Gadiſche Volkszeitung.) Badi Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 30 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ auſſchlag M,.42 pro Quartal. Einzel⸗Nummet 8 Pfg. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 28 Pfg. Auswärtige Inſerate 80„ Die Reklame⸗Zeile.„ 1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. ——— 2—— der Stadt Mannheim und umgebung. e Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. (Nannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: 7 eneral⸗Auzeige Mannheim““, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktion 377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 218 3 Nr. 40. Freitag, 27. Januar 1911. —.—!—..————— Abendblatt.) „Die Großblockpolitik der Weg des Todes für die Nationalliberalen.“ Wenn ſie an Baden denken, wird es den publiziſtiſchen Vertretern des ſchwarz⸗blauen Blockes übel wie Gunthers Weibe. Sie werden förmlich ſchwarz⸗blau im Geſicht vor Zorn, Aerger und Kummer, wenn ſie an Baden denken, das Land des Großblockes, der freimütigen Miniſter, die nach Art eines überlegenen Kulturmenſchen über den Kern der ſozialdemokratiſchen Bewegung zu urteilen wagen, das Land, in dem Regierung und Regierungspreſſe, nationalliberale Partei und nationalliberale Preſſe blind und toll den Um⸗ ſturz fördern, daß einem die Haare zu Berge ſtehen. Man muß oft lachen über die grotesken und verzerrten Schilde⸗ rungen der badiſchen Verhältniſſe, wie wir ſie in der Preſſe des ſchwarz⸗blauen Blockes finden, und möchte mit leichtem Spott ſie abtun, da ſie oft ſo unſagbar einfältig ſind. Aber man ſoll bei aller Maßloſigkeit und Ungeheuerlichkeit dieſer Darſtellungen, die den Spott förmlich herausfordern, nicht überſehen die eigentlichen politiſchen Abſichten, die mit dem Entwerfen der Schauergeſchichten aus Baden verfolgt werden. Der Verſuch, den die badiſchen Nationalliberalen unternehmen, die Sozialdemokratie aus unfruchtbarer Oppoſition und ſteriler Negation herauszuleiten, die von ihr umſchloſſenen Maſſen dem Staatsgedanken zurückgewinnen, ſie wieder mit Freude am Neiche und mit Luſt zum poſitiven Schaffen auf dem Boden der beſtehenden Staats⸗ und Geſellſchaftsordnung zu erfüllen, iſt den Reaktionären klerikaler wie konſervativer Schattierung ein Dorn im Auge. Das Gelingen des Ver⸗ ſuches, vorab nur erſt einmal auf einem begrenzten Feld mit begrenzten Aufgaben, wäre ein hervorragender Erfolg des liberalen Gedankens und ein ungeheurer Schritt vor⸗ wärts auf der Bahn der dauernden Zurückdrängung kleri⸗ kalen und agrarkonſervativen Einfluſſes. Aus Selbſt⸗ erhaltungstrieb muß der ſchwarz⸗blaue Block den Großblock⸗ gedanken tödlich haſſen und tödlich zu treffen ſuchen, bevor umgekehrt ein gleiches geſchieht. Und zu dem Ende in dieſem Exiſtenzkampfe, wird jedes Mittel für recht befunden, und täglich werden aus den ſchweren Geſchützen der großen ſchwarz⸗ blauen Organe Granaten nach Baden geworfen, die das ge⸗ fährliche Gebilde zerſprengen ſollen. Wir haben erſt dieſer Tage gezeigt, wie die Kreuz⸗Zeitung alle konſervativen oder reaktionären Kräfte des Landes mobil zu machen ſuchte zu einem Haberfeldtreiben gegen Herrn von Bodman, der zwar zögernd und oftmals ſchwankend, dem Großblockerperiment gegenüber doch immerhin ein kolerari posse geſprochen hatte, und dieſelbe Kreuz⸗Zeitung hatte die eiſerne Stirn, auf Umwegen dem Führer der natio⸗ nalliberalen Partei die nationale Geſinnung abzuſprechen, um nationalgeſinnte Männer Badens gegen die national⸗ liberxale Partei einzunehmen und ihre Stimmen den Parteien der Rechten zuzuführen. Heute wird die Kreuz⸗Zeitung von der„Köln. Volksztg.“ abgelöſt. Dieſe ſucht zur Abwechflung wieder einmal dem Großblock beizukommen, indem ſie die nationalliberale Partei zu ſprengen ſucht. des demokratiſchen und ſ weherufende Kaſſandra erklärt die„Köln. Volksztg.“ nach einer langen hiſtoriſch⸗ſtatiſtiſchen Schilderung vom„Nieder⸗ gang“ der nationalliberalen Partei:„Die Großblockpolitik führt zum ſicheren Ruin der nationalliberalen Partei als einer ſelbſtändigen Partei von Einfluß auf die Geſtaltung der öffentlichen Verhältniſſe.“ Dieſen ganzen Unheilsſatz bringt die„Köln. Volksztg.“ in Sperrdruck, damit den National⸗ liberalen nur recht deutlich werde, an welchem Abgrund ſie wandeln. Wollen ſie nicht hineinſtürzen, ſo müſſen ſie nach Meinung des Verfaſſers dieſes Kaſſandrarufes— er iſt in „führenden politiſchen Kreiſen Badens“ zu ſuchen— folgen⸗ des tun: ihre durch Zentrumshaß verblendete Leitung abſchütteln, der Großblockpolitik entſagen, das Steuer nach rechts richten. Wenn die Nationalliberalen ſo— intelligent ſind, dieſem Rate zu folgen, der ihnen vom Zentrum kommt, dann wird ihnen„ein Mandatsbeſitz von veſpektablem Umfang für Land⸗ tag und Reichstag gewährleiſtet(vom Zentrum!) und damit ein beſtimmtes Maß von Einfluß auf den Gang der Politik.“ Den Gedanken, den das Zentrum nach der alten Wackerſchen Sammelweiſ' hier den Nationalliberalen Badens entwickelt, wird ſicher bildſchön finden jeder Politiker, der ein Zentrumsmann iſt. Nicht ſo werden ihn beurteilen die badiſchen Nationalliberalen, alle badiſchen Nationallibera⸗ len, wie wir gleich bemerken wollen. Nicht die Großblock⸗ politik iſt der Weg des Todes für die Nationalliberalen, wohl aber wäre es die Richtung des Steuers nach rechts. Wir brauchen das nicht immer und immer wieder zu beweiſen. Der Verſuch, das Steuer nach rechts zu drehen, würde einen Streit innerhalb der Partei entfeſſeln, in dem ſie ihre Kräfte bis zum Weißbluten erſchöpfen würde: daß das Endreſultat dann Mandatsgewinn und erhöhter politiſcher Einfluß wäre, iſt natürlich blanker Unſinn. Das Endreſultat wäre Schwächung und Spaltung der Partei, darum macht die „Köln. Volksztg.“ ga gerade den Vorſchlag, und genau aus dem Grunde lehnt immer und immer wieder die geſamte nationalliberale Partei Badens ihn ab, wie oft er auch wiederholt, mit wie düſteren Prophezeiungen er auch geſtützt werde. Wer die Stimmungen in der nationalliberalen Partei Badens kennt, weiß, daß auch ihre mehr rechtsſtehenden Elemente ſich heute doch ſagen, ein Paktieren mit den Rechts⸗ parteien iſt einfach unmöglich, wenn wir nicht die national⸗ liberale Partei dezimieren und ruinieren, um Anſehen und Geltung bei Bürger und Bauer bringen wollen. Es iſt mit⸗ hin auch vergebliches Hoffen, es werde wenigſtens ein Teil der badiſchen Nationalliberalen ſich durch die Todesdrohungen und Lockrufe der„Köln, Volksztg. nach rechts hinüberziehen laſſen. Die nationalliberale Partei wird ge⸗ ſchloſſen bleiben und ſich weiter bewegen auf der Linie, die Rebmann noch unlängſt wieder in Waldshut in die poli⸗ tiſche Karte Badens eingezeichnet hat. D. h. ſie wird für Baden das Großblocketperiment weiter führen und für das Reich die Verſtändigung mit der bürgerlichen Linken zu einem für Alle vorteilhaften Ende führen und die angeblichen ſchlimmen Wirkungen ihrer Großblockpolitik—„Gefangene ozialdemokratiſchen Radikalismus“ Die Litanei iſt ſo alt, wie der Großblockgedanke ſelbſt. Eine ³·Ü—wꝛ vyvyßyßyßdßdd 2 und zu befriedigen.— Junge Lehrer treten jetzt vielfach als als ſchlimmen Unſinn der wütenden und zurückgedrängten Gegner einſchätzen. Wie töricht dieſe Leute argumentieren, das geht daraus hervor, daß die„Köln. Volksztg.“ behauptet, die Nationalliberalen würden nicht nur Freiburg, ſondern auch Donaueſchingen den Linksliberalen preisgeben. Dieſe eine Behauptung illuſtriert dem Kenner der Verhältniſſe doch wohl aufs deutlichſte die Schiefheit und Sinnloſigkeit der ganzen Argumentation über die Gefangenſchaft der National⸗ liberalen. O nein, es hat ſich gerade unter dem Großblock und trotz desſelben wieder ein ſelbſtändigeres Leben in der nationalliberalen Partei geregt wie ſelten zuvor, er hat den Wettbewerb der liberalen Gruppen erheblich beflügelt und im letzten Landtag iſt der nationalliberale Einſchlag im Geſetz⸗ gebungswerk ſtark und deutlich erkennbar. Daß die national⸗ liberale Partei Badens nicht vor ihrem Ruin ſteht, die kom⸗ menden Reichstagswahlen werden den zahlenmäßigen Be weis erbringen, ſie werden im weſentlichen die Richtig⸗ keit der von der Partei befolgten Politik beſtätigen, darüber beſteht ſchon heute nicht der mindeſte Zweifel. Und wenn die Kaſſandra der„Köln. Volksztg.“ heute doch zu zweifeln vorgibt, um die Nationalliberalen nach rechts zu locken, ſo wird ſie am Schluß dieſes Jahres einräumen müſſen, daß ſie zu zweifeln ſich nur den Anſchein gab, um die Natiowal⸗ liberalen zu ſprengen und damit den Vorſtoß des Geſamt⸗ liberalismus abzuſchwächen, daß der„angeblichs Weg des Todes der Weg aufwärts war, während der Weg, den die „Köln. Volksztg.“ der nationalliberalen Partei vorſchlägt, ſie ſicher abwärts führen würde zum evidenten Nutzen allein der Rechtsparteien. Polilische Alebersieht. * Mannheim, 27. Januar 1911. Die Zulaſſung der Volksſchullehrer zum Uninerſttätsſtudium. n. I. d. Der Antrag des nationalliberalen Abgeordneten von Campe, betreffend die Zulaſſung von Volksſchullehrern zum Univerſitätsſtudium, den wir geſtern im Wortlaut mi teilten, will eine ſchon ſeit langem und immer dringender it Intereſſe unſeres Volksſchulweſens erhobene Forderung Lehrerſchaft praktiſcher Verwirklichung entgegenbringen. E will der Lehrerſchaft den Zugang zur Univerſität zu dem Zwecke eröffnen, um eine Befähigung zu dem Dienſt an Mittelſchulen, im Rektorat, an Seminaren und in der Schul aufſicht, vor allem aber für das Amt eines Kreisſchulinſpek⸗ tors zu erwerben. Alle dieſe Aemter ſtehen dem Volksſchul lehrer ſchon jetzt offen, aber wir haben keine oder doch nicht genügende Einrichtungen, durch deren Benutzung die Lehrer⸗ ſchaft die Qualifikation zu dieſen Aemtern ſich in geeignete Weiſe verſchaffen kann. Die bisherigen Einrichtungen haben vor allem den Mangel, daß ihnen immer noch etwas von dem Seminarzwang anhaftet. Unſere Lehrerſchaft aber ſehnt ſich danach und mit Recht, ihr Bedürfnis nach Fortbildung und wiſſenſchaftlicher Vertiefung in freierer Form zu betätiger Feuilleton. Beiträge zur Frauenfrage. Auskunftſtelle für Franenberufe. L 12, 13 3. Stock. Sprechſtunde: Mittwochs von 10—11 Uhr. Die Frau der galanten Zeit. Wie huſcht ſie leichtbeſchwingt durch prunkvolle Säle, üppige Gemächer mit ſchweren, ſeidenen Draperjen, mit Schalen und Va⸗ ſen aus Gold und Kriſtall, erfüllt von Wolken herrlichſten Blu⸗ menduftes, die zierliche, graziöſe, neckiſch⸗ſchelmiſche Schöne des Rokoko— tänzelnd, lächelnd, ſtets ihrer Befehle gewärtig, ſtets be⸗ reit, ſich zu ihren zierlichen Füßchen in kleinen Stöckelſchuhen nie⸗ derzulaſſen und Verehrung und Huldigung darzubieten, folgt ihr der galante Kavalier in ſeidenen Eskarpins, goldbeſetztem Rock, blütenweißen Spitzenjabots und zierlichem Galanteriedegen. Das Leben iſt ja ſo ſchön, ſo herrlich und ladet täglich zu neuer Luſt, neuem Spiel. In tauſenderlei Variationen wird das ſo beglückende Daſein genoſſen, in Tändelei und Liebesſpiel, zierlichem Menuett und ent⸗ zückender Koketterie verfließen die Tage des Lebens„Genießen“ iſt die Loſung— Lieben und Genießen. 5 Unerſchöpflich ſind die Mittel, die gewohnten Genüſſe durch neue, noch vaffiniertere abzulöſen, unerſchöpflich die Einfälle, läg⸗ lich neue Raffinements des Liebesſpiels und Lebensgenuſſes aus⸗ zudenken. Die ſchöne Frau weiß durch Eigenart der Kleidung, verführe⸗ riſche Dekolletes, kokett geraffte Röckchen und verſchwenderiſch zur Schau getragenen Schmuck das Auge des liebetrunkenen Verehrers, des amouröſen Kavaliers zu feſſeln und die hellauflodernde Glut der Sinnlichkeit zu ſchüren. Aber ſie will nicht im Sturm gewonnen werden, das Vorſpiel dehnt ſich zu einem nicht endenwollenden Liebesgetändel aus, ſie iſt Meiſterin in der Kunſt zu verſprechen, zu verheißen, durch Blick und Gebärden, durch ſchelmiſches Necken und halbes Gewähren, ſie lächelt und ſcherzt, ſie ſpielt und tändelt vor früh bis ſpät, vom Morgen zum Abend. Sie kennt kein größeres Glück, als einen Schwarm verzückter Verehrer an ihren Triumphwagen zu ſpan⸗ nen— bald dieſen, bald jenen zu bevorzugen, zu betören. Tief in den vergoldeten Seſſel geſchmiegt, leiht ſie ſeinem Liebesgeflüſter willig Gehör in einer Stellung, die ihre Reize zur höchſten Gel⸗ tung bringt, und gleich darauf tänzelt ſie auf hohen Stöckelſchuhen über ſpiegelblankes Parkett, um, ihr entzückendes Bild von hohen, koſtbaren Spiegeln bervielfältigt, in reizvollem Menuett ſich ihm gegenüberzuſtellen. Sie kennt nicht Arbeit noch Pflichten,— nie macht ſie ſich Sorgen um Geld und Gut. Was ſie braucht, erhält ſie, was ſie be⸗ nötigt, dafür wird geſorgt— ihre Wünſche ſind Befehle, die ſofort befolgt werden, von wem? Bah, was kümmert es ſie? Luſt und Sonnenſchein, Pracht und Glanz, reizvolle Toiletten, entzückenden Schmuck, ergebene Freunde, Agrliebte Kavaliere, neidvolle Freun⸗ dinnen und blindergebene Dienerinnen— mehr begehrt ſie nicht. Aber Genußſucht und Hang zum Luxrus bleiben nicht auf die oberen Schichten beſchränkt, ſondern ziehen auch das Bürgertum nach und nach in ihren Bann, die Sittenloöſigkeit nimmt derart überhand, daß nicht nur in verſchiedenen Schriften dagegen zu Felde gezogen, ſondern auch von den Kanzeln dagegen geeifert wird. Jedoch vergeblich, der Niedergang aller Sitte ergreift immer wei⸗ texe Kreiſe und die Frau wird als Geſchlechtsweſen mehr und mehr auf den Schild erhoben und bringt ihre Reize durch immer neue Kniffe und Raffinements zu immer größerer Wirkung. Moden entſtehen, die nur den einen Zweck zu verfolgen ſcheinen, einzelne Reize zu ganz beſonderer Geltung zu bringen. Die Anſchauungen der Zeit bringen es mit ſich, daß die Frau in„Hoffnung“ ſich ihres Zuſtandes ſchämt, und ihn ſolange wie möglich zu berbergen trach⸗ tet, und auch hierin kommt ihr die Mode entgegen und ſchafft weite, bauſchige Röcke, während enge, hochſchnürende Mieder den weißen, ſchwellenden Buſen zu ſchönſter Wirkung bringen. Die Moralprediger eifern deshalb auch am heftigſten gegen dieſe Schau⸗ ſtellung und gießen die vollen Schalen ihres Spottes, Hohnes und ihrer Verachtung über die„fündigen, gefallſüchtigen, ſchamloſen“ Evastöchter aus— aber nach wie vor bleiben ſie dieſer Tracht, die in ſo pollendeter Weiſe die Blicke der Männerwelt auf ſich zieht, treu und zeigen ſich nicht nur im eigenen Heim, ſondern auch in Geſellſchaft und auf der Straße der entzückten Männerwelt. Es entbrennt ein heimlicher Kampf zwiſchen den Schönen, man wettet unter einander, welcher der Siegespreis für den ſchönſten Buſen zukomme; Obſtſchalen, dem Buſen Marie Antoinettes nach⸗ gebildet, der von ihrem Gefolge als ein vollendetes Meiſterwerk det Schöpfung geprieſen wird, finden reißenden Abſaz. Für Schmuck und Koſtbarkeiten, die Reize ſchöner Frauen zu erhöhen, werden große Summen geopfert. 5 Man fürchtet das Alter und ſucht die Spuren desſelben dur allerlei oft recht koſtſpielige Schönheitsmittel zu tilgen. unbemittelten Kreiſe, die ſchon längſt mit ſtillem Neid dem T. ben der eleganten Welt zugeſehen, bemühen ſich nun ebenfalls, eigene Kleidung, wenn auch in beſcheidenerer Form, dem bewu derten Vorbild der Großen ihrer Zeit nachzuahmen Gelingt di⸗ nicht nach Wunſch, ſo verkaufen die Töchter des Volkes ihre R für möglichſt ho Preis und verſchaffen ſich von dem„Verd was ihr Herz begehrt.— Was konnten gegen dieſen meh mehr überhand nehmenden Luzus, der nicht nur das weſblich 2. Seite, GousraAHuzeiger.