24 Abonnement: 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 30 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pig. In ſerate: Oie Colonel⸗Zeile. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate. 30„ Die Reklame⸗Zeile 1 Mark (Badiſche Volkszeitung.) Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens ½ 9 Ahr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Alnabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Narlsruhe. Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Maunheim““, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1440 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktioan, 87, Expedition und Verlags⸗ buchhandlung—232* 2¹⁸ Nr. 33. 8 eeeeeeeeee Zweites Blatt. Aus Stadt und Land. * Mannheim, 31. Januar 1911. Ernennungen, Verſetzungen, Suruheſetzungen ete. der etatmäßigen Beamten der Gehaltsklaſſen H bis K ſowie Ernennungen, Verſetzungen ete. von uichtetatmäßigen Beamten. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums des Großh. Hauſes und der Auswärtigen Angelegenheiten. — Staatseiſenbahnverwallung.— Verſetzt: die Eiſenbahnaſſiſteuten: Max Hofmann in Baſel nach Säckingen, Auguſt Herm in Schaffhauſen nach Thaingen, Otty Beuz in Maunheim nach Eppingen, Ludwig Weißbach in Neu⸗ reut nach Pforzheim; die Bureaugehilfen: Maximilian Kühn in Müllheim nach Meßkirch, Karl Gretz in Graben⸗Neudorf nach Ihringen; die Lokomotipheizer: Joſeph Hottinger in Villingen nach Waldshut, Ludwig Hartmann in Villingen nach Waldshut, Bene⸗ dikt Zapf in Offenburg nach Hauſach, Karl Häusler in Konſtanz nach Rabolfzell, Karl Ströhle in Konſtanz nach Singen, Klemens Meßmer in Konſtanz nach Singen, Ernſt Huber in Baſel nach Waldshut, Herm. Schärmelt in Freiburg nach Radolfzell, Otto Karl in Baſel nach Rabolfzell, Hermann Dyſenbach in Baſel nach Singen, Max Buß in Baſel nach Singen. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums des Innern. Uebertragen: dem Aktuar Karl Bühr beim Bezirksamt Waldshut eine Aktuarſtelle beim Bezirksamt Pforzheim.— Befördert: der charak⸗ texiſterte Polizeiwachtmeiſter Auguſt Jörger in Pforzheim zum etat⸗ mäßigen Poltzeiwachtmeiſter.— Verſetzt: Aktuar Heinrich Glock in Säckingen zum Bezirksamt Baden, Aktuar Friedrich Schäfer in Baden zum Bezirksamt Säckingen, Polizeioberwachtmeiſter Zeno Waßmer in Pforgheim nach Mannheim, Polizeiwachtmeiſter Erwin Lüthy in Frei⸗ burg nach Mannheim, der charakteriſierte Polizeiſergeant Jakob Beyer in Mannheim unter Beförderung zum etatmäßigen Polizeiſergeanten nach Pforzheim. Schutzmann Friebrich Kern in Mannßeim nach Baden. — Entlaſſen auf Anſuchen: der Schreibgehilfe, Militäranwärter Herm. Zimmermann, bei der Kanzlei des Miniſteriums des Innern behufs Mebertritts in den Dienſt der Badiſchen Landwirtſchaftskammer. roßh. Landesgewerbeamt. Uebertragen; dem Schutzmann Adolf Burgmaier in Karlsruhe die etatmäßige Amtsſtelle eines Dieners beim Großh. Landesgewerbeamt. Großh. Verwaltungshof. Die Beamteneigenſchaft verliehen; dem Stephan Blum, Wärter bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Illenau, den Wärterinnen Juſtine Keller, Roſine Wilhemine Läutzins und Marie Schandelmeier, ſämt⸗ liche bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Emmendingen; den Wärtern: Heinrich Braun, Wilhelm Ehrbrecht und Valentin Oechsler, ſämtliche bet der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Wiesloch. Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues. Beamteneigenſchaft verliehen: dem Landſtraßenwärter Friedrich Bechtold in Knielingen.— Betraut: der Straßenbahn⸗ meiſtergehilſe Anton Bickel in Karlsruhe unter Ernennung zum nichtetatmäßigen Straßenmeiſter mit der Verwaltung des Stra⸗ ßenmeiſterdienſtes in Uehlingen.— Verſetzt: die Straßenmeiſter Auguſt Berger von Hüfingen nach Ueberlingen und Karl Wolſ von Karlsruhe nach Hüfingen; der nichtetatmäßige Straßen⸗ meiſter Hermann Raſtätter von Uehlingen nach Karlsruhe.— Eul⸗ laſſen: der Landſtraßenwärter Hubert Schmidt in Todtmoos (wegen Kränklichkeit), Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums der Finanzen. Zoll⸗ und Steuerverwaltung. Uebertragen: dem Schutzmann a. D. Georg Schreiner in Mann⸗ Heim die Steuereinnehmerei Wallſtadt, dem Finanzaſſiſtenten Heinrich Hauß in Schwetzingen eine Verrechnungsgehilfenſtelle beim Finanzamt Wertheim.— Verſetzt: der Steuereinnehmereiaſſiſtent Johann Lippert in Lörrach nach Singen, der Kanzleigehilfe David Brecht in Donau⸗ eſchingen unter Ernennung zum Bureaugehilfen nach Lörrach.— Etat⸗ mäßig augeſtellt: der Bureaugehilfe Hermaun Eichhorſt in Pforzheim als Steuereinnehmereiaſſiſtent.— Zuruhegeſetzt:(auf Anſuchen und unter Anerkennung ſeiner langjährigen treu geleiſteten Dienſte): der Steuereinnehmerefaſſiſtent Joſeph Hübler in Singen.— Geſtorben: der Finanzaſſiſtent Albert Hermann in Raſtatt am 8. Jauuar 1911. Ernaunt wurden der Expedient beim Landgericht Konſtanz, Kanzleirat Georg Schmidt, zum Bureauvorſteher bei dieſem Ge⸗ richt und Expeditor Paul Hock beim Landgericht Karlsruhe zum Regiſtrator beim Landgericht Konſtanz. *Verſetzt wurde Gerichtsſchreiber Alfred Paulus beim Amts⸗ gericht Karlsruhe zum Landgericht Karlsruhe. Landesherrlich angeſtellt wurden Bureauvorſteher Heinrich Stroh bei der Staatsanwaltſchaft Karlsruhe, Gerichtsſchreiber Peter Wenk beim Amtsgericht Bretten, Gerichtsſchreiber Franz Joſeph Kölble beim Amtsgericht Müllheim, Reviſor Edmund Neumann beim Oberſchulrat, Reallehrer Chriſtian Götz an der Höheren Mädchenſchule in Heidelberg, Reallehrer Friedrich Kemm am Gym⸗ naſium in Bruchſal, Reallehrer Ludwig Werckmeiſter an der Realſchule in Singen, Muſiklehrer Otto Hübner an der Oberreal⸗ ſchule mit Realprogymnaſium in Freiburg, Muſiklehrer Friedrich Neuert an der Höheren Mädchenſchule in Pfeorzheim, Muſiklehrer Karl Schifferdecker an der Oberrealſchule in Pforzheim und Muſiklehrer Otto Auteurieth am Lehrerſeminar in Heidelberg. * Deſigniert wurde auf die katholiſche Pfarrei Elgersweier, Dekanats Lahr, Pfarrverweſer Mar Kölmel in Elgersweier. Der Genannte iſt am 15. Januar kirchlich eingeſetzt worden. * In den Ruheſtand verſetzt wurde Reallehrer Dr. Auguſtin Hoch an der Realſchule in Emmendingen auf ſein Anſuchen wegen