Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 30 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. ———— In ſerate: (Badiſche Volkszeitung.) 42 der Stadt Mannheim und um gebung. Anabhängige Tageszeitung. Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Die Colonel⸗Zelle.. 28 Pfg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Kedaktionsbureaus Redaktion 3877 Auswärtige Inſerate 30„ in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. We Verlags⸗ eeeeee Schluß der Jnſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 3 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. ee Nr. 18. Mittwoch, 11. Jauuar 1911. Abendblatt.) Oeſterreichs neue Regierung. (Von unſerem Wiener Korreſpondenten.) tz. Wien, 9. Jan. Der glückliche Bienerth ſteht jetzt an der Spitze des dritten Miniſteriums, das ſeinen Namen trägt. Wann wird er ſeine vierte Regierung bilden? Für die Ewigkeit iſt natürlich kein Miniſterium geſchaffen, aber das neue Kabinett Bienerth weiſt alle Zeichen einer kurzbefriſteten Lebensdauer auf; es ſieht ſehr„proviſoriſch“ aus. Von dem letzten Miniſterium Bienerth unterſcheidet ſich das gegenwärtige vor allem dadurch, daß es noch weniger erbgeſeſſene Parlamen⸗ tarier zu ſeinen Mitgliedern zählt als das vorhergegangene Kabinett. Das wäre freilich nicht das größte Uebel, ja man als einen Vorzug buchen. Allein es ſoll nicht vergeſſen werden, daß Freiherr von Bienerth im November 1908 aus⸗ zog, um eine parlamentariſche Regierung, das heißt ein aus Abgeordneten zuſammengeſetztes Miniſterium zu bilden, hinter dem eine feſtgefügte Gruppierung von Parteien ſtehen ſollte. Dieſe Aufgabe hat der Miniſterpräſident zwar nie aus den Augen verloren, aber das Schickſal wollte es, daß er von ihrer Vollführung immer weiter abkam. In der neuen Regierung begegnen wir außer dem Kabinettschef noch vier bereits im Amte befindlichen Miniſtern. Dazu gehört der Landesverteidigungsminiſter, der als Offizier außerhalb des Parteilebens ſteht, und der Juſtizminiſter Dr. von Hochenburger, der ſich als frei⸗ heitlicher Deutſcher auf dem richtigen Platze befindet. Da⸗ gegen iſt es ſehr zu bedauern, daß das Unterrichtsminiſterium keinen neuen Chef erhielt. Graf Stürgkh hat ſich in der letzten Zeit alle erdenkliche Mühe gegeben, um ſeine gute Vergangenheit vergeſſen zu laſſen und ſich den anſpruchs⸗ vollen Klerikalen auf das Beſte zuempfeh⸗ len. In den HSänden eines ſolchen Mannes iſt die Er⸗ ziehung der Jugend ſchlecht geborgen; gerade Oeſterreich würde einen Kultus⸗ und Unterrichtsminiſter brauchen, den mehr um den Unterricht als um die Förderung einer einzelnen Kirche beſorgt iſt. Als vierten im Amte gebliebenen Miniſter müſſen wir Herrn Dr. Weißkirchner begrüßen. Der Günſtling Dr. Luegers, der es als ehemaliger kleiner Wiener Magiſtratsbeamter gar herrlich weit brachte, iſt einer der Häupter der chriſtlichſozialen Partei, die von Hauſe aus den Kampf gegen das„Kapital“ geführt hat und die heute mehr eine Bauernpartei als eine Partei der Großſtadt iſt. Man kann ſich alſo ungefähr vorſtellen, wie ſehr ſich Dr. Weiß⸗ kirchner zum Handelsminiſter eignet. Unter den neuen Männern fällt zuerſt Herr Profeſſor Dr. Glombinski, der Obmann des Polenklubs, auf, der einzige Abgeordnete, der der Regierung zuwächſt. Herr Glombinski iſt Profeſſor der Nationalökonomie; nun aber ſoll er das Eiſenbahnminiſterium leiten. Man kann nicht ſagen, daß das Eiſenbahnweſen dem polniſchen Politiker voll⸗ ſtändig unbekannt iſt, denn er hat ſeine politiſche Karriere als. „Vermittlungsreiſender“ gemacht, der zwiſchen Wien und Lemberg und zwiſchen Wien und Kitzbühel gar viel herum⸗ fuhr. Wenn der gelegentliche Aufenthalt in einem reſervier⸗ C ͤT reen könnte dies angeſichts der öſterreichiſchen Verhältniſſe ſogar ten Schnellzugsabteil erſter Klaſſe dazu genügt, die Fach⸗ kenntniſſe zu erwerben, die ein Eiſenbahnminiſter haben ſoll, dann kaugt der polniſche Parteimann für ſeine neue Miſſion. Auch Herr Glombinski wird ſich weniger um ſein eigentliches Amt als um die Uunterbringung von polniſchen Protektionskindern bekümmern und dies iſt gewiß keine Empfehlung. Bisher ließ man es genug ſein, daß das Finanzminiſterium mit Günſtlingen der polniſchen Abgeord⸗ neten vollgepfropft wurde; jetzt jedoch ſoll wahrſcheinlich die „Poloniſierung“ des Eiſenbahnminiſteriums in aller Stille erfolgen. Außer Herrn Glombinski hat Freiherr v. Bienerth nur noch höhere Staatsbeamte neu gewonnen. Unter ihnen fällt beſonders Dr. Robert Meyer, der nunmehrige Finanz⸗ miniſter, auf. Er ſteht im Rufe eines bedeutenden Gelehrten und gehört ſeiner Geſinnung nach zum liberalen deutſchen Bürgertume, Seine Perſönlichkeit wird aus dem Miniſterium der kleinen Männer allenfalls hoch herausragen. Die Polen, die der Regierung ſeit Jahr und Tag gar viel zu ſchaffen geben, ſind auch durch einen zweiten Miniſter im Rate der Krone vertreten: durch den bisherigen Sektionschef Ritter v. Zaleski. Für ihn gilt das Wort, daß der Apfel nicht weit vom Stamme falle, denn ſchon ſein Vater war ein polni⸗ ſcher Landsmannminiſter. Endlich hat Freiherr von Bienerth auch nicht die Tſchechen vergeſſen, obwohl dieſe es ablehn⸗ ten, offiziell in die Regierung einzutreten. Darum wurde bloß ein höherer tſchechiſcher Staatsbeamter in das Kabinett aufgenommen: der Sektionschef Karl Marek, dem das Arbeitsminiſterium zufiel. Wer wird dem dritten geänderten und doch weſensgleichen Miniſterium Bienerth parlamentariſche Gefolg⸗ ſchaft leiſten? An die Schaffung einer aus den Deutſchen, Polen und Tſchechen zuſammengeſchweißten Arbeitsmehrheit im Abgeordnetenhauſe kann man ja jetzt noch weniger denken als früher, da die Bemühungen um eine Verſtändigung zwiſchen den Deutſchen und Tſchechen in Prag ſchmäh⸗ lichgeſcheitert ſind. Durch die Umgeſtaltung der Regie⸗ rung haben ſich allerdings die Beziehungen zwiſchen Freiherrn von Bienerth und den Polen gebeſſert, ſo daß der Polenklub jetzt wieder als Schutzgarde in Betracht kommen kann. Nur ſchade, daß die Zeiten ſchon vorüber ſind, in denen man ſich auf die Treue des Polenklubs verlaſſen konnte. Immerhin wird der Polenklub vorausſichtlich eine Weile dem Winke ſeiner zwei Vertrauensmänner in der Regierung folgen. Die deutſchen Chriſtlichſozialen werden weiter zu Freiherrn von Bienerth ſtehen. Dasſelbe gilt für die Mitglieder des deutſch⸗ freiheitlichen Nationalverbandes, wenngleich die letzten Tage eine kleine Mißſtimmung hervorgerufen haben. Eine ſchwache Majorität wäre alſo vorhanden. Von den Tſchechen iſt für die nächſte Zeit nichts Anderes als Oppoſition zu erwarten. Indes, der Ton macht die Muſik und der Ton dürfte in der Zukunft etwas freundlicher als in der Vergangenheit ſein. Das dritte Miniſterium Bienerth iſt den Tſchechen eben durch die Perſon des Miniſters Marek nähergerückt. Die ganz Un⸗ zufriedenen werden die Südflawen und die Sozialdemokraten ſpielen; die einen ſind auf Freiherrn von Bienerth böſe, weil er ſie nicht mit einer Miniſterwürde bedacht hat, die anderen wollen, von ihm nichts wiſſen, weil ſie ſich ſeit Jahren in eine wütende Feindſchaft hineingeredet und hineingeſchrieben haben. Das Intereſſante an dem Grolle der Sozialdemo⸗ kraten gegen den gegenwärtigen Miniſterpräſidenten iſt aber, daß bahinter nicht unbeugſamer Radikalismus ſteckt, ſondern — Liebe für den früheren Miniſterpräſidenten Ba e 3„ Politische Aebersſcht. Maunheim, 11. Januar 1911. 1535 E 4g. 55 sp. Straßburg, 10. Jan.(Von unſ. Korreſp.) Unter allen Städten Elſaß⸗Lothringens war Metz die ſtillſte, die Ver⸗ körperung der politiſchen Kirchhofsruhe. Die Metzer Preſſe wurde einſt vom Staatsſekretär von Puttkamer als Muf preſſe im Landesausſchuß geprieſen, die lothringiſchen A geordneten galten als die Muſterknaben des reichsländiſch Parlaments und wenn nicht ab und zu Biſchof Benzler i kirchlichen Angelegenheiten etwas lauter als ſeine Kolle auf den deutſchen Biſchofsſitzen geweſen wäre, man hätte für politiſch tot gehalten. Doch ſo war nur die Meinung Außenwelt und der erſte Eindruck des Fremdlings. Wer längere Zeit in Metz lebte, wußte wohl, daß er auf einer Pulverfaß ſitze, das joden Augenblick losgehen konnte. würde hier zu weit führen, alle die Gründe anzuführen, halb in Metz der Verſchmelzungsprozeß zwiſchen den einhei ſchen und eingewanderten Elementen hinter dem der anderen reichsländiſchen Städte zurückgeblieben iſt. Nicht zum gering⸗ ſten ſcheint es mir davon herzurühren, daß gerade die Lot ringer Bepölkerung viel mehr als die elſäſſiſche beſtri von den ſchönen Worten des ſeinem Denken und Füß franzöſiſch⸗chauviniſtiſchen Klerus. Sofort nach 1870 ſich der lothringiſche Klerus an die Spitze der Jugend⸗ lings⸗ und Männer⸗Organiſationen, Vereinen, die unte Maske der gegenſeitigen Unterhaltung etc. die Bevölke für die franzöſiſchen Ideen zurückgewinnen wollen. Zu gehört in erſter Linie der„Lorraine ſportive“, deſſen Str kundgebungen vom letzten Sonntag überall großes Auff erregt haben. Wir wollen hier nicht über die Berecht des Verſammlungsverbotes ſtreiten— nach unſerer Mein war dasſelbe durchaus gerechtfertigt— wir wollen nur dies von Zentrumsſeite beſtritten wird, feſtſtellen, daß di Polizei abſolut korrekt vorging. Dem Räumungsgebot unter allen Umſtänden Folge geleiſtet werden müſſe bedauernswerten Krawalle werden nunmehr, wie auch aus ihrer Preſſe hervorgeht, Waſſer auf die Mühle der rea tionären Parteien ſein, denen die Verfaſſungsvorlage als eit zuweit gehende Konzeſſion erſcheint. Es kann daher gar nit genug betont werden, daß die große Maſſe der reichsländ Bevölkerung in Frieden mit Deutſchland und ſeinen Bewo nern leben will und dieſen Krawallen völlig fernſteh antwortlich für ſie kann nur jene kleine, aber umſo Gruppe gemacht werden, die geführt von den national Abbés den„eulte du passé“ im Reichsland weit wollen, unbekümmert um die Folgen, die ihre Handlun weiſe trägt. 85 Feuilleton. Aeſthetik und Kuuſtgeſchichte. Von Dr. Theodor Alt. Die Kunſtgeſchichtsſchreibung verfügt von ſich aus über kein Fundament der äſthetiſchen Wertbeurteilung. Das hat der Frei⸗ burger Philoſoph Jonas Cohn noch vor kurzem überzeugend dargetan. Wohl aber muß ein Aeſthetiker über dasjenige Maß von Keuntnis der Kunſtgeſchichte verfügen, das er braucht, um allge⸗ meine Prinzipien der äſthetiſchen Wertbeurteilung feſtzuſtellen und an Hand der Erfahrung auf ihre Richtigkeit zu prüfen. Ein weitergehendes Maß ſolcher Kenntniſſe nehme ich für mich nicht in Auſpruch, wohf aber dieſes. Aeſthetik iſt jedoch nicht bloß Sache der Philoſophie, ſondern auch des wirklichen Lebens, auf deſſen Beobachtung jedes Urteil über die Darſtellung gegebener Dinge durch die Kunſt mit beruht. Und dies will ich zum Schluſſe an dem Beiſpiel erläutern, wegen deſſen kurzer Erwähnung Herr Dr. Wichert mich eines„hochmütigen“ Angriffs auf die moderne Kunſthiſtorik geziehen hat. Ich muß es tun, weil der Name Wölff⸗ lins von ihm genannt worden iſt. Daß ſie den Kern der Frage nach der Exiſtenzmöglichkeit des modernen Bewegungsrealismus S len es ee 4— 30 in der bildenden Kunſt berührt(Degas, Rodin), will ich nur bei⸗ 135 läufig erwähnen. Das iſt aber eine jener Fragen der Wertbeurtei ⸗ 125 lung, welche die Kunſthiſtorik naturgemäß nicht zu löſen vermag. 88. Wölfflin hat bei Beſprechung des Dürer'ſchen Pferdes auf dem 510 Stich„Ritter, Tod und Teufel“ behauptet, das Pferd des Colleoni der ſelben Seite vorwärts genommen ſind“. Dieſe Gangart der Pferde wird jedoch„Paß“ genannt, und nicht Schritt. Das Pferd des Colleoni in Venedig von Verrocchio wie das des Gattamelata Padua von Donatello ſind Paßgänger. Wolfflin ſagt ferner, bmme im Schritt nicht vor, daß zwei Füße über Kreuz zu⸗ gehe richtigen Schritt, und dieſer beſtehe darin, daß„die Beine gleich gehoben ſeien, ſondern nur im Trab. Acht von 24 der be⸗ kannten Momentaufnahmen von Anſchütz beweiſen jedoch das Gegenteil dieſer Meinung. Nach Baumeiſters durch Dr. Knapp neu bearbeiteter„Anleitung zur Kenntnis des Pferdes“ S. 275/6 iſt der Schritt eine aus Paß⸗ und Trabbewegungen gemiſchte Gangart und wegen dieſes fortwährenden Wechſels ſehr ſchwer darzuſtellen. Der Paßgang iſt leicht darzuſtellen und wäre vermöge ſeiner Einfachheit die einzig monumentale Gangart, wenn ſie vom modernen Publikum verſtanden würde. Aber Paß iſt eben nicht Schritt. Aus ſeiner irrigen Vorausſetzung folgert jedoch Wölfflin: „Ein moderner Künſtler würde einfach ſagen, Dürer habe Trab darſtellen wollen. Daß aber trotzdem der Eindruck des Trabens ausgeblieben iſt, muß Dürer doch auch„geſehen“ haben(J. Wenn er aber das Schreiten mit einer unwirklichen Beinſtellung gab, ſo tat er damit nichts anderes, als was man in Deutſchlandimmer getan hatte“(z. B. Schongauer). Ebenſo die kleine Reiterſtatue Karls d. Gr. aus dem 12. Jahrhundert. Folglich, ſchließt Wölfflin, hat Dürer dieſe Bewegung dem Pferde eines Italieners und ſeiner ſchriftlichen Erläuterung ab⸗ geſehen. Man verzeiht mir nun wohl, daß ich dieſe Argumentation als eine unglaubliche bezeichnet habe; doppelt unglaublich im Munde eines Mannes, wie Wölfflin. Wäre der von ihm ge⸗ wünſchte Beweis aber geführt, ſo würde dies noch lange nicht beweiſen, daß Dürer nicht auch ſelber imſtande geweſen wäre, ein Pferd im Schritt nach der Natur zu zeichnen. Zeichnete er doch z. B. acht Jahre früher das Pferd des reitenden Todes in einer anderen Schrittbewegung von großer Suggeſtionskraf Der richtige Schritt kann von der bildenden Kunſt infolge der Unbeweglichkeit ihrer Werke nur durch ein Sammelbild von verſchiedenen Phaſen der Bewegung veranſchaulicht werden. Dieſes Sammelbild iſt in gleicher Weiſe wie von Lionardo und Schon⸗ gauer oder Dürer von einer Reihe anderer Künſtler ſelbſtändig gefunden worden. Jedenfalls wurde es von allen Künſtlern der Neuzeit ſtets ebenſo gegeben. Nun könnte man ja ſagen, das Lionardo. Dies hätte auch elwa für das Standbild He Sammelbild beruhe auf Konvention, und es ſtamme doch vos in Paris ſeinen guten Sinn. Es wird jedoch völlig ungla und beweislos, wenn man erwägt, daß Thorwaldſen wie S und Rauch, Begas und Eberlein, die Franzoſen Rochet, Idre der famoſe Tierbildner Fremiet, daß zuletzt Adolf Hildebra⸗ ſeinem Bremer Bismarckdenkmal das Pferd im Schritt auch nie ſo dargeſtellt haben, wie Verrocchio das des Colleoni, ſondern alle ebenſo wie Dürer. Und nicht nur die Bildhauer, ſondern Maler wie Adolf Menzel haben es ſo für gut befunden, vo man ſchwerlich ſagen wird, ſie hätten ſich nicht nach der Ne ſondern nach einer Konvention gerichtet. Ja noch einen Ma will ich erwähnen, der Herrn Dr. Wichert beſonders intereſſ dürfte, den franzöſiſchen Illuſtrator Guy, der von Julius M Graefe zum Vater des Degas'ſchen Bewegungsimpreſſionism geſtempelt worden iſt. Dieſer hat das Pferd im Schritt ebenfa dargeſtellt, wie Albrecht Dürer, alſo ganz auf die alte Art wurde viel Aufhebens von ſeinem Impreſſionismus gema⸗ dem Herr Heymel eine Reihe ſeiner Illuſtrationen ern hatte, die jetzt wohl auch käuflich zu haben oder ſchon ve ſind, wie die Trübner'ſchen Bilder. Die Erinnerung an ganze kunſtgeſchichtliche Material(nicht bloß an die freilie zu faſſende Naturerſcheinung) muß Wölfflin aus dem Ge entſchwunden geweſen ſein, als er das Dürerpferd analyſi als einzig aus einem jitalieniſchen Vorbild erklärbar bezei oder er wird zu der Behauptung gedrängt, daß in der Tat Schrittgänger der Neuzeit nach dem verlorenen Modell Lion gebildet worden ſeien. Aber das Pferd von Schongauer, und aus dem 12. Jahrhundert auch? Wilhelm non Polenz; zu ſeinem 50. Geburtstag.