N Abonnement: 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 30 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pig. Gadiſche Voltszeitung⸗) In ſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate. 30 Die Reklame⸗Zeile..1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung 5 in Mannheim und Umgebung. Badiſche Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Aarlsruhe. Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 7 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. kiger (Nannheimer Volksblatt.) —. ——— Telegramm⸗Adreſſe⸗ „General⸗Aunzeiger Mannheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktton 377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 218 Nr. 32. CCCC.!.!.ã ĩͤv ͤvdbbbee Donnerstag, 19. Januar 1911. Abendblat!..) Frankreich und die niederländiſchen Küſtenbefeſtigungen. So wichtig man ſich in Frankreich mit dem Neujahrs⸗ telegramm des ruſſiſchen Kaiſers an Herrn Falliéres gemacht hat und einen ſo zuverſichtlichen Ton auch die Rede des Herrn Pichon über die franzöſiſch⸗ruſſiſchen Beziehungen angeſchlagen hat, ſo ſcheint man ſich doch einzugeſtehen, daß es mit der Hoff⸗ nung, Rußland als gefügiges Werkzeug gegen alle gegen Deutſchland gerichteten Pläne benutzen zu können, vorbei iſt. Um ſo enger ſchmiegt man ſich an den engliſchen Freund an und da die von den Niederlanden geplanten Küſtenbefeſtigun⸗ gen bei Vliſſingen den Engländern ein Dorn im Auge ſind, ſo hat wohl aus dieſem Grunde Herr Pichon erklärt, es wäre zu erwägen, ob dieſe Befeſtigungen ſich mit der Belgien zuge⸗ ſicherten Neutralität vereinigen ließen. Anders als mit dieſer politiſch⸗taktiſchen Erwägung iſt die merkwürdige Aeußerung des franzöſiſchen Miniſters nicht zu erklären. Denn die von ihm vertretene Auffaſſung iſt weder ſachlich, noch ſtaatsrechtlich haltbar. Eine ſachliche Berechtigung könnte Pichons Anſicht doch höchſtens in dem Falle haben, daß die Befeſtigung Vliſſingens eine Drohung gegen Belgien darſtellen würde. Nun hat Hol⸗ land nur unmittelbar nach dem Abfalle Belgiens verſucht, die abtrünnigen Provinzen zurückzugewinnen, was auch gelungen wäre, wenn nicht England und Frankreich den holländiſchen⸗ Truppen in den Arm gefallen wären. Beiläufig zeigten ſich auch ſchon damals dieſe beiden Staaten als üble Freunde der Niederlande. Seit jener Zeit ſind faſt drei Menſchenalter ver⸗ gangen und in dieſer langen Zeit haben die Niederlande auch nicht ein einziges Mal die Selbſtändigkeit Belgiens bedroht. Sie haben alſo einen vollgültigen Beweis ihrer friedlichen Geſinnung gegen den Nachbarſtaat erbracht. Auch jetzt könnte Holland nie daran denken, Belgien Gewalt anzutun, denn es würde damit Groß⸗Britannien den dieſem Staate vielleicht nicht ſo unerwünſchten Vorwand liefern, gegen ein gewalt⸗ tätiges Holland ſeinerſeits mit Gewalt vorzugehen und die niederländiſchen Kolonien fortzunehmen. Holland kann alſo weder an eine agreſſive Politik gegen Belgien denkez, noch will es dies tun. So iſt alſo die Anregung Pichons, daß die die Neutralität Belgiens garantierenden Mächte im Intereſſe dieſer Neutra⸗ lität ſich zur Einmiſchung bewogen fühlen könnten, ſachlich un⸗ Haltbar. Eine ſolche Einmiſchung wäre aber auch ſtaatsrecht⸗ lich in keiner Weiſe zu rechtfertigen. Die Niederlande ſind, wenn auch weniger wichtig, ſo doch ein genau ſo ſelbſtändiger Staat wie Frankreich oder England oder Deutſchland. Hat es irgend wem einfallen können, England Vorſchriften zu machen, als es ſich neue Flottenſtützpunkte ſchaffte, die allge⸗ mein als gegen Deutſchland gerichtet angeſehen wurden? Oder könnte ein anderer Staat ſich darin einmiſchen, wenn Deutſchland oder Frankreich an der belgiſchen Grenze eine ſtarke Feſtung errichten wollten? Und wenn es der niederlän⸗ diſchen Regierung beliebte, ihre Küſte von der Inſel Per⸗ ſchelling bis zur Inſel Walcheren mit einem Befeſtigungs⸗ gürtel zu verſehen, ſo hätte keine andere Macht ein Recht, unter irgend welchem Vorwande da hineinzureden. duſtrie und Landwirtſchaft, hat trotz aller Hemmniſſe und bei ſtorbene frühere ſächſiſche Kultusminiſter Sollte ſich die Andeutung Pichons zu einer Aktion ver⸗ dichten, ſo kann man gewiß ſein, daß Deutſchland einer An⸗ regung, ſich an einer ſolchen Aktion zu beteiligen, glattweg ablehnen würde. Nicht, weil es an der Befeſtigung Vliſſingen ein Intereſſe hätte, ſondern weil es aus den oben angeführten ſachlichen und ſtaatsrechtlichen Gründen nicht daran denken könnte, ſich eine Einmiſchung in die holländiſche Staatshoheit zu geſtatten. Es entſpricht nicht der Gepflogenheit deutſcher Politik, die Souveränität eines anderen Staates deshalb zu mißachten, weil dieſer Staat zufällig kleiner iſt. Die von Herrn Pichon angedeutete Aktion würde alſo ſchon durch die Weigerung Deutſchlands, ſich daran zu beteili⸗ gen, ein Loch bekommen. Und was wollten denn Frankreich und etwaige ſonſtige an einer ſolchen Aktion ſich beteiligenden Mächte tun, wenn die niederländiſche Regierung ſich jede ſolche Einmiſchung ebenſo höflich wie beſtimmt verbäte. Daß ſie dazu gewillt iſt, hat ſie bereits zu erkennen gegeben. Will man dann etwa gegen die Niederlande Gewalt anwenden? Das könnte denn doch zu recht unerwünſchten Konſequenzen führen. Herr Pichon wird alſo am klügſten tun, wenn er bald⸗ möglichſt erklärt— mißverſtanden worden zu ſein. politische Uebersicht. *Mannheim, 19. Januar 1911. Find Schulausgaben rentabel? Der gewaltig geſtiegene Ertrag der deutſchen Volkswirt⸗ ſchaft redet hierüber eine deutliche Sprache. Die geſamte Volkswirtſchaft, das Gewebe von Handel und Gewerbe, In⸗ allen Schwankungen im einzelnen in den letzten Jahrzehnten eine glänzende Entwicklung genommen, eine Entpicklung, die das um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts politiſch und wirtſchaftlich noch ſo ohnmächtige Deutſchland zu einem ge⸗ fürchteten Gegner auf dem Felde der Weltwirtſchaft gemacht hat. Der Urſachen ſind viele, das aber, ſo ſchreibt die„Korr. des Deutſchen Lehrervereins“, iſt gewiß: es war unmög⸗ lich, eine ſolche Steigerung ohne Volksſchule zu vollziehen, und auch das andere ſteht feſt: es wird ohne fortgeſetzte Fürſorge für die Volks⸗ bildung und beſonders für die Volksſchule unmög⸗ lich ſein, die errungene Poſition zu behaupten. Auch hier führt Stillſtand zum ſicheren Rückgang, und eine ſo reich ge⸗ gliederte wirtſchaftliche Betätigung wie die unſeres deutſchen Volkes wird auf der Höhe ihrer Leiſtungsfähigkeit nur er⸗ halten durch fortſchreitende allgemeine Ziviliſation des geſam⸗ ten Volkes. Alles hierfür ausgegebene Geld— und ohne Geldkoſten geht es dabei natürlich nicht ab— iſt volkswirt⸗ ſchaftlich ventabel im vollſten Sinne des Wortes, es wird in dem ſteigenden Ertrag der Arbeit unſeres Volkes mit reichen Zinſen wieder vergütet. Darum erklärte einſt der Finanzminiſter Badens, Dr. Buchenberger:„Eine auf dem Gebiete des Unterrichts allzu karg verfahrende Finanzpolitik würde den wahren Inter⸗ eſſen des Landes wenig förderlich ſein.“ Der kürzlich ver⸗ Dr. v. Seydewitz Feuilleton. Roderich genedir. Zur 100. Wiederkehr ſeines Geburtstages(21. Januar). Von Heinrich Leo. Ein Lächeln der Erinnerung geht über Großmamas Geſicht, lieſt ſie dieſen Namen— ſie denkt an ihre Brautzeit, an die Krino⸗ line, die ſie damals trug und an das beſcheidene Theaterchen der kleinen Vaterſtadt, wo die Bühnenrampe noch mit Oellampen be⸗ leuchtet wurde. Ja, das Theater damals! So gelehrte ſchöne Sa⸗ chen wie heute wurden damals freilich nicht geſpielt. Auch die De⸗ korationen und Koſtüme waren damals nicht ſo nobel. Du lieber Gott! rechts drei Kuliſſen, links drei Kuliſſen, durch die die Schau⸗ ſpieler kamen und verſchwanden, quer darüber ein paar bunte Streifen Leinwand, hinten ein Proſpekt, an dem das Meiſte, was zum Schauplatz gehörte, nur angemalt war, dazu ein paar Dutzend Stühle und Tiſche oder eine ſogenannte Raſenbank, die aus einem grün angeſtrichenen Kaſten beſtand. Und wie dürftig und zer⸗ ſchliſſen das alles! Faſt immer ſtellte die Szene ein Zimmer oder einen Garten oder einen Wald dar. Nur an den feierlichen Aben⸗ den, wenn Schiller und Goethe geſpielt wurde, war es manchmal, anders. Doch Schiller und Goethe— die waren gut für die Back⸗ fiſche. War man erſt ein ſtolzes Bräutchen und ließ man ſich am Arme des Herzallerliebſten im Theater ſehen, dann ging es zu den neuen, den modernen Stücken Keinen größeren Genuß, keinen hei⸗ tereren und gemütlicheren Abend konnte man ſich dann verſprechen, üls wenn der Name Roderich Benedix auf dem Zettel ſtand. Kotzebue war ſchon unmodern geworden, die Birch⸗Pfeiffer galt ſchon damals als barbariſch und Guſtav von Moſer war noch im erblickte gleich ihm in der Anſammlung eines geiſtigen Kapi⸗ tals durch die Arbeit der Schule das charakteriſtiſche Zeichen einer weiſen Sparſamkeit. Und der jetzige Kultusminiſter Sachſens, Dr. Beck, führte in Uebereinſtimmung damit erſt im letzten Landtage aus:„Die Ausgaben, die für die Schule gemacht werden, ſind durchaus produktive und kommen unſerm Lande und unſerer Bevölkerung in ſo hohem Maße zu ſtatten, daß die Frage der Schulreform nicht vom alleinigen Standpunkte der Finanzen aus behandelt werden darf. Zu einer ſolchen Behandlung von Schulfragen iſt man vielerorts nur allzu ſehr geneigt. Die Klagen über die immer und immer wieder ſteigenden Ausgaben für die Volksſchule finden an vielen Stellen offenes Gehör, und viele der wohl⸗ durchdachten Vorſchläge zur Verbeſſerung unſeres Schulweſens ſcheitern daran, daß Schulfragen meiſt zugleich Geldfragen ſind. Der Schulaufwand muß ſteigen, ſchon weil die Bevöl⸗ kerung wächſt. Der Schulaufwand muß aber auch darüber 1 hinaus noch ſteigen; denn noch ſind unſere Volksſchulen in vielen Stücken verbeſſerungsbedürftig und in ihren Leiſt⸗ ungen ſteigerungsfähig. Wer dieſe Notwendigkeiten verkennt oder verſäumt, ihnen durch Erſchließung neuer oder durt.v. beſſere Ausnutzung bereits verwerteter Finanzquellen Rech⸗ nung zu tragen, handelt gegen das Intereſſe der deutſchen Volkswirtſchaft, verkümmert ihr die Kräfte, auf deren Be.-. tätigung ſie beruht. Keine kolonialen Denkſchriften mehr. Die ſonſt als Reichstagsdruckſachen herausgegebenen und in den letzten Jahren reich mit Bildern ausgeſtatteten amt⸗ lichen Denkſchriften über die Entwickelung der Schutzgebiete in Afrika und der Südſee werden, wie die„N. G..“ meldet, von dieſem Jahre ab in der bisherigen Weiſe nich mehrerſcheinen. Die Herausgabe iſt der Verlagshuch⸗ handlung von Mittler u. Sohn übertragen worden, von der die Denkſchriften(zum Preiſe von 12 Mk.) zu beziehen ſind. Eine koſtenfreie Verteilung an Reichstag, Behörden und Preſſe erfolgt aus Sparſamkeitsrückſichten nicht mehr. Ueber⸗ haupt wird die koſtenfreie Ausgabe von amtlichen Denk⸗.⸗ ſchriften eingeſchränkt werden, da auch der Reichstag das Zu⸗ viel in dieſer Hinſicht gerügt hat. Die mecklenburgiſchen Nationalliberalen Verfaſſungsfrage. Im„Roſtocker Anzeiger“ wird von den Vorſtänden der nationalliberalen Vereine zu Roſtock und Güſtrow folgende bemerkenswerte Kundgebung veröffentlicht: „Die Vorſtände der nationalliberalen Vereine in Roſtock und Gü⸗ ſtrow ſehen ſich durch den bisherigen ergebnisloſen Verlauf der ſei! dem Jahre 1907 zwiſchen Regierung und Ständen gepflogenen Ver⸗ faſſungsverhandlungen zu folgender Kundgebung veranlaßt: Wir geben dem tiefen Bedauern, dem Unmut und der Mißſtim⸗ mung, ja der Entrüſtung weiter bürgerlicher Kreiſe über die⸗ Behand⸗ lung der Verfaſſungsangelegenheit hierdurch öffeutlich Ausdruck, Wir richten an die Regierung und die Ritterſchaft die Frage: Sind Sie ſich deſſen bewußt, welch Kapital an monarchiſcher, ſtaatstrener Geſinnung hier verwirtſchaftet wurde? Kommt es Ihnen nicht zum Bewußkfein, daß bei einer ſolchen Behandlung der berechtigten Anſprüche des Volkes Unzählige ins radikale Fahrwaſſer getrieben werden? War⸗ nend rufen wir der Regierung zut Es iſt die höchſte Zeit, daß das vor mehr als drei Jahren dem mecklenburgiſchen Volke gegeben ſur Kommen. Aber Benediß? Die feinſten Hoftheater wie die klein⸗ ſten Schmieren und Liebhaberbühnen beherrſchte er ohne Unter⸗ ſchied. Alt und Jung, Vornehm und Gering erfreute und erwärmte ſich in gleicher Weiſe an ihm, denn nicht nur die Träne des Lachens, ſondern auch die Träne der Rührung wurde dieſem Dich⸗ ter geopfert. Fand man ſich in ſeinen Stücken doch wie bei keinem anderen Dichter in den geliebten eigenen vier Wänden wieder. Vergaß man doch oft, daß man im Theater ſaß. Unter lauter zärt⸗ lichen Verwandten ſaß man— und„Die zärtlichen Verwandten“, richtig, ſo hieß ja auch ſein berühmtes Stück. Und„Der Vetter“ hieß ein anderes. Und dann„Der Störenfried“, auch ſo eine luſtige und doch auch eigentlich ganz ernſthafte Familiengeſchichte, wo der Dichter das Schreckbild der böſen Schwiegermutter auf die Bühne bringt und damit dem Luſtſpiel einen neuen Typus zuführt, ſo ergiebig und ſo überreich an Nachfolge faſt wie des großen Guſtav Freytag Konrad Bolz.„Aſchenbrödel“,„Die relegierten Studenten“,„Das bemooſte Haupt“,„Doktor Weſpe“,„Die Dienſtboten“ alle blicken ſie aus längſt vergangenen Tagen, ſelber wie Mitgliede einer einzigen lieben Familie, Großmama aus guten Augen vertraut und freundlich und auch nicht ein biß⸗ chen Wehmut an. Ja, das war damals noch eine geruhſame, eine gemütliche, eine genügſame Zeit. Und der Dichter, der von der Bühne ſeinen Humor darüber ſtreute, aus einem ſo reichen Füll⸗ horn, daß man gar nicht merkte, wieviel Philiſterei, Krähwinkel⸗ tum und Engherzigkeit er damit zudeckte— der wäre nun ſchon hundert Jahre alt? Großmama mag es kaum glauben. Sie hat zu Anfang des deutſch⸗franzöſiſchen Krieges ihren Dichter in Leip⸗ zig einmal perſönlich geſehen— ein fleiſchiges, mildes, kluges Ge⸗ ſicht mit reichem weißen Haar und Vollbart. In einem alten Band der Gartenlaube hat Roderich Benedix ſein Leben und Dichten mit eigenen wenigen Worten geſchildert. einem Schriftſteller das innere Leben wichtſger als das zußere Ich bin in Leipzig geboren und habe in traulichem Familienkrei eine glückliche Jugend berlebt. Das Andenken an meine herrliche Mutter iſt mir unvergänglich. Sie hat mir durch ihren Tod den bitterſten Schmerz meines Lebens bereitet. Sie ſtarb kurz borher, als ich den erſten Erfolg errang. Die Freude über dieſen wäre ein ein kleiner Dank meinerſeits für ihre Liebe geweſen— ich habe ihr dieſen Dank ſchuldig bleiben müſſen“— ſchreibt er. Man ſieht hieraus, wie ſchon die Kindheit und die Gemütsveranlagung des Dichters ſeinem Schaffen die Richtung gab. Nach Abſolpierung des Gymnaſiums wendet er ſich, dem bekannten„unbezwinglichen“ Drange folgend, dem Beruf als Schauſpieler zu. Als dramatiſcher Dichter debutiert er zum erſten Mal und gleich ſehr erfolgreich in Mainz mit ſeinem ſo populär gewordenen Schauſpiel„Das bempoſte Haupt“— bezeichnend für die politiſche Rolle, die de⸗Student da⸗ mals in Deutſchland ſpielte, iſt es, daß dieſem Stück die Hofthegter verſchloſſen blieben. Andere lite⸗ariſche Arbeiten von gerade nicht großer Bedeutung folgten, was den jungen Schauſpieler ſchließlich veranlaßte, ſeinen Beruf aufzugeben und ſich ganz der Schrift⸗ ſtellerei— vorübergehend an den Theatern in Köln, Elberfeld, Frankfurt auch der Tätigkeit als Regiſſeur und Direkkor, und i der rheiniſchen Muſikſchule in Köln als Lehrer zu widmen. Aber aus dem Theaterbureau mit ſeinen Aufregungen und Intriguen drängte es den weder von Herrſchſucht noch von Eitelkeit geplagten Mann immer mehr in die ſtille Studierſtube. Er verlegte ſei Wohnſitz nach ſeiner Vaterſtadt Leipzig, wo er ſich den Doktorti erwarb—„wozu mich der Wunſch veranlaßte,“ wie ſchreibt,„nicht mit einer Lüge in der Welt herumzulaufen, d mai mich immer Doktor nannte, ohne daß ich es war. Hier ver heiratete er ſich zum zweitenmal und hier ſtarb er am 26. Septem ber 1872. Auf ſein Grab legt heute, wenn es eine Dankb „Ich habe keine großen Abenteuer erlebt, ich habe eben nur erlebt, was Tauſende und abermals Tauſende erleben.. Iſt doch bei gibt, die ganze deutſche Bühnenwelt— nein, die Bühnenwelt le fünf Erdteile den Kranz. Denn von den mehr als hundert S 2. Seite. Genoral· Aluzeiger.