* X1IT—. 1 ——o———— Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 30 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pig. Gadiſche Volkszeitung.) adi In ſerate: der Stadt Mannheim und umgebung. (Mannyeimer Volksblatt.) che Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 —— Die Colonel⸗Zeile. 25 Pig. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus RNedattion 377 Auswärtige Inſerate. 80 5 in Maunheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. rn Verlags⸗ 355 2 0 Uchhandlung Die Reklame-Zelle.. 1 Mart Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 3 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. Nr. 26. WMontag, 16. Jauuar 1911. Abendblatt.) . eeee eee ace ee eeeeeeeeeeeeeeeee FFF Die deutſch⸗ru ſiſche Verſtändigung. In der„Neuen Freien Preſſe“ veröffentlicht der ehe⸗ malige Geſandte Freiherr von Heyking einen Aufſatz, der dieſes wichtige und hochaktuelle Thema der internationalen Politik in ſehr tiefgründiger und klarer Weiſe behandelt. Freiherr von Heyking ſchreibt u..: In Rußtand ſchwebt noch undefinierbar und dunkel die Vorſtellung von einem etwas anlehnungs⸗ und protektions⸗ bedürftigen Deutſchland, das ſich ja in den letzten Jahren viel⸗ leicht über Gebühr breitgemacht habe, aber doch ſich niemals einfallen laſſen würde, den Wünſchen des ihm wohlwollend geneigten Rußland entgegenzutreten. Als die Kriſe aus Anlaß der Einverleibung Bosniens und der Herzegowina ent⸗ ſtand, da zeigten ſich die Folgen dieſer nicht mehr zeitgemäßen Auffaſſung. Damals iſt nicht von deutſcher, ſondern von anderer befreundeter Seite in Petersburg an einflußreicher Stelle darauf warnend aufmerkſam gemacht worden, daß Rußland bei einer weiteren Befolgung der von Serrn Iswolkskys beliebten Politik einemKriegemit Deut ſch⸗ land entgegentreibe. Darob großes Erſtaunen; das hatte man in Petersburg nicht erwartet und nicht gewollt. Ganz allmählich, vielleicht unter perſönlichem Einfluß des Kaiſers Nikolaus, iſt man dann dort zur Erkenntnis gelangt, daß dieſe Warnung wohl berechtigt war und daß, wenn man anders einen Krieg nicht wolle, man Deutſchland nicht in die Zwangslage bringen dürfe, ſeinen Bündnisverpflichtungen unter allen Umſtänden nachkommen zu müſſen. Die Ruſſen, die viel Sinn für Humor und Selbſtironie haben, ſpotteten bald ſelbſt über den Theaterdonner Iswolskys, mit dem nichts auszurichten war, und wurden deſſen inne, daß man ſich einer um vierzig Jahre veralteten Landkarte über die Kräfte⸗ verteilung Europas bedient hatte. Das war zugleich der erſte Schritt zur deutſch⸗ ruſſiſchen Verſtändigung, die auf der richtigen Er⸗ kenntnis der realen Lage beruht. Sobald man ſich darüber klar geworden war, daß geſpannte Beziehungen den Inter⸗ eſſen beider Reiche nicht entſprächen, war der Gedanke nahe⸗ liegend, die Punkte, aus denen Reibungen und Mißverſtänd⸗ niſſe hervorgehen könnten, zu erörtern und, wenn nötig, zu beſeitigen. Aber das Weſentliche in der gegenwärtigen deutſch⸗ ruſſiſchen Annäherung liegt nicht in dieſen einzelnen Ab⸗ machungen und Vereinharungen, über die die diplomatiſchen Verhandlungen ja noch nicht abgeſchloſſen ſind und über die bisher nur mehr oder weniger apokryphe Veröffentlichungen vorliegen, ſondern das Weſentliche der Potsdamer Verein⸗ barung liegt in dem deutlich ausgeſprochenen Willen beider Mächte, ſich nicht an politiſchen Kombinationen zu beteiligen, die eine feindſelige Haltung des einen Teiles gegen den andern zur Folge haben könnten. Daß hierin der wirkliche Kern der jetzigen deutſch⸗ruſſiſchen Annäherung zu ſuchen iſt, könnte man, wenn man es ſonſt nicht ſchon wüßte, aus dem Gebaren der franzöſiſchen und engliſchen offiziöſen Preſſe erſehen. Daß den Franzoſen die Kundgebungen über eine deutſch⸗ ruſſiſche Verſtändigung nicht angenehm in den Ohren klingen, iſt in der Tat begreiflich. Wird doch dadurch öffentlich feſt⸗ geſtellt, daß die von franzöſiſcher Seite gefliſſentlich ver⸗ breitete Legende, als gälte die franzöſiſch⸗ruſſiſche Verein⸗ barung für alle denkbaren Eventualitäten und folglich auch für den Fall eines Angriffskrieges gegen Deutſchland, auf einer gewollten Illuſion beruht. Die geheime Hoffnung, die Frankreich zum Abſchluß der Allianz mit Rußland trieb, er⸗ fährt eine neue, diesmal offiziell beglaubigte Enttäuſchung. Indeſſen ſind es nicht die Franzoſen, denen es am ſchwerſten fällt, ſich mit den Ergebniſſen der Potsdamer Be⸗ ſprechungen abzufinden. Die Franzoſen ſind zu ihrem weit⸗ aus überwiegenden Teile mittlerweile friedlich geſinnt ge⸗ worden, und wenn ſie dazwiſchen noch gelegentlich für einen Krieg gegen Deutſchland ſchwärmen, ſo iſt es für eine Art Märchenkrieg, der ihnen allen Ruhm und Glanz eines raſchen Sieges in den Schoß werfen müßte, ohne die fatalen Opfer eines Feldzuges aufzuerlegen. Dieſen friedliebenden Fran⸗ zoſen wäre die deutſch⸗ruſſiſche Annäherung, als weitere Garantie für die Aufrechterhaltung des Friedens, ſchon ganz recht— wenn die Sache nur nicht gar ſo öffentlich und offiziell vor ſich gegangen wäre! Weit mehr aber als die Franzoſen ſcheinen die En g⸗ länder von der deutſch⸗ruſſiſchen Annäherung unangenehm berührt zu ſein. Die Erregung von Unfrieden zwiſchen Deutſchland und Rußland gehört ja ſeit langem zu den Haupt⸗ aufgaben der engliſchen Diplomatie, und zwar ſchon ſeit einer Zeit, wo noch keine Rede von einer engliſch⸗ruſſiſchen Entente war. Als in China die Beſetzung Kiagotſchaus ſtattfand, iſt von der engliſchen Diplomatie in der unverfrorenſten und oft plumpſten Weiſe daran gearbeitet worden, zwiſchen Rußland und Deutſchland Mißtrauen zu ſäen, wobei man es nicht ver⸗ ſchmähte, Verſuche zu machen, das perſönliche Verhältnis der deutſchen und ruſſiſchen Vertreter in Peking durch Zwiſchen⸗ trägereien zu trüben. Die Erklärung für dieſe auffallenden engliſchen Bemühungen iſt pſychologiſch darin zu ſuchen, daß die Engländer bis vor kurzem in der maßloſeſten Angſt vor der ruſſiſchen Macht ſtanden, wie das namentlich in den Kreiſen der britiſch⸗indiſchen Regierung zu Tage trat. Die Engländer ſcheinen daher von dem inſtinktiven Gefühl be⸗ herrſcht zu werden, daß, wenn dieſe ruſſiſche Macht, die ſie ſchon an ſich ſo fürchten, noch obendrein mit Deutſchland ſich verbindet, eine ganz unleidliche Stärkung des deutſchen Kon⸗ kurrenten und eine Gefährdung der engliſchen Weltherrſchaft daraus entſtehen müſſe. Die in England tief eingewurzelte Beſorgnis vor den Ruſſen hat weſentlich dazu beigetragen, den Abſchluß der Entente mit Frankreich den Engländern lockend erſcheinen zu laſſen, da ſie durch franzöſiſche Vermittlung hof⸗ fen durften, das bis dahin kühl ablehnend daſtehende Ruß⸗ land in ihre antideutſche Kombination herüberzuziehen. Wie enttäuſchend mußte es daher wirken, als die umworbene ruf⸗ ſiſche Macht nicht bloß bei der bosniſchen Kriſis ſich weigerte, trotz aller engliſchen Aufſtachelungen, gegen Deutſchland vom Leder zu ziehen, ſondern noch obendrein Symptome des Wun⸗ ſches zu erkennen gab, ſich mit dem England unbequemen Konkurrenten zu verſtändigen. Die franzöſiſchen offiziböſen Stimmen, die behaupten, daß durch die deutſch⸗ruſſiſche Annäherung an der Gruppierung der Mäckte ſich nichts geändert habe, ſind inſoweit im Rechte, als von keiner Seite die Heraufbeſchwörung desjenigen Um⸗ ſtandes zu befürchten iſt, durch den erſt die Probe auf dieſe Behauptung gemacht werden könnte. Wir dürfen uns ver⸗ ſichert halten, daß vom Deutſchen Reiche keine Störung des Friedens zu beſorgen iſt, und die anderen Beteiligten erklären ja dasſelbe von ſich. Solange aber der Friede ungetrübt bleibt, werden die zwiſchen Rußland, Frankreich und England vereinbarten Abmachungen, welchen Inhalts ſie nun auch ſein mögen, ungehindert weiterbeſtehen können. Politische Uebersſcht. *Mannheim, 16. Januar 1911. Wann finden die Neichstagsmahlen ſtatt? Die Regierung hat, wie mitgeteilt, durch die„Nordd. Allg. Ztg.“ erklären laſſen, ſie denke garnicht daran, den 15 Reichstag vorzeitig aufzulöſen und das Land mit einer un⸗ erwartet frühen Vornahme der Neuwahlen zu überrumpeln. Die Nachricht entſpringe nur agitatoriſchen Bedürfniſſen der Parteien. Der„Vorwärts“ aber behauptet, den Ver⸗ ſicherungen der Regierung keinen Glauben ſchenken zu können: Wir möchten raten, dieſem Dementi nicht allzu großes Gewicht beizulegen. Iſt die Regierung ſich auch noch nicht über den Wahltermin ſchlüſſig, ſo beſteht doch in gewiſſen einflußreichen Kreiſen die Anſicht, daß der Reichstag, falls er die Reichswertzuwachsſteuer ablehnt, ſo⸗ ſoxt aufgelöſt werden und daun unter der Parole, daß der Reichstag die notwendigen Mittel zur Heeresreſorm, Veteranenfürſorge uſw. verweigere, der Wahlkampf eröffnet werden müſſe. Zum Beweis für ſeine Behauptungen führt der„Vor⸗ wärts“ Aeußerungen von konſervativer Seite an. Im kon⸗ ſervativen Hauptquartier werde noch immer mit einer Wahl im Mai gerechnet, In der letzten Nummer der„Mittei⸗ lungen aus der konſerpativen Partei“ würden die konſer⸗ vativen Vereine zu ſchnellſtem Rüſten für die nächſten Reichs⸗ tagswahlen aufgefordert— und zwar mit der Begründung: „Der Termin dieſer Wahlen ſteht noch nicht feſt. Sollte aber die Erledigung der vorliegenden geſetzgeberiſchen Arbeiten große Schwierigkeiten ergeben und ſich zeigen, daß im alten Reichstag doch nichts mehr zuſtande kommt, ſo iſt vielleicht zu erwarten, daß die Neuwahlen ſchon Mitte Mai, alfo in vier Monaten, ſtattfinden.“ Alſo bereithalten! mahnt der„Vorwärts“ nach Wieder⸗ gabe dieſer konſervativen Aeußerung. Wir halten es nun auch für unwahrſcheinlich, daß die Reichstagswahl bor dem Herbſte ſtattfinden werde und glauben, daß ſozialdemokratiſche und konſervative Organe die Nachricht von den Ueberrumpe⸗ lungsabſichten der Regierung nur in die Welt ſetzen, um ihre Wähler und ihre Organjſationen zu ſchleunigſter und eifrig⸗ ſter Tätigkeit anzuſpornen. Der eine macht's auf die, der andere auf andere Weiſe. Aber das„Alſo bereithalten!“ ſollten auch die liberalen Parteien ihren Wählern immer und immer wieder zurufen. Die Zufriedenen. Ueber die Thronrede bei der Eröffnung des Landtages ſchreibt der„Dziennik Pozn.“ Nr. 9 u. a. Die Thronrede hat auf die Polen infolge übrer Ruhe und Vermei⸗ dung aller Phraſen einen äußerſt günſtigen Eindruck gemacht Der Miniſterpräſident hat ſowohl den Etat, wie die von der Regierung als aeuerirer eiergeerernraneg Feuilleton. Herhart Hauptmann: Die Natten. Berliner Tragikomödie in fünf Akten. Uraufführung im Berliner Leſſingtheater. [Von unſerer Berliner Redaktion.) Berlin, 14. Januar. Gerhart Hauptmann hatte nach dem ſchlimmen Mißerfolge ſeines„Florian Geyer“ im Jahre 1896 ſein Märchendrama,„Die verſunkene Glocke“ herausgebracht. Man glaubte damals, der Dichter habe mit dem Naturalismus gebrochen und kehre zu höbe⸗ ten Spielformen zurück. Es war eine Selbſttäuſchung. Auch ſpäter glaubte man bei berſchiedenen Malen Anſätze zur inneren Abkehr Hauptmanns vom Naturalismus zu erleben; aber jedesmal ent⸗ täuſchte Hoffnungen. Auf„Griſelda“ iſt als 21. Drama des Dich⸗ ters ein echter Hauptmann gefolgt, wie er uns entgegengetreten iſt in den Anfängen ſeines dramatiſchen Schaffens, in„Der Sonnen⸗ aufgang“, in„Einſame Menſchen“,„Friedensfeſt“. Es iſt keine Hoffnung mehr, daß der nunmehr 49jährige Dichter ſich noch wan⸗ deltz er will bleiben, was er von Anfang geweſen iſt, ein Vertreter des„konſequenten Realismus“. In den„Ratten findet die naturaliſtiſche Kunſtform zweifellos eine ſtarke Stütze; das Stück iſt ganz aus dem Niedrigſten und Gemeinſten, aus dem Abſchaum der Menſchheit herausgeboren und mit vollendeter Naturechtheit und Naturtreue ausgeſtattet worden. Dafür hat der Dichter bei zer unentwegten Hauptmanngemeinde einen lärmenden, äußeren Erfplg gefunden; vor der literariſchen Kritik wird er kaum beſſer beſtezen als ehemals mit ſeinem verunglückten Geſchichtsdranta. Der Titel des Stückes iſt ein Symbol. Ratten zerfreſſen den Jundus des Thegterdirektors Haſſenreuter, ſie unterminieren 55 Morſche Hinterhaus im Berliner Scheuneuviertel, allpd der Dichter ſeine„Tragikomödie“ ſpielen läßt. Der unterminierenden; Tätigkeit der Ratten ähnlich iſt das Handeln vieler der im Stücke agierenden Perſonen. Da, die ganze ſymboliſche Deutung! Nur ganz loſe ſteht der Titel mit der Handlung im Stücke im Zuſam⸗ menhange, und ſo iſt ſchon der Titel nicht gerade ſehr glücklich gewählt. Es iſt aber auch ein Mißverſtändnis Hauptmanns, uns die„Ratten“ als Tragikomödie zu präſentieren. Was iſt im Stücke die Komödie? Nur einzelne komiſche, man möchte ſagen alberne Menſchen, im übrigen aber atmet das Stück ganz und gar den Geiſt der Tragödie. Und würde man ſie völlig des wuchernden epiſodenhaften Beiwerkes entkleiden, es wäre ſicher nicht die ſchlech⸗ teſte Tragödie. Die Tragödie der Mutterliebe, der Mutterſehnſucht, der dra⸗ matiſierte„Schrei nach dem Kinde“. Dieſe Aufgabe hat der Dichter ſelten ſchön gelöſt. Die Sehnſucht der kinderloſen Frau, Mutter zu werden, wird hier zur Gier, zur Raſerei geſteigert: die Sehn⸗ ſucht iſt ſchon beſriedigt durch das Kind einer anderen, das als das Eigene untergeſchoben und angenommen wird. Prächtig ſchildert der Dichter auch die Mutterliebe der drei hier handelnden Frauen: die Mutterliebe der Frau, die das Kind erſchlichen hat, iſt am hehrſten und ſchönſten gemalt. Sie verteidigt das Kind mit dem Mute der Verzweiflung bis zum letzten Atemzuge: ſelbſt das Ver⸗ brechen verliert in ihren Augen ſeine Schrecken, und als ihr das Kind doch entriſſen wird, befreit ſie ſich von ihren ſeeliſchen Qualen durch den tödlichen Sturz aus dem Fenſter. Und daneben die Mutterliebe der Dirne; wie auch dieſe von der Liebe zu ihrem Kinde, das ſie geboren, überwältigt wird, wie ihre Mutterliebe ſich immer mehr zur blinden Wut gegen die ſteigert, welche ihr das Kind vorenthalten wollen, bis ſie einem Mord zum Opfer fällt. Und ſchließlich noch die Mutterliebe der gefallenen Frau aus der guten Geſellſchaft, die ihr entartetes, lebensſchwaches Kind verteidigt, bis es unter den Händen der ſtreitenden Frauen ſein ſchwaches Lebensgeiſtchen ausatmet. Hier gibt der Dichter echle, lebensfriſche Kunſt in dramatiſcher Steigerung und gut geſehenen Zügen. Die Handlung des Stückes war in einem Vorbericht ſchon kurz erzählt. Dem Dichter hat freilich auch hier die Kunſt dramatiſcher Konzentration gefehlt: mit überreichem Epiſodenbeiwerk hat er die fünf Akte ſeines Stückes ausgefüllt. Die Haupthandlung wird durch allerhand Nebenhandlungen gekreuzt, die ſich übereinander und durcheinander ſchieben, ſo daß die eigentliche Handlung oft völlig verdunkelt wird. Das Epiſodenbeiwerk iſt in allen Haupt⸗ mannſchen Dramen deren ſchwache Seite, in den„Ratten“ ſicher⸗ lich die ſchwächſte. Der Zuſammenhang zwiſchen Haupt⸗ und Nebenhanblungen iſt meiſt nur ganz loſe, oft geradezu gequält. Da iſt einmal die Epiſode des heruntergekommenen Theaterdirel⸗ tors Haſſenreuter. Daß er ſeinen Garderobenfundus bei der Frau des Maurerpoliers John aufbewahrt und ihn von ihr in Ord⸗ nung halten läßt, iſt die einzige Verbindung mit der Haupthand⸗ lung des Stückes. Sonſt aber iſt die ganze Epiſode für das Stück völlig ohne Belang, ſie iſt gleichgültig, ſie langweilt, ja ſie ärgert uns ſogar. Zwei andere Epiſodenfiguren ſind die des Landpfarrers Spitta und ſeines Sohnes. Sie ſtehen zur Haupthandlung über⸗ haupt in keinem Bezug ſondern ſind nur mit der Haſſenreuter⸗ epiſode verſchränkt, inſofern als der junge Spitta dem Theologen⸗ fach entläuft und bei Haſſenreuter dramatiſchen Unterricht nimmt. Dieſer dramatiſche Unterricht wird gleichfalls auf der Bühne vor⸗ geführt, und bei dieſer Gelegenheit werden ſogleich zwei neue Epiſodenfiguren, die zweier Kunſtſchüler, dem Stücke aufgezwungen. Um den Ueberfluß an Epiſodenbeſwerk voll zu machen, wird hom Dichter noch eine recht alberne Liebesaffäre zwiſchen der Tochter Haſſenreuters und dem jungen Spitta arrangiert, und auch Haſſen⸗ reuter ſelbſt hat noch ein galantes Verhältnis mit einer Schau⸗ ſpielerin. Im engeren Zuſammenhang mit der Haupthandlun ſtehen noch einige andere Nebenfiguren; aber auch die hätten oh Schädigung des Stäckes wegbleiben können. Man ſieht aus dieſer Andeutung: ein embarras de richesse an epiſobiſchem Beiwerk. Dazu kommen noch einige unmotivierte Ausfälle des Dichters gegen idealiſtiſche Kunftrichtung und Scheinchriſtentum, worin et Dichter wohl ſeinem bedrückten Herzen Luft machen wollte, See unerläßlich gehaltenen Geſetzesprojekte in durchaus objektiver Weiſe vorgelegt, und wenn er in ſeiner Rede keinerlei draſtiſche Punkte be⸗ rührte ſo hat er damit ſeine politiſche Klugheit gezeigt, weil er es ver⸗ mieden hat, das lodernde Feuer der Leidenſchaften noch zu ſchüren. Allerdings laſſe ſich nicht vorausſagen, welche Stellung die Regierung gegenüber der Enteignung einnehmen werde. Das Stillſchweigen da⸗ rüber in der Thronrede laſſe ſich ſedoch als eine Geringſchätzung des hakatiſtiſchen Druckes erklären. Seit Jahren ſind die Polen daran ge⸗ wöhnt geweſen, daß bei derartigen Gelegenheiten auf die„polniſche Gefahr“ hingewieſen worden iſt, um dieſen Hinweis dann zur Durch⸗ ſührung der verſchiedenſten Projekte zu benutzen. Wenn nun der Mi⸗ niſterpräſident die„polniſche Gefahr“ nicht beſonders hervorgehoben hat, ſo erhellte daraus, daß er ſich die Sache mit Ruhe anſehe und gar⸗ nicht daran denke, die angebliche Gefahr zu agttatoriſchen Zwecken aus⸗ zubeuten. Die„Köln. Volksztg.