1 Abonnement: Gadiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatkich. 3 Bringerlohn 30 Plg. monatlich, 1. durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal. Emzel⸗Nummer 5 Pig. Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Maunheim“, Telefon⸗Nummern: Dtrektion u. Buchhaltung 144 Druckerei⸗Burean(An⸗ au ſera tes Anabhängige Tageszeitung. nabme v. Druckarbelten 341 Die Colonel⸗Zeile. 25 Pfg⸗ Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus RNedaktioauan 3877 Auswärtige Inſerate.. 50, in Maun heim und Umgebung⸗(ausgenommen Sountag) in Berlin und Karlsruhe. Expedition und Verlags⸗ e Nailamte Bete Mart Schluß der Jnſeraten⸗Annahme ſür das Mittagsblatt Morgens 5% 0 Uhe, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. eee, Nr. 125. Mittwoch, 15. März 1911. Abendblatt.) ——— Die heutige Abendausgabe umfaßzt 12 Seiten. centen ere mtt ——— RRB——...̃8ʃ..———— Britiſche Marinepolitik. ([Von unſerem Londoner Mitarbeiter.) & London, 12. März. Die von der britiſchen Regierung für das Finanzjahr 1911/12 aufgeſtellten Voranſchläge repräſentieren ein Kompro⸗ miß zwiſchen extremen Parteiforderungen. Die Tories ver⸗ langen acht neue Dreadnoughts, die Radikalen wollen ſich höch⸗ ſtens zu vier verſtehen, die ſozialiſtiſche Arbeiter⸗ partei verweigert überhaupt jedwede Erhöhung des Flottenbauprogramms, die Admiralität glaubt mindeſtens ſechs fordern zu müſſen, und die Regierung hat ſich ſchließlich— angeblich under Zuſtimmung der Admiralität— dafür entſchieden, den Staatshaushalt mit fünf neuen Dread⸗ noughts zu belaſten, ſodaß das Marinebudget gegen das Vor⸗ jahr um 3 781 000 Pfd. Strlg. geſtiegen und im ganzen alſo auf 43 070 000 Pfd. Strlg, angewachſen iſt. Völlig zufrieden zmit den Anſchlägen ſind nur die gemäßigt Liberalen, und ein kleiner Prozentſatz von gemäßigten Konſervativen iſt geneigt, ſie als„nicht ganz unbefriedigend“ zu bezeichnen, vorausgeſetzt, daß die Regierung, wie ſie in den kommenden Parlaments⸗ debatten nachzuweiſen haben wird, von der Apmiralität wirklich die Verſicherung erlangt hat, daß mit dem„beſchränkten“ Bau⸗ programm die„unangreifbare“ Suprematie der britiſchen See⸗ ſtreitträfte aufrechterhalten werden kann. Jedenfalls wird de Regierung einen Anſturm von zwei entgegengeſetzten Seiten her abzuwehren haben— von den Radikalen und Arbeiterpartei⸗ lern im eigenen Lager wegen Verſchleuderung der Staatsein⸗ nahmen auf nutzloſe Rüſtungen, von den Tories im gegneriſchen Lager wegen Gefährdung der britiſchen Seeherrſchaft und der Sicherheit des britiſchen Reiches. Die raditale Preſſe hat ſo⸗ fork nach Veröffentlichung der Anſchläge ein großes Entrüſtungs⸗ geſchrei erhoben, und die ſozialiſtiſchen und radikalen Führer Jhaben für die parlamentariſche Debatte bereits Proteſtanträge angekündigt, worin betont wird, daß das Hinaufſchrauben des Flottenetats durch keinerlei auswärtige Ereigniſſe begründet werden könne, und nur zu weiterem Wettrüſten unter den Mäch⸗ len und zur Bedrohung des Weltfriedens beitragen werde. Das Eingeſtändnis des Erſten Lords der Admiralität Me, Kenna, daß die Regierung falſch unterrichtet war, als ſie Deutſchland einer geheimen Beſchleunigung ſeiner Kriegsſchiffbauten ver⸗ dächtigte, wird dabei eins ihrer Hauptargumente bilden, um die Nichtberechtigung einer abermaligen Erhöhung der Dread⸗ noughtsbauten zu beweiſen. Auch die Iren machen Miene, ſich dieſem Vorgehen anzuſchließen. Aber die Regierung kann auf die Unterſtützung der gemäßigten Konſervativen wie der extremen Tories, d. h. der geſamten unioniſtiſchen Partei rechnen, wenn es, wie wahrſcheinlich iſt, dazu kommen ſollte, daß die 5 Dreadnoughts vor dem Anſturm der extremen Radi⸗ kalen und Sozialiſten gerettet werden müſſen. Das wird indes die Tories nicht davon abhalten, die Regierung gleichzeitig mit der Beſchuldigung zu beſtürmen, daß ſie ihre Anſchläge nicht hoch genug bemeſſen hat. Sie klagen den Marineminiſter der Kurzſichtigkeit an, weil er nur die augenblickliche überwältigende Ueberlegenheit der britiſchen Seeſtreftkräfte in Rückſicht nehme und nicht in Betrocht ziehe, daß mit ſeinen Anſchlägen dieſe Ueberlegenheit nur auf zwei bis drei Jahre geſichert ſei und daß ſich im Jahre 1915 die Lage völlig zu Ungunſten Englands ver⸗ ändert haben werde wenn man nicht rechtzeitig vorbaue. Und welches ſind die Ereigniſſe und Eventualitäten, die eine ſolche Veränderung hervorzubringen imſtande ſind oder ſein ſollene Mit dem Jahre 1915 geht das engliſch⸗japaniſche Bündnis zu Ende, und da ſeine Erneuerung fraglich iſt, ſo wird England ſich nach aller Wahrſcheinlichkeit vor die Notwendigleit geſtellt ſehen, wieder eine Flotte erſtklaſſiger Kriegsſchiffe zum Schutz ſeiner Intereſſen nach dem fernen Oſten zu entſenden. Im Jahre 1915, ſo fühven die Tories weiter an, wird England ge⸗ zwungen ſein, auch ein Geſchwader von achl Dreadnoughts im mittelländiſchen Meere bereit zu haben. Bis zu jenem Jahre wird England 30, Deutſchland 21. Oeſterreich und Italien je 4, der Dreibund alſo 29 Dreadnoughts beſitzen. Hat England aber an ſein Mittelmeergeſchwader 8 erſtklaſſige Schlachtſchiffe ab⸗ zugeben(wodurch überdies nur ebenhin das Gleichgewicht gegen Oeſterreich und Italien hergeſtellt ſein würde), ſo reduziert ſich in der Nordſee ſein Uebergewicht über Deutſchland auf einen einzigen Dreadnought Dabei hat Deutſchland einen Vorteil in der Bemannungsfrage, indem es über eine Seereſerve von 140 000, England dagegen nur über eine ſolche von 55000 Mann berfügt. Ferner: Bis zum Jahre 1915 wird vorausſichtlich der Panamakanal vollendet ſein, was beſagen will, daß ſich die See⸗ ſtärke allermindeſtens einer Großmacht, nämlich der Vereiniglen Staaten faſt verdoppeln wird. Wo bleibt in Anbetracht ſolcher Ebentualitäten, ſo n die Alarmiſten, die Aufrechterhaltung des ſelbſt vom Premierminiſter Asquith für notwendig erklärten Zweimächte⸗Standards, und wie kann mit den von der gegen⸗ wärtigen Regierung vorgeſehenen Mitteln in der Folgezeit die britiſche Seeherrſchaft behauptet werden? Dieſe Fragen werden von den Alarmiſten uner Vorführung düſterer Zukunftsbilder zur Erörterung gebracht, um womöglich wieder eine Panik im Lande hervorzurufen und ſo einen Druck auf die Regierung aus⸗ zuüben. Ob ihnen die Erzeugung einer neuen Auflage der früheren Panik gelingen kann, muß mehr als fraglich erſcheinen. Jedenfalls aber werden ſie im Parlament von neuem mit dem von der Flotten-Liga befürworteten Vorſchlag einer großen Ma⸗ rineanleihe hervortreten, durch die ſich nach deutſchem Muſter die Durchführung eines auf Jahre hinaus feſtgeſtellten Flotten⸗ bauprogramms, das dem jährlichen Parteiſtreit um das Budget entrückt wäre, ermöglichen ließe. Da aber ein ſolcher Antrag auch wieder nur mit Hülfe eines paniſchen Schreckens durchge⸗ ſetzt werden könnte, ſo iſt es mit ſeinen Ausſichten ſchwach beſtellt. Es dürfte in dieſem Zuſammenhange erwähnenswert ſein, daß das General⸗Komitee der Mid⸗Ccotland Ship Canal Aſſociation in einer vorgeſtern in Glasgow ab⸗ gehaltenen Sitzung den Beſchluß gefaßt hat, die Genehmigung zu einem Schiffkanal vom Firth of Clyde nach dem Firth of Forth (an welch letzterem bekanntlich die neue gegen Deutſchland Front machende Marinebaſis Roſyth gelegen iſt) nunmehr ernſtlich zu betreiben. Der Kanal, deſſen Herſtellungskoſten ————(l— auf 23 Millionen Pfd. Strlg. veranſchlagt ſind, wird natürlin für den Hafen von Glasgow mit Bezug auf allen oſtwärktz gehenden Handelsverkehr von ungeheurem Nutzen ſein, aber er würde zugleich auch eine ſtrategiſche Bedeutung haben ähnlich derjenigen des Kaiſer Wilhelm⸗Kanalz, den Kiel, wie der Mid⸗Scotland⸗Kanal es mit Bezug auf Glasgon tun ſoll, mit der Nordſee in Verbindung brachte. Die ſtrate⸗ giſchen Vorteile, die das ſchottiſche Projekt bietet, würden darin beſtehen, daß der Kanal eine ſchleungere Zuſammen⸗ ziehung der britiſchenseeſtreitkräfte, ſei es an der Oſt⸗ oder Weſtküſte ermöglicht, daß er die Docks und Werften von Glasgow mit den Marineſtationen der Oſtküſte Großbritanniens in unmittelbare Verbindung ſetzt und im Be⸗ ſonderen den Wert und die Sicherheit der neuen(vorerſt noch 105 Bau begriffenen) Operationsbaſis von Noſpth weſentlich er Politische Aebersicht. *Mannheim, 15. März 1911. Die Gefahr einer Monapoliſierung des deutſchen Petroleumhandels. Die Abgg Baſſermann und Dr. Sreſemann haben unter dem 13. d. Mts. mit Unterſtützung der nationgd liberalen Fraktion im Reichstage folgende Re ſolutior beantragt: „Der Reichstag wolle beſchließen: die berbündeten Regie⸗ rungen zu erſuchen, Erhebungen darüber anzuſtellen, in⸗ wieweit durch das Vorgehen der Standard Oil Com⸗ banh und ihrer Tochtergeſellſchaften die Gefahr einer Monopoliſierung des deutſchen Petroleumhandels unter Ausſchaktung des Zwiſchenhandels vorliegt und ob unter dieſen Umſtänden die Errichtung einer unter Au f⸗ ſicht des Reiches ſtehenden Anſtalt zum Ver trieb des Petroleums im Intereſſe der deutſchen Volkswirtſchaft liegt.“ Abg. Streſemann hat, wie aus unſerem Bericht übe! die Montagſitzung des Reichstages hervorging, dieſen Gegen⸗ ſtand in ſeiner Rede zum Etat des Reichsamt des Innern näheꝛ 9 Wir tragen die betreffenden Bemerkungen ausführ⸗ i 8 „: Es iſt die Frage aufzuwerſen, ob ſich nicht in Deutſch. land eine Monopliſterung des geſamten Petroleums durch die Standard Oil Company vollzogen hat. Ihre Herrſchaft hat ſich, ſeitdem wir hier dieſe Sache berhandelt haben, immer weiter ausgedehnt. In dem Augenblick, wo ſie den letzten Konkurrenten niederkonkurriert hat, wird ſie unzweifelhaft den Preis uns abnehmen, den ſie nur abnehmen lann. Alle großen Petroleumfirmen in Deutſchland ſind nur noch Agen ten der Standard Oil Company. Der Detailhandel wird nur noch von ihr betrieben. Durch eine ſolche Konzentration können allerdings viele Zwiſchenſtationen vermieden werden. Die Erſparniſſe, die dadurch erzielt werden, genießt aber nicht etwa der Konſument, ſondern die Geſellſchaft. Die Regierung ſollte dem Weltmonopol entgegentreten durch dit Feuilleton. Menes nom„Roſenkavalier.“ Anthentiſches über die ſtrittigſten Punkte der Oper von Joſef M. Jurinek⸗München. Kaum hatte das jüngſte Opernkind von Richard Strauß „Der Roſenkavalier“ die Feuertaufe erhalten, kaum waren die lecken Walzermotive des Ochs v. Lerchenau zum erſten Male im Rampenlichte erklungen, hatte die minnebedürftige, alternde Mar⸗ Pui zum erſten Male öffentlich den jungen Oktavian liebend Aimfangen, da hob auch ſchon ein Streit der Meinungen an und Ange Zeit beherrſchte das Für und Wider im„Roſenkabpalier“⸗ Streite das Feuilleton der Preſſe. Damals war es, als ich Richard Strauß nach St. Moritz ein Brieflein ſchickte mit der Bitte, mir über die ſtrittigſten Punkte ſeines Werkes Aufſchluß zu geben. Aber Richard Strauß verſpürte keine Luſt, ſich in den Strudel der ſich widerſprechenden Kritiker zu begeben und gab mir zur Antwort, daß er vorläufig auf die Beantwortung der ge⸗ ſtellten Fragen nicht eingehen möchte, daß ſich der Streit ruhig austoben möge. Und wie recht hat doch der vom Glück und der Gunſt des Publikums ſo verhätſchelte und verwöhnte Komponiſt behalten! Verſtummt iſt das Pro und Contra, Oper um Oper er⸗ wirbt den„Roſenkavalier“ und die Theaterſaiſon 1910/11 ſteht in ihrem letzten Drittel unter dem Zeichen des„Roſenkavalier.“ Schon tauchen Gerüchte über neue Zukunftspläne des Komponiſten Nuf. Bis heute aber iſt noch keine authentiſche Antwort und Er⸗ Auterung zu den ſtrittigſten Punkten der heute meiſt genannten Ober veröffentlicht worden, zu jenen Punkten, die ſich in folgende Aragen zuſammenfaſſen laſſen: J. Die Entwicklungsgeſchichte des„Roſenkaballer.“ 2. Warum trotz der Zeit Maria Thereſias die Verwendung ſo reichlicher Walzermotive? 3. Warum nach Salome und Elektra dieſer unvermittelte Sprung zum heiteren Genre? 4. Iſt der„Roſenkavalier“ der Beginn einer neuen Epoche im muſikaliſchen Schaffen des Komponiſten? 5. Welche Zukunftspläne beſchäftigen Richard Strauß? Ich bin in der Lage, auf dieſe ſicherlich allgemein intereſſanten Fragen authentiſche Antworten zu geben, die aus unmittelbarſter Quelle ſtammen. Sie lauten: Die Entwicklungsgeſchichte des„Roſenkavalier“ iſt in ihren Hauptzügen nicht unbekannt, denn bereits in meiner im Jauuar erfolgten Analyſe der Oper, die auch im Mannheimer General⸗ anzeiger erſchien, konnte ich darauf hinweiſen, daß Richard Strauß es ſelbſt war, der ſchon im Titel den Schwerpunkt auf den jungen Oktavian legte. Neu iſt folgendes: Nicht Richard Strauß, ſondern Hugo v. Hoffmannsthal hat den Stoff der Oper frei erfunden und hat das fertige Libretto dem Komponiſten vorgelegt. Wie immer dauerte es auch hier geraume Zeit, bis Richard Strauß ſich für das Libretto entſchied, denn Strauß iſt bei der Auswahl der zu komponierenden Texte von einer peinlichen Unentſchloſſenheit und Aengſtlichkeit. Hat ihn aber ein Stoff gefeſſelt, dann widmet er ſich ihm mit aller Luſt und faſt leidenſchaftlichen Hingebung. Hoffmannsthals Roſenkavalier⸗Libretto mußte ſich auf Veran⸗ laſſung des Komponiſten mannigfache Umänderungen, die ſich zu⸗ weilen auf ganze Szenen erſtreckten, gefallen laſſen. Neue Szenen wurden eingefügt, bis der Text die heutige Form und Faſſung hatte. Als Komponiſt iſt Richard Strauß von minutibſer Gewiſ⸗ ſenhaftigkeit. Die Partiturentwürfe werden mit Bleiſtift geſchrie⸗ ben, die Noten ſind ſo klein, daß ſie mit bloßem Auge kaum zu ſehen ſind, man findet in dem erſten Entwurſfe— ich ſah die Sklöze zum Anfange des dritfen Aktes— die der Komponiſt übri⸗ gens dem trefflichen Dirigenten des„Roſenkavalier“, dem Mün⸗ chener Hofkapellmeiſter Fritz Cortolozis als Dank für die Ein⸗ ſtudierung der Oper am Münchner Hoftheater dediciert hat— ich ſage, man findet in dem erſten kompoſitoriſchen Manuſkript nur verſchwindend wenig Aenderungen und Verbeſſerungen. Richard Strauß liefert alſo von Anfang an„druckfertiges Manufkript.“ Der Gegenſtand heftiger Meinungsverſchiedenheiten bildete der Umſtand, daß„Der Roſenkavalier“, obwohl er in der Zeit Maria Thereſias ſpielt, wo der Walzer noch nicht die Vorherr⸗ ſchaft hatte, faſt überreich mit Walzermotiven durchſetzt iſt. Die Anſicht des Komponiſten über dieſen ſtrittigen Punkt geht dahin daß die Mufik nicht dazu da iſt, das Hiſtoriſche auf der Bühne zu illuſtrieren. Ich ſchalte hier ein, daß auch der Komponiſt des „Gvangelimann“, Wilhelm Kienzl, in einer mir kürzlich gewährten Unterredung ausdrücklich betonte, daß ſich Geſchichte abſolut nicht komponieren laſſe, daß es für ihn nichts Geſchmackloſeres gebe als eine„hiſtoriſche Oper.“ Richard Strauß iſt nun(ſo wurde mir authentiſch mitgeteilth der Meinung, daß die Muſik nicht die Auf⸗ gabe hat, ſich in geſchichtliche Reminiſzenzen zu berlieren, indem ſie nur Rhythmen bringt, die der Zeit entſprechen, in der die Oper ſpielt. Wollte die Muſik zum„Roſenkavalier“ der Zeit gerecht wer⸗ den, in der die Handlung vor ſich geht, dann hätten Gavotte und Menuett eine derartige Behandlung erfahren müſſen, daß die Oper ins Maßloſe verlängert worden wäre und die Zeitdauer eines Theaterabends weit überſchritten hätte. Neben dieſem prak⸗ tiſchen Grunde ſah Strauß aber auch deshalb von einer reichlichen Verwendung der Tanzrhythmen zu Maria Thereſias Zeiten ab, weil Gavotte und Menuett dem muſikaliſchen Empfinden unſerer Zeit fern liegen und wenig Anklang gefunden hätten. Um aber doch wenigſtens flüchtig in der Muſik die Zeit der Handlung anzu⸗ deuten, ſind Menuett und Gavotte in der Oper wohl entbalten, ſe 2. B. in der reizenden Frühſtücksſzene im erſten Akte 2. Seite. Genoral⸗Aluzeiger.(Abendblatt⸗ Ueberleitung des Zwiſchenhandels auf das Reich, beziehungs⸗ weiſe durch eine von ihm kontrollierte Geſellſchaft. Das Reich als Geſamtkäufer könnte die Konkurrenz gegen die Standard Oil Company ganz anders aufnehmen. Das Petroleum brauchte deswegen nicht einen Pfennig teurer werden, aber dem Reich flöſſen erhebliche Gewinne zu. Die Standard Oil Company iſt eine kaufmänniſch genial, aber brutal geleitete Profitgeſellſchaft. Sie wird das Deutſche Reich als Ab⸗ nehmer nicht boykottieren, ſie wird ſich mit dem Deutſchen Reich bverſtändigen. Die Idee einer mitteleuropäiſchen Produktions⸗ und Konſumtionsunion iſt wieder aufgegriffen worden. Würden ſich dadurch nicht unſere Verhältniſſe zur Nordameri⸗ kaniſchen Union wieder verſchlechtern?