrem iſt geſterr abend nach langem Leiden geſtorben. Schwere Giſenbahnkataſtrophe. Berlin, 24. Dez. Aus Par is wird gemeldet: Infolge des Nebels iſt bei Arbanats ein Schnellzug auf einen Perſonen⸗ zug aufgefahren, wobei 4 Perſonen getötet und etwa 40 verwundet wurden. Die Affäre des Prinzen Max von Sachſen. IBer lin, 24. Dez. Aus Rom wird gemeldet: Im Vatikan verlautet, Prinz Max von Sachſen werde erſt nach den Feiertagen in Rom erſcheinen. Der Papſt wünſche, daß die Sache in Frieden und mit jeder Rückſicht für den Prinzen und das ſächſiſche Königshaus er⸗ ledigt werde. 8 Das Schickſal des Fliegers Gracgce. Berlin, 24. Dez. Aus London wird gemeldet: Von bem vermißten Flieger Grace iſt bisher keine Nachricht eingetroffen. Die Annahme, daß Grace an einem entlegenen Orte der franzöſiſchen oder engliſchen Küſte gelandet iſt, muß fallen gelaſſen werden. Die drahtloſen Stationen haben Telegramme entſandt, kein Schiff aber hat den auf die Nordſee verſchlagenen Flieger geſehen. Von der Militär⸗Aeronautik. Berlin, 24. Dez. Auf dem Döberitzer Truppen⸗ übungsplatz hat der Flieger Brunnhuber, der von der Militär⸗ Verwaltung als Inſtrukteur engagiert worden iſt, 10 Offtziere im Fliegen ausgebildet. Vorgeſtern und geſtern hat einer der beſten Offizierpiloten, Leutnant von Mackenthun, einen glänzenden Ueberlandflug gemacht. Am Donnerstag Nachmittag ftarteten unter der Leitung des Hauptmanns de la Roi zwei Militärdoppeldecker. In einer Höhe bis zu 500 Meter ſtrebten ſie ihrem Ziel zu. Bei einer Maſchine ſtellten ſich nach einiger Zeit Motorſchwierigkeiten ein, die ihren Führer bewogen, den Flug aufzugeben. Der andere Zweidecker erreichte den Exerzierplatz von Rathenow in einer ſehr günſtigen Zeit. Geſtern führte Leutnant von Mackenthun trotz des ſtarken Windes von—10 Meter Geſchwindigkeit in der Sekunde mit einem Paſſagier einen Flug aus. Bei der Rückfahrt, mit dem Winde im Rücken, legte er die 44 Km. betragende Strecke bis Döbberitz in nur 21 Minuten zurück. Er hatte eine Stundengeſchwindigkeit von faſt 130 Km.⸗ erzielt. Sportliche Nundſchau. Die deutſchen Flugzeugwettbewerbe im Jahre 1911. In der letzten Sitzung der Flugzeug⸗Kommiſſion des Deutſchen Luftfahrerverbandes wurden u. a. die Termine feſtgelegt, an denen im Laufe des nächſten Jahres die verſchiedenen Flugzeug⸗ Wettbewerbe abgehalten werden ſollen. Danach wird die große Reihe der Meetings eröffnet mit einem nationa len Ue ber⸗ landflug von Ulm nach Friedrichshafen, der in einer Huldigung der deutſchen Flieger für dem Grafen Zeppelin aus⸗ klingen wird. Er hat in der Zeit vom g9. bis 21. April ſtattzufinden. Am 16. April(erſter Oſtertag) ſoll außerdem in Dresden ein natio⸗ nales Wettfliegen abgehalten werden. Vom 27. April bis 16. Mai wird der große nationale Flug aus dem Rheinland nach Berlin ausgeführt werden, den der Niederrheiniſche Verein für Luftſchiffahrt angemeldet hat. Für die, Zeit—55 20. bis 9. Mai war der Run h lus dunch Sachſen und bond Kl⸗ ne eeb — 168———. — K ne CSSe 19 „ 83 = 3ͥͤ ͤ ecen E Mannheim, 24. Dezember. cheneral⸗Auzeiger.(Abendbkatl.) 28. Mai der ſüdweſtdeutſche Flug, der von Baden⸗Baden nach Wiesbaden führen dürfte, gemeldet. Den Veranſtaltern iſt empfohlen worden, ſich miteinander in Verbindung zu ſetzen, damit durch Verlegung eines der beiden Termine die Veranſtaltungen ſich nicht ſtören. 5 Am 6. Juni Srbichk der Großeeuropäiſche Rundflug Pari erlin-Brüſſel— London— Pavis deutſchen Boden. Dieſer von der franzöſiſchen Zeitung„Le Journal“ in Ver⸗ bindung mit der„B. Z. am Mittag“ u. a. ins Leben gerufene inter⸗ nationale Flug, der durch das Rheinland und Weſtfalen ſeinen Weg nehmen wird, dürfte am 12. Juni Berlin erreichen. Dort wird vom 4. bis zum 12. Juni auf dem Flugplatz Johannistal eine nationale Flugwoche abgehalten werden, auf der aber, um den großen Ueberlandflug nicht zu ſtören, nur Preiſe für Bewerber ausgeſetzt werden ſollen, die einen Preis von mehr als 5000 Mark noch nicht gewonnen haben und ſo in einem Unternehmen, wie es der europäiſche Rundflug bedeutet, nicht in Konkurrenz treten können. Am 17. Juni ſollen die internationalen Flieger wieder die deutſche Weſtgrenze paſſieren. Vom 18. bis 28. Juni, zur Zeit des Bundesſchießens und der Kieler Woche, veranſtaltet der Motorluft⸗ ſchiffverein in Kiel ein nationales Wettfliegen, an das ſich vom 28. an ein leberlandflug Kiel⸗Hamburg⸗Berlin an⸗ ſchließt. Dem Magdeburger Rennverein, dem ein internationales Wett⸗ fliegen in der Zeit vom 10. bis 18. Juni abgeſchlagen werden mußke, wurde anheimgeſtellt, es in der Zeit vom 27. Juni bis 25. Auguſt abzuhalten, die ſonderbarerweiſe faſt ganz frei von Wekt⸗ bewerben ſein wird. Nur die Berliner Kartellvereine(Kaiſerlicher Automobilklub, Kaiſerlicher Aeroklub und Berliner Verein für Luft⸗ ſchiffahrt) reichen mit einem großzügig organiſierten nationa⸗ len Ueberlandflug⸗Wettbewerb, der vom 1. Juli 1911 bis 30. Juni 1912 in Norddeutſchland ausgetragen wird, deſſen Einzelheiten aber noch vertraulich behandelt werden ſollen, in dieſe Zeit hinein. Die Zeit vom 1. bis 17. September iſt dem Sächſiſch⸗ Thüringiſchen Verein für Luftſchiffahrt für einen Ueberland⸗ flug, der über den Harz geführt werden ſoll, freigegeben wor⸗ den. Vom 24. September bis 1. Oktober findet dann eine zweite nationale Flugwoche in Johannisthal ſtatt. Endlich wurde dem Schleſiſchen Flugſportklub noch die Erlaub⸗ nUis erteilt, im Anſchluß an den nächſtfährigen Luftfahrertag, der zu einer noch nicht feſtgeſetzten Zeit in Breslau ſtattfinden wird, einen Flugzeug⸗Wettbewerb zu veranſtalten. Der Verein Deut⸗ ſcher Flugtechniker aber erhielt die Genehmigung zu einem Flug⸗ motoren⸗Wettbewerb, den man im Intereſſe der Ent⸗ wicklung der Flugſchiffahrt warm begrüßen darf. Alle dieſe Be⸗ ſtimmungen und Termine ſind endgültig. Trotz der ſchon gewaltigen Zahl der bewilligten Wettbewerbe, die ſich über ganz Deutſchland ausdehnen, dürften noch einige dazukommen, für die die Meldefriſt verſäumt worden iſt. Die zur Verfügung ſtehenden Preiſe ſind noch nicht bekannt, jedoch dürfte eine Geſamtſum mevon bbis 1½ Million Mark eher zu niedrig als zu hoch geſchätzt ſein. Jeden⸗ falls kann im Hinblick auf dieſe Zahlen niemand mehr behaupten, daß in Deutſchland das Intereſſe für das Flugweſen gering ſei. Unſere Flugzeug⸗Induſtrie wird ſich gewaltig anſtrengen müſſen, um den Bedarf an Material und Perſonal zu decken. Briefkaſten. Abvuneut M. 1. Iu Preußen wird überwiegend mit dem Richtbeil die Todesſtrafe vollzogen. 2. Die Guillotine kommt in den preußiſchen Landesteilen auf der linken Rheinſeite in Anwen⸗ dung, gleichfalls beiſpielsweiſe im hamburgiſchen Gebiete. Abonnent H. R. Jur Regulierxung von O⸗ und X⸗Beinen dienen „Progreſſe“ von Guſtav Horn, Magdeburg B 95, Gnadauerſtr. 1. Ferner der Regulierapparat von Herrn Seefeld⸗Radebeul Nr. 2 bei Dresden. Abonnent Ewald K. 1. Der Verein zur Förderung des Deutſch⸗ ns in den Oſtmarken, jetzt Deutſcher Oſtmarkenverein, wurde von nſemann, Kennemaun und Tiedemann am 3. Nov. 1894 in Poſen gegründet. Er iſt ein eingetragener Verein zum Zwecke der Kräfti⸗ gung des Deutſchtums in den mit poln. Bevölkerung durchſetzten Oſtmarken. Sitz des Vereins: Berlin. Geſchäftsſtelle in Poſen und Breslau. 2. Die Königl. Anſiedlungkommiſſion in Poſen iſt eine preuß. Schöpfung. 3. In den Reichstagsdebatten wurde und wird oft auf dieſe Einrichtungen Bezug genommen. 4. Ein Ausländer kann auch ohne vorher die deutſche Staatsangehörigkeit zu erwerben, in Deutſchland ein Grundſtück kaufen und auf demſelben wohnen. 5. Eine Beſchränkung beſteht, ſoweit wir haben feſtſtellen können, keinem ausländiſchen Staat gegenüber. 6. Ein im Deutſchen Reich wohnender Ausländer iſt befugt, ſeine Kinder ohne weiteres durch einen ausländiſchen Hauslehrer unterrichten und erziehen zu laſſen. Abpunent G. J. Die Firma muß Bücher führen, wenn ſie ein über den Kleinbetrieb hinausgehendes Gewerbe betreibt, alſo deren Inhaber als Minderkaufmann im Siunne des Handelsgeſetzbuches nicht gilt. Dies trifft auch für den Fall zu, daß die Firma nicht ein⸗ getragen iſt. (Fortſetzung auf der 4. Seite der Handels und Induſtrie⸗Zeitung.) Jolkswirtschaft. Bauterrain⸗Aktiengeſellſchaft Lndwigshafen in Liqgnidativn. Aus dem Bericht der Liquidatoren über das Geſchäftsjahr 190g iſt zu entnehmen, daß Veränderungen im Immobilienbeſitze nicht vorge⸗ kommen ſind. Das Gewinn⸗ und Verluſt⸗Konty beſchränkt ſich mithin lediglich auf die vereinnahmten Zinſen und Pachtgelder in Höhe von 1864.84., welchen die geringen Unkoſten von 169.14 M. gegenüber⸗ ſtehen, ſodaß ein Gewinnüberſchuß ſich ergibt von 1695.70., um welchen ſich der Vortrag vom Vorjahre mit 14 875.35 M. erhöht, ſodaß die Gewinn⸗ und Verluſt⸗Rechnung einen Saldogewinn von 116 571.05 M. aufweiſt, welcher auf neue Rechnung zu übernehmen iſt. An Debitoren ſind vorhanden im gauzen 52 949.45., doch ſind dieſelben nur zum kleinen Teil flüſſig. Im Jahre 1910 war es nach langwierigen Verhandlungen möglich, einen verhältnismäßig großen Verkauf von Baugelände abzuſchließen. Die Geſellſchaft hat kürzlich an das bayeriſche Staats⸗Aerar(Eiſenbahn⸗Fiskus) von ihrem Grundbeſitz auf dem Schanzenbuckel eine Fläche von 18 469 pm vertauft um den Preis von 141 424.50 M. Die Tatſache, daß das bayeriſche Staats⸗ Aerar eine größere Anzahl von Wohnhäuſern auf dem gekauften Terrain alsbald erbauen läßt, wird auch den Wert des in der Geſell⸗ ſchaft verbliebenen Reſtes von Terrain auf dem Schanzenbuckel heben und auch eine raſchere Verkaufsmöglichkeit herbeiführen. Dem Antrage auf Rückzahlung von 40 Prozent auf das Aktienkapital ſchließt ſich der Auſſichtsrat au. In der am Freitag im Sitzungsſaale der Pfälziſchen Bank ſtatt⸗ gefundenen Generalverſammlung, in der 252 Aktien mit ebenſoviel Stimmen vertreten waren, wurde die Bilanz einſtimmig genehmigt. Den Liquidatoren und Aufſichtsrat wurde Decharge er⸗ teilt. Einſtimmig genehmigt wurde der Beſchluß, 40 Prozent auf das Aktienkapital zurückzuzahlen, ſobald der Preis für ein verkauftes größeres Terrain eingegangen ſein wird. Die ſeitherigen Aufſichts⸗ ratsmitglieder, Herren Geh. Kommerzienrat merzienrat Franz Ludowiei und Architekt und Bauunternehmer Joſeph Hoffmann, wurden wiederum in den Auſſichtsrat gewählt. Lahrer Brauhaus Akt.⸗Geſ., Lahr. Die Geſellſchaft, die im Vorjahre eine einſchneidende Sanierung in der Weiſe vornahm, daß ſie ihr Kapital von 800 000 auf Mart 200 000 herabſetzte, unter gleichzeitiger Emiſſion von 400 000 Vor⸗ zugsaktien, erzielte nach dem Bericht für 1900/0 aus Bier uſw. Mark 688 530(i. V. 973 105 bei etwa 30 000 Hektoliter Bierabſatz, außer⸗ dem damals 600 000 Buchgewinn aus der Aktienzuſammenlegung). Nach Abſetzung der Unkoſten und 35 215 Abſchreibungen(i. V. 388 677, wobei 500 000 als agabſchreibung) ergab ſich ein Reingewinn von 43 770(0, aus dem eine Divtdende von 4 pt. auf 400 000 Vorzugsaktien verteilt wird. Die reſtlichen/ 200 000 des Kapitals(Stammaktien) gehen alſo wie ſeit Jahren leer aus. In der Bilanz erſcheinen Obligationenſchulden(i. V. noch 4 168 000) nicht— dagegen erhöhten ſich Hypotheken von 0,½2 Mill. auf Mill. D 1 7 407 903(½ 428 120 Kre⸗ Auguſt Röchling, Kom⸗ 5 5 Neuerungen im Poſtſcheckverkehr. Die dem Poſtſcheckverkehr neu beitretenden Kontoinhaber haben es bisher als einen Uebel⸗ ſtand empfunden, daß die ſeit Erlaß der Poſtſcheckordnung einge⸗ tretenen Neuerungen nicht in einer zur näheren Belehrung dienen⸗ den Druckſchrift zuſammengefaßt waren. Dieſem Mangel iſt jetzt abgeholfen. Den neuen Kontoinhabern wird fortan bei Eröffnung des Kontos ein Auszug aus den wichtigeren, den Poſtſcheckverkehr betreffenden Verfügungen vom Poſtſcheckamt unentgeltlich überſandt. In dem Ausguge ſind u. g. folgende Punkte behandelt: Die Ueber⸗ weiſung der für Kontoinhaber durch Poſtauftrag oder Nachnahme eingezogenen Beträge mittels Zahlkarte auf das Poſtſcheckkonto; die Verwendung von Sammelſchecks zu Barzahlungen an mehrere Empfänger; die Erteilung von Einlieferungsbeſcheinigungen durch die Poſtſcheckämter über die durch Poſtſcheck oder Ueberweiſung ge⸗ gebenen Aufträge; die Verbindung des Poſtſcheckvberkehrs mit dem Reichsbankgiroverkehr, namentlich die Ueberweiſungen von Poſt⸗ ſcheckkonto auf Reichsbankgirokonto, die Begleichung von Einzah⸗ lungen auf Zahlkarte mittels roter Reichsbankſchecks und die Ueber⸗ tragung von Zahlungsanweiſungen auf Reichsbankgirokonto. Ferner werden mitgeteilt die Beſtimmungen über die Begleichung von Fern⸗ ſprechgebühren und anderen Zahlungen an die Poſt durch Poſtſcheck und über die Einrichtung eines internationalen Poſtgiroverkehrs zwiſchen Deutſchland, Oeſterreich, Ungarn, der Schweiz und Belgien. Gründung einer neuen Verſicherungsgeſellſchaft. Auf dem Ge⸗ biete des Verſicherungsweſens hat in letzter Zeit eine recht rege Gründungsfähigkeit eingeſetzt, durch die ſowohl die Reihe der direkt arbeitenden als auch der Rückverſicherungsgeſellſchaften vermehrt worden iſt. Unter der Firma„Kronprinz“ Verſicherungs⸗Aktien⸗ geſellſchaft in Köln iſt vorgeſtern in Köhn eine neue Verſicherungs⸗ geſellſchaft gegründet worden, die den Zweck hat, R ütckverſiche⸗ rungen ealler Art zu gewähren, ſowie eventuell nach Einholung der erforderlichen Genehmigung des kaiſerlichen Aufſichtsamts für Pri⸗ vatverſicherung auch das direkte Vexſicherungsgeſchäft zu betreiben. Das Grundkapital beträgt 3 500 000, eingeteilt in 3500 Aktien zu 1000% Eingezahlt ſind 25 Prozent ſowie 10 Prozent für den Or⸗ ganiſations⸗ und Sicherheitsbeſtand, alſo zuſammen 1225 000 Das Aktienkapital iſt, wie mitgeteilt wird, bereits von einer großen Zahl Aktionäre gezeichnet worden. Die Rheiniſche.⸗G. für Papierfabrikation in Neuß a. Rh. ſchließt das Jahr 1909⸗10 mit 502 491 M.(i. V. M. 129 585) Verluſt ab. Die Vorräte betragen M. 675878(M. 1 097 197), die Außenſtände 639 830 M.(493 702.), die laufenden Verbind⸗ lichkeiten 948 166 M.(i. V. M. 774 534). Die Obſtproduktion Induſtrie Akt.⸗Geſ. in Koblenz⸗Neuendorf, die im vorigen Jahre ihr Aktienkapital zwecks Deckung der Unter⸗ bilanz(Ende Juni 1909 1006 825) und Vornahme außerordenk⸗ licher Abſchreibungen von/ 2 Mill. auf— 100 000 herabſetzte, weiſt für das abgelaufene Geſchäftsjahr einen Warenverluſt des Emaillierwerks von 137813 und einen Warengewinn der Gelee⸗ fabrik von/ 86 895 aus. Nach 14 480( 15 000 Abſchreibungen ergibt ſich ein neuer Verluſt von/ 208 538 bei jetzt 100 000 Aktienkapital und 1 Million Obligatiouen. Dividendenſchötzungen bei Verſicherungsgeſellſchaften. Falls bis zum Geſchäftsjahresſchluß nicht noch Zwiſchenfälle eintreten, ſchätzen die Verwaltung der Aachener und Münchener Feuerverſicherungs⸗ geſellſchaft und der Aachener Rückverſicherungsgeſellſchaft die Di⸗ vidende auf die gleiche Höhe wie im Vorjahre(100% bezw. 40). Die Zuckerfabrik Körbisdorf bei Halle(.) verarbeitete in der be⸗ endeten Campagne 914780 Zentner Rüben gegen 790 280 im Vor⸗ jahre. 8 Ju der Gläubigerverſammlung der Koſtümrockfabrik Rector und Reich in Berlin wurde, nach dem„Conf.“, ein angebotener Vergleich auf Baſis von 40 pCt. als zu niedrig abgelehnt. Die Paſſiven be⸗ tragen& 493 000 bei 155 700 Aktien. Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. (Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft.) Samstag, den 24. Dezember 1910 Die Preiſe verſtehen ſich pro 1000 kg. Weizen: Sept.———[Hafer: Sept.———— Nov.———— Nov.———— März 1911 209— B.—— März——— Mai 1911 209—.—— Mai———— Roggen: Sept.——— Mais: Sept.—— 5 Nov.—— Nov.———— März Mär;———— Mai———— Mai——— Deutſche Aktiengeſellſchaften. Wochen⸗Kurszettel des„Mannheimer General⸗Anzeigers“ „Badiſche Neueſte Nachrichten“. Mannheim, 24, Dezember 1910. Linoleum 246.10 248 50 Deulſch. Gold⸗ und Silberſch.⸗Anſt. 612.— 611.50 Deutſch⸗Ueberſee⸗ Elektrizitäts 184.60 184.40 Deutſche Waffen⸗ u. Munition 385.— 384.60 Dynamite Truſt 179. 179.50 Eſchweiler Bergwerks 183.50 184.— Felten& Guilleaume 167.— 166.— Geſ. f. elektr. Unter⸗ nehmungen 165.50 165.60 Hartmann Maſchin.⸗ Fabrik 158.— 165— 203— 202.— Gummifabr. Peler 344.—340.— Moenus Maſchinen⸗ fabrik Orenſtein& Koppel 222 40 221.50 Patzenhoſer Braueret 288 50 239.— Pfefferberg 171.50 170.60 Rombacher Hütten 183.25 182.80 Schubert& Salzer 334.— 332.25 Schultheiß 25.50 253.50 Stöhr Kammgern⸗ Spinnerei 211.25 203.50 Tucher Brauerei 24.450 245.— Vereinsbrauerei Berlin konv. 248.75 249.— Hedwigshütte Auslündiſche Papiere. Wochen⸗Kurszeltel des„Mannheimer General⸗Anzeigers“ „Badiſche Neueſte Nachrichten“ Mannheim, 24. Dezember 1910. Proz. Kurs vom 17. 24. 4½ Oeſterr. Silber⸗Renle 97.90 97 50 3 Ungar. Gold⸗Anleihe Eiſernes Tor 1756.50 76.50 3% Ungar. Kronen⸗Rente von 1897 81.50 81.80 5 1884ler Ruſſen—.——.— %½ Ruſſiſche Goldanleihe von 1894 85.— 87.20 4½% Polniſche Pfandbriefe 95.6 95.60 5 Argentinter von 1909 in Gold 101.40 101.70 3 Buenos⸗Aites Provinzial⸗Anleihe 72.20 72.90 5 Buenos⸗Aires Provinztal⸗Anleihe von 1908 100.80 100.25 4½% Chileniſche Anleihe von 1906 in Gold 98.80 939.0 6 Chineſen von 1895—.— 105.— 5 Chineſ. St.⸗Eiſenb.⸗Anl.(Tientſin⸗Puk.) v. 1908 102.— 102.30 Griechen von 1881(.60 9t0) 51.40 51.— 4 Griechiſche Mon Anleihe(1,75%??! 50.10 50.20 5 Rumänier von 1903 101.50 102.25 4 Rumänier von 1908 90.60 91.30 5 Sab Paulo Gold⸗Anleihe von 198 100.60 100.50 4 amort. Serben von 1895 1 88.0 4 96.40 4. Siameſiſche Anleihe Aktien. 24. 17. Aktien. 17. 24. Aluminium⸗Jnduſtrie—.— 267.50Hohenlohe Bergwerks 217.— 216.25 Bergmanns Holzverkohlungs Elektrizitäts 248.— 250.— Konſtan 253.50 253.60 Berlin⸗Anhalt. Mainzer Maſchinenfabrik 209.— 208.25 Aktienbrauerei 206.50 206.— Bruchſaler Mannesmann⸗ Maſchinenfabrik 378.50 375.— Röhrenwerke 220.50 220.10 Delmenhorſter Mitteldeutſche 386.25 86.50 Türken von 1908 86.80 1 Bukareſter Stadt⸗Anleihe von 1898.— 98.— Buenos⸗Aires Stadt⸗Anleihe von 1891 103.25— Buenos⸗Aires Stadt⸗Anleihe von 1909 100.50 % Buenos⸗Aires Stadt⸗Anleihe von 1888—.— Liſſaboner Stadt⸗Anleihe von 1886 81.40 Moskauer Stadt⸗Anleihe—.— Rio de Jaueiro Gold⸗Anleihe v. 1909 kleine St. 100.50 Böhmiſche Nordbaßn Gold⸗Prt.—.— Dux⸗Bodenbacher Gold⸗Prt.—.— ſtfr. Eliſabeth⸗Bahn⸗Prt. 98.10 Ferdinand Nordbahn⸗Prt. 98.50 Franz Joſefsbahn⸗Prt. 95.40 Kaſchan Oderberg Gold⸗Prt.—.— Oeſterreichiſche Lokalbahn⸗ rt. von 1887—.— Oeſterreichiſche Staalsbahn⸗Prt. von 1895—.— Oeſterreichiſche Südbahn Gold⸗Prt. 80.— Oeſterreichiſche Südbahn Gold⸗Prt. 99.40 Kronpr. Radolfsbahn(Salzkammergutbahn) Urt. 98— Unger. Lokal⸗Eiſenbahn⸗Prt. rückzahlb. a 105%—.— e E N N Ot N 0 O E b 0D NR E. E N P EN E E h KN G f. Ot O f ½ Ungar. Lokal⸗Eiſenbahn⸗Prt. rückzahlb. à 100%—.— Kursk⸗Kiew⸗Eiſenbahn⸗Prt.(gar.) 91.30 Moskau⸗faſan⸗Eiſenbuhn⸗Prt.(gar.) 90.60 %½% Moskau⸗Kaſan⸗Eiſenbahn⸗Prt. von 1909 97.90 Moskau⸗Kiew⸗Woroneſch⸗Eiſenbahn⸗Prt.(gar.) 90.75 %½% Moskau⸗Kiew⸗Woroneſch⸗Eiſenb.⸗Pri. v. 1909 97.80 Ruſſiſche Südoſtbahn⸗Prt.(gar.) 90.80 Ruſſiſche Südweſtbahn⸗Prt.(gar.) 90.70 Transkaukaſiſche Eiſenbahn⸗Prt.(gar.) 77.75 Warſchau⸗Wiener Eiſenbahn⸗Prt.(gar.)—.— Wladikawkas⸗Elſenbahn⸗Prt.(gar.)—.— 7½% ladikawkas⸗Eiſenbahn⸗Prt. von 1909 99.40 2 Anatolier(gar.) 99.— 7½ Anatolier Erg.⸗Netz 99.— Italieniſche Mittelmeer Gold⸗Prt.—.— Macedonier(kl. St.) 67.20 Portugieſiſche Eiſenbahn⸗Pri. von 1886 78.80 Central Pacific I. Ref. Mtg. Bds. 96 60 Denver u. Rio Grande Reſ rückzahlb. 1955 97.— Illinois Central Bonds rückzahlb. 1953 99.90 Miſſouri Pacific Bonds v. 1905 rückzahlb. a 102% 77.70 ½ Nat. Railroad of Mexico Bonds rückzahlb. 1926 101 30 Northern Pacific Prior⸗Lien Bonds 100.— ½ Pennſylpania Bonds(i. Akt konv. 95.40 St. Louis u. San Franzisco Bonds rückz“. 1919— St. Louis u. San Franzisco Bonds 87 90 Union Pacifie I. Mtig. Bonds—.— Shares. 17. 24. Shares. 17 Bralpan Mine 2½ 2%[Conſol. Mines Seleel. Modderfontein 11½ 11%[Mozambique 218l Weſtrand conf. Igsn Alslck[Transvaal Coal Truſt 1½3 Wolhuter Gold Mine 4 Transvaal Con,Land 2½ Crown Mine 81ſis 8— Aboſſo Gold Mining 116½ Eldorado Bankel 3½ 30½. Ashanti Goldftelds 15. 1˙ Giant Mine 4½ 4% Fanti Conſol shod I7sh Globe& Phönix 2% 2%[Fanti Nine Ssbod 5sha Tanganyika 3/ 57%᷑ Gold Coau Zambeſia Exploration 191s 1 Amalgamates Zutz Jagersfontein 8%.½ Taqua) Mine& Voorſpoed Diamond 1½1« 1— — Geſchüftliche⸗. Gaänzliche Euthaarung von Damenbärten ſowie Körperhaa⸗ Erſt kürzlich wurde vom hieſigen Geſundheitsamt vor dem An lauf ſchädlicher„Enthaaxungsmittel“ gewarnt, denn man bei den maſſenhaft auftauchenden Mitteln oft zweife „ſprungs nicht vorſichtig genug ſein.— Die bisher gebräuchliche wie Pulver, Cremes etc, beſtehen faſt durchweg aus Aegzſtoffen“ welche die Haare vernichten ſollen, aber es nur äußerlich tu und dann um ſo ſtruppiger wieder kommen.— Ein nach den bis herigen Erfahrungen erprobtes unſchädliches„Enthaaru mittel“ wird von einem Münchner Fabrikanten in den Ha gebracht unter der Marke„Subito“. Es beſitzt die Eigenſchaf die Haare„ſchmerzlos ohne Narben“ für immer zu entfernen mi der Wurzel. Sie erhalten„Subito“ in dem allbekannten Seif haus M. Oettinger Nachf., Inh. R. H. Stocke, F 2, 2 —— U Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Julius Witte: für Lokales, Provinzlelles und Gerichtszeitung: Richard Schi für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. Direktor: Eruſt Müller. 8 2 fegrehmecſten Fondent- Chocolade Rahm- Chocolade gilter-Chocolade 0 Cacad per J½ Kg. Dose 2, Desserk᷑ pe Carton 2, 3 u LOBECKA Ce fofſieferanren Sc,es, 8. Königs Sechsen. * — 2 L IB iiSsSel 1910: Grand Wanderer-Werke.-., Schönau bei Obemzitz. Vertreter: Haolf Bordt Nachlolger, art Me Teleph. 2594. Lit. B I, 2, Sreſtestrasse Schönste der Frauen— wie zehen Wie man eben ausſteht, wenn man den ſcheußlichſt mit ſich herumſchleppt!— Aber warum quä damit! Kaufen Sie ſich in der Apotheke oder Drogeri⸗ Schachtel Fays ächte Sodener Mineral⸗Paſtillen, fi damit Ihre reizende Bonboniere und ich garantic daß ſie den Katarrh los werden, ohne recht zu wi zugeht— jedenfalls aber auf die angenehmſte 85 Pfg der Schhk Mannheim, 24. Dezember. Wenueral⸗Anzeiger. Abenddlatt. 5. Seite. Weihnachten. Weihnacht naht, es erſtrahlet das Licht, Für arm und reich, für Fürſt und Wicht. Wie freut ſich die Menſchheit und haſtet und jagt; Bis da ein Jedes hat ſein Wünſchlein geſagt. Mög Allen, die ſich können von Herzen freuen, Der Tag noch oft mit Willkomm erneuen. Doch denket„Ihr Glücklichen“, wie groß auch die Zahl Der Menſchen, die ſich verzehren in Schmerz und Qual. Es gab für ſie auch einſt köſtliche Zeit, Den bitterſten Kelch hielt das Schickſal bereit. Seid duldſam und reichet den Aermſten die Hand, Sie irren herum, ſie finden kein Land; Zündet Ihnen ein einziges Kerzlein an, Damit ſie wiederfinden die rechte Bahn. Habt Ihr von Herzen Gutes vollbracht, So feiert mit Segen: Heilige Nacht.