— 14. Januf Der bedeutendſte Dichter der neuen deutf deſſen prachtvolle Schilderungen des norddeutſchen Le „Büttnerbauer“ und„Grabenhäger“ als di 2. Seite. Geueral⸗Auzeiger(Abendblatte) Mannheim, 11. Jauuar, Nur ein Gutes hat der Krawall. Und das iſt ſein zu⸗ fälliges Zuſammenfallen mit den ſozialdemokratiſchen Kund⸗ gebungen gegen die Verfaſſungsvorlagen. Während jene in aller Ruhe verlaufen ſind, war es den Schützlingen des Klerus vorbehalten, hier vor der entſcheidenden Sitzung im Reichstag die ganze Arbeit der letzten Jahre in wenigen Stunden wieder zunichte zu machen. Möge daraus erkannt werden, wo das Deutſchtum im Reichsland ſeinen Feind zu ſuchen hat. Nicht die ſozialdemokratiſchen Arbeitermaſſen ſind es, ſondern das reichsländiſche Zentrum und ſeine nationaliſtiſchen Poli⸗ tiker, wie Wetterls und Genoſſen, vor denen das Deutſchtum ſich hüten und gegen die es in dem Verfaſſungsentwurf Vorſichtsmaßregeln treffen muß. Zentrum und Polen. Ueber eine Unſtimmigkeit zwiſchen Zentrum und Polen führt die„Köln. Volksztg.“ bittere Klage. Sie ſchreibt: Bekanntlich wurde von dem verſtorbenen Grafen Balleſtrem die Aeußerung kolportiert, man müſſe„die Polen aufs Maul ſchlagen“. Dieſer angebliche Ausſpruch iſt ſchon wiederholt berichtigt worden. Die Schleſiſche Volkszeitung erklärt nun nochmals, daß Graf Balleſtrem nur in einer privaten Unterredung mit dem verſtorbenen Abgeordn. Szmula eine ähnliche Wendung gebraucht habe, die ſich aber nur auf eine einzelne beſtimmte Perſönlichkeit bezog. Es iſt in hohem Maße bedauerlich, daß polniſche Blätter, auch ſolche, welche man zur ge⸗ mäßigten Richtung zu zählen pflegt, wegen dieſer Aeußerung ſo oft die heftigſten Angriffe gegen den Grafen Balleſtrem gerichtet haben. Auch auläßlich des Todes des Grafen haben polniſche Blätter dieſem ausgezeichneten Manne im Hiublick auf jene Aeußerung wieder eine gerechte Würdigung verſagt. Kann man denn eine im öffentlichen Leben ſtehende Perſönlichkeit von der Bedeutung und den Verdienſten des Graſen Balleſtrem nach einem im Unmut gefallenen Worte be⸗ urteilen! Und dazu iſt das Wort noch in einer privaten Unterredung gefallen! Die polniſchen Blätter, welche es angeht, ſollten endlich auf⸗ hören, mit dieſer Aeußerung immer wieder zu operieren, ſie können dadurch nur Mißſtimmung in den weiteſten deutſchen katholiſchen Kreiſen erregen. Dieſe ganz ungemein ſanfte Drohung der„Köln. Volks zeitung“ mit Trübung der Freundſchaft des Klerikalismus zu den Polen wird letztere ſicher nicht abhalten, das Zentrum ſchlecht zu behandeln, ſoweit dieſes ſich nicht zum blinden und unterwürfigen Diener und Vertreter der nationalpolniſchen Intereſſen und Ziele macht, und auf der anderen Seite werden die Gehäſſigkeiten der radikalen polniſchen Preſſe gegen den Grafen Balleſtrem das Zentrum nicht abhalten, das Polentum im Kampfe gegen den preußiſchen Staat zu ſtärken durch Wahlhilfe und Anfeuerung in der Preſſe, um immer aufs neue zu beweiſen, daß die Karlsruher Zeitung recht hat, wenn ſie mahnt, doch nicht mehr von der Reichs⸗ feindſchaft des Zentrums zu ſprechen! Nach dem Moderniſteneid. Unter dieſem Titel beſchreibt„ein römiſcher Prieſter, der gern ein deutſcher Prieſter ſein möchte“, im„Neuen Jahr⸗ hundert“ die Seelenqualen, die er wegen der ihm aufges zwungenen Leiſtung des Moderniſteneides erdulde. Auch er habe ihn geſchworen. Mit wunder Seele, der Not gehorchend. Rüchſichten auf Verwandte und Vekannte, die Rückſicht auf ſein Alter, in dem man keinen anderen Beruf mehr ergreifen könne, wenn man auch nicht gerade in ſchlechten Verhälkniſſen ſei, hätten ihn dazu gebracht. Was ſind wir Prieſter noch nach dem Cid? ruft er aus. Sklaven Roms! Der deutſche Staat hat uns preisgegeben. Die ſpaniſchen und italieniſchen Kardinäle machen mit uns deutſchen Prieſtern, was ſie wollen. O, daß wir keine deutſche Kirche haben, wie die Ruſſen ihre ruſſiſche Kirche, daß wir deutſchen Prieſter nicht vaterländiſch geſinnt ſein dürfen, daß wir mit Leib und Seele an Rom verkauft ſind.. Kann ein Prieſter, der das Denken abgeſchworen hat, noch Lehrer des Volkes ſein?. Wir haben unſere Dummheit beſchworen. Das Volk, das wir belehren ſollen, wird und muß rückſtändig bleiben, weil es der römiſche Papſt ſo will und weil der Staat nichts dagegen tut.“ Der Prieſter erklärt dann die Unmöglichkeit eines Zu⸗ ſammenſchluſſes der Leidensgefährten und beweifelt, daß die Bewegung zur Unterſtützung gemaßregelter Prieſter Erfolg haben werde.(Bis heute ſind 1996.80 Mark geſammelt wor⸗ den. Anm. d. Red.) Er meint dann auch ſehr richtig, daß es nur wenige ſein werden, die ganz mit der Kirche brechen, und fährt fort:„Wir wollen auch durchaus in der Kirche blei⸗ hen, wir wollen nur von der grenzenlos wachſenden Tyrannei Noms befreit ſein. Sammeln wir aber immerhin, aber ver⸗ wenden wir auch von den Geldern für die Propaganda, damit zaͤhlungen des modernen Realismus bezeichnet werden dürfen, würde heute im reifen Mannesalter ſtehen, wenn ihn nicht ſchon ſeit ſieben Jahre die kühle Erde deckte. Am 18. November 1903 iſt er mitten aus vollſtem Schaffen hinweggerafft worden, und die, die heute ſeinen 50. Geburtstag feiern, ſtehen vor einem Grabe, das viele Hoffnungen und die Keime noch ſo manchen Werkes in ſich aufgenommen hat. Es iſt freilich fraglich, ob Wilhelm von Polenz die vornehme Sicherheit des Stils, die feine Beſeelung der Landſchaft und ihre innige Verſchmelzung mit einer warmherzigen, pſychologiſch ausgezeichneten Charakteriſtik ſeiner Geſtalten, wie ſie ſich in ſeinen beſten Romanen und Novellen offenbart, in ſeinem ſpäteren Schaffen noch übertroffen hätte. Die drei Werke, die ſeiner bedeutenden Romantrilogie, der Darſtellung des Pfarrers, des Bauern und des Junkers, folgten, zeigten keinen künſtleriſchen Fortſchritt, obwohl ſie eine umfaſſendere Geſtaltung der Weltan⸗ ſchauung und eine breitere Thematik der Motive anſtrebten. Aber der Mann, der mit 40 Jahren noch zum Lyriker wurde und die innere Wärme ſeines Gefühls in einer ſpröden, aber eigenartig be⸗ lebten Rhythmik ausdrückte, hätte wohl noch ſo manche klefe Wand⸗ lung in ſeinem Stil wie in ſeinem Denken durchlebt und wäre uns das geworden, was wir noch notwendiger brauchen als Dich⸗ ter, ein geiſtiger Führer, ein vorwärts weiſender Denker und Re⸗ former, der durch ſeine treffliche ſchriftſtelleriſche Begabung das Ohr einer großen Gemeinde von vornherein für ſich hatte. Der ſchleſiſche Grundbeſitzer, der ſo feſt auf ſeiner Scholle ſtand und pon der bewußten Enge ſeiner Welt mit ſo ſcharfen Augen in die Weite blickte, hat ja ſelbſt das„Nur⸗Literat⸗Sein“ entſchieden ab⸗ gelehnt. Er fühlte ſich, wie ſein Standesgenoſſe Moritz von Egidy, der wohl den ſtärkſten Einfluß auf ihn ausgeübt hat, mehr als Soziglethiker, als einer, der mit ſeinen Schriften wirken und beſſern wollte, denn als reiner Dichter und tendenzlos ſchaffender Künſtler. Wie ſtark ſeine poetiſche Begabung war, beweiſt die Tat⸗ das Häuflein der Unabhängigen, der deutſch Denkenden immer größer werden möchte! Wirkliche Hilfe kann uns nur werden durch Eingreifen des Staates, der ſeine Diener doch von rechtswegen gegen ein fremdes, ausländiſches und deſpotiſches Kirchenregiment ſchützen müßte. Wir ſind Staatsdiener, wollen dem Staate und dem Vaterlande treue Diener ſein, wir erhalten unſeren Gehalt vom Staate, und trotzdem ſieht dieſer Staat tatenlos zu, wie ſeinen Dienern auf Befehl Roms der Kopf vernagelt wird durch einen unberechtigten, durchaus nicht aus der firchenlehre zu rechtfertigenden Schwur! Immer mehr Ket⸗ ten werden uns angelegt, und wir haben doch auch ein Recht auf Freiheit, ſo gut als alle anderen Menſchen! Geduld und wieder Geduld, die Wahrheit iſt auf dem Wege, und damit auch unſere Befreiung. Helfen Sie uns, Herr Staatsminiſter! Oder ſollte das Deutſche Reich ſo ſchwach ſein, daß es ſich nicht einmal dem Vatikan entgegenſtellen könnte? Unſere Prieſter ſind deutſche Reichsbürger und nicht Sklaven des Papſtes! Wo iſt der Mann in Deutſchland, der dieſem Papſte zuruft:„Bis hierher und nicht weiter! Deutſchland iſt kein Kirchenſtaat!“ Deutsches Reſch. — Eine reichsgeſetzliche Regelung des Waffentragens iſt Ge⸗ genſtand von Erwägungen an den zuſtändigen Stellen. Man darf aber annehmen, daß dem Reichstag in der gegenwärtigen Legislaturperiode eine Geſetzesvorlage auf dieſem Gebiete nicht mehr zugehen wird Deun einmal iſt die Seſſion mit geſetzgeberiſchen Maßnahmen ſchon überreichlich in Anſpruch genommen und außerdem iſt die ganze Ma⸗ terie zu einer geſetzlichen Regelung noch nicht ſpruchreif. Preußen hatte zuerſt beabſichtigt, das Waffentragen durch Landesgeſetzgebung zu regeln. Man hat ſich jedoch entſchloſſen, dies der Reichsgeſetzge⸗ bung zu überlaſſen, weil die Ausdehnung auf das Reichsgebiet natur⸗ gemäß eine umfaſſendere Wirkung haben muß. Die beteiligten Kreiſe, nämlich die Waffeninduſtrie, der Waffenhandel und die Jagdſchutz⸗ vereine haben bereits wiederholt zu der Frage Stellung genommen und ſich in Eingaben an die Reichsregierung gewandt. Ueberwiegend gehen die Vorſchläge dahin, daß der Verkauf von Waffen nur an Per⸗ ſonen ſtatthaft ſein ſoll, die ſich im Beſitz eines amtlichen Waffenſcheins beftuden. Anderſeits wird auch beantragt, den Waffeuhandel konzeſ⸗ ſionspflichtig zu machen durch eine entſprechende Aenderung der Ge⸗ werbeordnung. Einer ſolchen Regelung ſteht jedoch ein erheblicher Teil der Waffeninduſtrie ſehr ablehned gegenüber. — Die preußiſchen Landräte. Die„Kölniſche Zeitung“ erhält aus dem Kreiſe Wittgenſtein, dem Kreiſe des Landrat Dr. Schröder, über deſſen Prozeß wir kürzlich berichtet haben,eine Zuſchrift, die den Land⸗ rat in Schutz nimmt und darauf hinweiſt, eine wie außerordentliche Kraft der Laudrat Schröder ſet, der unentwegt beſtrebt geweſen ſei, den Kreis nach Kräften zu heben. Die„Köln. Ztg.“ bemerkt dazu, es ſei ganz ſelbſtverſtändlich, daß es unter den Landräten hervorragend tüchtige Beamte gäbe, aber das treffe nicht den Kern der Kritik, die an der Praxis unſerer Landräte geübt werde.„Es iſt die Praxis der Bevormundung der Kxeiseingeſeſſenen, das Streben, die Leute am Gängelband zu halten, ihnen vorzuſchreiben, wo ſie einkaufen und wen ſie wählen, wie ſie leben und wie ſie ſterben ſollen, die den Wider⸗ ſpruch herausſordert. Mag ſein Können ſtark und ſein Wille gut ſein, der Landrat hat nicht das Recht, die Entſchlüſſe ſeiner Kreis⸗ bewohner mit allen möglichen Mitteln zu beeinfluſſen.“ — Verſchärfte Küſtenbewachung. Auf Anordnung der Heeresver⸗ waltung wird, dem„Hamb. Fremdenbl.“ zufolge, nicht nur eine Wachtdienſtverſchürfung für Scheinwerfer⸗ und Beleuchtungsanlagen, ſondern auch ganz beſonders während der Reiſe⸗ und Badezeit eine verſchärfte Küſtenbewachung eintreten. Neichstagswahlen 1911. Berlin, 11. Jan. Im erſten naſſauiſchen Wahl⸗ kreiſe Höchſt⸗Uſingen hat die Fortſchr. Volkspartei den Stadt⸗ verordneten Goll⸗Frankfurt a. M. wieder als Kandidaten auf⸗ geſtellt. Der ſozialdemokratiſche Kandidat iſt der jetzige Ab⸗ geordnete Brühne. Vom Zentrum kandidiert Landgerichts⸗ rat Itſchert⸗Berlin, von den Nationalliberalen Juſtizrat Preußor. Im Wahlkreis Rinteln⸗Hofgeismar ſtellte der Bund der Landwirte den Bürgermeiſter Herzog von der Wirtſchaftlichen Vereinigung wieder auf. Der deutſche Ausſchuß für den Kreis Marienwerder hat den bisherigen Abgeordneten, Rittergutsbefitzer Witt (Freikonſ.) als gemeinſamen Kandidaten für die nächſten Reichstagswahlen vorgeſchlagen. Die Vertrauensmänner des Bundes der Landwirte im Kreis Namslau haben beſchloſſen, den bisherigen Ab⸗ geordneten Perniock(Konſ.) wieder aufzuſtellen. Im Wahlkreis Göttingen wird die Zentrumspartei den Welfen⸗Kandidaten unterſtützen, wenn er verſichert, ſich rr. dem Zentrum als Hoſpitant anzuſchließen. Juſtizrat v. Mor⸗ ſey hat die ihm von den Welfen angebotene Kandidatur abgelehnt. Im 13. ſächſiſchen Wahlkreis Leipzig⸗Land hat de Verband nationaler Vereine den Redakteur Günther(links nationalliberal) als Kandidaten aufgeſtellt. Die Reichstagswahlen in Bayern. Wir veröffentlichten unlängſt die Unterredung eines Vertreters unſeres Blattes mit einem hervorragenden ſüd⸗ deutſchen Parlamentarier, die zu unſerer Freude das leb⸗ hafteſte Mißfallen der großen und kleinen Zentrumspreſſe hervorgerufen hat. Die Quinteſſenz dieſer Unterredung war, daß das Zentrum einen gehörigen Denkzettel bekommen werde, wenn ſich alle Gegner der Zentrums⸗ politik in Bayern darin einig ſeien, daß die Macht der Partei Orterer⸗Heim⸗Pichler unter allen Umſtänden gebrochen wer⸗ den müſſe. Es wankten genug Zentrumsburgen in Bayern; ein geeinigtes Sturmlaufen müſſe dieſe zu Fall bringen, Die Liberale Bayer. Korreſpondenz gibt dieſe Unterredung in ihrem weſentlichen Inhalt wieder, um fol⸗ genden Appell an die liberalen Bayern zu richten: Auf den erſten Blick mag dieſe Darſtellung etwas vptimiſtiſch ſcheinen, Tatſache iſt jedoch, daß die Mißſtimmung gegen das Zent und den Teil der Konſervativ⸗Bündler, deren ganzer politiſcher Ehr⸗ geiz in den letzten Jahren darin erſchöpfte, das Schwanzſtück des Zent⸗ rums zu ſpielen, im ganzen baheriſchen Volke außerordentlich groß iſt, ſodaß wenn jemals ſo jetzt eine günſtige Gelegenheit gegeben das bisher faſt unverwundbare Zentrum in Bayern in ſeinen ſt Domänen erfolgreich anzugreiſen. Möge dieſe Gelegenheit nicht ſäumt werden! Wer weiß, ob ſie ſich in abſehbarer Zeit wieder bieten wird. Möge der bayeriſche Liberalismus ſich deſſen bewußt werden, daß er bei den nüchſten Reichstagswahlen eine ſolgenſchwere Ent⸗ ſcheidungsſchlacht für das ganze deutſche Reich zu ſchlagen hat, iſt doch Bayern mit ſeiner nicht nur gang überwiegend katholiſchen und — dank ſeiner vom Weltnerkehr vielfach völlig abgeſchnittenen Lage— zumeiſt vom ultramontanen Klerus beherrſchten Bevölkerung der eigentliche Stützpunkt der Zentrumspartei und des Ultramontauismus in Dentſchland. Gelingt es hier politiſche Aufklärung zu verbreiteg und in dieſen dunkelſten Winkel Deutſchlands das Licht nationalen Bewußtſeins und freiheitlicher Staatsauffaſſung hinetnzutragen, dann darf, ſelbſt wenn im erſten Anſturm die Hochburgen des Zen trums auch noch nicht fallen, das deutſche Volk doch erleichtert auf⸗ atmen! Nationalliberale gegen Freikonſervative. ie Nationalliberalen haben von 1898—1906 Reichstagsmandat für den 17. hannoverſchen Wahlkreis Har⸗ burg⸗Rotenburg innegehabt. 