“ In dem Prozeß zwiſchen der Standard Oil Company und dem Staate hat, ſo ſchloß der Redner, der Vertreter des letzteren der Geſellſchaft gegenüber eine Sprache geführt, die an Deut⸗ lichkeit nichts zu wünſchen übrig ließ; erdrückender Miß⸗ hrauch der Macht und erpreſſeriſche Machen⸗ ſchaften hätten die Geſellſchaft zu dem gemacht, was ſie jetzt wäre. Wir haben deshalb eine Enquete über dieſe ganze Petroleumfrage zu veranſtalten beantragt, in der auch der Gedanke eines Neichshandelsmonopols erwogen werden muß. Das Veichswertzuwachsſteuergeſe und die Kammunen. Nach§ 38 des Reichzuwachsſteuer⸗Geſezentwurfe Beſchlüſſen des Reichstages in dritter Beratung) erhä s(nach den das Reich ſoſern nicht die Landesgeſetzgebung eine andere Beſtimmung trifft, die Bundesſtaaten als Entſchädigung für die Verwal⸗ tung und Erhebung der Steuer. 40 v. H. fließen den Gemeinden ader Gemeindeberbänden zu, in deren Bereich das Grundſtück ſich befindet. Nach dem klaren Wortlaut dieſer Beſtimmung— insbeſondere verglichen mit dem Wortlaut des§ 49 des erſten Entwurfes— fallen die Koſten für die Verwaltung und Er⸗ hebung den Bundesftaaten zur Laſt. Wenn alſo die bundes⸗ ſtaatliche Geſetzgebung die Gemeinden mit der Veranlagung und Erhebung der Steuer beauftragen ſollte, würde daraus die Verpflichtung des Staates erwachſen, die Gemeinden aus der an den Bundesſtaat fallenden Quote von 10 v. H. angemeſſen zu entſchädigen. Die den Gemeinden zugeſprochene Quote von 40 b. H. muß ihnen, ebenfalls nach dem klaren Wortlaut der geſetzlichen Beſtimmung, unverkürzt durch die Koſten der Ver⸗ waltung der Steuer erhalten bleiben. Um zu verhüten, daß vielleicht infolge bundesſtaatlicher Geſeßgebung die Koſten für die Veranlagung und Erhebung der Steuer auf die Gemeinden abgewälzt und dieſe dadurch in der ihnen geſetzlich zuſtehenden Quote von 40 v. H. geſchmälert werben, hat, wie die„Düſſeldorfer Züg.“ hört, die dortige Stadt⸗ verwaltung eine Eingabe an das Königlich preußiſche Staatsminiſterium gerichtet, in der gebeten wird, den oben ſkizzierten Erwägungen beim Erlaß der Ausführungsbe⸗ ſtimmungen zum Reichswertzuwachsſteuergeſetz Rechnung zu tragen. 55 e 4 32 85 78 9285 5L Deutsches Feich. —Eine Erfindung zur Unterſchlagung der Wertzuwachsſteuer. Bei der Einbringung des Reichswertzuwachsſteuergeſetzes iſt der Regierung prophezeit worden, die betroffenen Kreiſe würben ſehr bald Mittel und Wege zur Umgehung des Geſetzes finden. Die bisher beliebteſte Form war für die Verwandlung des zu veräußernden Grundbeſitzes in eine G. m b. H. und Verkauf der Anteile an Stelle des Verkaufs des Grundſtückes ſelbſt. Bei dieſem Verfahren kam wenigſtens noch der Ertrag des Kauf⸗ ſtempels uſw. für die Regierung heraus. Höchſt beachtenswert iſt nun, daß jetzt, noch ehe die ſtaatlichen Erhebungen in der Richtung der Sicherung des Geſetzes gegen Umgehungen abge⸗ ſchloſſen ſind, die beteiligten Kreiſe ſchon über die bisherige Abwehr hinaus Wege zur Vermeidung der ihnen läſtigen Steuer gaeeſucht und gefunden haben. Eine belannte Berliner Bau⸗ geſellſchaft hat die Praxis angenommen, Käufe und Verkäufe überhaupt nicht mehr vorzunehmen, ſondern ſich nur Voll⸗ machten zur Verwertung des Grundſtückes geben zu laſſen oder zu erteilen. Der jeweilige Bevollmächtigte zahlt bei Uebernahme der Vollmacht eine gewiſſe Summe als„Sicher⸗ heit“ an und lädt dann ratenweiſe das, was bei der„Verwer⸗ tung“ herauskommt, an ſeinen Auftraggeber ab. Sollte dieſe Praxis Mode werden, ſo dürfte die Steuer auch nicht annä⸗ hernd den Erfolg haben, den man von ihr erwartet. konnte ſeine Mißbilligung von dem Ertrage der Steuer 50 v. H. Weitere 10 v. H. erhalten, Mannheim, 15. März. — Zur Stichwahl in Gießen ſchreibt die„Natl. Correſp.“ in Uebereinſtimmung mit ſonſtigen Meldungen nationalliberaler Blätter: Die von der„Frantfurter Zig.“ verbreitete Meldung über eine von der Gießener nationalliberalen Organiſation für die bevorſtehende Stichwahl ausgegebene Parole iſt, wie uns von dem Vorſitzenden des Nationalliberalen Vereins Gießen mitgeteilt wird, unrichtig. Die geordnete Wahlkreis⸗ vertretung wird erſt morgen(Mittwoch) zu der Angelegenheit Stellung nehmen. f Kus anderen Zeitungen und Zeit⸗ ſchriften. Das badiſche Zentrum treibt es mit ſeiner Hetze gegen die Regierung, die ſich nicht als Sturmbock des Zentrums gegen den Großblock benutzen laſſen will, bunt, ſo bunt, daß ſelbſt der „Schwäb. Merkur“ in letzter Zeit mehrfach nicht umhin auszuſprechen, ſo findet er zur neueſten Hetze folgende ſcharfen Bemerkungen: In der Zentrumspreſſe hat jetzt ein Haberfeldtreiben gegen den Miniſterialdirektor Dr. Böhm im Kultus⸗ miniſterium eingeſetzt. Dr. Böhm iſt Referent für das höhere Unterrichtsweſen und ſein Name wurde als der des künftigen Leiters des zu bildenden beſonderen Miniſteriums für Kultus und Unterricht genannt. Natürlich trägt kein anderer als er die Schuld, daß es in Freiburg bei der Behandlung der Kandidatenliſte zur Beſetzung des Lehrſtuhls für Paſtoraltheologie nicht nach Wusſch des Zen⸗ trums gegangen iſt. Da beim Zentrum nun einmal alles perſönlich zugeſpitzt wird, genügt die Ver⸗ mutung, um wilde Angriffe auf den Genannten zu entfeſſeln. Es liegt aber kein Anzeichen vor, daß Miniſterial⸗ direktor Dr. Böhm beſondere Wege gegangen ſei, vielmehr erſcheint das Staatsminiſterium als vollkommen einig in der Freiburger Univerſitätsangelegenheit. Wenn die Neu⸗ organiſation der Zentralſtellen ins Leben tritt, wobei das Verkehrsweſen zum Finanzminiſterium zurückkehrt, das Mini⸗ ſterium des großh. Hauſes und des Auswärtigen wahrſchein⸗ lich mit dem Vorſitz im Staatsminiſterium verbunden und von der Juſtiz ein Miniſterfum des Kultus und Unterrichts abgetrennt wird, ſo daß die Vierzahl der Miniſter erhalten bleibt, ſo wird freilich Dr. Böhm der nächſte Anwärter dazu ſein, das neue Miniſterium zu übernehmen, und die Angriffe des Zentrums ſind augenfällig zu ungerecht und unbegründet, um etwas daran zu ändern. Die angebliche, aber vorerſt nur bon der„Frankf. Ztg.“ ausgegebene nationalliberale Stichwahlparole in Gießen hat na⸗ türlich die hellſte Entrüſtung der Kreuz⸗Zeitung hervor⸗ gerufen, die beſonders zu dieſer Entrüſtung legitimiert erſcheint, wenn man ſich erinnert, daß gerade Konſervative ſchon die indirekte Unterſtüzung der Sozialdemokratie gegen National⸗ liberale in Ausſicht geſtellt haben. Die Kreuz⸗Zeitung erdreiſtet ſich die nationalliberale Parteileitung alſo anzufahren: Dier Beſchluß iſt im höchſten Grade bedauerlich und ver⸗ dient vom nationalen Standpunkt aus die ſchärfſte Ver⸗ Aurteilung. Er beweiſt, daß auf die entſchiedene Gegnerſchaft der nationalliberalen Partei gegen die Umſturzpartei, die dusgeſprochen auf Beſeitigung der Monarchie und Knechtung des Bürgertums durch den Deſpotismus der Maſſe hin⸗ Arbeitet, auch gußerhalb Badens dein ſicherer Verlaß mehr iſt. Jedenfalls muß die nationalliberale Parteileitung jetzt eni⸗ ſchieden Farbe bekennen, wie weit ſie überhaupt noch Wert darauf legt, zu denjenigen gezählt zu werden, die einem nationalen Kandidaten unter allen Umſtänden den Vorzug vor einem ſozialdemokratiſchen geben. Angeſichts der bevor⸗ ſtehenden Reichstagswahlen iſt dieſe Feſtſtellung unbedingt notwendig. Aber auch nationalliberale Blätter äußern Bedenken. So die„Magdeb. Ztg.“, die in gemeſſenen Zwiſchenpauſen es liebt den Konſervativen eine Wiederherſtellung des Bülow⸗ blocks anzubieten: Da eine ſolche Haltung(die angebliche der Gießener Nationalliberalen) den nationalliberalen Grundſätzen— von Baden abgeſehen— widerſpricht, erſcheint der Beſchluß des Gießener Wahlausſchuſſes ſchon aus rein prinzipiellen Er⸗ wägungen bedauerlich. Er muß aber doppelt wegen der Wirkungen bedauert werden, die er mit Sicherheit herdor⸗ rufen wird. Schon heute beeilt ſich die„Deutſche Tagesztg., jenen Beſchluß gegen den nationalen Charakter der national⸗ liberalen Partei auszuſpielen. Die Annahme, daß die agiba⸗ ſchaft in anderen Gebieten des Reiches ohne Einfluß bleibe dürfte mit den Tatſachen nicht im Einklange ſtehen Aus praktiſchen Gründen wie aus prinzipiellen Erwägungen ſollte deshalb der Zentralvorſtand der nationalliberalen Partei ge⸗ eignete Schritte tun, um der Wiederholung derartiger Be⸗ ſchlüſſe vorzubeugen. Britter heſſiſcher Handwerkertag. Mainz, 14. März. Auf dem 3. Heſſiſchen Handwerkertag, über den wir bereitg kurz berichteten, ſprach Herr Syndikus Engelbach⸗Darmſtadt über das Verdingungsweſen. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß die heute geltenden Vorſchriften den beſtehenden Verhältniſſen wie auch den Intereſſen der Unternehmer und Kleinhandwerker gebührend Rechnung tragen. Als Beweis hier⸗ für führt Redner den Rückgang der Beſchwerden über das Ver⸗ dingungsweſen, ſoweit ſie das Staatsbauweſen betreffen, an. Er iſt ſich aber auch wohl bewußt, daß man niemals das Verdingungs⸗ weſen in Formen kleiden könne, die alle Beſchwerden ausſchließen. Als vor jetzt faft elf Jahren die Handwerkskammer errichtet wurde, da ſahen wir es als unſere erſte Aufgabe an, den ſtän⸗ digen Klagen über die Vergebung von Arbeiten an Generalunternehmer möglichſt den Boden zu eutt⸗ ziehen. Heute, wo faſt an jedem ſelbſt kleinen Platze durchaus tüchtige, leiſtungsfähige Handwerksmeiſter und gut eingerichtete Werkſtätten vorhanden ſind, hat die Vergebung von Arbeiten an Generalunternehmer, die doch ihrerſeits die Arbeiten an die ein⸗ zelnen Handwerksmeiſter weiter vergeben, im allgemeinen keine ſo große Berechtigung mehr, als wie dies früher der Fall ge⸗ weſen iſt. Unſerm wiederholten Eintreten in dieſem Sinne nicht nur bez den Staatsbehörden, ſondern auch bei den Städten und größeren Gemeinden, überhaupt bei allen baupergebenden Stellen des Jan⸗ des, iſt es denn auch zuzuſchreiben, daß der Handwerkerſtand und zwar in erſter Linie der einheimiſche Handwerkerſtand zur⸗ zeitmehr direkte Berückſichtigung erfährt, als es vor⸗ her der Fall geweſen iſt. Nächſtdem mußte es unſere Aufgabe ſein, den Forderungen des Handwerks Nachdruck zu verleihen, daß ihm eine größere Mitwirkung bei den ſtaatlichen Arbeitsvergebun dingungsweſen von 1893 im Sinne der Wünſche des Haudwerker⸗ ſtandes ergänzt werde. Bereits im erſten Jahr unſerer Tatigkeit hatten wir die Genugtnung, daß uns das Miniſterium die Vor⸗ arbeiten für eine Umgeſtaltung zur Begutachtung überwies, die insbeſondere die Einführung von Preisverzeichniſſen, welche für die freihändigen Arbeitsvergebungen grundſätzlich maßgebend ſein zuſtande kommen, ſowie die freihändige Vergebung kleinerer Ar⸗ beiten im Turnus brachte. Wir haben denn auch die Befriedigung gehabt, unſere Wünſche in den Erlaſſen von 1902 verwirklicht zu ſehen. Zur Ausführung wurde damals n. a. beſtimmt, daß bei Aufſtellung der Preisverzeichniſſe durch die Hoch⸗ bauamter Vertreter des Handwerks zugezogen wer⸗ dier und zwar bei jedem Hochbauamt für jeden Handwerkszweig bis zu drei Meiſter, wenn ſie zur Führung des Meiſtertitels be⸗ rechtigt ſind. 7 Bei dieſer Gelegenheit darf ich nicht unerwähnt laſſen, daß wir ſtändig und nachdrücklichſt dafür eingetreten ſind, daß ins⸗ beſondere dem einheimiſchen Handwerker die für ihn in Betracht kommenden Arbeiten reſerviert werden, daß aber auch weiterhin bei gleicher Qualität und Preiſen weiterhin das einheimiſche Material vor dem auswärtigen zur Verwendung kommt. Durch das letzter Tage erlaſſene neue Ausſchreiben des Staatsminiſte⸗ riums ſind die Wünſche des letzten Handwerkertages, z. B. Voll⸗ ſtändigkeit der Verdingungsunterlagen, der Ausführungsfriſten, Zeitpunkt der Ausſchreibung uſw., ſowie beſondere Forderungen des Handwerks erfüllt, die dahin gingen, daß bei engeren Aus⸗ ſchreibungen den Bewerbern ein Zuſchuß zu den Selbſt⸗ koſten der Entwurfsbearbeitung gewährt werden kaun. Aber auch nach anderer Richtung wurden Unterſuchungen augeſtellt, welche Verbeſſerungen noch ſtattfinden könnten. Ferner geht der Syndikus auf die Behandlung der einlaufen⸗ den Beſchwerden ein. In der Regel wird von den Beſchwerde⸗ führern kein Unterſchied gemacht, ob es ſich um ſtaatliche Bauten in Heſſen oder um Bauten für Gemeinden wie Schulhäuſer, Bauten der Kreiſe uſw. handelt. Es wird dann allgemein gegen das ſtaatliche Verdingungsweſen Front gemacht. Sehr häufig kommen auch Klagen über die Arbeitsvergebungen im Reſſort des Militär⸗, Reichseiſenbahn⸗ oder Poſtweſens. Wenn auch die heſ⸗ Der dritte ſtrittige Punkt Strauß nach den muſikaliſchen Exploſionen der„Salome“ und „Elektra“ ſo unvermittelt den Schritt in das Walzerreich unter⸗ vommen hat. Ich bin recht unterrichtet, wenn ich bemerke, daß die unfecht haben, die Richerd Strauß für eine beſtimmte muſikaliſche Richtung beanſpruchen. Richard Strauß hat ſelbſt wiederholt öffentlich betont, daß er ſich muſikaliſch nicht binden laſſe, es komme einzig und allein auf den Stoff an, der ihm vorgelegt wird; findet der Stoff bei Strauß als Muſiker Anregung und Inſpiration, iſt der Komponiſt der Anſicht, daß er mit dieſem Stoffe muſikaliſch etwas zu ſagen habe, dann entſchließt ſich Strauß zur Kompo⸗ ſition. In dieſer Tatſache liegt es auch begründet, daß Richard Struuß ungeheuer lange und vorſichtig bei der Auswahl des zu komponierenden Stoffes wählt. Die Entſcheidung fällt erſt, wenn ſich der Künſtler in ſeinem Innern darüber Gewißheit verſchafft Hhat, daß der Text muſikaliſche Juſpirationen bei ihm auslöſen de. Von einer beabſichtigten Wandlung vom Drama zum Buftſpiel zu ſprechen, iſt daher völlig falſch. Deshalb kann auch der „Roſenkavalier“ für Strauß nicht der Uebergang zu einer neuen Epoche künſtleriſchen Schaffens gelten, denn es iſt nicht ausgeſchloſ⸗ ſen, daß das nächſte Opernwerk von Richard Strauß wiederum ein enſtes Thema behandelt. Die Inſpiration, die von einem Texte auf Strauß ausgeht, iſt entſcheidend. Deshalb kann Richard Strauß die Frage: Velche Zukunftspläne ihn beſchäftigen, nicht poſitib beantworten. Wohl iſt es wahr, daß Hugo v. Hoffmannsthal nicht etwa im Auf⸗ tage, ſondern aus freien Stücken gegenwärtig an einem Libretto Aarbeitet, das er zur Kompoſition Richard Strauß vorlegen wirdz ktrauß kennt bereits verſchiedene Einzelheiten, aber er kann ſeinen Eniſchluß nicht eher faſſen, bis ihm der Text nicht fertig vorliegt. Es handelt ſich um ein Vaudeville, das in der Zeit Ludwig XIV. bpielt und noch heiteren Genres als„Der Roſenkavalier“ iſt. Abſolut falſch aber ſind jene Meldungen, die ſeit einigen Ta⸗ iſt die Tafſache, daß Richard Hugo v. Hoffmannsthal im Auftrage von Max Reinhardt eine Zirkuspantomime ausarbeiten. Weder iſt Reinhardt mit einem ſolchen Anſinnen an die beiden Künſtler herangetreten, noch denken Strauß und Hoffmannsthal an eine pantomiſche Schöpfung. Das ſid haltloſe Kombinationen. Und doch iſt Richard Strauß nicht etwa„arbeitslos“, nicht etwa ruht er auf den Erfolgen des„Roſenkavalier“ aus. Das geht daraus hervor, daß er gegenwärtig an einer großen Vokalkompo⸗ ſition arbeitet. Es handelt ſich um die Vertonung eines klaſſiſchen Gedichtes, ein zweichöriges a capella⸗Werk, mit dem kompoſitoriſch wenigſtens Strauß zu den Bahnen ſeines wuchtigen„Barden⸗ geſanges“ zurückkehrt. Viel Aufhebens iſt in einem Teile der Preſſe darüber gemacht worden, daß„Der Roſenkavalier“ in der Mailänder Scala bei der Erſtaufführung ausgepfiffen worden iſt. Da kann ich wiederum authentiſch mitteilen, daß dem Komponiſten lange vor der Pre⸗ miere von befreundeter italieniſcher Seite mitgeteilt worden war, daß ein Skandal inſzeniert werden würde, falls er die Walzer nicht pianiſſimo ſpielen laſſe, denn man muß wiſſen, daß für Wal⸗ zermuſik die Italiener ganz und gar nicht zu haben ſind. Aber Richard Strauß gab dieſem Wunſche nicht nach, denn er dachte daran, daß in der gleichen Mailänder Scala ja auch ein Puccini mit der Oper„Butterfly“ derartig durchgefallen ſei, daß ſich der Komponiſt durch ein Hintertürchen flüchten mußte, um Mißhand⸗ lungen zu entgehen. Und heute ift„Butterfly“ eine der belieb⸗ teſten Opern in Italien; auch der„Roſenkavalier“ hat ſich bereits in der Scala häuslich niedergelaſſen, denn ſchon die zweite Auf⸗ führung, bei der Richard Strauß das Zugeſtändnis bei den Wal⸗ zern machte, fand beifällige Aufnahme. Um den Komponiſten bei den deutſchen Opernbühnen mißliebig zu machen, wurde ein in Mailand gewährtes Interview falſch ausgelegt, wurde behauptet, Strauß hätte die italieniſchen Bühnenkünſtler über die deutſchen gen dürch die Preſſe gehen und beſagen, daß Richard Strauß und geſtellt. Dem gegenüber kann bekont werden, daß dle Anſicht bon Richard Strauß dahin geht, daß die Italiener unſtreitig mehr Bühnengeſchick als die Deutſchen haben, für gewiſſe Momente wirkſamer vortreten. So hatte z. B. in Mailand Strauß bei den Chorſzenen nur einige Andeutungen zu geben, und die Künſtler wußten ſofort, worauf es ihm ankam. Daraus aber dem Kom⸗ poniſten einen Strick drehen zu wollen, daß er dem italieniſchen Ochs auf Lerchenau Schmeicheleien geſagt hat, iſt zum mindeſten ſon⸗ derbar. Die das taten, haben wohl vergeſſen, daß die Autoren von Bühnenwerken noch immer und an jedem Orte den darſtellen⸗ den Kräften nur Liebes ſagen. Da befindet ſich Richard Strauß ſogar in der Geſellſchaft von Ibſen, der nachweislich 50 verſchiede⸗ nen Darſtellerinnen ſeiner„Nora“ ſeine Photographie ſchenkte und nachweislich unter jede dieſer Photographien die Worte ſetzte „Meiner beſten Nora in herzlicher Dankbarkeit Ibſen.