“ Fran Amelie „Die Sauer, Wwe. Frau Sonne. Eine Weihnachtserzählung von Anny Wothe. 8(Nachdruck verboten). Ueber das verſchneite Dorf und über den verſchneiten Wald bten die Weihnachtsglocken. Eein Singen und Klingen war in der Luft, wie von tauſend belchören. Den Mann aber, der einſam an einem Fenſter des ſtattlichen Herrenhauſes lehnte, und in das weiche Niederrieſeln Schneeflocken dünkte es wie Totengeläut. Warum kam mit all dem Glockenklang wieder das alte Leid? Warum rauſchte ſie wieder auf, die Vergangenheit? Alles kam, nur Sonne nicht, ſie kam nicht wieder. Trübe der Mann in das wirre Schneegeſtöber. Von fern her tönte Kinderlachen durch das Haus und Trippeln kleiner üßchen. Ein feiner Duft, wie von Wachs und Tannennadeln gezogen und begierig atmete der Einſame den ſüßen Hauch. Schwer preßte er dann die Hände gegen die Bruſt. Wollte denn das alte Leid nicht weichen? Warum kam die Sonne nicht zu ihm, die ſtrahlende Sonne? Er hatte ſie Wader unwiderbringlich verſcherzt, und Ver⸗ enes bringt zurück. Wie ein weißes Leichentuch ſpannte ſich die weiche Schneedecke er Berge und Land, und die hohen Tannen beugten ſchwer ihre äupter unter der weichen Laſt. Der Kirchturm hatte eine dicke, ſeiße Pelzkappe, und die niederen Häuſer des Dörfleins blickten ganz ſchüchtern, aus dem weißen Schneeſchaum, der ſie ein⸗ hervor. ind überall klangen tönten 2 herauf: „Vom Himmel hoch, da komm ich her“, jen die Mägde und dann brummten auch die Knechte mit: „Es iſt eine Roſ' entſprungen.“ Und ganz fein und leiſe ſchmiegten ſich ſüße Kinderſtimmen dem Weihnachtsgeſang an. Seine Kinder waren es, die ſo andäch⸗ und erwartungsfroh ſangen. Bald würden die Weihnachts⸗ in dem großen Saal erglänzen und Tante Rita, die dem Sd hoßherrn F Fred von Köppen, ſeit dem Tode den 8 Hörte⸗ vürde Weihnachtslieder. Aus der Kirche im Uund We⸗ Weihne Und n,—8— — von ſeufzte auf ickte ſein bleiches icht feſt gegen die kalten Scheiben. Die grauen Augen ſtarrten kel in das Schneegeſtöber hinaus, und die ſclanken Hände zten ſich feſt um den Fenſterriegel. Was ſuchte er nur da draußen an dem heiligen Weihnachts⸗ 9 Warum blickte er ſo ängſtlich in das wilde Flockengerieſel? verdüſterte und grau und lichtlos zu ihm herniederſah? Die Sonne er ſehen, die Sonne! Er hatte es ſich ſo Er wollte es als ein Zeichen deuten, für das, 89 er 1 erboffte⸗ Aber grau und trübe der Himmel, und unaufhörlich fielen die Flocken Bald würde der kurze Wintertag ſich neigen, die fziehen, die Heilige, die Weihenacht! Mit zitternder Hand ſtrich ſich Fred von Köppen das dunkle Nacht würde ch, und wie ſehr ſich ſein rebelliſches Herz auch dagegen bte, er fühlte, die Strafe war gerecht. „Einſt, in frohen wie war r das 1— Glanz—— lichtbraunen Augen Wie der ver⸗ »Sonnenſchein war ſie im Hauſe ihres Vaters, des alten der i Städtchen Jeize beſcheidene ausübte, Fred immer— er hatte ihr ſie einſt heim⸗ als ſein Weib. An einem Weihnochtstaoe war es geweſen, Glocken klangen. Fred von Köppen hatte den Schwur ge⸗ n draußen in der bunten Welt, im Rauſch des Lebens treten, hatten ſein Denken und ausgefüllt, und al der Gedanke an ſeine Jugendliebe flüchtig aufgetaucht e er ſich wohl lächelnd gefragt: Wie er eigentlich im ätte daran denken das beſcheidene Mägdelein — ſch5n und ebenbürtig 0 Gattin ſein. ekurzen Briefe an Merret waren immer kürzer und in⸗ ann war die glutäugige Mara in ſein Leben getreten, 12 80 der erſten Familien des Landes angehörend, lindlinge hatte er ſich mit ihr verlobt. Nun lachte ihm n, als er auf die gedruckte Verlobungsanzeige, die er Sieger an Merret geſandt— er ſchämte ſich jetzt noch. getan— ein ſchmales, Briefblatt in ſeinen Hän⸗ ielt, auf dem nichts ſtand als die paar Worte: Gott erhalte Dir Dein Glact und die Sonne. Merret.“ dvon Einſchränkungen und nach Madeira, wo er Mara wurde ſein Weib, ſein angebetetes Weib. Ein paar reizende Kinder, ein Bube und ein Mägdelein ſchenkte ſie ihm, und er ſtand auf dem Gipfelpunkte ſeines Glückes. Mara war ein verwöhntes Kind des war ihr bisher erfüllt worden. Schrankenlos hatte ihr Vater, der eine hohe Stellung im 1 riur n ſein einziges Kind ſtets gewähren 1 8 5 iſter galt als er aber plötzlich ſtarb, er nicht nur arm, ſondern arg verſchuldet 80 ewe Die reichlichen Zuſchüſſe, die Mare haften Toiletten von ihrem Vater erh ſelber nur mit beſcheidenen vachne Glückes, jeder Wunſch oich als reich, ſich 12105 für ihre fabel⸗ 55 fort. Fred, der e, predigte immer es wieder ge⸗ ſchah, da ſah er den Blick 165 ichen K in den Augen ſeines Weibes aufblitzen, der ihn erſchreckte 5— 5 faſſungslos machte. Es kam zu erregten Szenen. Heftige Aus seinanderſetzungen wechſelten ab, mit zärtlichen Liebesſzenen, das Ende war immer, daß er Mara einen recht törichten Wunſch erfüllte. Er fühlte, daß nur ein eiſerner Wille, den er Mara entgegen⸗ ſetzte, ihn und ſeine Familie vor gänzlichem Ruine retten konnte. Er wurde kalt und hart zu ſeiner Frau und ſie— lachte und wandte ſich ſpöttiſch ab und anderen zu. Mit Entſetzen ſah er es, und wenn er auch nicht im Entfern⸗ teſten daran dachte, daß Mara ihn betrügen konnte, er fand doch keine Brücke mehr, die zu ihr hinüber führte. Es war ein troſtloſes, zerrüttetes Leben, das das auch die frohe Luſt der Kinder nicht erhellen konnte. Dazu kam noch, daß Mara der Geburt ihres drütt ten Kindes entge egenſah, und ſie ſich immer angegriffener und elender fühlte Fred mahnte zur Vorſicht und Schonung, aber Mara lachte bitter auf und wollte von Schonung nichts wiſſen. Genießen wollte ſie, ſolange ihr das Leben lachte, immer wollte ſie Sonne ſehen. Und dann, an einem Weihnachtstage war es, grau und von Schneelaſt ſchwer, wie heute, da hatte Mara einem Töchterlein das Leben geſchenkt. Die beiden älteſten Kinder ſtanden ſcheu und beklommen aber doch mit zärtlichen Augen da und blickten die lebendige Weihnachtspuppe, die ſo zart und klein war, liebevoll an, aber Mara lag mit abgewandtem Geſicht und wollte nichts ſehen, auch die Kinder nicht, die auf einen Freds wieder in das Weihnachtszimmer ſchlüpften, aus dem ihr helles Lachen herüber klang. Und Fred hatte plötzlich die Empfindung, als wäre er wieder jung und er ſtände im Weihnachtszimmer des Doktorhauſes und das Mädchen, das er betrogen hatte, ſpräche leiſe: „Gott erhalte Dir Dein Glück und die Sonne.“ Sein Glück war ja lange dahin, und die Sonne kam mehr zu ihm. Und aufſchluchzend ſank er am Lager ſeines Weibes Knie und ein Stöhnen kam von ſeinen Lippen. Da lächelte Mara leiſe, aber nicht bitter, ſondern wehmütig und ihre blaſſe Hand auf ſein Haupt legend, leiſe: führten, nie, nie auf die gütig und ſagte ſi „Warum biſt Du traurig, Fred, daß ich von Dir gehe? Siehe, ein gütiger Gott hat es weiſe eingerichtet nicht aushalten können in der Enge und in der Beſchränkung. Ich habe immer nur Glück verlangt, und ich habe nie danach gefragt, eren geben könnte. Sonnenaugen von der Du zählſt, e Frau Dich geweſen. erzeihe mir, Fred, ich Dich 10 gekränkt aber i we 1 ich bin ſo müde gewor⸗ den, „Du Kinder, wenn Du meinetwegen nicht Da batt 5 ſie ſtill gelächelt.„Sie mich nicht vermiſſen. Das Kleinſte möch mir nehmen, und die anderen werden vielleicht in Gattin eine treue Mutter finden. Verſprich mir, daß Du nicht einſam bleiben willſt, Fred,“ hatte ſie noch immer mit heißen und zitternden Lippen ge⸗ beten.„Die Kinder müſſen eine Mutter haben, die ich ihnen ja doch nicht ſein konnte.“ Und bezwungen von ihrer heißen Angſt Bitten hatte er ſtumm genickt. Da hatte ſie ihre weiche, blaſſe Wange mit glücklichem Lächelr in ſeine bebende Hand geſchmiegt und unter 18 Klang der W Weih acht ocken war ſie ſtill hinüber geſchlummert. leinſte hatte Mara doch nicht mitgenommen. ſchwache eb nslicht glomm trübe und unſicher fort. Zuweilen 8 + lein, ſie werden am liebſten mit ———ç dere Deiner anderen und ihren flehenden Das flackerte es auf und drohte dann ganz zu erlöſchen, ſo viel Mühe kleinen Liddi gab. ttenburg. ſich Tante Rita auch mit der Pflege de ſchwere und troſtloſe Zeit k 3 zum Leben ück, ſ das eib da draußen in der n m in iten Sale 1 Kinder mochte Fred raur ig. Der daß er vie Leicht nicht ge 8 Vielleicht b bätte er zuſammen. Er ſtand. u Vergangenheit, wie Wen interhimmel empor. 3„aber grau und trübe hingen die Wolken berab, ſchienen die Dorfgaſſen und der weite, weite Walt Hätte er doch nie di Ruhe geraubt. Gleich am erſten Abend, als ſie auf dem dem„Meteor“, durch das liguriſche Meer 30 eine Frauengeſtalt geſehen, deren Anblick ih Schlag durchzuckte 5 „Wer iſt die Dame?“ hatte Fred den Deck⸗Steward gefragt. „Frau Baronin von Gröringen, ſie bringt ihren todkranken geneſen ſoll, batte die Antwort ge⸗ Es war Ich hätte es ja doch Ich kaugte nicht für Dein ſtifles Mara verſprochen, den Kindern eine andere Mutter zu geben da in den Armen gehalten hatte, Merret, mit den ſonnigen Augen, die nun einem anderen gehörte, Merret, die er verraten und be⸗ trogen hatte. Er wagte kaum ſie doch ſeine Merret nicht anzuſehen. Ja, das war Merret, und war Wie ſtolz, wie königlich ſie einherſchritt, in ihrem goldblonden Haar. Dieſe elegante Frau hatte nichts mit der kleinen Merret gemein, die er einſt geliebt, aber in ihren Goldaugen ſtand 5 immer die Sonne. „Donnerwetter“, ſagte da ein junger Seeoffizier zu Fred, auf ſchöne Frau deute 15„das iſt ja eine„Beauté“, wie ich ſie ge nicht geſehen. Und dabei immer um den kranken Mann, der ſeinen Nörgeleien faſt zu Tode quält. Immer heiter, gütig, immer liebenswürdig. Die ganze Schi ffsgeſellſchaft eht ſchon auf dem Kopf, und die Männer laufen ſich die Hacken tach der Baronin ab. Hilft ihnen aber verflucht wenig, denn ſie iſt bei aller Liebenswürdigkeit, von einer Unnahbarkeit, daß man rot wird wie ein Schulbube, wenn man ſich gelüſten läßt, ihr den Hof zu machen und ſie einen nur anſieht. Wiſſen Sie, wie man das ſchönés Weib getauft hat, hier auf dem„Meteor“?„Frau Sonne“ nennt man ſie. Soll ich Sie vorſtellen, Baron, dann kommen Sie, auf einen Planeten mehr oder weniger kommt es ja nicht an, da ja doch alle die Sonne umkreiſen.“ „Danke, lieber Rüdiger, es iſt nicht nötig, die Dame iſt eine Jugendbekannte von mir.“ „Jugendbekannte? Sie Glücks pilz! Na, da können Sie mich öft ins Schlepptau nehmen.“ Und einen anderen, jungen fizier am Aermel feſthaltend, rief er dieſem ſtrahlend zu: Sie nur, dieſer Köppen, dieſer Duckmäuſer, kennt Sonne.“ Sonne“, murmelte Fred noch erſchauernd vor ſich dem m Diner, als ſchon der blaſſe Mond heraufzog, an der Backbordſ ſeite e de 8 Schiffes ſtand und über die Reeling auf das leuchtende Meer blickte. Er hatte nicht den Mut gehabt, Merret an hatte bei Tiſch oft mit liebender 8 G f .5 hin, als na 8 2. ſprechen, aber er zu ihr herübergeſehen, die ſo 0 ſti und Sorgfalt den kranken bediente als 9 er ſich auf den ann E Anb zu Boden ſchlagen, der ihm ſein Umſonſt ſuchte er Klarheit in ſeine vberwirrten Gefühle zu bringen. War es nicht wie Wahnſinn, was er dachte? Hatte ſie ihn überhaupt erkannt? Kein Blick ihrer großen, braunen Augen hatte es verraten, ſo oft auch ihr Auge bei Tiſch den ſeinen be⸗ gegnet hatte. Und nun ſtand g und wartete und wartete. Es war ihm ir müſſe die Sonne ihm leuchten, ihm glühen,— 15 5 ̃ gelebt. Aber immer dunkler wurde die Nacht, und tiefſchwarz lag das Meer. Und er mußte ſeiner ſein war, und der ein groß den Mäften Leib geſchlagen, weites, unermeßliches Reich Warum hatte der n nommen, dahin, wo Mar jeztf ſo gliglih Wür? Ueber das ſchwarz Waſte 1125 melder Sadunee Auf boben kteſ Uen ke he, Phös⸗ n 0 mgeri ieſel auf. ie erhaben war die Nacht. Langſam ſchritt Fred 885 le E i ppe nach dem Bootsdeck empor. Das Deck war menſchenleer. Die Matroſen hatten ſoeben das Deck gewaſchen, es tri noch von der erwaſſer, und überall flogen kleine, zdeck und jagten ſich im bunten zurück und dann daale Waſſer, und ihn ihm, inweg, bis zu eibliche Geſtalt U auf ſ er Augen K nichts als„Fran Läche um ihren roten Mund, und fter Se 8 närri g in ſeinem ine„Frau Benus an Bord und ein Komet mit einem herrlichen rhanden, von Mars und Jupiter 1 —— 5 dieſen zu ihr geſagt,„ich sendlich wieder Wir hatte ſie 22 groß und ernſt gefragt.„W ſen, und wir können uns nie mehr etwas ſein. ſſen, daß wir uns gekannt, Fred Köppen.“ war es erregt ſeinem Munde entflohen. mt die Sehnſucht nach Glück. Noch Glanz.“ tte ae ruhiger Sicherheit geant⸗ efüllt von ernſten Pflichten. Da⸗ ——5 wie ein ſchwankendes Rohr mein gütiger Vater ernſt bei der eiden anderer und lindern. nne lacht der muß verſuchen, ſie an⸗ * ſich anſchick e, für immer zu in dem Gedanken, daß er mich 8 da machte ich ihm das Gattin, der, wie Du weißt, hatte er mit bittend erhobenen es nicht“, jetzt in dem Augenblick, H immel ſchreit,“ war es till erwidert: d Seden in ſich Welt aus. Ich bin 5ß Du Fred. mit dem Schiaſel haderſt. ine Frau verloren. Ich dabe mit Dir 9— 5 mir, als ich es börte, aber Du haſt Das iſt ein reiches Glück, Fred. das iſt mehr als Sonne! „Nein. nein, es iſt dwenn die Mutter febll. Ich habe trägt. Tat, die 85 wunſchlos glück⸗ brauchen ſie, Leſerders das TJüngſte, das nicht leden und derben Lann.“ Se 6. Seite. General⸗Anzeiger.(ẽrbendblatt) Da waren die goldbraunen Augen der ſchönen Frau ganz dunkel geworden, und ſie hatte ernſt geſagt: Sa 1—. irr 5ſ7 „So iſt es Deine Pflicht, den Wunſch der Sterbenden zu er⸗ füllen!“ , 8 Da hatte er laut aufgeſchrien und wie im Krampf hatte er ihre 8 beiden Hände in die ſeinen gepreßt. n„Und das kannſt Du mir ſagen,“ hatte es ſich von ſeinen Lippen gerungen.„Du, Merret, die ich nicht aufgehört habe, zu f lieben? Erſt jetzt weiß ich, was iſt einſt achtlos mit Füßen trat. Ach. Merr unte ich duch ſien j 79 5 Ach, Merret, korkte ich doch ſterben, nur um einen einzigen Blick Dir 5 79 7 1 5 von Dir der alten Liebe und des Verzeihens einzutauſchen, es wäre Seligleit für mich.“ Kif ein oider tin 3 5 t Mit einem leiſen, wehmütigen Lächeln um den Mund hatte ſie zu ihm aufgeſehen. „So iſt der Menſch,“ hatte ſie zurückgegeben,„wie der Nacht⸗ falter, der zum Licht taumelt, der zur Flamme, zur Sonne will, ſo ſtreckt er die Hände nach dem aus, was ihm verboten, was er nicht erreichen klann. Ich liebe Dich nicht mehr, Fred. Meine große, heiße Liebe ſtarb an Deinem Verrat. Jetzt iſt mein Herz ganz ruhig, und ich habe keinen anderen Wunſch, als den, auch Du möchteſt den Frieden finden Sieh dort hinaus auf das Meer. Sieht es nicht aus, als hätte es Tauſende von Weihnachtskerzen angezündet?“ Wie geblendet blickte Fred auf das dunkle Waſſer mit ſeinen weißen Schaumkämmen, in den Tauſende von großen, leuchtenden, grünlich flimmernden Lichtern ſchimmerten, und ganz weit in der Ferne, da lagen wie vieſengroße Waſſerroſen überall weite, leuch⸗ tende Flächen auf der blanken Flut, wie Märchenträume. Und Fred empfand wieder den ganzen Zauber des Weih⸗ nachtsabends an dem er zum erſten Mal Merret an ſein Herz ſchloß, und wo es von der Dorfkirche jubelnd zu ihnen her⸗ niederklang: „Ehre ſei Gott in der Höhe.“ „Ehre ſei Gott in der Höhe,“ zog es mit heiligem Frieden auch jetzt durch ſeine Seele, als er an Merrets Seite ſtill dem Meeres⸗ ſeuchten zuſah daß immer weiter und weiter in dieſer ſtillen Wun⸗ deruacht ſeine Kreiſe ſpann. Nie mehr! Nie mehr, ſolange ſie noch auf dem Schiff bei⸗ ſommen waren, baften ſie mit einem Wort an die Vergangenheit 27 gerührt.— Wie zwei alte Freunde, die ſich nach langer Irrfahrk wieder⸗ gefunden, hatten ſie miteinander berkehrt, und der ſtille Mann, um den Merret ſo beſorgt war, ihr Gatte, hatte ſie nicht geſtört. Nur zuweilen hatte er die beiden nachdenklich angeſehen, und Fred hatte vor dieſem ernſten, forſchenden Blick oft die Augen nieder⸗ geſchlagen, donn täglich, ſtündlich war es ihm immer wieder klar geworden, daß er Merrek liebte, heiß, glühend, leidenſchaftlich, ſie, die ſo ſtrahlend heiter, ſo glücksfroh ihres ſchweren Amtes waltete, der alles auf dem Schiff zu Füßen lag, weil ein jeder Blick, jedes Lächeln von ihr voll Sonne war. eee t Und dann hieß es ſcheiben. — In Tanger drückten ſie ſich mit einem letzten, ernſten Blick die Hand wie zu einem Abſchied fürs Leben. Fred ſtöhnte noch heute in der Erinnerung wild auf. —„Frau Sonne. Frau Sonne!“ hatte man Merret jubelnd um⸗ ringt. Ihre beiden Arme konnten die Fülle der Blumen nicht faſſen, ſtanden, bleich und ſtarr und hatte kein Wort finden können, ihr zu ſagen, was ſie ihm war, und was er mit ihr verloren. Und dann hatte er die Nachricht erhalten, daß ihr Mann in Madeira ſeinem Lungenleiden erlegen, und daß ſie den ſchweigen⸗ den Toten heimgebracht, um ihn in der Heimat für immer zu betten. Nichts, als einen formellen Beileidsgruß halte er ihr ſchreiben können, denn rieſengroß ſtand ſein Wünſchen und Hoffen dahinter, und er ſchämte ſich deſſen. Merret hatte ihm durch ein gedrucktes Formular gedankt, und dann hatte er nie wieder etwas von ihr gehört. die man ihr an Bord des Schiffes gebracht, das ſie weiter nach Madeira führen ſollte, und Fred hatte auf der Schiffstreppe ge⸗ ülbrigen Schein. länger ertragen. In einem flammenden Brief, in dem er Merret ſein ganzes Herz ausſchüttete, da hatte er um ſie geworben, de⸗ mütig und voll heißer Liebe. Ein kaltes, hartes„Nein,“ war die Antwort geweſen. Niemals, ſo ſchrieb ſie, könnte ſie vergeſſen, daß er ihre heiße Liebe mit Füßen getreten, daß er ſie fortgeworfen, wie ein Stück Spielzeug. Sie wollte einſam bleiben und ihrem Toten leben. Fred und ſeinen Kindern wünſche ſie alles Gute, aber ſie müßten fern voneinander leben, als hätten ſie ſich nie gekannt. Da hatte ein hitziges Nervenfieber Fred auf das Krankenlager geworfen. Der Tod, den er ſo heiß erſehnt, hielt alle Tage zu Häupten ſeines Bettes Wacht, und er wartete glücklich auf die Um⸗ armung des bleichen Mannes, wie ein Kind auf den Weih⸗ nachtsbaum. Aber der königliche Gaſt an ſeinem Bette ſchüttelte ernſt das Haupt und ſagte feierlich: „Du haſt noch viele Pflichten zu erfüllen, noch darfſt Du nicht ſchlaſen gehen.“ Und langſam war er zurückgewichen, der bleiche Senſenmann, und Fred hatte wieder gelernt zu leben.— Aber es war ein trauriges Hindämmern ohne Sonne, immer nur im Schatten.— Und heute am Weihnachtstag, als er in das wirre Flocken⸗ gerieſel blickte, da war plötzlich wieder der Schrei nach Glück durch ſeine Bruſt gehallt, und mit gefalteten Händen hatte er in den Flockenwirbel geſchaut. „Wenn, bevor der Abend naht, in dieſem Flockentanz noch ein⸗ mal die Sonne kommt, dann kommt das Glück auch noch einmal zu mir,“ hakte er in abergläubiſcher Scheu vor ſich hingemurmelt, und nun ſtand er ſchon ſtundenlang am Fenſter und blickte wartend in die Schneelandſchaft hinaus. Aber was war denn das? Ein glühendes, rotes Licht blendete plötzlich ſeine Augen, ſodaß er ſie erſchauernd ſchloß. Die Sonne, die Sonne ſtand groß und feurig mit ihrem leßz⸗ ten Glühen am Horizont und tauchte die alten Fähren da drüben und das Kirchlein in Purpurglut. Und ringsumher tiefes, feierliches Schweigen. Rote Lichter zitterten über dem weißen Schnee. Vom Dorf her zogen die Kin⸗ der, brennende Lichtlein in der Hand zur Chriſtmette. „Chriſt iſt geboren,“ klangen die Glocken. „Freue dich, freue dich, o, Chriſtenheit,“ klang es von jubeln⸗ den Kinderſtimmen durch den ſinkenden Tag.— Durch die Luft ging wieder das Klingen und Singen, und an⸗ geſichts der flammenden Sonne ſank Fred Köppen in die Knie und ſtammelte mit betend erhobenen Händen:„Frau Sonne, ich danke dir!“ Dann ſtand er auf. Claſtiſch und ſicher war ſein Gang. Ein leiſes Lächeln lag auf ſeinem kummervollen Geſicht, als er ging, Taunte Rita zu ſuchen. Freude ſollte heute im Hauſe ſein, ſelige Weihnachtsfreude. Aber ſo piel Fred auch ſuchte, er fand Tante Rita nicht. „Sie hat ſich in der Weihnachtsſtube eingeſchloſſen,“ berich⸗ tete wichtig der kleine Ego,„ſie hat ein furchtbar großes Geſchenk für den Papa, das niemand ſehen darf. Und die kleine Thea fügte wichtig hinzu: „Und tauſend Lichter brennen an dem Baum, und alles, was wir uns wünſchen, ſagt Taute Rita, wird uns erfüllt.“ „So, was wünſcht Ihr Euch denn, Ihr Rangen?“ fragte Fred, zärtlich über die Blondköpfe ſtreichelnd. „Wir wünſchen uns eine neue Mama,“ riefen die Kinder wie aus einem Munde,„weißt Du, eine, die uns anzieht und uns küßt,“ meinte Ego. 5 „Ja, die uns lieb hat wie Förſters Karl ſeine,“ flüſterte Thea, „ganz furchtbar lieb. Das Chriſtkindchen weiß ſchon alles, lieber Papa. Wir haben ja jeden Abend darum gebetet.“ Fred wandte ſich, tieſen Schmerz im Herzen, von den plau⸗ dernden Kindern ab. All ſeine Zuverſicht war wieder dahin. All das Glücksgefühl war wieder verweht, verflogen. Nichts empfand er mehr in ſeiner Bruſt als heiße Verzweiflung und Reue. Still ging er in ſein Arbeitszimmer. Ihm graute vor der Feſtfeier, ihm graute vor den brennenden Lichtern mit ihrem 2 Ein ſchüchternes Klopfen an ſeiner Tür ſchreckte ihn auf. „Papa, Papa!“ rief ein feines Stimmchen.„Du mußf ſchnell kommen, das Chriſtkindchen war ſchon da. Wanz waß Feines hat es gebracht, ach, was Wunderfeines.“ Er fühlte ſich an beiden Händen ergriffen. Stürmiſch zogen ihn ſeine beiden Kinder in den feſtlich geſchmückten Saal. Groß und feierlich blickte der ernſte Tannenbaum im funkeln den Licht zu ihm hernieder und es war Fred plötzlich wieder, als wäre er ein Kind und die Mutter, die ſchon ſo lange tot war, legte ihre Hand auf ſein Lockenhaupt und ſagte leiſe: 5 „Nur Mut, Fred, Mut, das Chriſtkindchen hat Dir all Sünden verziehen.“ Tante Rita ſaß am Klavier, ſie ſah ſich nicht um, aber un ihren Händen quollen warm die Töne des alten, herrlichen We nachtsliedes auf „Stille Nacht, heilige Nacht.“ Süß und bang, mit einem ungemein feierlichen Schein fiel die zarten Stimmen der Kinder ein. Ein Schluchzen löſte ſich aus Freds Bruſt, und dann faltet er ſo gläubig und fromm wie einſt als Kind, die Hände unte dem Weihnachtsbaum und voll Andacht ſang er mit den Kinde mit, daß es ſeierlich durch den Saal hallte: „Chriſt der Retter iſt da, Chriſt der Retter iſt da.“ Da trat langſam hinter der großen Tanne eine weiblich Geſtalt hervor. Sein Kind, die kleine Liddi, deſſen ſchmale Bã chen heute roſig erſtrahlten, hielt die blonde Frau im Arm, u in ihren braunen Augen lag ein Strahl von Güte und v heißer, verzeihender Liebe. „Frau Sonne,“ ſchluchzte Fred auf,„meine Frau Son⸗ Du kommſt zu mir?