(Abendblatt Mannheim, 19. Jaunar. Fürſtenwurt eingeltſt, daß die ſtark gefährdete Autorität der Krone und der Regierung gewahrt und dem im Vertrauen auf ſeinen Für⸗ ſten geduldig harrenden mockleuburgiſchen Volke eudlich eine wirklich zeilgemäße Verfaſſung gegeben wird. Johrelange Verhandlungen, eindringliche Vorſtellungen, Bitten und Mahnungen, das denkbar weiteſte Entgegenkommen von Negierung und Laudſchaft haben bei der Ritterſchaft nichts gefruchtet. Wahrlich, der Worte ſind genug getvechſelt; was jetzt allein für Fürſt, Regierung und Volk die Situa⸗ hiun retten kann, iſt eine energiſche Tat. Die Gelegenheit zu einer energiſchen Tat hat die Landſchaft der Regierung durch Ablehnung des Averſums gegeben. Und wie nutzt die Regierung dieſe Gelegenheit? Sie ermahnt beide Stände zu weiterem Entgegenkommen in der Ver⸗ faſfungsfrage, ſie wünſcht und erwartet, daß auch die Laudſchaft der Ritterſchaft noch weiter entgegenkomme. Das bedeutet bei dem be⸗ kannten Verlauf der Verfaſſungsverhandlungen unſerer Anſicht uach eine Verzichtleiſtung auf die Erfüllung des Verſprechens, dem Lande eine wirklich zeitgemäße Verfaſſung zu geben! Und was droht die Re⸗ gierung an für den Fall, daß die Verfaſſungsänderungen ſcheitern? Nicht Oktroyterung einer Verfaſſung, nicht Anrufen dergeichsinſtanzen guf Grund des Artikels 76 der Reichsverfaſſung, nicht Beſchreiten der landesgeſetzlichen Kompromißinſtanz! Nein, nichts weiter als eine „gußerordentliche, unliebſame und unwirtſchaftliche“ und, wie wir hin⸗ zufſtgen, das mecklenburgiſche Volk und Land ſchwer ſchädigende Maß⸗ nahme, nämlich das Angreifen des Subſtanzvermögens des Staates! Das zeugt nicht von einem feſten Willen zu einer energiſchen retten⸗ den Tat!“ „Der Landſchaft danken wir, ſo ſchließt die Kundgebung, für die entſchloſſene Ablehnung des Averſums. Wir fordern ſie auf, allen Lockungen und Einwirkungen zum Trotz, feſtzu⸗ halten an dieſem Beſchluß und jegliches weitere Entgegenkom⸗ men in der Verfaſſungsfrage beſtimmt zu verweigern. Wie die Dinge liegen, iſt dies das einzige, aber ein wirkungs⸗ Holles Mittel, die Regierung zum Handeln zu drängen und zu zwingen. Das Schickſal der mecklenburgiſchen Verfaſſungs⸗ frage iſt jetzt in die Hand der Landſchaft gegeben. Möge es hier in den Händen charakterfeſter und zielbewußter Männer liegen! Von der Regierung fordern wir eine energiſche Tat, die unſer Land aus unhaltbaren ſtaatsrechtlichen und finan⸗ giellen Zuſtänden herausreißt und ihm gibt, was die Regie⸗ vung ſelbſt wiederholt als unabweisbare Notwendigkeit für das Land bezeichnet hat, eine zeitgemäße Verfaſſung.“ Deutsches Reich. — Der deutſche Krouprinz in Indien. Wie aus Delhi gemeldet wird, beſuchte der deutſche Kronprinz am Dienstag das Jamamas⸗ jidfort und begab ſich dann im Automobil nach der berühmten Kutabminarſäule. Hierauf beſichtigte er das 11. Ulanenregiment, wohei er beſonders dem Syſtem der Pferdebeſchaffung durch die Mannſchaften ſelber ſeine Aufmerkſamkeit ſchenkte. Um 10 Uhr vormiktags trat er in Begleitung des Gouverneurs John Hewett, der ſich zur Vorbereitung der Krönungsfeierlichkeiten in Delhi hefindet, die Fahrt nach dem Schießübungsplatz bei Mirzapore an. f— Ein Senior der deutſchen Sozialdemokratie 5. Der Neſior der bayeriſchen Sozialdemokratie, Gabriel Löwenſtein, ein früherer Bortenmacher und ſpäterer Journaliſt in Nürnberg, und Re⸗ dakteur der„Fränkiſchen Tagespoſt“, der 1869 ſchon neben Bebel im Präſidium des Nürnberger Verbandstages der deutſchen Ar⸗ Heiterbildungsvereine ſaß, Gründer der Eiſenacher Richtung, und einer der erſten ſozialdemokratiſchen Landtagsabgeordneten in Bayern, iſt, 86 Jahre alt, geſtorben. Sein Mandat hat er alters⸗ halber ſchon vor 6 Jahren niedergelegt. —— Steuerfreiheit für Kriegsveteraneu in Koburg. Wie ein Telegramm meldet, verfügte ein Miniſterialerlaß der dortigen Regierung, daß alle Teilnehmer der Feldzüge von 1849, 1864, 1866 und 1870—71, die nicht mehr als 1200 M. Einkommen haben, von der Staatsſteuer befreit ſein ſollen. Badiſche Politik. BVerſammlung des nationalliberalen Vereins Schwetzingen. Schwetzingen, 19. Jan. Vor einer gutbeſetzten Verſammlung des hieſigen Nationalliberalen Vereins im „Meyerhof“ hielt geſtern abend Herr Ratſchreiber Reichert Einen lehrreſchen Vortrag über„Das neue badiſche Gemeindegeſetz“. Er beſprach des näheren die bis⸗ Hherigen und die neuen Beſtimmungen über die Bildung der Verwaltungsſtellen der Gemeinden und erläuterte an der Hand von Beiſpielen das Verfahren bei den neuen Ver⸗ hältniswahlen. Seine klaren Ausführungen wurden mit großem Beifall aufgenommen. Nach Beendigung der Dis⸗ kuſſion über das genannte Thema ergriff der Vorſtand der Höheren Mädchenſchule, Herr Profeſſor Dr. Schneider, das Wort, um in einer erhebenden Anſprache des 40. Jahres⸗ tags der Reichsgründung, beſonders der großen Männer aus jener Zeit ehrend zu gedenken. Seine mit batriotiſchem Geiſte erfüllten Ausführungen gipfelten in der die er geſchrieben hat, iſt ein großer Teil auch ins Engliſche, Fran⸗ zöſiſche, Vlämiſche, Holländiſche, Däniſche, Schwediſche, Ruſſiſche, Finniſche, Polniſche, Ungariſche, ſogar ins Tſchechiſche, Rumäniſche, Serbiſche überſetzt worden, und der Name Roderich Benedix hat damit eine Verbreitung gehabt, wie ſie nur ganz wenigen deutſchen Schriftſtellern zuteil geworden iſt. Millionen, die mit ihm ins Grab geſunken ſind, hat er lachen gemacht, und ſchon das allein follte ihm das Andenken als ein Wohltäter der Menſchheit ſichern. Nicht jedes Lorbeerblatt iſt ſo verdient wie das, womit wir hiermit ſeinen Hügel ſchmücken. Von den Bühnen, die den literariſchen Ton angeben, iſt Ro⸗ ich Benedix verſchwunden. Denn wieviel Erfolg, wieviel Liebe ihm auch zu Teil geworden iſt— er war nur ein Kind ſeiner Zeit, Ener Zeit, wo dem deutſchen Michel noch die Zipfelmütze auf den kraumumfangenen Lidern ſaß. Wie ſich der Schauplatz ſeiner ktücke faſt immer auf das gutbürgerliche Wohnzimmer beſchränkt ſo beſchränkt, ſo hausbacken, ſo nüchtern, ſo immer wiederkehrend ind auch die Geſtalten, die dieſen Schauplatz beleben. Dafür aber haben ſie auch nichts Gemachtes, Erzwungenes, Gekünſteltes und wenn ſie auch nur Bühnenfiguren ſind, denen das Blut des Lebens fehlt, ſo hat ihnen ihr Schöpfer doch Umriſſe gegeben, die ihnen im gedämpften und trügeriſchen Licht der Rampe doch wenigſtens uSchein des Lebens verleihen. Wie bewußt der Dichter in einer Art zu geſtalten verfuhr, durch welche Mittel er ſeine Ge⸗ chöpfe der Sympathie des Zuſchauers nahe zu bringen ſuchte und uf welche Punkte es ihm dabei noch ſonſt ankam, mag aus ſeinen eigenen, in abgekürzter Form hier wiedergegebenen Worten her⸗ bvorgehen:„Auch ſcheint es mir ein allerdings ſehr verbreiteter Irrtum zu ſein, daß das Luſtſpiel die Aufgabe habe, die Tor⸗ heiten der Zeit zu geißeln. Das iſt immer die Sache der Satire. Die Satire kann ein Mittel für das Luſtſpiel ſein, nicht aber deſſen Bweck, deſſen Hauptzweck. Wer über die Menſchen lachen will, muß Verſicherung der weiteren treuen Mitarbeit der nat. ⸗lib. Partei an dem Wohle des Vaterlandes. Redner erntete reichen Beifall. Zum Untergaug des U 8 Dieſer erſte ernſtere Unfall, den unſere Unterſeebootflotte be⸗ traf, bei dem drei Männer in treuer Pflichterfüllung den Tod fanden, hat überall im deutſchen Volke die größte Anteilnahme erweckt. Läßt ſich auch das Unglück in ſeinen Einzelheiten noch nicht recht überſehen, ſoviel iſt jetzt bereits gewiß, dieſe drei Helden haben ihr Leben uneigennützig geopfert, um die Rettung ihrer Kameraden zu ermöglichen. Indem der Kommandant ſich in dem Turm einſchloß, wurde ihm der Rückweg in das vordere Teil des Bootes abgeſchnitten. Er vermochte aber dadurch das Boot in eine Schräglage zu bringen, durch die die Rettung der 25 möglich wurde. Den Verſtorbenen widmete Konteradmiral und Inſpekteur des Torpedoweſens Lans einen Nachruf, in dem er ſagt: In treuer Hingebung an ihren Dienſt haben ſie bis zum letzten Augen⸗ blick auf ihrem Poſten ausgehalten und uns ein Vorbild der höchſten Aufopferung gegeben. Ihr Leben zu retten war uns leider nicht vergönnt. Ihr hervorragendes Beiſpiel wird unter uns fort⸗ leben und ihr Andenken ſtets in Ehren gehalten werden.“ Der Kommandant vom„Vulkan“, Körvettenkapitän Heubrer ſagte in ſeinem Nachruf:„Sie gaben unſeren Kameraden von der Unterſee⸗ flotte ein vorbildliches Beiſpiel von Treue und Pflichterfüllung. An den ſchweren und verantwortungsvollſten Stellen verharrten ſie bis zum letzten Atemzug auf ihrem Poſten.“ Der Kommandant Fiſcher ſtammte aus Darmſtadt, der Leutnant zur See Kalbe iſt der Sohn eines Poſtbeamten in Berlin. Er iſt 1905 in die Marine eingetreten und ſeit dem Herbſt zum Unterſeebootweſen kommandiert. Der Matroſe Rie⸗ per ſtammt aus Hamburg. Schilderung der Geretteten. Die Geretteten geben folgende Schilderung:„Gleich nach dem Eindringen des Waſſers in das Hinterſchiff wurde der Befehl „Schotten dicht!“ gegeben. Mit Ausnahme der im Turm be⸗ findlichen Leute, die durch eindringendes Waſſer von uns getrennt waren, gelang es allen übrigen, wenn auch mit großer Anſtrengung ſich in das ſchnell ſich aufrichtende(durch eine Maßnahme des Kommandanten) Vorderſchiff zu flüchten. In dem engen Raum waren dort 25 Menſchen zuſammengepfercht und harrten ſtundenlang der Rettung. Was wir in dieſen Stunden banger Er⸗ wartung erlebt haben, können wir nicht erzählen. Denn dann würden zahlreiche Mitteilungen, die Dienſtgeheimnis ſind, und die ſich auf Einrichtungen des Schiffes beziehen, welche im Intereſſe der Landesverteidigung geheim zu halten ſind, bekannt werden. Wir kannten genau die Lage, in der wir waren; wir kannten die Einrichtungen des Bootes und wußten, was die Ma⸗ ſchinen leiſten konnten. Wir wußten, daß unſer Unfall bemerkt worden war, und wir vertrauten mit froher Zuver⸗ ſichtt, daß unverzüglich alles geſchehen werde, was in den Kräften unſerer Kameraden ſtand, um uns aus unſerer Lage zu befreien. Nur die vorzügliche Einrichtung unſeres Bootes hat überhaupt unſere Rettung möglich gemacht, vor allen Dingen die Sauerſtoffeinrichtungen. Wären ſie nicht ſo gut geweſen, dann würde eine viel ſchwerere Kataſtrophe entſtanden ſein. Die Hoffnung auf Rettung hatten wir niemals per⸗ loren, und trotz der ſchwierigen Situation, in der wir uns be⸗ fanden, herrſchte hin und wieder eine gute Stimmung. Das geht auch daraus hervor, daß der uns zur Verfügung geſtellte eiſerne Verpflegungsvorrat benutzt worden iſt. Es ift nicht richtig, daß einige der Geretteten im eingeſchloſſenen Raum ohnmächtig geworden ſind. Ohnmächtig geworden ſind ſie erſt ſpäter, als ſie wieder in die Freiheit kamen. Sie fielen erſt in der Freiheit in Ohnmacht, da dann der große ſeeliſche Eindruck zur Wirkung kam. Zahlreiche Kameraden befanden ſich ſtundenlang nach ihrer Rettung in einem traumartigen Zuſtand. Wir Gerette⸗ ten ſahen uns erſt im Lazarett in Wieck wieder. Wie wir aus dem Boote gekommen ſind und wie wir ins Lazarett gelommen ſind, das wiſſen nur einzelne.“ Die geretteten Offiziere und Ingenieure wurden, wie dem B. T. berichtet wird, in ihre Privatwohnungen gebracht. Die ge⸗ retteten Leute wurden auf Anordnung des Generaloberarztes Dr. Matthiolius ſofort gebadet, verpflegt und zur Ruhe gebracht. Die in Kiel wohnenden Angehörigen der Geretteten wurden durch Eil⸗ boten von der Rettung benachrichtigt, und die auswärtigen An⸗ gehörigen erhielten wieder einzeln telegraphiſche Mitteilung. Mit wahrer Rührung wurde von den Geretteten die Mitteilung ent⸗ gegengenommen, daß ihr Kommandant mit 2 anderen Kameraden den Tod im Turm gefunden habe. Der Kommandant ſcheint bei der Beſatzung in außerordentlich großer Hochachtung geſtanden zu haben. Die amtliche Darſtellung. * Berlin, 18. Jan. Von amtlicher Seite wird über den Unfall des Unterſeebobotes U 3 folgende zuſammenhängende „5 PP ſie lieben. Darum habe ich nie Menſchen gezeichnet, die man ver⸗ lachen kann, man darf über ihre Schwächen und Torheiten lächeln, es dürfen ihnen aber die Züge nicht fehlen, die ſie liebenswert machen. miſch. Darum habe ich meine komiſchen Wirkungen nie in Kari⸗ katuren, in ſogenannten komiſchen Rollen oder in bitterem Wort⸗ witz geſucht, ſondern in den Verwicklungen, die aus den Eigentüm⸗ lichkeiten der Charaktere hervorgehen. Man hat dies Situations⸗ komik genannt, ich nehme dieſen Namen gern an.“ In der Tat bewährt Benedix in der Kunſt der Verwicklung, das heißt eine behende und logiſche, aber idoch auch überraſchend in einander greifende Handlung zu erſinnen— wenn auch nicht in allen, ſo doch in vielen ſeiner Stücke— eine Fertigkeit und Ge⸗ ſchicklichkeit, die von ſeinen Nachfolgern noch nicht übertroffen wor⸗ den iſt. Allerdings ſind die Motive der Handlung bei ihm oft von der billigſten Art, heruhen auf Verwechslungen und Mißverſtänd⸗ niſſen, entbehren der Wahrſcheinlichkeit und ſchon das allein iſt ein Grund, der ſie dem modernen, auch in der leichteren Bühnen⸗ kunſt auf Lebenswahrheit gerichteten Geſchmack entrückt. Wie die von ihm angewendeten Mittel im geeignetem Gewande aber auch noch auf ein heutiges Publikum wirken, das beweiſt eine Operette, die hochberühmte„Fledermaus“, deren Libretto zwar angeblich einem franzöſiſchen Schwank entlehnt iſt, deſſen Grundlage ſich aber in einem Benedixſchen Luſtſpiel, dem„Gefängnis“ findet. Aber unſer Dichter hätte es Großmama, als ſie noch ein junges Mädchen war, nicht ſo herzlich antun können, denn damals waren die jungen Mädchen noch anders als heute— wenn er nicht einen Grundſatz befolgt hätte, den er folgendermaßen ausdrückt: „Ich habe jede Frivolität gemieden und bilde mir zuweilen ein, durch meine Werke dem Eindringen und der Ueberwucherung aus⸗ ländiſcher Frivolität gewehrt zu haben.“ Jawohl, auch darin mag er für eine Zeit, wo es auf der Bühne ohne Pikanterie kaum noch Es iſt ein feiner Unterſchied zwiſchen lächerlich und ko⸗ Schilderung gegeben: Bei den geſtern gegen 10 Uhr vormiftags übungen des Unterſeebootes Uis ſank das Boot, ohne ſelbſt wieder mit ſeinen Hilfsmitteln an die Oberfläche gelangen zu können. Durch die von dem Begleitſchiff ſofort herbeigerufenen Kriegs⸗ ſchiffe und Werftfahrzeuge gelang es, eine Verbindung mit dem geſunkenen Boot herzuſtellen. Aus dem Boote wurde telegraphierk: „Waſſer eindringt achtern.“ Schon um 11 Uhr vormittags war der große Schwimmkran der kaiſerlichen Werft zur Stelle, und es gelang, das Boot, das inzwiſchen durch Ausblaſen des vor⸗ deren Ballaſttanks aus dem Waſſer gehoben war, mit Hilfe des Kraus ſo weit zu heben, daß die Mündung des Torpedolancier⸗ rohres aus dem Waſſer kam. Durch dieſes Rohr wurden gegen im öſtlichen Kieler Hafen bei Heikendorf ſtaktgefundenen Tauch⸗ 3½ Uhr nachmittag 28 Perſonen aus dem Boot geholt. Hierbei zeichneten ſich der Oberleutnant zur See Valentiner und der Bootsmannsmaat Heinrich, ſowie der Torpedoheizer Gießer be⸗ ſonders aus, indem ſie durch das Torpedorohr in das Boot hinein⸗ gingen und die Kameraden unter ſchwierigen Umſtänden aus dem ſehr engen Raume retteten. Es zeigte ſich, daß die Rettung der im Kommandoturm einge⸗ ſchloſſenen drei Perſonen, des Kommandanten, des Wachtoffiziers und des Rudergaſts nur nach Hebung des Bootes durch den „Vulkan“ möglich ſei. Erſt nach der Bergung der Leute aus dem vorderen Schiffsraum konnte der„Vulkan“ an die Hebung des Bootes und ſomit an die Rettung der eingeſchloſſenen Leute gehen. Hierzu mußte das Unterſeeboot erſt wieder in den Grund geſenkt werden. Trotz der früh einſetzenden Dunkelheit und des friſchen Windes gelang es dem„Vulkan“ um vier Uhr morgens, das Boot zit heben und die im Turme befindlichen Leute zu bergen. Die franzöſiſche Preſſe zum Unfall des U 3. * Paris, 19. Jan. Der„Eclair“ ſchreibt anläßlich des Unfalkes des deutſchen Unterſeebootes in einem Artikel Calais und Kiel be⸗ titelt: Deutſchlands Flotte, die weder die Tradition noch die Erfah⸗ rungen der franzöſiſchen beſitzt, hat durch eine Tat katſächlich gezeigt daß ſie jene Forderungen verwirklicht hat, denen wir während des eutſetzlichen Todeskampfes der Manuſchaft der Pluvioſe vergeblich Ausdruck verliehen haben. Drei Leute ſind in Kiel ums Leben ge⸗ lommen, aber 27 konnten gerettet werden. Die ſchnelle u. erfolgreſche Rettungsarbeit muß in den Admiralitäten der ganzen Welt großen Eindruck hervorrufen. Geben wir unſerer Flotte das, was Deutſch⸗ land der ſeinigen ohne Zögern und ohne falſche Sparſamkeit be⸗ willigt. 