“ Und nie⸗ mals hat man vernommen, daß ob dieſer Maſſenwidmung Ibſen Mißhelligkeiten ausgeſetzt geweſen wäre. Mag auch der„Roſenkavalier“ kein Ewigkeitswerk ſein, mag vielleicht in ſpäteren Jahren der Komponiſt ſelbſt auf dieſes Opus mit Lächeln zurückblicken, ſo hat er es doch erreicht, daß für einige Zeit wenigſtens von der ſeichteſten aller Thegterware, der Dutzend⸗ operette, die Blicke ab⸗ und zu einem Werke zugewendet werden, das ſicherlich in jedem Takte und in jeder Szene ein Ausdruck unſerer nervöſen, haſtenden, ruheloſen und unbeſtimmten Zeit iſt. Als muſikaliſcher Ausdruck unſerer Zeitepoche wird„Der Roſen⸗ kavalier“ hiſtoriſchen Wert erlangen. Theater, Kunſt und Wiſfenſchaft. Frl. Aunte Norden, Mitglied unſeres Hofoperneuſembles, gaſtierke kürzlich als Gilda in Berdis„Rigoletto“ im Straßburger Stadttheater Wir geben nachſtehend die Auslaſſungen der Kritik wieder. Es ſchrei⸗ ben die„Str. N..“:„Da war von den Hauptpartien zunüchſt Frl. * toriſche Verwertung des Gießener Beſchluſſ es auf die Wähler⸗ gen zugeſichert werde, das insbeſondere der Erlaß über das Ver⸗ ſollten und welche unter organiſcher Mitwirkung des Handwerks Annte Norden vom Mannheimer Hoftheater als„Gilda“. Die funge. 8 8 r. daß von allen Maurern, Mannheim, 15. März. eneralegluzeiger.(Abend alarr. ſſchen Vorſchriften hier nicht Platz greifen, iſt uns dennoch bei borgekommenen Beſchwerden und wenn wir dann in Verhand⸗ lungen mit den in Betracht kommenden Stellen eingetreten ſind, in den meiſten Fällen größeres Wohlwollen und Entgegenkommen gezeigt worden, als vielfach angenommen wird. Wenn wir mit ſachlichen und wohlbegründeten Beſchwerden kommen, haben wir noch überall Berückſichtigung und Verſtändnis für die Wünſche des Handwerks gefunden. Wer ohne Voreingenommen⸗ heit unſere Tätigkeit betrachtet, der wird auch zugeben, daß es uns gelungen iſt, gar manche Mißſtände zu beſeitigen. In einem weiteren Referat ſprach Herr Syndikus Engelbach Aber die„Verleihung von Privilegien an Gewerbe⸗ ſchulen.“ Nach ſeinen Ausführungen iſt die Zentralſtelle für die Gewerbe im Jahre 1905 in Verhandlungen eingetreten, damit Jden Banugewerkſchulen und den Gewerbeſchulen des Landes die gleichen Rechte möchten zugeſprochen werden, die außerheſſiſche Baugewerkſchulen damals bereits beſaßen. Es handelt ſich darum, daß den Prüflingen des Maurerhandwerks, welche ſich der Meiſter⸗ prüfung unterziehen und die Abgangsprüfung in einer der vor⸗ genannten Schulen beſtanden haben, von der Anfertigung der Prüfungsarbeit und der mündlichen Prüfung in mehreren Fächern befreit ſein ſollen. Wir haben zugeſtimmt der Verleihung des betreffenden Rechtes an die Baugewerkſchulen, nicht aber an die Gewerbeſchulen und zwar gingen unſere Bedenken, die wir auch heute noch aufrecht erhalten, dahin, daß man für junge Leute von 17 Jahren nicht dieſelben Rechte ſichern kann, wie ſie die Abgangsprüflinge an den Baugewerkſchulen in der Regel mit 21 Jahren erlangen. Die Meiſterprüfung wird in der Regel mit dem 24. Lebensjahr abgelegt und die Abſolventen der Baugewerk⸗ ſchulen haben demnach nicht lange zuvor ihre Kenntniſſe durch die Prüfungen nachgewieſen. Anders die Gewerbeſchüler; ſie haben in der Regel noch 7 Jahre bis zur Meiſterprüfung. Wir haben ausdrücklich anerkannt, daß eine Erweiterung der Kenntniſſe der Schüler unſerer Gewerbeſchulen als im Intereſſe der Schulen, wie des geſamten Handwerkerſtandens liegend, nur begrüßt werden kann. Aus dieſem Grunde haben wir auch die Einführung von Abgangsprüfungen an den Gewerbeſchulen durch⸗ aus befürworten können und uns von Anfang au dafür aus⸗ geſprochen, daß wir wegen des weiteren Beſtrebens, der Privile⸗ gierung, zunächſt einmal die Erfahrungen bei den Prüfungen abwarten wollen. Nun iſt zum erſtenmal im verfloſſenen Jahre das Ergebnis ſeit 1905 von den Meiſterprüfungen zuſammen⸗ geſtellt worden und es hat ſich dabei entgegen den mehrfach zum Ausdruck gekommenen Anſichten, daß die Meiſterprüflinge, welche eine Gewerbeſchule ſ. Zt. beſucht haben, beſſer abgeſchnitten hätten, nicht als richtig gezeigt. Eine vergleichende Darſtellung weiſt nach, daß die Prüflinge mit Gewerbeſchulbeſuch und die ohne Gewerbeſchulbeſuch im Durchſchnitt in den Leiſtungen nicht allzuviel abgewichen ſind, und wenn wir weiter beachten, die die Meiſterprüfung gemacht, ſich erſt ein einziger den an den Gewerbeſchulen eingerichteten Abgangsprüfungen unterzogen hat, daß ſelbſt aus Kreiſen der Be⸗ zirksverbäude ein Antrag gegen Privilegierung vorliegt, vergleichbare Vorbilder in Deutſchland bisher nicht beſtehen, daß die ganze Privilegierung ein Experiment darſtellt, deſſen Wirkung heute nicht zu überſehen iſt, dann wird man begreiflich finden, daß wir die Verleihung von Privilegien an Gewerbeſchulen nicht em⸗ pfehlen konnten. Solange aber die Gewerbetreibenden in dieſer Frage ſelbſt verſchiedener Anſicht ſind, übernehmen wir die Ver⸗ antwortung nicht, einen Weg gutzuheißen, von dem nicht abzuſehen iſt, wohin er führt. 25 Nachdem in kurzer Debatte die Freunde und die Gegner der neuen Forderungen zu Wort gekommen waren, wurde— da keine Beſchlußfaſſung vorgeſehen war— das Meiſterprüfungs⸗ weſen durch 2 Herrn Obermeiſter Lautz⸗Darmſtadt erörtert. Der Referent erklärte, daß ſich die bisherige Zentrali⸗ ſation mit den in den drei Provinzen befindlichen Meiſter⸗ prüfungskommiſſionen ſehr gut bewährt habe und man hieran auch zukünftig feſthalte. In der Diskuſſion forderten einige Redner, daß auch in den kleineren Städten die Prüfung vorgenommen werde, was als nicht angängig bezeichnet wurde. Andererſeits kam es zum Ausdruck, daß man den Wünſchen nach Dezentrali⸗ ſation, auch wenn die Koſten etwas höher ſeien nicht nachkommen ſolle, da ſich die bisherigen Einrichtungen gut bewährt haben. Die Fürſorge für die gewerbliche Jugend bildete den Gegenſtand eines Berichts des Herrn Tünchermeiſter Klingelſchmitt⸗Mainz. Mit der praktiſchen Anleitung in der Werkſtätte und der thev⸗ retiſchen Fortbildungsſchule bezw. Handwerkerſchule iſt nicht alles getan, es gilt auch die Fortentwicklung der jungen Handwerker in ihrer freien Zeit in gedeihliche Bahnen zu leiten. Der einfachſte und beſte Weg wird zunächſt das ſogen. Lehrlingsheim ſein, anmutige Künſtlerin verfügt zwar über einen kleinen, überaus zarten Sopran, aber die ſympathiſche Stimme iſt faſt vollendet ausgebildet, und ſo kommen denn die Koloraturen und Triller, kurz der ganze kunſtvolle Ziergeſang, leicht und graziös. Es war eine Luſt, zu lau⸗ ſchen.“ Und die„Straßb. Poſt“ ſagt:„In der Köoloraturrolle der „Gilda“ trat Frl. Aunie Norden vom Mannheimer Hoftheater auf, und erwies ſich als Sängerin von ebenſo anſprechenden und wohl⸗ gebildeten Stimmitteln, wie einnehmender Bühnenerſcheinung und gewandtem Spiel. Iſt das Organ vielleicht auch nicht ſehr kräftig— was wohl auch noch zunehmen kann—, ſo ſcheint es für das Rollen⸗ ſach doch hinläuglich tragfähig, ſodaß gegen ein Engagement der Künſt⸗ lerin kaum etwas einzuwenden wäve.“ Die 8. Muſtkaliſche Akademie des Großh. Hoftheaier⸗Orcheſters, das diesmal auf über 100 Muſiker verſtärkt worden iſt, findet am Dienstag, den 21. März unter der Leitung des Herrn Bodanzky ſtatt. Mitwirken werden Frau Hafgreen⸗Waag(Sopran) und Frau Marta Freund⸗Berlin(Alt). Das Programm enthält Wagners Vorſpiel zu Parſtval, Kindertotenlieder für Alt⸗Solo mit Orcheſter⸗ begleitung von Guſtav Mahler und desſelben Komponiſten Symphonie Nr. 2 in=moll. Roſeugartenkonzert. Am nächſten Sonntag, den 19. März, abends 8 Uhr, findet im Nibelungenſaal das letzte ſtädtiſche Kouzert der Winterſaiſon ſtatt. Für dieſe Veranſtaltung ſind ſolgende Künſtler zur Mitwirkung gewonnen worden: Herr Prof. Aleko Caſantzy vom Königl. Konſervatorium in Brüſſel(Violine), Frl. Schuh⸗ mache r, Konzertſängerin aus Karlsruhe(Sopran); ferner ſtellen die Vereinigten Mannheimer Gefſargvereine uuter Leitung des Großh. Muſtkdirektors Bieling ſich wieder in ſelbſtloſer Weiſe in den Dienſt der Sache. Der muſikaliſche Teil wird von der Kapelle des hieſigen Grenadier⸗Regiments aus⸗ geſührt. 8 1 Muſikpä baud E. B. Auf dem 5. muſikpädagogiſchen Kongreß, E April in Berlin im Reichs⸗ Pau drgz ſtattfindek, kommt u. 4. durch Semingroberlehrer Ernſt aul, Dresden, die Frage„Hochſchulbildung für Muſiklehrer“ zur wo er ſeine Zeit in guter Unterhaltung verbringen kann, ſei es nun durch Lektüre, durch Unterhaltungsſpiele, durch Geſpräche mit Bekannten, durch Anhören eines unterhaltenden oder populär⸗ wiſſenſchaftlichen Vortrages, oder wie er ſonſt will. Der Aufgabe, ſolche Lehrlingsheime zu ſchaffen, haben ſich nun bisher beſonders konfeſſionellen Korporationen unterzogen und ſie haben auf dieſem Gebiete ſchon viel Gutes geſchaffen. Es kann und darf daher auch keineswegs unſere Aufgabe ſein, dieſe konfeſſionellen Lehrlings⸗ heime auszuſchalten oder gar zu bekämpfen. Nur inſoweit, als durch konfeſſionelle Lehrlingsheime dem dringenden Bedürfnis in dieſer Hinſicht noch nicht abgeholfen iſt, muß mit allen Kräften danach geſtrebt werden, die noch beſtehende Lücke auszufüllen und durch Gründung geeigneter Lehrlingsheime Sorge zu kragen für das Wohl unſerer Lehrlinge in ihrer freien Zeit. Als letzten Punkt erläuterie Herr Syndikus Engelbach die Reihe der vorliegenden Anträge. Aus der ſtattlichen Zahl von Anträgen ſeien die Wünſche der Mainzer Hand⸗ werker herausgegriffen. U. a. beantragt die Möbelfabrikanten⸗ und Schreinermeiſter⸗Innung zu Mainz:„Die Handwerkskammer möge in die Lage verſetzt werden, den miniſteriellen Beſtim⸗ mungen über das Verdingungsweſen bei den ausführenden Be⸗ hörden wirkſam Geltung zu verſchaffen.“ Die Schloſſer⸗Innung Mainz hat nicht weniger als vier Anträge eingebracht. Sie be⸗ antragt:„Die zu vergebenden Arbeiten ſind nicht im ganzen an einen Unternehmer, ſondern die Arbeiten nach Branchen getrennt an jeden Handwerker zu vergeben“; und weiter:„Dem Verkauf und der Lieferung von Schornſteinaufſätzen und Schornſteinrohren durch Schornſteinfeger in Mainz ſoll entgegengewirkt werden.“ Ferner möge die Dauer der Lehrzeit für Schloſſer auf 3½ eb. auf 4 Jahre erhöht werden und die Höchſtzahl der in dem Schloſſerhandwerk zu haltenden Lehrlinge möge mit Rückſicht auf die Verhältniſſe in Mainz für die dortigen Schloſſermeiſter er⸗ höht werden. Nachdem ſchließlich Herr Grünwald⸗Mainz den Dank an die Handwerkskammer in warme Worte zuſammen⸗ faßte, wonach ſich die Verſammelten zum Zeichen der Anerkennung von ihren Plätzen erhoben, wurde der Handwerkertag durch den Vorſitzenden, Herrn Gewerberat Falk geſchloſſen. Aus Stadt und Land. * Mannteim, 15. März 1911. * Perſoualuachrichten aus dem Ober⸗Poſtdirektiousbezirk Karls⸗ ruhe. Verſetzt: die Poſtaſſiſtenten: Reinhard Beeſer von Kuppen⸗ heim uach Schwetzingen, Philipp Hügel von Maunheim nach Bret⸗ ten, Auton Kiefer von Graben nach Lichtenau, Philipp Lenz von Baden⸗Baden uach Wilferdingen, Friedrich Nerz von Maunheim mach Karlsruhe, Ludwig Ohr von Karlsruhe nach Bruchſal, Karl Schumann von Manuheim nach Durlach, Wilhelm Weber von Mannheim⸗Neckarau nach Pforzheim, Emil Wiber von Raſtatt nach Achern.— Freiwillig, ausgeſchieden die Telegraphen⸗ gehilfin Julie Häffner in Karlsruhe. * Ernaunt wurde Poſtſekretär Frauz Lutkinger aus Baden⸗ Baden zum Ober⸗Pyſtſekretär beim Poſtamt daſelbſt und Aktuar Willy Herold beim Bezirktsamt Ettenheim zum Revident. * Uebertragen wurde den Geometern Emil Kuhn in Donau⸗ eſchiugen und Paul Hecker in Pforzheim unter Verleihung der Amtsbezeichnung Vermeſſungsaſſiſtent die Stellen von Vermeſſungs⸗ aſſiſtenten in nichtſelbſtändiger Stellung. * Die zweite juriſtiſche Prüfung im Frühjahr 1911. Auf Grund der im Frühjahr 1911 abgehaltenen zweiten juriſtiſchen Prüfung ſind folgende Rechtspraktikanten zu Gerichtsaſſeſſoren ernaunt worden: Heinrich Athenſtädt aus Eichſtetten, Jakob Bader aus Lahr, Walter Beck aus Rheinbiſchofsheim, Dr. Frauz Beyerle aus Konſtanz, Fritz Heribert v. Boeckmann aus Karlsruhe, Dr. Laudokin Curtaz aus Mosbach, Friedrich Elſaeßer aus Neckargemünd, Dr. Karl Frey aus Waldshut, Friedrich Gräfenhan aus Wahlſtatt, Richard Haas aus Ettlingen, Michael Hanauer aus Mosbach, Dr. Haus Heimberger aus Ueberkingen, Theodor Herkert aus Buchen, Dr. Karl Hitzler aus Baden, Rud. Hüpp aus Altſchweier, Dr. Walter Jellinek aus Hüttel⸗ dorſ, Richard Jutz aus Freiburg, Wolfram Kimmig aus Freiburg, Otto Kuner aus Rippoldsau, Dr. Alfred Lederle aus Freiburg, Dr. Franz v. Lilienthal aus Halle, Dr. Karl Hermann Maier aus Hon⸗ dingen, Max Renz aus Freiburg, Simon Rothſchild aus Eberſtadt, Wilhelm Rothſchild aus Gailingen, Ernſt Schleyer aus Meersburg, Alfred Schmidt⸗Eberſtein aus Offenburg, Erwin Schülin aus Bittel⸗ brunn, Wilhelm Schwaab aus Offenburg, Heinrich Straus aus Bruchſal, Richard Wagner aus Freiburg, Joſeph Wertheimer aus Eichtersheim. *Anläßlich des 90. Geburtstages des Prinzregenuten Luitpold ſandte eine Tiſchgeſellſchaft im Reſtaurant„Prinzregent Luitpold von Bayern“(Joſ. Beck) ein Glückwunſchtelegramm. Darauſhin traſ heute eine künſtleriſch ausgeführte Dan kſagungskarte ein mit den Worten:„Herzlichen Dank für die treuen Wünſche zu meinem neun⸗ zigſten Geburtstag. 12. März 191t1. Luitpold, Prinzregent von Bayeru.“ * Aufruf an die Maunheimer Bürgerſchaft betr. des deutſchen Zu⸗ vexläſſigkeitsfluges am Oberrhein. Wie aus dem Juferatenteil vor⸗ liegender Nummer hervorgeht, findet in der Zeit vom 20.—28. Mai der deutſche Zuverläſſigkeitsflug am Oberrhein ſtatt. Mannheim wird dabei eine Tagesetappe bilden, da die Flieger am 25. Mai hier eintreffen. Der Maunheimer Verein für Luftſchiffahrt„Zähringen“ richtet an die hieſige Bürgerſchaft die Bitte, die große Verauſtaltung mit Geldmitteln zu unterſtützen. Zeichnungen 2.————— Erörterung, die für alle Seminarmuſiklehrer von größiem Jutereſſe ſein dürfte. Die ſoziale Lage wird in 2 Vorträgen behandelt: Frl. Anguſte Spreugel ſpricht über„Die Privatbeamtenverſicherung und die Allg. Deutſche Penſionsanſtalt“ Berlin, Herr Hauns Schaub über „Die ſoziale Lage der deutſchen Muſiklehrenden“. Außerdem ſteht die für die Tonkunſt ſo außerordentlich wichtige Frage:„Die Bekämpfung der muſikaliſchen Schundliteratur“ auf der Tagesordnung. Vor⸗ tragender: Seminarmuſiklehrer Anten Penkert, Hamburg. Felix Mottls Erkrankung iſt, wie aus München gemeldet wird, ſchlimmer, als anfänglich angenommen wurde. Moktl wird infolge ärztlicher Forderung nach dem Süden reiſen. Die Erkrankung beſteht in ſchwerer Erkältung und Ueberanſtrengung. Unbedingte Ruhe iſt zur Wiedergeneſung nötig.— Uebrigens ſteht ſeine Wiederverheiratung mit der Münchener Hofopernſängerin Faßbender denmächſt bevor. „Der Roſenkavalier“ in Paris. Bekauntlich ſind die Verhaud⸗ lungen mit dem königl. Hoftheater in Dresdeu, deſſen geſamtes Per⸗ ſonal in Paris mit der Strauß'ſchen Oper„Der Roſenkavalier“ gaſtie⸗ ren ſollte, an der horrenden Summe von 260 000 M. geſcheitert, die das Unternehmen erfordern ſollte. Nunmehr iſt zwiſchen dem Auf⸗ ſichtsrat der Vereinigten Frankfurter Stadttheater und dem Frankfurter Magiſtrat einerſeits und der Großen Oper in Paris andererſeits eine Verinbarung zum Abſchluß gelaugt. Jutendaut Jenſen ſoll ſich demgemäß im Juni d. J. mit dem geſamten darſtellenden Perſonal, au der Spitze Frau Henſen⸗Schweitzer als Feldmarſchallin und Herr Steffeu als Ochs von Lerchenau, ſowie mit dem geſamten Muſikkörper unter Leitung Dr. Rottenbergs nach Paris begeben. Soliſten, Chor, Orcheſter, Dekorationen, Requiſiten, 8 techniſche Perſonal werden in einem Extrazuge dahin übergeführt. Sechs Aufführungen ſollen ſtattfinden. Die Koſten des Unternehmens betragen zirka 280 000., die der Frankfurter Oper garautiert ſind. Die Unternehmer ſind der bekaunte Impreſario Aſtrue⸗Paris und die Verlagsagentur Gutmann in Miluchen. Eiue Uuterredung mit Leoncavallo. Leoncauallo erklärte elnem Dertreter des„Lok.