“ Mit zitternden Armen umfing er ſie und gnügt dem Lichterbaum entgegenkrähte. Merret aber ſchmiegte ſich hingebend an ſeine Bruſt u ſagte, auf die Kinder zeigend: „Dieſe haben für Dich geſprochen. Tanute Rita brachte eines Tages zu mir, und da ſah ich, daß Stolz und Haß ni Stand halten wollten, wo einſt ſelbſtloſe und kreue Liebe war Kann ich Dir und Deinen Kindern noch etwas ſein, ſo nimm m hin, Fred, denn ich habe ja nicht aufgehört, Dich zu lieben.“ Da ſchloß er ihr glückstrunken mit einem Kuß die Lipp aber es war ein Kuß voll heiliger Glut, durch Schmerz geweiht Tante Rita ſpielte noch immer. Die Kinder umdrüng jubelnd die neue Mama, und Klein⸗Liddi drückte zärtlich die n. Puppe an ihr kleines Herz. Und dann ſprangen die großen Flügeltüren des Saales und herein drängten die Knechte und Mägde und die Hofleute ihren Kindern. 5 Ueberall heilige, jubelnde Wejhnachtsfreude, und überall Fred einen ſeiner Leute an den reichen Gabentiſch führte, ſagte er ſtolz: „Frau Sonne iſt bei uns eingezogen. eine Herrin haben.“ Und die Leute grinſten mit breitem, verlegenem Lachen ihre Augen ſtrahlten der ſchönen, blonden Frau entgegen, d lieb für jeden ein freundliches Wort hatte. Und das Rauſchgold flüſterte in den Zweigen des Tann baumes, wie ſüß doch Vergeben iſt, und Tante Rita wiſch ſic die Tränen aus den Augen, als ſie ſo tapfer und ſo aus lI Herzen den Schlußgeſang wit den Knechten und Mägden f „O, du ſglige, o, du fröhliche, Gnadenbringende Weihnachtszeit. Welt war verloren, Ehriſt iſt geboren, Freue dich, freue dich, O, Chriſtenheit.“ Und weithin läuteten die Glocken durch das Dorf, bis ſtillen Wald, und ſie klangen mit ehernem Ruf bis in das gl frohe Herrenhaus mit ſeinem Lichterglanz, in welchem nach lang trüber Nacht endlich wieder Frau Sonne eingekehrt, in die heiligen Weihenacht. Das war ein feliges, fröhliches Weihnachtsfeſt. el das Kind, das ver Ihr werdet wie Und die Zeit war dahin geeilt und voriges Jahr, als die 1 Weihnachtskerzen flammten, da hatte er die Ungewißheit nicht 1 Ernennungen, Verſetzungen. — Zuruheſetzungen ete. der etatmäßigen Beamten der Gehaltsklaſſen II bis K. ſowie Ernennungen, Verfetzungen ete. von nichtetatmäßigen Beamten. Aus dem Vereiche des Großh. Miniſteriums der Juſtiz, 5 des Kultus und Unterrichts. Zugewieſen: die Aktuare: Max Fräßle beim Amtsgericht 0 Radolfzell dem Amtsgericht Staufen; Stauislaus Renk beim Amts⸗ gericht Maunheim dem Amtsgericht Radolfzell; Emil Gerock beim Amtsgericht Säckingen dem Amtsgericht Mannheim. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums des Innern. Etatmäßlig: Schutzmann Georg Indlekofer in Mannheim.— 3 Verſetzt: Schutzmann Perlinand Lütke in Karlsruhe nach Mann⸗ heim.— Entlaſſen anf Anſuchen: Schutzmann Samuel Padel in Pforzheim.— Zuruhegeſetzt: Schutzmann Johann Grundler in Konſtanz. 5 Großh. Verwaltungshof. Die Beamteneigenſchaft verliehen: Frida Schmid, Wärterin bei der Heil⸗ und Pflegeauſtalt Wiesloch.— Entlaſſen „uf Anſuchen Die Wärterin Anna Degen bei der Heil⸗ und esflegeanſtalt Pforzheim.— 20 Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues. Befördert: zum Kulturmeiſter: der Kulturaufſeher Julius 4 Küchler in Tiengen.— Beamteneigenſchaft verliehen: den Landſtraßenwärtern: Weibert Hermann in St. Märgen und 8 Joſeph Schäuble in Zell.— Zugewieſen: der Geometer: Emil Zwilling dem Gr. Bezirksgeometer in Durlach.— Verſetzt: der Bureauaſſiſtent: Ernſt Steiglehner in Wiesloch zum Gr. Bezirks⸗ geometer J in Heidelberg; der techniſche Gehilfe: Alfred Ziegler in Offenburg zum topographiſchen Burcau der Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues.— Zuruhegeſetzt: Dammeiſter Ignaz Müller in Maxau auf Auſuchen wegen vorgerückten Alters unter Anerkennung ſeiner kangjährigen treuen Dienſte.— Eut⸗ laſſen: die Landſtraßenwärter: Nikolaus Sauter in Bußlingen (wegen Kränklichkeit) und Konſtantin Löffler in St. Märgen(wegen Kränklichkeit).— Geſtorben: Wilhelm Ganter, Kanzleidiener, am 6. Dezember 1910. 5 Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums der Finanzen. Zoll⸗ und Steuerverwaltung. uebertragen: dem Finanzaſſiſtenten Albert Schlegel in Mannheim die Skelle eines Gehilfen bei dem Großh. Steuerkommiſſär für den Bezirk Offenburg; dem Wachtmeiſter Joſeph Röſch in Raſtatt eine Bureaugehilfenſtelle bei dem Großh. Steuerkommiſſär für den dem Wachtmeiſter Auguſt Oſter in Raſtatt eine Steuerkommiſſär für den Bezirk Karlsruhe eine Bureau⸗ ebe für den 457 5 ilfsaufſeher Guſtav Weiler in Heidelberg eine ureaugehilfen⸗ 855 Steuerkommiſſär für den Bezirk Weinheim dem Otios Glunk in Mundelfingen eine Bureangehilſenſtelle bei dem Gr. Steuerkommiſſär für den Bezirk enee dem Leonhard E Bureaugehilfenſtelle bei dem Gr. Steuer⸗ ir ben Bezirk fenſtelle e ee e ſr den geſchlagen, bis in der A. Minute Huber für ſeine Farben das Bezirk Freiburg⸗Stadt; dem Joſeph Herzer in Bretten je eine Bureaugehilfenſtelle bei dem Gr. Steuer⸗ kommiſſär für den Bezirk Mannheim⸗Stadt; dem Hugy Scheuermann in Impfingen eine Bureaugehilfenſtelle bei dem Großh. Steuer⸗ kommiſſär für den Bezirk Lauda; dem Grenzaufſeher a. D. Eiſer in Lörrach die Steuereinnehmerei Übſtadt.— Verſetzt: der Poſten⸗ führer Thomas Brändle in Luttingen nach Waldshut; die Grenz⸗ auffeher: Alfred Sauberger in Rabolfzell nach Büßlingen; Martin Gantner in Büßlingen nach Luttingen.— Etatmäßig an⸗ geſtellt: der Kanzleigehilfe Joſeph Dahringer in Karlsruhe unter Verlethung der Amtsbezeichnung„Kanzleiaſſiſtent““.— Zuruhe⸗ geſetztauf Anſuchen: der Niederlageaufſeher Karl Friedrich Mattock in Mannheim.— Geſtorben: der Grenzaufſeher Joſeph Brecht in Schaffhauſen am 1. Dezember 1910. Sportliche Nundſchau. Vorherſagungen für in⸗ und ausländiſche Pferderennen. (Von unſerem ſportlichen Spezialberichferſtatter.) Pan.(Sonntag, den 25. Dezember.) Prix du Boulevard: Lorenzaccio— Moulay Haſid. Prix du Chateau: Jeß— Clitondre II. Prix des Pyrénées: Fuſée VI— Kisnott. Prix du Parc Beaumont: Cremant— Moiſſon. Marſeille.(Montag.) Prix du Bonet: Stall Veil⸗Picard— Réſeou. Prix de la Madrague: Stall Veil⸗Picard— Caſtel II. Prix du Parc Borely: Stall Veil⸗Picard— Aldame. Prix de la Balentine: Cabriole II— Francois. *** * In der Austragung der Verbandsſpiele um die füddeutſche Fußballmeiſterſchaft tritt über die Feiertage eine Pauſe ein. Die ver⸗ ſchiedenen hieſigen Vereine benutzen dieſe Gelegenheit, um ſich für die Feiertage Mannſchaften aus anderen Kreiſen des ſüddeutſchen Verbandes zu verpflichten. Die„Union“ V. f. B. hat ſich den Fuß⸗ ballklub Beiertheim für den erſten Weihnachtsfeiertag als Gaſt ge⸗ laden. Der Beginn des Spieles iſt auf 2½ Uhr nachmittags feſtgeſetzt. * Mannheimer Fußballklub Phönix kontra Mannheimer Fußballgeſellſchaft 1896. Phönix⸗Sportplatz bei der Fohlenweide. Unaufhörlicher Regen und aufgeweichter Boden. Um 343 Uhr treten beide Mannſchaften an. Sie finden ſich nach Anſtoß von Phönix ſofort zuſammen, obwohl der Boden nur ſchwer ein Fortkommen ermöglicht. Bereits in der erſten Minute vermag auch ſchon 1896 durch Huber lrechter Innenſtürmer) einzu⸗ ſenden. Das Spiel bewegt ſich dann ſo raſch als möglich von einem Tor zum andern. Beide Parteien ſuchen durch kurzes, flinkes Zuſpielen Vorteile zu erringen. In der 9. Minute zieht Phönix durch Meinhardt(Mittelſtürmer! gleich. Gegenſeitige An⸗ griffe werden dann für kurze Zeit von den Verteidigungen ab⸗ Heilig in Buchen und dem Karl 2. Tor bucht. 2 Fürch einen vi Elfmeterball(33. Minute) und einen weiteren prächtigen 2 Schmidts lrechter Außenſtürmer) reißt Phönix alsdann Führung an ſich, die ſie bis Halbzeit auch behält. In der J kommen dann beide Parteien ſowie der Schiedsrichten Lehnert(Karlsruhe), an deſſen genauer Leitung nichts zuſetzen war, überein, das Spiel infolge der ſchlechten B verhältniſſe abzubrechen. Das Ergebnis von 312 für Phö ſomit ungültig. A A. E. Fußball⸗Reſultate der C⸗Klaſſe. Mannheimer ballgeſellſchaft Konkordia gewann überlegen gegen.⸗K mania⸗Ilpesheim mit:0. Die Konkordia begibt ſich am Weihnachts⸗Feiertag nach Homburg i. d. Pfalz zum Spiel den dortigen.⸗Kl.— Sp.⸗G. Olympia ſiegte gegen der hofener.⸗Kl. Phönix mit 3: 1..⸗Kl. Badenia konnte als Sieger gegen.⸗Kl. Plankſtadt mit:1 heimlehren 2. Mannſchaft der Helvetia gewann gegen die 2. Mannſchaf ſteckarhauſener Viktoria mit:0. Die 3. Mannſchaft konnte :1 die 4. Mannſchaft von Kickers⸗Mannheim beſiegen. * Sportverein IJ. Mannheim⸗Waldhof— Vere Neckaran:2. Das unentſchieden Reſultat iſt nur auf den Platz zurückzuführen. Auch hätte das Reſultat anders wenn nicht verſchiedene Spieler Neckaraus ſich durch Spiel hervorgetan hätten. Das Publikum benahm ſich ſeh, Die zweite Mannſchaſt des Sportpereins ſpielte gegen Mannſchaft der Vereinigung mit:2, die dritte Man Sportvereins gegen die 3. Mannſchaft der Vereinigung * Jacob Koch, der deutſche Meiſterringer, hat ſich dieſer in ſeiner Heimatſtadt Neuß mit Frl. Hella Bernitt vermäh Name des Rheinländers, der ſeit ſeinem ſenſationellen Sie Eberle im Jahre 1904 überaus populär gworden war, war in aller Munde, als ſich nach ſeinem unentſchieden geb Kampfe mit dem Verliner Sturm jene ſtürmiſchen Sz eigneten, die ein allgemeines Verbot der Ringkämpfe zu hatten. Briefmarkenſport. 1 Deer illuſtrierte Briefmarken⸗Normal⸗Katalog 191 im Verlag von Paul Kohl, Chemnitz(Auslieferung Buchhandel in Leipzig) erſchienen. Auf nahezu 1000 üb angeordneten Seiten orientiert der ausführliche Katalo Wiſſenswerte für den Markenſammler; ſehr zu begrüßen neu aufgenommenen Inhaltsverzeichniſſe in engliſcher un zöſiſcher Sprache und für den Gruppenſammler eine Auf der unter dem Hauptlande einzureihenden Staaten, P Kolonien ober Schuzgebiete. 8. Seite Euthebung bon Nenjahrs⸗Grat 3 8 4 1 Für das Jahr 1911 werden wiederum Karten zur Ent⸗ g von Neufahrs⸗Gratulationen gegen Entrichtung von wenigſtens zwei Mark ausgegeben. Die Namen der HPerſonen, welche Karten gelöſt haben, werden in den gieſigen Zeitungen veröffentlicht und zwar in der am 31. Dezember erſcheinenden Hauptliſte alle diejenigen, welche bis einſchließlich 28. Dezember abends Karten gelöſt en.— In einer nach Neujahr erſcheinenden Nachtrags⸗ liſte werden diejenigen belannt gegeben, welche ſich nach dem 28. Dezember entheben laſſen. Schluß der Hauptliſte, die vor Neujahr als beſondere Zeitungsbeilage erſcheint, erfolgt alſo mit dem 28. Dezember abends. Karten werden vom 14. Dezember ab ausgegeben: im öffentlichen Verkehrsbureau, Neues Rathaus, N 1, Bogen 47/48, im Bureau der Armenkommiſſion, Neues Rathaus, N 1, 3. Stock Zimmer Nr. 104, im Alten Rathaus hier, E 1, J1. Stock Zimmer Nr. 22, in den Zeitungsexpeditionen, in den Muſikalienhandlungen ſowie in den Buchhandlungen und Zigarrenläden da⸗ hier, welche durch Aushäugen dieſer Anzeige in den Schaltfenſtern kenntlich gemacht ſind; ferner: in Feudenheim: im Rathaus daſelbſt, in Käfertal: im Rathaus daſelbſt, Zimmer Nr. 5, in Neckarau: im Rathaus daſelbſt, Zimmer Nr. 3, in Waldhof: beim Portier der Spiegelfabrik. Wir bitten von der Einrichtung der Enthebungskarten, deren Erlös zu Geſchenken für Unbemittelte, vornehmlich für verſchümte Arme verwendet werden wird, recht zahl⸗ reich Gebrauch zu machen. Die gütigen Schenkgeber werden ſich des warmen Dankes derfjenigen verſichern, deren Not zu lindern die Spenden beſtimmt ſind. 658 Mannheim, im Dezember 1910. Armenkommiſſion. ſoh nohme meine dretlene Talget.) Dienstag, den 27. Dezember wieder auf. Meine Spreshetunden finden künſtig: Montags bis Kveltags von%—½5 Uhr Samstags von 129—10 Uhr Statt. Dr. Preller. Holzverſteigerung. Gr. Forſtamt Heidelberg verſteigert aus dem Nameralwald bei Ziegelhauſen Donnerstag, 35. Januar 1911, vorm. 9 Uhr im Adler in Ziegelhauſen: Hut IV Ziegelhauſen(Forſtwart J. Gerhäuſer) Abk. 52 Bächenbückel(Durchforſtung). Derbſtangen: Lär. IIII 670, Ta IV/ 100, 408 Ster meiſt buch. Brennholz und 7730 Laubwellen. 6 Hut Neckarberge(Forſtw. Sattler) Abt. 55 u. 56 Ob. Steigenhang und Ob. Bildſtock, 78 Mittl. u. Unt. Felſenberg Schlagholz und aus verſch. Abt. Windfallholz, Nutzſchichtholz El. 3 Scheit(Abt. 55) 16 Rollen (Abt. 11 Laubwellen. Hut Schönau(Forſtw. Sauer) Abt. 60 U. Kandelgrund(Schlagholz) 171 Ster meiſt buchenes Brennholz. Auszüge vom 29. ds. M. durch das Forſtamt und bei zen Forſtwarten. 12486 3A +0 D 1. 703 Hansahaus D f. 7ʃ3 Während der Weihnachtsfelertage 25., 26 und am Silvesterabend den 31. Dezember, sowie am Neujahrsfeste bis morgens 4 Uhr geöffnet. 12492 J. Kraus u. Mareck. 1210 Ster meiſt buch. Brennholz u. 14500 Ster Wertpapiere die feſten Kurs haben, an der Berliner Börſe täglich notiert werden und große EChancen zur Steigerung haben, empftehlt Börſenfachmann. Auf Wunſch Ausführung gegen mäßige Anzahlung. Off ⸗Poſtlagerkarte 179, Berlin W8. —— 9901 Terae luigen Mtu. Luisenring J 7, 21 Luisenring Sorgfäftigste Reinigung delt briental. Stiekgrzien. General⸗Anzeiger. Ubendblatt.) Mannheim, Heldelbergerstrasse — 0 6,7 Restaurant im Hötel„ Vietoria“„ Tteppe hosh vornehm.gemütliches Familienrestaurant. Bekannt gute Kuche, reine Weine, Sier. Heldelbergerstrasse 7652 825 Kirchen⸗Anſagen. Evangel. Gemeinſchaft, P 6, 5, Hof. Sonntag, 25. Dezbr. vorm. ¼10 Uhr Frühgottesdienſt Prediger A. Maurer. Vormittags 11 Uhr Sonntagsſchule. Nachm. 424 Uhr Predigt, Prediger A. Maurer, 5 Uhr Jugend⸗ verein. 8 Neckarvorſtadt, Lortzingſtraße 20. Hof. Sonntag, 25. Dezember, abends 8 Uhr Predigt, Ptediger A. Maurer. Montag, den 26. Dezember Weihnachtsfeier des Jungendvereins. Jedermann iſt herzlich eingeladen. Katholiſche Gemeinde. für Sonntag, 25. u. Montaa, 26. Dezember 1910 Hochheiliges Weihnachtsfeſt. Feſt des hl. Märtyrers Stephanus. Jeſuiten⸗Kirche. Sonntag. 5 Uhr hl. Meſſe.— 6 Uhr Chriſtmette, hierauf etwa%8 Uhr Hirtenmeſſe.— 8 Uhr Militärgottesdienſt. ½10 Uhr Feſtpredigt und feier⸗ liches levitiertes Hochamt mit Segen.— 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt.— 7½8 Uhr feierl. Vesper.— Von 4 Uhr an Beichtgelegenheit. Monkag. 6 Uhr Frühmeſſe. 8 Uhr Militärgottesdienſt.— ½10 Uhr Feſtpredigt und lev. — 11 Uhr hl. Meſſe.— 78 Uhr Weihnachis⸗ andacht. Untere Pfarrtirche. Sonutag. 5 Uhr erſte hl. Meſſe. 6 Uhr feierl. Chriſtmette. 7 Uhr hl. Meſſe.— 8 Uhr Singmeſſe.— 110 Uhr Predigt, nachher lev. Hochamt mit Segen.— 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt.— ½3 Uhr feierl. Vesper, nachher Beichtgelezenheit. 7 Uhr hl. Meſſe.— Montag. 6 Uhr Frühmeſſe.— 8 Uhr Singmeſſe. 10 Uhr Predigt und Hochamt.— Meſſe mit Predigt.— ½3 Uhr Andacht für die hl. 11 hl. Weihnachtszeit. Katholiſches Bürgerhoſpital. Sonntag. 9 Uhr Amt mik Segen. Der Nachmittagsgottesdienſt fällt aus. Montag 79 Uhr Amt mit Predigt.— 4 Uhr Ver⸗ ſammlung der Mitglieder des 3. Ordens vom hl. Franziskus mit Vortrag. HBerz⸗Jeſu⸗Kirche, Neckarſtadt. Sonntag. Erſte hl Meſſe um 5 Uhr.— ½½6 Uhr Austeilung der hl. Kommunion. 6 Uhr Chriſtmette.— 8 Uhr Hirtenmeſſe mit Predigt.— AUhr hl. Meſſe 610 Uhr Feſtpredigt und levitierkes Hochamt.— 11 Uhr letzte hl. Meſſe.— ½3 Uhr feierliche Vesper.— Abends 6 Uhr Kinderweihnachtsfeier mit Predigt u. Kinderprozeſſion. Montag. Beſchtgelegenheit von morgens 6 Uhr an.— ½7 Uhr Frühmeſſe.— 8 Uhr Singmeſſe mit Fredigt.— 0 Uhr Predigt und Hochamt.— 11 Uhr Kindergottesdienſt. — ½3 Uhr Weihnachtsandacht. Hl. Geiſt⸗Kirche. Sonntag. ½6 Uhr erſte hl. Meſſe.— 6 Uhr Chriſtmette, Prozeſfton zur Krippe, levit. Engelamt mit Tedeum und Segen; hernach hl. Meſſen.— 8 Uhr Hir⸗ tenmeſſe mit Weihnachtslieder; hl. Meſſen. 5410 Uhr Feſtpredigt, lev. Hochamt mit Tedeum und Segen. % ½ Uhr hl. Meſſe mit Predigt.— Nachmittags ½3 Uhr feterliche Vesper mit Segen; hernach Beichtgelegenheit. Montag. 6 Uhr Frühmeſſe; Beicht.— 7 Uhr heil. Neſſe.— 8 Uhr Singmeſſe mit Homilie.— 710 Uhr Predigt und levit. Hochamt.— 11 Uhr hl. Meſſe.— Nachm. %½3 Uhr Weihnachtsandacht. „Sonntag. 6 Uhr Chriſtmetten, 7 und 8 Uhr beil. Meſſen.— ½10 Uhr Predigt und levitiertes Hochamt vor ausgeſetztem Allerheiligſteu.— 11 Uhr hl. Meſſe.— ½8 Uhr feierliche Vesper.— 3 bis 5 Uhr Beichtgelegenheit. Montag.%7 Uhr Frühmeſſe.— 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt.— ½10 Uhr Predigt und Amt.— 11 Uhr hl. Meſſe.— ½8 Uhr Vesper. St. Joſefs⸗Kirche. Lindenhof. Sonntag. 5 Uhr Beicht.— 6 Uhr feierliche Chriſtmette mit Segen.— 8 Uhr Hirtenamt mit Previgt.— ½10 Uhr Predigt und levitiertes Hochamt mit Segen.— 11. Uhr hl. Meſſe.— 3 Uhr leierliche Vesper mit Segen. Montag 6 Uhr Beicht.— ½7 Uhr Frühmeſſe.— 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt.— 10 Uhr Predigt und Hochamt.— 11 Uhr hl. Meſſe.— 2 Uhr Weihnachtsandacht. St. Bonifatiuskuratie, Wohlgelegenſchule, Käfer⸗ talerſtraße 93/169, Eingang: rechtes Hoftor. Sonntag. 6 Uhr Chriſtmeite.— 7 Uhr hl. Meſſe.— 10 Uhr Amt vor ausgeſetztem Allerheiligſten.— Von 3 Ühr an Beicht⸗ gelegenheit. Montag. Von 6 Uhr an Beichtgelegenheit.— ½8 Uhr hl. Meſſe.— ½10 Uhr Amt.— ½3 Uhr Weihnachtsandacht. Katholiſche Kirche zu Neckarau. Sonntag. Um 6 Uhr feierliche Chriſtmette; daran anſchließend Hirtenmeſſe, während welcher die hl. Kommunion ausgeieilt wird und die deutſchen Weihnachtslieder geſungen werden.— ½9 Uhr hl. vor ausgeſetztem Allerheiligſten. 2 Uhr feierliche Vesper. Montag. Von 6 Uhr an Beichtgelegenheit.— 7 Uhr Hochamt.— ½2 Uhr Weihnachts⸗Andacht. Autoniuskirche in Rheinau. Sonntag. Ehriſtmette, Engelamt und Segen.— ½8 Uhr hl. Kommunion und Hirtenmeſſe mit deutſchen Liedern.— ½10 Uh gottesdienſt, Predigt und Segen.— 2 Uhr feierliche Vesper. — 923 Uhr Beichtgelegenheit. Montag. Von 6 Uhr an Beichtgelegenheit.— ½8 Uhr hl. Kommumon und Frühmeſſe.— 10 Uhr deutſche Sing⸗ meſſe mit Kindervredigt.— 2 Uhr Weihnachts⸗Andacht. Alt⸗Katholiſche Gemeinde. Schloßkirche. Sonntag, den 25. Dezember(hl. Chriſtfeſt).Morgens 7½ Uhr: Deutſches Amt mit Bußandacht und Austeflung der hl. Kommunſon.— Kollekte.— Morgens 10 Uhr: Hauptgottes⸗ dienſt mit Predigt, Bußandacht und Austeilung der hl. Kom⸗ munion.— Kollekte.— Monkag, den 20. Dezember(Stefanstag) fällt der Goltes⸗ Denſt wegen auswärtiger Paſtoration aus. Bitte meine Schaufenster zu beachten. E. LTrau D 1, 12. 12491 e Deum. -Autboſiſce GotkesdienſteinHerdelberg Heiliggeiſt⸗Kirche am Marktplatz. 1. Weihnachtsfeſt, morgens 10 Uhr, deutſches Hoch⸗ amt mit Predigt Austeilung der hl. Kommunion. 2. Weihnachtsfeſt, morgens 10 Uhr, deutſches Amt. In Rohrbach, morgens 11 Uhr, deutſches Hochamt mit Bredigt und Austeilung der hl. Kommunion. Sylveſter, abends 5 Uhr, Andacht mit Predigt und Meſſe.— 410 Uhr Feſtpredig!; darauf levitiertes Hochamt 9 hl. Meſſe.— ½9 Uhr deutſche Singmeſſe.— ¼10 Uhr 6 Uhr 15 1 Feſt⸗ Zzrd Sundays). Matins and Sermon, 11. Engl. Gottesdfenst, Heldelnerg. Smnday Services. Litany,.45. Holy Communion, 8(12-15 on Ist aud Evensong and Sermon, 8. eder gestellt werden. nement bel der Post: 75 Pfg. ergan für Mainz und Hessen. 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Bis die Spur endlich auf mich gebracht wird, haben wir längſt mein Gut und hoffentlich auch Frankreich verlaſſen.“ „Auch Sie wollen die franzöſiſche Erde verlaſſen?“ „Gewiß, denn auch mein Stand iſt hier untergraben. Was ſoll ich auch noch hier? Dem Könige helfen— ich glaub, es wäre nutzloſes Beginnen. Er muß ſeinen dunklen Pfad zu Ende gehen. Seine Vorfahren haben zu viel Glanz und Licht genommen, ihm ſind nur Schatten und Leiden geblieben. Draußen“, fuhr er dann träumeriſch fort,„draußen, über der galliſchen Grenze könnte mir ein neues Glück erblühen.“ Eine Zeitlang war Stille in dem Raume. Es ſchien, als ob ſich die Nacht, die um König Ludwigs Leben lag, wie ein düſteres unenthüllbares Geheimnis auf die beiden Männer gelegt hätte. Es dauerte eine Weile, bis ſich der Graf von dieſem Banne befreite und noch mit benommener Stimme fragte: „So iſt denn alles vorbereitet und in beſter Ordnung?“ „Sie wiſſen alles, Graf“, entgegnete der Marquis. Den Baron zur beſtimmten Stunde zur Stelle zu bringen über⸗ nehme ich, oder vielmehr mein Diener, ſowie der des Veon de Leſſart, der ſich bei mir aufhält. Sie werden alle Direk⸗ tiven erhalten. Für die pünktliche Ankunft der Demoiſelle müſſen Sie Sorge tragen.“ Nachdem die Beiden noch eingehender alles beſprochen hatten, trennten ſie ſich mit den beſten Hoffnungen. Beim Weggehen blieb der Marquis noch einmal ſtehen, als ob er etwas vergeſſen hätte„Noch eins möchte ich Sie bitten. Er⸗ wähnen Sie nicht meinen Namen bei Demoiſelle. Laſſen Sie am beſten überhaupt nichts von unſerem Plane hören!“ „Und warum das?“ fragte der Graf. „Nun Sie wiſſen doch“, erwiderte der Marquis lächelnd: „Frauen kann man nie Geheimniſſe anvertrauen, ſie müſſen immer plaudern und können alles verraten.“ „Da haben Sie wiederum Recht“, bekräftigte der Graf, und reichte dem fungen Freunde zum Abſchiede die Hand. Woäghrend ſich der Graf zu dem ſchwierigen Beſuche bei dem Mädchen anſchickte, ſchritt der Marquis durch die eiſige Winternacht ſeiner Wohnung zu. Es hatte aufgehört zu ſtürmen, das Unwetter hatte aus⸗ getobt. Am Firmament hingen kalt und grau ſchneeverkün⸗ dende Wolkenmaſſen. *. Es iſt Zeit geworden, daß wir uns wieder nach Demoiſelle Sucie umſehen, die wir ſo traurig in ihrem Zimmerchen zurück⸗ dsoss Schreiblehrer Koch. Berlin, 18. n Auch bei ihr hatten die Tränen ihr heilſames Wunder allmählich vollführt. Das wehe Gefühl in ihrer Bruſt machte einer wohltuenden Linderung Platz. Klarer begann ſie über alles nachzudenken, und während die Gedanken rückwärts zu glücklicheren Tagen flogen, fand ſie darin wohltuende Be⸗ ruhigung. ö Sie erinnerte ſich wie der Marquis zum erſtenmale in das Haus ihres Pflegevaters gekommen war. Der hoch⸗ ſtrebende Mann wollte ſich in der Hauptſtadt der diploma⸗ tiſchen Laufhahn widmen, nachdem er ſeine Güter in Süd⸗ frankreich verkauft und nur einen kleinen Anſitz bei Meaur, öſtlich von Paris, behalten hatte. So oft er von dort nach der Stadt gekommen war, hatte er auch Einkehr in dem Hauſe des Barons gehalten. Lucie hatte den edelgeſinnten geiſt⸗ reichen Mann ſchätzen gelernt und bald begann ſie ſich nach den Stunden lehrreicher und freundſchaftlicher Unterhaltung zu ſehnen. Das kameradſchaftliche Verhältnis geſtaltete ſich noch inniger, als die Schrecken der Revolution über die Seine⸗ ſtadt hereinbrachen. Nachdem Miniſter de Leſſart mit anderen Anhängern des bourboniſchen Königsthrones den gräulichen Septembermorden zur Beute gefallen war, wurde auch ſein Bruder gefangen genommen und Lucie ſtand allein. Da hatte ſich der Marquis kurzerhand in Paris eine Wohnung gefucht, um ſich des Mädchens ſchützender annehmen zu können. Kein Wort, das mehr verriet denn beiderſeitige Hochachtung und ſorgende Freundſchaft war gefallen. Dennoch fühlte jedes, daß in ihren Seelen gleichgeſpannte Saiten harmonier⸗ ten, daß ihre Herzen in ſtummer Liebe füreinander warben. Der Marquis hatte ſich die Rettung des Barons zur Auf⸗ gabe gemacht. Dankbare ermutigende Blicke feuerten ihn an. Trotz eifrigſter Mühen war er ſeinem Ziele keinen Schritt näher gekommen. Da gab er ſich den Anſchein, als ob er zur republikaniſchen Partei übergetreten ſei, hoffte ſo, beſſer ſeinen Zweck zu erreichen. Von da ab waren für Lucie Augen⸗ blicke, Stunden, Tage gekommen, da ſie an der Aufrichtigkeit des Marquis zweifelte. Der Zweifel wurde zur Gewißheit, als ſie bei den wenigen Bekannten kurze Worte, Meinungen über den Marquis auffing, oder wenn man ihr zufällig— ganz zufällig— einen Zeitungsbericht zuſchob, in dem der Marquis(wegen ſeines Abfalls) von den Aufrührern gelobt wurde. All dem gäaubte ſie mehr als den Beteuerungen des Marquis. Nun hatte ſie ein Ende gemacht— weil's ſo beſſer war. Erhaben und feſb ſollte die Welt ein verlaſſenes Mädchen ſeinem Geſchicke entgegen gehen ſehen. Beſaß ſie doch ein rühmenswertes Vorbild in der Prinzeſſin von Lamballe, die ihre Liebe und Treue zur Königin mit dem jungen Leben besahlen mußte. Ein de Leſſart war tot, der andere würde warum ſollte ſie dann allein feige und ſchimpflich leben?