“ gibt dieſe Aeußerung eines Polen⸗ hlattes wieder ohne Kommentar, alſo in ſtillſchweigender Zu⸗ ſtimmung. Die Polen ſind alſo mit dem Herrn von Beth⸗ mann⸗Hollweg zufrieden und das Zentrum auch, und das in einer Frage, in der es ſeit Dezennien ein nationaler Ruhmes⸗ titel der preußiſchen Politik geweſen iſt, ſich der vollſten Miß⸗ hilligung des Polentums und des Klerikalismus zu erfreuen. Die heutige Zufriedenheit dieſer beiden Gruppen mit dem Reichskanzler iſt auch ein Zeichen der Zeit, aber kein gutes. Aſt Martin Zpahn ein Zentrumsmann? Die Beantwortung dieſer Frage wird immer ſchwieriger. Mit 49 gegen 41 Stimmen iſt Reichstagsabg. Prof. Spahn jr. zam 9. Dezember, d. h. 3 Wochen nach dem Beginn der Reichs⸗ tagsverhandlungen, endlich in die Zentrumsfraktion des Reichstags als Mitglied aufgenommen worden, aber auch dann nur nach Abgabe„befriedigender Erklärungen“. Die Zentrumsfraktion gab dies am 9. Dezember aller Welt kund in folgender Erklärung: Nachdem Abg. Dr. Spahn ſein Bedauern über die vor 12 Jahren zu dem Grafen Hoensbroech angeknüpften Beziehungen ausgeſprochen und bezüglich der beanſtandeten literariſchen Kundgebungen befriedi⸗ gende Erklärungen abgegeben hat, betrachtet die Fraktion die gegen ſeine Aufnahme erhobenen Bedenken als aufgeräumt. Prof. Spahn ſuchte alsdann dieſe ihn bloßſtellende Ver⸗ öffentlichung der Fraktion als gegen den Grafen Op⸗ persdorff und deſſen Broſchüre:„Iſt Martin Spahn ein Zentrumsmann?“ gerichtet hinzuſtellen. Er erklärte dem Vertreter des„Elſäſſer“: Meine Fraktion hat gemeint, durch einen beſonderen Beſchluß vor der Oeffentlichkeit ausdrücklich dafür einſtehen zu müſſen, daß ſie ſich durch meine ihr übermittelten Erläuteruugen von der Hinfällig⸗ der Augriffe jeuer Broſchüre überzeugt hat. Das und nichts anderes iſt der Sinn jener Worte des Beſchluſſes, wonach ich über die bean⸗ ſtandeten literariſchen Kundgebungen befriedigende Erklärungen abge⸗ geben hätte und die Zentrumsfraktion die Bedenken gegen meine Auf⸗ nahme für aufgeräumt betrachte. Dieſer Verſuch, den Beſchluß der Zentrumsfraktion zu ſeinen Gunſten auszulegen, iſt denn doch der Mehrheit der Fraktion zu kühn geweſen. Freitag abend ſchrieb die„Ger⸗ mania“: Die Zentrumsfraktion des Reichstags, nahm in ihrer geſtrigen Sitzung Veranlaſſung, mit Bezug auf den Artikel des„Elſäſſer“ in Nr. 562 vnm 15. Dezember 1910:„Interview mit Proſeſſor Spahn“, eine Erklärung zu beſchließen, daß ſie„mißverſtändlichen Auffaſſungen gegenüber aw ihrer Erklärung vom 9. Dezember 1910 ſeſthalte.“ Auf die Zentrumsfraktion ſcheint gegenwärtig das Bibel⸗ wort mehr noch als ſonſt zu paſſen:„Wie fein und lieblich iſt es, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen.“ Zur Reichstagsnachwahl in Ammenſtadt. Man ſchreibt den„Münch. N. Nachr.“ aus dem Algäu: Der Tag der Reichstagswahl iſt auf den 25. Februar feſt⸗ geſetzt. Der Kampf mag beginnen! Die Algäuer Zeitung, das Kampforgan der Algäuer Zentrumsleute, hat verkündet, daß die Zentrumswähler ihren Mann ſtellen werden. Die Liberalen ihrerſeits freuen ſich des Kampfes. Diktatoriſch meinte die Algäuer Zeitung:„Die Entſcheidung muß ſchon im erſten Wahlgang fallen, weil in der Stichwahl ein Zu⸗ ſammengehen der Liberalen und Sozialdemokraten ſicher iſt.“ Zugleich gibt das Blatt der Kölniſchen Zeitung recht, die ge⸗ ſchrieben hat, daß dieſes Mal wohl die Nationalliberalen mit Urnterſtützung der Sozialdemokraten ſiegen werden. Nun Hhandelt es ſich im Algänu aber nicht lediglich um die National⸗ liberalen, ſondern— und das kann nicht oft genug betont werden— um die Liberalen des Algäus, die geeint zu⸗ und keine Parteiſchattierung hervortreten laſſen. Bei den Erörterungen über die Parteiverhältniſſe im Algäu iſt faſt ganz allgemein eine ſehr wichtige und ſtimmen⸗ —.— Partei überſehen worden, die Partei der Nicht⸗ General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 16. Januar. wähler. Dieſe zählte bei der Wahl am 25. Januar 1907 nicht weniger als 17,07 Prozent aller Stimmen, das heißt 5087 Wähler. Welche Partei macht Anſprüche auf deren Gefolgſchaft? Man weiß oder nimmt doch als ziemlich ſicher an, daß es Zentrum und Sozialdemokratie meiſterhaft ver⸗ ſtehen, den letzten Mann an die Urne zu bringen. Beide wer⸗ den alſo bei den Nichtwählern keine großen Reſerven haben. Dagegen geht man wohl in der Annahme nicht fehl, daß recht viele Liberale dabei ſein werden. Aus dieſer Partei der Lauen müſſen die Liberalgeſinnten herausgeſprengt werden, daß ſie ihre Staatsbürgerpflicht erfüllen. Wenn am 25. Febr. jeder liberalgeſinnte Mann des Algäus ſeine Pflicht tut, dann muß der Sieg den Liberalen gehören. Jetzt gilt's energiſche Arbeit.“ Badiſche Politik. Aus der Partei. Hockenheim, 16. Jan. In einer ſehr gut beſuchten von Herrn Dr. Erkenbrecht hier geleiteten nationalli⸗ beralen Volksverſammlung im Gaſthof zur„Kanne“ ſprach geſtern nachmittag Herr Landtagsabgeordneter Sänger⸗ Diersheim über„Mittelſtand in Stadt und Land“. Nach allge⸗ meinen Betrachtungen über die gegenwärtigen politiſchen Verhält⸗ niſſe im deutſchen Reiche behandelte Redner in längeren, von öfteren Beifall unterbrochenen Ausführungen das Zentrum und den Radikalismus, Es müſſe immer wieder betont werden, daß unſer Kampf gegen das Zentrum nicht den Katholiken gelte. In der nationalliberalen Fraktion des bad. Landtags beſtehe beinahe die Hälfte der Abgeordneten aus Katholiken, die gemeinſam mit den Proteſtanten für des Vaterlandes Wohl arbeiten. Es ſei eine prinzipielle Forderung der nationalliberalen Partei, daß die Religion nicht in die Politik hineingezogen werden ſoll. Die Kampfesweiſe des Zentrums werde durch den ſchmählichen Artikel im Bad. Beobachter über unſeren hochgeſchätzten Parteichef Rebmann bezüglich der in Ausſicht genommenen Feſtrede bei einer Veteranenfeier wieder ſo recht gekennzeichnet. Was den Radikalismus anbelangt, ſo müß⸗ ten die deutſchen Arbeiter für die Forderungen des Vaterlandes wieder gewonnen werden. Im Gegenſatz zu anderen Ländern ſei man auf unſer deutſches Vaterland zu wenig ſtolz. Redner kam dann auf die Mittelſtandsfragen zu ſprechen. zu ſprechen. Zum Mittelſtand ſeien die Beamten, die beſſer ge⸗ ſtellten Arbeiter, die Handwerker, Gewerbetreibenden und die Landwirte zu rechnen. Nach der Statiſtik entfielen 5 Millionen Haushaltungen in Deutſchland auf den Mittelſtand. Für den Mittelſtand käme zunächſt die Selbſthilfe und dann Staatshilfe in Betracht. Alle bürgerlichen Parteien und die einzelnen Re⸗ gierungen ſeien ernſthaft bemüht um die Erhaltung und Förde⸗ rung des Mittelſtandes. Die Beſſerſtellung unſerer Beamten ſei nur zu begrüßen. Für den Beamten ſei der beſte unſerer Mit⸗ brüder gut genug. Die Beamtenlaufbahn ſollte auch den Be⸗ fähigten aus den unteren Schichten zugänglich gemacht werden. In der Handwerkerfrage könnten die Handwerkskammern in Bezug auf die Ausbildung der Lehrlinge, Abhaltung von Meiſterkurſen und ſonſtige Förderung des Handwerks auf eine erſprießliche Tätigkeit zurückblicken. Zu bemängeln ſei das ungeſunde Sub⸗ miſſionsweſen mit den oft unbegreiflichen Preisangebotsunterſchie⸗ den und das noch geringe Verſtändnis für das Genoſſenſchafts⸗ weſen. In den ſtädtiſchen Handwerkerkreiſen nehme das Intereſſe für letzteres erfreulicherweiſe immer mehr zuIn der Handwerker⸗ geſetzgebung ſei in den letzten Jahren viel geſündigt worden. Er wolle nur die Bäckereiverordnung erwähnen, die in der Praxis viel zu weit gehe. Auf das Gebiet der Landwirtſchaft übergehend, betonte Redner, daß die Anzahl der Landwirte bon Berufszählung zu Berufszählung zurückginge. Demgegenüber ſei hervorzuheben, daß ſich die Erträgniſſe der Landwirtſchaft ſeit 100 Jahren infolge des intenſiven Betriebs, des andauernden Fleißes und der Ausnützung der techniſchen Errungenſchaften ver⸗ vierfacht hätten. Die Landwirtſchaft halte das geiſtige und yhyſiſche Niveau des Volkes, wie kein anderer Stand. In der Landwirt⸗ ſchaft ſei der Unterſchied zwiſchen Nord⸗ und Süddeutſchland ein ganz gewaltiger. Dort ſeien tauſende von Morgen in einer Grund⸗ ſtücksfläche zu finden, während bei uns die Grundſtücke nach Viertelmaßen eingeteilt ſeien. Wir bedürfen daher bei uns einer Bauern⸗ und keiner Junkerpolitik. Ein mäßiger Schutzzoll ſei für unſere Landwirtſchaft unentbehrlich. Zum Schluſſe kam Referent auf die Tätigkeit des Großblocks im badiſchen Landtag, auf die Mißernte in den Weinbergen, auf die Hochwaſſerſchäden, auf das landwirtſchaftliche Genoſſenſchafts⸗ weſen, auf die Tätigkeit der badiſchen Landwirtſchaftskammer, auf den ihn berührenden„Fall Scherzheim“ und auf den heutigen Ge⸗ denktag von Liſaine zu ſprechen. Mit der Aufforderung an alle Verſammlungsteilnehmer zur treuen Mitarbeit am Wohle des Vaterlandes, beendigte Herr Abgeordneter Sänger ſeine mit bral ſendem Beifall aufgenommenen Ausführungen. In der Diskuſſion ergriffen das Wort die Herren Hauptlehrer Häfner, Land⸗ wirt Seßler, Zigarrenmacher Bechtel⸗Hockenheim, Pro⸗ feſſor Dr. Beinert⸗Mannheim, Abg. Sänger und Bahn⸗ aſſiſtent Haßler⸗Schwetzingen. Letzterer ermahnte zu einer emſigen Organiſations⸗ und Agitationsarbeit nach dem Vorbild des Ortsvereins Schwetzingen, Herr Bezirksvorſtand Schmitt⸗Schwetzingen gab noch bekannt daß in der nächſten Zeit in den Gemeinden Reilingen, Alt. und Neulußheim Verſammlungen ſtattfinden, in denen ebenfalls natio⸗ nalliberale Abgeordnete ſprechen werden. Die Lohnbewegung der Ruhrbergleute. .O. Bochum, 15. Jan. Die propagandiſtiſche Tätigkeit der großen Bergarbeiterverbände des Ruhrbeckens in der Lohnfrage hat mit dem heutigen Sonntag ihren Höhepunt erreicht. Wohl noch niemals ſind an einem einzigen Dage ſo viele Bergarbeiterverſammlungen im Bezirk abgehalteg worden wie heute. Die drei in der Lohnfrage zuſammen⸗ gehenden Organiſationen, der alte Bergarbeiterverband, der Hirſch⸗Dunckerſche Gewerkverein und die Polniſche Berufsper⸗ einigung, hatten allein 92 zum Teil ſehr ſtark beſuchte Beleg⸗ ſchaftsverſammlungen anberaumt, an denen die Belegſchaften von 130 bis 140 Zechen oder Schachtanlagen beteiligt waren, Mit großer Einmütigkeit und Geſchloſſenheit wurde die von den Organiſationsleitungen vorgelegte Entſchließung ange⸗ nommen, in welcher die Einreichung der Lohnforderungen bei den einzelnen Grubenverwaltungen durch Vermittlung der Arbeiterausſchüſſe gutgeheißen wird. Die Redner betonten, daß im Falle ablehnender Haltung auf Seiten der Werks⸗ beſitzer die Bergarbeiter hinter den Forderungen ſtehen müß⸗ ten. Für jeden Schacht wurde ein Vertrauensmann gewählt, der den Verbänden über den Stand der Dinge jeweils Mit⸗ teilung machen und die Belegſchaft in etwa notwendig werden⸗ den Revierkonferenzen vertreten ſoll. Der chriſtliche Gewerk⸗ verein hielt ebenfalls Verſammlungen ad, in denen die Ham⸗ borner Reſolution angenommen wurde. Als bemerkenswertez Ergebnis dieſer Verſammlungen darf feſtgehalten werden, daß der Zwangsarbeitsnachweis des Zechenverbandes nicht mehr die ſcharfe Zurückweiſung erfuhr, die ihm bisher auch von Seiten des Gewerkvereins chriſtlicher Bergarbeiter zuteil ge⸗ worden iſt. Bei der Berührung dieſes Gegenſtandes erklärten die chriſtlichen Organiſationsleiter, der Zwangsarbeitsnach⸗ weis ſei eine notwendige Folge der Entwicklung; man könme es den Grubenherren nicht verargen, wenn ſie ihren Einfluß auf die Lohnregelung geltend machten. Nus Stadt und Land. * Mannheim, 18. Januar 1911. Kritik des Krieges. In der Aula des Realgymnaſiums ſprach am Samstag Abend auf Veranlaſfung der hieſigen Ortsgruppe der Deutſchen Friedensgeſell⸗ ſchaft Herr Geh. Rat Prof. Dr. Oſtwald⸗Leipzig, der z. Zt. durch ſeinen Vortragszyklus„Große Männer“ beſonderes Intereſſe erregt, vor einer zahlreichen Zuhörerſchaft, zu der auch eine Anzahl Damen zählte, über das Thema: Kritik des Krieges“ Herr.⸗A. v. Harder, der Vorſitzende der Ortsgruppe, eröffnete den Vortragsabend. Herr Prof. Dr. O ſtwald leitete ſeine einſtündigen Ausführungen mit dem Hinweis darauf ein, daß ſich die Friedens⸗ bewegung in keinem Lande weiiger wirkſam betätige, als in Deutſch⸗ land. Die Deutſchen ſeien die rückſtändigſten unter allen Kultur⸗ genoſſen in Bezug auf die praktiche Beurteilung dieſes größten poli⸗ tiſchen Problems des 20. Jahrhunderts. Nach des Redners Anſicht ſind alle Behauptungen über die erziehlichen Wirkungen des Krieges ab⸗ ſurd. Man müßte einen fröhlichen Bürgerkrieg entfachen. Daunn wür⸗ den nur die Deutſchen den Segen des Krieges erfahren. Ganz allge⸗ mein pſychologiſch betrachtet haben wir nahezu die Sicherheit, daß der Krieg immer eine außerordentlich irrationelle, halbtieriſche Form des Verkehrs ſein wird. Die paar tauſend Däuen im Norden bleiben unempfindlich gegen die deutſchen Kulturgüter. Die Frage, was wir mit den Polen anfangen ſollen, die durch eine Eroberung vor eiwg 200 Jahren unter deutſche Oberherrſchaft gekommen ſind, iſt ein Pro⸗ blem, an dem die geſcheiteſten Politiker ſich immer noch die Zähne aus⸗ gebiſſen haben. Der Kampf mit Oeſterreich hat ohne Eroberungserfol geendet. Das Reſultat iſt das bekannte herzliche Verhältuis. Die vier Milliarden, die wir von Frankreich neben den eroberten Provinzen bekommen haben, geben wir jetzt alle drei Jahre von neuem aus, um den Zuſtand aufrecht zu erhalten, in welchen uns dieſer Krieg ge⸗ bracht hat. Diejenigen Dinge, die wir durch Krieg erreicht haben, er⸗ weiſen ſich als recht wenig wünſchenswert. Der Zuſtand, in den wir uns durch den letzten Krieg gebracht haben, koſtet uns unverhältnis⸗ aber im Stück ſelbſt keinerlei Berechtigung haben und darum nur läppiſch wirken müſſen. Die Stärke der„Ratten“ liegt wiederum in der vortrefflichen ZJauſtandsſchilderung, in der ausgezeichneten Charakteriſierung der auftretenden Perſonen. Die Menſchen ſind bei Hauptmann mit wenigen Ausnahmen fertig; ſie machen keine innere Entwicklung mehr durch. Daß ſie ſo beſchaffen ſind, wie ſie uns der Dichter eigt, müſſen wir ihm glauben. Dieſe abſchließende pfychologiſche Menſchendarſtellung wird mit epiſcher Breite gegeben. Frühere Motive und Geſtalten kehren wieder. Den Maurerpolier John haben wir bereits als Fuhrmann Henſchel kennen gelernt, Pauline Piperkarcka trug vordem den Namen Roſe Bernd und Frau John bereits als Frau Wolff über die Bühne gegangen. Auch ſonſt eße ſich manche Parallele ziehen. Sie zeigen die Lebenskraft und Sebensfähigkeit der Hauptmannſchen Geſtalten, die gut beobachtet mit ſchöpferiſcher Kraft in voller Lebendigkeit auf die Bühne geſtellt find. Trotz aller Vorzüge des Stückes glauben wir nicht, daß es ſich 0 die Bühnen Deutſchlands im Fluge erobern wird. Daß es in Berlin Beifall gefunden, erklärt ſich einmal daraus, daß das Berliner Publikum auf Hauptmann gut eingedrillt iſt, dann aber haben die„Ratten“ mit ihrem Berliner Lokalkolorit natürlich auf die Berliner ihre beſondere Wirkung. In der Provinz werden die Jehler und Mängel des Stückes ſtärker wirken als hier, und viel⸗ leicht gibts dann an manchen Orten eine ſanfte Ablehnung. An Oppoſition hat es ja auch hier nicht gefehlt, beſonders nach der recht verunglückten Expoſition im erſten Akt. Die dramatiſche Steigerung im zweiten und fünften Akte, die die beſten des Stückes ſind, zwang aber die ſchwache Oppoſition nieder, und Hauptmann kriumphierte. Der Erfolg des Stückes hängt aber auch ab von der Darſtellung. Hier im Leſſingtheater wird Hauptmann muſter⸗ gültig geſpielt; beſonders Frau Elſe Lehmann iſt des Dich⸗ kers ſtärkſte Stütze. Und es iſt wohl richtig, daß Hauptmann ſpeziell für ſie die Figur der Jette John geſchaffen hat. Ob der Dichter in deutſchen Landen eine zweite Elſe Lehmann finden wird? So 8 92 K—.