⸗Anz.“, daß er au einer ueuen Oper,„Prometheus“, arbeite, doch ſei der Tertdichter Collanti noch im Rückſtande. Das; nimmt die Geſchäftsſtelle dieſes Vereins im Hanſahaus gerne ent⸗ egen * Das Bergfeſt des 10. Deutſchen Turnkreiſes, umfaſſend Baden, die Pfalz und Elſaß⸗Lothringen, wird am 25. Juni auf der Friedrichs⸗ höhe in Baden⸗Baden abgehalten werden. „Saalbautheater. In dem heute begonnenen neuen Programm wird der wiſſenſchaftliche Film„Die Peſt in Chinal, ihre Ur⸗ ſachen, Verbreitung und Bekämpfung, ohne Zweifel das größte Juter⸗ eſſe bei dem Publikum hervorrufen. Der ganze Film iſt ein populär⸗ wiſſenſchaftlicher Beitrag zur allgemeinen Aufklärung über die augen⸗ blicklich in Oſtaſien wütende Lungenpeſt. Eine Detektivgeſchichte von Amerikas größtem Geheimpoliziſten iſt betttelt„Der Bankraub“. 3 hervorragende Humoresken und ein weiteres ſchönes hiſtoriſches Drama aus der Zeit der Chriſtenverfolgungen vervollſtändigen das brillante Programm. * Uniontheater P 6, 23⸗24. Das heute begonnene vollſtändig neue Novitäten⸗Attraktions⸗Programm enthält eine reiche Ausleſe der intereſſauteſten, neueſten und ſchönſten Schöpfungen kinematp⸗ graphiſcher Kunſt. * Die Ortsgruppen Ludwigshafen und Mannheim des A. U. R. haben ſich, wie ſie uns mitteilen, zu einem Verein verſchmolzen und halten am kommenden Samstag wieder eine öffe ntl. Ber⸗ fammlung im Ludwigshafener Geſellſchaftshaus ab. Als Rebner iſt gewonnen Prof. Wahrmun d⸗Innsbruck, bekannt als Haupt⸗ vorkämpfer gegen den Ultramontanismus in Oeſterreich, gu deſſen Bekämpfung die Klerikalen ſogar Straßenunruhen inſzenierten. Da bei der Wieland⸗Verſammlung mehr als die Hälfte der Anweſenden ſtehen mußte, iſt diesmal für eine doppelt ſo große Anzahl von Sitz⸗ plätzen Vorſorge getroffen. Näheres wird durch Plakate uſw. bekaunt gegeben. 85 5 8 Unwetter.„„ (Aus Badeu, 14. März. Der geſtrige orkanartige Stürm hat im Lande vielfach Schaden augerichtet. Ein ähnlicher Fall wie in Bruchſal erignete ſich in Gochs hei m, wo ebenfalls ein Knabe von einem herabſtürzenden Ziegel lebensgefährlich verletzt wurde.— In Wiesloch verſagte inolge des Sturmes die elektriſche Kraft. Wie hier, ſo wurden überall, wo der Sturm mit voller Heftigkeit auſtrat, in Gärten, Anlagen und Waldungen, großer Schaden hervorgerufen — Vom Schwarzwald wird uns noch berichtet: Gewoltige Stürme umbrauften am Montag die Höhen des Schwarzwalds und brachten ſolchen Schneefall, daß die Straßen vielſach vollſtändig zugeweht wurden.— In Gaggenan ſtlirzte an dem Gießereinen⸗ bau der Eiſenwerke infolge des heſtigen Orkans eine 8 Meter hohe⸗ Mauer ein. Zum Glück wurde niemand verletzt. Eine Tamilientragödie Die Kunde von einer tieftraurigen Familientragödie dürcheilte heute um die Mittagsſtunde die Lindenhofvorſtadt. Ein Familien⸗ vater, der 45 Jahre alte Regiſtrator FritzHeidt, hat zwei ſeiner Kinder, ein Mädchen von 2 und ein Bübchen von 8 Jahren, durch Revolverfchüſſe getötet und dann die Waffe mit tötlichem Erfolg gegen ſich ſelbſt ge⸗ richtet. Ueber das Motiv der ſchrecklichen Tat herrſcht noch Un⸗ klarheik. Man nimmk aber allgemein an, daß eine tiefe Gemüts⸗ depreſſion zu geiſtiger Störung geführt hat. Heydt, dem von allen Hausbewohnern das günſtigſte Zeugnis anusgeſtellt wird, wohnte ſeit etwa ſechs Jahren im dritten Stock des Hauſes Rhein⸗ dammſtraße 36. Wie uns verſicherk wurde, lebte Heydt in ſehr glücklicher Ehe, die von 4 Kindern geſegnet war, zwei Söhnen im Alter von 18 und 8 Jahren und zwei Mödchen im Alter von und 2 Jahren. Die etwa 40 Jahre alte Ehefrau, die ſchon ſeit längerer Zeit leidend iſt, mußte am Samstag von Heydt in ein Sanatorium in Alsbach bei Heppenheim gebracht werden. Ma neigt allgemein der Anſicht zu, daß die Krankheit der Gaktin, noch mehr aber die Diagnoſe des Sanatoriumsarztes, den Entſchluß zu der bedauerlichen Tat gereift hak. Die Tragödie hat ſich zwiſchen 11 und 12 Uhr abgeſpielt. Hevdl kam gegen 11 Uhr nach Hauſe. Liebenswürdig und gelaſſen wechſelte er noch mit der gegenüber wohnenden Gattin des Kauf, manns Weigelt, einige freundliche Worte. Nicht die geringſte Spur von Erregung war wahrzunehmen. Frau Weigelt hatte als Nachbarin hin und wieder nach der 15 Jahre alten Nichte, einen Mädchen vom Lande, geſehen, das ſeit dem Weggang der Gattin Heydts mit den Kindern anf ſich ſelbſt angewieſen war. Als fie daher heute vormittag kurz vor 11 Uhr Schritte auf der Treppe und klingeln hörte, eilte ſie auf den Vorplatz. Es war Hehdt, der ihr für ihre Bemühungen mit einigen Worten dankte und ihr noch freundlich zunickte. Heydt hat dann ſeine Nichte mit dem Auftrag in den Keller geſchickt, Kartoffeln zu holen. Währens der Abweſenheit des Mädchens ſind dann im Schlafsimmer die tötlichen Schüſſe gefallen. Die Hausbewohner wurden erſt durch das aus dem Keller zurückkehrende Mädchen alarmiert. Schüſſe hal man nicht gehört, weil das Schlafzimmer nach hinten liegt. Bei 222rsrv,rvLrv,r———2....ä8 Buch behaudelt die alle Prometheus⸗Sage, doch wird Prometheus durch die Liebe eines Weibes befreit. Zeus' Gewalt wird durch ſie beſtegt. Leoncavallo ging daun zu der Frage des Komponierbaren itber und ſagte:„Stie wiſſen, was vor Jahren mein künſtleriſches Pro⸗ gramm geweſen. Ich will die moderne Orcheſtratur mit der meld⸗ diſchen Linie, wie ſie uns die Kunft meines Vaterlandes überliefert hat, vereinigen. Das war gerade in der„Mafa“(dieſe Oper komut demnächſt in Berlin zur Aufführung) mein emſigſtes Streben, uns vun dieſem Programm bin ich nie abgewichen. So ift mein Stannd⸗ punkt auch dem Buche gegenüber ſeſt. Mein„Bajazzo“ ſpricht ihn aus Van Menſchen, nur vpn Menſchen will ich reden. Das Muſikaliſch⸗ Menſchliche aber— wenn dieſer Ausbruck mir geſtatzet— iſt das Gefühl.“ Kleine Mitteilungen. In Heidelberg war eine Deputatſon der Gemeinde Winnweiler(Rheinpfalz) bei Geh. Ral Profeſſor Dr. Er b, uUm ihm den Ehren bürgerbrief von Winnweiler zu über⸗ bringen. Prof. Erb iſt in Winnweiler geboren, wo ſein Vater Forſt⸗ beamter war. Der Seismograph der Königſtuhlſternwarte regiſtrierte vorgeſtern ein mittleres Fernbeben.— Auf Grund einer engeren Konkurrenz wurde die Ausführung eines Declengemäldes für die Kuppel der katholiſchen Kirche in S. Blaſieu(ehem. Kloſterf dem Proſeſſor au der kkarlsruher Akademie Walther Georgie übertragen. Das Gemälde ſtellt die Himmel⸗ fahrt Marſä dar.— Auf Vorſchlag der Großfürſtin Maria Paw⸗ lowna hat die Petetsburger Akademie der Künſte den Prluzregeuten von Bayern für ſeine hohen Verdienſte un die Ziele der Künſte einſtimmig zum Ehreumitglied bder Akg⸗ demie gewühlt.— Am Kobleuzer Stadttheater erztelten Gerbhayt Hauptmaunns„Natten“, Schauſplel in fünf Akten, einen ſtarken Or⸗ ſolg, der zum guten Teil auch Direktor Schröders fetuſtuniger Rezie wie dem guten Spiel galt.—„Warum der Frühling kommen mußt ein Oſtermärchen von Thereſe Lehmann⸗Haupt, ging ſeebeu in Hani burg unter Manuel Stockhauſens Regie in Szene und errang einen Erfolg.— In Vollmersheim(Pfalz) wurden Roſte eiger römiſchen Villa ruſtica gefunden. . 4. Seite. General⸗Anzeiger. Abendblatt.) Mannheim, 15. allen Leichen ſitzt die tötliche Wunde im Kopfe. Als die entſetzten Heydt Hausbewohner herbeieilten, waren die Kinder bereits tot. gab noch ſchwache Lebenszeichen von ſich, war aber ebenfalls ſchon verſchieden, als ein in der Nähe wohnender Arzt die Wohnung be⸗ trgt. Das Mitgefühl mit den Hinterbliebenen, vor allem mit der kranken Gattin und Mutter, iſt allgemein. Der 18 Jahre alte Sohn, der den Kaufmannsberuf ergriffen hat und bei Kahn u. Eſchellmann, der Zigarrenfabrik in der Rheindammſtraße ſchräg⸗ über von der elterlichen Wohnung, in Stellung iſt, hat an Oſtern ſeine Lehrzeit abſolviert. Heydt, zu Auenheim am Rhein(Amt Kehl) geboren, war, ehe er hierher kam, in Hannover als Kauf⸗ mann in Stellung. Die Rheiniſche Credithank, die in Heydt einen. äußerſt tüchtigen und gewiſſenhaften Beamten verliert, legt Wert auf die Feſtſtellung, daß Heydt bis zu ſeinem Weggang aus dem Geſchäft in tadelloſer Weiſe ſeinen Dienſt verſehen hat. Auch bei der Bank kann man ſich die Tat nicht anders anders erklären, als⸗ daß eine geiſtige Störung Heydt die totbringende Waffe in die Hand gedrückt hat. Als wir heute nachmittag gegen 4 Uhr in dem Trauerhauſe unſere Informationen einzogen, lagen die Leichen ſo, wie ſie aufgefunden wurden, noch im Schlafzimmer. Die Gerichts⸗ kommiſſion war noch nicht erſchienen. Es durfte deshalb niemand die Wohnung betreten. In der Lindenhofvorſtadt war Heydt, ein großer, kräftiger Mann mit ſchwarzem Schnurrbart, gut be⸗ kannt und wegen ſeines freundlichen Weſens wohlgelitten. Der ganze Lindenhof ſtand heute unter dem Eindruck der erſchüttern⸗ den Tat, die ihren vermutlichen Urſachen und Begleitumſtänden des Mitgefühls aller Kreiſe ſicher iſt. Gerichtszeitung. * een uteren Wettbewerbs klagte der Verein der Schuh⸗ warenhändler dahier gegen den Schuhwarenhändler A. W. und deſſen Schwiegerſohn, H. W. hier. Beiden wird zur Laſt gelegt, daß ſie von September 1909 bis 25. April 1910 in den hieſigen Zeitungen und durch Plakate einen„Ausverkauf wegen Geſchäftsaufgabe“ ankün⸗ digten, obwohl das Geſchäft in P 5, um das es ſich handelte, nur eine Filiale des Hauptgeſchäfts in der Breiten Straße und W. nur der Geſchäftsführer des Herrn W. geweſen ſei. Geſtützt wurde dieſe An⸗ Hage barauf, daß W. nicht im Handelsregiſter eingetragen ſei. Die von ihm verkauften Reformſchuhe ſind dieſelben wie im W. Laden und es ſollen Waren vom Hauptgeſchäfte zu dem Laden in P 5 hin⸗ gebracht worden ſein. Die beiden Angeklagten behaupten jedoch ent⸗ ſchleden, daß ein ſolches Geſchäftsverhältnis nicht vorliege. Das Ge⸗ ſchäft in P ö ſei durch W. auf eigene Rechnung geführt worden. Der Sachverſtändige, Herr Kaufmann Ziegler, bekundete, bei dem Fehlen der hauptſächlich in Betracht kommenden Bücher habe er ſich kein Bild machen können über den Ein⸗ und Ausgang der Waren. Die vor⸗ handenen und von ihm geprüften Bücher könnten weder zur Ent⸗ noch zur Belaſtung der Angeklagten dienen. Die Verhandlung wurde zur Ladung neuer Zeugen vertagt. Stimmen aus dem Publikum. Bor kurzem ging eine Erklärung des Vorſtandes der Akademie⸗Konßerdte durch die hieſigen Zeitungen, welche in weiteren Kreiſen beträchtliches Aufſehen erregte. Inhaltlich dieſer Notiz hat ſich der Vorſtand auf Erſuchen der Konzertſängerin Frau Freund aus Berlin entſchloſſen anſtelle der Verwandlungsmuſik aus „Parſifaf“ die„Kindertotenlieder“ von Guſtav Mahler aufs Pro⸗ gramm zu ſetzen. Dieſe Aenderung mußte umſomehr befremden, als den Abonnenten zu Beginn der Konzertſaiſon eben dieſe Verwand⸗ lungsmuſik, die in ihrer gewaltigen kunſtgeſchichtlichen Bedeutung doch wohl das geſamte Mahlerſche Schaffen bei weitem überraßt, zu⸗ geſagt worden war und ſie alſo auch darauf rechnen durften dieſes Stück, welches in Mannheim ſeit Jahren nicht mehr aufgeführt wurde endlich einmal wieder zu hören. Daß es den„Kindertotenliedern“ von Mahler weichen mußte, weil eine Berliner Sängerin, wie es heißt, den Wunſch äußerte, dieſe Lieder zu ſingen, iſt doch recht merk⸗ würdig. Dieſelben mögen ja recht intereſſante moderne Kompoſi⸗ tionen ſein, aber eine Notwendigkeit ſie jetzt àa tout prix zu Gehör zu bringen, lag doch wohl nicht vor. Auch wird man nicht können, daß das Programm an Stileinheit dadurch gewonnen hat, daß die Mahlerſchen Lieder— zugegeben, daß ſie ernſthafte Kunſtwerke ſind— unmittelbar auf das weihevolle Paxſifalvorſpiel folgen. Wenn Herr Bodanzky das Verlangen empfand das Publikum mit weiteren Gaben der Mahlerſchen Muſe bekannt zu machen, ſo hätte ſich wohl ein anderer, paſſenderer Anlaß gefunden. Im Namen zahlreicher Abonnenten. Aus dem Großherzogtum. JilKarlsruhe, 18. März. Der nun ſeit mehreren Wochen bermißte Beſitzer des Gaſthauſes zum„Bratwurſtglöckle“, Wirt Weckherlin, iſt ſpurlos verſchwunden. Alle Nachforſchun⸗ gen, die über den Verbleib des Mannes angeſtellt und beſonders von der Großh. Staatsanwaltſchaft hier mit Nachdruck betrieben worden ſind, haben nichts zu Tage gefördert, was irgendwie einen Fingerzeig dafür gegeben hätte, was aus dem Verſchwundenen ge⸗ worden iſt. Allem Anſchein nach neigt die Staatsanwaltſchaft zu der Annahme, daß gegen den vermißten Wirt ein verbrecheriſcher Anſchlag verübt wurde. Einen verwerflichen„Scherz“ hat ſich ein Unbekannter in der bedauerlichen Affaire erlaubt. Die Frau des Vermißten erhielt vor einigen Tagen einen anonymen Brief, wo⸗ vin ihr mitgeteilt wurde, daß ihr Mann in einem Keller einge⸗ ſchloſſen ſei und gegen Hinterlegung von 3000 Mark unter einer Thiffre Hauptpoſtlagernd freigelaſſen werde. Der Brief wurde der Kriminalpolizei übergeben, welche ſtrenge Unterſuchung ein⸗ leitete. Freiburg, 12. März. Nach der Bevölkerungs⸗ bewegundg der Stadt Freiburg im Jahre 1910 wurden lebend ge⸗ boren 2031(88,2 Prozent) eheliche und 410(16,8 Prozent) uneheliche, insgeſamt 2441 Kinder,. Von dieſen waren 1246 mäunnlichen und 1195 weiblichen Geſchlechts. Die Zahl der Totgeborenen belrug 78 und zwar 66 eheliche und 12 uneheliche. Die Zahl der Eheſchließungen hbeltef ſich auf 596 gegenüber 562 im Vorjahre. Sterbefälle waren 1495 zu verzeichnen gegenüber 1661 im Jahre 1909. Von den Geſtorbenen gehörten 772 dem männlichen und 723 dem weiblichen Geſchlecht an. 90. Vom Bodenſee, 9. März. Infolge der ſtrengen Kontrolle, zu der der Saccharinſchmuggel die Zoll⸗ hörden zwingt, mehren ſich die Klagen des reiſenden Pub⸗ likums über häufige Beläſtigung, ſo der Reiſenden des Schnell⸗ zuges Zürich-München über Sankt Margareten— Bregenz⸗Lindau, daß auf der kurzen Strecke zweimal Durch⸗ ſuchung ſtattfinde. Man müſſe, ſo wird der„Württb. Ztg.“ geſchrieben, erſtaunt ſein, über die peinliche Prüfung der Pol⸗ ſter in der erſten und zweiten Klaſſe, über das Beklopfen der Mäntel und Reiſedecken, das Oeffnen der kleinſten Taſchen und Mappen. Wird in einem Wagen Saccharin entdeckt, ſo wird der Wagen ausgeſchaltet und die Reiſenden müſſen um⸗ ſteigen. Sie können noch perſönlich in den Verdacht kommen, der Schmugglergilde anzugehören. VNon Tag zu CJag. — Selbſtmord wegen Arbeitsloſigkeit. Berlin. Wegen Arbeitsloſigkeit vergiftete ſich geſtern ein Schloſſer mit Leuchtgas. Die Feuerwehr, welche alarmiert worden war, hatte mehrere Samariter entſandt, die mit Sauer⸗ ſtoff Wiederbelebungsverſuche veranſtalteten. Dieſe hatten jedoch keinen Erfolg. — Maſernepidemien. Durch die zurzeit herſchende Epidemie der Maſern werden hauptſächlich die untern Klaſſen der Schulen in Mitleidenſchaft gezogen. — Raubmordandereigenen Ehefrau. Mag⸗ deburg In Brandeis ermordete ein Zimmermann ſeine von ihm getrennt lebende Frau auf offenem Felde und beraubte ſie. Er wurde verhaftet. — Ueberfall auf eine Dame im Expreßzug. London. Auf der Fahrt von Breſten nach Kendal wurde eine Dame im Expreßzuge von einem unbekannten Mann, der in Lancheſter eingeſtiegen war, angefallen und nach heftigem Kampfe, in dem ſie der Mann zu erwürgen verſuchte, während der Fahrt aus dem Fenſter geworfen. Sie erlitt verhältnis⸗ mäßig wenig Verletzungen. Ter Täter ſprang auf der andern Seite ebenfalls aus dem Zuge und iſt entkommen. Letzte Nachricht dCelegr etzie Nadftichten und Celegramme. dt. Karlsruhe, 15. März. Nach Angabe der Metzger⸗ innung bleiben für die zweite Hälfte des Monats, die Fleiſch⸗ preiſe gegenüber der erſten unverändert.— Hier gerieten zwei Zigarrenmacher in der Wirtſchaft Badenia, Augartenſtraße 60a, miteinander in Wortwechſel, wobei der eine dem andern ein paar Ohrfeigen gab und ſofort die Flucht ergriff. Der Geohr⸗ feigte, ein 35 Jahre alter geſchiedener Zigarrenmacher aus Naſch⸗ hanten, ging dem andern augenblicklich nach und gab, weil er ihn nicht mehr einholen konnte, zwei Revolverſchüſſe auf ihn ab. Durch einen Schuß wurde der Verfolgte in den Rücken getroffen, aber nicht ſchwer verletzt. Der Täter wollte angeb⸗ lich nur durch zwei Schreckſchüſſe den Fliehenden zum Stehenblei⸗ ben veranlaſſen. * Berlin, 15. März. Im preußiſchen Abgeordnetenhauſe brachten die Abgeordneten Schiffer⸗Magdeburg(Natl.) und Dr. Hackenherg(Natl.) mit Unterſtützung der nationalliberalen Fraktion einen Antrag ein, dem Geſetzentwurf über die Beſreiung der Diſſidentenkinder vom Religionsunterricht die ver⸗ faſſungsmäßige Zuſtimmung zu geben. Ein Greis als Bräntigam. * Heidelberg, 15. März. Heute fand hier lt.