—— Der andere würde folgen?!— Glaubte ſie denn wirklich daran? Regte ſich nicht in ihrer Bruſt der glimmende Funke, der ſo leicht zur hellen Flamme werden kann— die Hoff⸗ nung?! Dachte ſie vielleicht nicht doch noch in einem ganz ſich ſelbſt verſchwiegenen Herzenswinkel an die Hilfe des Marquis? Vielleicht hatten ihn gerade ihre herzloſen Worte heute zur Beſinnung gebracht!— Vielleicht!— Noch einmal las Demoiſelle Lucie den zerknitterten Papierſtreiſen, den der Marquis geſchickt hatte:„Noch kann ich nicht unter Ihre Augen treten.“ Das war alles und ſie wurde nicht klug daraus dei allen deutſchen(außer Württemberg) und öſterreich⸗ungar Poſtämtern — Später und ſpäter wurde es, und das ſchöne Mädchen ſaß und ſann noch immer, und quer und bunt liefen ihre Sinne durch den müden Kopf.—— Bis ſie das Qäuten der Hausglocke auffahren ließ. Wer begehrte da noch ſpät Einlaß? Der Marquis? Nein!„Graf Limon,“ meldete der Diener. „Graf Limon,“ wiederholte das Mädchen nachdenkend. Der alte Frauenverächter war nicht rühmlich bekannt bei der Damenwelt von Paris, und ſeine Courtoiſie war recht wenig geſchätzt. Aber er war ein treuer Anhänger des Könjas, das wußte Lucie, und ohne die Unſchicklichkeit der vorgerückten Stunde zu beachten, gebot ſie den Grafen einzulaſſen. Was würde er wohl bringen? War es das Entſetzliche, das ſie auf ſich zukommen ſah wie eine blitzgeſchwängerte Wolke, um ihr vernichtendes Unwetter jäh auf ſie herab⸗ zuſchütten? Ein merkliches Zittern befiel ſie, als eben der alte Mann eintrat und ſich mit etwas komiſcher Verbeugung vorſtellte. „Demoiſelle,“ begann er mit ſeiner ſchnarrenden gleich⸗ wohl herzlich klingenden Stimme,„ich komme, Ihnen Bot⸗ ſchaft über Ihren Vater zu bringen.“ „Sie ſehen mich gefaßt, Graf,“ entgegnete das Mäd⸗ chen leiſe. „Ei was, gefaßt,“ meinte der Graf zweifelnd, den das liebreizende vor Angſt bebende Geſchöpf rührte,„ich ſehe, Sie ſind nicht gefaßt. Ohne Urſache! Demoiſelle, denn alles iſt in die beſten Geleiſe gelenkt, Ihren Vater zu befreien. — Pſt!“ gebot er dann entſchieden, da das Mädchen von einer freudigen Erregung erfaßt plötzlich auffuhr,„nur Ruhe, keine voreilige Freude, noch ſind wir nicht ſo weit. Morgen iſt der Baron frei— oder tot.“ Damit war Lucie's Freude allerdings raſch gedämpft⸗ Bittend drang ſie in den Graf, ihr alle nähere Umſtände zu erzählen. 2 „Nein Demoiſelle, das iſt meine Aufgabe nicht,“ erwiderte abwehrend der Greis.„Der Zweck meiner Anweſenheit iſt nur der, Sie zu mahnen, alles, was Sie an Koſtbarkeiten beſitzen, ſowie die nötigſten Kleidungsſtücke zuſammenzu⸗ packen und damit den Wagen, den ich morgen in aller Frühe Punkt fünf Uhr ſchicke, zu beſteigen und ſich ohne Weiteres der Führung des Kutſchers anzuvertrauen.“ „Und bann ich denn ſonſt gar nichts erfahren, Herr Graf, wozu das alles iſt?“ fragte das Mädchen flehend. „Verzeihung, Demoiſelle,“ war die ebenſo beſtimmte wie freundliche Antwort des Grafen,„ich will und kann Sie nicht in den Plan einweihen, der nur für Männerohren iſt. Seien Sie verſichert, daß ſich die beſten Freunde Ihrer und Ihres Vaters annehmen. Sie dürfen nicht neugierig ſein, Sie haben genug zu denken, wenn Sie alles zu Ihrer Flucht vorbereiten wollen.“ „Flucht?!“ unterbrach ihn in ängſtlicher Frage das Mädchen. „Ja, es iſt eine Flucht. auch Frankreich verlaſſen.“ „Und mein Vater!“ rief verzweifelt das Mädchen. „Entweder mit ihm,“ ſagte der Graf ernſt,„oder ohne ihn. Denn auch dann iſt Paris für Sie unſicher geworden, Sie müſſen unter allen Umſtbänden fort.“ „Aber wohin in aller Welt?“ fiel troſtlos das Mädchen wieder ein. Denn Sie ſonlem Paris und (Fortſetzung folgt.) 10. Seite General⸗Anzeiger. (Abendblatt.) Maunheim, 24. Dezember 1910 Sonntag, den 25. (Zu ermäßigten P Bauernkomödie mit Geſang in 3 Akt Regie: Emil Reiter.— VPerſonen: Grillhofer, ein reicher Bauer Duſterer, ſein Schwager Waſtl Michl Ros! Annemirl Die Horlacherlies Leonhardt, Fuhrknecht Poltner, der Bauer a. d. kahlen Lehnten Sein Weib deren Söhne Muſik von Adolf Mü Dirigent: Dienſtleute bei Grillhofer U. Hof-A. Marional-Theater Manmnheim. Dez. 1910. 3. Nachmittags- Vorstellung reiſen.) Der Gwissenswurm en von Anzengruber.— iller ſen. 0 Friedrich Tauſſig. Karl Schreiner Wilhelm Kolmar Alfred Landory Hugo Schödl Eliſe Delank Jenny Hotter Marianne Rub Karl Marx Karl Neumann⸗Hoditz Toni Wittels Irene Weißenbacher Poldi Dorina Knechte und Mägde im Grillhofer'ſchen Hauſe. Kaſſeneröffug. 2½ Uhr. Anf. 3 1 ihr. Ende%½ Uhr. Nach dem 2. Akt größere Pauſe. (Vorrecht B) Perſonen: Friedrich Wilhelm, Kurfürſt von Brandenburg Die Kurfürſtin Natalie, Prinzeſſin von Oranien, des Kurfürften Nichte, Chef eines Dra⸗ goner Regiments Feldmarſchall Dörfling Genera der Reiterei General Graf von Hohenzollern, von der Suite des Kurfürſten Obriſt Kot witz, vom Regimente Prinzeſſin von Oranien von der Golz von Stranz von Mörner Regiment Graf Reuß mente Bomsdorf öne 3 Obriſten d. Infanterie Er ſter Zweiter Dritter Erſter 7 Iweiterſ Hofkapalier 3 0 von Bork, Hofdame Ein Bauer Seine Frau Page des Kurfürſten Elſter 8. Zweiter Helduck Ein Läufer Frauz Reitknecht Ein Bedienter Offizier 0 Rittmeiſter von demſelben Glaf Sparren, Rittmeiſter vom Regi⸗ Sonntag, den 25. Dez. 1910. Bei aufgehobenem Abonnement Neu einſtudiert: Prinz Friedrich v. Schauſpiel in 5 Akten von Heinrich von Kleiſt Regie: Ferdinand Gregori. Homburg Karl Schreiner Tont Witlels Marianne Rub Hans Godeck Georg Köhler Heinrich Götz Wilhelm Kolmar Guſtav Trautſchold Karl Fiſcher Fritz Kortner Karl Neumann⸗H Rudolf Aicher Robert Günther Panl Tietſch Hermann Kupfer Hans Wambach Hugo Schödl Alexander Kökert Karl Müller Georg Maudanz Julie Sanden Hermann Trembich Eliſe Delank Poldi Dorina Karl Zöller Heinrich Füllkrug Elſe Schreiber Karl Lobertz Hans Wambach Friedrich Arthur. Prinz von Homburg, oditz Hofdamen, Offtziere, Soldaten, Diener Wachen. Volk. Kaſſeneröff. 7 Uhr. Anfang 7½ Uuhr. Eude 10 Uhr. Eine größere Pauſe nach dem 2. Akt. Mittel⸗Preiſe. bewirken zu wollen.— Honorarſätze m in dieſen Kurſen ausgeſchloſſen. Privat⸗Inſtitut: Dn Privat⸗Unterricht zu jede Tanz⸗ u. Anſtands⸗Unterricht Für meine Anfangs Januar beginnenden Tan-Lehr-Kurse erbitte gefl. Anmeldungen von Damen und Herren bis 8. Januar äßig.— Unnötiger Luxus . Arno Rheinhäuſerſtraße 6, 3 Treppen (Rähe des Tatterſals). 12407 r Tageszeit. PAHHOS ZUu pro Monat von 5 Hauptvertreter von C. Bechste Pianos von 425 Mk. an A. Donecker, LI, 2. MLStbe Mk. an 9876 in und V. Berdux. Wechiel⸗ Formulare Dr. 5.—— S. m. h 8 in jeder delleben Stacg. zahl zu haben in der 1* Ur. Hof-U. National-Theater Mannheim. Montag, den 26. Dez. 1910. Außer Abonnement: Dichter- und Tondiehter-Matinge Weihnachten Leitung: Ferdinand Gregori Mitwirkende: Felix Lederer, Max Felmy, Jane Freund, Joachm Kromer, Julie Sanden, Karl Schreiner, Elſe Tuſchkau, Milglieder des Hoftheater⸗Orcheſters. % Uhr. Anfang 11% uhr. Ende 12 Ermäßigte Eintritts⸗Preiſe. Montag, den 26. Dez. 1910. Brei aufgehobenem Abonnement. Die Walküre. Erſter Tag des Bühnenfeſtſpiels„Ver Ring des Ribe⸗ lungen“ von Richard Wagner. Perſonen: Siegmund. 5 Fritz Vogelſtrom, Hunding. 2 2„Artur Pacyna Wolan 8. 8„Hans Bahling. Siegline LNQiully Hafgren⸗Waag. „ Ae Fricka 2 8 5* 9 5 etty Kofler. Gerhilde, Roſe Kleinert. Ortlinde, Elſe Tuſchkau. Waltraute, Betty Kofler. 5 5 9 Walküren Granſelt Siegrune, Thereſe Weidmann. Grimgerde, Hedwig Boche⸗Riedel Roßweiße, Jane Freund. Schauplatz der Handlang: 1. Aufzug: Das Innere der Wohnung Hundings. 2. Auf⸗ zug: Wildes Felſengebirge. 3. Aufzug Auf dem Gipfel eines Felſengsbirges(„des Brünnhildenſteins“). Kaſſeneröffn. 4 Uhr Anfang 4 Uhr. Ende ½9 Uhr Hohe Preiſe. Naliniös-Wiszenshafu. hortrey Sonntag abend 8¼ Uhr Thema: Der Irrtum Luthers in Bezug auf das Welt-Ende. Lokal: ꝙ 7, 6. 42717 Eintritt ftrei! eee Frieurichshof“ L 5,1 8 Wäahrend den Bock-Bier“ 1 Diners und Soupers. Am zweiten Feiertage: drager Dandepsen-Aonzert LIEILIIIIILILLEELIULUEULELELTL Heinrich Möbus, Sohn 2, 15 MANNTIEIM Verl. Kunststrasse Buch-, Kunst-, Musikalten- und Schreibmaterialien-Handlung. Saiten-Lager 9 — — — — — — 12487 Grosse Auswahl in praktischen Weihnachtsgeschenken. 12267 Pribnl⸗arz-Juint Hehel. I 4, 2 Telephon 4445. Montag, 3. Januar 1911 Beginn eines weiteren ſchönen Kurfus, wozu noch einige gefl. er⸗ wünſcht ſind. 12485 (Bücher⸗Celegenbeltskäute. Insteins weltgeschichte. Mitart Wagner. 11 Bande. 16 Bände. Hausschalz des Wissens.. nde Gerters Butthandung isdateesege 3. 15. 2 1—— — Wie neu. Neues Theater im Roſengarten. Sonntag, den 25. Dez. 1910 Susannens Gekeimnis Intermezzo in einent nach dem Franzöſiſchen von Eurico Goliſeiani. Deutſeh von Max Kalbeck. „Muſik von Ermanno Woli⸗Ferrart. Negie: Eugen Gebrath. Dirigent: Erwin Huth. er 01 Verfouen Gräftn Suſauna, ſeine Gemahlin Sante, Diener Ort der Handlung: Pie mont. Hugo Voiſin Roſe Kleinert Karl Marr Zeit: Gegenwart. Hierauf: Die Granate Komiſche Oper in einem Akt mit Benützung von Viktorien Sardous gleichnamiger Erzählung von Alfred Wernicke. Regie: Eugen Gebrath.— Dirigent: Alfred Wernicke. Perſonen: Dutailly, Fabrikbeſitzer Frau Dutallly Gertrud, beider Tochter ichant, Geſchäftsfübrer in der Dutarllys und Corporal in der Seine Mobilgarde in St. Denis Bourdon, Hausfreund bei Dutailly Robillard, Kapitän des Korps der ver⸗ loreuen Kinder Courbevoie Jean, Diener) Jeanette, Dienerin,) bei Dulailly Marg. Beling⸗Schäfer Ein Artilleriſt Karl Zöͤller Die Handlung ſpielt in Paris während der Belagerung am Neufabrstage 1871. Georg Nieratzky Betty Kofler Hanna von Granfelt Jacques Decker Hugo Voiſin Karl Marx Haus Copony Hierauf: Brüderlein fein Altwiener Singſpiel in einem Akt von Julins Wilhelm. Mufik von Leo Fall. Regie: Hans Waag.— Dirigent: Erwin Huth. Perſonen: Joſef Drechsler, Domkapellimeiſter, ehemals Komponin und Kapellmeiſter vom Leopoldſtädter Thealer Touy, ſeine Frau Gertrud, Haushälterin Die Jugend Alfred Landory Elſe Tuſchkau Eliſe Delank Jane Freund Ort der Handlung: Ein Wohnzimmer im Hauſe Drechslers in Wien. Kaſſeneröffn. 7 Uhr. Anfang 7½ Uhr. Ende geg. 10%½ Utzr Nach beiden Akten eine größere Pauſe. Neues Theater⸗Eintrittspreiſe. Neues Theater im Roſengarten. Mantag, den 26. Dezbr. 1910 Im weissen Röss'l. Luſtfpiel in 3 Aufzügen von Oskar Blumenthal u. Guſt. Kadeldurg. Regiſſeur: Karl Neumann⸗Hoditz. Perſonen:; Joſepha thuber, Wirtin zum Leopold 5 5 12 Zahtrell 2 eopo ran er, ellner red Lan Wilhelm Gebe aien Emil Hecht. Ottilie, ſeine Tochter Iren e Weißenbacher Charlotte, ſeine Schweſter ulie Sanden. Walter Privatgelehrter Neumaun⸗Hoditz GClärchen, ſeine Tochter Dr. Otio Siedler, Nechtsanwalt eee Sliilzhetmer Poldi Dorina. Alexander Kökert. Guſtav Neſteſee Nahe efi, ſeine enny Hotter. Aſſeſſor Bernvach Nadol Aicher. Eumy, ſerne Frau Rätin Schmidt Melanie Schudt Anna Starrs. Emma Schönfeld. Roſa Möyh ring. Forſlrat Kracher Hans Godeck. Em Hochtouriſt Seorg Köhler. Eine Dame da Reincke. Reifender arl Fiſcher. Kathi, Briefbotin Ida Baro. Franz, Kelluer Karl Lobertz. Mu, Suudenmödchen 990 Nret Mali, Köchen) in„Baißen Rüßk⸗ Ciiſe De Lank. Martin, Heusknecht Hugo Schödl Joſeph, Hausknecht 5 Haus Wa bach. Der Porſier im„Weißen Rößl⸗ Koniad Ritter, Der Portier zur Poſt Tarl Zöller. Der Portier zum grünen Baum Sotthard Der Portier zur Rudolphshöhe Paul Bieda. Em Dampfer⸗Kapitän Alots Bolze Sepp, Gebirgsführer tz Koliner Ein Bootsmann olf Karlingeꝛ Eine Bäuerin Ella Lobertz Ein Bauernknabe Chriſtine Ziſch Ort der Handlung: Das Salzkammergnt. Kaſſeneröff. 7 Uhr. Anfang 7½, Uhr Ende /10 Uhr Nach dem 2. Akt größere Pauſe. Neues Theater Eintrittspreiſe. Im Großh. Boftheater. Dienstag, 27. Dezbr.(4. Nachm.⸗Vorſt. ermätzigte Preiſe) Der Fiedelhans Aufang 3 Uhr. 7. Dez. 1910. 25. Borſtellg. im Abonn: N. 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Dez. 1910 in ſeinem Lokal„Ratskeller“ bei Kamerad Bechtold ſeine Weihnachtsfeier mit Gabenverloſung. Die Kapelle des Kam. Finte konzertierte bis 7 Uhr, worauf die eigentliche Feier ihren Anfang nahm. Das Oberrh. Männerquartett, beſtehend aus den Kameraden Bechtold, Mantel, Schmitt und Dörr, er⸗ öffnete die Feier mit dem wunderſchön zu Gehör gebrachten„Tag des Herrn.“ Hierauf begrüßte der Schriftführer Kam. Peter die Anweſenden und dankte ſpeziell den erſchienenen Kameraden der anderen Waffenvereine. Er ſchloß ſeine Worte mit einem Hoch auf unſeren allperehrten Großherzog. Kam. Hammel vom Roten Dragoner⸗Verein dankte im Namen der Gäſte für die Einladung und brachte ein Hoch auf die deutſche Reiterei aus. Nachdem das Quartett mit hervorragend gut geſchulten Stimmen noch einige ſchöne Lieder zu Gehör gebracht hatte, von denen beſonders„Sonntag iſt's“ gefiel und Herr Möckel kinige Baritonſoli vorgetragen hatte, ergriff der Vorſitzende, Kamerad Schnepf, das Wort, um auf die Bedeutung des deut⸗ ſchen Weihnachtsfeſtes hinzuweiſen. Sein Hoch galt dem Kaiſer. Kam. Peter ſteltte ſich als Rekrut in einem Couplet vor. Als auch in ſpäter Stunde unſer verehrter Herr Gauvorſitzender, Direktor Dr. Blum erſchien und zur allgemeinen Freude auch ſogleich das Wort ergriff, um auf die Bedeutung von Heer und Marine für unſer deutſches Vaterland hinzuweiſen und mit einem Hoch darauf ſchloß, war die Begeiſterung auf ihrem. Höhepunkt angelangt. Kam. Peter dankte dem Gauvorſitzenden für ſeine begeiſterten Worte und ſchloß ebenfalls mit einem Hoch auf ihn. * Der Verein ehem. bad. Leibgrenadiere Mannheim veranſtal⸗ tete am 10. ds. Mis. eine gelungene Weihnachtsfeier im Saale des Kaſinos. Nach einem Eröffnungsmarſch erfreute Frl. Drießler mit ihrer glockenhellen Sopranſtimme durch Vortrag zweier Lieder. Der 1. Vorſitzende, Herr Finanzamtmann Schüttz, begrüßte die Erſchienenen mit herzlichen Worten und gedachte der doppelten Bedeutung des Tages, der Leibgrenadiere, die ſo ruhm reich von 40 Jahren auf den Schlachtfeldern von Nuits kämpften. In Erinnerung daran wurde der Verein vor 11 Jahren gegrün⸗ det. Das weitere Programm ſetzte ſich aus weiteren Muſikſtücken und gut zum Vortrag gebrachten Volksliedern unſerer Geſangs⸗ abteilung unter der Leitung des Herrn Hauptlehrers F. Ma ier, ſowie aus einigen Violinvorträgen des Herrn H. S chil! inger zuſammen. Die Gebr. Buck ließen mit einigen Duetten ihrem Humor die Zügel ſchießen. Herr Direktor Dr. Blu m dankte im Namen des Rhein⸗Neckar⸗Gauverbandes für die freundliche Ein⸗ ladung. Er ermahnte die Kameraden, ſtets eingedenk zu ſein der chweren Tage von 1870 und treu zuſammen zu halten zur Ehre ——— des Reichs und zum Schutz für Kaiſer und Großherzog. Ein Tanz hielt die Kameraden noch lange zuſammen. »Der Veteranenverein Mannheim hielt am 11. Dezember im Saale des„Koloſſeum“ ſeine Weihnachtsfeier ab. Der Saal war bis auf das letzte Plätzchen gefüllt. Die Feier zerfiel in zwei Teile, nachmittags fand die Kinderfeier und abends die Hauptfeier ſtatt. Bei der Kinderfeier, verbunden mit einem Weihnachts⸗ ſpiel:„Die Zwergenpoſt“, hielt der 2. Vorſitzende, Kamerad Heck⸗ mann, die Begrüßungsanſprache an die Kinder und deren Eltern, um in ſchönen und herrlichen Worten die Bedeutung des Weih⸗ nachtsfeſtes zu ſchildern. Der Prolog, geſprochen von Auguſta Wei⸗ gel, wurde mit großem Beifall aufgenommen. Das Weihnachts⸗ ſpiel wurde in der Hauptrolle mit Herrn L. Rothkapp und Kin⸗ dern von Vereinskameraden flott und mit großem Geſchick geſpielt. — Die Abendfeier eröffnete Fräulein E. Hug mit einem vor⸗ züglich geſprochenen Weihnachtsprolog. Die Geſangsabteilung des Militärvereins ſang hierauf ſtimmungsvoll„Schäfers Sonntags⸗ lied“. Der 1. Vorſitzende, Herr Joh. Kapf, begrüßte in herzlicher Weiſe die zahlreich Erſchienenen, insbeſondere den Gauvorſitzenden, Herrn Direktor Dr. Blum, und brachte ein Hoch auf die echte und treue Kameradſchaft der militäriſchen Vereine untereinander aus. Herr Direktor Dr. Blum hielt in der ihm eigenen Liebenswürdig⸗ keit die Feſtrede und beleuchtete in ſchönen und wohldurchdachten Worten das Weihnachtsfeft. Sein Hoch klang auf Kaiſer Wilhelm und den hohen Proktektor Großherzog Friedrich II. aus. Frau Joſephine Schreiner erfreute die Hörer mit Liedern für Sopran. Ein Weihnachtsſpiel:„Belohntes Gottvertrauen“, wurde von den Herren Merker, Gerſtenberger, Schöner, A. Weigel, Münſch, ſowie von den Damen Frau L. Rothkapp, Frl. E. Hug, Auguſta Weigel vortrefflich geſpielt.„Eine fidele Gerichts⸗ ſitzung“, ausgeführt von Mitgliedern der Vergnügungsgeſellſchaft „Fraternitas“, Herren Weber, Kullmann und Wolf, rief bei den Zuhörern wahre Lachſalven hervor. Ein militäriſcher Schwank: „Burſche Johann oder Dummheit über Dummheit“, bei dem die Herren Gerſtenberger, Merker, Schöner, Rothkapp und Frl. M. Graf ihr beſtes Können einſetzten, bildete den Ab⸗ ſchluß der Feier. Die Geſangsabteilung des Militärvereins ver⸗ ſchönte das Feſt in anerkennenswerter Weiſe. * Der Kanonier⸗Verein Mannheim hielt am 18. Dezember im Lokal der Bäckerinnung ſeine Generalverſammlung ab. Infolge Erkrankung des 1. Vorſitzenden, Herrn Kamerad Kober, übernahm Herr Kamerad Joeſt den Vorſitz. Zunächſt legte Kame⸗ rad Joeſt Rechnung über das verfloſſene Vereinsjahr vor. Trotz erheblicher Mehrausgaben hatte die Kaſſe einen Zuwachs zu ver⸗ zeichnen. Herrn Jgeſt wurde unter einſtimmiger Anerkennung Entlaſtung erteilt. Sodann erſtattete Kamerad Ziegler den Jahresbericht, wonach der Verein 134(. 10) Mitglieder zählt. Hier⸗ auf wurde zur Neuwahl übergegangen und folgende Kameraden für 1911 gewählt: 1. Vorſitzender: Bauaufſeher Joſ. Kober, 2. Vor⸗ ſitzender: Maurermeiſter Leißen, Kaſſier; Maſchinenarbeiter Armbruſter, Schriftführer: Kaufmann H. Köhler, Beiſitzer: Bau⸗ aufſeher H. Ziegler, Beamter Adolf Hofmann, Wirt Friedr. Botz, Reviſoren: Wirt Jakob Joeſt, Leitungsauffeher Joh. Schweizer und Kaufmann Ludwig Metzger, Standartenträger: Hellermeiſter Bank⸗ hard, Stellvertreter: Tagl. Kühner, Begleiter: Schreinermeiſter Konr. Hofmann und Zimmermann Phil. Streib. Die Verſamm⸗ lung wurde mit einem Hurra auf Se, Majeſtät den Kaiſer und Sr. Kgl. Hoheit den Großherzog geſchloſſen. « Weihnachtsfeier der Geſellſchaft„Alemannia“, FJendenheim Ein auserleſenes Programm hatte der Verein zu ſeiner diesjähr, Weihnachtsfeier zuſammengeſtellt. Eine Abteilung der Mann⸗ heimer Grenadierkapelle eröffnete den Abend mit mehreren Muſikſtücken. Alsdann begrüßte der Vorſtand, Herr Throm, die anweſenden Mitglieder und Gäſte und würdigte mit einigen wohlgeſetzten Worten die Bedeutung der Weihnachtszeit. Frau Konzertſängerin Jockers, mit rauſchendem Beifall empfangen, ſang mit ihrer glockenreinen Sopranſtimme die Capatine des Pagen aus„Die Hugenotten.“ Ein prächtiges Blumenrrange⸗ ment wurde der Dame als äußeres Zeichen der Anerkennung überreicht. In bunter Abwechſlung wurde alsdann das weitere Programm erledigt. Als Humoriſt hatte Herr Oskar Gritzuer aus Mannheim die Lacher auf ſeiner Seite; es waren aber auch köſtliche Gaben, die Herr Gritzner bot. In einem Schwank in einem Akte„Der falſche Freier“ oder„Die kurierte Fanny! ſtell⸗ ten die Mitwirkenden, die Damen Frl. Ottilie Scholz, Frl, Marie Baumeiſter, ſowie die Herren Fr. Jülch, Jakoß Dünkel, Fritz Baumeiſter und Auguft Stein lebenswahre Figuren auf die Bühne. Der Hauptverdienft des Abends gebührt Frau Jockers. Die Künſtlerin erfreute noch mit mehrerey Solopiecen und erntete jedesmal begeiſterten Applaus. Herr Adolf Schmitt, Lehrer der Hochſchule für Muſik, begleitete die Dame in dezenter Weiſe am Flügel. Sehr gut war auch die„Köchin Paula“ von Frl. Thilde Relgeir. Ein Ball beſchloß die Feier⸗ 1% Wallſtadt, 20. Dez. Wallſtadt hielt am Gvang. Kirchenchor vorbergangenen Sonntag ſeine Wei h⸗ nachtsfeier ab. Die geſanglichen und theatraliſchen Dar⸗ bietungen waren vorzüglich. Um die gute Wiedergabe der Theater⸗ ſtücke machten ſich verdient: Kätchen Sohn, Kätchen Dünkel, Greſchen Krämer, Maria Mohr, Albertine Walter, Babette Reiſigel, Joh, Dünkel, Robert, Albert und Richard Arnold, Oskar Stutz und Peter Reiſter. Die Chöre klappten ausgezeichnet. Als Soliſten wirkten Frl. Anna Boxheimer und die Herren Georg Köhler und Karl Schmitt, beide aus Feudenheim, mit. Frl. Boxheimer und Herr Köhler bereiteten den Erſchienenen einen beſonderer Genuß mit den Soli„Aus der Jugendzeit“ und„Ave Marſig!“, Auch die Männergeſangvereine„Frohſinn“⸗Feudenheim und„Ger⸗ mania“⸗Wallſtadt brachten ihre Chöre muſtergiltig zu Gehör. Dor VBer 12. Sacke. General⸗UAnzeiger. (Ahendßfatt) Maunheim, den 24. Dezember 1910 5 Rwarzbraun Schlafzimmer eichen Sohlafzimmer Hirschbaun Speisezimmer ene sehr godiegen bestehend aus: sehr elegant bestehend aus: 1 Spliegelschrank, III türiger bestehend aus: 1 Spiegelschrank, 130 em breit 180 em breit 1 Bütett 1 e m. Marmor—I1 waschkommode m. Harmor—11 Credenz un olle 1 Umba 2 Bettstellen 1 5 1 Df 2 Nachttische mit Harmor Ma achttische mit Marmor 1 Auszugtisch 2 Stüähle, 1 Handtuchhalter rKk Iz stänle, 1 Handtuchhatter Mark Ledersbünle Mark bestehend aus: 1 Bücherschrank, IIItürig 1 Tisch Chaiselonque 1 Schreibfauteull 2 Lederstühle Herrnzimmer funkel eigke 1 Schreibtisch m engl. 