leibender Geſundheit bis zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit. Mittwoch, 1. Februar 1911. — ENl Neeeee CC0ãſ0ãſſ ¶ͥã ðv (Aittagblatt.) Eine geünderte Fahrkartenverrechnung wird von den badi⸗ ſchen Staatsbahnen auf 1. Februar 1911 eingeführt. Die weſent⸗ lichſten Neuerungen beſtehen in dem Wegfall der Reſtwertberech⸗ nung und in der vierteljährlichen ſtatt monatlichen Rechnungs⸗ ſtellung. Ferner iſt fortan ein täglicher Abſchluß nur noch für den kleineren, nur mit einem Beamten beſetzten Stationen vor⸗ geſchrieben, während andere, mit Gepäck⸗, Tier⸗ uſw. Abfertigung vereinigte Fahrkartenſchalter alle drei Tage einen Abſchluß zu fertigen haben. Reinen Fahrkartenſchaltern kann mit Genehmi⸗ gung der Betriebsinſpektion zur Fahrkartenaufnahme und Ver⸗ rechnung ein Zeitraum bis zu ſieben Tagen geſtattet werden. Die Führung von Nachweiſungen mit täglichem Abſchluß und täg⸗ licher Schalteraufnahme, wie allgemein für die kleineren Stationen borgeſehen, iſt für alle Stationsämter 4 und 5 ſowie die Vorort⸗ zughalteſtellen angeordnet worden. *Diskuſſionsabend der neutralen Guttemplerluge. Am Samstag, 21. Januar, fanden ſich Mitglieder u. Freunde unſerer Loge zu einem Diskuſſivpnsabend zuſammen, den der Vorſitzende, Herr Thomas, mit einigen Worten über die Arbeit des Ordens eröffnete. Sodann ſprach Herr cand. phil. Ottvo Uebel über Alkoholkrankheiten und begründete ſeine Ausführungen, wie uns geſchrieben wird, mit einer Statiſtik der Kieler Univerſität über Sterblichkeit bei Lungen⸗ entzündungen, die bei nicht Enthaltſamen in jedem Lebensalter eine bedeutend größere iſt als bei abſtinenten Perſonen. Zum Schluß las der Redner eine Erklärung von 139 Hochſchullehrern, meiſt Medizi⸗ nern, vor, die unbedingt jeden Alkoholgenuß verwerſen und die Enthaltſamkeit für unerläßlich zur Geſundung unſeres Volkes erachten. An dieſes Urteil unabhängiger Wiſſenſchaftler anknüpfend, ſprach der zweite Redner, Herr cand. phil. Carl Feiskohl, über die„Wiſ⸗ ſenſchaft“, die im Dienſte des Alkohols arbeitet. Nach Beautwortung einiger Fragen ſeitens der Zuhörer wurde noch aus dem Dürerbund⸗ buch„Helmut Harringa“ von Popert ein Kapitel vorgeleſen, das, auf Tatſachen fußend, uns in dichteriſcher Form eine Alkoholkapitaliſten⸗ verſammlung beſchreibt. Aus dem Großherzogtum. SHeöbesheim, 30. Jan. Das Kaiſerbankett des Militärvereins am Samstag abend im„Ochſen“, bei dem auch die beiden Geſangvereine„Sängerbund“ und„Männergeſangverein“ mit⸗ wirkten und wobei Herr Hauptlehrer Seitz den Kaiſertoaſt aus⸗ brachte, verlief bei äußerſt zahlreicher Beteiligung auf das glänzeudſte. — Geſtern abend hielt Herr Pfarrer Schäfer von hier ſeinen dritten Vortrag über ſeine Paläſtinareiſe im Gaſthaus zum„Engel“. Auch dieſer Vortrag, welcher den Beſuch der heiligen Orte in Jeru⸗ ſalem, die Fahrt ins Jordantal und ans Totei Meer in eingehender Weiſe behandelte, war ſehr gtu beſucht. Am Schluſſe des Vortrages erwähnte der Redner, daß das deutſche Kaiſerpaar im Jahre 1898 Jeruſalem und die heiligen Orte beſuchte und ſchilderte in ſchwung⸗ vollen Worten die Herrſchertugenden des Kaiſers. In das Kaiſerhoch ſtimmte die Verſammlung brauſend ein.