(Wendt ſatih Autodidakten in das Mittelſchullehrer⸗ oder Rektorexamen. Da wird viel Kraft vergeudet, ja mancher geht unter der Arbeitslaſt, der er ohne Anleitung dotch nicht gewachſen war, zugrunde, Das wird aufhören, wenn ausreichende Einrich⸗ tungen, wie ſie der nationalliberale Antrag ſchaffen will, getroffen werden. Wenn den weiterſtrebenden Lehrern ſo ein wirklich wiſſenſchaftlicher Unterricht erteilt wird, wenn ſie in unmittelbare Berührung gebracht werden mit den Stätten, an denen ſich unſer wiſſenſchaftliches Leben nun ein⸗ mal konzentriert, ſo kann das auch der Schule nur zum Segen gereichen; um eine Forderung im Intereſſe der Schule, nicht ſo ſehr der Lehrer handelt es ſich. Die gründliche Bildung, die den Lehrern ſo ermöglicht werden ſoll, gibt allein Ge⸗ währ dafür, daß dann endlich auf etwas breiterer Baſis Schulaufſichtsbeamte aus den Kreiſen der Lehrerſchaft ge⸗ nommen werden. Nicht unerwähnt ſei, daß in Heſſen, Wür⸗ temberg, Thüringen, Sachſen längs ähnliche Einrichtungen ge⸗ troffen ſind, und daß dieſe ſich, wie noch unlängſt für Leipzig hekannt wurde, auf das beſte bewährt haben. Warum ſoll Preußen da hinterherhinken? Die Ergebniſſe der Volkszühlung in der Atadt Poſen, die von ihrem Oberbürgermeiſter kürzlich mitgeteilt wurden, ſind in nationaler Hinſicht vecht intereſſant. Sie ergeben zu⸗ lrächſt, daß die ſeit Jahrzehnten zu verzeichnende ſtändige Ver⸗ kingerung des jüdiſchen Bevölkerungsteils auch für das Jahr⸗ fünft von 1905 bis 1910 wieder feſtzuſtellen war. Sie zeigen weiter, daß das Anwachſen des polniſchen Bevölkerungs⸗ anteiles ſeit 1905 weſentlich langſamer als früher erfolgt iſt. Der Anteil der Perſonen mit polniſcher Mutterſprache be⸗ trug 1890: 50,76, 1900: 55,82, 1905: 57,00, 1910: 57,07%. Umgekehrt iſt in der allmählichen Abnahme des deutſchen Anteils, die ſeit 1867 bis 1905 leider immer zu verfolgen war, aber ſchon 1905 zurückging, ſeit dieſer Zeit wieder eine weſent⸗ liche Verzögerung feſtzuſtellen; der Anteil der Perſonen mit deutſcher Mutterſprache betrug nämlich 1890: 49,09, 1900: 43,94, 1905: 41,35, dagegen 1910 wieder 41,78 Prozent der Geſamtbevölkerung. Entſprechend iſt im Prozentſatz der Eyangeliſchen eine kleine Zunahme zu verzeichnen, während der Anteil der Katholiken im letzten Jahrfünft nur wenig und weſentlich langſamer geſtiegen iſt als früher. Wir haben Grund zu der Annahme, daß in ähnlicher Richtung die Er⸗ gebniſſe der Zählung auch für die ganze Provinz ſich geſtalten werden, d. h. die große Abwanderungsbewe⸗ gung der Deutſchen iſt zum Stillſtand gekommen, wie das 1905 ſchon angedeutet wurde, und die Vermehrung der Polen geht nicht in dem früher beobachteten Maße fort. — Streiks und Ausſperrungen in Baden. (Kaxrlsruhe, 26. Jan. Die entſprechend der Jahreszeit erheblich KEAſchränkte Arbeitsgelsgenheit hat auch eine ſtark ver⸗ minderte Inanſpruchnahme der öffentlichen Arbeitsnachweiſe zur Ige. In der männlichen wie in der weiblichen Abteilung ſind die offenen Stellen, die Arbeitſuchenden und die Arbeitseinſtellungen zunt Teil recht bedeutend zurückgegangen, und zwar in der männ⸗ lichen Ahteilung um.846 bezw..723 und.186 gegenüber dem Monat Nopember 1910 und um 233 bezw..370 und 213 gegenüber dem Dezember 1909. In der weiblichen Abteilung blieben die offenen Stellen um 547 bezw. 318, die Stellenſuchenden um.377 bezw. 736 und die Einſtellungen um 451 bezw. 15 hinter den Ver⸗ gleichszahlen vom November 1910 bezw. Dezember 1909 zurück. Einen nicht geringen Auteil an dieſer Verſchlechterung der Ver⸗ mittlungstätigkeit wird man der Pforzheimer Ausſperrung zu⸗ ſchreiben dürfen. 5 Karlsruhe, 26. Jan. Ueber die Streiks und Ausſper⸗ krungen in Baden im Jahre 1909 berichten die Statiſtiſchen Mik⸗ (eilungen u..: Im Jahre 1909 ſind in Baden 44 Streiks mit .776 Streikenden ausgebrochen und beendet worden und zwar in 334 Betrieben mit.084 Arbeitern. Auf Baden entfallen 2,9 Proz. ſämtlicher Streiks im ganzen deutſchen Reich. Ueberblickt man die gehnjährige Periode 1900 bis 1909, ſo blieben die Jahre 1900 bis 1904 hinſichtlich der Arbeitseinſtellungen hinter 1909 zurück, wäh⸗ bend die Jahre 1905 bis 1908 höhere Ziffern aufweiſen. Unter den Forderungen der Streikenden ſtanden die Lohnfragen im Vorder⸗ und. Von den 44 Streils hatten 8 vollen, 20 teilweiſen, 16 keinen Erfolg. Ausſperrungen ſind für das Jahr 190g nicht zu verzeich⸗ en, während im Vorjahre 12, 1907: 8, 1906: 7, 1905 8 vorkamen. Arbeitsmarkt 5 dern auch das männliche Geſchlecht ergriffen, die mehrfach erlaſſe⸗ nen Kleiderordnungen ausrichten? Etwas ſein und vorſtellen wollen iſt das größte Beſtreben aller Kreiſe, die Frau wird zum Luxnsgegenſtand, der um ſo be⸗ gehvenswerter wird, je mehr er ſelbſt ſich zur Geltung zu bringen bverſteht. Und die Männer, die nach dem Beſitz dieſes Luxusgegen⸗ ſtandes mit allen Sinnen trachten, ſie ſind verweichelt, haltlos und chwach geworden, die beſſeren Elemente unter ihnen fühlen den Verfall und den Niedergang des Volkes und ſind doch zu kraftlos, den Dingen eine einſchneidende Wendung zum Beſſern zu geben, oll Sentimentalität und Reſignation laſſen ſie ſich von den Ver⸗ hältniſſen noch dann beherrſchen,„als ſchon in anderen Ländern hie England und Frankreich das Bürgertum ſich längſt zu revo⸗ Aktionären Taten aufgerafft und aus dem politiſchen Ideal der hürgerlichen Freiheit eine reale Tatſache gemacht hatte“, wie Eduard Fuchs in ſeinem Werk:„Die galante Zeit“, zweiter Band [Verlag Albert Langen, München), ſo treffend ausführt. Wie er daun die Frau des Rokoko, dieſes genußfrohe, kokette, oberflächliche Geſchöpf des für uns ſo intereſſanten Zeitalters in objektiver Weiſe ſchildert und in koſtbaren Farbenſtichen der engliſchen und franzö⸗ ſiſchen Kunſt des achtzehnten Jahrhunderts vor Augen führt, macht neſes neue Werk des Verfaſſers zu einem wertvollen Dokument, das man immer wieder mit neuem Intereſſe zur Hand nimmt. Anita Behrend. Der Noſenkavalier. Urauffſhrung in Dresden am 28. Jauugr. Vou Paul Bokker. Wer etwa nach Dresden gekommen war, um in der neuen Strauß⸗ ſchen Komödie für Muſik“ eine Steigerung über die„Salome“ und „Glektraz hinaus zu finden, wer ſich durch nochmaliges VBextieſen in ſe keiden älteren Paxtituren am würdigſten auf die neue vorzu⸗ Die Peſt im fernen Oſten. In Petersburg ſchilderte in einer Geſellſchaft von Bakteriolo⸗ gen der ſpeben aus der Mandſchurei zurückgekehrte Profeſſor Sa⸗ bolotni ſeine Eindrücke über die peſtvberſeuchten Gebiete. Die „Nowoje Wremja“ erzählt darüber: „Abgeſehen von der geringen Zahl der Desinfektionsmittel und dem Mangel an mediziniſchem Perſonal iſt der Kampf gegen die Peſt infolge reinörtlicher Verhältniſſe ſehr erſchwert. Gegenwärtig vollzieht ſich z. B. die Desinfektion und Evakuierung der Kranken bei 25 Grad unter Null. Die Hydropulte und Gutta⸗ perchamäntel gefrieren und zerbrechen. Zur Desinfektion müſſen Feuerſpritzen verwendet werden, die durch das Sublimat ſehr ſchnell verderben. Als Mittelpunkte der Epidemie ſind zur Zeit Charbin und Fudſjadjan zu bezeichnen. Letzteres iſt eine völlig chineſiſche Stadt, ſtark übervölkert Die Bewohner ſind meiſt arme Leute; eine Menge von Opiumhöhlen und kleinen Läden iſt da. Die Epi⸗ demie begann in Alt⸗Charbin. In Neu⸗Charbin war noch zuletzt die Zahl der Erkrankten verhältnismäßig gering. Eine genaue Ziffer der Erkrankten läßt ſich nicht angeben, weil die Chineſen häufig ihre Kranken verheimlichen. Dies geſchah beſonders zu Anfang der Epidemie. In der zweiten Hälfte des Dezember waren in Charbin täglich 20—30 Fälle zu verzeichnen, in Fudſjad⸗ jan aber faſt zehnmal mehr. Drei Viertel der Kranken fand man auf den Straßen, kaum ein Viertel in den Häuſern. Die Chineſen ſchleppen die an der Peſt Geſtorbenen nach Charbin und legen ſie dort in die Stra⸗ ßen. Als gegen die Einſchleppung von Leichen Patrouillen aufgeſtellt wurden, fanden dieſe nicht ſelten Leichen im Schilfe des Fluſſes Sungari in Säcken auf Wagen von Chineſen, die aus Fudſjadjan nach Charbin fuhren. Gleich beim Ausbruch der Epidemie ſtellte die Eiſenbahnver⸗ waltung in Charbin ihre acht Aerzte zur Verfügung. In Fud⸗ ſjadjan waren zuerſt gar keine Mittel zur Bekämpfung der Seuche vorhanden. Erſt nach zwei Wochen kamen acht Aerzte aus Peking, ein franzöſiſcher und ein engliſcher Arzt und zwölf Studenten der Univerſität Tientſin. Die Mehrzahl dieſer Aerzte iſt ohne Er⸗ fahrung im Kampf gegen die Epidemie. Die Laboratorien ſind gut eingerichtet, aber das Hoſpital iſt in jämmerlichem Zuſtand. Inzwiſchen hat ſich die Peſt weiter nach Süden ausgebreitet. In Mukden wurden mehrere Fälle feſtgeſtellt. Ein franzöſi⸗ ſcher Arzt Dr. Meuns iſt dort an der Peſt geſtorben. In der Mandſchurei herrſcht ausſchließlich die Lungenpeſt. Ein Fall von Beulenpeſt iſt bisher nicht feſtgeſtellt worden.“ Angeſichts der ſo bedrohlich klingenden Nachrichten aus China über die Peſt darf um ſo eher die Frage nach der Größe der Ge⸗ fahr auch uns beſchäftigen, als der äußerſte Oſten durch den Schienenweg der ſibiriſchen Bahn mit unſerem Erdteil und unſerer Kultur jetzt eng verknüpft iſt. Der Leiter des Berliner hygieniſchen Inſtituts Geheimrat Flügge hat dem„Lok.⸗Anz.“ zufolge, ſich darüber wie folgk ausgeſprochen: „Die Beſorgnis, daß durch den Schienenſtrang, der uns heute direkt mit den von der Peſt heimgeſuchten Gebieten verbindet, die Gefahr einer Verſchleppung und Uebertragung vermehrt ſei, er⸗ ſcheint mir nicht zutreffend. Die Erfahrung ſpricht dagegen, daß Epidemien wie Cholera und Peſt dem Schienenſtrang zu folgen pflegen. Einzelne Fälle kommen ja vor, aber ſie ſind die Ausnah⸗ men, die die Regel beſtätigen. So erinnere ich mich, daß während einer Choleraepidemie in Odeſſa ein Fall bis nach Alten⸗ burg verſchleppt wurde. Faſt ausnahmslos geſchieht die Uebertragung im kleinen Ver⸗ kehr vom Menſchenzum Menſchen. Bei der Peſt iſt dies noch ausſchließlicher der Fall als bei der Cholera, da bei dieſer die Möglichkeit einer exploſionsartigen Verbreitung durch das Waſſer vorliegt, wie wir dies in Hamburg erlebten. Bei der Peſt aber kommt die Uebertragung nur durch unmittelbare Berührung in Frage. Auf Grund dieſer Erfahrungen ſind wir vollſtändig gerüſtet, um der weiteren Entwicklung mit Ruhe entgegenſehen zu können. Daß die Seuche dort unten noch ſchlimme Opfer fordern wird, iſt kaum zu bezweifeln. Das bringt ſchon die Leben⸗ und Wohnungsweiſe der Bebölkerung mit ſich, vor allem das Zuſammenhauſen mit den Ratten. In dieſer Beziehung hat die Peſt in Indien ein für Europäer beruhigendes und lehrreiches Beiſpiel gegeben. In Städten, in denen die Krankheit furchtbar hauſte, blieben die Europäer von ihr verſchont, und wenn man die eingeborene Bevölkerung in Quartiere überführte, in denen das Rattenungeziefer nicht herrſchte, ſo war auch die eingeborene Be⸗ völkerung geſchützter. Der Kampf gegen die Krankheit charakteri⸗ ſiert ſich damit zum Teil auch als ein Kampf gegen die Ratten. bereiten perfücht hatte— der wird ſich mit Erſtaunen überzeugt haben, daß Strauß diesmal die Maske gemechſelt und ein in Stil und Cha⸗ ralter von deu vorangehenden durchaus verſchiedenes Werk geſchaffen hat. Waguer ſchrieb nach dem Triſtan die Meiſterſinger, Verdi nach dem Othello ſeinen Falſtaff. Aus einem ähnlichen Verlangen nach Befreiung der Fantaſie von den dunklen, grauenvollen Bildern düſterer Tragik, nach beruhigender Entſpannung krampfartig erregter Nervenkräfte mag in Richard Strauß das Bedürfuis nach Geſtaltung eines heiteren Stoffes entſtanden ſein. Daß der Künſtler Strauß von Natur aus eine ſtarke Veranlagung zum Humoriſten beſitzt, iſt aus ſeinem„Eulenſpiegel“, ſeinem„Don Quixote“, ſeinem Singſpiel„Feuersnot“ bekannt. In jedem dieſer Stücke tritt als beſonderes Keunzeichen Straußiſcher Eigenart eine witzigen Jronie hervor. Dieſer parodiſtiſche Grundzug der Strauß⸗ ſchen Heiterkeit kommt am elementarſten wohl in der neueſten Schöp⸗ fung, dem„Roſenkavalier“, zum Ausdruck. Nicht ohne Grund haben die Autoxren ihr die Bezeichnung„Komödie mit Muſik“ gegeben. Der Titel„Komiſche Oper“ wäre zu anſpruchsvoll geweſen, die Ueberſchriſt „Operette“ hätte zu Mißdeutungen Anlaß gegeben. Der Stil des Werkes iſt eine Miſchung der Elemente beider Gattungen— nicht etwa aus Verlegenheit, ſondern aus parodiſtiſcher Abſicht. In dem ganzen Werk ſind nur verhältnismäßig wenige Epiſoden, in denen der Mu⸗ ſiker ſein wahres eruſtes Geſicht zeigt. Der größte Teil des Werkes iſt ein ſtiliſtiſcher Maskeuſcherz, eine Verwandlungskomödie, ein Zauberkunſtſtück des in aller Länder Zungen redenden Komponiſten. Darin liegt die Originalität, die Kraft und die Schwäche des Werke. Es iſt eine Groteske für Muſik, verblüffend geiſtreich an⸗ gelegt und durchgeführt. Aber lelder für eine Groteske zu weit⸗ ſchweifig entworfen. Die Autoren mögen dies empfunden und des⸗ wegen einige eruſthaft gedachte Momente in die Farce verwoben haben. Doch gerade dieſe ernſthaften Epiſoden ſtören. Sie füllen nicht,— ſie beſchweren die Handlung und lähmen das Intereſſe. So ſtellt ſich zei aller Anerkennung der Unterhaltungskunſt der Antoren duch die Sehnſucht nach dem Ende leider früher ein, als die Verfaſſer beabſichtigt haben. Und wan verabſchiedet ſich ſchließlich von dem Werk mit dem Gefühl dankbarer Erleichterung, mit dem man die Ge⸗ Im übrigen beſteht eine Anweiſung des Bundesrats zur Bekämpfung der Peſt, die im Jahre 1902 erlaſſen wurde. Hieber die Beobachtung von hygieniſchen Maßnahmen im Eiſenbahnver⸗ kehr zu Peſtzeiten heißt es da, daß eine allgemeine und regelmäßige Unterſuchung der Reiſenden nicht ſtattfindet. Es werden dem Bahnperſonal bekannt gegeben einmal die Stationen, auf deuen Aerzte ſofort ereichbar zur Verfügung ſind, und ſodann die Sta⸗ tionen, bei welchen geignete Krankenhäuſer bereit ſtehen.“ Nus Stadt und Land. * Maunheim, 27. Januar 1911 Militäriſches. Wie bezüglich der Ueb un gen des Beur⸗ laubtenſtandes verlautet, werden im Jahre 1911 2 Reſerve⸗In⸗ fanterieregimenter aus Mannſchaften der Reſerve und der Landwehr 1. Aufgebots in Kriegsſtärke auf dem Truppenübungsplatz Hagenau oder Bitſch zuſammengezogen werden. Das eine Reſerveregiment übt im Herbſt, jedenfalls Anfang Oktober d.., wie es auch ſchon in den letzten Jahren der Fall war, das zweite Regiment wird erſt im Frühjahr, wahrſcheinlich März 1912 üben. Die Uebungsdauer beträgt bei jedem Regiment 14 Tage. Auf die gleiche Zeit wird im Sommer 1911 eine Reſerve⸗Feldartillerie⸗Abteilung aus Reſerviſten und Land⸗ wehrleuten der Feldartillerie l. Aufgebots auf dem Truppenübungs⸗ platz Hagenau zuſammengeſtellt werden. Blitzzüge Berlin—Weimar—Frankfurt. Blitzzüge ohne Aufent⸗ halt oder nur mit einem Betriebsaufenthalt beabſichtigt die preußiſche Eiſenbahnverwaltung zwiſchen den Hauptſtädten noch weiter einzu⸗ richten. Solche Züge beſtehen ſchon zwiſchen Berlin, Dresden und Stettin und werden am 1. Mai auch im Verkehr zwiſchen Berlin, Hamburg und Breslau eingerichtet. Auch für die Strecke zwiſchen Berlin und Frankfurt a. M. ſind derartige Züge in Ausſicht genom⸗ men. Es ſollen für dieſe Verbindung zunächſt keine neuen Züge ge⸗ ſchaffen werden. Im vorigen Jahr ſind zwiſchen Berlin und Baſel über Frankfurt und Karlsruhe neue D⸗Züge eingerichtet worden, von denen der eine morgens 9 Uhr 5 Minuten von Berlin abgeht und der andere abends 8 Uhr 55 Minuten dahin zurückkehrt. Die beiden Züge verkehrten aber nur während des Sommers, laufen jetzt im Winter nicht mehr. Die Eiſenbahnverwaltung beabſichtigt jedoch, die Züge in Zukunft beizubehalten. Dabei ſollen ſie aufs äußerſte beſchränkt wer⸗ den. Die bisherigen Aufenthalte in Halle, Erfurt, Gotha und Eiſenach ſollen ganz wegfallen. Es verbleiben ſomit nur Betriebs⸗ aufenthalte in Weimar, Bebra und Elm. Später, wenn die Neubau⸗ ſtrecke zur Umgehung des Kopfbahnhofs in Elm fertiggeſtellt ſein wird, wird auch derdortige Aufenthalt wegfallen, ſo daß die Züge zwiſchen Berlin und Frankfurt nur noch zweimal, in Weimar und wird, wird auch der dortige Aufenthalt wegfallen, ſo daß die Züge ſtatt 9 Uhr 5 Minuten erſt 9 uhr 20 Minuten von Berlin abfahren und ebenſo früh wie bisher in Frankfurt ankommen. Auch in Baden ſollen die Aufenthalte aufs äußerſte beſchränkt werden. Es wird ſo eine beſonders angenehme und ſchnelle Verbindung nach der Schweiz und Italieu geſchaffen werden. Die Züge haben ſchon jetzt Anſchlüſſe nach Genf, Mailand, Venedig und Trieſt. Ein Mannheimer Architekt als Preisträger. Herr Architekt Artur L ehmann, B. D.., dahier, wurde bei dem engeren Wett⸗ bewerb zur Errichtung eines Kinderſoolbades in Bad Dürheim im Schwarzwald der erſte P reis zuerkannt. Wir gratulieren! Mannheimer Illuſtrierte Zeitung. Aus dem Inhalt der morgen erſcheinenden Nummer erwähnen wir an aktuellen Bildern eine Porträtphotographie Kaiſer Wilhelms II. zu ſeinem 52. Ge⸗ hurtstage, den Bürgermeiſter von Wien, Dr. Neumayer bei ſeinem Beſuch in Paris, die Schändung der Nachtwache von Rembrand in Amſterdam, König Manuel im Exil während eines Spazierganges im Londoner Richmond⸗Park, ſowie intereſſante Aufnahmen von den Unfällen des Unterſeebootes„UJ3“ u. a. m. Von illuſtrativen Text⸗ beiträgen ſeien erwähnt ein von zahlreichen Darſtellungen begleiteter intereſſanter Artikel über die„Verbotene Stadt“ in Peking. 