r Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 30 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. In ſerate: Alnabhängige Tageszeitung. Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeige Mannheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1440 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Die Colonel-Zeile.. 23 Pfg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Redaktioen 677 Augswärtige Inſerate 30„ in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. ee Verlags⸗ 95 1 ndlung Die Retlame⸗Zeile..1 Mark Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. Nr. 80. Donnerstag, 16. Februar 1911. Abendblatt.) ——— Politiſches Hazardſpiel. Konſervative und Nationalliberale. Zu dem Zuſammenſtoß zwiſchen Herrn von Heyde⸗ brand und der nationalliberalen Partei im preußiſchen Ab⸗ geordnetenhauſe ſchreibt die„Nationalliberale Korreſpondenz“ „Die konſervative Sache kann und wird nicht unter⸗ gehen“, ſo verkündet heute die„Konſ. Korr.“ am Schluſſe eines„Klar zum Gefecht!“ überſchriebenen Artikels. Allein die Zeichen deuten immer mehr darauf hin, daß die hier von dem parteioffiziöſen Organ zur Schau getragene, vertrauensvolle Zuverſicht nur mehr geſpielt iſt und der wirklichen Stimmung im konſervativen Hauptquartier wenig entſpricht. Man könnte zunächſt vielleicht noch im Zweifel darüber ſein, was die Rechte mit dem geſtrigen un⸗ qualifizierbaren Vorſtoß des Abg. von Bieberſtein beab⸗ ſichtigte, deſſen gegen die nationalliberale Partei gerichtete Verdächtigungen und Schmähungen Abg. Schiffer ſo tem⸗ veramentvoll gekennzeichnet hat. Nach der Ueberſchrift wie nach den Schlußwendungen der„Konſ. Korr.“ aber, in denen erneut die konſervative Förderung ſozial⸗ demokratiſcher Wahlſiege auf Koſten der National⸗ liberalen in Ausſicht geſtellt wird, und die wiederum mit der illohalen Inſinuation eines Blocks„von Baſſermann bis Bebel“ operieren,— nach dieſer parteiamtlichen Auslaſſung gewinnt es immer mehr den Anſchein, als ob die in die Enge getriebene konſervative Parteileitung ein politiſches Hazard⸗ ſpiel zu ſpielen, eine Politik zu treiben entſchloſſen iſt, welche das im Sommer 1909 begonnene frivole Spiel mit den nationalen und monarchiſchen Intereſſen auf die Spitze treiben will, um für die konſervative Partei zu retten, was noch zu retten iſt. Herr von Heydebrand und ſeine Gruppe ſcheinen jetzt endlich Klarheit gewonnen zu haben über das, was ihrer im Oſten wartet; über den außerordentlichen Umſchwung in der Stimmung der Bevölkerung, den die konſervatib⸗ultra⸗ montane Intimität notwendig herbeiführen mußte, und über die Konſequenzen, welche daraus auch für die bisher ſicherſten konſervativen Hochburgen folgen. Es gab für die Partei der Reichsfinanzreform und des Kanzlerſturzes in dieſer Situation zwei Möglichkeiten. Die eine war die„Rückkehr auf den Boden des Vaterlandes“, wie ſie ſchon ein Bismarck 1889 von der konſervativen Partei forderte. Aber Herr von Heydebrand ſcheint es vorzuziehen, zu der zweiten zu greifen; zum Va banque⸗Spiel. Es iſt das der Weg, der durchs rote Meer hindurchgeht, und zu äußerſt gefährlichen Experimenten mit dem Wohl der Geſamtnation, unter Um⸗ ſtänden zu ſchweren Kriſen für unſer Verfaſſungsleben führt. Indeſſen ſteht dem konſervativen Führer auf dieſem Wege als ein ſchwer zu überwältigendes Hindernis die national⸗ liberale Partei entgegen, weshalb ſeine„Staatskunſt“ im Augenblick(wie ſeit Monaten) nur das eine Ziel hat, den Nationalliberalismus mit Mitteln, die der Zweck heiligen muß, aus ſeiner mittelparteilichen Stellung heraus und in die ſchärfſte Oppoſttion hinein zu drängen, auf daß dann nur noch konſervative Selbſtloſigkeit und Königstreue als Retterin des Staates gegenüber dem„Block von Baſſermann bis Bebel“ erſcheine. Zu dieſem Zwecke iſt von der Leitung der konſerva⸗ tiven Partei ſeit Jahr und Tag an ihre Organe die von der Zentrumspreſſe bereitwilligſt aufgenommene Direktive aus⸗ gegeben worden, den Nationalliberalismus vor allem in ſeiner nationalen und monarchiſchen Geſinnung, wie in ſeiner Land⸗ wirtſchaftsfreundlichkeit auf jede erdenkliche Weiſe zu ver⸗ dächtigen; eine Parole, die bis zur Stunde wider alles beſſere Wiſſen aufs eifrigſte befolgt wird, wie jede Nummer der „Kreuzztg.“, der„Germ.“ und der„Deutſchen Tagesztg.“, wie aber auch die geſtrigen konſervativen Reden im Abgeord⸗ netenhauſe erkennen laſſen. Nun haben wir unſeres Teils keinen Anlaß, Herrn von Heydebrand und der Laſe in dieſer ſeiner Hazardpolitik zu ſtören. Vielleicht müſſen wir auf alles gefaßt ſein und damit vechnen, daß man auf konſervatiber Seite im Kampfe vor keiner Illoyalität mehr zurückſchreckt. Nur möchten wir Herrn von Heydebvand vor einer gefährlichen Täuſchung bewahren. Sein politiſches Hazardſpiel iſt aufgebaut und berechnet auf die gewaltſame Abdrängung des National⸗ liberalismus nach links, auf die mit allen Mitteln betriebene Abſchisbung der nationalen Mittelpartei nach der Seite der Demokratie und des Sozialismus. Zu dieſer Operation aber gehören zwei. Herr von Heydebrand glaubt zu ſchieben, aber — wir werden nicht geſchoben, weil wir uns nicht ſchieben laſſen. Wir bleiben dort, wo wir ſtehen und immer ſtanden: wir werden, im Beſitze vollſter Aktionsfreiheit und eines guten Gewiſſens, mit Seelenruhe dem nun anhebenden Treiben entgegenſehen und abwarten, wer dabei am beſten * Das Bild dieſer denkwürdigſten Auseinanderſetzung zwiſchen der konſervativen und der nationalliberalen Partei würde nicht vollſtändig ſein, wenn wir nicht die Stellung des Zentrums zum Rededuell zwiſchen Heydebrand und Schiffer hineinzeichneten. Es iſt ja keine Frage, auf welcher Seite wir es zu ſuchen haben. Mit förmlicher Begeiſterung, die durch die immer energiſchere Konſolidierung des ſchwarz⸗ blauen Blocks begreiflicherweiſe erzeugt wird, ſchreibt die „Köln. Volksztg.“ über den Zuſammenprall: Der Zuſammenſtoß der Konſervativen mit den Nationallibe⸗ ralen konnte nicht überraſchen. Freilich im Landtage ſelber ſpielen die Nationalliberalen das unſchuldige Lämmlein, draußen im Lande aber bekämpfen ſie die Konſervativen bis aufs Meſſer, und ihre Preſſe tut noch ein übriges dabei. Kein Wunder, daß die Konſervativen dieſes Doppelſpiels ſatt ſind und eine Klarſtellung wünſchen. Das war vielleicht der Endzweck des Heydebrandſchen Vorſtoßes. Der Abg. Rogalla von Bieberſtein hatte ihn allerdings eingeleitet. Er iſt ein temperamentvoller Redner, der friſch von der Leber weg ſpricht und von taktiſchen Manövern nichts wiſſen will. Er mag auch fühlen, daß die nationalliberalen Klagen üher die konſervativen Landräte im Oſten doch nur ein parteipolitiſches Manöver ſind, hinter dem ſich der liberale Anmarſch gegen den konſervativen Oſten verſtecken wollte. Daß der Abg. Schiffer glücklich geſprochen hat, kann man nicht behaupten. Man konnte es verſtehen, daß Frhr. v. Heydebrand mit ungewöhn⸗ licher Schärfe die Grenze zwiſchen links und rechts zog und unter dem demonſtrativen Beifall ſeiner poli⸗ tiſchen Freunde die nationalliberalen Umtriebe draußen im Lande an den Pranger ſtellte. Leute wie Lohmann, Maurer und ihr jungliberales Gefolge können ſich in ihren wirtſchaftlichen und ſonſtigen politiſchen Anſchauungen mit konſervativen Männern unmöglich zuſammenfinden. Daß der Abg. v. Heydebrand mit ſol⸗ cher Schärfe geſprochen hat, hat vielleicht die Klärung bewirkt, /ſie kann aber auch als eine letzte Warnung an die National⸗ liberalen ausgelegt werden, ihr verhetzendes Treihen im Lande draußen aufzugeben und ebenfalls das Liebäugeln mit der Sozial⸗ demokratie und ſich zu entſcheiden für links oder rechts, oder wenn man im Sinne der Altliberalen reden will, ſich an das Heidel⸗ berger Programm zu halten. Falls Herr von Heydebrand ſeine Rede nicht als eine endgültige Abſage, ſondern als eine„letzte Warnung“ an⸗ geſehen wiſſen wollte, was aber unwahrſcheinlich, ſo wäre die nationalliberale Antwort in den obigen Ausführungen der „Natl. Correſpondenz“ ſchon gegeben: die nationalliberale Partei wird ſich durch Heydebrandſche Künſte nicht an die Sozialdemokratie herandrängen laſſen, aber ebenſowenig durch Heydebrandſche„Warnungen“ an den ſchwarz⸗blauen Block, keine Großblockpolitik, keine Sammlungspolitik: in dieſen feſten und klaren Grenzen bewegt ſich die nationalliberale Reichspolitik— trotz Heydebrand und gegen Heydebrand. . Geſpannt wird man ſein dürfen, wie Herr von Beth⸗ mann⸗Hollweg die brutale Hinmetzelung des Samm⸗ lungsgedankens durch den Führer der Konſervativen auf⸗ und hinnehmen wird. Nach der„Deutſchen Tagesztg.“ ſoll man in Regierungskreiſen ja zu Tode erſchrocken ſein über die unſanfte Zerreißung des Sammlungsgeſpinſtes, vielleicht er⸗ fahren wir durch die„Norddeutſche Allgemeine“ bald, wie die Regierung die Heydebrandſche Rede aufnimmt. Jedenfalls ſollten, ſo möchte man meinen, die heftigen Auseinander ſetzungen zwiſchen Konſervativen und Nationalliberalen im Preußiſchen Abgeordnetenhauſe dem Reichskanzler die Ueber⸗ zeugung beigebracht haben, daß die Politik der Sammlung auch dadurch nicht zur Verwirklichung gelangt, daß, wie er getan hat, die Führer des Bundes der Landwirte und des Hanſa⸗Bundes zuſammen zu einem parlamentariſchen Abend einladet. Die Erbitterung iſt zu groß und die Gegenſätze ſind zu ſchwerwiegende geworden, um noch durch Worte oder Diners beſeitigt werden zu können. Es iſt nicht die am 14. Februar endgültig in die Luft explodierte Politik der Sammlung, die uns die Geſundung unſerer innerpolitiſchen Verhältniſſe bringen wird. In Lyck hat Baſſermann am Sonntag nach dem Bericht der„Nat. Ztg.“ erklärt:„Es wäre zu wünſchen, daß den Konſer vativen ihre Bundes⸗ genoſſenſchaft heimgezahl werde bei den nächſten Wahlen.“ Nicht die Sammlungspolitik, die Abrechnung mit den Konſervativen und dem Zentrum iſt der Weg, der ins Freie führt. Ihn werden die National⸗ liberalen beſchreiten. Politische Uebersieht. Mannheim, 16. Februar 1911. Um das Recht der Gegenwart! Auf nächſten Sonntag iſt nach Berlin ins Hotel„Eſplanade“ eine Zuſammenkunft einberufen worden, welche einer Ausſprache über die Ziele und Wege der Reform der deutſchen Rechtspflege Feuilleton. Die Ausgrabung der Pilla des Haraz. (Von unſerem Römiſchen Mitarbeiter.)] Wenn heutzutage die Poeten von einem Mäzen träumen, ſo wagen ſie in ihren ausſchweifendſten Phantaſien kaum mehr als ein reiches Stipendium zu erhoffen, das ihnen für einige Zeit die wünſchenswerte Muße zur Beſchäftigung mit ihre Muſe gewährt. Der wirkliche Mäzenas aber, der vor nun bald zweitauſend Jahren zum Leidweſen aller darbenden Künſtler das Zeitliche ſegnete, verſtand das Uebel an der Wurzel zu faſſen. Er wußte, daß den Lieblingen der Götter auch die reichſte Geldſpende zwiſchen den Fingern zerrinnt, und ſeine weiſe Fürſorge war deshalb darauf bedacht, ſeinen Schützlingen mit einer dauernden Gabe nicht nur alle Sorgen um ihre materiellen Bedürfniſſe zu nehmen, ſondern ſie auch gleichzeitig den mächtigen Verſuchungen zu einem etwas lockeren Lebenswandel zu entziehen. Solch ein Geſchenk des echten Mäzens würdig war die Uebergabe eines ſeiner herr⸗ lichſten Landgüter an den leidenſchaftdurchglühten und geiſtvollen Dichter Horaz. Der Sohn eines Sklaven, den die altberühmte Heldentugend der Römer im Kampf bei Philippi ſchmählich im Stich gelaſſen, hat Horaz das Glück, zuerſt amneſtiert und dann als Dichter Atdeckt zu werden. Er ſchwelgt im Genuß ſeines eigenen Genies. Die Sprache berauſcht ihn, wie ihn das neue Leben berauſcht, dies keiche und üppige Leben in der Welthauptſtadt Rom, aus der er dem aufgehobenen Urteilsſpruch zufolge Zeit ſeines Lebens hätte baunt bleiben wüſſen Aber die Reaktion bleiht nicht aus. Das empfindliche Dichter⸗ gemüt ſieht mit einem Schlage die unlauteren Triebe, die ſich in der Stadt des Reichtums hervorwagen. Er fühlt ſeinen Gaumen brennen in der ſtaubigen Hitzwelle, die ſich zwiſchen den hohen Häuſern fängt, und fürchtet, ein Opfer der heimtückiſchen Malaria zu werden. Er hat plötzlich Sehnſucht nach einem friſchen Trunk aus einer übermütig hervorſprudelnden Bergquelle. Das Waldes⸗ rauſchen lockt ihn und die ſchattige Kühle der Berge. Aber ach, er iſt ein armer Poet, den nur der Ruhm mit grünem Lorbeer ſchmückt. Da ſchenkt ihm Cilnius Mäcenas ſeine ſabiniſche Villa. Und nun iſt er wahrhaft glücklich. ** AR Lange hat man geſtritten, wo das von Horaz ſo vielbeſungene Landhaus geſtanden hat. Man kannte die Villa des Brutus und Caſſius, die des Mäcenas und Cicero, aber die Villa des Horaz, die er in ſeinen Verſen verewigt hatte, wollte ſich nicht finden laſſen. Wie viel Rühmenswertes hatte der Dichter in der Freude über ſein Gütchen von dieſem Beſitz zu berichten gewußt! Was er in Rom vergebens geſucht hatte, im Schatten des hundertjährigen Eichenwaldes fand er es: Schutz gegen brennende Sonnenhitze und Regen, den der Oſtwind in dieſe Gegend bringt(Ode 1, 17), den Quell, der kühlungſpendend nahe beim Hauſe ſprudelt,„tecto vicinus aquae fons“, und die prächtige Lage auf hohem Plateau, „arduus in arcem removi“. Für den, der des Weges von Rom herkam, war das Gut nicht zu verfehlen, wenn er hinter dem Tem⸗ pel der Vacuna, der Göttin des Waldes und der Siegesbegeiſte⸗ rung, abbog,„post fanum putre Vacunae“(Ep. 1, 100. Soviele Angaben, und dennoch ſtritten ſich zahlreiche tiburtiniſche und ſabiniſche Dörflein um die Ehre, Horaz dereinſt Gaſtrecht er⸗ wieſen zu haben. Zurzeit der Renaiſſance mit ihrer neuerwachten Liebe für die alten Klaſſiker wurde die Frage nach der Lage von Horaz Villa lebhaft diskutiert. Aber erſt im Jahre 1610 glückte es einem deutſchen Gelehrten namens Cluper in dem jetzigen Vieb⸗ baro, 11 Kilometer hinter Tivoli, das antike Varia zu entdecken, nach dem im Altertum fünf wackere Männer dom Landgut des Horaz in den Gemeinderat zu gehen pflegten.(Ep. 1, 10). Nicht lange danach kam der franzöſiſche Abt Chauph, der ſeinen Horaz von A bis Z im Kopfe hatte, auf ſeinem Pferdchen geritten und ſuchte die ganze Gegend nach der Stelle ab, an der die Villa des Horaz geſtanden haben chochte. Und wirklich gelang es ihm auch, die Ueberreſte der geſuchten Villa auf einem kleinen Hügel des Licenzatals zu entdecken, wie er ſcherzend meint, dank der Witterung ſeines Pferdes, das ſich auch bereits auf Altertums⸗ forſchung verſtand. Ein Stückchen Moſaikfußboden wurde frei⸗ gelegt, ein paar Kapitäle und Marmorbruchſtücke aufgefunden und bei weiterem Schürfen einige kunſtloſe Mauern zutage gefördert. Damit aber hatte es auch ſein Bewenden. Die Arbeiken ſchliefen wieder ein und mit ihnen das allgemeine Intereſſe. Von neuem fiel die Villa des Horaz der Vergeſſenheit anheim. ** Nach mehr als zweihundert Jahren abermaligen Schlummers ſoll das Landhaus aus Auguſtus' Tagen jetzt dem Licht der Welt zurückgegeben werden. Der Direktor der Ausgrabungen auf römiſchem Boden, Angelo Paſqui, hat ſein Machtwort geſprochen, vor dem ſich die Erdſchollen der Jahrtauſenden heben. Diesmal ſoll die ganze Villa bloßgelegt werden. Freilich allzu kühnen Hoffnungen auf architektoniſche Neberraſchungen werden wir uns nicht hingeben dürfen. Sprach doch Horaz nur immer von ſeinem ländlichen Häuschen, daß„weder golden Gerät, noch Elfenbein, noch griechiſcher oder afrikaniſcher Marmor ſchmückte! Der Frieden des hochwipfligen Eichenwaldes war der Hauptvorzug ſeiner Villa. Quintilius Varus und Mäzenas mochten aus ihren Häuſern Luxusſtätten einer überfeinen Kultur machen, er, Horaz, verlangte nach Einfachheit und Rube. Jene wollten leben und ge⸗ 2. Seite. Geue ral⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 16. Februar: dienen ſoll. Man beabſichtigt wohl auch, eine Organiſation als Grundlage für die weitere Betätigung dieſer Beſtrebungen zu ſchaffen und eine Zeitſchrift, die dieſen Beſtrebungen gewidmet ſein ſoll, ins Leben zu rufen. Unterzeichner der Einladung ſind Oberlandesgerichtspräſident Dr. Börngen, Oberlandesgerichtsrat R. Deinhardt(Jena), Reichsgerichtsrat Dr. Düringer(Leipzig), Geh. Juſtizrat Profeſſor Dr. Hellwig(Berlin) und Regierungs⸗ rat Dr. Rathenau(Berlin). Die Erörterungen ſollen ſich auf den Auffatz von Präſident Dr. Börngen in der„Deutſchen Ju⸗ riſtenzeitung“ vom 1. Februar ſowie auf die Leitſätze des von Jena ausgehenden Aufrufs ſtützen, der mit folgenden Worten beginnt: „Die Rechtspflege und ihre Ergebniſſe wie die Tätigkeit der Juriſten überhaupt erfahren fortgeſetzt Anfechtungen. Zu ſcharf und ungerecht mögen ſie vielfach ſein. So ſind Vorwürfe wie, es herrſche Klaſſenjuſtiz und allgemeine Rückſtändigkeit, haltlos und gehäſſig. Sie können aber wirkſam nur zurückge⸗ wieſen werden, wenn die Juriſten zeigen, daß es auch für ſie kein Abſchließen oder Stillſtehen gibt und daß umfaſſend und mit ehrlichem Streben daran gearbeitet wird, was etwa mangel⸗ haft iſt. Nur ſo kann es gelingen, den Juriſten das ungeteilte Vertrauen des Volkes zurückzugewinnen und zu erhalten.