— währſcheinlich es iſt, ſo unwahrſcheinlich iſt es doch. Und an der Verkörperung der Jette John hängt der Erfolg des ganzen Stückes; alle anderen Figuren ſind nebenſächlicher Natur. Und wenn auch hier eine gute Darſtellung den Erfolg der„Ratten“ fördern kann, ohne den Löwenanteil der Jette John iſt der Erfolg unmöglich. Das Werk iſt ſoeben gut ausgeſtattet als Buch bei S. Fiſcher in Berlin erſchienen. Engelbert Humperdinck: Die Königshinder. Muſikmärchen in drei Akten. Erſtaufführung im Königlichen Opernhaus Berlin. (Von unſerer Berliner Redaktton.) Berlin, 15. Januar. In Newyork hatte die Uraufführung der Oper einen durch⸗ ſchlagenden Erfolg erlebt. Hier in Berlin, wo die neue Kompo⸗ ſitibn des Tondichters von„Hänſel und Gretel“ mit großer Spannung erwartet wurde, hat Humperdinck einen nicht minder großen Erfolg errungen. Das iſt beſonders erfreulich. Wohl ſind die Muſiker noch nicht ausgeſtorben, wir haben noch einen Pfitzner, einen Blech, der geſtern die„Königskinder“ dirigierte, einen Kloſe und Andere, herrſchend aber ſind die Akademiker im Reiche der Töne, die uns über Wagner und Brahms her gekommen ſind, die Strauß und Reger. Da war der geradezu beiſpielloſe Erfolg von„Hänſel und Gretel“ ein Zeichen für die Sehnſucht nach Rückkehr zur Einfachheit und Schlichtheit in der Muſik. Und die überaus freundliche Aufnahme der„Königskinder“ zeigt doch die gleiche Sehnſucht an! Denn abſtrahiert von ihr, ſo wird man Hum⸗ perdinck nicht ein überwältigendes muſikaliſches Genie zuſprechen können. Es iſt in der Muſik wie auf dem Gebiete der Literatur. Hier haben wir ja auch die Gegenbewegung gegen die Stickluft und Krankenhausatmoſphäre des Naturalismus, eine Abwendung von Poeßze und Alanaſchönbeit tauchen eir unter, Voll gartzer zur ſyhmboliſchen Dichtung, zum Märchen und zur Myſtik. Rös⸗ mers Märchen„Die Königskinder“ ſind eine Einzelerſcheinung jener Literaturbewegung. Wer würde das Märchen nicht kennen? Die Fabel vom Königsſohn und der Gänſemagd, die zum Herrſchen beſtimmt, in dieſer Welt, untergehen und verderben müſſen in einer Welt, die nicht die Freiheit von Geburt und Natur kennt, die dem Streben nach dem unirdiſchen Reinen, Schönen und Hohen ab⸗ hold iſt, die ihre Forderungen nach anderen Geſetzen ſchmiedel, eine Welt, in der das abſolut Gute untergehen muß u. das Mitiel⸗ mäßige, Althergebrachte herrſcht. Auch der Schönheitsglaube des Spielmanns hat in dieſer ſchlechteſten der Welten keine Stan, Nur das Kind des Beſenbinders erkennt die Königskinder, und es iſt ein rührend ſchöner Zug in dieſem Märchen, wie das Beſen⸗ binderkind allein um ihr Schickſal weint, während ſonſt Groß und Klein ihrer ſpotten. Mußte nicht den Komponiſten von„Hänſel und Gretel“ ein ſolcher Stoff zur Vertonung drängen? Vor zehn Jahren bereits hat Humperdinck den Verſuch mit einem Melodrama unternom⸗ men, aber ſelbſt Humperdinck hatte dieſe Kunſtgattung nicht leben“ fähig machen können. Von allen Seiten angefeindet, waren dieſe „Königskinder“ bald verſchwunden und vergeſſen. Sie ſind im vollen muſikaliſchen Gewand neu erſtanden mit all den Schwächen, aber auch mit all den Vorzügen ſeiner großen Innigkeit und ſeiner rührenden Schlichtheit, die uns an Humperdinck von jeher ſo vertraut ſind. Die mufikaliſchen Schönheiten ſteigen ſich von Akt zu Akt und das iſt mit ein Teil des großen Erfolges der „Königskinder“. Der erſte Akt iſt zu lang ausgeſponnen, vielfach ermüdend, oft ſogar mit längeren„Durchſtrecken“ überdeckt; nur die Liebesſzene erhebt ſich höher hinaus. Die Erfüllung Humper dinckſcher Verheißung wird uns erſt im zweiten Akt. Der bringt die luſtigen und niedlichen Kinderſzenen auf der Stadtwieſe in Hellabrunn; jetzt herrſcht echte Märchenſtimmung, in einer Welt keit der Int age lten der ver⸗ 13 en⸗ leg⸗ ften ben, von nge⸗ it⸗ ſen⸗ erk⸗ un⸗.. 'tes daß tehr von tel ach⸗ une luß bei der ten, ks. uß. hlt, Male reines Gold emporgetragen. magd des Frl. Artot de Padilla, das entzückende Beſenbinder⸗ Mannheim, 16. Januar. General⸗Kinzeiger. Abend latt. 3. Seite. mäßig viel mehr, als was wir zu zahlen gehabt hätten, wenn wir der unterlegene Teil geweſen wären. Sämtliche Völker Europas leiden unter den üblen Folgen des Krieges vor 40 Jahren. Ich ſehe auch zar keine andere Möglichkeit, daß die deutſche Nation an ihrer Ehre. verletzt werden könnte, als wenn ſie ſich ſelbſt unanſtändig beträgt. Der Fall von Caſablanca iſt ein wunderſchöner Schulfall. Was die Selbſtaufopferung anlangt, ſo hat der moderne Menſch in unſerem ſo unendlich verwickelten Leben außerordentlich viel häufigere und wertvollere Gelegenheit, ſich aufzuopfern. Das Soli⸗ daritätsgefühl iſt eine viel unvergleichlichere Sache, als das Krieg⸗ führen. Der ſchlimmſte Krieg koſtet bei weitem nicht ſo viel, als die dauernde Rüſtung. Ein Student koſtet dem deutſchen Reich durchſchnitt⸗ lich 1000—1500., ein Soldat 2000—2500 M. Mit 2500 M. kann man aus dem einzelnen ſehr viel mehr machen, als wie Kaſerne und Drill. Die Millionen, die wir jährlich für den bewaffneten Frieden ausgeben, würden uns in die erſte Reihe der Kulturvölker ſtellen. Jede Million, die wir der Rüſtung entziehen und an den Volksunterricht wenden, bedeutet einen Schritt vorwärts für die wirtſchaftliche und geiſeige Führerſchaft Deutſchlands in dem Gebiet der geſamten Kul⸗ turnationen. Wenn ich meine perſönliche Ueberzeugung ausſprechen ſoll, ſo bin ich der Meinung, daß der letzte Krieg in Europa vor 40 Jahren ausgefochten worden iſt. Wir werden keinen mehr haben, denn die Angelegenheit iſt außerordentlich gefährlich geworden. Die Aufrecht⸗ erhaltung unſeres rieſigen Heeres iſt die Urſache, weshalb unſere frei⸗ heitliche Entwicklung in Deutſchland ſo langſam vorwärts geht. Wie ſollen wir nun aus dieſer Situation herauskommen? Es gibt einen negativen und poſitiven Weg. Den negativen, daß jeder Feutſche Wähler ſolche Abgeordnete in den Reichstag ſchickt, welche der Ueberzeugung ſind, daß unſer ſogen. Schutz viel zu teuer iſt. Die Frauen haben ihre Söhne und Töchter nach den Ideen der Friedens⸗ freunde zu erztehen. Es gilt, die Kriegshypnoſe mit allen Mitteln aus⸗ zurntten. Die poſitive Arbeit tut ſich dann zum großen Teil von ſelbſt. Der Menſch hört nicht mit ſeiner Haut auf. Der allergrößte Teil unſerer Exiſtenzmöglichkeit iſt daran gebunden, daß wir Verkehr mit der ganzen Welt haben. Dieſenigen Dinge, welche die Völker zu einem einheitlichen Organismus zuſammenſchweißen, ſind bei weitem das ſicherſte Friedensmittel. Es iſt erwieſen, daß man eine künſtliche Sprache herſtellen kann, welche von allen intellektuellen und techniſchen lufgaben ein beſſeres Verkehrsmittel iſt, als irgend eine natürliche Sprache. Durch die Idoſprache, ein verbeſſertes Eſperantso, iſt das tech⸗ niſche Problem vollkommen gelöſt. Man kann ſich in der Kunſtſprache direkter, natürlicher ausdrücken. Die Idoſprache iſt dazu beſtimmt, die zweite Sprache für jedermann zu ſein. Dann erſt wird das Blut unſerer Kultur durch den ganzen Menſchheitskörper uhne Hinderniſſe funktionieren können. Seit der Erfindung der Buchdruckerkunſt iſt kein ſo durchſchlagender Kulturfaktor in Erſchei⸗ nung getreten, wie die Hilfsſprache. Das wichtigſte Friedensmittel muß die Verſtändigung aller Kulturvölker ſein.(Langanhaltender ſtür⸗ miſcher Beifall.) In der kurzen Diskuſſion, gie dem Vortrag folgte, dankte zunächſt Herr Bankdirektor W ü ſt dem Redner. Herr Dr. Buchner wandte ſich in längeren Darlegungen gegen Herrn Prof, Oſtwald in dem Sinne, daß wir aus realen Grün⸗ den unſere ſtarke Rüſtung zu Lande und zu Waſſer brauchen. Wenn wir den Frieden erhalten wollten, müßte zuerſt ein Ausgleich zwiſchen Frankreich und Deutſchland herbeigeführt werden, der ja auch im Zuge zu ſein ſcheine. Der Beweis, daß wir ein ſtarkes Land ſind, ſei haupt⸗ ſächlich erſt nach dem letzten Kriege erbracht worden. Wenn wir heute den Frieden bekämen, könne es nur ein ſchiedlicher und friedlicher Vergleich ſein. Herr Oberlehrer Schmitt führte aus, die Aus⸗ führungen des Vorredners hätten ihn nicht von der Notwendigkeit des Krieges überzeugen können. Der Vortrag ſei geradezu ein Gottesdienſt geweſen. Herr Prof. Oſtwald wandte ſich u. a. gegen die Behauptung des Herrn Dr. Buchner, daß wir uns gegen einen engliſchen Augriff ſchützen müßten. Daß ein Krieg nicht von England mit uns angefangen werde, gehe daraus hervor, daß die Engländer gute Kaufleute ſind. Das Kapkonto ſchwebe ihnen noch zu gut vor Augen. Die wirtſchaftliche Entwicklung der Nationen ſei ſo weit gediehen, daß ſich jede Nation hei einem Kriege verbluten müßte. * Ernannt wurden die mit der Leitung bon Steuerkommiſſär⸗ dienſten betrauten Finanzamtmänner Ernſt Haas in Freiburg, Thebdor Ziegler in Baden und Hugo Wieſendanger in Lörrach unter Verleihung des Titels Bezirksſteuerinſpektor zu Vorſtänden von Bezirksſtellen der Finanzverwaltung ſowie Finanz⸗ aſſeſſor Martin Schneckenburger aus Bieſigen, Finanz⸗ und Gerichtsaſſeſſor Franz Guggenbühler aus Freiburg und Finanzaſſeſſor Heinrich Fritſche aus Karlsruhe unter Verlei⸗ hung des Titels Finanzamtmann zu zweiten Beamten der Finanz⸗ verwaltung. Schneckenburger wurde dem Sekretariat der Zoll⸗ und Steuerdirektion und Finanzamtmann Franz Guggen⸗ bühler dem Finanzamt Mannheim zugeteilt.— Finanzamt⸗ mann Heinrich Fritſche wurde dem Hauptſteueramt Baden zu⸗ gewieſen. * Beſitzwechſel. Das Uhrmacher Franz Nagelſche Haus in 4, 9, das von allen Seiten geſtützt, als alleiniges Ueberbleibſel des Häuſerblocks emporragt, der der Erweiterung des Wron⸗ kerſchen Warenhauſes zum Opfer fällt, wird nun doch vom Erd⸗ boden verſchwinden. Herr Nagel, der bisher immer erklärt hat, daß er ſein Haus unter keinen Umſtänden verkaufen werde, hat ſich nun doch erweichen laſſen. Das Haus iſt nunmehr ebenfalls in ππτοτπτ und Rührung iſt der dritte Akt; der Geſang des Spielmannes ein] heiten, der Milienzeichnung, in dem ganzen geiſtigen Gehalt und prächtiger Höhepunkt. Ein zarter Duft liegt über der ganzen Kompoſition, eine warme echte märchenhafte Stimmung; der hyriſche Ton beherrſcht die ganze Oper, nur ſelten nimmt die Muſik den Anlauf zu dramatiſcher Steigerung. Aber man fühlt dann ſogleich: hier iſt der Komponiſt zu Hauſe. Ihm liegen die zarten und weichen Stimmungen, das Volksliedmäßige, er ſchürft in der Gemütstiefe ſeines Volkes. Und Humperdinck hat zum zweiten Der Aufführung wird niemand Schlechtes nachſagen wollen. Humperdincks Schüler, Leo Blech, hatte ſich der Dichtung ſeines Meiſters mit aller Ziebe angenommen und ihm mit der unendlich ſeinen Wiedergabe wohl den beſten Dank abgeſtattet. Und neben den anderen Darſtellern waren es beſonders die anmutige Gänſe⸗ lind der gleichfalls noch in den Kinderſchuhen ſteckenden Erna Erlenſtädt, der jugendfriſche Königsſohn des Herrn Kirch⸗ hoff und der ſchönheitstrunkene Spielmann des Herrn Hoff⸗ mamn die den Erfolg beſtritten. Wiener Thecter. (Von unſerm Wiener Mitarbeiter.) An einem literariſchen Abend des Luſtſpieltheaters gelangte anlängſt ein intereſſanter Ruſſe, Fürſt A. J. Sumbatow, zur ufführung. Er gehört zu den markanteſten Perſönlichkeiten des modernen literariſchen Rußand, war einer der Begründer des Noskauer künſtleriſchen Theaters und iſt Autor, Direktor, Re⸗ giſſeur und Schauſpieler in einer Perſon. Seine vieraktige Ko⸗ mödie„Die Macht der Frauen“, die hier zur deutſchen Urauffüh⸗ rung gelangte, iſt ein thpiſch ruſſiſches Stück. Handlung, Aktion, Technit und äußere Steigerung ſind hier Nebenſache. Der be⸗ den Beſitz der Firma S. Wronker u. Cie. übergegangen. Es muß ſchon bis zum 1. März geräumt ſein. Der Quadratmeter koſtet über 1000 Mark. Herr Nagel aber kann ſingen: Sehn Sie, das iſt ein Geſchäfftet Zur Kaufmannsgerichtswahl. Zu unſerem Berichte über den Ausfall der Kaufmannsgerichtswahl tragen wir noch nach, daß von dem Wahlvorſchlage des Verbandes Deutſcher Handlungsgehilfen([Leipziger Verband) folgende Beiſitzerkandidaten gewählt wurden: Wilhelm Enter, Korre⸗ ſpont, Karl Th. Groß, Abteilungsleiter. Xaver Meyer, Buchhalter. Ein bemerkenswerter Erfolg der heimiſchen Induſtrie. Das Reichsmarineamt hat der Aktiengeſellſchaft für Seil⸗ induſtrie vormals Ferdinand Wolff in Mann⸗ heim⸗Neckarau die Lieferung des im Rechnungsjahr 1910 bei den Kaiſerlichen Werften eintretenden Mehrbedarfs an Hanftau⸗ werk, der ſich auf rund 11 000 Kg. ſtellt, mit der Bedingung über⸗ tragen, zur Herſtellung des Tauwerks beſten badiſchen Schleiß⸗ hanf zu verwenden. Durch die Erteilung dieſes Auftrags, der im Intereſſe des badiſchen Hanfbaus zu begrüßen iſt, wird auch einem Wunſche entſprochen, der bei den Verhandlungen des letzten Land⸗ tags zum Ausdruck gebracht worden iſt. Sachbeſchädigung. In der Nacht vom./2. Januar l. J. wurde in den Anlagen am Waſſerturm eine Buxkugel beſchädigt, indem ein größerer Teil weggeſchnitten wurde. Um Mitteilungen, welche zur Feſtſtellung des Täters führen, an die Schutzmannſchaft wird erſucht. * 10. Stiftungsſeſt der„Cheruskia“. Das Präludium zum 10. Stiftungsfeſt der„Cheruskia“, farbentragende Verbindung der hieſigen Ingenieurſchule, bildete ein am Samstag abend in dem Verſammlungsſaale des Roſengartens abgehaltener Feſtkom⸗ mers. Zahlreich waren neben den Angehörigen und alten Herren des Korps, die Chargierten in vollem Wichs, die Bruderverbin⸗ dung„Palatia“, die Herren des Lehrkörpers und ſonſtige geladene Gäſte erſchienen. Das feſtliche Bild im Saale wurde durch den reichen Kranz von Damen auf der Galerie noch beſonders ver⸗ ſchönt. Der Saal ſelbſt hatte grünen Schmuck durch Blattpflanzen⸗ gruppen erhalten. Das feſtliche Bild gab die ausgedehnte Biertafel, die in U⸗Form aufgeſtellt war. Es herrſchte gleich eine frohgemute und gehobene Stimmung, von der auch die„bemooſten Häupter“ nicht ausgenommen waren. Der Erſtchargierte der feſtgebenden Korporation, Herr Hermann Franz, gab in ſeiner Begrüßungs⸗ rede der Freude darüber Ausduck, eine ſo ſtattliche Korona zu präſidieren. Er begrüßte neben der faſt vollzählig anweſenden „Palatia“ und den Herren des Lehrkörpers und der Preſſe, die übrigen Gäſte aufs herzlichſte und kommandierte einen urkräftigen Salamander zu Ehren der Gäſte. Beſonders freudig begrüßte der Präſes die Anweſenheit des 2. Direktors der Ingenieurſchule, Herrn Dr. Hans Zeeh. Auch der Oberbürgermeiſter und Stadt⸗ rat hatten ihr Erſcheinen zugeſagt, waren aber leider nicht er⸗ ſchienen. Die Stunden floſſen bei frohem Sang und ſchäumendem Gerſtenſaft raſch dahin. Auch das Orcheſter waltete fleißig ſeines Amtes. Herr Ruhe(Cheruskia] ſeierte unſeren Kaiſer als Förderer von Kunſt und Wiſſenſchaft, inſonderheit der Technik. Habe er doch in ſeiner Jugend auch die Techniſche Hochſchule in Charlottenburg beſucht. Mit einem donnernden Salamander be⸗ kräftigten die Anweſenden aufs neue ihre Liebe zu Kaiſer und Reich. Der Präſes, Herr Hermann Franz, warf in einer ſchwungvollen Anſprache einen kurzen Rückblick auf das erſte Dezennium der Korporation„Cheruskja“. Herr Cörper(Pa⸗ latia) ehrte in ſeiner Anſprache das Lehrerkollegium und Direk⸗ torium der Anſtalt. Beſonders ſeien die Studierenden letzterem für die Gewährung der Couleurfreiheit zu Dank verpflichtet. Herr Direktor Dr. Zech würdigt in ſeiner Rede die Bedeu⸗ tung der Couleurfreiheit für die Studierenden. Als er ſeinerzeit die Cheruskia über die Taufe gehoben habe, ſei dieſer von ſkeptiſcher Seite kein langes Leben prophezeit worden. Heute am Ehrentage könne man Gott ſei Dank konſtatieren, daß ſich dieſe Prophezeiung nicht erfüllt hat. Der Cheruskia ſei es gelungen, alle Schwierigleiten nach innen und außen zu überwinden. Er gebe der Cheruskia ſeine herzlichſten Wünſche mit auf den ferneren Lebensweg und möchte ihren Angehörigen zurufen, ſtets in Liebe der Geſinnung treu zu bleiben, die Ritterlichkeit und das goldene Band der Freiheit ſtets hochzuhalten. Auch möchte er ermahnen, die Wiſſenſchaft bei aller Freiheit des Studiums nicht zu ver⸗ geſſen, eingedenk des Spruches: Arbeit adelt den Mann am meiſten. Die vorzügliche Rede, die mit einem Salamander auf das weitere Wachſen und Gedeihen der Cheruskia ſchloß, wurde mit lebhaftem akademiſchem Beifall aufgenommen. Noch mancher Kantus brauſte im Verlaufe des Abends nach alter Burſchen⸗ weiſe aus kräftigen Kehlen durch den Saal. Es war längſt Mitter⸗ nacht vorüber, als man ſich nach und nach ſchweren Herzens von der Stätte der Freude trennte.