1907 verzichteten ſie zugunſten der Freikonſervativen auf eine eigene Handidatur. Der frei⸗ konſervative Abgeordnete Varenhorſt wurde in der Stichwahl gegen den Sozialdemokraten gewählt. Jetzt ſind die Frei⸗ konſervativen empört, daß die Nationalliberalen wieder eiſen eigenen Kandidaten für die nächſten Wahlen aufgeſtellt haben, Es iſt dies der Ziegeleibeſitzer Dr. Schmidt auf Honsfeld. Badiſche Politik. .e. Offenburg, 10. Jan. Am 15. Jauuar findel hier eine Landeskonferenz ſämtlicher im Badiſchen Eiſenbahnerverband organiſierten Arbe itervertreter des Bahnunterhaltungsdienſtes, ſowie der Bezirksobmänne des Verbandes ſtatt. D das Das Deutſchtum im Au⸗ſande Deutſche Schulen in Braſilien. Nach dem letzten Jahresbericht des brafiliſchen Staatsf des Innern gibt es im Staate Rio Grande do Sul 1121 öffentliche Schulen mit 55 594 Kindern und 791 Privatſchulen mit 80 275 Kin⸗ dern. Unter den Privatſchulen ſind 51 höhere Lehranſtalten mit 380 Schülern. So bleiben an Volksſchulen im ganzen 1861 Schulen mit 81974 Kindern. Nach dem Statiſtiſchen Amte beträgt die Bevölkerung des Staate Rio Grande Ende 1909 1 537 915 Seelen. Auf 826 Be⸗ wohner entfällt ſomit eine Schule und auf 18,7 ein Schulkind.(In Preußen kommt ſchon auf 66 Einwohner ein Schulkind.) Die Zahl der ſchulpflichtigen Kinder in Rio Grande wird auf 219 000 geſchätzt, daß nur 38 v. H. wirklich die Schule beſuchen. Am gituſtigſten iſt dabei das Verhältnis in den Gemeinden(Munizipien) mit Deutſch ſprechen⸗ der Bevölkerung. In den neun Munizipien Santo Leopoldo, To⸗ quara, Montenegro, Santo Sebaſtiao, Eſtrella, Lageado, Santa Cruz, Venaneio Ayres und Santp Lourengo beſtehen 227 Staatsſchulen mit 9368 und 386 Privatſchulen mit 13859 Kindern. Die Bevölker! wird auf 750000 Seelen geſchätzt. Schon auf 408 Einwohner kon eine Schule, auf 10,8 ein Schulkind. Von den 35 700 ſchulpflichti⸗ Kindern beſuchen 23 227 die Schule, alſo 65 v. H. 2 ekrelärs ſelten hervorkritt, daß er die großen Probleme die ihn bewegten, in lebendiger Wahrheit und beſonnener Schönheit zu geſtalten wußte. In ſeinen Werken, von denen uns eine alles Wichtige umfaſſende Auswahl in zehn Bänden vor zwei Jahren vorgelegt worden iſt, drückt ſich mit ſeltener Klarheit der typiſche Entwick⸗ lungsgang aus, den unſere Kultur und Literatur im letzten Vier⸗ teljahrhundert durchlebt. Auch Polenz beginnt als Naturaliſt, ſchildert den Sumpf und die Sünde der Weltſtadt und häuft klein⸗ liche Details aus der Fülle einer oberflächlichen Beobachtungs⸗ kunſt. Aber der bedeutende und ideale Zug, der trotz einer zer⸗ riſſenen Wirrnis ſchon in ſeinem Erſtlingswerk, der Tragödie „Heinrich von Kleiſt“, hervortritt, gewann immer mehr die Ober⸗ hand. Das gewaltige Erlebnis, das ſeinen„Grabenhäger“, dieſen „Junker der Zukunft“, aufs Tiefſte erſchüttert, wühlt auch die in⸗ nerſten Gründe ſeines Herzens auf: er wendet der Stadtkultur, dem wilden Getriebe des modernen Daſeins, den Rücken, ohne ſich deshalb gegen ſeine Bedeutung zu verſchließen, er bekennt ſich„als Produkt meiner ländlichen Umgebung, als Kind meiner Zeit, Kind meines Volkes und meiner Raſſe, in letzter Linie Sohn meiner Familie.“ In ſeinem nächſten Umkreis, in den Hütten und auf der Ackerkrume ſeines Gutes ſucht er ſeine Stoffe und durchdringt ſie mit dem heißen Blut ſeiner Künſtlerſchaft. Darum hat ihn auch Tolſtoi als einen Geſinnungsgenoſſen anerkannt und geliebt. Da⸗ rum iſt auch„Grabenhäger“ ſein vollendetſtes Werk, denn in ihm iſt die typiſche und doch originelle Entfaltung jener edlen und kraft⸗ vollen Perſönlichkeit ausgeprägt, als die Wilhelm von Polenz einen Ehrenplatz in unſerer Literatur einnimmt. Thrater, Runſt und Wiſſenſchaft. Sickinger⸗Abend. Der von dem Männerquartett Melomanen perlegk werden. Der Liederabend findet dann nicht, Wie bereis ſchon gemeldet, in den„Zwölf Apoſtel“, ſondern im Lokale der „Bäckerinnung“, 8 6, 40, ſtatt. 5 Philharmoniſcher Verein Kubelikkonzert. Der Kartenverkan zu dem am 9. Februar im Muſenſaale ſtattfindenden Konzerk le⸗ ginnt mit dem he 10ie gen Tage bei Heckel und Eugen Pfeiffer, ſobis bei dem Vordtandsmitgliede Herrn Jakob Klein, E 2, ¼½ Muſikverein Mannheim. Das zweite Konzert fi Dienstag, den 17. Januar, abends halb 8 Uhr, im Muf unter der Direktion des Herrn Hofkapellmeiſters Arkur Bod ſtatt. Als Soliſtin iſt Frau Hedwig Marx⸗Kirſch, Gr heſſiſche Kammervirtuoſin, gewonnen. Die Vortragsfolge verzelſ net: W. A. Mozart, Divertimento, Nr. 12(komp. 1776) für zübe Oboen, 2 Fagotte, 2 Hörner; Johannes Brahms,„Geſänge ſir Frauenchor, op. 17 mit Begleitung von 2 Hörnern und Harfe: Beethoven, Konzert in Gedur op. 58 für Pianoforte und Orcheſtek! Hugo Wolf,„Morgenhymnus“, Gedicht von Robert Reinick, fük gemiſchten Chor und großes Orcheſter; Hugo Wolf,„Frühlings⸗ chor“, für gemiſchten Chor und großes Orcheſter. Hofkapellmeiſter Riedel erläßt in den„Braunſchweiger N. .“ die nachſtehende Erklärung:„Ich wende mich an alle, die mic kennen und deren Teilnahme mich zu höchſtem Danke verpflichtet insbeſondere an die Einwohnerſchaft Braunſchweigs. Seit Jahren bin ich hier und bin dadurch, wie ich glaube ſagen z können, einer der Ihrigen geworden. In dieſer ganzen Zeit habe ich in einer öfſentlichen Beurteiſung beſonders ausgeſetzten Poſi⸗ tion nur meiner Pflicht gelebt, die ich nach meinem Gewiſſen nie verletzt habe. Dieſes gibt mir das Recht, meine Sache— die mir vorgeworfenen Dinge und meine geſamte Perſönlichkeit gege! einander gehalten— getroſt Ihrer Beurteilung anzuvertrauen, Ich darf die Hoffnung ausſprechen, daß alle, die mich und mei Wirken eeit 33 Jahren kennen, es begreiflich finden werden, wern ich es vorläufig unterlaſſe, mich mit einer Sache öffentlich abzu: auf den 12. d. M. in den oberen Lokalitäten der Zwölf Apoſtel an⸗ loche, daß trotzdem das lehrhofte Glemenz in ſeinen Dichtungen kur .geſetzte Liederabend muß Umſtände halber auf den 4. Jebruar 1911 beten, die mich— und nicht nur mich— nur aufs tiefſte ou⸗ * Mannheim, 11. Januar. Beneral⸗Auzeiger.(Abenbblatt.) 3. Seite. Ein Rieſenſkandal⸗Prozeß. (Von unſerem römiſchen Mitarbeiter) Ro m, 10. Jan. 1911. nes Ein Rieſenſkandal⸗Prozeß, in den mehrere Angehörige der vati⸗ 110 zaniſchen Diplomatie, päpſtliche Kammerherren, der Kardinalſtaats⸗ leb⸗ ſekretär Merry del Val und der Schwiegerſohn des Grafen Görtz eſſe Schlitz, des Intimus des deutſchen Kaiſers, verwickelt ſind, wird am 6. u. M. vor den Gerichten in Rom ſeinen Anfang nehmen. Abſchluß har, und Tragweite des Prozeſſes ſind noch gar nicht abzuſehen. Der Mai⸗ tel länder Secolo beſchäftigte ſich mit der Vorgeſchichte des Prozeſſes. ms⸗ Ich bin in der Lage, dieſe erſten Meldungen auf Grund eigener Re⸗ rtei cherchen zu ergänzen. ber⸗ Kläger in dem bevorſtehenden Prozeß iſt der jetzt im 39. Lebensjahr 775 ſtehende Marquis Mac Swiney de Mashanaglaß, der bis vor einem 10% Jahre päpſtlicher Kammerherr war, dann nach einem heftigen Konflikt, 1 deſſen Urſache geheimgehalten wird, demiſionierte und Ende November 25 v. J. eine Tochter des Grafen Görtz⸗Schlitz heiratete. Marquis Mae fol⸗ Swiney hat gegen den Marqauis Ferdinand del Fierro, der bisher ebenfalls päpſtlicher Geheimkämmerer geweſen war, und gegen den Vertreter von Uruguah beim Vatikan, Grafen Ferruecid Paſini Fraſ⸗ ſoni, bei den römiſchen Gerichten Klage wegen verleumderiſcher Be⸗ leidigung erhoben. Die Klage ſtützt ſich auf eine Unzahl anonymer Briefe und Karten, in denen Mac Swiney offen beſchuldigt wird, im Verein mit Merry del VBal und mit einem Baron Schönberg perverſe Dinge innerhalb des Vatikans getrieben zu haben. Als Zeugen ſind zu der Verhandlung am 6. n. M. geladen: Merry del Mal, der ſich der Klage nicht angeſchloſſen hat, Baron Schönberg und mehrere Kardinäle. Die Klage konnte gegen den Grafen Fraſſoni nicht ausgedehnt werden, weil dieſer geltend macht, daß er als bevollmächtigter Miniſter von Uru⸗ guay der röm. Jurisdiktion nicht unterſtellt iſt. Fraſſoni hat eine Dop⸗ pelſtellung: er war bisher im geheimen vatikaniſchen Archiv beſchäftigt und ſoll nach einer Verſion bereits das römiſche Bürgerrecht erreicht haben. Eine geheime Feindſchaft zwiſchen Mac Swiney auf der einen und Fierro und Fraſſon auf der anderen Seite exiſtierte ſchon ſeit länger als fünf Jahren. Die Gegnerſchaft wurde aber immer unter⸗ drückt durch die amtlichen Verpflichtungen, die die beiden Parteien an den Vatikan feſſelten. Merry del Val war früher mit Mae Swiney der engliſcher Untertan iſt, eng befreundet. Als dieſer ſich veranlaßt ſah, ſeine Ehe mit der Italienerin Stella Cavalcanti, die angeblich in Paris ein lockeres Leben geführt haben ſoll, für ungültig erklären zu laſſen, ging die Freundſchaft mit dem Kardinalſtaatsſekretär in die Brüche. Es kam zu ſchweren Auftritten im Vatikan und in deren Verfolg zur Demiſſion des päpſtlichen Kammerherrus. Bekannt iſt ſein kurz vor ſeiner zweiten Heirat mit der Gräfin Görtz⸗Schlitz er⸗ folgter Uebertritt zur proteſtantiſchen Kirche. Seine beiden Gegner beſtreiten aufs lebhafteſte die Urheberſchaft der anonymen Briefe und Karten(auf einer offenen Karte war Merry del Val mit Ohrfeigen während eines feierlichen Hochamtes bedroht worden), geben aber im übrigen Machenſchaften und gewiſſe Intrigen gegen den Kläger zu. Deſſen geſchtedene Frau kann als Schreiberin der Brieſe nicht in Frage kommen. Schreibſachverſtändige glauben in Marquis Fierro den Urheber der Briefe erkennen zu können. NAus Stadt und Land. * Maunheim, 11. Januar 1911. Mannheimer Schwurgericht. Den Vorſitz führte geſtern Landgerichtsrat Dr. Maiſch⸗ hofer. Zum Aufruf gelang die Anklage gegen den 51 Jahre alten Althändler Karl Vogt aus Offenbach wegen Meineids. us iten alen unn Zen⸗ auf⸗ bahl rei⸗ en Mannheim den Offenbarungseid geleiſtet und dabei verſchwiegen, daß er bei der Sparkaſſe Schwetzingen eine Einlage von 3920 Mk. beſaß. Vogt iſt Repräſentant einer recht löcherigen Moral. Seine Strafliſte weiſt 18 Nummern auf, darunter Diebſtahl, Unter⸗ ſchlagung, Körperverletzung, Wilddieberei, und nicht weniger als vier Strafen wegen Kuppelei. Wegen der Begünſtigung des Trei⸗ bens ſeiner zweiten Frau, die er ſchon auf ihren Fahrten begleitet hatte, als ſeine erſte noch lebte, iſt er erſt am vergangenen Don⸗ nerstag zu einer Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 2 Monaten ver⸗ urteilt worden. Wie dieſer herabgekommene Menſch zu einem Barbeſitz von rund 4000 Mk, kam, iſt ein Rätſel. Man vermutet, daß es geſtohlen iſt. Vogt hat über die Herkunft des Geldes giderſprechende Angaben gemacht. Merkwürdig iſt jedenfalls, daß Vogt, über dieſe verhältnismäßig beträchtliche Summe verfügend, ſich wegen einiger kleiner Forderungen betreiben ließ. Er ſchuldete der Möbelhandlung Zeitz in Waibſtadt 46 Mk. und der Firma Tiefenthal in Stuttgart, von der er Operngläſer bezogen hatte, 75 Mark. Da er zur kritiſchen Zeit 14 Tage Gefängnis hätte erſtehen ſollen, ſo äußerte er, er wolle ſich dieſer Strafe und ſeinen Gläu⸗ bigern enziehen und in die Schweiz gehen. Seine beſſeren Möbel ſchaffte er zu dem Schuhmacher Lieb, das Gerümpel häufte er in einem Zimmer in T 6 zuſammen. Als nun am 26. Juli b. Is. in dieſem Zimmer Feuer ausbrach, wurde Vogt als der Brand⸗ ſtiftung verdächtig verhaftet. In der Unterſuchungshaft wurde er, gegen den ſchon früher einmal Vorladung ergangen war, auf An⸗ trag der Firma Tiefenthal zur Leiſtung des Offenbarungseids vor⸗ geführt, diklierte dem Richter die Liſte ſeiner Vermögensſtücke und erklärte auf Befragen, ob er Forderungen und Ausſtände habe, daß er ſolche nicht habe. Nun erfuhr aber der Gläubiger, daß Vogt bei der hieſigen Sparkaſſe eine Einlage gehabt habe. Dieſe war aber wieder abgehoben. Der Findigkeit des Kriminalbeamten Volk gelang es, eine Spur zu entdecken, die nach Schwetzingen r q. ͤ ß———'.8 ẽmñ—8——.. rr. Aus Baden⸗Baden wird uns berichtet: Eine in der ganzen Muſikwelt bekannte Perſönlichkeit hatte heute das Städtiſche Kur⸗Komitee zu Gaſte geladen: Der Muſikſchriftſteller und Komponiſt des„Evangelimann“ Wilhelm Kienzl ſprach über das Thema„Der Künſtler und die Welt“. In fünfpiertel⸗ ſtündigen Ausführungen legte der Redner das Verhältnis zwiſchen Künſtler und Publikum in früheren Zeiten wie heute dar, dabei hervorhebend, daß die Künſtler es heute wohl leichter haben, ſich durchzuſetzen, denn in jetziger Zeit reiße man ſich förmlich um die Neuheiten, während früher mancher nach ſeinem Tode erſt be⸗ krühmt gewordene Komponiſt am Hungertuch nagen mußte. Scharf wiſſen berurteilte er den Snobismus und den Perſonenkultus und ebenſo — die die Tyrannei des Publikums, die ein freies Schaffen des Künſtlers verhindere. gegen⸗ rauen. Franz Lehar und Leo Fall. Die beiden Rekordkomponiſten, mein ſo wird aus Wien gemeldet, halten einander die Wage. Bald ſchüt⸗ telt der eine, bald der andere drei Operetten in ganz kurzen Ab⸗ ſtänden aus dem Aermel. Heute dominiert Fall, deſſen drei Operettennovitäten an den drei Hauptoperntheatern geſpielt wer⸗ den. Die Saiſon 1911/12 wird jedoch zum weitaus größten Teile im geichen Lehars ſtehen. Vorerſt hat er ſich dem Theater an der Wien mit zwei Operetten verpflichtet. Dieſe Tatſache wäre ja nichts beſonderes originelles, Lehar hat aber— und das iſt der riginelle Coup,— mit 55 des Theaters an der Wien Urprem ieſer beiden Overetten an zwei Der Angeklagte hat am 17. Auguſt v. Is. vor dem Amtsgericht führte, Volk fand in Schwetzingen, daß ein gewiſſer Kund Vollmar eine Summe von ca. 4000 Mk. eingelegt hatte. Die Aehnlichkeit der Schriftzüge mit der Schrift des Angeklagten fiel ihm auf und der Schriftſachverſtändige, Kanzleirat Mechler, beſtätigte in einem Gutachten, daß kein anderer als Vogt den Namen geſchrieben habe, deſſen Anfangsbuchſtaben„K“ und„V“ ja auch mit den ſeinigen übereinſtimmten. Vogt legte denn auch nach längerem Leugnen ein Geſtändnis ab, widerrief dieſes freilich wieder, um es nachher als richtig wieder anzuerkennen. Das Sparkaſſenbuch gab er zunächſt dem Auktionator Arnold zur Aufbewahrung; ſpäter holte er es wieder. Er behauptet, es ſei bei dem Brande vernichtet worden, doch glaubt ihm dies niemand. Wegen der Brandſtiftungs⸗ affäre war gegen ihn ein Verfahren eingeleitet worden, das aber mangels hinreichender Verdachtsgründe wieder hatte eingeſtellt werden müſſen. In der Angelegenheit der falſchen Beurkundung bei der Sparkaſſe Schwetzingen wurde deshalb keine Anklage er⸗ hoben, weil die ihm hierfür drohende Strafe gegenüber der ſchweren Verfehlung des Meineids keine Rolle ſpielen kann. Der Angeklagte erklärte geſtern, er habe nicht gewußt, was ein Offenbarungseid ſei. Das Geld gehöre auch nicht ihm, ſondern ſeiner Frau oder vielmehr den Kindern ſeiner Frau. Die letztere war als Zeugin geladen, machte aber von dem ihr zuſtehenden Rechte der Zeugnis⸗ verweigerung Gebrauch. Die Verteidigung(Rechtsanwalt Dr. Köhler] ließ eine weitere Frage nach fahrläſſigem Meineid ſtellen. Der Vertreter der Anklage, Erſter Staatsanwalt Kärcher, ſtellte den Antrag, Vogt des wiſſentlichen Meineids ſchuldig zu ſprechen und die Frage der mildernden Umſtände in Anbetracht des Vorlebens und des planmäßigen, raffinierten Vorgehens des An⸗ geklagten zu verneinen..