— Geſtern früh ſtarb hier Herr Ing. electr. Jak. Lehmann, der Sohn des Herrn Bürger⸗ meiſters Lehmann, nach kurzem Krankſein. Es iſt nun in dieſem Winter der fünfte Fall, daß man einem jungen, noch in den zwanziger Jahren ſtehenden Mann in das Grab ſchaut. N. Heidelberg, 80. Jan. Die ordentliche 10. Mitglieder⸗ verſammlung der hieſigen„Rechtsſchutzſtelle für Frauen und Mädchen“ fand heute nachmittag unter der Leitung von Fräulein Marie Wellhauſen ſtatt, welche an Stelle der durch tiefe Trauer verhinderten Vorſitzenden Frau Camilla Jellinek den Jahresbericht erſtattete. Auch in dieſem Jahr iſt eine befriedigende Frequenz der Sprechſtunden zu konſtatieren. Es kamen 316 neue Rechtsfälle zur Behandlung; davon betrafen: 64 Schuldforderungen, 39 Alimentationsforderungen, 37 Dienſtſtreitigkeiten, 24 Fürſorge und Mutterſchutz, ſe 22 Ehe⸗ und Mietsſtreitigkeiten, 14 Ehevertrags⸗ anfragen, 10 Beleidigungen und andere Strafſachen, 8 Invaliden⸗ und Krankenverſicherungs⸗Angelegenheiten, 7 Teſtaments⸗ und Nachlaß⸗ ſachen, 4 Vormundſchaftsſachen und 65 diverſe Sachen. Erledigt wur⸗ deu 246 Fälle durch Rat, Auskunft oder Schreiben von Brieſen, 45 durch erfolgreiche, 6 durch erfolgloſe Intervention, 4 durch Einleitung von Prozeſſen, 6 durch den Auwalt, 9 ſind noch unentſchieden. Von den Anfragen wurden 2 von Behörden und Vereinen geſtellt, die übrigen 314 Anliegen von Hilfeſuchenden, von denen 286 erwerbstätig und 58 ohne Erwerbstätigkeit waren. Die Hilfeſuchenden gliedern ſich in 154 ledige, 103 verhefratete, 39 verwitwete, 17 eheverlaſſene und 1 geſchiedene Perſon.— Der Verein zählt z. Zt. 157 Mitglieder. Nach dem Kaſſenbericht, der mit 603 M. balanziert, konnten 106 M. für Unterſtützungen verwandt werden, auch der Ueberſchuß von 88 Mark iſt dieſem Zweck beſtimmt. Der Vorſtand, Frau Camilla Jellinek, Fräulein Marie Wellhauſen und Frau Emmh Bauer, wurde einſtimmig wiedergewählt. Außer dem Vorſtand gehören 7 Damen dem Arbeitsausſchuß an.— Aus dem Jahresbericht iſt noch hervor⸗ zuheben, daß die Vorſitzende der„Rechtsſchutzſtelle“ als ſtimmberech⸗ tigtes Mitglied in den Vorſtand des„Bezirksvereins für Jugendſchutz und Gefangenenfürſorge“ eingetreten iſt und als ihre Stellvertreterin die Vorſitzende des„Arbeitsausſchuſſes für Jugendwohlfahrt“, Frau Prof. Samuely. Ein Jugendbdgericht ſoll hier demnächſt ge⸗ gründet werden. i( Baben⸗Baden, 30. Jan. Der 50 Jahre alte Hausmeiſter des Kurhauſes Karl Haas hat vom Samstag auf Sonntag in einem Anfall geiſtiger Umnachtung Selbſtmord verübt. Gengenbach, 30. Jan. Geſtern wurde hier im Saale des Gaſthauſes zum„Löwen“ die vom Großh. Landesgewerbeamt Karls⸗ ruhe ins Leben gerufene Wanderausſtellung für Handwerk und Gewerbe eröffnet. Am 2. Februar hält ein Vertreter des Großh. Landesgewerbeamtes im Ausſtellungslokal einen Vortrag über die Ausſtellungsgegenſtände. Der Schluß der Ausſtellung wurde auf den 5. Februar feſtgeſetzt. B. C. Binzen, 30. Jan. Auf ſonderbare Weiſe verunglückte der Lokomotivheizer Müller non hier. Auf dem