— Am geſtrigen Sonntag fand nach einer Wagenfahrt durch die Studt, an der die Korporation in 11 Wagen teilnahm, ein Frühſchoppen im Reſtaurant Con⸗ ſtante ſtatt. Am Abend war Feſtball im Verſammlungsſaal des Roſengartens, der ſich einer großen Beteiligung erfreute. *Kolliſion. Verfloſſene Nacht gegen 12 Uhr rannten infolge Defektes eines elektriſchen Straßenbahnwagens auf dem Viadukt in Ludwigshafen ein elektriſcher Wagen der Linie 6 und ein elektriſchen Wagen der Linie 3 zuſammen. Hierbei wurde der eine der beiden Wagen erheblich beſchädigt. Die Stirnſeite wurde ihm ein gedrückt. Auch von den Fahrgäſten erlitten einige Verletzunge dem einen wurden die Vorderzähne eingeſchlagen, der andere hat am Auge Beſchädigungen erlitten. Heute laufen verſchie⸗ dene mit blauunterlaufenen Augen herum. Die Führer der beider Wagen trifft keine Schuld. * Verunglückter Sonntagsreiter. Ein lediger Fabrikarbeite aus Heddesheim, der geſtern auf einem Pferde über die Rhein⸗ brücke nach Ludwigshafen ritt, ſtürzte am jenſeitigen Brücken⸗ portal von ſeinem Pferde herunter unter dasſelbe und wurde durch mehrere Huftritte verletzt. Das Pferd rannte davon, wurde aber als tributpflichtig von den Brückenwächtern angehalten, bis ſein Reiter herbeikam und den Zoll bezahlte. Die Verletzungen des Reiters waren glücklicherweiſe nicht erheblicher Natur. * Aus Ludwigshafen. Eine 46 Jahre alte Putzfrau wur aufeiner Poſtfiliale dabei ertappt, wie ſie ein an einen Soldaten adreſſiertes Paket entwendete. Weitere Ermittelungen ergaben, daß ſie im Laufe der letzten 2 Monate auf den Poſtanſtalten, wo ſie arbeitete, mehrſach Diebſtähle begangen hat. Bis jetzt ſind ſieber Diebſtähle feſtgeſtellt. Polizeibericht vom 16. Januar. Körperverletzungen verübt in der Wirtſchaft Jung⸗ buſchſtraße No. 14, im Schloßgarten durch Schlagen mit einem Spazierſtock, auf der Straße zwiſchen N 1 und 2, vor dem Ha H 6, 12, vor dem Hauſe J 4a, 8, im Hauſe Windeckſtraße No. 2 durch gegenſeitiges Schlagen mit Bierflaſchen hier und auf de Altriperſtraße in Neckarau. Verhaftet wurden 23 Perſonen wegen verſchiedener ſtra barer Handlungen. 80 Aus dem Großherzogtum. (Freudenberg, 15. Jan. Der verheiratete Barbi Cornelius von hier wurde vorgeſtern abend auf der Straß zwiſchen Freudenberg⸗Wertheim tot aufgefunden. oc. Raſtatt, 15. Jan. Auf dem Bahnkörper zwiſche Niederbühl und Ooſerwald wurde die ſchrecklich verſtümmelte Leiche des 30 Jahre alten verheirateten Arbeiters Dreher aufgefunden. Ob Unglücksfall oder Selbſtmord vorliegt, noch nicht bekannt. Ji(Karlsruhe, 15. Jan. Einer der angeſehendſten geachtetſten Bürger unſerer Stadt, Hauptmann a. D. und Geh Kommerzienrat Karl Auguſt Schneider, iſt geſtern im von 73 Jahren geſtorben. Schneider war Offizier in de diſchen Armee, machte den Feldzug 1866 mit. Nachdem er Hauptmann ſeinen Abſchied genommen, errichtete er ein Bank ſchäft in dem Bankhauſe Kölle. Er beteiligte ſich an mehre gewerblichen Unternehmungen, wurde Präſident der Handelsk mer und in dieſer Eigenſchaft vom Großherzog zum Kommer zienrat und ſpäter zum Geh. Kommerzienrat ernannt. Auch wa er Mitglied der Kreisverſammlung. Mehrfach war er erſter 2 ſitzender. In früheren Jahren nahm der Verfſtorbene lebhaft a politiſchen Leben teil. Er ſchloß ſich der nationalliberalen Part an, von der er für Karlsruhe⸗ Bruchſal(10. bad. Wahlkreis] fin die Seſſion 1881—84 in den Reichstag gewählt wurde. Der badi ſchen Zweiten Kammer gehörte er für den Landbezirk Kar von 1883—88 an. Schneider wurde durch das Vertrauen Mitbürger in den Karlsruher Bürgerausſchuß gewählt, dem en eines der geſchäftskundigſten Mitglieder zwei Jahrzehnte lang an. gehörte, 17 Jahre nahezu als Obmann des geſchäftsleitenden ſtandes der Stadtverordneten. * Konſtanz, 15. Jan. Unter der Beſatzung der Burg H zollern, der 4. Kompagnie des 6. bad. Infanterie⸗Regiments N iſt eine Jnfluenzaepidemie ausgebrochen, an der z. Zt 34 Perſonen erkrankt ſind. Zur Unterſtützung des ſtändigen Regime arztes wurde laut Freiburger Zig. ein Stabsarzt des Grenadier ments Nr. 109 aus Karlsruhe kommandiert. Von Tag zu FJag. — Ein Raubmord. w. Dorſtfeld, 16. Jan. Geſt früh wurde von Kindern auf einer Wieſe die Leiche eines 0jä gen, dem Arbeiterſtande angehörigen Mannes gefunden. Es delt ſich augenſcheinlich um Raubmord. Vom Mörder fehlt Spur. — Erkrankung deutſcher Bergarbeiter Afrika. Berlin, 16. Jan. Eine Anzahl Siegerländer Berg⸗ arbeiter, die bei der Afrikaniſchen Otawiminengeſellſchaft beſchäf⸗ tigt waren, ſind an Bleikrankheit ſchwer erkrankt in ihre H zurückgekehrt. — Der Irrſinnige im Zirkus. Rom, 16. Ja Während einer Zirkusvorſtellung wurde ein junger Menſch lich irrſinnig und zerſchnitt einer neben ihm ſitzenden Dam erοννννð rer Ton. Was Tſchirrikow und Andrejew mit melancholiſchen und tragiſchen Mitteln ſchildern, die ruſſiſche Art, das geſchieht hier in einer ironiſchen und geiſtreichen Weiſe, die ſtellenweiſe an den Gogoliſchen„Reviſor“ erinnert. Hier gilt die Satire der De⸗ generation des ruſſiſchen Adels. Eine morſche Welt von halt⸗ loſen Traditionen und Vorurteilen, in der energiſche Unter⸗ nehmer und Bankdirektor Ruſtow mühelos erobert, was und wen er will. Dieſe prächtig gezeichnete Figur, die treibende Kraft der ganzen Komödie iſt gleichſam das neue Rußland von Morgen. Da⸗ zwiſchen ſtehen ein paar Frauengeſtalten, die der Macht des Gel⸗ des mehr und minder konſequent widerſtehen. Das feine, aber handlungsſchwache Stück leidet an einer ziemlichen Breite und einem gewiſſen Hang zum Dozieren und Theoretiſieren und die nachträgliche Kürzung um einen Akt hat ihm ſehr wohlgetan. Es wurde im Luſtſpieltheater bemerkenswert ſorgfältig geſpielt, namentlich von Direktor Jarno, der den Bankdirektor in ſeiner geiſtig überlegenen, kraftvollen Art gab und der Komödie zu einem literariſchen Erfolg verhalf. Die Reſidenzbühne hat endliſch ihren erſten Erfolg gefunden. Freilich nicht den literariſchen, den ſie bisher vergeblich geſucht hat, ſonderen einen recht vulgäören und derben Pikanterieerfolg. Sie verdankt ihm Robert Miſch, einem theaterkundigen Rautinier. Sein diesmaliges Stück„Das Prinzchen“ ein Luſtſpiel, aber vor⸗ ſichtige Eltern werden ihre Töchter nicht mitnehmen. Wenn die Eltern übrigens„Prinzenerziehung“, den„kleinen König“ und die anderen Stücke dieſer Richtung geſehen haben, können ſie ſelber auch ruhig zu Hauſe bleiben. Von allen deutſchen Imitationen des Prinzenerziehungsſchwankes iſt dieſe die plumpeſte und derbſte. Der Zuſatz von„Alt⸗Heidelberg“⸗Sentimentalität macht die Sache nicht ſympathiſcher, und die ewige wohlfeile Satire auf Dupdez⸗ reiches Publikum angezogen hatte. F P— wirkung zu ſchließen, ſcheint dies aber noch immer die ri Publikumsmiſchung zu ſein. 15 Das deutſche Volkstheater brachte Hans Müllers romant Schauſpiel„Das Wunder des Beatus“, das ſchon am beimer Hoſtheater ſeine Uraufführung erlebte. Hier hat es leine Eindruck gemacht. Nach der argen„Hargudl“-Blamage Hans Müller wohl eine ſtärkere Leiſtung bringen müſſen dieſes erklügelte unechte und temperamentloſe Spiel. ſehr bald. Theater, Kunſt und Wiſſenſcha „Die Wacht am Rhein“(zur 40jährigen Wiederkehr Schlacht an der Liſainel. Die Fortſetzung dieſes am Se tag begonnenen Feuilletons müſſen wir infolge allzugroße Stoffandranges auf morgen Mittag zurückſtellen. Um die Direktions⸗Uebernahme am Heidelberger theater, wofür die Friſt der Bewerbungen geſtern abgelau haben ſich nicht weniger als insgeſamt 120 Reflektanten bem Die Sichtung der eingegangenen Offerten dürfte noch einig in Anſpruch nehmen, ehe die Würfel fallen. Wie von ande Seite gemeldet wird, ſoll ſich auch Herr Godeck von unſe Mannheimer Hof⸗ und Nationaltheater, unter den Bewerber finden. Das weiße„Röſſelfeſt“ des Karlsruher Hofthegters. Räumen der Feſthalle zu Karlsruhe beranſtalteten am Za abend die Milglieder des Hoftheaters zugunſten der Pen anſtalt ein ſog,„Weiß Röſſel⸗Feſt“, das ein außerordenkli Um 8 Uhr erf Großherzogspaar und Prinz und Pri nzeſ Stabt udere Reis und die Wirkung der Komödie beruben in den Einzel⸗] fürſten. Prinzenbegleiter wirkt auch ſchon zu ſchal. Nach der Sach⸗ 2 lich aeſchmückten Soal. Dann zo geleitet vom Intendanten Baſſermann und Gemahli 4. Seite. General⸗Anzeiger. Abendblatt.) Mannheim, 13 Geſicht. Es entſtand eine große Panik. Die Dame wurde ins Hoſpital gebracht, der Irrſinnige feſtgenommen. Richter Lynch. Shelbyville(Kentucky), 15. Jan. Der Pöbel ſtürmte heute das Gefängnis und lynchte drei Neger, die des Mordes, Raubes und Gewälttätigkeiten an weißen Frauen be⸗ ſchuldigt waren, 42 28 Letzte Nachrichten und Lelegramme. Dresden, 16. Jan. öffentlicht eine miniſterielle Schlachtrindern aus Das„Dresdener Journal“ per⸗ Verordnung über die Einfuhr von Frankreich nach Sachſen. Es zürfen wöchentlich eingeführt werden in den Schlachthof Dresden dis 500 Rindern, pöig bis 500 Rindern, Chemnitz bis 300 Rindern, Zwickau bis 200 und Plauen bis 200 Rindern. * Langel b. Worringen, 16. Jan. Beim Schlittſchuhlaufen auf einer Klippe dse Rheins ſind 9 Perſonen eingebrochen. F ü nf Kinder ſindertrunken, die anderen wurden gerettet. Lei Newyurk, 16. Jan. Die Deutſchamerikauer leiteten eine große Bewegung ein, um Carnegie als Anerkennung für die Gründung der deutſchen Lebensrettungsſtiftung eine Adreſſe zu Über⸗ reichen. Unſere Freunde in der Türkei. Köln, 16. Jan.(Pr.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ neldet aus Berlin: Auch der miniſterielle Jungtürke kann, wenn die deutſch⸗ruſſiſchen Verhandlungen zum Abſchluß gekommen ſind, ſich überzeugen, daß die türkiſchen Intereſſen in keiner Weiſe ge⸗ ſchädigt werden. Darüber iſt die türkiſche Regierung jedenf unterrichtet. Von deutſcher Seite wird lediglich das praktiſch Ziel der Erſchließung der türkiſchen Gebiete für den Welthandel verfolgt, ein Ziel, bei dem ganz gleichmäßig die Türkei und ihre Eiſenbahngeſellſchaften ihre Rechnung finden. Die Tragödien des Alltags. Saalfeld in Thür., 16. Jan.(Pr.⸗Tel.) Heute nacht hergiftete durch Oeffnen des Gashahnes der Kunſtplättereibeſtzer John ſich und ſeine Frau und ſeine vier Knaben. Segelberg, 15. Jan.(Pr.⸗Tel.] Das„Kreis⸗ und Tageblatt“ in Bromſtedt meldet: Auf dem Gute Gahen ſind ant Sonnabend nachmittag drei kleine Kinder eines Arbeiters im Alter von eins, zwei und vier Jahren in Abweſenheit der Eltern in Kohlengas erſtickt. Vergiftung von 250 Menſchen in Ungarn. Sh. Budapeſt, 15. Jan. Am Montag beginnt in Groß Bueſkerek ein Monſtreprozeß, bei dem es ſich um die Vergiftung von 250 Menſchen handelt, von denen über 100 geſtorben ſind. Die erſten Todesfälle fanden im Dorfe Tota⸗ cadacz des Torontaler Komitats ſtatt, wo im März dreizehn Leute plötzlich ſtarben, die an einem Leichenſchmaus teil⸗ genommen und bei der Gelegenheit viel Branntwein getrunken hatten. Die gerichtschemiſche Unterſuchung der Gedärme der Geſtorbenen und des übrig gebliebenen Branntweines ergab, daß die Urſache des Todes ſo vieler Menſchen auf die in dem Schnaps enthaltene Menge von Methylalkohol zurückzuführen war. Dieſes Survogat, das unſchädlich nur dann iſt, wenn es vein rektifiziert bezw. deſtilliert wird, wird häufig zum Denaturieren des Alkohols verwendet und ſolcher denatu⸗ rierter Alkohol iſt offenbar zur Schnapsfabrikation verwendet worden. Leider blieb es nicht bei den erſten Opfern, denn es kamen ſehr ſchnell aus allen Teilen des Komitats, ſowie aus anderen Komitaien Nachrichten über zahlloſe ähnliche Ver⸗ giftungen, die ſich ſämtlich auf den Genuß von Methylalkohol Zurückführen ließen. Durch die Unterſuchung wurde feſt⸗ geſbellt, daß einige Großhändler den giftigen Schnaps in den Handel gebracht hatten und der erſte dieſer Händler, der Groß⸗ Beeſkereker Kaufmann Alexander Kovacs, von dem jener Branntwein ſtammt, niach deſſen Genuß die zuerſt erwähnten 13 Leute ſtarben, hat ſich nun deswegen vor Gericht zu ver⸗ antworten. Wir werden über den Verlauf der Verbandlung Herichten. * 11* * Die Unruhen im Nemen. W. Saloniki, 16. Jan. Die hieſigen leitenden Kreiſe er⸗ hielten die Nachricht, daß die Lage in Sana ſehr ernſt ſei. Der Kriegsminiſter ordnete die Mobiliſterung der Redifbrigade an. Die Truppen ſollen möglichſt nach Hodeida transportiert werden. Die Verbindung mit Sana iſt unterbrochen. Taft als Verteidiger Pearys. Waſhington, 16. Jan. Präſident Taft und der deutſche Botſchafter, Graf von Bernſtorff, waren bei der Geographiſchen Geſellſchaft zu Gaſte. Graf von Bernſtorff ſprach über das Flug⸗ weſen in Deutſchland. Präſident Taft verteidigte Pearys An⸗ ſpruch, den Nordpol erreicht zu haben und ſagte, wenn Peary ein Deutſcher oder ein Engländer wäre, hätte er längt Anentennung oder Belohnung gefunden. BVerliner Prahtbericht. on unſerem Berliner Burrau.) Berlin, 16. Jan. Der Chef des Admiralſtabes, Admiral non Fiſchel, wird in kurzer Zeit ſeinen Abſchied nehmen. Ueber ſeinen Nachfolger iſt noch nichts bekannt. BRV—————᷑r—'———-—-—-——————-—.—tB—BrBrBrrrr hergerichteten Podium die bekannten Perſonen aus dem weißen Köſſel auf. In dem dann beginnenden Eröffnungsſpiel machte Herr Krones den Hauptſprecher und wußte ſehr hübſch von dem Adoptiv⸗ kind des Wirtsehepaares zu plaudern, das ſich ſchließlich als die kränkliche Penſionskaſſe des Hoftheaters herausſtellte. Mit einer köhlichen Einladung, nun recht ungeniert und lebhaft den ge⸗ Botenen Genüſſen zuzuſprechen, ſchloß das Spiel, worauf ſich die eſucher zum Bauerntheater, zur Menageriebude, zur Schießbude, Ballwerfbude, zur Rutſchbahn, dem Guckkaſten oder aber zum Aptreſtaurant„Zur feſchen Pepi“ wandten. Auch die fürſtlichen en nahmen von dieſen ſehr gelungenen und hübſch arran⸗ gierten Einzelabteilungen des Feſtes auf einem Rundgang Noliz. Moan darf wohl annehmen, daß die Veranſtaltung auch ein gün⸗ ſtiges, finanzielles Ergebnis zeitigte. PVeereinigte Stadttheater Frankfurt a. M.(Spielplan.) Oper: Dienstag, 17. Jau. Triſtan und Iſolde. Mittwoch, 18. Jan. Mignon. Donnerstag, 19. Jan. Don Juan. Freitag, 20. Jan. Geſchloſſen. Samstag, 21,. Jan., nachmittags: Aſchenbrödel; abends: Die weiße Dame. Sonntag 22. Jan. Othello. Montag, 23. Jan. Der Graf von Luxemburg. Dienstag, 24. Jan. Suſan⸗ nens Geheimnis; hierauf: Maurer und Schloſſer. Mitwoch, 25. 3. Abonnements⸗Konzert.— Schauſpiel: Dienstag 17. Der Hüttenbeſitzer. Mittwoch, 18. Jan. Glaube und Donnerstag, 19. Jan. Zum Gedächtnis Tolſtojs. Die Macht der Finſternis. Freitag, 20. Jan. Glaube und Heimat. Samstag. 21. Jan. Nathan der Weiße. Sonntag, 22. Jan. Nachmittags: Wenn der junge Wein blüht. abends: Glaube und Heimat. Montag, 23. Jan. Die zärklichen Verwandten. Diens⸗ 1g, 24. Jan. Glaube und Heimgt. Mitfwoch, 25. Jan. Die Woc der Finſternis. Berlin, 16. Jan. Oberſt v. Eſtorff, der verdienſtvolle Kommandeur der Schutztruppe für Südweſtafrika, wird nächſtens aus dem Kolonialdienſt ausſcheiden und in die Armee eingeſtellt werden. Die Verſchwörung gegen den Mikado. Berlin, 16. Jau. Aus London wird gemeldet: Die „Daily Chronicle“ iſt in der Lage, heute erſtaunliche Einzelheiten über die auarchiſtiſche Verſchwörung gegen den Kaiſer von Japan zu veröffentlichen, die in dem Prozeß zum Todesurteil gegen 26 Perſonen geführt hat, die nach dieſem Bericht durchweg höheren Klaſſen angehören. In dem aus Nokohama datierten Brief wird erklärt, daß die japaniſchen Be⸗ hörden nicht nur einheimiſche, ſondern ſogar den in deu Küſten⸗ ſtädten erſcheienden engliſchen Blättern verboten haben, irgend etwas über den Prozeß zu veröffentlichen. Beſonders intereſſiert die Art, wie die Polizei die Verſchwörung entdeckte. Im Monat Auguſt hatten die Dorfleute in dem Dorfe am Fuße des Berges Riſu in Kyuſchu in der Frühe furchtbare Detonationen gehört. Man unternahm es ſchließlich, den Berg wiſſenſchaftlich zu unterſuchen. Nach großen Mühen erreichte man die Spitze des Berges und fand eine ganze Niederlaſſung ſehr verdächtiger Per⸗ ſonen vor. Weitere Nachforſchungen führten zur Auffindung eines Taboratoriums in der Schlucht. Aus Dokumenten und Brieſen, die beſchlagnahmt wurden, ergab ſich, daß man einer weitver⸗ zweigten Verſchwörung auf die Spur gekommen war. Der Plau zur Ermordung des Kaiſers war in allen Einzelheiten ausgearbeitet, ebenſo ausführlich die Ermordung der Kaiſerin und des Kronprinzen und aller nächſten Mitglieder der Dynaſtie. Der Bergesdonner, den man für vulkaniſche Ausbrüche hielt, war durch Verſuche mit den ſtarken Sprengſtoffen verurſacht worden. Portugal vor der Gegenrevolntiou. Berlin, 16. Jan. Aus Paris wird gemeldet: Höchſt⸗ ſeltſame Gerüchte, die mit Reſerve aufzunehmen ſind, weiß das Pa⸗ riſer Journal aus Bilbabd zu melden. Bei einem ihm zu Ehren vom Sohn des ſpaniſchen Senators Allende gegebenen Feſtmahle ſoll der Direktor der Londoner„Daily Mail“ erzählt haben, die jüngſte An⸗ weſenheit des Prätendenten Dom Miguel von Brangauza in Pau hatte einen politiſchen Zweck gehabt; zu ſeinen Gunſten bereite ſich in Portugal ein Aufſtand vor, deſſen Ausbruch die Frage einiger Wochen wäre. Der Direktor der„Daily Mail“ hat ſich wegen Ver⸗ ſagens des Eiſenbahn⸗Verkehrs auf einem Schiff nach Oporto begeben, wo angeblich die erſten ernſten Unruhen erwartet werden. Landrat Schröder auf„Erholungsurlaub“. Berlin, 16. Jan. Der bekannte Landrat Schröder von Berleburg hat einen von der Regierung erbetenen Er⸗ holungsurlaub angetreten. Man darf annehmen, daß dieſer Erholungsurlaub mit dem Beleidigungsprozeß im Zuſammen⸗ hang ſteht, deſſen Mittelpunkt die amtliche Tätigkeit des Landrats Schröder gebildet hat. Die Angeklagten wurden zwar damals zu einer geringen Geldſtrafe verurteilt, aber als moraliſch Verurteilter erſchien bei dieſem Prozeß der Landrat. So wurde ihm nachgewieſen, daß er einem ihm nicht unterſtellten Lehrer gegenüber ſeine