⸗A. Dr. Köhler trat in erſter Linie für die Freiſprechung, in zweiter Linie für die Bejahung der zweiten Schuldfrage und für die Zubilligung mildernder Umſtände ein. Die Geſchworenen ſprachen den Angeklagten des wiſſent lichen Meineids ſchuldig und verneinten die Frage der mil⸗ dernden Umſtände. Darauf wurde Vogt zu einer Zuchthaus⸗ ſtrafe von zwei Jahren ſechs Monaten verurteilt und ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf zehn Jahre aberkannk. In dex Nachmittagsſitzung wurde aufgerufen die Anklage gegen den 28 Jahre alten Apotheker Edmund Will aus Freuden⸗ berg(Amt Wertheim] wegen Brandſtiftung. Der Angeklagte iſt Sklave des Alkohols. Unter der Wirkung des Giftes wird er von einem unſeligen Zerſtörungstrieb erfaßt und in betrunkenem Zuſtand beging er in der Nacht vom 18. auf den 19. Oktober v. Is. den Streich, der ihn vor das Schwurgericht brachte. Er ſtieg in den Garten des Rentamtmanns Barth in Eichtersheim ein, zündete das dort ſtehende Bienenhaus Barths an und goß Benzin und Spiritus in die Flammen, ſo daß das Häus⸗ chen vollſtändig niederbrannte und dem Amtmann ein Schaden von 700 Mark entſtand. Der Angeklagte iſt mittelgroß, blond, mit ſchwachem, rotblondem Kopfhaar und ſchütterem Vollbart. Er trägt einen goldenen Kneifer. Als der Vorſitzende mit ſeiner Ver⸗ nehmung beginnt, erbittet er ſofort die Erlaubnis, ſich ausführlich erklären zu dürfen und erzählte dann zuſammenhängend, wie er durch den Alkohol körperlich und geiſtig herunterkam. Nach be⸗ ſtandenem Abitur hat er ſeinerzeit die Univerſität Freiburg be⸗ zogen, um Medizin zu ſtudieren. Sein Beitritt zu einer Burſchen⸗ ſchaft brachte ihn in ernſthaften Konflikt mit ſeinem Vater, einem Lehrer. Er trat wieder aus, überſiedelte nach Heidelberg und er⸗ gab ſich hier einem ſehr leichtſinnigen Leben. Er verftel immer widerſtandsloſer dem Alkohol, bis ihm ſchließlich ſein Vater ſeine Unterſtützung entzog. Darauf meldete er ſich, ohne irgend eine Freude an dieſem Beruf zu haben, zum Finanzamt und führte hier das leichtſinnige Leben weiter. Schließlich erkannte er, daß es ſo nicht weitergehen könne, wenn er nicht immer mehr ins Unglück hereinkommen wolle. deten Profeſſor Ulbrich in Freiburg, der ſich auch ſeiner annahm und ihm eine Lehrſtelle bei Apotheker Beiſel in Eichtersheim ver⸗ mittelte. Mit ſeinen Eltern lebte er immer noch im Konflikt. An⸗ fangs hielt er ſich nun vom Alkohol fern, aber bald gab es einen Rückfall. Prof. Ulbrich und Beiſel brachten den Angeklagten dann eines Tages zu dem Direktor der pfychiatriſchen Klinik in Heidel⸗ berg, Dr. Willmanns, der ihm rundheraus erklärte, wenn Sie ſich nicht unglücklich machen wollen, müſſen Sie das Trinken laſſen. Anderthalb Jahre, von Mai 1908 bis zum Herbſt 1909 hielt Will tatſächlich Abſtinenz, er beſtand ſein Examen. Darnach hätte er gern etwas ausgeſetzt, allein da er keinen Urlaub erhielt und ſein Prinzipal ſich nun mehr ſeinem neuen Automobil als ſeinem Lehr⸗ ling und Pflegling widmete, fühlte ſich Will enttäuſcht und begann aufs neue zu trinken und in ſolcher Verfaſſung iſt dann die Tat zum Austrag gekommen. Sein Prinzipal lebte mit Barth auf ge⸗ ſpanntem Fuß, wovon beim Mittageſſen und während des Tages öfter geſprochen wurde. Am 18. Oktober ſaß der Angeklagte am Stammtiſch und zechte mit Bekannten bis früh um halb 8 Uhr. Als man dann aufbrach, ſei er nicht mehr imſtande geweſen zu gehen und ein Bekannter namens Hoffmann habe ihn geführt. Hoff⸗ mann ſei auch zuerſt über das Thor des Barthſchen Gartens geklettert und habe ihn nachgezogen. In dem dunklen Bienenhaus habe er dann ein Zündholz in einen Haufen Holzwolle geworfen, welche gleich Feuer gefangen habe. Da ihm das Feuer nicht ſtark genug geweſen ſei, ſei er in die Apotheke, habe Benzin und Spiri⸗ tus geholt, wozu ihm der Apotheker geleuchtet habe und habe dieſes aufeinanderfolgenden Abenden ſtattfinden. Lehar meint, daß die Werbekraft ſeiner Kompoſttionen nur gewinnen könne, wenn nicht eine und dieſelbe Operette in langer Serie hintereinander abge⸗ rackelt wird. Ein Kinderleſebuch von Spen Hedin. Aus Stockholm wird gemeldet: Spen Hedin, der berühmte Tibetforſcher, hat die Er⸗ gebniſſe ſeiner Forſchungsreiſen jetzt zu einem eigenartigen Uuter⸗ nehmen beuutzt— er will auch die Schulkinder mit den Wundern einer fremden und großen Welt bekannt machen. Er hat nämlich ein Kinderleſebuch verfaßt, das er„Von Pol zu Pol“ benannt hat, und in dem er einen großen Teil ſeiner Reiſen beſchreibt, ſoweit ſie für ein Kindergemüt Intereſſe haben können. Das Buch wird vorausſichtlich in allen ſchwediſchen Volksſchulen zur Einführung gelangen. Man wird von dem Charakter des Buches eine Vor⸗ ſtellung bekommen, wenn man erfährt, wie Spen Hedin den Stoff und die fremde Welt den Kindern mundgerecht macht. Er ſchilbert nicht einfach Reiſeerlebniſſe, ſondern er läßt die Kinder die Reiſen mitmachen, indem er ſie als Reiſeführer zu einem größeren Aus⸗ fluge einlädt. Der Treffpunkt der Reiſegeſellſchaft iſt der Bahn⸗ hof in Stockholm. Von hier nimmt die Reiſe ihren Anfang, und die Kinder erfahren alle Etappen der Tour wie ein perſönliches Erlebnis. So iſt hier eine ganz neue Methode der Belehrung und des Unterrichtes gegeben. Es verlautet, daß die deutſche Ueber⸗ ſetzung des Buches auch in den deutſchen Schulen eingeführt wird. Die Ueberſetzung iſt dem bekannten Gelehrten Profeſſor Frauen⸗ bee dorffer in Marburg übertragen worden. wpillensſchwachen Menſchen, bei dem ſchon kleine Mengen Alkohol in die Flammen gegoſſen. Er habe bei all dem wie in einem Bann gehandelt und habe ſich nicht ſagen können, was er anfange. Am andern Morgen, als das Dienſtmädchen ſagte, das Barthſche Bienenhaus ſei abgebrannt, ſeien ihm die Vorgänge der verfloſ⸗ ſenen Nacht eingefallen und er habe ſich Vorwürfe gemacht, wie er das habe tun können! Der Apotheker habe ihm erklärt, er müſſe ſofort das Haus verlaſſen und habe alsbald an ſeinen Nachfolger telegraphiert. Er habe ihm deshalb Vorſtellungen gemacht, daß er ihm doch noch geleuchtet habe, es habe aber nichts gefruchtet.— Vorſ.: Sie haben aber noch eine ſehr friſche Erinnerung an die Vorgänge jener Nacht.— Angekl.: Das iſt bei mir eigen⸗ tümlich. In Heidelberg fiel ich einmal, nachdem ich ziemlich viel getrunken, beim Billardſpiel im Café Wachter über ein Queue und zog mir an der Unterlippe eine klaffende Wunde zu, die vernäht werden mußte. Erſt am andern Morgen um 10 Uhr wachte ich auf und hatte zunächſt keine Erinnerung an den Vorgang. Erſt als mich die Naht genierte, erwachte das Gedächtnis und ich konnte mir den Vorgang genau rekonſtruieren.— Vorſ.: Wollen Sie behaupten, daß Sie nicht bei Bewußtſein geweſen ſind?— Ange⸗ klagter: Das war ich ganz ſicher nicht.— Vorſ.: Ein Betrun⸗ kener geht nicht ſo folgerichtig vor, wie Sie vorgegangen ſind. Der Vorſitzende hält dem Angeklagten vor, daß er ſchon früher ähnliche Sachen geliefert habe. Der Angeklagte räumt ein, daß er einmal als Finanzgehilfe in Gernsbach auf Bogenlampen geſchoſſen und ſie zertrümmert hat. Er wurde dort zu acht Tagen Gefängnis berurteilt— Vorſ.: Mit der Betrunkenheit muß es aber zu jener Zeit nicht ſo ſchlimm geweſen ſein, denn Sie haben gut gezielt und getroffen.— Angekl.: In derartigem Zuſtande bin ich ſicherer wie ſonſt. 25 Es kommt ein weiteres böſes Stück des Angeklagten aus Dehringen zur Sprache, wo er im Sommer vorigen Jahres einem andern Apotheker, Konkurrenten ſeines Prinzipals, nachts die Stämme einiger Kübelpflanzen abſägte. Er wurde mit Rückſicht auf zwei ähnliche Vorkommniſſe, an denen er beteiligt geweſen ſei, zu 70 Mark Geldſtrafe verurteilt. Der erſte Zeuge, der vernommen wurde, war der Oberamtsarzt Dr. Maſiſch aus Oehringen, der auch als Sachverſtändiger ſich äußerte. Der Angeklagte hat ſich in Oehringen, ſolange er nüch⸗ war, als ein honetter, ruhiger Menſch betragen. Sobald er ge⸗ te, veränderte er ſich ſehr zu ſeinen Ungunſten. Einmal er unvermittelt vom Biertiſche auf und hieb die Beleuchtungs⸗ Ein andermal kletterte er unter Lebensgefahr De ſtand körper zu ſchanden. auf ein Baugerüſt und warf das Maurerhandwerkszeug herunter. Maiſch hält den Angeklagten für derartig degeneriert, daß er ihm den Schutz des§ 51 zuſprach. Auf die Frage des Staatsanwalts(vo Duſch), ob der Zeuge den Angeklagten für gemeingefährlich ha erwiderte Dr. Maiſch: Ja, wenn er fortfährt, dem Alkohol zu hul gen. Darauf der Staatsanwalt: Dann muß er in einer Auſtal untergebracht werden. Verteidigung(.⸗A. Dr. Frank) und Zeug proteſtierten gegen dieſen Schluß. Wenn der Angeklagte Abſtine werde, ſei nichts von ihm zu befürchten.— Der frühere Prinzipal des Angeklagten, Apotheker Paul Beiſel aus Eichtersheim, ſagte, Will ſet ein ſehr brauchbarer Menſch, wenn er nicht trinke. Der Zeuge Ferdinand Hofmann war Zeuge der Tat ſelbſt. Er beſtreitet d Angabe Wills, daß er dieſen heimgeführt habe. Die ganze Geſellſchaft, die an jenem Abend beiſammen war, ſei betrunken geweſen. Bezirks⸗ arzt Medizinalrat Dr. Holl bezeichnete den Angeklagten als einen denkliche Wirkungen herbeiführten. Da aber bei dem Angeklagten die werden. Er wandte ſich an den mit ihm befreun⸗ hören, ſind weder weſentliche Abzüge gemacht worden, noch b kommenden Arbeiter, etwa 15 Mann, erklärten ſich damit nich Erinnerung nicht ausgelöſcht ſei, könne von einem pathologiſ Rauſchzuſtand nicht geſprochen werden; er habe deshalb im gegebenen Falle nicht im Zuſtand von Willensunfreiheit gehandelt. Der Staatsanwalt beantragte das Schuldig im Sinne der Anklag und Zubilligung milbernder Umſtände. Die Verteidigung plädierte für Nichtſchuldig, höchſtens könne der Angeklagte der Sachbeſchädigung — eine Nebenfrage in dieſer Richtung war geſtellt— ſchuldig erklärt In der Replik erklärte der Staatsanwalt, daß er im Falle einer Freſſprechung die Einlieferung Wills in eine Anſtalt beantre werde. Der Angeklagte beteuerte noch, daß er im Falle der ſprechung keinen Tropfen Alkohol mehr über die Lippen b werde. Die Geſchworenen verneinten nach ganz kurzer Beratu Schuldfragen, worauf der Angeklagte freigeſprochen wurde. *Verſetzt wurde Bezirksgeometer Karl Huber in Adelshe nach Eberbach und Regierungsbaumeiſter Wilhelm Gräff Freiburg zur Waſſer⸗ und Straßenbauinſpektion Konſtanz. * Der Arbeitsausſchuß des Bühnenballes hielt heute mittag eine Sitzung ab, in welcher die erfreuliche definitive Feſtſtellung erfolgen konnte, daß der Bühnenball bei einer Bruttoeinnahr von rund 15000 Mk. einen Reingewinn von etwa 12000 erbracht hat. Es werden infolgedeſſen nach dem vereinbarten winnverteilungsmodus 8000 Mk. der Genoſſenſchaft deu Bühnenangehöriger und 2000 Mk. der Unterſtützungskaſſe Mannheimer Journaliſten⸗ und Schriftſteller⸗Vereins zuf Der Reſt ſoll anderen wohltätigen Zwecken zugewendet Von den Vorſitzenden beider Vereinigungen wurde nach Exledigt des materiellen Teils der Sitzung der Freude darübher Ausd gegeben, daß der erſte Mannheimer Bühnenball in jeder Bezie ſo befriedigend verlaufen iſt. Zugleich wurde aber auch die Gen tuung darüber ausgeſprochen, daß der aus beiden Vereinigung zuſammengeſetzte Arbeitsausſchuß ſo harmoniſch die Vorarbei erledigt hat. Es iſt das ein gutes Omen für künftige Fäll Alle diejenigen, die noch Forderungen an die Veranſtalter Bühnenballes haben, werden gebeten, die Rechnungen binnen Woche einzuſchicken. 5„ *Starker Schueefall hat ſich nach vorübergehendem wetter im Schwarzwald eingeſtellt. 