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Bringartohn 25 9f. monatl., durch die Poſt dezogen inta. poſt⸗Hufſchiag kR..42 gro Auartal Amzainummer 5 Pf. der Stadt Hlannheim und umgebung kelenhon-ſiummern: 2 Diruktlon und Zuchnhaſtung daae Druckerei- Burtau Hnname von Druckathattam„ 347 Rebaktion„„„%„% 277 Erneditilon„%„„„% 218 mſerate Die Koidnatzeile 2 N. KAuswärtige afet ue 30„ Die Reklamezeilses 100 deiogrannn · dreſſe: burnal Nannheim- 2— Hachdruc der Originatartief des Hlanmmeimer Sengral-Hreeigers-, wird am uit Genchmigucg des Derlages erlaubt Samstag, 24. Dezember 1910. EN Der Giſenbeton, ſeine Licht⸗ und Schattenſeiten. Eine Erwiderung. JIn der Nummer vom 19. November d. Is. dieſes Blattes er⸗ ſchien unter obiger Ueberſchrift ein Artikel, der an ſchiefen Dar⸗ ſtellungen und Unrichtigkeiten nicht gerade arm iſt. Es iſt nicht ſchwer, die Abſicht des Verfaſſers zu erraten, der den„brutalen Materialismus“ unſerer Zeit geißelt, weil dieſe heute mehr in Eiſenbeton baut als in Holz oder Eiſen. Er tut der Zeit unrecht, bdenn die Technik kann mit ihren Fortſchritten zu allen Zeiten nur auf dem Materialismus im eigenſten und urſprünglichſten Sinne des Wortes beruhen. Es iſt richtig, daß im Bauweſen kaum eine andere Erfindung derxartige Umwälzungen hervorgerufen hat, wie es der Eiſenbeton⸗ bau zu Wege brachte, dagegen iſt es eine Uebertreibung, wenn be⸗ hauptet wird,„der Eiſenbeton ſchreite rückſichtslos über einen bis⸗ lang blühenden Handwerkszweig hinweg, ihm Tod und Vernichtung bereitend.“ Die Klage iſt umſoweniger angebracht, wenn mit dieſem Handwerkszweig, wie man nach dem ganzen Inhalt des Artikels ſchließen muß, das Zimmerhandwerk gemeint iſt“, denn der Wald von Rund⸗ und Kanthölzern“ und die Bretterverſcha⸗ lungen, die allerdings ein charakteriſtiſches Merkmal der neuen Bauweiſe ſind, dürften doch wohl auch im weiteren Sinne des Wortes dem Zimmerhandwerk zugeteilt werden. Was dem Hand⸗ werk auf der einen Seite genommen wird. wird ihm auf der anderen Seite in anderer Weiſe wieder gegeben. Die Schalungs⸗ koſten der Eiſenbetonbauten machen einen ganz bedeutenden Bruch⸗ teil der Ausführungskoſten des Eiſenbetonbäues aus. Aehnlich perhält es ſich mit der Eiſeninduſtrie. Wenn der Eiſenbetonbau einerſeits die Verwendung eiſerner Träger einſchränkt, ſo ver⸗ braucht er auf der anderen Seite eine gewaltige Menge von Stab⸗ eiſen und gewährt dem Eiſen auch dort eine Anwendung, wo das⸗ ſelbe bisher ausgeſchloſſen war. Der Verfaſſer will dem Eiſenbeton ſeine Berechtigung laſſen, wenn er dort angewendet wird, wo er durch anderes Material in gleicher Güte nicht erſetzt werden kann; das ſcheint nach ſeinen Anſichten im Weſentlichen das Gebiet des Tiefbaues zu fein. Es kann alſo dieſes Gebiet aus der Betrachtung ausſcheiden, da hier Meinungsverſchiedenheiten nicht beſtehen. Der Hochbau iſt es nun, bei dem wohl die wertvollſte Eigenſchaft des Eiſenbetons, ſeine Feuerſicherheit, in die Wag⸗ ſchale fällt. Das Holz iſt, ob mit Recht oder Unrecht ſei dahin geſtellt, bereits von dem Eiſen verdrängt worden, zu einer Zeit, wo es noch keinen Eienbeton gab. Eine vermeintliche Ueberlegen⸗ heit des Eiſens in Bezug auf die Feuerſicherheit, ſodann größere Dauerhaftigkeit, auch die günſtigen Feſtigkeitseigenſchaften des Eiſens, haben dieſem eine Ueberlegenheit über das Holz verſchafft. Bezüglich der Feuerſicherheit iſt ſpäter die Stimmung zu Gunſten des Holzes wieder umgeſchlagen, als man bei Feuersbrünſten mit dem Eiſen die ſchlechteſten Erfahrungen machen mußte. Bei Temperaturen, die bei einem größeren Brande um mehr als das Doppelte überſchritten werden, verliert das Eiſen ſeine Trag⸗ fähigkeit, die eiſernen Säulen knicken zuſammen, die Balken biegen ſich durch und zerſtören durch das Auseinanderſprengen der Wände diejenigen Teile des Gebäudes, die infolge ihrer Widerſtands⸗ fähigkeit vom Feuer verſchont würden. Selbſt das Holz ſcheint in dieſer Beziehung ſich günſtiger zu verhalten. Es verbrennt zwar oberflächlich, aber die oberflächlich gebildete Kohlenſchicht ſchützt den Kern vor weiterer Zerſtörung, ſo daß die Holzkonſtruk⸗ tion ihren Dienſt auch dann noch verſehen kann, wenn das Eiſen längſt verſagt hat. Intereſſant ſind in dieſer Beziehung Verſuche, die aus Anlaß eines Brandes eines großen Staatsſpeichers am Sandtorqugi in Hamburg im Auftrage des Senates durchgeführt wurden. Die Widerſtandsfähigkeit der im Feuer geprüften eiſernen Säulen unter der Belaſtung dauerte 17—59 Minuten, diejenige einer eichenen Stütze 1 Stunde 30 Minuten. Wer die Trümmerhaufen von durch Brand zerſtörten Eiſen⸗ konſtruktionen, etwa diejenige der Spinnerei Offenburg, der Lud⸗ wigshafener Walzenmühle, der Weltausſtellung in Brüſſel mit ihrem Gewirre wie Bindfaden gekrümmter Eiſenſtäbe, geſehen hat, der wird die Ueberzeugung gewonnen haben, daß es kaum einen Bauſtoff gibt, der weniger feuerſicher wäre als das Eiſen. Ein Mittel, um das Eiſen gegen die Einwirkung des Feuers zu ſchützen, beſteht in der Ummantelung desſelben mit Beton oder Terra⸗ kotten. Da letztere, obgleich ſie einen guten Wärmeſchutz abgeben, gegen mechaniſche Zerſtßrungen, durch herabfallende Gegenſtände, Stöße, nicht widerſtandsfähig genug ſind, beim Anſpritzen mit Liöſchwaſſer auch zerſpringen, ſo bleibt als beſtes Schutzmittel die Umhüllung mit Beton oder Zementplatten übrig. Man ſieht alſo, daß man in feuertechniſcher Beziehung auf den Beton angewieſen iſt. Während die eben beſchriebene Umhüllung eiſerner Träger und Stützen mit Beton eine teuere Sache iſt und eine wirtſchaft⸗ liche Verſchwendung von Materialien bedeutet, geht der Eiſen⸗ beton einen Schrit weiter und benützt den Beton nicht nur als Wärmeſchutzmittel, ſondern auch zum Tragen von Laſten, weiſt ihm alſo ſtatiſche Aufgaben ſeinen Eigenſchaften entſprechend zu. Der Verfaſſer des angeführten Artikels meint, die vielge⸗ rühmte Feuerſicherheit des Eiſenbetons ſtehe auf ſehr ſchwachen Füßen, weil das Eiſen unter der Einwirkung von Hitze eine be⸗ deutende Ausdehnung erleidet, der die Betonmaſſe nicht folgen kann. Der Verfaſſer ſcheint nicht zu wiſſen, daß der Wärmeaus⸗ dehnungskoeffizent von Beton und Eiſen annähernd derſelbe iſt, ſo daß die beiden Materialien, das Eiſen und der Beton, bei der⸗ ſelben Temperaturerhöhung auch dieſelbe Ausdehnung erleiden. Der Beton iſt ein ſchlechter Wärmeleiter, auf welcher Eigenſchaft ja die oben erwähnte Verwendung zum Feuerſchutz von Eiſenkonſtruktionen beruht. Das Eiſen hat ein viel größeres Wärmeleitungsvermögen als der Beton, es nimmt die Wärme ra⸗ ſcher an und gibt ſie auch raſcher wieder ab. Die völlig von Be⸗ ton umhüllten Eiſenſtangen können aber eine Temperaturerhöhung nur durch Vermittelung der umgebenden Betonmaſſe erhalten, werden alſo ſtets dieſelbe Temperatur aufweiſen müſſen, als die umhüllende Betonſchicht. Tatſächlich haben ſowohl die zahlreichen Verſuche, als auch die Erfahrungen bei großen Feuersbrünſten zur Genüge bewieſen, da ſelbſt bei den höchſten dabei vorkommenden Wärmegraden ein Loslöſen des Eiſens vom Beton nicht ſtattfin⸗ det, außer einem Abfall des Verputzes die Konſtruktionen nicht be⸗ ſchädigt werden und ihre volle Tragfähigkeit behalten. Der Ar⸗ tikelſchreiber ſagt: bei einer Eiſenbetondecke löſen ſich die Beton⸗ teile von den ſich unter dem Einfluß der Hitze verbiegenden Eiſen⸗ ſtangen los und was vom Feuer bisher verſchont blieb, wird von den herabfallenden Betonmaſſen erſchlagen. Dieſer Satz gibt Grund zu der Vermutung, daß der Verfaſſer eine Eiſenbetondecke verwechſelt mit einer Decke aus Betonkappen zwiſchen eiſernen Trägern. Dieſe Verwechſelung iſt auch ſonſt ſchon in ähnlichen Aeußerungen beobachtet und nachgewieſen worden. Sollte die Vermutung nicht zutreffen, ſo muß von dem Referenten verlangt werden, daß er irgend einen Beweis für die mit allen ſonſtigen Erfahrungen nicht übereinſtimmende Aeußerung erbringt. In⸗ tereſſant wäre es für die Oeffentlichkeit zu erfahren, bei welcher Brandprobe eine Eiſenbetondecke der Hitze nicht ſo lange Stand halten konnte, wie eine gutverputzte Holzbdecke. Es ſcheint hier le⸗ diglich der Wunſch der Vater des Gedankens zu ſein. Auch dem Laien wird es ohne weiteres auffallen, daß der Verputz zwar die Holzdecke gegen die Einwirkung der Hitze und des Feuers ſchützen ſoll, die aus demſelben oder jedenfalls aus gleichſchlecht wärme⸗ leitendem Material beſtehende Betonſchicht in Verbindung mit dem Verputz bei der Eiſenbetondecke keinen genügenden Schutz ab⸗ geben ſoll. Selbſtverſtändlich kann auch der Eiſenbetonbau die Entſtehung eines Brandes nicht verhindern, da ein ſolcher meiſt durch den brennbaren Inhalt eines Gebäudes hervorgerufen wird, er kann aber die Verbreitung eines Schadenfeuers verhindern und vor Opfern an Gut und Menſchenleben ſchützen. Von der Pflicht, ſich gegen die Wirkung des Feuers zu ſchützen, entbindet den Hausbe⸗ ſitzer auch nicht ein moderner Löſchapparat, welchen Namen der⸗ ſelbe auch tragen möge, denn dieſer kann nur dann Dienſte leiſten, wenn ein Brand in ſeiner Entſtehung bemerkt wird. Ein weiterer Umſtand, der weſentlich gegen die Eiſenbeton⸗ bauweiſe ſpreche, ſei die Unmöglichkeit genügender Erwärmung. Nach Verſuchen über das Wärmeleitungsvermögen von Mauern aus verſchiedenen Bauſtoffen kann man folgende Mittelwerte an⸗ nehmen: Beton 0,3 bis 0,6, Ziegelwerk 0,7, Sandſteine 1,3, Bruch⸗ ſteine 1,2 bis 2,1, Schmiedeeiſen 40 bis 70. Eine Eiſenbetonwand wird wegen ihrer geringeren Dicke raſcher einen Temperaturausgleich herbeiführen als eine Wand aus Ziegelmauerwerk oder Bruchſteinen. Die Verwendung von ſchränkt ſich aber auf ſolche Einzelfälle, daß man dieſelben kaum zu erwähnen braucht. Selbſt in dieſen Fällen kann aber durch ber⸗ ſchiedene einfache Mittel Abhilfe geſchaffen werden, wie z. B. An⸗ lage von Doppelwänden mit einem Zwiſchenraum, der mit einem ſchlechten Wärmeleiter ausgefüllt wird u. a. Die Verpendung des Eiſenbetons im Hochbau beſchränkt ſich meiſt auf die Her⸗ ſtellung der tragenden Teile, Fundamente, Pfeiler und Säulen, Balken und Deckenplatten. Die Herſtellung der Zwiſchenfelder der Wände geſchieht allgemein mit anderen Materialien, haupt⸗ ſächlich Ziegeln. Die Decken in Wohngebäuden werden meiſtens Eiſenbeton hergeſtellten Stützen und Eiſenbetonwänden als volle Außenwände von Wohngebäuden, be⸗ als Decken mit ebener Unterſchicht, d. h. aus zwei Decken mit da⸗ zwiſchenliegenden Hohlräumen, die entweder hohl bleiben, oder mit leichtem, ſchlecht wärmeleitendem Material ausgefüllt werden, her⸗ geſtellt. Der Verfaſſer muß auch in dieſer Frage erſucht werden, für ſeine Behauptung, in großen Städten, wo die Eiſenbeton⸗ bauweiſe einen großen Umfang angenommen hat, ſeien ganze Straßenzüge unbewohnt, da es den Mietern nicht möglich wäre, den kalten Fußboden auch nur einigermaßen zu erwärmen, irgend einen Beweis zu erbringen. Es genügt, wenn er die Stadt und den Straßenzug nennt. Er wird dies wohl aus begreiflichen Gründen unterlaſſen. Sehr ſonderbar muß es auch berühren, daß der Eiſenbeton im Sommer zwar eine angenehme Kühle ge⸗ währen ſoll, alſo gegen die höhere Außentemperatur ſchützen ſoll, die niedrige Außentemperatur im Winter aber nicht abhalten ſoll. Es iſt einleuchtend, daß eine Wand, die einen Raum gegen die Wärme ſchützt, den Raum in demſelben Maße auch vor dem Ein⸗ fluß der Kälte bewahren muß. Bezüglich der Schallſicherheit verhält ſich eine Eiſenbeton⸗ decke wie jede andere Maſſipdecke auch, d. h. ohne beſondere Vor⸗ kehrungen wird ſie nur in geringem Maße ſchallſicher ſein. Dieſe Schallſicherheit läßt ſich aber durch einfache, bequeme Mittel er⸗ reichen. Gerade in Verſammlungsräumen, Schulen uſw. findet die Eiſenbetondecke in großem Umfange Anwendung, ohne daß irgend welche Unzuträglichkeiten betr. der Schallübertragung ent⸗ ſtanden wären. Wir möchten in dieſem Zuſammenhang auf einen bemerkenswerten Vortrag hinweiſen, den Herr Stadtbaurat Greiß aus.⸗Gladbach auf der diesjährigen Verſammlung der Ver⸗ einigung techn. Oberbeamten Deutſcher Städte in Elberfeld über die Frage der Herſtellung akuſtiſch einwandfreier Decken und Mauerkonſtruktionen gehalten hat. Er hat dabei betont, daß ein weſentlicher Unterſchied zwiſchen den maſſiven Decken⸗ konſtruktionen nicht beſteht und ferner, daß die Holzbalkendecke bezügl. der Schallübertragung eine der ungünſtigſlen Decken⸗ konſtruktionen ſei. Der Eiſenbeton geſtattet eine ungemein raſche Ausführung von Bauwerken, da Säulen und Pfeiler mit den Decken zu⸗ ſammen hergeſtellt werden können, das Zuſammenarbeiten ver⸗ ſchiedener Handwerker und Unternehmer, das erfahrungsgemäß meiſtens zu Verzögerungen führt, in Wegfall kommt und man von den Lieferanten von Trägern unabhängig iſt. Allerdings ſind einige Wochen erforderlich, bevor die tragenden Teile der Schalung entfernt werden können, während dieſer Zeit aber können die übrigen Bauarbeiten ungehindert weitergeführt wer⸗ den. Tagesleiſtungen von einigen hundert Om. Decken ſamt Träger ſind keine Seltenheit. Bei ſtrengem Froſt pflegen alle Bauarbeiten eingeſtellt zu werden, bei weniger ſtarkem Froſt können auch Betonarbeiten bei ſachgemäßer Ausführung herge⸗ ſtellt werden. Da meiſtens nur das eigentliche Konſtruktionsgerippe in Eiſenbeton ausgeführt wird, die Wände nur aus Füllmauerwerk beſtehen, ſo iſt nichts leichter als in die letzteren, die überhaupt keine Konſtruktionsaufgaben haben, Oeffnungen für Türen und Fenſter zu brechen. Träger und Säulen dürfen allerdings nicht ohne weiteres entfernt werden; wir möchten aber dem Herrn Artikelſchreiber raten, dies auch bei Konſtrüktionen in Holz und Eiſen nicht zu tun, denn auch dieſe ſind bekanntlich an die Ge⸗ ſetze der Statik gebunden. Die Eigentümlichkeit der Bauweiſe mit einem dünnen Konſtruktionsgerippe geſtattet die Anbringung außerordentlich großer Fenſteröffnungen, wodurch eine gute Be⸗ lichtung der Innenräume erzielt wird. Von großem Vorteil iſt dies bei Fabrikbauten und Geſchäftshäuſern. Bei einem Abbruch von Gebäuden ſind allerdings die in Träger nicht wieder ver⸗ wendbar, ſind auch nicht beſonders leicht zu entfernen. Der Abbruchwert eines Gebäudes wird alſo dadurch eine gewiſſe Herabminderung erfahren. Wer auf den Abbruch baut, der mag getroſt die Finger vom Eiſenbetonbau laſſen. Für andere als proviſoriſche Bauten dürfte der Eiſenbetonbau in den meiſten Fällen wirtſchaftlich überlegen ſein, da er meiſt billiger in der Herſtellung iſt und jeglicher Unterhaltungsaufwand in Wegfall kommt. Daß aber ein vorſichtiger Baumeiſter auch bei größeren propiſoriſchen Anlagen zweckmäßiger Weiſe den Eiſenbeton zur Verwendung heranzieht, dafür liefert der Brand der Weltaus⸗ ſtellung in Brüſſel ein gutes Beiſpiel. Durch den Einbau ein⸗ zelner aus Eiſenbeton hergeſtellter Trennungswände in die großen zuſammenhängenden Hallenkomplexe der belgiſchen und engliſchen Ahteilung hätte das Feuer auf einen kleineren Raum beſchränkt werden und dadurch der Verluſt vieler Millionen, von den unerſetzbaren Gegenſtänden gauz zu ſchweigen, verhindert werden können. Der Artikel legt am Schluſſe„die monotonen, einförmigen Häuſerfronten, die jede künſtleriſche Einwirkung vermiſſen laſſen“ dem Eiſenbetonbau zur Laſt. Sollte der Herr auch hier das fer eines Irrtums geworden ſein? Man muß es zu ſeinen Gunſten annehmen. In erfreulicher Weiſe befreunden ſich die Archtitekten unſerer Tage immer mehr für den Eiſenbetonbau, der nen in der Formgebung Freiheit und Möglichkeit gibt, wie um ein anderes N ichlich iſt in der monumen⸗ en modernen Arch tſächlich in oßen Waren⸗ und n Bauweiſe u unſtwart“, die brute Drut dem ldigen, wird der J den die in der chitektur gebracht hat, ane zau geſtattet uch, wieder zu der male urückzukehren, ohne daß ſchen und in Unterhalti em nüchternen und verg Feuerſicherheit, Widerſt itterung, insbeſondere des! 181 bergã kion o 1 0 ſen g higkeit gegen di higkeit gegen 7 mum der Unterhaltungskoſten, niedrige große cherheit und Dauerhaftigkeit der Geb 9 ſtarren molitiſchen Charakters und dadurch Wi Sfähig⸗ t gegen Erſchütterungen, insbe Maſchinen, kurze zeit wegen einheitlicher Ar einen einzigen in der Form⸗ Herſtellung von Freihe ueme ung, bequeme Anpaſſungs ſſerdichten Kellern, Anbringung Fenſteröffnungen, ere Ausnützung von Grund und infolge geringerer ſungen der Konſtruktionsteile, Ausnützung der Dachräume olge Feuerſicherheit der Konſtruktion Boden 0 uweiſe im Hochbau bietet und die hinlänglich das immer wei⸗ Umſichgreifen derſelben erklären. der Laie ſich immer mehr über die Bauweiſe unterrichtet, vird dann bald ein Urteil über die Licht⸗ und Schatten⸗ n bekommen. Necktspflege. d. Schankkonzeſſivonsſteuer für den Kantinenbetrieb eines rnehmers. Ein Unternehmer, welcher den Betrieb eines Stein⸗ chotterwerkes begann, kam bei der Behörde um die Erlaubnis ir die Dauer des Beſtehens dieſes Werkes in den Räumen iner dort errichteten Baracke und für die Zeit der Beſchäftigung iner größeren Anzahl Arbeiter die Schankwirtſchaft zu betreiben. Erlaubnis wurde dem Unternehmer auch erteilt, und bald wurde er vom zuſtändigen Kreisausſchuß zu einer Schank⸗ izeſſtonsſteuer von 1500 M. herangezogen, da nach der für jenen ezirk geltenden Steuerordnung dieſer Betrag zu zahlen iſt, wenn ie in dieſem Falle— die Betriebſteuer 50 M. beträgt. Der hmer weigerte ſich, die Steuer zu entrichten, indem er gel⸗ achte, es handle ſich hier keineswegs um einen ſelbſtän⸗ Gewerbebetrieb, ſondern um die Erfüllung ſeiner ichtung, den hauptſächlich ausländiſchen Arbeitern Verpfleg⸗ und Beköſtigung zu geben. Uebrigens, ſo meinte der Unter⸗ er weiter, bezweckte ſein Geſuch doch lediglich, ihm das Feil⸗ geiſtiger Getränke vorübergehend zu geſtatten; nach pähnten Steuerordnung könne die Steuer aber nur erhoben wenn der ſtändige Betrieb einer Schankwirtſchaft in omme. Schließlich aber müſſe doch auch berückſichtigt werden, der Schankbetrieb nur auf den Kreis der auf dem Schotter⸗ beſchäftigten Arbeiter beſchränke. Das Preußiſche Oberver⸗ ngsgericht hat alle dieſe Einwände des Klägers nicht gelten ſondern dahin erkannt, daß die Veranlagung zur Zahlung der u. Schankkonzeſſionsſteuer gerechtfertigt ſei. Maß⸗ für die Beantwortung der Frage nach der Steuerpflicht, ſo den Urteilsgründen, iſt der Inhalt der Konzeſſions⸗ e in Verbindung mit den begleitenden Umſtänden. Danach im Kläger die Erlaubnis zum Betriebe der„Schankwirtſchaft“ lt. Weiter iſt ihm dieſe Erlaubnis auch zum„ſtändigen“ Be⸗ rteilt worden, denn nach den getroffenen Feſtſtellungen iſt trieb des Schotterwerkes für 20 bis 30 Jahre in Ausſicht ge⸗ men, ein zeitlich ſo langwährender Betrieb, daß er als„dauern⸗ trieb“ angeſehen werden muß. Von einem„vorübergehenden“ uk kann ſomit gar keine Rede ſein. Unzutreffend iſt es ß die Konzeſſion mit dem Hinzufügen erteilt oder erbeten r Schankbetrieb ſolle auf die dem Werke beſchäftigten Arbeiter geſchränkt werden. Indeſſen würde das auch unerheblich ſein, in durch eine derartige Beſchränkung des Betriebes würde der heſtand der Ausübung der Schankwirtſchaft nicht berührt wer⸗ Unerheblich iſt es danach weiter, wenn der Kläger geltend es habe von vornherein mit der Tatſache gerechnet werden der Betrieb in den Wintermonaten ruhen werde, denn rieb eines ſogenannten Saiſongeſchäftes iſt als ein ſtändiger im Sinne der Steuerordnung anzuſehen. Wenn der Kläger uf beruft, daß nach einer Beſtimmung der in Betracht kom⸗ Wirtſchaft für einen wohltätigen oder gemeinnützigen Zweck ſen werden ſoll, ſo irrt er ebenfalls; denn wenn der Kläger ie er erklärt, Speiſen und Getränke zu einem beſonders iſe verabfolgen will, ſo folgt daraus doch noch nicht, daß die Erlaubnis nicht im Intereſſe ſeines Hauptbetriebes hat, mit dem weder wohltätige, noch gemeinnützige Zwecke werden. Aus dieſem Grunde kann auch gar keine Rede n, daß es ſich im vorliegenden Falle nicht um einen Ge⸗ handle, denn eine Schankwirtſchaft wird auch dann äßig betrieben, wenn ſie nur Hilfsbetrieb eines anderen bebetriebes iſt. Waren⸗ und Produktenmarkt. (Von unſerem Korreſpondenten). Berichtswoche, umfaſſend die Zeit vom bis 22. er, blieb es am Weltmarkte für Getreide ruhig größeren geſchäftlichen Unternehmungen iſt nicht zu be⸗ fehlte dem Markt vollſtändig an wichtigen, neuen ſen. Die Kursveränderungen bewegten ſich daher in ahmen. Aus Argentinien lauten die Nachrichten über tigang und das Ergebnis der neuen Ernte fortgeſetzt günſtig bis jetzt auf dem Kontinent eingetrofſenen Proben iesjährigen Weizen ein Naturalgewicht von 79⸗80 Kg. Buenos⸗Aires heute eingetroffenes Kabeltelegramm be⸗ e Druſchreſultate im allgemeinen befriedigend ſind. sſichten der Ernte in Auſtralien lauten die Be⸗ jetzt günſtig und man ſcheint, nach dieſen Berichten, exportfähigen Ueberſchuß in der gleichen Höhe wie gegangenen Jahre zu rechnen. In Nordamerika klagt er den Stand der Winterweizenſgaten. In einigen wären Regenfälle erwünſcht. Die Zunahme der Vor⸗ Vereinigten Staaten Nordamerikas, die in den letzten n nach Bradſtreet von 75 457 000 auf 76 179 000 Buſh. ſind, blieb auf die Tendenz des Marktes ohne ten Einfluß. An der Neuyorker Börſe büßte Loko⸗ Cts., Maiweizen 34 Cts. ein. In Chicago dagegen weizen Cts. 96½8, wie vor acht Tagen. In England mmung ruhig. Das Angebot war ziemlich lebhaft, äufer ſich reſerviert verhielten. In Liverpool ging März um% d. auf 6/1196 zurück. In Frankreich luſt weiter nachgela ße per 15. ril Frs. 1 per Tonne er⸗ und der Möglichkeit er guten Belichtung u. a. das ſind die Vorteile, die die neue Es iſt zu begrüßen, wenn Steuerordnung eine Schankkonzeſſion ſteuerfrei bleibt, wenn⸗ ſſen zu haben, wodurch die 1 Wiae2 8 Mittelalters( lag bei kleinen Umſätzen etwas feſter. ſich das Geſchäft in dem bisherigen Rahmen. geſſen ern * An unſeren ſüddeutſchen Märkten bewegte ſich das Geſchäft in engen Grenzen. Es kann dies umſoweniger über⸗ raſchen, als der Getreidehandel ſeine Tätigkeit gegen Jahres⸗ ſchluß immer auf ein Mindeſtmaß einzuſchränken pflegt. Auch fehlt es an Anregungen von auswärts. Die Offerten vom Aus⸗ Man fordert heute land ſind zum größtenteil etwas nachgiebiger. für rompte Abladung Kg., alte Ernte, t Northern Manitoba Nr. 3 per p 59, für nordruſſiſche Weizen 78 rſchiffung M. 154 nd Gewicht M. 148 bis 156, alles per Tonne, Im Terminhandel war nur wenig Unter⸗ verſpüren. Die Preiſe ſind ziemlich unverändert. 