„Frkf. Ztg.“ die Trauung des im 84. Jahre ſtehenden berühmten Pantekten⸗ lehrers Geh. Rat R. Imanuel Bekker mit der Witwe des Che⸗ mikers von Zorn ſtatt. Eine ſchwere Mordtat. * Dömitz, 15. März. Im Dorfe Bretz bei Dannenberg überfielen geſtern abend zwei polniſche Eiſenbahnarheiter einen Hofbeſitzer und verſuchten ihn auszuranben. Auf die Hilferufe des Hofbeſitzers eilte ein benachbarter Hofbeſitzer herbei. Die Räuber ergriffen die Waffen und töteten beide. Die Mörder ſind verhaftet. Sturmverheerungen. * Florenz, 15. März. In Viarequio wütet ein heftiger Sturm, der erheblichen Schaden an Häuſern und Schiffen anxich⸗ tete. Der Sturm zerſtörte eine Marmorbearbeitungswerkſtätte, in welcher 150 Arbeiter beſchäftigt waren, von denen 15 verleßt wurden. Verliner Drahtbericht. [Bon unſerem Berliner Bureau. Berlin, 15. März. Aus Neapel wird gemeldet: Das Ob⸗ ſervatorium auf dem Veſuv gal gene verſchiedene neue Stöße und Beben verzeichnet. Der Dirxrektor erklärte, daß dieſe Er⸗ ſcheinungen noch mehrere Tage anhalten werden. Er iſt der Anſicht, daß dieſe auf Veränderungen jnnerhalb des Vulkans zurückzuführen ind. Die Vereiigten Staaten und Mexiko. JBerlin, 15. März. Aus Newyork wird gemeldet: Der mexikaniſche Finanzminiſter Limantour warnt in einem neuen Interview die Amerikaner, die ſich den Rebellen anſchlteßen vor dem Schickſal, das ſie zu erwarten hätten. Man würde auf ſie keine Rückſicht nehmen. Der Miniſter beſchuldigt die Ame⸗ rikaner, durch ihre finanzielle und aktive Hilfe die Rebellen angeſtiftet zu haben, ohne die ſie längſt überwunden wären. Mexiko ſei durchaus nicht amerikafeindlich geſinnt, aber Amerika ſei für die Revolution ver antwortlich. 15 Amerikaner, die mit General Madero fochten, ſind gefangen ge⸗ nömmen und angeblich bereits erſchoſſen worden. Die Rebellen behaupten, daß ſie 12 000 Mann unter Waffen halten. Die Kommiſſion ſür die reichsläudiſche Verſaſſungsfrage. Berlin, 15. März. Die heutige Abſtimmung in der Verfaf⸗ ſungskommiſſion für Elſaß⸗Lothringen läßt bereits einen gewiſſen Schluß zu auf die Schlußabſtimmung der Parteien. Darnach dürften die Konſervativen ſowie die Wirtſchaftliche Vereinigung bei ihrer ablehnenden Haltung beharren, die Reichspartei, die Nationalliberalen und die Volkspartei werden für die Verfaſſungsreform ſtimmen, wüh⸗ rend die Haltung des Zentrums ungewiß bleibt. Von den Sozialdemo⸗ kraten iſt anzunehmen, daß ſie zwar gegen das Geietz ſtimmen, aber dafür ſorgen werden, daß ihre Stimmen nicht gezählt werden, wenn die Gegner des Geſetzes nur durch Hinzutritt ihrer Stimmen die Mehrheit für ſich erlangen und damit für das Scheitern der Verfaſ⸗ ſungsreform den Ausſchlag geben würden. Der Exſultan Abdul Hamid bekommt Tobſuchtsanfälle. Berlin, 15. März. Aus Saloniki wird gemeldet: Die letzten Vorfälle in der Villa Alatini haben auf den Exſultan Abdul Hamid überaus ungünſtig gewirkt. Der Exſultan bekam einen Tob⸗ ſuchtsanfall, zerſchlug alles Möbel und ſtieß ununterbrochen wilde Flüche gegen das jungtürkiſche Regime aus. Schiffahrtsabgabenkommif ſtan. !Berlin, 15. März. Die Schiffahrtsabgaben⸗Kommiſſion führke heute die Beratung über den Rheinſtromverband zu Ende. Von Zentrumsſeite wurde bez. der Moſelregulierung darauf hin⸗ gewieſen, daß als ausländiſche Station doch nur Luxemburg in Betracht komme, das dem Projekt ſicher keine Schwierigkeiten bereiten würde. Auch der frühere Miniſter Budde habe ſich in dieſem Sinne geäußert. Daß für Elſaß⸗Lothringen bedeutende In⸗ tereſſen dabei in Frage kommen, ſei unbeſtreitbar. Es ſei auch die Frage zu unterſuchen, ob nicht das Reich eine Verpflichtung babe, die Kanaliſierung der Moſel und Saar vorzunehmen. Von einem Nationalliberalen aus Württemberg wird die Meinung vertreten, daß die Kanaliſierung des Neckars nur dann wirtſchaftlichen Wert habe, wenn ſie bis Groß⸗ Stuttgart durchgeführt werde. Andere durch die Natur be⸗ günſtigte Landesteile ſollten es auch billig finden, wenn denfenigen Landesteilen, die dieſe Vorzüge nicht genießen, von Rechtswegen Entgegenkommen gezeigt würde. Er würde es ſehr bedauern, wenn die Gegner der Vorlage dieſe mit Projekten befaßten in der geheimen Abſicht, damit die Vorlage zum ſcheitern zu bringen. Der Berichterſtatter, ein Zentrumsabgeordneter, bittet, ſämtliche Anträge abzulehnen. Der Grundgedanke ſei doch, daß Befah⸗ rungsabgaben auf regulierten Flüſſen erhoben werden ßſollen, Wenn neue Projekte hinzutreten, müßten die Abgaben verdreifacht werden. Miniſter Breitenbach warnte davor, das Schiff, wenn man es in den Hafen bringen wollte, ſo zu belaſten, daß es untergehen müſſe. Werden die Moſel und Saar in die Vorlage einbezogen, würden die Abgaben mindeſtens fünf⸗ mal ſo hoch ſein. Bei den Moſel⸗Projekten trete die Intereſſen⸗ gemeinſchaft nicht ſo hervor, wie das bei anderen Projekten der Fall ſei. Das Geſetz wolle eben nur finanzielle Möglichkeiten ſchaffen. Bei der Moſel fehle der Bauherr, der müſſe erſt gefunden werden. Im weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen wendet ſich der Miniſter auch gegen die Lahnprojekte. Gegen die Projelte bei der Moſel und Saar ſtänden bedeutſame Er⸗ wägungen, vorwiegend ſeien es wirtſchaftliche Gründe. Es be⸗ ſtehe die große Sorge, daß damit eine zum Teil vernichtende Konkurrenz gegen andere Landesteile geſchaffen würde. Der Miniſter betont mit Nachdruck, daß der Ausbau der Ströme nach der Vorlage Landesgeſetz, alſo die Durchführung der Projekte von dem guten Willen der Parlamente der Bundes⸗ ſtaaten abhängig ſei. Er erklärt weiter, daß man heute noch gar nicht wiſſen könne, wie künftig die Eiſenbahnfrachten ge⸗ ſtellt werden, wo man alle Wünſche befriedigen könne, die man jetzt mit einem Kanal zu erreichen ſuche. Ein ſozialdemokratiſches Mitglied hält bis jetzt den Beweis nicht für erbracht, ob durch die Neckarkanaliſierung der Verkehr auf dem Rhein mehr geſteigert würde, als durch eine Moſelkanali⸗ ſation. Es ſei nicht angebracht, eine Bevorzugung des Mains und Neckars gut zu heißen, da die Koſten von dem geſamten Ver⸗ kehr getragen werden müßten. Was man Moſel und Saar verwei⸗ gere, dürfte man den Nebenflüſſen Main und Neckar auch nicht bewilligen. Miniſter Breitenbach entgegnet, Politik ſei die Kunſt des Erreichbaren. Allerdings würde die Einbeziehung der Moſel dem Grundgedanken der Vorlage entſprechen, aber dadurch würden ungeheure Verſichebungen in unſere induſtrielle Ver⸗ hältniſſe eintreten und das m üſſe man jetzt vermeiden. Ein volksparteilicher Abgeordneter aus Sachſen wendet ſich gegen die von einem Nationalliberalen aus Württemberg der Oppoſition unterſtellte Abſicht, die Vorlage durch Bepackung von Projekten zum ſcheitern zu bringen. Redner unterſtützt die wirtſchaftlichen Beſtrebungen im Moſel⸗ und Saargebiet und be⸗ ſonders auch diejenigen des Oberrheins von Baſel bis Konſtanz zu regulieren und verweiſt auf die Angaben der Handelskammern Konſtanz, Lörrach u. a. Der bayeriſche Bundesratsbevollmächtigte wendet ſich gegen die weitergehenden Projekte. Wolle man alle Wünſche erfüllen, ſo müßten die Abgaben verfünffacht werden. Von einem volksparteilichen Abgeordneten wird feſtgeſtellt, daß die heutige Verhandlung ſehr zur Klärung beigetragen habe. Es beſtehe zweifellos das Intereſſe, noch einige Projekte in die Vorlage hineinzubringen, andernfalls hätte man den Titel der Vorlage ändern müſſen; ſpeziell Frankfurt a. M. würde die Main⸗ kanaliſation nur bis Aſchaffenburg ſelbſt einen Nachteil bringen, ſie müſſe bis Würzburg reſp. bis Bamberg ausgedehnt werden. Nachdem noch ein Zentrumsredner warm für die Lahn geſprochen hatte, vertagte ſich die Kommiſſion. Am Donnerstag findet die Abſtimmung über den Rhein⸗ ſtromverband und die Verhandlung über den Elbſtrom⸗ verband ſtatt. Rußßland und Chinn. Berlin, 15. März. Aus Charbin wird gemeldet, daß in verſchiedenen Ortſchaften der Geſchäftsverkehr mit Ruſſen ſeitens der Chineſen eingeſtellt wurde. In der Mongolei agitieren chineſiſche Beamte gegen Rußland. Nach Zizikan wurden 5000 Gewehre und 2 Millionen Patronen geſandt. Das Militär iſt an der Grenze konzentriert. In der letzten Sitzung des chineſiſchen Militärrates wurde beſchloſſen, jeden Verſuch fremdländiſcher Einmiſchung in die inneren An⸗ gelegenheiten Chinas zurückzuweiſen. Der chineſiſche General⸗ ſtab macht Aufnahmen am Sungariufer. In Aignu unweit Blagoweſtſchensk ſind 5000 Mann chineſiſcher Soldaten poſtiert. Ueber die ſüdmandſchuriſche Bahn ſoll von Japan der Kriegszuſtand verhängt worden ſein. Trotz aller alarmieren⸗ den Gerüchte glauben Petersburger offizielle Kreiſe an keine Kriegsgefahr. Falls das ruſſiſche Ultimatum unberückſichtigt bleibt, okkupiert Rußland Kuldſcha, damit iſt einſtweilen der Konflikt beendet. Eine ernſtere Sprache iſt vorläufig nicht zu erwarten. Der Konflikt verſchärft ſich. Berlin, 15. März. Aus Petersburg wird gemeldet: Angeſichts der ablehnenden Haltung Chinas iſt Rußland z um Ae n⸗ ßerſten entſchloſen. An den Nutzen weiterer Verhandlungen glaubt man in Petersburg nicht mehr. Der ruſſiſche Geſandte in Peking wurde beauftragt, dem Auswärtigen Amt zu erklären, es ſei der Wunſch des Petersburger Kabinettes, daß China ſeine übernom⸗ menen Verpflichtungen bis zu einem beſtimmten Termin ausführe. Dieſes Ultimakum tſt um ſo ſchärfer, als dem Geſandten die Feſt⸗ ſetzung des Termins überlaſſen iſt. Die chineſiche Note wird nächſte Verhältniſſen in Woche erwartet. In Kreiſen, die mit den Oſtaſien vertraut ſind, fürchtet man, daß wenn die Pekinger Regierung zum Nachgeben enblich bereit iſt, es zu einem Konflikt zwiſchen der chineſiſchen Zen⸗ tralregtierung und den Vize⸗Königen kommt. Die Be⸗ völkerung der Grenzbezirke iſt gewillt, den Ruſſen den ſtärkſten Widerſtand entgegenzuſetzen. Selbſt die drohenden ruſſiſchen Truppenbewegungen an der oſtturkeſtaniſchen Grenze haben die Chineſen nicht einzuſchüchtern vermocht. Im Gegenteil, die Erregung au der Weſtgrenze hat ſich geſteigert. Der gauze Ernſt der Si⸗ tustion wird durch einen Aufruf gekeunzeichnet, der auf Befehl des Pekinger Kolonialminiſters in der Monaolei verbreitet wird. Es heißt darin: Rußlkand beabſichtigt, die Mongolei zu annektieren, Rühmvolle Ueiter der Mongolei, vor deren Ahnen die Welt zitterten, ich rufe euch zur Verteidigung des Vaterlandes auf. —— 8 W reeen e leeeeeeee eeee eeeeeee n. eeeeee Mannyeim, 15. März. General⸗Anzeiger.(Abendblarc) 5. Sette, Jolkswirtschaft. Aproz. Türkiſche Zollauleihe von 1911. Im Juſeratenteil vorliegender Nummer veröffentlichen wir den Proſpekt der vielbeſprochenen türkiſchen Auleihe, welche durch die Zolleinnahme von Konſtautinppel ſichergeſtellt iſt und von welcher jetzt der erſte Teilbetrag von 7 040 000 türkiſchen Pfunden an die Börlen kommt. Es iſt, wie aus dem Juſerat hervorgeht, eine impoſante Gruppe erſter deutſcher und ausländiſcher Banken und Baukfirmen, welche dieſes auch politiſch bedeutſame Geſchäft vertritt. Die Subſkription findet am 21. März zu 8 6 84 Prozent plus Stückzinſen ſtatt, wie aus dem Proſpekt des näheren erſichtlich iſt. Der Erlös der Anleihe dient bekanntlich und in erſter Reihe zur Rückzahlung der ausgegebenen türkiſchen Schatzſcheine im Nominal⸗ betrage von 5 500 000 Etg., welche die genannte Gruppe im vorigen November zur Befriedigung des Geldbedarfs der Türkei übernommen hatte. Der zweite Teil der Anleihe von Etg. 3 960 000 ſoll zum Aus⸗ gleich des Budgets des Finanzjahres 1911/12 verwendet werden. Dir Zölle von Konſtantinopel und Vororten ergaben, wie aus dem Pro⸗ ſpekt des näheren erſichtlich iſt, einen jährlichen Ertrag, der das Be⸗ dürfnis für die Verzinſung und Tilgung der jetzt aufgelegten An⸗ leihe um das Doppelte überſteigt. Unter dem neuen Regime hat ſich, wie aus den Zahlen des Proſpektes hervorgeht, eine Steigerung dieſer Einnahme von über 35 Prozent ergeben. Die türkiſche Staatsſchuld betrug am 1. März 1910 einſchließlich kurzfriſtiger Schulden etwas über 120 Millionen türkiſchen Pfunden. Sowohl dieſer Kapitalbetrag wie das jährliche Erfordernis von rund Ttg. 5 400 000 zeigt, auf den Kopf der Bevölkerung gerechnet, die niedrigſten Zahlen im Vergleich zu den entſprechenden Ziſſern für alle anderen europäiſchen Länder, insbeſondere auch die Balkanſtaaten. Es iſt daran zu erinnern, daß es in der Türkei, abgeſehen von einer Konſtantinopeler Stadtanleihe von Etg. 1 000 000 keine Kommunal⸗ ſchulden gibt. Das ganze Steuerſyſtem der Türkei iſt noch ein ſehr urſprüngliches. Die Einnahmen des Staates fließen bis jetzt haupt⸗ ſächlich aus dem Zehnt auf die Ernteergebniſſe und aus den Zöllen. Der türkiſche Zolltarif betrüägt nur 11 Prozent ad valorem, alſo viel weniger als in den allermeiſten Kulturläundern. Dieſen rudimen⸗ tären Verhältniſſen entſprechend, zeigt das dem Proſpekt angeheftete Budget noch einen ſehr proviſoriſchen Charakter und einen großen Fehlbetrag. Es iſt aber hervorzuheben, daß unter den Ausgaben auch bedeutende Summen aufgeführt werden, welche zur Tilgung von Vorſchüffen verwendet worden ſind, alſo Poſten, die in den Budgets europäiſcher Staaten gewöhnlich nicht als Ausgabe erſcheinen, ſon⸗ dern auf Anleihekonto genommen werden. Andererſeits ſind die Einnahmen der Türkei ſeit Einführung eines freieren Regimes weſentlich geſtiegen und anſcheinend noch in ſtarkem Steigen begriffen. Die Einnahmen der türkiſchen Eiſenbahnen zeigen das gleiche günſtige Bild. Unter dieſen Umſtänden iſt die Zuverſicht des Finanzminiſters zu beurteilen, der ſchon in kurzer Friſt die Beſeitigung des noch recht bedeutenden Defizits erhofft. Die türkiſchen Anleihen ſind aber ſeit lauger Zeit weſentlich unter dem Geſichtswinkel ihrer beſonderen Garautien beurteilt worden, zumal es ja bis vor zwei Jahren über⸗ haupt kein Budget, noch irgend welche Veröffentlichungen über den Staatshaushalt gab. In Bezug auf dieſe Sicherung durch überwieſene Pfänder ſteht die zur Emiſſion gelangende Anleihe wohl an der Spitze aller der verſchiedenen ottomaniſchen Emiſſionen. Es darf daran er⸗ innert werden, daß die Aproz. türkiſche Zollanleihe von 1902 in Paris zm Kurſe höher ſteht als alle übrigen daſelbſt notierten türkiſchen An⸗ leihen. Dieſer alten Zollauleihe ſind aber nur die Einnahmen ver⸗ ſchtebener Zollämter in der Provinz überwieſen, zu überdies iden⸗ tiſchen, oder für die Anleihe von 1911 noch etwas verbeſſerten Be⸗ dingungen. Weitere Einzelheiten ſind aus dem Proſpekt erſichtlich, auf den wir verweiſen. Die dem Verein Maunheimer Banken und Ban⸗ kiers augehörenden Firmen, die im Inſeratenteil namentlich auf⸗ gefürht ſind, nehmen Anmeldungen auf die Zeichnung ſpeſenfrei entgegen.— 2 Cvnſolidierte Alkaliwerke in Weſteregeln. Die Generalverſammlung der Aktionäre der Conſolidierten Al⸗ faliwerke in Weſteregeln vom.März 1911 hat beſchloſſen, das Aktien⸗ kapital um 700 000% vom 1. Januar d. Is. ab dividendenberechtigte Stamm⸗Aktien zu erhöhen. Nachdem die Kapitalserhöhung ſtatt⸗ gefunden hat, werden die Aktionäre, wie aus dem Inſeraten⸗ teil vorliegender Nummer hervorgeht, zur Ausübung des Bezugsrechts aufgefordert, Das Bezugsrecht auf die neuen Aktien iſt bei Meidung des Ausſchluſſes vom 17. März bis ein⸗ ſchließlich 81. März d. J. in Mannheim bei der Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft.⸗G., während der üblichen Oe⸗ ſchäftsſtunden auszuüben. Bei Geltendmachung des Bezugsrechts iſt auf jede neue Aktie der Nennbetrag zuzüglich 85 Prozent Agio und 4 Prozent Stückzinſen zu zahlen. Konkurſe in Süddeutſchland. Da rm ſticd t. Chr. Lampe, Juh. der Firma Heinrich Jak. Lampe..⸗T. 1J. April..⸗T. 20. April. Mainz. Aug. Ebel, Elektrotechniker..⸗T. 3. April..⸗T. 24. Aprtl. Laichtugen. Chriſt. Wegſt, Zimmermeiſter in Minſingen. .⸗T.. März..