5 * Im Verein für Frauenſtimmrecht findet Freitag den 13 Mts., abends ½9 Uhr im Hotel National, ein„Diskuſſion abend“ ſtatt. Einführungen von Gäſten geſtattet. * Lohndifferenzen bei der Firma Benz u. Co. Ein hieſiges Blatt bringt heute die Mitteilung, daß ſeit einigen Wochen zwiſchen Arbeiterſchaft und der Leitung der Rheiniſchen Gas motorenfabrik Benz u, Co. Difſerenzen beſtehen, weil erhebliche Akkordkürzungen folgt ſind. Heute früh ſeien die ſeitens der Direktion mit den Arl tern der Lackierabteilung zur Beilegung der Differenzen gepflog Verhandlungen abgebrochen worden und als ſich die Arbeiter mit Reduzierung ber Akkordſätze nicht einverſtanden erklärt hätten, die Leute die Aufforderung gerichtet worden, die Arbeit niederzu Daraufhin hätten 75 Mann ſoſfort die Fabrik verlaſſen. Wie allgemeine Differenzen zwiſchen der Arbeiterſchaft und der Dir der Firma. Es hat ſich vielmehr herausgeſtellt, daß durch ein ſehen längere Zeit eine kleinere Anzahl von Lackierern unverh mäßig hohe Akkorde für eine beſtimmte Arbeit ausbezah Es erſolgte desbalb eine Neuxregulterung, Die dabei 4. Seite General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 12. Januar. alzeptieren köunten, wurde ihnen bedeutet, daß ſie dann die Konſe⸗ quenzen zießen müßten. Da eine Kündigungsfriſt nicht beſteht, legten direkt Neuregulierung berührten Arbeiter die ſch 6 0 ſofort die von der Aibeit uieder. D ſich mit ihnen eiwa 50 Mann ſolidari haben hente b un et wia Sllärten, ſo morgen gauzen Manuihre Arbeits tle verlaſſen. Von der Direktion wird der Bewegung keine beſondere Bedeutung beigelegt. Namentlich gläubt man nicht, daß die Bewegung auf die anderen Abteilungen übergreift. Die Beteiligung an der heutigen Kaufmanusgexrichtswahl iſt ſehr ſtark. Bis Nedaktionsſchluß hakte ſchon eine große Auzahl Wähler abgeſtimmt. * Tydesfall. Käfertaler Krankenhau 53 Jahren. * Das Begräbnis der Opfer des ſchrecklichen Ungli Halteſtelle Altrip, der Emma Polb, Kätchen S Dietrich, das dieſer Tage ſtattfand, legte beredtes ür ab, wie groß die Trauer und allgemeine ſchweren Verluſt iſt, der die Nach lä S bei der Auf dem Friedhof hatten ſich wohl an tauſend Leidtragende, meiſt Frauen und Kinder, eingefunden. D der Emma Kolb le aufgebahrt, vor d Die d Bekannte and Kätchen Sturm waren in der Kapel Japelle ſtand der Sarg der kleinen Ida Dietrich. ucgren noch bis zur Beiſetzung offen, damit Freun zer unglücklichen Kinder noch einmal Gelegenheit hatten, die auf tragiſche Weiſe ſo früh aus dem Leben Geſchiedenen zu ſehen. Zine große Anzahl Blumen und Kränze waren an den Särgen ziedergelegt. Die tiefgebeugten Eltern der Kinder ſtanden zu Häupten des Sarges. Mit gefalteten Händen, wie ſchlafend, la⸗ gen die Leichen der Kinder in den Särge Eine tiefe Bewegung und ein Schluchzen ging durch die Maſſe der Leidtragenden, als die Deckel der Särge aufgeſchraubt wurden. Herr Stadtpfarrer Lautenſchläger tröſtete in warmen Worten die Angehörigen der Kleinen. Selten habe man ſo tief erſchüttert an dieſer Stelle geſtanden. Nach einem kurzen Gebet wurden die Särge unter dem Geläute der Glocken aus der Kapelle getragen und der Erde über⸗ geben. Bei der Beiſetzung der Ida Dietrich vollzog Herr Kaplan Widmann die kirchlichen Zeremonien. Auch er fand herzliche Troſtesworte für die ſchwergeprüften Eltern. Aus dem Großherzogtum. dt. Karlsruhe, 11. Jau. Heute morgen 7 Uhr brach in den Dekonomiegebäulichteiten des Architekten Fraunz Wolf in Durlach Feuer aus, das eine Scheuer, einen Slall und einen Schuppen ein⸗ äſcherte. Der Geſamtſchaden dürfte 5000 M. betragen. Durlach, 10. Jan. Die Rektpratsfrage hat nunmehr ihre definitive Erledigung gefunden, nachdem bei der hieſigen Stadt verwaltung ein Erlaß des Großh. Oberſchulrats eingegangen iſt, durch den verfügt wird, daß es bei der Ernennung des Reallehrers Ernſt an der Höheren Mädchenſchule in Mannheim zum Rektor der Volks⸗ und Mädchenbürgerſchule in Durlach verbleibt. Dieſe Verfügung ent⸗ ſpricht dem Wunſche der Mehrheit der Schulkommiſſion, während eine Mehrheit des Gemeinderats die Ernennung des Handelslehrers Fink in Karlsruhe erſtrebte. Eine Abordnung des Gemeinderats, welche in dieſem Sinne eine Eniſcheidung des Oberſchulrats herbeizuführen ſuchte, hatte keinen Erfolg. Die Beſetzung der hieſigen Rekforatsſtelle führte vor kurzer Zeit zu ziemlich lebhaften Preßerbrlerungen. Von Tag zu Jag. — Verhaftung in der Deutzer Krawallaffäre. W. Köln, 11. Jan. Geſtern verhaftete die Kriminalpolizei den ſozialdemokratiſchen Gewerkſchaftsführer Fröhlich, weil er nach Ausſagen vyn Verhafteten der Haupträdelsführer der Deutzer Kra⸗ walle geweſen ſein ſoll. — Der Defraudant. Kotthus, 11. Jan. Der geſtern nach Unterſchlagung von 25 000„% flüchtig gewordeue Buchhalter Grater ſtellte ſich abends der Polizei, nachdem er vergeblich ver⸗ ſucht hatte, Wertpapiere zu verkaufen. Das Bankiuſtitut erhielt die veruntreuten Papiere zurück. — Die Hinrichtung des Mörders. Lille, 11. Jau. Heute früh wurde der Kaſſenbotenmörder Fapier hingexichtet. — CEinweihung des neuen Juſtizgebäudes in N m. Rom, 11. Jan. In Gegenwart des Königs, der Miniſter und 7 Vertreter der Behörden wurde heute vormittag der neue Juſtiſtpalaſt eingeweiht und im Innern des Palaſtes die Büſte Zanardellis enthüllt. — Heflige Regengüſſe. Saumur, Dep. Maine, 11. Jan. Jufolge heftiger Regengüſſe ſind 3 Häuſer eingeſtürzt. Wei⸗ tere Gebäude ſind vom Einſturz bedroht. Letzte Nachrichten und Telegramme. . Rolandseck, 11. Jan.(Pr.⸗T.) In der letzten Nacht gegen 2 Uhr war hier ein Güterzug, wahrſcheinlich wegen Nicht⸗ funktionierens einer Weiche entgleiſt Die Wagen des Güter⸗ zuges wurden zum Teil ſtark zerſtört und flogen kreuz und quer über die beiden Hauptgleiſe. Der Materialſchaden iſt bedeutend. Beide Hauptgleiſe ſind geſperrt. Der linksrhei⸗ niſche Bahnverkehr war unterbrochen. Ein Perſonenzug mußte kechtsrheiniſch geleitet werden. Andere Züge ſind ausgeblieben oder kommen erſt mit vieler Verſpätung an. Menſchenleben kamen nicht zu Schaden. Gegen 9 Uhr war es gelungen, ein Hauptgleiſe wieder frei zu machen. Die Bündler in der Pfalz. Der FJungliberale Verein St. Ingbert hat be⸗ ſchloſſen, bei der Vertreterverſammlung der pfälziſchen Jung⸗ beralen in Haßloch folgenden Antrag zu ſtellen:„Der Ver⸗ kretertag wolle angeſichts der Beſtrebungen, die national⸗ lüberale Partei der Pfalz wieder in ein engeres Verhältnis zum Bund der Landwirte zu bringen und ein Wahl⸗ abkommen mit der Fortſchrittlichen Partei ſcheitern zu laſſen, ſeine grundſätzliche M iß billi⸗ gung über dieſe Haltung ausſprechen. Der Verbandstag exachtet es vielmehr als unerläßlich im Intereſſe der liberalen 1* Einigungsidee, daß ein Wahlabkommen mit der Fortſchritt⸗ lichen Volkspartei getroffen werde, und erſucht die jung⸗ liberalen Vertreter im engeren Ausſchuß der nationalliberalen Partei der Pfalz, ihren Einfluß in dieſem Sinne mit Ent⸗ ſchiedenheit geltend zu machen.“ Die Kaiſer Wilhelmsgeſellſchaft zur Förderung der Wiſſenſchaften. Berlin, 11. Jan Heute Vormittag fand unter dem Vorſitz des Kultusminiſters in der kaiſerlichen Akademie der Künſte die konſtituierende Verſammlung der Kaiſer Wilhelm⸗Geſellſchaft zur Förderung der Wiſſenſchaft ſtatt. An der Verſammlung nahmen atwa 100 Perſonen teil, darunter 83 der bisherigen Stifter für wiſſenſchaftliche Zwecke. In ſeiner Begrüßungsanſprache erinnerte der Kultusminiſter an die kaiſerliche Kundgebung anläßlich des Berliner Univerſitäts⸗Jubiläums. wobei der Kaiſer Anſchließend an die Konſtituierung der Geſellſchaft fand die hinweiſend auf die Idee Wilhelm Humboldts, die Organiſierung der wiſſen⸗ ſchaftlichen Forſchung, die Notwendigkeit dartat, größere Mittel opferwillige Mitarbeit wohlhabender Perſönlichkeiten aufrief. Zu⸗ gleich hatte der Kaiſer in Ausſicht geſtellt, unter ſeinem Protekto⸗ rate und Namen die Geſellſchaft zu begründen, deren Aufgabe es ſein ſoll, in dieſem Sinne zu wirken. Der Miniſter teilte mit, daß er vom Kaiſer beauftragt ſei, die Begründung der Geſellſchaft in die Wege zu leiten. Er habe demzufolge eine große Anzahl von Spitzen aus verſchiedenen Landesteilen einen Satzungsentwurf aufſtellen laſſen, der der Verſammlung hier vorgelegt werde, um eine endgiltige Beſchlußfaſſung herbeizuführen. Abſchließend betonte der Miniſter, wie mit der Förderung ge⸗ rade der naturwiſſenſchaftlichen Forſchung auch wirtſchaftliche In⸗ tereſſen bon großer Bedeutung Hand in Hand gehen. Er glaube daher, daß gerade in dieſen Teilen ein weitgehendes Verſtändnis für die hohen Aufgaben vorhanden ſei, welche der zu gründenden Geſellſchaft in der Förderung der Kulturfortſchritte auf mancherlei Gebieten obliegen würde. Die Verſammlung trat dann in die Beratung des vorliegenden Statutenentwurfes ein, der mit weni⸗ gen Abänderungen angenommen wurde. Nach dem gefaßten Be⸗ ſchluſſe wird die Mitgliedſchaft der Geſellſchaft erworben durch einen Aufnahmebetrag von 20000 Mark. Der jährliche Beitrag beläuft ſich auf 1000 M. Er kann aber fortfallen, falls der Aufnahmebeitrag mindeſtens 40 000 Mark beträgt. Die Organe der Geſellſchaft ſind außer der Hauptperſammlung der Senat⸗ und der Verwaltungsaus⸗ * ſchuß. In den Senat hat die Geſellſchaft durch Wahl mindeſtens 10 Mitglieder zu entſenden. Die Ernennung eter Senatoren iſt dem Kaiſer als Protektor vorbehalten. von 10 Sengtoren ſtatt, welche dem Kaiſer zur Be⸗ gung vorzulegen ſind. Der Kultusminiſter ſchloß mit berten, in denen er der ins Leben getretenen Geſell⸗ ſchaft beſten Erfolg ihrer bedeutungsvollen Aufgabe wünſchte. In das von ihm ausgbrachte Kaiſerhoch ſtimmten die An⸗ weſenden begeiſtert ein. Aus der Verſammlung ſprach Exzellenz Prof. Harnack denen, die an den vodbereitenden Arbeiten mitgewirkt haben, insbeſondere dem Kultusminiſter, für die aufopferungsvolle Förderung des Planes den Dank namens der Verſammlung aus. An den Kaiſer wurde ein Huldigungstelegramm abgeſandt. Erdbeben. * Pekerburg, 11. Jan. Direkte Telegramme aus Prſchewalsk beſagen, daß das Erdbeben vom 4. Januar keine be⸗ ſonderen Beſchädigungen verurſachte, daß dagegen am Nordufer des Iſſil Kul Sees ſtarke Verwüſtungen angerichtet wurden, bei denen 50 Menſchen getötet wurden. Zuſammentritt des Storthing. * Ehriſtiania, 11. Jan. Der Storthing iſt heute vor⸗ mittag zuſammengetreten. Generalkriegskommiſſär Bratlin wurde zum Präſidenten gewählt. Die feierliche Eröffnung findet heute nachmittag ſta tt. Berliner Drahtbericht. [Bon unſerem Berliner Burcan. Berlin, 11. Jan. Aus Wien wird gemeldet: Die 90jährige Schweſter des bekannten Komponiſten Smetana lebt in äußerſt kläglichen Verhältniſſen. Ihr jetziges Ein⸗ kommen beläuft ſich auf etwa 300 Kronen. Ein Aufruf fordert daher zur Unterſtützung der greiſen Schweſter des großen Tonkünſtlers auf, um ſie von den drückendſten Sorgen des Alters zu befreien. Berlin, 11. Jan. Eine längere Auslaſſung der „Natl. Korreſp.“ über das Ergebnis des Greifswalder Be⸗ leidigungsprozeſſes gegen den freiſinnigen Rittergutsbeſitzer Becker beantwortet der angegriffene Landrat des Kreiſes Grimmen, Frhr. v. Maltzahn, mit einer langen Berichtigung. In dieſer erklärt Frhr. v. Maltzahn, daß es unwahr ſei, daß er den Rittergutsbeſitzer Becker mit dauernden Ordnungs⸗ ſtrafen bis zum Geſamtbetrag von 3000 M. gepeinigt habe, daß es weiter unwahr ſei, daß er das freiſinnige Greifswalder Tageblatt öffentlich ein Schweineblatt genannt habe, daß es weiter unwahr ſei, daß er die Kreiseingeſeſſenen vor dem Ankauf der Beckerſchen Pferde gewarnt habe, daß es weiter unwahr ſei, daß er einen 10 Km. entfernten Kanzliſten ſeinen Privatſekretär zum Gutsvorſteher auf Bartmannshagen er⸗ nannt habe und daß es ſchließlich unwahr ſei, Beckers Steuer⸗ erklärungen ſyſtematiſch beanſtandet zu haben. Die Ange⸗ legenheit wird in der nächſten Zeit auch im preußiſchen Ab⸗ Volkspartei die Regierung über die Angelegenheit inter⸗ pelliert hat. Der Kampf um die Reform des preußiſchen Wahlrechts. Berlin, 11. Jan. Die Fraktion der Fortſchrittlichen Volkspartei des preußiſchen Abgeordnetenhauſes hat be⸗ ſchloſſen, den bereits früher eingebrachten Antrag auf Ein⸗ führung des allgemeinen, gleichen, direkten und geheimen Wahlrechts in Preußen ſowie auf Einführung einer zeit⸗ gemäßen Wahlkreiseinteilung wieder einzubringen. Ferner haben die Fortſchrittler noch folgende Interpellation ein⸗ gebracht: Was gedenkt der Herr Miniſterpräſident zu tun, um den in einſeitigem Parteiintereſſe erfolgten Angriffen von Landräten und anderen Regierungsbeamten entgegen⸗ zuwirken, wie ſolche in dem gegen Becker⸗Bartmanushagen eingeleiteten Strafverfahren ſowie bei der letzten Reichstagserſatzwahl in Labia⸗Wehlau und anderen Vorkommniſſen feſtgeſtellt ſind. Verweigerung des Moderniſteneides. Berlin, 11. Jan. Aus Augsburg wird ge⸗ meldet: Dr. Franz Wieland wurde, wie die„Augsb. Abendzeitung aus Dillingen berichtet, wegen Verweige⸗ rung des Moderniſteneides vom Biſchof von Augsburg ſeiner Stellung enthoben. Dr. Wieland hatte in einem ausführlichen Schreiben an den Biſchof die Verweige⸗ rung des Eides begründet. Auch ſein Bruder, Kaplan Konſtantin Wieland in Lauingen, der ebenfalls den Moder⸗ niſteneid verweigerte, wurde bereits gemaßregelt, indem ihm der Biſchof die Kura entzog. Konſtantin Wieland wird in den nächſten Tagen zur Rechtfertigung ſeines Standpunktes eine Druckſchrift veröffentlichen laſſen. Nach einer Meldung des Oſſervatore Romanow befinden ſich auf der Liſte der ver⸗ botenen Bücher auch drei Werke von Franz Wieland. Die Erkrankung des Abg. Spahn. e1s bisher, vor allem zur Begründung wiſſenſchaftlicher For⸗ ſchungsinſtitute in den Dienſt der Geſellſchaft zu ſtellen und die» Oberlandesgerichtspräſident Spahn in Frankfurt a. M. iſt! Heckſcher. Berlin, 11. Jan. Der Vizepräſident des Reichstags geordnetenhauſe zur Sprache kommen, da die Fortſchrittliche den Rittergutsbeſitzer“ an einer Blutvergiftung erkrankt, befindet ſich aber bereits außer Geſahr. Den Sitzungen des Parlaments wird er auf ärztliche Anordnung noch bis Mitte dieſes Monats fern⸗ bleiben müſſen. Spahn hat ſich die Infektion durch eine kleine Wunde am Fuß, die durch Scheuern des Strumpfes entſtanden war und anfüänglich nicht beachtet wurde, zugezogen. Der ärztlichen Kunſt gelang es, ſchlimmen Folgen durch ein ſchnelles Eingreifen vorzubeugen, ſodaß die Wiederherſtellung in Bälde zu erwarten iſt. tGine Proteſtverſammlung gegen den Geſetzentwurf über das Kurpfuſchertum e. Karlsruhe, 10. Jan. Der Naturheilverein, der homöopathiſche Verein, ſowie der Kneippverein hier, hatten auf heute abend in den großen Feſtſaal des Friedrichshofes eine Proteſtwerſammlung gegen den Entwurf des Reichsgeſetzes zur Einſchränkung der Kurier⸗ freiheit einberufen, der ſtark beſucht war. Die vom Vor⸗ ſitzenden des Naturheilvereins um 949 Uhr eröffnete Ver⸗ ſammlung war insbeſondere von den Mitgliedern der ge⸗ nannten Vereine aber auch von Gegnern beſucht. Das Wort erhielt dann der Referent des Abends Profeſſor Dr. Paul Förſter aus Berlin⸗Friedenau, deſſen Referat das Thema „Ein Attentat auf die perſönliche Freiheit“ behandelte. Er faßte ſeine Ausführungen in folgenderr Reſolution, die er zur Annahme empfiehlt, zuſammen: Die Vorlage über Mißſtände im Heilgewerbe verſtößt.gegen die guten Sitten, denn a) der Staat nimmt Partei zugunſten einer einzelnen Richtung der Heilkunſt anſtatt zwiſchen ihnen der unparteiiſche Mittler zu ſein. b) Ferner wird auf die Heilungſuchenden ein Druck ausgeübt durch die Furcht, ihr Leiden und ihr Verkehr mit dem ſogenannten Pfuſcher könnte an die Oeffentlichkeit kommen: Strafbares Vergehen der Nötigung durch das Geſetz. 