—— nicht mehr von ihnen ſagen, Lanzen Pomp eines indiſchen Fürſten und umgeben von den Gro⸗ alle Großen des Radſchputaniſchen Reiches auf dem Bahnſteig ver⸗ Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 30 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg, In ſera te: (Badiſche Volkszeitung.) Badi Geleſenſte und verbreitetſte he Neueſte Nach der Stadt Mannheim und Amgebung. Anabhängige Tageszeitung. Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim““, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Die Colonel⸗Zeue. 28 Pg. Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Nedattlon 58 4 37¹ Auswärtige Inſerate. 30„ in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Narlsruhe. e erlags⸗ 5 Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Nr. 38. Wiontag, 23. Januar 1911. Abendblatt.) eeeeeeeeeeeeeeeeeee: Die Potsdamer Zuſammenkunft hört nicht auf die Diplomaten und Publiziſten, man kann wohl ſagen, des Erdkreiſes zu beſchäftigen, es iſt ja auch in der jüngſten Geſchichte der internationalen Beziehungen kaum ein bedeutungsvolleres Ereignis zu verzeichnen als die Ver⸗ ſtändigung zwiſchen Deutſchland und Rußland. Der Legationsrat a. D. vom Rath faßt in einem Aufſatz der „Neuen Freien Preſſe“ ihre Bedeutung dahin zuſammen? Zieht man das Fazit der heutigen Situation, ſo ergibt ſich, daß an den beiden großen europäiſchen Koalitionen ſich formell nichts ge⸗ ändert hat, wohl aber an ihren Beziehungen untereinander. Die vertrauensvolle Ausſprache der deutſchen und ruſſiſchen Diplomaten hat wertvolle Berührungspunkte geſchaffen, die vor allem auch dem Verhältniſſe Oeſterreich⸗Ungarns zum Zarenreiche zugute kommen und die ſtarke, aber friedliche Politik der Zentralmächte unterſtützen wer⸗ den. Daß das Ergebnis der Potsdamer Entrevue viele deutſche Pplitiker enttäuſcht habe, iſt ebenſo falſch, wie daß es irgend welche Zweifel an der Jutimität und Solidität der deutſch⸗öſterreichiſchen Beziehungen hervorrufen könne. Den Erfolg der Kiberlenſchen Politik erblicke ich hauptſächlich darin, daß zwiſchen den beiden großen Staatengruppen Europas wieder eine Verſtändigungsbrücke geſchlagen worden iſt, der logiſcher⸗ und notwendigerweiſe weitere Verbindungsglieder folgen müſſen. Dieſe Entwicklung aber gewährt die Hoffnung auf einen ehrlichen und für alle ehrenvollen Frieden des Kontinents für längere Zeit. An derſelben Stelle äußert ſich einer der ausgezeichnetſten Sachverſtändigen auf dem Gebiete der internationalen Poli⸗ tik, Prof. Dr. Theodor Schiemann über die Ergebniſſe der Potsdamer Zuſammenkunft. Er ſchreibt: Ueber die politiſchen Ergebniſſe der Potsdamer Zu⸗ ſammenkunft und der daran geknüpften Vereinbarungen und Berhandlungen ſollte man eigentlich nicht reden oder doch deh als uns durch den Mund des deutſchen Reichskanzlers mitgeteilt worden iſt. Das Weſent⸗ liche, der authentiſche Dext der Vereinbarungen, iſt noch nicht bekannt oder beſſer geſagt: er exiſtiert noch nicht. Wir wiſſen, daß Verhandlungen darüber zwiſchen Peters⸗ burg und Berlin hin und her gehen, und ziehen daraus den Schluß, daß in Potsdam nur der Rahmen eines Abkommens feſtgeſtellt wurde. Dieſer Rahmen umſchloß die Stellung Rußlands zu dem deutſchen Unternehmen der Bagdad⸗ bahn und die Stellung Deutſchlands zu den perfiſchen Etſenbahnunternehmungen Rußlands. Sie werden ſich gegenſeitig nicht behindern, vielmehr einen Zu⸗ ſammenſchluß anſtreben, der beiden Teilen zugute kommt und durch eine Linie Bagdad⸗Hanikin perfekt werden wird. Außerdem ſteht feſt, daß keine der beiden Mächte an einem An griffskriege teilnehmen wird, der die andere bedroht. Daß dadurch das Abkommen einen euro⸗ päiſchen Charakter gewinnt, liegt auf der Hand und hraucht nicht weiter ausgeführt zu werden. Alles, was darüber hinausgeht, iſt Konjektur, und zwar zum Teile böswillige Konjektur. Es iſt daher vielleicht nütz⸗ lich, zu ſagen, was dieſes Abkommen nicht iſt. Es iſt keine Löſung Rußlands von dem bis⸗ herigen Syſtem ſeiner politiſchen Verbin⸗ dun gen. Die Allianz mit Frankreich und die Abmachungen bon 1907 mit England dauern fort, die letzteren ſind ſogar die liberal denken und national fühlen, HHH„„„CCCCC ͤVcGGTbTbTTbTTbTbT in jüngſter Zeit dahin erweitert worden, daß beide Mächte die Beſchränkung fallen ließen, die ſie ſich in Betreff„wiſſenſchaft⸗ licher Expeditionen“ nach Tibet auferlegt hatten. Das Abkommen bedeutet auch in keiner Hinſicht eine Minderung der intimen Beziehungen, welche ſeit Jahren Deutſchland mit der Türkei ver⸗ binden, die nach wie vor darauf rechnen kann, daß alle zur Wahrung ihres Territoriums getroffenen Maßnahmen die moraliſche Unterſtützung Deutſchlands finden werden, das an der Verjüngung und Europäiſierung der Türkei lebhaftes Intereſſe nimmt. Die durch den Bau der Bagdadbahn angeſtrebte Er⸗ ſchließung und Wiederbelebung des uralten vorderaſiatiſchen Kulturbodens— bekanntlich ein Gedanke Kaiſer Wilhelms— wird weſentlich beſchleunigt werden, ſeit hier die Rivalität aufhört, die lähmend dem Fortſchritt der deutſchen Arbeit ent⸗ gegentrat. Für den nahen Orient bedeutet daher die von gegen⸗ ſeitigem Vertrauen getragene Verſtändigung Rußlands und Deutſchlands eine weitere Stärkung des Statusquo und eine Art Aſſekuranz gegen politiſche Ueberraſchungen von außen her. Dieſe Verſtändigung iſt aber auch nicht ein Preis⸗ geben Perſiens. Der eine Zeitlang ſo laute Beſorgnis er⸗ regende Gedanke einer Teilung Perſiens zwiſchen Rußland und England, wobei angenommen wurde, daß auch die Türkei ſich ihren Anteil holen werde, wird ſchwerlich wieder auf⸗ tauchen. Wir halten die Möglichkeit einer Zurückziehung der ruſſiſchen Truppen aus Perſien heute für weit näher liegend, als vor einigen Monaten wahrſcheinlich erſchien, und das „Ultimatum, das England wegen der Unſicherheit im ſüd⸗ lichen Perſien der Regierung des Schah ſtellte, kann heute als zurlckgezogen betrachtet werden. Die Summe dieſer Tatſachen müßte— ſo ſcheint es Ans— als ein Moment allgemeiner Beruhigung anerkannt werden, zumal nunmehr vor aller Welt bekannt geworden iſt, daß die bisher geheimgehaltenen Stipulationen des ruſſiſch⸗ franzöſiſchen Bündniſſes zu keiner Zeit den Charakter eines Bündniſſes zur Verwirklichung des Revanchegedankens ge⸗ tragen haben. Daß dadurch Feindſeligkeiten der Boden ent⸗ zogen wird, die ſich auf die falſche gegenteilige Auffaſſung gründeten, iſt in hohem Grade wahrſcheinlich, wenn auch zur Zeit noch nicht abſolut ſicher. Reichsgründungs⸗ und Bismarck⸗Feier. (Eigener Bericht.) Stuttgart, 28. Jan. Im reichgeſchmückten Feſtſaal der Liederhalle fand geſtern eine vom jungliberalen Verein und der nationalliberalen Partei Stuttgarts veranſtaltete Feier zur Erinnerung an die Reichsgründung und an den erſten Kanzler des Reiches ſtatt. Namens der einladenden Vereine begrüßte der Vorſitzende des jungliberalen Vereins Poſtſekretär Ahner die Ver⸗ ſammlung und den Feſtredner des Tages, den Reichstagsabge⸗ ordneten Baſſermann, dem er den Dank der Schwaben, für ſeine Tätigkeit Feuilleton. Briefe non der Kronpri⸗zenreiſe. (Originalbericht des Mannheimer General⸗Anzeigers.) IV. Diaipur, 1. Januar 1911. Inmitten eines blühenden Gartens und unter ſommerlichem Himmel ſtand in dieſem Jahre der Weihnachtsbaum für den Kron⸗ prinzen bei dem Mahardſchah von Djaipur. Angetan mit dem ßen ſeines Reiches überbrachte er dem hohen Gaſt die erſten Weih⸗ nachtswünſche. Heiliger Abend im Innern Indiens. Von all den hübſchen Szenen und Epiſoden, die die Reiſe des ronprinzen durch das alte Wunderland begleiteten, war dieſe Weihnachtsfeier eine der ſchönſten und eindruckvollſten, wie denn überhaupt der Aufenthalt des Kronprinzen unter den Radſchputen wohl der intereſſanteſte Eindruck war. Schon der Empfang des konprinzen bot durch ſein fremdartiges Gepräge ein Schauſpiel uon ungewöhnlichem Reiz. Daß die Feſtſtraße von einer Ehren⸗ pforte überſpannt war, die dem hohen Gaſt ein„Willkommen“ bot, war eigentlich das einzige Merkmal, das an die Gewohnheiten er⸗ innerte, die bei uns aus ſolchen Anläſſen üblich ſind. Alles andere war für europäiſche Augen ſo eigenartig daß die Erinnerung an le Ehrungen des Kronprinzen bei allen Zeugen des maleriſchen Schauſpieles nicht ſo leicht ſchwinden wird. Da waren zunächſt ſammelt. Große, würdevolle Geſtalten in mantelähnlichen Ge⸗ durchwirkten Turban, das gebogene Schwert, gleich einem Spa⸗ zierſtock, in der Rechten. Auf dem terraſſenförmigem Dache des kleinen Bahnhofes hatten inmitten einiger Europäer zahlreiche radſchputaniche Kaufleute Platz genommen, wohlbeleibte liebens⸗ würdige Herren, die den Fremden freundlich begrüßten. Trotzdem die Sonne mit ſengenden Mittagsſtrahlen vom Himmel brannte, waren ſie in dicke geblümte Mäntel eingewickelt, die einem euro⸗ päiſchen Schlafrock zum Verwechſeln ähnlich ſind, und deren im⸗ mergrüne, rofarote und goldgelbe Farben miteinander an Bunt⸗ heit zu wetteifern ſchienen. Am oberen Teile des Ohres waren rieſenhafte Ohrgehänge be⸗ feſtigt, und ſchwere goldene Ketten waren mehrfach um den Hals geſchlungen und hingen faſt bis zu den Knieen herab. Sie müſſen gute Geſchäfte machen, die radſchputaniſchen Handelsherren. Der Maharadſcha ſtellt den Typus des vornehmen Radſchputen dar. Groß, breitſchulterig, mit bärtigem Wangenbart, eine würdevolle und impoſante Erſcheinung, wie man ſie auf Bildern ſieht. Auch er trug den langen, gold⸗ und edelſteinbeſetzten Mantel und auf dem Haupte ein ganzes Gebäude aus rotleuchtendem Golde, mit Türm⸗ chen und Erkern, mit Agraffen und Perlſchnüren. An der Seite des Maharadſchah hielt dann der Kronprinz ſeinen Einzug auf einem punkvollen Galawagen, der von einem goldenen Dach ge⸗ krönt war. Zu beiden Seiten des Wagens ritten auf prachtvoll ge⸗ ſchmückten Pferden die radſchputaniſchen Würdenträger, Kaum hatte ſich aber der Wagen in Bewegung geſeßzt, da ſprangen, wie zu einem Ueberfall bereit, von beiden Seiten der Straße Scharen von rot und grün gekleideten Kriegern hervor, tanzten mit lautem Ge⸗ ſchrei vor den Pferden und ſchwangen in wildem Reigen ihre Schwerter und Schilde, die gar kriegeriſch im hellen Sonnenſchein blitzten. Und nun folgte eine Ueberraſchung der anderen, und vor ſeict, mit koſtharen Schmuck ßehangen auf den Hale den gold. ane im Dienſte der Partei und des Vaterlandes ausſprach. Die Rede des Vorſitzenden klang aus in ein Hoch auf Kaiſer und König. Von Beifall begrüßt, trat dann der Abg. Baſſermann an das Rednerpult. Er dankte zunächſt für den freundlichen Empfang in Stuttgart unt gedachte auch der langjährigen Beziehungen, die ihn mit der Deutſchen, jetzt Nationalliberalen Partet Württembergs verbinden. In den Tagen der Reichsgründungs⸗ und Bismarck⸗Feiern ſchla⸗ gen die Herzen höher und die Gedanken kehren zurück aus dem Kampfe der Parteien in jene großen Stunden, die wir zuzeiten der Reichs⸗ gründung durchleben durften. Welch ein Kontraſt zwiſchen jenen Zei⸗ ten nationaler Erhebung und unſerer heutigen materiell geſinnten und gerichteten Zeit! Wenn wir uns fragen, ob für uns ein Grund zum Klagen vorliegt, wenn wir auf die 40 letzten Jahre zurückblicken, ſy können wir dieſe Frage wohl verneinen, denn dieſe 40 Jahre haben dem deutſchen Volke viel genützt; es iſt emporgekommen u. ein großes, mächtiges Volk geworden. Aus der Weltmachtſtellung, die es ein⸗ nimmt, darf es auch mutig hinausſchauen in die Zukuuft und ruhig und zuverſichtlich ſeinen Weg weitergehen. In großen, ſcharf umriſſenen Bildern zeichnete der Redner hierauf die Entwick⸗ lung Deutſchlands während der Zeit Friedrichs des Großen, der Be⸗ freiungskämpfe, der nachfolgenden Reaktion, der 1848er Bewegung, die nach dem Vorausgegangenen wieder einen Lichtpunkt in der natio⸗ nalen Entwicklung darſtellte, wenn ſie auch zu dem erſtrebten Zielt der Einigung nicht führte. Seit 1848 zeichnete ſich im Fenſter der Ge⸗ ſchichte immer deutlicher werdend, auch die Geſtalt Bismarcks ab, des größlen der Deutſchen. Von Anfang an und durch die ſchweren parlamentariſchen Kämpfe der 50er und 60er Jahre habe er bis 1866 und 1870 konſequent die Ides der nationalen Einigung verſolgt und durchgeführt. Er war ein Keru⸗ preuße und habe als ſolcher ſein altes Preußen geliebt, aber er ſei auch darüber hinausgewachſen und habe verſtanden, über Preußen Anweg das einige, große Deutſchland zu ſchaffen und den deulſchen Süden und Norden zu verbinden. Bei der Reichsgründung ſei er vor allem auch von dem Gedauken geleitet geweſen, daß Fürſt und Voll zuſammen gehören, und als wirklich liberaler Staatsmann habe er auch die größte liberale Tat vollbracht, indem er dem deutſchen Volke das Reichstagswahlrecht gab. Bismarck habe erkannt, daß er in dem großen nationalen Ringen auch das ganze Volk haben müſſe und daß er das Volk gewinnen könm durch ein freies Wahlrecht. Wenn dieſes freie Wahlrecht heute wiede: ſo kritiſch beurteilt werde, ſo dürfe man wohl darauf hinweiſen, daß all die Kämpfe, die heute Preußen wegen einer freieren Geſtaltung ſei⸗ nes Wahlrechts erſchüttern, Deutſchland erſpart blieben durch die kluge Vorausſicht Bismarcks; und dieſer Vorausſicht war es auch zu danken, daß wir in den letzten 40 Jahren ohne ſtarke Erſchütterungen ruhig unſerer Arbeit nachgehen konnten. Dieſe Lehre iſt auch von Wichtigkeit in unſerer Zeit, wo der vierte Stand nach voller Gleichberechtigung heiſcht. Noch iſt unſer Volk nicht völlig reif geworden und noch iſt die Freihett, die wir brauchen, noch nicht in vollem Umfang errungen. Aber wir finden im neuen Reich noch eine Grundlage für die gemein⸗ ſame Arbeit zur Betätigung des liberalen und nationalen Gedankens. Und ſo ſind die Feiern, die jetzt in Deutſchland allerwärts ſtattfinden, nicht nur der Erinnerung gewidmet, ſie bilden auch eine Mahnung, das Errungene ſeſtzuhalten und weiter auszubauen. Jeder Peſſimis⸗ mus iſt der Todfeind nationaler Geſinnung und Entwicklung. Aus den 40 Jahren, die hinter uns liegen und die für uns Jahre des Lernens waren, haben wir vor allem erfahren, was Macht und Einigkeit für unſer Volk bedeutet und wir ſind ſtolz darauf, daß das, was den wichtigſten Beſtandleil des Programmes unſerer Partei bil⸗ det, heute geradezu Gemeingut des deutſchen Volkes geworden iſt; daß die nationalen Fragen ausſcheiden ſollen aus dem Kampf des 72 e 8 — ur Linken der Straße hielten zunächſt in hellbraune, wamsartige Gewänder gekleidet, den gelben Turban um den Kopf geſchlungen, unbeweglich eine Anzahl prächtiger Reitergeſtalten, ſtolz und feierlich das breite Schwert vor ſich haltend. Es ſind die Riter und Edlen des Volkes. Die Radſchputen haben noch eine Art von Feudalſyſtem. Dann folgte der Marſtall des Maharadſchah, eine lange Reihe von dreihundert der edelſten Pferde in Galaadjuſtierung, ihnen ge⸗ genüber die Staatselefanten, rieſenhafte Tiere, die ungeheueren Rüſſel und Ohren mit kunſtvollen Ornamenten in rot und blau tä⸗ towiert, mit koſtbaren bunten Stoffen behangen und über und über beladen mit goldenen und ſilbernen Schmuckgegenſtänden Einen ganz beſonders impoſanten Anblick bot der Lieblingselefanf des Maharadſchah. Er trug eine Satteldecke aus tiefblauem Samt, die, den ganzen Rücken des Tieres bedeckend, an beiden Seiten bis zur Erde herunterreichte, und die mit kunſtvollen Goldſtickereien überſät war. Und auf dieſem Satteltuche erhob ſich in Geſtali eines von vier Säulen getragenen Kuppeldaches eine Howda aus maſſivem Gold, ein Meiſterwerk kunſtvoller Arbeit, ein Prunkſtück von außerordentlichem Werte, das aus der Schatzkammer eines Märchenſultaus zu ſtammen ſchien. Den Elefanten reihten ſich Dromedare und Sänftenträger, Ochſenkarren und ſeltſame Ge⸗ fährte aller Art an, alle auf das reichſte geſchmückt; dazwiſchen alle die Bedienten, die Läufer und Wagenführer in Gewändern von allen'nur erdenklichen Farben, die Elefantenwärter, die hoch üben dem Gewühl wie kleine bunte Puppen zu vieren und fünfen auf den Köpfen der Dickhäuker thronten. Krieger und Prunkſoldaken mit Fahnen und ſeltſamen Emblemen, Lanzenträger, die wie mit⸗ telalterliche Herolde ausſahen, Reiter in Panzerhemden und mit Stahlhelmen, und hinter dieſem Spalier in unabſehbarem Ge dränge die ganze Bevölkerung Diaipurs. Ein buntes Farbenmeer den Augen des Kronprinzen rollte ſich eine Reihe von Bildern ab, wändern von verſchiedenen Farben, mit reichen Goldborten ge⸗ von denen eines immer maleriſcher und ſeltſamer war als das das in der ſtrahlenden Sonne leuchtet. Dieſer Einzug des Kron prinzen in die Reſidenz der Radſchputen war wie ein Stück Wirk⸗ 2. Seite Mannheim, 23. Januar. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Tages und ber Partejen. Die Zeiten, in denen wir uns im Reichstag ſtreiten mußten wegen ſeder Heeresvermehrung, ſcheinen endgültig porüber zu ſein. Und wenn der Gedanke, daß neben einem ſtarken Hoer wir auch eine ſtarke Flotte brauchen, ſich ſetzt durchgerungen hat, ſo gehört das mit zu den größten Verdienſten unſeres Kaiſers. Wir häben in dieſen letzten 40 Jahren aber auch gelernt, was eine ſtarke Monarchie für ein Land und Volk bedeutet. Wie die Entwicklung in den romaniſchen Völkern zeigt, ſind Klerikalismus und Reaktion die ſchärſſten Feinde der Monarchie. Als überzeugte Monarchiſten treten wir Liberalen dafür ein, daß das Reich und die Monarchie uns erhalten bleiben. Nicht der iſt der beſte Freund der Monarchie, der ſich unterwürſig und ſchmeichelnd an die Stufen des Thrones drängt, ſondern der, der das Wort auf ſeine Fahne geſchrieben hat, daß Thron und Volk zuſammengehören. Das wirk⸗ ſamſte Mittel zur Bekämpfung der Sozialbemokratie liegt nicht in Polizeigeſetzen, ſondern in der Durchdringung und Belebung unſeres gauzen Volkslebens mit einem liberalen Geiſt, in einem liberalen Regierungsſyſtem, das das Vertrauen der Kreiſe zurückgewinnt, welche ſich vom heutigen Staate abgewendet haben. Wenn wir ſo zurückblicken auf die Entwicklung der letzten 40 Jahre, ſo kritt das Trübe zurück und das Große in den Vordergrund. Ich komme heute viel durch deutſche Lande, mehr als mir lieb iſt, und wenn ich ſchon in ſo vielen überfüllten Verſammlungen geſprochen habe, in welchen ſo mancher keinen Zutritt mehr gefunden hat, dann häbe ich immer das Gefühl gehabt, daß eine neue große Zeit angebrochen iſt. Wieder geht eine große Erregung durch unſer Volk; und ich habe aus dieſen Verſammlungen das freudige Gefühl mit nach Hauſe genommen, daß über den Kämpfen um materielle und ſoziale Intereſſen ſich wieder heraushebt ein Sehnen nach den großen nationalen Güteru. Und in dieſem Sinne können wir nicht nur voll Genugtuung zurück⸗ klicken auf die letzten 40 Jahre, ſondern auch zuverſichtlich hinaus⸗ ſchauen in die Zukunft unſeres Reiches und Volkes. In das vom Redner ausgebvachte Hoch auf das Deutſche Reich ſtimmte die Verſammlung lebhaft ein. Im weiteren Verlauf des Feſtes, bei welchem das Muſikkorps der Königs⸗ dragoner konzertierte, ſprachen noch Senatspräſident Dr. v. Elfäſſer auf Heer und Flotte und ſtellvertretender Bürgerausſchußobmann Dr. Wölz⸗Stuttgart auf die Veteranen. Polftische Hebersſcht. * Mannheim, 23. Januar 1911 ringiſche Verfaſſungsreform im RNeichstag. (Von unſerm Straßburger Mitarbeiter.) Die elſaß- lath sp. Straßburg, 22. Januuar. Die erſte Leſußig des reichsländiſchen Verfaſſungs⸗ entwurfes war urſprünglich für Dienstag und Mittwoch der eben begonnenen Woche beſtimmt. Da aber die Beratungen über die Wertzuwachsſteuer weit mehr Zeit in Anſpruch genommen hat, als urſprünglich vorgeſehen, ſo iſt ſie auf Mittwoch und Donnerstag verſchoben, wobei jedoch gar nicht ausgeſchloſſen iſt, daß ſie nochmals um einen Tag verſchoben wird, da zunächſt auch die Fernſprechgebührenordnung und das Reichsbeſteuerungsgeſetz beraten werden ſoll. Die erſte Leſung wird demnach ſehr wahrſcheinlich erſt Donnerstag ihren Anfung nehmen, um am Samstag fortgeſetzt zu werden, da Freitag die Sitzung des Kaiſergebur ges wegen aus⸗ fällt. Seitens der Parteien ſind hfolgende Reichstags⸗ abgeordnete als Redner vorgeſehen: die Freikonſerva⸗ tiven General Liebert, für die Deutſch⸗Konſervativen Dr. Dietrich Hahn, für die Nationalliberalen wird Dr. Junck⸗ Leipzig, für die Fortſchrittliche Volkspartei PD. Naumann ſprechen. Die ſozialdemokratiſche Fraktion hat als Redner die Abgsordusten Böhle⸗Straßburg und Emmel⸗Mülhaufen, das Zentrum die Abgeordneten Vonderſcheer⸗Schlettſtadt und Hauß⸗Gebweiler als Redner beſtimmt. Die Haltung der beiden konſervativen Parteien der Vor⸗ lage gegenüber geht bereits aus ihren beiden Rednern hervor, die beide der Vorlage ablehnend gegenüber ſtehen. Der „Straßb. Poſt“ zufolge haben in konſervativen und ſelbſt in nationalliberalen Kreiſen die Metzer Vorfälle ſehr verſtim⸗ mend gewirkt, ſodaß ſie den Gedanken einer Ablehnung ſehr exuſtlich erwägen. Bei Erſteren ſpricht zugleich eine gewiſſe Verärgerung über den Reichskanzler mit, dem man ſeine Ab⸗ ſaige an die Ausnahmegeſetz⸗Gelüſte des Herrn von Heyde⸗ brand noch nicht vergeſſen kann. Trotzdem ſcheint man in Regierungskreiſen die Hoffnung auf Annahme der Vorlage nicht berloren zu haben. Man rechnet damit, daß dieſe Vor⸗ lage es keiner Partei zwar recht macht, aber doch allen ſo viele Zugeſtändniſſe gibt, daß ſie das ganze Geſetz um der einzelnen Verbeſſerungen willen nicht ablehnen können. Sehr ernſthaft diskutiert wird in parlamentariſchen Kreiſen der Gedanke einer Einverleibung in Preußen und wahrſcheinlich wird ſich dieſer Gedauke zu feſten Anträgen verdichten. In Bundesratskreiſen ſollen ſich Anhänger dieſes Gedankens finden, zweifellos wird aber der Bundesrat als ſolcher ihn ablehnen, und es iſt ſicher, daß auch im Reichstag ſich keine Mehrheit finden wird. Die Nationalliberalen und Demokraten werden wahr⸗ ſcheinlich gemeinſam Bundesratsſtimmen für ſeine wirtſchaft⸗ liche Intereſſen, die Eltſaß⸗Lothringen angehen, fordern. Preußiſche Ziſchüfe und Moderniſteneid. Aus der Rede des preußiſchen Kultusminiſters im Ab⸗ geordnetenhauſe vom 16. Januar iſt zu entnehmen, daß die die preußiſche Regierung erwartet hatte, die Biſchöfe würden von den Geiſtlichen, die zugleich Staatsbeamte ſind, alſo von den ſtaatlich angeſtellten Religionslehrern an Gym⸗ naſien, die Ablegung des Moderniſteneides nicht fordern. Dieſer Erwartung haben aber die Biſchöfe nicht entſprochen. Das neue Jahrhundert ſchreibt hiezu: Wir wiſſen, daß auf der Fuldaer Konferenz im Dezember des ver⸗ floſſenen Jahres einzelne Biſchöſe für eine Befreiung der Oberlehrer eintraten. Wir wiſſen aber ebenſogut, daß die Biſchöfe in dieſer Frage keinen einſtimmigen Beſchluß geſaßt haben und daß infſolge⸗ deſſen den kgl. angeſtellten Oberlehrern der Eid abverlangt wurdeß ohne daß davon die kgl. Regierung eine Ahnung hatie. Deun ſonſt konute Miniſter von Trott zu Solz nicht ſagen, er habe erwartet, daß dieſe ſtaatlichen Beamten nicht ſchwören müßten. Solche geiſtlichen Staatsbeamten gibt es in Rheinland, Weſtfalen, Schleſien einige Hun⸗ dert: dieſe alle mußten den Eid leiſten, ohne daß die Biſchöſe die Re⸗ gierung benachrichtigt hätten! Die Biſchöfe häben alſo ihre Pflicht Staate in dieſer Sache nicht erfüllt. Die Angelegenheit hat auch die Aufmerkſamkeit des Vatikans erregt, der gern einen Konflikt vermeiden möchte, gegenüber dem Romano zu der Eidesverweigerung durch den Oberlehrer Michels in Oberlahnſtein hervorgeht. Das Blatt meint, daß die Angelegenheit zu geringfügig ſei, als daß ſie zu einem Konflikt mit der preußiſchen Regierung führen köunte. Die Kurie habe noch keinen Bericht darüber erhalten, aber es ſei doch klar, daß ſich nach der Verfügung des Moderniſteneides beiſpielsweiſe das Amt eines Beichtvaters nicht mit dem eines Staatsbeamten vereinigen laſſe. Treffliche Morte. Wir leſen in der neueſten Nummer Blättern“: In Weſtfalen, im Wahlkreiſe Hagen⸗Schwelm, dem alten Wahlkreiſe Eugen Richters, iſt für die Reichstagswahlen eine angebliche„Vereinigung der bürgerlichen Parteien“, ein gegen Fortſchrittliche Volkspartei und Sozialdemokratie gerichtetes nationalliberal⸗klerikal⸗antiſemitiſches Bündnis zuſtande gekommen. Wir ſehen davon ab, auf die örtliche Konſtellation der Parteien elnzugehen, wir verſagen es uns auch, unſerem lebhaften Bedauern über die unſelige Zerſplitterung liberaler Kräfte gebührend Aus⸗ druck zu geben, wir haben aber doch nicht Selbſtbeherrſchung und — Fiſchblut genug, eine Empfehlung dieſes Bündniſſes politiſcher Unmoral unwiderſprochen in die Welt hinausgehen zu laſſen, als eines„dem ganzen Reiche gegebenen Beiſpieles“ dafür,„daß möglich ſei, die Gegenſätze zurückzuſtellen“, wie dies der Hagener Führer Dr. Cremer in einer Verſammlung letzthin zu tun be⸗ liebt. Zum Beſten der Hagener Nationalliberalen wollen wir an⸗ nehmen, daß ſie das Bündnis mit dem Zentrum und den Chriſt⸗ lichſozialen nur nach ſtarler Selbſtüberwindung— um nicht zu ſagen Selbſtverleugnung— eingegangen ſind, und wir wollen unſererſeits boffen und dafür unſere ganze Kraft einſetzen, daß in Zukunft liberalen Männern eine derartige Selbſtüberwindung erſpart bleiben möge, daß der Hagener Fall ein recht bedauerlicher Ausnahmefall bleibt. Was heute not tut, das ſind andere Bei⸗ ſpiele: Beiſpiele politiſcher Ehrlichkeit, Standhaftigkeit und Charakterſtärke, und ein ſolches haben die Hagener Nationallibe⸗ ralen ihren Parteifreunden im Lande wahrlich nicht gegeben. „Wer uns heute ein Zuſammengehen mit dem Zentrum predigt, der tut es in dem ungeeignetſten Zeitpunkt“— ſo ſagte Baſſer⸗ mann in Kaſſel, und er fuhr fort:„In einer Zeit der Enzyklika in einer Periode, in der von autoritativer Stelle der Kampf gegen den Modernismus in ſchärfſter Form aufgenommen wird, in der wir Erlaſſe vernehmen, die uns berühren wie ein eiſiger Hauch aus längſtbergangener Zeit, in einer Zeit, in der der der„Jungliberalen heit und Lehrfreiheit— da kann man einer liberalen Partei nicht zumuten, wenn man ihr nicht Lebensüberdruß anſinnt, ſich zu einigen mit dieſen kulturfeindlichen Mächten!“ Dieſe Worte un⸗ — eeee alten orientaliſchen Märchen lebendig geworden. Djaipur ſelbſt hat alle Teilnehmer der Kronprinzenreiſe auf das angenehmſte überraſcht. Es iſt eine ganz moderne Stadt mit auffallend breiten, gut angelegten Straßen, mit ſtattlichen Stein⸗ bauten und ſogar mit Gasbeleuchtung. Und dennoch iſt es von allen Städten Indiens, die der Kronprinz bisher beſucht hat, die⸗ jenige, die noch am meiſten Eigenart aufweiſt. Abgeſehen von glän⸗ zenden Bauten von Amber, der früheren Reſidenz, die dicht neben Djaipur gelegen iſt, hat auch Djaipur ſelbſt eine Architektur ent⸗ wickelt, die ſich zwar mit jener älteren Art nicht entfernt in Bezug auf Pracht und Reichtum meſſen kann, die aber faſt einen Ueber⸗ fluß an Originalität beſitzt. Die bizarre Architektur des Palaſtes der Winde und anderer Paläſte des Maharadſchah iſt allbekannk. Aber überraſchend für die deutſchen Gäſte war die Einheitlichkeit, mit der dieſe Bauart überall durchgeführt iſt. Paläſte, Tempel, Baſare, Privathäuſer— die ganze Straßenfront zeigen deutſchen Stil mit ſeinen zahlloſen Ecken und Erkern. Die ganze Straßen⸗ Front zeigt noch dieſelbe roſarote Farbe, mit der der Maharadſchah beim Beſuch des Prinzen von Wales die Häuſer hat anſtreichen laſſen. So ſteht die ganze Stadt wie in Himbeerſauee eingetaucht, die feſtliche Stimmung von damals iſt gleichſam auf dem Geſicht der Häuſer erſtarrt und macht nun einen etwas gezwungenen und unmotivierten Eindruck. Begeiſterung iſt keine Heringsware.— ſuchen ſollen. Man braucht die ganze Djaipurarchitektur nicht ſchön zu finden; aber ſie wirkt im erſten Augenblick durch ihre Originalität verblüffend, und ſie wirkt mit ihrer zierlichen,⸗etwas puppenhaften Manier um ſo überraſchender, als die Radſchputen, die hinter dieſen roſafarbenen Mauern, hinter dieſen kleinen Fen⸗ die mit ihren großen Figuren, ihren breiten Vollbärten, ihrem ernſten und würdevollen Weſen ſich deutlich herausheben aus dem lichkeit, es war, als ob eine ganz beſonders prächtige Szene aus Auch in Farben hätte der Maharadſchah ſie nicht feſtzuhalten ver⸗ ſtern und zierlichen Erkern wohnen, ſehr maleriſche Geſtalten ſind, Kampf aufgenommen wird gegen Geiſtesfreiheit, gegen Lernfrei⸗ — wenigſtens nicht noch den traurigen Mut be werte politiſche Kurzſichtigkeit als ein nachahr für das Reich hinzuſtellen! 7 50 55 Die Rriegervereine und die Par des Preußi „Pare der Kriege enswert Beiſpiel! P+ en. arh Der Vorſtand n Landes⸗Kriegerb veröffentlicht in der unpolitiſche W̃ aſo eſen hereine zum Ausdruck wird. Die Kundgebung lautet: Durch die Tagesblätter geht die Nachricht, daß der Vo Kriegervereins im Wahlkreiſe Tapiau⸗Wehlau bei einer der letzten Reichstagserſatzwahl ſich dahin geäußert habe, daß ſervativ Geſinnte es verdienten, in ei eine ſo irrige Anſicht äußern konnte. Der Vorſtand hat indes Bericht durch den zuſtändigen Verbandsvorſtand eingefordert, und wird, falls ſich die Nachricht beſtätigen ſollte, ſo unzutreffende Auffaſſungen nicht dulden. Wem die Grundſätze des deutſchen Kriegervereinsweſens be⸗ kannt ſind, der weiß, daß Anhänger aller bürgerlichen nationalen Par⸗ teien gleich willkommen in den Kriegervereinen ſind. Ob deutſchkonſer⸗ vativ, ob freikonſervativ, ob nationalliberal, ob Zentrums fortſchrittlich oder welch einer anderen der nationalen P Kamerad angehöre, iſt im Kriegerverein gleich. Das iſt g Stärke des Kriegervereinsweſens, daß es alle Anhänger der nationalen und monarchiſchen Parteien als gleichberechtigt auſieht und ſie auf das hinweiſt, was patriotiſche deutſche Mäuner eint, Monarchentreue und Vaterlandsliebe. Das deutſche Kriegervereinsweſen kennt als Gegner nur diejenigen, die nicht monarchiſch geſinnt ſind und den beſtehenden nationalen Staat nicht anerkennen, alſo hauptſächlich Sozialdemokra⸗ ten, dann Welfen und Großpolen. Die Grundſätze der Gleichberech⸗ tigung aller nationalen Parteien gelten im Preußiſchen Landes⸗ Kriegerverbande genau ſo wie in allen übrigen deutſchen Kriegerver⸗ bänden. Wer dieſe Grundſätze verletzt, ſchädigt das Kriegervereins⸗ weſen in ſeinem innerſten Nerv! Der Vorſtand des Preußiſchen Lan⸗ des⸗Kriegerverbandes wird Abweichungen von ſeinen Grundſätzen ſtets entgegentreten; er kann aber nicht verhindern, daß in den mehr als 17000 Verbaudsvereinen hier und da ein Vereinsvorſitzender in politiſcher Leidenſchaftlichkeit unrichtig handelt. Möge in ſolchen Fällen die Oeffentlichkeit nicht gleich den Fehler eines Einzelnen auf das Ganze übertragen. Deutsches Reich. — Der Streit um die Befeſtigung Vliſſingens. m. Köln, 23. Jan. Amſterdamer Depeſchen zufolge haben die nach dorthin gelangten Wiener Meldungen, Miniſter Pichon werde bei ſeinem Vorhaben aus Anlaß der Vliſſinger Befeſtigungen ein Einſchrei⸗ ten der Signatarmächte herbeiführen, bei Oeſterreich⸗Ungarn keine Gegenliebe fanden, in den