Heimweg von einer Jah⸗ resfeier eines Geſangvereins ſtürzte er, wodurch in ſeiner Bruſttaſche die aus dem Gewiun einer Verloſung ſtammende Flaſch zerbrach und ihm faſt den ganzen Hals durchſchnitt. Müller wurde in das Basler Bürgerſpital verbracht. Sportliche Nundſchau. Aviatik. Ein neuer Blériot⸗Eindecker. Louis Blériot hat ein neues Flugzeug fertiggeſtellt, das von dem bisherigen Typ vollkommen abweicht und hauptſächlich als Militärflugzeug dienen ſoll. Zum erſtenmal hat er ſeine Maſchine mit zwei 60pferdigen Gusme⸗ Motoren ausgeſtattet, die zuſammengekuppelt eine Luftſchraube an⸗ treiben. Die Sißplätze ſind zu zweien hintereinander angeordnen Außer den Stabiliſationsflächen am Schwanzende iſt noch eine dritte Fläche, ähnlich wie bei Farmans Flugzeugen, vor der Ma⸗ ſchine angebracht. Winterſport. · Bei den internationalen Eislauf⸗Meiſterſchaften in Davos gewann Bohrer⸗Klagenfurt auch am zweiten Tag alle Konkurren⸗ zen. Er ſiegte über 500 Meter in 4598 Sekunden(Chriſtianſen⸗ Norwegen 4595 Sek.), 1500 Meter 2 Min. 2326 Sek.(Chriſtianſen :84), 5000 Meter 9 Min. 2 Sek.(Schilling⸗Wien 9 Min. 3895 Sek.), 10 000 Meter 17 Min. 51 Sek.(Weidinger⸗Wien 19 Min. 15 Sek.] Im Juniorlaufen ſiegte Kniel. * Die deutſchen Skiverbandswettläufe in Oberwieſenthal⸗ Bei ſehr ungünſtigen Witterungs⸗ und Schneeperhältniſſen— es herrſchte anhaltender Nebel und Schneeſturm— wurden am Samstag und Sonntag in Oberwieſenthal die deutſchen Skiverbandswettläufe ausgetragen. Trotz zahlreicher Beteiligung wurden keine beſonderen Leiſtungen erzielt. Der be⸗ kannte Läufer Karl Böhm⸗Hennes⸗Ernſttal blieb im großen Dauerlauf über eine Strecke von 18 Kilometern in 1 Stunde 88 Minuten 55 Sekunden Sieger. Zweiter wurde der Amerikaner Dliver Perry Smith in 1 Stunde 86 Minuten 42 Sekunden, dritter Rudolf Hohmann⸗Spindelmühle in 1 Stunde 43 Minuten 10 Sekunden. Sieger im Seniorſprunglauf blieb mit 3 geſtandenen Sprüngen von 21 Metern Höchſtleiſtung Edlen von der Planitz⸗Chemnitz. Den zweiten Preis errang der Norweger Eigeltinger, den dritten Preis Rudolf Hohmann⸗ Spindelmühle. Theater, Kunſt und Wiſfenſchaft. Karrline Neubers Bedeutung als Schauſpielerin ſowie als Bahn⸗ brecherin auf dem Gebiete der Schauſpielkunſt haben wir kürzlich an⸗ läßlich ihres 150. Todestages ausführlich gewürdigt. Jetzt erhalten wir Mitteilung von einemdramatiſchen Werke des heimt⸗ ſchen Schriftſtellers Franz Siking, das den Lebensgang dieſer bedeutſamen Frau zum Vorwurf hat, betitelt Karoline Neuber“, ein dramatiſches Lebensbild. Ueber den Inhalt wird uns geſchrieben: Mit emſigem Forſcherfleiß hat der Verfaſſer die verborzenſten Quellen erſchloſſen und ſeinem Neuber⸗Drama zugrunde gelegk. Er entwirft ein hiſtoriſch treues Zeitbild, aus dem die Monumentalgeſtall der Neuberin emporwächſt, wie ſie als Dienerin ihrer Kunſt, geförber und geltebt von Freunden, von Widerſachern hart bedrängt, kümpfend und duldend durch ihre Zeit geſchritten iſt. Es war vornehmlich die Künſtler⸗Tragödie, welche Siking zur dramatiſchen Geſtaltung angere⸗ hat. Die Hauptmomente des äußeren Lebens der Heldin ſind damſt