Amtsbefugnis über⸗ ſchritten hat. Einem Milchlieferanten entzog er die Liefe⸗ rung an das Kreiskrankenhaus, weil er dem Landrat nicht zuerſt die Milch zuſtellen wollte. Einem Bäckermeiſter entzog er aus ähnlichen Gründen die Lieferung, einem weiteren Kreiseingeſeſſenen entzog er die Lieferungen zu einem be⸗ ſtimmten Zweck. Es wurde vom Gericht ſogar als erwieſen angeſehen, daß der Landrat, um bei einer öffentlichen Ver⸗ ſteigerung ein höheres Gebot zu erzielen, einem Bieter„der Wahrheit zuwider“ ſagen ließ, es ſei inzwiſchen ein beſſeres Gebot eingegangen. Das Urteil iſt noch nicht rechtskräftig, es unterliegt noch dem Urteil des Reichsgerichts. Um ſo bezeichnender iſt es, daß der Landrat gezwungen war, ſchon vor dieſem Termin ſeinen„Erholungsurlaub“ anzutreten. Der Aufruhr am Webding vor Gericht. Berlin, 16. Jan. Heute begann vor der Straf⸗ kammer des Landgerichts III ein neuer Aufruhr⸗Prozeß. Es handelt ſich um die Ausſchreitungen am Wedding am 29. Oktober 1910, die ſich infolge des Streiks der Metzger⸗ geſellen bei Morgenſtern ereigneten. Dieſer Aufruhr hätte beinahe einen ähnlichen Verlauf genommen, wie in dem Aufruhrgebiet von Moabit, wenn nicht die Polizei rechtzeitig durch energiſche Maßnahmen den Aufruhr unterdrückt hätte. Es ſtehen 18 Perſonen unter Anklage. Nach Eröffnung der Sitzung wurden fogleich die Perſonalien der Angeklagten feſtgeſtellt und ſodann in die Vernehmung der Angeklagten eingetveten. Bei den inkriminierten Beleidigungen ſpielt auch der Ausdruck Bluthunde eine Hauptrolle. Ferner wur⸗ den aus den Häuſern wie in Moabit Blumentöpfe, Steine, Flaſchen uſw. auf die Schutzleute geworfen und Laternen ausgelöſcht. Eine Anzahl Schutzleute wurde auch hier durch Steinwürfe verletzt. Bei der Vernehmung beſtreiten die An⸗ geklagten zum Teil die ihnen zur Laſt gelegten Taten, zum Teil ſtellen ſie dieſe ganz anders dar. Die meiſten wollen von einem Streik gar nichts gewußt haben, obwohl ſie zu⸗ geben, gewerkſchaftlich organiſiert zu ſein. Präſidentenwahl im preußiſchen Abgeordneteuhaus. Berlin, 16. Jan. Das preußiſche Abgeordneten⸗ haus hat heute zunächſt die am vergangenen Samſtag infolge der Beſchlußunfähigkeit mißlungene Präſidentenwahl von neuem vorzunehmen. Da das Haus ausgezeichnet beſetzt iſt, ſo wurde die Präſidentenwahl ohne Zwiſchenfall vorgenom⸗ men. Ein Antr die Wahl durch Zuruf vorzunehmen wurde natürlich nicht geſtellt, da ihm ſonſt die Sozialdemo⸗ kraten widerſprochen hätten. Das Reſultat der Präſidenten⸗ wahl iſt folgendes: Es ſind 306 Stimmen abgegeben worden. Hiervon entfielen 301 auf den Abg. v. Kröcher, eine auf den Abg. Schwabach(natl.) und eine auf Hoffmann(Soz.), außerdem wurden drei weiße Zettel abgegeben. Der Abg. Kröcher nahm die Wahl an. Die Wahl der beide Vize⸗ iſidenten! Porſch(Ztr.) und Dr. Krauſe(natl.) er⸗ folgte durch Zuruf. Auch dieſe beiden Herren nahmen ihre Wahl an. Darauf wurde die erſte Leſung des Etats fort⸗ geſetzt. Das Schickſal des Berlin, 16. Jan. Ballons„Hildebrand“ Ueber das Schickſal des Ballons „Hildebrand“, der am Donnerstag, den 29. Dezember 1910 in S rgendorf mit Rechtsanwalt Dr. Kohrs und einem Herrn Speidel aufgeſtiegen war und ſeitdem vermißt wurde, liegt heute eine Meldung vor, die allen Angaben, daß die Inſaſſen bei dem Verſuch, die Oſtſee zu überfliegen, ihren Tod gefunden haben, widerſpricht. Es wird berichtet: Der Ballon Hildebrand liegt auf dem zugefrorenen Gehrdenſee bei Wildenbruch im Kreis Greifenhagen(Pommern) an der brandenburgiſchen Grenze. Eine Leiche iſt im Korb ſtehend zu ſehen. Der Ballon, welcher ſchon tagelang dort gelegen hat, iſt mit Schnee überdeckt geweſen und dadurch unbemerkt geblieben. Auch der Dünne der Eisdecke wegen iſt bein Menſch über die Eisdecke gegangen, woraus ſich erklärt, daß man ſolange ohne Nachricht über das Schickſal des Ballons war. Des weiteren wird gemeldet, daß der Ballon ſchon längere Zeit im Gehrdenſee, einem Sumpfe bei Wildenbruch gelegen hat. Man hat ein Loch in die Eisdecke geſchlagen und ſieht durch dieſes hindurch auf den Grund des Sees den Ballon und in der Gondel darin eine Leiche. Welcher von den beiden Unglücklichen dies iſt, weiß man zur Zeit noch nicht. * Stett in, 16. Jau. Nach Mitteilung des zuſtändigen Forſt⸗ meiſters wird ſchon längere Zeit im Sumpfe bei Wildenbruch ein gelber Gegenſtand bemerkt, doch konnte man nicht dahin ge⸗ langen, da ein Kahn fehlte. Das Eis iſt anch tragunfähig und os iit noch nicht ſicher, ob es der aufgefundene Ballon des nermißten Hildebrand iſt, doch iſt dieſes wahrſcheinlich. Das Berliner Luft⸗ ſchiffer⸗Bataillon wurde um Hilfeleiſtung gebeten. Dentſcher Reichstag. Berlin, 16. Jauuar⸗ Der Reichstag beſchäftigte ſich heute mit der zweiten Leſung der Wertzuwachsſteuer. Der Entwurf iſt in der Kommiſſion in dritter Leſung beraten worden und dort mit allen gegen die Stimme des Reichsparteiler Dr. Arendt angenommen worden. Graf Weſtarp(Konſ.), der zugleich Berichterſtatter der Kommiſſion iſt, legt die Gründe dar, weshalb ſeine konſervativen Parteifreunde dem Geſetz zuſtimmen wollen. Sie werden dazl nicht durch Erwägungen gedrängt, daß die Wertzuwachsſteuer Einfluß auf die Mieten, den Wohnungsmarkt und den Grund⸗ ſtückshandel ausübt, als vielmehr durch finanzpolitiſche Geſichts⸗ punkte. Die Konſervativen wollen weiterhin den Gedanken vor⸗ ſetzen, daß wie das immobile, auch das mobile Kapital zur Reichs⸗ wertzuwachsſteuer herangezogen wird. Sie wollen aber auf die ſofortige Durchführung ihrer Abſichten Abſtand nehmen und wgar⸗ ten, bis von der Regierung ein entſprechender Vorſchlag gemacht wird. Der Redner geht dann die Kommiſſionsbeſchlüſſe durch und zeigt, daß dieſe gegenüber der Regierungsvorlage eine be⸗ deutende Abſchwächung des Steuerertrags bringen. Die Kom⸗ miſſion habe ſich bemüht, Härten und Unbilligkeiten nach Möglich⸗ keit zu vermeiden und den ſogenannten verdienten Wertzuwachs zu ſchonen. Schließlich erſucht der Redner, daß Geſetz ſo zu er⸗ halten, daß es einen nennenswerten Steuerertrag bringt. Nach dem Referenten nimml der Schatzſekretär Wermuth das Wort; indem er auf die Oppoſition der Grund⸗ und Haus⸗ beſitzer hinweiſt, ſucht er darzulegen, daß bei einem Nichtzuſtande⸗ kommen des Geſetzes die Steuer innerhalb der Gemeinden nicht zu halten ſei. Wenn hier vom Reich der Hauptteil ber Steuer in Anſpruch genommen würde, ſo rechtfertigt er das damit, daß das Reich der Haupturheber der außerordentlichen Wertſteigerung ſei. Wemuth will die fördernde Tätigkeit der Gemeinden durch⸗ aus anerkennen, hält aber die im Entwurf vorbehaltene Quote für durchaus hinreichend. Die Deutſche Volksfeſtſpielgeſellſchaft, die unter Leitung von Max Reinhard in großen Städten Deutſchlands volkstüm⸗ liche Vorſtellungen beranſtalten will, hat ſich konſtituiert. Zum 1. Vorſitzenden wurde Oberbürgermeiſter von Borſcht⸗München gewählt. Albert Niemann, der bekannte frühere große Wagnerſänger, empfing, wie aus Berlin gemeldet wird, 8u ſeinem geſtrigen 80. Geburtstage eine beſonders herrliche Blumen⸗ ſpende vom Kaiſer, ſowie Glückwunſchſchreiben und Telegramme in großer Anzahl. Auch der Reichskanzler ſowie Graf von Hochberg gratulierten ielegraphiſch. Graf von Hülſen⸗Häſe⸗ ler erſchien perſönlich und überreichle eine Ordensauszeichnung. Auch in Hannover, der Wiege des Ruhmes des großen Sängers, wurde ſeiner ehrend gedacht *** Beileidskundgebungen zum Tode Profeſſor Jellineks. Die Beileidskundgebungen zum Ableben des großen Gelehrten treffen in ungeheuerer Zahl bei den Hinterbliebenen des Verſtor⸗ benen und bei dem Univerſitätsſenat ein. Ihre Teilnahme ſprachen u. a. von hier die Herren Dr. Karl Lanz, Dr. Karl Reiß und Oberbürgermeiſter Martin aus. Letzterer in läugeren Schrei⸗ ben an den Senat und die Witwe des Verſtorbenen. In dem letz⸗ teren wird beſonders hervorgehoben, daß Prof. Jellinek ſchon vor Jahren mit großem Erfolge ſeine hervorragende wiſſenſchaftliche Kraft in den Dienſt der hieſigen Volksbildungsbeſtrebungen ſtellte. Vor allem aber beklage die Mannheimer Handelshoch⸗ ſchule, deren Kuratorium nunmehr in wenigen Wochen den dritten ſchweren Verluſt erlitten habe, den Heimgang des ausge⸗ zeichneten Mannes, der in dem erwähnten Kollegium mit ſeinen reichen Geiſtesgaben an der Förderung und Ausgeſtaltung der ä—————————— jungen Unterrichtsanſtalt regen Anteil genommen und für ihre Schickſale von Anfang an ſtets das lebhafteſte Intereſſe bekundet habe. Daß die reichsdeutſche Preſſe in ausführlichen Nachrufen die Verdienſte des Verſtorbenen würdigt, iſt ſelbſtverſtändlich. Aber auch die Wiener Preſſe widmet dieſem beſondere, eingehende Wür⸗ digung. Die Wiener„Fr. Pr.“ bringt in ihrer Samstag⸗Nummer einen Leitartikel von Egon Zweig und Dr. Ludwig Vogler keilt perſönliche Erinnerungen mit. Der frühere öſterreichiſche Juſtizminiſter Geheimer Rat Dr⸗ Franz Klein hält an der Wiener Univerſität jeden Freitag eine Vorleſung über„Die treibenden Kräfte, Tendenzen und Re⸗ ſultate der neueren Rechtsentwicklung“. Bevor er ant legzten Freitag die Vorleſung eröffnete, widmete er dem verſtorbenen Staatsrechtslehrer Georg Jellinek folgenden Nachruf:„Laſſen Sie mich, bebor wir beginnen, der tiefen Trauer und dem Schmerz über das unerwartete Hinſcheiden Georg Jellineks Ausdruck geben. Ich darf das an dieſer Stelle tun, denn Jellinek ging von der Wiener Univerſität aus, blieb mit ſeinen Sympathien unſerer Alma mater treu und trug das Seinige dazu bei, daß die geſchicht liche und philoſophiſche Aufklärung politiſcher und ſtaatsrechtlichet Fragen herrſchend wurde, die uns heute geſtattet, Themen wie das unſerige zu erörtern. Wir wollen ihm ein treues Andenken be⸗ wahren. In der Lehre des Staatsrechtes hat er ſeinen Namen Unvergänglichkeit geſichert. Dem glänzenden Geiſte, dem geprie⸗ ſenen Forſcher und Gelehrten, der öſterreichiſches Können im Aus land zur Ehre brachte, kiducit!“ 50980 Die Wiener Univerſität wird eine beſondere Feier veranſtalten. .—— —— *2 e c 88 8 2 — 22 8 .—5 “9hhHHw„FTVTPTPTTVTU——— ²˙————— — —— (Abendblakt) 5. Seite Volkswirtschaft. Aprozentige ze badiſche Staatsauleihe vom Jahre 1910. b. Wie durch Inſerat im heutigen Mittagsblatt bekaunt gegeben, n nehmen die dem Berein Manuheimer Bauken und Bankier angehö⸗ 5 rigen Firmen auf die am Donnerstag, den 19. Jaunar zur Subſkrip⸗ 5 on aufliegende sprozentige Badiſche Staatsanleihe Zeichnungen ſpe⸗ 5 ſeufrei entgegen.— Im Juſerat war infolge eines Druckfehlers als * 1 Zeichnungstag der 11. Jauuar angegeben. —4 . 1 Entdeckung großer Eiſenerzlager in Deutſchland 1 sh München, 15. Jauuar 1911. . 13 Der Bedarf von Eiſen in Induſtrie und Handwerk iſt in Deutſch⸗ J. 77 and ſo ungeheuer geſtiegen, daß trotz der erheblich vermehrten Pro⸗ . duklion und Verarbeitung der Eifenerze etwa ein Drittel der ganzen deutſchenEiſenerzeugung aus ausländiſchemErz hergeſtellt fe muß. e Spanien, Algier, Griechenland, Indien, Rußland, Oeſter⸗ reich u.., in neuerer Zeit insbeſondere ſtark ſteigendem und 85 den Maße Frankreich, verſorgen die deutſche Hochofeninduſtrie mit ihren Erzen und machen ſie dieſen Ländern tributpflichtig, und ‚ die neuerſchloſſenen Erzlager in Marokko ändern an dieſer Situation L8 nichts. Nicht ohne Unruhe hat man wegen der Deckung des Eiſenerz⸗ 0 bedarfes die Beſtrebungen verfolgt, die in einigen dieſer Länder zu * Tage treten, die Erzausfuhr durch geſetzliche oder tarifariſche Maß⸗ nahmen einzuſchränken, ganz abgeſehen von derBBeſorgnis, daß imFalle 7 kriegeriſcher Verwicklungen die Zufuhr zu Waſſer und zu Lande ſehr 2 erſchwert oder ganz unmöglich werden könnte. Dieſe unſicheren Ver⸗ . hältniſſe können jetzt nebſt allen Sorgen für die Zukunft als geſchwun⸗ den betrachtet werden, denn die in den letzten Jahren auf der frän⸗ 1 biſchen Alb erſchürften Eiſenerzlager haben nach den jetzt zu Ende geführten Feſtſtellungen ſo gewaltige Braunerzlager⸗ ſtätten ergeben, daß ſie die allgemeinſte Aufmerkſamkeit auf ſich gezogen haben. Die erſten Erzfunde wurden im Sommer 1906 in der Nähe des oberfränkiſchen Städtchens Hollfeld gemacht, denen allmählich immer größere Bedeutung beigemeſſen wurde. In letzter Zeit herrſchte auf dem weiten Plateau des Fränkiſchen Jura von Kaſendorf im Nor⸗ den bis Hersbruck im Süden, von Auerbach⸗Hirchenthumbach im Oſten his Ebermannſtadt im Weſten eine fieberhafte Schürftätigkeit, an der ſich die Maximilianshütte, das kgl. bayeriſche Staatsärar, die Gewerk⸗ ſchaft Wittelsbach, die Deutſch⸗Luxemburgiſche Bergwerks⸗ und Hütten⸗ .⸗G., die Bohr⸗ und Schürfgeſellſchaft Mülheim(Thyſſen) und andere mehr beteiligten. Der Erfolg war, daß faſt das ganze, zwiſchen den b. gen. Orten liegende Gebiet, nämlich rund 100 000 Hektar, als 1 eiſenerzführend feſtgeſtellt wurde. In dieſem Gebiet liegt unter einer in der Regel wenig mächtigen Decke von loſen 9 85 Tonen, der ſogenannten Albüberdeckung, der im Mittel 2 bis Meter mäch⸗ lige Erzkörper auf dem Dolomitenuntergrund 19. ausgebreitet. Vielfach tritt das Erz ſogar zutage. Es weiſt nach 500 amtlichen Fundes⸗ beſichtigungsanalyſen 40—42 Proz. Eiſen auf. Prof. Dr. Holzapfel⸗ Straßburg i. Elf., der das Revier im Oktober 1909 unterſuchte und damals die durchſchnittliche Mächtigkeit auf 1½ bis 2 Meter ſchätzte, hat unter Zugrundlegung von nur 1 Meter die Erzmenge auf 1700 Milltonen Tonnen berechnet. Bei den Aufſchlußarbeiten haben ſich aber, wie ſchon erwähnt, erheblich größere Mächtigkeiten und damit weſentlich günſtigere Gewinnungsverhältniſſe ergeben. In dieſen Mengen ſind nicht eingeſchloſſen die an den Spaltenerzſtrecken zu erwartenden Mengen, ſowie die Erzmengen der Doggerflözze, die nach⸗ weislich das ganze Plateau des gedeckten Fränkiſchen Jura unterteufen. Die Flöze treten in ſchwankenden Mächtigkeiten von 0,8 bis 6 Meter guf, im Mittel etwa 1½ Meter. Dieſe bedeutenden Erzmengen bilden, wenn ſie auch einſti veilen noch nicht verhüttet werden, doch eine außer⸗ urdentliche Reſerve.— Die neuen im Herzen Deutſchlands gelegenen EF n errlee tionen hinaus. 5— 5— Löwenbrauerei.⸗G. vorm. J. Buſch, Anuweiler(Pfalzl. Nach dem Geſchäftsbericht beläuft ſich der Bruttogewiun abzüglich aller Unkoſten auf M. 82 368. Abſchreibungen erfordern M. 40 273. Die Dividende beträgt wiederum 4 Prozent. M. 28 475 werden auf neue Rechnung vorgetragen. Im Bericht des Vorſtandes wird über das abgelaufene Geſchäftsjahr ausgeführt: Ob⸗ wohl die außerordentlich ſchlechte Witterung im verfloſſenen Sommer⸗ halbjahr wie auch die weſentliche Erhöhung der Malzſteuer im All⸗ gemeinen das Biergewerbe in ungünſtiger Weiſe beeinflußten und es großer Anſtrengungen bedurfte, um gegen dieſe neue Belaſtung ein entſprechendes Aequivalent in den geſteigerten Bierpreiſen zu er⸗ halten, ſo iſt es uns dennoch erfreulicherweiſe gelungen, unſerem Pro⸗ dukte einen weſentlich erweiterten Abſatz zu verſchaffen und damit den vorigjährigen Ausſtoß an Bier um ca. 3000 Hektoliter zu überholen. Indeſſen hat der damit auſn bh ende Mehraufwand an Roh⸗ materialien, für erhöhte Malzſteuer, für Unkoſten, Löhne, Zinſen einer⸗ ſeits und der Umſtand andererfeits, daß der Preisauſſchlag für das Bier erſt gegen Ende der letzten Geſchäftsperiode in die Erſcheinung trat und fomit erſt in der neuen Kampagne für uns zum Ausdruck kommen wird, das Gewinnergebnis ungünſtig uflußt. Der Netto⸗ gewinn iſt daher nur um einige tauſend Mark höher wie der letztjührige. Wenn wir auch für die Zukunft fufolge der immer ſchwieriger wer⸗ denden Verhältniſſe für die Brauereien eine fühlbare Beſſerxung noch nicht vorausſehen können, ſo hoffen wir doch, daß es uns durch fort⸗ geſetzte Auſtrengung gelingen wird, im nüchſten Jahre befriedigender abzuſchließen, mindeſtens aber ein»leiches Reſultat wie in dieſem Jahr zu erztelen. Mit Vorräten an Rohmaterialien ſind wir vorerſt genſt⸗ gend und zu günſtigen Preiſen verſehen. *** Begleitpapiere zu Ausfuhrſendungen. Bei der Beförderung und Verzollung der Ausfuhrgüter iſt eine Reihe von Förmlichkeiten zu beobachten, zu deren Erfitllung den Sendungen verſchiedene Begleitpapiere beizugeben ſind. Von der vollſtändigen Beigabe und vorſchriftsmäßigen Ausferti⸗ gung dieſer Begleitpapiere hängt die glatte Abwicklung Be⸗ förderung und vor allem der Zollabfertigung ab. Un⸗ genauigkeiten und Fehler haben 11595 nur Verzögerung zur 15 ſie ziehen unter Umſtänden hohe Zollſtrafen oder gar die Be⸗ ſchlagſchlagnahme der Sendungen nach ſich. Da die für die ver⸗ ſchiedenen Länder und Verſandarten geltenden geſetzlichen Vor⸗ ſchriften an vielen Stellen zerſtreut veröffentlicht werden, war es bisher ſehr erſchwert, ſich über die maßgebenden Beſtimmungen Zu nunterrichten. Um dieſem vielfach empfundenen Mangel abzuhel⸗ fen, har das Verkehrsburean der Berliner Handelskammer eine Zuſamme enſtellung der für Auslandsſendungen im Eiſe nbahn⸗ Poſt⸗ und Schiffa hrtsverkehr erforderlich en Begleitpapiere angefertigt, die Rnicht nur eine Aufz ählung der beim Verſand nach fremden Län⸗ dern notwendigen Fr rachtbriefe, Po ſtpaketadreſſen, ne N rſprungszeugniſſe, Geſundheitsatte ſte, Kon⸗ ſulatsfakturen uſtw. enthält, ſondern auch eine Ueberſicht 5 die hierauf bezüglichen geſetzlichen Vorſchriften, Verordnun⸗ Ausführungsbeſtimmungen, Gebührenkarife uſw. Die Ber⸗ —5 Handelskammer ſtellt die Arbeit den Intekeſſen en zum weſtoſtenpreiſe von.50 Mk. zur Verfügung. Beſtellungen walle man unter Einſendung dieſes Betrages und 205 Pfg. Porto ichten an das 8 Hondelsfaumier, gewaltigen Erzlager pieten alſo einen ſicheren ert 15 Generg⸗ Zolldeklarationen, ſtatiſtiſchen Anmeldeſcheine⸗ un. Mannheimer Produktenbörſe. Die Stimmung am hieſigen Markte war heute ruhig und die Unternehmungsluſt klein, da die ſchwächeren amerikaniſchen Notierungen, d ie ermäßigten Offerten, namentlich von La Plata, und die heutigen ſchwächeren Liverpoler Anfangskurſe verſtimmten. Die Notier! ſigen offiziellen Kursblatt ſind für Weizen, Roggen und Futtergerſte unverändert. Für Mais, der beſſ ingen im hie⸗ Hafer, Brau⸗ fragt war, teilweiſe um 25 Pfg. per 100 Kg. bahnfrei Mannheim höher. Ausland werden augeboten die To Rotter am: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barlett perJan.