holländiſchen politiſchen Kreiſen einen borzüglichen Eindruck gemacht. Die holländiſchen Regierungskreiſe erklären, es ſei völlig ausſichtslos, internationale, wenn auch noch ſo freundliche Beſprechungen darüber herbeizuführen, was Holland auf eigenem Gebiete zu unternehmen für notwendig hält. In den nächſten Tagen würde den internationalen Mächten eine diesbe⸗ zügliche Mitteilung zugehen, welche jeden Zweifel auflöſe, daß Hol⸗ land ſich jegliche Einmiſchung verbitte. —„Der Staatsbürger“, Halbmonatſchrift für politiſche Bil⸗ dung,(Herausgeber: Privatdozent Dr. Hanns Dorn, München. Verlag Fr. Wilh. Grunow, Leipzig. Vierteljährlich 2 Mk. Ein⸗ zelheft 40 Pfg. 2. Januarheft 1911.) Auch das vorliegende 2 Ja⸗ nuarheft zeigt die Zeitſchrift wieder in der alten Vielſeitigkeit und Gediegenheit. Der Leitartikel des Herausgebers„Neue Bei⸗ träge zur ſtaatsbürgerlichen Erziehung und Be⸗ lehrung“ bringt eine kritiche Würdigung der ſtaatsbürgerlichen Erziehungsbeſtrebungen an Hand zahlreicher literariſcher Neuer⸗ ſcheinungen. Der bekannte Forſtwiſſenſchaftler Profeſſor Jentſch behandelt in anregender Form die koloniale Forftwirtſchaft, beſon⸗ ders der deutſchen Kolonien, nach ihrer ökonomiſchen und verwal⸗ tungsrechtlichen Seite. In einem Aufſatz über die„Haftung des Reiches für ſeine Beamten“ führt Dr. Deumer in die Grundbe⸗ ſtimmungen des neuen Reichsgeſetzbuches über die Beamtenhaftung vom 22. März 1910 ein. Zu ſolchen Aufſätzen über Gegenwarts⸗ fragen kommen wieder wertvolle Abſchnitte aus älteren Autoren⸗ Aus Herbarts pädagogiſch⸗philoſophiſchen Schriften ein Kapitel über„Staat und Schule“ und aus Gvethes Wilhelm Meiſter ein wenig bekannter Abſchnitt über„Bürgerpflicht“. Die Rundſchau enthält intereſſante Berichte über die Entwicklung der„Luftſchiff⸗ induſtrie“ in den verſchiedenen Ländern, über die„Ernährungs⸗ verhältniſſe der Berliner Gemeindeſchüler“, über den„Acht Uhr Ladenſchluß“ und ähnliche Fragen von allgemeinem Intereſſe, Die Parlamentschronik und die Kongreßchronik ſind diesmal aus nahe⸗ liegenden ſachlichen Gründen weniger umfangreich. Dagegen ber⸗ 1 zeichnet die Geſetzeschronik eine beſonders große Anzahl pon Lanu⸗ Eeeeeeeeeee, eilend, von Morgens bis Abends durch die Straßen Djaipurs flu⸗ ten. Dieſes Straßenleben iſt ſo anziehend, ſeine Bilder ſind ſo vielgeſtaltig und ſo reich an allen indiſchen Volkstypen, daß der Kronprinz auf ſeinen zahlreichen Fahrten durch die Stadt immer wieder auf das höchſte gefeſſelt wird. Und dann kam alſo der Tag heran, an dem der Kalender den 24. Dezember zeigte, und an dem man ſich ſagen mußte, daß Weih⸗ nachten gekommen ſei. Allein, es war ſchwer daran zu glauben. Die Sonne brannte vom Himmel wie bei uns zur Sommerszeit, und ringsum war ein Blühen und Grünen, das ſo gar nicht in die Weihnachtsſtimmung paſſen wollte. Es war eine ſeltſame Feier. Für den Nachmittag hatte der engliſche Reſident die Mit⸗ glieder der europäiſchen Kolonie und die chriſtlichen Eingeborenen zu einer Gartenpartie geladen. Aber zu Ehren des hohen Beſu⸗ ches waren auch der Maharadſchah und die radſchputaniſtiſchen Würdenträger erſchienen, wieder angetan mit allem Pomp ihrer Feſtgewänder. In dem herrlichen Parke, der die engliſche Reſidenz umgibt, inmitten einer großen Halle war der Weihnachts⸗ baum aufgeſtellt, geſchmückt mit Geſchenken für die Kinder der eingeborenen Chriſten. Und hier entwickelte ſich nun bald ein intereſſantes geſellſchaftliches Leben, deſſen Mittelpunkt der Kron⸗ prinz war, der überall auf ſeiner Reiſe bei ähnlichen Gelegenhei⸗ ten mit den Erſchienenen völlig zwanglos verkehrte, und durch die liebenswürdige Einfachheit ſeines Weſens, durch die jugendliche Friſche ſeiner Erſcheinung aller Sympathieen gewann. Vor allen ſchien der Maharadſchah ſelbſt den Kronprinzen ins Herz geſchloſ⸗ ſen zu haben, und es war ein überaus anmutiges Bild, wie der greiſe Hindufürſt, umgeben von den Großen ſeines Reiches, unter den Weihnachtsbaum trat, wie er mit einer Miſchung von Würde und Herzlichkeit dem jungen germaniſchen Königsſohn die erſten Weihnachtswünſche überreichte. Dieſer Gartenpartie ſolgte am Abend eine Weihnachtsfeier im engſten heimatkichen Kreiſe, Nur bunten Gemiſch aller dieſer Völker und Stämme, die lärmend und 2—— die deutſchen Herren aus der Umgebung des Kronprinzen nahmen daran teil. Aus der Heimat war ein Weihnachts⸗ baum angekommen— er hatte leider die Mehrzahl ſeiner Nadeln auf der weiten Reiſe laſſen müſſen. Aber er brachte doch einen Hauch deutſcher Weihnachtsfreude mit ſich. Als Geſchenk für den Kronprinzen begleiteten ihn u. a. die Bilder des Kaiſers und der Kaiſerin. Auch an Ort und Stelle gab es eine kleine Be⸗ ſcherung. Die Herren des Gefolges ſchenkten dem Kronprinzen ein Diaipurſchwert. Er ſelbſt überreichte jedem der Herren ſeine Pho⸗ tographie und einen kleinen djaipuriſchen Kunſtgegenſtand. Nach dieſer internen Feier vereinten ſich die deutſchen Herren wieder mit ihren engliſchen Gaſtfreunden. Es wurden Weihnachtslieder ge⸗ ſungen, deutſche von Deutſchen und engliſche von Engländern, und in angeregtem Zuſammenſein ging der Abend zu Ende. Sie hat einen gelungenen und originellen Verlauf genommen, dieſe grüne Weihnachtsfeier, die der Kronprinz im Innern Indiens verlebte. Aber ob nicht doch die Gedanken aller Beteiligten an dieſem Abend ein wenig ſehnſuchtsvoll nach der fernen Heimat gerichtet waren Indeſſen, wer fremde Länder aus eigener Anſchauung kennen lernen will, muß ſolche Augenblicke mit in den Kauf nehmen. Und die Reiſe des Kronprinzen hat in der Tat bisher überrei getragen. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Liederlrauz Maunheim. Das zweite Konzert unter Leitung Herru Muſikdirektors Karl Zuſchneid findet am Samskag. 28. Jannar, abends%8 Uhr, im Muſenſaale ſtatt. Zum kommen:„Das deutſche Lied“ von Ernſt Wendel, Soldaten⸗Sere von Hans Waguer, der Winzerchor aus„Promethens“ von Fr. 55 19 und ein Baritonſolo des Herrn Mar Schuſter,„Der Pilot“ von n Spicker. Als Mitwirkende ſind gewonnen Frl. Agnes Borge der großen Oper in Paris(Geſaug) und Herr Proſeſſor Felix Be 4 8 85 1 8 5 eſte⸗ ber⸗Genf(Bloltne). Die erſtere wird Arien aus Glucks„Ale des den Ulldes nen Kriegerverein aufgenommen zu werden. Der Vorſtand des Preußiſchen Landes⸗Kriegerverbandes kann nicht glauben, daß einem einsvorſttz n ſo wenig die Grundlagen des Kriegervereinsweſens bekannt ſein ſollten, daß er 1 ſeres Führers mögen die Nationalliberalen vom Hagener Schlage bedenken, und wenn ſie ſie nicht ſchon ſelbſt befolgen, ſo ſollten ſie bedauerns⸗ Mannheim, 23. Januar. General⸗AMuzeigev.(Abenbölatt.) 3. Seite. desgeſezen und die Städtechronik wieder eine Fülle kommunalpoli⸗ tiſcher Vorgänge. Die Literaturberichte geben eine ſyſtematiſche Ueberſicht über mehr als 100 literariſche Neuerſcheinungen, aus 3 denen die wichtigſten eingehend beſprochen werden. Auch dieſem 5 Hefte ſind die üblichen Sach-, Perſonen⸗ und Ortsregiſter beige⸗ 0 fügt, die am deutlichſten den reichen Tatſacheninhalt der Zeitſchrift 8 kennzeichnen. 9 Veichstagswahlen 1911. A Ka r 1 3u he, 22. Jan. Der geſchäftsführende Ausſchuß 5 der Fortſchrittlichen Volkspartei gibt heute bekannt, daß Sonntag, 10 den 5. Februar, nachmittags 1 Uhr im Saale der„Michelhalle“ zu 5 13 Offenburg eine Landesverſammlun g ſtattfindet. Der ein⸗ . zige Gegenſtand der Tagesordnung iſt die Beratung über den Ab⸗ 18 ſchluß eines Blockabkommens mit der national⸗ t liberalen Partei für die kommenden Reichstagswah⸗ 85 len. Zur Teilnahme an der Verſammlung ſind die organiſierten 5 Parteimitglieder berechtigt. Der Zutritt iſt nur gegen beſondere b Eintrittskarten geſtattet. Die Rektorsgattin als Totſchlägerin. sh. Nürnberg, 21. Janu. (Telegr. Bericht.) 0 Der Prozeß hat allmählich ganz Nürnberg in A ufregu ng 9. berſetzt. An allen Straßenecken ſtehen Gruppen, namentlich von Frauen, die über das Schickſal der Angeklagten ausführlich dis⸗ .Ä kutteren. Die Stimmung iſt allmählich ſo gegen die Angeklagte umgeſchlagen, daß ſie geſtern abend, als ſie in üblicher Weiſe im Frankenwagen nach dem Krankenhaus gefahren wurde, von allen Seiten den größten Bedrohungen ausgeſetzt war. Es blieb nichts übrig, als den Wagen wieder zurückzubeordern und einen Gendarmeriewachtmeiſter in den Wagen zu ſetzen, um den Anſchein zu erwecken, die Angeklagte fahre ſort. Dieſe ſelbſt blieb noch 5 einige Zeit im Gefängnis zurück. Als ſie dann wirklich fortfuhr, war ſie doch noch von allen Seiten Beſchimpfungen ausge⸗ ſetzt. Heute früh haben ſich keine Zwiſchenfälle ereignet. Die An⸗ geklagte ſieht wohler als geſtern aus. Die Beweisaufnahme wird mit der Vernehmung des Büchſenſachverſtändigen Valentin Kern fortgeſetzt. Der Vorſitzende erſucht den Sachverſtändigen an der Hand des n 0 aus Holz gefertigten Modells des Mordhauſes den Geſchworenen 10 ein Bild der Schüſſe zu geben.— Sachverſt. Kern: Es ſind im i ganzen vier abgeſchoſſene Patronen gefunden worden, außerdem 15 drei Merkmale von Kugeln in der Wand, in einer Treppenſtufe und im Podeſt. Die abgeſchoſſenen Hülſen geben keine Antwort 0 auf die Frage, aus welcher Richtung die Schüfſe kamen. Es iſt iſe aber anzunehmen, daß ſie von oben nach unten abgegeben wurden. ch 9 Wahrſcheinlich hat die Angeklagte ihren Mann am Fenſter er⸗ nd wartet und iſt ihm auf der Treppe entgegengetreten. Die Frau en muß ihm entgegengeeilt ſein und hat auf ihn gezielt. Die Kugel be⸗ iſt zunächſt in die rechte Schulter gedrungen, es war eine /eg⸗ ol⸗ Patrone. Daß die Angeklagte nicht gezielt hat, iſt nicht wahr. — Die Angeklagte hält ſich bei dieſen Ausführungen krampf⸗ haft die Ohren zu. Mediziniſcher Sachverſtändiger Dr. Frickinger iſt der Meinung, daß die Kugel faſt ſenkrecht in den Körper gedrungen ſein müſſe. Der Sachverſtändige holt einen Gerichtsdiener und demonſtriert an deſſen Körper den Schußverlauf. Er meint, die Angeklagte habe nahezu vertikal über Dr. Hepberich geſtanden.— Sachverſtändiger Kern: Das iſt unmöglich, Herr Doktor.— Vorſ.: Die Angeklagte hat vermutlich durch das Treppengeländer hindurch geſchoſſen.— Der Sachverſtändige Kern äußert ſich weiter dahin, daß bereits der erſte Schuß getroffen habe. Der Verteidiger regt daraufhin eine Ortsbeſichtigung an doch wird mit Rückſicht auf den hyſteriſchen Zuſtand der An⸗ geklagten davon Abſtand genommen.— Der Sachverſtändige Kern zieht ſchließlich ſein Gutachten dahin zuſammen, daß nicht beſtimmt gezielt wurde, ſondern daß die Schüſſe auf einen Fliehen⸗ den abgegeben worden ſind, in der Abſicht, ihn zu treffen.— Die Angeklagte wird hier anſcheinend wieder matter und legt ſich weit zurück, ſo daß der Gerichtsarzt Frickinger ſchleunigſt einige Tropfen holt, die ihr eingegeben werden.— Verteid. Gum Büchſenſachverſtändigen): Sie meinen alſo, die Angeklagke hat treffen wollen.— Sachverſt. Kern: Gewiß, ſonſt ſchießt man doch auch nicht dreimal.— Sachverſt. Dr. Mainzer: Ja, ader dieſe Auffaſſung iſt doch eine vein pſychologiſche.— Vorſ.: Gewiß, das iſt nur eine Schlußfolgerung des Herrn Kern. Hierauf wird die Zeugenvernehmung fortgeſetzt. Elektrotech⸗ niker Goll wohnt im ſelben Hauſe wie die Familie Herberich. Vorſ.: Sie hörten drei Schüſſe?— Zeuge: Jawohl. D Dann hörte ich die Treppe hinuntertrappeln, es ging jemand ſchnell hin⸗ Anter, darauf ſchlug die Haustür.— Vorſ.: Hörten Sie vor den Schüſſen einen Streit, einen Disput oder ſonſt dergleichen?— Zeuge: Nein.— Vorſ.: Auch während die Schüſſe ſielen, örten Sie nichts?— Zeuge: Nein.— Vorſ.: Sie hörken alſo — nur die Schüſſe, das Hinunterlaufen und das Schlagen der Haus⸗ tür, weiter nichts?— Zeuge: Nein.— Vorſ.: Was iſt weiter geſchehen?— Zeuge: Ich fand den Rektor vor dem Hauſe. Leo Dillinger kam und wir brachten ihn hinein, meine Schweſter kam mit Betten und Waſſer. Das Dienſtmädchen Aitner erzählte, die Frau Rektor habe auf ihren Mann geſchoſſen. Dann kamen dre Aerzte und etwa fünf Minuten ſpäter Fran Rektor ſelber. Sie lehnte ſich ſchluchzend und jammernd an die Bruſt des Mannes und ſagte: Soweit mußte es kommen.— Vorſ.: Wie ſah die Frau aus? Zeuge: Sie war geſpannten Blickes und geiſtesgeſtört.— Vorſ.: Was heißt das: geiſtesgeſtört? Hatte ſie einen roten Kopf, war ſie ſehr aufgeregt?— Zeuge: Ja, ſie war ſehr aufgeregt.— Vorſ.: Was geſchah dann?— Zeuge: Wir brachten die Frau rauf.— V o r.: Mußte ſie getragen wer⸗ den?— Zeuge: Ich faßte die Frau an den Achfeln und wer brachten ſie dann ſo herauf.— Vorſ.: Sagte ſie etwas zu Ihnen? — Zeuge: Unterwegs ſagte ſie, ich habe mich geſchoſſen.— Vorſ.: Sagte Sie zu Ihnen oder zu Ihrem Onkel, der ja mit dabei war, weshalb ſie ſich geſchoſſen hätte?— Zeuge: Nein. Wir brachten ſie dann in das Schlafzimmer.— Vorf.: Früher haben Sie noch geſagt, auf dem Tiſche im Zimmer lag eine Piſtole. — Zeuge: Ja ich wollte die Piſtole fortnehmen, die Angeklagte ſagte aber, die Kugeln gehören mir. Um größeres Unheil zu ver⸗ hüten, nahm ich die Waffe an mich und gab ſie ſpäter an Leo Dillinger.— Vert.: Haben Sie nicht auch eine nicht abgefeuerte Patrone gefunden?— Zeuge: Ja, auf der erſten Stiege zum 2. Stock.— Staatsanwalt: Darin irren Sie ſich wahr⸗ ſcheinlich.— Der Sachverſtändige Kern, dem die Patkrone gezeigt wird, erklärt, daß dieſe Patrone nicht abgefeuert worden ſei.— Vorſ.: Herr Zeuge, ich muß Sie noch einmal fragen, ob Sie wirklich nichts von einem Streit, einem Wortwechſel oder der⸗ gleichen gehört haben?— Zeuge: Nein.— Vorſ.: Sie hätten aber einen ſolchen Streit hören müſſen. Zeuge: Ganz un⸗ bedingt. Ich habe aber gar nichts gehört. Hierauf wird der Onkel des Vorzeugen, der Prokuriſt Jul. Wittmann, der im Parterregeſchoß des Mordhauſes wohnte, vernommen. Er bekundet: Ich kam um 7 Uhr abends nach Hauſe und ſah den Dr. Herberich im Flur liegen. Zunächſt dachte ich, er ſei bom Schlage getroffen worden. Da kam das Dienſtmädchen und ſagte: Wahrſcheinlich hat ihn die Frau geſchoſſen. Als die Frau erſchien, rief ſie aus: So mußte es kommen, ſo mußte es kommen! Das haben ſeine guten Freunde gemacht.(Bewegung.)— Vorſ.: Meinen Sie, daß dieſe Szene echt war?— Zeuge: Jawohl. Varſ.: Sie ſchien alſo offenbar Reue zu empfinden?— Zeuge: Unbedingt, das war aufrichtige Reue.— V or.: Sie ſchien ſich alſo bewußt zu ſein, welch furchtbare Tat ſie begangen hatte? — Zeuge: Ich hatte dieſen Eindruck.— Vor.: Frau Herberich war ſehr aufgeregt?— Zeuge: Das ſtimmt, ſie ſagte, die guter Freunde hätten ſie ſo weit gebracht, Schließlich legte ſie ſich nieder und bat um einen Arzt. Während der Vernehmung der Zeugin Witkmann wird die Angeklagte wieder von einem Weinkrampf befallen, der ſehr heftig auftritt, ſodaß die Sitzung unterbrochen werden muß. Nach einer Vierkelſtunde ſetzt der Vorſitzende mung fort.— Kriminalwachtmeiſter Stich kam nach 8 Uhr in das Zimmer der Angeklagten und fand ſie in Bekten ver⸗ graben. Sie machte einen ganz verſtörten Eindruck.— Krimi⸗ galwachtmeiſter Kießling hat zund die Tochter Amelie ver⸗ en, die ſagte: Mama habe immer ſo eigenartige Augen, Das + Das Kind erzäplte weiter, daß es oft im Hauſe Streit gab, Ich wollte feſtſtellen, ob auch am 27. April Streit zwiſchen den Ehe⸗ leuten war, das Kind wußte aber nichts davon, hielt es jedoch für möglich.— Vorſ.: Hat das Kind irgend etwas von Mißhand⸗ lungen des Vaters an der Mutter geſehen?— Zeuge: Ich habe das Kind danach gefragt, es hat aber nichts geſehen,— Sachverſt. v. Rakh: Vielleicht kann uns die Angeklagte darüber Aufſchluß geben.