2. Gegen die Freiheit, und das Recht des Staatsbürgers auf den eigenen Leib. 8. Gegen die Verfaſſung, weil es dem Bundesrat und ſeiner Kommiſſion viel zu weitgehende Rechte gegenüber dem Reichstage einräumt. 4. Gegen den Fortſchritt der Wiſſenſchaft und Heilkunſt, der nur durch den freien Wett⸗ bewerb aller Richtungen verbürgt wird. 5. Gegen das Anſehen und die Ehre des ärztlichen Standes, deſſen Beſtehen durch Vorrecht und Ausnahme⸗ geſetze nicht erhalten werden kann. 6. Aus allen dieſen Gründen gegen die Volkswohlfahrt, darum: Wir erachten das Beſtehende und nach dem Entwurfe noch zu erhöhende Vor⸗ recht der Schulmedizin für einen gemeingefährlichen Unfug innerhalb der Heilkunſt; und dieſen Geſetzentwurf für einen gemeingefährlichen, geſetzgeberiſchen Unfug. Wir legen daher dagegen den entſchiedenſten Einſpruch ein. Wir verurteilen alle wirkliche Kurpfuſcherei, meinen aber, daß dieſe ganz anders feſtzuſtellen, abzuurteilen und unſchädlich zu machen iſt, als es in der Vorlage geſchieht!(Lebh. Beifall.) Nach 10 Minuten Pauſe begann die Diskuſſion; als erſter Redner trat Dr. med. Alfons Fiſcher⸗Karlsruhe auf, der die Aus⸗ führungen des Referenten ſcharf kritiſierte und zurückwies, er ſelbſt iſt für Beibehaltung der Kurierfreiheit, die Freiheit müſſe aber aufhören wo Gefahr für die Geſamtheit drohe, 3z. B. bei anſteckenden Krankheiten, die übertragbar ſeien. Redner weiſt aber auf den guten Kern des Entwurfs hin, die Kurpfuſcher nähmen überhand, Einſchränkungen tue not. Der Referent erwiderte hierauf nochmals in kürzeren Aus⸗ führungen unter Beifall, worauf Dr. Fiſcher nochmals zu Worte kam. Ferner ſprach noch Dr. Selß⸗Baden, der ſich dem Referenten anſchloß, ein Mitglied Schwager, der eben⸗ falls für die Naturheilverfahren eintrat. Wenn die prak⸗ tiſchen Aerzte wirklich heilten, dann gäbe es keine Kurpfuſcher mehr.(Stürm. Beifall.) Redner empfahl dringend unter lebhaftem Beifall die Annahme der Reſolution. Die Ab⸗ ſtimmung ergab Annahme der Reſolution mit allen gegen eine Stimme. Die Verſammlung wurde hierauf um Mitter⸗ nacht geſchloſſen. Deutſcher Reichstag. Berlin, 11. Jan. Im Reichstage wurde heute die Debatte über die Aufhebung der Zündholzſteuer fortgeſetzt. Mit ein wenig Mißbehagen forſchte der Sozial⸗ demokrat Schöpflin nach dem eigentlichen Uebeltäter der Zündholzſteuer. Während jede Partei der anderen die Vater⸗ ſchaft an dieſem Geſetze zuſchieben wolle, habe man doch die Sozialdemokratie von jeder Schuld freiſprechen müſſen. Die Hauptſchuld an den ſchlechten Folgen der Zündholzſteuer mißt Redner dem Zentrum bei, das ſich jetzt mit Hilfe der Kapläne durch das Kulturkampfgeſchrei zu retten ſuche. Ein Zündholzmonopol lehne die Sozialdemokratie ab. Als die größte nationale Aufgabe bezeichnet Schöpflin am Schluſſe ſeiner Ausführungen die Unterdrückung des ſchwarz⸗blauen Blockes, der dieſe Steuer beſchloſſen habe. Auch der Reichsparteiler Freiherr von Gamp lehnt die Mitverantwortung ſeiner Partei an der Zündholzſteuer ab. Durch die indirekten Steuern will Gamp nur die Genuß; mitteln beſteuert wiſſen. Er bedauert lebhaft, daß die„ge⸗ rechte“ Weinſteuer nicht zur Annahme gelangt ſei. Dadurch ſei der Reichstag gezwungen geweſen, auf Erſatzſteuern zu ſinnen. Schließlich trat Redner für eine ſtärkere Belaſtung der Erſatzmitteln für die Zündhölzer ein. Auf Freiherrn von Gamp folgte der Pole Kulerski, der erklärte, daß ſeine Freunde niemals etwas von der Zündholzſteuer wiſſen wollen. Der Abg. Lattmann von der Wirtſchaftlichen Ver⸗ einigung richtet ſeine Ausführungen vor allem gegen die Linke. Die Einbringung der Interpellation, die im Augen⸗ blick gar keinen Erfolg verſpreche und deren Erfüllung nut der Induſtrie ſchaden würde, ſei nichts weiter als ein Sti Wahlmache. Die Schuld an der ſchwierigen Lage der Zünd⸗ holzinduſtrie gibt der Kaſſeler Abgeordnete dem Verſagen des Syndikates und der wilden Konkurrenz. In das gleiche Horn ſtößt der antiſemitiſche Abgeordnete Werner, der überhaupt nichts an der Finanzreform gerügt wiſſen will⸗ Von der freiſinnigen Vereinigung ſpricht der Abg. *4 Maunheim, 1I. Januar. Goneval⸗Mugeiger.(Abendblatt.) 5. Seite. Landwirtſchaft. * Ittlingen, 7. Jan. Geſtern wurde der Tabak der Firma Jakobi, Mannheim, abgewogen. Das Reſultat war ſehr befriedigend und ergab 66 Ztr. Der Verkaufspreis war 48 Mark pro Zeniner. Ein Beweis der guten Qualität und guten Be⸗ handlung des hieſigen Tabakbaues. Volkswirtschalt. Der Einfluß der Thronrede auf die Tendenz der Börſe war, wie das„Berl. Tagebl.“ ſchreibt, nicht beſonders groß. Von der im allgemeinen nicht ſehr inhaltsreichen Rede intereſſierte namentlich der Paſſus, daß zur Erweiterung und beſſeren Ausrüſtung des Staatseiſenbahnnetzes erhebliche Mittel gefordert werden ſollen. Insbeſondere erfuhr daraufhin der Markt unſerer Hütten⸗ und Bergwerksaktien verübergehend eine Anregung. Die in der Thronrede erwähnte Beſſerung der Staatsfinanzen vermochte dagegen, zumal da der Etat wieder mit einem Fehlbetrag abſchließen wird, einen Einfluß auf den Markt unſerer heimiſchen Staatsanleihen nicht auszuüben. Im ganzen trug die Thronrede dazu bei, die freundliche Stim⸗ mung an der geſtrigen Börſe zu befeſtigen. **** Zur Erhöhung des Extrabonus bei der Kauadabahn. Schon in der letzten Generalverſammlung der Canadian Pacific Co., die in der erſten Oktoberhälfte vorigen Jahres ſtatt⸗ fand, gab die Verwaltung bekannt, daß ſie in Erwägung ziehen wolle, in welcher Weiſe ſie während des kommenden Jahres den Altionären Zuwendungen aus den Einnahmen des Sondervermögens machen werde, das ſich durch die im Laufe der Jahre erfolgten recht bedeutenden Landverkäufe bei dem Unternehmen allmählich angeſammelt hatte. Gleichzeitig wurde aber mitgeteilt, daß eine ſolche Zuwendung nur innerhalb beſchränkter Grenzen gemacht werden könne; insbeſondere ſollte kein allzu ſtarker Angriff auf den derzeitigen Status der Geſellſchaft vorgenommen werden. Wie nun bekannt wird, hat der Verwal⸗ tungsrat der Canadian Pacific Co. in einer vorgeſtrigen Sitzung in Montreal beſchloſſen, die Rate der Verteilung aus den für Landverkäufe etc. angeſammelten Fonds auf 3 Prozent tpro Jahr an Stelle des bisherigen Satzes von 1 Prozent feſtzuſetzen. Da die Bahn ſeit Jahresmitte 1910 ihre Dividenden quartaliter er⸗ klärt, ſo würde demnach zur Vierteljahresdividende, der bisher ein Bonus von ½ Prozent zugeſchlagen wurde, nunmehr ein ſolcher von 94 Prozent hinzukommen, die Geſamtdividende mit⸗ hin eine recht weſentliche Erhöhung erfahren; dieſe Erhöhung der Dividende ſoll bereits mit der nächſten Quartals⸗ dipidende in Kraft treten. Die Verteilung eines Extrabonus ge⸗ ſchah erſtmals mit Wirkung ab 2. Semeſter 1906 und von da ab regelmäßig in einem Ausmaße von Prozent pro Semeſter. Die diesmalige Maßnahme der Verwaltung war eingeweihten Kreiſen offenbar ſchon vorher bekannt, denn die Shares der Bahn wurden in der letzten Zeit in großen Summen zu ſteigendem Kurſe auch dem Berliner Markte und zwar hauptſächlich für engliſche Rech⸗ nung entnommen. An der vorgeſtrigen Neuyorker Börſe ſchloſſen allerdings die Shares der Kanadabahn zu 19778 Prozent, das iſt unter dem Kurſe des Vortrages(198½) und auch im Verlaufe des vorgeſtrigen Londoner Börſenverkehrs wurden die Shares der Kanadabahn ungeachtet dex feſten Tendenz, die ſich gerade für amerikaniſche Dividendenwerte zeigte, zu niedrigeren Kurſen angeboten. Verſtimmend wirkte nämlich in London, daß den Eiſen⸗ bahnbeamten des großen anderen kanadiſchen Schienennetzes, des Grand Trunkſyſtems durch den Einigungsrat eine Lohnerhöhung von 14 Prozent zugebilligt worden ſei und daß die Canadian Pacific Co. auch für ihren Wagenpark größere Aufwendungen im laufenden Jahre zu machen hätte. 5*** Konkurſe in Süddeutſchland. Reutlingen. Anſelm Fiſcher, Zimmermeiſter und Guſtav Zwelanz, Zimmermeiſter..⸗T. 2. Febr.,.⸗T. 11, Februar. Zweibrücken Peter Weinmann, Inhaber eines Tapezier⸗ geſchäftes..⸗T. 5. Febr.,.⸗T. 2. März. Villingen Friedrich Schwenk, Handelsmann..⸗T. 30. Januar,.⸗T. 7. Febr. Rheiniſche Metallwaren⸗ und Maſchinenfabril in Düſſeldorf. Die Hauptverſammlung dieſer Geſellſchaft wird auf den 21. Febr. d. J. nach Düſſeldorf einberufen. Der Geſchäftsbericht liegt vom 1. Februar d. J. ab im Geſchäftsraum der Geſellſchaft zur Ein⸗ ſicht der Aktionäre auf. Der Bericht der Hannoverſchen Baumwollſpinnerei und Weberei in Linden nennt das verfloſſene Jahr das ungün⸗ ſtigſte in den letzten vier Jahrzehnten. Die Garnproduktion ging auf 3,71 Mill.(i. V..62 Mill.) engl. Pfund zurück. Nach M. 76479(M. 144 702) Abſchreibungen ergibt ſich ein Verluſt von M. 172 282(i. V. M. 124939 Gewinn), der mit M. 57 819 aus dem Gewinnvortrag und mit M. 114463 aus der Extrareſerve gedeckt wird. Das Aktienkapital beträgt M. 650 000. Einigung zwiſchen den franzöſiſchen Koks⸗ und Eiſenwerken. Auf Grund von Verhandlungen, die im Monat September 1910 begonnen wurden, iſt zwiſchen dem Syndikat der Kokswerke des nördlichen Bezirks und des Pas de Calais einerſeits und den Eiſenwerken des franzöſiſchen Oſtens anderſeits ein Vertrag mit zehnjähriger Dauer abgeſchloſſen worden, nach dem die Koks⸗ werke jährlich 1 200 000 Tonnen Koks zu liefern haben. Der Preis, der vierteljährlich feſtgeſetzt wird, beruht auf folgenden 3 Grund⸗ lagen: Preis des Clebelandroheiſen, wie er von dem Syndikate der Hüttenleute aufgeſtellt wird; Zuſchlagspreis der halbfetten Kohlen bei den Verdingungen der belgiſchen Staats⸗ eiſenbahnen; drittens Verkaufspreis der Gruben, des Staates im Saarbezirk. Aus dieſen drei Preiſen wird der für den Vertrag geltende Kokspreis gewonnen. Nach den Angaben des B..⸗C. ſoll dies in der Weiſe geſchehen, daß zunächſt die drei Preiſe zu⸗ ſammengezählt werden und dann die Summe mit 0,2 multipliziert wird. Durch dieſen Vertrag ſollen die Streitigkeiten zwiſchen den beiden Gruppen, deren jede etwa 20 Mitglieder zählt, beigelegt werden. Die Hauptverſammlung der Vereinigten Kammerichſchen Werke,.⸗G., genehmigte die Uebernahme der Firma E. Belter u. Schneevogel in Berlin⸗Wittenau, deren Außenſtände 290 249 Mark betragen, ſowie die Kapitalerhöhung von 1 066 000 Mark auf 2500 000 Mark. Die Firma wurde umgeündert in„Vereinigte Kammerichſche u. Belter u. Schneevogelſche Werke,.⸗G. Berlin⸗ Wittenau“. Bauinſpektor a. D. Töpelmann, Inhaber der über⸗ nommenen Firma, wurde in den Aufſichtsrat gewählt. Ueber die Geſchäftsausſichten teilte die Verwaltung mit, daß das Bielefelder Werk bis Juli 1911 voll beſchöftigt iſt. Auch in Berlin habe eine Hebu 8Geſchäfts ſt unden. Der Auftragseingang ſei eendet ſeien. Intereſſe an Trausport tigef; digend. Nunmehr ſei zu boffen, daß die Telegraphiſche Handelsberichte. Vereinigung von Banken und Bankiers in Rheinland und Weſtfalen. * Höln, 11. Jan. Schon zu verſchiedenen Malen iſt eine große Anzahl der erſten rheiniſch⸗weſtfäliſchen Banken und Bankiers unter Führung des A. Schaaffhauſenſchen Bankvereins in Köln gelegentlich zuſammengetreten, um Fragen, welche ge⸗ meinſame Berufsintereſſen berühren, einer Beſprechung zu unter⸗ ziehen, und zu denſelben Stellung zu nehmen. In der Abſicht, der bisherigen loſen Vereinigung eine feſte Form zu geben und dadurch die Bedeutung des Zuſammengehens der Beteiligten nach innen und außen zu ſtärken und zu heben, haben ſich die bisher der Vereinigung angehörenden Banken und Bankfirmen geſtern zu einem eingetragenen Verein unter dem Namen:„Vereinigung von Banken und Bankiers in Rheinland und Weſtfalen“ mit dem Sitz in Köln zuſammengeſchloſſen und einen über das ganze Gebiet der Vereinigung ſich erſtreckenden Ausſchuß mit der Durchführung der Maßnahmen für die Erreichung der Ziele des Verbandes und zur Erlangung weiterer Mitglieder betraut, Bei der Gründung ſind dem Verein eine große Zahl der bedeutendſten Banken und Bankfirmen Rheinlands und Weſtfalens beigetreten. Der Ausſchuß hat ſeinerſeits als geſchäftsführender Vorſtand die nachſtehenden Herren gewählt: Kommerzienrat Albert Hei⸗ mann in Köln(A. Schaaffhauſenſchener Bankverein) als Vor⸗ ſitzenden, Bankdirektor Streffer in Köln(Barmer Bank⸗ verein) als erſten ſtellvertretenden Vorſitzenden, Bankdirektor Philips(von d. Rheiniſch⸗Weſtf. Diskonto⸗Geſ.) als zweiter ſtellbertretender Vorſitzender, Bankier Konſul Heinrich v. Stein in Köln(Bankgeſchäft J. H. Stein) als Schatzmeiſter, Bankier Ferd. Rinkel in Köln(S. Oppenheim u. Co.) als Schriftführer und vier Beiſitzer. Wittener Stahlröhrenwerk. * ĩKöln, 11. Jan. In beteiligten Kreiſen werden die um⸗ gehenden Gerüchte, wonach eine Angliederung der Wittener Stahlröhrenwerke an das Eiſen. und Stahlwerk Hoeſch⸗Dort⸗ mund beabſichtigt ſei, für unbegründet erklärt. Neues vom Dividendenmarkt. Kaſſel, 11. Jan. Die Generalverſammlung der Großen Karſeler Straßenbahn.⸗G. ſetzte die Dividende wieder auf 4½ Prozent feſt.(Frkf. Ztg.) Dresden, 11. Jan. Der Aufſichtsrat der Sächſiſchen Kammgarnſpinnerei zu Harthau ſchlägt bt. Frkf. Ztg. 9 Prozent (wie im Vorjahre) vor. Starke Ueberzeichnung der ungariſchen ſteuerfreien Staatsrenten⸗ Anleihe. Berlin, 11. Jan. Die Subſkripition der ungariſchen ſteuerfreien Staatsrenten⸗Anleihe wurde wegen ſtarker Ueber⸗ zeichnung in Deutſchland bald nach der Eröffnung geſchloſſen. Zahlungsſchwierigkeiten der Rauchwarenfirma Blumenthal in Verlin. * Berlin, 11. warenfirma Auguſt Blumenthal in Berlin befindet ſich, Deutſche Konfektionär meldet, in Zahlungsſchwierigkeiten und ſtrebt einen außergerichtlichen Vergleich von 70 Prozent unter Bürgſchaft an. Die Paſſiven werden auf 800 000 Mark geſchätzt, insbeſondere ſind große Leipziger Rauchwaren⸗ und Fellhändler mit Beträgen bis zu 100 000 Mark beteiligt.(Frankf. Ztg.) Inſolvenz der Volksbank Biel. Berlin, 11. Jan. Die Mehrheit der Gläubiger der inſol⸗ venten Volksbank Biel hat nach der„Voſſ. Ztg.“ dem Nachlaß⸗ verfahren zugeſtimmt. Das weitere Schickſal der Bank hängt nunmehr davon ab, ob Garantien für die Abfindung der Gläubiger mit etwa 80 Prozent beſchafft werden können. Hauptſchuldner der Bank ſind lt. Frkf. Ztg. die Uhrenfabriken Leonidas in Stimmer und Kocher in Bevilard. Weſtfäliſche Bahninduſtrie.⸗G. in Hamm. Berlin, 11. Jan. Die„Frkf. Ztg.“ hörte von zuſtändiger Seite, daß eine Angliederung der Weſtfäliſchen Drahtinduſtrie .