5 Die Nektorsgattin als Totſchlägerin. sh. Nürnberg, 18. Jan. Unter großem Andrange des Publikums, das ſich aus den erſten Kreiſen Nürnbergs zuſammenſetzte, begann heute früh vor dem hieſigen Schwurgericht die Verhandlung in dem Aufſehen erregenden Totſchlagsprozeß gegen die Rektorswitwe Frau Prof. Dr. Herberich, die im April o. J. ihren Mann, den Leiter der hieſigen höheren Mädchenſchule Profeſſor Dr. Herberich durch 5 Revolverſchüſſe getötet hat. Die ſchreckliche Tat hat ſeinerzeit weit über Bayerns Grenzen hinaus die Gemüter erſchüttert, da man ſich das Vorgehen der Frau abſolut nicht zu erklären vermochte. Auch bis zum heutigen Tage ſind die Urſachen des grauſigen Dramas noch völlig in Dunkel gehüllt, da die zuerſt auf⸗ getauchte Annahme, daß es ſich dabei um ein Familien⸗ zerwürfnis handle, nicht zutraf. Frau Herberich, die nach einer faſt ſiebenmonatigen Unterſuchungshaft vor den Ge⸗ ſchworenen ſteht, iſt eine 46jährige Frau, während ihr Ghemaun 8 Jahre jünger war. Sie war in erſter Ehe mit dem Landtagsabgeordneten Dillinger verheiratet und ſchloß den Bund mit Pro⸗ feſſor Herberich aus reiner Zuneigung. Im Laufe der Ehe ſollen ſich dann aber mancherlei Differenzen herausgebildet haben. Frau Prof. Herberich ſchloß ſich ſehr eng an die fort⸗ ſchrittliche Frauenbewegung an, deren bedeutendſte Führerin in Nürnberg die bekannte Hofratsgattin Helene v. Vorſter iſt. Profeſſor Herberich ſoll vielfach ſeine eigenen Wege gegangen ſein und dabei ſeiner Gattin öfter Anlaß zu Eiferſuchtsſzenen gegeben haben. Verſchärft ſollen die Differenzen durch das Verhalten des 19jährigen Sohnes der Frau aus erſter Ehe geworden ſein, da dieſer nicht guttat und durch große Geld⸗ ausgaben zum Unfriéden zwiſchen den Eltern beitrug. Doch ſind dies alles nur Vermutungen, und dieſe Umſtände allein hätten wohl niemals zu einer ſo ſchwerwiegenden Tat ge⸗ führt, wie ſie heute der Angeklagten zur Laſt liegt. Ueber dieſe Tat iſt bisher nur bekannt geworden, daß an jenem verhängnisvollen Apriltage Profeſſor Herberich von einem Spaziergauge heimkehrte und von ſeiner Frau im Flur des Hauſes erwartet wurde. Nach einem kurzen Wortwechſel, bei dem Profeſſor Herberich nach der Behauptung ſeiner Frau ein häßliches Schimpfwort gebrauchte, hat dieſe einen bereit⸗ gehen will, recht altmodiſch geworden ſein. Und er iſt dies auch noch in einer anderen Hinſicht.„Ich habe nur aus dem deutſchen Bürgertume meine Stoffe genommen,“ ſchreibt er,—„weil der Dichter national ſein ſoll und weil das deutſche Volk etwas beſitzt, was anderen Völkern bis auf den Namen abgeht— Gemüt.“ Heute iſt guf den deutſchen Bühnen, voran auf denen der Reichshaupt⸗ ſtadt das Ausland Trumpf. Frankreich, England, Norwegen, Rußland gönnen dem deutſchen Dramatiker in ſeinem eigenen Va⸗ terlande nur noch einen ſpärlichen Raum. In der Mitbewerber⸗ ſchaft mit dem überhandnehmenden Ausſtattungsprunk, den weibli⸗ chen Tricots, den Virtuoſenſtücken der Regie, dem Sirenenklang der Operette, dem Kunterbunt der Poſſen und Revuen, den ſchwü⸗ len Grimaſſen, die eine moderne Ueberkultur der dramatiſchen Muſe abzwingt— wie fände der Dichter wohl heutzutage noch den Mut, unſerem Tolen, als einen Schilderer deutſchen Bürgertums in dieſer ſchlichten Spur zu folgen d Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Philharmoniſcher Verein. Das Konzert der Vorſchule unter der Leitung des Herrn Hofmuſikus Franz Reumaier findet am Sonntag, den 22. Januar, vormittags 11 Uhr, im Saale des Bernhardushofes ſtatt. Nvette Guilbert in Maunheim. Mpetke Guilbert, welche zur Zeit auf einer Gaſtſpielreiſe durch Deutſchland begriffen iſt, wird auch am 6. Februar hier im Muſenſaal gaſtieren; ihr hat ſich die Soeisté des Concerts d' Autrefois(Paris) zur Mitwirkung an⸗ geſchloſſen. Das Programm der berühmten Franzöſin umfaßt: Chanſons du Moyen⸗Age à la Renaiſſance, Chanſons de Bergers 'Muſettes XVIII. eme Sisele; Celebres Chanſons Populaires XVII eme, Siecle, und Chanſons des Soldats du Roy. Die Soeists des Concert d Autrefois(Paris) wird: Ballet de Chindne von Sacchini(1784—1786); Sinfonig von Haſſe(1699 — — * gottſe geh Flu Ein ſter Ben inzl gab hab feſtt bert auck Sie auft drut Ver anſt laut mil. auck Aus die La wäh Seit der Wät noch und Geſt Der beze Die loſu. dige Als Han im Irre heut folge borer Mut! Pirkl war beric drei dara: Sie einer beant da in werde dem auszt ſitzen Mäg! werd der g Rückf berid ſei u mane nehm wie bon zugel klage ſager weſer weil Sie heirc Im — bis bis Duve trag 2 den bekgn Irgn erläß daß d leidig der zu ei Ruge legen ſtände Anſin durch Beſſe mit dieſen Abbit iſt ſel ſelbſt keine mich Ark deugr ſeine Einge hältn jemai öbſek; Generval-Nuzeiger.(Abenbblatt) Beweggründe der Tat zu erfahren. Frau Herberich hatte ſich nzwiſchen entfernt, aber ihre hinzugeeilte 8jährige Tochter gab dem Fragenden die Auskunft, daß„die Mama das getan habe“. Darauf wurde Frau Herberich noch am gleichen Tage feſtgenommen. In der Unterſuchung hat ſie zugegeben, bereits am Tage vor der Tat ihr Teſtament gemacht zu haben, auch habe ſie den Revolver bereits ſeit längerer Zeit beſeſſen. Sie hat im Unterſuchungsgefängnis zunächſt jede Nahrungs⸗ aufnahme verweigert und einen ſo bemitleidenswerten Ein⸗ Verfahren werde überhaupt eingeſtellt und ſie einer Irren⸗ Janſtalt zugeführt werden. Die urſprünglich auf Mord Hautende Anklage iſt jedenfalls inzwiſchen auf Totſchlag ge⸗ mildert worden, doch wird den Geſchworenen wahrſcheinlich auch noch die Unterfrage nach Körperverletzung mit tödlichem Ausgang vorgelegt werden. Seitens der Verteidigung wird die volle Zurechnungsfähigkeit der Frau angezweifelt. Den Vorſitz im Gerichtshofe führt Oberlandesgerichtsrat Landgraf, die Anklage vertritt Staatsanwalt Wenig, während der Angeklagten Rechtsanwalt Dr. Stauder zur Seite ſteht.— Frau Profeſſor Herberich, die kurz vor Beginn der Verhandlung durch einen Gefangenenwärter und eine Wärterin aus der Unterſuchungshaft zugeführt wird, macht noch heute einen ſehr leidenden Eindruck. Sie iſt eine große ſtarke, faſt ſchöne, leicht ergraute Frau und trägt tiefe Trauerkleidung mit koſtbarem Pelz. Das Geſicht iſt tiefverſchleiert, ihr Auftreten iſt das einer vollendeten Weltdame. Der Vorſitzende ſtellt das Erſcheinen der Angeklagten feſt und bezeichnet den Verſtorbenen Dr. Herberich als den Verletzten. Die Angeklagte zuckt hierbei leicht zuſammen. Bei der Aus⸗ loſung der Geſchworenen machen Staatsanwalt und Vertei⸗ diger von ihrem Ablehnungsrecht ſoweit Gebrauch als zuläſſig. Als Sachverſtändige ſind der Münchener Gerichtsarzt Dr. Hans von Gudden, der Sohn des mit König Ludwig II. im Starnberger See ertrunkenen Dr. von Gudden und der Irrenarzt Dr. von Rat⸗Nürnberg erſchienen. Einigen der heute geladenen Zeugen winkt die Angeklagte bei dem nun folgenden Zeugenaufruf freundlich lächelnd zu. Die Vernehmung der Angeklagten. Präſ.: Sie ſind am 28. Auguſt 1858 zu Frankfurt a. M. ge⸗ boren und katholiſch. Ihr Vater war öſterreichiſcher Major, Ihre Mutter Freifrau. Sie wohnten zutzt in Nürnberg Unter Pirkhainerſtr. und waren früher in Karlsruhe mit dem Verleger 5Dillinger verheiratet; dieſe Ehe iſt geſchieden worden, der Mann war der ſchuldige Teil. Im Jahre 1899 haben Sie den Dr. Her⸗ berich geheiratet. Aus erſter Ehe haben Sie zwei, aus zweiter Ehe drei Kinder. Iſt das richtig?— Die Angeklagte nickt.— Es wird darauf der Eröffnungsbeſchluß verleſen, der auf Totſchlag lautet. Sie ſoll drei Schüſſe auf ihren Mann abgefeuert haben, von denen einer das Herz traf und zum Tode führte.— Der Staatsanwalt beantragt für die Dauer der Vernehmung der Angeklagten den —. Ausſchluß der Oeffentlichkeit, da in ihr auf das ſexuelle Leben der Angeklagten eingegangen werden ſoll. Die Verteidiger und die Angeklagte ſchließen ſich dem an.— Der Gerichtshof beſchließt darauf, die Oeffentlichkeit agauszuſchließen, die Preſſe aber zuzulaſſen. Der Vor⸗ ſitzende ermahnt darauf die anweſenden Vertreter der Preſſe nach Mäglichkeit die ſexuellen Dinge, welche zur Sprache kommen werden, in ihren Berichten dezent zu behandeln, nicht etwa wegen der geſellſchaftlichen Stellung der Frau Angeklagten, ſondern mit Rückſicht auf die Tatſache, daß der Getötete, Profeſſor Dr. Her⸗ berich, Jahre hindurch Leiter der hieſigen Mädchenſchule geweſen ſei und die Lektüre der Verhandlungsberichte ohnehin peinlich für manche Kreiſe ſein werde. Es wird darauf in die weitere Ver⸗ nehmung der Angeklagten eingetreten. Sie erwidert auf die Frage, wie die ſchreckliche Tat vor ſich gegangen ſei, ſie wiſſe überhaupt bon den Einzelheiten nichts mehr, ſondern was ſie darüber an⸗ zugeben vermöge, habe ſie ſich lediglich aus dem Inhalt der An⸗ klageſchrift aus ihrem Gedächtnis rekonſtruiert. Sie könne nur ſagen, daß die Tat der Ausfluß einer ungeheuren Erregung ge⸗ weſen ſei, die ſie angeſichts der Tatſache beherrſcht habe, daß Prof. Dr. Herberich ihr das Leben verbittert hätte. Die Vernehmung der Angeklagten zieht ſich ſehr in die Länge, weil ſie auf die Fragen des Vorſttzenden nur zögernd antwortet. Sie bleibt dabei, daß ſie ſich an nichts erinnere.— Vorſ.: Wann heirateten Sie das erſte MWal?— Angekl.(nach einer Pauſe): Im Fahre 1880.— Vorſ.: Waren Sie früher krank?— Angekl.: r ˙mmA ̃:: ĩᷣͤ ß ̃ĩ.«§—'iꝗßQĩ bis 1788), Sonate für Flöte und Claveein von Marcello(1686 bis 1789]. Suite-dur von Joh. Seb. Bach(1735—1782) und Duderture Le Devin du Village von Rouſſeau(1759) zum Vor⸗ trag bringen. Vormerkungen auf Plätze bei Heckel. Zum Seidelberger Profeſſorenſtreit. In der Streitſache zwiſchen den Univerſitätslehrern Dr. Ruge und Profeſſor Weber, die, wie bekannt, wegen einer Aeußerung des erſteren über die moderne Frauenbewegung entſtanden iſt und beinahe zu einem Duell geführt, Dr, Ruge jetzt eine öffentliche Erklärung, in der er mitteilt, leidigungen enthalten habe, weshalb von ihnt der Verſuch gemacht wor⸗ der ſei, Prof. Weber durch ein Mitglied der philoſophiſchen Fakultät zu einer Entſchuldigung zu veraulaſſen.„Mein Verſuch, fährt Dr. Ange fort, derart auf gütlichem, geräuſchloſem Wege die Sache beizu⸗ legen, ſcheiterte vollkommen, da Herr Weber ſich unter keinen Um⸗ länden zu einer Zurücknahme bereit erklärte, im Gegenteil mir das Auſinnen übermitteln ließ, ich ſolle in der Oeffentlichkeit erklären, durch den Gang der Debatte(Frau Webors aggreſſive Briefe) eines BZeſſeren belehrt zu ſein und meine Beurteilung der Frauenbewgung 95 dem Ausdruck des Bedauerns zurückzunehmen. Aber ſelbſt für dieſen Aöbitte hatte Herr Weber ſich ſelbſt jegliche Erklärung vorbehalten. Es iſ ſelbſtverſtändlich, daß von einer derartigen Erklärung meſnerſeits klöſt in Rückſicht auf eventuelle ſoziale Unbeguemlichkeiten für mich keine Rede ſein konnte. Ich hätte im Gegenteil erklären müſſen, daß mich der Gang der Debatte, private Zuſchriſten und vornehmlich die Art der Beurteilung in den Frauenzeitſchriften in meiner Ueber⸗ Leugung mehr, als ich erwarten konnte, beſtärkt habe. Ich erklärte zwar ſeinerzeit öffentlich, obwohl dies ſchon deutlich genug aus meinem Eingeſandt hervorging, daß ich mich keineswegs auf Heidelberger Ver⸗ hältniſſe bezogen; mir iſt es aber völlig gleichgiltig, ob ſich irgend emand durch die oöjektive Kritik einer Sache gekränkt füblt. Ich gehöre 8 noch nicht zu denen, welche aus perſönlichen Rückſichten 9 5 dtuck gemacht, daß man eine Zeit lang glaubte, das ſchwebende⸗ daß das von Prof. Weber an ihn gerichteke Schreiben die gröbſten Be⸗ Fall der öffentlichen, kniefälligen, reumütigen, ſüßlich ergebenen Urteile bedauern.“ De. Ruge ſchließt, daß, da die Verſuche 3. Seite. In den Enkwicklungsjahren litt ich an Nerbenfieber.— Vorf.: Hatten Sie als Frau Krankheiten durchzumachen 2— Angekl.: Ich litt einmal an Nierenentzündung und hatte öfter Kopfweh.— Vorſ.: Ihre erſte Ehe mit dem Druckereibeſitzer Dillinger war nicht glücklich?— Angekl.: Nein, mein Mann war brutal, er heiratete mich nur, um ſeinen Sozius abzulöſen.— Vorſ.: Er hielt Ihnen auch die eheliche Treue nicht?— Angekl.: Nein, er reiſte wochenlang mit Frauenzimmern, die meinen Namen führten, herum.— Vorſ.: Sie ſollen nun einmal auf Ihren Mann geſchoſſen haben und mit einem Tranchiermeſſen auf ihn losgegangen ſein?— Angekl.: Das weiß ich nicht mehr.— Vorf.: Sie ſollen auch verſucht haben, ſich die Pulsadern zu öffnen.— Angekl.: Ich weiß nur, daß ich Narben habe, das muß der Arzt genauer wiſſen.— Vorſ.: Der betreffende Arzt erinnert ſich nicht mehr daran.— Angekl.(erregt): Alle Zeugen, die mich entlaſten ſollen, kommen nicht und wiſſen nichts. — Vorſ.: Wie lange waren Sie nach Ihrer Scheidung bei der Mutter.— Angekl.: 1½ Jahre.— Vorſ.: Und dann?— Angekl.: Ich war dann in Paſſau.— Vorf.: Ihr Mann entzog ſich ſeinen Unterhaltspflichten.— Angekl.: Er zahlte nie einen Pfennig frei⸗ willig.— Der Vorſitzende ſtellt dann feſt, daß Dillinger bei der Scheidung zur Zahlung von 25 000 M. verurteilt wurde.— Vorſ. (Gur Angekl.): Dieſe Prozeſſe regten Sie ſehr auf?— Angekl.: Ja.— Vorſ.: Sie ſollen nun in Paſſau Schießverſuche unter⸗ nommen haben?— Angekl.: Herr Vorſitzender, nennen Sie einen Schuß ſchon eine Uebung?— Vorſ.: Es ſind Zeugen dafür da.— Angekl.: Dann ſollen ſie ſchwören.— Vorſ.: In Paſſau hatten Sie einen Zimmerherrn bei ſich wohnen, einen Klavierſpieler namens Stadelmann, mit dem traten Sie in intimen Verkehr. Er ſoll ſich durch ſein Klavierſpiel bei Ihnen eingeſchmeichelt haben.— Die Angeklagte ſchweigt.— Vorſ.: Dachten Sie nicht, Stadelmann werde Sie heiraten?— Angekl.: Das weiß ich nicht.— Vorſ.: Sie lernten auch Ihren zweiten Mann durch Stadelmann kennen und haben auch mit dieſem ſchon vor der Ehe intim verkehrt?— An⸗ gekl.: Jawohl.— Vorſ.: War es eine Liebesheirat? Angekl.: Jawohl.— Vorſ.: War die Ehe glücklich?— Angekl.: Von meiner Seite ja.— Vorſ.: Was hatten Sie an Ihrem Mann zu tadeln?— Angekl.: Er teilte ſeine geiſtigen Intereſſen nicht mit mir.— Vorſ.: Sie ſprachen einmal von den ſchwarzen Tagen Ihres Mannes. War denn mit ihm kein Familienleben möglich? — Angekl.: Wir hatten oft ſolche ſchwarzen Tage.— Vorſ.: Gab es in München zwiſchen Ihnen und Ihrem Mann oft Szenen? — Angekl.: Ja, mein Mann hatte in München nur 3200 M. Ge⸗ halt, die Wohnung koſtete aber allein 1100 M.— Vorf.: Sie ſollen öfter von Ihrem Manne geſchlagen worden ſein?— Angekl.: Dafür ſind ja Zeugen da.— Vorſ.: Iſt es richtig, daß Ihr Mann einmal die Türfüllung einſchlug, nachdem Sie in das betreffende Zimmer geflüchtet waren?— Der Verteidiger weiſt darauf hin, daß die Angeklagte 12 Tage lang die Spuren von den damaligen Mißhandlungen aufwies.— Die Angeklagte lehnt, den Kopf ſchüt⸗ telnd, eine Ausſage hierüber ab.— Vorſ.: Sind Sie leidend, wünſchen Sie eine Pauſe?— Angekl.: Nein.— Vorſ.: Sie ſollen nun aber in Ihren Worten auch gerade nicht fein geweſen ſein, Sie ſollen Ihren Mann Bauernlackel, Hund und Baſtard genannt haben?— Angekl.: Das beſtreite ich.— Vorſ.: Sie be⸗ haupten, Ihr Mann machte nach der Ueberſiedelung bon München nach Nürnberg hier in Nürnberg zu viel Anſprüche an das Leben, beſaß aber nicht die nötigen Mittel. Hatte Ihr Mann denn Lieb⸗ habereien?— Angekl.: Er reiſte viel im Ausland.— Vorf.: Nahm er Sie dabei mit?— Angekl.: Nur einmal nach Paris und die Bretagne.— Vorſ.: Wie ſtand Ihr Mann zu den Kindern?— An⸗ gekl.: Zu der einen Tochter ſagte er einmal, ſie ſei ebenſo ver⸗ rückt wie ich. Die weiteren Erörterungen beziehen ſich auf die ſexuelle Seite der Ehe der Angeklagten. Sie behauptet, daß ihr Mann auf Reiſen auch mit anderen Frauen verkehrt habe.— Ein Sachver⸗ ſtändiger: Haber Sie Beweiſe dafür?— Angekl.: Wer wird mir die bringen, meine Lebenserfahrungen berechtigen mich zu der Behauptung.— Sachverſt.: Sind Sie linkshändig?— Angekl.: Nein.— Vorſ.: Sie haben ſich lebhaft für die Frauenfrage inter⸗ eſſiert, war das Ihrem Mann ſympathiſch?— Angekl.: Deswegen entſtanden zwiſchen uns keine Zerwürfniſſe.— Vorf.: Sie haben in Verſammlungen manchmal auch das Wort ergriffen.— Angekl.: Ja, mein Mann lachte darüber, er behandelte mich überhaupt ſeit der Eheſchließung ſehr von oben herab.— Vorſ.: Weshalb ſind Sie aus dem Frauenſtimmverein ausgetreten?— Angekl.: Meine Ge⸗ ſundheit und meine geiſtigen Kräfte ließen nach.— Vorf.: Als Sie einmal in einer Verſammlung auf die Proſtitution zu ſprechen kamen, ſollen Sie geweint haben, iſt das richtig?— Die Angeklagte ſchweigt.