“ Es müſſe der ehrliche Verſuch gemacht werden, heißt es weiter,„alle zuſammenzuführen, die überzeugt ſind, daß es eines verſtändigen Fortſchritts, eines Weiterbauens im Recht und in der Rechtsanwendung, nicht einer Umwälzung bedarf.“ „Da es ſich um Verbindung mit den lebendigen Kräften unſerer Zeit handelt, ſollten ſich Juriſten des Gelehrtentums und der Praxis aller Art die Hände reichen mit führenden Perſonen im öffentlichen, namentlich wirtſchaftlichen Leben und darüber hinaus mit Männern, die in täglicher Teilnahme an den Kulturbeſtrebungen davon ausgehen, daß alle Kräfte unſerer Zeit für Geſetzgebung, Verwaltung und Rechtspflege verwertet werden müſſen.“ „Es handelt ſich dabei nicht um beſchränkte Forderungen des engen Fachbetriebes in Verwaltung und Rechtspflege, ſon⸗ dern um tiefe und kulturelle Bewegungen, an denen alle Lebens⸗ kreiſe gleichmäßig beteiligt ſind. Kennzeichen der Zeit ſind es, daß ſich überall Gemeinſchaftsſinn, ſoziales Mitgefühl regt und Streben nach praktiſchen Zielen hervortritt. Die Grenzen eng⸗ herzigen Hervorkommens werden überſchritten, die fruchtbaren Wechſelbeziehungen eines Wiſſensgebietes mit anderen mehr beachtet, das Wirkliche und Tatſächliche, das Leben ſelbſt mit ſeinen Eindrücken gewinnt Herrſchaft an Stelle unverwertbar gewordener Begriffe, Rechtswiſſenſchaft und Rechtspflege wer⸗ den immer mehr Teil des geſamten ſozialen Lebens. Die Erfahrungswiſſenſchaften mit ihren Forſchungsweiſen haben ſich ſelbſtändig und eigenartig entwickelt. Wenn auch ihre Arbeitsweiſen nicht ohne weiteres auf die Rechtswiſſenſchaft und Rechtspflege übertragen werden können, ſo gilt es doch, den Ergebniſſen der Sozialwiſſenſchaften und der Erfahrung des praktiſchen Lebens in der Kunſt der Geſetzgebung, der Recht⸗ ſprechung(Rechtskunſt) und der Verwaltung größeren Einfluß zu verſchaffen.“ Aundgebung des Zentralvorſtandes des Fuangeliſchen Bundes. Der aus 21 Mitgliedern beſtehende Zentralvorſtand des Gpangeliſchen Bundes hat einſtimmig folgende Kundgebung be⸗ ſchloſſen: De„Kreuzzeitung“ hat in Nr. 93 vom 7. Februar 1911 An⸗ griffe gegen den Epangeliſchen Bund und ſeinen geſchäftsführenden Vorſitzenden Direktor Lic. Everling gerichtet, die über die Vor⸗ gänge bei der Wahl Everlings zum Vorſitzenden im November 1905 grobe Entſtellungen und gehäſſige Unter⸗ ſtellungen enthalten. Die unwahren Beſchuldigungen finden ſich ſchon, teilweiſe im Wortlaut übereinſtimmend, in einem Aufſatz, der am 28. September 1907, von der demokratiſchen Volkszeitung“ in Berlin veröffentlicht worden iſt. Da⸗ mals hat der in Worms am 2. Oktober 1907 tagende Geſamt⸗ vorſtand des Evangeliſchen Bundes, der aus den Vertretern ſämtlicher Hauptvereine beſteht, mit Entrüſtung von dieſen Ver⸗ bdächtigungen Kenntnis genommen und ſie einſtimmig mit größter Entſchiedenheit zurückgewieſen und zugleich dem Präſidium des Bundes und insbeſondere dem Direktor Everling ein einſtimmiges Vertrauensvotum dankbarer Anerkennung ausgeſprochen. Die„Kreuzzeitung“ hat ſich nicht geſcheut, dieſe anonymen Anwürfe zur Verdächtigung des Evangeliſchen Bundes wieder aufzunehmen. Der Zentralvorſtand weiß ſich eins mit den Ver⸗ tretern und Vorſtänden der Hauptvereine und mitt allen ſeinen Zweigvereinen, wenn er dieſe unwahren Angriffe mit Empörung zurückweiſt. Aber er fühlt ſich auch gedrungen, dem Präſidium ã õddßſßbe ee wie insbeſondere dem geſchäftsführenden Vorſitzenden, Direktor Everling, ſein volles Vertrauen und ſeine dankbare Anerkennung auszuſprechen für die tatkräftige und nach unſerer Ueberzeugung ebenſo berechtigte wie durch die gegenwärtige Lage notwendig ge⸗ wordene Vertreiung und Wahrung der deutſch⸗proteſtantiſchen Intereſſen. Neichstagswahlen 1911. Dr. Böhme, Reichstagskandidat in Salzwedel⸗Gardelegen. Am Sonntag, den 12. Februar, fand in Oebisfelde die von 70 Vertrauensmännern aus allen Teilen der Kreiſe Salzwedel⸗ Gardelegen beſuchte Vertrauensmännerverſammlung des Deut⸗ ſchen Bauernbundes ſtatt. Nach eingehender Debatte, die völlige Einmütigkeit aller Anweſenden ergab, wurde Dr. Böhme einſtimmig als Kandidat für die nächſte Reichstagswahl aufge⸗ ſtellt. Nach den Berichten und der ausgeſprochenen Ueberzeugung der Vertrauensmänner erwartet man einen Sieg im erſten Wahl⸗ gange. Allgemein wurde feſtgeſtellt, daß die Arbeit des Deutſchen Bauernbundes einen völligen Umſchwung in der politiſchen Stim⸗ mung der beiden Kreiſe hervorgebracht hätte. mitgeteilt wurde, iſt auch bei der Zuſammenkunft der Konſervativen der Provinz Sachſen außerordentlich darüber geklagt worden, daß im Wahlkreiſe Salzwedel⸗Gardelegen durch die Arbeit des Deut⸗ Nri Wie ſchen Bauernbundes den Konſervativen ganz außerordentliche Schwierigkeiten bereitet würden. Dr. Böhme nahm die ihm angetragene Kandidatur mit herzlichen Dankesworten an. Er erklärte, daß er dies im Intereſſe ſeiner Organiſation tue, die es wünſchenswert mache, daß er einen Wahlkreis in der Nähe von Berlin, in einigen Schnellzugſtunden erreichbar, habe und nicht in einer entfernten Gegend. Er habe aus dem Grunde von vorn⸗ herein davon abgeſehen, in ſeinem doch recht entfernt liegenden Wahlkreiſe Marburg wieder zu kandidieren, aber mit Rückſicht auf die Organiſation die Kandidatur in zwei ausſichtsreichen oſt⸗ preußiſchen und in einem weſtpreußiſchen Wahlkreis abgelehnt hätte. Der Deutſche Bauernbund, der heute im Wahlkreiſe Salzwe⸗ del⸗Gardelegen in zahlreichen Orten, in denen Herr von Krö⸗ cher einſtimmig oder nahezu einſtimmig im Jahre 1907 gewählt wurde, Ortsgruppen beſitzt, die die Hälfte der Wählerſchaft um⸗ faſſen, ſieht getroſten Mutes dem weiteren Wahlkampf in dieſem Kreiſe entgegen. Buneriſche und Pfälziſche Politik. p. Ludwigshafen, 16. Febr. Der hieſige Eiſenbahn⸗ präſident Gayer benachrichtigte die Bürgermeiſterämter Pir⸗ maſens und Kaiſerslautern, daß er vom bayeriſchen Verkehrs⸗ miniſterium mit der Ausarbeitung eines Eiſenbahnprojektes Biebermühle⸗Pirmaſens⸗Philipsburg oder Reichshofen, alſo einer Linie bis zur Landesgrenze beauftragt ſei. Beſonders intereſſiert an der Erbauung der Bahn iſt Baron de Dietrich zu Jägerthal, der Beſitzer größerer Eiſenwerke in Mutter⸗ hauſen, Reichshofen, Zinsweiler und Bad Niederbronn iſt, die von der Bahn berührt würden. De Dietrich hat den auf ſeine Beſitzungen entfallenen Grund und Boden unentgelt⸗ lich zur Verfügung geſtellt, ferner 1000 Mark dem Agitations⸗ fond zugewandt und will auch das Schienenmaterial unent⸗ geltlich liefern. Eine Abſchaffung der Todesſtrafe. Die„Deutſche Juriſtenzeitung“ die ſchon kürzlich Urteile her⸗ vorragender Männer über die Frage einer Abſchaffung der Todes⸗ ſtrafe veröffentlichte, ſetzt jetzt die Veröffentlichung ſolcher Urteile fort. Wir geben die folgenden wieder: Graf Poſadowsky, der frühere Staatsſekretär des Innern, ſchreibt: Für und gegen die Todesſtrafe ſind ſchon ſo viele Gründe ſeit mehr denn hundert Jahren herbeigeholt, daß etwas Neues zu ſagen kaum mehr übrig bleibt. Es genügt deshalb, zu der neu angeregten Streitfrage Stellung zu nehmen. Die Anſichten teilen ſich danach, ob man das Leben des einzelnen oder den Schutz und die Sicherheit der menſchlichen Geſellſchaft höher ſtellt. M. E. iſt der Schutz und die Sicherung der menſchlichen Geſellſchaft die vornehmſte Aufgabe des Staates, in deren In⸗ tereſſe er ſelbſt das Leben des einzelnen Staatsangehörigen opfern muß; die entgegengeſetzte Auffaſſung entſpringt einer ſentimentalen, wehleidigen Richtung unſerer Zeit. Poſadowsky, Naumburg a. S. Reichsgerichtspräſident Freiherr von Seckendorff faßt ſeine Anſicht in den folgenden Satz zuſammen: eeee Ich erkläre gern, daß ich zur Zeit— insbeſondere auch im Deutſchen Reiche— für die Beibehaltung der Todesſtrafe ein⸗ trete. Präſidenk des Reichsgerichts Wirkl. Geh. Rat Dr. von Seckendorff, Leipzig. Oberlandesgerichtspräſident a. D. Hamm urteilt folgendermaßen: Wer an die Urne gerufen wird, um ſeine Stimme für oder gegen die Todesſtrafe abzugeben, muß ſich vorerſt mit Paul Heyſe fragen, ob nicht etwa in ihm noch das harte, längſt verhallte, von der Privatrache geformte Wort:„Auge um Auge, Zahn um Zahn“ nachklingt. Ebenſo muß er aber auch, worauf ſchon Wach hingewieſen hat, die abſtrakte Grübelei verſtaubter Naturrechtslehre von ſich abwehren, ob der Staat ein Recht habe, dem Verbrecher ein Leben zu nehmen, das er ihm nicht gegeben. Entſcheidend kann nur die rein ſachliche Er⸗ wägung ſein, ob die menſchliche Geſellſchaft noch der Todesſtrafe als Schutzmittel gegen das Verbrechen bedarf. Immer wieder kommen aus altem, lebensmüdem Mund die Klagen, daß die Kriminalität zunehme, daß die Menſchen ſchlech⸗ ter würden. Die ſtreng objektive Statiſtik ſpricht anders. Die Kriminalität nimmt ſtetig ab: die Menſchen werden beſſer. Aber und zwar höchſt bedenklich— haben zugenommen die gewerbsmäßigen organiſierten Verbrecher und vor allem auch die Verbrechervereinigungen zu ruchloſem, lang vorberei⸗ teten Gewalttaten, die aus Gier nach Bereicherung oder aus Haß und Neid gegen den Beſitz nicht davor zurückſchrecken, durch eine Handlung das Leben einer ganzen Reihe Menſchen zu ge⸗ fährden und zu bernichten. Sollen Staat und Geſellſchaft dagegen nicht wehrlos werden, ſo darf man ihnen nicht die Schutzwaffe der Todesſtrafe aus der Hand reißen. Daher ſtimme ich mit aller Entſchiedenheit für die Bei⸗ behaltung der Todesſtrafe und bin der Ueberzeugung: Wenn man eine Volksabſtimmung herbeiführen könnte, würde das Volk mit ganz außerordentlicher Majorität ebenſo ſtimmen. Wirkl. Geh. Rat Dr. Hamm Bonn. Auch ſämtliche übrigen Urteile, die die„Dtſch. Jur.⸗Ztg.“ an⸗ führt, ſind für die Beibehaltung der Todesſtrafe, ſo die der Ber⸗ liner Profeſſoren v. Gierke, Waldeyer, Nernſt, Brunner, Fiſcher ſowie der Profeſſoren Ziegler⸗Straßburg, Zitelmann⸗Bonn, Rein⸗ Jena und des Malers Prof. Thoma⸗Karlsruhe. Aus Stadt und Land. * Maunheim, 16. Febrnar 1911. * Die Eröffnung des Badener Landesbades iſt durch Erlaß des Gr. Miniſteriums des Innern auf 1. März feſtgeſetzt worden. * Die Konkurrenz der elſüſſiſchen Sonntagsfahrkarten. Es wird zurzeit beſonder s in den Kreiſen der Hoteliers ſehr dar⸗ über geklagt, wie ſchädigend die Einführung der ſogen. Sonn⸗ tags billetts bei der Bahn im Elſaß auf den Fremden⸗ verkehr in Baden und beſonders im Schwarzwald wirke. Mit derartigen Billetten würden die Fremden um den halben Preis gegenüber dem in Baden üblichen Preiſe in die Vogeſen geführt, der Fremdenverkehr alſo von Baden, vom Schwarzwalde, dorthin abgeleitet. Es ſei da nicht zu verwundern, wenn Extrazüge von Straßburg in das Renchtal nur mit einem Reiſenden in Oppenau ankämen, da eben der ganze Verkehr ſich nach den Vogeſen be⸗ wege. Treffen die Angaben zu, ſo ſollen die zuſtändigen Stellen in Baden auch dahin wirken, daß ein direkter Ausgleich ſtatt⸗ findet, entweder Abſchaffung der Sonntagsbilletts, die angeblich zum halben Preis im Elſaß abgegeben werden, oder Einführung derartiger Sonntagsbilletts auch bei der badiſchen Bahn. Der letztgenannte Weg wäre wohl der einfachſte und am eheſten er⸗ reichbare. * Lotteriegenehmigung. Dem Pferdezuchtverein der Pfalz in Zweibrücken wurde der Vertrieb von 15 000 Loſen zu 1 M. der erſten und 10 000 Loſen zu 1 M. der zweiten Reihe der von ihm in Gemeinſchaft mit den Pfälziſchen Rennvereinen zu Neuſtadt a. H. und Zweibrücken im Jahre 1911 veranſtalteten 12. Pfäl⸗ ziſchen Pferdelotterie im Großherzogtum Baden unter der Bedingung genehmigt, daß die in Baden vertriebenen Loſe zuvor mit dem Stempel des Miniſteriums des Innern verſehen werden und daß das Ziehungsergebnis in der„Karlsr. Ztg.“ be⸗ kannt gegeben wird. * Aufgefundenes Geld. Es wurde aufgefunden: am 30. Jan. d. J. im Zug 57 der Albtalbahn ein Geldbeutel mit.82., abgeliefert in Ettlingen; am 8. Febr. d. J. auf dem Bahnhof in Achern ein Geldbeutel mit.35 M. * Verkäufer und Kontoriſt. Mancher junge Mann kritt ſchlecht oder überhaupt nicht beraten bei einem Detailliſten in die Lehre, er kennt die Tätigkeit eines Handlungsgehilfen in den verſchiedenen Stellungen nicht. Zum Beſuche einer Handelsſchule 77c Rießen, er aber dichten. Jene luden ſchwelgeriſche, üßpige Römer zu Gaſt, er fand ſich allein in der Geſellſchaft ſeines Verwalters und ſeiner Bauern, mit denen er hin und wieder ſeine frugaten Mahlzeiten teilte. Und doch, was hätte ihn verleiten können, in das dunſtige Rom zu dem kleinlichen Geplänkel eingebildeter Modegrößen hinabzuſteigen! Auf ſeinem Landſitz koſtete er die Wonnen des auf ſich ſelbſt geſtellten, ſich ſelbſt genügenden großen Geiſtes aus. Hier vertiefte er ſich in ſeine Studien und in die Natur. Berauſcht von der Größe der Empfindung und der Größe deum! Wen hötte Horaz auch auf ſein abgeſchiedenes Gut zu Gaſte aden ſollen? Nur Leute die gleich ihm die Reiſe auf eines Eſels Mücken nicht ſcheuten, und deren gab es unter ſeinen hochſtehenden Aßmiſchen Freunden nicht viele. Hinter Vicovaro verengk ſich die raße. Vom ſteilen Abhang grüßt das maleriſche Mandela, deſſen Waſſer Horaz in ſeinen Liedern rühmt. In ſchluchtartigem al windet ſich die Licenza dahin, die Digentia des Horaz. Der ad iſt ſchmal, und der Weg führt aufwärts. Keiner der ſatten Anſtlinge des auguſteiſchen Hofes hätte ſich hier hinausverirrt. Horaz braucht ſie nicht. Die inneren Erlebniſſe genügen ihm. ie alten Denker und die großen Dichter ſind ſeine einzigen Freunde Und manchmal kommt ihm auch die Natur zu Hilfe ud ſchickt ihm als Unterbrechung in der Tage Einerlei ein rich⸗ ſes Abenteuer, das dann von ſeiner erregten Phantaſie in aller Schrecklichkeit poetiſch ausgemalt wird. So als er im tiefen Wald des Lueretilis, des heutigen Monte del Corgnaleto, ſich plötzlich inem Wolf gegenüber ſieht. Nach dem jetzigen Stand der von Pasqui geleiteten Aus⸗ grabungen kann man ſich bereits ein ungeföhres Bild der Anlage des Hauſes machen. Steigt man 7 Kilometer hinter Vicovaro den Dichterhügel oder Colle del poetello hinan ſo findet man eine regelmäßige künſtliſche Terraſſierung die das unebene Terrain — ausgleichen ſollte, jetzt aber vielfach verſchoben, nicht mehr ſeiner urſprünglichen Beſtimmung dient. Immerhin iſt der Abſturz nach der Seite des Fluſſes ſo ſteil, daß wohl nur dieſe Steine das lang⸗ ſame Abbröckeln der Bergmaſſen verhindert haben. Die darauf fundierten Mauerreſte laſſen deutlich die typiſche