⸗Februar M. 162.——162 50, dito jan.⸗ br. M. 163.—163.50, dito unga 3.50, Redwinter 2per Auguſt Mk. per Mk.—.—, Ulka 9 Pud 30⸗35 prom gegen Kaſſa, eif a⸗Ruſſo 78 Kg. ingariſche Ausſaat 79 Kg. ver che Santa Fe 78 Kg. per —,Hartwinter prt M. 158.— bis 159.—, Ulta 10 Pud M. 159 159.50—, A ima 10 Pud 5⸗10 ſchmimm. M. 163.50— 164.50, Rumägter 78⸗79 Kg. ver Dez.⸗Jan.161. 50—126.50 dito 3% blaufrei prompt M.——, Rumänier 79—80 blaufrei M.——, dito per Janu r⸗Februar M. 95— Roggen fuſſiſcher 9 Pud 10⸗15 per prompt M. 1 Kg. 3 Prozent —. 07.50-108.50, dito 9 Pud 90⸗25 per prompt Mk. 108.50—109.50. dil 0 Pud 30⸗35 per prompt 109.50—110.50, norddeutſcher 70⸗71 Kg. M. 106.—107.—. per Januar Gerſte ruſſiſche 59—60 Kg. per prompt Mk. 103.——104.—, dito 58259 Kg. per prompt Mark 102.——103.—, rumäniſche prompt Mark 103.——104.— 59⸗60 Kg. per Mais Laplata gelb rye terms ſchwimmend Mark 165.——106.—, Januar Mark 104.50—105.50, Donau Galax Forn anian Januar Mark 103.——104.—, Odeſſa Mark—.—, Noporiſſik weiß per prompt Mk.—.—, Mixed per Januar⸗März neue Ernte Mark 102.— bis 103.—. Hafer ruſſ. 46⸗47 Kg. vrompt M. 101.50—102.—, dito 47⸗48 Kg. prompt De. 102.50—103, Donau 46⸗47 Jan.⸗Febr. Mk. 102——102.50, dito 50⸗51 Kg. Jan.⸗ 46⸗47 per Januar⸗Februar M. 101— bis 101.50. *** Februar N. 103.——103.50. La Plata neue Ernte Telegraphiſche Handelsberichte. Dentſcher Neichsbank⸗Aussdeis vom 15. Januar 1911. Aktiva: Melall⸗Beſtand 1058 756 000 Darunter Gold 1779 929000. Reichs⸗Naßſen⸗Scheine 59 316 000 Effeltenbsſtand Souſtige Aktiva. 77 639 000— 202 100 000— ee Noten anderer Bauken 8 5 4 27 849 000 Wachfelbetand 1019 659 000— Lomdardoarlehen„ 71 7382 000— 180 000 000 64 814 000 1627 350 000— 598 457 000 „„„ l Grundlapital, Neſerveſonds, Noteunmlauf Depoſtten Sonſtige Paſſiva (Mil. Mk.) gegen die Vorwoche. 70 162 000 59 550 000 3 941 000 6 438 000 86 614 000 44 742 000 39 861 000 23 198 000 unverändert unverändert 160 708 600 45 398 000 1439 000 Die dentſche Reichsbank verfügt über eine ſteuerfreie Notenreſerve von Mk. 78 571000 gegen eine ſolche von Mk. 162881 0 und gegen eine ſteuerfreie Notenreſervevon Mk. 22 203 000 am 15. Januar 1911. Karlsruher Maſchinenbau⸗Geſellſchaft Karls 00 am 7. Jan. ruhe. * Karlsruhe, 16. Jan. Der Aufſichtsrat der Karlsruher Maſchinenbau⸗Geſellſchaft hat beſ ſchloſſen, der ordentlichen Gene⸗ ralverſammlung im Oktober ds. Is. einen Antrag auf Umtauſch der 2500 Stück alten Aktien zu 700 M. in 1750 Stücke zu 1000 M. und damit in Verbindung die Abänderung des§ 2 einteilung des Grundkapitals zu unterbreiten. Geſchloſſene Subſkription. * Frankfurt a.., 16. Jan. Die Subfkri der Statuten⸗ ption auf die Sprozentige St. Louis und St. Francisco⸗Bonds wurde heute vor⸗ mittag geſchloſſen. Die Zeichnungen ſind in ſo umfangreichem Maße eingegangen, daß größere Zuteilungen nur auf Sperrſtücke erfolgen dürfen. Von der Frankfurter Börſe. * Frankfurt a.., 16. Jan. Es wurden 30 Mill. neuer Aktien der Allg. Elektrizitäts⸗Geſellſchaft Berlin ſowie 9 Mill. Pfd. Southern Pacific Comp. St. Francisco Tarminal Firſt Mortagne 4 prozent. Gold⸗Bonds zur Zulaſſung an der hieſigen Börſe beantragt.— Zweiprozentige Staatsbahn⸗Prioritäten. Der Einlöſungskurs für verloſte Obligationen und verfallene Koupons für die Tage vom 16. bis 21. ds. Mts, wurde auf 80,85 in der Vor⸗ woche 80,87 feſtgeſetzt. Auziehen der Elbefrachtpreiſe. *Hamburg, 16. Jan. Jnſolge von Tretbeis auf der Ober⸗ elbe ziehen, laut„Frkf. Ztg.“, die Preiſe der frachten au. 5 Ungariſche Auleihe. Berli u, 16 Jan. Die Disconto⸗Geſellſchaft die Zuteilungen non der neuen ungariſchen Anleihe Zeichner nicht in der K große Anzahl freier Zeichnungen müſſe ausfallen. Neues vom Dividendenmarkt. Bamberg, 16. Jan. Die Mechaniſche Schuh⸗ fabrik Manz.⸗G. in Bamberg, teilt laut„Frkf. Ztg.“ das Geſchäftsjahr 1910 vorausſichtlich 5 Prözent 7 der Elbe⸗ teilt mit, daß an deutſche he wie in Oſterreich⸗Ungarn möglich ſei. Eine und Schäfte⸗ mit, daß für Prozent) Di⸗ vidende zur A sſchttttung gelangen werden. Das Gewinnreſultat ſei durch ungü: gehender Art ſeien, beeinflußt worden. tige Einwirkungen, die in der Hauptſache vorüber⸗ Berlin, 16. Jan. Der Gewinn der Hypothekenbank Ham⸗ burg 1 beziffe ert ſich im abgelaufenen Geſchäftsjahre auf 4074 824 Mark und geſtatlet bei den üblichen reichlichen Miiceen wiederum die Verteilung einer Dividende von g Prozent, wobei d vortrag eine Erhöhung von 48 411 M. erfährt. Einnahmen der Südbahn. * Wien, 16. Jan. Die Einnahmen der Süd crſten Januardekade betrugen 3119054 Kr.(plus 108 Wert der Einfuhr nach Amerika. der Gewinn⸗ bahn in der 897.) * Newhork, 16. Jan. Der Wert der Einfuhr nach Amerika im Jahre 1910 beträgt nach amtlicher Feſtſtellung 15 Dollar gege fuhr in Eiſen und Stahlerzeugniſſen im Jahre 1910 Millionen Doll. Das ſind beides Relord; n 1475 Millionen Dollar im Jahre 1909. 63 Millionen Die Aus⸗ beträgt 200 Der Status der Newgorker Nationalbanken. * Newyork, 16. Jau. Der Stutus der hieſigen N ationalbanten iſt weniger kräftig, als man bisher geglaubt hatte, da der Quartals⸗ bericht aus Camtrollers of the Courreney eine Abnahme der Vor⸗ ſchüſſe um nur 8 Mill. Dollar, gleichzeitig aber auch eine Abnahme der Depoſtten um 114 Millionen Dollar ergibt. ** Telegraphiſche görſen⸗Berichte. [(Privattelegramm des General Anzeigers.) Fraukfurt a.., 16. Jau. Fondsbörſe. Die Auß auf den ausſihen iſt als hi feſte Grund⸗ teudegz wurde auch bei Eröffnung der neuen Woche wenig geſtört. Die ie daß die neue ungariſche Anleihe einen ungünſtigen nfällig zu be⸗ Berlin, 4 Prozant. Realiſationen ab. Weizen, pfälz. „ Rheingauer norddeutſcher ruſſ. Azima Ulk 0 Krim Azima Taganrog Saxonska rumäniſcher am. Winter Manitoba. Walla Walla Kanſas II Auſtralier La Plata Naner 5 15 oggen, pfälzer nen „kruſſiſcher „ norddeutſcher amerik. Gerſte, hieſ. neu „ Pfälzer neu Gerſte, ungariſche Ruſſ. Futtergerſte * X 2 K N X 1 * 10 Bankaktienmarkt betrifft, aktien unverändert ruhig. kontokommandit, Berliner ie e, Kreditaktien 21491 Dresdner 169½, Staatsbahn 15878, 10874, Berliner Handelsgeſellſchaft 170½, Darmſtädter 131%, Coöm⸗ mere und Diskonto 117, Phönix Wiener Unief eenartten 1 merkbar. Am ſtärkſten ſcheinung. Auch Bahnen Berlin, 16. Ausland und auf ermäßigte Offer markt, bei kleiner Beteiligung der Intereſſenten, ſchwächer. Roggen eröffnete gut behauptet, ſchwächte Später erholten ſich die Roggenpreiſe wiede Hafer lag ruhig, Rüböl ziemlich behauptet. 5 trachten. In geſchäftlicher Taligkelt bemerkie man auf einzelnen Ge⸗ bieten etwas lebhafteres Intereſſe. Was die Kursbwegung auf dem ſo beſtand im Anſchluß an Wien reges Intexeſſe für Kreditaktien bei erhöhtem Kursniveau. Das Intereſſe für Induſtriepaptere war unregelmäßig. Am Kaſſamarkt der Di⸗ videndenwerte war die Tendenz f rungen unterworfen. Transportwerten ſind öſterreichiſche Staatsbahn feſt. Schantungbahn⸗ Von Banlaktien ſind Commers⸗ und Des⸗ eie und Kreditaktien be⸗ 215, Diskonto⸗ 19558, Konkordia .Jan. Fond mung, die ſich 11 Schluß der Vorwoche an der Fondsbörſe gezeig war nur von kurzer Dauer. Es laſtung ſehr wenig Neigung zur Eingehung neuer Engagements be⸗ trat dies auf dem Montanmarkte in Er⸗ und Schiffahrtsaktien lagen allgeme ſchwächer. Bankenwerte bekundeten eine recht gut behauptete Tendenz und konnten ihren Kursſtand größtenteils beſſern. Für Elektrizitäts⸗ werte trat anfangs beſſere Nachfrage hervor. Von Spezialwerten waren anfangs große Berliner Straßenbahn höher auf gute Nach⸗ richten über die Verhandlungen mit der Stadt Berlin. Später ging der Kurs unter Realiſierungen noch nuter den vorgeſtrigen Stans Oeſterreichiſche Bahnenwerte lagen ſchwächer. Tägl. Gelsd Jan. Prodi Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. (Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft.) Montag, den 16. Januar 1911. Die Preiſe verſtehen ſich pro 1000 kg. Weiz zen: Sept.—— Nov.—— 5 März 1911 215— B. 218— 8. Mai 1911—— 5 Roggen: Sept.——- Mais: Sept.———— Nov.———— Nov.——— März—— März—— NMWMWMGFGCGCG*VEE Ma Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe vom 16. Die Notierungen ſind in e gegen Barzahlunz per 100 K n 21.25——.— 21.50—21.75 22.50—22 75 22.25—22.50 23. 23.50 22.25—22.50 22.25—22.75 22.50—28.— —.—.— 22.75—28. 58 21.25—21.50 16.——16.25 16.75——.— 16.75—.— 17.—18.— 17.75—18.50 12.75—.— 00 0 bezw. Geld. looger Rotklee eſt. Montanaktien waren Realiſie⸗ Bergbau 8 Prozent höher. Von Lombarden 2176, Baltimore⸗Ohiv Bergbau 23894, Bezugsrecht auf sbericht. Die zuverſichtliche Stim⸗ machte ſich bei allgemeiner Ueb üktenbericht. Im Anſchluß au das ten war die Stimmung am Weizen⸗ ſich aber im Verlaufe unter Hafer: Sept.———— 28— aArz———— Mai——— Januar. ei hier. Hafer, bad. Hafer, nordd. Hafer, ruſſtſcher La Plata Mais, amer. Mixed „ Donau „ Ja Plata Kohlreps, d Kleeſamen, nordfranz. 1 „ Luzerne ital. Provenc. Eſparſette Leinöl mit„Faß Rüböl in Faß Backrüböl nverſt. 88 5 Roh⸗ Katt. 19 75 1 1 „ Unverſt. 990 Alkohol hochgr.,„ 92 8800 3 7* 1 2 3 9 Weizenmehl—— Die Börſe war Bauken⸗ Badiſche Bank Gewrbk. Speyerso/ E Pfälz. Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank Rhein. Creditbank Rhein. Hyp.⸗Bank Südd. Bank Südd. Disc.⸗Geſ. Chem. Induſtrie. Chem. Fab. Goldenbg. Verein chem. Fabriken Verein D. Oelfabriken Weſt..⸗W. Stamm „Vorzug Brauereien. Bad. Brauerei Eichbaum⸗Brauer⸗ 5 Elefbr. Rühl, Worms Br. Ganter, Freibg. Kleinlein, Heidelberg ombg. eee Ludwi Maunh. Brauerei Sinner Akttenbr. Schwartz, Spever S. Weltz, Speyer „. Storch., Speyer Bi. Werger, Worms Pf. Preßh.⸗u. Spritib, Trausport 11. Verſicherung. B..⸗G. Rhſch. Seett, Mannh. Damoſſchl. Mannh Lagerhaus Futtergerſte unverändert. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr 498.——.— Durl. Hof vm. Hagen 234.— 232. Br. Schrödl, Heidlög. 182.——.— 82.50 81.50 Roggenmehl Nr. 0) 24.75 Tendenz: Weizen und Roggen unverändert. Braugerſte Hafer unverändert. Mais etwas feſte Mannheim, 16. Jan.(Petvat⸗Meldunz.) Lelnzl Mk, 85. Mannheim, 16. Januar. Mannheimer Effektenbörſe. Vom 16. Januar.(Offizieller Bericht.) ſehr ſtill. Höher ſtellten ſich: Oberrhein. Aktien 1010., und H. Schlinck u. Cie. 220 G. Pfälz. wurden zu 101 Proz. gehandelt. 5 Aktien. 5 Brief Geld Beleſ —.— 181.—Frankona, Rück⸗ und ———.—Mitverſ. vorm. Bad. . 104.— Rück⸗ u. Mitverſ. —.— 194.— Francona, junge —.— 187.—Fr. Transp.⸗Unfall u. — 198.— Glas-Verſ.⸗Geſ.—.— — 117.—] Bad. Aſſecuranz 2000 —.— 117.500 Bad. Aſſecuranz(neu/ —.— 201.70 —.— 324.50 —.— 157.— —— 223.— — 104.— 83—— 08 92 91.— —.—181.— —.— 60.— — 2¹74.— ——135.— — 231.— —— 128.— . 85. —— 710 * + — 167..— ——..— —— 60.— 3 10 21.75. Leinſaat 40.— Mk. 29.50 29.— 286.50 Continental. Verſich. Mannh. Verſicherung Oberrh. Verſich.⸗Geſ.—.— Württ. Transp.⸗Verſ.——6 Juduſtrie. 5 .⸗G. f. Selindaſtrie 127.— Duuglel ſche Mſchfſbr.—.— Emaillw. Maikammer—.— 10 Ettlinger Spinnerei—.— H. Fuchs Wgaf. Hdlbg.—.— — Hüttenb. 63.ä— Heddernh. fupferw.nt. Südd. zabelw. Frkf.—.— Karlsr. Maſchinenbau—.— 1 Nähmfbr. Haid u. Neu—.—2 Koſth. Cell. u. Papierf. Mannh. Gun u. Asb. Maſchinen Badenig Oberch. Erektrizität Sfälz. Mühlenwerke Pf. Nähm.-Fahrradf, Portl.Zement Holbg. Rh. Schuckert⸗Geſ. H. Schlinck u. Eie Südd. Draht⸗Induſt. Verein 95— 9. 6. Seite. General⸗Anzeiger. Abendblatt.) Mannheim, 16. Jannar. Abadſſche St.A. 901 10—101 4„1908/0% 101.70 101.70 4 Heſſen 81.50 81 55 3 Kaſchſen 84.20 84.2 Frunkfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Reichsbankdiskont 5%. Schlußkurſe. Wechſel. 14. 186 Amſterdam ſur! 16.35 69.[Check Paris 80.95 80 925 Velgten„ 065 0 733 Zaris kur 80 90.90 Italſen 80 50 0476 chweitz. Plätze„ 80 825.875 Sheck London 20.467 2,,462] ken 85 05 35.025 London„ 20.43 20 417 Navoleonsd'or 16 20.20 5 lang———-I riosisſonto Stoatsvapiere. A. Deutſche. 14. 10. 1 8 Acſedeutſch. Neichsant 102.15 102.20]! Mh. Stadt⸗A. 1908 100.30 100.30 3„ 1909— 1„ 1909—.——.— 94 20 94 25/ ½% „ 1909—. Ausländiſche. 4„„ 35½ 85.65 Arg. t. Gold⸗A. 1887 402 40 102 40 2% vr. fonſ..⸗Anl. 102.60 102.655% Chineſen 1896 108 10 103— do. b0.1900.——— ſie„„ 1898 99 90 100— 1„ 94.20 94.15/4½% Jabaner 98.75.40 3„„ 1909——[Mexfkaner auß. 88/90 100 20 100.0 3 85.30 85 2 fterikaner inne e 67 10 669 Zulgaren 3¾ italien. Rente 102— 101.90 103 50 103.50 * 3% bad. St.⸗Olabg)fl 96 0 96 501½ Oeſt. Silberrent 97.50 970 55„ 7 N. 94.50 94.754½ Panteenn... I„„1000 92.20.20Oefterr. Goldrente 99 30 99— „„ 1904 92.20 92 45 Vorkug. Serie 64.— 64 „ 1907—.— 92 503„„ III 66.70 63 40 Abahr....b. 1918 101 80%½% neue Ruſſen 19) 10045 00 4 5 1918 102.10 101 95]4 Rußen von 1880 94.25 94 25 3 ½ do. 2 l 92.25 92 2 ſ pan. ausl. Rente—-— do,(„. Obl. 83.— 83.—1 Türten von 1908 873) 87.70 4 Pfälz..⸗B. Prior. 100,80 100 80f„ unif. 93.30 93 90 3 92.95 92.90ſ1 Ung r. Goldrente 9415 0415 8 peſſen von 1908 101 55 101.60(4„ Kronenrente 92.15 92.30 Berzinsliche Loſe. 8 Oeſterreichiſche860 176.75 177.50 4 Mb. Stadt⸗A. 1007— Bad. Zuckerfabritl 180.— 18125 Südd. Immobil.⸗Geſ. 91.— 91.— Jichbaum Mannheim 108.25 108.50 Mh. Aktien⸗Brauerei 885 Zweibrücken 94.— 92 eltz z. Sonne, Speyer 85.— 85. Cementwerk Heidelog. 149 90 49 90 Cementfabr. Krelſta) 126.—126— Badiſche Inilinfabrik 498 497 90 Ch. Fabrik Gries heim 264.— 205 Farbwerke Höcht 534.75 58.80 Ver, chem. Fabrit Nh. 325— 3240. olzwerkohlung 258 50258.90 hem. Werte Albert 485.— 485. Suüdd. Draßtind. Ji9. 150— 180.— Aktumnl.⸗Jab. Hagen 2.—212.— Ate. Böſe, Berlin 10— 10. Elektr.⸗Geſ. Allgem. 268 467 75 JLahmeyer 120 05120.— an.-Ge. Schuckert 184.50 162 50 iſche 128.90 128 90 Sismens& Halske 248.50 243. umt Peter 340.— 341. * 222 75 322 50 ö 111 50 112.20 Concordia Bergb.⸗G. 615— 828. Dautſch. uxemburg 196.50 195¼ Eſchweiler Bergw. 183.70 182 „Iriedrichsütte Bergb. 187.— 186.7 Türkiſche 488. 188.40 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Veyß u. Freytag 154.75 155.10 Heod. Ku. u. üdd. Kb. 127 50 2725 Kunſtſeidenfabr. Irkf. 117.— 110.75 Veder werk. St. Ingbert 75.— 74.— Spicharz Leder verke 97.— 97 Ludwizsh. Valzmihle 1.— 162.— Üdlerfahrrad v. Kleyer 447— 447— Naſchinenfbr. Hilpert 83.75 83 75 Maſchtaenfb. Badenia 208 50 208 50 Oürrkopp 425.— 425.— Maſchinenf. Gritzuer 257— 266 50 Haſſh., Armatf. Klein 184.80 184 80 Bf. Rähm. en. Fahrrad Gebr. Kayſer Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. Schnollpreſſenf. Frkth. 257.70 257.70 Ver. deutſcher Oelfabr. 157— 57.50 Schuhfabr. Herz, Frkf. 118.50 118 70 Sellindn trie Wolff 127 50 127.50 'wollſp. Lampertsn 42.50 42 50 Fammigarn Katſerst. 195— 195. Zellſtoffabr. Waldhoſ 252.40 252.25 178.— 179.— ——— Bergwerksaktien. Darpener Bergbau 18425 184 kaltw. Weſterregeln 224 25 224 Oberſchl. Giſeninduſtr. 94 50 9150 Zhönte 288 ½% 288.8% Br. Köntgs⸗u. Laurah. 169 50 169. ch. Roßleben—— 000 00 Gelſenkir ner 209.— 208.25 Aktien deuiſcher und ausla Düdd. Giſenb.⸗G. 121.50 122.— Packet 143 50 48.½ ddeutſcher Lloyd 107 0 107.25 ODeſt Ung. Staatsv. 158 50 158 87 Deſt. Südbahn Lomb. 21 25 21% ubiſcher Trausporlkanſtalten. Gottharddahn Ital. Mittelmeerbahn———.— do. Meridionalbahn 133.50 138 25 Baltimore und Ohio 108./ 108.%/ ——— 0 Pfanbbriefe. Prioritäts⸗Obligationen. 4e% Frk. Hap.ödo. 90 60 99 60/% Preuß. Piandb.⸗ 40%.K. B. Pfdbr.0 99 90 99 90 Bank unk 1919 100.90 100.90 1905 99 50 99 5 1% Pr. P dbr.⸗Bk.⸗ Aebevp B. Pfdb. 00 10 100 500 Pyp.⸗Gfdbr. Enif. 91.80 91·8 gou. 31 unkündb. 20 100 90 100 90 61½%. Pr. Jod.Ir. 90.30 90 5 r. fod. unt. 1 100.