5 Erträgnis der Jagdpäſſe. Der Betrag der Taxen für die in der Zeit vom 1. Nobember 1909 bis 31. Oktober 1910 von den Gr. Bezirksämtern ausgeſtellten Jagdpäſſe beläuft ſich im ganzen Großherzogtum auf 196 321 M. In den vorausgegangenen Jahren ſtellte ſich der Ertrag: 1908/09 auf 187314 M. 1907/08 auf 185030., 1906/07 auf 186 754., 1905/06 auf 179 931 M. und 1904/05 auf 181 551 M. Die Steigerung des Ertrags im letzten Jahre hat ihren Grund hauptſächlich darin, daß die Taxe für Ausſtellung eines Jagdpaſſes durch das Geſetz vom 22. Juli 1910 die Abänderung des Verwaltungsgebührengeſetzes betr., erhöht wurde und zwar für Inläuder und im Großherzogtum wohnende Reichsausländer von W auf 30 M. u. für nicht im Großherzogtum wohnende Reichsausländer von 50 auf 100 M. Der Amtsbezirk Mannheim brachte 6125., Bruchſal 4695., Eberbach 2650 Mark, Heidelberg 6965., Karlsruhe 7520., Mosbach 3000 Mark, Schwetzingen 1805., Tauberbiſchofsheim 3915., Wein⸗ heim 1940., Wiesloch 1500 M. BVerein für Frauenſtimmrecht. Die geſtern abend im Hotel National ſtatigefundene Generalberſammlun g des Ver⸗ eins erfreute ſich eines überaus zahlreichen Beſuchs. Die Vor⸗ ſitzende beſchränkte ſich in ihrem Geſchäftsbericht nicht nur auf die Tätigkeit der hieſigen Ortsgruppe, ſie gab zugleich einen Ueber⸗ blick über das Fortſchreiten der Frauenſtimmrechtsbewegung in Europa und ſpeziell hier in Baden. Aus dem Kaſſenbericht war zu erſehen, wie notwendig die Opferfreudigkeit einzelner Mitglieder iſt, da der minimale Mitgliederbeitrag, der im Intereſſe derjeni⸗ gen Frauen, deren Budget beſchränkt iſt, hier in Mannheim feſtge⸗ ſezt wurde, die Opferfreudigkeit beſſer ſituierter Mitglieder not⸗ wendig macht. Der bisherige Vorſtand wurde einſtimmig wieder⸗ gewählt und auf Vorſchlag eines Mitgliedes dem Vorſtand ein aus 7 Frauen und Mädchen ſich zuſammenſetzender„‚kommunal⸗ auffällige Neigung zur Karikatur, zur muſikaliſchen Perſiflage, zur ſellſchaft eines anregenden und ſtets geiſtvollen, aber ermüdend red⸗ ſeligen Plauderers verläßt. Dieſer Maugel an künſtleriſcher Dekonomie iſt in erſter Linie dem Dichter zur Laſt zu legen. Hugo von Hofmanusthal hat eine an ſich nicht üble Luſtſpielidee durch allzu ſelbſtgefällige Auseinander⸗ zerrung und literariſche Kleinigkeitskrämerei zu einer dreiaktigen Komödie gedehnt, die weder durch ihre inhaltliche Subſtanz, noch durch ſonderlich bedeutungsvolle Charakterzeichnungen imſtande iſt, für das Opfer eines vollen langen Abends zu entſchädigen. Daß die faſt durchweg auf burlesken Situationswitz geſtellte Hand⸗ lung in ihren Einzelheiten den Wünſchen und Fähigkeiten gerade eines Richard Strauß beſonders entſprechen mußte, bedarf kaum eines Hinweiſes. In der Tat hat Strauß in der muſikaliſchen Ausgeſtaltung der Einzelheiten des Teptes wieder Beweiſe einer Künſtlerſchaft ge⸗ geben, wie ſie in ſo hohem Maße unter den Lebenden wohl nur ihm eigen iſt. Vor allem iſt es ihm gelungen, für dieſe Komödte einen aus myutiviſcher Sprache und breitgezogenem melodiſchen Ausdruck gemiſch⸗ ten Konverſationston zu finden, der in Dresden wohl des hoch⸗ gelegenen Orcheſters wegen nicht in vollem Maße zur Geltung kommen konnte, der aber, wenn alle Mitwirkenden ſich allmählich an dieſen Stil gewöhnt haben werden, als eine Errungenſchaft von gar⸗ nicht hoch geung zu ſchätzender Bedeutung augeſehen werden muß. Daß Strauß im formalen Ausdruck ſcheinbar auf ältere Muſter zurück⸗ greiſen mußte, lag im Charakter des Stoffes begründet. Die runden, periodiſchen Melodiebildungen, die bald italieniſchen Zuſchnitt zeigen, bald ſchmachtende Mendelsſohn⸗Imitationen, bald gar Walzerkopien unverkennbar Wiener Prägung darſtellen, ſind, wie ich ſchon eingaugs hervorhob, durchaus parodiſtiſch gemeint. Mit bewundernswerter Feinheit iſt es indeſſen Strauß gelungen, die Zerrlinie der groben Karikatur zu vermeiden und auch ſeine Imitationen mit ſo kluger, dezenter Ungezwungenheit hinzuſtellen, daß ſie im erſten Moment faſt den Anſchein lebensvoller Origtnale erwecken. Es mag ſogar Leule geben, die all dieſe grazibſen Menuette und Läudlermotive, dieſe einſchmeichelnden Walzermelodien für bare Münze nehmen und ſich darüber freuen, daß Strauß anſcheinend in ſich gegangen iſt und wieder„melodiſch? zu ſchreiben begiunt. Dieſen Guten ſoll ihr Wahn nicht geraubt werden. Als ernſthaft im Sinne der wahren Straußi⸗ Mannheim, 27 Jatuar. 1 Mannheim, 27. Januar. Weueral⸗Anzeiger. Abenddlatt.) 3. Seite. politiſcher Ausſchuß“ angegliedert nach dem Muſter des auf der Generalverſammlung des Bundes deutſcher Frauenvereine in Heidelberg von Marie Liſchnewska gemachten Vorſchlags. Die⸗ ſer Ausſchuß ſoll propagandiſtiſch wirken, fortſchrittlich und ſozial denkende Frauen heranziehen und das Intereſſe der hieſigen Frauen für ſtädtiſche und politiſche Fragen wachrufen. Arbeitsjubiläum. In Anweſenheit ſämtlicher Beamten der Schiffs⸗ und Maſchinenbau⸗Aktiengeſellſchaft wurde heute mit einer Anſprache des Direktors dem Kalkulator des Werkes, Herrn Rudolf Dreher, die vom Verband Südweſtdeutſcher Induſtrieller geſtiftete Medaille und Diplom für 20jährige treue Dienſte überreicht. * J. Große Kochkuuſt⸗, Wirte⸗ ete. Ausſtellung Maunheim. Der Kochkunſtausſchuß hat beſchloſſen, für die Gruppe„Kochkunſt“ nach beſtem Urteil der Preisrichter, die völlig unpartetiſch und aus ver⸗ ſchiedenen Städten Deutſchlands berufen ſind, goldene, ſilberne und bronzene Medaillen zu ſtiſten. Ferner wird gleichzeitig dem Ver⸗ fertiger der Arbeit oder der Ausſtellungsobjekte ein Diplom zur goldenen ete. Medaille verliehen. Die Gruppe Kochkunſt wird zum erſten Male in der hieſigen Ausſtellung in zwei Abteilungen zerfallen und zwar: 1. Kochkunſtgruppe für feine Hotelküche, 2. Koch⸗ kunſtgruppe für bürgerliche Küche. Es iſt ſomit jedem Rech⸗ nung getragen und die Arbeiten werden in beiden Gruppen von den Preisrichtern bewertet werden. Es wird deshalb mancher ausſtellen, der vorher vielleicht keine Veranlaſſung dazu genommen. Die Preis⸗ richter ſind durchweg in unſerem Fach bewährte Herren und haben bereits das Amt angenommen. Der Kochkunſtausſchuß iſt ſeit einigen Wochen in voller Tätigkeit und dieſem ſtehen auch bewährte Mäuner an der Spitze, die dafür Sorge tragen, unſere Kochkunſt in jeder Weiſe würdig zu geſtalten. * Kaufmänniſcher Verein weiblicher Angeſtellter. Der Vortrag des Herrn Direktor Wichert über das Thema„Anleitung zur Kunſtbetrachtung“ darf mit zu den ſchönſten Veranſtaltungen des Vereins gerechnet werden. Der Referent hat es verſtanden, in allen Auweſenden die Liebe zur Kunſt wachzurufen und in ihnen das Bedürfnis nach der Kenntnis auf dieſem Gebiete zu wecken. Die Kunſt iſt, ſo führte Herr Dr. Wichert aus, eine Erlöſerin und Be⸗ freierin, ſie hebt uns über unſer irdiſches Daſein. Wenn verhältnis⸗ mäßig wenig Menſchen ſich die Kunſt zu eigen machen, ſo liegt das daran, daß die eine Hälfte unfähig iſt, die Schätze, die die Kunſt in ſich birgt, zu heben, die audere Hälfte das nicht tün will. Zum wirk⸗ lichen Kunſtgenuß gehört die Technik des Sehens. An Hand prächtig ausgeführter Lichtbilder gab der Referent Anleitung zum Sehen und Verſtehen der Bilder. Man betrachtet und beurteilt ein Bild nach 5 Punkten: Linien, Flächen, Form, Farbe und Licht und Seele. Die vorgeführten Bilder waren ſo gewählt, daß man dieſe Punkte ohne viel Kenntnis herausleſen und beantworten konnte. Herzlicher Bei⸗ fall lohnte die trefflichen Ausführungen. * Im Vogeſenklub, Sektion Mannheim, ſollen in dieſem Jahre einige wertvolle Vorträge gehalten werden. Der erſte Vortrag findet am 6. Februar im Kaſinoſaal ſtatt. Es iſt der Sektion ge⸗ lungen, Geh. Rat und Oberſchulrat im Miniſterium, Herrn Pro⸗ feſſor Dr. Luthmer in Straßburg, zu gewinnen, der über das Thema„Der Vogeſenklub in Vergangenheit und Gegenwart“, ſprechen wird. Er will erzählen von den Ver⸗ hältniſſen gleich nach 1870⸗71, die dazu führten, den Vogeſenklub zur Erſchließung des Gebirges zu gründen, und ferner darlegen, wie der Klub gearbeitet hat und wie verhältnismäßig früh ein weiteres Wachstum des raſch aufſtrebenden Klubs erſchwert ward. Den zweiten Vortrag wird Herr Rümmele Ende März halten; er wird über das Kartenleſen ſprechen.—Die Vogeſenklübler fahren Sonntag nachmittag nach Heidelberg, von wo ſie nach der Neuen⸗ heimer Schweiz marſchieren, dann zur Stiftsmühle, Teufelskanzel⸗ Schloß gehen und in Heidelberg landen. Führer iſt Herr Ehmann. ̃ Kaiſers Geburtstag. Die Parade der hieſigen Garniſon⸗ die heute vormittag halb 12 Uhr auf dem Schloßplatze ſtatt⸗ fand, bildete den Höhepunkt der militäriſchen Feſtlichkeiten zu dem Spiel mit den Fahnen um ½12 Uhr im Schloßhofe eintraf, hatten die übrigen Mannſchaften längs der mittleren und linken Front des inneren Schloſſes in Kompagniefront bereits Aufſtellung genommen. Nach und nach trafen in ſtattlicher Zahl die Paradegäſte ein. Neben den Uniformen der Reſerveoffiziere zahlreicher Waffengattungen ſah man die Vertreter der Staats⸗ und Stadtbehörden in Amtstracht. Außerdem befanden ſich unter den Gäſten eine Reihe ange⸗ ſehener Perſönlichkeiten unſerer Stadt in Zivil. Nach Ein⸗ treffen des Regimentskommandeurs, Herrn Oberſt v. Eber⸗ hardt, hielt dieſer an die Mannſchaften die übliche An⸗ ſprache, in der er der Bedeutung des Tages Ausdruck verlieh. Die Rede gipfelte in einem dreimaligen Hurrah auf den oberſten Kriegsherrn, in das die Mannſchaften brauſend mit 2— ſchen Natur erſcheinen mir nur wenige Partien des ganzen Werkes: die mit allen Raffinements orcheſtraler Ausdrucksweiſe durchgeführte inſtrumentale Charakteriſtik der Figur des Ochs von Lerchenau. Dann das, in ſeiner ſchlichten Aumut bezaabernde Duett zwiſchen Quin⸗ quin und Sophie im 2. Akt bei der Uebergabe der Roſe. Ferner die Orcheſter⸗Einleitung zum letzten Akt— ein Stück, das in ſeiner moti⸗ wiſch⸗polyphonen Struktur wohl ſelbſt unter den Straußſchen Inſtru⸗ mentalſtücken einzig daſteht, und endlich das faſt pathetiſche Schluß⸗ terzett. Im übrigen iſt dieſer„Roſenkavalier“ eine muſikaliſche Ver⸗ kleidungskomödie, in der die proteusartige Verwandlungsfähigkeit des Komponiſten glänzendſte Triumphe feiert. Daß dieſes Verklei⸗ dungsprinzip, auf die Spftze getrieben, am Ende ein äſthetiſches Un⸗ behagen erweckt, ſoll nicht verſchwiegen werden. Eine ſtraffere textliche Diktion hätte hier vieles beſſern können. Man wird nicht ſagen können, daß irgendwelche Unzulänglichkeiten der Wiedergabe etwa den Eindruck abgeſchwächt hätten. Eine namentlich in ſchauſpieleriſcher Hinſicht glänzendere Aufführung als Dresden ſie mit Eva v. d. Oſten (Quinquin), Margarethe Siems(Marſchallin), Karl Perron(Ochs von Lerchenau) und dem unermüdlichen Ernſt von Schuch bot, können ſich die Autoren kaum wünſchen. Es müſſen alſo hier wohl organiſche Mängel vorliegen, zu deren Beſeitigung Kürzungen im einzelnen kaum ausreichen, vielmehr eine durchgreifende Umarbeitung erfor⸗ derlich ſein würde. Vielleicht könnte der Roſenkavalier in neuer Form noch die„muſikaliſche Komödie“ unſerer Zeit werden, während er jetzt nur ein Verſuch zum Entwurf einer ſolchen iſt. ** Der„Roſenkavalier“ und die engliſche und franzöſiſche Preſſe. (Von unſerm Berl. Bureau]. Aus London wird gemeldet: Sämtliche engliſchen Blätter bringen heute ſpaltenlange Depeſchen aus Dresden, in denen die Erſtaufführung des„Roſenkavalier“ beſprochen wird. Die engliſchen Korreſpondenten ſind überraſcht- und vollkommen einge⸗ nommen von der neuartigen Muſik. Allgemein wird die Anſicht aus⸗ geſprochen, daß der„Roſenkavalier“ die Welt erobern wird. Dies ſei die exſte wirkliche komiſche Oper, die ſeit der Hochzeit des Figaro kom⸗ poniert wurde, ſagt der Spezial⸗Korreſpondent der„Daily Mail“ und keiel unzweifelhaft das Beſte, was Richard Strauß bisher ge⸗ eiſtet hat. Aus Paris wird zur Erſtaufführung mitgeteilt: Die hier vor⸗ liegenden Depeſchen über die Aufnahme des„Roſenkavalier“ ſind ge⸗ radezu enthuſtaſtiſch. Buch, Muſik und Darſtellung werden in gleicher Veiſe geprieſen, namentlich wird der Text und die Charaktere der Hauptperſonen als ungewöhnlich intereſſant hervorgehoben. Der „Figarp“ ſchreibt, Hoffmannsthal habe eine reizende Wiener Um⸗ gangsſprache des 18. Jahrhunderts auf die Bühne gebracht, um deren Originalität willen man kleine Ausſchreitungen in das Gebiet des Kaiſers Geburtstag. Als die Fahnenkompagnie unter klingen⸗ einſtimmten. Alsdann erfolgte der Vorbeimarſch der Trup⸗ pen vor dem Regiments⸗Kommandeur. Das militäriſche Schauſpiel, das genau 4½ Stunde dauerte, hatte wieder eine unabſehbare Menſchenmenge angelockt. Der vordere Teil des Schloßhofes war dem Publikum zugänglich, das von Grenadierketten und Schutzmannſchaften in Schranken ge⸗ halten wurde. Nach dem Parademarſch wurden die Re⸗ gements⸗Fahnen wieder nach dem Domizil des Regiments⸗ kommandeurs in A! verbracht. Das Feſtmahl. In der zweiten Nachmittagsſtunde begann in der Wandelhalle des Roſengartens das Feſtmahl, zu dem ſich wieder die Spitzen der Behörden und alle ſonſtigen prominenten Perſönlichkeiten Mannheims vollzählig eingefunden hatten. Beſonders ſtark war das aktive und Reſerve⸗ und Landwehroffizierkorps erſchienen. An die Haupttafel, die die ganze Längsſeite der Wandelhalle ein⸗ nahm, ſchloſſen ſich quer geſtellte kleinere Tafeln. Auf dieſe Weiſe wurde im Verein mit dem friſchen Grün des Lorbeers, das nach dem Haupteingang zu abſchloß, eine intime Anordnung der Tafel⸗ runde erzielt. Hinter der Mitte der Haupttafel, auf dem Podeſt der zum Muſenſaal führenden Treppe, hob ſich von einem Lorbeer⸗ und Palmenhain die Koloſſalbüſte des Reichsoberhauptes ab. Die Tafeln zierte prächtiger Blumenſchmuck in Jardiniere und Vaſen. Alles, was die Jahreszeit an holden Kindern der Göttin Floras hervorbringt, hatte Herr Garteninſpektor Lippel, dem die gärt⸗ neriſche Ausſchmückung des Feſtraumes oblag, herbeibringen laſſen. Nach dem Fiſch erhob ſich Herr Oberbürgermeiſter Martin zu folgendem formvollendeten, von hoher patriotiſcher Begeiſterung durchglühten Toaſt: „Es lebe der Kaiſer! Es lebe die Freiheit!“ Alſo ließ anno 1771 der junge Goethe„einen der edelſten Deutſchen“, wie er ihn nennt, ſeinen herrlichen Götz eiſenfeſt hinausrufen in eine ein⸗ geſchränkte, faſt jeder Größe baren Zeit. Mannentreue durchdrang, Fanfarenklänge durchſchmetterten das politiſch⸗künſtleriſche Glau⸗ bensbekenntnis des himmelſtürmenden Genies, mit dem eine Welt aus trägem Schlaf erweckt, das deutſche Volk durch Aufſtellung eines leuchtenden Vorbilds ſeines ureigenſten Weſens daran er⸗ innert werden ſollte, daß Treue und Tapferkeit, Geradheit und Güte, ein freier und edler Sinn deutſche Charaktereigenſchaften vor allem und die einzig ſicheren Sproſſen der Leiter ſeien hinan zum Aufſtieg ſeiner Geſchichte! Und„es lebe der Kaiſer, es lebe die Freiheit!“ alſo klang es faſt genau hundert Jahre ſpäter wie⸗ derum durch Millionen deutſcher Herzen, als aus Verſailles, aus des weiland franzöſiſchen Sonnenkönigs prunkvollem Palaſte un⸗ ſerem ſieggekrönten, todesmutigen Heer in Frankreich, unſeren heimatlichen Landen vom Belt bis zum Bodenſee, unſerem ganzen ſehnſuchtskranken Volke die Wundermär von der deutſchen Kaiſer⸗ proklamation und damit die erlöſende Gewißheit verkündet ward: Frei aller Schmach und Not, einſg durch Blut und Tod endlich die deutſchen Stämme, verſunken alle Enge und Zerriſſenheit, nach langer Knechtſchaft Nacht zum Morgenleuchten der Freiheit auf⸗ ſteigend die deutſche Geſchichte: denn glorreich erſtanden iſt uns das Reich und der erträumte Kaiſer gekrönt! Dankbar im inner⸗ ſten Herzen, ob ſie auch äußeres Gepränge verſchmähen, gedenken in dieſen Tagen ungezählte Tauſende jener großen Zeit und halten ſtille Rückſchau auf das Erlebte, das Erreichte. Mannigfach haben die Geſchicke unſeres Volkes gewechſelt in dieſen vier Jahrzehnten, neben unſagbar Herrlichem, das wir er⸗ leben durften, iſt Schweres und Hartes uns nicht erſpart worden; doch ſtolz und froh ſind wir geblieben unſeres ſchwer errungenen Kaiſertums und das Wort unſeres heimgegangenen unvergeßlichen Großherzogs, das er vor 40 Jahren zum erſten deutſchen Kaiſer ſprach:„Bald genug werde der heute ſcheinbar leere Kaiſertitel zu voller Bedeutung gelangen“, glanzvoll hat es ſich erfüllt. Unter den mächtigen Fittichen des Kaiſeraars iſt das Deutſche Reich, in Wehr und Waffen den Frieden Europas behütend, vorwärts und aufwärts geſchritten von Stufe zu Stufe, eine Verfaſſung, vom Geiſte der Freiheit durchweht, ein Recht, auf Treu und Glauben gegründet, verketten die deutſchen Völker, eine ſtarke Flotte ſichert dem deutſchen Handel und den Stammesgenoſſen im Ausland freie Entfaltung ihrer Kräfte, in fernen Weltteilen weht über deutſchem Kolonialbeſitz das ſchwarz⸗weiß⸗vote Banner, deutſche Technik und Induſtrie, deutſche Wiſſenſchaft und Kunſt mehren durch erſtaun⸗ liche Leiſtungen und Erfolge weithin den Ruhm des deutſchen Namens und in ſteter Fortenwickelung ſchreitet das gewaltige ſoziale Geſetzgebungswerk, eingeleitet vor 80 Jahren durch die auf ſittlichem und nationalem Pflichtbewußtſein der Monarchie aufgebauten welthiſtoriſchen kaiſerlichen Botſchaften und vorbildlich geworden für die Kulturſtaaten der Erde, immer höhe⸗ rer Vollendung entgegen. Und wenn das alles ſo ward, wenn Deutſchlands Stimme wieder maßgebend gehört wird im Rate der ———————— ů—— 8 iht. Ein Vergleich mit der Hochzeit des Figaro Erfolg des Richard Strauß' ſchen Werkes ſei unzweifelhaft. Der Gaulois comsdia exeelſior enthält gleichfalls eine ſehr günſtige Beſprechung. Theater, Kunſt und Wiſfenſchaft. Der Lehrergeſangperein Manuheim⸗Ludwigshafen veranſtaltet am Sonntag, den 29. Januar nachmittags 3 Uhr im Nibelungenſaal des Roſengarten ſein 10. Volkskonzert unter der Leitung des Herrn Muſikdirektor Karl Weidt in Heidelberg. Als Soliſt iſt Herr Hof⸗ operuſänger Bahling gewonnen worden, den Klavierpart hat Herr Jung⸗Ludwigshafen übernommen. Das Programm weiſt einige der ſchönſten à capella⸗Chöre auf. Zum Vortrag kommt Franz Schuberts„Ruhe, ſchönſtes Glück der Erde“, die Friedrich Hegar'ſche Ballade„Totenvolk“,„Der träumende See“ von Robert Schumann, „Nachtzauber“ von A. M. Storch, die Ballade„Schiedung“ von Wil⸗ helm Gößler,„Nun leb: wohl du kleine Gaſſe“ und„Die drei Röſe⸗ lein“ von Silcher und„Liebesbotſchaft“ von Ferdinand Debois Herr Bahling wird die Arie aus der Oper„Hans Heiling“ und Lieder von Hugo Wolf, M. Plüddemann, Karl Löwe und Hugo Kaun zu Gehör bringen. Götz in Köln. Im Köluer Schauſpielhaus ſetzte am 25. ds. Mts. Herr Götz von unſerer Hofbühne ſein Probegaſtſpiel als Röcknitz in Sudermanns„Glück im Winkel“ ſort. Es ergab ſich aus dieſer Dar⸗ ſtellung, ſo ſchreibt die„Köln, Ztg.