Anlage einer römiſchen Villa erkennen. Aus dem Atrium gelangt man über einen ſteingepflaſterten Raum in das kleine Hausgärtchen, hinter dem die intimeren Gemächer des Hauſes, Schlafzimmer und Bad, gelegen ſind. Die Hauptfront zeigt größere Zimmer, die augen⸗ ſcheinlich Empfangszwecken dienten. Reſte von Marmorplatten und in geometriſchen Figuren ausgeführte Moſaiken geben ein Bild der einſtigen Wandverkleidung. Hier befand ſich der Warte⸗ ſaal(occus), das Speiſezimmer(triclinjum] und die Bibliothek. Eine Ziſterne diente dem Waſſerverbrauch im Hauſe. Der ziemlich große Hof war mit Steinquadern belegt. Ringsum zog ſich ein gedeckter Portieus, von dem noch die Säulenſtümpfe erhalten ſind. Was aber wie zu Horaz' Zeiten am meiſten entzückt, iſt der herrliche Ausblick auf den Monte della Eoſta und den„anmut⸗ reichen Lueretilis“ wie der Dichter den ſchönſten der Licenzaberge nannte, deſſen grüne Wieſen und dichte Wälder ihm das liebſte Ausflugsziel waren. Die Villa des Horaz liegt in Trümmern. Aber unverändert iſt die Natur dieſes ſtillen Bergtals. Die Fonte degl' Oratini bietet noch heut ihr quellfriſches Waſſer dar wie zu der Zeit, da Horaz im Schatten des gewaltigen Feigenbaumes ſitzend, ſich ſchöpfend zu ihr hinunterbeugte. Noch immer ſprießt reiches Pflanzenleben aus jeder Felſenſpalte, und noch immer tauchen ſich allabendlich die bläulichen Berghöhen rings im Kreiſe in das purpurne Feuer der untergehenden Campagnerſonne. Die Fruchtbarkeit freilich iſt nicht dieſelbe, von der Horaz begeiſtert ſingt. Aber wenn auch die unbedachtſamen Ilaliener durch Plün⸗ derung ihrer Waldſchätze dem heimiſchen Boden die Kraft ent⸗ zogen, faſt möchten wir glauben, daß hier die Phantaſie des Dich⸗ ters die Wirklichkeit vergoldet hat. Ein Landwirt ſcheint uns klompetenter als ein Poet in ſolchen Dingen, und Horaz war unvorſichtig genug, uns ein Urteil ſeines Verwalters zu übermit⸗ teln, der friſch von Rom berufen, ſtatt des Weins lieber Pfeffer auf dem ſteinigen Boden anpflanzen wollte. Die Lieblichkeit der Gegend aber kann niemand Horaz beſtreiten. Hören wir ihn ſelbſt in ſeiner 16. Apiſtel: In dichtem Kreiſe zieht ſich die Reihe der Berge, Die ſchattig ein Tal trennt doch ſo, daß im Nahen der Sonne, Anblickt die rechte Seit' und im Dunſt läßt die linke, Wenn ſie abſcheidend flieht auf goldenem Wagen. Lobſt Du die Milde der Luft, wo ſo üppig mir rote Kornellen⸗ Und ſaftige Beeren auch auf den Hecken gedeihen? Wo die Fülle der Eicheln ſorget für reichliche Viehmaſt Und labender Schatten ſchützt vor der Sonne Gewalt, Wo ein Quell auch, groß genug, um den Bach zu benennen Fließt für des Kopfes brennenden Schmerz zum Heil für den Magen, Dieſer Winkel ſo lieb, und, daß ich's nur ſage, ſo ſchön iſt Daß er mich völlig geſund Dir erhält im neigenden Sommer. E. Vorbuſch⸗Rom.: Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Zu dem Rezitationsabend von Frau Löſch⸗Kaden im Kaufm. Verkin für weibliche Angeſtellte hatte ſich, ſo wird uns geſchrieben, eine über⸗ aus große Zahl von Mitgliedern eingefunden; iſt dieſe Veranſtaltuns doch immer eine der ſchönſten, die der genannte Verein bietet. Er⸗ greifend las Fran Löſch⸗Kaden Clara Viebigs„Brennende Liebe“ Schmidthenners„Das Geſchenk der Patin“ wurde von ihr mit einer ſolchen Innigkeit wiedergegeben, daß es auch den härteſten Philiſter hätte erweichen müſſen. Auch dem Humor wurde Rechnung getragen mit der Vorleſung von Roſeggers„Als ich das erſte Mal auf einen Dampfwagen ſaß“, dem die Erzählung„Lokte aus dem Kohlenkeller“, „Die Drahtſeilbahn“,„Der Genügſame“ u. a. m. ſolgten. Den Be⸗ ſchlus bildete„Eine von Thomas Lausbubeugeſchichten⸗. Die 225 Gelegenheit gehabt. Nach drei⸗ kühinheim, 16. Februar. 5 — (Abendblatt.) 85 Seite. hat er keine Zeit, oftmals auch keine 0 habt. Nach oder gar vierjähriger Lehrzeit wird er dann als Verkäufer entlaſſen, obwohl er ſich ſeiner ganzen Neigung nach vielleicht beſſer zum Buchhalter, zum Korreſpon⸗ denten oder überhaupt für eine Kontortätigkeit geeignet hätte. Um ſich ſpäter einmal ſelbſtändig zu machen, dazu fehlen vielen Handlungsgehilfen die Mittel, und dauernd Verkäufer zu bleiben iſt ein Ding der Unmöglichkeit, weil ältere Leute in dieſer Eigen⸗ ſchaft keine Stellung mehr finden. Aus all dieſen Gründen bleibt manchem jungen Manne nichts weiter übrig als umzuſatteln. Ohne eine gründliche Ausbildung in den verſchiedenen Kontörfächern kann er aber mit dem gelernten Kontoriſten nicht in Wettbewerb treten. Er beſucht deshalb häufig ein viertel oder ein halbes Jahr lang eine„Preſſe“. Die dort erlangten Kenntniſſe ſind aber ſehr oft völlig ungenügend, um eine dem Alter entſprechend bezahlte Stellung zu erlangen. Unter dieſen Umſtänden iſt mancher frühere Verkäufer leider gezwungen, die Zahl der Stellenloſen zu ber⸗ mehren. Um dieſem Mißſtande nach Möglichkeit entgegenzutreten. hat der Verein für Handlungskommis von 1858([Kaufmänniſcher Verein) zu Hamburg in ſeinem Büſch⸗Inſtitut, höhere Lehr⸗ anſtalt für Handelswiſſenſchaft und Handelspraxis, eine Abtei⸗ lung O errichtet, die in der Praxis Vorgebildeten in einem ein⸗ jährigen Kurſus zur Erweiterung der bisher erworbenen Kennt⸗ niſſe dienen ſoll. Ausführliche Proſpekte dieſer neuen Wohlfahrts⸗ einrichtung des Vereins ſtehen jedem Intereſſenten koſtenfrei zu Verfügung. * Handelshochſchule. Am Samstag, den 18. ds. Mts,, nach⸗ mittags findet eine Beſichtigung der Schnellpreſſenfabrik Albert u. Cie. in Frankenthal ſtatt. Abfahrt.41 Uhr ab Lud⸗ wigshafen. Rückkunft 6 Uhr abends. Herr Dipl. Ing, Dr. Mer⸗ tens hält am Donnerstag, den 16. ds. Mts. abends—7 Uhr in Saal 2 eine Vorbeſprechung ab. Zur Teilnahme an der Exkurſion ſind nur Studierende und Hoſpitanten, die ſich durch Karte auszuweiſen haben, berechtigt.— Die öffentliche Vorleſung des Herrn Geh. Hofrats Prof, Dr. Gothein über„Italieniſche Kultur⸗ und Kunſtgeſchichte im Zeitalter der Renaiſſance“ be⸗ ginnt am Freitag, den 17. Februar erſt um 7 Uhr abends. * Wohlfahrts⸗Lotterie zu Zwecken der deutſchen Schutzgebiete. Bei der heute begonnenen Ziehung fiel der erſte Preis, Mark 75 000, auf Nr. 68391. Preisausſchreihen. vom„Südd. Möbel⸗ und Bauſchreiner“ (Herausgeber L. Heilborn) wird ein Wettbewerb ausgeſchrie⸗ ben, der an Hand eines praktiſchen Beiſpiels beachtenswerte Fingerzeige zur Anfertigung genauer Kalkulationen bieten ſoll. Es gelangen Preiſe im Betrage von M. 200 zru Verteilung. Auch der„Südd. Tapezierer und Dekorateur“ erläßt ein Preisaus⸗ ſchreiben, bei dem es ſich um eine intereſſante Frage aus dem heutzutage wichtigen Arbeitsgebiete des Linoleumlegens handelt. An Preiſen ſind gleichfalls M. 200 ausgeſetzt. Die ausführlichen Bedingungen der beiden Preisausſchreiben ſind vom Verlag Greiner u. Pfeiffer, Stuttgart, erhältlich. * Der ſtädt. Unterbeamtenverein hielt am Nebenlokale des „Prinz Max“, der ſich bei dieſer Veranſtaltung als faſt zu klein erwies, ein Familienabend ab. Das Programm bot allen Anweſenden ungetrübte Stunden köſtlichen Humors. Beſonders gefielen die Darbietungen der Damen und Herren des Großh. Hoftheaters. Auch die Leiſtungen der Herren Kalkreuther und Wunſch ſeien hier lobend erwähnt. * Mit holländiſchen Millionenerbſchaften wird jetzt ein förm⸗ oder von Fortbildungskurſen licher Sport getrieben; Ein ganzer Ort, Niedernhauſen bei Weil⸗ burg, reflektiert auf eine Erbſchaft von über 100 Millionen Gulden, die von dem ehemaligen holländiſchen Admiral Würz her⸗ rühren ſoll, und aus einigen Dutzend anderen Gemeinden liegen gleiche Anſprüche vor. Nur ſchade, daß alle dieſe Mühe umſonſt iſt; denn ſchon vor Jahren iſt amtlich feſtgeſtellt worden, daß eine ſolche Erbſchaft gar nicht exiſtiert. Nun wird wieder über eine faſt gleich große Erbſchaft verfügt. Sie iſt mit Zinſen genuu auf 159 Millionen Mark berechnet borden und in Kelkheim im Taunus hat eine Verſammlung von einigen hundert angeblich Erbberechtigten ſtattgefunden, die aus zirka 40 Dörfern herbei⸗ geeilt waren. Die Erbſchaft ſoll von einem vor vielen Jahren aus Oberjosbach nach Holland ausgewanderten Manne namens Kilb herrühren; ihr Zinsertrag ſoll von ihm auf 100 Jahre einem Stift vermacht worden ſein, und nach dieſer Zeit ſollen die Ver⸗ wandten ſich darin teilen. Dieſer Zeitpunkt ſoll jetzt gekommen ſein. Die„Erbberechtigten“ haben einen Ausſchuß gewählt, der die Angelegenheit„energiſch verfolgen“ will. Dieſe Energie ſollte lieber realeren Dingen zugewandt werden. Die Erbſchaft iſt ver⸗ mutlich dem„fliegenden Holländer“ in Verwahrung gegeben wor⸗ den, und wird erſt nach deſſen Erlöſung frei werden. Bis dahin ſeien Leichtgläubige gewarnt. Znu dem Diebſtahl bei der Firma Heinrich Lanz erfahren wir noch, daß die meiſten Verhafteten von einem hieſigen Fuhr⸗ unternehmer beſchäftigt wurden, der das Wegſchaffen des Brand⸗ ſchuttes von einer Feuerverſicherungsgeſellſachft gegen eine be⸗ ſtimmte Summe übernommen hatte. Der Fuhrunternehmer, der 322—ů— ů ů ů—————————..———— hörer erfreuten ſich an den luſtigen Geſchichten und dankten wie bei den ernſten Erzühlungen Frau Löſch⸗Kaden durch reichen Beifall. Jiaoſeph Victor v. Scheffel. Heute feiern wir den 85. Geburts⸗ tag dieſes volkstümlichſten aller deutſchen Liederſänger. Scheffel ſtarb am 9. April 1886 in Karlsruhe, kurz nachdem ihn die Stadt zu feinem 60. Geburtstag zum Ehrenbürger ernannt atte. Oberbandirektor Geh. Rat Prof. Dr. Durm in Karlsruhe feierte geſtern ſein 75. Geburtsfeſt. Die bei ihm eingewieſenen Studierenden der Architekturabteilungen bereiteten ihm eine herzliche Begrüßung. dt. Karlsruher Hoftheater.(Von unſerem Korreſpondenten.) Zum Gedächtnis von Roderich Benedix gab man zwei ſeiner Luſtſpiele Der Vetter“ und„Die Dienſtboten“. Der Allerweltsbetter beluſtigte kaum weniger als er es zu Bene⸗ bix Zeit getan hat. Der Humor, der beide Stücke durchweht, hereitete in ſeiner lieben Harmloſigkeit viel Vergnügen.— Zwi⸗ ſchen dem erſten und zweiten Stück zeigten ſich Elſa und Bertha Wieſenthal in ihrer Tanzkunſt. Der Erfolg, den die anmutigen Geſtalten in Mannheim hatten, blieb ihnen auch hier getreu, obwohl vielleicht wegen der allzu hoch geſpannten Erwartungen auch eine kleine Enttäuſchung aufkam. Breisgauverein Schauinsland. Aus Freiburg i. Br. wird der „Frkf. Ztg.“ berichtet: Der um die Pflege der Heimatkunde verdiente Breisgauverein„Schauinsland“ eyfreute durch eine arcziehende und be⸗ lehrende Aufführung. Nachdem Dr. Rud. Blume auf Grund genauer Forſchung über die Spuren des geſchichtlichen Fauſt in Süddeutſchland geſprochen hatte(wobet auf das badiſche Städtchen Staufen als mut⸗ maßlichen Schauplatz des Todes Fauſts hingewieſen wurde), brachte man das Puppenſpiel von Doktor Fauſt nach der wahr⸗ ſcheinlich aus dem Ende des 17. Jahrhunderts ſtammenden Ulmer Fas⸗ ſung zur Aufführung, alſo das Urbild der nachher berühmt gewor⸗ denen Fauſt⸗Spiele⸗ die naheliegenden Vergleiche mit ſpäteren Dramen, ſoudern auch durch den naip ausgedrückten inneren Gehalt. Im Stadttheater ſang Frau U. ückten do von der Wiener Hofoper die Elſa und Zrau ukat e Mas be d. Sen lee as alte Werk feſſelt noch heute, nicht nur durch 5 Firma Rudolf Moſſe in Berlin, Ver von den Diebſtählen keine Ahnung hatte, wurde geſtern nach der Konfrontation mit den Verhafteten wieder entlaſſen. Die beiden Wächter, die mit den Dieben unter einer Decke ſteckten, wurden ſchon vor einigen Tagen feſtgenommen, Als Hehler kommen zwei Altwarenhändler von hier und Ludwigshafen in Betracht. Der Wert des geſtohlenen Metalls iſt verhältnismäßig nicht ſehr hoch. Trotzdem dürften die Verhafteten ſtrenge Strafen zu gewärtigen haben, da es ſich um bandenmäßig ausgeführte Diebſtähle handelt. Weitere Verhaftungen ſcheinen nicht mehr in Ausſicht zu ſtehen. Rurneval 1911. * Karneval in Maunheim. Unter den vielen Karnevals⸗Ver⸗ anſtaltungen dürfte biejenige, welche am Freitag, den 17. Febr., abends.11 Uhr im Lokale des Max Kannegießer(Goldenes Lamm), E 2, 14, ſtattfindet, beſonderes Intereſſe beanſpruchen. Der Int. Artiſtenverband„Sicher wie Jold“ unter Führung ſeines erſten Präſidenten F. Kerſebaum hat das Arrangement des Abends übernommen. Das Künſtlervölkchen bringt eine ſpezielle Ueberraſchung auf dem Gebiete des Faſchings. * Armes München. Aus Bayerns Hauptſtadt wird gemeldet: Da nicht genügend Geld eingegangen iſt, muß der diesjährige Karnevalszug, der für den Faſchingsſonntag geplant war, ausfallen. Es wird alſo nur am Faſchingsdienstag die übliche Kappenfahrt ſtattfinden. Kus dem Großzherzogtum. — Edingen, 15. Febr. Nächſten Freitag, den 17. Febr., abends 8 Uhr, veranſtaltet der Nationalliberale Orts⸗ verein Edingen im Gaſthaus zum„Lamm“ einen Licht⸗ bildervortrag über„Neu⸗Guinea, Bismarckarchipel, Samoa ete.“ durch Herrn Dr. Kornmeyer aus Mannheim. Es ſind hierzu außer den Vereinsmitgliedern nebſt Familienangehörigen auch der übrige liberal geſinnte Teil der hieſigen Einwohnerſchaft ſowie die auswärtigen Parteifreunde herzlich eingeladen. 1e Schwetzingen, 16. Febr. Der Verband der Bad. Grund⸗ und Hausbeſitzervereine wird am 27. und 28. Mai ſeine diesjährige Tagung hier abhalten. Zu gleicher Zeit tagen zu Ludwigshafen die bayriſchen Vereine. Aus dieſem Anlaß ſoll am 29. Maj eine gemeinſame Beſichtigung der Mann⸗ heimer und Ludwigshafener Hafenanlagen durch beide Verbände, eb. noch eine gemeinſchaftliche Fahrt nach Deidesheim ſtattfinden. — Der Bürgerausſchuß zu Oftersheim hat in ſeiner Sitzung vom 14. cr. den Umlagefuß für 1911 auf 51 Pfg.(wie im Vorjahre) feſtgeſetzt.— Der Gemeindevoranſchlag von Fried⸗ 1270 ſieht eine Umlage von 47 Pfg. vor wie im Jahre Heidelberg, 16. Febr. Nach dem Entwurf des hieſigen Gemeindevoranſchlags für 1911 beläuft ſich der durch Umlage aufzubringende Gemeindeaufwand auf 2029 026 M. Der Stadt⸗ rat ſchlägt zur Deckung dieſes Betrages Umlagen von 81 Pfg. für die Liegenſchaftswerte und das Betriebsvermögen, von 15ʃ½% Pfg. für das Kapitalsvermögen und von 49,6 Prozent des Nor⸗ malſteuerſatzes für das Einkommen vor. Da der durch die Ein⸗ nahme der Stadtgemeinde nicht gedeckte Aufwand dem Vorjahre gegenüber um etwa 195000 M. angewachſen iſt, ſo hätte unter der Herrſchaft der bisherigen Beſteuerungsvorſchriften aller Vor⸗ ausſicht nach, und zwar hauptſächlich infolge des vollſtändigen Fortfalls der Verbrauchsſteuer für Mehl, Brot, Schlachtvieh, und Fleiſch, eine Hinaufſetzung des vorjährigen Umlagefußes von 88 Pfg. um mindeſtens einen weiteren 1 Pfg. in Erwägung ge⸗ zogen werden müſſen. Was die in§ 107 der St.