⸗G. in Hamm an die Rheiniſchen Stahlwerke nicht zu erwarten iſt. Dagegen wird von anderer Seite eine Erwerbung des Ham⸗ mer Unternehmens erwogen, wobei dieſe Seite im weſentlichen wohl den Zweck verfolgt, ſich für die Erneuerung des Verbandes ſtark zu machen und ſich Abnehmer für Halbzeug zu ſichern, Schwach behauplete Preiſe auf dem Newyorker Rohſeidenmarkt. Berlin, 11. Jan. Vom Newyorker Rohſeide⸗Markt wird gemeldet, daß die Preiſe ſchwach behauptet ſind bei geringſter Unternehmungsluſt. Abgelehnte Reduzierung in der franzöſiſchen Baumwollinduſtrie. Berlin, 11. Jau. Die geplante einheitliche Betriebsredu⸗ zierung in der franzöſiſchen Baumwollinduſtrie iſt lt. Frkf. Ztg. vorläufig abgelehnt worden. Arbeiterbewegung. London, 11. Jan. Auf der Nord⸗Enſtern⸗Bahn drohen It. Frkf. Ztg. Schwierigkeiten mit der Arbeiterſchaft wegen An⸗ ſtellung von nicht der Trade⸗Union angehörenden Arbeiter. Vom Stahltruſt. Newyork, 11. Jan. Der zum Präſidenten des Stahltruſtes deſignierte Herr Farrel war bisher Leiter des Exportabteilung des Stahltruſtes, die unter dieſem einen kräftigen Aufſchwung nahm. wie der Auleihe von Honduras. *„ Waſhington, 11. Jan. Staatsſekretär Knox und der Finanzminiſter von Honduras unterzeichneten einen Vertrag über eine Anleihe, die Honduras mit der Republik abſchließt, um die Staatsſchuld neu zu fundieren. *** Telegraphiſche Börſen⸗Perichte. (Privattelegramm des Genera! Anzeigers.) „ Frankfurt a.., 11. Jan.(Fondsbörſe.) Die Aus⸗ landsbörſen brachten keine beſondere Anregung, doch zelgte der hieſige Markt bei Eröffnung gut behauptete Tendenz. Die geſtrige New⸗ horker Börſe ließ bie Spekulation unberührt. Selbſt der Auftrags⸗ beſtand der United Staies el Corporation hinterließ geringen Eindruck, Auf dem Junduſtric kte 5 eſich eine ungleichmößige Haltung. Das Geſchäſt in Smert Montaupapieren wurden R ſierungen vorgenommen, welche zur Abſchwächung einzelner führender Papiere führte. Auch Bankaktien waren nicht ſonderlich belebt. Mittelbanken reger gehandelt. Das 0 rigktien war heute geringer. Bei feſter Ten⸗ z ſind vorübergehend Staatspapfere gehandelt, Bal! Ohi chwach, Prinz Heinrich befeſtigt, Schiffahrisakti war gut behaupte Jan. Die ſeit einem Jahre beſtehende Rauch⸗ Am Kaſſainduſtriemarkt war die Tendenz feſt; mit wenigen Aus- nahmen war Deutſche Gold⸗ und Silberfſcheideauſtalt(notterte 4½ Proz.]) höher. Zuckerfabriken feſter. Feſt verzinsliche Werte, beſon⸗ ders heimiſche Anleihen ſind etwas abgeſchwächt; dagegen ausländiſche Fonds behauptet. Im weiteren Verlauf belebte ſich der Geſchäfts⸗ verkehr. Auch die Tendenz geſtaltete ſich etwas günſtiger infolge von Rückkäufen und beſonders Montanaktien profitierten. Siemens u. Halske lebhaft und ſehr feſt. An der Nachbörſe erfuhr die Tendenz eine weiter erhebliche Befeſtigung. * Berlin, 11. Jan.(Produktenbörſe). Die Haltung am Getreidemarkt war wieder luſtlos. Weizen ging zu ſchwächeren Preiſen um, Roggen blieb dagegen gut behauptet, da ſich mehr Bedarfsfrage zeigt. Hafer war auf Inlandsangebot ermäßigt, ruf⸗ ſiſche Offerten ſchwächer. Rüböl ſtieg im Anſchluß an höhere Aus⸗ landsnotierungen. Wetter: ſchön. Rursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. (Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft.) Mittwoch, den 11. Januar 1911. Die Preiſe verſtehen ſich pro 1000 kg. Hafer: Sept.—— Nov. März— Mai Sept. —— Nov. —— März—— —— Mai Mannheimer Effektenbörſe. Vom 11. Januar.(Offizieller Bericht.) Kleinere Abſchlüſſe erfolgten heute in Mannheimer Damyfſchlep ſchiffahrts⸗Aktien zu 60 Proz. Sonſtige Veränderungen: Pfä Bank⸗Aktien 104.25., Bad. Aſſekuranz⸗Aktien 1960 G. und Schlinck u. Cie., Akt.⸗Geſ. in Hamburg 214 B. Von morgen ab ſind nom. 4 500 000.— vollbezahlte auf den haber lautende Aktien der Chemiſchen Fabrik vorm. Goldenber Geromont u. Cie. in Winkel im Rheingau, Emiſſion 1910(500 St. 255 je 1000.— Nr. 1001—1500) gleich den bisher notterten Aktier lieferbar. Aktien. Brief Geld —.— 131.— Weizen: Sept.———— Nov. März 1911 218— B. Mai 1911 RNoggen: Sept.—— Nov. März— Mei —— 212%½ G. — Mais: Banken Badiſche Bank Gewrbk. Speyer50% E Pfälz Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank Rhein. Creditbank Rhein. Hyp.⸗Bank Südd. Bank Südd. Disc.⸗Geſ. Chem. Induſtrie. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr 500——.— Cbem. Fab. Goldenbg.—.— 205.50] Württ. Transp.⸗Verſ. Verein chem. Fabriken—.— 324.50 Iuduſtrie. 5 5 Verein D. Oelfabriken—.— 156.— N1 185 Seilinduſtrie 127.— Weſf A⸗W. Stamm. ,, Bo Dingler'ſche Mſchfbr. „„ Emaillw. Maikammer Brauereien. Ettlinger Spinnerei Bad. Braueret H, Fuchs Waf. Hdlbg. Durl. Hor vm. Hagen 234.— 232.— Hütteng. Spinnerei Eichbaum⸗Brauers?—.— 108.— Heddernh. Kupferw.i, Elefbr. Nühl, Worms———— üdd. Kabelw. Frkf. Br. Ganter, Freibg, 92.— 90.— Karlsr. Maſchinenhau Kleinlein, Heidelberg—.— 181.— Nühmfor, Haid u. Neu ombg. Meſſerſchmitt—.— 60.— Koſth. Cell.u. Papierf. zudwigsh. Akfienbr.—.— 214.— Mannßb. Gum u. A5b. Mannb. Aktienor.—— 135.— Naſchinenf. Badenia Brauerei Sinner—.— 231.— Oberrh, Clektrizttät Br. Schrödl, Heidlbg. 182.——.— Ffälz. Müßlenwerke „Schwarg, Speyer—.— 126.— Pf.Nähm. u. Fahrradf.—. „S. Weltz, Speyer—.— 85.— Portl⸗Jement Holbg. 150.80 „.Storch., Speyer—.— 71.50] Nh. Schuckert⸗Geſ. 12 Br. Werger, Worms—.— 77.— H. Schlinck u. Cie Pf. Preßh.⸗U. Spritſb.—.— 167.— Hüldd. Drahl⸗Induſt..— —BVerein Freib. Ziegelw. 100, Trausport„ Speyr. uu. Berſicherung⸗ Würzmühle Neuſtadt—.— B..⸗G. Rhſch. Seetr. Zellſtoffabk. Waldhof 253.— Mannh. Damoſſchl. Juckerfbr. Waghäuſel 181.— Mannh. Lagerhaus Zuckerfbr. Frankenth.— Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continenlal⸗Telegraphen⸗Compagn Reichsbankdiskont 5%. Schlußkurſe. Wechſel. 10. 11 169 50 169.32[Check Paris 80.783 80 775/ Baris 80.466 30.475Sſchweig. Plätze 10.465 20.465 Cien 20.43 20.43 Napoleonsd'or — Irivatdiskonto Brief Ge Frankona, Rück⸗ und 5 Mitverſ. vorm. Bad. Rück⸗ u. Mitverſ. Francona, junge Fr. Transp.⸗Unfall u. Glas⸗Verſ.⸗Geſ.— Bad. Aſſecuranz Bad. Aſſecuranz(neu) Continental. Verſich. Mannh. Verſtcherung Oberrh. Verſich.⸗Geſ. —.— 104.25 —.— 194.— —.— 1386.80 —.— 198.— —.— 117.— —.— 117.50 1240 —— 8 — 600 95.— 94.— Amſterdam Belgien Italten Check London London 8 lang— Stoatspapiere. A. Deutſche. 10. 1+. 4% deutſch. Reichsan 10 Mh. Stadt⸗A. 1908—.— 3 190)hhͥ 1909 W„„„„ 8 5„ 1999——6. Ausländkſche. 8 4 835.40 85.300 Arg.k. Gold⸗A. 1887 402 80 10 6 or. könſ. St.⸗Anl. 102.70.102.605% Chineſen 1898 108.80 10 3 do. do. 1909— 1 1898 109.85 32 94.25%½ Javaner 98.70 1½„ 1909—— Mexitaner äuß. 88/0 1004 5 85,25 852 Nerikaner inne e 67.J⁰ Abadiſche St.⸗A.1901 101 20101 20 Zulgaren 102.— 10 „1908/0% 101.90 101.03¾ ktalten. Rente 103 50 85% bad. St.⸗O(abg)fl 96.5 96 50%½ Oeſt. Silberrent? 97 30 3 5 W. 94.50 94.200%½%„ Papterrent, 97309 8„ 1900 93.55 68.30 Deſterr. Goldren 99 25 9 6½%„ 1904 92.70 92 70ſe Vortag. Serte L 64.40 „„„„ 1507 92.78 9270,5 85„ 4bayr..⸗B.⸗A..1915 101 80 191 800% neue Nuſſen 195 10 1918 102.10 102 20%1 Ruſſen von 1880 94. 92.40 92 40ſt ſvan. ausl. Rente 83.— Türten von 1908 87 „ ün,, 1 Ung r. Goldrene Kronenrente tur; ** N 94.65 94 25 94 35 3½ bo. U. Allg. Anl. 95.⸗Obl. 8 100 70 100 70/4 .⸗B. Prior. 9290 93— 10195 101.85[(1I“„ 81.95 81 75 84.15 84 5 E* 3 Heſſen von 1903 4 Heaſſen 3 Sachſen 4 Mih. Stade⸗A. 1907 Aktien deutſcher und Südd. Giſenb.““ 121.25 121 50 Hamburger Packel! 14ß. 43. Norddeutſcher Lloyd 108 ¼ 107 5 Deſt.-Ung. Stagtsb. 158 50 158 50 B Oeſt. Südbabn Lomb. 21.“ 6. Seite. 2 33 Jeneral⸗Angeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 11. Januar. Aktien bdsfren,, 75 77 Hpie 1 3 5 1 7 8 5 8 1 7 C Londoner Effektenbörſe. 1 chtes im Ransheimer Hafenverker . Immchil Eacde!. 91.— 91.—Hedd. Ku. u. üdd. Kb. 127.50(27. 50 vondon. I1. Jan.(Telegr.) der Effeltenbbiſe. Hafenbezirk Rheinau. chdaum Manubeim 108 50 108.50 Funſtſelder labr. Frkf. 112.— 120. 2% Conſols 7955 797ſ0 87017 12/ 12 Angekommen am 10. Januar 1914. Mh. Aktien⸗Brausrtet— der perk. St. Jazbert.50 75, 50 à Reichsanleihe 84% 84 5% 5 5.Maas„Katharing von Ruhrort, 9780 Dz. Koßplen un Koks. Partakt Z velbcnzen 54.50 4 50 bichur Leder verke 97.- 7[ Argentinier 90% 90.% 8˙% e ee e e 80 zoeden Se eblen WalzzSonne, Speger 85.— 85 Ludwi130. Balzm ihle 158.70 159/50 4 Italiener 161 101%½ At 106— 1055 J. 8 Ruhrort, aen Kohlen. Gementwert Geipel g. 49 90 10 20 Ablertase radw.lehar 435— 435 254 Japaner 2 Canadian 210ʃ% L. Nall 65⸗ br 10 350 Dz. Khl br. Karl7n 1127 50 127 0 Maſchiaen or. Hilvert 84.50 8450[ Mexikaner 2 35 ½ Baltimore 09 K. 43“ von Riofterdam, 8040 S— Lohlen Badiſche Tnilinfabrik 497 104%25 enfb. Badenia 209 80 210 Spanier 92— 92˙ 6 hikago Milwaulee 128— 2„Willi Paul“ von Duisburg, 12 000 Dz. Kohlen. Sh. Fabril Grtes! heim24 232 41 Ottomandank 17½ 17½ avers com. 30²⁵— 2 0„Raab Karcher““ von Weſſeling, 12 850 Dz. Brkhlhe Farbwerke Höchſt. Grizuen 256 50 2550 Amalgamated 66% 65— 2810½ Mundſchenk„Mars“ von Rotterdam, 4760 Dz. Kohlen 85 Inechem. Frorit Mg Arinatf. Klein J83. 13 75] Anacondas 8/ 8[Grand TrunkIII pref. 42˙%0* 35%/Sf.Ndbn. an. Fa)rrad g0 Tind 70% 69˙ 5„ bkd. 240 Telegraphiſche Schiffsnachrichten des Nordd. Tloyd, Bremen, 7 179 0 10 5* 15% L 18pill 18 5 3 Südd. d Trußtit 15 117 15 15 e 179. 179.50 32 4 39 15 Mſeur 555 5 D. Breslau angekommen Baltimore; D. Prinz Eitel Friedrich . Lee. 10 Nohrenkegel 1 2— 32— eiſſouri Kanſas 34— 7 14 3⸗ D. 1 8 12 10 Aktumul.⸗Fao. 2zen 2 dorm, Dürr& o0.— De Beers 18½% 18% Ontario 5 13.— Aden; 19 1 5 abgefahren New Orleans: D. 4 erBege; Diin de— 10. ohnelſpreſſen Fett 25.5 257.50 Saurand 5% 5ʃ˙½ Soulbern Pacifie 187%½% Fü mig abgefahren Necpel, D. Kleiſt abgefehren NReabel D. f Keltr.⸗Geſ. Allgem. 0 Lel.-deutſcher Oelfayr 15630 56.50 Geduld 1½% 14 Union com. 178— Jorck abgefahren Gibralt tar; D. Derfflinger abgefahren Singg⸗ 11 1750 Shuſabr. 0 Herz, Frkf. 118.50 118 50 Goldfields 55ſ%%/ Steels com. 76¼[pore; D. Goeben abgefahren Shanghai; D. Berlin abgefahren Flekt eſ. Schucker: 157. Feilindu trie Wolff 127 50 127.50] Jagersfontein Tend. beh Newyork; P LJudw Fol Aheiniſche 128. 128—'wollſp. Lamperts n 42.50 42 50 5 2 755 15 zrinz Ludwig abgefahren Colombo: D. Bremen ab⸗ 2 1 ol K 5.5 2 2 2 Jrei Negal D 2 rer 4 Siemens& Halske 238. 288.25 S ſealſers. 195 80 193. Wiener Börſe. 15 D. Lützow abgefahren Amſterdam; D. Prinz⸗ Gumi geter 588,50383.—Zellit fabr. Waldhe 251.50 251.90 Jten, 11, Jan 10 1 S 17 abgefahren Algier; D. Main paſſiert Dover; D. Baem I, BI 10 Uhr. ambul paſſiert Konſtar ttinopel. lakti 873.— 67 O tronenrente 9405 94 05 Mitgete 95 ene* Vochucer Bergbau 220 5% 322 50lHatf Abe 57 15 8 Oeſt. 5 5 0⁵ 54 17 1 1 5 1 Hermann Malle⸗ 22 0 Oar 84 25 18— 5 336* errente 97.15.— n, E-Haus 2 Kuderns 111.241ʃ.5 223 223 75 Wiener Bankverein 5 7 Silberrente 97.15 97.—% ˙ 55 0 1 eeen 54J.50 749,7, Ungar. Goldrente 111.80 112.28 5 5 sulſch. Luremburg 195.75196 75 237 75 239. 5 vombarden 117.20113.70 Kronenrene 9180 91.80 Marx& Goldschmidt. Magahe 2 1 ö ienkente 91. 918 nlasen Ak., Wiangneim Eſchweiler Bergw. 181.80 1825 f th. 169.— 169.50[Marinoten 117.51 11½2/ Aioine Montan 765 20 76250 5 eeen e 151 200—[Hewerkſch. Roßleben—— 000 00] Wechſe! Paris 95.08 95.080 Tend.;: ruhig Telenamandre: Margold. Fernſprecher: Ar. 36 und 1687 Gellenkire ner 207.00 207 7, Jan ittongf 8 Wien, 11. Jan. Nachm..50 Uhr.——— Proviſtonsfrei! 8 Pfandbriefe. Prioritäts⸗Obligationen. See 678 50 677.50/Buſchtehrad. B. 038 1035 1 4% Frt.) 9900 99 60/% reuß, band. Oe terreich⸗Ingarn 880. 884. Oeſterr. Papierreute 97.25 97.— Wir ſind als Selbſtt Bere pau 40%.K. B. 99 90 490 1 8 15 595 100.75 100 90] Bau u. Betr..⸗G. 5 Silberrente 97.25 97 unter käufer 1 3%„ des 9050 da dbr ⸗ Unionbank 640.— 886.Fouyldrente 117 10 1350 5„ h 0. 400 5 Bf. Hyp Pföb. 00 10 00 10 8515 2Pfdbr. 5. Unger. Kredii 885 865. lugar. Goldrente 111.7512.20—————— 304% 91.80 91,8% g3ou. 1 20— 100 95 Wiener Bankverein 559.— 508.— 8 tronenrente 91. 90 91.80 21½ 50% Pr. Bo.⸗Fr. 90.30 90 5 4% bt. ödd. unt 15 90.80 100 Länderbank 536.— 535 ch. Frankf. viſta 117.51117.52 40 dr Bd. Pfd.v0 95 10 99 10ſ%„„„17 100 90 100 10 inn, Loſe rungs⸗Bank—[.2 »§ 10)JCCCCCCCCCCCC 765.— 765.„ Jars 5 03 95 05 Badiſbe Me ſcnenfg⸗ ſrik Sebold, Durlach— 127 FCVCCCW 12 91.20 91 20 Tabakaktien—— Amſterd.„ 199 25 199.25 Baumwollſpinneret Speyer Stamm⸗Aktie 55 4%„ Pfpbr.v 01 ue Pr. Widbr⸗Bk Nordweſtbahn—.——— Azpoleon 19.03 19.03„ Vorzugs Aklſen 101 unk 99.—-K4— Kleinb. b0!— Holzverkohlung——Narknoten 117.51 117.52 Benz& Co., Nhein. Gasmot., Mannheyn 152 15⁰ Rh..5 pfb. 9% 99.60 99 60 Hlaatsbahn 751.20 749 70/Altimo⸗Noten 117.47 117.50 Gruchſaler Braucrei⸗Geſellſchaft 64;f— 4 99.60 99.6070% 1997 99 60 99 60 Lombarden 117.70 116.50] Tend.: ruhig. Bürgerbräu, Ludwi n 85885 222 571 Pfob 0 5 99 70 99 70 3 22 Chemiſche zabriken Gernsbei; n⸗Heub 90.10 90.10 00* 1905 99 80 99 80 Berliner Produktenbörſe. Daimler de Geſellſ Büneten 182 5 4¹ 0„*„* AA E S 64% 9010 90.10%„„ 1919 10 50 100 50 Berlin, 11. Jan.(Telegramm.)(Produkten.) Deutſche Sildſeephogphat 48. 180jfrf— 80%0 87055 17 hied. 50.50 90.60 8 1 9 Europa, Rückverſ. Berlin 5 5 7 verſ. d. 9 Preiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 0 M. 520 100 20 100 70% 1914 90 50 50.50 Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriten 220— 3 15 Ith.“ 98 8. G. O 91.— 91.— 10. 11. Jahr Gebr. 85.⸗Geſ, Pirmaſens 10⁵ 913 91 800 98. W. B. C..1)—.——.—] Weizen ber Mai 207.75 207 25 Mais per Mai—135.25 Filterfabrik E Enzinger. Worms 191 %„ Goe% Uf.. br.⸗Bel.———. Juli 208.— 207.50„ Juli—.— 137 25 Flint, Eiſen⸗ und Broncegießerei. Lannheim 85— uv. 98700 91.30.30 0%. 3. Pr... Icoc——.— Hoerrenmühle vorm, Genz, Heidelberg 96— 4% r. Pidk. zut.0 90..—, de.„„„„üböl per Jan.—.——.— Kühnle, Kopp u. Kauſch, A⸗G. Frankenthal— 99 9 50.5 Roggen per Mai 156 75 156.75„ Mafi 58 90 59.20Lindes Eismaſchinen 144— 6 W1W 1H1 90.00 90 sc Gerle.A 728 726. 1 5 159.— 189.—„ Okt. 58.90 59 50 und 11 9 00 Electrie Theatres Std. errr 5—.——.— ingez. mit 7/ ſh— VBank⸗ und berſtkerenbs. Aktien. 4—.——.—Spiritus 70ei locko—.——.—Neckarſulmer Fahrradwerke—— N Badiſhe Bauk 130 131200 Os tert.⸗Ung Ban 188.— 135.— Hafer per Mai 156.— 156 50 Weizenmehl 27.50 27.50] Paeifte Phosphate Shares 11 55 ſhares— 8. 69% Verg i. Reiald. let— 121— Oeſt. Janderoauk 13575 135%„Juli 158.— 157.75 Roggenmehl 21.10 21.10„„jung„.%½% Ls Berl. Haude 3⸗Geſ. 169 ½ 69 50 15 Kredit⸗Anſtal 213.25 218. VVVF 1 3 70%0— 25 60 Jomer u. Dist⸗G. 115 70 115.90 Pihlziſche Bauk 105. 105 25 Jeingu, Tekratn⸗Geſellchehn— 1⁰ Dacmſtädter Bin 130 180.% Bfälz. H0p.⸗ank—.