“, daß der Gaſt jedenfalls ein ſehr gewandter Schauſpieler iſt. Sein überaus lebendig und mit reichen Einzelheiten ausgeſtatteter Röcknitz war eine ganz hervorxagende Leiſtung bei der man vielleicht darüber ſtreiten mag, ob die tempera⸗ mentvolle und humorbelebte Charakteriſtik gerade für einen oſt⸗ preußiſchen Junker genug Schwere und Breite hatte oder ob ſie mehr der ſelbſtgefällig redegewandten und übermütig lauten Art eines Rheinländers entſprach. Ueber Kaiſer Wilhelm, das Freimaurertum und die„Zauber⸗ flöte“ meldet die Berliner Corr.:„Am 18. Februar wird Mozarts „Zauberflöte“ im königlichen Opernhauſe in vollkommen neuer Inſzenierung aufgeführt werden; einzelne Szenen aus dieſer Neuausſtattung werden ſchon am Geburtstage des Kaiſers, zum erſten Male zur Aufführung gelangen. Die Oper iſt bei dieſer Neuausſtattung ihres gewohnten, altegyptiſchen Gewan⸗ des entkleidet und in eine anders geartete Umwelt verlegt worden. Allerdings iſt dieſer altegyptiſche Schauplatz im Textbuche nirgends ausdrücklich vorgeſchrieben, allein die An⸗ rufung der Gottheit in dem großen Gebete des Saraſtro:„O Iſis und Oſtris uſw.“ läßt keinen Zweifel über die Abſichten des Text⸗ Völker, wenn es trotz mancher wirtſchaftlicher Wirrungen und politiſcher Bitterniſſe wieder eine Luſt geworden iſt, ſich ein Deut⸗ ſcher nennen zu dürfen— dem Herrſcher, der gegen wärtig auf ſeinem Hochſitz die Einheit der Nation ſymboliſch in ſeiner Perſon zuſammenfaßt, des Deutſchen Reiches drittem Kaiſer, deſſen Geburtstag wir heute begehen, gebührt daran ein vollgerüt⸗ telt Maß des Verdienſtes und des Dankes; denn iſt auch des Reiches ſtolzes Schiff, aus Planken und Maſten, die des deutſchen Geiſtes Schwingen zuſammentrugen, von Wilhelms II. großem Vorfahren, ſeinem Heldenpaladinen und ſeinem gigantiſchen Kanz⸗ ler gezimmert worden, als ſicherer, ſturm⸗ und klippenkundiger Pilot hat der Enkel es bis heute geſteuert. „Leben heißt arbeiten, arbeiten heißt kämpfen, kämpfen heißt Schwierigkeiten überwinden“— mit dieſen Worten rief Kaiſer Wilhelm II. erſt vor wenigen Wochen Deutſchlands Stämme und Stände auf zu brüderlich gemeinſamer Arbeit, zu tatkräftiger Freude am Staat und auf Schritt und Tritt bezeugt ſeine Re⸗ gierung den heiligen Ernſt, mit dem er ſelbſt ſo hohen Maximen nachzuleben ſich bemüht.— Wohl kamen auch trübe Stunden über uns, in denen das Deutſche Volk und ſeine berufenen Vertreter es für unabweisbar erachteten, ſich über Einzelfragen und Einzel⸗ handlungen in aller Ehrfurcht mit dem Träger der Krone aus⸗ einanderzuſetzen, doch niemals und auch nicht in jenen Stunden ſind die glänzenden Gaben und der ſtürmiſche Idealismus, das hohe, ja heroiſche Pflicht⸗ und Verantwortungsgefühl unſeres Kaiſers und ſeine heiße Liebe zum Vaterland, deſſen Wohlfahrt und friedliche Entwicklung ihm einzig am Herzen liegt, dem leiſe⸗ ſten Zweifel begegnet; vielmehr haben gerade jene Stunden deut⸗ licher als je gezeigt, wie feſt und unerſchütterlich unſer Kaiſertum gegründet iſt, wie unaustilgbar die Ueberzeugung von der Not⸗ wendigkeit einer ſtarken Regierung und die Ehrfurcht vor unſerm Monarchen im Deutſchen Volke wurzelt, ſie haben aber auch be⸗ wieſen, daß dem deutſchen Patrioten die Flammenworte eines Ernſt Moritz Arndt doch nicht umſonſt erklungen ſind, daß unſer jung geeintes Volk reif und frei geworden iſt in heißem Streben und Kämpfen, reif zur Erfüllung des Glaubensſatzes im„poli⸗ tiſchen Teſtamente“ des Freiherrn vom Stein: „Der Willefreier Menſchen iſt die ſicherſte Stütze des Throns“ und frei im Sinne ſtrenger Selbſtprüfung und Selbſtbeherr⸗ ſchung und in dem Sinne, daß niemals weder ein Gegenſatz be⸗ ſtehen kann und darf zwiſchen Krone und Verfaſſung noch irgend ein Widerſpruch zwiſchen den Jubelrufen:„Es lebe der Kai⸗ ſer!“—„Es lebe die Freiheit!“ Und ſo wollen wir denn dem Peſſimiſten, der uns Deutſche unfrei und unfroh ſchilt, trotz mancher betrübender Erſcheinungen der Gegenwart, die ihm Recht zu geben ſcheinen, vorerſt getroſt den Glauben verſagen, ohne allzuſchwere Sorge um Aeußeres und Vorübergehendes wollen wir feſtes Vertrauen ſetzen auf das, was bleibt und ſich noch ſtets, wenn Hohes auf dem Spiele ſtand als ächt erwies: auf den inneren Kern, auf die geſunde, ſich durch⸗ ringende Urkraft des deutſchen Weſens, freudig und ehrfurchtsvoll wollen wir emporblicken zu unſerm Reichsoberhaupt, in dem wir die höchſtgeſteigerte Form, die reinſte Kryſtalliſation unſeres eigenen politiſchen Seins erkennen, in tiefem, unauslöſchlichem Danke wollen wir uns vergegenwärtigen, daß wir mit dem Ge⸗ burtsfeſt unſeres Kaiſers Wilhelm II. in dieſem Gedächtnisjahre zugleich das Geburtsfeſt des deutſchen Kaiſers in wachrufender Exinnerung feiern dürfen, und der gewaltigen, wunderſamen Fügung, die uns ſo Großes vergönnte, ihr wollen wir Deutſche, die wir in der Herrlichkeit unſeres vierzigjährigen Reiches ſo ſelbſt⸗ verſtändlich leben, gleich als ob es niemals anders geweſen wäre, niemals wieder anders werden könnte, in treufeſter Wacht uns allezeit würdig erweiſen durch Wort und Werk, durch nimmer er⸗ müdende Liebe vor allem zu Vaterland und Kaiſer!— Deſſen zu kraftvollem Gelöbnis laſſen Sie uns alle begeiſtert einſtimmen in den Ruf: Seine Majeſtät, Kaiſer Wilhelm IIL., unſer deutſcher Kaiſer, er hebe hoch! War die Stimmung der Tafelrunde, die ſich auf zirka 200 Perſonen bezifferte, ſchon von Anfang an die allerbeſte, ſo wurde ſie durch die prächtigen Worte unſeres Stadtoberhauptes noch weit gehobener. Herzlicher iſt wohl ſchon lange nicht mehr in das Hoch auf den Kaiſer eingeſtimmt worden. Herzlicher, ſtärker konnte aber auch nicht der Beifall ſein, der den Ausführungen des Herrn Oberbürgermeiſters zuteil wurde. Zu den Tafelfreuden trug nicht wenig der Reſtaurateur des Roſengartens, Herr Kammer⸗ maher, bei, der dafür ſorgte, daß Küche und Keller zu größter Zufriedenheit funktionierten. Die Tafelmuſik ſtellte die Grenadier⸗ kapelle. Herr Obermuſikmeiſter Vollmer hatte ein vorzügliches und des Tondichters. Beide, Schikaneder und Mozart, waren Freimaurer. Die Oper ſoll eine Verherrlichung der Freimaurer ſein. Daß die Myſterien der Iſis und des Oſiris in Aegypten gerade zur Zeit Mozarts mit der Freimaurerei in Beziehung ge⸗ ſetzt wurden, ſteht feſt. Man würde ſich nun einem Irrtume hin⸗ geben, wenn man glaubte, dieſe Aenderung ſei nur eine Regie⸗ Idee. Mit voller Abſicht ſind der„Zauberflöte“ alle freimaureri⸗ ſchen Zutaten genommen worden. Kaiſer Wilhelm II. hat bis in die jüngſte Zeit für die Freimaurer, dem Beiſpiele ſeiner Vor⸗ gänger in der Regierung folgend, ein nicht geringes Wohlwollen gehabt. Wie Unterrichtete wiſſen, iſt in dieſen Anſchauungen des Kaiſers in der allerfüngſten Zeit ein Wandel eingetreten. Klerikale Einflüſſe haben ihn mit Mißtrauen gegen die Zwecke und Ziele der Freimauerei erfüllt. In dieſem Zuſammenhange gewinnt der Umſtand, daß nunmehr die„Zauberflöte“ zum erſten Male an Kaiſers Geburtstag, ohne die gewohnten freimaureriſchen Attri⸗ bute auf der Bühne erſcheint, eine ſymptomatiſche Bedeutung.“— Die General⸗Intendanz der Königlichen Schauſpiele ermächtigt die Preſſe, dieſe Nachricht als unrichtig zu erklären. Die Neu⸗ inſzenierung des Stückes ſei ſeit vielen Jahren ein Lieblings⸗ wunſch des General⸗Intendanten Grafen Hülſen⸗Haeſeler geweſen, der zur Vorbereitung dieſer Oper ein genaues Studium der ge⸗ ſchichtlichen Quellen vorgenommen habe. Das Ergebnis dieſer Forſchungen ſei geweſen, daß die Handlung aus dem alten Aegypten nach Nordperſien verlegt worden ſei. Der Kaiſer habe das Werk nur bei der letzten Probe geſehen und ſei von der Neuinſzenierung begeiſtert geweſen. Lediglich die Verlegung der Handlung in ein anderes Land habe Aenderungen hervorgerufen, auch im Text ſeien einige Unebenheiten ausgemerzt worden. Die Muſik des Mozart⸗ ſchen Meiſterwerkes ſei völlig unangetaſtet geblieben. Hochſchulnachrichten. Die Münchener Univerſitäk hat einen ſchweren Verluſt erlitten. Der Univerſitätsprofeſſor Dr. phil. Heinrich Mayr iſt nach langem Leiden geſtorben. Kleine Mitteilungen. Der Studentenſtreik in Han⸗ noper iſt beendet und der Beſuch der Vorleſungen am Donners⸗ tag wieder aufgenommen worden.— An den Frankfurter Opern⸗ intendanten Jenßen iſt die Einladung ergangen, die Lei⸗ tung der jährlich ſtattfindenden Maifeſtſpiele in Rotterdam zu übernehmen. „ e General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 27. Jannar, Programm zuſammengeſtellt, das mit der gewohnten Subtilität zum Vortrag gebracht wurde. Erſt in der ſechſten Abendſtunde lichteten ſich die Reihen, ein Beweis dafür, daß man ſich nur un⸗ gern trennte. ** Berichtigung. In dem Bericht über die Feier des Realgymna⸗ ſiums muß es bei den Namen der Schüler, die Gedichte vorkrugen, ſtatt Waltr de Millas, Fritz Liefhold heißen. * 1 KRarneval 1911. *„Jeuerio“. Ein fideles Stelldichein verſpricht die am kommenden Sonntag abends 8 Uhr im Bernhardushof ſtattfin⸗ dende große Herren⸗Fremden⸗Sitzung des„Feuerio“ zu werden, zu deren Gelingen die beſten Mannheimer Karne⸗ valiſten ihre Mitwirkung zugeſandt haben. Mit den bewährten alten Bütten⸗Kämpen werden die„Junioren“, die ſich kürzlich ſchon glänzend in der karnevaliſtiſchen Welt einführten, um die Palme des Abends ringen. Neben Koupletiſten werden Duettiſten für unverfälſchten und gediegenen Humor ſorgen und Freunde des Geſanges werden durch ein hervorragendes Mitglied des Hof⸗ theaters auf ihre Rechnung kommen. Den muſikaliſchen Part hat die Kapelle der 2ler Dragoner in Bruchſal unter perſönlicher Leitung des königl. Herrn Obermuſikmeiſters Zimmermann, noch rühmlichſt bekannt vom letzten Verkehrstag, in dankenswerter Weiſe übernommen, während eine Sammlung neuer erſtklaſſiger Lieder die Allgemeinheit„zu Wort“ kommen laſſen wird. Alles in allem ſtellt auch dieſer Abend genußreiche Stunden in Ausſicht. Wer das Bedürfnis hat, ſeine Sorgen und Laſten auf einige Stunden zu vergeſſen, ſich herzlich auszulachen, der eile am Sonn⸗ tug abend zum„Feuerio“(Eintritt Mk..—, Beſitzer des Sternes Mk. 11.11 haben freien Eintritt) und beteilige ſich mit friſch⸗ fröhlich⸗heiterem Mute am Kampfe gegen den Griesgram und das Philiſtertum, denn: Werds wies werd, Gſchent werd doch.(Aus der Feuerio⸗Kanzlei.) 11 Aus dem Großherzogtum. * Pforzheim, 26. Jan. Ein luſtiger Vorgang er⸗ eignete ſich auf der Lokalbahn in Brötzingen. An der dortigen Halteſtelle war ein Fahrgaſt an die Luft geſetzt worden, vermutlich weil er kein Billet hatte. Ueber dieſe unkavaliermäßige Behand⸗ lung war der Fahrgaſt natürlich ſeeliſch entrüſtet und gab ſeiner Entrüſtung in der Weiſe Ausdruck, daß er dem Heizer auf der Lokomotive einige wenig ſchmeichelhafte Bemerkungen zurief. Dieſer aber brachte daraufhin den ſchon im Gang befindlichen Zug wieder zum Halten, ſprang von dem Dampfroß herab und herprügelte den Fremdling zum Gaudium der Umſtehenden nach Nhten. Nachdem dies geſchehen, ſtieg er befriedigt wieder auf und fuhr mit Volldampf von dannen. .C. Pforzheim, 26. Jau. In vorgeſtriger Nacht verſuchte der Vorarbeiter F. Köhler hier in ſeiner Wohnung weſtliche Karl Fried⸗ richſtraße 54 ſeine Frau zu erſchieße Er gab aus einem ſcharf geladenen Revolver drei Schüſſe ab. Die Frau wurde in den linken Sberſchenkel und in die linke Hüftengegend getroffen. Sie iſt ſchwer, aber nicht lebensgefährlich ver letzt. Die Tat des Mannes, der ſeit 12 Jahren verheiratet und Vater von vier Kindern iſt, dürfte auf Eiferſucht zurückzuführen ſein. Köhler befindet ſich in Haft. ):( Waldkirch, 25. Jan. Eine glückliche Ge⸗ meinde lebt in dem Ort Oberwinden hieſigen Amts. Die Bürger bezahlen dort nicht nur keine Umlage, ſondern erhalten aus den ausgedehnten Gemeindewaldungen noch einen Bürgergenuß von—10 Ster Holz. Die Zahl der be⸗ rechtigten Bürger iſt rund 140. Dabei hat die Gemeinde in den letzten Jahrzehnten viele gemeinnützige Aufgaben (Waſſerleitung) ete. erledigt und ein neues Schul⸗ und Rat⸗ haus erſtellt, ſowie zu den Koſten der Elzthalbahn Beiträge von 20 000 M.(Güterſtation) und 17000 M.(Brückenumbau) geleiſtet. Nur einmal wurden zur Beſtreitung dieſes größeren Aufwandes 10 Pfg. Umlage erhoben, alle übrigen Jahre konnten die Aufwendungen aus dem 2500 Morgen großen Gemeindewald herausgewirtſchaftet werden. Von Tag zu Tag. — Zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt. Berlin, 26. Jan. Das Schwurgericht des Landgerichts Berlin 2 berurteilte heute den Gärtner Paul Tippe wegen vorſätzlicher Tötung der Tetzkeſchen Eheleute, begangen bei Ausübung eines ſchweren Diebſtahls, um ſich der Ergreifung auf friſcher Tat zu entziehen und außerdem wegen ſchweren Diebſtahls zweimal zu lebenslänglichem Zuchthaus und zu einem Jahr Zuchthaus und zum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehreurechte. — Todeines Säuglings durch Erhängen. sh. Bres⸗ La u, 25. Jan. Ein Fall, durch den ein kleines Kind auf ganz merk⸗ würdige Weiſe um das Leben kam, mahnt die Mütter wieder einmal, Kinder nicht allein zu laſſen. Das acht Monate alte Kind lag in ſeinem Wagen im Zimmer und ſpielte mit einer Gardine. In dieſer befand ſich ein großer Riß und das Unglück wollte es, daß das Kind (einen Kopf durch den Riß zwängte und dann nicht wieder aus dem Loch herauskonnte. Bei den Bemühungen, ſich zu befreien, fiel es ſchließlich aus dem Wagen und blieb nun an der Gardine hängen, die ſich ſo feſt um den Hals legte, daß das arme Weſen elend erſtickte. Als die Mutter zurückkam, fand ſie zu ihrem namenloſen Schrecken ihren Liebling tot vor, und alle Verſuche, ihn ins Leben zurückzurufen, blieben ohne Erfolg. — Zuſammenſtoß eines Unterſeebootes miteinem Torpedoboot. w. Paris, 27. Jan. Im Hafen von Cherburg ſtieß geſtern abend das Unterſeeboot „Francaiſe“ mit einem Torpedoboot zuſammen. Das letz⸗ kexe erlitt eine ſtarke Havarie. Es wurde ſchwer heſck und mußte ſofort nach dem Dock geſchafft werden. Das Unterſeeboot blieb unbeſchädigt. — Gasexploſion. Berguetts(Dep. Pas de Calais), 26. Jan. In einer Stahlhütte wurden bei einer Gasexploſion mehrere Perſonen getötet und etwa 12 verwundet. Letzte Nachrichten und Telegramme. . Berlin, 27. Jan. Das Militärwochenblatt meldet: Geue⸗ ralmajor von Heuduck, Chef des Generalſtabes des 9. Armee⸗ korps, wurde zum Kommandeur der 4. Kapalleriebrigade ernannt. Oberſtleutnant Stolzmann vom Infanterieregiment Nr. 97 wurde zum Generalſtabschef des 9. Armeekorps ernannt. Zu Ge⸗ neralleutnants wurden befördert: Generalmajor Guelff, Kom⸗ mandeur der 12. Diviſion, von Lindenau, Kommandeur der 6. Infanteriebrigade und Oberquartiermeiſter von Steuben. Oberſtleutnant von Altrock vom Füſilierregiment Nr. 80 wurde unter Verſetzung zum 1. Bad. Leibgrenadierregiment Nr. 109 in Karlsruhe mit der Führung dieſes Regiments beauftragt. Oberleutnant von Stockhauſen vom Füſilier⸗Regt. Nr. 80 iſt zum Stab des Regiments übergetreten. Transfeld, Major beim Stab des Regiments Nr. 80 iſt zum Bataillonskom⸗ mandeur ernannk worden. 5 Gemüſe, Vieh, Geflügel und Fiſche vor. W. Berlin, 27. Jan. Die Profeſſoren an der hieſigen Univerſität, Heinrich Woelflin und Heinrich Morf wurden zu Mitgliedern der Akademie der Wiſſenſchaften ernannt. W. Waſhington, 27. Jan. Präſident Taft überſandte dem Kongreß den Gegenſeitigkeitsvertrag mit Canada mit einer längeren Botſchaft, in der er dringend die Ratifizierung des Ver⸗ trages empfiehlt. Der Vertrag ſieht die Gegenſeitigkeit für die Hauptnahrungsmittel, Getreidearten, Obſt, Molkereiprodukte, Zollfrei werden Baum⸗ wollſamenöl, rohes Bauholz, Zinnplatten, Träger, Glas, Givs und Druckpapier. Außerdeme werden die Raten auf eine ganze Reihe von Produkten, wie Uhren, Lederwaren, landwirtſchaftlicher Geräten, Eiſenerzen etc. herabgeſetzt. Der Fall Waguer. Köln 27. Jan. Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Darmſtadt: Die Staatsanwaltſchaft beſchloß gegen den Geh. Hofrat Profeſſor Soxhlet⸗München wegen Beleidigung des Geheimrats Wagner⸗ Darmſtadt Anklage zu erheben. Der neue Fall Jatho. W. Köln 27. Jan.(Priv.⸗Telegr.) Zu dem neuen Fall Jatho gegen den bekanntlich eine Anklage wegen Irrlehre einge⸗ leitet wird wird von beteiligter Seite verſichert daß das Er⸗ mittelungsverfahren ſich auf die von Pfarrer Jatha vertretenen religiöſen Anſchauungen beziehe, welche in zwei von ihm in Barmen und Köln gehaltenen Predigten zum Ausdruck gebracht wurden. Dieſe Predigten wurden durch Spionage zur Kenntnis der Behör⸗ den gebracht. Jatho wurde eine I4tägige Friſt geſtellt, um ſich zu den Anklagepunkten zu äußern. Inzwiſchen hat ſich auch eine Sitzung der Gemeinde⸗Vertretung mit der Angelegenheit befaßt in den alle Mitglieder des Presbyteriums und der Repräſentation ihr volles Vertrauen zu Pfarrer Jatho ausſprechen und dieſe Er⸗ klärung dem Evangeliſchen Oberkirchenrate übermittelten. Errichtung eines Bismarckturmes bei Leipzig. sh. Leipzig, 26. Jan. Zu der Zahl der Bismarcktürme in deutſchen Gauen, dieſer unvergänglichen Erinnerungsmäler an den Schmied der deutſchen Einheit, die ſich auf Hügeln und Höhen er⸗ heben, wird demnächſt ein neuerrichteter Bismarckturm bei Leipzig treten, für beſſen Erbauung ein von zahlloſen Unterſchriften unter⸗ ſtützter Aufruf die Mittel von den Leipzigern erbittet.— Die Ein⸗ weithung des Turmes iſt für den Tag der Jahrhundertfeier von Bis⸗ marcks Geburt geplant. Während daß rieſige Völkerſchlachtendenkmal im Oſten der Stadt gen Himmel ſtrebt, ſo llſich der Bismarckturm im Weſten, unweit von Gohlis, in welchem Vorfahren Bismarcks mütter⸗ im Oſten der Stadt gen Himmel ſtrebt, ſoll ſich der Bismarckturm im an welcher ſich einſt die preußiſchen Truppen unter Norks Führung zu dem blutigen Sturm auf Möckern rüſteten und mit ihrem Siege am 16. Oktober 1813 die Völkerſchlacht einleiteten, auf einer die Elſteraue ca. 40 Meter überragenden Höhe erheben. Man wird von ihm aus einen umfaſſenden Ausblick nicht nur über die ſich im Südoſten aus⸗ breitende Stadt haben, ſondern auch hinüber nach den hiſtoriſchen Stätten von Breiteufeld, Lützen und Merſeburg, wo um die Geſchicke Deutſchlands mit Blut und Eiſen gekämpft wurde.— Es foll ein Preisausſchreiben an Künſtler und Architekten ergehen und die Wahl des zur Ausführung kommenden Entwurfs einem Sachverſtändigen⸗ Ansſchuſſe übertragen werden. Ein ruſſiſch⸗öſterreichiſcher Grenz⸗Zwiſchenfall. Wien, 27. Jan. Die„Neue Freie Preſſe“ meldet aus Lemberg: Geſtern wurden von öſterreichiſchen Gendarmen zwei aus Oeſterreich⸗Ungarn ausgewieſene ruſſiſche Unter⸗ tanen an die ruſſiſche Grenze bei Podwoloczyska abgeſchoben. Ein ruſſiſcher Grenzſoldat feuerte gegen die Abgeſchobenen einen Schuß. Dieſer flüchtete auf öſterreichiſches Gebiet, wo⸗ hin der ruſſiſche Soldat folgte. Gleich darauf exöffneten mehrere andere ruſſiſchen Soldaten ein Gewehrfeuer und gaben ungefähr 60 Schüſſe ab, welche die öſterreichiſchen Gendarmen mit zwei Schüſſen erwiderten. Eine Kommiſſion iſt zur Unterſuchung eingeſetzt. Der Nobelfriedenspreis. *Stockholm, 26. Jan. Der Zentralvorſtand der ſchwe⸗ diſchen Friedens⸗ und Schiedsgerichtsvereine hat an das nor⸗ wegiſche Storthing⸗Nobel⸗Komitee die Aufforderung gerichtet, in dieſem Jahre den Nobelfriedenspreis zwiſchen dem deutſchen Re⸗ dakteur der„Friedenswarte“, Fried, und der Deutſchen Friedens⸗ geſellſchaft zur Verteilung zu bringen. Die Peſt in Ching. m. Petersburg, 27. Jan.(Telegr.) Peſt in der Mandſchurei lauten geradezu erſchütternd. biner Vorſtadt Fuſadan ſtar ben bisher über 3000 Chineſen. Leichen liegen unbeerdigt auf der Straße herum. Berliner Prahtbericht. Don unſerem Merſiner Burcan) Berlin, 27. Jan. Aus Hannover wird gemeldet: Der Klempnermeiſter Auguſt Plate, Vorſitzender des Deutſchen Innungsverbandes, wurde in das Herrenhaus berufen. Selbſtmord des früheren koreaniſchen Geſandten. J Berlin, 27. Jan. Aus Petersburg wird gemeldet: Hier hat ſich der frühere koreaniſche Geſandte in Petersburg, Prinz Tſchin Pomyi, 59 Jahre alt, an einem Riemen, den er am Lam⸗ penhaken befeſtigte, erhängt. Bereits in der Schlinge hängend, hat er noch drei Schüſſe auf ſich abgefeuert. Zwei davon gingen fehl. In einem hinterlaſſenen Brief teilt er mit, daß er den Selbſtmord aus Gram über den Verluſt der Unabhängigkeit Koreas ausführte. Ferner ſind noch zwei Briefe vorhanden, einer an den Zaren, der andere an den Exkaiſer von Korea. Der Selbſt⸗ mörder bewohnte während der letzten Zeit in einem Vorort Peters⸗ burgs 3 Zimmer. Zwei Unterſeebootsunfälle. ] Berlin, 27. Jan. Aus Paris wird gemeldet: Als das Unterſeeboot Francaiſe unter Führung von Kapitän Henry geſtern von einer Hochſeeübung in den Hafen von Cherbourg zurückkehrte, rannte es auf das Torpedobvot 228 und verurſachte dadurch ein großes Leck unter der Waſſerlinie. Schlepper konnten das be⸗ ſchädigte Boot nach dem Arſenal bringen, wo es in das Trockendock gelegt wurde. Das Unterſeeboot iſt nur leicht beſchädigt. Ein an⸗ derer Unfall ereignete ſich bei Tpulon, als das Unterſeeboot Monge zur Ausführung von Taucher⸗ und Torpedolanzierübungen den Hafen verließ. Das Schraubenrad verwickelte ſich in die Anker⸗ kette, die brach, ſo daß das Boot zurückgeſchleppt und in ein Trockendock gebracht werden konnte. Es wird ſchon länger außer Dienſt bleiben müſſen. Raiſers Geburtstag. Berlin, 27. Jan. Anläßlich des heutigen Kaiſer⸗ Geburtstages wurde dem Admiral v. Tirpitz, dem Staats⸗ ſekretär des Reichsmarine⸗Amts der Titel Groß⸗Admiral ver⸗ liehen. * Berlin, 27. Jan. Gegen 10 Uhr verſammelten ſich die zur Gratulationscour befohlenen Herren in der Schloß⸗ kapelle, unter ihnen die Botſchafter, die übrigen Miſſions⸗ Die Berichte über die In der Char⸗ Ihre e chefs, der Reichskanzler, die Mitglieder des Bundesrats de Generalfeldmarſchälle und Generaloberſten, die aktiven und inaktiven Generäle und Admiräle, die aktiven und inaktipen Staatsminiſter und Staatsſekretäre ſowie die Präſidien der Vortritt. Der Kaiſer trug die Uniform des 1. Garde⸗Regi⸗ Vortrit. Der Kaiſer trug die Uniform des 1. Garde⸗Regi⸗ ments mit der Kette des preußiſchen Adler⸗Ordens und dem grünen Band der ſächſiſchen Rautenkrone. Die Kaiſerin hatte eine dunkelviolette Robe angelegt mit gleichfarbigem Hut. Der Kronprinz von Sachſen trug die Uniform ſeines Ulanen⸗ Regiments. Während des Einzuges ſang die Gemeinde „Lobet den Herrn“. Nach der Liturgie predigte Oberhof⸗ prediger Dryander über Pſalm 28 Vers 7. Nach aber⸗ maligem Chorgeſang und dem Niederländiſchen Dankgebet verließ der Hof die Kapelle, um ſich in den Weißen Saal zu begeben. Im Weißen Saale ſtellten ſich die Majeſtäten vor dem Throne auf, neben ihnen die Prinzen und ſonſtigen Fürſtlichkeiten. Alsdann begann unter den Klängen der Muſik, während im Luſtgarten Salut geſchoſſen wurde, die Gratulationscour. Hinter dem diplomatiſchen Korps ſchritt der Reichskanzler, dem der Kaiſer kräftig die Hand ſchüttelle: es folgten der Staatsſekretär von Kiderlen⸗Wächter und die Botſchafter. Der Reichstag war vertreten durch ſeinen Präſt⸗ denten Graf Schwerin⸗Löwitz, das Herrenhaus durch Frei⸗ herrn v. Landsberg, das Abgeordnetenhaus durch das ganze Präſidium. Nach der Cour nahm der Kaiſer die Glückwünſche des Staatsminiſteriums entgegen. 5 Um 12 Uhr begab ſich der Kaiſer zu Fuß mit den Prinzenſöhnen ins Zeughaus. Der Regen hat inzwiſchen nachgelaſſen. Im Lichthof war das Offizier⸗Korps der Garniſom verſammelt und empfing den Kaiſer mit dreifachem Hurrah. Die Parole war wie immer„Es lebe Se. Mafeſtät der Kaiſer und König. Gegen 1 Uhr kehrte der Kaiſer unter den Hochrufen des Publikums ins Schloß zurück, wo Früh⸗ ſtückstafel ſtattfand. Um 6½ Uhr iſt Familientafel. 80 Berlin, 27. Jan. Die Feier des Geburtstages des Kaiſers wurde in der üblichen Weiſe mit großem Wecken ein⸗ geleitet. Als die Muſik auf dem innern Schloßhof mit dem großen Wirbel begann, erſchien der Kaiſer am Fenſter und ſpäter nochmals am Fenſter ſeines Arbeitszimmers, als die Muſik über den Schloßplatz zog. Sobald das Publikum den Kaiſer erkannt, grüßte es mit Hut⸗ und Tücher ſchwenken. Der Kaiſer nahm zuerſt die Glückwünſche der kaiſerlichen Familie entgegen, ſpäter die der hier anweſenden Fürſtlich⸗ keiten. Eine Reihe Perſonalveränderungen und Ordens⸗ verleihungen iſt erfolgt. Prinz Oskar wurde à la sulte des Küraſſierregiments„Königin“ geſtellt. 5 Die„Nordd. Allg. Ztg.“ gibt aus Anlaß des Geburtstages des Kaiſers einen kurzen Rückblick auf die Regierungszeit Kaiſer Wilhelms II., die für Preußen und Deutſchland eine Epoche außer⸗ ordentlichen Fortſchritts auf allen Gebieten der öffentlichen Wirke ſamkeit umfaſſe: „Die Volkswohlfahrt hat eine alle Erwartungen über⸗ treffende ſteigende Entwicklu nuig genommen, und zwar er⸗ ſtreckt ſich dieſe Entwicklung auf ſämtliche Schichten der Bevölkerung, in gleichem Maße auf Stadt und Land. Dar wirtſchaftliche Aufſchwung Deütſchlauds in den letzten zwei Jahrzehnten ſteht ohne Beiſpiel da, nicht nur hinſichtlich d rwachſens der Gütererzeugung und des Giterabſatzes, ſondern namentlich auch hinſichtlich ſeiner befruchtenden Ausſtrahlundeſt auf den Wohlſtaud und die Lebenshaltung gerade der mittleren und unteren Schichten. Am deutlichſten ſichtbar iſt dieſe Ent⸗ faltung der in unſerem Volke aufgeſpeicherten Kräfte in den allent⸗ halben aufblihenden Städten, die die Bewunderung zahl⸗ reicher ausländiſcher Beobachter geweckt haben. Durch die erfreuliche Hebung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe wurde das warmherzige Intereſſe des Kaiſers für die ſtaatliche Fürſorge im Sinne der kaiſer⸗ lichen Botſchaft vom 17. November 1881 niemals abgeſchwächt. Unter ſeiner Regierung iſt den Verheißungen der Butſchaft in weitem Um⸗ fang reichsgeſetzliche Erfüllung geworden. Nicht minder iſt die preuß. Geſetzgebung dieſer Epoche von lebendigem ſozialen Empfinden be⸗ herrſcht. Und wem iſt nicht bekannt, welchen Anteil der Kaiſer und König an der wirkſamen Förderung von Kunſt, Wiſſenſchaft und Technik nimmt? Nur unter dem Schutze des geſicherten Friedens vermochte die Ausſaat ſich ſo üppig zu entfalten und hundertfältige Frucht zu tragen. Daß der Kaiſer mit feſtem Willen und klaren Zielen ein Regiment des Friedens geführt hat und führt, können ſchon lange auch diejenigen nicht in Zweifel ziehen, die bei ſeinem Regierungsantritt ihm kriegeriſche Gelüſte nachſagten 2 * 33 1 11— 72* * Hannover, 27. Jan. Bei dem Feſtakt aus Anlaß des Geburtstages des Kaiſers in der Tierärztlichen Hoch⸗ ſchule wurden die früheren Landwirtſchaftsminiſter Irhr. v. Hammerſtein⸗Loxten, v. Arnim, der jetzige Landwirtſchafts ⸗ miniſter Frhr. v. Schorlemer⸗Lieſer, der Unterſtaatsſekretär Küſter und der Miniſterialdirektor im Landwirtſchafts⸗ miniſterium Schröter zu Ehren⸗Doktoren ernannt. *Petersburg, 27. Jan. Zur Feier des Geburts⸗ tages des deutſchen Kaiſers fand in der Petrikirche ein Feſt⸗ gottesdienſt ſtatt, an welchem der deutſche Botſchafter mit ſeiner Gemahlin, ferner der öſterreichiſch⸗ungariſche Botſchaf⸗ ter, der bayeriſche Geſandte, Miniſter Sſaſenow und viele andere hochgeſtellte Perſonen teilnahmen. *Sofia, 27. Jan. Aus Anlaß des Geburtstages des deutſchen Kaiſers wurde heute in der proeſtantiſchen Kirche ein Feſtgottes⸗ dienſt abgehalten, dem das Königliche Gefolge, die Miniſter, das diplomatiſche Korps und viele Mitglieder der deutſchen Kolonie beiwohnten. w. Allahabad, 27. Jan. Der Geburtstag des deut⸗ ſchen Kaiſers wurde durch einen deutſchen Gottesdienſt in der hieſigen engliſchen Kirche gefeiert, an welchem der Kron⸗ prinz, das engliſche und deutſche Gefolge, die Spitzen det Militär⸗ und Zivilbehörden, ſämtliche in großer Uniform, ſowie ſämtliche hier weilenden Deutſchen teilnahmen. Da der Aufenthalt in Indien ſich ſeinem Ende naht, ſo benutzte der Kronprinz den heutigen Anlaß, den Herren des engliſchen Gefolges die ihnen vom Kaiſer verliehenen Orden zu über · reichen. 885 Chef des engliſchen Stabes Sir Herald Stuark erhielt den Kronenorden erſter Klaſſe, Oberſt Dick den Roten Adlerorden zweiter Klaſſe. Miſter Jolf den Kronenorden zweiter Klaſſe, Major Stähl den Kronenorden dritter Klaſſe, dem dem Stab attachierte höhere Polizeibeamte Roſe den Kronenorden zweiter Klaſſe. Die Ueberreichung der Orden erfolgte vor der Abfahrt zur Kirche. An die kirchliche Feier ſchloß ſich eine Parade der eng⸗ liſchen Truppen vor dem Gouvernementsgebüude. 8 N en jeu der em tät ter ih⸗ es in⸗ am eb IIs im en. en ch⸗ 18. es es er r⸗ cle r⸗ er⸗ ig, ng da, es en it⸗ it⸗ l. 5. · it . le. Ausdehnung erlangt. günſtig bezeichnet werden. 10. Februar. Vom rheiniſch⸗weſtfäliſchen des verfoſſenen Jahres bis jetzt beibehalten hat. günſtig einwirken könnte. herigen Zurückhaltung und den gelegentlichen Verſuchen der Groß⸗ händler, durch Preisunterbietungen Ware abzuſtoßen. erheblich günſtiger geſtaltet als oc. Karlsruhe, 28. Jau. Nach Blättermeldungen beabſichtigt pfarrer Graebner von ſeinem Poſten als erſter Vorſtand des Candesvereins für Bienenzucht zurückzutreten. oc. Karlsruhe, 26. Jan. Der Stand der anzeigepflichtigen Tierſeuchen war im Dezember 1910 weſentlich günſtiger als im Vor⸗ Vor allem hatte die Maul⸗ und Klauenſeuche keine weitere Demgegenüber kann der Stand der anzeige⸗ öflichtigen Tierſeuchen für das Jahr 1910 im geſamten nicht als Es traten eine Reihe von Seuchen auf, von denen die Landwirtſchaft in den vorhergehenden Jahren verſchont geblieben war.— Im Monat Dezember 1910 gelangten bei der bad. Landwirt. Berufsgenoſſenſchaft 531 Unfälle zur Anzeige, während die itonat. SGeſamtzahl für das Jahr 1910 6787 Unfälle verzeichnet. Auf die Land⸗ wirtſchaft entfallen 410 für den Monat Dezember(1910: 6131), auf die Forſtwirtſchaft 121(1910: 656) Unfälle. e. Vonder Enz, 27. Jan. Tabakverkäufe, In Vaihingen a. C. wurden heute 135 Zentner Tabak von der Firma Gebr. Weil in Graben übernommen. * Stuttgart, 27. Jan. Die Maul⸗ und Klauenſeuche iſt in Württemberg weiter ausgebrochen im Schlachthauſe zu Gmünd und in Klein⸗Eislingen, ſodann in Grunbach.⸗A. Schorndorf und im Schlachthaus zu Göppingen. Im Schlachthaus zu Ludwigsburg iſt dringender Seuchenverdacht ſeſtgeſtellt worden. Volkswürtzchalt. Konkurſe in Süddeutſchland. Marie Chrstien, Modiſtin. * Straßburg..⸗T. 10. Februar. .⸗T. 18. Februar. Würzburg. W. J. Nep. Müller 5, Bezirksamtaſſeſſor. .⸗T. 18. Februar. Augsburg. Attiliv Filippi, Früchte⸗, Wein⸗ und Delikateſſen⸗ handlung..⸗T. 13. Februar..⸗T. 21. Februar. *** Zur Geſchäftslage im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtriebezirk. Eiſenmarkt.— Aus der Ruhrkohlen⸗ Induſtrie. Auf dem rheiniſch⸗weſtfäliſchen Eiſenmarkt zeigen ſich immer noch keine Anzeichen einer Neubelebung des inländiſchen Geſchäfts, das ſein ſchwerfälliges, luſtloſes Gepräge aus den beiden letzten Monaten Es fehlt eben noch jede Anregung, die auf die Kaufluſt der Händler und Verbraucher So bleibt es eben zunächſt bei der ſett⸗ .⸗T. Die großen Stahlwerke können ſich vermöge ihres, die verſchiedenſten Erzeugniſſe umfaſſenden, weitverzweigten Betriebes immerhin noch ohne be⸗ ſondere Schwierigkeiten über die geſchäftsunluſtige Zeit hinweghelfen, indem ſie den einen und andern beſſergehenden Artikel gegen weniger begehrte aufſpielen. 