— 100— dle er Gd. Pfd.vogo 99 10 99 10%%„„ 17 100 10 100 10 4 90 11 88 Unt. 0 99.10 99 10 15 75 91 20 91 20 6˙% Pfobr.v ol 4% 6.20 10 90 100 90 8 10 99.10 99 10, 9 190 „ br. v. 0g 3 uni. 12 99.60 99.60 10, Kib.. B. öib. 09 99.60 99 60 dr gt 40% 8 1907 9 60 99 60 U. 94 90.40 90.40 9% 1912 98 70 99 70 „98f06 90.70 9L.70% 1917 9 70 99 70 Eom.⸗L bl. 10% 1919 100 50 100 50 v..unt. 10 100 80 100 30 verſchied. 50 8, 90 60 %„ Com.⸗Obl. 1914 9050 90.50 v. 8770¹ 99.— 92— 110 Rih..B. C. O 91.— 91.— ba%,„0 dl.% Bf. J. Pr.-Obl.———. 92.— 92.— 11%e% Pf. B. ör⸗G. 4% Pe. pfdbant. O00 99— 98.—44% Ft.ſttl. 3.§. B. 78 25—. „ 00 60 99.6—— „„ 4 99.80 99 80] kain. erſ.⸗.⸗A,—.—. Hadiſche Bank Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. 131.40 181.20 Oenerz.⸗Ung Batt 135.— 135.50 Berg u. Meiallb. 124.50 123— Oeſt. Ländervank 135 20 135 75 Berl. 169— 70½¼ Kradin⸗An tal 213.25 214.75 Fomerſ. u. Dist⸗&. 117 11.— Piälguche Bank 104. 105 180.9 30.75] Bfälz. Hyp.⸗Bank—.— 19450 26 50 46450 Jreuß. Oopotoekub. 123 80 123 80 Duutſ bafiat. Dan 47 50 47 50 Ekutſche teichsok. 142 142 50 DEffakten⸗Bun 110.70 110 700 toein. Kreditount 13/20 137 40 Dissonto⸗somm. 195 8% 95 ½ Rbein. Hyp.⸗B. M. 13. 198 Drasdener Baul 161% 16 6 Schaaſſo. Bautoez. 143 20 143 75 ankf. Fop.⸗Gan 28%½ 80/ Südd. Bant Ihm. 116 95 17 uki. Hop.⸗Er düto. 68 80 16.20] Sienet Banlver. 141.10 14ʃ1. nalbant 138.% 184—-] Südd. Distont 117 3017 80 ant Oit mane 140— 140 Wrankfurt a,., delsgeſeulſchafft 6¼75 16. Jan. Commandit 195 75, Darmſtadter 169.75 Dresdnel Ban! Deulſche Bank 264 50 Lombalden 2 25 Bo bumer 222.50, 208.25. Lautabütte 19.— Un ar 94 10 Tendenz: beh, 9 Nachbörſe. Kredilaktien 214.75, Diskonto⸗Commandit 195.¾, Staatsban 158.%, Lombarden 21.%. Kreditaktien 214.—, Dis onlo⸗ 64 50 Han⸗ Staatsbabn 158% Berliner Affektenbörſe. Berlin, 16. Jan.(Anſan 8⸗Kurſe. Kreditaktien—.— 218.“[Laurahütte Disc.⸗Kommandit 194.½ 196— Phönix Stagtsb ihn—.——— Harpener Lombarden—.—— ig. Bochu ner 221.75 222.50 Berlin, 16 Jan.(Schlunturſe.) Wochſel London 20.47 20.46 Reichsbank Wechſel Paris 80.92 80.92[ Rhein. eraditbank 4% Reichsanl. 102.25 102.25 Ruſſendant 40% 1909—.——.[Schaaffb. Bankv 30% Neich anl. 94.30 94.30 Südd. Disc.⸗G.⸗A. 350 gatsbahn zo, Reichsauleihe 85 50 85 30] ombarden 4% Gonſols 102 60 1026 Baltimore u. Ohio 30%„ 1909—-——— Fanada bacfſte 3%%0 1 94.30 94.30 Hamburg Packe! 3½ el0„ 190%—.— Kordd. Lloyd 30% 85 85.30 85.20[Zochumer 4% Bad. v. 1901—.Deutſ b⸗Luxembg. 4%„„1908/09 101.70 101.70 Dortmunder 3%„ conv.—]geljenkirchner 3½%„ 1909/09 92 75 92 30] Harpener 3½%% Bayern 92.25 92 25 Laurahütte 3½% Heſſen 92.60 92 50] Phönix 30ſ% Heſſen 81.30 81.60] Leterezeln 4% Sachſen 84 20 84—[Allg. Elektr.⸗Geſ. 3½ Japauer 1905 98 40 98.80 Anilin 4% Italiener———.—Anuilin Trepiow 4% Ruſſ. Inl. 1902 9430 9430 Brown Boveri 4% Bagdadbahn 88.50 86 50] Chem. Albert Oeuer. Kreditaktien 218 ½ 214. D. Steinzeugwerte Berl. Handels⸗Geſ. 170 25 17175 Elberf. Farben Tarmſtädter Ban 30.) 181 75 Lelluloſe Koitheim Deutſch⸗Aſiat. Ban 147 20 145 50 Küttgerswerken Deutſche Bant 6247% 26450] Sonwaren Wiesloch Dise.⸗Kom naindit 195 195.“]Wf. Dra t. Langend. Drosdner Bank 164.50 164.% Zellſtoff Waldhof W. Berlin, 14 Jan.(Telegr.) Nachborſe. Kredit⸗Aktien 218 ¼ 215.—[Staatsbahn Diskonto Komm. 195 50 195./½[Lombarden Pariſer Börſe. Parts, 16. Jan. Anfangskurſe. 8 d% Rente 97 65 97.55 Spenier 94.32 94.45 Türk. Looſe———.— Banque Ottomane 709.— 706.— Rio Tinto 1706 1758 Debeers Eaſtrund Goldfield Randmines —— 168 25 289.50 239 12 —.— 183.75 141 60 142— 136 50 186 50 169.80 143— 117.20 170. 148.20 117 10 —.— 159.25 21.25 108.% 208% 21.% 108.½ 208 0¾ 148 60 143 20 107 60 107 20 222.25 195.25 209— 184 7/ 168%½¼ 239.90 228— 268.20 498 379 70 164.— 485— 235 50 498— 228 195.%8 208.— 184 50 188.“ 285 90 226— 267.70 496— 382— 164 20 585.— 285 50 500— 224.— 223 10 189— 116 20 231.— 187 20 116.20 281— 252.— 252.70 Privatdiskont 3½% 158.5/ 159 25 21.25 475.— 21 478.— 131.— 181.— 144.— 144.— 219.— 218.— Tondoner Effektenbörſe. Anfangskurſe der Gffettendörſe. London, 16. Jan.(Telegr.) 2% Conſols 7915%% 80(i6 3 Reichsanleihe 84% 84 ½ 4 Argentinter Mn 1 4 Italiener 102 ½ 401½ 4 Japaner 92— 92— 3 Mexikaner 85˙⁰ 35 4 Spanier 92%½% 92½% Ottomanbank 17%/ 17fJ. Amalgamated 655% 66— Anacondas 8 Rio Tinto 70½ 69% Central Mining 18% 18, Chartered 38% 84 De Besrs 18% 182/ Gaſtrand 5¹ 5½¼ Geduld 1u 1½ Gold fields„ Jagersfontein 8/ͤ%/5 Wiener Börſe. Wien, 16. Jan. Vorm. 10 Ubr Kreditaktien 676 70 680 70 Länderbank 536.— 536 70 Wiener Bankperein 558— 558 50 Staatsbahn 749.— 751.50 Lombarden 116.20 116.20 Marinoten 117.52 117 50 Wechſel Paris 95.08 95.08 Wien, 16 Jan. Moddersfontein 12 7% Prsmier 710 Rand mines 8055 Atchlſon gomp,. 106 ½% Canadian 214⁰ Baltimore 1104c Chikago Milwaukee 1291/ Denvers com. 81U Erie 29% Grand Trunk III pref. 44 5„ ord. 2⁵— Louisville 149¼ Miſſouri Kanſas 36* Ontario 48* Southern Pacifie 120 55 Union com, 180% Steels com. 79˙5 Tend.“ ſtill. Oeſt. Kronenrente 94.05 „ Papiecrente 97.10 Silberrente 97.10 UAngar. Goldrente 112.50 „ Kronenrente 91 65 Apine Monſan Tend.: feſt. Nachm..50 Uhr. 12˙5 77J. 8/8 106 ½/ 213 ½ 110). 129— 517/ 28 ½ 42 24/ 149 U 865˙ 480 120 ¼ 180˙ 78* 94.10 .20 97 20 11.55 92 20 765.50 769.— 1038 97 50 97.45 116.55 111.50 91.95 117.50 l 1044 97 20 97 20 16 60 111.55 92 15 17.47 240 45 2482 95 08 95 0 199 02 199.02 19.04 19.04 117.50 117 47 117.45 117.43 Kreditaktien 679.67(IBuſchtehrad. B. Oe terreich⸗Ungarn 188 38 Deſterr. Papierrente Bau u. Betr..⸗G.—.—„Silberrente Unionbank 65..— 687.-]„ Goldrente Ung e. Kredit 86 870 Ungar. Goldrente Wiener Bankverein 559.— 558. Kronenrente Laͤnderbant 536.— 537.— och. Frankt. viſta Türt. Loſe 263.— 263.—-]„ London„ Alpine 767.— 767.„ Tavakaktien———=, Am ierd.„ Nordweſtbahn—.——= Mwoleon Holzverkohlung—.———[Marknoten Staatsbahn 750.50 752 200 Iltimo⸗Noten Lombarden 116.5. 116.50] Tend. feſt. Berliner Produktenbörſe. Bertin, 16. Jan.(Telegramm.)(Produktendörſe.) Preiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 14. 16. Weizen per Mai 208 50 207 75 Mais per Mai „ Juli 208 75 208.„Juli „ Sepl.— 5—.——.—[Füböl per Jan. Roggen per Mat 158— 158—„ Mal „Jul 160 50 160 50 8 „ Sept. 5 0——— Spiritus J0eꝛ loco Hafer per Mai 156.— 156—] Weizenmehl „Juli 158 25—.— oggenmehl Sept. —— 14. 16. 105 80 1 59 0— 59 60 59 80 27.— 27.50 21.20 21.10 Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 16. Jan. Getreide narkt.(DTelegt rimm.) 10. 16. ver 50 Kg ver 50 lg Weizen er April 11 13—— ſtetig 1121— feſt „„Ma II 02— 1109 „ Okt. 10 64—— 11 Roggen der April 302—— feſt 814— feſt „ Olt. 795—— Hafer per Avril 8 58—— tetig 860—— ſtetig 4 7 t.—— Mais per Okt.——— ſtetig eſt „ Mai 568—— 568—— Kohlraßs Auguſt 1390—— ſtetig 18 70—— ſletig Poſtdampfſchiff⸗Verbindungen nach außereuropäiſchen Ländern. [(Von unſerem Mitarbeiter.) Abgangszeiten von Maunheim. Den 18.: Niederländiſch⸗Indien(Sundo⸗Inſeln, Molulken, Singapore, Borneo, Labnan(Genua].11., Vereinigte Stag⸗ ten von Nordamerika(10 Pfg. Porto für 20 Gramm Briefgewicht [Hamburg].46., Nordbraſilien(Liſſabon].48. Den 19.: Beirut, Jaffa, Jeruſalem, Aegypten(Nubien Sudan) Brindiſi! 12.43 früh, China, Hongkong, Kiautſchon, Macao, Formoſa(nur Druckſachen und Warenproben), Aden mit Lahey, Makalla und Sher, Brit.⸗Indien, Brit.⸗Birma, Frapz. und Port. Kolonien in Vorderindien, Maskat, Afghauiſtan, Be⸗ ludſchiſtan, Ceylon, Penang, Malakka, Aegypten(Nubien, Sudan Seuegal, Auſtralien, Transmania, Neue Hiebriden, Neu⸗Caledonſen Maſſeille! 10.51., Canada,, Neu⸗Fundland, Labrador(Lirer⸗ pol].26., Gugana Amſterdam].26., Grand Baſſa, Sinpe [Hamburg].46., Portug. Weſtafrika[Liſſabon].43 N, Tenerife, Ferro, Gomera, Palma, Gambia Liperpool].36 N, Capradiſche Inſeln(Liſſabon].86 N. *—** 5 125 ülnte„ noengse. Sgiffahrtz⸗Aachichten in Kaneheiner aenbetzeg Hafenbezirk Nr. 1. Angekommen am 13. Januar 1911. Schmitt„Bad. 40“ von Karlsruhe, 400 Dz. Stückgut. Hommen„Frz. Heinrich“ von Antwerpen, 9550 Dz. Stckg. u. Geir, Eingärtner„Emma“ von Frankfurt, 790 Dz. Stückgut. Wolf„Vex. Frankf. Reed. 5“ von Ruhrort, 11050 Dz. Kohlen. Vermaat„Fendel 19“ von Antwerpen, 3300 Dz. Stückg. u. Geir, Stalder„Egan 12“ von Rotterdam, 2500 Dz. Stückg. u. Getreide Hafenbezirk Nr. 2. Angekommen am 13. Januar 1911. Hch. Witter„Vereinig. 25“ von Rotterdam. 18 000 Dz. Sig. u. Gir Wilh. Maes„Karolina“ von Antwerpen, 8970 Dz. Getreide. Joh. Plitt„Emilie“ von Jagſtfeld, 1080 Dz. Steinſalz. Fr. Kinzler„Suſanna“ von Jagſtfeld, 1320 Dz. Steinſalz. Ernſt Neuer„Johanna“ von Jagſtfeld, 1200 Dz. Steinſalz. Gg. Wäſch„Karl Knorr“ von Jagſtfeld, 1640 Dz. Steinſalz. Hafenbezirk Nr. 3. Angekommen am 138. Januar 1911. Krüger„Amon“ von Rotterdam, 10000 Dz. Stückg. u. Getreide, Roß„Gertrude“ von Rotterdam, 10 400 Dz. Stückg. u. Getreide. Hollenberg„T. Schürmann 2“ von Ruhrort, 14000 Dz. Kohlen. Haagenaar„Deliang Maria“ von Amſterdam, 7000 Dz. Stückgut. Hofmann„M. Stinnes 72“ von Ruhrort, 11 000 Dz. Kohlen. Hafenbezirk Nr. 4. Augekommen am 13. Jauuar 1911. W. v. Ritſchoten„Maria“ von Relterdam, 12 500 Dz. Getreide. J. Meuwſen„Hollandia“ von Straßburg, 150 Dz. Stückgut. N Hafenbezirk Nr. 5. Angekommen am 14. Jenuar 1911. Waeſch„Hohenzollern“ von Weſeling 6075 Dz. Briketts. deckhoff„Königin Luiſe“ von Ruhrort, 6800 Dz. Kohlen. Hafenbezirk Nr. g6. Angekommen am 18. Januar 1911. Her. Zimmermann„Sophie“ von Jagſtfeld, 2922 Ztr. Steinſalz, Hch. Eiermann„Graf Neivpperg“ von Heilbronn, 3650 Ztr. Steinf. Wilh. Schmitt„Wilh. II. König von Württemberg“ von Heil⸗ bronn, 3500 Ztr. Steinſalz. Hafenbezirk Nr. 7. Angekommen am 18. Januar 1911. Lud. Seubert„Emma Sophia“ von Rotterdam, 3128 Dz. Getreide, G. v. Lochem„Conform“ von Ruhrort, 6900 Dz. Kohlen Ad. Kühnle Karolina(von Duisburg, 3000 Dz. Stückgut. Jak. Fink„Franz Joſeph“ von Rotterdam, 2210 Dz. Getreide. Peter Köhnen„Agnes“ von Ruhrort, 10 100 Dz. Kohlen. **** Marx& Goldschmidt, Mannheim Tele namm⸗Adreſſe. Margold. Fernſprecher: Nr. 36 und 1637 16 Januar 1911. Proviſtonsfrei ——— Wir ſind als Selbſtkontrahenten 5 11% Käufen unter Vorbehalt: 165 „ e0 ————— Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft. Ludwigshafen—.870 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 920 Badiſche Maſchinenfabrik Sebold, Durlach 129 127 Baumwollſpinneret Speyer Stamm⸗Artten 55⁵ 5„ Vorzugs⸗Aktlen 101— Benz& Co., Rhein. Gasmot. Mannheim, 152 150 Bruchſler Brauerei⸗Geſellſchaft 64 zfr. Vürgerbräu, Ludwigsbafen 222 Cbemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 90 Daimler otoren⸗Geſellſ hatt, Untertürkheim 181 179 Deutſche Südſeephosphat.⸗G. 1803fr— Europa, Rückverſ. Berlin—.525 Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriten 2²⁰0 Fahr Gebr.,.⸗Gen., Pirmaſens 10⁵ 85 Filterfabrik Enzinger, Worms— 19⁵ Flint, Eiſen⸗ und Zroncegießerei, Nannheim——5 Herrenmühle vorm. Genz. Heidelbere 96— Kühnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal— 99 Lindes Eismaſchinen 146 14⁴ London und Provinctal Electrie Theatres Otd. (eingez. mit 7/6 fh.) 16 ſh. 15/ ſh. Neckarulmer Fahrracwerke— Paeific Phosphate Shares alte ſhares 6 S. 6½ 1 5 junge 1 L. 3.6 „ 70% preferred„— 25/ g Nheingu, Terrain⸗Geſellſchuft— 100 öffr. Rbeiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 15— Rheinmühle werke, Mannheim 140 Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannbeim 106— Schiff⸗ u. Ma chinenban.⸗G. Mannheim, Stamm.— 953fr St alwert Mannbeim 116 Süd deutſche Jute⸗Induſtrie, Mannhei 11⁵ Süddeutſche Kabel, Mannheim, Geuußſcheine—. 170 Unionwerle,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen 127 12⁵ Untonbrauere! Karlsruhe— Alllr Union, Projektionsgeſellſchaft, Frankfurt— 225 zr, Maſchinenfabrit, Weriy 12¹ 88 Bita. Lebensverficherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim—.519 Waggonfabrik Maſtatt 83 82 Waldpof, Baungeſellſchaft— 100 Berautwortlich: Für Politit: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunſt und Feuilleton: Julins Witte: 5 für Lokales, Provinztelles und Gerichtszeltung RNichard Schöufelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil Frauz Kircher. für den Juſeratenteil and Geſchäftliches: Fritz Joos. Drud und Berlag der Dr. Haas ſchen Buchbenckerei, G. m. b. S. Ich bin über die gute Wirkung(Ihre W²Sasser's) wie über den angenehmen schmack überrascht und erstaunt. 5 101¹ Dr. med. Sch. i. C. 8 Giolt⸗ 66˙ 2* 1 272 777541775 12 777711777 2222 7771 9 :::::21:11211112222222222·˙ 22 2 FFrrr —12 Wochenbeilage des ſflannheimer Generalanzeiger(Badiſche ſleueſte fachrichten) — N 2 Fußballmettkämpfe in Mannheim. * Mannheimer Fußball⸗elub„Phönix“ gegen„Union“, Verein für Bewegungsſpiele, Maunheim. Einen für Union ſo rühmlichen 1 Ausgang, wie ihn das Rückſpiel beider Mannſchaften am Sonntag zeitigte, hatte ſicherlich niemand vorhergeſehen. Um 913 Uhr traten ſich beide Vereine auf dem Phönixſportplatz bei der Fohlenweide gegenüber. Kurze Zeit nach dem Anſtoß von Phönix haben ſich die zwei Elf auf dem ſchneeigen Boden zurecht geſunden. Union ſchiebt ſich nach dem Tore des Gegners hin, ſtößt jedoch bei der Ver⸗ teidigung von Phönix auf hartnäckigen Widerſtand. Phönix kommt in der 5. Minute zum Durchbruch und erzielt durch Otto Schönig (inker Außenſtürmer] den erſten Treſſer des Tages. Dieſe Szene wiederholt ſich. Union drängt, kaun jedoch wegen Läſſigteit nichts er⸗ reichen. Phönix unternimmt einen Vorſtoß, der wieder zu einem Tor führt. Die nächſte Minute ſieht auch Union durch ihren rechten Außenſtürmer Schäfer erfolgreich. In der 26. Minute wird durch Leipersberger(Mittelſtürmer) der Ausgleich her⸗ 1 geſtellt. Der Kampf bleibt dann ausgeglichen. Phönix reißt durch zwei Tore— von Meinhardt(Mittelſtürmer und Miüller (rechter Stürmer) gebucht— die Führung an ſich, die er bis Halbzeit mit 4: 2 behält. Nach Seitenwechſel erhöht Phönix in der 13. Minnte durch Kofler(linker Inneuſtürmer) ſeine Torzahl um ein weiteres, 1 dem aber Union gleich darxrauf durch Burckardt(linker Innen⸗ 1 ſtürmer) ebenfalls einen Treffer entgegenſtellt. Union kommt nun de. 3 muchtig auf und ſkort zehn Minuten ſpäter durch den gleichen Spieler . ̃ ein prächtiges Tor, das von Schönig unmöglich gehalten werden . konnte. Die Ausſicht, das Spiel noch zu ihren Gunſten entſcheiden zu ut. könneu, entflammt in den Reihen der Union einen Eiſer, wie wir ihn bei dieſer Mannſchaft in letzter Zeit noch nicht geſehen haben. Der Jubel iſt grenzenlos, als Rohr(linker Außenſtürmerſ in der 29. Minute das ausgleichende Tor tritt und eine Minute danach Egetmeyer(rechter Junenſtürmer) das Reſultat auf:6 gunſten von Union ſtellt. Phönir iſt i rch nicht verdroſſen und zeigt noch einige flinke Angriffe, Unio Heiligtum oft in großer Gefahr ſchweben laſſen. Allein Phönix geht leer aus, während Union in der 36. Minute einen von Phönix verwirkten Elfmeterball durch Egeimeher verwandelt. Die weiteren, zahlreichen und kräftigen Schüſſe, die aus Unions Stürmerreihe auf das Heiligtum von Phönix niederpraſſeln, ſinden jedoch in Emil Schönig(Tor) ihren Meiſter und Bezwinger, dem aber in der letzten Minute ein Ball Egetmeyer entgeht, ſodaß beim Schlußpfiff Union mit:5 Toren als Sieger aus dieſem an Abwechslungen überreichen Kampfe hervorgeht. Union hatte einen großen Tag. In der Stürmerreihe klappte alles vorzüglich. Die Außenſtürmer Rohr und Schäſer boten prachtvnlle Läufe und Flauken und eutſalteten im Verein mit den Innenſtürmern Burckardt. Leipersberger und Eget⸗ mener ein exaktes, überlegtes Zuſammenſpiel. Die Läuferreihe Sack und Rathgeber beobachtete die den Stürmern r nöttge ckung und das Verteidigerpaar Frei der⸗Sor untert geſchickt viele Angriffe der Gegner. Von Phönix zeigte der Sturm Schöuig, Koflex, Meinhardt, Müller und Schmidt manches Mal nicht die wünſchenswerte Energie. Die Läuferreihe Streiber, Schwarz und Kirſchner ſ ſpielte oft zerfahren. Ihr iſt wohl auch die Nieder⸗ lage am meiſten zuzuſchreiben. Die Verteidigung Keßler und Kellenbenz war auf der Höhe ihres Könnens und Schönig im Tore bewies wieder einmal, daß ihm die Stelle des repräſentatinen S ſi Herr Goy von Frank⸗ N etr. eir. de zu⸗ il⸗ de. Torwarts von Süddeutſchland voll gebührt. furt leitete das Spiel zufriedenſtellend. NNI. * M..⸗Kl. Viktoria 1897— Sp.