— Angekl.: Das Kind war klug genug, daran feſtzuhalten, wie ihm aufgetragen war, niemals etwas über häß⸗ liche Dinge zu erzählen.— Zeuge: Das Kind ſprach aber offen über alle ſonſtigen Dinge, es hätte auch über etwaige Mißhand⸗ lungen geſprochen.— Angekl.! Hat der Zeuge gefragt, ob ich oder die Kinder geſchlagen worden ſeien?— Zeuge: Ich habe das Kind nach allem gefragt. Zeuge Polizeiwachtmeiſter Sähmann bekundet: Als' ich in das Haus kam, war noch Dr. Schäker bei der Frau. Später ging ich dann hinein zu ihr. Kurz vorher hatte ich mit ihr ge⸗ legentlich der Notzuchtsſache Bauer zu tun. Die beiden Ehelente waren bei einer Vergewaltung hinzugekommen, die ein gewiſſer Bauer an einem Mädchen begangen hatte. Sie ſind dann auch hier in dieſem Saale als Zeugen vernommen worden. Daher kannte ich die Frau. Ich ſagte zu ihr: Sie kennen mich ja, Frau Rektor. Sie erwiderte: Was wollen Sie denn?— Ich ſagte, ich wolle Aufklärung ſchaffen. Sie erwiderte: es wäre das Beſte, mein eigener Kopf käme herunter. Sie erzählte dann, ſie habe Wein getrunken, da hinten ſtehe noch die Flaſche. Ich zeigte ihr die Flaſche, ſie ſagte, die Flaſche wäre voll geweſen.— Vor. Lag ſie dabei?— Zeuge: Sie ging auf und ab, warf ſich nieder, ſprang dann wieder auf, ſie machte einen ſchmerzerfüllten Eindruck Aund Verdis„Aida“ zum Vorkrag Dringen, Prof, Berber ſpielt das Konzert für D⸗dur für Violine und Orcheſter von Mozart, Berthovens Romanze in F⸗dur und Introduction und Rondo capriccioſo für Vio⸗ Une und Orcheſter von Saint⸗Sasns. Die frühere Hofſchauſpielerin Wilhelmine Seebach, die Schmweſter der durch ihre Stiftungen berühmt gewordenen Marie Seebach, iſt ſchwer erkrankt; ihr Zuſtand gibt zu ernſten Beſorgniſſen Veranlaſſung. Unſer heutiges Bilb zeigt die Künſtlerin, welche im 78. Lebensjahre ſteht. Am 4. Juni 1833 zu Berlin geboren, trat ſie nach erfolgter Ausbildung zur Sängerin am Hamburger Stadttheater auf, Nach WMinelxlne Seebechß kurzer Zeit zum Schauſpiel übergetreten, debütierte ſie außer an den heim und war bann an den meiſten großen Bühnen Deutſchlands zätig, zuletzt in Königsberg. Nach dem Tode ihrer Schweſter ver⸗ größerte ſie deren bekannte Weimarer Stiftung und gründete das Seebach⸗Kinderhort in Berlin. Wilhelmine Seebach hat ſich auch ſonſt als Philantropin einen bedeutenden Namen gemacht. Gaſtſpiele des Frankfurter Kombdieuhauſes in Mannßeim. Das Fraukfurter Komödteunhaus wird in der s weiten Hälftedes Monates Maiein mehrabendliches Ga ſt⸗ ſpiel im hieſigen Apollo⸗Theater veranſtalten. Zur Aufführung gelaugt unter anderen Novitäten das wirkungsvolle Schauſpiel„Taifun“ von Melchior Lengyel, das in Berlin monate⸗ laung den Spielplan beherrſchte und auch im Frankfurter Komödien⸗ haus wochenlang ausverkaufte Häuſer machte. Neben Traute Carlſen, der hier noch unvergeſſenen Darſtellerin werden ſich die erſten Kräfte des Fraukfurter Komödienhauſes Ernſt Dumcke, Theodor Lobs Hugo Werner⸗Kahle, Aliee Rohde, Margit Gottlieb uſw. an dem Mannheimer Gaſtſpiel beteiligten. Vereinigte Stadttheater Fraukfurt a. M.(Spielplan.) Oper: Dienstag 24. Suſannens Geheimnis“. Hierauf„Maurer und Schloſſer“. Mittwoch 25.: 3. Abonnements⸗Konzert.— Donnerstag 26.:„Amélia oder Der Maskenball“.— Freitag 27.: „Lohengrin“.— Samstag 28.: Nachm.„Aſchenbrödel“. Abends: „Die Hugenotten“. Sonntag 29.:? Nachm.:„Aſchenbrödel“. Abends:„Hoffmanns Erzählungen“. Montag 30.:„Tann⸗ häuſer“.— Dienstag 31.:„Die Jüdin“.— Mittwoch 1. Februar: „Die geſchiedene Frau“.— Schauſpiel: Dienstag 24.:„Glaube und Heimat“.— Mittwoch 25.:„Die Macht der Finſternis“.— Donnerstag 26.„Glaube und Heimat“.— Freitag 27.:„Wilhelm Tell“.— Samstag 28.:„Die Macht der Finſternis“.— Sonntag 29.:„Der Raub der Sabinerinnen“.— Montag 30.:„Die Macht der Finſternis“.— Dienstag 21.:„Glaube und Heimat“.— Mikt⸗ woch 1. Februar:„Die zärtlichen Verwandten“, Eine Anſprache von Richard Strauß an das Publikum im Berliner Königlichen Opernhauſe fand in der Freitags⸗General⸗ probe zum Symphonieabend der Königlichen Kapelle ſtürmiſche die Verneh⸗ Sie trat dann an das Fenſter, zog die Vorhänge auf und ſagte: da unten ſteht der ganze Pöbel von Nürnberg. Ich be⸗ hielt ſie natürlich ſcharf im Auge.— Vorſ.: Sprach ſie von der Tat, fragte ſie, wie es ihrem Manne gehe?— Zeuge: Nein.— Vorſ.: Wann gingen Sie weg? Zeuge: Ich blieb etwa zwei Stunden bis um 11 Uhr bei ihr. Dann ſagte ich ihr, ſie müſſe mit ins Krankenhaus kommen. Sie bat, ihrem Sohne etwas Geld geben zu dürfen. Ich rief das Dienſtmädchen und geſtattete das, worauf das Dienſtmädchen dem Ley Dillinger das Geld brachte. Dann kam die Angeklagte xuhig mit und wir fuhren nach dem Rathauſe. Ich ſagte ihr, es müſſe dort alles klargeſtellt werden. Unterwegs ſtützte ſie den Kopf auf die Arme. Ich fragte ſie: Wig kam es denn eigentlich? Sie ſagte: wir hatten Streit, daraus iſt alles gekommen. Sie erzählte ſie habe ein Kind geſtraft, und da habe ihr Mann ſie geſchlagen. Ich fragte, weshalb? Sie ſagte, das tue nichts zur Sache und fuhr fort: mein Mann warf mich zu Boden und ich ſchloß mich ein. Er ſchimpfte dann ganz gemein an der Tür. Ich blieb dann im Zimmer, mein Sohn kam einmal und brachte mir Wein, es war ſtarker ſpaniſcher Wein. Ich war ſehr aufgeregt durch den Wein und den Vorfall, Ich fragte dann: wie war es ſpäter, am Abend, Frau Doktor? Sie ſagte: ich ſah meinen Mann kommen und wollte in die Waſchküche gehen. An der Treppe ſtießen wir zuſammen, Ich weiß weiter nichts, ich habe dann geſchoſſen. Den Revolver ſteckte ich mittags zu mir. Er hat mich auch beſchimpft. Ich lſagte ihm darauf: ſch erſchieße Dich, wenn Du mich noch einmal beſchimpfſt oder ſchlägſt. Das habe ich ſogar öfter zu ihm gefagt. Die Angeklagte erzählte weiter, daß ſie in der Laufer Gaſſe die Waffe gekauft habe, weil ſie Selbſtmord berüden wollte. Ich fragte ſie, ob ſie ſich nicht irre, oh es nicht die Thereſiengaſſe geweſen ſei, ſie erklärte gber ganz deutlich, es ſei in der Laufer⸗ Gaſſe geweſen. Bei der Begegnung auf der Treppe erklärte die Angeklagte, ſei nicht viel geſprochen worden. Als ihr Mann ſie ſah, ſagte er: ich fürchte mich nicht vor Deiner Piſtole, Du Dreck⸗ weib. Dieſes Wort gebrauchte er öfter zu mir. Ich wurde darſther Ich habe mich dann ſo erregt, daß ich den Repoſper abfeuerte. auch ſelbſt geſchoſſen. Voreſ.: Sagte ſie, wie oft ſie auf ſich ſelbſt geſchoſſen hätte? — Zeuge: Sie ſagte einmal, vielleicht auch öfler.— Vorſ.: Und dann?— Zeuge: Die Angeklagte erzählte weiter: er ſei die Treppe hinuntergelaufen.— Vo r.: Und was ſagte ſie in hezug auf ſich?— Zeuge: Sie ſagte, ſie habe zweimal auf ſich ge⸗ ſchoſſen und habe nochmals laden wollen, aber keine ſcharfe Pa⸗ trone mehr gefunden. Zuwpeilen ſagte ſie dann wieder, warum ſie geſchoſſen habe, wiſſe ſie nicht. Ich fragte, ob ihr Sohn Leo etwas wiſſe. Sie ſagte nein, er war mit im Zimmer, aber er weiß von nichts. Dann ſprach ſie von Zwiſtigkeiten mit ihrem Manne, er habe ihr Vorwürfe über die Wirtſchaftsführung gemacht, was ſie erbitterte. Ihr Mann ſei, im Grunde genommen, ihr lieb und wert geweſen. Er habe aber ihre Freundinnen immer auf die niedrigſte Stufe der Menſchheit geſtellt, was ſie ſehr gereizt habe, Später berichtigte ſie bei einer Vernehmung, daß ſie die Waffe erſt mittags geladen habe, das ſei ſchon früher geſchehen. Sie wider⸗ ſprach auch, daß ſie bereits mittags geſagt habe, ſie werde ihren Mann erſchießen, das habe ſie erſt abends auf der Treppe geſagt. — Vonſin Wie unterſchrieb ſie das Protokolls Zeu ge: Sie unterſchrieb wörtlich? Genehmigt Paula Herberich, unter Vorbe⸗ halt genauerer Angaben wegen ungeheurer Aufregung.— Die Unterſchrift wird den Geſchworenen gezeigt. Die Angeklagte lehnt ſich während dieſer Ausſagen ſbeit zurück, ſchließt die Augen und wilk anſchelend der Verhandlung kicht mehr folgen.— Der Sachverſtändige Dr. Frickinger kredet ihr gut zu. Es fällt auf daß immer bei der Vernehmung der Belaſtungszeugen die Angeklagte ihre⸗ Anfälle bekommt, während ſie den Zeugen aus ihrem Bekanntenkreſſe freundlich zuwinkt und ihren Ausſagen intereſſiert folgt. Hierauf foll die Aufſeherin Schellermaun vernommen werden. Die Zeugin gibt an, die Angeklagte habe im Gefänguis mehrere Anfälle gehabt. Die erſten vier Tage habe ſie die Nah⸗ rungsaufnahme berweigert, am fünften Tage aber wieder gegeſſen mit der Begründung, daß ſie ihr Leben für die Tochter Alli er⸗ halten wolle. Wegen der Anfälle mußte ein Arzt geholt werden, er konnte aber nur einmal einen ſchlafähnlichen Zuſtand feſt⸗ ſtellen. Als die Zeugin entlaſſen werden ſoll, ſagt die Angeklagte auf die Frage des Vorſitzenden, ob ſie zu der Ausſage noch etwas anzugeben habe: Ich fordere den Vorſitzenden auf, mir meine Browningpiſtole wieder zu geben, damit ich den angeblichen Selbſt⸗ mordverſuch in einen wirklichen verwandeln kann. Es erſcheint darauf die Zeugin Polizeiſchweſter Str ehlei n. Sie bekundet, daß die Angeklagte ihr fortwährend von Selbſt⸗ mordgedanken erzählt habe. Sie habe ihr, der Zeugin, ausdrück⸗ lich geſagt, daß ſie niemals die Abſicht hatte, ihren Mann tödlich zu treffen. Sie habe geſchoſſen, weil ihr Mann ſie auf der Treppe Dreckweih ſchimpfte.— Zeuge Brauereibuchhalter Sauer hat Dr. Herberich in München im Haufe ſeiner Schwiegermutter len⸗ nen gelernt. Im Jahrée 1899 wurde Herberich zu einer⸗ Uebung Metz eingezogen. Herberich erzählte, er habe ſich deshalb zwölften Symphonie ſtörenderweiſe das Theater derlfeßen wandte ſich Strauß an das Publikum und ſagte, dem„B. L... zufolge, daß hierdurch eine große Rückſichtsloſigkeit be⸗ gangen werde und es auf die drei Minuten doch nicht ankomme Die Stammgäſte der Generalprobe begleiteten dieſe Anſprache à la Bülow, die ihre volle Berechtigung hatte, mit lebhaftem Beifall. Der neue Direktor des Hamburger Stadttheaters, Dr. Haus Loewenfeld, hinterläßt bei ſeinem Scheiden von der Leipziger Stadt⸗ oper, ſo wird von dort geſchrieben, einen ſehr günſtigen Eindruck, Unter ſeiner Tätigkeit wurde die ältere Spieloper, ebenſo Verdi in ſorgfältigen, auf die Geſamtentwicklung des Kunſtwerks berechneten Aufführungen geboten. Als Schauſpielregiſſeur be⸗ währte ſich Dr. Loewenfeld kürzlich in Shaws„Schlachtenlenker“ und in Shakeſpeares„Komödie der Irrungen“; letztere wurde auf einer eigens konſtruierten Bühne geſpielt. Der neue Hamburger Theaterdirektor verläßt ſeinen Leipziger Wirkungskreis Ende April 1912. Oberleutnant Filchner, der Leiter der deutſchen Südpolar⸗ expedition hielt, wie aus Kopenhagen gemeldet wird, dort in der Geographiſchen Geſellſchaft vor einem auserwählten Auditorjum einen Vortrag über ſeine Expedition in Nordtibet, der mit großem Beifall aufgenommen wurde. Die Geſellſchaft gab darauf zu Ehren des Forſchers ein Feſtmahl. Filchner fährt heute mit Kapitän Nahſel nach Sandefjord, um dort das Schiff„Björn“ zu beſich⸗ tigen, das er für ſeine Expedition angekauft hat; es wird den Namen„Deutſchand“ erhalten. Ein autobiographiſches Drama einer Schauſpielerin. Aus Wien wird berichtet: Helene Odilon hat dem Deutſchen Volks⸗ theater ein von ihr und Otto Behrend verfaßtes vieraktiges „Lebensbild“ eingereicht. Es behandelt die Schickſale eines Bauernmädchens, das Schauſpielerin wird. Wahrſcheinlich hat di ͥltheatern Koburg, Meiningen und Schwerin auch hier in Mann⸗ Zuſtimmung. Als mehrere vor dem letzten Satz der Haydnſchen Odilon Einzelheiten aus ihrer eigenen Lebeusgeſchichte dabei v wertet. 5 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 23. Januar. nach Metz gemeldet, um dort als Neuſprachler franzöſiſche Kon⸗ verſation zu üben. In München iſt der Zeuge einmal mit ſeiner Frau ſpazieren gegangen. Dr. Herberich rief ihn an und ſagte: Herr Sauer, Sie laufen ja ſo ſchnell, man kann Sie gar nicht ein⸗ holen! Herberich erzählte, er ſei verlobt. Der Zeuge wußte ſchon lange, daß Dr. Herberich nur eine Dame mit recht viel Geld hei⸗ raten wollte. Herberich hatte erzählt, er müſſe ſeine Familie unter⸗ ſtützen, ſeine zukünftige Frau müſſe daher die Mittel für einen doppelten Haushalt haben. Der Zeuge fragte, iſt ſie hübſch?— Dr. Herberich ſagte: in den mittleren Jahren. Auf die Frage: hat ſie Geld? erwiderte Dr. Herberich: das weiß ich nicht, ich habe ſie in Metz als hochgebildete Dame im Kreiſe meiner Freunde und Kameraden kennen gelernt, und eine zweite Uebung an die erſte angeſchloſſen. Zur Fortſetzung des Gedankenaustauſches habe er um Horreſpondenz gebeten. Die Dame habe Dr. Herberich erzählt, daß ſie in Scheidung lebe und ein paar Kinder habe. Weiter ihm, dem Zeugen, habe Dr. Herberich einmal erzählt, er habe in einer Silveſternacht eine große wiſſenſchaftliche Arbeit für eine Fachzeit⸗ ſchrift abgeſchloſſen und dann an die Dame geſchrieben. Auf den Brief habe er ein Telegramm erhalten folgenden Wortlauts: Ihr Antrag angenommen, wann ſoll Hochzeit ſein?— Er, Dr. Her⸗ berich, habe aber gar nicht gewußt, daß er der Dame einen Antrag gemacht habe. Der Zeuge ſagte darauf: aber Menſch, was haben Sie da gemacht?, worauf er erwiderte: Ich ſtehe für meine Hand⸗ lungen ein.— Vorſ.: Sie irren ſich vielleicht, Sie verwechſeln vielleicht Metz mit Paſſau?— Der Zeuge legt mehrere Anſichts⸗ karten aus Metz vor, die Dr. Herberich im Juli 1899 an den Zeugen ſchickte.— Vorſ.: Es mag ſein, daß Dr. Herberich da⸗ mals den richtigen Ork, wo er die Dame kennen gelernt hatte, nicht angeben wollte.— Zeuge: Er heiratele kurz darauf, ich bin daher überzeugt, daß es ſich hier um die Angeklagte handelte. Ich und meine Frau trafen ihn auch einmal im Engliſchen Gar⸗ ten, wo er mit einer Dame ſpazieren ging, die ſchon weiße Haare hatte. Dr. Herberich kam nicht zu uns heran und ich ſagte zu meiner Frau: natürlich geniert er ſich jetzt mit dieſem alten Rappelkaſten.(Heiterkeit im Zuhörerraum.)— Die Ange⸗ lagte lacht laut mit und ruft: Meine Haare ſind aber jetzt noch nicht weiß.— Vorſ.: Angeklagte, haben Sie damals aus Metz an Ihren Mann telegraphiert?— Angekl.: Nein, das muß ein Witz meines Mannes geweſen ſein, oblvohl mein Mann dazu gerade nicht neigte.— Vorſ.: Waren Sie jemals in Metz? —Angefl.: Nein, niemals.— Zeuge: Wie ich Herberich kannte und bei unſerem vertraulichen Verhältnis konnte ich das nicht als Wißz auffaſſen.— Es tritt hierauf eine kleine Pauſe ein. Aus Stadt und Landd. * Maunheim, 28. Januar 1911. 3. ordentliche Jahresverſammlung des Verbandes Büdweſtd. Induftrieller. 