⸗O. eingeräumte Befugnis anbelangt, die Liegenſchaftswerte nicht mit dem vollen, ſondern mit einem eventuell bis zu 25 Prozent ermäßigten Be⸗ trag zur Umlage heranzuziehen, ſo war man im Stadtrat der Meinung, daß es ratſam ſei, für das laufende Jahr einen hierauf gerichteten Beſchluß noch nicht zu faſſen, damit vielmehr ſolange zuzuwarten, bis die Wirkungen des neuen Geſetzes vollkommen überblickt werden und die Verhältniſſe auf fraglichem Gebiet über⸗ haupt beſſer geklärt ſind. Bad. Rheinfelden, 15. Febr. Zu der geſtern gemeldeten Bluttat in Herten wird von dort noch gemeldet: Vorgeſtern abend durchlief eine Schreckensnachricht unſer Dorf. Ein 18jähriger Burſche hat ſeinen Bruder verletzt und ſeinen Vater geſtochen. Bald darauf kommt die Meldung, der Vater iſt tot. Der Täter iſt barfuß entlaufen. Kinder, Männer und Frauen eilen an die Unglücksſtätte, die von Leuten umlagert und angefüllt iſt. Im zweiten Stockwerke liegt der Ermordete rücklings auf dem Boden. Er iſt in den Hals geſtochen. Bruſt und Kleider ſind voll Blut. Männer können es nicht glauben, daß Franz Joſef Dietſche, ſo heißt der Unglückliche, tot ſein ſoll. Eben war er noch bei ihnen im Walde bel der Holzverſteigerung. Auch der Unhold, der die unglückſelige Tat vollbringen konnte, daß er gegen ſeinen Vater bezw. Stiefvater das Meſſer zückte, war tagsüber im Walde bei der Holzverſteigerung ge⸗ weſen, bei ber er freilich nichts zu tun hatte. Ueber den näheren Hergang der Schreckenstat iſt nicht leicht Sicheres zu berichten. In⸗ deſſen, ſo viel ſteht feſt, daß ungebändigter Jähzorn des jugendlichen Miſſetäters Oskar Weber und Trunkenheit zu dieſer unheilvollen Tat, die ſo viel Jammer über eine Familie und ihre Auverwandten bringt, Die Organifation iſt bis ins einzelne feſtgelegt, Die hinzukommenden geführt haben. Noch am gleichen Abend wurde der Täter in einem Nachbarhauſe im Heu verſteckt aufgefunden und verhaftet. Gerichtszeitung. Fraukfurt, 15. Febr. Der Landwirt Heinrich Hierve nymi aus Weißkirchen ſtand am 8. Dezember 1909 vor der Strafß kammer unter der Anklage, den Ballon„Zähringend, der am 7. März 1909 in der Gegend von Niederurſel und Weißkirchen ziemlich tief flog, durch Feſthalten am Schleppſeil zum Janden zu nötigen verſucht zu haben. Die Balloninſaſſen mußten das Seil, das von einer Rotte von Burſchen, die Geld forderten, ſeſtgehalten wurde, ſchließlie aushängen, um nicht in Lebensgefahr zu kommen und landeten bei Friedberg. In der damaligen Verhandlung bekundeten zwei Zeugen, der Angeklagte habe tatſächlich das Seil mit feſtgehalten, während ſech Landwirte aus Weißkirchen dies als Zeugen beſtritten. Die Stra kammer erkannte— es waren noch zwei weitere Augeklagte, die frei geſprochen bezw. zu einer Geldſtrafe verurteilt wurden— gegen Hi 10 nymi wegen Freiheitsbergubung und verſuchter Nötigung auf ſech Wochen Gefänguis. Bei der Urteilsverkündung wurde von dem Ge richt der Standpunkt eingenommen, daß die Entlaſtungszeugen ihre Landsmann herausſchwören wollten. Dieſe Begründung erregte in beteiligten Kreiſen großes Aufſehen; es fanden ſogar Proteſtverſamm lungen ſtatt, in denen ſehr ſcharfe Reſolutionen gegen die Anzweif⸗ lung der Glaubwürdigkeit der Zeugen gefaßt wurden⸗ Die Reviſton des Angeklagten blieb erſolglos; doch glückte es dem Verteidiger, da nach verſchiedenen Verſuchen das Oberlandesgericht das Wiedera nahmeverfahren anordnete. Heute wurde nach längerer Verhandlung — Hieronymi hatte zwei Verteidiger— Hieronymt frei⸗ geſprochen. Das Gericht hob hervor, daß ſich die Zeugenausſage widerſprochen hätten, daß alſs ſelbſt die Belaſtungszeugen nich der zu einer Verurteilung nötigen Sicherheit bekunden konnten, Es ſei bedauerlich, daß der Vorfall er das Seil feſtgehalten habe. ungeſühnt bleiben müſſe. Stimmen aus dem Publigum. In Ihrer Nummer 66(Abendblatt) vom 8. Februar brachten Si⸗ einen Artikel, worin über die mangelhafte Beleucht ung des Straßenzugs zwiſchen den U und G⸗Quadraten und der Jung⸗ buſchſtraße Klage geführt wird— und das von Rechtswegen. Schr ber dieſes wunderte ſich ſchon lange darüber, daß von Seiten der Be⸗ wohner dieſes Stadtviertels reſp. Straßenzuges noch nicht energiſche vorgegangen wurde. Die Stadtverwaltung ſcheint überhaupt nicht zu wiſſen, daß dieſer Teil der Stadt einer der belebteſten und werktätig⸗ ſten Stadtteile iſt und es daher wahrlich nicht verdient, ſo ſtiefmütter⸗ lich behandelt zu werden. Es würde ſich lohnen, wenn zinige unſere verehrl. Stadträte oder Stadtverordneten bei eingetretener Dunkelhett den Verſuch machen würden, dieſe Beleuchtung in Augenſchein zu nehmen. Um ſich von der in dieſem Stadtvſertel herrſchenden Fi den Weg durch den Luiſenring, gehe zwiſchen K 1 und 2 oder R. und 3 oder, wenn man gut auf den Füßen iſt, zwiſchen K 4 und bis zur Jungbuſchſtraße und von da bis zu den Planken. Von hier aus laſſe man den Blick zur Unterſtadt und dann zu der liegenden Oberſtadt ſchweifen; den Unterſchied werdet Ihr dann, verehrl. Herren Stadträte und Stadtverorbneten, ſofort erkennen. Aber Augen auf und daun Remedur geſchaffen! Ein Auwohner der Breitenſtraße. Sportliche Rundſchau. Aypiatik. * Zuverlſſigkeitsflug durch die oberrheiniſche Tiefebene. Die Vorarbeiten für den vom Kartell ſüdweſtdeutſcher Luftſchiffervereine in der letzten Maiwoche geplanten Zuverläſſigke durch die oberrheiniſche Tiefebene ſind Beobachtungsdienſt hat ſchon feſte Form angenommen, Trace von Baden⸗Baden bis Frankfurt wird mit ein⸗ Beobachtungsſtationen überzogen, ein Luftſchiff⸗Wetterbi wird eingerichtet, Automobile mit Reparaturwerkſtätten werden ganze Linie beſtreichen, kurz, es wird alles geſchehen, wa tragen kann, Unfälle nach Möglichkett auszuſchließen. G dieſem Dienſt hofft man auf die Mitwirkung von Private mobiliſten und Motorfahrernu. Die Tagesleiſtungen der Flieg hundert Kilometer nicht überſchreiten; drei Ruhetage wer geſchoben. Zwiſchenlandungen ſind in folgende vorgeſehen: Offenburg, Mükheim a. Rh., Kolmar, Weißenbr ſal, Darmſtadt, Offenbach oder Homburg. r Fl nehmer ſoll zwölf nicht überſchreiten, die Militärpiloten ſind dabei ui eingerechnet. Auch eine Art„Luftpolizei“ wird während de Flugtage fungieven: von Baden⸗Baden und von Franktfu vorausſichtlich ſe ein Zeppelinſchiff die Flieger„von oben obachten. Das ganze Unternehmen erfordert 300 000., Städten, die berührt werden, aufzubringen ſind. Neuer deutſcher Fliegererfolg. Der 18jährige 8 blonuski, der„Benſamin der deutſchen Apiatlker“, 5 und erreichte in wenigen Minuten eine Höhe von 250 bis 300 In füdöſtlicher Richtung kreuzte er die wendiſche Spree und in öſtlicher Richtung auf die Mückelberge zu, die er in etw Höhe überquerte. Nachdem der junge Flieger den Bism ————— Der Wiener Gaſt, der auf Grund von Engagementsabſichten erſchien, gefiel allgemein in Erſcheinung und poeſiereichem Spiel; die Stimme bedarf beſonders in der Mittellage noch der Schulung, doch das Ma⸗ terial verheißt gute Zukunft. Als Ortrud ſchnitt Frau Rocke⸗Heindl geſanglich vortrefflich ab. Reinhardts Dedipus auf Reiſen. Aus Köln wird berichtet: Vor dreitaufend Zuſchauern, unter denen ſich die geſamte führende Kölner Geſellſchaft befünd, ebenſo wie die Spitzen der Behörden und zahlreiche Fremde, errang Max Reinhardt in Brucks Reichshallen⸗Theater, deſſen Bühne einen impoſanten Ausbau erfahren hatte, mit dem„Oedipus“ einen ſtarken Erfolg. Ferdinand Boun und Roſa Bertens wurden oftmals gerufen. Vorleſungen über Luftſchiffahrt an den dentſchen Hochſchulen. Wie die„Nat.⸗Ztg.“ von unterrichteter Seite erfährt, werden im nächſten Sommerſemeſter an deutſchen Univerſitäten und kech⸗ niſchen Hochſchulen Vorleſungen über Luftſchiffahrt, Flugtechnik und deren Hilfswiſſenſchaften gehalten werden. Zum erſtenmal werden an deutſchen Univerſitäten und techniſchen Hochſchulen mit Ausnahme von Charlottenburg luftſchifftechniſche Probleme bearbeitet werden. Im ganzen ſind dazu elf Hochſchulen auserſehen worden, und zwar fünf Univerſitäten(Bonn, Breslau, Gießen, Göttingen, Straßburg) und ſechs techniſche Hochſchulen[(Charlot⸗ tenburg, Aachen, Braunſchweig, Danzig, Stuttgart, München.— Unſeres Wiſſens kommt Karlsruhe da noch hinzu, wo Profeſſor Schütte leſen wird. 5 Der neue Sudermann. Vor einigen Tagen haben wir mitgeteilt, daß Hermann Sudermann ein neues Drama,„Der Bettler von Syra⸗ kus“, beendet hat. Dieſes iſt nunmehr vom königlichen Schauſpielhaus in Berlin zur Aufführung angenommen worden. In dieſer Saiſon wird das Stück wegen Beſetzungsſchwierigkeiten aber nicht in Szene gehen. Die Generalintendantur hat daher die Aufführung bis zur nächſten Saiſon verſchoben. Das Stück iſt vor kurzem in Druck gegeben und wird im Frühjahr bei Cotta als Buch erſcheinen. Emil Moſſe, der gemeinſam mit ſeinem Bruder Rudolf Moſſe die inexr Tageblattes, ſtrebungen gezeigt Emil Krankheit ausſchied, beigetragen. Der nun Verſtorbe warmes Mitgefühl für alle Leibenden und Bedrängten, und anziehendſten Seiten ſeines Charakters war ſeine in gro betriebene Wohltätigkeit. Profeſſor Hallopeaus Augriſſe auf Ehrlich 606, die mit preiſung ſeines eigenen Hektins einhergingen, haben, wie de Stg.“ aus Paris gebrahtet wird, zu einem kläglichen Ergebn geführt. Ein Ausſchuß, den die Acadsmie de Meéed Prüfung ſeiner zuverſichtlich auftretenden Angaben eingef richtete geſtern über ſeine Erfahrungen und gelaugte zu; daß von den Behauptungen Hallopeaus k zige ſich beſtätigt habe. Sein Hektin heilt weder mi heit, noch verhindert es den Fortgang der Krankheit un Preitung von den Anfangsverletzungen über den ganzen Organi Hallopeau perſuchte einen ſchwächlichen Einſpruch gegen dieſen B Er blieb aber mit ſeinen Verſicherungen vereinzelt und fand b. Acadsmie kein Gehör,— Tolſtoi— hebräiſch. Eine Ausgabe von Tolſtois ausgewüh Werken wird demnächſt in ſechs Bänden in hebräiſcher Sprach ſcheinen. Ueberſetzer ſind die hebräiſchen Schriftſteller Friſchmann, Berkowitz und Nawnitzki. Der erſte Baud enthält eine Blographt Tolſtois und eingehende Studien über ſeine Bedeutung als Philoſoph und Bekenner und ſein Verhältnis zum Judentum. Kleine Mitteilnugen. Am Meininger Hoſtheater fand nedys„Diener des Hauſes“ in meiſterhafter Uebertr⸗ von Frank Waſhbourne Freund begeiſterte Aufnahme.— Dle vo riſer Blättern gebrachte Nachricht, der Komponiſt. Charles 8 ſei geſtorben, wird dementlert, Lecocg erfreut ſich in Pa Geſundheit,— Kurt Strieglers Symphonſe Nr. errang im vierten Symphonke⸗Konzerte(Serie B) in der D Hoſoper bei der Uraufführung unter von Schuchs Leitung eit Erfolg.— An Stelle des verſtorbenen Grafen Karl v. Lin zog hat von jeher großes und Dozent Prof. Eſcherich, 9* 4. Seite. Weneral⸗Auzeiger.(Abendblatt.) 6. Februnr. d. kreiſt hatte, flog er in weſtlicher Richlung weiſe Zeit darzuf wohlbehalten das Johannistaler Flugfeld, wo er landete. Jablonski hat für die etwa 50 Km. lange Fahrt 45 Miuuten gebraucht, Alſo eine mittlere Stundengeſchwindigkeit von 65 Km. erreicht. Winterſport. Sonderzug nach Triberg. Der am Sonntag ausgefallene Gefellſchaftsſonder zug Karlsruhe⸗ Triberg wird kommenden Sonntag abgelaſſen. Die Koſten der Fahrt 3. E Verpflegung(Mittageſſen mit Weit s nach Wahl betragen in; Flaſſe Karlsruhe nach Triberg und zurück einſchließlich voller in) in 6 „Abendeſſen mit We ausgezeichneten Triberger Hot Aur 10 Mark. Abfahrt Karlsruhe morgens.05, Raſta 8 Baden⸗Oos.40, Triberg 39 Uhr. Rückkunft ab in Bad⸗Oos.14, in Raſtatt.%8 Uhr, Mann⸗ heim, Bruchſal, Heidelberg haben günſtige Anſchlüſſe an den Sonderzug, Teilnehmerkarten 3 10 Mk. erhältlich im Ve 85 bureau Mannheim, Rathaus⸗Bogen Nr. 7/8, ferner bei der ſtädtiſchen Kurverwaltung in Triberg. — Rommunalpolitiſches. Die Gründung einer großzügigen Gartenvorſtadt für Klein⸗ wohnungsban iſt in Hagen i. W. ins Auge gefaßi worden. Aus den Kreiſen der gemeinnützigen Baugenoſſenſchaften heraus iſt mit Unter⸗ ſtützung des Stadtbauamts ein 500 Morgen großes Gelände im Volme⸗ tal dicht bei der Stadt zu vorteilhaftem Preiſe geſichert worden. Man plant die Aufſchließung und Bebauung dieſes Geländes mlt wohlfeilen Einfamilienhäuſern und hygieniſch vorbildlichen kleinen Mietwoh⸗ nungen. Maßgebend ſollen dabei die Grundſätze der Deutſchen Wartenſtadt⸗Geſellſchaft in Karlsruhe ſein, die die Unterſtützung und IFörderung des Unternehmens zugeſagt hat. Der künſtleriſchen Eigen⸗ art der einzelnen Architekten wird dabei möglichſt weiter Spielraum gelaſſen werden, wobei dem einzelnen ein größerer Geländeteil zur tigenen Weſtaltung überlaſſen werden ſall. Zur Finanzierung des Unternehmens, das bisher für etwa 1,2 Millionen Mark Grundſtücks⸗ ankänfe abgeſchloſſen hat, rechnet man auf die Unterſtützung der Stadt durch Bürgſchaftsübernahme, doch ſoll ſein Zuſtandekommen auch ohne kiomumnale Hilfe geſichert ſein. Von Tag zu Tag. — Selbſtmord im Eiſenbahnabteil. Wiesbaden, 106. Febr.(Priv.⸗Telegr.) Auf der Fahrt von Wiesbaden nach Mainz hat ſich in der vergangenen Nacht in einem Eiſenbahncoupa erſter Kl. ein etwa g0jähriger unbekannter Mann erſchoſſen. Er wurde bei der Ankunft in Mainz tot aufgefunden. Er hatte eine Fahrkarte Baden⸗ Baden über Karlsruhe und Mainz nach Wiesbaden, war aber bei ſeiner Aukunft in Wiesbaden ſofort wieder nach Mainz zurückgefahren. einbruch im Kreishaus. Weilbur g, 16. Febr.(Priv.⸗ Delegr.) Im hieſtgen Kreishaufe wurde in der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch eingebrochen und aus einer Kaſſette 2000 M. in bar und Wertpapieren geſtohlen. Von dem Täter ſehlt noch jede Spur. Auch ein Polizeihund konnte die Spur nicht verfolgen. — Auf dem Eiſe eingebrochen. Gerolshauſen, 16. Febr. Zwei Brüder brachen auf dem Eiſe ein. Einer arbeitete ſich heraus und holte den 82jährigen Großvater, der bis zum Hals im Schlamm und Waſſer einſank und mit eigener Lebensgefahr ſeinen Enkel reuete. 5 Letzte nachrichten und Telegramme. „Berlin, 16. Febr. In der Bundes ratsſitzung wurde die Vor⸗ kage betreſſend die Grunbdſätze für die Feſtſetzung der Beleiligungs⸗ Affern der Kaltwerksbeſitzer dem zuſtändigen Ausſchufſe Aberwieſen. . Berlin, 16. Febr. In der geſtrigen Sitzung der Zwecksverbandskommiſſion des Abgeordnetenhauſes wurde der Paragraph—4 der Regierungsvorlage angenommen⸗ Auf einem konſervativen Antrage mit einem freikonſervativen Amendement hin wurde beſchloſſen, daß ein Zwang nur für die Pflichtaufgaben der Gemeinden eintreten darf. Darüber, oh die Ausgaben zu den obligatoriſchen gehören, ſoll in letzter Inſtanz das Oberverwaltungsgericht entſcheiden. Der Antrag der Freiſinnigen, den Zwang ganz auszuſchließen, wurde gegen deren Stimmen abgelehnt, ebenſo gegen die Stimmen der Nationalliberalen der freiſinnige Antrag, von dieſen Be⸗ iimmmungen die Stadtkreiſe auszunehmen. Portugal, 16. Februar. Lebhafte Erregung herrſcht hier über die Schändung europäiſcher Grabſtätten. Eine Anzahl Gräber wurden geplündert. „ Petersburg, 16. Febr. Geſtern brach in den Putilow⸗Eiſen⸗ erken Feuer aus, das einen großen Umfang anzunehmen drohte. es kounte aber auf zwei Abteilungen beſchränkt werden. Der Schaden Hetrügt 80 000 Nubel. Die heſſiſchen Beauteufrauen und die Teuerung. ..H. Darmſtadt, 15. Febr. Als ein„Schrei nach Brot“ ſtellt aich eine Eingabe dar, die von einigen hundert heſeſiſchen Beamten⸗ auen in den letzten Tagen der Zweiten Kammer der Heſſiſchen Stände übergeben worden iſt. In der Eingabe wird darauf Bezug gennmmen, daß vor allem die materielle Lage der Großherzoglich Heſſ. Forſpvarte eine troſtloſe ſei und daß bereits im März vor. Is. bei den Kammerverhandlungen die Redner eine baldige Aufbeſſerung dieſer Beamten als dringend notwendig bezeichnet hatten. Aber ſo heißt es in der Eingabe wetter, nun iſt bald wieder ein Jahr verfloſſen und noch nichts iſt geſchehen, was die Lage der heſſiſchen Forſtwarte verbeſſern könnte. Die Folge iſt, daß die Not immer größer und un⸗ rkräglicher wird. Die Geſchäftsordnung hoher Zweiter Kammer der Stände geſtattet unſeren Männern nicht, noch weitere Geſuche betr. Bewilligung von Teuerungszulagen zu unterbreiten, und aus dieſem Grunde geſtatten ſich die Frauen der Forſtwarte der Hphen Kammer nie ergebenſte Bitte zu unterbreiten, für ſoſortige Bewilligung einer reurrungszulage von 1,50 M. pro Tag eintreten zu waollen und be⸗ ſen dieſe Bitte wie folgt: Daß es ſelbſt bei den allerbeſcheiden⸗ Lebensanſprüchen heute unmöglich iſt, mit einem Jahresgehalt en 1200 bis 1500 M. ſich mit einer ſtarken Familie, ohne Not zu lei⸗ den durchſchlagen zu können, bedarf wohl keiner weiteren Begründung. Es iſt dies auch in hoher Kammer ſchon wiederholt zugegeben worden. Die Folgen dieſer geringen Bezahlung unſerer Mäuner waren, daß mächſt ein vorhandenes Vermögen zugeſetzt wurde, eingegangene Berſicherungen verpfändet und beliehen oder, da wir die Policegebüh⸗ cht bezahlen konnten, ganz aufgegeben wurden.