⸗T. 8. April. Zweifelhafte Firmen im Auslande. Der Inhaber der Shanghaier Firma S. Serebrenik u. Co., A. A. Serebrenik(ruſſiſcher Staats⸗ augehöriger) hat nach einer Notiz in der„North Ching Daily News“ vom September 1910 Vol. LXXXIV Nr. 14194 den Offenbarungseid geleiſtet. Zur Zeit(anfangs 1911) ſind eine Anzahl Klagen gegen ihn auhängig. Es wird davor gewarnt, ihm Warxen ohne vorherige Barzahlung zu liefern. Ferner können auf der Handelskammer neu eingegangene Mitteilungen über zweifelhafte Firmen in Buenos Aires, Tripolis, Tegueigalpa entgegengenommen werden. Aproz. Anleihe der Stadt Bremen. Der Zuſchlag auf die neue Aprozentige bremiſche Anleihe im Betrage von 40 Millionen wurde heute einem Konſortium unter Führung der Vereinsbank in Hamburg zum Preiſe von 100,28 erteilt. Telegraphiſche Handelsberichte. Dentſche Effekten⸗ und Wechſelbak, Frankfurt a. M. W. Fraukfurt a.., 15. März. In der heutigen Generolver⸗ ſammlung wies der Aktionär Dr. Gehrke auf das ſeit November v. J. zu beobachtende Steigen der Aktien hin, deſſen Ausgangspunkt in fortwährenden ſyſtematiſchen Käufen der Firma Lazard Speyer u. Elliſſen zu ſuchen ſei, was in lokalen und auch auswärtigen Blättern Gelegenheit zu allerhand Kombinationen gegeben hätte, die geeignet ſeien, die Aktionäre zu beunruhigen. Er bittet deshalb die Berwaltung um Auskunft. Die Direktion erwiderte, ihr ſei die erwähnte Tatſache nicht entgangen und es ſei vorauszuſehen geweſen, daß Käufe von is prominenter Seite Gelegenheit zu phantaſtiſchen Kombinationen liefern würden. Der Verwaltung ſei weder direkt noch indirekt etwas üher die reale Grundlage bekannt, um ſo weniger, als das Haus Speyer über ſeinen Kommitenten naturgemäß eine Auskunft nicht erteilte, ſondern lediglich mitteilte, daß es ſich nach der Natur des Käufers um eine Anlage handle. Im übrigen wurden ſämtliche Vor⸗ lagen glatt erledigt. Die Dividende beträgt 5½ Proz. 0 Proz.). Schließlich bezeichnete die Verwaltung die Ausſichten in allen Abtei⸗ lungen als günſtig. Die ausſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder wurden wieder gewählt. Deutſche Eiſenbahn⸗Geſellſchaft.⸗G. Frankfurt a. M. Fran kfurt a. M. 15. März. Die dem Aufſichtsrate in ſeiner Sitzung vez 14 cr. vorgelegte Bilanz ergibt einen Ge⸗ winn von M. 258 704(i. V. M. 235 271). Die ordentliche Reſerve erhält M. 12 935(i. V. M. 11 763). Die Tantiemen erfordern M. 19 153(M. 14 701]. Es wir dedr auf den 26. April a. c. ein⸗ en Generalverſammlung vorgeſchlagen eine Dibidende⸗ von 6 Prozent(5½ Prozent i..) zur Verteilung zu bringen und M. 7788(M. 6173 i..]) auf neue Rechnung vorzutragen. Richtigkeitserklärung eines Urteils. m. Köln, 15. März. In der Anfechtungsklage der„Gute⸗Hoff⸗ nung“⸗Hütte Oberhauſen gegen die.⸗G. für Hüttenbetrieb in Duisburg⸗Meiderich auf Aufhebung des Geueralverſammlungs⸗ beſchluſſes, durch den das Aktienkapital der Geſellſchaft um 100 000 herabgeſetzt werden ſollte, wurde heute, laut Rhein.⸗Weſtfäl. Ztg.“, von der Zweiten Kammer für Handelsſachen in Duisburg folgendes Urteil verkündet: Der durch die Juſtizräte Veit und Simon in Berlin aufgenommene Beſchluß der außerordentlichen General⸗ verſammlung der Akt.⸗Geſ. für Hüttenbetrieb in Duisburg vom 10. Januar 1911 wird als nuichtig erklärt. Die Koſten trägt die Beklagte. Neueſte Dividende⸗Ausſchüttungen. * Kulmbach, 15. März. Die Kulmbacher Spinnerei ſchlägk die Verteilung einer Dividende von 8 Prozent vor. Im Vorfahre hatte die Dividende der Geſellſchaft einen Rückgang von 15 auf 10 Prozent. * Düſſeldorf, 15. März. Der Aufſichtsrat der Dampf⸗ ſchiffgeſellſchaft für den Nieder⸗ und Mitteilrhein in Düſſeldorf beantragt eine Dividende von 9 Prozent gegen 8 Prozent im Vor⸗ jahre. * Kaſſel, 15. März. Beck u. Henkel in Kaſſel wird eine Dividende von erwartet. * Deſſa u, 15. März. Die Anhaltiſch⸗Deſſauiſche Landes⸗ bank ſchlägt 6½ Prozent Dibidende wie im Vorfahre vor. * Magdeburg, 15. März. Die Generalverſammlung des Magdeburger Bankvereins ſetzt die Dividende auf 5½ Prozent feſt. (1Berlin, 15. März. Der Reingewinn der Mülheimer Bank in Mülheim a. d. Ruhr beträgt 712 095 ¼½(771 276 ½¼/. Die Dividende beträgt 5 Prozent. Deutſch⸗öſterreichiſche Bergwerks⸗Geſellſchaft Dresden, Reingewinn 2360 687.%(2 203 494.%), Dividende 10 Prozent. Zahlungsſchwierigkeiten einer Lauſitzer Tuchfabrik. * Ber lin, 15. März. Die Tuchfabrik Georg Reimann in Forſt(Lauſitz! dem„Konfektionär“ in Zahlungsſchwierigkeiten geraten. Bei der Moſchinenbau⸗A.⸗G. vorm. 11 Prozent Blechwalzwerke Schulz und Knaudt Berlin. * Ber lin, 15. März. Der Abſchluß des Blechwalzwerks Schulz u. Knaudt weiſt einen Ueberſchuß von M. 104 975.88([gegen einen Betriebsverluſt von 276 291.65 M. im Jahre 1909) auf, von dem die Abſchreibungen beſtritten werden. Das Geſchäft läßt ſich im laufenden Jahre bis jetzt beſſern. Vom amerikaniſchen Kupfermarkt. * Newyork, 15. März. In Elektrokupfer wurde nach dem Joburnal of Commerce ziemlich erhebliche Verkäufe zu 12½ bis 1296 C. getätigt. Die American Metalle Compauy habe haupt⸗ ſächlich zu niederen Preiſen verkauft. Telegraphiſche Börſen⸗Berichte. [(Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt a.., 15. März. Fondsbörſe. Im Anſchluß beſſerer Newyorker Kurſe zeigte auch die hieſige Börſe eine ziemlich feſte Tendenz. Das Geſchäft war jedoch nur zeitweiſe belebt, umſo⸗ mehr der Pariſer und Londoner Markt zu wünſchen übrig ließen. Wenn auch die Lage in Mexiko etwas beſſer beurteilt wird, ſo iſt doch au eine definitive Erledigung vorläufig nicht zu denken. Etwas ſtimulierend wirkten die Nachrichten von einer langſamen Beſſerung des amerikaniſchen Eiſenmarktes. ſchäftsbericht des Norddeutſchen Lloyd iſt eingetroffen und hat die Spekulation nicht enttäuſcht. Nach reichlichen Abſchreibungen werden 3 Prozent Dividende lim Vorfahr keinef verteilt. Auf den Kurs machten die Mitteilungen nur geringen Eindruck. Lloyd 19478, Ham⸗ burg⸗Amerika⸗Paketfahrt behauptet. Was die übrigen Trausport⸗ werte betrifft, ſo ſind Baltimore and Ohio und Pennſylvaniabahn beſſer bezahlt. Wenig Intereſſe zeigte ſich wieder für orientaliſche Bahnen. Lombarden lebhaft umgeſetzt und höher. Unter den hei⸗ miſchen Banken fanden Deutſche Bank mehr Beachtung. Von den übrigen führenden Aktien waren Diskonto⸗Kommandit abgeſchwächt, ebenſo Dresdner Bank, öſterreichiſche behauptet. Elektrizitätsaktien zeigten ziemlich gute Haltung. Schuckertgeſellſchaft und Licht und Kraft höher bezahlt. Auf dem Induſtriemarkte ließ die Kaufluſt in Montanpapieren merklich nach. Lebhafter Nachfrage erfreuten ſich vorübergehend Phönix Bergbau und Bochumer. Am Kaſſamarkt der Dividendenwerte neigte die Tendeuz teilweiſe zur Abſchwächung. Chemiſche Aktien und Maſchinenfabriken ſchwächer. Die feſtverzins⸗ lichen Werte lagen mit wenig Ausnahmen ruhig. Heimiſche An⸗ leihen ſind inſolge der Geldverknappung etwas ſchwächer. Ruſſen ebenfalls ſchwächer. Mexikauer ſind infolge der geringen Geſchäfts⸗ luſt weiter angeboten. Ungarreute befeſtigt. Gegen Schluß war das Geſchäft ruhig, nur Lombarden feſt und belebt. An der Nachbörſe neigte die Tendeuz zur feſteren Haltung. Es notierten Kreditaktien 212%, Diskonto Kommandit 19878, Dresduer 16476, Staatsbahn 15876, Lombarden 20½ à 88 4, Baltimore Ohio 104½ à 4. Bezugsrecht auf öſterreichiſche Kreditaktien 1,70 bez. Geld. * Ber flin, 15. März. Fondsbericht. Trotz des ſeſten Verlaufs der geſtrigen Newyorker Börſe eröffnete der hieſige Markt mit nur wenig behaupteten Kurſen. Teilweiſe waren ſogar Rückgänge zu ver⸗ zeichnen. Eine Ausnahme machten naturgemäß Kanada, die im Au⸗ ſchluß an Newyork anfaugs 1½ Prozent anzogen, ihren Gewinn aber im Verlaufe nicht ganz aufrechterhalten konnten, da mehrfach Ge⸗ winnrealiſationen vorgenommen wurden. Von ſonſtigen Bahn⸗ werten entwickelte ſich heute nach läugerer Zeit wieder einmal ein lebhafteres Geſchäft in Lombarden, die zu ſteigenden Kurſen auf neu auftauchende Gerüchte von Pariſer Sanierungsplätzen aus dem Markte genommen wurden. Auf dem Montanmarkte war das Geſchäft ruhig. Die anfänglichen Beſſerungen gingen ſpäter faſt durchweg unter Realiſationen wieder verlyren. Etwas feſtere Tendenz be⸗ kundeten auch heute wieder Schiffahrtsaktien, für die der günſtige Ausweis des Norddeutſchen Lloyds ſtimulierte. Elektrizitäts⸗ und Bankenwerte lagen ruhig bei mäßigen Kursveränderungen. Von Fonds gab ſich im Verlaufe ein lebhafteres Jutereſſe für Türkenloſe kund, die eine Avance von 1½ Prozent davontrugen. Für Kredit⸗ aktien, ſür welche heute das Bezugsrecht mit 176 Prozeunt abging, zeigte ſich einige Nachfrage. Im ſpäteren Verlaufe machte ſich allgemein wieder große Zurück⸗ haltung bemerkbar. Die Spekulation ſchritt auf allen Gebieten zu Realiſationen, da ſie ſich durch die noch immer ungeklärten politiſchen Verhältniſſe doch etwas beunruhigt fühlte. Auch verſtimmte die weitere Verſteifung des Geldmarktes, indem der Satz für tägl. Geld auf 384 bis 4 Prozent auzog. Von den Nebenwerten iſt noch die Schwäche von South⸗Weſt⸗Africau⸗Shares zu erwähnen. * Berlin, 15. März. Produktenbericht. Die Feſtigkeit der umerikaniſchen Börſen übte auf den hieſigen Weizenmarkt keinen Einfluß aus, da es faſt an jeglicher Unternehmungsluſt fehlte. Für Roggen beſtand einige Kaufluſt, ſo daß die Preiſe für dieſen Artikel etwas anzogen. Für die übrigen Artikel zeigte ſich nur geringes Jutereſſe bei wenig veränderten Preiſen. Später Brotgetreide ab⸗ geſchwächt auf ſchwächeres Liverpool. Wetter: bedeckt, Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. [Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft.) Mittwoch, den 15. März 1911. Die Preiſe verſtehen ſich pro 1000 kg. Hafer: Scpt.—— — Weizen: Sept.— Nov.——— Nov.———— März——— März———— Mai 298%½ B.—— Pai—— Noggen: Sept.———— Mais: Sept.——— Nov.——— Nov.— März— Mär;—— Mei———— Mait———— Der mit Spannung erwartete Ge⸗ Maunheimer Effektenbörſe. Vom 15. März.(Dffizieller Bericht.) Zur Notieruug gelangten heute Umſätze in Mannheimer Ver, ſicherungs⸗Aktien zu 880/ pro Stück, ferner begehrt: Maunheimer Gummis und Asbeſtfabrik⸗Aktien zu 145 Prozent, Pfälziſche Näh⸗ maſchinen⸗ und Fahrräderfabrik⸗Aktien zu 186,50 Prozenk und Süd⸗ deutſche Drahtinduſtrie⸗Aktien zu 156 Prozent. Von Bankaktien ſtellten ſich Pfälziſche Bank 104,25., Pfälz. Hypothekenbank 197 G. 198 B. und Rhein. Kreditbank 138,80 G. Aktien. Brief Geld 132 Baunken. Brief Geld Badiſche Bank Gewrbk. Speyerso%—.——.— Frankona, Rück⸗ und Mitverſ. vorm. Bad. Pfälz. Bank—. 104.25 Rück⸗ u. Mitverſ. 1240 1230 Pfälz. Hyp.⸗Bank 198.— 197.— Francona, funge—.——— Rhein Creditbank—.— 188.80 ör. Transp.⸗Unfall u. Rhein. Hyp.⸗Bank—.— 204.—] Glas-⸗Verf.⸗Geſ. 2440—.— Südd. Bank—. 118.30 Bad. Aſſeeuranz—.— 1960 Bad. Aſſecuranz(neu) —.— 119.50 Continental. Verſich.—.— 780.— Südd. Disc.⸗Geſ. Chem. Induſirie. Mannh. Verſicherung—.— 880.— Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—.— 498.— Oberrh. Verſich.⸗Geſ.—.— 1030 Chem. Fab. Goldenbg.—.— 208.— Württ. Transp.⸗Verſ.—.— 600.— Verein chem. Fabriken—.— 332.— Induſlrie. Verein D. Oelfabriken—.— 164.50 Al.⸗G. f. Seilinduſtrie—.— 128.50 Weſt. A⸗W. Stamm 228.——.— Dingler'ſche Mſchfſbr.—.— 100.— „„„% e ee—.— 5 Brauereien. Ettlinger Spinnerei—.— 99.— Bad. Brauerei 68.———H. Fuchs Wgf. Holbg. 188.75—.— 68.— Hüttenb. Spinnerei Heddernh. Kupferw. u. Südd. Kabelw. Frkf. Karlsr. Maſchinenbau Nähmfbr. Haid u. Neu Koſth. Cell. u. Papierf. 240.——.. Mannh. Gum. u. Asb.—.— 145.—. Maſchinenf. Badenſa—— 218.— Oberrh. Elektrizität—.— 19.—. Gfälz. Mühlenwerzfke— Pf. Nähm. u. Fahrradf.—.— 186.50 Durl. Hof vm. Hagen—.— 233.— Eichbaum⸗Brauer⸗ 115.— 114.— Elefbr. Rühl, Worms—.——.— Br. Ganter, Freibg. Kleinlein, Heidelberg Fud Meſſerſchmitt udwigsh. Aktienbr. Maunh. Aktienbr.—.— 139.— Brauerei Sinner—— 231.— Br. Schrödl, Heidlbg. 182.——.— —.— 124.50 —.— 185.— —.——— 555 —— 181.— —— 62.50 ———.— S S 8 —.— 85 Portl.⸗Zement Holbg.—.— 155.75 „.Storch., Speyer—— 71.500 Rh. Schuckert⸗Zeſ.—.— 330.50 Bl. Werger, Worms—.— 78. 1 1 7 Spri 5— Draht⸗—.— 156.— Pl. Preßhen Sprikſb. ee 7. Verein Freib. Ziegelw.—.— 110.— Trausport Spenr. u, Berſicherung, Würzmühle Neuſtadt—— B..⸗G. Rhſch. Seetr. abk. Waldhof 265.——. 74.——.— 5 Mannhb. Dampfſchl. 58.——-— 0 Mannh. Lagerhaus 84.— 98.— Zuckerfbr. Frankenth. 875.——. Amſterdamer Vörſe. Amſterdam, 15. März.(Schlußkurfe.) 14. 15. 1. Rüböl loko—— 44½% Peinöl loko—— 52— Mai——— 43 ½ Apeil— 51. Juli⸗Aug,—— 42 ½ Mai⸗Aug.—— 47¼/ Rüböl Tend.: ſtetig. Sept.⸗Dez. 48 /% 48— 47— 47— einöl Tend.: ſtetig. Wetter: Regen. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 15. März.(Telegramm.)(Produktenbö* fe.) Preiſe in Mark pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. Kaffee feſt. 14. 15. 14. 15. Weizen per Mai 202.— 201.75 Mais per Mai—.——— „ Jult 202.——.— n—.— „ epl. 195.—194 75 5 5— 2..——.—[Rüböl per März—— Roggen per Mat 155.75155.75„ Mal 61.70 61.80 „ Jult 158.75 159— Okt. * Sept.*—— 7—.——.—Spiritus 70er loco—.—— Hafer per Mat—.— 156.— Weizenmehl 27.— 27.— „Juli—.——.—[Roggenmehl 21. 21.— „Sept.— Pariſer Produktenbörſe. 13 14. 15. Hafer Mär 19.90 19.85 Rüböl März 7%% „ Apri 20.10 20.15„ April 72.. „ Mai-Juni 20.45 20.40„ März-Juni 78 N78 „ Mai-Aug. 20.25 20.20„ Mai.⸗Auguſt 785 73 Roggen März 18.60 16.60] Spiritus März 60/ 60 „ April 16.75 16.75„ April 61 61. „ Mai⸗Juni 17.25 17.25„ Mai-Aug. 61 862— „ Mai-Aug. 17.25 17.25„ Sept.⸗Dez. 48% 48 Weizen März 27.50 27.45 Leinöl März 108 ½ 108— „ Aypril 2725 27.25„ Sept.-Dez. 97— 97%½% „ Mai-Juni 27.30 27.20 Rohzucker 88 loco 60 // 30 74 „ Mai-Aug. 26.80 26.80 Zucker März 38 ½ 338 75 Mehl März 35.80 35.95 7 April. 38 11 33 Fe „ April 35.80 35.80„ Mai⸗Auguſt 31 ½ 34— „ Mai⸗Juni 35.60 85.60„ Okt.⸗Jan. 81 31 ½ „ Mai-Aug. 35.16 35.40 Talg 88— 88.— Budapeſter Produktenbörſe, Budapeſt, 15, März. Getreidemarkt.(Telegramm.) 14. 15. ver 50 kg ver 50 kg Weizen per April 1142—— willig 1149— ſtlelig „„ Maf 18 11 23—— „„ Okt. 1053—- 10 59—— Noggen per April 8——— willig 807—— ſtetig „ 781—— Hafer per April 850—— ruhig 871—— ſtetig 7 Dft⸗ 824———— Mais per Mai 566—— ruhig 568—— ſtetig „„Juli 588——**** Kohlraps Augu 1355—— ruhig 1355— trüge Liverpooler Börſe. Ztverpool, 15. März.(Anfangskurſe.) 14 15. Weizen per Mai 69 ½ ſtetig.8½% träge Ilit.8⁰5 Mais ver Ma: 4,4%½ ruhig 4/Lt rußig. ver Juli 405 77.5 ½ Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Coutinenkal⸗Telegraphes⸗Compagule. Reichsbankdiskont 4 Prozent Schlußkurſe. Wechlel. 5 1 Amſterdam kur; 169.42 169.4% Check Pa ris 80.925.8 Belgien„ 80.716 20.65 Parts kur 80.875 8083 Itallen 80.525 80.463 Schweitz. Plätze„ 80.85 80.88 Check London 20.46 20.455 Lten 85.125 85,10 London„ 20.435 20.420 Napoleonsd'or 16.21 1622 2. lang—.——.— Privatdistonts 35% uckerfbr. Waghäuſel—.— 187.— Seneral⸗AMnzeiger. Abendblatt.) Mannheim, 15. März. Staatspapiere. A. Deutſche. . 4% deutſch. Reichsant 102.85 102.20 3 5 1909— 5 3 55 25 94 35 94.35 „%%% 4 84.25 84 95 %% or. könf. St.⸗Anl. 102.40 102.55 8 do. do. 1909——„ 3. 94.50 94.40 3%„„ 1909—— 8 84 20 84 20 Abadiſche St. A. 901 100 50 100 50 41„„1905/0 101.40 101.40 536 bad. St.⸗O((abg)fl 97.— 5 B. 94.15 94.8 „iodo 9190 92.10 25„„ 1904 91 65 91.75 „ 1907 91.65 91.65 Abayr..⸗B...1915—.— 101.30 N 191810 ꝙy 101.65 3% oo. u. Allg. Anl. 9165 91.65 3 do.„.Odl. 82 50 82.50 4 Plälz..⸗B. Prior. 100.70 100,70 VVVJVV 4 Heſſen von 1908 101.30 101 30 8 Heſſen 80 50 80.50 3 Sachſen 88.70 88 70 Mh. Stadt⸗A. 1907 100— 14 15 Mh. Stadt⸗A.1908 100.— 100.— „ 1909—— *. 1905 90 50 90 55 3. Ausländiſche. Urg. t. Gold⸗A. 1887———.— 5% Chineſen 1898 102 102. „„ 1898 99 75 99.30 1½% Japaner—.— 97.50 Mexttaner auß. 88/90 97. 96 65 3 kerikaner innere 64.— 34— Zulgaren 101.60 101.60 3% ftalien. Rente 1½ Oeſt. Silberrente 97 05 96 95 4½„ Papierren.— Doeſterr. Goldrente 98 45 98 4 2 Portug. Seris 1 65— 65.30 3 1„ III 67.10 67.25 1½ neue Ruſſen 195 100 30 100.30 4 Ruſſen von 1880 92.70 92.40 4 pan. ausl. Rente 94 50 94.50 1 Türken von 1903 87.30 87.30 9430 94 20 1 Ung r. Goldrente 98 65 98.85 4„ Kronenrente 91.75 91.75 Berzinsliche Loſe. 3 Oeſterreichiſchers60 176 60 176 60 Türkiſche 181.—18140 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabri 186.75186.50 Südd. Immobil.⸗Gel. 8775—- Weyß u. Freytag 151.25 151.20 Gichbaum Mannheim 115.50 115.50 Myh. Aktien⸗Braueri! Parkakt. Zweibrücken 97.50 975 Weltzz⸗Sonne, Speyer 84.50 84 50 Cementwert Heideldg. 54.70 54 Cementfabr. Karlſta 1127.50 12%90 Badiſche Tnilinfabrif 499.50 499 3 Leder werk. St. Ingbert 66.50 66 50 Zpicharz Leder verjñe 87— 87.— Ludwizch., Valzm ihle 164 80 164.90 Üdlerfahrrad.kleyer 569 50 568 50 Naſchtgenrbr. Hilpert 99 60 99 50 Maſchinenfb. Badenta 217 75218.— Daärrkopp—.— 470.— MNafcbinenf. Gritzuee 261 50 261.50 Naf.⸗ Armatf.Klein——.