1 März M. 208., per Mai 209 B. Im Waggon⸗ geſchäft waren die Umſätze belanglos, da der Konſum mit Neu⸗ erwerbungen zurückhielt. Die Forderungen haben ſeit unſerem letzten Bericht keine Veränderung erfahren. Für hier lagernden ruſſiſchen Weizen bewegten ſich die Verkaufspreiſe zwiſchen M. 210 bis 225, für amerikaniſchen Redwinter M. 224 bis 225, La Plata M. 223 bis 225 und für Inlandsweizen M. 205 bis 206 per Tonne, frei Waggon Mannheim⸗Ludwigshafen. Roggen Die Preiſe konnten ſich behaupten und einige Abſchlüſſe kamen in der Preislage von M. 155 bis 157.50 per Tonne, frei Waggon Mannheim⸗Ludwigshafen, in inländiſchem Roggen, zuſtande. In Braugerſte bewegte Gute Ware blieb verkäuflich. Futtergerſte hatte bei behaupteten Preiſen, unveränderten Markt. Hafer war im Preiſe etwas nachgiebiger und nur vereinzelt konnten einige Geſchäfte perfektioniert wer⸗ den. Mais gab im Preiſe gleichfalls etwas nach. Verkäufe blieben rar. Futtergerſte ließen eine größere Lebhaftigkeit vermiſſen, man erwartet aber, daß nach Neujahr eine regere Kaufluſt ſich bemerkbar machen dürfte. Auch das Futter⸗ geſchäft liegt unverändert. Die Frachtraten für Getreide ab Rotterdam nach Mannheim ſind unverändert. Die Notierungen ſtellen ſich an den folgenden Getreide⸗ märkten: 15./12 22 12. Diff. Weizen: New⸗Hork loco ots 989¼ 975%—. Mai„ 102% 102—. Chieags Mai„ 96% 9678— Buenos⸗Ayres ctys prompt pap..05.85—.20 Liverpool Marz 8h 6/11ſ½ 60/11/%— ¼ Budapeſt April Kr. 11.08 10.95—.12 Paris Jan./ April Fr. 277.ä— 2276.——.— Berlin Mai M. 202.25 203.— +0.75 Manuheim Pfälzer loko„ 205.— 205.50 +0.50 5 ärz„ 207.— 208.— +1.— Rog gen: Chieago 19 5 ets 8173 80—1 + at 8 2855 Paris Jan.)April Fr. 176.50 176.50— Berlin Mat M. 155.75 155.——.75 Mannheim Pfälzer loko 156.75 156.75— 5 VVV Hafer: Chicago Mai ots 34½ 34 5— Æ— Paris Jon./ April Fr. 195,50 194.50—.— Berlin Mai M. 153.75—.—— Mannheim badiſch, loko 158,75 158.75— „„ Mäz;—.—— Naw⸗ork Mai eis 56— 56— Chieags Mat 47— 475⁰¹— Berlin Mai—.——.—— Mais: Mannheim Laplata loko„ 140.— 140.—— „* 5 VVV Hundelsberichte. Börſenwochenbericht. B. Frankfurt a.., 23. Dez. Eine ausgeſprochene Geſchäftsſtille kennzeichnet auch dieſe Woche. Die Börſe ſtand im Zeichen der Weihnachtsfeiertage. Hierzu kam noch die unſichere und abwartende Haltung, die von den Auslandsbörſen gemeldet wurde. Der Verkehr in Newyork, der in der letzten Zeit nicht groß geweſen iſt, hielt ſich in noch en⸗ geren Grenzen. Die Tendenz litt darunter allerdings weniger, aber die Anregung fehlte von dieſem Markte. Die wenig günſti⸗ gen Ausweiſe einzelner Bahnen, beſonders der Baltimore Ohio Bahn verſtimmten. Das Unterbleiben der erwarteten Bankraten⸗ ermäßigung von England, verlor zwar ſeine Wirkung, da man all⸗ gemein annahm, daß vor Jahresſchluß ſich kaum mehr eine He⸗ rabſetzung des Diskonts einſtellen wird. Anregungen ſonſtiger Art brachte dieſer Markt überhaupt nicht. Dieſelbe Erſcheinung war am Pariſer Markt zu beobachten, wenn auch die Tendenz zeitweiſe eine Beſſerung war. Die Nähe des Feſtes und der Quartalstermin haben die Unternehmungsluſt vermindert und noch weiter verringert, ſo daß die Umſätze an der hieſigen Börſe recht beſcheiden waren. Von einer Vermehrung der Effekten⸗ Verbindlichkeiten ſah im allgemeinen ſowohl die Spekulation als auch das Privatpublikum ab, weil man ſich neue Sorgen wegen der Geldbeſchaffung zum Jahresſchluß nicht aufladen will. Infolge des Weihnachtsverkehrs war der Londoner Geldmarkt mit der üb⸗ lichen ſtarken Warenentnahme, ſowie der Vorbereitungen auf das Jahresende etwas verſteift. Die Bank von England war verhält⸗ nismäßig geringer in Anſpruch genommen worden, wie man allge⸗ mein annahm. Der Clearinghouſe Umſatz beträgt 310 Millionen Iſtr. gegen die entſprechende Woche des Vorjahres 68 Mill. Eſtr. mehr. Auch die Reichsbank zeigte ſich, ſoweit die vorliegenden Ziffern reichen, vorausſichtlich beſſer, was jedoch einen kleinen Betrag in die Steuerpflicht nicht ausſchließen dürfte. Im Ligquidations⸗ geſchäft ſtellte ſich Reportgeld auf 63½ bis 6½ Prozent. Prolon⸗ gationsgeld war zu den notierten Sätzen reichlich angeboten. Der Privatdiskont erfuhr eine Verſteifung um 1/ Prozent. Tägliches Geld war verhältnismäßig leichter erhältlich. Wie bereits angeführt, hielt ſich das Geſchäft in Ermangelung von Anxegungen ſeitens des Auslandes in engen Bahnen. Selbſt die in letzter Zeit bevorzugten Anleihen unſerer heimiſchen Papiere haben an Belebung eingebüßt. Die Betriebseinnahmen der deut⸗ ſchen Eiſenbahnen haben eine günſtige Entwicklung gebracht, das gilt beſonders vom Güterverkehr. Die Börſe nahm wohl Notiz davon, ließ aber nur geringe Anregung zurück. Auch in der In⸗ duſtrie iſt es gegen Schluß der Jahreswende allmählig ſtiller ge⸗ worden. Zum Teil hat man ſich reichlich für die nächſten Monate vorgeſehen, ſich gedeckt mit den in Betracht kommenden Induſtrie⸗ zweigen; auch der Handel iſt im allgemeinen ruhiger und ſomit ſieht man ruhig der weiteren Entwicklung entgegen. Das ſtille Geſchäft an der Börſe iſt der ſehr beſchränkten Unternehmungsluſt zuzuſchreiben und es darf nicht vergeſſen werden, daß die Auf⸗ wärtsbewegung der induſtriellen Konjunktur ſich zur Zeit etwas langſamer geſtaltet wie gehofft wurde, wiederum darf nicht ver⸗ inen beſſere Ausſichten Darauf beruhte im Plataweizen 79 Kg. per Januar⸗ Februar⸗Verſchiffung M PI 0 Feg. + 1 1* Druar⸗ J Ne. 2* 7 2 8 7 per 7 8 0 ganz beſonders die Werte des Montanmarktes durch den erneuten und für ruſſiſchen Weizen, je (Marktbericht von Hornby, Hemelryk u. Co., Baumwollmäkler hervor eine im allgemeinen gut behauptete blieb. Daß die hieſige Börſe, im ganzen genommen eine ſo zuverſichtliche Haltung bewahrt, iſt zunüchſt den im allgemeinen beſſeren Berichten der Montan⸗ induſtrie zuzuſchreiben. Der von der Verwaltung des Stahlwerks⸗ verbandes gegebene Bericht konnte allerdings keine anregende Wir⸗ kung ausüben, wurde aber günſtig beurteilt. Beeinflußt wurden Rückſchlag der wenig günſtigen amerikaniſchen Eiſenmarktberichte. Eine bevorſtehende Herabſetzung der amerikaniſchen Eiſenpreiſe iſt ſehr leicht möglich. Da aber die Spekulation der weiteren Ent⸗ wicklung der induſtriellen Verhältniſſe nach wie vor mit Zuverſicht entgegenſieht, ſo zeigt das Niveau der Kurſe nur teilweiſe eine be⸗ ſcheidene Abſchwächung. Bochumer, Phönix Bergbau und Gelſen⸗ kirchen wurden teilweiſe etwas lebhafter umgeſetzt. Oberſchleſiſche Eiſeninduſtrieaktien waren rückgängig bei größerer Kurseinbuße auf Gerüchte einer Dividendenloſigkeit, was aber beſtritten wurde und eine Möglichkeit einer Dividende von 2 Prozent zuläßt, infolge der guten Beſchäftigung des Unternehmens im laufenden Jahre. Verfolgt man die anderen Märkte, ſo zeigt es uns, wie die Tagesberichte meldeten, dasſelbe Bild. Es herrſchte Luſtloſigkeit, die aber nicht verhinderten, daß die Tendenz in ihren Grundzügen Feſtigkeit bewahren konnte. Dieſes gilt beſonders auf dem Ban⸗ kenmarkte. Von den führenden Papieren ſind es zunächſt Deutſche Bankaktien, welche den höchſten ſeither je dageweſenen Stand er⸗ reicht hat. Man vermutet, daß aus Schiebungsgeſchäften noch immer Lieferungsverbindlichkeiten beſtehen, deren teilweiſe Deckung im Verein mit der Transaktion auf dem Kaligebiet die Nachfrage für dieſe Aktie vermehrt hat. Auch in Diskonto⸗Kommandit be⸗ ſtand weitere Nachfrage. In Mittelbanken ſind wiederum Effekten⸗ bank bei regerer Nachfrage zu erwähnen. Auf Abgaben wurden teilweiſe Dresdner Bank gedrückt. Der Transportmarkt zeigt gegen die Vorwoche nur geringfügige Kursveränderung. Auf⸗ fallend luſtlos war die Nachfrage nach Oeſterreichiſchen Bahnen. Anatoliſche feſt, auch in Italieniſchen beſtand zeitweiſe Nachfrage, dagegen lagen amerikaniſche Bahnen recht luſtlos. Schiffahrts⸗ werte wieſen keine nennenswerten Veränderungen auf. In Elek⸗ triſchen Werten ſind die Umſätze beſcheiden bei behaupteter Ten⸗ —— ——— — —— —— — —— *— —— —— —— —— —. —— — denz. Kaſſainduſtriewerte größtenteils günſtig disponiert bei allerdings geringer Kursveränderung. Zuckerfabriken, einzelne Chemiſche Werte ſind zum Teil ſchwächer. Fonds lagen ruhig aber feſt. Die Belebung hat allerdings einer Geſchäftsſtille wieder Platz gemacht. Im Anſchluß Paris konnten Türkenloſe ſich wieder befeſtigen. Die Schlußbör ſe vor den Weihnachtsfeiertagen hat an der Tendenz ſowie am Geſchäft nichts geändert. Jegliche Unter⸗ nehmungsluſt ſtockte, umſomehr das Publikum ſich vom Geſchäfte ganz zurückgezogen hat. Etwas reger geſtaltete ſich der Markt für Zins tragende Staatspapiere, Prioritäten und Stadtobligationen. Im großen ganzen zeigte ſich die Börſe gegen alle Momente, die ſie im günſtigen oder ungünſtigen Sinne hätte beeinfluſſen können, wieder apathiſch, ſodaß die geringen Umſätze keine weſent⸗ liche Aenderung des Kursniveaus veranlaßten, Lothringer Zement wurden auf Dividendenſchätzung lebhafter gehandelt. Die Börſen⸗ woche ſchloß ruhig bei gut behaupteter Tendenz: Privatdiskont 4½ Prozent. Bericht von C. W. Adam u. Sohn. [Driginalbericht des„Mannheimer General-⸗Anzeigers“). 8 ſb„M Prels für einen Sack Preis für Zuſchlag fürſpon 1 Doppefztr. Faffeng Verbürgter Doppelztr.] Beimiſchung 55 Wabek e Mindeſtgeh.(= 100 kg)] von 2½% a —— bei loſer Torfmull fürſ vermiſchten„orfern, 0 vermiſchten beinent Ralt Verladung 1 Doppelztr. Salzen Mk. Pfg. Pfs. Pfg. 1. Carnallit 90%.765 100%.85 10 40 43 11⸗%.935 2. Kainit bezw. 120/.20 Hartſalz und! 130%.30 5 Silvinit 14%.40 5 5 150%..50 8. Kalidüngeſalzß 200%.80 210%.94 22%.08 300%.85 310% 4495 10 77 50 3200% 464 400%.20 410%.355 420%.51 alles per 10000 Kg. ausſchließlich Sack, zuzüglich einer Ueberführungsgebühr vom Werk bis zur Empfangsſtation von 4 Pfg. pro Doppelzentner. Die Fracht wird ab Staß⸗ furt, Vienenburg oder Salzungen berechnet, wobei die der Empfangsſtation nächſtgelegene Paritätsſtation als Fracht⸗ grundlage angenommen wird. Für das Ausland gelten höhere Preiſe und andere Verkaufsbedingungen. Schwefelſaures Ammoniak 25 pCt. M. 13,00 per Brutto⸗ Zentner, inkl. Sack, franko 200 Zentner⸗Waggon Magdeburg. Kalkſtickſtoff ca. 19 pCt. Stickſtoff zu 52 Pfennig per Zentner⸗ prozent Brutto einſchließlich Sack, frachtfrei 200 Zentner⸗ Waggon jeder deutſchen Station, Netto Kaſſe. Bei Abnahme von mindeſtens 50 Zentner in Beiladung zu Kaliſalzen er⸗ höht ſich der Preis auf 53 Pfg. per Zentnerprozent. Thomas⸗ phosphatmehl für das 1. Halbjahr 1911: Geſ.⸗Phosphf. zu 2034 Pfg., eitrl. Phosphſ. zu 24 Pfg. Frachtbaſis Rothe Erde bezw. Diedenhofen per Kiloprozent Phosphorſäure und 100 Kg. brutto inkl. Sack. Koſtenfreie Nachunterſuchung. Chileſalpeter, prompt M..15, März 1911 M..373 pro Ztr. Tara 1 Kg. pro Sack, frei Waggon Hamburg. In Beiladung ab Staßfurt für prompten Bezug: Super⸗ phosphat, 17—19 PCt. 32 Pfg, per 100 lösl. Phosphorſäure und 100 Kg. brutto inkl. Sack. Ammoniak⸗Superphosphat, 9·9 pCt.— M. 7,50 per Brutto⸗Zentner inkl. Sack. Chile⸗ ſalpeter M. 9,60 per Brutto⸗Zentner inkl. Sack. Schwefel⸗ ſaures Ammoniak, gedarrt, M. 14 per Brutto⸗Zentner inkl. Sack.(Bei Ladungsbezügen billiger.) Baumwolle. in Liverpool). (Die Firma macht keine Termingeſchäfte für ihre eigene Rechnung). Der Markt war während der letzten paar Tage ſehr ruhig, was zum großen Teile auf die herannahenden Feiertage zurück⸗ zuführen iſt. Der Entkörnungsbericht von 10 698 000 B. entſp ungefähr der allgemeinen Erwarlung. Es geht aus 8 daß während der Periode vom 1 559 000 espagteg ne cil un uenvic dun uepoache gun uepat -neacqteg Jiegeg puqusbnzz udgef eihu uzenvzcß usqusstpne! een ee eeee eeeece ene uscklach sog gocß ushlneuv gougoqtog; durel ceun Avzvtz usgtec“ usg uimaz zuurbeg uognzz uenegun zgs ee eeeeeee e 8 75 ugupa oaegig ogeg usgeg ushunſ utdagr ur jputuenhne mune jurecu— fufec 31 Aebllac saog sgups a10 Igeach gun nemnos ugufa ur agezu an Rufl uuvcz Heecphucgog eibaeuc gun iſvach zepuuupuu ahrgz ules Sogqnvch ugusgocaeſpoch de dan pou uigt Jpug 1 „uduuntog aerteqa guteu bpr 2 uozulh aaec unlpac aunehus beeen eer ee ee enogec“ ia ene ur ae og uuef de iueacgpa oteg ane ſcoß udg on jegus uehobaoqn zne Juu oigd 1008“ „eig uuee eeeeteee „— qaig unuvingec ded gun“ „aheg eee e eeehee ne eegd“ eib ulfuvzngec ohunl gusd oa Sibouvas gaſvaß us“ „ᷣUungs“ del ae faeglatae„ISe Alaat b eqnusgeß usbnzz uecquenvazagg uogond uezazg hojct iud gobupl bunpohpnang sglol ae uupg 4126 „zusqog usgeſeb stunz ur im 9i dat decee eeeee e ee een“ :guudag udeasch un obuvf uccht agt dig va Inv abvag 100 ne opiggnc if ei dve of abubaegi uepepzgs ecpbadt sog Inv ssuubzeßz sog cpnengles ze orbauc g0g uog svaie pnacequpch uezlel uteloig 00 qo sjo i se gun eun pnae uteſhel iu zego uuvg Aitenbge gugebge anu ae dicd uobobgue gqubch oig uigt an epean gihhnchus „igunga usec ihn ic) uenvazgeg ncß fluuvdz uuvzch usheicß“ :Stuzuuezach sic anl Jpnecpang gulcßz uie da gun udbnzz uenvjg usg u evaes ugutuuingl zaufle ziu— uv oll ze zpug hog goacg „Iepeacklsno ocpunapnjcd autem udugs c gog 18 ueſoſegd zuupach Invacz gufl 91“ :Bunbneqaegz uesprer zeute guu ae jzbol uuvc Bunplpaasgn sufutaz jaenvg pugqusbnzz abute anu poc Scpebeuunee eene ee ehlbignc el oe eee i hbee leeeen ſeee nee ee eh ee „eAtat ueboscplind gulugog uduzo dſoch aohrſlunzne uleu oal Atprn giet(pi gun“ ausbufate uogsuohoſgeguogz ueſchne ne t e ieee eeeee eneg in er“ a erl b0de necg an e mee meeuarg malaig n5 Jg dleece ord Inv actzt 8e Inpt waude gasbge 18 fuefagaeg pnagpozg! Cbungehaag) 2 ueheas pia uogz Stunz ueugegam utog snub uvmoßz uld cnuwinc ullaecks zlung euu ruget ene weeee e e ee Ingz mqnvg meuſeg uoa jagnaequn seusen gog : Upeips uleue nee een eunb usbes uleuleg mut use agee os8 wvugpen injch susqeaſs uejge nb oin dulupihug „e dun dncn eeen e e enend geic nd enn bomng see ng ennlaꝰ puunlech sunvqaeipr seuee een ceucee asuips gun geq an! ihn adeun unon uen gog Inzz Susgennd se gun oqeig a% ge uee ichr uns aeuephuezu obung segef ipenuchun uree ec eeee ee eeecee gung gun onutl uskaeg dnp onlgaſ gun Zeqnve uekuvd weuſeg mu ue uee ee os 1 neeeee wen ee dee bent een Tusgnaß wie doad gvf Jbes senluept nd wpugpeqn ——————— — — — ———...—— —— 2 —— mhuunzcß 8 n d depnzcs uscpl sboeg 10 22 Puach egeeeee eee eeenn eeeeeeen eeen.0 21 euneate noonzs d9 um old udgog wubsc 5l (I—) OSAAASs 8 (05— 8 0f 5 (8—.ds 2 40 ( 40 (01 + V gubchlasuscg 0 N 0f G S 8 6 0 5 6 8 quvgpined :eenee eeeee e heend⸗ze Lunggg — „ 9 8 c n 0 4 9 5 8 1 588 —— eh hee ee eneenee eeeen euentec eg bunſgg 12148 asununze zehizog ur sfeſpie gsd Hunſag ooſ uoa uosfeuuzz zamumge ꝛebnog m Sjohpaezsc 8s Hunlag anſpzg zig uee e pemece en eeunre eee mu utzt quza z0 zasunung a 0vt uſe 4 89 moaguhvgz 5 Uuthobnkcpvu ach Hoagzugupfltegz edeasa ſcpe pnv ge uom gnm anztz FFne peilaza qivg uoſe 87 JBohh ajogz %½ qun anu sd dufted oe uenn e n eeen baeg; aHu —5 hee ee eee deg e ae 9 7,. Lpasch a aee e gobnzs⸗ ud ogaacz gufe ind sahd uutog 8) gal 10 dagess abfolanc noznd ziu eee ee eneehene „d eet eedege dee heee ene be ego do fellgz ö ue and elac zeg gala og ueflblgaat it avale eeune eeee enn eeee enpeeh un sdufgang; e eee eeeeen ben eenn eitgeeben 0 Aneß Svaiſe aim eeceee eenucz dute zdgo joagz Smoi -Hd oeuggoneg uezushogz udulog uegunatscplaog avaß Uese elognazog deuvd sog gun ſae; usgunſgd pe Gou and dlg ee i eeben eeet een enz“ ebrſloz aog ſond uadguot ueduneteen eehen uen inen eeru endg „ Burbaus gun pul ne ziegouhe usſcoaz usufe icu pnb Uagunſg pe sudanusp ushinog Soussqueaggp iuguu Suwßñ ea ceee deen Scnabzoß 8d„unuponenzz“ a ſ een eeenee eeaehenen eng eene eee, „Gnuh Susgusbeb eggzrassehiegpra us Uoßsenzesß a0 00% Aval usbungqodend 400 teg Hunboasogz gchva die gangs zun usunbflach lsulgl nue JeaAze ddg znvabg sboz 818 Uesgoblun uc oig gieceguncß nogdah iog un eeen ee e en en ee ne eht en eee johuch uſe zwan iuhss go Mateah a og uocgnh uht oc ie Hebgdog uudzeß udacht uepene um ezpg noig aſß, een acht beun ieee; ee ee ht egeg d ene ene ee ue cet pud zuulog unzs ufe zzuesp gun uteaog eavzogoſoe lehſpogesß zuu duubch agoab aufe eig ogaf jgehne zagg gun ufg olig zne eee eeſee ee en eneemee ee ee een, uegao eeg aeg gun eahugqcds sog uougt dapal sjd Inv an ujegnſf uubcß ubd zcpoacz sgerg ogunzqß meusſſo juu usunozg gun 4e ⸗uic udgeguv dig usurechlad ondalch n80 inv gun anz olg chn eee eeee eee ecpe ee ee eeee en e elhb duse udbah eitool zöpcg gun uecpiehlgs uſe viig umuu unze uee ne eugch und al aden uegauvg gun ungsg neen ee ee ee ebene e n eeeeee ene zezunzog Invag uetznunpgz Socneezu gouse use rhen v e ee a e i eee een Iee eehee e e nepee e eee ee eg Lun ung Jehuch ufe bufcpt Te e ben wene ee ee e e eneee e 8e l ee eee we ee ee dee Manleg 20 Junvfhe r mehr zur Sulamith gewagt, ſie nach dem Nauzel es ihn ganz m von er blonde Deutſche e dem ver! Sidi Sidi lich, Und we Leut guch Zum em 10 hen emp u ihr eine Ohne de ihre Herzen K verblaßt Sula Exri den man ihr als üftigen Niemals — als Sidi Aſſe ſe i Ich. wie ſie ganzes Gra f ihre Vei das Ausbauer er eg Dächern des Palaſt s geh Gärt eil“ ill er alle en und Balluſtraden 5 Erker auf ihre hin e ſuchen. fleichtem Sleekegeeſ, das oben an einer Baluſtrade 11 6 didke Seile befeſtigt iſt, balanciert er an leuchkenden Gemäuer hin und her. dem 97 Tief unter ihm der weitgedehnte Park mit ſeinen bbell⸗ geäfteten Bäumen und ſeinem Blumenrauſch und ſeinen ver⸗ ſchlungenen Wegen Da gewahrt er von ſeinem hohen Poſten aus guf einem dieſer Wege die vornübergebeugte Geſtalt des Grafen 05 Claire, der langſam, nach allen Seiten umherſpähend, iefer in den Park hineingehtk. Und jetzt was iſt das? Jetzt löſen ſich aus dem Dunkel der Bäume zwei in farbige B irnuſſe gehüllte Geſtalten— augenſcheiplich ein älterer und ein junger Mann. Der ältere kritt nach kurzem Gruß zur Der andere bleibt an der Seite des Grafen. Er leh in ihn hineinzureden, Er geſtikuliert, wird heftige. And der Graf wehrt nicht enkrüſtet ab. Im Gegenteil. 1 tiefer 9ů 6³ ſich ſein graues Haupt, als drücke ihn eine ders erregt zu ſprechen. dheflig mit der Hand nach Gepilſt, emin hin und her balaneierk, in je Souſtenft 0 10 das z geſchn Heſicht. zu krauen. Der Burſche, r wenig Schlafgema ang raſſe zu enlflieh Indipiduum ſchreitel al St. durch den Park, als ſich verdichtet, Und ſein 1 Mä dch n, das in r und Sulaith wenn e Blihne trieb?... Begei⸗ das Verlangen nach einem 1Leben?.. Oder die 11 05 vor etwas hier, innerhalb ihres goldenen Käfigs, hr an Sulamith zu denken, ſeine vielen Türmchen und Säulen (beits ſ1 er ſich küf lich hiniein, de ehr Aunn ſich her hört und ſieht. Bi ine helle Stimme rufk: Rodeſpald! Iſt d cht fuürcht, * uhr in ſich, idert er an i die rabe bon dem munte zu licken, lcht ſie zu nes nicht? Die das 3 uns Vergangenheit? Ba Laſſen Menſchen 9 U0 man d me Antlitz. wpald. Ideale im dor glaub iktieren, Ich 0 0 enheit allein bin. Sobald' die Gegenwart jnich mit 17 705 ſpöktiſchen, kalten Augen auglotzt, werde ich ſeige. Die Gegenwart iſt geführlich, weil ſie die Wahrheit in ſich bürgt. Vergangenheit und Zukunft lügen.“ Voller Intereſſe beugt Salamith ſich noch weſter vor, ängſtlich vor der ſchwindelnden Höhe und doch angersgen, duich die Geſahr, die ſle in ſich birgt, Hoch wie Nieder, jedes möchte heute froh ſein mit den Fröh⸗ lichen, möchte ſich freuen und erfreuen; denn allen iſt heute der Heiland geboren! Ein unruhiges Treiben herrſcht in den Straßen und Gaſſen; jedes hat noch elwas zu richten und zu beſorgen, Hier ſehlen noch ein paar Lichter, da iſt eiwas vergeſſen, der Kuchen iſt noch beim Bäcker, auch muß der Küchenzettel vervollſtändigt werden. Hier ſteht ein junger Mann noch unſchlüſſig vor den Auslagen; da eine arme Frau, die ihre Groſchen heimlich nachzählt und das Reſultat mit den Preiſen der ausgeſtellten Sachen vergleicht, Dazwiſchen die Kinder der Armſen und Aevinſten, die ſich mit ſehnfüchtigen Blicken ſattſehen an all' dieſer, für ſie unerreichbaren Pracht. Ab und zu ſtreifen die Aeſte eines Weihnachtsbaumes durch das Gedränge, O ſelige, fröhliche Weihnachtszeit! Bekreten wir eine Wohnung, Schmalegaſſe Nr. J2, J. Stock, links; Vater Sſemens liegt ſchwer krank in ſeinem Vette. Er war beim Rangieren eines Waggons zwiſchen die Puffer geraten und eine Queſſchung des Bruſtkaſtens droht ihm nun ſchon wochenlaug den Atemezu rauben. Seine Frau, vom bielen Nächtwachen nrüde und kraurig ausſteht, he⸗ jede Vewegung des Kranken und beſorgt nebenbef Jüngſtes, welches noch im Wogen liegt. Soeben hält ſſe Kranken etwas zum Eſſen hin. Doch er ſchiebt die Hand dem Teller wieder zurfück; er hat keine Luſt zum Eſſen, iſt ſo kraurig zu Mute, Draußen in der Kliche ſind noch JKinder, welche heule zum erſten Male bergebeus das Chyiſt⸗ kindchen erwarte Geſtern hat er nioch nicht darau gegacht, da hat er ſich nur ausſchließlich mit ſeinen Schmerzen beſchäſ⸗ tigt und dagegen augekänmpft: heute kommen noch Sor⸗ gen dazu. Wie war es doch noch letzle Weihnachten ſchön! einen Er ſah im Geiſte die ſtrahlenden Geſichter ſeiner Kl zuleder und nun dieſes Mal“ Ein bikteregs, 0 ſteigt ihm im Halſe hoch und eine Präne löſte ſich aus Aigen und läuft die welken, ſchmerzberzogenen Wangen h unter,„O, ihr armen, armen Kinder,“ ſagte er nur, Jeht wird leiſo die Tüür geöffnet, die zur 70% führt und Liſg, die älteſte, zwölfjährige, kommit auf den Zehe nüher!: „Mama,“ flüſtert ſie,„ich 15 ſe Kiſche hüßſch rein gemacht: darf jch auch hier aufwiſchen? Weiſt, weil heule der 170 ge Chriſt konant. Ich habe 10 Elſe und Willi ſork⸗ 1175 laſſen; ſie wollten ſich die Weihnachtsausſtellungen an— und nun hätte ich Zeit.“ ie blickt bittend auf ihte Multer:„Darf ſch?“„ Du darſſt, Aber leiſe, daß es ler licht ſti So leiſe, ſwle klein Liſa gekommen war, ſo leiſe ſchlich ſie wieder hinaus und kam gleſch darauf mit Eimer und Beſon zurlick. Bald ſah das Zimmer friſche! legte ſie noch eſne weiße Decke lüher ſch das Ganze, Ja, ſo geftel ei ſtrahlten vor Freude, Als Diſe zallsgegangen ſpar, ſainer Frau: „Mafrie,“ ſagte„können wir unſeren Kindern ö Haſt Du nicht noch ein paar Pfeuſige wenn's ſür ſedes Kind nur für 10 Pfeunig wäre, Frau Marie ſeufzt ſchwel und erwidert leiſe;„Ich hab' ſchon viel dare hacht. Aber— ich ſwollle Dir ſo gerne morgen einhalb Pfündchen Fleiſch lochen und daun nnehr fann ich nicht.“ Ein dankbarer Blick 2 0 ſeines Weibes und bittend ſagte der Kranke:„M„ſwjfr ſind all' bieſe Zelt aͤhne Fleiſch ousgel ſen, ſo gallch morg gehen, hibes für die Ki heilte auch gllücklich ſehen.“ Froh, ei Autzweg 17 zu haben, geht die Frau Tür und ruft:„Liſa!“ „Mutter, haſt Du gerufen?“ „Ja, Laſel, hör“ einmal: Weiſt Du ſchon, daß heute das Chriſtkind nicht zu uns kommen wird, well ſwir ſo arm find?“ „Ja, Mana, daß wußle ich ſchon.“ „Du weißt doch, Liſa, ich kann hier nicht ſort.“ victe ſe noch dem Kranken h lüber. Eu 7 I freundlich aus, den Tiſch, daun heſah „denſ ih jedes Kind etwas für 10 Pfennig, etwas zum Spielen was Du willſt; Du biſt ſchon ein bißchen groß und wirſt wol das Rechte finden.