“— Es wird eiter darauf hingewieſen, daß die Schuldenlaſt vieler Familien zu einer Unterernährung der Angehörigen geführt haben. bayeriſche Kultusminiſter und der Moderuiſteneid. K München, 16. Febr.(Priv.⸗Tel.) Aus Kreiſen, die dem bayeriſchen Kultusminiſterium naheſtehen, erfahre ich zu dem ablehnenden Beſcheid des Miniſters gegen die Be⸗ ſchwerde des Eidverweigerers Wieland folgendes: Wenn Wieland in ſeiner Erklärung gegen den Beſcheid der Regie⸗ rung nochmals nachdrücklich die Frage aufwirft, ob die Eides⸗ forderung der Kirche das königliche Plazet erhalten habe, ſo braucht der Kultusminiſter nur darauf zu verweiſen, daß das e klurze Vlabet zur Eratiüle Pascendi latfächüch nachgeſuht und auch! erſolgt iſt. Eine beſondere Plazeterteilung für den Moderniſteneid war deshalb nicht nötig, weil der Moderniſten⸗ eid nur die Ausführung der in dem Moderniſteneid ent⸗ haltenen Forderungen ſei. Imnierhin hat es Befremden er⸗ regt, daß in der miniſteriellen Begründung dieſe Frage mit keinem Wort Erwähnung gefunden hat. Miniſter v. Wehner hat alſo nichts weiter getan, als das Sprungbrett benutzt, das ihm ſofort nach Bekanntwerden der Beſchwerde Wielands die Zentrumspreſſe hingehalten hat. Man muß alſo ſagen, daß ſich der bayeriſche Kultusminiſter die Begründung in dieſer prinzipiell wichtigen ſehr leicht ge⸗ macht hak. Angelegenheit Der Termin der Reichstagswahlen. München, 16. Febr. Die„Münch. N. Nachr.“ ſchreiben: Alle Parteien rüſten, als ob der Wahltermin in—3 Wochen bevorſtände, und keine Rede wird gehalten, keine Abſtimmung im Reichstag vor⸗ genommen, die nicht unter dem Geſichtspunkt der Wahlen ſtände. Es will uns nicht einleuchten, daß in dieſer Verfaſſung, in die immer weitere Kreiſe des Volkes verſetzt werden, der Reichstag das künſtliche Manöver wie eine Herbſtſeſſion ausdehnen und die Regierung die Wahlen bis Ende Januar hinausziehen könnte. Es wird ſchon ſchwer halten, einen geordneten Gaug der Beratungen zwiſchen Oſtern und Pfingſten im Paxlament einzuhalten, da die Agitation der Abgeord⸗ neten, der Parteiführer, Parteiſekretäre, Kandidaten überall im Lande beginnt. Wie ſollte es im Herbſt, etwa Mitte September bis Mitte November möglich ſein? Noch immer ſpricht daher die Wahrſchein⸗ lichkeit dafür, daß der Reichstag vor Pfingſten ſein Ende erreicht— vermutlich mit ſehr geringer Ernte, vieler Mühe und Arbeit— und daß die allgemeinen Wahlen im Oktober ſtatt⸗ finden. Paſſive Reſiſtenz der Staatsbeamten in Trieſt. wW. Wien, 16. Jebruar. Wie die„Neue Freie Preſſe“ aus Trieſt meldet, ſetzte heute früh die paſſive Reſiſtenz der Staats⸗ beamten ein. Sie macht ſi chinsbeſondere beim Telephon, Tele⸗ graphen, Briefpoſt, Bahnpoſt und beim Zollamt fühlbar. Schiffbruch— 70 Menſchen umgekommen. * Ronen, 16. Februar. Der Kapitän eines eingetroffenen ſpaniſchen Schiſſes teilte dem ſpaniſchen Konſul mit, daß ein ande⸗ res ſpaniſches Schiff, das gleichzeitig mit ihm von Rotterdam aus⸗ lief, infolge des Unwetters Schiffbruch erlitten habe. 70 von den Paſſagieren und der Beſatzung ſollen umgekommen ſein. Eine Beſtätigung liegt nicht vor. Antiklerikale Kundgebungen in Portugal. W. Oporto, 16. Februar. Nach Schluß einer Katholiken⸗ verſammlung wurden die Teilnehmer beim Verlaſſen des Saales bon einer Gruppe Manifeſtanten ausgepfiffen und verfolgt. Ein Katholik, der einen Manifeſtanten durch einen Revolverſchuß ver⸗ letzte, wurde geſchlagen. Eine große Menge veranſtaltete vor der Redaktion eines katholiſchen Blattes Kundgebungen, wobei Re⸗ volverſchüſſe gewechſelt wurden. Die Menge ſchlug dann die Türe zu dem Vereinshauſe der katholiſchen Arbeiter ein und zerſchlug dort alles. Darauf zogen die Manifeſtanten durch die Straßen der Stadt. Die Polizei war machtlos. Der Zivil⸗ gouverneur gab ſeine Entlaſſung. 9 8 Rußland und China. * London, 16. Febr. Der Petersburger Korreſpondent der„Times“ hört, es würden Vorbereitungen getroffen fitr die Wiederbeſetzung des Ilidiſtrikts im chine⸗ ſiſchen Turkeſtan durch ruſſiſche Truppen. Dieſe ernſthaften Maßregeln ſeien notwendig geworden durch Chinas beharr⸗ liche Nichtbeachtung ſeiner durch Vertrag am 24. Februar 1881 eingegangenen Verpflichtungen. Der Aufſtand im Pemen. W. Konſtantinopel, 16. Febr. Nach Blätter⸗ meldungen griffen die Aufſtändiſchen neuerdings Ebha an, wurden aber unter einem Verluſt von 400 Toten zurück⸗ geſchlagen. Berliner Prahtbericht. (Don umerem Berſiner Burean. Die Verhandlungen über die elſaß⸗lothringiſche Verfaſſung abgebrochen. Berlin, 16. Febr. Die Reichstagskommiſſion für die elſaß⸗lothringiſche Verfaſſungsfrage hat ſich ſoeben bis auf wei⸗ teres vertagt. Bei Beginn der Sitzungen gab Staatsſekretär Dr. Delbrück namens des Reichskanzlers etwa folgende Er⸗ klärung ab: Die Verhandlungen in der Kommiſſion haben einen andern Verlauf genommen, als die verbündeten Regierungen er⸗ wartet haben. Im Plenum wurde ſeitens der Redner der großen Parteien der Bereitwilligkeit Ausdruck gegeben, auf der Grundlage des Verfaſſungsentwurfs mitzuarbeiten. Die bisher gefaßten Be⸗ ſchlüſſe ſind indes für die verbündeten Regierungen unannehmbar, ebenſo die noch zu Beſchluß ſtehenden Anträge. Der Reichskanzler hat aus dieſem Grunde den Wunſch, ſich vorab mit den verbün⸗ deten Regierungen ins Benehmen zu ſetzen und erſucht die Kom⸗ miſſion, ſich bis auf weiteres zu vbertagen. In den Reihen der Kommiſſionsmitglieder iſt vielfach die Meinung vorherrſchend, daß dieſe Erklärung die demnächſtige Zurückziehung des Ver⸗ faſſungsentwurfs für die gegenwärtige Tagung bedeutet. Dage⸗ gen glauben wir beſtimmt zu wiſſen, daß die Regierung beabſich⸗ tigt, in Berhandlungen mit den Parteiführern einzutreten, um den Verhandlungen in der Kommiſſion eine andere, den verbün⸗ deten Regierungen annehmbare Richtung zu geben. Die Erkrankung des Papſtes. Berlin, 18. Febr. Aus Rom wird gemeldet: Der Papſt ließ den Prälaten, die ſich nach ſeinem Befinden erkundigten, ſagen, er habe eine im ganzen befriedigende Nacht verbracht, wenig gehuſtet und ſei fieberfrei. Er werde ſich freilich heute noch Schonung auferlegen müſſen, beſonders dürfe er Kehle und Bronchien nicht an⸗ ſtrengen. Er werde ſich jedoch erheben und in der Bibliothek die lau⸗ fenden Geſchäfte erledigen. Dieſe Mitteilung des Papſtes hat ſehr befriedigt, deun man war über ſein Befinden ſehr be⸗ ſorgt, weil das Fieberthermometer 38,8 zeigte. Der Paopft leidet be⸗ kanutlich an Gicht und träger Verdauung, ſodaß man die Alarmnach⸗ richt von der Erkrankung des Papſtes, die in dem Vatikan eine große Erregung Hervorvief, verſtehen kaun. —— Das iuternationale Weltfliegen. Berlin, 16. Febr. Für das internationale Wetifliegen Paris⸗Berlin, welches in dieſem Jahre ſtattfinden ſoll, hat nun auch das engliſche Blatt„Standard! 62 500 Fr. geſtiftet. Bekanntlich hat das ſranzöſiſche„Jvurnal“ 200 000 Frs. geſtiftet, die Berliner„.Z. g. .“ 125 000 M. und das belgiſche Blatt„Petit bleu“ 25 000 Fr., ſodaß im ganzen 412 500 Fres. zur Verfügung ſtehen. Das große internatiy⸗ nale Wettfliegen ſoll am 4. Juni beginnen und vom.—18. Juni über deutſchen Boden führen. Gruben⸗Unglück. Berlin, 16. Febr. Aus Brüſſel wird gemeldet: In der Kohlengrube Forchies war ein Teil des Abbaues in einer Höhe von 500 Meter eingeſtürzt, wodurch vier Heuer verſchüttet wurden. Erſt nach 15 Stunden ge⸗ lang es der Rettungskolonne ſich durch die Stein⸗ und Erd⸗ ſchüttungen durchzuarbeiten. Drei von den Verſchütteten, die anfangs noch Lebenszeichen von ſich gaben, waren inzwiſchen erſtickt und der vierte wurde in hoffnungsloſem Zuſtande ins Hoſpital überführt. Veutſcher Reichstag. Berlin, 16. Februar Im Reichstag wurde heute die zweite Leſung des Marine⸗Etats fortgeſetzt. Es iſt ſchon der 4. Tag, an dem dieſer Etat beraten wird. In namentlicher Abſtimmung wird zunächſt die ſozial⸗ demokratiſche Reſolution über die Vorſchriften, daß nur ſolche Firmen berückſichtigt werden ſollen, die Tarifverträge anerkennen mit 240 Stimmen der Antragſteller, der Volksparteiler, der Mehrheit des Zentrums und der Wirtſchaftl. Vereinigung gegen 101 Stimmen angenommen. Die Reſolution Giesberts⸗Behrends, die den Ausbau der Arbeiterausſchüſſe fordert, wird gegen die Stimmen der Rechten, eine weitere Reſolution derſelben Antrag⸗ ſteller über Tarifverträge gegen die Rechte und Nationallibera⸗ len angenommen. Dieſe Reſolution deckt ſich mit der vor 2 Jah⸗ ren beſchloſſenen und erſucht die Marine⸗Verwaltung, nur ſolche Firmen zu berückſichtigen, in deren Betrieben die Lohn⸗ und Ar⸗ beitsbedingungen entweder durch Tarifverträge geregelt ſind, oder nicht hinter den am Orte des Betriebes für die betreffenden Ar⸗ beiter geltenden Tarifverträgen zurückbleiben. 5 Budgetkommiſſion. Berlin, 16. Februar. Die Beratung des Militär⸗ Etats in der Budgetkommiſſion wurde heute fortgeführt bei dem Titel Verwaltung der Bekleidungsäm ter. Das Zentrum will die Umwandlung der Oekonomiehandwerker in Zivilhandwerker. Der Kriegsminiſter erklärt, die Heeresverwal⸗ tung habe nur Wünſchen des Reichstags nachgegeben, denn es ſei damals darauf hingewieſen worden, daß die Sache teurer werde und auf Anfrage erklärt Generalmajor Staabs, daß im Mobil⸗ machungsfalle an die volle Ausnützung der Strafanſtalten ge⸗ dacht wird. Im Frieden werden ſie nicht voll beſchäftigt, weil auch die Klein⸗Induſtrie beſchäftigt werden müſſe. Von ſozialdemo⸗ kratiſcher Seite wird dem widerſprochen, daß die Gefängnisarbeit in zu großem Umfang für das Heer in Anſpruch genommen werde. Ein nationalliberales Kommiſſionsmitglied betont, daß man die großen Koſten für die Zivilhandwerker doch nicht ange⸗ nommen habe. Er müſſe daher einer weiteren Umwandlung von Oekonomiewerkſtätten widerſprechen. Die Konſervativen wün⸗ ſchen eine Aenderung der Grundſätze nicht. Bei dem Kapftel „Garniſon⸗Verwaltung und Servisweſen“ wird von liberaler Seite Klage geführt über das Kantinenweſen und die Begünſti⸗ gung gewiſſer Pächter durch Uebertragung einer großen Anzahl von Kantinen und Schädigung der Geſchäftsleute in kleinen Or⸗ ten. Generalmajor Wandel erwidert daß bei Verpachtung der Kantinen die Großbetriebe ſoweit als möglich verhindert werden. Auf Truppenübungsplätze liegen jedoch manchmal beſondere Ver⸗ hältniſſe vor. Bei dem Titel„Manöberkoſten“ erklärt der Kriegs⸗ miniſter, daß die Kommandeure darauf hielten, die Flurſchäden herabzudrücken. Die unkriegsmäßigen Bilder müßten aber ſo viel als möglich eingeſchränkt werden. Die Zivilbevölkerung am Flurſchaden zu hindern, habe die Militärverwaltung keine Machk⸗ mittel. Beim Kapitel„Feſtungen, Ingenieure, Pioniere und Verkehrsweſen“ wünſcht der Korreferent Aufklärung über die Vorgänge bei Weilburg bei dem Unglück des„Z.“. Es ſeien ihm von verſchiedenen Seiten eingehende Mitteilungen dahin ge⸗ worden, daß von der Militär⸗Verwaltung nicht alles getan wor⸗ den ſei, was notwendig geweſen wäre. Ein Kommiſſar des Bun⸗ desrats gibt eine Auskunft über die angeſtellten Ermittelungen. Der Kriegsminiſter erklärt, auf die Preßäußerungen ſ. Zt. ſei nicht eingegangen worden, weil die Vorwürfe gegen die Heeresver⸗ waltung zumteil in ungehöriger Weiſe gemacht worden ſeien. Der Kaiſer hatte die Fahrt nicht beſohlen, die Entſcheidung wäre den Inſtanzen überlaſſen geweſen. Es iſt nachgewieſen, daß die Be⸗ ſatzung des Luftſchiffes genügend war. Der Führer hatte 70 Fahr⸗ ten gemacht. Er ſollte das Schiff auch im Mobilmachungsfall führen. Die Militär⸗Verwaltung ſteht in keinem Gegenſatz zum Grafen Zeppelin. Die Kommiſſion war ganz neutral. In ihr war kein Vorgeſetzter der Verkehrstruppen, ſie war in keiner Weiſe beeinflußt. Es liegt ein bedauerliches Unglück vor, an dem Schuld irgend einer Perſon nicht beizumeſſen iſt. Freitag Fortſetzung. 6 Bewährt ſeit Jahrzehnten und als vortrefflich anerkannt von den Aerzten aller Herren Länder— gewiß deutliche Beweiſe für die offenkundige Wirkung und die Beliebtheit von Scotts Emulſion! Wer ſich oder ſeinen Kindern den Nutzen einer wirklich zuverläſſigen L̃ebertran⸗Emulſion zuteil weredn laſſen will, der greife zu Scotts Emulſion, der verlange ausdrücklich Scotts Emulſion und achte auf unſere bekannte hier abge⸗ bildete Schutzmarke, die der außeren Ver⸗ packung aufgeklebt ſein muß. Bei geringen Abweichungen in der Aufmachung handelt es ſich um eine der vielen m die den Ruf und Namen von Scotts Emulſion leſch anit bieſee ausbeuten wollen. Die echte Scotts Marke—demsiſcher adern de S Emulſion leiſtet Gewähr für den gewünſchten zeichen deß Seot ſchen Verfahreßs! Erfolg. 4. 315 ſProzent) Dividende vor. borm. Dürkopp erwarb in der Nähe — mheim, 16. Februar. LKlencral-ingeigee.(wendulate 5. Seite. n. Maunheimer Produkkenbörſe. Auch heute bewegke ſich 8 Geſchäft an der hieſigen Böpſe wieder in engen Grenzen, da die ſchwächeren Tendenzberichte von den amerikaniſchen Märkten, die ermäßigten Offerten von den Exportländern, namentlich von La Plata und Auſtralien, ſowie die bei uns anhaltende milde Witterung verſtimmten. Die Notierungen im gieſigen offiziellen Kursblatt haben eine Aenderung nicht erfahren. 5 Vom Ausland werden angeboten die Tonne gegen Kaffa, eif Rotterdam: Weizen oder Barketla⸗Ruſſo 50 Kg. per Februar⸗März M. 154.50—155.—, dito ungariſche Ausſaat 80 Kg. per Febk.⸗März M. 154.50—155.—, dito ungariſche Santa Fe 81 Kg. per Februar⸗März 155.50—156—,Redwinter ⸗per Auguſt Mk.— Hartwinter per September Mk.——, Ulka 9 Pud 30⸗35 prompt M. 150.50 bis 151.50, Ulka 10 Pud M. 153.50 154.50, Ama 10 Pud 5⸗10 ſchwimm. M. 155.50—156.50, Rumänter 78⸗79 Kg. per Februar M. 154.——155.— dito 3% blaufret prompt M.—.—, Rumänier 79—80 Kg. 3 Prozent blaufrei M.——, dito per Februar⸗März M. 156.50—157.—. Roggen ruſſiſcher 9 Pud 10⸗15 per prompt N. 107.50—108.—, otto 9 Pud 20⸗25 per promnpt Mk. 109.——109.50, dito 9 Pud 30⸗35 per prompt 110.—110.50—, norddeutſcher 70⸗71 Kg. per Januar MN. 107.50—108.—. Geerſte ruſſiſche 59—60 Kg. ver prompt Mk. 111.50—112.—, dito 58259 Kg. per prompl Mark 110.50—111.—, rumäniſche 59⸗60 Kg. per prompt Mark 111.50—112.—. Mais Laplata gelb rye terms ſchwimmend Mark 106.50—107.—, Jebruar Mark 106.——106.50, Donau Galax Foxnanian Februar Mk. 108.—.—103.50, Odeſſaper prompt Mk.97.50— 98, Novortſſik weiß per prompt Mk.—.—, Mixed per Februar⸗März neue Ernte Mark 97.— bis 98.50. Hafer ruſſ. 46⸗47 Kg. prompt M. 100.——101 50, dito 47⸗48 Kg. vrompt M. 101.50—102, Donau 46⸗47 Jan.⸗Febr. Pek. 99.——100.—, dito 50⸗51 Kg. Jan.⸗Februar 1. 101.——101.50. La Plata neue Ernte 48⸗49 per Januar⸗Februar M. 98— bis 99.—. Infolge des niederen Waſſerſtandes des Rheius hat die Rheiu⸗ ſchiffahrt mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Schiffe mit ſtarkem Tiefgang ſind gezwungen zu leichtern. Bei der Wayß u. Freytag.⸗G. in Neuſtadt a. H. wurde dem Dr. jur. Karl Freytag und dem Oberingenieur Karl Steppes, beide in München, Geſamtprokura erteilt. Süddeutſche Eiſenbahn⸗Geſellſchaft, Darmſtadt. Die Geſellſchaft vereinnahmte im Januar 1911 M. 643 767 gegen M. 606 945 im Vor⸗ jahre. Hiervon entfallen auf den Perſonenverkehr M. 553 401 oder M. 37 505 mehr und auf den Güterverkehr M. 84 056 oder M. 1034 weniger. Seit Beginn des Geſchäftsjahres(1. April 1910 bis 31. Januar 1911) wurden insgeſamt M. 7 072 941 oder M. 339 105 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres eingenommen. Die Betriebs⸗ länge der Nebenbahnen betrug wie im Vorjahre 320,99 Km. Die Länge der Kleinbahnen hat ſich um 7,59 Km. vermehrt und beträgt 114,53 Km. gegen 106,94 Km. im Vorjahre. Die Leipziger Kreditbank erzielte 368 271 M.