— Bf. NRähm. ⸗u. Fahrradf Gebr. kayſer 186.40 186.50 Berlin. 15 Murz. (Schluß urſe.) Ch. Fabril Griesheim 26—267 75 Farbwerke Höch! 528 75526.25 Ber, chem. Fabril Mh. 331.—881.— Holzverkohlung 283.75 288 90 Chem. Werte Albert 505.80 505.8. Südd. Drahtind. Vey. 152.60155— Akkumul⸗Fab. Hagen— Ate. Böſe, Berlin 11 70 11 70 Clektr.⸗Geſ. Allgem. 273 50 473 5% Lahmeyer 11720117.40 Glektr.⸗Gel. Schuckert 160.% 160% Rheiniſche 1831.—131— Siamens& Halske 249.25 241.5 Gumt Veter 328.60326. Hedd. Ku. u. üdd. Kb. 124 40 24 8 Runſtſeidenfabr. Arkſ. 128.25 124.75 Bergwerksaktien. Bochumer Bergbau 238 75 234[Harpaner Bergbau 188 75 188/ Buderus 117.50 117.05Laliw. Waſterregeln 228 223 50 Concordia Bergb.⸗G.—.——[OberſchlEiſeninduſtr. 96 30 96.30 Deutſch. Buxemburg 201. 200.25 hönix 250.60 250 75 Eſchweiler Narg 187. 187.200 Ur. Königs⸗u. Laur ah. 176.— 176— Friedrichs ütte Bergb. 144.— 144—] gewerkſch. Roßleben 140 00 148 50 Galſenkir gner 213.75 214.— Aktien deuiſcher und ausländiſcher Trausportanſtalten. Südd. Giſenb.⸗G. 127.— 127.50 Hamburger Packet 143.—142.7 Norddoutſcher vloyd 104 ½ 104.% Oeu.⸗Ung. Staatsb. 158 25 158 7½ DOeſt. Südbahn Lomb. 19 70 20 25 Pfandbriefe. Prioritäts⸗Obligationen. töhrenkf. v. Dürr&co—-. Schnellpreſſenf. Frkty. 66.40—-— Ber.deutſ her Oelfabr. 162.90 162 80 Schlinck u. Co. 222 50 223 Schu tabr. Herz, Frkl. 119 119.— Seilindu trie Wolff 128 50 128.0 'wollſp. Zampertsn 39— 39.— wFammngarn Katſerstl. 196.— 195.— Zellſtoffabr. Valdhor 263.70 263.90 Aſchbg. Buntpapfbr. 194. „ Maſchvapfbr. 188.40 139.2 Frankent). Zuckerfbr. 372.— 872.— BI. Pulver fb. St. Jgb 139. 139.50 Schraubſpdfbr. Kra.161.50 151.50 Ver. Frank, Schuhfbr. 163.— 162.80 — Gotthardbahn Ital. Mittelmeerbahnn—— do. Meridionalbahn 184.50 184 25 Baltimors und Obio 103.50 104. —.——.— 4% Frl. Hop.- db. 90 80 99 64J4.„ r. Pfob. unt. 99 99 20 00.20 40%.K. B. Pfdbr.]0 99 50 99 50%%%„„ 2 99 30 99.30 1 099 4„ 14 99.30 99 30 0% Bf.Oup B. Pfob. 100.— 100((oß 15 99 60 99 60 1 70 80 91.70 91.7l% 17 100.10 100 10 31/% Vr. Bod.⸗Ir. 90.30 60 4.toe Breuß. Pfandb.⸗ 40% Etr.Bd. Pfd.voo 99 60 99 30] Bank unk 1919 100.10 100.10 4% Pr. Pdbr.⸗Bk.⸗ unt. Oa 99.30 99 50 Hyp.⸗Pfdbr. Emif. 4e%„ Pfdbr..01 30 u. 31 unkündb. 20 100 90 100 90 umi. 10 99.80 99.50/%„„ 14—.— 8 by v. 05 JJ0 12 99.50 99.50/„fh„.O 20 100 90 100 90 *˙7 Pfdbr. v. 96 ½% Pr. lefdbr.⸗Gf e a ge 9040 90.%„ tein. b. 04. 61% ſd. 90006 90,40 90.40% heh. H. B. Pfb. 0 99.60 80 60 4 e% om.⸗Qbl. 4% 1907 99.60 99 60 ., I, unt. 10 100 60 100 501%„„„ 1912 99 60 99 60 3%„ Com.⸗Odl. 4%„ 1917 99 80 99 80 v. 87/91 92.— 92— 4% 5 1 8 1919 100 40 100 40 %,„ Com.⸗Obl. e%„ 15921 100 70:00 70 v. 96/06 92.— 92.— f, verſchted. 90.— 90.— 4½ Pr. Hyp..⸗B.1825 120.— 120.½„„ 1914 90.20 90.20 „ 97.— 9 50 1% Rh..⸗B. C. O 90 80 90.80 270 89.89 8 1 B. Pr.⸗O. 4 5 5 04•8 99.25 99.20 7280- 4„„„ 05.4 99 30 99.20—— 4„„„ 0717 99.50 99.50% Nannd. Geri.⸗G.⸗A. 880 875.— Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. 182.50 33 50 Oeſterx.⸗Ung Bau! 194— 123 50 Oeſt. Länderbank 174 25 174¾%„ Kraedit⸗Anſtal 118.118 Pfälziſche Bank 180.75 131.— Gfälz. Hyp.⸗Bank 270.½ 270 50 1 Hypotbeknb. 138.30 188 45 1836— 136— 212.25 212 50 104 20 104.25 198— 198.— 126 126. Badiſche Bamk Berg u. Metallb. Berl. Handel s⸗Gel. Fomerſ. u. Oist.⸗B. Dar iſtädrer Baut Deiuſche Bank Deutf baſlat. Ban! 146.40 46—Oeutſche ſteichsdk. 142 80 142 80 DFffekten⸗Ban! 117/ 25 116.Kdein. Kreditdank 138 75 138 80 Disconto⸗Comm. 198% 198./ Rbein. Hyp.⸗B. M. 204 80 204.80 Presdener Banuf 164½ 64 75] Schaaffz. Bantver. 142.45 148 20 Eiſenb. Rentbank 66,30 168 50 Südd. Bank NRhm. 118 30 118 30 Frantf. Hop.⸗Jan 209.10 29 10 Biener Bankvor. 141 50 141 50 Frkf. Hyp.⸗Creditw. 165 20 465 80 Südd. Diskont 119 25119 40 Natlonalbant 132 75 132.%% ant Otzomane 140— 140.— FNraukfurt a,., 15. März. Kreditaktien 212.50, Distonko⸗ Commandit 198 /, Darmſtädter 130 75 Dresdner Bant 164.75 Han⸗ delsgeſellſchaft 174.25 Deutſche Bank 27025 Staatsbabn 158,75, Lombarden 1987 Bocumer 234.—, Gelſenkirchen 213.25, Laurahütte 175.75 Uncar 93 70 Tendenz: befeſtigt. Nachbörſe. Kreditaktien 212.50, Staatsbaun 158.50, Lombarden 10.75. *** Berliner Effektenbörſe. Berlin, 15. März.(Anfangs⸗Kurſe.) Diskonto⸗Commandit 198.¾, Nusditaktien—.— 212.50 vaurahütte 175.½—.— Dise.⸗Komma 199.25 198.¾ Pbönix 25128 251 75 Staatsbahn——159— Harpener— 188.75 Lombarden—.— 19.½] Tend.: feſter, Vochumer 234.— 288.75 Wechſel London 20.455 20.45 Reichsbank 142 80 142 70 Wechſel Paris 80.87 80.85 Rdein. Kreditbank 138 50 13820 4⁰— Reichsanl. 102.30 102.30 Ruſſenbant 170.70 170.20 40%„ 1909———.—Schaaffh. Bankv. 142.70 142 70 3% Reich anl. 94.50 94.40 Südd. Disc.⸗G.⸗A. 119.— 118 60 3509 oo taatsbahn—.— 159.— % Reichsanleihe 84 50 84 40 ombarden 49 75 20. 4% Gonſols 102 60 102 60 Baltimore u. Ohio 103.%½ 104.½ 3 0%„ 1909—.——.—FCanada Vaeiſte 216 ½ 218.1, 3%„ 94.50 94.40] Hamburg Packet 142.70 142 80 35%„ 190989 iordd Len 104— 104 10 30% 5 84.30 84 25 Aranbg. Bergwksgſ. 403.— 404.80 1% Bad. v. 1901 100.50 1050 Zochumer 283% 2838.% 4%„„1908/9 101.50 101.40 Deutſch⸗Luxembg, 200 25 200.% 6½%„ eonv.———Dortmunder*** 3%„ 1902/9—.——.—Gelſenkirchner 213.7 213 75 3%% Bayern 9170 91.70] Harpener 188 50 188 75 3%% Heſſen 91.40 91.40 Laurahütte 30% Heſſen 80.50 80 60] Phönix 2506) 250.50 49% Sachſen 83.90 83.75] Weſteregeln 222 70 221 50 3% Japaner 1905 97.40 97.—Allg. Eleltr.⸗Geſ. 273.50 273.20 4% Italiener—.——.— Anilin 500.— 498 50 40% Ruſſ. Anl. 1902 92.90 92 75 Antlin Trrplow 383— 382 50 4% Bagdadbdahn 86.70 88.70Brown Boveri 159.10 157.70 Oeger. Kreditaltten—.— 210 50 Chem. Albert 503.20 503.20 Berl. Handels⸗Geſ. 173 ½ 173.75 D. Steinzeuzwerke 237 80 237 Tarmſtäpte Bant 181.— 131. Elderf. Farben 503.70 500.10 Deuiſch⸗Aſtat. Ban 146— 146— Celluloſe Kotheim 239— 238.— Deutſche Bant 270 50 270.— Küttgerswerken 197.0 195 10 Dise.⸗Kommandtt 198 25 198%] Tonwaren Wiesloch 121.— 120 70 Drosdner Bank 164.¾ 164.75 Wf. Dra ſt. Langend. 241 50 289.50 Eſſener Creditanſt. 164 20 164.80] Zellſtoff Waldhof 2868 80 262.— Privatdiskoni 3¾% W. Berlin, 15. März.(Telegr.) Nachborſe. Kredit⸗Aktien 212 25 210 50] Staatsbahn 158 50 159.— Diskonto Komm. 198 25 198.% JLombarden 19./ 20.87 Pariſer Vörſe. Paris, 15. März. Anfangskurſe. 8 4% Rente 97.52 97 45 Debeers 465.— 456.— Spanier 97.35 97.55 Eaſtrund 117.— 116.— Türk. Looſe—.——— Goldfield 187.— 134 Bangue Oltomane 704.— 705.— Nandmines 196.— 193.— Rio Tinto 1706 1701 Londoner Effektenbörſe. gondon, 18. März.(Telegr.) Anfangskurſe der Gffektenbörſe. %/ Conſols 81½ 81½ Moddersfontein 11% 11ʃ. 3 Reichsanleihe 84— 84— Premier 7² 7— 4 Argentinter 90% 90¼ Randmines„„ 4 Italtener 102— 102— Atchtſon comp. 110% 110˙% 4 Japaner 91% 91½ Canadian 220½% 221/ 8 Mexikaner 38— 33— Balnimore 106 ½% 106½ 4 Spanier 95 95—Chikago Milwaukee 124½ 126— Ottomanbank 18— 18Denvers eom. 32/8 33— Amal gamated 65.— 66. Erie 29 /ͤ 30ʃ½ Anageondas 7½% 7˙½%[ Grand TrunkIII pref. 50% 51½¼ NRio Tinto 675¾ 67˙/. 7 10 ord. 28 285 Contral Mining 14% 12˙0Louisville 148% 149— Chartered 31˙% 361½ Miſſouri Kanſas 339˙% 34˙%½ De Beers 18½ 18— Ontario 42— 42/ Gaſtrand 4% 4% Southern Paciſte 117¼ 119— Geduld 1½ 1, Union com. 1780 180% Gold ftelds 5½ 5½] Steels com. 79¼ 80% Jagersfontein 8ſ.—] Tend.⸗ ſtill. Wiener Börſe. Wien, 15. März. Vorm. 10 Ubr Kreditaktien 674.20 673.70J Oeſt. Kronenrente 82.95 92.95 Länderbank 537.70 537. Papiecrente 98.90 96.90 Wiener Bankverein 559.50 559.—-]„ Stlberrente 97.— 96 95 Staatsbahn 751.— 750.— Ungar. Goldrente 111.50 111.40 vombarden 112.50 112 50„ Kronenrente 91 65 91.70 Marlnoten 117.40 117.40 Aipine Monian 800.70 808.50 Wechſel Paris 94 98 94.98] Tend.: ruhig Wien, 15. März. Nachm..50 Uhr. Kreditaktien 678.50 678.50 Buſchtehrad. B. 1051 1158 Oeſcerreich⸗ungarn 1934 1935 Oeſterr. Papierrente 96 90 66 90 Bau u. Betr..⸗G.——— ,„ Silberrente 97.95 Unionbank 632.— 633.„ Goldrente 115.70 115.60 Unger. Kredit 864.— 865.— Ungar. Goldrente 111 50 111.40 Wiener Bankverein 559.— 559.— Kronenrente 91.65 91.65 Länderbank 537.— 535.— Sch. Frankf. viſta 11740 117.45 Türt. Loſe 255.— 255.—„ London„ 240 15 240 12 Alpine 801.— 805.— Paris 94 98 95.— Tabakaktien———— Amſterd.„ 198.80 198.80 Nordweſtbabn———.— Mapoleon 19.02 19.03 Holzverkohlung—.——.[Marknoten 117.40 117.45 Staatsoahn 750.— 751.20Altimo⸗Noten 117.40 117.42 Lombarden 114.70 114.—] Tend.: ruhig. Landesproduktenbörſe Stuttgart. Börſenbericht vom 13. März 1911. Die Stimmung auf dem Getreidemarkte hat ſich in abgelau⸗ ſener Berichtswoche etwas freundlicher geſtaltet und wurden auch größere Poſten Weizen, hauptſächlich von Argentinien, nach Deutſchland, ſowie auch wieder nach Frankreich gehandelt. In der Preislage iſt keine weſentliche Veränderung zu verzeichnen. So⸗ viel ſich jetzt ſchon überſehen läßt, haben die Saaten gut überwin⸗ tert; auch von Rußland, Amerika und Rumänien lauten die Be⸗ richte recht günſtig. Die Börſe iſt infolge der heute ſtattfindenden Jubiläumsfeſtlichkeiten ſehr ſtark beſucht und kamen auch ziemlich viel Umſätze in effektiver Ware zuſtande. Wir notieren per 100 kg frachtparität Stuttgart, netto Kaſſa je nach Qualität und Lieferzeit: Weizen württemb. alt M. 20.50—21.25, nen M.—.—— fränkiſcher M.—.——.—, bayrtſcher alt M.—.——., neu M. 21.75—22.25, niederbayriſcher M.————, Rumänier nen M. 21.75—22.50, Ulka M. 22.25—22.50, Saxonska M. 22.25—22.50, Azima M. 22.25—22.50, Walla⸗Walla M.—.———.—, Laplata, M. 22.25—22.50, Amertkaner M.—.— Redwinter.—.———.—, Californier M.—.———.—. Auſtralier M.—.——.—. Kernen neu M. 20.75—21.50, Dinkel neu M. 13.——15.—. Roggen württemb. alt M. 16.— 15.75, neu M.—.——.— Roggen bayriſcher M.—.——.—, Roggen ruſſiſcher M.—.—.—— Gerſte württemberg. M. 18.—13.—, Gerſte Pfälzer nominell M. 19.50—20.50, Gerſte bayriſche M.—.———.—, Gerſte Tauber M. 20.50—21.—, Gerſte Elſäſer M.—.———.—, Gerſte ungariſche nominell M Gerſte Moldau M.—.——.—. Gerſie Anatolier M.—.——.—, Gerſte kaliforn. prima M.—.— Futtergerdte, ruff. M. 14.5—15.—. Hafer württ. alt M.—.—.—, neu M. 16 50—17.50, Mais Laplata M. 15.25—15.50 Mais Mixed M.—.———.—, Mais Nellow M.—.——.—, Mais ruſſiſch de.—.— Mais Donau M. 15.25—15.50, Kohlrenfs M,——.—. Mehl mit Sack. Kaſſa mit 1% Skonto. Tafelgries M. 32.50—88.50, Mehlpreſſe pro 100 kg incl. Sack: Mehl Nr. 0 M. 32.50—88.50, Mehl Nr. 1 M. 81.50—32.50 Meßl 2 M. 350—31.50. Mehl Nr. 3 M. 29——30. Mebhl Nr. 4 M. 25.—26.—. Kleie M..75 bis Mk..25(obne Sack netta Kaſſe). —.—.— Marx& Goldschmicdt, Mannheim Tele wamm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 15. Mär;z 1911. Proviſionsfreit Ver⸗ Wir ſind als Selbſtrontrahenten kauf Kaͤufer unter Vorbehalt: 8 5 „„ — Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Zudwigshafen. 45 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank 9 855.40 Badiſhe Maſchinenfabrik Sebold, Durlach— 128 Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Atien 56 52 7„ Vorzugs⸗Akiten 98—5 Zenz& Co., Rhein. Gasmot., Mannheim, 169 167 Bruchf zler Brauerei⸗Geſellſchaft 64 zfr— Bürgerbräu, Ludwigshafen— 22⁰ Fhemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 10⁴ Datmler Lotoren⸗Geſellſhalt, Untertürkheim— 203 Deutſche Celluloidfabrik Leipzig 289 5 Deutſche Südſeephospdat.⸗G.— 1Jair Europa, Rückverſ. Berlin— M. 650 Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffobriken 190— Fahr Gebr.,.⸗Gel., Pirmaſens 101— Filterfabrit Enzinger, Worms 208 Flink, Eiſen⸗ und Bronecegleßere, Nannheim 60 5 Herrenmühle vorm. Genz. Heidelbero 96— Kühnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal— 102 Lindes Eismaſchinen 165— London und Propinctal Electrie Theatres Ltd. (eingez. mit 7/6 fh.)— 17/ ſh Neckarſulmer Fahrradwerke— Pacifie Phosphan Shares alte ſhares L. 7 J7½ 50 5 15 5 2 L. 4—.8¼ * 75 15% Prefer re— 25 Preußiſche Rückverſicherung M. 440.40 Ahetnau, Terrain⸗Geſellſchaft— 125 zfr. Rbeiniſche Automobil⸗GJeſellſchaft.⸗G., Mannheim 161 150 Rhein. Metallwarenfabrik Genußſch.— M. 220 Myemmüble werte, Naungeim 140— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim— 102 Stahlwerk Mannheim— 115 Süddeutſche Nade Mannheim 11⁴ 5 Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine—. 175 Unionwerke,.⸗G., Fabrikenf. VBrauerei⸗Gß richtungen— 184 Unionbrauerei Karlsruhe— 455fr Unton, Projektionsgeſellſchaft, Frankfurt— 239 zr. Maſchinenfabrik, Wer y 12¹ 9 Btta sebens perſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim—[M. 520 Waggonfadrit Raſtatt 8⁴— Walddof, Babngeſellſchaft— 100 Weißenhofterrain.⸗G. Stuttgart 90gfr Geſchärtliches. Berblühen des Lebens. Das oft unerklärliche ſchnelle Berblühen des Lebens, beſonders das vorzeitige Altern, hängt irgendwie zum — 5 Teil mit dem Leeithinvorrat des Orgauismus zufammen, enn mit dem zunehmenden Altern geht, wie feſtgeſtellt, ein all⸗ mähliges Schwinden des Leeithingehaltes aller Organe Hand in Hand. Außerdem ſteht auch die markanteſte Erſcheinung des Greiſen⸗ alters, die Verkalkung der Blutgefäße, in einem höchſt intereffanten Verhältnis zum Leeithin. Es iſt nämlich dem bekannten Profeſſor Koch der Nachweis gelungen, daß ſich ſtets dann Kalk in den Geweben unlöslich ablagert, wenn man ihnen Lecithin entzieht. Was aber no wichtiger iſt, es iſt ihm auch geglückt, dieſe Kalkſalze wieder dadur aufzulöſen, daß er von neuem Lecithin zuführte. Nun iſt es Profeſſos Dr. Habermann gelungen, Lecithin vollkommen phyſiologiſch rein her⸗ Bibettin Von bieſem Lecithin ſind 10 Prozent nur in dem bekannten iocitin enthalten, welches nach Urteilen von Profeſſoren und Aerzten als Kräftigungsmittel erſten Ranges anerkaunt iſt. Die Bivoeitin⸗ Fabrik, Berlin 8. 61, F. 4, ſtellt gern ein Geſchmacksmuſter und Bro⸗ ſchüre gratis zur Verfügung. Berautwortilich: Für Politit: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunſt und Feuilleton: Fulins Witte; für Zokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Nichard Schöuſelber für Bolkswirtſchaft und den übrigen redakt. Tetl: Frang irchez, für den Juſeratenteil und Geſchältliches: Frigz Joos. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchbruckerei, G. m. 5. H. 75 tedt jetzt alles in den Drunter und drüber Fnnen, 48 wird de⸗ klopft, geſtaubt, gefegt, und bis in die äußerſten Ecken hinein muß Luhns Waſch⸗Extrakt kriechen, um ſchnell beim Hausputz und Reinemachen zu helfen. Zuhns ſchafft heute in einem Tage mit das, wozu Sie früher vielleicht die doppelte Zeit ge⸗ brauchten. 5. Zahn-Crème Mundwasser 10850 Tablegenheltskäufe u uodornen HEPTEnstoffen Fabrik-Reste von 1 bis 8 Mtr. 14328 Gart. echtfb. Leime Eephyrs, Must. 19fl p. Mtr..85, f. 10, fl.20. Fabrik-Reste azu Hemden reichd., Muster 1911, 65—95 8 D3,7 EH˙ KRAMF Flanken, 5 Grosses Lager in Beleuehtungskörpe Zür elektrisches Licht. 7275 Neuanfertigung nach Spezlal-Entwürfen. Aenderung won Gasbeſeuchlungskörperm eta für elebet. Uoht. Sülgerechte, saubere, solide Ausführung garantiert. Aufarbeiten von Bronoewaren jeder Art. Stotz& Oie. Elektr.-Ges. M. h. H. 0 4, 8/9 Telephon 662, 980 u. 2032 Haupt-Vertretung der Osram-Lamps. 5 v * 75 fr ſr⸗ Mitteldeutsche Oreditbank. Zeitungs⸗Ilakulatur Dr. H. Hadszes Buchdruckerel. Mannheim, den 15. März General⸗Anzejger. Abendblatt.) 7. Seite Auf die am Dienstag, den 2I. März 1911 zum Aurſe von zur Zeichnung aufliegenden 4% Kaiſerlich⸗Olt nehmen die nachſtehend verzeichneten dem Verein Mannheimer Banken und Bankiers angehörigen Firmen Anmeldungen ſpeſenfrei entgegen. Mannheim, den 15. März 1911. Bankfür Handel u. Induſtrie, Filiale Mannheim Dresdner Bank, Filiale Mannheim Herbſt& Reyersbach Herrſchel& Stern H. L. hohenemſer& Söhne Lefo& Langenbach Richard Loeb Mannheimer Bank.⸗G Mannheimer Privatbank Friedr. Straßburger Ludwig Marx Marx& Goldſchmidt Pfälziſche Bank Rheiniſche Credithank Süddeutſche Bank, Filiale Mannheim Füddeutſche Disconto⸗Geſellſchaft A⸗G. Consolidirte Akaltwerke in Westeregeln. Bezugsangebot von Mk. 700,000.