— Vorſ.: War Ihr verſtorbener Gatte SS——————————BB—BBBBBBB—————————BBZ——————— geſcheitert ſeien, Prof. Weber zu einer privaten Zurücknahme ſeiner Beleidigungen zu bringen, der Richter über die Angelegenheit zu entſcheiden haben werde. Eine patriotiſche Sliftung in Heidelberg. Anläßlich des 40. Gedenklages der Reichsgründung hat der Leiter der Orthopädiſchen Anſtalt Prof. Dr. Oskar Vulpius dem Oberbürgermeiſter 10 000 Mark zur Hebung der patriotiſchen Geſinnung der Jugend zur Verfügung geſtellt. Der Ertrag dieſer Vulpius⸗Stiftung ſoll zu einer alljährlichen Reiſe der Knabenoberklaſſe der Volksſchulen nach dem Niederwalddenkmal Verwendung finden. Wanderausſtellungen gegen die Schundliteratur. Der badiſche Pfarrberein hat beſchloſſen, im Kampfe gegen den Schund ebenfalls auf den Plan zu lreten und im laufenden Jahre Wan⸗ derbilderausſtellungen in den Gemeinden, die dafür Intereſſe bekunden, zu veranſtalten, da als beſtes Kampfmittel ſich der Erſatz des Guten an Stelle des Böſen erwieſen hat. Einige leiſtungsfähige Verlage haben ſich bereit erklärt, für die Ausſtel⸗ lung Bilder zur Verfügung zu ſtellen. Studentenſtreik in Hannover. Aus Hannover wird uns tele⸗ graphiſch berichtet: Wegen Ablehnung des Geſuches des Lehrkör⸗ pers der hieſigen Tierärztlichen Hochſchule um Einführung eines Reklorates Afiſtatt des bisherigen Direktorats durch den Landwirt⸗ ſchaftsminiſter, beſchloß die Studentenſchaft geſtern, den Beſuch ſämtlicher Vorleſungen und Uebungen von heute ab als Proteſt gegen den Beſcheid einzuſtellen. Dr. Haus Loewenfeld⸗Leipzig als Nachfolger Bachurs in Hamburg. Wie uns unſer Hamburger Mitarbeiter telegraphiſch berichtel, wählte die Stadttheatergeſellſchaft geſtern abend den bis⸗ herigen Oberregiſſeur der Leipziger Oper Dr. Haus Loe⸗ wenfeld zum Nachfolger Bachurs als Direktor des Hamburger Stadttheaters. 8 2 5 5 4 Loewenfeld nahm die Wahl an. 8 eiferſüchtig?— Angekl.: Aufmeinen Sohn aus erſter Ehe.— Sachverſt. Dr. Mainzer: War Ihr Mann nicht auch auf Ihre Tochter Giſela eiferſüchtig, Sie ſollen das einmal behauptet haben.— Angekl.: Das iſt ja zum Lachen. Er konnte Giſela nicht ausſtehen.— Staatsanwalt: Sie ſollen ſich viel mit Pſychiatrie beſchäftigt haben.— Angekl.: Wenn ich in einen Erregungszuſtand geriet, dann war ich nicht Herr über mich, weiter habe ich mich mit der Sache nicht beſchäftigt.— Staatsanw.: Sie haben ſich nicht mit pſychiatriſchen Dingen direkt beſchäftigt?— Angekl.: Nein. Ich leſe in den Zeitungen darüber, und wenn ich ein Junge ge⸗ weſen wäre, hätte ich Medizin ſtudiert. Staatsanw.:: Wir werden Zeugen hören, die anderes bekunden.— Angekl.: Gott ſchütze mich vor meinen Freunden, vor meinen Feinden will ich mich ſchon ſelben ſchützen.— Vorſ.: Sie haben jedenfalls viel ge leſen?— Angekl.: Ja, philoſophiſche Sachen, Schopenhauer und 15 Nietzſche.— Vert.: Es fand ſich in Ihrer Bibliothek ein Buch voen Carpenter mit dem Titel„Wenn die Menſchen reif zur Liebe werden“. Eine Stelle des Buches kehrt in einem Vortrage der Angeklagten wieder.— Die Angeklagte berichtigt unter der Heiter⸗ keit der Zuhörer die Ausſprache des Namens Carpenter durch den Verteidiger. Die betreffende Stelle des Buches wird verleſen. Es heißt da, daß die Ehemänner häufig eine himmliſche Gleichgültig⸗ keit zur Schau tragen.— Sachverſt.: Die Angeklagte behauptet, ihr Sohn Leo wäre feminin.— Angekl.: Wäre er männlicher, ſo ſäße ich nicht hier, dann hätte er in den Kampf eingegriffen.— Sachverſt. v. Gudden: Ja, das nennen wir Aerzte aber nicht feminin.— Vorſ.: Wie fühlten Sie ſich in der Irrenanſtalt, in der Sie zur Beobachtung waren?— Angekl.: Ganz wohl.— Vorſ.: Sie haben auf den Direktor ein Gedicht verfaßt. 8 8 — Angekl.(lächelnd): Ja, ich kenne aber nicht mehr den Wortl nur den Sinn.— Das Gedicht wird verleſen. Die Angeklagte ſpricht darin von den dunklen Augen des Arztes.— A gekl.: Ich kann das nicht leugnen, aber der Herr Doktor kan nichts dafür.— Vorſ.: Das iſt richtig. Sie ſollen nun einma einen Selbſtmordverſuch in der Unterſuchungshaft gemacht haben? — Angekl.: Ja, und wenn man mich hier verurteilt, nehm e ich mir auch das Leben. Der Vorſitzende und der Staatsanwalt bemühen ſich dann ver geblich aus der Angeklagten herauszubekommen, weshalb ſich ihr, Ehe ſchließlich ſo unharmoniſch geſtaltete. Die Angeklagte be⸗ hauptet, daß ihr Mann ſie geiſtig vernachläſſigte, gibt aber dann ſelber einen Teil der Schuld zu kragen. Die Wirtſchaft habe ſie abe nicht vernachläſſigt. So habe ſie z. B. immer ſelbſt ihr Fleiſch e gekauft. Welche Frau von den Herren hier im Saale kann da ſich behaupten!(Heiterkeit im Zuſchauerraum.] Staatsauwalt werden Zeugen kommen, die bekunden, daß Sie Ihren Mann i ſellſchaft ſchwer beleidigt haben, während er ganz ruhig blieb. Angekl. Dann ſagen Ste den Leuten, daß ſie einen Meineid ſchwören. Damit iſt die Vernehmung der Angeklagten beendet und es wird in die Zeugenvernehmung 5 eingetreten. Dabei wird die Oeffentlichkeit wieder hergeſtellt. Der Verteidiger lehnt zunächſt den mediziniſchen Sachverſtändigen Dr. vom Rat als befangen ab. Er verkenne nicht die wiſſenſchaftliche B deutung des Herrn, aber Frau Dr. Herberich klage gegen den Nür berger Magiſtrat auf Peuſion und Dr. vom Rat ſei Angeſtellter eines ſtädtiſchen Krankenhauſes und als ſolcher befangen. Die An⸗ geklagte erklärt hierzu, ſie halte Herrn vom Rat für viel zu anſtändig um ihn für befangen zu erklären.— Der Gerichtshof beſchließt nach kurzer Beratung das Ablehnungsgeſuch des Verteidigers abzulehnen. 34 00 wird unter großer Bewegung der Prozeßbeteiligten de jährige e Sohn der Angeklagten aus erſter Ehe, der Student Leo Dillinger als nommen, der ſich zur Ausſage bereit erklärt.— Vorſ.: Was am Morgen des 27. April? Zeuge: Wir machten einen Spazier Vorſ.: Gab ers unterwegs ſchon Szenen? Zeuge: Nein war wortkarg. Vorſ.: Fiel Ihnen ſonſt nichts auf? Zeu ſich etwas abſeits, aber das mochte Zufall ſein. Vorf.: Wie mittags? Zeuge: Ich wurde in den Keller nach Wein geſchickt ich wieder heraufkam begegnete ich meiner Schweſter Amelie, ſagte, die Eltern ſtreiten ſich. Ich ging nach oben. Als ich die 5 heraufſtieg, hörte ich einen ſchweren Fall und Wehrufe, anſcheine von meiner Mutter. Ich öffnetie die Tür und ſah, wie ſich mei Mutter vom Boden erhob. Vorf.: Das Haar hing ihr herun Zeuge: Ja, meine Mutter war ſehr aufgeregt, mein Vater ſtan geballten Fäuſten da und die Mutter ſagte, er habe ſie geſchlagen zog ſie in das Schlafzimmer und ſchloß die Tür ab. Vorſ.: Schi Ihr Vater? Genieren Sie ſich nur nicht, wir haben ſchon e denes darüber gehört, daß es Streitigkeiten zwiſchen Ihren C gab. Ich glaube, er äußerte: gemeines Weib! Der Zeuge bekundet weiter, die Mutter habe ſich auf das Bett geworfen, ſie zeigt ſehr erregt und ſchien einen Weinkrampf zu haben. Auch 15 ſie wolle ſich vergiften. Vorſ.: Wie war es mit dem Teſtament? Zeuge: Während ſie noch ſo erregt war, ſchrieb ſie ihr Teſtament nieder. Das Teſtament gelangt zur Verleſung. Die Angeklagte enterbt darin ihren Gatten und ihre Tochter Amelie zu Gunſten ihres Sohnes Leo, des Zeugen. Der Zeuge erklärt, daß er das Teſtame auf die Dresduer Bank tragen ſollte. Inbezug auf den Vorfa bei welchem Dr. Herberich getttet wurde, gibt der Zeuge an, daß zunächſt einen Schuß gehört und ſodann im Stiegenhauſe die erreg Stimmen ſeiner Eltern vernommen habe. Er iſt daun hin gekommen, als die Tat ſchon geſchehen war. 5 Es tritt eine Pauſe bis 4 Uhr ein. Nach der Pauſe wird der Zeuge Leo Dillinger weiter nommen.— Der Vorſitzende fragt: Hat Ihre Mutler über d mit Ihnen geſprochen. Zeuge: Nein. Vorſ.: Wie groß n Erregungszuſtand, ſie hat doch mit feſter Hand ihr Teſtament und über ihren Schmuck verfügt, alſo hat ſie doch überlegt g Zeuge: Ich glaube, daß ſie in einem großen Erregungszuſt Vorf.: Sie waren in Paſſau auf der Schule, wie war es dort Es gab auch dort Szenen, die Prozeſſe regten ſie ſehr a Litten Sie auch darunter? Zeuge: Ja. Vorſ.: Wurden Si der Mutter geſchlagen? Zeuge: Ja, ſie drohte mir ſogar ein werde mich erſchießen, weil ich in der Schule ſitzen geblteb⸗ Vorſ.: Wie war es in der zweiten Ehe Ihrer Mutter? e herrſchte wohl nicht die rechte Harmonie, Ich glaube allerdings erſten Jahre waren glücklich. Vorſ.: Wer trug die Schuld a ſpäteren Zerwürfniſſen? Zeuge: Die lag wohl auf beiden Se Vorſ.: Welche Schuld hatte Ihr Vater? Zeuge: Er war ein und konnte keinen Widerſpruch vertragen, er war wohl auch ſehr n. vös und abgearbeitet. Vorſ.: Die Mutter war wohl auch leicht err⸗ bar? Zeuge: Ja. Vorſ.: Wie ſtanden Sie mit dem Stiefvater? Ze Zunächſt gut, ſpäter war er ſehr verſchlagen, Vorſ.: Es g. auch Ihrelwegen Streit, Sie verbrauchten als Student vie Zeuge: Ja. Vorf.: Es ſoll auch mit der Tochter Giſela eium paſſtert ſein. Zeuge: Ja. Der Vater ſchlug auf die Giſela. Iſt es richtig, daß er einmal die Türfüllung einſchlug? Früher Sie ſogar mit einem Beil? Zeuge: Das weiß ich nicht aus eige Anſchauung. Vorſ.: Sind Sie einmal Zeuge von Mißhandlun gegen Ihre Mutter geweſen? Zeuge: Ich erinnere mich nicht. Die Mutter glaubte wohl, der Vater werde verhetzt? Zeuge: Ja ſprach öfter von ſeinen Freunden, die ihn verhetzten. Bo Ihre Mutter öfter an Weinkrämpfen, wie am Tage der Tat? Ja. Staatsanwalt: Schlug Ihr Vater die Türfüllung nur Beſorgnis, Ihre Mutter könnte Selbſtmord verüben, oder ein Roheitsakt? Zeuge: Das weiß ich nicht, ich habe das nich ſehen. Staatsanwalt: Ihre Mutter hat geäußert, ſie glauble, Mann wolle ſie los werden, die Ehe muß alſo doch ſehr zerri weſen ſein, wiſſen Sie etwas darüber? Verſchiedene Perſonen f auch, Ihre Mutter ſei in den Wirtſchaftsnerhältniſſen nachläß weſen?(Die Angeklagte lacht hierbei.] Zeuge: Das war Fall. Daß die Ehe ſchlecht war, das lag an den Charaktere Eindruck, daß die Haushaltung ſchlecht geführt wurde, hatte Vort.: Hat Ihr Vater Sie einmal mißhandelt, es ſoll noch Jahren vorgekommen ſein? Der Zenge gibt dies zu, weiß Grund nicht mehr. Vert.: Wie faßten Sie das Teſtament auf? Es war uulogiſck ich wurde darin als mein elgen zeichnet. Sachverſtändiger v. Gudden: Trauk Ihre Mutter öfter ſtarke ſpaniſche wie am Tage der Tat? Zeuge: Ja. Zog die Mutter die Kinder der erſten err 9 vurden. alle gleich behaudelt. Sachverſtändiger Dr. Mainzer: Ver⸗ Achte Ihre Mutter immer wieder Annäherungen an ihren Mann? Zeuget Jawohl, aber der Vater war immer gleich abweiſend und kalt. Vorſ.(zur Augeklagten): Soll Ihr Sohn vereidigt werden? An⸗ geklagte(mit lauter Stimme]: Jawohl.— Der Verteidiger btttet ebenfalls um die Vereidigung, der Staatsauwalt bittet aber davon Abſtand zu nehmen, da es ſich um Mutter und Sohn handele.— Der Gerichtshof beſchließt, den Zeugen nicht zu vereidigen. Nächſter Zeuge iſt der Freiherr v. Nordegg auf Rabeuau. Vorxf.: Sie ſind mit der Angetlagten weitläufig verwandt? Zeuge: Ja. Vorſ.: In Ihrer Familie ſollen viel Verwandtenheiraten ſtatt⸗ gefunden haben und ſie ſoll auch abnorme Perſonen aufweiſen. Der Zeuge zögert. Angekla Na bitte, bitte. Vorſ.: War Ihr Vater nor⸗ mal? Zeuge: Mein Vater iſt tot, er warx aber ſtets normal. Ihr Vater ſoll ſein Vermögen verloren haben? der Börſe. Das von dem Vater verlorene Vermögen belief ſich auf 700 000% Schließlich gibt der Zeuge noch zu, daß in ſeiner Familie geiſtige Erkrankungen vorgekommen ſeien. 5 Die Schweſter der Augeklagten, Fräulein Erneſtina Berna beſtätigt, daß die Augeklagte von früher Jugend an ſehr aufgeregt war. Vorf.: Haben Sie Mißhandlungen durch Profeſſor Herberich beobachtet? Zeugin: Es wurde davon er⸗ gühlt. Vorſ.: Eine Schweſter von Ihnen ſoll ſich in einer Irren⸗ anſtalt befinden? Zeugin: Jawohl, in Marburg. Vorſ.: Bei den Rabenaus ſollen viel Verwandtſchaftsheiraten vorgekommen ſein? Zeugin: Ja. Während der Vernehmung dieſer Zeugin fmuß die neben der Angeklagten ſitzende Pflegerin dieſer wiederholt ihre Unterſtützung leihen. Vorſ.: Wiſſen Sie, daß Herberich die Kinder aus erſter Ehe ſchlug? Zeugin: Die Kinder waren doch exwachſen. Er ſchlug allerdings einmal die 19jährige Giſela und zog ſie an den Haaren. Staatsanwalt: Was war der Grund? eine ſchnoddrige Bemerkung über die Mutter. Zeuge Kaufmann Eibel aus Paſſan war der Hauswirt der An⸗ Vorſ.: Zeuge: Jawohl, an geklagten. Er kann weſentliches über die Schießverſuche nicht be⸗ kunden. Vorſ.: Haben Sie an der Zurechnungsfähigkeit der An⸗ geklagten gezweifelt? Zeuge: Die Angeklagte war aufgeregt, aber Uicht unzurechnungsfähig. Vorſ.: Es hieß aber doch von ihr, wie man in Bayern ſagt, ſie ſpiunt. Zeuge: Allerdings. Vert.: Die An⸗ geklagte hieß in Paſſau: die ſpinnende Dillinger. Zeugin Frau Amtsrichter Fanuuy Meier keunnt die Augeklagte ebenfalls aus Paſſau und war mit ihr oft zuſammen. Die Zeugin hat die Augeklagte ſtets für normal gehalten, weun ſie auch etwas auf⸗ geregt war. Vorſ.: Sie hatte auch einen Zimmerherrn, wiſſen Sie etwas über die Verhältniſſe zu dieſem? Zeugin: Nein. Vorf.: Wiſſen Sie etwas von den Mißhandlungen? Zeugin: Es ging das Gerede. Vorſ.: Der älteſte Sohn Georg ſoll einmal ſo ſchwer miß⸗ haudelt worden ſein, daß er vom Dach herunterſpringen wollte. Zeugin: Auch das verlautete im Hauſe. Die Angellagte meint Hierzu, der Junge ſei einmal auf die Galerie des Hauſes geklettert und daher ſei das Gerſücht entſtandeu. Es folgt die Verleſung einiger Protokolle über kommiſſariſche Vernehmungen. Ein Zeuge Schumann bezeichnet den erſten Ehe⸗ maun als taktvoll, während die Angeklagte überſpannt ſei. Aehnlich äußert ſich ein Vetter des Verlegers Dillinger.— Die Angeklagte be⸗ merkt hierzu, daß damals ihr Mann mit einem anderen Frauen⸗ zimmer umherreiſte. Der Verteidiger ſtellt feſt, daß ſchon 1893 ein Redakteur Lippe in Karlsruhe ſagte, die Angeklagte ſei verrückt.— Staatsanwalt: Dieſer Redakteur iſt inzwiſchen ſelbſt einmal in einer Anſtalt geweſen. Unter großer Bewegung wird der Paſſauer Freund der Angeklagteu, der Realſchullehrer Adolf Stadelmann aus Charksttenburg aufgerufen. Während ſeiner Vernehmung wird wieder die Oeffent⸗ lichkeit ausgeſchloſſen. Der Zeuge verbeugt ſich vor der Angeklagten, die ihn lächelnd begrüßt. Er ſchildert die Angeklagte als durchaus normal. Sie habe viel Verſtändnis für ſeine Pſyche bewieſen. Der Zeuge, der zurzeit des Verhältniſſes mit der Augeklagten 26 Jahre alt war, ſchildert danun die Einzelheiten dieſes Verhältniſſes. Da der Borſitzende die Unterbrechungen des Zeugen durch die Augeklagte tadelt, erklärt dieſe mit lauter Stimme: Ich ſchweige, Herr Ober⸗ landesgerichtsrat! Mach 7 Uhr abends wurde die Verhandlung auf morgen früh 729 Uhr vertagt. —— lus Stadt und Land. * Maunheim, 19. Januar 1911. * Stadtpexordueter Joh. Ochßner F. Im 49. Lebensjahre iſt üte früh nach längerem ſchweren Leiden Herr Stabtverordneker Joh. Ochßner verſchieden. Verblichene, ein treuer, über⸗ zeugter Anhänger der Nationalliberalen Partei, wurde vor fünf Jahren in ſeiner Eigenſchaft als Vorſitzender des Liberalen Ar⸗ heitervereins in den Bürgerausſchuß gewählt, zu deſſen pflicht⸗ eifrigſten Mitgliedern er zählte. Als Vorſitzender des Liberalen Arbeiterbereins iſt der Verſtorbene, der bei der Firma Heinrich Lanz als Wagner beſchäftigt war, ebenfalls mit Entſchiedenheit und Konſequenz für die liberalen Ideen eingetreten, ohne ſich dabei durch die heftigen Angriffe von links irre machen zu laſſen. Der Verblichene hinterläßt eine Witwe mit vier unmündigen Kindern. Von allen Parteifreunden, namentlich von denjenigen, die Ochßners Wirken für die Partei von der Nähe zu beobachten Ge⸗ legenheit hatten, wird ſein früher Heimgang aufrichtig bedauert werden. Winterſport in Heidelberg. Dem Verkehrsverein Mannheim ing heute aus Heidelberg die Nachricht zu, daß ſich die Rodel⸗ bahn am Königſtuhl im beſten Zuſtande befindet und weiterhin befahrbar iſt. WVWWDie Bekämpfung der Schnakenplage ſoll jetzt ſyſtematiſch be⸗ krieben werden. Das Bürgermeiſteramt erläßt in unſerer heutigen Abendnummer eine Bekanntmachung, in der die Mittel angegeben mwerden, wie dem läſtigen Schnakenvieh am beſten der Garaus ge⸗ macht werden kann. Wir verweiſen ſpeziell die Hauseigentümer agauf die Bekanntmachung. Der Der Von Tag zu Tag. Beim Eislaufen verunglückt. Saar⸗ bpücken. Am Dienstag abend brachen ein junger Mann und eine junge Dame beim Schlittſchuhlaufen im Deutſch⸗ mithlenſee ein. Die Dame wurde von einem Unteroffizier des 70. Infanterie⸗Regiments gerettet. Die Leiche des jungen Mannes, des 28jährigen Schloſſers Otto Paul, wurde geſtern nachmittag geborgen. — Erſchoſſen. Straßburg i. Elſ., 18. Jau. Heute Vor⸗ ittag erſchoß ſich auf den Schießſtünden der Hauptmann Fingerhut von ſer 8. Batterie des 