(i. V. 385 747.) Reingewinn, woraus wieder 6 Prozent Dividende ausgeſchüttet wer⸗ den ſollen. Die Haſſerbder Papierfabrik.⸗G. in Heidenan ſchlägt 4 Prozent Der Reingewinn beträgt 289 354 Mark (i. V. 128 580.). Vierſener.⸗G. ſür Spinnerei und Weberei, Vierſen. In der geſtrigen Hauptverſammlung waren 12 Aktionäre mit 1465 Aktien vertreten. Der Abſchluß wurde genehmigt und der Verwaltung Ent Laſtung erteilt. he trag wegen Aenderung des Geſellſchaftervertrags dahin, daß in Zu⸗ kunft die Wahlen zum Aufſichtsrat auch durch Zuruf erfolgen könnten. Der Auſſichtsrat ſelbſt ſprach ſich dagegen aus, da es für die Aktionäre wertvoller ſei, wenn dieſe Wahlen geheim wären. Dem Antrage wurde nicht ſtattgegeben. Die Firma Chr. Fr. Berhardt, die größte Textilfabrik in Pößneck, wandte ſich an ihre Gläubiger. Neue Hamburgiſche Staatsanleihe. Die geſtrige Zeichnung auf die neue Hamburgiſche Staatsauleihe ſoll, wie man hört, recht befrie⸗ digend ausgefallen ſein, auch inſofern, als ſtattliche Zeichnungen für ſeſte Anlagen gemacht ſeien. 5 * Ir** Telegraphiſche Handelsberichte. Konkurs. * Osnabrück, 16. Februar. Ueber die Düſtruper Metall⸗ werke in Düſtrup bei Osnabrück wurde das Konkursverfahren er⸗ Von der Hamburger Auleihe. * Hamburg, 16. Febreuar. Die neue Hamburgiſche An⸗ leihe iſt ganz abgeſetzt worden. Bielefelder Maſchinenfabrik. * Bielefeld, 16. Febr. Die Bielefelder Maſchinenfabrik ihrer Hauptfabrik 40000 Quadratmeter Grundſtück für rund 450 000 Mark. Von der Stabeiſenkonvention. * Dortmund, 16. Febr. Die Gelſenkirchener Bergwerks⸗ .⸗G., die den Verhandlungen der Stabeiſenkonvention am 7. Jebruar ferngeblieben war, hat der Konventionsleitung mitge⸗ teilt, daß ſie an der Kommiſſionsberatung am welcher über die Verlängerung der Vereinigung definitive Be⸗ ſchlüſſe gefaßt werden ſollen, teilnehmen werde. 22 2. Februar, in Neueſte Dividende⸗Ausſchüttungen. * M. Gladbach, 16. Febr. Die Kammgarnſpinnerei .⸗Gladbach verteilt wieder 10 Prozent Dividende. Der Ge⸗ ſchäftsgang iſt flott. Düſſeldorf, 16. Febr. Die.⸗G. Gerresheimer Glashüttenwerke ſchlägt wieder 14 Prozent Dividende vor. Würzburg, 16. Februar. Die Bayeriſche Bodenkredit⸗ Anſtalt zu Würzburg ſchlägt lt.„Irkf. Zig.“ 4 Proz. Dividende wie im Vorjahre vor. Würzburg, 16. Jebr. Der Aufſichtsrat der Baher. Boden⸗ kreditanſtalt beſchloß die Vertellung einer Dividende von wieder 4 Prozent. Han au, 16. Febr. Die Weſterbach⸗Birſteiner Kleinbahn .⸗G. verteilte aus dem Reingewinn 4 Prozent auf die Vorzugs⸗ aktien A und weitere 1½ Prozent auf die Aktien B.— Die Bad⸗ Die Freigerichter Kleinbahn in Gelnhauſen wird wieber 2½ Prozent Dividende verteilen. IBerlin, 16. Februar. anſtalt erzielte einen Reingewinn Elektrotechniſche Fabrik wieder 8 Prozent.— Die Mitteldeutſche Bodenkredit⸗ von 495 689 M.(439239 M) Koburg⸗Gothaiſche ediigeſellſchaft wiederum 5 Prozent. *Wie Die Oelinduſtr 12 Drei ausſcheidende Aufſichtsratsmitglieder wurden wiedergewählt. Der letzte Punkt der Tagesordnung betraf einen An⸗ Orber Kleinbahn wird wieder 2½ Prozent Dividende verteilen.— Arrangement werden nach dem„Konfektionär“ die Paſſiven auf 1 250 000 ge⸗ ſchätzt. Nach der gleichen Quelle ſtellte die Kleiderſtoffabrik Franz Heher in Grelz wegen Unterſchlagungen ihres Berliner Vertreters in Höhe von etwa 750000 Mark ihre Zahlungen ein. Von der Baumwollerute. Salkutta, 16. Jebr. Der Ertrag der Baumwollernte bleibt nach dem Ergebnis des vorläufigen allgemeinen Kechnungsabſchluſſes um 7 Prozent hinter dem Ertreg der vorjährigen Ernte zurück. Diskontermäßigung ber Bauk von England. London, 16. Febr. Die Bank von Englaud ermäßigte ihren Diskont auf 3½ Prozent. Vom amerikaniſchen Bahnenmarkt. Newyork, 16. Febr. Die Goulgruppe dürfte vollſtändig aus dem amerikaniſchen Eiſenbahnweſen eliminiert werden. Das Journal of Commerce glaubt, daß bedeutend mehr deutſches Kapital in dieſen Linien inveſtiert ſei, als allgemein angenommen werde. Aus der amerikaniſchen Baumwollbrauche. * Newyork, 16. Februar. Die Befürchtungen, der Kon⸗ greß werde die Bill gegen den Bauwollterminhandel annehmen, 1 wird in der Baumwollbörſe als Grund für die in den letzten Ta⸗ gen ſtattgefundenen Liquidationen angeführt. *** Telegraphiſche Börſen⸗Berichte. [(Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) Frankfurt a.., 16. Febr. Jondsbörſe. Die Börſe war auch heute in durchaus feſter Haltung, obwohl man etwas Zurück⸗ haltung beobachtete, umſomehr der Newyorker Markt wenig An⸗ regung brachte. Die Spekulation nahm zunächſt eine abwartende Haltung ein, welche auf den Beſchluß der Bank von England zurück⸗ zuführen war, ob die Bankrate, welche, wie allgemein erwartet wurde, zur Ausführung kommen würde. Die Ermäßigung des Diskonts auf 3% Prozeut trat ein, ohne Eindruck zu machen. Am offenen Geld⸗ markt machte die Gelbdflüſſigkeit weitere Fortſchritte. Erfreulich iſt es, daß das Privatpublikum mit Aufträgen an die Börſe kommt, was Anlaß zu reger Geſchäftstätigkeit gab. Die an der geſtrigen Abend⸗ börſe eingetretene Steigerung der Bankaktien machte heute weitere Fortſchritte, doch war die Tendenz feſt. Die Erwartung, daß die Großbanken mit günſtigen Abſchlüſſen kommen würden, gab Aulaß zur Kaufneigung. Von den führenden Werten ſind Deutſche Bank, Dresdner und Darmſtädter bevorzugter. In Mittelbanken beſtand Nachfrage. In Montanwerten zeigte Phönix Bergbau behauptete Tendenz. Von den übrigen führenden Aktien ſind bei großer Zurück⸗ haltung die Kursveränderungen geringfügig. Für Elektrizitäts⸗ werte erhielt ſich das Intereſſe. Ediſon ſind gefragter auf die Nachricht über den Ausbau des Wiener Telephons. Schuckertaktien lebhafter. Am Markte der Transportwerte lagen amerikaniſche und öſterreichiſche Bahnen vernachläſſigt, Prinz Heinrichbahn unterlagen Rückgängen auf Meldungen über eine Konkurrenzbahn. Schiffahrtsaktien blieben bei ſtillem Geſchäft gut behauptet. Am Kaſſamarkt für Dividenden⸗ werte war die Tendenz vorzugsweiſe feſt. Großes Intereſſe beſtand für die einzelnen Maſchinenfabriken. Chemiſche Werte ſchwächten ſich ab. Am Fondsmarkt ſind von ausländiſchen Papieren Ruſſen be⸗ hauptet. Türkenwerte abgeſchwächt. Heimiſche Anleihen wenig ver⸗ ändert. An der Nachbörſe ſchwächte ſich die Tendenz auf Realiſationen etwas ab. Diskonto⸗Komandit ſchwächer. Schantungbahn ſehr ſtill, Jombarden matt. Es uptierten: Kreditaktien 213 à 22178, Diskonto⸗ Kommandit 19678 2 197½ à 19938, Dre ˖ 157½, Lombarden 2096 à 20, Baltimore 109, Nationalbank für Deutſch⸗ land 1347/6, Bezugsrecht auf Frankfurter Hof⸗Aktien 1 bez. Geld. des Verkehrs das Gepräge der Unentſchiedenheit. Die Spekulgtion legte ſich zumteil aus dem Grunde Zurückhaltung auf, weil man ab⸗ warten wollte, ob die Bank von England zu einer Diskont⸗ ermäßigung heute ſchreiten werde. Auf die Bankaktien wirkte die un⸗ befriedigende Beurteilung des Jahresabſchluſſes der Norddeutſchen Bank ungünſtig ein. Man bemängelte, daß der Reingewinn niedriger ſei als der vorjährige. Hüttenwerte ſetzten ſpäter, nach voran⸗ gegangener Steigerung, unter Realiſationen vorwiegend zu er⸗ mäßigten Kurſen ein. Amerikaniſche Bahnen litten durch unſichere Tendenz Newyorks. Ausgeſprochen feſt lagen Warſchau⸗Wiener, die inſolge der umfangreichen Deckungen bei Beginn eine Steigerung um mehr als 2 Prozent erwirkten. Auch hieß es, daß die vorher in Umlauf geweſenen ungünſtigen Dividendengerüchte nicht zutreffend ſeien. Für Elektrizitätswerte erhielt ſich auch heute in vollem Maße gute Meinung. Die einſchlägigen Werte erfuhren gleich zu Anfang Beſſerungen und konnten teilweiſe ſpäter noch weiter etwas anziehen. Im ſpäteren Verlauf gewann überhaupt die Stimmung an Feſtigkeit. Auch fand der zuverſichtlicher lautende Fron Age⸗Bericht mehr Be⸗ achtung. Als feſt ſind noch Shantungbahn und Dynamit⸗Truſt zu ex⸗ wähnen, letztere gewannen über 1½ Prozent. Das Bekanntwerden der Londoner Diskontermäßigung um ½ Prozent auf 3½ Prozent führte ſodann zu mäßiger Belebung. Tägl. Geld 3 Prozent. Die engliſche Diskontermäßigung blieb ohne nachhaltige Wirkung. Man hielt ſie bereits für etwas eskomptiert. Mangels ſonſtiger An⸗ regung ſtellte ſich infolgedeſſen ſchließlich Luſtloſigkeit ein, bei leicht nachgebenden Kurſen. Die dritte Börſenſtunde brachte keine Beſ⸗ ſerung. Die Induſtriewerte des Kaſſamarktes waren ziemlich feſt. Nachbörslich zogen Zproz. Reichsanleihe im Zuſammenhang mit der Londoner Diskontermäßigung an. * Berlin, 16. Febr. Produktenbörſe. Die matte Haltung der amerikaniſchen Märkte bölleb hier einflußlos. Es kam kein neues Angebot in Weizen zum Vorſchein, vielmehr ſtellte ſich einige Kaufluſt ein, die zur Heraufſetzung des Preisniveaus führte. Roggen zog auf einige Provinzkäuſe etwas an. Auch Hafer war feſter gehalten. Röß⸗ öl gab im Preiſe nach. Wetter: bewölkt. Mannheimer Effektenbörſe. Vom 16. Februar.(Offizieller Bericht.) Obligationen. 4% Bad. Anil. u. Sodafbr. 102.80 G Pfandbniefe. il. u. Sodaf 99.60;4½ Bad. Anil. u. Sodafbr. 470 Nh. Hyp.⸗Bk. unk. 1902 ½„„bverſchied. 90.20 bz. Serie B 5 103.50 B 3 7 Kommunal 92. bzſa Br. Kleinlein Heidelbg. 98.50 G 5 Bürg⸗Brauhaus, Bonn 102.— G 4 Herrenmügle Genz 99.—0 4% Koſth. Cell. u. Paprför. 101.— G 2* Städte⸗Aulehen. 3% Freiburg i. B. 3½% Heidelberg v. J. 1903 91.60G 92 50 B 4 Karlsruhe v. J. 1907 101.-64% Mannheimer Dampf⸗ 3 Karlsruhe v. J. 1896—.— ſchleppſchiffahrt 98.— 3% Lahr v. J. 1902 91.60 64%½ Mannb. Lagerhaus⸗ 4% Ludwigsha en 101.—G] Heſellſchaft 98.50 G 4 73 v. 1906 100.40]4½ Oderrh. Elekirizitäts⸗ 3 5 91. bz werke, Karlsruhe—.— 4 Mannh. Oblig. 1908 100.50 G4%½ Pfänz. Chamotte und 4 5„ 1907 100.50„% Tonwerk,.⸗G. Eiſendg. 102.— G 4.„ 1006 100.50 6½4% Pfälz, Mühlenwerke 100.— G 4„ 1001 100,25 G64½ SchuckertsObligat. 100.50 G „ 1875 92.50 304½ Nuſſ..(. Zell offfb. 352 5„ 188, 92.— B] Waldhof bei Pernau in 5 3%„ idgß 910 5 Lipland 1400.20 G 37 5„ 1898 91.50 G ½% 5 Schlink u. Cie. 101 50 39 8„ 1904.— 34%½ Speyere: Brauhaus 3 52 7„ 1905 91.30 Bl.⸗G. Speyer 99 G 3% Pirmaſens unk. 1905—.—%½ Sypeyeter Ziegelwerke 99 40 G 4 Wiesloch v. J 1905 91.50804½% 5 2 1e10.— 6 Jnpuſtrie⸗Obligation, 4% Aki.⸗Geſ. ür Seilinus.. trie rũ 103.50 G½4% Zellſ 61 8 8, Dresdner Bank 165½, Staatsbahn Berlin, 16. Febr. Fondsbörſe. Die Börſe krug bei Beginn Dolkswirtschalt Aaiene und Verlagsgeſellſchaft verteilt 11 Prozent Divi⸗—— Aktien.„„ 5 550* de e e Won 8 Banken. Brief Geld Brief Geld Konkurſe in Süddeutſchland.*Berlir, 16. Febr, Das Aieolale Börſeukomitee beſchloß,] Badiſche Bant—.— 131.— Ftankena, Rück⸗ 5 95 Baden. Schuhwarenhändler Jak. Killing..⸗T. 11. Mürz.] die ausländiſchen Organiſotionen für Getreideeinfuhr zu benach⸗ Gewrbk Speyer5o—.——.— Mitverſ. vorm. Bad. 1300 5 .⸗T. 1. April. Benl daß wegen des ungewöhnlichen Froſtes im Süden, der die 16 500. 5—.— 19— Nea e e 5 575 erſchiffungen erſchwere, ein Termin für Getreidelieferungen für Pfälz. Hyp.⸗Bank—— 198.— 0 15 5. Maurermelzer Karl Englert. e⸗T. id. Mürz. das Ausland, die in Nikolajew verladen werden, nicht Tachkeee be⸗ Rhein. Freditbank—.— 137.60 Fr. Transp.⸗Unfall u. de bri werkſtelligt werden könnten. Rhein. Oyp.⸗Bank—.— 201.—] Glas-Verſ⸗Geſ.—.— 2400 5 3 0 Döring, Fuhrunternehmer in Biebrich. Zahlungsſchwierigkeiten. Südd. Bank—.—117.—] Bad. Aſſecuranz 2000 1975 1* Berlin, 16. Febr. Bei der Flanellfabrik Bernhard in Südd. Disc.⸗Geſ.—.— 117.50 Vad. Aſſecuran lneu 5 2 Poeßneck, pelche ein außergerichtliches anſtrebt, Fpnmeae ee Chem. Induſtrie. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 495.——.— Chem. Fab. Goldenbg.—.— 208.— Verein chem. Fabriken—.— 330.— Perein D. Oelfabriken—.— 164.50 Weſt..⸗W. Stamm—.— 226.— „ Vorzug—— 104. Brauereien. Bad. Brauerei 68.——.— Durl. Hof vm. Hagen 234.— 232.— Eichbaum⸗Brauer 115.— 114.— Elefbr. Rühl, Worms—.—— Br. Ganter, Freibg. 92.— 91.— Kleinlein, Heidelberg—.— 181.— ombg. Meſſerſchmitt—.— 62.50 Ludwigsh. Akttenbr.———.— Mannh. Aktienbr. 139.— 137.— Brauerei Sinner—.— 281.— Br. Schrödl, Heidlbg. 182.——.— „Schwartz, Speyer—.— 125.— „S. Weltz, Speyer—.— 85. „ Storch., Speyer 71.50 Br. Werger, Worms—.— 78. Pf. Preßh.⸗u. Spritſb.—.— 167.— Transport un, Verſicherung. B..⸗G. Roſch. Seetr. Manny. Damofſchl. 59.——- 74.——.— Mannh. Verſicherung—.— 805.— Oberrh. Verſich.⸗Geſ.— 2020 Württ. Transp.⸗Verſ. 600.— 580, Juduſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie Dingler'ſche Mſchfbr. Emaillw. Maikammer—.— 115,25 Ettlinger Spinnerei—— 99.— H. Fuchs Wgf. Holbg. 188.75—.— Hüttenh. Spinnerei Heddernh. Kupferw. u. Südd. Kabelw. Frkf. Karlsr. Maſchinenbau Nähmfbr. Haid u. Neu—.— Koſth. Cell. u. Papierf. 240.—— Mannh. Gum. u. Asb. Maſchinenf. Badenia Oberrh. Elektrizität fälz. Mühlenwerke Pf. Nähm. u. Fahrradf. Portl.⸗Zement Holbg. 147.80 Rh. SchuckertsGeſ. 128.25—.— H. Schlinck u. Cie—.— 220.50 Südd. Draht⸗Induſt. 148.— 147.— Verein Freib. Ziegelw.—— ee Würzmühle Neuſtadt 95 Waldhof Zuckerfbr. Waghäuſel —— 63.——.— Mannh. Lagerhaus 94.——.— Im Verkehr ſtanden heute: Rh Ferner waren geſucht: Frankfurte vom 16. Stück, Continentale Verſ.⸗Aktien zu ſicherungs⸗Aktien zu 805%% pro Stück, und Pfälz. Nähmaſchinen⸗ und Fahrräderfabrik⸗Aktien zu 188 Prozent. Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlunz per 100 Kg Zuckerfbr. Frankenth. 373.——.— ein. Kreditbank⸗Aktien zu 187,0 0. r Transport⸗Aktien zu 2400% prö 735 ½ p. St., Mannheimer Ve Februar. Rursblatt der Die Preiſe verſteher Weizen: Sept.—— Nov. Marz Mai Roggen: Sept. Nov. März Mei —— ———— 211—B. 211—B.—— —— —— —— —— „„ —— 155 Weizen per Mai 201 25 205.— „ Juli 205.25 205.75 25 Sep'.„„ 11 5 —.——.—[Rüböl per Feb. Roggen per Mal 159,50160.—„ Maf „Juli 162.162 25 5 5 5—.——[Spiritus J70er loco Hafer per Mai 158.50 158.50 Welzenmehl „Julli 160.7516050 Roggenmehl Sept. 5 5 5 5 25 Amſterdamer Börſe. Amſlerdam, 13. Febr.(Schlußkurſe.)))))) 15. 16. 5 5 Rüböl lokod 43/—— Leinöl loko Febr.⸗April 43%/—— März Nüböl Tend.: Febr⸗Aprl“( 50 Kaffee loko 47— 7 Mai⸗Aug. Veinöl Tend. ſtramm Sept.⸗Dez. 4 Li.iverpooler Stoerposl. 16, Feb.(Anfanzscurſe.) Weizen per März.11% ruhig „ Ma! 6110% Mais ver März%½4% ruhig er Mat 65 bahnfrei hier. Weizen, pfälz. 21.—21.25 Hafer, bad. 16.—16.50 „ Rheingauer—.— Hafer, nordd. „ nordbeutſcher 21.50—21.75 Hafer, ruſſtſcher „ruſſ. Azima 22.25—2250„ La Plata „ Ulka 22.——22.25 Mais, amer. Mixed „ Krim Azima 23. 23.50[„ Donau „ Taganrog 29.——22.25„ La Plata—14. „ Saxonska 21.75—22.25 Kohlreps, d. 28.50—29 „ rumäniſcher 22.25—22.75 Kleeſamen, nordfranz. 128—135 „ am. Winter—.——.— 5 5 „Manitobka!-„ Luzerne ital. „ Walla Walgnn„ Provenc. „ Kanſas EI———„Eſparſette „ Auſtralier—.——.— Ioger Rotklee „ La Plata 22.25.—22.50 Leinß 7 Lernen,.21.25 oggen, pfälzer 2 ruſſiſcher 16.75— „ norddeutſcher 16.75 ˖ Gerſte, hie.„ur „ Pfälzer 17.75—18.50 Alkohol hochgr.,„ Gerſte, ungariſche—.——:„„ Ruſſ. Futtergerſte 183.———! Nr. 00 0 1 2 Weizennen? Roggenmehl Nr. 0) 24.75 1) 21.75. Tendenz: Getreide unverändert ruhig.„„ Mannheim, 16. Februar. Leinſaat 40.— Mk. Produktenbörſe. (Sandelsrechtliches Sieferungsgeſchäft.) Donnerstag, den 16 Februar 1911. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 16. Feb.(Telegramm.)(Produkte Preiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. Wetter: Vewöll!. Mannheimer t ſich pro 1000 kg. Hafer: Sept.—— 50 5 8 6—— Mat—— Nais: Sept.—— Nov. März—— Mai Mais per Maß 1 Börſe. Parkakt. Zweibrücken 96.— 96— Weltzz⸗Sonne, Speyer 84.90 84 50 Bementwerk Heldelbg. 147.80 47 8 Cemantfabr. Karlſtat 125 30 125 8 Badiſche(nilinfabrik 491 7549 60 Gh. Fabrik Grieshatm 271.— 266 Farbwerke Höch! 524.— 525.— Mer, chem. Fäbrik Mh. 33 1.—81.75 olzverkohlung 279.90 277.76 em. Werke Albert 482.—483.— Drahtind. Ny. 149.— 149.— mul.⸗Fab. Hagen Aer. Böſe, Valin Glektr.