88 III. Begrüßungsabend. Am Sallstag vereinigten ſich, wie bereils mitgeteilt, die eilnehmer an der diesjährigen Tagung des Verbandes Süd⸗ weſtdeutſcher Induſtrieller im Arkadenhof am Friedrichsplatz zu einem zwangloſen Veiſammenſein, das Belehrendes und uterhaltendes in beſonderer Güte brachte. Auf Abeſſinien richten ſich gegenwäelig beſonders ſcharf die Blicke der deut⸗ ſchen Exportinduſtrie. Nicht mit Unrecht, denn das gewaltige Reich iſt nicht nur dazu berufen, der deutſchen Induſtrie neue Abſatzquellen zu erſchließen, ſondern auch für die Rohſtoff⸗ produktion von großer Wichtigkeit zu werden. Es war des⸗ halb nur zu begrüßen, daß ſich das Direktorium des Verbandes dazu entſchloß, einen genauen Kener des Landes zu einem Vortrag zu gewinnen. Es zeugte für die Güte des Vortrags, den Herr Ingenieur Nentwig⸗Memmingen über„Abeſſi⸗ nen, ein neues Land der Zukunft“, hielt, daß krotz der umfangreichen geſchäftlichen Verhandlungen, die der Tag bereits gebracht hate, die erſchienenen Damen und Herren mit geſpannter Aufmerkſamkeit lauſchten. Herr Nent⸗ wig hat im Auftrag ſeiner Firma zwei Automobile für den gus Menelik nach Addis Abeba der Reſidenz des abeſſiniſch. Kaiſers, gebracht. Er hatte alſo hinreichend Gelegenheit, den Charakter des Landes kennen zu lernen. Der deutſche Unternehmungsgeiſt macht ſich ſchon deutlich bemerkbar. So hat die Hamburg⸗Amerika⸗Linie für den Verkehr mit dem afen Tſchibuti zwei größere Dampfer angekauft. Infolge anes Waſſerreichtums iſt das Land für den intenſivſten Plan⸗ genbetrieb geeignet. Probeplantagen haben erwieſen, daß lir den Anbau von cbaffee, Oelpalmen, Erdnüſſen und Flachs ch das Land vorzüglich eignet. Auch der Tabakbau kann in großem Maßſtabe betrieben werden. Da eines der günſtigſten 150 KR. Heibelberger Verauſtaltungen. Zwei in ihrer Art gleich ſtarke Küunſtler, der Pianiſt Willy Renner, und der Celliſt Lennart von BZweyngberg, die zu hören kürzlich auch im Kaſinoſagl in Mann⸗ heim Gelegenheit war, konzertierten Sonntag abend im Kammer⸗ muſikſaal vor einem zahlreichen Anditortum. Die Darbietungen, aus deuen ich beſonders die Sonate op. 09 in F⸗dur von Brahms durch Originalität und geiſtige Durcharbeitung vorteilhaft heraushob, fan⸗ en lebhaften Beifall.— Aus der großen Zahl der Wohltätigkeits⸗ uh Vereinsveranſtaltungen, die in letzter Zeit hier ſtattfanden, er⸗ vähnen wir den Unterhaltungsabend der General⸗ echtſchu le, der am Samstag im großen Stadthalleſaal abgehalten Urde Unter anderen Darbietungen fanden beſonderes Intereſſe in reizvolles Tanzduett von Fräulein Aenne Häus und Herru Fiſcher⸗Maunheim getanzt, und die Geſangsvorträge von Emma ich bck⸗Mannheim, deren helle, klare und angenehm klingende mme den großen Raum gut füllte. Theater⸗Generalſtreik in Wien. In Wien iſt wegen Verweige⸗ ung der Anerkennung der Muſikerbund⸗Organiſation ein The⸗ erſtreik ausgebrochen. Trotzdem ſpielten die Privattheater, die ſaßkräfte beſchafft haben. Die Beilegung des Streiks ſteht be⸗ Die geſtern Sonntag befürchteten Demonſtrationen blieben us. Die Aufführungen konnten ohne Unterbrechung zu Ende ge⸗ führk werden. Paralhyſe heilbar? Intereſſante Verſuche bezüglich der Heil⸗ garkeit der progreſſiven Paralyſe ſind, wie die Wiener„Zeit“ er⸗ fährt, in der letzten Zeit in der pſychiatriſchen Klinik der Wiener Univerſität und in der Landesirrenanſtalt am Steinhof macht worden. Die Paralyſe galt bisher als unheilbar und otzte jeder Behandlung; die erkrankten Patienten verblödeten ogreſſiv und unaufhaltſam, und in der Regel führte das Leiden in zwei bis drei Jahren zum Tode. Geſtützt auf zufällige Befunde, aß manchmal dieſe als unheilbar angeſehenen Kranken in ihrem zeiden ſtehen blieben oder gar eine Beſſerung zeigten, wenn ſie ge⸗ legentlich von einer anderen Krankheit, z. B. Rotlauf, befallen wurden, ſind in der Wiener pſychiatriſchen Klinik Verſuche unter⸗ nommen worden, an kranken Paralgtikern künſtlich Fieber uerzeugen. Man verwendete dazu Robert Kochs Tuber⸗ kulin; mit Rückſicht auf die ausſchließlich ſpphilitiſche Urſache der Paralpſe verknüpfte man mit dieſen Tuberkulininjektionen zunehmen und zu fördern. Gebiete für Plantagenbau von der im Bau begriffenen Bahn“ geiſt des badiſchen Landes konzentriert ſei, die ſo bedeutende nach Addis Abeba durchſchnitten wird, werden ſich die Produkte leicht an die Küſte transportieren laſſen. Es dürfte klar ſein, daß es bei der heutigen Ueberproduktion und bei dem Suchen nach neuen Abſatzgebieten ſchwer fallen wird, ein Land zu finden, das für die Erweiterung der Handelsbeziehungen ſo günſtige Ausſichten bietet, wie gerade Abeſſinien. Es liegt daher im Intereſſe der ganzen deutſchen Kaufmannſchaft, wirklich große und ſolide deutſche Unternehmen in Abeſſinien zu unterſtützen und fördern. Wenn der deutſche Kaufmann bis heute in Abeſſinien nichts erreicht hat, ſo liegt es an den Landsleuten, die es nicht verſtanden haben, ein großes, gemeinſames Ziel ins Auge zo faſſen, ſondern ſich in agreſtiſch. Sonderintereſſen und perſönlicher Befehdung betätigt haben. Der Vortrag wirkte beſonders inſtruktiv durch eine reiche Serie von Lichtbildern, die die abenteuerliche Reiſe mit den beiden Autos von der Küfte aus nach Addis Abeba über Berg und Tal, durch Flußläufe und Steinwüſten illuſtrierten. Es ſtellt dem heimiſchen Fabrikat ein hervorragendes Zeugnis aus, daß die beiden Wagen komplett in der Hauptſtadt ab⸗ geliefert werden konnten. Dem Vortragenden dankte reicher Beifall. Herr Geh. Oberregierungsrat Wiener⸗Karlsruhe ſprach namens der Gäſte Herrn Direktor Dr. Schulze⸗ Ladenburg, der im Auftrag des Direktoriums die Erſchienenen herzlich begrüßt hatte, den Dank aus. Der Regierungsver⸗ treter feierte den Unternehmungsgeiſt und das kaufmänniſche Genie der Mannheimer Induſtrie und knüpfte daran das Verſprechen, daß die Regierung ihren Beſtrebungen mög⸗ lichſte Förderung angedeihen laſſen werde. Das Hoch des Redners galt der Induſtrie der Stadt Mannheim und den im Verbande vereinigten ſüdweſtdeutſchen Induſtriellen. Dann tauchte der typiſche Kongreßredner, Herr Hofſchauſpieler Alex. Köckert, in der Maske eines Arbeitswilligen vor der weißen Plane auf, die vorher die abeſſiniſchen Lichtbilder ge⸗ zeigt hatte. Wer Alex in dieſem Genre kennt, weiß, daß er unübertrefflich iſt. Da er bei verſchiedenen Reichskanzlern in Dienſten geſtanden und auch den Moabiter Krawallen bei⸗ gewohnt hatte, konnte er manch heiteres Hiſtörchen erzählen. Auch lokale Anſpielungen gab er. Wie immer erzielte der witzige Alex einen ſchallenden Heiterkeitserfolg. Man kann ihm eben nicht böſe ſein, ſelbſt wenn er auch ein wenig ſtachlich wird. So war Mitternacht längſt vorüber, als man ſich trennte. Das Feſteſſen. An die geſtrigen bedeutſamen Verhandlungen reihken ſich in angenehmer Folge Feſtmahl und Feſtvorſtellung. Der feſtliche Hauptrepräſentationsraum des Parkhotels vereinigte an den aus⸗ nehmend geſchmackvoll dekorierten Tafeln über 200 Damen und Herren. Nach der Suppe erhob ſich Herr Fabrikant Güter⸗ mann zur Begrüßung der Erſchienenen, insbeondere der Ehren⸗ gäſte, die ſich mit Herrn Miniſter v. Bodman an der Spitze faſt vollzählig eingefunden hatten. Der Redner nahm aber auch Ge⸗ legenheit, nochmals darauf hinzuweiſen, daß der Herr Miniſter die Verſicherung abgegeben hat, daß es der Großh. Regierung darum zu tun ſei, die Wünſche und Intereſſen der Induſtrie wahr⸗ Der Verband habe ſeither die Ge⸗ pflogenheit gehabt, nur diejenigen Wünſche und Intereſſen zur Geltung zu bringen, von denen er überzeugt war, daß ihre Durch⸗ führung den anderen Intereſſenten nicht zum Schaden gereicht. Man beabſichtige auf dieſem Wege fortzufahren und ſei dabei überzeugt, daß man ſich auf dieſem Wege am eheſten die Gewogen⸗ heit der Großh. Regierung erhalte. Des Redners Hoch galt den Ehrengäſten. Herr Miniſter v. Bodman dankte im Namen der Ehrengäſte für die freundlichen Worte der Begrüßung. Er ſpreche wohl im Namen aller Ehrengäſte, wenn er ſage, daß man mit Freuden der Einladung gefolgt ſei und genußreiche und lehrreiche Stunden verlebt habe. Die Vorträge hätten eine Fülle intereſſan⸗ ten Materials und eine Fülle von Anregungen gebracht, die ins⸗ beſondere für die Männer von der Regierung von unſchätzbarem Werte ſeien, da man bei einer ſolchen Gelegenheit in perſönliche Beziehungen zu den Vertretern der Induſtrie tritt. Man lerne in einem kleinen Geſpräch mehr, als aus einem großen Aktenfas⸗ zikel. Es ſei deshalb ſehr nützlich, wenn die Männer der Regie⸗ rung, wenn insbeſondere ſich die Miniſter hinausbegeben und eine derartige perſönliche Fühlung ſuchen.(Lebhafter Beifall.) Auf das Wohl der deutſchen Induſtrie, auf ihre weitere Entwicklung, auf ihr Blühen und Gedeihen leerte der Herr Miniſter ſein Glas. Herr Generalſekretär Wendland feierte mit viel Geiſt und Humor die Stadt Mannheim, in der der große Unternehmungs⸗ rrr————————Z————=.rß.r,——— leichte Tueckſilberkuren bei gleichzeitiger Darreichung klei⸗ ner Doſen von Schilddrüſenſaft. Die Verſuche ergaben das überraſchende Reſultat, daß in 23 unter 86 derart behandelten Fällen die Paralyſe geheilt wurde. Die Kranken gewannen ihre Sprache und ihr Denkvermögen wieder, bekamen eine Einſicht in ihre Krankheit und konnten wieder ihren Beruf ausüben. Die Verſuche fordern allerdings zur Nachprüfung auf; ſie ſollen unge⸗ fährlich und unſchädlich ſein. Kleine Mitteilungen.„Der gelbe Prinz“, die neue, dreiaktige Operette von Carl Ohneſorg(Text von J. Siener und H. Ohneſorg) errang bei ihrer Uraufführung im Reſidenztheater zu Dresden einen großen Erfolg.— Zamaras„Die vertauſchte Braut“, Operette in 3 Akten, Text von Heinrich von Waldberg und Felir Uihely wurde bei der Uraufführung im Münchener Gärtnerplatz⸗Theater ſehr beifällig aufgenommen. Die Autoren wurden vom zweiten Akt ab lebhaft her⸗ vorgerufen.— Im Leipziger neuen Staditheater fanden„Die rele⸗ gierten Studenten“ von Benedix im Zeitkoſtüm zu des Dichters 100. Geburtstag geſpielt, ſtürmiſchen Beifall.—„Seine Herr Nichie“, Operette in ͤrei Akten von Georg'Orange, Muſik von Carl Nöhren, erlebte am Stadtihegter zu Heilbronn ſeine Uraufführung. Das Pub⸗ likum nahm das Werk mit ſtarkem, ſich von Akt zu Akt ſteigerndem Beifall auf.— Herbert Eulenbergs neues Werk„Simſon“ eine Tragödie nebſt einem Satyrſpiel iſt von dem Stadttheater in Düſſel⸗ dorf zur Uraufführung angenommen worden.— Am 7. Januar 1911 hat ſich in München ünter dem Namen„Müuchener Künſtlergruppe Der Bund“ eine neue Künſtlervereinigung gebildet. *** „Der Vetter“ und„Die zärtlichen Verwandlen“. Luſtſpiel von Roderich Benedix. In der Beſprechung der Neueinſtudierung vom Samtsag abend in unſerer heutigen Miitagsausgabe iſt inſofern ein luſtiges Malheur paſſiert, als es die Frage zur Löſung ſtellte: wo befindet ſich der Schluß? Findige Leſer werden ihn wohl nach einigem Suchen ſelbſt entdeckt haben. Während ſich der Hauplteil der Beſprechung auf der 3. Seite beſindet, geriet der Schluß auf die 4. Seite, ſein fäuberlich verſteckt zwiſchen eine Rotis des Muſikvereius und einer ſolchen des Vortrages von Julis Bab. Um aber uun allen Leſern Gelegenheit zu geben, ſich über die gauze Beſprechung der Neueinſtudierung der Benedixſchen Luſtſpiele zu orſentieren, drucken wir nachſtehend den ganzen Schluß nochmals im Zuſammenhang ab. Er muß lauten: Nun, der heitere Erfolg der Neueinſtudierung der beiden Luſt⸗ ſpiele iſt zu einem großen Teile der liebenswürdigen Inſzenierung und dem Spieleifſer aller Mitwirkenden zuzuſchreiben. Emil Männer beſitze; er erinnere nur an den Reichstagsabgeordneten Ernſt Baſſermann und Oberbürgermeiſter Dr. Beck. Manches treffliche Wortſpiel würzte die ausgezeichnete Rede. So rief es beſondere Heiterkeit hervor, als der R konſtatierte, daß „daß ſich die Ständige Aus ommiſſion rückhaltlos für die Karlsruher Ausſtellung ausgeſprochen habe,„Sieger iſt“? r Fabrikant Stöß⸗Heidelberg dankte den befreundeten Korporationen für ihre tatkräftige Mitarbeit und ſchloß mit einem Hoch auf die badiſche Heimat. Im Verlaufe des Mahles wu auch das Antworttelegramm des Großherzogs verleſen, durch das der Landesherr für die huldigenden Worte herzlich dankt. Den Damentoaſt, ein Kabinettſtück des Humors, brachte Herr Direktor Lüthy von hier au zum Beginn der Feſtverſammlung blieb man in vorzüglichſter Stimmung. Die kulinariſchen Leiſtun⸗ gen des Parkhotels fanden wieder die ſchmeichelhafteſte Anerken⸗ nung. Die Tafelmuſik ſtellte die Kapelle Petermann. Oberbürgermeiſter Siegriſt angeſichts der Tatſ ſtellungs Bis Haudwerkskammer Mannheim. Mit Genehmigung des Großh. Landesgewerbeamts findet vom 30. Jauuar bis 1. Februar d. J. im Gewerbeſchulgebäude in Maunheim ein Meiſterkurs für Schreiner(im Beizen, Färben, Mattieren und Polieren des Holzes) ſtatt, zu welchem noch einige Teilnehmer zugelaſſen werden können. Anmeldungen werden auf dem Bureau der Handwerks⸗ kammer, M 5, 5, 2. Stock, entgegengenommen. * Oefſentlicher Vortrag. Wie aus dem Inſeratenteil erſichtlich, findet am Donnerstag, 26. Januar, in der„Zentralhalle“, 2, 16, ein öffentlicher Frauenvorkrag ſtatt. Die Referentin, die über ein wichtiges Thema ſpricht, iſt die durch ihre früheren Vor⸗ träge in weiten Kreiſen bekannte Hygienikerin Fran Anna Schulz, Meiningen. * Maunheimer Dieſterwegverein. Der auf morgen abend feſt⸗ gelegte Vortrag des Herrn Dr. Eugen Neter über Gefahren der populär⸗mediziniſchen Lektüre“ mußte wegen einer Veranſtaltung der Freien Lehrerkonferenz auf Dienstag, den 31. ds. Mts., ver⸗ ſchoben werden. * Luthers Hausſtand iu ſeiner Bedeutung für das deutſche Volk. Ueber dieſes Thema ſpricht am Dienstag, den 21. Januar, abends ½0 Uhr, im Gemeindehauſe, Seckenheimerſtraße 11a, Herr Pfarrer Luger⸗Käfertal. Der Evaug. Jugendbund ladet hierzu die evan⸗ geliſchen Gemeindeglieder und die Mitglieder des Evang. Bundes freundlich ein. Eintritt frei. * Ein Zenkralverein für Nationalſtenographie wurde hier ge⸗ gründet. Der Vorſitzende des Vereins, Herr Wilhelm Sander, ſtheinhäuſerſtraße 9a, iſt gern bereit, näheren Auſſchluß über das Syſtem zu geben. * Roſengarten⸗Konzerl. Zu dem geſtrigen Abend⸗Konzert im Nibe⸗ lungenſaal wurde die Kapelle des Füſilier⸗Regiments„Kaiſer Franz Joſeph von Oeſterreich, König von Ungarn“(4. Württ.) aus Heilbronn verpflichtet, die ſich ihrer Aufgabe unter Leitung des hier nicht unbe⸗ kannten Obermuſikmeiſters Hermann Gſchrich in wahrhaft künſt⸗ leriſcher Weiſe entledigte. Das Programm zerfiel wie gewöhnlich in 8 Teile und behandelte im erſten Teil Symphoniſche Muſik, im zweiten Opern⸗ und zuletzt Operetten⸗Muſik. In der erſten Abteilung war es namentlich C. Hauſer's„Ungariſche Rhapſodie für Violine und Orche⸗ ſter“, die am meiſten gefiel, was allerdings dem künſtleriſchen Vortrag des Violln⸗Soliſten Hilbert zu danken iſt. Bei der Operumuſik war es Wagner's Ouvertüre aus„Taunhäuſer“, die ſo ſtarken Beifall erzielte, daß noch Mascagni's„Cavalleria ruſticana“ als Zugabe ge⸗ ſpielt wurde. Aber auch der Operettenmuſik wurde lauter Beifall gezollt. Natürlich war es der Walzer aus„Miß Gibb“, Hupf mein Mäd'l, und ſerner Lehar's„Luſtige Witwe? die beſonders gefielen und durch eine Zugabe bereichert wurden. beſucht. Der Grund⸗ und Hausbeſitzer⸗Verein Manuheim⸗Nurd(Ge⸗ ſchäftsſtelle Mittelſtraße Nr. 22) hielt am 19. ds. Mits. im Lokale „Koloſſeum? ſeine diesjährige Generalverſam mlung ab. Der Vorſitzende, Herr Friedrich Muckle, eröffnete die Verſammlung mit begrüßenden Worten und erteilte dem Schriftfühver, Herrn Anton Mayer, das Wort zur Erſtattung des Jahresberichts. Einleitend bemerkte der Redner, daß auch im abgelaufenen Geſchäftsjahre eige erhebliche Zunahme von Mitgliedern zu verzeichnen geweſen ſei. Dir Auskunftsſtelle habe ſich bewährk. Eine erfreuliche Mitteilung ſei iu⸗ bezug auf die Vermögensſteuer frage zu machen, da in der neuen Gemeinde⸗ und Städteordnung laut Beſchluß des Landtags die Beſtimmung getroffen ſei, daß die Liegenſchaftswerte fü? die Ge⸗ meindebeſteuerung um einen Betrag von 25 Prozent ermäßigt werden können. Redner ſtreifte weiter die Frage der Reich s wert⸗ zuwachsſteuer und wies auf die große Proteſtverſammlung in Berlin, der er perſönlich beigewohnt habe und auf die Erbitterung hin, die man in beteiligten Kreiſen gegen dieſe ſchwere Sonder⸗ belaſtung des Haus⸗ und Grundbeſitzes enpfinde. Mag die Reichs⸗ wertzuwachsſteuer die Wohnungsunternehmer zioch ſo ſehr treffen, ſie Die „Die trifft aber auch die Mieter, wenn auch bloß indirekt, denn wenu dieſe Steuer die Bauluſt mindert und das Baugewerbe, welches an und für ſich am ſchlechteſten reutiert, hemmt, ſo verſchiebt ſich das Ver⸗ hältuis von Angebot und Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt. Das Geſetz bedeute eine ſchwere Gefahr für das ganze Baugewerbe und die ———————2———..? Retter als Regiſſeur hatte freundlicheBühnenbilder geſchaffen. Gleich in der ſehr hübſch angeordneten Gartenſzene in„Der Vetter“ ließ er uns ſo recht ein Bild der damaligen Zett erſtehen. Als der Vetter ſchuf Emil Hecht ein Glanzleiſtung. Dieſen lieben und gut⸗ mütigen Alten wußte er mit ſoviel feinen Zügen, Humor und Charak⸗ teriſtik auszuſtatten, daß er hierdurch ſchon mitten ins Bild ſprang, ſelbſt wenn ihn nicht Benedix dahin geſtellt hätte. Auch Alexanbder Kökert, Georg Köhler, Karl Fiſcher, Irene Weißon⸗ bacher, und Poldi Dorina, der verliebte Schuljunge, ſpielten mit fröhlicher Ungezwungenheit. Nur Thila Hummel, als Haus⸗ hälterin, wußte der an ſich ſchon ſchwächlichen Figur wenig Farbe zu geben. In den zärtlichen Verwandten ſtaunden Eliſe Delank, Julſe Senden u. Toni Wittels im Mittelpunkt des Intereſſes. Dieſe drei zärtlichen Verwandten muß man in ihrem erregten Disput ge⸗ ſehen haben um zu wiſſen, welche Lachſtürme draſtiſcher Humor aus⸗ zulöſen vermag. Von den übrigen Mitwirkenden trugen Heinrich Götz, Karl Schreiner, Georg Köhler, Alfred Lav; dory, Marianne Rub und Jrene Weisenbacher iyr gut Teil zur Geſamtwirkung bei. Elſe Schreiber als Idung Fonzte den Dilettantismus noch nicht ganz abſtreifen. Der Erfolg der Neu⸗ einſtudierung war die ſchönſte Huldigung für den verſtorbenen Bühnenbeherrſcher. J. W. Gagesſpielplan deutſcher Thieater. Dienstag, 24. Januar 1911. Kgl. Opevnhaus:„Madame Butterfly“.