1 werden weniger berührt von der allgemeinen Geſchäftsſtille. Wo es ſich bei den Walzwerken aber nur um die Erzeugung von Maſſen⸗ artikeln des großen Verbrauchs handelt, macht ſich die Ungunſt der geſchäftlichen Lage weit ſtärker fühlbar. Allgemein war die Exwartung einer lebhaften Geſtaltung des Frühfahrsgeſchäfts nicht un⸗ bexechtigt, wobei man ſich beſonders ſtützen konnte auf die guten Aus⸗ ſichten für die bevorſtehende Bauperiode. Indeſſen ſind dieſe Hoff⸗ kungen heute wohl ſchon et vas einzuſchränken, da ſich Ende Jauuar bdoch ſchon ein größerer Frühjahrsbedarf in einer ſtärkeren Nachfrage nach Baueiſen, Jormeiſen ete. ankündigen müßte. Statt deſſen herrſcht im Inlandgeſchäft noch immer jene unheimliche Ruhe, die ebenſo gut die Ruhe vor dem erhofften neuen Aufſchwunge ſein kann, wie die Ruhe vor einem ausgeſprochenen Konjfunktur⸗Rückgange. Der Weltmarkt zeigt, abgeſehen von Amerika, das noch immer in ſeiner hangenden und bangenden Stimmung verharrt und völlig verſagt in der Rolle des gewohnten Stimmungsmachers, eine zuver⸗ ſichtliche Haltung. Dieſe freundliche Stimmung des Weltmarkts, der eine andauernde auſehnliche Aufnahmefähigkeit entſpricht, iſt aber auch der einzige Lichtpunkt in der derzeitigen Lage des Geſchäfts. Hoffentlich klärt ſich mit dem Nahen des Frühjahrs dieſe unerquick⸗ liche Lage und macht einem neuen Aufſchwunge Platz. Solange dafür aber noch keine greifbaren Anzeichen in die Erſcheinung treten, wird man gut daran tun, ſich nicht allzu viel zu verſprechen von dem ſchon ſo lange erwarteten Aufſchwung des inländiſchenckeſchäftes zum Früh⸗ jahr des Jahres 1911. Vom Ruhrkohlenmarkt, der ſo enge zuſammenhängt mit denut Eiſeumarkt, läßt ſich auch nicht viel mehr ſagen, als das bezüglich des Eiſenmarktes ſchon geſagte. Der Geſchäftsgang iſt auf dem Ruhr⸗ lohlenmarkt ſchon deshalb ruhiger, weil der ſeitherige Verlauf des Winters den Kohlenverbrauch keineswegs begünſtigte, Das ſüddeutſche Albſatzgebiet und auch die ausländiſchen Abſatzgebiete ſind erfreulicher⸗ weiſe für Ruhrkohlen recht aufnahmefähig geblieben. Privatwechſelzinsfuß 3½ Zrozent. Die Leipziger Werkzeug⸗Maſchineufabrik vormals W. v. Pittler in Leipzig⸗Wahren erzielte einen Rohgewinn von 953 615%(i. B. 690 985 4, woözu an Zinſen 18 392 ½%(23 288 ,/ und Vortrag 37176. 1(40 684% kommen, zuſammen 1009 183(754 957). Daraus werden die Handlungsunkoſten mit 188 835 /¼(163 438%) und die Abſchrei⸗ bungen mit 291 888,(157 5114 beſtritten, ſo daß ein Rein⸗ gewinn von 528 460%(434 008 ½/) verbleibt, der wie folgt zur Ver⸗ teilung gelangt: Dem Unterſtützungsbeſtand 30 000(20 000%J, 20 Prozent Dividen de ſan die Aktionäre, wobei zu berückſichtigen iſt, daß die jungen Aktien im Vorjahr nur zur Hälfte an der Di⸗ vidende teilnahmen, Gewinnauteile und Zuwendung an Beamte 103 457(78 099 ¼/, Aufſichtsrat 31 728 4(28 732%/, Vortrag 43 275 (87 177 J. Der Herſtellungsgewinn hat ſich demnach für das Jahr 1910 im Vorjahr. Um die Betriebs⸗ rechnungen nach Möglichkeit niedrig zu Buch zu ſtellen, wird vor⸗ geſchlagen, den Mehrverdienſt zuzüglich der bereits im Vorfjahr als Abſchreibungsrücklage zurückgeſtellten 100 000% zum weſentlichſten Teil zu Abſchreibungen auf Neuanſchaffungen für den im Jahre 1910 bvollendeten Erweiterungsbau zu verwenden und für 1910 nur dieſelbe Dividende zu verteilen wie im Vorjahr. Die Metall⸗Zieherei,.⸗G. in Köln⸗Ehreufeld, beantragt bei der Hauptverſammlung auch die Gleichſtellung der noch vorhandenen 17 Stammaktien mit den Vorzugsaktien und eine Kapitalerhöhung um 219 000 4 auf 750 000% Die Hohenzollernſche Schuh⸗Induſtrie,.⸗G. vorm. Schiele in Stetten bei Hechingen, erzielte 1909—10 einen Warengewinn von 61 550(i. V. 606 081), wozu 1018(21 1244) Vortrag kommen. Unkoſten und Löhne erforderten 570 840 4(551727/, Abſchreibungen 37 548 ½(23 020]. Der Reingewinu beträgt 34 708 /, die Dividende %½%(4 auf 1100 000 4 Kapital. Der Verband der deutſchen Linoleumfabriken hat kürzlich dem„B. T zufolge eine Preiserhöhung von durchſchnittlich 4 bis 5 Prozent wegen der geſtiegenen Rohſtoffpreiſe vorgenommen. ein feſterer Zuſammenſchluß vorgenommen. Die Ausſichten für das laufende Jahr ſeien befriedigend. Die Verwaltung der Norddeutſchen Lederpappenfabriken.⸗G. in Grnß⸗Särchen, ſchlägt wieder 5 Prozent Dividende vor Die Nordbeutſche Lagerhaus⸗A.⸗G. in Lig. in Berlin verkaufte im abgelaufenen Geſchäftsjahre ſechs Parzellen von 5440 àm(i. V. 6784 qm]) Größe. Der Ueberſchuß beträgt 244 846%(271 055%, wodurch ſich die Liquidationsrechnung auf 1753 307 erhöht. Von dem Aktien⸗ kapital von 4 500 000 ſind bisher 60 Prozent zurückgezahlt. metterer Betrag von 15 Proz.= 675 000% wird ab 1. April zurück⸗ gezahlt. Die Geſellſchaft hofft für 1911 ein gleich günſtiges Ergebnis. Elu * 1** Telegraphiſche Handelsberichte. Holzverkohlungs⸗Induſtrie.⸗G., Konſtanz. Konſtanz, 27. Jan. Mehrere auswärtige Blätter berich⸗ ten, daß die Einführung der Aktien an der Berliner Börſe beab⸗ ſichtigt ſei. Die„Frkf. Ztg.“ teilt mit, daß bieſe Nachricht durch⸗ aus unzutreffend iſt. Von der Fraukfurter Börſe. Die Zulaſſung der 20 Mill. aproz. Hypolhekenpfandbrieſe der Preußiſchen Hypothekenaktienbank in Berlin. Ausgabe 11 zur Notie⸗ rung im öffenklichen Börſenkurshlatt wurde Möhreaee Feſteren Zuſammenſchluß der Röhrenwerke. Düfſeldorf, 27. Jan. Im Verfolg der von Oberſchleſien es eingeleiteten Beftehungen auf feſeren guſammenſcluß der Auch die Spezialitäten herſtellenden Walzwerke Ferner wurde konvention beraten werden ſoll. Neues vom Dipidendenmarkt. Breslau, 27. Jan. Die Schleſiſche Immobilien⸗Ge⸗ ſellſchaft ſchlägt wiederum 5 Prozent Dividende wie im Vor⸗ jahre vor.— Die Breslauer Lagerhaus⸗Akt.⸗G. ſchlägt bei unveränderten Abſchreibungen 4 Prozent wie im Vorj. vor.— Die Lederwerke Wiemann.⸗G. in Hamburg ſchlagen eine Dividende von 17 Prozent gegen 12 Prozent i. V. vor.— Die Kammgarnſpinnerei Gautz, Leipzig, beantragt 8 Prozent Dividende gegen 7 Proz. i. V,— Die Bayeriſche Hypotheken⸗ und Wechſelbank in München beantragt wiederum 13 Prozent Dividende wie im Vorjahre. J Berlin, 27. Jan. Die Dividende der Potsdamer Kreditbank wird auf wiederum 7½ Prozent geſchätzt. Aprozentige Erfurter Stadtanleihe Erfurt 27. Jan. Die Zeichnungen auf dieſe Anleihe hatten einen guten Erfolg. Die Zeichnungen auf freie Stücke wird(t. Frkf. Zig. nur zum Teil berückſichtigt werden. Vont Kohlenſyndikat. Eſſen, 27. Jan. Wie die„Rhein.⸗Weſtf. Ztg.“ von maß⸗ gebender Seite erfährt, hat ſich der Abruf des Kohlenſyndikats nicht in der Weiſe entwickelt, wie man nach der ſeit Dezember ein⸗ getretenen Steigerung erwartet hatte. Die Folge dabvon ſei, daß ſchon in den nächſten Tagen die erſte Feierſchicht auf einigen grö⸗ ßeren Anlagen des Bezirks angeordnet werden müſſe. Berliner Metallmarkt. Berlin, 27. Jan. Am heutigen Metallmarkt waren keine Umſätze, ſpeziell in Kupfer zeigten die Konſumenten große Zurückhaltung, während das Angebot bedeutend war. Elektrolytiſches Kupfer wurde prompt zu 115½ per Februar, zu 115½ per März, zu 116 per Mai und zu 11634 ab Schiff Hamburg offeriert. Auch Zink war flau. Promptes ſchleſi⸗ ſches war zu 49,70 ab Hütte angeboten; raffiniertes Blei notierte 25½ Schiff Hamburg. Zinn bekundete feſte Tendenz im Anſchkuß an den ſtrammen Verlauf der geſtern getätigten Zinnauktion. Später notierte Bronzezinn prompt Schiſ Hamburg 393, auſtraliſches Zinn 398. Die Notiz für Alu⸗ minium war 180. ö Alkaliwerke Weſteregeln. Berlin, 27. Jan. Wie verlautet, wurden heute die geſtern begonnenen Beſtrebungen wegen ganzer oder teilweiſer Aufnahme der Gewerkſchaft Roßleben beraten. Das Ergebnis war, daß man lt. Frkf. Ztg. von dieſem Projekt Abſtand nahm. Waldverkauf in Ungarn. Berlin, 27. Jan. Der Fürſt Eſterhazy verkaufte die Wal⸗ dungen von Szaſza(bei Budapeſt) zum Preiſe von 1 Million 400 000 Kronen an die Holzfirmen Kronhäuſer u. Sohn in Buda⸗ peſt und Moritz Drach in Wien. Es werden in den Waldungen Sägemühlen errichtet auf welchen die bedeutenden Beſtände der⸗ ſelben zu Schnittmaterialien verarbeitet werden ſollen. In der Hauptſache handelt es ſich um wertvolles Eichenholz. Hamburg⸗Amerika⸗Linie. ABerlin, 2. Jan. Im abgelaufenen Geſchäftszahr von 33 Millionen M. auf 40 Millionen M. Nach Abzug der Prioritätszinſen ſtehen 36(29) Millionen M. zur Verfügung, woraus eine Dividende von 8(6) Prozent gezahlt wird. Vom Aſſekurranzkonto werden.7 Mill. überwieſen. Von dem Reſt von 24,3 Mill. erhielt das Konkurrenzkampf⸗ Konto! Million M. gegen 2 Mill. M. im Vorjahre. Die Ab⸗ ſchreibungen werden in der vorjährigen Höhe(16,3 Mill.) vorgenommen. Außerdem wird in dieſem Jahre eine be⸗ ſondere Abſchreibung auf Frachtdampfer von 4 Mill. ſowie eine beſondere Ueberweiſung an den Erneuerungsfonds vor⸗ genommen, der im Vorjahre 1,82 Mill. M. erhielt. Das Aſſe⸗ kurranz⸗Konto beträgt jetzt 17,4 Mill. M.(16 Mill..). An Flüſſigen Mitteln ſind vorhanden 49,5 Mill.(34 Mill.) Das Konto ſchwebender Kurſen wird vorausſichtlich eine erhebliche Steigerung gegen das Vorjahr aufweiſen. Ende 1909 er⸗ ſchien es mit 15,6 Mill. M. in der Bilanz. Kapitalserhöhung. * Budapeſtſt, 27. Jan. Die Rameſon u. Schuid.⸗G. in Olde hat ihr Aktienkapital von einer auf 2 Millionen Mark erhöht. Der Kraftwagenbau und der Sitz der Geſellſchaft werden nach Bielefeld verlegt. Bericht vom amerikaniſchen Eiſen⸗ und Stahlmarkt. Newyork, 27. Jan. Nach dem Bericht des Ironge Monger aus Philadelphia vom amerikaniſchen Eiſen⸗ und Stahlmarkt iſt die Stimmung in der Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie etwas optimiſtiſch. Das Geſchäft iſt größer in Faconwerken, Schienen, Draht und Weißbleche für eine etwas ſpätere Lieferfriſt. In anderen Rich⸗ tungen ſind Fabrikate nicht nennenswert gebeſſert. Die Tendenz für Roheiſen iſt wenig gebeſſert. Die Produzenten weigern ſich jedoch, für das nächſte Semeſter zu den gegenwärtigen Preiſen Ver⸗ käufe abzuſchließen. Die Vorräte wachſen aber. Eine ſcharfe Re⸗ duktion der Ausbeute wird erwartet. Die Nachfrage iſt faſt überall rückgängig da die Käufer für Gießereieiſen eine ſcharfe Konkurrenz der Werke in naher Zukunft erwarten. Die Draht⸗ preiſe ſind höher. Größere Abſchlüſſe werden hierin erwartet. ** Zelegrophiſche Börſen⸗Berichte. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Berlin, 27. Jan.[Produktenbörſe). Auch heute war das Geſchäft am Getreidemarkt wenig lebhaft. Die Weigenpreiſe gaben unter dem Eindruck matter Auslandsmeldungen, auf große Wochenabladungen Argentiniens und ermäßigte Offerten von dort nach. Auch Roggen war niedriger, jedoch beſtand auf dem ermäßig⸗ ten Kursniveau einige Geſchäftsluſt. Haſer war behauptet. Mais ſtill., Rüböl wenig verändert. Wetter: trübe. Amſterdam, 28. Jan.(Schlußkurſe.) 26. 27. 26727 Rüböl loko bdelnöl olo Febr.⸗Aprill——— Febr. 2 85 Febr.⸗April 49 49 2 Mai⸗Aug. 46— 45— Leinzl Tend.: flau. Sept⸗Dez. 41 7. 41 U. 1910 ſtieg der Bekriebsgewinn der Hamburg⸗Aſmerika⸗Linie 8 347 216 2 Weizen: Sept.—— 4eutſch. Reichsanl 102.10 102.10 592** 4* 5 85% bad.St.⸗Olabg)fl 96.70 96.70 4 8½ do. u. Allg. Anl. 92.15 92 05ſ4 ſpan. ausl. Rente 4 do..⸗B.⸗Obl. fälz..⸗B. Prior. 100.80 100.80[«%„ unif. 4 Unger. Goldrente—. 4 Heſſen von 1908 101.50 101.25I4„ 4 Mh. Stadt⸗A. 1907—— Bad. Zuckerfabrit 180.—180 50 Add. Immobil.⸗Geſ. 88.50 88.50 ichbaum Mannheim 109.— 109.— Mh. Aktien⸗Brauerei 138.—138.— Parkakt. Zweibrücken 94.— 94 Weltzz. Sonne, Speyer 85.10—.— Cementwerk Cementfabr. Karlſtadt 126.50 126 30 Badiſche Auilinfabrik 489 95 490 25 Ch. Fabrik Griesheim 267.50267 80 Farbwerke Höchſt zer. chem. Fabrik Mh. 325.75 325 75 Holzverkohlung Chem. Werte Albert 485.—483.— Südd. Drahtind. Big. 150—150.— Akkumul.⸗Fab. Hagen 212.—212.— Atc. Böſe, Berlin Elektr.⸗Geſ. Allgem. 265 75 266 25 Lahmever Elektr.⸗Geſ. Schuckert 160.50 16.1, Rheiniſche Sismens& Halske Gumi Peter Berawerksaktien. Bochumer Bergbau 225.— 228.—[Harpener Bergbau 845 Buderus 111 50 111.—[Kaliw. Weſterrogeln 222 Goneordia Bergb.⸗G.— Deutſch. Luxemburg 195.25 195%/ Eſchweiler Bergw. Friedrichshütte Bergb. 185 20 136.—[Gewerkſch. Roßleben 121 Gelſenkirchner Südd. Eiſenb.⸗G. Hamburger Packet Norddeutſcher Lloyd 107% 108.½% Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 157.75 157 75 Oeſt. Südbahn Lomb. 21.— 4%„ 1%„„ 14 99.80 Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. (Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft.) Freitag, den 27. Januar 1911. Die Preiſe verſtehen ſich pro 1000 kg. Hafer: Sept. — Nov.———— Nov.—— März 1911 212— B. 210— G. März—— Mai 1911ͤ-——— Mai— Roggen: Sept.———— Mais: Sept.—— Nov.———— Nov.—— März———— März—— Mai———— Maf— Maunheim, 27. Jan.(Peivat⸗Meldunz.) Leinöl 92, inel. Faß ab Lager. Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Reichsbankdiskont 5%. 1909 — t„ 1909—.— 99.15 94 15/%„1005—.— 354„„ 1909———B. Ausländtſche. 4 5 4 85. 85.½5 Urg. j. Gold⸗A. 1887 102.40 10 40% pr. konſ. St.⸗Anl. 102.60 102.555% Chineſen 1898 103.— 10 8 do. d9.1909———1½%„„ 1898 100.05 1 33%„ 5 94.15 94.151½ Japaner 98.45 9 90—— 2 5 8495 84958 Nerikaner innere— Abadiſche St.⸗A. 190 100 90100 700 Bulgaren 101.95 10 „1908/09 101.40 101.50,3¾ italten. Rente 103 70 10 8% M. 94.40 94.454½„ Papierrent.—— 38%%„„ 1900 93.25 93.200 Oeſterr. Goldrenſe 98 90 8½„„ 1904 92.— 92.2008 Vortug. Serie 64.— 3*„„ 1907 92.— 92.[3„„ II 66.40 Abayr..⸗B.A. b. 1915 101.75101.80l4½ neue Ruſſen 1905 100.25 1918 101.75 101 60/4 Nuſſen von 1880 82.80 83.—4 Türken von 1903 92.70 92 70 Kronenrente 8 Haſſon 81.50 81 50[Verzinsliche Loſe. 3 Sachſen 83.80 83.803 Oeſterretchiſche1860 176.25 1 Türkiſche Altien induſtrieller Uuternehmungen. Weyß u. Freyta 77 75 Nu. u. Südd. Nb. unſtſeidenfabr. Frkf. Lederwerk. St. Jngbert 75 Spfcharz Lederwerke 88. Judwigsh. Walzmihle 162 Adlerfahrradw. Kleyar 447 Maſchinenfbr. Hilpert 84 Maſchinenfb. Badenia 208 Dürrkopp 424 530,25 582.—Maſchinenf. Gritzner 257 Maſch.„Armatf. Klein 134 Pf. Nähm.⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer Röhrenkf. v. Dürr& Co Schnellpreſſenf.Frkth. Ver.deutſcher Oelfabr, 1 Schlinck u. Eo. eidelbg. 148 95 148 80 270— 268.90 9 20.20 119.—119— Seilinduſtrie Wolff 128 127.80 128 240.80 241.— ſtammgarn Kaiſersl. 1 338.— 337. Zellſtoffabr. Waldhof 251. Zhöntx 239 186.50 187.500 Br.Königs⸗u. Laurah. 168 207.50 207 7 Aktien deulſcher und auslöndiſcher Transporkanſtal 124.— 126.25 143 8ʃ, Gotthardbahn 5 Ital. Mittelmeerbahn— do. Meridionalbahn 133 21—Baltimore und Ohio Pfandbriefe. Prioritäts⸗Obligationen. 4% fyrt. Hgp. Ufdb. 99 60 99 60 1000 Preuß. Pfandh.⸗ 1 5 4%.K. B. Pfdbr.10 99.50 99 50% Bant urk. 1919 10 „„„„„.9%% Pr. Pipbr.⸗Bk.⸗ 4% Pf.Oup B. Pfdb. 100.10 100.0 Hyp.⸗Pfdbr. Emiſ. 81½%%„„„ 91.80 91.70 30 u. 31 unkündb. 20 100.90 81½0% Pr. Bod.⸗Cr. 90.30 91.30/% Pr. fdb. unt. 15 99. 4% Mribd⸗Pfb⸗vdg 99 2) 99 20,f%„„„ 17 100 4⁹ +„ 5 157 unk. 0 99.40 99 30 1% 4%„ Pfdbr..o1 8%Rh„.⸗O 20 1 unk. 10 99 4 99 30½ Pr. gedbr.⸗Bk. 4%„ Pfdbr..0g Kleinb. b. 01 unk. 12 99.60 99.60 4% Rh. H. B. Pfb. 02 99. 6/„ Pfdbbr. w. 98 4% 1907 39 89 d. 64 90.40 90.40%„„ 1912 6% Pfd. 96003 90.40 90.40%„ 1917 4%„ Com.Ibl. 40% 8 1419 100 e 100 30 100 30.f%„„„ 192J 100 om.⸗Obl, 6» „„d. e 6— 52 90 Com.⸗Zbl. J70..B. 92 v. 55/00 92.—.—37½% Pf. B. Pr.⸗O. 4% Pr. Pfob. Unk, 99 99.— 99.—% 99 30 99.30l— Mh. Stadt⸗A.1908—.— Mexikaner duß. 88/90 100 20 1½ Oeſt. Silberrente 97.40 93.30 87.90 94.70 82.20 — Mt Schlußkurſe. Wechſel. 5 26. 27 26. Amſterdam kurz 109.25 169.25TCheck Paris 80,95 80.975 Belgien„ 80.783 80.80Paris kur; 80 925 80.95 Italien 80.575 80.5750 Schweitz. Plätze„ 80 875 80,92 Check London 20.485 20.48 Wien„35.10 85 London„ 20.457 20.45 Napoleonsd'or 16 20 16.2 5 lang———.—Brivatdiskonto 3˙ 39 Staatspapiere. A. Deutſche. 26. 26 222 7 Schuhfabr. Herz, Frkf. 118.5 'wollſp. Lampertsum 42.5 Oberſchl. Eiſenindu tr. 94 6. Seite. Gensral⸗Anzeiger. Abendblatt.) Man heim, 27. Januar. Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bank 132 132.— Oeerz.Ung Ba⸗n 136 50 135.45 Berg u. Metallb. 124.90 123 50 Oeſt. Länderbank 135 20 134 75 Berl. Handels⸗Gel. 172 25 72„Kredit⸗Anſtal 213. 212.50 Tomerſ. u. Dist.⸗J.— 117. Pfälziſche Bank 104 104— Darmſtädter Bant n 131.% 181.75 Dautſche Bank 265— 264.75 Gfälz. Hyp.⸗Bant Zreuß. Hypothelnb 195 20 195 50 126 20 126 75 Duutſ baſtat. Ban. 47—147—Deutſche teichsdk. 1483 143— Dffekten⸗Bau 112.70 112 30] thein. Kreditbank 137 50 137 50 Discoato⸗Somm. 195.1½ 195 1½] Rhein. Hyp.⸗B. M. 19 10 198— Dresdener Bant 16150 16% Schaaffh. Bantver. 143 90 144,— Fankf. Hop.⸗Ban 297 0 27.90] südd. Bank Nhm. 117.—117 Frkf. Hyp.⸗Credütv. 164 70 16190] Viener Baukver. 142 50 142 40 Nationalban! 138.½ 138 ½ Südd. Diskont 117—117 10 zant Ottomane 140.— 140 rankfurt a,., 27. Jan. Kreditaktien 213.—, Dis onko⸗ Commandit 195 ½, Darmitädter 131.5 Dresdnei Bant 64% Han⸗ delsgeſellſchaft 171. Deutſche Bank 265.— Staatsbahn 157 75, Lombarden 21. Bo bumer 227.75, Helſenkirchen 207.75 168.— Un ar 93 90 Tendenz: ruhig. Nachbörſe. Kreditaktien 212 50, Diskonto⸗Commandil 195.%, Stagtsbaon 157.75, Lombarden 21.—. ** Berliner Effektenbörſe. Berlin, 27. Jas.(Anfan s⸗Kurſe.) Laurahütte Nreditaktien—.——.—Vaurahütte 188 12—.— Disg.⸗Kommandit 195 25 195.25 Bhönix 239.62 239 87 een 157 75 158. Harpener—.— 184.— Lombarden—. 21.J Bochumer 225.37 228.25] Tend. feſt Berlin, 27 Jan.(Schlußkurſe.) Mechſel London 20.475 20.475 Reichsbank 143— 142 50 Wechſel Paris 80.95 80.95 Rpein. Lraditban!l 137 20 137 40 40% Reichsanl. 102.25 102.25 Ruſſenbant 159.70- 40% 5 09—.——.— Schaaffh. Bankv. 141 144.10 380% Reich anl. 94.30 94.30 Südd. Disc.⸗G.⸗A. 117.— 117.— 329ʃ0„ 1909————.— taatsbahn 157./—46 30% Reichsanleihe 85.— 85.— ombarden 21.%½% 21, 4% Conſols 102 69 100 60 Baltimore u. Ohio 107./ 107.50 34%„ 1909—-.