10. Fußartillerieregiments. Der Hauptmann war enbachtet worden, wie er mit der Piſtole ſpielte, wobei auſcheinend die Waffe nuperſehens losgegangen iſt. Zufſammenſtoß zwiſchen Wilddieben und För⸗ ſte n. Köhn, 10. Jan. Bei Köln kam es in den letzten Tagen wtederholt zu Zuſammenſtößen zwiſchen Wilddfeben und Förſtern. In einem Falle wurden von mehreren Wilddieben Schüſſe auf einen För⸗ ter abgegeben, worauf dieſer ſich zur Wehr ſetzte und einen Wilddieb chwer verwundete, In einem auderen Falle wurde ein berüchtigter Wilddieb von einem Förſter nachts erſchoſſen. Berhaftung eines Falſchmunzors. Köln, 19. Im Kölner Schwurgerichtsſaal wurde geſtern mittag ein lang geſuchter Berbrecher verhaſtet, als er als Zeuge auftrat. In ſeinem Beſitz wurde eine Menge falſcher Hundert⸗ und Tanſendmarkſcheine aufgefunden. Er vertrieb ſolche Scheine als Mitglied einer Falſchmünzerbande in den größeren Städten Weſt⸗ und Norddeutſchlands. Raubaufall im Grunewald. Berlin. Inm Grunewald wurde geſtern auf einen ſich beſuchsweiſe in Berlin aufhaltenden jungen Kaufmaunn namens Schwenke Zeugin: Sie machte Waſſer blieb. ein Mordanſchlag verübt. Zwei in kniender Stellung ſich befindliche Leute gaben, als er ſich ihnen näherte, Schüſſe auf ihn ab, durch die er an der Stirn und unterhalb des Herzens getroffen wurde. Bewußtlos blieb er längere Zeit liegen. Als er erwachte, entdeckte er, daß er völlig aus⸗ geraubt war. Letzte Nachrichten und Telegramme. Die Promotion Kaiſer Wilhelms. * Wien, 19. Jan. Die Blätter melden aus Prag: Es ſteht feſt, daß die Promotion Kaiſer Wilhelms nach Prager Ritus im Thronſaale des Schloſſes zu Berlin vollzogen wird. Zu dem feierlichen Akt begeben ſich der Rektor der deutſchen Univerſität, Profeſſor Grünert, der Dekan der mediziniſchen Fakultät, Hofrat Jakſch und Profeſſor Hering, der den Antrag auf Ernennung des Kaiſers zum Ehrendoktor ſtellte und als Promotor fungieren wird, Mitte Februar nach Berlin. Die Einwilligung des Kaiſers iſt bereits erfolgt. Erklärung des portugieſiſchen Miniſters des Aeußern. * Paris, 19. Jan. Dexr portugieſiſche Miniſter des Aeußern erklärte dem Berichterſtatter eines Pariſer Blattes, die gegenwärtigen freundlichen Verhandlungen mit Frankreich, die zunächſt zu einem handelspolitiſchen Ab⸗ kommen führen dürften ſowie die gleichfalls ihrem Abſchluß nahen Verhandlungen mit Italien würden der Welt zeigen, daß alle gegen das portugieſiſche Volk ausgeſtreuten Ver⸗ leumdungen, insbeſondere in betreff der ihm zugeſchriebenen Fremdenfeindlichen Geſinnung vollſtändig unbegründet ſeien. Berliner Drahtbericht. (Boyn unſerem Berliner Bureau.] Berlin, 19. Jan. Der Miniſter für Landwirtſchaft hat für die Wahlperipde 1911/13 den Gärtnereibeſitzer Jungelauſen in Frankfurt a. O. zum Mitgliede des Landesökonomiekollegiums ernannt. Hiermit erlangt zum erſten Male der preußiſche Gartenbau eine Ver⸗ tretung in dieſem Kollegium. Die Streiklage im Lütticher Kohlenrevier Berlin, 19. Jan. Aus Brüſſel wird berichtet: Ein neuer Zwiſt iſt in den Bezirken von Lüttich ausgebrochen, der die Lage, die man am geſtrigen Vormittag geklärt glaubt, ganz außer⸗ ordentlich verſchärfte. Geſtern nachmittag erſchienen gegen 3000 ſtreikende Bergleute aus der Umgebung Lüttichs vor dem Volks⸗ hauſe in Lüttich und erklärten, daß ſie die Abſtimmung der Strei⸗ renden, die vorgeſtern abend die Wiederaufnahme der Arbeit für geſtern beſtimmt haben, nicht annehmen könnten. Die Delegierten hätten ſich von den Grubenbeſitzern übers Ohr hauen laſſen, denn ſie hätten ſich zum Teil mit mündlichen Verſprechungen abſpeiſen laſſen. Vor allen Dingen hätten ſie nicht getan, was man von ihnen verlangt habe, die Zurücknahme der Arbeitsordnung, die die Grubenbeſitzer auf Grund des neuen Geſetzes über den 9% Stundentag erlaſſen haben. Es kam infolge dieſes neuen Standpunktes der Grubenarbeiter vor dem Volkshauſe zu Lüttich geſtern abend zu ſehr erregten Szenen. Man wurde bald hand⸗ gemein. Die Streikführer befinden ſich nun in größter Verlegen⸗ heit; denn ſie werden jetzt von ihren eigenen Anhängern Lügen geſtraft. Es wird alſo jetzt zu einem Kampf auf Leben und Tod kommen. Am ſchlimmſten ſtellt ſich die Sache für den Mittelſtand in Lüttich und Umgebung, dar. Beiſpielsweiſe werden ſich die klei⸗ nen Kaufleute wohl kaum noch mehr als acht Tage halten können. Die Streikenden kaufen nur das allernotwendigſte, weil ſie nur auf ſehr karge Unterſtützungen von ſeiten des Skreikkomitees rech⸗ nen können. Es kam geſtern nachmittag bei Verteilung der Streik⸗ kaſſe zu unbeſchreiblichen Lärmſzenen. Kurzum, die Lage kann heute verworrener als je bezeichnet werden. Erkrankung des Grafen Haeſeler. Berlin, 19. Jan. Generalfeldmarſchall Graf Haeſeler, der heute ſeinen 75. Geburtstag feiert, iſt an einer leichten In⸗ fluenza erkrankt und mußte dem Sedansfeſte fernbleiben. Graf Haeſeler muß ſeit einigen Tagen das Bett hüten. Er befindet ſich auf ſeinem Gute im Elſaß. Zur Kataſtrophe des„U.“. Berlin, 19. Jan. Aus Kiel wird gemeldet: Heute mor⸗ gen 8 Uhr iſt das Unterſeeboot„U. 3“ in die Kieler Werft einge⸗ bracht worden. Zunächſt ſoll die Urſache des Unglücks feſtgeſtellt und dann die Beſchädigungen beſeitigt werden.„U. 3“ konnte nicht früher eingebracht werden, weil der Dock anderweitig beſetzt war und das darin befindliche Schiff erſt fertig repariert werden mußte. Zu dieſem Zweck war die ganze Nacht hindurch gearbeitet worden. Auf die Wünſche der Preſſe nach einer eingehenden Un⸗ terſuchung über die Urſache der Kataſtrophe, erklärte der Chef des Torpedoweſens Admiral Lans, daß eine eingehende Unterſu⸗ chung ſchon deshalb ſtattfinden würde, weil man aus dem Unfall lernen wolle. Die Leiche des Leutnants Kalbe wird nach Berlin überführt werden. Das Uunterſeebootsunglück in der Budgetkommiſſion. JBerlin, 11. Jan. In der heutigen Budgetkommiſſion des Reichstages gab die Kataſtrophe des Unterſeebootes An⸗ laß zu einer intereſſanten, ſtellenweiſe ziemlich erregten Debatte. Vor Eintritt in die Tagesordnung verlas der Staatsſekretär des Reichsmarineamts Admiral v. Tirpitz eine ihm zugegangene Depeſche über den Hergang des Un⸗ glücks. In der Depeſche wird des äußerſt tapferen und todesmutigen Verhaltens der Mannſchaften und Offiziere gedacht. Es wird erklärt, das Unglück habe ſich bei leichten Tauchübungen ereignet. Die eigentliche Urſache, ſo führt der Staatsſekretär aus, ſei noch un⸗ aufgeklärt. Es ſei jedoch feſtgeſtellt, daß das ein⸗ gedrungene Waſſer nicht mehr zurückgedrängt werden konnte. Das Boot tauchte bei der Uebung ſo weit ein, daß das Deck eben unter Waſſer kam, während der Kommandoturm über Als beim erſten Trimmen der umgelegte hintere Ventilationsmaſt ins Waſſer kam, trat durch den Schieber, der dieſen Maſt gegen das Boot abſchließt, auf bis⸗ her ungeklärte Urſache Waſſer in ſchnellſteigender Menge in den Maſchinenraum ein. Der Kommandant ließ ſofort die hinteren Balaſttanks ausblaſen, um das Boot hinten zu er⸗ leichtern; außerdem wurde verſucht, das eindringende Waſſer mit einer Lenzpumpe auszupumpen. 5 Der Staatsſekretür behält ſich vor, dem Reichstag nach Schluß der Unterſuchung eingehende Mitteilungen zu machen. Von fortſchrittlicher Seite wird ſodann dem Verhalten der Mannſchaften des untergegangenen Unterſeebotes und nament⸗ ſohr lich der drei Opfer, hohes Lob geſpendet. Es wird erklärt, daß das Unglück in der Kieler Bevölkerung einen ſehr! ſchmerzlichen Eindruck hervorgerufen habe, umſomehr, g es ſich in der nächſten Nähe des Hafens abgeſpielt habe. D — Rettungsvorrichtungen hatten übrigens nicht tadellos funktig⸗ niert, beſonders wird gerügt, daß das Hebeſchiff Vulkan zu einer Zeit, wo Taucherübungen der Unterſeeboote ſtattfanden, nicht unter Dampf gelegen, ſondern Reparaturen vorgenom⸗ men habe. Auffallend ſei es, daß bei der günſtigen Lage der Verhältniſſe der Vulkan 10 Stunden gebraucht habe, um das Boot zu heben. der in der Nordſee ohnehin wegen ſeiner Bauart ſchwer zu verwenden ſei, nicht die Erwartungen erfüllte, die man auf ihn geſetzt habe. Es wäre dem Reichsmarineamt 3 empfehlen, das engliſche Beiſpiel zu befolgen und mehr ſolcher Rettungsmittel einzuführen, die von den Mannſchaften eines Unterſeebootes angewendet werden könnten. Von fortſchrittlicher Seite wird energiſcher Proteſt gegen einen in einem Berliner Morgenblatt erſchienenen Artikel ein⸗ gelegt, in dem die übrigens vom Reichsmarineamt ſelbſt vorgenommene Heizerzulage von 20 Pfg. in Verbindung ge⸗ bracht und dem Reichstag im gewiſſen Sinne eine Schuld an dem Unglück zugeſchrieben wird. Abgeordneter bezeichnet ſich ſelbſt als klaſſiſchen Zeugen dafür, daß die Volkspartei die Politik des Staatsſekretärs betreffend die Einführung von Unterſeebooten ſtets durchaus gebilligt hat. Noch geſtern ſei von fortſchrittlicher Seite erklärt wor⸗ den, daß der Staatsſekretär mit ſeinem langſamen Vorgehen bei Einführung von Unterſeebooten durchaus im Recht ift. Es ſei vollſtändig in Ordnung, daß Deutſchland wartete, bis ziemlich eimwandfreie Konſtruktionen von Unterſeebooten ge⸗ funden worden ſind. Auch dieſer Abgeordnete wendet ſich gegen den bereits erwähnten Zeitungsartikel. Staatsſekretär v. Tirpitz erklärt, ſeinerſeits Ver⸗ wahrung dagegen einlegen zu müſſen, daß von fortſchritt⸗ licher Seite die Streichung der Zulagen an die Heizer mit dem Unglück in Verbindung gebracht werde. Gegen dieſe Aeußerung des Staatsſekretärs erhob ſich ſe ziemlich von allen Seiten lebhafter Proteſt. Man erklärte, daß der Staatsſekretär die vorangegangenen Aeußerungen völlig mißverſtanden habe. Nicht von fortſchrittlicher, ſondern von offiziöſer Seite ſei dem Reichstag eine gewiſſe Schuſd an dem Unglück durch die Streichung der Heizerzulagen zu⸗ gemeſſen worden. Auch von den Sozialdemokraten und den Nationalliberalen werden die gegen den Reichstag erhobenen Beſchuldigungen nachdrücklichſt zurückgewieſen. Preußiſches Abgeordnetenhaus. 5 Berlin, 19. Jan. Im preußiſchen Abgeordunetenhauſe wird heute die freiſinnige Landrats⸗Interpellation verhandelt. Trotz der außerordentlichen Bedeutung dieſer Inter⸗ pellation iſt der Reichskanzler nicht erſchienen. Die Beantwortung der Interpellation wird vom Miniſter des Innern v. Dallwitz erfolgen Die von den Freiſinnigen eingebrachte Interpellation lautet: „Was gedenkt die Königl. Stgatsregierung zu tun, um den in einſeitigem Parteiintereſſe erſolgenden Uebergriffen von Landräten und anderen Regierungsbeamten entgegen zu wirken, wie ſolche in dem gegen den Rittergutsbeſitzer Becker⸗Bartmannshagen eingelei⸗ teten Strafverfahren ſowie bei der letzten Reichstagserfatzwahl in Labiau⸗Wehlau und bei anderen Vorkommniſſen feſtgeſtellt worden ſind.“ Die Juterpellatiun wird von dem Abg. Lippmann begründet, der zunächſt der Erklärung des Miniſters bei der Etatsleſung ent⸗ gegentritt, daß die Aufregung über die Landratspolitik nicht in der Sache ſelbſt, ſondern in den jetzigen ſcharfen politiſchen Wegenſäzen ihren Grund habe. Die politiſchen Gegenſütze ſeien allerdings zur Zeſt ſehr ſcharf, aber der Grund für dieſen Mißſtand ſei, daß Preußen unter der Herrſchaft einer agrariſch⸗konſervativen Minorität ſtehe. Der Red⸗ ner erblickt eine beſonders ſtarke Stütze dieſer Herrſchaft in dem ver⸗ alteten Bauernrecht, der veralteten Kreisordnung und in der ſorg⸗ fältigen Auswahl der Landräte im konſervativ⸗agrariſchen Sinne Redner weiſt darauf hin, daß von 486 Landräten und oberen Berwal⸗ tungsbeamten 268 adelig ſind, die anderen aber hatten ihre Befüähigung zum Landrat nachzuweiſen durch Angehörigkeit zu einem beſtimmten Corps und durch ihre militäriſche Charge als Reſerveoffizier. Redner verlangt, daß in Zukunſt aus kleinbürgerlichen und kleinbänuerlichen Kreiſen die Landräte ausgewählt werden. Der Interpellant führt ſodann in einer dreiſtündigen Rebe eine Fülle von Fällen auf, welche die ſachliche Berechtigung der Interpel⸗ lation beweiſen ſollen. Erſt um 4 Uhr kam der Miuiſter d. Dallwitz zur Beaut⸗ wortung der Interpellation. Unter lebhaftem Lachen der Linken be. ſtreitet er, daß bei der Beſetzung der höheren Stellen in der Ver⸗ waltung agrariſch⸗konſervative Geſichtspunkte maßgebend ſeien. Er bezieht ſich nochmals auf die von ihm am letzten Samstag gegebene Statiſtik. Ueber die Fälle Schröder und Becker erklärt der Miniſter nicht eingehen zu können, da das gerichtliche Verfahren in dieſen beiden Fällen noch nicht abgeſchloſſen iſt. Eingehend beſchäftigt ſich auch der Miniſter mit den Vorgängen in Labiau⸗Wehlau. Auf die von dem Ju⸗ terpellanten vorgebrachten Beſchwerden führte der Miniſter aus, daß die gemachten Behauptungen aus der Luft gegriffen ſeien. 8 Wetterberichte. *„ Triberg, 19. Jan.(Mitgeteilt von der Meteorologiſchen Sation Triberg.] Geſtern: Mittlere Tagestemperatur— 03 Grad Celſtus. Geſtern abends 9 Uhr + 0,2 Grad Celſius. Heute früh morgens 7 Uhr + 0,6 Grad Celſius. Wetter geſtern: Son⸗ nenſchein. Wetter heute früh: trüb, Nebel, geſchloſſene Schnee⸗ decke. Schnee: Schneehöhe 20—40 Zentimeter. Skibahn: gut. Ro⸗ delbahn: ſehr gut. eeeee Y Das Beſte iſt ſtets das Billigſte. Wie für jedes bekannte und eingeführte Präparat, ſo wird auch für Scotts Emulſion eine Reihe von vielfach minderwertigen Nachahmungen angeboten. Hier⸗ über laufen oft Klagen bei uns ein, zumal nach Ge⸗ 8 brauch dieſer Nachahmungen der gewünſchte Erfolg ausgeblieben iſt. Deshalb ſollten alle Eltern, die es gut mit ihren Kleinen meinen, wohl überlegen, ob es nicht vor⸗ teilhafter iſt, das in allen Fällen bewührte Originalpräparat Scotts Emulſion zu nehmen und ob ſich nicht auch hier der Spruch beſtätigt: das Beſte iſt ſtets das Billigſte. 2 mit E e ege Man verlange daher ausdrücklich: Ficen zes Stol Scotts Emulſion mit unſerer bekannken ſchen Berfahrens nebenſtehenden Fiſcherſchutzmarke. 9920 Daraus müſſe man ſchließen, daß der Vulkan, Ein fortſchrittlicher E Ne General⸗Auzeiger.(Abendblatt. 5. Seite, Neue Badiſche Anleihe. Die Zeichnungen auf die heute zur Subſkription auf⸗ gelegten M. 29 Millionen 4prozentiger badiſcher Staatsanleihe wurden bereits um 11 Uhr wegen ſtarker leberzeichnung geſchloſſen. un. Maunheimer Produkteubörſe. Das Ausland war heute durchweg mit billigerem Offertenmaterial am Markt, was auf die Stimmung des hieſigen Marktes einen ungünſtigen Einfluß aus⸗ übte. Die Unternehmungsluſt war ſehr klein. Die Umſätze be⸗ ſchränkten ſich wiederum nur auf Deckung des notwendigſten Bedarfs. Die Notierungen im hieſigen offiziellen Kursblatt haben eine nennenswerte Veränderung nicht erfahren. Vom Ausland werden angeboten die Tonne gegen Kaſſa, cif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗Ruſſo 80 Kg. ver Jan.⸗Februar M. 159.——159 50, dito ungariſche Ausſaat 80 Kg. per Jan.⸗Febr. M. 159.50—159.50, dito ungariſche Santa Fe 81 Kg. per Jan.⸗Februar 159.——160.50, Redwinter 2 per Auguſt Mk.—,Hartwinter ber September Mk.—.—, Ulka 9 Pud 30⸗35 prompt M. 155.50 bis 156.50, Ulka 10 Pud M. 156.50 157—,'ima 10 Pud 5⸗10 ſchmimm. M. 157.50—158.—, Rumänter 78⸗79 Kg. per Januar M. 159.——160.— dito 30% blaufrei prompt M.——, Rumänier 79—80 Kg. 3 Prozent hlaufrei M.——, dito per Januar⸗Februar M. 160.——161.—. Roggen kuſſiſcher 9 Pud 10⸗15 per prompt N. 107.——107.50, dito 9 Pud 20⸗25 per prompi Mk. 108.——108.50, dito 9 Pud 30⸗35 per prompt 109.——110.—, norddeutſcher 70⸗71 Kg. per Januar M. 105 50—106.50. Gerſte ruſſiſche 59—60 Kg. per prompt Mk. 103.——103.50, dito 58259 Kg. per prompt Mark 102.——102.50, rumäniſche 59⸗60 Kg. per prompt Mark 103.——103.50. Mais Laplata gelb rye terms ſchwimmend Mark 105.50—106.—, Jauuar Mark 105.——105.50, Donau Galax Fornanian Januar Mark 103.——103.50, Odeſſa Mark—.—, Novoriſſik weiß per prompt Mk.—.—, Mixed per Januar⸗März neue Ernte Mark 102.5 bis 103.—. Hafer ruſſ. 46⸗47 Kg. prompt M. 101.——101.50, dito 47⸗48 Kg. prompt N. 101.50—102, Donau 46⸗47 Jan.⸗Febr. Mk. 101——102.—, dito 50⸗51 Kg. Jan.⸗Februar. 102.——103.—. La Plata neue Ernte 48⸗49 per Januar⸗Februar M. 100.— bis 100.50. *** Telegraphiſche Handelsberichte. Von der Frankfurter Börſe. Frankfurt a.., 19. Jau. Nach den den Beſitzern der zur Rückzahlung per 1. April 1911 gekündigten 4½proz. Schuldverſchrei⸗ bungen der elektriſchen Licht⸗ und Kraftanlagen Aktiengeſellſchaft bis auf weiteres das Recht eingeräumt worden iſt, die Stücke ebenfalls noch zur Abſtempelung zu bringen, verſteht ſich die Notierung nur für ſolche Stücke, die bis 15. unkündbar ſind. Rheiniſche Hypo⸗ thekenbauk Maunheim. Vom 20. ds. Mts. an gelangen 4proz. un⸗ verlosbar bis zum Jahre 1921 unkündbare Pfandbriefe zur No⸗ kterung. Die Lieferung geſchieht per Kaſſa in definitiven Stücken mit Zinſen vom 1. Januar 1911.