— Kg. Schauſpiel⸗ Neues Kgl. Opern⸗ Verliu. ö haus:„Der Kaufmann von Venedig“.— theater:„Der Freiſchütz“. Dresden. Kgl. Opernhaus: Keine Vorſtellung.— Kgl. Schauſpie haus:„Wallenſteins Tod“ 5 a 8 Düſſeldorf. Stadttheater:„Götterdämmerung“.— Schauſpielhaus: „Die törichte Jungfrau“. Fraulfurt a. M. Operuhaus:„Suſanneus Geheimnis“,„Maurer und Schloſſer“— Schauſpielhaus:„Glaube und Heimat“. 1 Karlszuhe. Gr. Hoftheater:„Die Laune des Verliebten.“„Clavigo, Köln. Opernhaus: Keine Vorſtellung.— Schauſpielhaus:„Othel Leipzig. Neues Thealer:„Madame Butterfly“.— Altes Theate 95 „Wenn der junge Wein blüht“. Mainz. Stadttheater:„Die törichte Jungfrau“. 5 Maunheim. Gr. Hoftheater:„Brüderlein fein“.— Tänze der Ge⸗ ſchwiſter Wieſenthal.—„Die Puppenfec“. München. Kgl. Hoſtheater:„Salome“. Straßburg j. Elſ. Stadtlheater:„Die Walküre“. Stuiigart. Kgl. Juteeimtheater:„Tiefland“ Wiesbaden. Kgl. Theater:„La Traviata“. Das Könzert war gui 4 1—P ·K Mannheim, 23. Januar. Deneral⸗Muzeiger. Abendolatt.) 5. Seite. gang ſei es, den vor dem Jukrafttreten des Geſetzes Wertzuwachs verſteuern zu wollen. Schließlich berichtet Herr Mayer nuch über die Tagung des Verbandes in Freiburg. Der Vor⸗ ſitzende dankt namens der Verſammlung dem Redner für den umfangreichen intereſſanten Jahresbericht. Der Kaſſier, Herr Robert Krämer, erſtattete den Kaſſenbericht, der als guter zu neunen iſt. Herr J. M. Maerdian dankt namens der Verſammlung dem Vorſtand für die vielen Mühen im abgelaufenen Jahre. Die darauf vorgenommene Wahl hatte folgendes Ergebnis: Friedrich Muckle 1. Vorſitzender, Wilh. Würth, 2. Vorſitzender, Anton Ma yer, Schriftführer, Robert Krämer, Kaſſier und als Beiräte die Herren Aſpenleiter, Brenneis, Herbert, Herz, Kuchen⸗ meiſter, Ludwig, Maerdian, Seeger, Süßer und Schwickert und als Kaſſenreviſoren die Herren S chlageter und Dickgießer. Herr Architekt Würth ſpricht noch über den Krankenhausneubau, Herr Friedrich Brenneis und Friedrich Herz über die Gasuhren und das Erheben von Waſſergeld für leer⸗ ſtehende Wohnungen. Der letzte Redner beklagt ſich über den ſchlechten Zuſtand der Lange⸗Rötterſtraße. Mit dieſen Fragen wird ſich der Vorſtand in ſeiner demnächſtigen Sitzung befaſſen. Der Vorſitzende ermahnte in ſeinen Schlußworten zu weiterem Zufammenhalten und zur fleißigen Agitation. * Verhaftung von Mitgliedern einer Falſchmünzerbande. Von dem Bewohner des Hauſes F 7, 5 werden wir um die Feſtſtellung erſucht, daß daſelbſt die Verhaftung der beiden Falſchmünzer, von der wir im Samstag Abendblatt berichteten, nicht erfolgt iſt. In dem betreffenden Hauſe hat überhaupt keine Hausſuchung ſtattge⸗ funden. Inzwiſchen ſind auch die Komplizen der beiden Gauner in Frankfurt feſtgenommen worden, wie aus folgender telegra⸗ phiſcher Meldung aus Frankfurt hervorgeht: Die Kriminal⸗ polizei verhaftete in dem Hauſe Windeckſtraße 50 den in den Sher Jahren ſtehenden Händler Ph. Hofmann und die in den 3bern ſtehende Frau Kath. Spitz wegen Falſchmünzerei und Verbreitung falſcher 5⸗ und 2 Mk.⸗Stücke, nachdem vor einigen Tagen in Mannheim deren Mann, der Händler Spi 6, ſowie der 20 Jahre alte Händler Bender wegen Verdachts der Falſchmün⸗ zerei feſtgenommen worden waren. Zugleich iſt es durch Zufall ge⸗ lungen, die ganze Falſchmünzerwerkſtätte aus dem Maine zu ziehen. Die beiden hatten nämlich vor einigen Tagen, als ihnen die Polizei bereits auf der Spur war, die geſamten Habſelig⸗ keiten in eine große Handtaſche verpackt und an der oberen Main⸗ brücke an einer ſeichten Stelle in das Waſſer verſenkt. In der Taſche wurden 600 falſche 5 Markſtücke gefunden. Ferner wurden Formen für 5⸗ und 2 Mk.⸗Stücke, Chemikalien, Metall, Schmelz⸗ tiegel und Gips vorgefunden. Die in Mannheim verhafteten Händ⸗ Spitz und Bender wurden ins hieſige Gerichtsgefängsnis ein⸗ geliefert. entſtandenen Die Speyerer Bluttat. Speter, 28. Jan. Eine ſchwere Bluttat hat ſich geſtern ſrüh in der Nähe von Dudenhofen ereignet. Im Wahnwitz hat ein Pionter einen Unteroffiztier des 2. Pionier⸗Bataillons ſchwer und einen Gen darmen durch Schüſſe aus ſeinem Dienſt⸗ gewehr leichter verletzt und ſich hierauf ſelbſt erſchoſſen. Der Pionier Klotz der 2. Kompagnie des 2. Pionierbataillons, gebürtig aus Pforzheim, im bürgerlichen Beruf Schloſſer, ſah wegen zu ſpäten Eintreffens in der Kaſerne in der Nacht von Samstag auf Sonntag einer Strafe entgegen. Geſtern früh eignete er ſich ein Dienſtgewehr an, erbrach einen Patronenkaſten im Kaſernenhof und ging hiermit zusgerüſtet durch das hintere Tor der Kaſerne flüchtig gegen Duden⸗ hofen zu. Inzwiſchen war eine Abteilung der Kompagnie komman⸗ diert worden zur Verfolgung des Ausreißers und eveutuellen Feſt⸗ nahme. Vor Dudenhofen beim Friedhofe an der Grenze des Waldes wurde Pionier Klotz auch geſtellt. In letzterem Orte befand ſich auf dem Dienſtgange Gendarmerie⸗Sergeant Lutz der hieſigen Brigade, der ſich an der Feſtnahme dienſtlich beteiligte. Als Klotz ſah, daß er nicht mehr weiter kommen konnte, gab er aus dem Gewehr Schüſſe ab gegen die nahenden Verfolger. Hierbei ſchoß er dem Unteroffizier Eckrich ſeiner Kompagnie eine Kugel durch dle rechte Bruſtſeite mit Verletzung der Lunge, Gendarmerie⸗Sergeant Lutz eine Kugel in die Leiſtengegend, wobei die Uhrkette durchſchoſſen wurde. Jetzt ſchoß ſich Klotz eine Kugel in den Kopf, was ſeinen ſofortigen Tod zur Folge hatte. Der Militärarzt des Bataillons ordnete die Ueberführung des ſchwerverwundeten Unteroffiziers Eckrich ins Militärlazarett an, während der ſchwerverletzte Gendarmerie⸗Sergeant Lutz ins Vin⸗ zentinskrankenhaus überführt wurde. Der offizielle Bericht des Bataillous ſchildert laut „Speierer Ztg.“ die blutige Affäre in folgender Weiſe: Pionier Klotz der 9. Kompagnie des 2. Pionier⸗Bataillons verließ heute früh gegen Uhr die Kaſerne unter Mitnahme ſeines Dienſtgewehres und einer größeren Anzahl ſcharfer Patronen, die er ſich durch Erbrechen eines Patronenkaſtens verſchafft hatte. Er begab ſich nach Dudenhofen, wo er einen dahin beurlaubten Kameraden aufſuchte. Als es dieſem nicht gelaug, ihn zur Rückkehr in die Kaſerne zu bewegen, fuhr dieſer mit Rad in die Kaſerne und erſtattete dort Meldung. Von Seiten des Bataillons wurde der Kompagniechef, ein Leutnant und mehrere Unteroffiziere, die mit Gewehr und Patronen ausgerüſtet waren, ab⸗ geſandt, um den Klotz zunächſt durch gütliches Zureden zur Rückkehr zu veraulaſſen, wenn er aber Widerſtand leiſten ſollte, ſeine Feſtnahme zu erzwingen. Pionier Klotz zeigte ſich gütlichem Zureden unzugüng⸗ lich und zog ſich unter Drohungen mit der Waſſe in den Dudenhofer Gemeindewald zurück. Von dort aus feuerte er gegen 10 Schuß auf Offiziere und Unteroffiziere ab und ver⸗ letzte hierbei den Unteroffizier Eckrich der 2. Kompagnie, der finter einem Baume Deckung geſucht hatte, ſchwer, den von der Gen⸗ darmerieſtation abgeſandten Gendarmen Lutz leichter. Als Klotz ſah, daß er zwei Leute getroffen hatte, begab er ſich in eine der au der Jggelheimerſtraße gelegene Schutzhütte und erſchoß ſich dort mit ſeinem Dienſtgewehr. Nach einem vorgefundenen Briefe ſcheint Klotz ſeine wahnſinnige Tat in großer Erregung über eine Liebesangelegenheit und unter Einwirkung von übermäßigem Alkoholgenuß ausgeführt zu habhen. Außerdem ergab ſich, daß Klotz, welcher Kautinenführer war, 25 M. veruntreut hatte. Das Befinden des verwundeten Unteroffi⸗ diers Eckrich(der aus Schifferſtadt ſtammt) gibt zu Bedenken Anlaß. Aus dem Großherzogtum. dt. Karlsruhe, 22. Jan. Wie kürzlich die Offiziere, ſo wurden am Samstag auch die Veteranen der verſchiedenen hieſigen und auswärtigen Hofämter, die an den Feldzügen teil⸗ henommen haben, vom Großherzogspaare ins Schloß zur Tafel Fbeladen. Es hatten ſich insgeſamt 72 Veteranen von hier, Mann⸗ ein, Freiburg, Baden⸗Baden, Badenweiler uſw. eingefunden. deider konnte der Großherzog wegen des Unwohlſeins die Herren licht empfangen. An ſeiner Stelle hielt die Großherzogin im Kaiſerſaale des Schloſſes den Empfang ab und zeichnete die Kriegs⸗ keilnehmer ſämtlich durch Anſprachen aus. Danach fand in einem underen Saale des Schloſſes ein Diner ſtatt, an dem u. a. Oberſt⸗ hofmarſchall- Graf Andlaw, Frhr. v. Freyſtett, Präſident der Großh. Zivilliſte v. Nieolai, Geh. Hofrat Intendant aſſermann, Hofjägermeiſter b. Mehrhart teilnahmen. br. b. Freyſtett begrüßte die Veteranen und drückte das Be⸗ auern des Großherzogs aus, daß er an der Ehrung nicht teil⸗ nehmen könne und ſchloß mit einem Hoch guf den Landesfürſten. Me reichgedeckte Tafel war mit Buketts in den badiſchen Farben unig geſchmückt, die ſich die Teilnehmer als Andenken mitnehmen ürften. Während des Mahls dankte Werkmeiſter Sommer für die ehrende Bewirtung und ſchloß mit einem lebhaft aufgenom⸗ enen Hoch auf die Kameradſchaft. Allen Beteiligten werden der ſeltenen Ehrung gern mit innerer Freude gedenken. Die offiziellen Veteranenehrungen fanden damit ihr Ende, werden jedoch in den Vereinen noch fortgeſetzt. * Freiburg, 23. Jau.(Priv. Tel.) Heute früh wurde in dem Gebäude des Poſtamts 2 in der Baſelerſtraße ein dort wohnendes Ehe⸗ paar, der Oberpoſtſchaffner Brunner und ſeine Frau, tot auf⸗ gefunden. Sie ſind beide einer Gasver giftung zum Opfer gefallen. Das Gas war durch einen Rohrbruch in das Schlafzimmer der Eheleute eingedrungen. —— Sportliche Rundſchau. Pferderennen. Pferderennen zu Nizza, 22. Jan. Prix du Conſeil General. 2500 Fres. 1. Marquis de Trach's Sirli(Gaudinet), 2. Fon⸗ tonay aux Roes, 3. Samſon. 4010; 14, 13, 14:10.— Prix des Alpes⸗Maritimes. 4000 Fres. 1. Salomon's Kurbenal(R. Sauval), 2. Bonnelles(Philippe), 3. Emouchet. 23:10, 16, 29:10.— Prix du Grand Cerele de Nice. 30000 Fres. 1. J. Henneſſpy's Renteria lHawkins), 2. Le Matifan, 3. Tournelle, ferner: Cani, Comba, Chartres, Rat a Poils, Alavika, Grand Matin. 43:10, 17, 56, 2110.— Prix de Menton. 4000 Fres. 1. J. Henneſſy's Kin⸗ tyre(Hawkins), 2. Galiat, 3. Gil'Or 19:10. Letzte Nachrichten und Telegramme. Schreckenstat eines Wahnſinnigen. W. Metz, 23. Jan. Aus St. Maxie aux chenes wird gemeldet: Geſtern abend durchſchnitt wahrſcheinlich in einem Anfalle von Geiſtesſtörung der auf der hieſigen Grube beſchäftigte Maſchiniſt Fritz Peifer mit einem Raſiermeſſer ſeiner Frau den Hals bis auf die Wirbelſäule, ſodaß der Tod ſoſort eintrat. Dann verübte er Selbſt⸗ mord, indem er ſich die Gurgel und die Pulsader durchſchnitt. Sozialdemokratiſche Maſſenverſammlungen in Preußen. m Köln, 23. Jan.(Pr.⸗Tel.) Nach den hier vorliegenden Meldungen ſind die im Rheinland und in Weſtfalen von der Sozialdemokratie veranſtalteten Proteſtkundgebungen zur Erlan⸗ gung des Reichstagswahlrechts in Preußen bei überaus zahl⸗ reichem Beſuch ruhig verlaufen, ſodaß die Polizei nirgendwo ein⸗ zuſchreiten brauchte. In ſämtlichen Verſammlungen wurden gleichlautende Reſolutionen angenommen, in denen ausgeſprochen wurde, daß die Forderungen mit allem Nachdruck vertreten wer⸗ den müßten. Es wurde in Ausſicht geſtellt, daß die Tage des Maſſenaufgebotes und der Demonſtrationen wieder kommen würden. Das Preisgericht des Bismarck⸗Nationaldenkmals. 6. Bingen, 23. Jan.(Priv.⸗Tel.) Geſtern trafen hier die Mitglieder des Preisgerichtes für die Entwürfe zur Er⸗ richtung eines Bismarckdenkmals auf der Eliſenhöhe bei Bingerbrück ein. Dieſes Preisrichterkollegium ſetzt ſich aus folgenden Herren zuſammen: Graf von Kalckreuth aus Eddelſen, Geh. Regierungsrat Dr. Schmid aus Aachen, Geh. Oberbaurat, Stadtbaurat Dr. Ludwig Hoffmann aus Berlin, Prof. Dr. Alfred Lichtwark, Muſeumsdirektor aus Hamburg, Kreisbaumeiſter Baurat Haeußer aus Kreuznach, Prof. Tuaillon aus Berlin, Bildhauer Joſef Floßmann aus München, Bildhauer Auguſt Gaul aus Berlin, Dr. Walter Rathenau aus Berlin, Prof. Dr. Th. Fiſcher, Architekt aus München, Prof. macher aus Hamburg, Prof. Max Deſſei aus Berlin, Prof. Hermann Mutheſius, Architekt aus Berlin. Nach⸗ dem die Herren im Hotel Viktoria abgeſtiegen waren, er⸗ folgte eine Fahrt auf dent Rhein, um ſich über die Fern⸗ wirkung des Denkmals klar zu werden. Hierauf fuhren die Herren in Automobilen und Wagen, die die Stadt zur Ver⸗ fügung geſtellt hatte, auf den Denkmalsplatz, um dieſen ſowie den Nationalpark eingehend zu beſichtigen. Hierauf begab ſich die Kommiſſion wieder nach Bingen und wurde auf der Burg Klopp vonſeiten der Stadt Bingen reichlich bewirtet. Um 4½% Uhr fuhren die Preisrichter nach Düſſoldorf, um dort heute morgen die endgültige Entſcheidung über die vor⸗ liegenden Entwürfe zu treffen. Ordensverleihungen. * Berlin, 22. Jan. Den Roten Adlerorden mit Eichenlaub erhielten: Die Generalmajore und Brigadekommandeure Klin⸗ gelhoeffer, 59. Inf.⸗Brig, Torganhy, 39. Kab.⸗Brig., Frhr. v. Ompteda, 55. Inf.⸗Brig, Irhr. p. Watter, 56. Inf.⸗ Brigade. Die Verfaſſungsänderung in Marokko. Paris, 238. Jan. In Monaur hielten geſtern an 400 Wähler eine Verſammlung ab, in der ſie ſich gegen den vom Fürſten ge⸗ nehmigten Verfaſſungsentwurf ausſprachen und insbeſondere er⸗ klärten, daß ſie gegen die Teilung des Fürſtentums in drei Teile, ſowie gegen die Errichtung eines Nationalrates ohne wirkliche Re⸗ gierungsgewalt proteſtieren müßten. Unruhen in China inſolge der Beuleupeſt.