——.—] Janada Vaatfic 209 50 210 50 5 94.30 94.30] Hamburg Packet 143 80 144 40 954 e eeee 107 80 108 20 30.0 5 85.— 85. Bochumer 227.— 227 ¼ 40% Bad. v. 1901— 100.80 Deutſch⸗Luxembg. 195.25 195.½ 40— 5 1908/09 101.50 101.70] Dortmunder 5 3„ econv.—.— 92 90 Gelſenkirchner 208 ½ 207.½ %%„ 1902/09—.— 92—Harpener 184 ½ 183,75 3%% Bayern 92.10 92 10 Laurahütte 168—.— 35% Heſſen 92.20 92 10] PGhönix 239.10 239— 30 Heſſen 81.50 81.60] Weſteregeln 221.70 261 60 40% Sachſen 88 90 83.80 Allg. Elektr.⸗Geſ. 266.— 266 40 37% Japaner 1905 98.60 98.50 Anilin 491. 491 50 40% Italiener———.— Anilin Treptow 380— 380 20 4% Ruſſ. Anl. 1902 98 70 93.75 Brown Boveri 163.60 168.20 % Bagdadbahn 386.50 86 50 Chem. Albert 483.50 482.50 Deſies. Kreditaktien—.— 212.½[ D. Steinzeugwerte 235 50 236 50 Berl. Handels⸗Geſ. 172.¼ 172/ Elberf. Farben 496— 497.— Darmftädte Ban 131.¾ 131.50 Celluloſe Koſtheim 224.60 225 20 Deutſch⸗Aſtat. Ban 146 70 147 90 Rüttgerswerken 189— 190— Deutſche Bant 265 25 265./[Tonwaren Wiesloch 113 90 113.80 Diße.⸗Kom nandit 195 ½% 195.½ Wf. Dra)t. Bangend. 231.10 282— 164.% 164.% U Zellſtoff Waldhof 252.— 252.— Drosdner Bank Privatdiskont 3½% Parifer Börſe. Partis. 26. Jan. Anfangskurſe. 8%% Rente 97.37 97.52] Debeers 473— 471.— Speinier 94 30 94.— Eaſtrund 131.— 130.— Türk. Vooſe———— Goldfield 150.— 149 Banque Ottomane 703.— 701.— Randmines 220.— 218.— Rio Tinto 1748 1732 TLondoner Effektenbörſe. London, 27. Jan(Telegr.) Anfangskurſe der Effeltenbörſe. Wien, 27 Jan. Nachm..50 Uhr. Kreditaktien 676 0 677 500 Buſhtehrad. B. 1037 1038 Oe erreich⸗Ungarn 1898 18 8Oeſterr. Papierrente 97.0 97.15 Bau u. Betr..⸗G.——„ Silberrente 97.10 97 15 Unionbank 637.— 687.— Goldrente 116.20 16.25 Ung 1. Kredit 868.— 870.Ungar. Goldrente 111.55 111.65 Wiener Bankverein 564.— 564. Kronenrente 91.85 31 90 Länderbank 535.— 535 Och. Frankf. viſta 117.37 117.35 Türt. Loſe 259.— 260.„ London„ 240 3240.22 Alpine 770.— 772.„ Varis 95— 95— Tabakaktien—.——=, Ammerd.„ 198.70 198.70 Nordweſtbahn—.——.—MNwoleon 19.02 19.02 Holzverkohlung—.——.—[Marknoten 117.37 117.35 Siaatsoahn 747.20 747.50 Ultimo⸗RMoten 117 37 117.35 Lombarden 115.50 115,70] Cend.: ruhi!. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 27. Jan.(Telegramm.)(Produktenbdörſe.) Preiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe,. 26. 27 26 27. Weizen per Mai 206.— 205 25 Mais per Mai 124.— 134 50 „ Juli 206.50 205 50„ Juli 136,— 136.50 „ Sep'..—— 5 55 85—.——.—[Rüböl per Jan.———.— Roggen per Mat 157.25 156 75„ Mas“—.——.— „ Juli———.—„ Okt. 59 10 59.— „ Sept.—.—. 5———.— 55—.——.—Spiritus 70er locko—.——.— Hafer per Mai 155.50 155 50 Weizenmehl 27.50 27.50 „Jult 15775—. Roggenmehl 21.10 21.10 Sept.——— Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 27. Jan. Getreidemarkt.(Telegra nm.) 26 27. per 50 kg per 50 kg Weizen ver April 1126—— willig 1127— ſtetig „ Ma 11 14 1113—— „„ Okt. 1075— 1078— Roggen pet April 305—— willig 805— ſtetig „„ Dü, 80 787—— Hafer per April 870—— tuhig 867—— ſtetig Mais per Ott.——— ruhig—— ſtetig „„ Maf 569—— 5 69—— Kohlraps Augu 1380—— tuhig 13 80—— ktuhig Welter: Reoneriſch. Tiverpooler Börſe. Ziverpool, 27. Jan.(Anfangsturſe.) 26. 275 Weizen per Mär;z 71¼ ruhiz 7/0%/ willig 5„ Mat 7 7005—9 Mais per Feb. 4/3/% ruhig 4/3 ſ% ruhig ver Mat nom. Shiſehttz Aahzichlen in Waniheintt gaſtupttützt Hafenbezirk Nr. 1. Angekommen am 25. Januar 1911. Schmidt„Bad. 40“ von Karlsruhe, 1000 Dz. Stückgut. Meiſter„St. Joſeph“ von Hochfeld, 4400 Dz. Stückgut. Ulf„Anna“ von Hochfeld, 6250 Dz. Roheiſen. Kleppner„Eliſe Stachelhaus“ von Alſum, 12 130 Dz. Kohlen. Lang„Hermann Stachelhaus ſen.“ von Ruhrort, 8770 Dz. Kohlen. Beiſiegel„Egan 24“ von Rotterdam, 2000 Dz. Stückgut. Baſtian„Mannh. 45“ von Rotterdam, 5200 Dz. Stückgut u. Getr. Urban„Bad. 2“ von Duisburg, 2400 Dz. Stückgut. Klink„Mannh. 44“ von Rotterdam, 6600 Dz. Stückgut u. Getr. Senftleber„Mannh. 46“ von Rotterdam, 6600 Dz. Stückgut u. Gtr. Frank„Induſtrie 4“ von Rubhrort, 3000 Dz. Stückgut. Hafeubezirk Nr. 2. Angekommen am 25. Januar 1911. Ludw. Dreiß„Vereinig. 4“ von Rotterdam, 12 000 Dz. Stg. u. G. L. Reinmuth„Guſtav“ von Jagſtfeld, 900 Dz. Steinſalz. Hafenbezirk Nr. 3. Angekommen am 25. Januar 1911. Schwippert„St. Joſeph“ von Rotterdam, 9000 Dz. Stückgut. W. v. d. Dunk„Pr. Ludwig v..“ von Neuß, 9350 Dz. Khl. u 9. W. Spieker„Gertrude“ von Ruhrort, 6410 Dz. Kohlen. H. Spieker„Glück auf“ von Ruhrort, 7630 Dz. Kohlen. W. Bergmann„Karl Nieten“ von Ruhrort, 6010 Dz. Kohlen. J. Förſter„Gretchen“ von Ruhrort, 4800 Dz. Kohlen. H. Kopmann„Ludwig Finke“ von Ruhrort, 5700 Dz. Kohlen. Gg. Stark„Jean Baldazar III.“ von Ruhrort, 7200 Dz. Kohlen, *.** Marx& Goldschmidt, Mannheim Tele vramm-⸗Adreſi⸗: Margold, Fernſprecher: Nr. 36 und 1637 27 Januar 1911. 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Stuttgart 91ufrl— Berantwortlich: Für Politikt Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunſt und Feuilleton: Julins Witte; für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Nichard Schönfelder; für Bolkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Frauz Kircher für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: Exruf Müller. Gebackene Eier⸗Milchſpeiſe mit Mondamin iſt eine einfache und billige Süßſpeiſe, 2% Conſols 79% 79“/ Moddersſontein 10— 15 Flaus„Düffeldorf“ von Ruhrort, u1 100 Bz. Koßlen. welche den Kindern immer gefällt, aber auch be⸗ 3 Reilchsanleihe 84¼ 84% Premier 7— 7. Düngen„. Schürm. S. 18“ von Alſum 10010 Dz. Kohlen. kömmlich und nahrhaft iſt. Ganz verlockend, ja 4 Argentinier 91— 91— Randmines 85½% 85% Hölſcher„Wilhelmine“ von Alſum, 12 000 Dz. Kohlen. 8 4 Jallener 101½ 101½ Atchiſon oomp. 107, 106% Anlete ne köſtlich mundet ſie mit geſchmortem Obſt oder 9 5 35 Angekommen am 325. 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Ich treibe zum Aufbruch, deun noch ſteht uns eine Höhendifferenz von rund 200 Metern zu überwinden bevor, die, trotzdem ſie im Schatten liegt, bei höher ſtehender Sonne manchem ſauer werden könnte. Einſtweilen gleiten wir behaglich, die Hände in den Hoſentaſchen, die Stöckchen untätig, vergnügt auf der makelloſen weißen Straße ſanft abwärts gegen Allerheiligen zu, hin und wieder erhöht die lebendige Kraft die Geſchwindigkeit beim Gleiten um ein Geringes, im Ganzeu aber bleiben dieſe zehn Minuten, die die Straße uns auf ihrem wohlgeſtalteten Rücken trägt, doch eine Arbeit der Augen, ein fortgeſetztes Genießen immer neuer Panoramen. In einem mächtigen, faſt vollſtändigen Halbrund, greift, nach Weſten geöffnet, der Talzirkus des Gottſchlägtales weit aus. Zu unſeren Füßen ein geſchloſſenes, plaſtiſches Bild verſchneiten Waldes, nördlich, von uns rechts, ſetzen die Zacken und Zinnen des Eichhalden⸗ fürſtes und des Karlsruher Grates hinab ins Tal, in dem, geborgen im Schlagſchatten des Melkereikopfes, lächerlich klein jetzt der vorher ſo trutzige Falkenſchrofen zuſammengeſchrumpft kauert. Südlich flau⸗ lieren die ſanften Hänge des Blöcherecks die Uächſte Szenerie. Noch 200 Meter ſinds und ſteil gehts auch. Stets im dichten Wald, ſelten einen Ausblick erhaſchend, nur der ſportlichen Arbeit gewidmet ſchweigen wir uns nunmehr gants aus. In gleicher Steigung mündet nach 10 Minuten ein Weg aus entgegengeſetzter Richtung, ein ehe⸗ maliger Holzabführungsweg in den unſeren, er kommt ebenfalls von der Straße, die wir gerade verlaſſen haben. Sehnſüchtige Blicke ſchweifen nach links durch den dichten Wald hinauf, noch iſt nicht ab⸗ zuſehen, wann der Kamm erreicht iſt. Doch hier, die erſte verkrüppelte, flechtenumwachſene Tanne, das Wahrzeichen der nahenden Hochfläche. Da kanns nicht mehr weit ſein. Hurtiger ſtampft das Ski, um das Rückgleiten zu vermeiden, ſehniger ſtraffen ſich die Armmuskeln. Föhre an Föhre reiht ſich nun, wild durchwachſen von kümmerlichem Buchengezweig. Mit knapper Not ſehen wir noch, daß in der Wirrnis der Weg ſcharf nach links gegen den Berg abweicht, mit einigen kräftigen Worten über den Schnee, den die über die Störung un⸗ willigen Schläfer des Waldes in unſeren Nacken geſtäubt hatten, ſchlüpfen wir tief gebückt unter etlichen Zweigen durch, ein froher Ruf des erſten, und dampfend halten wir einen Augenblick an. Wir find oben. Der Melkereikopf(1018 m) kann uns nichts mehr wollen iumitten eines lichten Legföhrenbeſtandes, der Kicht allzuweit einen Ausblick geſtattet. Unſere ſteile Waldwanderung am Weſthang des Melkereikopfes hinauf hat unmittelbar auf dem Fußweg Ruhſtein⸗Allerheiligen ihr Ende gefunden, doch iſt dieſer Weg im Winter nicht benützbar, da er am Nordoſthang des Vogelskopfes gerade unter den Wächten hinzieht und einige Geſahr ringt. Wir gewinnen lieber noch die kleine Höhe des VBogels⸗ kopfes(1058 Meter), denn von dort aus haben wir eine ſchöne Ab⸗ ſuhrt von 140 Metern. Um die flache Kuppe des Vogelskopfes zu er⸗ reichen, dringen wir faſt genau öſtlich mit einer kleinen Abweichung nach Nordoſt durch die Legföhren, ganz wenig anſteigend, vor und ſtoßen nach etwa 100 Metern auf einen zweiten Weg Ruhſtein⸗Aller⸗ heiligen, der aber in kürzerer kilometriſcher Entfernung über den Gipfel des Vogelskopfes führt und als Winterweg markiert iſt. Er bringt uns oſtwärts ſanft anſteigend, von unſerer Fahrtrichtung nach Kuks abbiegend, noch dem Gipfel des Vogelskopfes und an die Stangenmarkierung des Hauptkammweges Kn ie bis⸗Schliffkopf⸗ Ruhſtein. Die Ausſicht von hier oben iſt durch die Flachheit der Kuppe und durch den im Süden lagernden gleichhohen Schlippkopf etwas ein⸗ geſchränkt und erſtreckt ſich hauptſächlich von Nordoſt nach Südoſt auf den württembergiſchen Schwarzwald und bei klarem Wetter auch auf die Gebirge der weiteren Umgebung. Der Hauptreiz liegt aber in dem entzückenden Blick hinab auf die Waldwieſe, in der die Häuſer des Ruheſtein liegen. Man muß dazu allerdings etwas ſeitwärts von der Markierung unter Beobachtung der nötigen Vorſicht au den Nord⸗ oſtabſturz des Vogelskopfes herantreten, um das Bild in ſeiner ganzen Harmonie zu erſaſſen, das gegenüber durch den anſtrebenden See⸗ kopf mit ſeinem ſchütteren Wald, der zu dem einſamen Wildſee ge⸗ leitet, abgeſchloſſen wird. Nach Oſten zu dehnen ſich endlos weit die Tannenwälder des Murgtals. Solange hat uns die Sonne gelacht und glühende Strahlen vom Schnee ins Geſicht geworfen, doch blaſen hier oben auch tüchtige Schneeſtürme und Nebelfetzen jagen durch die kniſternden Zweige der Segführen. Dann heißt es, Vorſicht üben und die Richtung 1 5 125 lieren beſanders ehe der iweite Deg Ruhe 2 Keittensportö0pg, Schisporfööpfg Das Kunstlaufen auf dem Eise 60 Ptg. Fisper— Fraktische Anleitung für Skiläufer 1 Mi, nach Auswärts zuziiglie n 10 Pfg. für Porto.— Zu beziehen durch Mebr. Stein's Bue hhandlung, Mannbheim,&&, I, bei der Trinitatiskirche. 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Doch haben wir, wie geſagt, heute Sonnenſchein, und darum kann die Abfahrt, die uns in wenigen Minuten nach dem Ruheſtein bringen und für die Mühen des faſt dreiſtündigen Aufſtiegs auf den Melkereikopf entlohnen ſoll, unbe⸗ kümmert um etwaige Ueberraſchungen des Weges, den grauweißer Nebel uns verbirgt, flott vonſtatten gehen. Es geht ſogar ſehr flott, denn ein Waldaushau nimmt uns in ſeinen in der Perſpettive ſich nach unten verjüngenden Schlauch auf und ſchüttelt uns etliche Male tüchtig über einige Wellen im Gelände. Der Auslauf der Schneiſe iſt faſt eben und nur mit einigen Tannen beſtanden, ſodaß reichlich Platz für einen abſchließenden Schwung vorhanden iſt. Man achte hier darauf, daß der markierte Skiweg nach links abbiegt und durch den Hochwald abwärts zieht, bis er bei einer Holzhauerhütte etwa einen halben Kilometer oberhalb Ruheſtein auf den Waldweg mündet, der die Verbindung zwiſchen dem badiſchen Steinbruch(im württem⸗ bergiſchen befindet ſich die Sprunghügelanlage) und Ruheſtein her⸗ ſtellt. Ruheſtein mit ſeinen gemütlichen Räumen und ſeinem ſport⸗ lichen Leben und Treiben iſt ſo allgemein bekannt, daß darüber zu ſchreiben Eulen nach Athen tragen hieße. Gutes Uebungsgelände bietet vereint mit der vielſeitigen Möglichkeit leichter und ſchwerer Skifahrten nach den badiſchen und ſchwäbiſchen Schwarzwaldbergen 8. viel Anregung und Befriedigung, daß Ruheſtein ſeinen Ruf als belebteſter Zentralpunkt für den Skiſport im nördlichen Schwarzwald nicht zu Unrecht führt. 2 Skikurſe und Mettläufe. * Die großen Ski⸗Wettläufe der Ortsgruppe Schönau⸗ Belchen des S. C. S. finden am Sonntag den 29. Januar bei Multen⸗Belchen ſtatt und beginnen morgens 10 Uhr. Es ſind von 10—3 Uhr ca. 7 Läufe vorgeſehen. Im Springen wird gleichfalls hervorragendes geboten. Für gute Zugverbindung labends ein Sonderzug) von und nach Schönau iſt geſorgt. Billige Schlitten⸗ fahrtgelegenheit von Schönau zum Startplatz beim Gaſthaus Belchen⸗Multen iſt bei vorheriger Anmeldung im Hotel„Sonne“ in Schönau ebenfalls zu bekommen. Programm verlange man von der Ortsgruppe Schönau⸗Belchen. * Der 5. Schneeſchuhwettlauf der Ortsgruppe Schönwald des Skiklubs Schwarzwald wurde am letzten Sonntag bei günſtigen Schneeverhältniſſen Ahgeen. Am Samstag abend fand ein Fackelug auf Skiern unter Vorantritt der Muſiklapelle ſtatt dem ſich eine gemütliche Abendunterhaltung im„Adler“ anreihte. Am Soüntag vormittag e ſodann die Wettläufe, die fol⸗ gende Ergebniſſe hatten: Großer Dauerlauf(10 Kilometer). 1. Sieger: Alfons Mark⸗Schönwald 48 Min. 17 Sek., 3. Joh. Scherer⸗Schonach 48 M. 20., 3. Fritz Mark⸗Schönwald. Damen⸗ wettlauf: 1. Siegerin: Frieda Schuler⸗Schonach 8 Min. 30 Sek., 2. Anna Scherer⸗Schonach, 3 Paula Storz⸗Schönwald. Hinder⸗ nislauf: 1. Sieger: Auguht Schwab⸗ Schonach 6 Min. 30 Sek., 2. Lukas Nock⸗Schonach 7 Min. 30 Sek., 3. Hub. Dold⸗Schönwald 8 Min. Volkswettlauf: a) Herren: 1. Bernh. Hör⸗Schonach, 2. 3 85 Schwer⸗ Schönwald, b) Damen: J. Johanna Hör⸗Schonach, Zäzilie Haas⸗ Schönwald. Sprunglauf: 1. Hubert Rieſter⸗ Seibe 2. Aug. Schwab⸗Schonach, 3. M. Kaltenbach⸗Schonach. Nach den Wett läufen fand die„„„ im Gaſthaus zur „Sonne“ durch den Vorſtand der Ortsgruppe Schönwald, Herrn Dold, ſtatt. * Die L tete am Sonntag ihr 10. Skifeſt. lich aus Freiburg, hatten ſich eingefunden. Wenn auch der hart⸗ gefrorene Schnee nicht beſonders günſtig war, ſo wurden doch ſchöne Reſultate erzielt. Im Dauerlauf war Dietſche, Neuglas⸗ hütte mit großem Vorſprung erſter. Ihm folgten Wehrle, Frei⸗ burg und Benitz, Raitenbuch. Beim Volkslauf gewannen Benitz Adolf, Raitenbuch, den erſten 775 Zipfler, Rötenbach, den zweiten Preis, während Steiner jun., Neuſtadt, ein Diplom erhielt. Sehr ſchwierig geſtältete ſich bei den Schneeverhältniſſ en das Hindernis⸗ laufen. Dabei blieben Müller und Wehrle⸗Freiburg Sieger. Ortsgruppe Neuſtadt i. Schw. des S. C. S. veranſtal⸗ Zahlreiche Fremde, nament⸗ Beim Damenlauf gingen Fr ietſche, Neuglashütte, als erſte und Frl. Löv, Neuſtadt, als zweite durchs Ziel; Frl. Götz, Reuſtadt. erhielt ein Diplom. Sehr intereſſant geſtalteten ſich die am Nachmittag abgehaltenen Sprünge. Großes Aufſehen erregten hierbei die Leiſtungen des erſt dreizehnjährigen Tröndle, Neuſtadt, der ſowohl beim Jugendwettſprung(mit 17 Meter). wie auch am großen Sprunghügel(mit 16 Meter) 1. Sieger blieb Allgemein wurde ſeine tädelloſe Haltung bewundert. Den zweiten Preis im Jugendſprunglauf holte ſich Benitz, Raitenbuch, den dritten Wehrle Eduard, Raitenbuch. Neubert, Furtwangen, war zweiter, Baur, Hinterzarten, dritter im großen Sprung. Die befte Leiſtung des Tages vollbrachte Winter jun., Neuſtadt, mit 20 Meter(außer Konkurrenz). Das Feſt verlief, von einigen kleineren Verletzungen abgeſehen, ohne Unfall bei 40 Zentimeter Schnee und 12 Grad Kälte. *Die Ortsgruppe Freiburg des Skiklubs Schwarzwald hält kommenden Sonntag den 29. ds. ihre Wettläufe zum zweiten Male in Hinterzarten ab. Das vorzügliche Skigelände eignet ſich ſehr gut zur Abhaltung von Wettläufen. Nachden dortſelbſt im vorigen Jahre der erſte Verſuch gemacht wurde, hat ſich die Ortsgruppe Freiburg entſchloſſen, künftig jeweils ihre Rennen dort abzuhalten. Zu dieſem Zwecke wurde auch ein neuer erſtklaſſiger Sprunghügel angelegt, der nun am Sonntag ſeiner ſportlichen Beſtimmung übergeben werden ſoll. Eine außer⸗ vrdentlich große Beteiligung iſt den Wettläufen ſicher; iſt doch Hinterzarten mit der Bahn bequem zu erreichen. Auch in ſport⸗ licher Hinſicht darf man auf die Leiſtungen der Freiburger ge⸗ ſpannt ſein. Die Wettläufe ſetzen ſich wie ſolgt zuſammen: I Großer Dauerlauf, 2. Schülerdauerlauf, 3. Volksdauerlauf, 45 Damenlauf, 5. Kunſtlauf, 6. VBolksſprunglauf,? Großer Sprung⸗ lauf, 8. Volkswettläufe. Die Rennen Wegn morgens 7½ Ubr; bei ungünſtigen Schneeverhältniſſen werden ſie verſchoben. Zur Bewältigung des zu erwartenden geſteigerten Verkehrs wer⸗ den auf der Höllentalbahn Sonderzüge verkehren. B. Das Haldenrennen. Die von der jungen rührigen Orzs⸗ gruppe Schauinsland am letzten Sonntag auf der Halde (Schauinsland) veranſtalteten Wettläufe nahmen bei pracht⸗ boller Witterung den beſten Verlauf, awenn auch die Schneeverhälk⸗ niſſe viel zu wünſchen übrig ließen. Die vielen Schauluſtigen, die vom Tal aus dem dichten Nebelmeer auf die Höhe geſtiegen waren, wurden nicht nur durch ein intereſſantes Sportsbild, ponerg auch durch blauen Himmel und eitlen Sonnenglanz belohnt. einzelnen Wettläufen beteiligten ſich neben den Einheineſchen 1 mentlich die Freiburger Sportler ſehr rege. Den letzteren wur auch die meiſten Preiſe, Beim Mittagsmahl um 2 Uhr im Haldenwirtshaus 5 der Ortsgruppenvorfitzende fölgendes Ergebnis bekannt geben: 1. Haldendauerlauf(Laufſtreche etwa 6 Kilometer): 1. Dr. Goßmann⸗Freiburg 43 Min. 46 S 2. Gremelsbacher⸗Hofsgrund] 44 Min. 7 Sek., 3. Trenter⸗To nauberg 48 Min. 42 Sek. 2. Schauinslandlauf(zirka Kilometer): 1. Strauß 12 Min., 2. Gottſchalk 14 Min., 3. Benz 15 Min. aus Freiburg). 