⸗Geſ. Allgem. Jahmeyer 10 60 10 60 270 50 472.% 118 20 118.20 Mlektr.⸗Geſ. Schuckert 163. 166 Rheiniſche 127.60 127 5 Siamens& Halske 243.—244.%¾ Gumi Veter 326.50 82f. Hedd. Ku. u. züdd. Kb. 126 50 126.50 Kunſtſeidenfabr. Frkf. 128.50 127.25 Maſchinenfb. Badenia 206—206.— Dürrkopp 445 30445 20 Maſchinenf. Grigne! 263 90 265 80 Maſch.⸗,Armatf.Klein 133 2038.20 Pf. Nähm. en. Fahrradf Gebr. kayſer 187.— 188.40 Röhrenkf v. Dürr Ko—— Schnellpreſſenf. Frkth. 260. 259.50 Vec.deutſcher Jelfabr. 64.95 168 80 Schlinck u. öo. 220 50 220 50 Schuhfabr. Herz, Frkf. 118 80 118.80 Seilindu trie Wolff 129.— 129. 'wollſp. Lampertsn 41— 41.— KFammgarn Kaiſersl. 197.—196. Zellſtoffabr. Leldho 268.30 263.— Aſchbg. Bunitpapfbr. 179.— 175.— „ Maſchpapfbr. 138.60 138.50 Frankent). Zuckerfbr. 373.—378.— P, Pulverſh. St. Jgb 136.—186.— Schraubſpdför. Kra n. 161.50 151.50 Ver. Fränk. Schuhfbr. 165.— 104.10 U Pfaudbriefe. Prioritäts⸗Obligationen. .Hyop.⸗pfdb. 99 60 99 60ſ te Br. ſdo. ant. 15 99.90 99 90 . Pfobr. 10 99.50 99 60/ 4%.„17 100.10 100 10 %„„ 1905 99.90 99.9 le Preuß. Pfandb. 15 Udoptg. Pfdb. 100.10 100 10 Bank unk 1919 100.20 100.20 51.70 91.8 4% Pr. Pidbr.⸗Bk.⸗ 31%%„God.Fr. 90.80.6 Hyp.⸗Pfobr. Emif. ted⸗Pfdwae 99 60 99.60 30u. 31 unkündb. 20 100 90 100 90 9 31 8 Unt, 00 99.30 99 30 1 855 988 17 91.20 91 20 üee.ol 500 100 20 100 90 1 2 unz, 10 99.30 99.30 Wen ee 5* 75 ½ Pr. pfdbr.⸗Bk.⸗ eee Kleinb. b. 01. un. 13 90.80 99.,60ſ feſ Rg. O. B. Pfb. 03 99.60 99 60 5 4%„„„1907 99.60 99 60 90.40 90.40 4% 1912 960 99 60 90.40 90,40f%„ 197 99 80 99 80 1910 1½ 40 100 40 515921 100 70 00 70 8„verſſchied 90.40 90.20 v. 87791 92.— 92— 8 1914 90.30 90.80 0 Com.⸗Obl. 110% Fih 8 28 8 92.— 92.— 2. 95700 92.— 93.— 3 05 Vf Br——b———— 1% Pr. Pfob. unt.00 8020 90.20 40%½ Fe 8. B.———.— 4% 12 90% 1 99.75 90 75JMaunb. Berl.⸗G. A 800.—800.— Rio Tinto Tondoner Effektenbörſe. London, 16. Feb.(Telegr.) Anfangsturſe der Effektenbörfe. 25/% Conſols 80½ 80“ JModdersfontein 1 1 3 Reichsanleihe 84— 84— Premier 72 17— 4 Argentinier 90/ 90˙% Randmines 8 85 4 Italiener 109 102—Atchiſon comp. 110 109¼ 4 Japaner 91¼ 91%[Canadian 219— 218¼ 3 Mexikaner 35— 35¾ Baltimore 108½ 108 92 4 Spanier 93— 94— Chikago Milwauket 131/ 131¼ Ottomandank 18— 18— Denvers com. 35— 35 ½ Amalgamated 675% 66½ Erie 32/ 33½8 Anacondas 381% 8¼] Grand TrunkIII pref, 44½ 45 Rio Tinto 68¼½ 68½%„„ ord. Contral Mining 14½ 15%/Louisville 151¼ 151½ Chartered 35% 33¾ Miſſouri Kanſas 36% 367½8 De Beers 19— 18¼ Ontario 44% 44% Gaſtrand 4˙½% 4½% Southern Pacifie 123 /% 123— Geduld 1% 1½% Union com. 184% 184% Gold fields 51% 5½ Staels com. 83% 83½% Jagersſontein 8½% 8¼8 Terd. träge. Wiener Börſe. Wien, 16. Feb. Vorm. 10 Ubr Kredilaktien 674.50 675.— Oeſt. Kronenrente 92.95 92.95 Länderbank 538. 537.50„ Papierrente 97.— 97.— Wiener Bankverein 568.70 563.50[„ Silberrente 97.05 97.05 Staatsbahn 744.20 745.200Ungar. Goldrente 111.4511.35 Lombarden 114.— 13 0„ Kronenrenn 31.65 91.60 Marknoten 117.32 117.80 Atpine Montan 788.30 782.— Wechſel Paris 97.96 94.95 Tend.: ruhig. Wien, 16. Feb. Nachm,.50 Uhr. Kreditaktien 674.70 675.—Buſchtehrad. B. 1050 1049 Oeerreich⸗Ungarn 1935 1955]Oeſterr. Papierrente 97— 97.— Bau u. Betr..G,. Silberrente 9705.0 Untonbauk 637.— 687.—„ Goldrente 115.50 115,.50 Unger. Kredit 864.— 867.Ungar. Goldrente 111 45 111.35 Wiener Bankverein 583.— 563.—-„ ronenrente 91.65 91.80 Länderbank 537 588.—Sch. Frankf. viſta 117.30 117.20 Türt. Loſe 257.— 358.—]„ London 240.05 239 95 Alpine 782. 789.-[P„ Paris„ 9495 94 96 Tabakaktten e, Amſterd.„ 198.80 198 80 Nordweſtbahn———— Napoleon 19.%½ 19.02 Holzverkohlung———. Martnoten 117.80 117.30 Staatsbahn 743.10 745.500Ultimo⸗Moten 117.85 117.35 Lombarden 118.70 118.500 Tend. feſt. 6. Seite. Geueral⸗Auzeiger. Abendblatt.) Meannheim, 16. Februar. Pariſer Produktenbörſe. Berawerksaktten. N f* Bochumer Bergbau 235.50 235 75J Hacpener Zergbau 191.½ 192 25 Lan irtſcghaft. Haſer Febr 5 5 016 5 18. 10. F 0 5 115.75117.— 8951 Aaenda 225.— 223.75 Bekämpfung der Maul⸗ und Klanenſeuche. afer Febr. 65 20.55 üböl Febr. 69 65 Concordia Bergb.⸗S.—..——Oberſchl.Eiſeninduſtr. 96— 96.— gBre; 5 „März 20.75 20.50 Norz 18 2 59270 Deutſch. 0 201.75 201 hönir 247.75 248%f Die immer e Ausbreitung der Maul⸗ und Marz.Junt 20 20.8s) März Junn 70% 71. Eſchweller Bergw. 191.60 190.87 Ur.Köngs. u. Jaurah. 174.50 174 30 Klauenſeuche beranlaßt die Würkt. Regierung im Staatsanzeiger „ Mai-Aug. 20.80 20.70], Mai⸗Auguſt 70 ½ 71J] Friedrichs utte Bergb. 142.30 43 50 Jewerkſch. Roßleben 122 50 122 50 Cae beſondere Mahnung an die Bevölkerung zu richlen. Roggen Febr. 17.— 17.—Spiritus Febr. 59% 39% Gelſenkir ner 213 752.75 darin u. a. geſagt: Die Weiterverſchleppungen geſchehen „ Marz 17.25 17.25„ März 60 ½ 60 ändi 5. Zt. faſt nur durch den Perſonenverkehr. Dieſen kö 5 17 5 175 5 60 91 985 zud ausköudiſcher Trausportanſtallen. die Polizeibehörden nicht verbieten. Hier muß die Vebölkernen „ Mai-Aug. 17.75 17.75„ Seypt.⸗Dez. 47 ⁰ 48— üdd. Giſenb.⸗G. 27.20 126.60 ſich ſelbſt helfen. Ueberhaupt iſt es ein Irrti i Weizen feb. 27.15 27.10Lelnöl Febr. 120— 1286— Hamburger Packet 144.— 144.25 Gottharddan Maßnahmen allein laſſe ſich 15 11 mit „ März 2740 270„ Mu Arguſt 106— 110 J] Norddeutſcher Lovd 107 1½ 107.75 Stal-Afietekmerrdahn.] Wenn nicht die Bebblt ee, „ Marz-Juni 27.60 27.40 Rohzucker 885 kaco 28, 25 Oen.⸗Ung. Staatsb. 157.50 157 50055o. Meridtonalbahn 132.50 132.50 en wi e en e en nene, „ Mai-Aug. 27.45 27.45 Zucker Febr. 32— 32 1% Oeſt. Südbahn Lomb. 20% 20 5½ Baltimore und Obio 109./ 109.— halten die Behörden unterſtützt, dann wird die Seuche noch weiter Mehl Feor. 36.85 36.95„ Maärz 32/ 32 15 im Lande ſich verbreiten und noch lange nicht verſchwinden. Leider Mär; 36.76 36.45„ Mai. Auguſt 32/ 33— Bauk⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. ſpielen Seuchenverheimlichungen bei der Weiterver⸗ 5 5 995 0 Okt.⸗Jan. 31 /. 31 ½% Badiſche Bank 133.30 23 30J Oe terz.⸗Ung Bauk 437.75 189 50 breitung der Seuche diesmal keine geringe Rolle. Wenn es auch 9· 75 36.45]Talg 86.——.— Ber l. 8 12² 0 5 25 Oeſt. 8 13570 135.70 955 1 5 heutigen Art des d bei dem alle 335 Berl. Handels⸗Geſ. 172 50 172 75„ Kredit⸗Anſtal! 212./ 13.— Fäden es Zuſammenhangs aufgedeckt werden, gelingt, derartigen 8 Budapeſter Produktenbörſe. e 1 175 55 103 90 103.90] Verheimlichungen bald auf die Spur zu kommen, die Täter zur Bud 6 0 5 131.½ 482.25 Ffälz. Oyp.⸗Ban 199 198. Anzeige zu bringen und erdienten S zuzufü ap eſt, 16. Feb. Getreidemarkt.(Telegramm.) Dautſche Bank 269.5% 270—] breuß. Hypotheknb. 125 80 126 35 baen deb 5 5 901 en zuzuführen, ſo 15 16. Daft Oaſtat. Dank 138 4450 Deizſche ieſchsök. 44280 142 50 Sen kererdige ehen en dac en e ee nn per 50 kg ver 50 kg D Lffekten Ban 113—118,20 Nhern. Kreditbank 137—137 60 ur Folge. Deshalb kann die Mahnung zur größten Welzen der April 11 68—— ſtetig 1128 feſt Disco ato⸗-omm. 197— 106 Rbein. Oyp⸗B. M. 201—201.— ee Perſonenverkehrs und zur pünktlichen Er⸗ 1153—— Dresdener Banf 16475 65 50 Schaaffh. Bantver. 144,30 148 25 füllung der Anzeigepflicht nicht häufig genug wiederholt werden. „„„„„„„ 1111— Arankf. Hop.⸗Ban 208.—208.] Südd. Bank Ahm. 117.—117.— Es wird in der Mahnung zur Erfüllung der Anzeigenpflicht Roggen per April 329—— ſtelig 832—— feſt Irkf. Hyp.⸗Creditv. 165 80 66— Liener Baukver. 142.25 142 60] beſonders auf den ekletanten Fall hingewieſen, nämlich auf den „„Okt. 816ä— 820 Nationalbank 184 ¼ 134.75 7 8 5 Diskont 118 11790 Seuchenausbruch in Winzerhauſen, O. A. Marbach, der verheim⸗ Hafer per— 870—— ſtelig t 15 1 5 1 licht worden ſein ſoll, damit der betr. Tierbeſitzer, ein Wirt, noch 55 35—— Frankfurt a,., 16. Febr. Kreditaktien 213.—, Diskonko⸗ twor eine Hochzeit in ſei Wi 5 f Mais per Mat 579—— ſtetig 581— ſtetig Commandit 197—, Darmſtädter 182 Diesdner Bank 165 25 Hank nn e ee ee eee „ Juli 5 delsgeſellſchaft 172.75 Deulſche Bank 269 ½ Staatsbabn 157 75, 5 Kohlraps Augu 1390—— ſtetig 1390—— ſtetig 17250 11 20.%/5, 286.—, Gelſenkirchen 218.¼8, Laurahütte 5 Wetter: Schnee. 74.50 Ungar—.— Tendenz: jeſt. 45 e f Nachbörſe. Kredilaktlen 212.½, Diskonto⸗Commandit 196.J, Marx Jolcschmidt. Mannheim Staatsbazn 157.75, Lombarden 20. ½. Tele zramm⸗aldreſſe: Margold, Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 ——2 16 Februar 1911. Zroviſt; frei! Frankfurter Effektenbörſe. Berliner Effektenbörſe. Telegramme der Conkinental⸗Telegraphen⸗Compegnſe. Berl in, 16. Feb.(Anfangs⸗Kurſe.) 755 Ver⸗ Käufer Reichsbankdiskont 43%. Kreditaktien 213.75—.— Uaurahütte 17425 174„„— kaufer Schlußkurſe. Dise.⸗Kommandit 196% 197.— Phönix 247 62 249.% unter Vorbehalt: 0% 0% 81—157./Harpener 191.25 193.50———— ombarden— 20.50 5 5 Z4733ů3———— 15. 16 15. 16. Bochumer 235.50 286.50 ee e Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen—. 410 Amſterdam turz 169.27 139.27[Check Paris Berlin, 16. Feb.(Schluß urſe.) Badſſche Feuerverſicherungs⸗Bank— M. 28 „ 50788.7660 Baris kur 80.966 3095 Wechſel London 20,477 20.47Reichsbank 1442 20 14180Badiſche Maſchinenfabrik Sebold, Durlach 129 7 050 5 80.755 80.575 Ichweitz. Plätze„ 80 933 0 925 Wechſel Paris 80.95 80.97 hein. kreditbank 137 20 187 20 Baumwollſpinneret Speyer Stamm⸗Aktien 56 52 kheck London 20.472 20.40 dien 85.15 85 83 4% Reichsanl. 102.30 102.25 Ruſſenbant 168.10 168.10„ Vorzugs⸗Aktien 10¹— London 2 20.487.,432 Napoleonsd'or 16.21. 6 22 40% 8 1909—.——.— Schaaffb. Bankp. 144.70 144 80 Benz& Co., Rhein. Gasmot., Nannheim,— 154 — lang————(Artivafdiskonto 8% 3 0% 15 55 eee 94.50 94.80 Südd. N 118.— 118 20 een 64 zſr. 5 a 4 3520„ 1—.— T. taatsbahn—.——.— Bürgerbräu, Ludwigshafen— 229 Sta X Deutſche. 0% Reichsanleihe 84 75 84 80 gombarden 20 50 20.—Chemiſche Fabriken Gernshelmm⸗Heubruch— 98 15. 16. 18 16 1% Gonſols 102 60 102 60 Baltimore u. Ohio 109.50 108./ Daimſer otoren⸗Geſellſchent. Untertürkheim— 180 Aeebeutſch. Reichzan 102.20 102.25 Mh. Stadt⸗A.1908—.——.— 37%„ 1909—.——.—Canada Paciſte 213 75 212½ Deutſche Celluloidfabrik Leipzig— 255⁵ 8„ 1909—.——1„ 1909.—— 3%% 7 94.50 94.50 Hamburg Packet 144.50 144 20Deutſche Südſeephosphat.⸗G.— 167ifr *5 7 7 94 85 94.35½%„ 1905.„ 1909—.——.—[Nordd. Llovd 108— 107.70 Europa, Rückverſ. Berlin— M. 620 —7 7„ 1909-—— 8. Ausländkſche. 30˙0* 84.70 84.75 Aranbg. Bergwksgl.—.——.— Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriten 195⁵— 2 5 84.65 84 70% Arg. i. Gold⸗A. 1887—.——.—10%Bad. v. 1901 100.80—.—Bochumer 235.% 235.9 Fahr Gebr.,.⸗Gel., Pirmaſens 104 100 4% br. könſ.„Anl. 102.45 102.45% Chineſen 1888—. 10180 4%„„ 1908/9 101.30 101.50[ Deutſch⸗Huxembg. 201.25 200.¼ Filterfabrik Enzinger, Worms 5 195 do. do. 1909.— ½%„„ 1898 99 5 99.10 3½„ conv.———.—Dortmnnder———— Flint, Eiſen⸗ und Broncegießerel. Mannheim 60— 8%„ 8 94.40 94.401½% Japaner 98.35 98.20 3%„ 1909/99——.—Gelſenkiechner 21.50 212% Herrenmühle vorm. Genz, Heidelherg 96— 550„„ 1909— NMextfaner äuz. 88/00 99. 99.80 37½ Bayern 9190 91/20 Harpener 191% 192—Küßnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal— 99 8470 8475 ferikaner innere 65,70—— 3% Heſſen 91.60 91.50 Lgurabütte 174.75 176.75 Lindes Eismaſchinen 147 14⁴⁵ Abadiſche St.⸗H. 901 100 35 100 40J Zulgaren 101.75 101.25 30% Heſſen 81.— 81.— Phbaix 247.00 348.— London und Provincial Electric Theatres Etd. 5 4„„1908/9 101.40 101.203¼ ſtalien. Rente—.——.—4% Sachſen 83.70 82.— Veſteregeln 227.— 224.—(eingez. mit 7/ ſh.)— 17/ ſh. 35% bad. St.⸗Olabg)fl—— 97/.— Oeſt. Silberrente 97 25 973i Japaner 1905 98.40 98 20 Allg. Elektr.⸗Geſ. 271.— 272.20 Neckarſulmer Fahrrabwerke—— , 94.50 94.50%%½%„ Papierren..—4% Italiener„ 492.— 493. Paeifte Phosphate Shares alte ſhares.—. 8 ½ „„„„1000 68.— 92.80 Oeſterr. Goldrente 99— 98 70 4% Ruf. Anl. 1902 93.10 93 25 Anilin Treplom 378— 378 80 5 5„ BDDDN 3% L. 8½ 5%„ 104 91.60—. Vortug. Serie! 6445 64.50 4% Bagdadbahn 86 60 86,60 Zrown Boveri 164.— 164.10 5 70% preferred„ 2— 25% eh 435 7„ 1907—.— 91.50ʃ8 5 66.60 66.60 Deſter. Kreditaktien 213.75 212% Chem. Albert 489.20 48050 Preußiſche Rückveiſicherung— M. 430 Abayr..⸗B.A. b. 1915 101,10 101.2004% neue Ruſſen 1005 100.15 100. 30 Berl. Handels⸗Geſ. 172% 172. D. Steinzeugwerte 234 70—— Aheinau, Terratu⸗Geſellſchaft— 128 öfr. „„„ 1918101 50 101.50%4 Ruſſen von 1880 93.— 93. Darmftädte Ban! 132.%½ 132.½ Elberf. Farben 495.70 496— Nheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim— 148 67% db. u. Allg.Anl. 91 90 91.904 pan. ausl. Nente 9370 94— Dautſch⸗Aſtat. Ban 144 20 144 60 Celluloſe Koſtheim 238 30 237.— Nhein. Metallwarenfabrik Genußſch.— M. 220 4 do. B. bl. 82.80 82.804 Türken von 1908 87.60 87.60 Deutſche Bant 270.50 269.“% Rüttgerswerken 197,— 195,50 Rheinmühle werte, Maunheim 140 Pfälz..⸗B. Prior. 100 85 100,85f6“„ unif. 94 10 94.15 Dise.⸗Rommandit 197.50 193 50 Tonwaren Wiesloch 118.——— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim— 102 66 92 70 92 J0%4 Ungz. Goldrente 94. Drosdner Bank 165.½ 165.— Wf. Drabt. Langeand. 266 70 286.50 Statlwert Mannheim 115 4 Heſſen von 19008 101.1 10130%„ Kronenrente 92.75.75 Eſſener Creditanſt.———.— Zellſtoff Walddof 264.— 265.50 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 112— 3 Heſſen 8105 80.900Verzinsliche Loſe. Privatdiskont 2˙/0/ Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine— M. 175 3 Sachſen 83.70 88.7008 Oeſterreichiſcher880 177.20 177 05 5 Unionwerle,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen— 12² 4 Mh. Stadt⸗A. 19—— Flülrktſche 180 20 179.60 Pariſer Börſe. Unionbrauerei Karlsruhe— 455fr 5 f 8 53 Union, Projektionsgeſellſchaft, Frankfurt— 220 zr, Aktien iuduſtrieller Unternehmungen. 8 kit peer ſchaft, 5 190 857 0 Paris, 16. Feb. Anfangskurſe. Maſchinenfabrik, Weriy 12¹— — 5 0 90 85 20 8 e% Rente 97.52 97.57 Debeers 483 480.— Bita Lebensperſicherungs⸗Geſellſchaſt, Mannbenn— ee ple 16 00 46, Spe 95.40 94.50 Eaßtrand 124— 128.— daggonfabrik maſtar 2 9 Freytag„50[Ludwigsh. Walzmlihle 161.90 162. 75 Maldbof, Bahngeſellſchaft 10⁰ Gichbaum Manaheim 115.—116. Adlerfaberadw. Kleyer 490——.— Fürt Logſe 548— 48— Weißenhoſterrain.⸗G. Stuttgart 90lfr— Mh. Aktien⸗Brausrei 138— 138.— Maſchinenfbr. Hilvert 95 50 97.— Hanane Ottomane 115 15 Randmines Geſchäftliches. * Woher ſtammt der Name„Maggi“? Aus dem Lande,„wo die Zitronen blüh'n“— muß die Antwort lauten. In der Tat iſt Jultus Maggi, der Erfinder der nach ihm benannten Erzeugniſſe(Maggis Würze, Suppen, Bouillonwürfel), der Sohn eines aus Italien ſtam⸗ menden Großinduſtriellen. Dieſer beſaß in der Schweiz mehrere Getreidemühlen, deren Betrieb der Sohn ſchon in den 8ber Jahren des vorigen Jahrhunderts auf das Spezialgebiet der Volksernährung ausdehnte. So entſtanden nach mancherlei Studien und Verſuchen die heute in jedem Haushalt eingebürgerten Küchenhilfs mittel, die unter ihrer Schutzmarke„Kreuzſtern“ Maggi's Namen durch die ganze Welt getragen haben und in den einzelnen Ländern von ſelbſtändigen Maggiwerken hergeſtellt werden. Die deutſche Fabrik befindet ſich in Singen am Hohentwiel, ihre kaufmänniſche Leitung in Berlin. Verautwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum;: für Kunſt und Feeuilleton: Julins Witte: für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung Richard Schönſelder! für Volkswirtſchaft und den übrigen rebakt. Teil: für den Juſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. Direktor: Eruſt Müller. b. O. Somterzug Karlsruhe-Triherg Sonntag, 19. Febhruar zum 1. Dad. Bobsleighreunen Karten(Preilahrt und Verpflegung) 140 Mark beim Verkehrsburesn, Mannheim, Rathaus, Bogen 47¼48, oder der städt. Kurverwaltung Triberg. e eeee Jrundwasser in Kellern, Fenchtigkeit in Wohnungen, be⸗ seitigt unter Garantie Geresit. — Deutsches Reichspatent— Wunner'sche Bitumenwerke, G. m. b.., Unna i. W. Ia Referenzen. Katalog gratis. generatvertreter: J08. Krebs, Mannhelm, Frisdrichsfsiderstrasss 38. 