— Vom 20. ds. Mts an werden Um⸗ ſätze in Bezugsrechten auf Amſterdamſche Bankaktien notiert. Aproz. ſteuerfreie ungariſche Staatsrenteuauleihe vom Jahre 1910 gelangen vom 20. d. Mts. an zur Notierung. Die Lteferung ge⸗ ſchieht per Erſcheinen in definitiven Stücken mit Zinſen vom 1. September 1910. 2 Gründung der Sächſiſchen Ueberlandhahn⸗Geſellſchaft. 5 2 8— B. Frankfurt a.., 19. Jan. Seute fand durch Lie Deutſche Eiſenbahn⸗Geſellſchaft Aktien⸗Geſellſchaft und die Aktiengeſellſchaft für Bahnbau und Betrieb hier, die Grün⸗ dung der S chen Ueberlandbahn⸗Geſellſchaft m. b. H. mit inem Stammkapital von M. 1 400 000 ſtatt. Der Aufſichts⸗ feld hier(Vorſitzender), Bankdirektor Dr. Alfred Parriſius hier(Stellvertreter), Bürgermeiſter Dr. Robert Patz⸗Hohen⸗ Ernſtthal in Sachſen, Direktor Guſtav Behringer hier, Bank⸗ direktor Carl Eckhard hier und Direktor Alfred Köhler⸗ Bremen. Zum Geſchäftsführer wurde Herr Eiſenbahn⸗ direktor Regierungsbaumeiſter a. D. Franz Holzapfel hier, beſtellt. Die Geſellſchaft wird zunächſt die 11 Kilometer lange elektriſche Straßenbahn von Hohenſtein Ernſtthal über Gersdorf nach Oelsnitz i. E. durchführen, beabſichtigt aber, ihren Wirkungskreis auch auf andere ſchwebende Bahn⸗ projekte, vorwiegend im Königreich Sachſen, auszudehnen. Neues vom Dividendenmarkt. * Dresden, 19. Jan. Der Aufſichtsrat der Sächſiſchen Bodenkreditanſtalt ſchlägt 7 Proz. Dividende wie im Vorjahre vor. *Dresden, 19. Jan. Der Aufſichtsrat der Papierfabrik Sebnitz.⸗G. ſchlägt auf das im März 1910 um 400 000 M. auf 1 Million erhöhte Aktienkapital 10 Proz.(i. V. 7 Proz.) Dipidende bor. Die neuen Aktien ſind It.„Frkf, Ztg.“ ab 1. November 1911 dividendenberechtigt. Konkurs der Frankonia⸗Automobilwerke. * Halle, 19. Jan. Die Frankonia⸗Automobilwerke, G. m. b. H. in Frankenhauſen(Kyffhäuſer) gerieten in Konkurs. Kohlenfunde. Eſſen, 19. Jan. In Dingden bei Weſel wurden bei 18,9 Meter Tiefe erhebliche Kohlenſunde gemacht. Von der Reichsbank. Berlin, 19. Jan. Die Rückflüſſe bei der Reichsbank halten an, ſodaß die ſteuerfreie Notenreſerve am 17. ds. auf 186 Millionen erhöht war, d. h. ohne Einrechnung der Erhöhung der Notenkontingente auf 109 Millionen gegen 35 Millionen im Vorjahre. Der Metallbeſtand hat um 41 Millionen gegen 18 Millionen im Vorjahre zugenommen. Neue ungariſche Anleihe. * Berlin, 19. Jan. Die neue ungariſche Anleihe wird ab morgen offiziell per Erſcheinen gehandelt. Als Einzahlungstag iſt der 26. d. Mts. in Ausſicht genommen. Schwellenſubmiſſion. EBerlin, 19. Jan. Das Königl. Eiſenbahn⸗Zentral⸗ ant zu Berlin beranſtaltet am 31. Januar in Berlin einen hedeutenden Schwellenſubmiſſionstermin. In demſelben kommen ca. 465 000 Stück kieferne, buchene oder eichene Bahnſchwellen und größere Mengen kieferner und eichener Weichenſchwellen zum Ausgebot. Es handelt ſich vornehmlich um die Verſorgung der fiskaliſchen Tränkanſtalten Northeim, Ohlau, Oderberg⸗Bralitz, Schulitz, Königsberg i. Pr., Kolberg, N. S. Weiche, Danzig, Finkenheerd, Linden, Gotha, Stendal, Wronke. Dem Schbwellentermin ſieht man mit lebhaftem Intereſſe entgegen. Man rechnet ſicher mit Preisſteigerungen, die umſo wahrſcheinlicher ſind, als aus dem Auslande wenig Schwellenmaterial angeboten wird und auch im Inlande die Vorräte ſehr knapp geworden ſind. Preußiſche Zentral⸗Bodenkredit.⸗G. Berlin. Berlin, 10. Jan. Der bei der geſtrigen Subſtription von 1 25 Millione ſehr erheblich überzeichnet, ſodaß die Zeichnungen eine weſentliche Reduktion werden erfahren. müſſen Eine Anleihe von M. 40 Millionen Kronen. * Wien, 19. Jan. Das Land Mähren ſchloß mit einem Konſortium, beſtehend aus dem Rothſchildkonſortium, ſowie den in Brünn anſäſſigen und durch Filialen vertretenen Banken laut „Irkf. Zig.“ eine 4½prozentige Auleihe von 40 Millionen Kronen zu 98,85 Prozent ab. Vom Kabelkartell. 19. Jan. Das Kabelwerk der Firma Bodenbach iſt dem Kabelkartell beigetreten. Amerikaniſche Zentralnotenbank. Newyork, 19. Jan. Schatzſekretär Mac Ve vom Senator Aldrich vorgelegten Plau einer amerikaniſchen Zen⸗ tralnotenbank. Bergmaun in agh iſt für den Betriebskürzungen in den amerikaniſchen Baumwollfabriken. kürzungen in Newhork, 19. Jan. Umfangreiche Betriebs den Baumwollfabriken gelten als ſicher, da außer den ſüdlichen Vorarbeitern nun kt. Frkft. Ztg. auch der Arkwright⸗Klub ſich für eine 25prozentige Kürzung der Arbeitszeit ausgeſprochen hat. **** Telegraphiſche Börſen⸗Berichte. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) Fraukfurt a.., 19. Jan. Fondsbörſe Die Geſchäfts⸗ belebung, die geſtern am Schluß eingetreten war, hatte ſich heute zu Beginn des Verkehrs ſchon wieder verflüchtigt. Einen Rückhalt auf der Geſamttendenz hatte die Börſe zunächſt in der erheblichen Steigerung der Betriebseinnahmen der preußiſch⸗heſſiſchen Staats⸗ bahn im Dezember 1910, namentlich im Güterverkehr, ſowie die Zu⸗ nahme des Wertes des deutſchen Außenhandels im Jahre 1910, welche die Belebung von Handel und Verkehr deutlich illuſtrieren. Der Bericht der Zechenbeſitzerverſammlung des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Kohlenſyndikats hat nur geringen Eindruck hinterlaſſen. Ebenſo wurde der Wochenbericht des Jron Age nur wenig beachtet. Die von Newyork vorliegenden Kurſe konnten ebenfalls keinen Reiz aus⸗ üben, da man enttäuſcht iſt über den Rückgang von Kanada⸗Paciſie. Man iſt an die ſteigenden Einnahmen dieſer Bahn gewöhnt, umſo⸗ mehr enttäuſchte die ſtarke Mindereinnahme. Wie bereits erwähnt, war das Geſchäft mit wenig Ausnahmen ruhig. Was die Einzel⸗ heiten des Verkehrs aubelaugt, ſo ſind am Montanaktienmarkt die führenden Papiere eher ſchwächer. Phönix Bergbanu gaben nach, die übrigen Werte mäßig behauptet. In Elektrizitätswerten iſt der Ver⸗ kehr ruhig geworden. Von führenden Aktien ſind Schuckert ſchwächer, Ediſon und Siemens u. Halske behauptet. Am Kaſſamarkt für Di⸗ videndenwerte herrſchte mit wenig Ausnahmen feſte Tendenz vor. Kunſtſeide ſtand infolge Angebote 3 Proz. niedriger. Von heimiſchen Banken ſind Kommerzbank auf Gerüchte über Abſtoßung eines alten induſtriellen Engagements weiter feſt. Kreditaktien ſtanden im Ein 2 (Handelsvechtliches Donnerstag, den 19. Januar 1911. Die Preiſe verſtehen ſich pro 1000 kg. 0 Wei zen: Sep!ll! Nov.———— März 1911 213—B. 211— 6. Mal 191! Roggen: Sept.—— Nov.———— März——— Mei———— Mannheimer Vom 19. Januar.(O! Die Tendenz der heutigen Börſe war ziemlich feſt. Es notiert höher: Verein Deutſcher Oelfabriken 159., Homburger Akt.⸗Brauerei Ser vorm. Meſſerſchmitt 62., Brauerei Werger, Worms 78 G. und Con⸗ tinentale Verſicherungs⸗Aktien 690., Oberrh. Verſicherung ſtellten ſich 1010 G. und 1020 B. und Maunh. Dampfſchlepp Aktien 60 G. 62 B. Aktien. Banken. Brief Geld B ief Badiſche Bank—.— 181.—Ftrankona, Rück⸗ und Gewrbk. Speyers0%—.——.—] Mitverſ. vorm. Bad.,. Pfälz. Bank—.— 104.—Rück⸗ u. Mitverſ. 1240 Pfälz. Hyp.⸗Bank—.— 195.—Francona, junge Creditbank Hyp.⸗Bank Bank Disc.⸗Geſ. Chei. Induſtrie. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. Chem. Fab. Goldenbg. —— 198.— „„Vorzug—— 104.—Emaillw.Maikam ner Brauereien. Ettlinger Spinnerei Bad. Braueret 67.———H. Fuchs Wgf. Hdlbg. Durl. Hof vm. Hagen 234.— 232.— Hüttenb. Spimerek 6 Eichbaum⸗Brauers—— 108.— Heddernh. Kupferw.n. Elefbr. Rühl, Worms———.— 92.— 91.— —— 181.— Br. Ganter, Freibg. Kleinlein, Heidelberg AKutablatt der Aiannheimer Produhktenbörſe. —.— 187.50 —.— 117.— —.— 117.50 498.— —.— 204.70 Verein chem. Fabriken—.— 324.50 Verein D. Oelfabriken—.— 159.— Weſt..⸗W. Stamm 228——.— g Lieferungsgeſchäft.) Hafer: Sept.— Nov.—— März— 5 Mai———— Mais: Sept.—— Noy. N März— Mai Effektenbörſe. ffizieller Bericht.) Fr. Transp.⸗Unfall u. Glas-⸗Verſ.⸗Geſ. Bad. Aſſecuranz Bad. Aſſecuranz(neu)—. Continental. Verſich.— Mannh. Verſicherung Oberrh. Verſich.⸗Geſ. Württ. Trausp.⸗Verſ. Induſtrie, .⸗G. f. Seilinduſtrie 127 Dingler'ſche Mſchfbr. Südd. Kabelw. Frͤf, Karlsr. Maſchinenbau Nähmfbr. Haid u. Neu klang mit Wien im Angebot. Die üÜbrigen führenden Banka und Mittelbanken behauptet, Bahnen wenig verändert. bahn preishaltend. Ruſſen abgeſchwächt. feſter. Es notierten: Dresdner 1647/6, Staatsbahn 1 10898 à 108½, Luxemburger Trausportwerte ruhig, Shantung⸗, Prinz Heinrich⸗ und O Schiffahrtsaktten anleihen und Bundesſtaatsanleihen behauptet. Merikaner ſeſt. Kreditaktien 4, Eſchweiler Bergbau amerikaniſch Inländiſche Staats⸗ Vom Ausland ſind Nachbörſe ruhig, aber ontv⸗Kommandit 196, au 76, Baltimor 188—18874 feſter. An d 24, Lombarden Koſth. Cell. u. Papierf. Mannh. Gum. u. Asb. Maſchinenf. Badenia Oberrh. Elektrizität Bfälz. Mühlenwerke Pf. Nähm. u. Fahrradf.— Portl.-Zement Holbg. 50.80 Hombg. Meſſerſchmitt—.— 62.— Ludwigsh. Aktienbr. Mannh. Aktienbr.—.— 135.— Brauerei Sinner—.— 281.— Br. Schrödl, Heidlbg. 182.——.— Schwartz, Speyer —.— 216.— —.— 126.— rat beſteht aus den Herren: Eiſenbahndirektor Moritz Neu⸗ 5 Preußiſchen Bodenkredit⸗Aktiengeſellſchaft aufgelegte Betrag .Central⸗Pfandbriefe von 19ʃ0 wurde J inel. Faß ab Lager 4 188—190. * Berl in, 19. Jan. Fondsbericht, Trotzdem Newyork in ſeinem geſtrigen Verlauf eine relativ feſte Haltung gezeigt hatte und der Bericht des Iron Age über den amerikaniſchen Eiſenmarkt zum erſten Male ſeit lauger Zeit auf einen etwas zuverſichtlicheren Ton geſtimmt war, gab dieſes der Börſe keine Anregung. Auch der günſtige Bericht des Kohlenverſands im Dezember und die durch die gebeſſerte Geſchäftslage bedingte Verringerung der Förderungsein⸗ ſchränkung in Koks blieb auf die Kursgeſtaltung ohne Wirkung, die Börſe zeigte vielmehr ein recht luſtloſes Ausſehen und überwiegend waren, wenn auch nicht ſehr bedeutende, Kr ückgänge an der Tagesordnung. Die Spekulation bewahrte anſcheinend deswegen auch Zurückhaltung, weil ſie abwarten wollte, pb die Bank von Eugland heute ſchon die ſeit Wochen erwartete Diskontermäßigung vornehmen f werde. Kanadaaktien ſetzten mit einer Abſchwächung von Prozent ein, vermochten jedoch ſpäter, bei anhaltend bedeutenden Umſätzen, angeblich auf Käufe der Londoner Arbitrage, ihren Kürsſtand etwas zu erhöhen. Stärker gedrſückt waren auch Große Berliner Straßen⸗ bahn. Ruſſiſche Werte bröckelten leicht ab, während Wiener Bauk⸗ verein ſtärkere Nachfrage erzielte. Auf dem Montaumarkte erlitten Laurahütte und Rheinſtahl über 1 Prozeut hinausgehende Abſchläge. Auf den übrigen Gebieten war das Geſchäft gering und die Kurſe im Einklang mit der Allgemeintendenz ſchwächer. Der Rentenmarkt war vernachläſſigt. Neue 4proz. Ungarn wurden zu 92,75 gehandelt, ab morgen ſollen ſie auf Beſchluß des Börſenvorſtandes amtlich per Erſcheinen gehandelt werden. Tägl. Geld 4 Prozenk. In der lüſtloſen, ſchwächeren Haltung der Börſe trat auch keine Aenderung ein, als die erhoffte skontermäßigung der Bank von England ausblieb. Die Anſätze zur Beſſerung wurden von neuen Abſchwächungen abgelöſt. Größeres Intereſſe zeigte ſich vorüber⸗ gehend für Norddeutſche Lloydaktien, die bis 10898 Prozent anzogen. Die verſchiedenſten Hauſſegerüchte waren auf ihre Richtigkeit nicht nachzuprüfen. In der dritten Börſenſtunde trat bei ſonſt ſtillem Verkehr einiges Intereſſe für Bochumer und Phönix hervor. Der Kaſſamarkt für Induſtriewerte war leicht abgeſchwächt. * Berlin, 19. Jan. Produktenbericht. Anregung ſehlte, verhielten ſich die Intereſſ änßerſt reſerviert, ſo daß bis Abgang des Beri noch kein Abſchluß zuſtande gekommen war. Die Preiſe waren ſür alle Getreidearten nominell und behauptet. Ebenſo hatte Rüböl ſtillen Verkehr. Später fanden am Getreidemarkt einige Abſchlüſſe zu niedrigeren Preiſen ſtatt. Weizen war auf ruſſiſches Augebot ſchwächer. Wetter: regneriſch. Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe 85 vom 19. Jauuar. Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg bahnfrei hier. Da es an beſonderer am Getreidemarkt Weizen, pfälz. 21.25——.—Hafer, bad. 15.75—16.50 „ Rheingauer—.—[Hafer, nordd.—.— „ norddeutſcher 21.50—21.75 Hafer, ruſſiſcher 16.50——.— „ Alſſ. Azima 22.50—22 75„ La Plata 16.——16.28 22.25.—22.50 Mais, amer. Mixed——— „ Krim Azima 23.—— Donau 14.50—14.75 „ Taganrog 22.25—„ La Plata 14.50—14.75 „ Saxonska 22.25.—22.75 Kohlreps, d. „rumäniſcher 22.50—28.— Kleeſamen, nordfranz. „ ain iifr 5 5 EVVVV„ Luterne ital. 8 „ Walld Walnn pProbene 199—200 „ Kanſas II—.— ͤä ü—„Eſparſette 35.——40.— „ Auſtralier—.—— Isgoßder Rotslee—— „ La Plata 22.50—22.75 Leinöl mit Faß 90 Kernen, 21.25—21.50 Nüböl in Faß 64.—— Roggen, pfälzer neu 16.——16.25 Backrüböl 69.—.— ruſſiſcher 16.75——.—Fein⸗Sprit La., verſt. 100% 180.30 norddeutſcher 16.75—.—„„„ unverſt.„ 56•80 „ amerik.—.—— Roh⸗Kart. ſprit verſt. 80/88 177 30 Gerſte, hieſ. neu 17.—18.—5„ unverſt. 80088 Pfälzer neu 17.75.—18.50 Alkohol hochgr., 92.94 Gerſte, ungariſche—— 5 8890 Ruſſ. Futtergerſte 12.75— 0 1 2 3 5 31.50 29 50 26.50 22.50 Roggenmehl Nr. 0) 10 22.—. Tendenz: Getreide ziemlich unverändert. Mannheim, 19. Januar. Leinſaat 40.— Mtk. Manuheim, 19, Jan.(Privat⸗Meldung.) Leinöl 91.— Nr. Weizenmehl 29.— Febr.⸗April 42 ½ „ S. Weltz, Speyer—.— 85. 8 „.Storch., Speyer—.— 71.50J Nh. Schuckert⸗Geſ..— 8 Bi. Werger, Worms—.— 76. H. Schlinck u. Cie. 25 Pf. Preßh.⸗u. Spritſb.—.— 167.— Hüdd⸗ Weneeen Trausport u. Verſicherung, B..⸗G. Rhſch. Seetr. Mannh. Damoſſchl. Mannh. Lagerhaus 62.— 95.— Amſterdam, 19. Jau. 16. 43 52 19 Rüböl loko Leinöl Tend.: flau. Frankfurter Effektenbörſe. Telegramne der Conkinenlal⸗Telegraphen⸗Compagnl Reichsbankdiskont 5%. 8 Schlußkurſe. Wechſel. 18. 19. Amſterdam kurz 169.27 169.30Check Pari Belgien„ 80.,75 80.75 Paxts kur 8 Italten 80.50 80466 Ichweitz. Plätze Check London 20.467 20,462 Uten„ 385 London„ 20.422 20.422/Napoleonsd'or 1 lang————[brtvatdistonto Stsatspapiere. A. Deutſche. 74.——.— 60.— 94.— (Schlußkurſe.) — Verein Freib. Ziegelw.— „ Sehrt, Würzmühle Neuſtadt Zellſtoffabk. Waldhof 258.— Juckerfbr. Waghäuſel— Zuckerfbr. Frankenth.—. Leinöl loko ehß Febr.⸗April Mai⸗Aug. 44 Sept.⸗Dez. 18. 19. 49% deutſch. Reichsank 102.15 102.20% Mh. Stadt⸗A. 190 3„„„ iie—„ 1909 9415 94.15½„1905 3 5³ 5„ 1909—— B. Ausländiſche 85.½ 85.1 4„55 8 40% pr. konſ. St.⸗Anl. 102.50 102.55 3 Arg. k. Gold⸗A. 18 5% Chineſen 1896 83 do..1909—.——1½„ 1898 3 1 94.15 94.15% Japaner 33„„ 1909————Nexikaner äuß. 88/90 85 85.20 Abadiſche St.⸗A.1901 100 90 10095 85 3 Reyikaner inne Bulgaren 4„ 1908/9 101.70 101.80,¼ italten. Rente 3% bad. St.⸗Oabg)fl 96 50 96.601˙½ Oeſt. Silberrente 97 „ M. 94.40 94.5004½„ Paptierrent. 3%„„10900 93.30 98.(/Oeſterr. Goldrente 3½%„„ 1904 92.30 92.30% Vortug. Seris 6 „ 1907 9230 92.30ʃ3 11 4bayr..⸗B.⸗A..1915—.— 101.70 1918 101 60 101.70 3½ ob. ag 92 40 92.35 3 dſ ee i 4 Pfälz..⸗B. Prior. 100 80 100,80 3½ 92.90 92.90/4 Ungr. Goldrente 3 Heſſen voll 1968 101.90 10l.76%„ Kronenrente 4 Heſſen 8150 81.500Berzinsliche Loſe. 3 Sachſen 84.40, 84.10 4 Mh. Stadt⸗A. 1907—.—— Bank und Verſicherungs-Akkien. Badiſche Bank Berg u. Metallb. Berl. Handels⸗Geſ. Comerſ. u. Oist.⸗B. 131.20 131.20 122 90 123.— 17150 172— 117.70 117 40 Darmſtäbter Bant 132.25 13.— Daulſche Bank 264.% 265% 147— 47— 11140 111.80 196— 196. 1675 164% Deutſchaſtat. Ban! DFffekten⸗Bank Disconto⸗Comm. Dresdener Baut Rankf. Hop.⸗Bant Frkf. Hyp.⸗Creditv. 164.70 164 80 Ral 134.50 134.— 207 50 207 50 —— „ Türkiſche Oaſterz.⸗Ung Batrtk Oeſt. Länderbank 1 „ Kredit⸗Anſtall 2. Pfälziſche Bank 104 Pfälz. Hyp.⸗Bank 194 Greuß. Hypotheknd Deutſche Reichsbk. Rhein. Kraditbank Rhein. Hyp.⸗B. Schaaffg. Bauto Nationaldank 6. Seite. Südd. Im nobil HVadiſche Holzverkohlung Lahmeyer Aheiniſche Gumi Peter Buderus Gelſenkir ner Bad. Zuckerfabri. Hlektt ⸗Geſ. Schuckert 161 Bochumer Bergbau Goncordia Bergb.⸗G. Deutſch. Luremburg Eſchweiler Bergzw. Friedrichs ütte Gichbaum Nannheim 108.80 108 80 Mh, AUktien⸗Br⸗ Parkakt. Z veibeſl ken Weltzz:⸗Sonne, Speyer 85 Cementwerk Heidel a. 49 80 (ementfabr. kerlſtr 126—123 Ch. Jabril Gries hetm 201 50 255.25 Farbwerke Höch Ver chem. Fabrit No 324 503245% 2 2 53.—3 258.52 Chem. verte Albert 485 70483.50 Südd. Drahtind., 150. Akkumul.⸗Fab. Gagen 212 Asc. Boſe, Berlin Elektr.⸗Geſ. Allgem. 267 50 7 10. Sismens& Halske 242. 34 50 59 50— 12.— 19 Diirrkopp General⸗AMuzeiger. Abendblatt.) Mannheim, 19. Jannar. Aktien induſtrieller Unternehmungen. 