allerdings ſehr geſchickt verflochten. Die Vielgeſtaltigkeit des Stoſfes hat Siking in die Form einer abendfüllenden Trilogie gebaunt und zwar in der Weiſe, daß das Vorſpiel Karolinens Flucht aus dem Vaterhauſe, der zweite Teil das Ende der Stegreifkomödie und der in drei Akte ſich gliedernde dritte Teil das Wirken der Neuberin als Prinzipalin zur Darſtellung bringt. Obwohl nun jeder Teil ſeine beſondere Handlung hat und ein in ſich abgeſchloſſenes Ganzes bilbet, ſind ſie unter ſich doch durch die handelnden Charaktere und inneren Beziehungen ſo ſeſt verbunden, daß ſie als regelrechtes Geſamtorams aufgefaßt werden können. Im erſten Akt des dritten Teils wird deit der Verbrennung des„Hanswurſt“ der Höhepunkt erreicht. Von dort an gewinnt das Gegenſpiel die Oberhand und die Handlung eilt in wuchtigen Schritten dem tragiſchen Ende zu. Die Geſtaltung der Kataſtrophe iſt die einzige Abweichung von dem hiſtoriſch verbürgten Debensgang der' Neuberin. Im Gefühle, daß eine Künſtlerin ſchon tot iſt, wenn ihr die Möglichkeit genommen iſt, ihre künſtleriſche Miſ⸗ ſion zu vollenden, folgt Siking der poetiſchen Wahrheit, welche ver⸗ bietet, daß ein ſo edles, für die Kunſt begeiſtertes Herz im Gleud ver„ kommt. Von ihren Neidern vergliftet, ſtirbt die Neuberin in Aus⸗ übung ihres Berufes. In der Bewältigung dieſes Rieſenſtoffes zeigte ſich Sikings ſichere Geſtaltungskunſt. Die Akte ſind im Detail ſehr ſorgfältig ausgeführt, die weſentlichen Momente der Handlung ge⸗ bührend hervorgehoben und zu großen Wirkungen zuſammengefaßt. Das Werk iſt durchaus dramattſch, nichts iſt hinter die Szene verlegt⸗ Alle Geſchehniſſe vollziehen ſich in raſchem Tempo und ſchlagfertigem Rhythmus auf der Bühne. Wir ſchauen die bunte Welt des Theaters und durchmeſſen ſie in ihren Höhen und Tiefen, denn Siking keunt dieſe Welt vor und hinter den Kuliſſen. Nichts iſt vergeſſen, was zur Charakteriſtik jener Zeit erforderlich wäre. Auch feine eigene hohe Kunſteinſicht hat Stking in dieſem Werke niedergelegt, das nicht nur inbezug auf Führung der Handlung, ſondern auch hinſichtlich der Charakterzeichnung und der glänzenden Diktion als das ſchönſte und unvergänglichſte Denkmal, welches Karoline Neuber errichtet werden konnte, bezeichnet werden muß. Am 30. November vorigen Jahres war der 150. Todestag der Künſtlerin. Das Drama führt da ei der wichtigſten Epochen in der Entwickelung des Schauſpielerſtand vor und das reiche, buntbewegte Leben der Wandertruppen wird m Die tet geſundem und kräftigem Realismus zur Darſtellung gebracht. Ankunft der Neuberbande vor Leipzig, die ergötzliche Probe z reifkomödie, die Verbrennung des Hanswurſt, der Sturz de und der Tod der Helbin in den Garderoberäumen während Vorſtellung ſind wirkungsvolle Szenen, — 2. Seiſe General⸗Anzeioer. Mittagblaft.) M ennbeim 1. Februar 101. 8 NVNeroren l. U. Rosenielder a. 8 bffbezog Lux, lnternationales 10310% 2 Beseitigung 018 Sonntag Abend dunkler 8340 Züs en zesichts-u. Körperhaaren 8„ 3. 1. 5 855 Pelzboa 1*.90 ¶ zwiſchen Mollſtraße u. Kaiſer⸗ ring. 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