3 Frauz Kircher, fr 1 N 8. Drarheim, den 16. Februar 1911. N 7. Seite. General⸗Anzeiger. Abendblakto, mb. Deutſcher Reichstag. 128. Sitzung, Mittwoch, den 15. Februar. Am Tiſche des Bundesrats: v. Tirpitz, Capelle, Dähnhardt, Hollweg. Prräſident Graf Schwerin⸗Löwitz eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 15 Minuten. 5 Der IIlarineefat. (Dritter Tag.) Die allgemeine Ausſprache iſt geſtern geſchloſſen worden. Das Gehalt des Staatsſekretärs wird gegen ole Sozialdemokraten und Polen bewilligt. In namentlicher Abſtimmung wird der Antrag⸗ der Volkspartei und der Sozialdemokraten auf unver⸗ kürzte Wiederherſtellung der Heizerzulagen mit 162 gegen 155 Stimmen der Antragſteller und eines Teils der Nationalliberalen bei vier Enthaltungen abgelehnt. Es verbleibt bei dem Kommiſſionsbeſchluß, wonach die Heder die Zulage an den Tagen erhalten, an denen ſie als Heizer Dienſt tun. Die Abgg. Frhr. v. Thünefeld(Ztr.) und Dr. Paaſche(Natl.) beantragen beim Titel„ Mittlere und Kanzleibeamte Wiederherſtellung der Regierungsvorlage mit 41 Regiſtratoren, 8 Regiſtraturaſſiſtenten und 54 Kanzleiſekretären. Nur ſollen davon je drei und im beſten Falle vier Stellen als künftig weg⸗ fallend bezeichnet werden. Die Kommiſſion hatte vier Kanzlei⸗ ſſekretäre geſtrichen und an Stelle von drei Regiſtratoren drei Regiſtraturaſſiſtenten bewilligt. 5 Abg. Noske(Soz.): Die alte Geſchichte! Die Abſtriche der Kommiſſion ſollen im Plenum wieder gut gemacht werden. Was nützt da die ganze Kommiſſionsarbeit! Es hat ſich noch kein Bureaubeamter zu Tode gearbeitet. Das Arbeitspenſum iſt ſehr gering. Der Staatsſekretär hat ſelbſt Verſuche angeſtellt und herausgefunden, daß junge Damen doppelt ſopiel leiſten wie die Kanzliſten. Soviel Rückſicht können wir doch nicht auf die Militäranwärter nehmen, die eine begueme Verſor⸗ gung haben wollen. Fünf Mark Koſten für den einzelnen Bogen iſt wirklich ein bißchen reichlich. 0 Staatsſekretär v. Tirpitz: Der ſatzſekretär hat eine neue Kanzleiordnung eingeführt, die das bisherige Arbeitspenſum in den Reichsämtern erheblich erhöht. 1 0 erhöhte Penſum ben wir aber im Marineamt ſchon ſeit 30 Jahren. Wir ſtehen ſogar im Begriff, es noch weiter zu erhöhen, namentlich durch des Thpendrucks. Der Bogen koſtet bei uns nur 2 bezw. 1 Mark. Die Kommiſſionsbeſchlüſſe werden aufrecht er⸗ halten. Angenommen wird eine Reſolution der Kommiſſion, die bei den Reichsbehörden eine genügende, einheitliche Arbeitszeit der Beamten und durch anderweitige Organiſation eine Verbilligung der Kanzleiarbeiten fordert. 5 Abg. Hue(Soz.)/ einen Antrag, wonach Arbeiten und Lieferungen nur an ſolche Firmen vergeben werden ſollen, die in bezug auf die Arbeitsbedingungen die geſetzlichen Vorſchriften einhalten und ſich verpflichten, auf den Abſchluß von Tarifver⸗ krägen hinzuwirken. Ferner ſoll die Marineberwaltung die Arbeitsbedingungen unter Mitwirkung der Arbeitergqus⸗ ſchüſſe regeln. Der Redner verweiſt auf die Zuſtände dei er Firma Krupp, die ja in erſter Linie von Stagtsaufträgen lebe. Die Marineverwaltung muß ſich um die Exportpocitik der Firma Krupp mehr kümmern. Wenn ſie daun zieht, ſo kann das für den Etat nur von Vorteil ſein. ihre Schlüſſe Die hoch⸗ eſtimmten Reden hier im Reichstage über unſere herrliche Haenene ſtehen in aufallendem Gegenſatz zu der trübſeligen Stimmung draußen im Volke. Im Ruhrrevier iſt eine Lohner⸗ Höhung 9— abgelehnt worden mit dem Hinweiſe auf die neuen Zölle und Steuern. Trotzdem ſind die Dividenden dieſer Betriebe fortwährend geſtiegen. Die Firma Krupp hatte in den letzten drei Jahren einen jährlichen Reingewinn von 30, 31 und 85 Millionen Mark. Sie gab für ſoziale Laſten in einem Jahre 8. B. 18% Millionen Mark aus, aber ſteckte im ſelben Jahre einen glatten Gewinn von 18 Millionen Mark in die Taſche. Die einzige Familie Krupp hat in den letzten drei Jahren einen Ge⸗ winn von 46,8 Millionen Mark eingeſteckt. Der angeblich gut entlohnte Kruppſche Arbeiter muß den ſechſten Teil ſeines Lohnes aufwenden, wenn er täglich ein Pfund Fleiſch mit ſeiner Familie Hen e will. Nach dem Bericht der Eſſener Wohnungsinſpektion eſtehen dort 40 Proz., aller Wohnungen nur aus zwei Räumen. ür drei bis vier Perſonen iſt nur ein Bett vorhanden. So eht es im Königreich Krupp aus! Die Induſtrie hat die Hange Gegend ausgepreßt wie eine Zitrone. Die Armenlaſten ſind ungeheuer geſtiegen. Der Volks⸗ Wohlſtand iſt durch die Induſtrie nicht gehoben worden; nur die Großunternehmer haben davon profitiert. Unſexe Arbeiter ſollen wenigſtens einen kleinen Nutzen von den ungeheueren Summen haben, die für unſere Wehrmacht aufgewendet werden. Nehmen Sie deshalb unſeren Antrag an. Staatsſekretär v. Tirpitz: Es iſt der Marineverwaltung weder quantitativ noch quali⸗ tativ möglich, in alle die Details hineinzuſteigen, die der Abg. und Lebertran-Emulsion, für schwächliche Kinder ganz besonders zuempfehlen, Wwohlschmeckend und leicht verdaulich zubeèreitet, sehr preiswert Wir können doch unmöglich alle die Werke Hue erwähnt hat. die und die einzelnen Werkſtätten ſtändig kontrollieren, ſelbſt wenn wir es wollten. Auch würden wir da auf einen ungeheueren Widerſtand der Induſtrie 50859 wenn wir in alle Details uns einmiſchen wollten. Wenn er Vorredner ſich ſpeziell mit der Firma Krupp eingehender be⸗ faßt hat, ſo möchte ich demgegenüber meinen perſönlichen Ein⸗ ruck dahin äußern, daß wohl kaum eine Firma ſoviel für die Verbeſſerung der Wohnungsberhältniſſe und der ſozialen Lage ihrer Arbeiter getan hat wie die Firma Krupp.(Zuſtimmung rechts.) Auch iſt zu berückſichtigen, daß wir die Preiſe weſent⸗ lich ſteigern würden, wenn wir unſeren Lieferanten ſo weit⸗ gehende Verpflichtungen auferlegen wollten, wie es der Abg. Hue wünſcht. Die Rieſengewinne mancher Firmen mögen ja zu⸗ treffend ſein, man muß doch aber auch ihre großen Kapitals⸗ anlagen ins Auge faſſen. Ob es für das Vaterland ein Schade iſt, wenn einzelne Perſonen ſo große Vermögen beſitzen, möchte ich dahingeſtellt ſein laſſen. Die Firma Krupp ſpeziell bezieht ihre großen Einnahmen zum allerwenigſten aus den Marine⸗ lieferungen. Was nun die Forderungen der Reſolution im einzelnen anbetrifft, ſo gehen wir zum Teil jetzt ſchon darüber hinaus. Wir verlangen nicht bloß die Einhaltung der geſetzlichen Verſchriften in bezug auf die Arbeitsbedingungen, ſondern ſo⸗ ar eine gewiſſe Sicherheit für die Erfüllung der Verpflichtungen. Die Ueberwachung kann natürlich nicht unſere Aufgabe ſein, iſt Sache der Einzelſtaaten. Auch die Mitwirkung der lrbeiterausſchüſſe beachten wir, ſo daß wir dieſem Wunſch ſchon jetzt nachkommen. Zu dem Abſchluß von Tarifverträgen kann ein einzelnes Reſſort keine Stellung nehmen. Darüber könnte nur der Reichskanzler im Einvernehmen mit allen Reſſorts die Entſcheidung kreffen.(Beifall.) 55 Abg. Giesberts(Zentr.): Dex Antrag der Sozialdemokraten geht uns zu weit, wir können ihn daher nicht unterſtützen. Auch hat ja der Staatsſekretär bereits darauf hingewieſen, daß weſentliche Punkte des Antrages bereits Erfüllung gefunden haben.(Während der Rede des Abg. Giesberts erleidet einer der amtierenden Reichstagsſteno⸗ graphen einen Ohnmachtsanfall und muß aus dem Saale getragen werden, Die Abgg. Dr Mugdan und Dr. Struve laſſen ihm ihre ärztliche Hilfe zuteil werden. Die Verhandlung wird auf kurze Zeit unterbrochen.) Abg. Hue(Soz.): Die Einwendungen gegen unſeren Antrag ſind hinfällig. Wir werden unſeren Weg weitergehen, auch wenn wir keine Unterſtützung hier finden. Ueber die ſozialdemokratiſche Reſolution wird am Dienstag namentlich abgeſtimmt werden. Abg. Severing(Sogz.) bemängelt die Arbeits⸗ und Lohnperhält⸗ niſſe auf der Torpedowerkſtatt in Friedrichsort bei Kiel. Geheimer Admiralitätsrat Harms: Beſchwerdeſtellen ſind in Friedrichsort eingerichtet worden. Sie haben ſich auch bewährt. Abg. Giesberts(Zentr.): Es genügt, wenn die Arbeiteraus⸗ ſchüſſe gehört werden. Eine entſcheidende Mitwirkung iſt nicht notwendig. Abg. Werner(Rp.): Leider herrſcht ein ſtarker Kaſtengeiſt in der Marine. Der Redner bringt Wünſche der Intendanturſekretäre hinſichtlich der Uniformierung vor. Vize⸗Admiral Capelle: Hinſichtlich der Bekleidungsfragen ſind zahlreiche Wünſche laut geworden. Die Beſtimmungen ſollen revi⸗ diert werden. Es iſt uns aber noch nicht gelungen, einen allſeitig befriedigenden Entwurf aufzuſtellen. 5 Abg. Struve(Vp. 3 Ein Kaſtengeiſt beſteht in der Marine in der Regel nichk. Allerdings iſt einmal von höherer Stelle verſucht worden, zu klaſſi⸗ fizieren. Ich erinnere an den Theatererlaß, wonach Zahlmeiſter⸗ aſpiranten und Ingenieure beſtimmte beſſere Plätze im Theater nicht benutzen ſollten. Staatsſekretär v. Tirpitz: Das war kein Kaſtengeiſt. Der Erlaß erfolgte aus finanzieller Rückſicht, weil ſich ein gewiſſer Rekord geltend machte, ſich an Ausgaben zu überbieten, Ein gleicher Erlaß bezog ſich auf die Fähn⸗ riche. Ich bitte doch, nicht in die Marine Unzufriedenheit hinein⸗ zutragen. Abg. Dr. Struve(Bp.): Das kann mir wohl niemand vorwerfen. Wenn es aber der Fall wäre, dann wäre ich in guter Geſellſchaft, nämlich in der des Großadmirals v. Tirpitz, der es trotz aller Warnungen zugegeben hat, daß die Heizerzulagen geſtrichen worden ſind. Staatsſekretär v. Tirpitz: Ich ſoll alſo wieder der Sündenbock ſein! Vergißt Herr Struve, daß er der Rufer im Streite geweſen iſt, und daß ich dann vor einem Beſchluſſe des Haufes ſtand. Keiner meiner Vorgänger hat für die Zahlmeiſter und Ingenieure ſoviel getan wie ich. Ich habe erſt die hohen Stellen geſchaffen. Mit großer Mühe habe ich für ſie die Seefahrtszulagen durchgeſetzt, ſo daß die Inge⸗ nieure im ganzen beſſer ſtehen als die Seeoffiziere, ſo daß die Zahlmeiſter die beſtbezahlten mittleren Beamten des Reiches ſind. Abg. Dr. Struve(Vp.): Damit keine Legendenbildung entſteht, ſtelle ich feſt, daß ich die Streichung der Heizerzulagen ſchon in der Budgetkommiſſion als unerhört hingeſtellt habe. Wir ſind ja ſolche Liebenswürdigkeiten vom Staatsſekretär gewohnt. Auch im vorigen Jabre ſtellte er die —— — Staatsſekretär v. Tirpitz: Ich rufe das ganze Haus zum Zeugen: Wer hat denn der Staalsſekretär gezwungen, das Zulageweſen zu revidieren? Dr, Strube wollte in die vitalſten Intereſſen unſerer Marine eingreifen. Abg. Mommſen(Vp.): Wir wollen doch die Debatte nicht auf ein falſches Gebiet fübrerg Auf Koſten der Heizer wollen wir keine Erſparniſſe machen Abg. Dr. Struve(Vp.) bemängelt die Erhöhung der Reiſezulagenfür Offiziere In dieſen bedrängten Zeiten, in denen man den Heizern ihre 20 Pfg. nimmt, bringt man es fertig, den Offigieren 117000 Mk. mehr zu geben. Vizegdmiral Capelle Dr. Struve irxt ſich: Die von ihm beanſtandeten Erhöhungen der Reiſezulagen einzelner zurückberufener Offiziere ſind gar nicht aus dem Tite„Reiſezulagen“ beſtritten worden, ſondern aus einem Spezialtitel.(Abg. Dr. Struve: Das iſt ja noch ſchöner!) Die Höhe der Zulagen ſelbſt iſt durch beſonderes Reichsgeſetz feſtgelegt. Abg. Dr. Leonhart(Vp.): Nach dem Kieler Werftprozeß hat der Staatsſelretär eine Beſtrafung der ſchuldigen Beamten zugeſagt. Nun iſt in der Hauptſache nur gegen die jungen Applikanten eingeſchritten worden, die im Prozeß ungünſtig ausgeſagt haben. Die jungen Herren waren eben erſt von der Schulbank in den Werftdienſt übergetreten. Sie konnten nicht ahnen, daß ihre Vorgeſetzten keine reine Weſte hatten. Ihre Beſchwerden ſind ſummarſſch ohne Nachprüfung ver⸗ worfen worden. An ihre Stelle ſind alte Beamte des inneren Dienſtes kommandiert worden, die dieſer ſchweren Beſchäftigung nicht ſind. Wenn die Intendanturſekretäre eine Unf? form bekämen, würde nur der Kaſtengeiſt gefördert werden. Die geheimen Perſonalakten beſtehen immer noch auf den Werften und werden von jungen Beamten bearbeitet! Wenn man dieſe Geheimakten nicht ganz beſeitigen will, dann möge man ſie wenigſtens durch einen alten Militäranwärter bearbeiten laſſen. Der Redner trägt weitere ſic hint aus Beamtenkreiſen vor, die durch die Beſoldungsreform ſich hintangeſetzt fühlen. Die Kaufleute ſollten bei den Liefe⸗ rungen mehr berückſichtigt werden. Das Schmiergelderunweſen iſt immer noch nicht ausgerottet. Die Offiziere und Zahlmeiſter follten ſich mehr darum kümmern. Geh. Admiralitätsrat Harms erwidert auf die Einzel⸗ anregungen der Vorreduer. Bei der Berückſichtigung Kiels dürfen wir nicht zu weit gehen. Andere Städte und ganze Bundes⸗ ſtaaten verlangen auch Lieferungen. Abg. Severing(Soz.) exörtert die in der Budgetkommiſſion bereits verhandelte Weſcherde gegen den Toxpedodirektor JIſen⸗ dahl in Wilhelmshaben. Als ſich eine Arbeiterverſammlung mit den Vorkommniſſen beſchäftigte und eine Reſolution an das Ma⸗ ineamt beſchloß, wurden 325 Teilnehmer ſtrafverſetzt und fünf ent⸗ laſſen. Es wurde dann eine neue Verſammlung auf Wunſch der Verwaltung einberufen, um dem Torpedodirektor ein Vextrauens⸗ votum auszuſprechen. Die Verſammlung, die von 4000 Arbeitern beſucht war, lehnte dieſes Anſinnen mit allen gegen 7 Stimme ab. In Wilhelmshaven herrſcht große Unzufriedenheit über das Verha ten Iſendahls. Wie ſtellt ſich der Staatsſekretär zu dem Verhalten ſeines Beamten? Staatsſekretär v. Tirpitzt Ich habe immer den Mut, wirkliche Fehler einzugeſtehen und mich bemüht, ſie zu perheſſern. Auch in dieſem Falle hätte ich es getan, wenn ich nicht der entgegengeſetzten Ueberzeugun wäre wie der Abg. Severing. Iſendahl iſt von großem Wohlwollen für ſeine Untergebenen beſeelt, ich kann ſein Verhalten in jeder Beziehung vertreten. Der Redner tritt den einzelnen Beſchwerden des Abgeord⸗ neten Severing entgegen. 85 der beſprochenen Reſolution war eine direkte Beleidigung des Torpedodirektors enthalten, es wurde ihm darin, und zwar auf Vorſchlag des Sekretärs des Metall⸗ arbeiterverbandes, die Mißachtung ausgeſprochen. Die 300 Mann, welche an der Verſammlung teilgenommen haben, ſind nach unſerer Anſicht nur verführt worden. Wir haben ſie nicht be⸗ ſtraft, ſondern, da ſie nun nicht gut mehr in den Reſſort des Torpedodirektors bleiben konnten, in ein anderes verſetzt. In der Gegenverſammlung, in der der Arbeiterausſchuß in der Min⸗ derheit blieb, konnten die Mitglieder des Arbeiterausſchuſſes nicht zu Worte kommen, da ſie ſonſt Gefahr gelaufen wären, mit Bier⸗ ſeideln bearbeitet zu werden. Abg. Dr. Weber(Natl.): Die Schilderung des Abg. Severing war zwveifellos außer⸗ ordentlich übertrieben. Der Torpedodirektor iſt als ein wohl⸗ wollender Vorgeſetzter bekannt. Der Redner vertritt die Wünſche einzelner Beamtenkategorien. Nach Mitteilung des„Leipziger Tageblattes“ iſt bei dem Unfall des„J. 8“ die von zwei Privak⸗ werften angebotene erſte Hilfe abgelehnt worden. Ich bitte um Aufklärung darüber, ob das den Tatſachen entſpricht. Staatsſekretär v. Tirpitz: Die Hilfe der Privatwerften würde wohl nichts genützt 5 n, denn„ 8“ war ja noch in der Lage, mit eigener Kraft nach dem Lande zu fahren Ich kann mir nicht vorſtellen, daß eine Chance, die ſich geboten hätte, nicht ausgemitzt worden wäre. Es wird ſich nur um ein vages Gerücht handeln. Es iſt ſofort der Kran beſtellt worden, das war das Ginzige, was zur Einleitung der Rettungs⸗ aktion geſchehen konnte. S0h werde aber die Sache unterſuchen, Dinge ſo hin, als ob wir das alte Eiſen in Kiel geſtohlen hätten. Sillige Springmann's Drogerie Weiterheratung: Donnerstag, 1 Uhr. 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