181 5151 7% Weyß u. Freytaa 158.—157.25 Fel. 9. 90—Hedd. Ku. u. üdd. Eb. 27 20 127 60 kun'tſefdenfabr. Frkf..—111.— aueret—— Neder verk. St. Inabert 75.— 75.— 94— 94. vicharz Leder verke 96 96.— 85 Nudwiis)., Jalemihle 162.— 1.— 49 7%ldlerfahrrad v. Fleyer 446— 447 Naſchinenfor. Hilvert 84 40 86— (utlinſabri 493 35 497 30 Naſchinenfb. Badenia 208 50208 20 425 50 425 50 258— 258 133—133.— Naſ hinenf. Gritzne Naſ.- Armatf. felein Pf. Nähm.⸗u. da ſcrad gebr. Layſer Köhrenkeſſelfabrit gorm. Dürr& Co. Zchnellpreſſenf. Frktg. 178.90 179. 257 70 257.70 Ber.deutſ her Oelfabr 58 50159— 119 60 1 9%% Schu tabr. Herz, Frkf 118 50 118 50 25161. Zeilindu trie Volff 127 50127 80 128%0 128. 3˙ wollſp. Lampertsu 42 50 42 50 42.[Kam ngarn kaiſers. 194. 177— 341. 341. Zellitoffabr. Waldho 252.50 252.75 Bergwerksaktten. 225 227 250 Harpeuen Zergbau 184 75 18475 112.-—112[Kaliw. Veſterregeln 223 222 50 —.———Oberſchl. Eiſenindu tr. 9150 94 0 195 25196.75] hönix 240. 239%5 187 186.500 r. Königs⸗ u. Laur th. 168.50 168 50 Ber! 136.7 36, 0] ewerkſch. Roßleben 000 o0—— 208 ¼ 20 2. Alktien deutſcher und ausländiſcher Transportauſtalten. Südd. Eiſenb.⸗G 679 70 679 50 1895 1895 Kreditaktten Oe erreich⸗Ungarn Bau u. Betr..⸗G. —.—— Unionbank 637.— 636. Ung rꝛ. Kredit 872.— 870. Wiener Baukverein 558. 563.— Länderbant 536 537.— Türt. Loſe 262. 262.— Alpine 768. 766 Tabakaktien——— Norpweſtbabhn———— Holzverkohlung Saatsbahn 750 70 750.— 116. 116.— Lombarden Berlin, 19. Jan. (Telegramm.) Preiſe in Mari pro 100 ke frei Berlin netto Kaſſe, W. Berlin, 19 Jan. Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 218 75 21375[ Staatsbahn 158 75 158 75 Distonto Komm. 196,25 195.% Lombarden 20./ 21.— Privatdiskont 3½% Wiener Börſe. Wien, 19. Jan. orm. 10 Ubr Kreditaktien 681 20 3679 20ſ Oeſt. Kronenrente 9405 94.05 Landerbauk 535 20 535.56]„ Papie rente 97.20 97.20 Wiener Bankverein 558 50 58 70„ Silberrente 97 10 97.15 Staatsbahn 751.70 750 0 Ingar. Goldrente 111.70 111.80 omvarden 115. 115.70„ Kronenrente 92.— 92,.— Marenoten 117.47 116 46] lipine Mon an 769.50 767.— Wechſe. Paris 95.10 95.06] Tend.: träge. Wien, 19 Jan. Nachm..50 Uhr. Buſ htehrad. B. 1039 1042 Deſterr. Papierrente 9715 97.20 „ Silberrente 9715.10 „ Goldrente 116 60 116.60 Ungar. Goldrente 111.70 111. 0 0 kronenrente 92 92 Ich. Frankf. viſta 117 43 117 40 „ London„ 24%27 240 15 „ Varis 5 95 06 95— „ Amſterd.„ 198.95 98 82 Nwoleon 19.3 19.02 Marknoten 117 43 117.40 Iltimo⸗Noten 117.41117 40 Tend.: cugi). (Produ Berliner Produktenbörſe. Mais per * ktenbörſe.) 18. 10 Mat Juli—.——.— 18. 19 Weizen per Mafl 207 75 206.— „ Jull 20725 206.50 „ Sepli. 10 Roggen per Mat 156 75156 50 „ Juli 159— „ Sept.—.— Hafer pel Mai 155 80 455. „ Juli—.——.— SüFHUn 5 77* Rüböl per Jan.—— Mai —— 2 „ Okt. 59 70 58 80 Spiritus 70er loco—.— Weizenmehl 27.50 27.50 Koggenmehl 21.20 21.20 udapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 19 Jan. Getreide narkt.(Telegramm.) Nachbörſe. % Conſols 3 Reichsanleihe Argentinier 4. Italiener Japaner Mexikaner 4 Spanier Otto an ank Amalgamated Anacondas Mio Tinto entral Mining Jagersfontein Krebitaktien Pisc.⸗Kommandit Staatsbahn Lombarden Bochu ner 0 Miechſel London Wechſel Paris 40% Reichsanl. 4 1909 8 Reich Gonf „„„. FNe„ 1905 30%* 40% Bad. v. 1901 deſs„„1908/09 de„ kbonv. 38%„ 190%0 3% Bayern 33% Heſſen 30% Heſſen 4% Sabſen n Japaner 1905 4% Italiener 4% Nufſ. nl. 1902 4% Bagdadbahn Oeſter. Kreditaktien Darmſtädte Baul Deutſch⸗Aſtat. Ban Diutſſche Ban! Ditze.⸗Kommandit Drosdner Bank andels⸗Gel. * (Telegr.) 80 ½% 80 1% 84½% 84 91— 91¼ 101½ 101½ 92— 91— 85 2 35⁴/ 92¼ 92— 18 67.— 85—46 70/ 150. 35— 185% 5 111 — 8⅛ů 899% (Anfan 8 214. 213.75 196 25195.75 —.— 21.— 225.—227.½ Jan. 20.165 20.488 80.92 80.92 102.30 102.25 94.30 94.80 85 20 85 20 102 60 102 60 94.30 94.80 85.10 85 10 101.70 101.70 92 75 92 20 92.50 81.60 83 90 98 50 92 25 81.50 84 98.50 94 20 9410 86 50 86.50 218.„213 75 171 75 172.0% 161.% 13.½ 146 70 146 70 265. 265.25 196 25 195 595 1647/ 164.½ 168.75 Un ar 940 Tendenz: ſchwächer. Kreditaktien 214%, Staatseaen 158.50, Lombarden 20.75. * Londoner EGffektenbörſe. London, 19. Jan. * Berliner Effektenbörſe. Berl in, 19. Jas. 121.89 121.8ʃ Hamburaer Packet 42.— 43.25 Gottharhabn 5F5WWW00. 9 Norddemicher Llond 107.½% 108 25 Ital. Mittelmeerbahn—.——— 1 ee 20 do. Meridionalbahn 133 30 132.5 Den⸗Ung. Staatse 158 50 58.50 Halti d Obio 108.5/ 8 Deſt, Südbahn Lomb. 21— 20 75 more und Obio 108.8/ 08./ Pfandbriefe. Prioritäts⸗Obligationen. 4 0% Frl. H 9.. 99 60 99 606˙ reuß. Bandh.⸗ 40%.K. B. Pfobr. 0 99 90 39 900[ Zgant unk 119 10090 100.90 40%„ 19,95 995 99 5 10% Pr. Pdbr.⸗Bk.⸗ 40% Pf. Oup B. Pfdb. 100 0 04 10 Hyv.⸗Ufdhr. E niſ. gite„„„ 91.80 91 80 30 u. 31 unkündb. 20 100 90 100 90 31/½% Pr. Bod.r. 90 30.30e Pr. tdo. unt. 15 99 80 99.80 4% Skr⸗Bd Pfd.vgo 99 10 99 10/%„„„ 17 100 10 100 10 4% 1 11333 unk 0 99 10 99.1 5 13 9120 91 20 4%„ Pfdbr. v 01 inh„ K ⸗O 20 100 99 100 90 unk. 10 99 10 99.10% ½% Pr. tobr.⸗ t. de„ Pfobr..03 Meind d g Unk. 12 99.60 99.6 0ſ% Rh. G. J. Bfb. 0a 99 60 99.60 %„ Pfdbr. v. 96 1 1907 99 60 99 60 80 g. 04 90.70 9, 20/%„„„ 1912 99 70 90 00 82½ ſd. 98/06 90.70 90.20%% 1917 99 80 99 80 4 5om.N bl. 10% 5 1919 100 50 90 50 v. I, ant 10 100 30 100 8,J½„ verſchied. 90 60 90.75 8%„ Gom.⸗Obl. 10 1914 90.50 90 60 v. 87% 92— 92.—1 fih..⸗B. C. O 91.50 91.50 Bi,„ Com.⸗Obl.% Pf. J. Pr.⸗Obl.. v. 86/06 62.— 92.—(40ſ Pf. J. Ur.⸗O. r 4% Pr. Pfdb. unt. 00 99.— 99%½ kt l. ttl. 1. 5. B. 73 25 78 25 %„„ 12 90.60 99.460[ʃ—.— „„„ 14 99 80 99.80 Ken„.-.⸗A 760.— 750 Frauffurt a. e, 19. Jan. Kteditaktien 214.—, Disonko⸗ ommanpit 196 ½, Darmſtädter 18.— Diesdnei Bant 64 87. Han⸗ delsgeſellſchaft 72.— Deutſche Bank 265 25 Staatsbahn 158 50 Lombarden 2 75 Bo bumer 227.½ elſenkirchen 208.¼ Laurahütte Diskonto⸗Commandit 196.—, Anfangsturſe der Eſſettenborſe. Moddersfontein 125% 12½¼ Premier 7 Randmines 8% 8 Atchiſon comp. 107— 107 ½ Canadian 217½ 214% Baltimore 110, 111— Chikago Milwauket 129¾ 180= Denvers eom. 31½ 31/. Erie 29˙% 291. Graud TrunkIII pref. 43 43% „ ord. 24½ 245. Louisville 152— 152 Miſſouri Kanſas 86˙ 3654 Dutario 43% 43ʃ½ Soutbern Paeifie 121/ 121¼ Union com 181½ 182¼ Steels com. 80% 79% Tend. beh. „Furſe.) Laurahütte—.— 168 J¼ Pbönixy 240 ¼ 240.50 Harpener 184.62 184.75 Tend.: ſchwach,. (Schtunturſe.) Reichsbank Rhein. Lredithank Ruſſenbant Schaaffh. Bankv. Südd. Dise.⸗G.⸗A. taatsbahn ombarden Baltimore u. Ohto Canada aciſte Hamburg Packet Nordd. Lloyd Bochumer Deutſch⸗Luxambg. Dortmunder (Gelſenkirchner Harpener Laurahütte Bhönix VLeiteregeln Allg. Elektr.⸗Geſ. Anilin Anilin Treviow Brown Bovari Chem. Albert D. Steinzeugwerte Elberf. Farben Celluloſe Ko theim Rüttgerswerken Conwaren Wiesloch Wf. Draht. Langend, Zellſtoff Waldhof 142 40 136 70 171.10 143.70 117.40 20 0 108 8 209 1% 142 90 106.80 28 197.4% 209.% 184 168.50 240 90 222 70 267 70 498 70 383 50 164 90 581.— 235— 500— 224 189 70 115.— 283— 252 50 142 70 136.— 170.40 144 11710 21 107 ½ 209 43 10 1010 227.— 196. 208 50 196 4J 168./ 289.40 222.10 207.10 497 70 3719— 164 50 485— 286 70 4950 223.70 192 80 115— 223.70 252.,70 macht. dieſem haben ſoll. M. 29 50— hampton. 83— 18. 19. per 50 kg per 50 kg Weizen ber April 1192—— ſtetig 1123— feſt „„ NNN 1112— „„ Okt. 1067— 1069—— Roggen ber Aprlil 811—— ſtetig 813—— feſt „„ Okt. 792—— 790— Hafer per Avril 8 66—— feſt 875—2 feſt „„ l Mais per Ott.——2 feſt——— feſt „„ Ma 588—— 5333 Kohlraps Augu! 13 80—— willig 1380—— tuhig Welter: Windig. Liverpooler Börſe. Ziverpool, 19. Jan.(Anfangsrurſe.) 18. 19. Weizen per März 7/0% ruhig 770%% träge 5„ Mait 711J. 770¼5 Mais ver Feb. 4,4% kühig 47⁴4 träge per Mai 477 4/6% *** Tandesproduktenbörſe Stuttgart. Börſenbericht vom 16. Jauuar 1911. Artikel fränkiſcher M.—. 21.75—22.25, niederbayriſcher M..——.—, Rumänier nen M Saxonska M. 2275—23.25 Azima M. 22.75—23.25, Walla⸗Walla M.—.—.——.—, Laplata, M. —, Amerikaner M.—.— Redwinter M.—.—.—, Californier M.—.———.—. Auſtralier M.—.—.— Kernen neu M. 20.5—21.5. Dinkel neu M. 18.——15.—. Roggen württemb. alt M. 16— Roggen bayriſcher M.—.———.—, Roggen ruſſiſcher M.——.— Gerſte württemberg. M. 18. M. 19.——20.—, Geirſte bayr ſche M..———.—, Gerſte Tauder M. 20.50—21.—, Gerſte Elſä ſer M—.———, Gerſte ungariſche Gerſte Moldau M.———.—, Anatolier M.—.—.—, Gerſte kaliforn. prima M.—.—. Futterger e, ruſſ. R. 14.——14.5. Hafer württ. alt M.—. nomiell—.—— Mehl Nr. 1 M. 32. Mehl Nr. 4 M. 26. Mk..25(ohne Sack netto Kaſſe). 30.50, Ulka Parität der ruſſiſchen Weizen ſtellen. Mais einen ſtarken Aufſchlag zu verzeichnen, da die neue Ernte in durch große Hitze höheren In den erſten Tagen der abgelauſenen Berichtswoche war Tauwetter, alsdann kam ſtarker Schneefall und ſchließlich folgte ſtrenge Kälte, wie wir folche in Jahren nicht mehr hatten. Da⸗ durch ſteht der Schluß der Schiffahrt bevor und hat deshalb die feſte Stimmung auf dem Getreidemarkte weitere Fortſchritte ge⸗ Im neuen Plata⸗Weizen hat ſich ein ſtärkeres Geſchäft ent⸗ wickelt, da die Offerten trotz der Amerikas kaum teurer waren und ſich die Preiſe jetzt eher in Börſennotierungen Dagegen hat La Plata⸗ ſtarken Schaden erlitten In letzter Woche und auch auf heutiger Börſe kamen einige Abſchlüſſe in eſſektivem Weizen zuſtande, ein großes Animo iſt aber immer noch nicht vorhanden, da der Mehlabſaß bei unſeren Mühlen viel zu wünſchen übrig läßt. Wir notieren per 100 kg frachtparität Stuttgart, netto Kaſſa je nach Qualität und Lieferzeit: Weizen württemb. alt M. 20.25—21.25, neu M.————.— ——.—, bayriſcher alt M.—.———., neu M. M. 22.75—28.25 M. * 16.75 neu N.—.—.—. —19., Gerſte Pfälzer nominel! 1. Gerſte —.—, neu M. 15 50—16.50, Mais Laplata M. 15.25—15.50 Mats Mixed M.—.———., Mais Pellow e.—.———, Mais ruſſiſch 92.—.——.—, Mais Donau M. 15.25—15.50, Kohlrevs Mehl mit Sack, Kaſſa mit 1% Skonto. Mehlpreiſe pro 100 kg inel. Sack: Mebl Nr. 0 M. 38.——34.—, —33.— Mehl 2 M. 31.——32.—, Mehl Nr. 8 —27.—. Tafelgries M. 38.——34.—, Kleie M..75 bis Aberfeeiſche Schiffahrts⸗Celegramme. Sonthampton, 13. Jan.(Drabtbericht der Whue Star Line Sout⸗ Der Schnelldampfer„Oceanie' am 28. Dez. von New⸗Nor! ab, iſt heute vormi ta bier angekommen Rotterdam, 14. Jan.(Drahthericht der Holland⸗Amerita⸗Linie Rotterdam) Der Dampfer„Ryndam“ am 3. Januar von New⸗Nor! ab in heute nachmiitag hier angetommen. Auntwerpen, 14. Jan (Drahiberich, der Red⸗Star⸗Line, Ant⸗ werpen.) Der Dampfer„Kroomand“ am 4. Janugr von New⸗Nork ab iſt heute nachmittag hier angekommen. Mitgeteflt durch das Paſſage- und Reiſeburean Gundlach u. Bärenklau Nachf., Mannheim, Bahnhofplatz 7, direk: am Hauptbahnhof. 2*** Marx& Soldschmidt, Mannheim Tele rammzAörefſ, Margold, Fernſprecher: Nr. 36 und 16387 19 Januar 1911. Proviſſonsfre 1 0 Ber⸗ gra Wir ſind als Selbſttontrahenten Käufer unter Vorbehalt: käufer Rter 7 e5 0% Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Heſellſchaft, Ludwigsgafen— 370 adiſche Feuerverſicherungs⸗Bank— M. 230 Badiſthe Maſchtnenfabrik Sebold, Durlach 129— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Attien 55— 5„ Vorzugs Aktien 101— Zenz& Co., Rhein. Gasmot., Nannherm, 152 15⁰ Bruchſ zler Brauerei⸗Geſellſchaft 64 zfr.— Hürgerbräu, Ludwigshafen— 227 Cgemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 98 Daimler otoren⸗Geſellſ bart, Untertürkheim 180—. Deutſche Südſeephosphat.⸗G. 180;fr— Europa, Rückverſ. Berlin— M. 570 Erſie Oeſterreich. Glanzſtoffobriten 210— Fahr Gebr,.⸗Gen, Pirmaſens 104— Filterfabrit Enzinger, Worms 199 Flint, Eiſen⸗ und Broneegießerei, Nannheim—— Herrenmühte vorm. Genz, Heidelberg 96— Kühznle, Kopp u. Kauſch..⸗G. Frankenthal— 99 Lindes Eismiſchinen 146 14⁴ London und Provincial Electric Theatres Etd. (eingez. mit 7/6 ſo.)— 1s/ ſh. Neckarſulmer Fahrra werke—— Pacific Phosphate Shares alte ſhares—. 6˙6 * funce 5 3255 v. 3/ 75 70% preferred„— 25%% sh. Nheinau, Terrain⸗Geſellſch aft— 124 öfr. Rbeiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 147— Rheinmühle werke, Mannheim 140— Rheinſchiff.⸗A.(GJ. vorm. Fendel, Mannbeim 106— Schiff⸗ u. Ma chinenban.⸗G. Mannheim, Stamm.— 95zür St alwer Mannheim 114 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannhein 113— Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine— N. 175 Unionwerle,.⸗G., Fabriken f. Bzauerei⸗Einrichtunger— 126 Unionbraueret Karlsruhe 5 42ffr Union, Projektionsceſellſchaft, Frankfurt— 223 zür. Maſchinenfabrit, Werey 12¹ Vita Lebensverſtcherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M. 525 Waggonfabrik Raſtatt 88— Waldbof, Bayngeſellſchaft— 10⁰ Geſchäftliches. Schönſchreibunterricht für Erwachſene. Unter den Elementen, welche die Grundlage der Intelligenz und des Wiſſens bilden, mag es wohl keines geben, welches ſo lebhaft und eindrucksvoll ins Auge ſpringt, als die Schönſchreibkunſt, und iſt auch der Vorzug einer ſicheren, kulantſchönen Handſchrift in gegenwärtiger Zeit, wo alles darnach ſtrebt, das Nützliche mit dem Angenehmen zu verbinden, für den Kaufmann, Beamten, Gewerbetreibenden, überhaupt für jeder⸗ mann nicht allein eine Annehmlichkeit, ſondern nachgerade eine Not⸗ wendigkeit geworden. Herren Gebr. Gander, als vortreffliche Schreiblehrer weit bekannt und geſchätzt, eröffnen dieſer Tage wieder einen neuen Schönſchreibkurſus. Verantwortlich Für Politik: Dr Fritz Goldenbaum: füir Kunſt und Feuilleton: Julins Witte; für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung Nichard Schöuſelderz für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Tetl Frauz Kircher, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: ffritz Joos. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei. G. m. b. H. Direktor: Eruſt Müller. STOTZ x CIE.d Elektrizitäts-Gassllschaft m. h. H. MANNHEIM Tel. 682 u. 2032. O 4,—9. Elektrische Licht- und Krxaft-Anlagen. usstellang moderner Beleumtungskör Per Hauptvertretung der OSRAMLAUHFPE. —— — We 1Ijahrige Fraxis! 55 Nervenschwäche Nervenzerrüttungen, Schwächezustünde, Blasen- und Ge- schlechtakraunkneiten, sowle Gicht, Rhenmatismus, Ichlas, Muskelschwund, Hysterie, Neuralgien, Haarkrank⸗ heiten, Flechten, Beingeschwüre eto., auch alte u. schwere Fülle, behandelt mit bestem Erfolge ohne Berufsstörung arznellos durch Natur- u. elektr. Lientheilverfahren ifbfrele Kräuterkuren und Mlektrotherapie. Nähere Aus- Direktor Hcoh. Schäfer kunft erteilt Liehtheil-Institut„Elektron“ nur N 3, 3 gegenüber dem Restaurant zum„Wilden Mann“ NMAHMNAHRHEAAN. 9568 Sprechstunden: käglich von—12 und—9 Uhr abends. Sonntags von—12 Uhr. VPunderbare Erkolge. e Hunderte Dankschreiben 880 Damenbedienung durch Frau Rosa Schäfer Zivile Preise. Prospekte gratis. Tel. 4330. ſ Erstes, grösstes und badeutendstes Institut— am Platze. ——— 19. Januar 1911 General⸗Anzeiger.(Abendblatt. 7. Seite ſerhand der Strassenhahner öffentlichen Strassenhahner- Versammlung kreundlichst ein. 21712 Tagesordnung: J. Stellungnahme zu den Sonderbestimmungen im Beamten- statut, sowie zu den Pensiousverhältnissen. 2, Entgegennahme von Wünschen und Beschwerden. Zu dieser Versammlung sind die Herren Stadträte und Stadtverordneten höflichst eingeladen. Der Vorstand. Wohme qetzt 12714 FR Q, D, 3 Treppen. Frau d. Kamm SBedee. Pedicure. Todes⸗Anzeige. Berwandten, Freunden und Bekaunten die ſchmerzliche Nachricht, daß unſer innigſtgeliebter treubeſorgter Gatte und Bater 13055 Herr Johann Ochsner Stadtverordneter 5 nach kurzem aber ſchwerem Krankenlager heute früh 6 Uhr ſanft verſchieden iſt. Manuheim, Lindenhofſtraße 20, den 19. Januar 1911. Um ſtille Teilnahme bitten: Die tieftrauernden Hinterbliebenen: Louiſe Ochsner nebſt Kinder. Die Beerdigung findet Samstag nachm. 2½ uhr von der Leichenhalle aus ſtatt. Dies ſtatt beſonderer Anzeige. 30on ſeurdkr Tatnal. Tanel Ganders Methode Zwangs⸗Verſteigerung. 4 M U* Gegründet 1857 —ñ Diplom 1882 1—— ann 6Im. HPrämiirt 9. Stenogr aphie und Maſchinenſchreiben. ir lad hiermit sämtliche Kolleger. 99 eröſſnen wir neue Handelskurſe für Kaufleute, Beamte, Geſchäftsleute, ſowie für 5 8 20 5 1911, ab 10 89 55 1 5 Montag, 23.J Januat Damen und Kaufſmaunslehrlinge. Aueignung einer ſchönen Handf Heil⸗ 9170 Freitag, den Januar„ dbends Uhr, im Saale Ausbildung in der Buchführung in ca. 3 Wochen. Auswärkige auch in kürzerer Zeit. Ueverraſch. Zum grünen Haus“ U stattfindenden Unterrichts⸗Erfolge. Aumeldungen baldigſt erbeten. Proſp. gratis. 