“ „O, jubelt Liſa auf, fällt der Mutter um den Hals und klußt ſie, Dann nimt ſie bie vier Groſchen und läuft Sie iſt ſtolz auf das Vertrauen, das ihr geſchenkt wird unt die Eltern ſollen ſich auch nicht getäuſcht haben, Sie prüft erſt eine ganze Weile die ausgeſtellten Sad und erwog, was ſie wohl für ihr Geld erhalten würde und was ihren Geſchwiſtern am meiſten Freude 1 wörde, Dann erſt betrat ſie den Laben, „Was willſt Du, Kind?“ frug die Krämerftau, „Spielſachen für meine Geſchwiſter!“ „Mie teuer bürſen ſie denn ſein?“ „Es darf jedes Stück nur zehn Pfennig kof lautete die Antpork, 9 „Die ſtehen dort; ſuch“ Dir nur was Und nun wählte ſie. Hier ein Pferdchen f Willj, welches beim Fahren mit dem Kopfe nickt; ba will ſte noch raſch eine Peitſche dazu machen. Dort den Trommler flür Tonl. Wenn man ſeitlich an dem Griff dreht, daun fängt er an zu trommeln: tip, tab, tip, tap, tip, tap, Und nun filr kleln Elſe noch ein Pippchen inſt langen Haren und beweg, 9 lichen Aerinchen. Es iſt zwar nur ganz klein, boch das ſchabek nichts. Sie hatte zu Hauſe eine Zigarrenkiſte, 10 würde f. ein Veltchen daraus machen, Und nun hakle ſle noch ge Pfennig ſür ſich ſelbſt. Was ſollte ſte nur daflir kauſeng Sie konnte erſt zu keinem Entſchluſſe kommen, boch en! eh. lich batte ſie's, „Frau Meinig,“ ſagte ſie,„gehen Sie mir doch noch 2 gehn Pfeunig Vackperk, aber von den kleinen Sachen, wo„ mehr dävon gibt. Wir haben zwar keinen Bauſn, dazu hatte Mutter kein Geld; doch ich habe mir. auf benm Chriſtbau 1· 5 markt abgeſchnittene Aeſte geſucht. je habe ich zu eir, großen Strauß zuſammengebunden und in einen Topf geſtell und mit einer Kette von Hichorſepapier behäugt. Daß 00 1 aus wie ein richtiges Bäumchen, Wenn ich ſetzt noch das Zuckerwerk daxan hänge, dann iſt es ein richtiger dee baum, Die ſonſt pielbeſchäftigte Frau hatte aufgehorcht und ſrug ſie:„Weiß denn Deine Mufkter von Deſnem „Nein, ſch will ſie damit überraſchen.“ „Haft Du deun auch Lichter aufgeſteckt?“ „Lichter? Nein!— Ich halte kein Geld, flür fauſe 1Na, Kind, daun warte einmal eln Weilchen Zonderbar, wie ſie dieſes faſt freinde Kind p bolſch lieb hatle. Am liebſten hätte ſle es abgeküßt, Sie ging hi aus und holle ein großetz Stlick Kuchen herein, „Hier nimm das mit,“ ſagle ſie,„Das ſei Eure Weih ſachten von mir.“ 805 legte noch ein Paket Schokolade dazn und 6 a, Lila wußte erſt gar nicht, was ſie vor Freude ſagen ſollte, 13 10 dann lief ſie frohen Herzens heim. Nun konnte ſie beſcheren, 75 Nun hatte ſie für jedes etwas, Sie verbarg vorerſt noch ol“ dieſe Sachen, hing das Backwerl an ihr klünſtliches MHäumchen und wartete geduldig, bis ihre Geſchwiſler helm aune, Tann nahm ſie dieſen die Tlicher ab, in welche ſie ſie, Schuß gegen bie Kälte gewickell hatte und erzählte dabel, 1 daß nun bald das Chriſtkindchen kommen werbe, mae, dieſer Zeit war es laugſam dunkel geworben. „So,“ ſagte ſie zu den Kindern,„bleibt hier hübſſch ſitzen, ch will einmal nachſehen, oh es ſchon da war; wenn 5 klingelt, daun dürft ihr kommen.“ Ter Kranke lag in einem traumhaften“ Maee% ſah einen Engel burch's Hiumer ſcheben,(Ganz le 15 ing der ab und zu und erfüllte den ganzen Rauiſ mit ſe Glanze, Schelte auf Schei ſhe trug er bel, Dann ſtellte er e Lichterbaunm in die Mitte des Tiſches; zulelht hreſtele er 4. ſegnend die Arme aus, dann verſchwand er, Jeht. 10 Kranke die Aute auf und da— it nichte eer ſſch in bie 5 nicht, dle mdg uog Aungl 200 gvo uebnz Udavz 53 210 doog ug! u Ibog udupazegness ueavar 8 douuva udbnzz usg snuv ugt 910 u ueupn deg be ee deun Aee dn nee „enu nobo 955 9 Sdocp jeig ou usbo ne dugo u Gudahgan gobulg de Utouseln pin cp Abg uubech Agerle 22 n eebe ief 400 5 aupcht uabns udaozz 1 10 0 Jun 9 9 dient maeun Jcptu 8„Ipits“ fug! an Jun ezeadg uduleld ueg ol 59 qudloggelg ing uobid uſdut acpzu ng gva nocu 18 Aho! olu „8 Luvß gun hog udzoſzog ſr Svat ufe 101 Sbe uin na uso nd nnolt bungors 5 1 z6“ aocutg gusgz Sguscppane sog iqg gun nabogß wocene feamle I%gußz sva gui soc“ Sog aiut goj“ gusgofladggzun neen eneee bnued 0 dnlbg 5 ohhdaſcp uobieule duntz 80 Auusg 49— nuvg Sban uozjogog ne ueqo eabtoat pil duejec uudogd nenjog ne Ipoaind 110 0 ee ahleuti zvaßß duldg 40 dhg sjo gyvgß zdg ud 17 5 ol ouhe aolloſgach 495 zuv biqupjbun ohleulanm„eavchn kuscbpungagz s ueufsſch neg pi bunag gueg nobiſzeg ub aneg 11 5 e joſpich moufol ou aiu uc nog 100 8 poae5l dutaes dieg hagegen G jozavat ubupz Uot: uiel ne goginzcz 79155 0 gun zu guich dugioc— gunzueltogz ud“ 0 ur dututiſg ausel osgeg lag ne gaubf anh aagn! 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Die Aelteren in der Gemeinderatsſitzung warſen nur ganz verſtohlene Blicke nach Bauer Ohm, die Jüngeren hingegen konnten das Sticheln und Witzeln nicht laſſen. „Nee, Jochen Ohm, daß Dir das paſſieren kann! Zwanzig Jahre hat dein Vater ſelig in dem Gemeinderat geſeſſen, und du ſein Einzigſter läßt dir von Gärtner Wegner den Platz nehmen! Ja, wenn der Menſch Pech hat!“ Und dabei puften ſie ſich gegen⸗ ſeitig und lachten dazu; ſie waren ſicher, wenn das Gerede noch weiter ging, gabs die ſchönſte Keilerei, und die war ihnen höchſt willkommen. Statt deſſen aber ſchlug Bauer Ohm mit der Fauſt auf den Tiſch, daß das Tintenfaß des Dorfſchulzen einen gewaltigen Hopſer machte, warf ſeinen Stuhl um und knallte die Tür hinter ſich zu. Das hatten die wenigſten erwartet und einige Minuten herrſchte faſt feierliche Stille, dann ging der alte Stellmacher Criſchan zu Gärtner Wegner, legte ihm die Hand auf die Schulter und ſagte treuherzig:„Tätſt beſſer mein Sohn, du hieltſt Frieden mit dem Mann, ich kenn ihn von klein an, er iſt ſonſt ein ganz guter Kerl, aber wenn er in Wut gerät, kennt er ſich nicht, da iſt ihm auch alles gleich, ob es ins Zuchthaus geht oder gerad⸗ wegs in die Hölle.“ „Ich verſteh Euch nicht, Vater Criſchan“, antwortete Weg⸗ ner,„inwiefern halte ich denn keinen Frieden mit dem Mann? Kann ich denn dafür, wenn Ihr mich in den Gemeinderat wählt, und iſt es meine Schuld, wenn die Liesbeth mich zum Manne ge⸗ nommen und dem reichen Bauer einen Korb gegeben hat? Oder bildet ſich etwa der Ohm ein, ich wollte ihm einen Poſſen ſpielen, als ich mir das Grundſtück neben ſeinem Hof gepachtet habe? Er irrt ſich gewaltig.“ „Wir alle meinen“, verſetzte Vater Criſchan, und kraute ſich bedenklich hinters Ohr,„Ihr hättet Euch können auch ein an⸗ deres Land pachten, als gerade dicht neben Ohms Hof, das gibt doch natürlich Hader!“ „Sechs Jahre habe ich mit meiner Liesbeth in Ruh und Frieden auf dem Gutshof gewohnt, und ſind ja auch während der Zeit mit Ohm kaum zuſammengetroffen, als höchſtens mal in der Kirche, als nun aber unſer guter Herr Graf kommt, und mir den Pachtacker anbietet, daß ich mir da eine Gärtnerei anlegen kann, mir ſogar noch Geld zum Hausbau und für die Treibhäuſer an⸗ bietet, da ſollte ich wohl ſagen, nee, Herr Graf, ich will lieber Gärtnergehilfe bleiben, behalten Sie Ihr Land und Ihr Geld, denn ich will den Bauer Ohm nicht zum Nachbar haben, den hat meine Frau vor ſechs Jahren mal als Freier abgewieſen? Na, das wäre ja noch ſchöner! Aber nun alleſamt Gute Nacht, ich ſahr morgen zum Weihnachtsmarkt und habe außerdem eine Kir⸗ chendekoration zu machen, da heißt es, früh aufſtehen.“ 5 „Sollen wir Euch nicht lieber nach Hauſe bringen, Wegner,“ fragten einige Männer,„der Ohm, deucht uns, brütet Unheil, er iſt ein Wüterich!“ „Dank Euch, Jungens, aber ich ter!“ Damit g gens t und niſcht wei⸗ Wegner hinaus, r doch nicht ein unbeſtimmtes Angſtgefühl unterdrücken, erſt als er in ſeinem Hauſe war, wurde ihm wohler Da hatte er ſich umſonſt geängſtigt, Der Ohm würde ſich beruhigen und doch zuletzt auch einſehen, daß er an allem nicht die geringſte Schuld trug, und befriedigt gab er ſich zur Ruhe. 5 Drüben aber im Nachbarhauſe ſtierten aus der Bodenlucke ein paar brennende Augen in die Finſternis hinaus, Bauer Ohm überſah von hier aus die Gärtnerei Wegner, und ſchüttelte drohend die Fäuſte, während er zwiſchen den Zähnen wilde Ver⸗ wünſchungen hervorſtieß: „Wart du Halunke, wart, einmal komm auch ich an die Reihe, einmal ſollſt du heimgezahlt bekommen, was du mir angetan, ſcheinheiliger Hinterliſter, o, du, du, der du dein Haus mir zum Trotz neben dem meinen geſetzt, du, der du dich eingeſchlichen haſt bei allen, daß ſie mich, den einzigen Sohn, hintenangeſetzt haben, und du an der Stelle des verſtorbenen Vaters im Gemeinderat ſitzt, wart, den Platz nehm ich dir, fort ſollſt du von hier, weg, mir aus den Augen! Der rote Hahn ſoll noch morgen auf deinem Dach krähen, und wenn du vom Weihnachtsmarkt nach Hauſe kommſt, findeſt du die Beſcherung vor. Ha ha, aber in mir ſoll ein Jubeln ſein, und dein und deiner Liesbeth Heulen iſt dann meine Weihnachtsfreude. Nachher mögen ſie mich packen und mich ins Loch ſtecken, geradeaus geſtehen will ich es ihnen. Ja, Rache, Rache!“ Faſt taumelnd ſtieg Jochen Ohm die Treppe hinunter, machte aber dabei ſoviel Geräuſch, daß die alte Magd vor Schreck aus ihrer Kammer ſtürzte.„Herr, Herr,“ ſchrie ſie,„was macht Ihr oben in der Nacht auf dem Boden! Brennts?“ „Scher dich in deine Kammer, ſchweig,“ herrſchte er ſie an, „du weckſt mir die Knechte.“ Als er dann in ſeinem Bett lag, wälzte er ſich hin und her, kein Schlaf kam in ſeine Augen, er ſand keine Ruhe. Er ſtand auf, ſah nach der Uhr, legte ſich wieder hin und doch, es war unerträglich! Endlich kleidete er ſich an, holte ſich aus der Küche die Petroleumflaſche, legte ſich Streichhölzer zurecht, ſetzte ſich an das Fenſter, das zum Grundſtück des Nachbarn hinausging, und wartete. Schlag vier Uhr wurde es in der Gärtnerei lebendig. Und wenige Zeit darauf fuhr der Wagen hoch mit Blumentöpfen und Dekorationspflanzen bepackt vom Hof. Vorn ſaß Wegner, neben ihm, bald bis zur Unkenntlichkeit in Pelz und Tücher eingehüllt, die blonde Liesbeth, ſeine Frau, hinten hockte der Gärt⸗ nergehilfe. So jetzt ans Werk! Ohm reckte die mächtige Geſtalt, und ei wildes Feuer leuchtete aus dem übernächteten Geſicht. Er faßte die Petroleumflaſche und ſchlich leiſe aus dem Hauſe. Zum Glück war kein Schnee gefallen, ſondern der Boden war hart gefroren. So werden ſie mich am Ende noch nicht einmal gleich faſſen, lachte Ohm grimmig auf, aber es iſt gleich, ganz gleich, nur nieder mit ihnen, nieder! Mit einem Satz war er über den niedrigen Zaun und ſtand nun auf dem Grundſtück des Verhaßten. Ha, ſollte hier ein Feuerchen brennen, auflohen ſollte es gen Himel., und er wollte zuſehen, wie es brannte, wie es ziſchte und knatterte, wie die Flamme wuchs, wie ſie leckte., wie ſie um ſich griff, wie ſie alles, was ſie umfing, verzehrte. Ohm ſetzte ſich auf eine Bank. ſein, er war der Herrſcher, morgen ſchon war alles hier zu Ende, alles in Schutt und Aſche, der Tag der Rache war da! Plötzlich fuhr er mit einem unterdrückten Schrei, hoch, wie aus der Erde gewachſen ſtand eine kleine Geſtalt vor ihm, und ein weinerliches Stimmchen ſagte: „Ach, Onkel, weiß du nicht, wo lieb Mutter und lieb Vater hingegangen ſind, Eta iſt ſo allein, Eta fürchtet ſich ſo, lomm, nimm mich auf den Arm und bring mich zur Mutter.“ Und als ſie nun die kleinen Aermchen zu ihm aufreckte, glitt das Umſchlagtuch, das ſie ſich ganz verkehrt umgewickelt hatte, zu Boden, und im Zwielicht der Morgendämmerung glich die kleine Geſtalt in dem weißen Nachtkittel einem leibhaftigen Engel. Ein Zittern befiel Jochen Ohm, ein Schauer durchrann ſeinen Kör⸗ per. Herr Gott, er hatte das Kind ganz vergeſſen, richtig, Lies⸗ beth hatte ein Kind, oder hatte Gott, den er böllig in ſeinem Zon außer acht gelaſſen hatte, ihm in der letzten Minute einen Engel geſandt, geſchah ein Wunder? 5 „Wo kommſt du her“, murmelte er,„wer biſt du?“ „Eta heiß ich, und lieb Mutter iſt weg, und Eta friert ſo!“ Da ſetzte Ohm die Flaſche hin, nahm das Kind auf den Arm, hüllte es ein, und ſtand da, wie im Traum. Zwei Aermchen ſchlangen ſich um ſeinen Hals und ein blondes Köpfchen legte ſich ſchlaftrunken an den ſeinen. „Trag Eta ins Bettchen und bleſb bei Eta!“ Da ging Ohm dem Hauſe zu, klinkte die unverſchloſſen ge⸗ weſene Haustür auf, und betrat mit dem Kinde die Schlafſtube der Eheleute, legte zunächſt das Kind auf ein Bett, machte Licht und legte es dann in ſein Bettchen. Dabei zitterte er aber viel mehr, als das Kind. Und nur immer an die Stirn mußte er ſich faſſen, um dabei zu fühlen, daß alles wahr, wirklich wahr und kein bloßer Traum ſei. Die Kleine dachte aber jetzt nicht an Schlafen, ſie fing an, dem fremden Onkel zu erzählen, daß heuie abend das Chriſt⸗ kindchen kommt, daß es für Eta eine Puppi bringt, und für den Onkel etwas recht Spaßiges, damit der arme Onkel nicht ſo trau⸗ rig ausſehen ſollte, ſondern viel und toll lachen müßte. Und je weiter das Kind plauderte, je mehr ſchmolz die Eisrinde um Jochems Herz. Und als dann die Kleine eingeſchlafen war, er das Licht gelöſcht und leiſe aus der Haustür trat, war er ein an⸗ derer. Draußen ſchien die Welt auf einmal ganz anders auszu⸗ ſehen, vorbei die Rachegedanken, vorbei der Rauſch, er war er⸗ wacht! Er blickte hinauf gen Himmel, an dem die Sterne am Verlöſchen waren, ſah hinüber nach ſeinem Hauſe, dem Erbe ſeiner Väter, und unwillkürlich wallte es wie ein Dankgebet heiß in ihm auf. Was hatte er tun wollen, war er denn ganz von Sinnen geweſen, wohin hatte er ſich von der Wut, von dem Neid leiten laſſen? Von jeher waren die Ohms ehrliche, anſtändige Menſchen geweſen, nicht einer hatte die Ehre des Hauſes beſudelt, und er, der letzte ſeines Stammes, war nahe daran geweſen, zum Mörder des unſchuldigen Kindes, zum Brandſtifter zu werden! Der letzte Ohm wandert kurz nach dem Tode des Vaters ins Zuchthaus? D, es war nicht auszudenken, und unwillkürlich faltete Jochem Ohm die Hände und zwiſchen den Zähnen, die ihm vor Schreck über ſich ſelber, vor Angſt vor dem Furchtbaren, dem er durch ein Kindlein enkronnen war, aufeinanderſchlugen, ſtieß er ein Ge⸗ löbnis zu dem Ewigen hervor.„Ich will ein anderer werden, will alles Schlechte abſchütteln, will das Haus der Ohms rein halten, hier im Angeſicht des Himmels, des Hauſes meiner Väter und des Nachbars Haus gelobe ich es. Ich will ein anderer werden!“ Langſam ſchritt Jochen Ohm dem Zaun zu. Da ſah er die Petroleumflaſche ſtehen, ein Griff, und jenſeits des Zaunes zer⸗ ſchellte ſie in tauſend Stlücke. Den ganzen Tag faſt ſchloß ſich Ohm ein, er war für nie⸗ mand zugänglich, immer wieder trieb es ihn nach dem Fenſter, damit er beobachten kann, was im Gärtnerhauſe vor ſich ging, und als die Gärtnersleute heimkehrten, almete er hoch auf. Als nun der heilige Abend kam, händigte er ſeinen Leuten ein Geldgeſchenk ein, und gab ihnen den Abend frei, damit ſie ihn bei ihren Anverwandten verbringen konnten. Als dann vom Kirchlein her die Weihnachtsglocken läuteten, als ein jeder ſich auf den Weg machte, die Chriſtmeſſe zu beſuchen, ſtand Ohm und lauſchte andächtig auf das Läuten. Dann. als die Glocken ver⸗ ſtummt waren, ging auch er langſam den Weg zur Kirche. Da das Kirchlein die Menge der Gläubigen heute nicht faſſen konnte, war auch er mit noch vielen anderen gezwungen, am Eingang ſtehen zu bleiben. Da hörte er neben ſich ein lantes Flüſterſtimmchen: er, guck doch da iſt der gute Oukel, der Eta ge⸗ er, und gleich zupfke jenan energiſch „Du, Onkel, Mutter hat ſehr geſchimpft, daß Eta in den Garten gelauſen iſt, ſag ihr doch, daß ſie das Chriſtkindchen nicht abbeſtellt?“ 10 Weiter hörte Ohm nichts mehr, ſchnell verließ er ſeinen Platz, und ging davon. In ſeinem Kopf hämmerte es, und ſeine Beine ſchienen ihm faſt den Dienſt zu verſagen. An die Möglich9„. keit, daß das Kind ihn wieder erkennen würde, trotz der Müdig keit und der kleinen Lichtkerze in der Schlafſtube, hatte er mik keinem Atemzug gedacht. Jetzt wird das Kind erzählen, daß er im Garten war, dann werden die Leute auch die Scherben der Flaſche finden, die er vergeſſen hatte, zu beſeitigen, und zum Schluß würde der letzte Ohm doch wegen verſuchter Brandſtif-. tung ins Gefängnis wandern. Er ſchauderte zuſammen, und mußte doch unwillkürlich denken, daß kaum ein Tag vergangen war, daß ihm dieſer Gedanke ganz vertraut, daß es ihm pöllig 9l geweſen war, ob er ins Zuchthaus wanderte, oder in den 8 ozu der wilde Jähzorn den Menſchen treiben kann! Zu Hauſe angekommen, ließ ſich Jochen ſchwer auf das harte Sofa fallen und überlegte, was zu machen ſei. Wie lange er hier geſeſſen, wußte er nicht, ob eine Stunde oder gar zwei, nur als jemand an ſeine Tür klopfte, ſuhr er auf, wurde aber gleich⸗ zeitig geblendet von den vielen Lichtern, die auf einem kleinen Tannenbäumchen befeſtigt waren, und dieſes Bäumchen wurd von Klein⸗Etas Händchen feſt umklammert, ganz vorſichtig ge⸗ tragen. Hinter der Kleinen aber traten Wegner und Frau Lies⸗ beth ins Zimmer. 1 „Onkel, Du ſollſt wieder gut ſein mit lieb Vater und Mutter und der liebe Gott hat geſagt, Friede auf Erde“, ſagte die Kleine und während der Vater das Bäumchen auf den Tiſch ſtellte, trat Liesbeth mit ausgeſtreckten Armen auf Ohm zu, und mit tränen⸗ erſtickter Stimme ſagte ſie:„Ach Bauer Ohm, habt vielen herz⸗ lichen Dank für das, was Ihr an unſerem Kinde getan habt, wie ſollen wir es Euch vergelten? Ihr ſeid wohl früh aufgeſtanden und ſaht das Kind im Garten herumirren? Ach, wir hatten in Eile vergeſſen, die Tür zuzuſchließen, wenn Ihr nicht geweſen wär't, hätten wir unſer Kind erfroren aufgefunden. Habt innigen Dank, und wollen wir nun nicht wieder gute Freunde ſein, Jochen? Sag doch ja!“ Ach Liesbeth,“ und Jochen preßte die Hände der Frau feſt in den ſeinen,„dankt mir nicht, ich bin ein ganz ſchlechter Kerl.“ „Sprecht nur nicht weiter, Ohm,“ ſagte nun auch Wegner, „Ihr habt edel gehandelt an uns, und nie im Leben werde ich es Euch vergeſſen, was Ihr an uns getan habt, und gut Nachbarn wollen wir Dir jetzt auch ſein, Jochen, und glaubt mir, mauch anderer würde mir auch grollen, wenn ich ihm ſolche gute Fran wegſchnappte, wie meine Liesbeth iſt.“ „Onkel, ich ſchenk Dir auch meine alte Puppl, ich hab 13 jetzt eine neue, oder willſt Du lieber Pfefferkuchen 7“ fragte Klein⸗ Eta.— 2 755 Da konnte Jochen nicht anders, er riß das Kind in ſeine Arme und während er es wortlos an ſich preßte, rannen ihm die hellen Tränen in den Bart. 5 5 Soldatentreue. Eine Weihnachtsgeſchichte von Zudwig Bl ü m cke. „ Y Kachdr verbote Intereſſe: Saiſon 1909/10: Enkkörnk vom 112—18⸗12: 484 000, totale Ernte: 10 609 000; 1908/09: 882 000, tot. Ernte: 13 825 000; 1907/08: 941 000, tot. Ernte: 11 572 000; 1906/07: 1 085 000, tot. Ernte: 13 511 000; 1905/06: 608 000., totale Ernte: 11 346 000. Hauſſiers erblickten hierin eine Beſtätigung ihrer kleinen Ernte⸗ ideen und ſie werden hierin ermutigt durch Nachrichten aus dem Süden, wonach im ganzen nur noch 500 000 Ballen zum Ent⸗ körnen ſein ſollen. Die ſüdlichen Lokomärkte waren feſt und effek⸗ tive Baumwolle iſt gut gefragt. Einige Hauſſiers haben bei dem Aufſchlage ausverkauft, andere hingegen haben neu gekauft. Aus Texas treffen Klagen ein über ungenügenden Regenfall für die nächſtjährige Ernte. Die Induſtrielage in Mancheſter iſt zu⸗ ſriedenſtellend. Marktbericht. (Wochenbericht von Jonas Hoffmann.) * Neuß, 23. Dez. Die Nähe der Feiertage machte ſich in der vergangenen Woche bereits ſehr fühlbar, ſodaß die Umſätze auf dem Getreidemarkte äußerſt gering waren. Wenngleich das Ausland einelziemlich feſte Grundſtimmung zeigt, mußten ſich an unſerem Markte Weizen und Roggen einen Preisrückgang infolge verſtärkter Zufuhren gefadem laſſen. Hafer, Gerſte und Mais konnten dagegen ihren Preis⸗ ſtand behaupten. Weizen⸗ und Roggenmehl ſind gleichfalls ſtill und preishaltend. Weizenkleie unverändert. Tagespreiſe: Weizen bis M. 197, Roggen bis M. 148, Alter Hafer bis M. 170, neuer Hafer bis M. 150 die 1000 Kilo. Weizenmehl Nr. 000 ohne Sack bis M. 27.25. Roggenmehl ohne Sack bis M. 22 die 100 Kilo. Weizenkleie mit Sack bis M..25 die 50 Kilo. Das billige Angebot in ſchwimmenden Rübölſaaten hat die Kaufluſt angeregt, ſo daß das Geſchäft in den letzten acht Tagen etwas lebhafter war. Die Preiſe konnten ſich infolge⸗ deſſen befeſtigen. Leinſaaten, die zu Anfang der Berichtswoche einer weiteren Ermattung ausgeſetzt waren, zeigen in den letzten Tagen eine weſentlich feſtere Haltung. Ungünſise Be⸗ richte aus Argentinien veranlaßten die Verkäufer zu weſent⸗ licher Erhöhung ihrer Forderungen. Rückkäufe der erſten Hand in neuerntigen Saaten, ſowie größere Käufe Amerikas in Leinöl trugen dazu bei, die feſte Stimmung zu verſchärfen. Erdnüſſe haben gleichfalls im Preiſe angezogen, doch waren die Umſätze infolge des geringeren Angebotes unbedeutend. Leinöl ſtellte ſich bei reger Nachfrage erheblich teurer, wohin⸗ gegen Erdnußöl ſtill und vernachläſſigt iſt. Der Bedarf in Riülböl bleibt zu letztnotierten Preiſen ein recht befriedigender. Rübkuchen ſind matter und wenig beachtet. Tagespreiſe: bei Abnahme von Poſten Rüböl ohne Faß bis M. 57 ab Neuß. Leinöl ohne Faß bis M. 78 die 100 Kilo Parität Geldern. Erdnußöl ohne Faß aus Koromandelnüſſen bis M. 63, aus Bombaynüſſen bis M. 68 die 100 Kilo ab Neuß. Mannheimer Handels⸗ und Marktherichte. Getreide. (Originolbericht des„Mannheimer Generalanzeigers“). In der abgelaufenen Woche nahm die Tendenz im Ge⸗ treidegeſchäft infolge höherer amerikaniſcher Kurſe eine etwas feſtere Haltung an; indeſſen iſt die Kaufluſt der Konſumen⸗ ten noch gering. Vor den Feiertagen will alles abwarten. Mais feſt. Hafer behauptet. Roggen behauptet. Wir notieren: Laplata⸗Weizen, disponibel, je nach Quali⸗ tät, M. 22.75, Rußweizen, je nach Qualität, M. 21.75—23.75, Northern Manitoba 1. Dezbr.