— Budapeſter Produktenbörſe. Nheiniſche Autemobil⸗Geſ ſellſchaft.⸗G., Mannheim 150 AAf. Deluſche Ban: 263 ½% 26375 Freuß. Hypothekob, 123 70 126.— Bndapeſt, 11 Jan. Getreide narkt.(Telegramm.) Nelnſe e b en 105 0 Duutſ baſtat. Ban. 47—47 25 1 Neichsbk. 140 70 140 55 8 Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Jendel, Mannhenm 106— D fetten Bon 110.50 110 50 Nzein. Kreditbank 136 80 136 70 15 725 Schiffe u. Maſchinenban.⸗G. Mannheim, Stamm. Diseo ite-Somm. 105.50 195 25 11 Hyp.B. M. 193.— 198 per 50 kg pet 50 lg Stahlwer! Mannheim 116 Tresdener Banß 6. 25l6— Schaaffg. Bantger. 143 30 143— Weizen er Aprii 1117—— ſteilg 1112—— ruhig Süddeutſche Inte⸗Induſtrie Maunhet 116 25 Kankf. Hoo.⸗Zan 27 60 2/60] Südd. JBank Ahm. 116 90 116 80„„ Mai 1107—— 1102-— Süddeuiſche Kabel, Mannheim, Genuß ſcheine— De. 170 Arkſ. Hyp.⸗Ereditv. 168 50 163.70 Biener Banlvor. 141.20—.— l, 066 Intonnerke,-⸗G, Fabrilenf. Bvauerei⸗Einrichtungen— 12⁵ Nationalbank 132.20 183 25 Südd. Diskont 11750 11740 Roggen per April 785—— ſtetig 790—— ruhig ſinionbrauefe, karlsruhe 8 4lafr zank Otte mane 13.50 138 50 Olkt.—— Unton, Projektionsgeſellſchaſt, Franffurt— 2388 zfr Wrankſurt a MN., 11. Jan. Kreditaktien 218.—, Diskonlo⸗ bafer per Auril 8 56—— ſeſt 8 59— feſt Piacchinenfabri⸗ Werig 122 88* Gommandit 198 25, Darmſtädter 13925 Dresdner Bank 64 ½ Han⸗ 5„ FF Bita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mann heun—.510* delsgeſellſchaft 169.50 Deutſche Bank 2683 7 Staatsbabn 158 50, Mais per Okt.——— ruhig—— ſtetig Waggonfabrit Raſtatt 90— Lombar 0.25 Bo humer 222.50. elſenktrchen 208.—, Laukahütte Kohlras 58 3366 5898— Waldhof, Bahngeſellſchaft 10⁰ 169,75 Uns ar 98 60 Tendenz: ſchwach ohlraps Augu 13 60—— ſtetig 13 65—— ſtetig 8 7 ES Nachbörſe. Kredilaktien 213—, Diskonto⸗Commandit 195.25, Wetter: Schön aber Kalt. Geſchü üftlich Stagalsbayn 158.50, Lombarden 21.25. 4 1 p8i be„Merkur“, P 4, 2, eines der größten Inſtitute 5 am Platze, beginnt am 16. Januar und anfangs Föbruar wieder mit Ka Berliner Effektenbörſe. Tandesproduktenbörſe Stutt art neuen Tages⸗ und Abendkurſen. Das Inſtitut bildet Damen und Helli i den nnben 6⸗Kurſe 8 2 Herren, Knaben und Mädchen in allen Handelsfächern gründlich aus. ben 8 8 Börſenbericht vom 9. Januar 1911. 5 B. Stenographie, Maſchinenſchreiben, Schönſchrelben, Buchführung, 1 17 ante 81. 25 3 4 eſpondenz, Rech epraxi i ſtr Ei Dise.⸗Kommendit 195.25 195.25 Phönix 237 ½ 269.25 In der abgelaufenen Berichtswoche hat die Witterung einen 57 e 9. 1 Stagtsbahn———Harpener 183.¼ 185.— ſtreng winterlichen Charakter angenommen, jedoch ſind die Felder hierdurch 0 0 bei Mindeſtbegabten für en 75 1 95 Jombarden Tend.; ſchwächer. größtenteils mit einer ſchützenden Schneedecke verſehen. Außerdem beginnen auch Aßder die otbetelg r beng Die Stimmung auf dem Getreidemarkte iſt eine weſentlich] ſtehenden Meiſterprüfung für alle Arten Gewerbetreibende; ebenſo Berlin, 115 Jan(Schtusteerſe.) feſtere geworden und haben alle Exporthändler ihre Forderungen ſolche für Poſt⸗Telephon⸗Dienſt⸗Examen. Das Inſtitut verfügt über Wochſel London 20.465 20.495 JReichsbank 141.— 141— ganz beträchtlich erhöht. In neuem Plata Weizen, deſſen Qua⸗ große, beſteingerichtete Räume und iſt der Unterricht für Damen von Wechſel Paxis 80.90 80.87[bein. Kredilbant 136.— 136 10 lität ganz vorzüglich ſein ſoll, kommen nunmehr auch Abſchlüſſe]ſolchem für Herren vollſtändig getrennt. Anmelbungen werden täglich 50 Reichsanl. 5 25 102.25 169.70 169.20 nach Deutſchland zuſtande; eine große Kaufluſt iſt aber trotz der —.——.—[Schaaffb. Bankv 143 20 142.80 feſteren Berichte immer noch nicht zu konſtatieren, da die Großß 77... 195 Reich anl. 94.40 94.30 Südd. Disc.⸗G.⸗A. 11780 117.380 ühlen übe lohnend ſch 10 8 Verantwortlich ebabn mühlen über unlohnenden und ſchwachen Mehlabſatz klagen. Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; 300 Keichsanleihe 85 50 85.30 ombarven—.— 125 Das Angebot in Kernen und Landweizen war ſchwach, bei zür Kunſt und Feullleton: Julins Wilte; 4% Conſols 102 60 102 60J Baltimore u. Ohio 107.% 107.— ziemlich unveränderten Preiſen, Gerſte bleibt geſucht und auch infür Lokgles, Provinzielles und Gerichtszettung: Richard Schönfelder 341.„ 1909————Fanada Pactec 203 75 204 75 Hafer macht ſich eine feſtere Stimmung bemerkbar. 18 e e und Geſchtzlichesr el 9255 2 22505 288 94.30 Hambur Packet 143 40 143 Unſere heutige Börſe verkehrte in feſter Haltung, die Käufer Drud und Verlag der Dr. Haas' ſchen dene b. H. —2 85 4 880 0 ie 395 105 70 halten ſich aber gegenüber den höheren Forderungen noch zurück Direktor: 9 85.— Boc 222.— 223. i keine fte—— 40% Bad. b. 1001 101 50 10l.50 Deutſch⸗Luxembg. 196.% 197 28 und keine Umſätze zu verzeichnen. 395„„1908/09 102.— 101.70 Dortmunder Der diesjährige Frühjahrsſaatfruchtmarkt findet am N. 111 eonv.—.— Gelſenktrchner 208 ¾ 408.25 Montag den 13. Februar d. J. von vormittags 10 Uhr ab im 85. Snnnes 4 2 5„ 1902/09 2 92 50 Harpener 185 25 185 50 Lokal der Landesproduktenbörſe(Stadtgarten) in Stuttgart ſtatt.— E O. 65½U% Bavern 92.50 0 50 Laurahütt⸗ 169 25 168 Muſter ſind bis ſpäteſtens Samstag den 11. Februar vormittags ELOTFETHGBELTFAbiER 5682 80 18 ſſen 815 91 5 benet 238.50 238 70 an das Sekretariat der Börſe einzuſenden. Au— 7*7 1 t en.75 81.60] Weſterezeln 222 50 222— Sicliung! onnunes 40% Sachſen 84 30 84 30 Allg. Elektr.⸗Geß. 7 266.80 Wir notieren 95 100 kg frachtparität Stuttgart, netio Kaſſa je 88 Sllung ur Onmnungskuns 5 Japaner 1905 98.50 98.50 Anilin 4957575 nach Qualität und Lisferzeit: O3. Mannheim 3, J. 4% Italianer———.— Anilin Treplow 376. 378 10 We en württemö. alt W. 20 25.—21.2 neu M..— 92—55. Anl. 1902 94 30 94 25 Brown Boveri 18480 163.— gäntiſce f— % Bagdadbann 88 50 86 50 Chem. Albert 489 80 489.502].75—22.25, niederbay!. Ramänier neu M 72 Oeſter. Kreditaktten 218 25 218.50 D. Steinzeugwerte 236 70 236 50 Ae o 8 Ulke M. 22.78 23.95. Soxonsks M. 25. II 861 IWel bl elsser Herzensangst Berl. HaudelssGel. 166.8% 160%Elberf. 5 irben 560— 500 M. 22..25, 8 Lalla Mr Laplata, M, laſſen ſoigſame Mülter ihre Kinder bei bhartem Froſt 110 Darmſtädte Ban! 30.50 130 Celluloſe Koftheim 225.— 225— lif inter.—.——.— ſcharfen Winden früh morgens hinaus auf den Weg zur Deutſch⸗Aſtat. Ban 147— 147 20 KNüttgerswerken 189— 189 70 Caliſornie ß 8 Schule. Wi böſe Wetſer indli Deuiſche Jan! 264. 268.75 Tonwaren Wiesloch 116 70 116.70 Kernen neu M. 20.50—21.“, Dinkel neu M. 18.——15.—. Schule. Wird das böſe Wetter den zarlen, empfindlichen Disc.⸗Kommandu 195 25 195½% Wf. Draßt. Langend. 230— 233 70 Roggen württemb. alt M. 16.— 16.75, neu N.—.———.— Geſchöpfen auch nicht ſchaden? Nun, wenn man die Gefahr 18 7 9. g„ 11*— 0 ger 1711 7 1 f 2. AAn 7 + Dresdner Bank 164 25 164.JJ Zellſtoff Valdzof 251.20 251.90 1. J 88 5 einer Erkältung nach Möglichkeit ausſchalten und vorhandene Privatdiskont ½% M.——20.—, Gerſte bayr; ſche M. Gerſte an 18 e W. Berlin, 11. Jau. Telegr.) Nachbörſe. M. 5 50—21.—, Gerſte Eiſäſſer M.—.———.—, Gerſte ungariſche den Kindern ſtets ein paar Sodener Mineral⸗Paſtillen Kredit⸗Aktten 212% 218.4,J Staatsbahn JJ))JCVVVVV%VVVVVVVVVVVCCTCCC0CVCCCTCCCCTCTCCCC Diskonto Komm. 195.“% 195 25Lombarden 21.½ 21.25 aſf. M. 15.75 1425 3530 N4 u 8 85 0 überall erhällli Nach iJ utſchieden zurück⸗ Pariſer Börſe. Hafer alt M.—.———., neu M. 15 25—16.50, Mais 2 echal üch. Nachahmulgen weiſe man erüicheden umt 18 Laplata M. 14.75—15.—, Mais 9 5 M.—.——.— Mais Nellom 8 7 N Parts. 11. Jan. Antangsturſe. 18 at mih N.„Mais Donau M. Zwangs⸗Verſteigerung. 0 3 Rente 9755 97.5 7⁵.—.—. 0 vepe 5 Donnerstag, den 12. Jauuar 1910, nachm. 2 Uhr ber 9458 94 57 18 5 mit Sack, Kaſſa mit 15, Tonto. Tafelgrles M. 33.——34.—, werde ich im hieſigen Pfandlokale(0 4, ö5 gegen bare Zahlung im 1015 31. Mehlpreiſe pro 100 kg incl. Sack: Mehl Nr. 0 M. 33.——34. Vollſtreckungswege eine Bureaueinkichtung, 1 Herxenfahrrad Furt. 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Sie nahm die Litewka hoch, unterſuchte die Schäden und wurde blaß. War das die gute, teure Litewka, die ſich Kurt in Berlin hatte machen laſſen? Wann war es doch geweſen, lange konnte das ſicher nicht her ſein. Speckig und grau ſah das dunkel⸗ blaue Tuch aus, das Futter beinahe ganz zerriſſen, die Knöpfe blind „Nette Kiſte.. was?“ fragte der Mann kläglich.„Ja, Annchen.. fünf Jahre hab' ich ſie wohl. Weißte noch, Hanſel wurde damals gerade geboren.“ Fünf Jahre. Sie ſagte noch immer nichts. Ihre Hände ſchoben langſam Nadel, Zwirn, Fingerhut und Flickenbeutel von ſich fort. Wo hier anfangen und wo aufhören. Kurt konnte doch nicht mit tauſend Flicken im Amt herumlaufen! Er ſtand wie ein großer Sünder neben ſeiner Frau. „Ich hab' mich eigentlich ſchon geſchämt vor den Kollegen, Annchen, aber was iſt da zu machen? Die andern ſind auch keine Kröſuſſe, daß ſie ſich alle paar Monate ne neue Litewka leiſten könnten. Und denk mal, der Staub und die Hitze in ſo'nem Poſt⸗ amt! Da ſchwitzt man ſich leicht was kaput. Geht's denn gar nicht mehr?“ „Nein,“ ſagte Frau Aunchen hart.„Wie ein Hanswurſt kannſt Du nicht rumlaufen- wütend an dem bunten Kleidungsſtück herum.„Und ſoern Dreck koſtet dreißig Mark mindeſtens. Und ich hab' keine zehne mehr übrig in dieſem Monat. Die vielen Ausgaben, wenn der Winter kommt, Kohlen, Kartoffel engros.. weißte, Annchen, verſuch's noch mal. Ich bleibe auch bei Dir ſitzen, und wenn Du die ganze Nacht nähſt. Ich leſe Dir den neuen Roman vor, den ich geſtern aus der Leihbibliothek mitgebracht habe. Oder Gedichte, Schatz bvon Heine! Was, die haſte doch ſo gerne? Du biſt doch ſonſt ſo eine Tauſendkünſtlerin im Flicken und Ausbeſſern, kleine flei⸗ ßige Mama.“ Die große Hand, die ſo wütend an der Litewka herumgezerrt hatte, kam langſam hoch, wurde ſtiller und blieb ſchließlich auf Frau Annchens Schulter liegen. Und nun kam die andere Hand auch noch. Es war ein regelrechtes Streicheln und Wohltun Frau Annchen hielt ſtill. Dreißig Mark hatte er geſagt. Und zehn hätte er vielleicht übrig in dieſem Monat? Wenn ſie dazu ihre zwanzig Mark von Mutter gäbe, wären es grade dreißig! Sollte Kurt ſich vor den Kollegen ſchämen müſſen, dieweil ſeine Frau das Modernſte trug, der lieben Eitelkeit halber, und um fremden, oberflächlichen Frauen zu imponjeren? Nein. Es würde vielleicht auch ohne enge Röcke weit 8 Der helle Kopf hob ſich. Und die zerriſſene Litewka fiel unter den Tiſch und blieb da liegen. „Du Kurtchen?? Joe⸗ burtstag bekommen, weißte doch. Dazu legſte noch etwas zu vielleicht macht Dir der Schneider ſchon eine Litewka für fünf⸗ undzwanzig Mark, drüben der Lange ſoll furchtbar billig ſein.“ Kurt war ganz erſchrocken. Er ſträubte ſich gewaltig. „Nee, die zwanzig Mark ſind für Dich! Da reißt mir Mutter den Kopf ab, wenn ſie das hört. Nein, Schatz für das Geld ſollſt Du Dir eine Freude machen, hat Mutter geſchrieben.“ Sie ſchüttelte den Kopf. Etwas ſchwer, es ging aber. „Ich freue mich doch, Schaß „Schaß“, ſagte er in demſelben flüſternden Tone nach. Nur noch viel weicher. Und dann küßke er ſie zum zweiten Male. „Ich habe doch ein Prachtweib! Komm, nun brauchſt Du heute Abend nicht mehr zu flicken. In drei Tagen wird mir das Schnei⸗ derlein wohl ſo'n' Ding zuſammengeſchuſtert haben, und bis dahin perſuche ich mit Würde und Eleganz den Fetzen hier noch zuu tragen. Komm, Aunchen, heut wird gefeiert.“ 5 Und ehe ſie recht wußte, was mit ihr geſchah, hatte er ſie hoch⸗ genommen und wirbelte mit ihr durch die Zimmer. Sie tanzte glücklich mit, und als ſie endlich heiß und müde irgendwo in einem dunklen Winkel der guten Stube landeten, ſagte Kurt gufatmend Gott ſei Dank, daß Du nicht auch ſolche fürchterlichen, engeng ackloſen Röcke trägſt wie manche verrückten Damen hier in der Stadt, ſonſt wär's direkt aus mit unſrer Tanzere Annchen.“ 8 Und da lachte ſie auch:„Ja, Gott ſei Dank“ 2 2 2 5 mise SSüklassige Uualitäten Herrenhemden Verdersn 450„ 300 240 Grösse 5 und 6 5 Herren-Hosen(ese 5 ung c,„„ 350„ 200 1 fanm in bl 50 5 0 Damen⸗Reform-osen Trirol, Wort bis 4⁵ Paar 2 2 Damen-Biber-Rücke, pen 185 8. 125 17⁰ Damen-Biber-Röcke pert 25% 6 Damen-Biber-Röcke Ne e Eine Partie Möbelstoff-Reste Moquettins, Gobelins, Lamberquins geeignet für Tischdecken, Sessel, Sophakissen, Deco- rationszwecke ete.— spofthbillig. 75 Plg. 68 pg. 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JIs., vormittags 11 Uhr an die Kanzlei des unterzeich⸗ neten Amis(Rathaus Nr. 1 III. Stock, Zimmer Nr. 125) einzureichen, woſelbſt auch die Angebotsformulare zu 1. gegen Erſatz der Umdruckkoſten (Mk. 1 30) erhältlich ſind und die Eröffnung der Angebote in Gegenwart etwa erſchiene⸗ nex Bieter oder deren bevoll⸗ mächtigte Verlreter erfolgt. Die Angebolsformulare zu 2. und 3, ſind im Zimmer 126 koſtenlos erhältlich. Manngeim, 9. Januar 1911. Städt. Hochbauamt: Perrey. 744 Zwangs⸗Verſteigerung. Donnerstag, 12. Jau. 1911 nachmittags 12½ Uhr, werde ich in Waldhof vor dem Schulhaus gegen bare Zahlung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich ver eigern: Möbel verſchied. Art. Mannheim, 11. Jan. 1911. Klee, Gerichtsvollzieher. Jvags-Beſſeurt ug, 8 12. Jan. nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal hier, O 4, 5 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: 48.40 1 Ladeuthelke, 3 Fäſſer, 1 Schleif⸗ ſtein und Möbel aller Art. 43540 Nanuheim, 11. Jauuar 1911. Zollinger, Gerichtsvollzieher. 05 2 — 2 3 3 5 82 8 8155 8 5 23 2 5 58833 3 2 war 2.5 W S *— — Vier GoldeneMedaillen“ Mannkeim Tel.-No. 1246 S 5— 8 2 2 5 8 2 E. 1 1 8 5 8 2 8 3892 8 39 8 3 3 6 3 3 8 S 48— 35 3 32 8 233„— 5 2 353 3 4 K 1 32 32 5.* 85 F 2— 2 83— 8 8 5 Aus Diſtrikt J und II de kirchenärariſchen Waldungen in Gemarkungen Mannheim und Sandhofen werden Dienstag, den 17. bs. Mts., vormittags ½10 Uhr im Rathauſe Sandhofen gegen Zahlung vor der Ab⸗ fuhr verſteigert: 7200 895 Ster forl. Scheit⸗ und Prügelholz und 6677 Stück forl. Wellen. Auskunft erteilt Wald⸗ hüter Herbel in Sandhofen. Maunheim, 9. Jan. 1911. Gvangeliſche Kollektur. An verkaulen. Kuffke⸗ U. Schokolgdengeſchäft iſt zu verkaufen. Für verh Frau hohes Nebeneinkommen. Näh. d. M. Meier, Heidel⸗ berg, Brückenſtr. 26. 56474 L 2 Hauk 2 1— Pianos mit patentiertem Flügel-— resonanzsystem haben die leichte Ansprache, die. E kähigkeit des Flügeltonès u. als vollwertiger arsatz des Flügels. ischer N pazitäten z. Verfügung. 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