⸗Kl. Olympia Darmſtadt. Auf ſchneebedecktem Boden begegneten ſich am vergangenen Sonntag obige Mannſchaften auf dem Viktoriaplatz zum fälligen Rückſpiel. Auf An⸗ pfiff des Unpartetiſchen, Herrn Roſe(Phönix⸗Mannheim), beginnt das Spiel um i½3 Uhr mit dem Auſtoß der Göſte, die ſich das ungünſtigere Terrain ausgewählt haben. Vom Anſtoß kommt der Ball nicht über Viktorias Läuferreihe weg, von da nach einem kurzen Hin und Her an den Innenſturm. Bauer(Mittelſtürmer] und Hoot (Liuksinnen) umſpielen in eleganter Kombination die Verteidigung. Bauer ſchießt und Viktoria führt ſchon in der erſten Minnte. Kurz bdarxauf fällt durch Hvok in gleicher Weiſe Nr. 2. Hatten die Gäſte unter der Einwirkung des noch unbekannten Bodeus ein recht zerfahrenes Spiel vorgeführt, ſo kaun man dies nun eine Weile auf beiden Seiten beobachten. Plauloſe Angrifſe, die beide Parteien öfters erfolglos in die Nähe der Tore bringen, ſind die Folge. Da verwirkt Viktoria durch Hände im Strafraum einen Elſmeter, den Olympia zum Tor, ihrem Ehrentor, verwandelt. Nach vier Minnten ind die Einheimiſchen wieder erſolgreich. Hook erhält in Abſeits⸗ ſtellung, was der Schiedsrichter überſieht, den Ball, bricht durch und ſendet unhaltbar ein(:). Das Spiel wird jetzt ſpannender, eine Reihe ſchöner Momente reſultiert aus den wechſelſeitigen Angriffen. Ohne Pauſe werden die Seiten gewechſelt und nun haben die Ein⸗ heimiſchen die Sonne im Geſicht. Nach Auſtoß drängt Olympia ſtark, doch ohne Erſolg, die Mannſchaft hält das Spiel ſtets offen und die Stürmerreihe verſucht ſich während der ganzen Spielzeit mit zahl⸗ reichen Angriffen, die fedoch von der famoſen einheimiſchen Ver⸗ teidigung Ban ahaf⸗Hauemaun und nicht zuletzt von dem brillanten Roth im Tor glänzend abgewehrt, ſämtlich reſultatlos bleiben. Vielfach trugen hieran auch ein geringes Schußvermögen und zu weite Schüſſe des Mittelſtürmers die Schuld. Dagegen kommt Viktoria erſt jetzt richtig zur Entfaltung. Die Elf ſoielten ſchön zuſammen, beſonders der Sturm kombiniert großartig— mit Ausnahme Schmitz', der heute nicht ganz befriediate— und vier weitere Tore ſind der redlich verdieute Erfolg.(7:.) Hallenſportfeſt in Frankfurt. Zu einem impoſanten Sportfeſt geſtaltete ſich der Wettſtreit, den geſtern der Frankfurter Stadtv erband für Athletik in der ſtädtiſchen Feſthalle veranſtaltete. Ein nach vielen Tauſen⸗ den zäblendes Publikum wohnte den intereſſanten Sportkämpfen bei. Unter den Zuſchauern befanden ſich u. a. Oberbürgermeiſter Adickes und Korpskommandeur v. Eichhorn. Den ganzen Tag über fanden Ausſcheidungskämpfe ſtatt, am Abend ſtellten ſich dann die Beſten zu den Endkämpfen. Da ſah man lt.„Frkf. 8 tg. den Weltrekordſtemmer Swoboda⸗Wien, den Weltmeiſterläufer Lightbody⸗Berlin, den deutſchen Meiſterläufer Rau⸗Berlin, den Weltrekordgeher Hermann Müller⸗Berlin. Das Programm ver⸗ ſprach auch eine Nummer, der großes Intereſſe entgegengebracht wurde: einen Boxkampf zwiſchen Jack Slim⸗London und Charles Löffler⸗Paris. Die Reſultate der Vorkämpfe waren: Stemmen. Schwer⸗ gewicht. 1. Hauffenmeyer⸗Darmſtabt, 2. E. Döll⸗Höchſt, 3. F. Scharpf⸗Frankfurt. Mittelgewicht. 1. E. Ruland⸗ Höchſt. 2. Andr. Lutz⸗Nürnberg, 3. H. Hausmann⸗Offenbach. Leichtge⸗ wicht. 1. P. Keinmuth⸗Rheingönnheim, 2. H. Fiſcher⸗Darm⸗ ſtadt, 3. L. Ohneſorg⸗Mannheim. Federgewicht. 1. Gg. VBogel⸗Sachſenhauſen, 2. A. Schubert⸗Bergen, 3. A. Wurſt⸗ Heilbronn.— Ringen. eſer⸗Frieſenheim, 2. F. Zillich⸗Frankfurt, 3. W. Michel⸗Mainz. „5 2. H. Stiefel⸗Mannheim, eag ni—5— —— wichten arbeitete. Mittelgewicht. 1. ſenhauſen, 2. K. Dauter⸗Frieſenheim, 3. L. Philippi⸗Saarbrücken. Federgewicht. 1. E. Keller⸗Frieſenheim, 2. Ph. Hauſer⸗ Ludwigshafen, 3. H. Joſt⸗Biſchofsheim. Punkt ſieben Uhr abends begannen die Endkämpfe, einge⸗ leitet durch die Bannerauffahrt der Vereine von Gan 9 des deut⸗ ſchen Radfahrerbundes. Es folgten ein Rollſchuh⸗Reigen und ein Rollſchuh⸗ 1 75 Meterlaufen: 1. Sekunden, R. Rau⸗Berliner 2. Heinrich⸗Frankfurt, Freiweithochſprung. „Frankfurt 10., Habermehl⸗Frank⸗ Ernſt⸗ 3. E. ch Mannheim 10 launfen mi 00 Metier ahe rger⸗Frankfurt(35). Light⸗ ody[vom Malj gab auf, nachdem er die Vorgabe eingeholt hatte. — RNollſchuhlaufen. 500 Meter. 1. Julius Kremſer⸗Berliner Rollſchuhklub! Min Sek, 2. R. Herzberger⸗Frankfurt, 3. B. Held⸗Frankfurt. 3000 Meter⸗Stafétte.. Berliner Lu b(3 Mann, darunter Lightbodg]:4 2. Kickers⸗ Fr urt, Mannſchaft a, 3. Kickers Man).— 75 Meter Hürdenlaufen, 1. Rau⸗Berlin 11½% Sek, 2. Heinrich⸗Frankfurt, 3. K. Braun⸗ Frankfurkt. 1000 Metergehen mit Vorgabe. J. H. Müller⸗ „Berlin(Mal]:01, 2. Englert⸗Frankfurt(60), 3. F. 750 Meter Stafette(10 Mann à 75 Mtr.) 1. Fußballklub Frankfurt:35ſ%, 2. Turnſportverein 3. Fußballv. Frankfurt K— Steinſtoßen. H. V. Müller⸗ Turnſportp. Frankfurt, 708 reund⸗Ludwigshafen, 3. E. Otto⸗Darm⸗ hlaufen, 2000 Meter. 1. Rudolf Herzberger, Weis. Surncgen Urngem Nord⸗Frankfurt(700. 2. J. Kremſer, 3. Den Boxkampf Slim Loeffler leitete der bekannte Sport⸗ mann Sidney Hall. Es wurde in Runden von zwei Minuten ge⸗ kämpft, worauf eine Pauſe von einer Minute eintrat. Der Englän⸗ der ging zuletzt ſehr energiſch bor und teilte heftige Schläge ins Ge⸗ ſicht aus. Er fällte den Franzoſen in der ſechſten Runde mit einem ſogenannten upper eut der Rechten. Abwechslung in das Programm brachte eine J eurriege, die mit 40⸗Pfund⸗Ge⸗ Die Mannſchaft beſtand aus Mitgliedern des Kraftſportvereins Neu⸗Iſenburg. Die Radfahrer führten ein ſpannendes Radballſpiel vor, während die Mannſchaft des Rad⸗ fahrervereins Germania⸗Höchſt mit einem Kunſtreigen aufwartete, der ſehr viel Beifall fand. Erprobte Amateurakrobaten aus Mannheim, die Gebr. Ludäſcher, zeigten gute Leiſtungen, desgleſchen Neckkunſtturnriege des Frankfurler Turnvereins. Luftſchiffahrt. Der Proleſt des Deniſchen Luftſchifferverbaudes gegen das Klaſſement im Gordon Beunettfliegen der Freiballvus iſt eines Formfſehlers wegen von der internationalen Aeronautiſchen Kon⸗ ſerenz in Paris abgelehnt worden. Der deutſche Vertretex führte aus, daß der Führer des Ballous„Amerika“, Hawley, erſt nach einem Marſche von drel Tagen einen Trapper fand, der, ohne überhaupt den Ballon, der im Walde unter dem Schnee lag, geſehen zu haben, das von Hawley ausgeſtellte Oertlichkeitszertiftkat unterzeichnete. Ein ſolches ſei aber vollkommen wertlos, Die Verſammlung konnte dem Proteſt des Deutſchen Luftſchifferverbandes keine Folge mehr geben, da dieſer zu ſpät eingereicht iſt. Die Vertreter des amerikaniſchen Klubs verſprachen aber, um der Wahrheit die Ehre zu geben, ſobald der Schnee verſchwunden ſei, in den kanadiſchen Wäldern Nach⸗ ſorſchungen auzuſtellen und den Lageplan genau feſtzuſtellen. Der Proteſt des ſchweizeriſchen Aexoklubs über die unzureichende Or⸗ ganiſation der amerikaniſchen Konkurrenzen wurde durch Uebergang zur Tagesordnung debattelos erledigt. Ein Zeppelinverſuchsluftſchiff. Die Zeppelinbaugeſellſchaft hat ſich zunächſt dazu entſchloſſen, ein Verſuchsluftſchiff zu erbauen. Sie verfolgt hiermit den Zweck, an dieſem Modell⸗ lenkbaren eingehende Verſuche und Feſtſtellungen zu machen, um über die Widerſtandsfähigkeit der Stirn⸗ und Seitenflächen, über Reibungsverhältniſſe genauere Daten zu erhalten. Bisher iſt man ſich, trotz allen Theoretiſierens, Berechnens und Spekulie⸗ rens, über die wirkliche Aerodynamik noch nicht ganz im klaren, weil man nur an kleinen Modellen Verſuche veranſtaltete, nicht aber große, der Wirklichkeit entſprechende Fluglörper hierzu nahm. Denn eine Uebertragung der Ergebniſſe der kleinen Körper ließ keine unmittelbaren Schlüſſe auf die großen Verhältniſſe zu. Es kommt bei dieſen Verſuchen in allererſter Linie darauf an, auf dieſe Weiſe alle jene Hinderniſſe zu erkennen und zu beſeitigen, die der Schnelligleit zuwider ſind, um ſo die notwendige Aktions⸗ freiheit der Motorluftſchiffe zu vergrößern, alſo unbedingt zuver⸗ läſſige Motoren und Luftſchrauben von möglichſt großem Wir⸗ kungskreis zu erlangen. Die hierzu notwendigen Verſuche werden in den eigenen Werkſtätten und Verſuchs⸗ und Prüfungsſtänden der Friedrichshafener Werke angeſtellt, und erſt dann, wenn völlig befriedigende Endreſultate einwandfrei feſtgeſtellt ſind, werden die 3⸗Luftſchiffe ihren Dienſt als Paſſagierkuftſchiffe wieder auf⸗ nehmen. Die Verſuchsfahrten werden noch Ende dieſes Monats beginnen. *»Das Verbot des Ueberfliegens von Feſtungen. In der ſammlung des Kölner Klubs für Luftſchiffahrt berichtete der Vor⸗ ſitzende über die Schritte, die er wegen des Verbots des Ueber⸗ fliegens von Feſtungen unternommen hat. Er führte aus, wenn man Photographien von Feſtungen verhindern wolle, müßten auch die Freiballonfahrten unterſagt werden. Es genüge indeſſen vollſtündig, ein Verbot der photographiſchen Aufnahme von Feſtungen für Flugzeuge aller Art zu erlaſſen Die einzelnen Vereine würden dann ſchon ihre Mitglieder in dieſer Hinſicht beaufſichtigen. In der Eingabe wird geſagt, baß die Stadt Köln dei Ueberlandflügen als End⸗ und Zwiſchenſtation gang ausſcheide. Aviatik. „Die Schnelligkeitsrekorde für Flugmaſchinen, die bei dem letzten auviatiſchen Bennettreunen in Amerika aufgeſtellt wurden, ſind jetze von dem Amerikaniſchen Aeroklub beſtätigt worden. Es wurden da⸗ nach von Jeblauc zurückgelegt: 5 Kilometer in 2 Minuten 453 Se⸗ kunden, 10 Kilometer in 5 Min. 3,92 Sek., 20 Kilometer in 11 Min. Ver⸗ 55 4,87 Sek., 30 Lilometer in 16 Min. 38,31 Sek., 10 Kilometer in 22 Min. Min. 31,02 Sek., Min. 55,8 Se Kilometer in 33 „ 80 Kilometer in 12,38 Sek., 50 Kilometer in 2 Min, 238 Sek., 70 Kilomete: ieieeeeeee 5 Sek., 90 Kilometer in 50 Min. 4,38 Sek. 100 Kilom gländer Graham White dann in der Weltrekordzeit v Rin. 4,74 Sek. zurück. 1 Winterſport. 5 Eronberg, 15. Jan. Der heutige Sonntag brach Rieſenverkehr in den Taunus. Die Cronberger Eiſenbahn derte nahezu 12000 Perſonen. Das Rodelrennen über Schwarzwegbahn verlief glatt und ohne Unfall. Das Reſultat einzelnen Rennen iſt folgendes ſi 44 Min. 29 legte der E 1 Stunde 1 Herreneinſitzer: Ehrenpreis und goldene Medaille Georg Leidenbach⸗Cronberg 1 Minute 22 S 2. Preis ſilberne Medaille Georg Kunz⸗ ronberg. Dameneinſitzer: Ehrenpreis und goldene Medaille Frau Käthe Burkhard⸗ 15 furt a. M. 1 Minute 44½ Sekunde, 2. Preis ſilberne Med Fräulein Henrich⸗Cronberg 1 Minute 4635 Sekunden. Zweiſi Ehrenpreis und goldene Medaille Herren Leidenbach⸗Ery und Reuter⸗Frankfurt. 2. Preis ſilberne Medaille Herr Sche Frankfurt und Frau Gunz⸗Buchſchlag. Im Jugendfahren w Kahnweiler⸗Frankfurt a. M. erſter, Stecker⸗Frankfurt zweiter. Die Ski⸗Abteilung des Taunusklub gibt bekannt, daß terne Vereinsrennen um die Klubmeiſterſchaft nicht Samstag, d ſondern Samstag, den 22. Jauuar ſtattfindet. da n 22. J Aumeldun⸗ ſind an C. Elsner, Frankfurt a.., Taunusſtraße 19, zu richte Württembergiſche Schneeſchuhkurſe. Die große Bedeutu und Ausdehnung des Schneeſchuhlaufens, des erſtklaſſigen aus der kurſe in Württemberg gehalten worden ſind. Alle Lehrkräfte Schwöb. Schneeſchuhbundes ſind längſt verſagt. * Das 12. Arlberg⸗Rennen fand vom 6. bis 8. Januar Anton a. Arlberg bei herrlichem Wetter und zahlreic lexeſſanter Beteiligung beſonders aus Skiſportkreiſen ſtatt. Wanderpreis des Skiklubs Arlberg„der goldene Arlen konnte wegen ungenügenden Leiſtungen im Sprunglauf nicht verg⸗ ben werden. Den Seniorenlauf gewann der Verteidige⸗ ſprunglauf wurde 1. Schuler(St. Anton), 2. Gutenecker Mün⸗ 3. Knorr(München]. Der Seniorenſprunglauf auf der erſtflo gen, ſehr ſchweren Rendelſchanze ergab in erſter Klaſſe 1. Bildſtein(Bregenz), 2. Bruno Biehler(München), (München); in zweiter Klaſſe 1. Bechthold(Davos], 2. Hol gart), 3. A. Bildſtein(Bregenz). 5 Das internationale Eishockey in Les Avants bei Mo⸗ brachte dem Berliner Schlittſchuhklub, dem Vertreter Deutſch am zweiten Tag einen neuen Erfolg, da die Berliner mit 80(Ha zeit 40) über die belgiſche Mannſchaft ſiegten. Kanad Ge wiederum gauz überlegen mit 13⸗0(Halbzeit:0) gegen die Schw Mannſchaft, die alsdann durch die Londoner eine weitere Nieder mit 81(Halbzeit:0) erlitt. Am Sonutag gingen die Kämp Ende. Die kanadiſche Mannſchaft ſiegte gegen Belgten mi gegen England mit 12:0, die Berliner gegen die Schweiz mi Meiſterſchaft fiel ſomit an die Kauadier, die 8 Punkte zeichnen hatten. Deutſchland zählt 6, England 4, die Sch Belgien 0 Punkte. 1 Schwimmſport. „Au der Spitze der erfolgreichſten dentſchen Schwimm ſteht nach den Ergebuiſſen der letzten Saiſon der Schwimmſp Hellas⸗Magdeburg mit 216 Siegen. Dann folgen: Schw.⸗Kl. 160, Alter Schw.⸗V.⸗Breslau und SchwKl. Poſe Berlin 88, Schw.⸗Kl. Poſeidon⸗uhlenhorſt 53, Schw.⸗Kl.⸗Hanno Schw.⸗Kl. Salamander⸗Mannheim 44, Erſter Frankf Schw.⸗Kl. 40, Schw.⸗Kl. Germania⸗Dresden, Schwimmſportkl Schw.⸗V. Poſeidon⸗Karlsruhe und Schw.⸗BV. Schwab gart je 36 Siege. Jnsgeſamt waren 190 Vereine des Deut Schwimmverbands erfolgreich; von dieſen wurden 3050 Si rungen, darunter rund 125 im Ausland. Raſenſpiele. oe. Karlsruhe, 15. Jan. In dem iga⸗Wettſpi Almania⸗Karlsruhe und Union⸗Stuttgart ſiegte nach ſcharfe Union mit 21(Halbzeit:).— Die Kickers gewannen gegen verein Beiertheim mit:1(Halbzeit:). Kickers ſpielte Beiertheim mit 4 Erſatzleuten.— In Stuttgart gewann.⸗B. Ka ruhe gegen Sportfreunde mit:4. * Verbot des Fußballſpiels an hohen Feiertagen. Nachde hinſichtlich der Zulaſſung von Fußballwettſpielen an den in r Abſ. 2 der landesherrlichen Verordnung vom 18. Juni 1892 1898, die weltliche Feier der Sonn⸗ und Feſttage bet hohen Feiertagen bei einzelnen Bezirksämtern Zweife hatten, hat das Miniſterium des Innern im Intereſſe ein⸗ lichen Behandlung der Augelegenheit im ganzen Lande ämter darauf hingewieſen, daß Fußballwettſpiele, an denen ſich gehörige verſchtedener Vereine beteiligen, als Schauſtellunge Sinne der angeführten Beſtimmung anzuſehen ſind und dem ſoweit ſie öffentlich ſtattfinden, d. h. dem Publikum allg gänglich ſind, ohne Rückſicht darauf, ob Eintrittsgeld erhob oder nicht, au den bezeichneten Tagen verboten ſind. Uebung der Vereine, an deuen nur Vereinsmitglieder teilnehme an den genannten Feiertagen nicht zu beanſtanden. *Die geſundheitlichen Vorzüge des Fußballſports. W nehmen einem Gutachten des Proſ. Dr. Drygalsky(Halle über den Fußballſport:„Das deutſche Fußballſpiel iſt gee gangen Körper zu kräftigen und die Leiſtungsfähigkeit Sinnes⸗Organe— Auge, Muskelſinn— zu entwickeln. Ein rechtes Training erſtrebt eine allmähliche Leiſtungsfähigkeit de gane durch allmählich geſteigerte Beanſpruchung, unter ſi Kontrolle des Körperzuſtandes, insbeſondere des Herzens, Meidung jedes Uebermaßes wie jeder fremden Schädlichkeit. halte den deutſchen Fußballſport, insbeſondere in Verbindu leichtahtletiſchen Uebungen, für ein vortreffliches it Stärkung der Volksgeſundheit, feinen weiteren Ausbau hängig von Sonderintereſſen zu geſchehen hat, für wünſchenswert.“ Leichtathletik. Ein neuer Wellrekord im Marathonlaufen wurbe von bei nabter Hans Holmer in Edinburg aufgeſtellt, Holmer ſtartete neun Gegner, von denen aunfangs der Franzoſe Bouchard die fel behauptete. Bouchard kegte in der erſten Stunde 18 Km Marathon⸗Diſtauz von 42.194 Km. in der Weltrekordz 32 Min. 21 Sek. Der alte Rekord, der vor zwei J. Yves mit 2 St. 36 Min. aufgeſtellt worden war wurde erheblich verbeſſert. Zweiter wurde White in 2730 diner in 2289i98, Bierter Bouchard in 2880 8. Seit⸗. Staunende Erfolge bei ſpröder Haut durch 7098 Obermeyers Herba⸗Seife Zeugnis. „Bezugnehn end aui Ibr werles hreiben vo 28. er. erwidere ich erge enn, daß die mir zuge⸗ ſandte Herba⸗geue bei einier roden Haut, trotzdenn ich ſchou me ſrereJahre eeeeen verſu t babe, zu eine n E ſtaunen guteſt Erkolg bal te.— F. Haßler, Re ſche Obei eyers Herba⸗ Seiſe zu Jaben in allen Avotu, Dro Parſüt à Sick, 50 Pig., 30% 0 ikkexes iarat J. 1 Jab stegads Invaliden- Lald-Lotterie Zlehung 21. Jau. 1911. Gesamtgew. bar Geld 44OO00O0 Hauptgew. 20000. 27 Gewinne 11000 2900 Gewinne 13000 Lose à 1 Mark 11 Lose 10 M, Porto 8 und Liste 30 Pfg. empf Lotterie-Untern, J. Stürmer Strassburg i. Els. Lapgstrasse 107. In Mannheim: Moritz Herzberger, E 3, 17. A. Schmitt, R 4, 10, Aug. Schmitt, F 2, 1, Struve, K I, 9, 8. Engert, Fr. Metzger Neues M Volksblatt, Badisch..-Auzeiger, A. Dreesbach Nachf., 12722 Hund entlaufen Muger, kurzhaarig., ſchwarz. Wolfshund, mit neuem Hals⸗ band. Gegen gute Belohng. abzullefern. 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Dies wird mit dem fügen bekannt gemacht, Einwendungen gegen die ge⸗ nannten Rechnungen, welche ſchriftlich oder mündlich zu Protokoll bei dem Vorſitzen⸗ den des Kirchenvorſtandes anzubringen wären, nur bis zu der für die Verkündigung der Rechnungen beſtimmten Sitzung der e vertretung zuläſſig ſind. Mannheim, 15. Jan. 1911. Der Kirchenvorſtand: P. Chriſtian. W. Schmidt. Zwangs⸗Verſtrigerung. Dienstag, 17. Januar 191t, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q 4. 5 gegen Barzahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 56587 Möbel, 1 Grammophon. Mannheim, 16. Jauuar 1911. J..: Happle, Gerichtsvllz. Achtung onerti Tosepgarten Die Dame mit der weißen Bluſe, die von d. Herrn ohne Bart ein SFroaramm bekam und nach Schluß mit 1 Herrn und 2 Damen ins Café Con⸗ tinental ging, wird höfl. um 8 Lebenszeichen gebeten an N. 40 hauptpoſtlagernd Wbeizsbaser. 43790 Stãndiges Lager aller n- und atesldndischer Mineral- Passer ttets frischen Fuliumg. 1911. 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