3. S dauerla uf(löir; 4 Kilometer): J. Rolfes 34 Min. 10 Sek., 2. Allgäuer 35 Mi 30. Sek., 3 Febel 36 Min. 30 Sek. lalle aus Freiburg). Ei Erpfipreſs erhielt außerdem Herr Kunz⸗Todtnau. 4. Dame wettlauf(zirka 2 Km.): 1. Luiſe Schweizer⸗Hofsgrund, 2. An⸗ tonie Lorenz⸗Hofsgrund, 3. Gutmann⸗Wieden. 5. Kun lauf: 1. Strauß, 2. Freund, Amann lalle aus Freiburg 6.„„ 97 9 1 für Läufer unkt 16 Jahren: Ruch⸗Schönau Note 1,0, 2. Bernauer⸗ Hofsgrund Note 1,5, 3. Vohler⸗ Todtnau Note 2, 4. Fr. Steck⸗Wieden N 7. Großer Sprunglauf: 1. Emil Burkart⸗Freiburg, 2&. Wießler⸗Todtnau, 3. Rolfes⸗Freiburg). Den ſchönſten und w ſten Sprung mit 16,5 Meter machte 1 An den Schauinsländsvolksläufen beteiligten ſich 43 Buben und Maidli unter 16 Jahren und 10 Läufer über 16 Jahre. An dieſe gelangt Aiel Tupliraher Hef L apgletterre Triberg in had. Ncwarzvald Telephon 7.— Telegraph: Engl. Hof, Triberg. Erstklassiges Familien- und Touristen-Hote Sesitzer: Hermann Wolft. 7 Hotel Buchkopf. Operbünlertal. Obertal-Unterstmatt. A. Faller, für Anfünger, Gute Bedienung, mäss. Preise. Bes.: 77 Gasth. u. Pension Badischer Ober-Bühlerta„Skilkufern, Rodlern bestens Ank. 4 Min. vom Bahnhok Obertal. Eigent.: Jos. Ober-Büplertal ser. Hofal chlntſpeter. Geeig Guart. E. Skie u. 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Dieſe gut organiſierte volkstümliche Veranſtaltung darf ſich den übrigen 14 Skifeſten, die ſchon auf der Halde ſtattfanden, ſwürdig an die Seite ſtellen. Schlittenſport. * Die Semmering⸗Rennen fanden am 22. Beteiligung und günſtigem Wetter ſtatt. Es wurden durchweg ſehr gute Reſultate erzielt. I. Bobſleighrennen um den Erzher⸗ ög⸗Johann⸗Cup(2 Läufe): Graf Dobrzenski(Fräulein kirchner, Tochter des Handelsminiſters), zuſammen:19ÿ.(Auf jedem Bob mußte eine Dame mitfahren.) II. Skeletonrennen um den Kriſch⸗Preis lein Lauf): 1. Adametz,:4726. *Das königliche Bezirksamt Zweibrücken erließ eine diſtrikts⸗ izeiliche Vorſchrift, wonach das Rodeln auf den ſämtlichen Bezirksſtraßen des Bezirks verboten iſt. — Eisſport. *Die franzöſiſchen Eislauf⸗Meiſterſchaften, die in Chamonix zum Austrag kamen, hatten folgende Ergebniſſe: Kurze Strecke: 1. de Stoppani 51 Sek. 2. Vallee:00.3. 3. Breteau 100.4. 4. Braſſeur:01.4. Lange Strecke: Meiſterſchaft von Frankreich: 1. de Stoppani 10:04.1(franzöſiſcher Rekord). 2. Maucourt 10:84. 3. Vallee 11:14.3. 4. Breteau 11:36.3. Schilaufen für Führer über 18 Kilometer(guter Schnee): 1. Arthur Ravanel Std. 49 Min. 46 Sek. 2. Jean Charlet:56:87. 3. Georges Rainaud:56:38. 4. Joſeph Aucy:10:00. Spi. Das Eishockey, das in Deutſchland in den letzten Jahren große Beliebtheit gewonnen hat, ſtammt urſprünglich aus Ennada, o es pon zahlreichen Klubs, hauptſächlich in Montreal, ge⸗ pflegt wird. In England wird es unter dem Namen„Bandy“ getrieben. Es gibt zwei Arten von Eishockey. Bei der einen Art ſpielt man mit einer zolldicken Gummiſcheibe und einem lan⸗ gen, dem ſogen. kanadiſchen Stock, deſſen unterer Teil klingenartig abgebogen iſt und zum Weiterſchieben und Anheben der Scheibe beim Torſchuß dient. Dieſe Art des Spieles eignet ſich vornehm⸗ lich für gedeckte Eisbahnen— Eispaläſte—, da es auf einem Heineren Platze geſpielt werden kann. In London, Paris, Lyon und auch in Berlin wird es von zahlreichen Klubs eifrig gepflegt. Bei der anderen Art treten als Spielgeräte ein kleiner Voll⸗ gummiball und ein kurzer, unten gebogener Stock in Aktion; dieſe Spielart ähnelt dem Landhockey und läßt ſich am beſten im Freien betreiben. Eishockey wird bei uns hauptſächlich in Ham⸗ burg, Leipzig, Berlin und Dresden geſpielt. Das Weſen des Spieles iſt dem des Landhockeys zu vergleichen. Die Mitglieder der Mannſchaft ſuchen durch geſchicktes Zuſpielen des Balles in die Nähe des gegneriſchen Tores zu gelangen, um den Ball durch einen kräftigen Schlag durch die Torpfoſten zu ſenden. Die An⸗ zahl der errungenen Tore entſcheidet über Sieg und Niederlage. Werfen des Balles oder Stoßen mit dem Fuß iſt verboten, ebenſo natürlich abſichtliches Behindern und Rempeln des Gegners. Ein Wettſpiel dauert gewöhnlich, je nach Vereinbarung, zweimal 40 oder 45 Minuten und ſtellt daher an die körperlichen Fähig⸗ keiten der Spieler, vor allem an Ausdauer und Schnelligkeit, große Anforderungen. Beim Spielen auf einer gedeckten Bahn kommt zu den ſonſt üblichen Regeln als intereſſante Abwechflung noch hinzu, daß die Scheibe gegen die gewiſſermaßen als Bande dienende Wand geſpielt werden darf, und daß ferner um das Tor, hinter dem ein etwa 1 Meter breiter Zwiſchenraum freibleibt, herumgeſpielt wird. Beide Arten, ſowohl die mit dem Ball im Freien als auch die mit der Scheibe auf der gedeckten Bahn, haben ihre Anhänger. Im Intereſſe einer geſunden Leibesübung, ab⸗ geſehen von rein ſportlichen Qualitäten, verdient natürlich das Spiel im Freien unter allen Umſtänden den Vorzug. Eislaufen in Chamonix. Der Sieger in der Meiſterſchaft bön Frankreich, de Stoppani, gewann auch das Wettlaufen über eine Stunde und ſtellte dabei mit 27,471 Km. einen neuen fran⸗ zöſiſchen Rekord auf. Zweiter wurde Maucourt mit 27,089 Km., Dritter Vallee mit B,960 Km. —— Winterfeſte. Das Winterfeſt in Oberhof nahm am Sonntag bei herr⸗ lichſtem Sonnenſchein ſeinen programmäßigen Verlauf. Schon frühzeitig ſtellten ſich die Teilnehmer an den einzelnen Schnee⸗ ſchuhwettläufen den Startern, zuerſt die Senioren zu ihrem über die Strecke von ca. 8 Kilometer reichenden Dauerlauf. Als erſter kam von fünf Teilnehmern der Norweger Plon durchs Ziel. Dann folgte der Juniorlauf über 5 Kilometer. Sieger waren bei acht Teilnehmern Wilhelm Müller⸗Neuhaus. Nun folgte das Hobfleighrennen um den von dem Herzog Karl Eduard bon Koburg und Gotha geſtifteten Wanderpreis. Das Herzogs⸗ paar war mit Begleitung aus Gotha im Automobil eingetroffen Januar bei großer 50g Weis⸗ —* 00 lernen wix dass. * Ski⸗Fahren mühelos? in Titisee, Bahnlinſe Illannheim-Freiburg oder Illannheim⸗ Eriberg⸗Donaueſchingen.— Ffür Hnfänger tadelloſes Seldnde, dcalde Delhl eeninen l. Senteeel die ſich auch alle zum Start ein⸗ ſtellten. Verſchiedene Bobs hatten auf der Fahrt Unglück durch Umkippen, doch kamen keine ernſtlicheren Unfälle vor.„Durch“. Oberhof fuhr nach Erreichung des Zieles gegen einen Baum, wobei ſein Führer blutige Verletzungen im Geſicht davontrug. Sieger war„Durch“, der die 1900 Meter lange Bahn in der erſten Wettfahrt in 2 Minuten, in der letzten in 1 Minute 57 Sekunden durchfuhr; bei der letzteren brach dieſes Fahrzeug den bisherigen Rekord(:5898). Als zweiter langte Bob„Fledermaus“⸗Arnſtadt mit zuſammen 4 Minuten 5 Sekunden an, als dritter„Spitzbub“ mit 4 Minuten 36 Sekunden. Während auf der Bobſleighbahn dieſes Rennen ſtattfand, wurde auf der benachbarten 900 Meter langen Rodelbahn eifrig gerodelt. Zum Wettrodeln auf Einſitzern meldeten neun, von denen Wah⸗Oberhof erſter in 2 Minuten 535 Sekunden wurde. Im Zweiſitzrodeln wurden erſte Fels⸗Mün⸗ chen und Röhrich⸗Berlin in 1 Min. 54 Sekunden. Nachmittags fanden intereſſante Sprungrennen am großen Sprunghügel ſtatt. Gute Leiſtungen wieſen wie im vergangenen Jahre die Springer aus Ernſtthal auf. Es ſiegte im Jugend⸗Sprunglauf Walter Geb⸗ hard⸗Oberhof mit 22 Metern. Im Junioren⸗Sprunglauf war erſter Hugo Rauſch⸗Oberhof mit 23 Metern. Im Senioren⸗ Sprunglauf war erſter Max Müller⸗Jäger(Ernſtthal) mit 24 Metern. Ohne beſondere Feierlichkeit wurde noch die neu an⸗ gelegte Eisbahn in Benutzung genommen, die eine Ausdehnung von 11000 Quadratmetern hat. * Schierker Winterſportsfeſt. In Gegenwart des Fürſten Stolberg⸗Wernigerode und des Erbprinzen von Yſenburg ſowie Tauſender von Zuſchauern, die zum Teil in Extrazügen eingetrof⸗ fen waren, wurde in Schierke am Sonntag die Bobfleigh⸗ und Skeleton⸗Rennen des Schierkener Winterſportfeſtes ausgefahren. Den Wanderpreis des Fürſten Chriſtian Ernſt zu Stolberg⸗ Wernigerode gewann der von Reinecke geſteuerte Bob„Komet“, der für ſeine zwei Fahrten auf der zwei Kilometer langen, ſtark vereiſten Bahn die Geſamtzeit von 4 Min. 166 Sek. gebrauchte. Verſchiedene Bobs ſtürzten, ernſtere Unfälle ereigneten ſich nicht. Das Herrenrodeln auf der Unterſchierker Bahn gewann Dr. Kratzenſtein⸗Schierke. Im Damenrodeln auf der Kurhausbahn ſiegte Frl. Knüffermann⸗Krefeld. Das Skeleton⸗Rennen gewann Zentzytzki⸗Hannover in 20½ Sek. für 250 Meter.— Der am Montag zum Austrag gekommene Damenpreis war vom Wetter wieder ſehr begünſtigt. Dem Rennen wohnt Fürſt Chriſtian Ernſt zu Stolberg⸗Wernigerode bei. Den erſten Platz auf der 2000 Meter langen Strecke belegte der Bob„Komet“(Beſitzer Schinke, Lenker Hupfeld⸗Leipzig), 1. Lauf 2: 18, 2, 2. Lauf 28, 1. Aus den Winterkurorten. *Badenweiler. Es hat ſich jetzt gegen früher ein merk⸗ „licher Umſchwung eingeſtellt, der einen ſehr vernünftigen Wandel in der Anſicht über die Vorzüge unſeres Gebirges und des uns ſo naheliegenden„Blauen“ erkennen läßt. Während früher nur ſehr wenige zur Winterszeit einen Auf⸗ ſtieg auf den„Blauen“ unternahmen, geht jetzt alles ſcharen⸗ weiſe hinauf auf die von hier über 8 Kilometer entſernte Höhe, 1170 Meter über dem Meeresſpiegel liegend, wo die ganze vergangene Woche täglich herrlicher Sonnenſchein und Alpenausſicht zu genießen war, während das Rheintal im Nebel lag. Jeder nimmt ſich einen kleinen Rodelſchlitten mit, mit dem er den Abſtieg auf der die ſchönſte Schlitten⸗ bahn darſtellenden Straße in 25 Minuten bis Badenweiler zurücklegt. Am Sonntag war das ganze Blauenhotel von Ausflüglern beſucht, die gegen Abend in ſauſender Fahrt zu Tal kamen, entzückt von den Naturſchönheiten, die ſich ihnen da oben geboten hatten. Vermiſchtes. »Auf den Höhen des Schwarzwalds herrſcht ſeit ungefähr einer Woche ein ganz ideales Winterwetter. Ununterbrochen blauer Himmel, helle Mondſcheinnächte, tagsüber goldener Sonnenſchein und wohlige, frühlingsmäßige Wärme. Dabei iſt die Luft von einer ſeltenen Reinheit und Durchſichtigkeit, ſodaß man ſelbſt von den Berggipfeln des nördlichen Schwarz⸗ waldes aus die ganze Alpenkette erblicken kann. Unter 600 Meter etwa ragt, ſcharf abgegrenzt, ein rieſiges Nebelmeer, das die Täler und Ebene ganz und gar erfüllt. Und während dort alles in Kälte und Rauhreif ſtarrt, weiſen die Hochlagen Temperaturen von 10—15 Grad Wärme auf, trotz einer Schneehöhe von nahezu 1 Meter! In der Tat, es gibt nichts wundervolleres, als ſolche Wintertage in den Bergen in der Del hatten ſieben Mannf recht ſeltenen Zeit der ſogen.„Temperaturenumkehr“. neerer n eees.e. Winterſport auch in unſerem des Odenwaldes, ausüben, i nehmen begriffen. oder ſeinen 9 dem Herzen de wäre, wo ſich geeignetes in der Heimat befände. hat deshalb ſeine Ortse über die Beſe it des zur Unterkunft für Sportler Bericht zu e Ein vorzüg⸗ liches Gelände zur Betätigung jeglichen Sports bietet augenblick⸗ lich die Umgegend von Siedelsbrunn. Das allbekannte Gaſthaus„Zum Morgenſtern“ öffnet ſeine gaſtlichen Räume und für billige und gute Unterkunft iſt hier geſorgt. Als Ausgangs⸗ punkt für die hierin zu richtenden Touren wird die Halteſtelle Kreidach empfohlen. Von demſelben Haltepunkt aus kann man auch Winterfahrten nach dem Trommplateau unternehmen. Die prächtige Winterlandſchaft macht hier den Sport beſonders ge⸗ nußreich. Die Gaſtwirtſchaft von Keil auf der Tromm iſt gegen⸗ wärtig viel beſucht. Rodelſchlitten ſind daſelbſt zu vermieten. Bergbeſteigungen auf Sliern bürgern ſich im Winter immer mehr und mehr ein. Das iſt dieſer Tage neuerdings im Engadin bewieſen worden. Die Herren Marcel, Kurz und R. Staub, Mitglieder des Akademiſchen Alpenklubs, die ihre Neufahrsferien in Pontreſina zubringen, traverſierten den Dellapaß 3304 M. ü. M. Berninagruppe) per Ski. Die beiden Herren brachen früh 6½ Uhr vom Bernina⸗Hoſpiz auf, gelangten in fünfviertel Stunden nach der Alp Palü, erklommen den wunderſchonen Pall⸗ kletſcher, deſſen höchſte Spitze(3912 Meter) ſie um 12 Uhr mittags erreichten. Der Aufſtieg war ziemlich ſchwierig, indem der Schnee ſehr hart war. Eine längere Raſt wurde hier eingeſchoben und zahlreiche photographiſche Aufnahmen gemacht. Unbeſchreiblich ſchön waren Rundblick und Fernblick. Die Abfahrt erfolgte nach dem Felleriakletſcher in der Richtung gegen Marinellihütte, die man links liegen ließ. Von da führte der Weg über herrliche Skifelder in 17½ Stunden über den oberen Seerſcengletſcher auf die Sellapaßhöhe, die um 4½ Uhr erreicht wurde. In ſauſender Fahrt ging ⸗es nun in einer ſchwachen halben Stunde den Roſeg⸗ gletſcher hinunter bis in die Nähe der Mortellhütte(2390 Meter). Abends 8 Uhr langten die beiden Touriſten wieder in Pontreſina an. Es iſt dies das erſte Mal, daß dieſe Tour im Winter und in einer ſo kurzen Zeit von nur einem Tage ausgeführt wor⸗ den iſt. * Eine ganze Nacht gerodelt! Aus dem oberen Vogtlande wird geſchrieben: Eine Rekordleiſtung im Rodelſport haben baheriſche Rodlerinnen und Radler in der Nacht zum Sonntag auf der Hain⸗ bergrodelbahn bei Bad Elſter⸗Aſch vollbracht. Die Rodlergeſell⸗ ſchaft traf am Samstag um 8 Uhr auf dem Hainberg ein und rodelte ohne Unterbrechung die ganze Nacht. Die letzte Abfahrt erfolgte früh 8 Uhr. Es herrſchte prächtige Mondnacht. Der eif⸗ rigſte Rodler fuhr im Laufe der Nacht 31 Mal ab; ſelbſtverſtänd⸗ lich mußte er ebenſo oft zum Startplatz auf dem Hainberge empor⸗ ſteigen. Die Hainbergbahn iſt 1000 Meter lang. Dieſe Dauer⸗ rodelei kann man nicht gerade als vernünftig und förderlich be⸗ zeichnen. Literatur. * Lilienfelder oder Norweger Skilauftechnik? von Willg Fleiſchmann und E. Steinbrüchel. Verlag J. C. Huber⸗München. .50 Mark. Dieſe Broſchüre hat bereits vor dem Erſcheinen mehr Staub aufgewirbelt als das ganze Heft wert iſt. Wert vom ſportlich⸗entwicklungsgeſchichtlichen Standpunkt aus, denn einmal ſind die dort niedergelegten Dokumente hiſtoriſch unvollſtändig und gänzlich einſeitig verwertet und dann wirft dieſe Schrift, die eine Aufmachung in der Art der Senſationsliteratur ihr eigen nennt, die alte Streitfackel in den ruhigen Entwicklungsgang der Zukunft; ein Beginnen, das nicht von großem Verſtehen für die organiſatoriſchen Bedürfniſſe der nächſten Zeit zeugt. Das Er⸗ ſcheinen des Heftes iſt für beide Parteien höchſt bedauerlich und für das Geſamte mehr wie nur unfruchtbar. Es iſt auch bei der Kampfesweiſe Zinoskys, des Vertreters der Lilienfelder Technik ganz umſonſt, etwa auf eine förderliche Ausſprache in der nun wieder aufgerührten Angelegenheit zu hoffen. Freuen an dieſer Broſchüre kann ſich nur die Schweiz, weil ſie unbeteiligt iſt. Es iſt ſehr lehrreich, daß ſämtliche Winterhochtouren in den Schweizer Alpen von Norwegerſki ausgeführt worden ſind trotz der ſtarren Behauptung Zinoskys, daß nur ſein Alpenſki für Hochtouren tauglich ſei. W. Romberg⸗Karlsruhe. 8 V. Wintersportstest. Skiwettlöufe, Sprunglauf. Sonntag, 29. Jan. 101l. Beginn ½l Uhr. 23 12 Ichluchsee Sudl. bad.Schwarzwald 952 m Ub. Meer. Wintersportplate Trpddenstadt Hotel Herzog Frledrleh Winteraufenthalt. Mäss Preisse. Zentral- heizung. Bes.: G. Reinhardt. 332 in jeder Beziehung — 2 ungenſert als Uebungsplatz. Herriſche Ski-Husflüge, Rodelbahn Zzur Verfügung Elektr. Uicht. Zentralhelzung. Telephon 23 Amt leultadt Hnmeldungen betr. Erlemung des Skllaufens erbeten. 348 Schwarzwald. Luftkurort Kniebis 990 Mtr über d Meere. Bahnstation Freudenstadt u. Oppenau Bastl. u pens.„Zur Alexander-Schanze“ Fur Apfänger geeign. Skigeſände. Fer skier zu erreichen von Freudenstadt-Oppenau-Baiersbronn. Skier und Rodel stehen zur Verfügung. 334 Bes.: L. Gaiser. 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