— Deutſche Truppen gelandet. Hankou, 22. Jan. Die engliſche Polizei ließ einen Kuli, den ſie totkrank auffand, nach der Polizeiſtation bringen; der Kuli ſtarb unterwegs. Die Chineſen behaupteten, die Polizei habe ihn getötet und brachen in Unruhen aus. Von dem engliſcher Kanonenboot„Thiſtie“ und dem deutſchen Kanoneuboot„Jaguar“ wurden Freiwillige aufgerufen und Detachemente ge⸗ landet, die von der Menge mit Steinen bewerfen wurdeu. Der Vizekönig entſandte chineſiſche Truppen zur Wiederherſtellung der Ord⸗ nung. Die Lage, die zuerſt ernſt war, geſtaltete ſich bald ruhiger. Berliner Drahtbericht. [Bon unſerem Berliner Burkeau.) Berlin, 23. Jan. Aus München wird gemeldet: Die bayeriſche Regierung beſchäftigt ſich ſchon ſeit 11 Jahren mit der geplanten Staatslotterie und Beſchaffung der Unterlagen dafür. Sie werden wahrſcheinlich dem wieder zuſammentretenden Landtag vorgelegt werden und der Plan wird ebenſo wahrſcheinlich auf eine gemeinſame Staats⸗ lotterie der drei ſüddeutſchen Bundesſtaaten Baden, Württem⸗ berg und Bayern hinauslaufen. Die Zentrumspreſſe, die früher dieſem Plan gegenüber ſich ablehnend verhielt, ver⸗ tritt in der letzten Zeit mit auffallendem Nachdruck die Forde⸗ rung der Regierung und hat der Regierung mit voller Kraft vorgearbeitet. Profeſſor Ehrlich beim Kaiſer, Berlin, 23. Jan. Prof. Ehrlich wird heute dem Kaiſer einen Vortrag über Ehrlich⸗Hata 606 halten. Darauf wird der Forſcher zur Tafel geladen. Fritz Schu h⸗ Dr. Franz Wieland und der Moderniſteneid. Berlin, 23. Jan. Aus München wird gemeldet: Der katholiſche Geiſtliche Dr. Franz Wieland, deſſen Schriften auf den Index geſetzt wurden, proteſtiert in einem offenen Schreiben ſcharf gegen die Verwirrung, die durch die Anordnungen des Vatikans unter den Katholiken angerichtet wird. Wieland hat die Ablegung des Moderniſteneides zurückgewieſen und iſt deshalb ſeines Amtes entſetzt worden. Wieland verwirft den Meßopferbegriff, dem man von katho⸗ liſcher Seite nicht eine einzige glaubhafte Erklärung gegen⸗ üüberſtellen könne. Der Papſft verlangt, ſo fährt Wieland fort, von uns eine innere Zuſtimmung für ſämtliche Sätze ſeiner Formulierungen und ſeiner Enzykliken, von welchen die wenigſten dogmatiſiert ſind. Ferner gehen die erſten fünf Punkte des Eides über das Dogma weit hinweg, ſo der Satz, daß Gott unter der ſichtbaren Schöpfung bewieſen wer⸗ den könne, ein Satz, den bisher noch jedes Konzil verworfen hat. Wieland ſchließt: Zum Meineid laſſe ich mich nicht zwingen, darum proteſtiere ich vor aller Welt da⸗ gegen. Ich weiß, daß die Obrigkeit aufs äußerſte gegen mich vorgeht; ſie hat die Macht, ich bin wehrlos, aber einer iſt, der uns einſt richten wird, mich und ſie. Der Polenführer Dr. Jazdzewski. Berlin, 23. Jan. Der langjährige erſte Wortführer der polniſchen Landtagsfraktion, Prälat Dr. von Jazdzewski iſt heute vormittag im Abgeordnetenhauſe an einem Herzſchlage geſtorben. Der Tod ereilte ihn, als er das Zimmer betrat, wo eine Frak⸗ tionsſitzung abgehalten werden ſollte. Er brach bald nach dem Ein⸗ tritt leblos zuſammen. Ein herbeigeeilter Arzt konnte nur noch den Tod infolge Herzſchlags feſtſtellen. Die Leiche wurde zunächſt in das Hedwigskrankenhaus übergeführt. Hier verbleibt er bis zur Ueberführung nach Poſen. Jazdzewski war am 10. Febr. 1838 zu Poſen geboren und vertrat im Abgeordnetenhauſe den 8. poſen⸗ ſchen Wahlkreis ſeit 1877. Dem Reichstag gehörte er von 1872— 73, von 1878—1887 und von 1890—1906 an. Die Urſache der Kataftrophe des N 3. Berlin, 23. Jan. Die Kataſtrophe des Unterſes⸗ bootes„U3“ iſt, wie gleich bei dem Unfall ſchon vermutet wurde, tatſächlich durch den Ventilationsſchieber im hinteren Teil verurſacht worden. Wie die Beſichtigung des eingedockten Unglücksſchiffes ergab, iſt, wie der Kieler Korreſpondent des„Lok.⸗Anz.“ meldet, der S chieber nicht ganz verſchloſſen geweſen, ein Bedienungsfehler liegt aber nicht vor. Der Schieber wird durch ein Handrad auf den Schieberſpindeln bewegt. Ein Zeiger zeigt in kleiner Skala die jeweilige Stellung des Schiebers auf offen und zu an. In dieſem Falle ſtand der Schieber auf zu, aber der Schieber des 30 Zentimeter weiten Ventilationsrohres war noch nicht gang geſchloſſen, ſondern ſtand noch etwa 3 Zentimeter offen, weil das Handrad nicht richtig funktionierte. Als dann vor Beginn der Taucherübungen am Handrad von dem Be⸗ dienungsmann keine Drehungen mehr ausgeführt werden konnten, während gleichzeitig der Zeiter auf„Zu“ zeigte, mußte er annehmen, daß der Schieber verſchloſſen war, Der, Ingenieur überzeugte ſich nachher ſelbſt, noch weiter bewegt werden konnte. Int benen Spalt des Ventilati nun in jeder Minute 5 Khn. Waſſer; in normalem Zuſtande wäre dieſe Waſſermenge mit den elektriſch betriebenen vier Pumpßen, die pro Minute 12 Kbm. Waſſer leiſten, leicht zu⸗ bewälitigen geweſen. Aber die Pumpen verſagten im Aufſaugen des Waſſers vollſtändig, ſodaß ſie wieder ab⸗ geſtellt werden mußten. Die Notwendigkeit gebot, die gefähr⸗ liche Abteilung zu verlaſſen. Der leitende Marine⸗Ingenieur Iven traf alle Vorkehrungen, damit nicht noch Kurzſchluß entſtehen konnte. Kapitänleutnant Fiſcher hatte ſich zu⸗ nächſt in den Torpedoraum des vorderen Endes des Schiffes begeben, ging dann aber wieder in den Turm, um die Schräglage des Schiffes herbeizuführen, die ihm und ſeinen Mitinſaſſen zum Verhängnis, übrigen Beſatzung aber zur Rettung wurde. Die Beſatzung war zum größten Teil neu. jedem Mann eine Kalipatrone ſtoffes. Als die telephoniſche Verſtändigung verſagte, wurde eine Verſtändigung durch Morſezeichen, d. h. durch Klopfen auf eine Bordwand aufgenommen. Sierbet leiſtete der ebenfalls an Bord befindliche Marine⸗Ingenieur Dreikorn beſonders gute Dienſte, weil er die Morſezeichen gut beherrſcht und ſie gut verſtehen und erwidern konnte, wodurch das Boot ſo weit gehoben wurde, daß man das Lanzierrohr öffnen und durch eine Vorrichtung von außen her friſche Luft zufühven konnte. Natürlich konnte man an Bord davon nur Vorteil haben, wenn es gelang, die ſchlechte Luft aus dem Boot zu entfernen. Dreikorn wußte auch hier Rat, indem er die Entwäſſerung des Abortes als Abzugsaknal benutzte. Er war es auch, der das Lanzierrohr öffnete und dann über 20 Mann der Beſatzung dadurch hinausgeleitete. Wetterberichte. * Witterungsbericht des Städtiſchen Verkehrsbureaus aus Baden⸗Baden und dem nördl. Schwarzwald vom Samstag den 21. Januar 1911. .e Baden: Höhe 200 Meter über dem Meere, 1 Grad Cel⸗ ſius. Vorzügliche Rodelbahnen und 1 gute Eisbahn. Herrenwies: Höhe 750 Meter über dem Meere, 1 Grad Celſius. Sehr gute Rodelbahn nach Bühlertal. Skibahn gut. 70 em Schnee. Hundseck: Höhe 900 Meter über dem Meere. Celſius. Schneehöhe 80 em. Vorzügliche Re delbahn. gut. Vom 26. bis 30. J. Slikurſe. Plätig: Höhe 800 Meter über dem Meere. Schneehöhe 30 Zmtr. Helles Wetter. Sand: Höhe 830 Meter über dem Meere. Schneehöhe 70 em. Vorzügliche Rodelbahn. Skibahn gut. Selighof am Weg nach der Pburg. Ski. und Rodelbahn gut. Ab Sonntag den 22. er. große Eisbahn. Rote Lache: Höhe 700 Meter über dem Meere. 1 Grad Celſius. Schneehöhe 30 em. Ski⸗ und Rodelbahn gut. Pracht⸗ volles Wetter. Ruhſtein: Höhe 900 Meter über dem Meere. 1 Grad den offengeb Fie. onsrohres drang 1 Grad Skibahn i 3 Grad Celſius. Vorzügliche Schlittenbahn. Skibahn gut. 3 Grad Celſius. Celſ. Schneehöhe 1 Meter. Rodelbahn und Skibahn ab Ottenhöfen. daß der Schieber nicht Marine⸗Ingenjeur Iven gaß zur Aufſaugung des Sauer⸗ 6. Seſke. Seusral⸗Anzeiger. Abendblatt.) Mannheim, 24. Januar. Jolkswirtschaft. 5% ſteuerfreie Staatsanleihe v. J. 1911 der Republik Chile. Laut Bekanntmachung im Anzeigenteil emittiert die Republik Chile eine öprozentige ſteuerfreie Staatsanleihe im Nennbetrage don M. 100 307 250 Pfd. Sterl. 4 905 000, deren Erlös für den Wiederaufbau von Valdivia, für Pflaſterarbeiten und Schlacht⸗ häuſer, für Hafenarbeiten in Valparaiſo und San Antonib und für Zwecke der Landesverteidigung beſtimmt iſt. Von dieſer An⸗ leihe wird die eine Hälfte im Nennbetrage von M. 50 153 625 — Pfd. Sterl. 2 452 500 von der Disconto⸗Geſellſchaft und der Deutſchen Bank am 26. Januar d. J. in Berlin, Frankfurt a. M. und Hamburg zum Kurſe von 98 Prozent zur öffentlichen Sub⸗ ſkription gebracht. Die andere Hälfte wird am Montag, den 23. Januar, von den Herren N. M. Rothſchild in London aufgelegt. Die Zulaſſung der Anleihe zur amtlichen Notiz an den Börſen von Berlin, Frankfurt a M. und Hamburg wird baldmöglichſt be⸗ antragt werden. Indem wir wegen der Einzelheiten der Anleihe⸗ und Sub⸗ ſkriptionsbedingungen auf den Anzeigenteil verweiſen, geben wir im folgenden einige zur Beurteilung der finanziellen und wirt⸗ ſchaftlichen Lage Chiles dienliche Mitteilungen. Der Chileniſche Staat hat in der Zeit von 1885 bis 1896 rund 18½ Mill. Pfd. Sterl. Schulden im Auslande aufgenommen. In den folgenden 8 Jahren wurde die auswärtige Schuld nicht ver⸗ mehrt, ſo daß ſie Ende 1904 infolge der Tilgungen nur noch rund 16 Mill. Pfd. Sterl. betrug. Seit 1905 ſah ſich der Staat aber genötigt, große Summen auf die Entwicklung ſeines Eiſenbahn⸗ netzes, auf Kanaliſationsarbeiten in Santjago und den Wieder⸗ aufbau der durch das Erdbeben vom 16. Auguſt 1906 zerſtörten Stadt Valparaiſo zu verwenden und deswegen den Kredit des Auslandes in Anſpruch zu nehmen. Auch die gegenwärtige An⸗ leihe dient im weſentlichen produktiven Zwecken derſelben Art. Die letzte chileniſche Anleihe wurde im Mai 1910 von N. M. Rothſchild u. Sons im Betrage von Pfd. Sterl. 2 600 000 emittiert, ſo daß ſich die geſamte auswärtige Schuld Ende 1910 auf 341,8 Mill. Peſos Gold 25,6 Mill. Pfd. Sterl. belief, deren jährlicher Dienſt für Zinſen und Amortiſation die Summe von 21 Mill. Peſos Gold 1,57 Mill. Pfd. Sterl. erforderte. Chile befindet ſich wirtſchaftlich zurzeit in einer Periode der Erholung und Geneſung von den ſchweren Schlägen, die ihm die furchtbaren Erdbebenkataſtrophen von 1906 und eine bald fol⸗ gende Handelskriſe verſetzt haben. In erfreulicher Weiſe hat ſich der Wechſelkurs ſtabiliſiert. Er ſchwankte i. J. 1910 nur zwiſchen 1129/832 d und 109/32 d, während die Differenzen zwiſchen dem höchſten und niedrigſten Kurs i. J. 1907 61/8 d und noch 1909 rund 4 d btrugen. Da der Chileniſche Staat ſeinen Verpflich⸗ tungen dem Auslande gegenüber ſtets in muſtergültiger Weiſe nachgekommen iſt, ſo nimmt ſein Staatskredit unter den amerika⸗ niſchen Republiken einen hohen Rang ein, und Chile hat es nie nötig gehabt, Spezialſicherheiten für ſeine Anleihen zu beſtellen. Der Staat beſitzt, außer einem Eiſenbahnnetz von über 2500 Kilo⸗ metern Länge, im Süden des Landes weitausgedehnte Domanial⸗ ländereien, die ſich zur Viehzucht und zum Getreidebau eignen, und im Norden die berühmten Salpeterterrains, durch deren Ver⸗ kauf ex jederzeit große Summen flüſſig machen kann. Den größten Einnahmepoſten im Staatsbudget bildet der Exportzoll auf Salpeter, der in ſtändiger Steigerung begriffen iſt. Er brachte im Jahre 1907: 55.8 Mill. Gold Peſos, 1908: 68, Mill., 1909: 72 Mill., für 1910 war die Zolleinnahme auf 79,2 Mill. veranſchlagt. ** 2* Atlas, Deutſche Lebensverſicherungsgeſellſchaft in Ludwigshafen am Rhein. Die Geſellſchaft hat im Geſchäftsjahr 1910 1754 Policen mit M. 15 907 736 Verſicherungsſumme li. V. 1542 Policen mit M. 13 475 044 Verſicherungsfumme) ausgefertigt. Der Reinzuwachs beträgt 1193 Policen mit M. 10 259 866 Verſicherungsſumme (im Vorjahr 1054 Policen mit M. 9 269 489 Verſicherungsſumme), ſodaß der Geſamtverſicherungsbeſtand Ende 1910 ſich auf 9615 Policen mit M. 70 304 578 Verſicherungs⸗Summe [i. V. auf 8422 Policen mit M. 60 044 712 Verſicherungsſumme] beläuft. Der Geſamtbeſtand an Renten⸗ und Penſionsverſicherun⸗ gen beträgt Ende 1910 663 Policen mit M. 302 728 verſicherter Jahresrente[(Ende 1909 629 Policen mit M. 269 184). In der Unfall⸗ und Haftpflicht⸗Verſicherungsabteilung gelaugten 6207 BVerſicherungen mit M. 386 383.99(377.351.07) 1. Prämie neu zum Abſchluß. Die Geſamtprämieneinnahme dieſer Abteilung ſtieg auf netto M. 1 174 128.38 gegenüber einer Geſamtprämieneinnahme von M. 1 049 833.38 im Vorjahre. Mannheimer Probuktenbörſe. Die von den amerikauiſchen Börſen gemeldeten weiteren Kursrückgänge übten auf den hieſigen Markt einen weiteren verſtimmenden Einfluß aus. Die Umſätze waren äußerſt gering. Die Notierungen im hieſigen offiziellen Kursblatt haben indes keine nennenswerte Aenderung erfahren. Vom Ausland werden angeboten die Tonne gegen Kaſſa, cif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗Ruſſo 80 Kg. per Jan.⸗Februar M. 159.——159 50, dito ungariſche Ausſgat 80 Kg. per Jan.⸗Febr. M. 159.——159.50, dito ungariſche Santa Fe 81 Kg. per Jan.⸗FJebruar 159.50—160.50, Redwinter 2 per Auguſt Mk.—,Hartwinter per September Ml.—.—, Ulka 9 Pud 30⸗35 prompt M. 155.— bis 156.—, Ulla 10 Pud M. 156.—157—, Aima 10 Pud 5⸗10 ſchmimm. M. 157.—157.50, Rumänter 78⸗79 Kg. per Januar M. 159.——160.— dito 3% blaufrer prompt M.—.—, Rumänier 79—80 Kg. 3 Prozent blaufrei M.——, dito per Januar⸗Februar M. 160.——161.—. Roggen kuſſiſcher 9 Pud 10⸗15 per prompt 9, 106.50—107.—, dito 0 Pud 20⸗25 per prompi Mk. 107.50—108.—. dito 9 Pud 30⸗35 per prompt 109.—— 110.—, norddeutſcher 70⸗71 Kg. per Januar M. 105 50—106.50. Gerſte ruſſiſche 5960 Kg. per prompt Mk. 102.50—103.—, dito 58⸗59 Kg. per prompt Me 101.50—102.— rumäniſche 59⸗60 Kg. per prompt Mark 102.50—10— Mais Laplata gelk„eterms ſchwimmend Mark 105.——106.—, Januar Mart 105.50. 406.—, Donau Galax Foxnanian Januar Mark 102.50—103.—, Odeſſa Mark—.—, Novoriſſik weiß per prompt Pek.—.—, Mixed per Januar⸗März neue Ernte Mark 102.— bis 102.50. Hafe! ruſſ. 46⸗47 Kg. prompt M. 100.50—101—, dito 47⸗48 Kg. prompt. 101—101.50, Donau 46⸗47 Jan.⸗Febr. Uk. 100.50—101.50, Dito 50⸗51 Kg. Jan.⸗Februar. 101.——102.—. La Plata neue Ernte 48.49 per Jauuar⸗Februar M. 99— bis 100.—. Felten u. Guilleaume Carlswerk,.⸗G. in Mülheim(Rh.). Wie wir hören, hat Direktor Buddecke, Vorſtandsmitglied dieſer Geſellſchaft, es abgelehnt, anläßlich des Aufkaufs des Frankfurter Dynamowerks der früheren Felten u. Guilleaume⸗Lahmeyerwerke durch die Allgemeine Elektrizitäts⸗Geſellſchaft in Berlin zu dieſer letzteren Geſellſchaft überzutreten; er ſcheidet auf ſeinem Wunſch demnächſt aus dem Vorſtand der Felten u. Guilleaume Carlswerk, .⸗G., aus. Portland⸗Zementwerk Ruhrort,.⸗G. in Duisburg⸗Ruhrort. in der vorgeſtrigen ordentlichen Hauptverſammlung wurden die regelmäßigen Punkte der Tagesordnung glatt erledigt. Der Ver⸗ luſt des abgelaufenen Geſchäftsjahrs ſtellte ſich auf rund 13000 Mark. In der ſich anſchließenden außerordentlichen Hauptper⸗ zu Wetzlar, als alleinige Inhaberin ſämtlicher Aktien der Geſell⸗ ſchaft auf. Es wurde daraufhin das Geſellſchaftsvermögen der Aktiengeſellſchaft der Aktien⸗Inhaberin übereignet und die Liqui⸗ dation der Aktiengeſellſchaft beſchloſſen. Zu Ligquidatoren iſt außer dem bisherigen Vorſtand Direktor Fr. Schramm zu Duis⸗ burg, Diplom⸗Ingenieur E. Demeure zu Düſſeldorf, jeder mit Einzelvertretungsbefugnis, beſtellt worden. ***1 Telegraphiſche Handelsberichte. Kongurs einer Pforakeimer Firma. Pforzheim, 23. Jan. Der Edelsteinhändler Eduard Adeler ist in Konkurs geraten, nachdem er ein Arrangement auf der Basis von 35 Proz. vergeblich angestrebt hat. Das Akzept- obligo beträgt 270 000 Mark. Ceneralversammlung der Mitteldeutschen Cummitbarenfabrih vormals L. Peter,.-G B. Frankfurt a.., 23. Jan. In der heutigen General- versammlung der Mitteldeutschen Gummiwarenfabrik vormals Louis Peter.