43940 * 9 Nach langem Leiden entschlief sanft im 65., Lebensjahr unsere innigst geliebte Mutter und Grossmutter Frau Clotilde Soipio geb. Jordan, von den Ihren auf das Tiefste betrauert und schmerzlich vermisst. Ida Scipio Hedwig Freifrau von Gemmingen-Hornberg 5 Scipio Wilhelm Scipio Narl Freiherr von Gemmingen-Hornberg Geh. Regierungsrat, Kaiserl. Kreisdirektor und 4 Enkel. Mannheim und Strassburg i. Els., den 18. Januar 1911. Die Bestattung ſindet Samstag, den ax. Januar, vormittags 1 Uhr im Krematorium des städtischen Friedhofs Mannheim statt: 15 4 leiſten der ſparſamen Hausfrau vorzügliche Dienſte. Nach wie vor koſten ſie nur 10 Pfg. mit Waſſer kurze Zeit gekocht, ebenſo kräftig wie die beſte mit hergeſtellte Suppe. Man verlange e 2867 Fleiſchbrühe MA Is Suppen(Schutzmarke Kreuzſtern). rrprrrr.-⁰rurr. Gnnder, Cl, 5 Eainn Mannheim. e — 1 Maccls Suppen (Ein Würfel für—3 Teller). Sie ſchmecken, nur als 30 Sorten. 8 7 7 Zute, Küche“ Jng Vaſeheung. Freitag, 20. Januar 19110 nachmittags 2 uhr. werde ich in Mannheim im Pfand okal Q 4, 5, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: 1 Küferwagen, Kleider, Möbel aller Art und Ver⸗ ſchiedenes. 56692 Sommer, Gerichtsvollzieher. 1 Geldverkehr 1 Hppothekengelder zu 4% einſchließlich Bant⸗ gebder auszul. Off. unt. Nr. 56686 an die Expedition ds. Blattes. Llegenschalten Haus⸗Verkauf. In Heidelberg iſt ein 111 1 Wohn⸗bezw. Geſchäfts⸗ 1iiiz haus m. 2 Läden u. k. 1 Hinterhaus in guter Lage zu verkaufen. Für jedes Geſchäft geeignet. Offert. an M. I. hauptpoſtl. Heidelberg. 43964 48954 4 Nctolen fndan Nausbürsshe evoht. Kräftiger braver junger Man vom Lande, i. Alter von 1718 Jahre als Hausburſche gefucht. Koſt u. Logis im Hauſe. 8s Jeg Sa DVehrſtelle⸗Geſuch. Für einen ſchulentlaſſenen Jacoh Harter. N 4. 2. TODES-ANZEIGE. Tieferschüttert teilen wir hierdurch unsern 5 Mitgliedern mit, dass unser langjähriger, 2 17 1 getreuer I. Vorsitzender, Herr 1714% Johann behsner Stadtverordneter heute früh 6 Uhr nach schwerem Krankenlager sanft verschieden ist. Wir werden dem allzufrüäh verschiedenen Freunde stets ein ehrenvolles Andenken bewahren, Die Beerdigung findet Samstag, nachm. 2½% Uhr statt. Um recht zahlreiche Beteiligung der Mitglieder wird dringend gebeten, Der Vorstand. Freitag, 20. Jauuar 1911, nachmittags 2 Uhr werde ich in Rheinau auf dem Marktplatze gegen bare Zah⸗ lung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 56688 Möbel und ſonſtiges. Mannheim, 19. Jan. 1911. Ningel, Gerichtsvollzieher. Zwaugs⸗Verſteigerung. Freitag, 20. Januar 1911, vormittags 10 Uhr werde ich in Neckarau im Pfandlokal, Nat⸗ hausſtraße 10, gezen Barzahlung im Vollſtreckungsweg öffentlich ver⸗ ſteigern: 56687 Möbel n. 1 Partie Schreibhefte Neckarau, den 19. Jauuar 1911. Groß, Gerichtsvollzieher. Verſchiedene hocheleg. neue ſeidene Damenmasken zu verk. CG 1, 14, 1 Tr. lks.“ 78 Freitag, 20. Jan. 1911, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal G 4, 5 hier gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 56691 Eine größere Partie Küchengeſchirr, Por⸗ zellau⸗„ Glas⸗ und an⸗ dere Sachen. Mannheim, 19. Jau. 1911 Günther, Gerichtsvollzieher. N Ceſdverkehr Inlelligenter T Hekk welch. über—300 M. verfügt, kann eine ſehr gute Vertretung übernehmen. Aufträge ſ. ſchon vorhanden. Anfr. u. Nr. 43962 e 0 „Maſch.⸗Techniker J. alt, ledig, in Maſchinen⸗ fabdt 1. Gießerei tätig, erfah⸗ ren in Kalkulation ſ. Stellg. Offert. unt. Nr. 43965 an die Expeditton ds. Blattes. Stellung ſucht verh. Mann, 34., mit gut. Handſchriſt, als Einkaſſierer, Magazinier, Bureaudiener, Portier oder ſonſtigen Poſten gegen beſcheidene Anſprüche, Kaution kann geſtellt werden. Offerten unt. Nr. 43870 an die Exved. ds. Bl. Flelß. Mädchen, das näben u. bügeln kann, ſucht a. 1. März als Zimmermädch. od. 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Schwetzingerſtr. 5 bei „Aach abrei zogen zwei Grenadier Durch eine lange Stelle des Memoire enwerkes„1812 bis 1818“ des Sergeanten der franzöſiſchen Kaiſergarde Francois Bourgogne(Stuttgart, Robert Lutz 1900) fühlte ich mich ſorkwährend an das Gedicht Heines erinnert, dem die Ueber⸗ ſchrift entſtammt. Wenn der erſte teilweiſe Abdruck der Memoiren erſt 1857 erfolgt wäre, wo das„Buch der Lieder“ längſt erſchienen war, ſo könnte man ſogar auf den Gedanken kommen, der Dichter ſei zu ſeiner Romanze durch die Stelle der Memoiren des en Bourgogne angeregt worden, 55 er mit dem wiedergefundenen Freunde Picart,„einem der brapſten Haudegen von den Grenadieren der alten Garde“, guf dem furchtbaren Rückweg von Moskau, die Armee wieder erblickt. Napoleonmitſamt ſeiner Garde ſund der ganzen Armee iſt 12 31 gefangen“ hatten ſie aus emem Verſteck einen vorüberziehenden ruſſiſchen Offizier zu Gefangenen ſagen hören. Da itberfiel den Alten, der die ſataren Beſchwerden, Froſt, Hunger, Wunden und Ge⸗ fahren überſtanden hatte, ohne auch nur ſeinen grimmen zu verlieren, auf dem haſtigen Weiterwege„zum Re⸗ giment“, das er verloren hatte, vorübergehend jener Irr⸗ tum, der ſo oft in Tagen die baldige Erlöſung aufs außerſte ete daten ankündigte, Er blieb plötzlich ſtehen, machte, wie 1 5 Exerzierplatz, Griffe mit dem Gewehr, ſetzte ſich dann plötzlich in Parademarſch, und ſchri aus voller Kehle:„Es lebe der Kaiſer!“ Als aber Freund urgogne ihn in 915 Wirklichleit zurückz uziehen ſuchte, ſah er dicke Tränen über ſeine Wangen rinnen.„Aber Pieart, alter, lieber Picart“, fährt er tieferſchüttert fort—„was haben Sie denn nun? ein ſo alter Soldat weint?“ 4 Ja, er weint“, ſpricht er,„er weint vor Trauer und vo * 51 8 Sehnfucht, und iſt er morgen nicht beim Regiment, ſo 5 E aus mit ihm.“ Wir werden ſchon heuk da einkreffen, hoffe ich, oder an die Expedition— Bl. ozziſtr. 3, 25 ſich ja wie ein altes Weib!“ Er blieb ſtehen und ſah mich groß au.„Verdammt noch mal!“ fiel er in ſeine alte Weiſe,„was war denn das? was hatte mich denn da gepackt? ich muß geſchlafen oder wachend geträumt haben! jetzt iſts aber vorüber.“—„Na, Gott ſei Dank, Alterchen, ich hatte wahrhaft Angſt, Sie wären 1 nappt. Uebrigens iſt es mir auch ſchon ganz ähnlich rgangen.“ Ich erzähite ihm nun von meiner Niedergeſchlagenheit und dem Wutausbruch an dem Abend, wo ich auf ſeinen Wagen fiel, da auf einmal wirft er ſich lang in den Schnee Und ſchreit 50 grob an:„Stille!“ Wehmütig betrachte ich ihn und denke:„Gott im Himmel, alſo doch den Verſtand 08 Was ſoll nun werden!“ In demſelben Augenblick ſchnellt er in die Höhe und brüllt⸗„Es lebe dey Kaiſer! Kanonenfeuer! Horcht! Wir ſind gerettet!“ klopfe ihn beruhigend auf die Schulter. 55 Sie doch zu ſich!“ „Ach was! Dummes Zeug! Horchen ſollen Sie, ſag ich! Nun horchte ich wirklich, und in der Tat, dumpfer Kano⸗ nendonner ließ ſich hören. „Gott ſeis getrommelt und gepfiffen,“ jubelte er jetzt los,„der Kaiſer iſt nicht gefungen! der Hund hak geſtern gelogen! ich glaubte dem Kerl ja gleich nicht; aber weiß der Teu ſel, das Ding war mir doch ſo in den Kopf gefahren, daß ich glaube, ich bin ganz richtig verrückt geworden. Jetzt aber gehts dem Kanonendonner nach, der iſt ein unfehlbarer Führer Der Schall der Schüſſe kam von der Bereſing. Nach einigen weiteren Abenteuern kamen ſie an die Heerſtraße, wo ſie nach kurzem Warten die Spitze der Marſchkolonne auf. tauchen ſahen. In tieſem Schwei gen nahte der Zug: Generale, wenige beritten, die meiſten zu Juß; dann zerlumpt 55 verhungert die traurigen Reſte der aus höheren Offizieren Igebildeten„heiligen Legion!“, dann die Trümmer der Garde⸗ „Aber Picart, 177 Stock zechts. ſpa eſtens morgen früh. Schämen Sie ſich doch, S Sie haben 43958 E. Gollinger. kavallerie und dann— zu Fuß, in einem polniſchen Staroſten⸗ pelz, eine rote mit ſchwarzem Fuchs beſetzte Sammetmüttze auf dem Kopf und einen Stock in der Hand— der Kaiſer, Und dann wieder Prinzen, Marſchälle und Generäle. Picart, der die Armee ſeit einem Monat nicht geſehen hatte, ſtarrte ſprachlos alles au, konvulſiviſche Zuckungen in ſeinem Geſicht und krampfhafte Bewegungen ſeiner Hände verrieten, was in ihm vorging, bis dicke Tränen aus ſetnen Augen brachen, die niederrollend als Eiszapfen an ſeinem Barte hängen blieben. Erſt als das erſte Regiment der alten Grenadiere ankam, lebte er wieder auf, ſtürzte auf ſir zu, und rief auf ihre Fragen:„Ja, Freunde, ich bin es und nun verlaſſe ich Euch nicht mehr bis zum Tode!“ Den Rückzug der großen Armee aus Rußland ſchildert in der Hauptſache dies Memoirenbuch und zwar vom Stand⸗ punkte eines Soldaten aus der großen Maſſe. Das wieder⸗ gegebene iſt nur ein Bild aus hunderten, und auch die Ton⸗ art wechſelt, wie es in dem Tagebuch eines Sergeanten ſelbſt⸗ berſtändlich iſt, zwiſchen trockenem Realismus und Stellen voller Begeiſterung zwiſchen Rührung, Behagen, Schrecken und derbem, oft unwiderſtehlichen Soldatenhumor. Nameni⸗ lich in den länger dauernden Quartieren, ſowohl in Moskau, wo man noch in lauter Jubel lebte, und wo Gold, Weiber und Wein an der Tagesordnung waren, als ſpäter, wo die beiden Tapferen und ihre zahlloſen Leidensgefährten in Elbing endlich zu einer längeren Ruhe kamen— da beſop⸗ ders fand ſich manche Gelegenheit für den in Kriegsgefangen⸗ ſchaft tagebuchführenden Sergeanten, den Humor zu Worle kommen zu laſſen. Aber, wenn er auch dem Ernſt ſeiner Abenteuer nicht durch große Geſichtspunkte, ſondern nür durch ſeine brave und ehrenhafte Soldatengeſinnung ge⸗ wachſen war, ſo bi eten doch dieſe Memoiren für den, der mit der merkwürdigen Zeit und den durch dieſe Zeit merkwürdig erzogenen und gehärteten Menſchen mitleben nigg, einen der unentbehrlichſten Beitröge. 7— 2 UsSteuer⸗Mobel in einfacher und billiger bis elegantester Ausführung eneral- nꝛeioer. 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Nr. 255 für voll⸗ ziehbar erklärte bezirkspolizeiliche Vorschrift erlaſſen. 11 Die Hauseigentümer und deren Stellvertreter ſind ver⸗ pflichtet, die in den Kellern, Schuppen, Ställen und ähn⸗ lichen Räumlichkeiten überwinternden Schnaken durch Aus⸗ räuchern der Räumlichkeiten mit einem geeigneten Räucher⸗ pulver oder durch Abflammen der Wände und Decken, durch Zertzücken mit feuchten Tüchern oder in ſonſtiger wirk⸗ amer Weiſe zu vernichten. Die Mieter haben die betr. äume zu fraglichem Zweck zu öffnen. § 2. Beim Abflammen iſt zur Vermeidung von Feuers⸗ gefahr mit der nötigen Sorgfalt zu verfahren; ein Eimer Waſſer und ein Reiſigbeſen ſind zum Ablöſchen und Aus⸗ ſchlagen eines etwa entſtehenden Feuers bereit zu ſtellen. Wo feuergefährliche Gegenſtände lagern, darf nicht ab⸗ geflammt werden. 15 Mit den Vernichtungsarbeiten iſt erſt zu beginnen, wenn durch öffentliche Bekanntmachung des Bürgermeiſter⸗ amts dazu aufgefordert wird. Die Arbeiten müſſen ſpäteſtens am 15. Dezember beendet ſind. Sind die Arbeiten nicht von Erfolg geweſen, ſo ſind ſie zu wiederholen bis ſpüteſtens am 15. Januar, und exforderlichenfalls nochmals vorzunehmen bis ſpäteſtens 15. Februar ohne daß es hier⸗ u einer amtlichen Aufforderung bedarf. Anſtelle des 15. danuar tritt im laufenden Jaßr der 1. Februar. Die Gemeinden ſind berechtigt, in den Wintermonaten ſich von der richtigen Ausführung der vorgeſchriebenen Maßnahmen durch beſonders dafür beſtellte Perſonen zu vergewiſſern. § 5. Soweit die Ausführung bei der Nachſchau als un⸗ genügend erſcheint, ſind die Gemeinden berechtigt, die Ver⸗ nichtungsarbeiten auf Koſten der Verpflichteten vornehmen zu laſſen. Eine beſondere Gebühr hierfür kann aufgrund eines Gemeindebeſchluſſes werden. § 6. Den Gemeinden iſt es überlaſſen, zur Durchführung der Maßnahmen, beſonders hierfür geeignete Perſönlich⸗ keiten aufzuſtellen, die dieſe Arbeiten auf Erſuchen der Verpflichteten und auf deren Koſten vornehmen, ſoweit nicht die Koſten der Durchführung der Maßnahmen von den Gemeinden ſelbſt eee werden. § 7. Den mit der Ueberwachung und dem Vollzug der vor⸗ geſchriebenen Maßnahmen betrauten Perſonen iſt, ſofern ſie ſich gehörig ausweiſen, das Betreten von Kellerräum⸗ lichkeiten zur Erfüllung ihrer Aufgabe bei Tage jederzeit zu geſtatten. Bevor ſie irgend welche Vertilgungsarbeiten bornehmen, haben ſie jedoch den Inhaber der Wohnung oder ſeinen Stellvertreter in zu ſetzen. 8 8. Weitere Anordnungen können durch das Großh. Be⸗ zirksamt getroffen werden; insbeſondere kann die Anwen⸗ dung eines als beſonders wirkſam erprobten Vertilgungs⸗ mittels angeordnet werden. 8 9. Zuwiderhandlungen werden gemäߧ 87a.⸗Str.⸗G.⸗B. an Geld bis zu 60 4 oder mit Haft bis zu 14 Tagen Heſtraft. 5399 Manunheim, den 14. Jauuar 1911. Großh. Bezirksamt Abt. III. Dr. Sauter. ——— Nr. 2575 J. Vorſtehende bezirkspolizeiliche Vorſchrift bringen wir mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis, daß mit den Vernichtungsarbeiten ſofort zu beginnen iſt. Die Stadtverwaltung iſt bereit, auf Erſuchen der ver⸗ pflichteten Hauseigentümer die vorgeſchriebenen Vernich⸗ kungsarbeiten durch vorgebildetes ſtädtiſches Perſonal vor⸗ nehmen zu laſſen. Die Gebühr für das Abflammen oder bie vollſtändige Ausräucherung der Keller eines Hauſes wurbe auf 1 4 feſtgeſetzt. Die Anmeldungen haben bei der Stadtkaſſe gegen ſo⸗ fortige Entrichtung der Gebühr während der üblichen Ge⸗ ſchäftsſtunden zu erfolgen. Die je aus mindeſtens 2 Mann beſtehenden Arbeits⸗ kolonnen ſind im Beſitze von Legitimationen, die ſie den Hauseigentümern auf Verlangen vorzuzeigen haben. Nach dem 1. Februar ds. Is. wird in allen Kellern der Stadt und der Vororte von dem gleichen Perſonal Nachſchau gehalten. Soweit die Durchführung der Arbeiten hierbei als ungenügend erſcheint, werden die Vernichtungsarbeiten auf Koſten der Verpflichteten vorgenommen. Anleitungen zur Vornahme der Vernichtungsarbeiten werden unentgeltlich beim ſtädt. Tiefbauamt(Rathaus Bimmer 80) und bei den Gemeindeſekreiariaten verabfolgt. Mannheim, 18. Januar 1911. Bürgermeiſteramtz Dr. Finter. Klemann. Friedrichsring 30, Eck aus 1 2Zu rermieten] part., 6 Zim, Bad, 1 Man⸗ ſarde nebſt ꝛeichl. Zubehör, E 3 8 4. Stock, 2 Zimmer elektr. Ocht, Gas pei 1. Apri 0 und Küche an kleine] od. frü ſer zu vermieten. F milie zu vermieten 43961]. Näteres 4. Stock 43960 JISiſtu Jungbuſchſtraße Akademieſtr. 13 Küche an Balkonwohn. 3 Zim. 1 1 od. 2 Perſ. zu v. 48956 bis 1. März zu verm. 43951 Näh. in der Exped. ds. Bl. Zwanas⸗Verſteigerung. Nr. 459. Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſoll das in Wieblingen belegene, im Grundbuche von Wieblingen zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungsvermerkes auf den Namen Deutſche Holzwarenfabrik Wieblingen⸗Heidelberg 3. m. b. H. in Wieblingen eingetragene, nachſtehend be⸗ ſchriebenen Grundſtück am 13042 Dounerstag, den 2. März 1911, vormittags 10 Uhr durch das unterzeichnete Notariat— im Rathauſe zu Wieb⸗ lingen— verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 3. Dezember 1910 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamtes, ſo⸗ wie der übrigen das Grundſtück betreffenden Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde iſt jedermann geſtattet. Beſchreibung der zu verſteigernden Grundſtücke: Grundbuch von Wieblingen Bd. 8 Heft 6 Beſtands⸗ verzeichnis J. Ogb.⸗Nr. 2785: 26 Ar 59 Qm. Hofraite und Grasrain, Gewann Worth, Hauptſtraße. Auf der Hofraite ſtehen: a] eine Holzſchneidemühle mit Wohnung, Keſſelhaus und Dampfkamin, b) ein 2⸗ſtöck. 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Lorsador et Andalouse aus Bal costumé Rub nstein. 8. Ouverture zu Tannbäuser und der Sänger- Kkrieg auf der Wartburg. Wagner. III. Operetten-Musik. 9.(1. Konzertaufführung), Ouverture zur Operette:„Seine Herr Nichte Karl Nöhren. 10. Hupt mein Mädel aus Miss Gibb 5„ 11. O0b Da wich llebst, Lied aus Nakiris TCCCCCCCCCCCVCVVT 12. Potpourri aus der Lustigen Witwe Lehaàr. Es wird höfliehst gebeten, während den Musikaufführungen möglichste Ruhe zu beachten. Das Konzert findet bei Wirtschaftsbetrieb statt. Hasseneröffnung abends ½8 Uhr. Eintrittspreiset Tageskarten 50 Pig., Dutzend- karten 5 Mark. Kartenverkauf in den durch Plakate kenntlich gemachten Vorverkauisstellen, im Verkehrsbureau(Rathaus NI), in der Zeitungshalle am Wasserturm, beim Cortier im Rosengarten und an der Abendkasse in Ludwigshafen beim Verkehrsverein, Ludwigsplata 7, Jak. Batteiger, igarrengeschäft, Ludwigsstr. 6 und Gustav Renner, Zigarren- geschäft, Bismarekstr. 104; in Heidelberg bei L. 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