⸗Januar M. 24.25, 2. M. 23.50, 3. M. 23, 4. M. 22.50, Landroggen M. 16, ruſſiſcher Roggen M. 16.50, ruſſiſcher Hafer, je nach Qualität, M. 16.75—19, Laplatahafer M. 16—16.50, Futtergerſte M. 12.25, Laplata⸗ mais Dezember⸗Lieferung M. 14 per 100 Kilo brutto mit Sack, ſonſt alles per 100 Kilo netto ohne Sack, bahnfrei⸗ Mannheim⸗Ludwigshafen. Mühlenfabrikate. [Driginalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“). E. Mannheim, 23. Dez. Wenn auch der Handel in allen Mühlenfabrikaten, einesteils wegen der nahenden Feier⸗ tage und andernteils wegen der ſeit längerer Zeit langſam fallenden Tendenz des Rohproduktes auf dem Weltmarkt, all⸗ mählich mehr und mehr ſtockte, ſo waren die Mühlen und Groſſiſten im Mehlhandel ſeit den letzten Wochen bis zur Stunde ſtärker als im ganzen Jahre mit Verladungen und Abwicklungen früher getätigter Abſchlüſſe beſchäftigt. Wei⸗ zenmehl, was, wie gewöhnlich vor Weihnachten, haupt⸗ ſächlich in den beſſeren Sorten abgerufen wurde, konnte kaum genügend fabriziert werden. Nicht ganz ſo ſtark war verhält⸗ nismäßig der Verſand von Roggen mehl. Hiergegen wur⸗ den aber die Futterartikel überaus ſtark bezogen. Es iſt dieſes ein Beweis, daß man im nun begonnenen Winter einen eintretenden Mangel an Viehfutter befürchten zu müſſen glaubte, aber demſelben zeitig und kräftig zu begegnen ge⸗ ſonnen war, was ſich um ſo leichter bewerkſtelligen ließ, als das Angebot verhältnismäßig zu billigen Preiſen gemacht und durch ſtärkere Anſtrengungen der Mühlen das Mahl⸗ quantum möglichſt zu vergrößern, unterſtützt werden konnte, und auch, wenn der kleine Waſſerſtand den Transport des Rohproduktes nicht lange hemmt, noch weiter unterſtützt wer⸗ den wird. Geſtern und heute ſchien die Kaufluſt erloſchen zu ſein, von größeren Abſchlüſſen war nichts bemerkbar. Nominell werden notiert: Weizenmehl Nr. 0 M. 30.50, desgleichen Nr. 1 M. 28.50, desgleichen Nr. 3 M. 25.50, desgleichen Nr. 4 M. 21.50, Roggenmehl Baſis Nr. 0⸗1 M. 22.75, feine Weizen⸗ kleie M. 9, grobe Weizenkleie M..50, Roggenkleie M..75, Weizenfuttermehl M. 13.10, Gerſtenfuttermehl M. 12, Rog⸗ genfuttermehl M. 14. Alles per 100 Kilo brutto mit Sack ab Mühle, zu den Konditionen der„Vereinigung Süddeutſcher Handelsmüßhlen“. Südfrüchte. (Driginalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“). Die Hauſſe in Dampfäpfeln hat weitere Fortſchritte gemacht, und ſind die Preiſe auf M. 57 per 50 Kilo eif an⸗ gelangt! Die Beſtände ſollen äußerſt knapp ſein. Wie weit dies richtig iſt, läßt ſich von hier aus nicht beurteilen. Amerikaniſche Faßäpfel ſind infolge der hohen Dampfäpfelpreiſe gefragt. South⸗Weſtern notieren M. 33, Canadien⸗FJancy M. 49 per 50 Kilo cif. ziehen, da die Vorräte ebenfalls ſehr minimal ſind. Ap ri⸗ koſenmark andauernd feſt, bei guter Nachfrage, wiederum M. 1 höher. Kalif. Pflaumen finden nach wie vor gute Beachtung, da man mit den ſerbiſch⸗bosniſchen dieſes Jahr wenig zufrieden iſt. Korinthen haben im Preiſe etwas nachgegeben, notieren aber immerhin noch ca. M. 46 eif Rotterdam. Calamatafeigen bleiben unverändert feſt, da von drüben keine Offerten vorliegen. Haſelnußkerne haben im Preiſe etwas nachgegeben, dagegen werden ſolche auf ſpätere Abladung höher gehalten. Mandeln disponibel ſehr knapp und wurden dafür bis M. 178 bezahlt. Roſinen, Kiup⸗Karaburnu, in Säcken M. 34. Kiſten M. 36 per 50 Kilo eif. Leder. (Driginalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“). Für Chevreaux iſt die Nachfrage geringer, dagegen hat ſich dieſelbe für Box⸗Calf gebeſſert.— Rind⸗ und Roßſchuhleder verzeichnen nur mittelmäßige Umſätze. Chevreauxlackleder finden prompt Käufer. Ziegen⸗ in und Schafleder ſind ohne Intereſſen.— Die Preiſe ſind feſt. Marktbericht der Deutſchen Staerke⸗Verkaufsgenoſſenſchaft, E. G. m. b. H. über Kartoffel⸗Fabrikate. Mannheim, Berlin, Magdeburg. Die in unſerem letzten Bericht angedeutete freundliche Situation des Marktes fand für den Verlauf des Geſchäftes in der vergangenen Woche nicht nur ihre Beſtätigung, viel⸗ mehr hat ſich ein gänzlicher Umſchwung der Marktlage ein⸗ geſtellt. Deckungskäufe der Spekulation, ſowie Meinungs⸗ käufe vollzogen ſich in großem Umfange bei ſteigenden For⸗ derungen, ſo daß das flottante Material an Offerten gänzlich verſchwunden iſt und ſtellen ſich die Notierungen heute be⸗ trächtlich höher wie zuletzt. Das Angebot der Fabriken bleibt trotz der heraufgeſetzten Preiſe minimal, da viele derſelben die Produktion der ganzen Campagne verſchloſſen haben, oder auch die weitere Entwick⸗ lung des Marktes für Kartoffelfabrikate abwarten wollen. Die eingetretene Beſſerung dürfte daher anhalten und weitere Fortſchritte machen, zumal der Konſum unzulänglich gedeckt iſt und nach den vorliegenden Anfragen zu urteilen, bald zu neuen belangreichen Erwerbungen ſchreiten wird, trotzdem um die jetzige Jahreszeit ſonſt derartige Transaktionen eigentlich nicht zu erwarten ſind. Holland hält mit noch vorhandenen Beſtänden unentwegt auf M. 22—23 ab dortige Häfen, ohne ſelbſt dazu anzu⸗ bieten. Holz. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“). Während der abgelaufenen Berichtswoche hat ſich die Situa⸗ tion am Brettermarkt nur wenig geändert, doch verlautet, daß im kommenden Jahre die Bautätigkeit etwas intenſiver einſetzen wird und ſo hoffen die Hän ler auf einen ſtärkeren Verbrauch mit Beginn des Frühjahrs. Große Vorräte in alten Brettern ſind nicht mehr vorhanden. Die Sägewerke ſind aber in vollem Betrieb, um für die wohl bald zu erwartenden größeren Aufträge gerüſtet zu ſein. Die Lage des Brettermarkts gilt als zuverſicht⸗ lich, Die Einkäufe der Groſſiſten waren erheblich, denn den Säge⸗ werken ſind ſchon eine Anzahl anſehnlicher Abſchlüſſe zugegangen. Freilich reichen dieſe für längere Beſchäftigung nicht aus, dazu bedarf es noch den Eingang einer weiteren Anzahl Beſtellungen. Die Groſſiſten ſträuben ſich aber zunächſt noch, Aufträge zu er⸗ teilen, weil die von den Sägewerken geforderten Preiſe zu hohe ſind. Aber durch die hohen Rundholzpreiſe wird es den Werken wohl kaum möglich ſein, niedrigere Forderungen zu ſtellen. Am Rundholzmarkt bildet immer noch der Einkauf in den Wäldern das Hauptintereſſe. Die dort erzielten Preiſe überſchreiten die Taxen mitunter erheblich; ſo wurden in letzter Zeit Erlöſe bis zu 114 Prozent der Einſchätzungen erzielt. Wochenbericht über den Viehverkehr vom 19.—24. Dezbr. 1910. (Driginalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“). Der Rindermarkt war gut beſchickt. Der Auftrieb an Großvieh betrug 1019 Stück. Der Handel war mittelmäßig. Preiſe pro 50 Kg. Schlachtgewicht: Ochſen M. 76—92 (M. 42—50), Bullen(Farren) M. 70—80(M. 39—45), Rinder M. 70—86(M. 36—44), Kühe M. 48—72(N. 23 bis M. 34.50). Auf dem Kälbermarkt ſtanden am 19. Dezbr. 340 Stück, am 22. Dezbr. 491 Stück zum Verkaufe. Geſchäftsverkehr lebhaft. Preiſe pro 50 Kg. Schlachtgewicht M. 85—100 (M. 51—60). Auf dem Schweinemarkt ſtanden am 19. Dezbr. 1698 Stück, am 21. auf 22. Dezbr. 1468 Stück. 50 Kg. Schlacht⸗ gewicht koſteten M. 69—71(M. 54—56) bei lebhaftem Ge⸗ ſchäftsverkehr. Der Pferdemarkt war mit 85 Stück Arbeitspferden und 95 Stück Schlachtpferden beſchickt. Der Handel mit Arbeits⸗ pferden und mit Schlachtpferden war mittelmäßig. Preiſe für Arbeitspferde M. 300—1200, für Schlachtpferde M. 30 bis M. 160 pro Stück. Der Markt für Milchkühe war nicht beſchickt. Der Ferkelmarkt war mit 321 Stück beſucht. Handel war lebhaft. Pro Stück wurden M.—15 bezahlt. Die eingeklammerten Zahlen bedeuten die Preiſe nach Lebendgewicht. An franzöſiſchem Schlachtvieh war aufge⸗ triehen: 24 Ochſen M. 78—92, 39 Farren M. 70—80, 59 Kühe M. 76—86; Handel war ſchleppend. gandwirtſchaft. Bekämpfung der Rebſchädlinge. 55 Zur Vernichtung der Winterpuppen müſſen nach⸗ ſtehend angeführte Arbeiten ſtreng eingehalten werden: 1. Abreiben der alten Rinde an den Rebſchenkeln(mit Fauſt⸗ handſchuhen, Meſſingdrahtbürſten oder mit der bloßen Hand). Dieſe Arbeit muß bis ſpäteſtens Ende März, jedenfalls vor dem Um⸗ graben, erfolgen. Die abgeriebene Rinde muß tief untergraben oder am beſten geſammelt und verbrannt werden. Vorteilhaft iſt es, die Rebſchenkel hinterher zu kalken. Gegen das Abreiben wird von manchen geltend gemacht, daß die abgeriebenen Rebſtöcke leichter erfrieren würden. Dieſe Anſicht iſt aber durch zahlreiche Verſuche Kalif. Aprikoſen und Birnen ſind in beſtän⸗ dig guter Nachfrage, und werden auch deren Preiſe bald an⸗ widerlegt. Das Abreiben der Rebſchenkel gehört zu den allerwich⸗ tigſten Axbeiten der Schädlingsbekämpfung, weil Hierdurch nicht allein die Winterpuppen der Traubemwpickler, fondern auch Fahr⸗ reiche andere, ebenfalls unter der Borke überwinternde Schädlinge vernichtet werden. Die Springwürmer, die im Markgräflerlanb 3z. B. großen Schaden anrichten, die immer mehr überhand nehmen⸗ den Rebenſchildläuſe und die am Bodenſee häufige, Zwergwuchs der Reben verurſachende Milbe(Phyllocoptes vitis) kommen hierbei vor allem noch in Betracht. 2. Ausſtechen der Puppen aus den Ritzen der Pfähle mittels Nadeln uſw. Die Pfähle ſollen glatt ſein, ohne Riſſe, Splitter oder Rinde. Alte Pfähle, die dieſen Anforderungen nicht entſprechen, ſind durch neue zu erſetzen. Es iſt vorteilhaft, die Pfähle über Winter in flachen Haufen auf den Boden zu legen, damit die Pup⸗ pen durch im Boden befindliche Pilze vernichtet werden. 58 3. Die Stroh⸗ und Weidenbänder müſſen bis Ende März ent⸗ fernt und verbrannt werden. Das gleiche gilt für die hängen⸗ gebliebenen dürren Trauben, die auch Puppen enthalten können. 4. Beim Schnitt darf man keine hohlen Zapfen ſtehen laſſen, in welchen ſich die Heu⸗ und Sauerwürmer verpuppen könntem. Man ſchneide alſo etwa 1 Zentimeter über dem Knoten ſcharf ab. 5. Das abgeſchnittene Rebholz und die nicht gebrauchsfähigen Pfähle ſind bis ſpäteſtens Anfang April aus dem Rebberg zu enk⸗ fernen und bis zu dem genannten Zeitpunkte zu verbrennen, damit aus den darin befindlichen Winterpuppen die Motten nicht aus⸗ ſchlüpfen können. Von Mitte Mai ab ſollen alte, zur Hälfte mit Wein, Zucker⸗ waſſer oder Tropfbier gefüllte Konſervenbüchſen im Weinberg auf⸗ gehängt werden. Die Motten fangen ſich von ſelbſt in der Flüſſig⸗ keit. Die Methode iſt ſehr billig und überall durchführbar. Das Fangen der Motten mit Klebefächern iſt nicht überall durch⸗ führbar aus Mangel an Arbeitskräften oder der hohen Unkoſten wegen. Der Mottenfang iſt mehrfach vorzunehmen, weil nicht alle Motten gleichzeitig ausſchlüpfen. Ueber die Zweckmäßigkeit des Mottenfanges ſind die Anſichten geteilt. Es leuchtet ja auch ein, daß nicht überall die Verhältniſſe ſo ſind, daß man ohne weiteres die Ergebniſſe des Mottenfanges auf alle Weinbauländer über⸗ tragen könnte. Wo es ſich um ein abgeſchloſſenes großes Reb⸗ gelände handelt, in welches nicht immer von neuem Motten zu⸗ fliegen können, iſt der Mottenfang ſicher erfolgreich, dafür haben wir genügend Beweiſe. Man darf aber nicht etwa glauben, daß jede gefangene Motte einer Vernichtungszahl von etwa 30—40 Würmern des erſten Entwicklungskreiſes gleichkomme, denn von 100 gefangenen Motten ſind noch nicht die Hälfte Weibchen und von dieſen haben auch nicht mehr alle Gier im Leibe. Wir dürfen darum annehmen, daß von den gefangenen Motten nur etwa 30 Prozent Weibchen ſind, die noch Eier im Leibe tragen. Für die Vernichtung des Traubenwicklers kommen aber nur die Eier tragenden Weibchen in Betracht. Am beſten und billigſten ſtellt man zum Mottenfang Schulkinder an, die unter Leitung Erwachſener nach und nach alle Weinberge der Gemarkung nach Motten abſuchen. Die Kinder klopfen zu dieſem Zweck mit einem Stab an die Rebſtücke und ſchlagen mit einem mit Raupenleim beſtrichenen Fächer nach den auffliegenden Motten, die dann an dem Fächer haften bleihen. Geſchäftliches. Schlafloſigkeit und Nervenſyſtem. Daß die Schlafloſigkeit auf das Nervenſyſtem einen höchſt ſchädlichen Reiz ausübt, iſt bekannt. Die abſolute Ruhe aller Organe läßt das Gehirn beſon⸗ ders intenſiv arbeiten. Sorge und Leid vergrößern ſich geradezr ins Gigantiſche und faſt ſtets erſcheint das Bedrückende noch düſterer als es, bei Licht beſehen, iſt. Wir alle haben mehr ode minder eine tiefe Antipathie gegen die Finſternis und ein altes Sprichwort ſagt:„Die Nacht iſt keines Menſchen Freund“. In de Tat: Plötzlich aufzuwachen und ſtundenlang im Finſtern ſich ſeinen Gedanken überlaſſen zu müſſen— kommt einer Tortur gleich. Glücklicherweiſe hat man in neuerer Zeit ein Mittel ges funden, das die Pein Nachtwachender bedeutend zu lindern, oft gänzlich zu beſeitigen geeignet iſt. Man hat nämlich entdeckt, daß die ſanfte Helligkeit diskreten Lichtes ſoforr das nerven⸗ erregende Unbehagen, die bange Beklemmung nerſcheucht und oft direkt einſchläfernd wirkt. Vorzüglich bewährt und ſehr beliebt ſind für dieſen Zweck Glafey⸗Nachtlichte. Der Spezial⸗Name— Glafey⸗Sonnenblock— das Nachtlicht ohne Oel— iſt ein treffend gewählter, denn dies zartweiße, blockförmige Lichtchen verbreitet in dem beigegebenen grünen Glaſe einen eigenartigen ſanften Glanz, der den wohltuenden und erfreuenden Eindruck milden Sonnenlichts erweckt. Sehr praktiſch— zumal für Kranken⸗ und Wochenſtuben— iſt auch Glafeys Nachtlichte⸗Getränkewärmer (zerlegbar), der bei Nutzung der Heizkraft vom Glafey⸗Sonnen⸗ block bis zu zwei Liter Flüſſigkeit heiß hält!— Glafey⸗Sonnen⸗ block reſp. Glafey⸗Nachtlichte⸗Getränkewärmer ſind überall vor⸗ rätig, wo nicht, kann letzterer vom Fabrikanten G. A. Glafey, Nürnberg 171 gegen Nachnahme von 85 Pf. oder gegen Einſen⸗ dung von 75 Pf. franco direkt bezogen werden. Gegen Einſen⸗ dung von 25 Pf. erfolgt die Zuſendung eines— Nachtlichtes ohne Oel— Glafey⸗Sonnenblock—, dem ein Glas vornehmſter Form beigelegt iſt. Die Firma G. A. Glafey beſteht ſeit 1908. Müller⸗Extra⸗Wettbewerb. Die Jury hat ihre Entſcheidung getroffen. Die große Anzahl origineller Einſendungen hat die Firma Matheus Müller veranlaßt, außer den vorgeſehenen Preiſen noch weitere 2 dritte, 5 vierte, 5 fünfte und 4 ſechſte Preiſe für aus Müller⸗Extra⸗Korken hergeſtellte Gegenſtände zu verteilen.— Den erſten Preis von M. 1500 erhielt die Maler Liſe Netke, Berlin, für einen ſehr originellen und künſtleriſchen Falſtaff.— Den zweiten Preis von M. 800 Jean Schmitz, Düſſel⸗ dorf für ein Schiffsgeſchwader. Einen zweiten Preis und d Prämie von M. 1500 für die größte Anzahl verwendeter Korken erhielt David Fechtner, Berlin.— Dritte Preiſe von je M. 200 Kunſtmaler Paul Scheurich, Berlin für eine Schaubude mit ſehr originellen Jahrmarktsfiguren, Bildhauer Richard Langer, Berli für einen d' Andrade als Don Juan und Hermann Franz, Mü chen für eine Gruppe humoriſtiſcher Korkenmännchen.— Bi Preiſe erhielten: Louis Kock, Hameln für eine Wanduhr. D Verband Rheinland der deutſchen Reichsfechtſchule für ein R klameſchild. J. R. Dretſch, Wurzen für einen Rauchtiſch, Wilhel Kürſchner, Berlin für denſelben Gegenſtand. Louis Kapßer, Ho Weſterwald für eine Burg Rheinſtein.— Fünfte Preiſe: Weber, Frankfurt a. M. für 1 Mühle, Ludwig Höche, Halle a. für einen Turm, Karl Schmidt, Stuttgart für ein Stadttor, Irt H.., Kiel für 1 Tablett, Frau Direktor., Wilmersdorf für einen Koſtümfrack.— Sechſte Preiſe: Hermann Panzer, Düſſel⸗ dorf, für ein Plakat, Anton Willems, Düſſeldorf, für Schabrett, Albert Rahm, Mannheim, für einen rahmen Franz Briſach, Godesberg für eine Der außerordentlich günſtige Ausfall hat die Firma Mathe Müller veranlaßt, das Preisausſchreiben für das Jahr 1911 erneuern. 5 Titeratur. 1 Ueber Patentſchutz von W. Brund. Wirklich zeitgemäße trachtungen ſind es, welche der in dieſer Materie erfahrene Verf über Patentverwertung u. Patentſchutz auſtellt. Die prägnanten A führungen müſſen jedermann einleuchten, zumal ſie allen Patenk⸗ nachſuchenden einen beachtenswerten Wink für den Schutz ihrer Rechke geben. Zweckmäßig erſcheint Brunod's Vorſchlag hinſichtlich des Et ſpruchverfahrens.(Der Manufkriptdruck iſt im Verlag W. Pormette Berlin 8. 14, erhältlich. 1,0% 95 Hof-Möbelfabrik DARMHSTADT Telephon 35 OBrossh. Hess, Hoflieferant — Ausstellungshäuser: Elisabethen-Str. 34 und Zimmer-Strasse 2 u. 4. Fabrikgeb. Kirschenallee 12 En detail 9268 eneral⸗Auzeiger. HKaiserl. Russ. Hoflieferant (Abendblatt. Mannßbeim, 24. Dezember 1910. Turin 1992:. Cold. Medaille St. Louis 1994: CGold. Medaille Mannheim 1907: Gold. Medaille Darmstadt 1901: Flakette Darmstadt 1994: Plakette Darmstadt 1908: Plakette Erstklassige Möbelfabrik von Weltruf. Bervorragend leistungsfähig in bezug auf Qualität, Formenschönheit und Preise. Ständig wechselnde Ausstellung von mehreren hundert HKompletten Wohnungs-Einrichtungen in allen Preislagen. Sämtliche Räume, auch die einfachsten, sind von ersten Künstlern entworfen. Eigenes Atelier für Innen-Architektur. Franko-Lieferung Dauernde Garantie Zeichnungen und Vorschläge Kostenlos höchste Sicherheſt gegen Feuer u. Einbruch 22 Stück vorratig in allen Grössen. 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Quartal 1911 ein. 12228 Probenummern werden auft Wunsch für die 5 von 8 Tagen gern gewährt, jedoch nur direkt von der 5 einfachste und anlagen fecer belledigen Nan daln n Raben n r drüſen zurü lauwarmem erhältlich). 85 (Anfragen werden nur dann beantwortet, wenn die Abonne⸗ mentsquittung beiliegt. Anonyme A. fragen wandern in den Paz erkorb. Mündliche ſowie ſchriftliche Auskünfte werden nicht Exteilt.) 8 Abonnent Fr. E. Angenommen die Linie des Prinzen Max käme zum Erlöſchen, ſo gibt die Beantwortung der Frage, welche Dynaſtie in dieſem Falle an die Stelle der zähringiſchen zu treten hätte, das vom Großherzog Karl erlaſſene Haus⸗ und amilienſtatut vom 4. Oktober 1817, das für einen weſentlichen Beſtandteil der Ver⸗ ffungsurkunde vom 22. Auguſt 1818 erklärt worden iſt. Das Statut ſtimmt, daß die Thronfolge auf die männliche Nachkommenſchaft derjenigen badiſchen Prinzeſſin übergehen ſoll, die dem Großherzog Farl, dem Schöpfer des Statuts verwandſchaftlich am nächſten ſtand. Es iſt daher die mänuliche Nachkommenſchaft der Fürſtin Joſephine on Hohenzollern(zweite Tochter des Großherzogs Karl) als nächſt⸗ berechtigt anzuſehen. Abounent R.., Jena. Wir haben uns vergeblich bemüht, in den Nachſchlagewerken den Verfaſſer des Gedichtes zu ermitteln. Abonnent W. H. Sie erfahren die Adreſſe des Zirkus auf Au⸗ ſrage mit bezahlter Antwort bei der Redaktion des Artliſt, Düſſeldorf. Abounent L. H. 1. Sommerſproſſen ſind kaum zu entfſernen. Mau pinſelt einige Monate lang morgen und abends folgende Miſchung auf das Geſicht: Salmiak 4 Gr., Salzſäure ½% Gr., Glyzerin 30 Gr., lac virginis 50 Gr. Erfolg mehr als zweifelhaft. 2. Miteſſer und ſonſtige Hautunreinlichkeiten ſind meiſt auf Verſtopfung der Talg⸗ Abonnent E. L. Wir haben Ihre Anfrage bezüglich der Ein⸗ wohnerzahl genannter Orte nur nicht beantwortet, weil wir das Ergebnis der letzten Volkszählung abwarten wollten. Sobald die von uns eingeforderten offigiellen Ziffern dieſer Tage in unſerem Beſitze ſind, werden wir Sie Ihnen an dieſer Stelle mitteilen. ————— ̃ ̃ ̃ ͤK——.—... ̃ ̃ ĩ ˖ꝓ————— zogen. hat ihren Friedrichſtraße Abonnent zuläſſig ſein, Auffaſſungen h gemäߧ 1565 kannt werden. Mitglieder; Miiglieder hat Iaſſen; Alter Bild von der — Abonnent L. B. Das neue Abonneut D. B. ſpruch auch verjährt. zeß aber vorbringen. Abonnent. Ihre erneute An uführen. 18 at. 1 Man wäſch aſſer und Herba⸗ Hierauf ſtreicht man wodurch die Talgköpfe herausgedr Geſicht mit Coldeream ein, Leinwandläppchen ſanft abgeſtrichen wird. Bis Anfang d. J. war Ihr Loos noch nicht ge⸗ Verzeichnis erſcheint im Januar. Ende Januar 1911 unter Angabe der Serie nochmals anzufragen. Abonnent H. E. Die deutſche Eiſenbahnſpeiſewagen⸗Geſellſchaft Hauptſitz in Berlin. Ein Zweigbureau befindet ſich in Köln, betriebe überhaupt nichts zu tun hat. bei der Steuerbehörde anzufragen, SMNANNHEIN Patent.Hleipdampf 14 Legierungenu. Metalle. Eisembahnschienen, Gruben- Expedition hochwertigst Lelstungen schienen ete. zu Bau- und Gleiszweeken neu und gebrauent. Berlin., Kronenstrasse 37. 98te bis Uber la. Gas- u. Siederohre, nahtlos und geschweisst Dampfkraft- H. R. Unſeres Erachtens wurde ein ſolches Verfahren ſofern der betreffende Handwerker mit dem Wirtſchafts⸗ Immerhin empfiehlt es ſich, da dieſelbe manchmal beſondere F. bier. 1. Da Ehebruch vorliegt, kann die Ehe B..⸗B. geſchieden werden. der Vorſtand nur dann, Eltern ſtellt eine mit Zuchthausſtrafe bis zu 5 Jahren bedrohte Kup⸗ pelet darl bei mildernden Umſtänden kann auf Gefängnisſtrafe er⸗ Abonnent A. Sch. Ein auch nicht eingetragener d. h. nicht rechts⸗ fähiger Verein kann verklagt werden, klagen können nur alle wenn er dazu Vollmacht der Es genügt ſtatutariſche Vollmacht. Abonuent C. F. 20. Auf einen Prozeß köunen Sie es ankommen denn einmal haften Sie nicht, weil Sie keinen Auftrag zum Weitererſcheinen des Inſerats gegeben haben und dann iſt der An⸗ Die Verjährungseinrede müſſen Sie im Pro⸗ frage gibt ein abſolut unklares Ihrem Schwiegervater den Be⸗ System Lentc. eignetes Objekt zu kaufen geſucht. Offerten unter Nr. 42670 an die Exped. ds. Bl. Uf Zirka 200 qm kühles Parterrelager mit Bureau und eventl. 4 Zimmerwohnung per 1. April zu mieten, oder ge⸗ M. Marum, Mannheim Tel. 7000, 7001, 7002. Tel.-Adr.: Marum. Grosses Lager ILE 10262 --Träger, Monier-Eisen Stabeisen, Bleche aller Art. Weissbleche, verzinkte, verbleite und Zinkbleche. Halbzeug wie: Knüppel, Blöcke ete. RWoheisen, Ferro- mit beste Fabrikate vorteilmatfte Preise, feruer: Gas- u. Siederohre in Ausschuss u. alt. Vorrat ber en. 200e Fennen. 10262 Alumimfm im Rlöchen, Rlechen ete. Vorratslisten u. Offerten auf Wunsch gerne zur Verfügung. ———————.— ͤ ͤ——————— t das Geſicht jeden Abend mit oder Zucker⸗Seife(in jeder Drogerie die Haut mit einem Meſſerrücken, ückt werden. der am anderen Morgen mit einem trag als Darlehen verſchuldeten, ſo müſſen Sie auch jetzt noch den Erben den auf ſie fallenden Anteil bezahlen. Ihr Schwager darf aber nicht mit den an Ihre Schwiegermuütter zu zahlenden Unterhalts⸗ beträgen aufrechnen. Letztere kann nach wie vor auf Zahlung der⸗ ſelben beſtehen. Ihre Verurteilung wegen der Schuld au den Schwiegervater iſt alſo noch möglich, ebenſo aber auch die Verurtei⸗ lung Ihres Schwagers wegen der rückſtändigen Unterhaltsbefträge, die aber Ihre Schwiegermutter einklagen muß. Ehrenbürger. Die Verleihung des Ehrenbürgerrechts erfolgt durch den Stadtrat und iſt eine Auszeichnung für hervorragende Verdienſte um das Gemeinweſen. Beſondere Rechte und Befug⸗ niſſe ſind mit dieſer Auszeichnung, die lediglich als ein Ehrentitel zu betrachten iſt, nicht verbunden. Eine geſetzliche Beſtimmung iſt in der Städteordnung über das Ehrenbürgerrecht nicht ent⸗ halten. Abonnent Th. H. 22. Sie müſſen auf jeder Redaktion um Weglaſſung des Artikels erſuchen. Abonnent H. S. Ob die Miete in monatlichen Raten voraus oder nach Umlauf des Monats bezahl wird, hat mit der Kündigung gar nichts zu tun. Bei monatlicher Zahlung iſt auch mypnatliche Kündigung und hat dieſelbe, ſofern keine anderen Bereinbarungen getroffen worden ſind, ſpäöteſtens am 15. des Monats zu erfolgen. Abonnent H. K. Nach dem Neuen Schulgeſetz werden nur ſolche Kinder aufgenommen, die bis zum 30. April das ſechſte Lebensjahr vollendet haben. Das Kind wird erſt Oſtern 1912 zum Schulbeſuch zugelaſſen. Dann reibt man das Wir bitten 2. Das Verhalten der F SS 2 8· 8. 88. . 8 C