-., in welcher durch 31 Aktionäre 4282 Aktien vertreten waren, wurden die Regularien glatt erledigt. Danach kommt wie im Vojahre eine Dividende von 25 Prozent auf das erhöhte Aktienkapital zur Verteilung. In der darauf- folgenden Aufsichtsratssitzung wurde Herr Oberbürgermeister MarxDüsseldorf zum Vorsitzenden, Herr Kommerzien- rat Louis Peter zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Ueber den Geschäftsgang im neuen Jahre sprach sich die Direktion dahin aus, dass die bisherigen Verkäufe wesent⸗ lich gestiegen sind und die Nachfrage nach den Fabrikaten der Gesellschaft in allen Zweigen auch weiterhin eine sehr rege sei. NMeues dom Dividendenmarkt. Breslau, 23. Jan. Die Oberschlesische Portlandzement- fabrik in Oppeln, die schon für 1909 ihre Dividende von 16 auf 8 Prozent herabsetzen musste, schlug für 1910 eine weitere Ermässigung auf 3 Prozent vor. Bielefeld 23. Jan. Die Generalversammlung der Bielefelder Maschinenfabrik vorm. Dürkopp u. Co, setzte die Dividende auf 28 Prozent fest. Von der Reichsbank. Berlin, 23. Jan. Bei der Reichsbank vollziehen sich die Rückflüsse in das Institut günstig. Der Status war am 27. d. Mts. um 20 Mill. besser als im Vorjahre. Heduigshiütte,.-., Stettin. Berlin, 23. Jan. Die Verwaltung der Hedwigshütte .- G. in Stettin teilt der»„Frankf. Ztg.e mit: Die dauernd ge- drückte Lage des Kohlengeschäftes, besonders das Ausbleiben winterlicher Kälte, habe das Geschäft ungünstig beeinflusst, sodass wahrscheinlich die Dividende um einige Prozent niedriger ausfallen wird. Im Vorjahre betrug diese 14 Prozent. Securitas Feuerversickerungs.-G. Berlin. Berlin, 23. Januar. Die Generalversammlung der In- dustrie-Versicherungs-Gesellschaft genehmigte die Firmenände- rung in Securitase Feuerversicherungs Aktiengesellschaft, so- wie die Aufnahme des reinen Feuerversicherungsgeschäftes, wozu die 28ecuritasc Allgemeine Feuerversicherungs-Gesell- schaft ihren Organisationsapparat gegen eine jährliche Ver- gütung stellt. Zur Begründung dieser Transaktion wurde mit⸗ geteilt, dass das bisher gepflogene Sprinklergeschäft ein be- schränktes sei, dass dagegen die hiessigen Risiken sehr grosse seien. Dies sei nicht tunlich. Daher habe die Münchener Rückversicherungsgesellschaft als Grossaktionärin eine Er- weiterung des Geschäftsbetriebes beantragt. Bericht vom ameritkanischen ERisen- und Stahilmarkt. Neuyor k, 23. Jan. In Giessereien bessert sich das Ge- schäft. In den letzten Wochen wurden Aufträge von 75 O0⁰ Tonnen zum Abschluss gebracht. Abschlüsse über 70 Oo0⁰ weitere Tonnen schweben noch. Auch der Verkehr in Fertig- stahlwaren war lebhafter, besonders in Feinbleche und Roh- produkten. Die Aufträge auf letztere erreichten 75 Prozent der Kapazität der Werke. Auch die Waggonbestellungen sind ermutigend. Fachberichte beurteilen die Lage etwas opti- mistischer. ***. Mannheimer Effektenbörſe. Vom 23. Januar.(Offizieller Bericht.) ſammlung trat das Portland⸗Zementwerk Wetzlar, G. m. b. H. Aktien. Banken Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank—— 131.— Frankona, Rück⸗ und Gewrbk. Speyer50% E—.——.—] Mitverſ. vorm. Bad. Pfälz. Bank—.— 104.—] Rück⸗ u. Mitverſ. 1240—— Pfälz. Hyp.⸗Bank— 195.—Francona, junge—.——.— Rhein. Creditbank—.— 187.50 Fr. Transy⸗Unfall u. Rhein. Hyp.⸗Zgank—.— 198.—] Glas⸗Verſ.⸗Geſ.—— 2250 Südd. Bank—.—117.—Bad. Aſſecuranz 2000 1975 Südd. Disc.⸗Geſ.—.—117.50 Ae(neu)—.——.— Continental. Verſich.—.— 700.— Chem. Induftrie. nng, Verſ erim 770. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr 498.——.— 1„„ Oberrh. Verſich.⸗Geſ.—. 1020 Ebem. Fab. Goldenbg.—.— 204.70] Württ. Transp.⸗Lerſ. 610.— 580.— Verein chem. Fabriken 324.50—.— Juduſt 5 Verein D. Oelfabriken—.— 162.— A f. Aaen Weſl. A⸗W. Stamm 226——.— Pfuglerſche Michfbr. Vorzug—.— 104.— Dingler ſche Mſchfbr.—.— 100.— * Emaillw. Maikam ner—.— 100.— Brauereien. Ettlinger Spinnerei—.— 99.— Bad. Brauerei 67.———H. Fuchs Waf. Hdlbg.—.— 189.75 Durl. Hor vm. Hagen 284.— 232.— Hüttend. Spinnerei 63.——.— Eichbaum⸗Brauer⸗!“—.— 108.— Heddernh. Kupferw. u. Elefbr. Rühl, Worms———.—] üdd. Kabelw Frkf.—.— 128.— Br. Ganer, Freibg. 92. 91.— Karlsr. Maſchinenbkau—.— 184.— Kleinlein, Heidelberg—.— 181.— Nägmfbr. Haid u. Neu—.— 265.— Hombg. Meſſerſchmitt—.— 62.— Koſth. Cell. u. Papierf.—.— 225.— Ludwigsh. Aktienbr.—.— 216.— Mannh. Gum. u. A8b0.—.— 142.75 Mannh. Aktienbr.— 135.—] Maſchinenf. Badenia—.— 204.— Brauerei Sinnr—.— 281.—Oberrh. Elektrizität—.— 19.— Br. Schrödl, Heidlbg. 182.——.— Ffälz Mühlenwerke—.——. Schwartz, Speye!—.— 126.— Pf.Nähm. u. Fahrradf.— 170.— „ S. Welt, Speyer—.— 85.Portl.-Zemem Hdlog. 150.80—.— „ z. Storch., Speyer—.— 71.50 Rh. Schuckert⸗Geſ.—.— 128.40 Bl. Wer er, Worms—.— 78. H. Schlinck u. Cie 221.50—.— Pf. Preßh.⸗u. Spritſb.—.— 167.—] Südd. Draht⸗Induſt. 150.— 148.— Verein Freib. Ziegew.—.— 98.— Trausport Speyr.—— u. Verſicherung..Wüͤrzmühie Neuftadt———.— B..⸗G. Rhſch. Seetr. 74.——.— Zellſtoffabk. Waldhoſ 253.—-.— Mannh. Damofſchl. 62.— 60.— Zuckerfbr. Waghäuſel—.— 181.50 Mannh. Lagerhaus 95.— 94.— Zuckerfbr. Frankenth.—.— 378.— * Kursblatt der (Gandelsrechtliches Weizen: Sept.—— Nov. Die Börſe verlief ruhig. Einige Verſicherungs⸗Aktien notierten heute etwas höher: Continentale Verſ.⸗Aktien 700., Mannheimer Verfſ.⸗Aktien 770 G. und Oberheiniſche Verſ.⸗Aktien 1020 G. * Mannheimer Produktenbörſe. Lieferungsgeſchäft.) Montag, den 23. Januar 1911. Die Preiſe verſtehen ſich pro 1000 kg. Hafer: Sept.—— Nov. Roggenmehl Nr. 0) 25.— Mannheim, 23. Januar. Maunheim, 23. Jan. inel. Faß ab Lager. 25 1. Abayr⸗E.⸗B..b. 1915 101.75 4„„„ 1918 101.90 101 80 3½ do. u. Allg. Am. 9207 92— 4 do. B. Obl. 83.20 83.20 8 Pfälz..⸗B. Prior. 100,90 100 55 92.90 92 90 4 Heſſen von 1908 101.70 101.70 3 Heſſen 81.50 81 50 3 Sachſen 84.— 84.— 4 Mh. Stadt⸗A. 1907— Bad. Zuckerfabrtt 181. 180 10 Südd. Immobil.⸗Gel. 90.— 90. Gichbaum Nanaheim 108 80 109.— Mh. Aktien⸗Brausrei 135.—135.— Parkakt. Zweibrücken 94.— 94 Weltz. Sonne, Speyer 85.— 85. Cementwerl Heldelog. 149 70.49 30 Cementfabr. Karlſtas1126, 126— Badiſche Anllinfabrit 498 50 494— Ch. Fabrik Gries heim 271.75222 Farbwerke Höcht 531.—580.— Ver. chem. Fabrik N9. 324.50 326 Holzverkohlung 259.75 280. 10 Cbem. Werte Albert 48.— 484.30 Südd. Draptind. Pth. 150—150. Aktumul⸗Fad. Hagen 212.—212.— Ate. Boſe, Berlin 10— 10. Elektr.⸗Geſ. Allgem. 266% 466 25 Lahmeyer 118.—119 50 Slektr.⸗Geſ. Schuckert 160. 159.50 Rheiniſche 128.— 127 50 Siamens& Halske 240.50 240.½% Gumi Peter 387.— 837. März 1911 212— B. 210— G. März———— Mai 1111!K o—2 Roggen: Sept.———— MNais: Sept.———— Nov.——— Nov.——— NC Mäer?r— Mei——— Mai—— Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe vom 23. Januar. Die Nolierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg bahnfrei hier. Weizen, pfälz. 21.25——.—]Hafer, bad. 15.75—16.50 „Rheingauer—— Hafer, nordd.———— „ norddeutſcher 21.50—21.75 Hafer, ruſſiſcher 16.50—17.— „ ruſſ. Azima 22.50—22 75„ La Plata 16.——16.25 „ Ulka 22.25—22.50] Mais, amer. Mixed—.—. „ Krim Azima 23. 23.50]„ Donau 14.50—14.75 „ Taganrog 22.25—22.50]„ La Plata 14.50—14.75 „ Saxronska 22.——22.50 Kohlreps, d. 26.—27 50 „ rumäniſcher 22.50—23.— Kleeſamen, nordfranz. 128—135 a ieree 70 5 120—126 „ Manitoba——.—„ Luzerne ital. 168—182 „ Walla Wallaa——„ Provenc. 190—200 „ Kanſas II—.—.—„Eſvarſette 35.—40.— „ Auſtralier—.——.— Ihboger Rotelee— „ La Plata 22.50—22.75 Leinöl mit Faß—90——— Kernen, 21.25—21.50 Rüböl in Faß 64.—.— Roggen, pfälzer neu 16.——16.25 Backrüböl——.—.— „ruſſiſcher 16.75——.— Fein⸗Sprit La., verſt. 100% 180.80 norddeutſcher 16.75——.—-„„„ unverſt.„ 56.80 „ amerik.—.—.— Roh⸗Kart. ſprit verſt. 8088 17730 Gerſte, hieſ. neu 17.—18.—„„ unverſt. 80/88 55.30 „ Pfälzer neu 17.75—18.50 Alkohol hochgr.,„ 9294 55.0 Gerſte, ungariſche—.——— 5 7„ 88090 54.30 Ruſſ. Futtergerſte 12.75——.— Nr. 00 0 1 2 3 4. 32.50 31.50 29.50 29.— 26.50 28.50 10 22.—. Tendenz: Weizen ruhig. Uebriges Getreide unverändert. Leinſaat 40.— Mk. kivat⸗Meldung.) Leinöl 91.— Ml. Amſterdam, 23. Jan.(Schlußkurſe.) 20. 28. 20. 23. Rüböl loko———JLeinöl loko 49 ¼—— Febr.⸗April———- Febr. 49 J¼ 49%½ Febr⸗April 48 ½ 48 Mai⸗Aug. 45 4% 41½¼ Leinöl Tend:: feſt. Sept.⸗Dez. 41 ½ 41/ Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnſe. Reichsbankdiskont 5% Schlußkurſe. Wechſel. 2 2 21. 28. Amſterdam kur; 169.25 269.18JCheck Paris 80.925 80 90 VBelgien 80.766 30.725 Baris kur; 80 90 80.85 Italien„ 80.533 30.475 Schweitz. Plätze„ 80 85 80 85 Check London 20.47 20.487 Wien 85 116 85.10 London 20.435 20.43 Napoleonsd'or 16 20 16.20 5 lang——— brivaldistonto%86 39/1 Stoatspapiere, A. Deutſche. 21. 28. 21. 4e% beutſch. Reichsant 109.20 102.20f Mh. Stadt⸗A. 1908—-.— 3 0 1000——.—4„ 1909——— 863 94 20 94 40%.„ 1905———— 35„„ 1909—.———. Ausländkſche. 4 7„ 35.½ 85.½% Arg. t. Gold⸗A. 1887 102 40 102 40 40% pr. konſ. St.⸗Anl. 102.70 102.5005% Chineſen 1898 103.15 103.— 8 do. do. 1909——.—½„„ 1808 100.10 100 10 6*„ 5 94.30 94.20½ Japaner 98.60 98.45 ½„„ 1009—— Mexikaner äuß. 88/90 100 40 10040 1 85 10 85.—8 Meyikaner innere 67. 67.— loadiſche St..1901 101.——. Bulgaren 102.— 101.80 4„1908/9 101.65 101.65,3¼ italten. Rente 103 70 103.70 8% bad.St.⸗O.(abg)fl 96 70 96.701½ Oeſt. Silberrente 9730 92 45 8%„ M. 94 25 94.30/%„Papierrent. 3„„ 1900 93.10 93.30Oeſterr. Goldren:e 99 10 994 8%„„ 1904 92.50 92 10ſ8 Vortug. Serie 64.— 65 90 1907—.— 92.5008„ III 66.50— 4½ neue Ruſſen 19 5 100.30 100.80 4 Ruffen von 1880 94.10 96,60 4 ſpan. ausl. Rente—.——. 4 Türken von 1903 88.— 88. ni 94.90 94 90 4 Ung r. Goldreme 94.25 9405 4„ Ktonenrente 92 40 92.35 Verzinsliche Loſe. 3 Seſterreichiſche860 176.60 176,28 Türkiſche 282.70 18250 Aktien induſtrieller Uuternehmungen. Weyß u. Freyta 158.80 158.95 Hedd. Ku. u. übd. Ks. 27.90 l24 0 Kunſtſeidenfabr. Irkf. 120.— 119,75 Veder verk. St. Jugbert 75.— 7575 Bpicharz Veder verke 95.50 85 ö0 udwizs9. Balzur ihle 162.— 162 Adlerfabrrad v. Kleyer 447.50 448 50 Maſchinenfor. Hilpert 88,75 86 50 Maſchtnenfb. Badenia 208 20 208 80 Dürrkopp 425.50 425.50 Maſchtnenf. Gritzuer 257.—257. 184.20 18420 Bf. Mähm. zu. Jahrradf Gebr. Fayſer 178.90 178.2 öhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. 5 Schnellpreſſenf. Frkth. 258.— 259, 5 Ver.deutſcher Oelfabr. 161.— 1 Schuglabr. Herz, Frkf. 118,50 119 Seilindnu trie Wolff 127.80 12400 'wollſp. Lamperts n 42.50 11 Tammgarn atſersl. 154.— 135. Zellſtoffabr. Waldhof 252.75 255,5 —.—— — Manuhei — aunheim, 23 5 9. Januar. Be 5 uderus Bergbau 572 Bergw Coneordi erksakti Deutſch Bergb.⸗G. 111 50 27—8 1 5 6* Vuxentt 5. 111. Haärpel ſchweil ntbur 0 ener Zer gertge Bergw. J 195.75 55 75— W ergbau Gelſenkir ütte Bergl 199.70 93576 OberſchGiſ fegeln 184— Geuer ner 30.1860 189 5980 eninduſtt 2225 al⸗Angoi Aktien deutſ 298 00 95 7 15 Wi 97 ageiger.(A Südp. Giſen erſch, MWoßleßen 16950 250 Wien 26, 9 Wiene bendbla 1925 12 auslöudiſch a 15 Aeneeuner 3, Jan. Bor er Bör tt.) d e 1120 121.3 01 ſcher Traus—0⁰⁰ 155 m. 10 Ubr ſe. D elng 2 5 loyd 1 60 142.— iSporta Sta zer Bauk aſt. Süd Sbagtsb. 27 7 10 aaber uſtalten 15 atsbahn kverein Oeſt. in hahn Lomb 157 7 5 8 1 dbahn* 55 moarder Kron 9 zerbind 7 4 inb. 210 57 75 Mittel; Maetnoten Papi Mulden ung, ſo Pf 21 25 Bal!. Merten erbahn 5 Wechſel 975 ierrente Monta und die T daß das 105 5pt. Hop Pfandbriefe— altimors bahn 1—— 55 5 Paris 117.37 117. 0 Jak. 5G015 97.20 7 5 wurde dacnleee Backen b 7 0 8 e 90 90 0 Prioritäts. Ol Obio 108. i Bien, 28. J 47 9405 Aipir 11175 9705 ndekenne duenedden 5 9 855 95 9—1 085 takt 3. Jan. 9 ne M vont 75 555 Vorr 7 N 5 idun 2 a 855 verd 3 2 ehl 5 405 70 8 99 50 99 60 3 Obligat 108.— Oeſt taktien Jan. 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Die Anleihe ist rückzahlbar vermittelst eives Tilgungsfonds von jährlich 1% des ursprünglichen Anleihebetrages unter Zuwachs der ersparten Zinsen entweder durch an- Kauf, wenn der Kurs der Obligationen unter par oder darüber steht, oder durch jährliche Ver- losung, ween der Kurs der Obligatione, pari oder darüber steht. Die Rückzahlung aus. Feloster Stücke erfolgt an dem auf die Ziehung folgenden 15. Juli. Die erstmalige Tilgung findet im Juli 1912 staft. Die Ohilenische Regierung hat das Recht, die Tilgung jederzeit zu verstärken oder die ganze Anleihe mit secusmonatiger Prist zu kündigen. Die Stücke der Anleihe werden in deut cher und englischer Sprache auf den In- haber ausgestellt und in Abschnitten zu% 409 20, 5 2045 f 100, 4 10225 500,% 20450 1000 ausgegeben. Die Tinsen sind am 15. Januar und 15. Jali jeden Jahres zahlbar, zum ersten Male am 15. Juli 1911. Die Zinsen und die zur Einlösung gelangenden Stücke sind, ausser bei der Re- gierungskasse in Santiago, zahlbar nach Wabl des Inhabers n Berlin, Flankturb a. M. Hamburg, London, Paris, Amsterdam und Brüssel in der Wihrung des Zahlungsortes; in Deutschland geschieht die Zahlung zum festen Satze von 20,45 für 1 5 Sterling. Kapital und Zinsen der Anleihe sind von allen gegenwärtigon und zukünftigen ohilenischen Steuern und Abgaben befreit. Von vorstehender Anleihe wird ein Tellbetrag von/ 50 153625 2452500 am Donnerstag dem 26. Januar 1911 rur öflentlichen Zeichnung aufgelegt, und zwar in Berlin bel der Direction der Disconto-Gesellschaft „„ẽDeutschen Bank, „ Frankfurt a. M.„„ẽ Direcotion der Disconto-Gesellschaft „„ Deutschen Bank Fillale Frankfurt, „ Deutschen Vereinsbank, „ dem Bankhause Lazard Speyer-Eilissen, 1 Jacob 8. H. Stern, der Norddeutschen Bank in Zamburg „„ẽ Deutschen Bank Filiale Hamburg, „ dem Bankhause L. Behrens& Sohne, 7 M. M. Warburg& Co. Während der bel den verschiedenen Stellen üblichen Geschättsstunden aut Grund des bei ihnen erhältlichen Zeichnungsscheines. Für die Zeichnung gelten fo gende Bedingungen: 1. Der Leichnungspreis beträgt 98% vom Neunbetrage zuzüglich 5% Stüchzinsen vom 15. Jannar 1911 bis zum Abnabmetage. Die Kosten des Schlussnotenstempels trägen die Zeichner zur Hälfte. Bei der Zeichnung ist eine Slcherbeit von 5% des gezeichneten Nennbetrages in ba⸗ oder in börsengängigen, von der betreffenden Stelle als zulässig erachteten Wert⸗ papieren zu hinterlegen. Finer jeden Leichenstelle ist die Befugnis vorbehalten, die Zeichnung früher zu schliessen und nach ihrem Ermessen den Betrag zu bestimmen, der auf jede Zeichnung ugetelſt wird. Jeller Zeichner wird so bald als möglich nach Seuluss der Zeichnung gehriftlich bensehrichtigt, ob und in welchem Umfange seine Zeichnung Berück- sichtigung getunden hat. Die Abnahme hat in der Zeit vom 10. Februar bis 81. März d. J. zu erfolgen Bis zum Erscheinen der definitiven Stücke werden von den Unterzeichneten auf den Inhaber lautende, mit dem deutschen Effektenstempel versehene Interimsscheine ausgegeben, denen ein am 15. Juli 1911 fälliger Halbjahrscoupon beigegeben wird. An den deutschen Plä zen können nur die von den Unterzeichneten ausgegebenen Interimsscheine zur Verwittelung des kostentreien Umtausches in definitice, mit dem deutschen Reieusstempel versehene Stüche eingereicht werden. Die Zulassung der Anleihe zur amtlichen Notiz an den Börsen von Berlin, Frank- furt a. M. und Hamburg wird baldmöglichst beantragt werden. 18125 Berlin, im Januar 1911. Direction der Oisconto-Gesellschaft. Deutsche Bank. PFATF- Na Hamburg 6. — ühmaschinen glelch vorzüglich zum 11313 Nähen- Sticken Stopfen Kelne massenware! Nur mustergittiges Fahrkat! Unterrioht gratis Reelle Garantie Martin Decker +4 3, 4 Mannbheim Tel. 1298 Nähmaschinen- u. Fahrrad-Manufaktur. Reparaturen prompt und billig. 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