— neuen Aktien. Die Generalversammlung der Aktionäre der Consolidirten Alkali- Werke in Westeregeln vom 6 Maärz 1911 hat beschlossen, das Aktien Kkapital um M. 700,000 vom 1. Januar d. J. ab dividendenberechtigte Stamm-Aktien zu erhöhen. Nachdem die stattgefundene Kapitalerhöhung in das Handelsregister eingetragen ist, bieten wir hiermit die von uns übernommenen neuen Aktien den Besitzern der alten Stamm-Aktien derart zum Bezuge an, dass auf je M. 12,000 alte Aktien eine neue Aktie zu M. 1000 zum Kurse von 185%, zuzüglich 4% Stückzinsen vom 1. Januar 1911 ab, bezogen Werden kann und zwar unter nachstehenden Bedingungen: 1. Das Bezugsrecht auf die neuen Aktien ist bei Meidung des Ausschlusses vom 17. März bis einschliesslich 31. März d. J. in Frankfurt a. M. bei der Mitteldeutschen Creditbank Firma Gebrüder Sulzbach * 7* „„ Firma E. Ladenburg in Berlin„„Mitteldeutschen Creditbank u Hannheim„»„ Sllullentschen Disconto⸗Cesell- schaft H.., während der bei jeder Stelle üblichen Geschäftsstunden aus- zuüben. „Bei der Anmeldung sind die alten Aktien, für welche das Bezugsrecht geltend gemacht werden soll, ohne Dividenden- scheine in Begleitung eines doppelt ausgefertigten Anmelde- Scheines einzureichen. Die Aktien, für welche das Bezugrecht ausgeubt ist, werden abgestempelt und demnächst zurück- gegeben. d 3. Bei Seltendmachung des Bezugsrechis ist auf jede neue Aktie der Nennbetrag zuzüglich 35% Agie und 4% Stückazinsen zn zahlen. Der Bezug erfolgt fur die Aktionäre franko Schlußnotenstempel. 4. Jeber die geleistete Einzahlung wird auf dem Anmeldeschein Quittung erteilt. Die Ausgabe der neuen Aktien findet gegen entsprechende Quittung bei derjenigen Stelle statt, bei der die Einzahlung geleistet ist. Von dem Zeitpunkt der Ausgabe werden die Einreicher besonders benachrichtigt werden. Die Anmeldescheine sind bei den oben erwähnten Stellenß erhältlich. Frankfurt a.., Serlin, Mannheim, im März 1911. 14331 GSoebrüder Sulzbach. Süddeutsche Disconto-Oesellschaft A. G. in jedem uamum ernaunc in de- Punkt 5 der Tagesordnung: Abänderung des§ 16 der Satzungen(Aufhebung der Begrenzung mitglieder). der üblichen Geſchäft ſtunden zu erfolgen, und zwar entweder 0 Fürth(Bapern), Stettin, Straßburg i.., Wiesbaden, oder in Bremen der Vereinsbank in Hamburg, den Herren Joh. Berenberg, Goßler& Co., 5 Rümelin& Co., der Oſtbank für Handel und Gewerbe, „Hamburg 75 * 1 „Heilbronn „Königsberg i. Pr.„ „Malnz„ den Herren Schmitz, Heidelberger& Co,, „München 7 Merck, Fiuck& Co., „Pforzheim 1„ Fuld& Co., „Poſen„ der Oſtbank für Handel und Gewerbe, Sluttgart 13 anſtalt vormals Pflaum& Co. Darmſtadt und Berlin, den 18. März 1911, Bahk fär Haydel ayd ydaskrie. 58. ordentliche Generalverſammlung. Wir beehren uns hiermit, unſere nach§88 24 und bezw. 27 der Satzungen berechtigten Herren Aktionäre zu der Mittwoch, den 5. April a.., vormittags i Ahr, in unſerem Geſchäftslokale zu Darmſtadt ſtattfindenden achtundfünfzigſten ordentlichen Generalverſammlung einzuladen. In derſelben werden die in§ 80 der Satzungen unter Nummer—4 genannten Gegenſtände der Tagesordnung der regelmäßigen Generalverſammlungen, ſowie nachſtehender Gegenſtand verhandelt werden. der Höchſtzahl der Auſſichtsrats⸗ Die Hinterlegung der Aktien in Gemäßheit des§ 24 der Satzungen hat ſpäteſtens am 1. April a,..; während bei den Niederlaſſungen unſeres Inſtituts in Darmſtadt, Be rlin, Frankfurta.., Bamberg, Cottbus, Düſſeldorf, Forſt i.., Frankfurt a. ießßen, Greifswald, Guben, Halle a.., (Pfalz), Ceipzig, Mannheim, München, Neuſtadt a.., Nürnberg, Gffenbach a.., Prenzlau, Quedlinburg, Sorau N.., Spremberg, bei der Deutſchen Nationalbank, Kommandik⸗Geſellſchaft auf Aktien, „Breslau„„ Breslauer Disconts⸗Bank,„„ „Dortmund„„ Deutſchen Nationalbank, Kommandit⸗Geſellſchaft auf Aktien, „Dresden„ den Herren Albert Kuntze& Co., Württembergiſchen Vereinsbank und der Wärttembergiſchen Bank⸗ Fank für Handel und Induſtrie. Hedderich. ., Freiburg i.., Hannover, Tandau Stargard i. Pom,, v. Klitzing. Fel Mengenaenn berten Hulruf an die Mannbeimer Bürgerschaft! In der Zeit vom 20. bis 28. Mai 1911 soll unter dem Pro- tektorat Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Heinrich von Preussen der Deutsche Zuverlässigkeitsflug am Oberrhein stattfinden. Der Maunzeimer Verein für buftschittaurt,, Zahringen“ hat durch seine Teilnahme an der vorbereitenden Arbeit dahin gewirkt, dass Mannheim eine Tagesetappe bilden wird, und zZwar werden die Flieger am 25. Mai hier eintreffen, um am 26. den Flug nach Frank furt fortzuseten. Das Unternehmen verursacht erhebliche Kosten. Die vom Fluge berũhi ten Städte ist aber die finanzielle Unterlage des Unternehmens noch nicht ausreichend gesichert. Vor allem sind erhebliche Unterstütz- ungen nötig, wenn von den schon ermüdeten Fliegern erwartet werden soll, dass sie auf dem hiesigen Landungs- und Start- platz noch Schau- und Passagierflüge ausführen. Es werdlen zu diesem Fluge nur deutsche Flugführer und in Deutschland erbaute Apparate zugelassen. Mit Rücksicht auf die nationale Wichtigkeit dieses Fluges für die Entwickelung unseres Deutschen Flugwesens gestatten wir uns an die Mann- heimer Bürgerschaft die Bitte zu richten, diese grosse Veran- staltung mit Geldmitteln zu unterstützen. Zeichnungen nimmt die Geschäftsstelle des Mannheimer Vereins für Luftschlffahrt„Zähringen“ im Hansahaus gern entgegen. 22531 Für den Vorstand und Organisationsausschuss Dr. Reiss. Lenders. Funk. H. Riel. —— in einem Vorork von Straß⸗ burg i. Elf. binauugen ſeert 5. haben grosses Interesse und Opfer willigkeit bewiesen; trotzdem ——— Peter beuss, PI, 7. Ganze Eisenbahnwaggonladung feinste ausgesuchte Tafelfische kommen D fieute Mittwoch, Donnerstag und Freitag Ware vorrötig ist. Emptehle Pimssa im, bochteine fotfleischige Ware Plund nur 90 Aus der Räucherei täslich frische Räueberwaren, sowie alle Fischmarinaden. Matijes Reringe. Billige Salsberinge, zum Marinieren Grosse Salzgurken 6 St. 20 Pf, Grosse Essiggurken 10 St. 20 Pf tüchtiger Mann, möglichſt mit und Lohn⸗Anſprüchen A. P. No. 58365 an die Ex⸗ pedition dieſes Blattes. lLehrmädchen zum Verkauf. Es empfiehlt sich den Einkauf von frischen Fischen nur an diesen 3 Tagen vorzunehmen, weil gerade an diesen Tagen alles in feinster lebendfrischer Plg. Feinst. mnoll. Angelschellfische Pfund 45 Femste grosse Schel fi ene Pfund 30 Pfg. Grosse Schellfiscke, àusgeschnitten Pfund 40 Plg. tbafelhecht, schönes weisses Fleiscechg Pfund 35 Pfg.. Kabeljau, kein Alfall Pland 30 Pfz. Silberlachs, kein Abfalll! Pffund 25 Pig Kleine schellfiseennke 4Pfund 60 Pfg.. AMrüne Hlermggne 4Pfund 50 Pfg. Rotzungen. 50 Pfg.— Stockſisch Pfund 25 Pf., Pig. 10 Stüek 335 Pfg. 0 7 8 8 2 4 1 ahmd kür allü 281. 15 tungen u. Celtsahrltteg dor Weaſt Mannhelm fu N G erpae ung d. Jertauf Beſte Gelegenheit, ein Fabrikanweſen lietzt mechan⸗ Werkſtätte, aber auch zu ſed. anderen gewerblichen Be⸗ triebe geeignet, mit od ohne Lohnhaus und groß. Garien mbahnhalte VBe ſtelle) unter ten ob. zu verkaufe Offerten unter B. Haaſeuſtein u. Vogler Al, Maunheim erbeten. — Kleider 2 Stiefel u. Hausgegenſt, zuhle sehr hohe Preise! 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März. Die hieſige Schützen ſchaft hat Oberſt a. D. von B meiſter gewählt und den ſeitherigen Oberſchützenmeiſter Prof. Dr geſel! ſchützenmeiſter ernannt. ſtellend ein Jagdſtück, ſchnitzte der Maurer Lorenz Emmerling vor 8 Fuhrwerks vom Wagen arſewiſch einſtimmig zum Oberſchützen⸗ Müller in Anerkennung ſeiner vielfachen Verdienſte zum Ehrenober⸗ (Werthein, 14. März. Eine wohlgelungene Schießſcheibe, dar⸗ 1 (Eummen 5 feldeu erregt 2 haben. Villing hier an die Für weilere Aenderm eine Million Ma am Neckar ſteht n · Rimpar(Bayern) und ſandle ſie als ſchlichte Feſtgabe eines Ar⸗ beiters dem Prinzregenten zum 90. Geburtstag. Darauf traf dieſer Tage aus der Hofkanzlei des Re ein 50⸗Markſchein beilag. germeiſters großes Aufſehen. heiraten wollte, ſoll ſich eine und zwar beabſichtigen Mannuheimer Großbrauereieun die „Kroueubrauere lungen. Damit würden von früher 10 hier betriebenen Brauereten insgeſamt 8 bezw. neuerdings 3 ſtillgelegt. (Konſtauz, 14. März. Das neue Gymnaſium wird por⸗ ausſichtlich am 26. April eröffnet werden. Vor dem Eröffnungsakt if eine Abſchiedsfeier vor dem alten Hauſe und für Nachmittag ein ge⸗ meinſamer Ausflug zu Schiff nach Ueberlingen geplaut. Zu der Feier werden alle ehemaligen Schüler des Gymnaſiums Kynſtanz eingeladen. 5 Vfalz, Heſſen und Umgebung. Speyer, 14. März. Durch den Gnadenerlaß des Prinzregenten iſt am Samstag vormittag der frühere Kaſſier der in Liqufdation be⸗ findlichen Gewerbebank, Wendelin Müller, in Freiheit geſetzt worden. Vom ſeiner ßjährigen Gefängnisſtrafe hat er 8 Jahre 11 Monate verbüßt. Müller iſt zu ſeiner Familie nach Berghauſen zu⸗ rlickgekehrt. genten ein Dankſchreiber ein, dem dingen, 14. März. In der Gemeinde Tutſch⸗ die VBerhaftung des Sohnes des dortigen Bür⸗ Der Ajährige Mann, der demnächft 8Sittlichkeitsvergehens ſchuldig gemacht en, 14. März. Außer dem Verkauf der Thorbrauerei ſtl. Fürſtenb. Verwaltung in Donaueſchingen ſtehen igen in der hieſigen Brauinduſtrie bepor * 17⁴ 2 i“ zu erwerben, deren Beſitzer, wie man hört, rk ſorderte. Die„Bärenbrauerei“ in Schwenningen nit der hieſigen„Bäxenbrauerei' in Erwerbsverhand⸗ aiserlich Diese Anleihe ist von der Taiserlich Ottomanischen von nom, Pfund türk. 7040 000. gleich M 130560 o00, gleich österr. Kronen 153120 o000 gleſch stg, 8400 000, gle mit Sonder-Verpfandung der Zolleinnahmen des Vilayets Konstantinopel, Pfund türk. HOοοοο, gieich Maræ 204 Oοοõ gleloh Astg. 10OO0O0, gielch holl. Gulden I20 o00OO00. PROSPEKI über den Ersten Teil gleioh Franes 180 OOOOOo, ioh holl. Gulden 76800 O000 wigen Auleihe von 191. im Nennbetrage von O, gleich österr. Kronen 239250000, gleich Franes 250 O000 ooo, Regierung auf Grund des Artikels 20 des ft1 1 f 11 Tinanzgesetzes für das Jahr 1326(1910%1) geschaffen Worden. 5 2 9855 e 85 8 Die Anleihe zerfällt in zwei Teile, deren erster sich auf einen Neunbetrag von testgesetzt durohl das am 25. Djemazi-ul-Akhir 1828020. Juni 1326(1910) verkündete Gesetz. Pfund türk. 1 gleich M. 130530000, gleich österr. Kronen 154120090, gleich Fraues————————fg 160000 000, gleich Estg. 6400000, gleich holl. Gulden 76 800900 Frévisions pour 1826 nud deren zweiter sieh auf einen Nonnbetiag von Utd. Pfund türk. 3 980 000, gleich M. 73440000, gleich österr. Kronen 86 130 000, gleich Franes 5 290000000, gleieh Sstg. 360000, gleich holl. Gullen 43 200000 J. Impots directs beläuft, Impot Honcier 8 8 33 2533 547 Der Ertrag des ersten Teils ist in erster Reihe zur Vollständigen Rückzahlung der türkischen Impot da Temettu 35353*5„„ 398 199 Schafzscheine im Nominalbetrage von Pfund türk, 5 500000 destimmt, die auf Grund desselben Artikels 20 Jare deronsration du service militate 1256 932 des vorgenannten Finanzgesetzes zur Deckung des Defizits des Budgets für das Jahr 1826 ausgegeben Freststions en esgeces J77 539 900 Worden sind. Aghnams, droits sur les chameaüz, les büffles et les pores. 1758 422 Der Ertrag des zweiten Teiles wird zum Ausgleich des Budgets des Jahres 1827 bestimmt werdlen. Pimes 335j3 6575 975 Um die regelmässige Zahlung der für Verzingung und Tilgung der Anleihe erforderlichen Proits perans sur les forsts prüyses 126 798 Beträge zu sichern, überweist und verpfändet die Kaiserlich Ottowanische Reglerang den Ban zen, Impots sur les mines 2Jj 44000 welche die Auleihe abgeschlossen haben, unwiderruflich und unter Verzicht auf anderweitige Verwen⸗ Froduſts des tezkérés des impots J7d—.253/18 290 76 dung ihrerseits bis zur vollständigen Tilgung des Nennwertes der Obligationen jährlich den Betrag von] II. Proits de timbres,'actes et denregistrements Ptund türk. 550000 aus den Zoſleinnahmen des Vilayets Konstantinopel. Die Hauptverwaltung der Proits de bimbres'aetes'enregistrements 448 420 Zolle und indirekten Steuern hat die Einnahmen der Hauptzolldirektion von Konstantinopel nach Abazug Droits dactes JJ 8 349 030 8 der Verwaltungs- und Erhebungskosten dieser Einnahmen monatlich an die Filiale der Deutschen Bank Droits'enregistrementts 287 778 1 085 22s in Konstentinopel abzuführen, und zwar vom 1. Januar(6..) und 1. Juli(u. 8) jedes Jahres ab bis III. Contributions indirectes 1 zu dem Zeitpunkt, an welchem sich der Halbjabhresbetrag von Pfund türk. 275000 in den Händen dor oie Spiienr 75 907 Filiale Konstantinopel der Peutschen Pauk befindet. Licence pour la 8 an i dd 1985 Die Kaſserlich Ottomanische Reglerung erklärt, dass sie während der gauzen Dauer der gegen- Droits de Douane 5. VVVVVAAA 4110 869 Färtigen Anleihe keine Abänderung treffan Wird, welche die für den Dienst der gegenwärtigen Auleihe Taxes sur la Navigation 5 5 5 23 144 663 besonders verpfändeten Einküntte verringern oder veräudern Könnte, ohne vorher andere, von den ver- Taxes sauitaires percues pour le service vetérinalire 20 009 tragschliessenden Banken angenommene Einushmen für diesen Dienst verpfändet zu haben. Die Um- Droits de Péche et de Chasse 6 8 8 5 150 0480 4 708 481 wandlung der gegenwürtigen Wertzölle in Spezialzölle soll nicht als eine Abänderun gelten. IV Progut d mepbles 5„ 8 8 Die Zolleinnahmen des Vilayets Konstantinopel(ohne den Zollzuschlag von 389%), welcher zu den 1 85 355 196 637 durch das Kaiserliche Dekret vom 28 Monharrem 1299 an die Dette Publique Ottomane abgetretenen Tab T 5q58 ͤ 15 262 Einkünften gohört) haben betragen: Pombae ßq TPßVC —5 im Jahre 1322(1906—07) Pfund türk. 803 524.69 Döndte„ 101 000 „„ 1326(1907—00„„ 132701.99 Produit de PHotel des Monnas.. 68 680 „„ 1324(1908—09)„ 1710579.80 Postes et Lelégraphes„BBB3333 8 889 014/ 3 256 593 „„ 1325(1909—10)„„ 915 841.23 5— —. V. Prodaits des Exploitations industrielles et des Travauz publies de IEtat „„ 1326(4910—11)„„1023 76106⸗0 en rkel paplles 8 Recettes'exploitation du Chemin de fer du Bedjaz 148 148 5 also im Durchschnitt jährlich Pfnund türk. 887 281.75 Produit de PUsine à Gaz de Dolma Bagteks 5 85 57 631 bdDie gegenwärtige Anleihe wird in Inbaber-Obligationen im Nennwert von je Pfind türk. 225 Pfroduit de Peole des Arbs et Metlers 55 55 8320 gleich M. 408, gleich ôsterr. Kr. 478,50, gleich Ers. 500, gleich Estg. 20, gleich holl. Gulden 240 und Produit des bateaux à vapenr naxiguant Tigre et I Euphrate 60 929 üibren Vielfachen ausgegeben FPPPF„5 117 6580 392 888 Der erste Teil ist zerlegt in its des dontg; 1500 Abschnitte über je zwanzig Obligationen Fr. 1— 30 000, 5 ee demaniaunn 73 299 868 31 000 1„ klaf 5 80.901—188 000, Prix de vente dobjets mobiliers 29 700 135 000„ von„ueiner Obligation„ 185001—320 000, Produits des Förets domaniales 12922+] 49 84 Per zweite Teil ist zerlegt in VII. Tribut 5 5355— 436000 Absehnitte von je einer Obligation Nr. 320001—458 000, Tribut Eppbe 2ab 5 765 000ʃ 9%„ über„ fünt Opbligationen„ 455001—800 000. 102 589 Die Kaiserlich Ottomanische Regierung hat den ersten Teil dieser Auleihe an die vertrags- Pribut de Mont 55 8 706 ebliessenden Banken ſest abgetreten ui diese haben ihn fest übernommen. Der zweite Teil wird, fFFCꝰlnl 2924] 571 219 unter gewissen Vorbehalten, später ausgegeben werden. VIII. Produits di Die Oblieationen der gegenwärtigen Anleike und ihre Zinsscheine sind im Ottomanischen Reich Piod 58 d8 8 89 808 für immer von allen Stenern, Abgaben und Stempein befreit. Ben 5 5 de Banee CC 69 311 Die Obligationen dieser Anleihe werden in türkischer, deutscher, frauzösischer und englischer Prod- 15 de Pe 19 05 1151 JJJJVV 3253 augekertist werden. Sie werden den Namenszug des Pinapzministers tragen, welcher zu diesem Bre 705 d1 110) 2084 einen maeg erben nach en von i de ene zu bestimmenden Orte senden wird; sie 16 794 rden ausserdem von einem Delegierten der Deutschen Bank gezeichnet worden, Sie werden mit 25 55 5 Zinsschelnen für die ganze Dauer der Anleile verschen sein. 1 8— 1 1 50 8 1 8 des Soeistes ooncsssionnaires 158 901 . Die vertragschliessenden Banken sind ermächtigt, Iuterimscheine(serips) ausaugeben oder aus⸗ 5 de 5 618 0 2 18 209 geben zu lassen, welche kostenfrei gegen die endgültigen Stücke umgetauscht wWerdev. 1 8 195 Ren in 4 10 10 Hel BBB 267 446 Die Deutsche Bank wird mit dem Zinsen- und Tilgungsdienst der gegenwärtigen Auleihe un- 85905 FFFVV 581 412 1 256 074 derruflich und für ihre ganze Dauer betraut. Sie Wird ermächtigt, andere Zablskellen, sei es in 5 355 8ʃ10 eutschland oder in anderen Lündern, zu bestimmen. Total Gsneral 25 Die Zahlung der Zinsselleine und der Zur Rückzahlung aufgeruferen Stileke erkolgt nach Wahl 2TT0TCT((TCT.T7TTTTT.„2 ˙— der Inhaber in Konstantinopel, Berlin, Frankfurt a.., Hamburg, Wien, Baudapest, Patis, London, Crédits accordés 1 Amsterdam, Brüssel, Zürich und in anderen gegebenenfalls von der Deutsehen Bank zu bezeichnenden Nems de Dspartetnenls pour IExereice 1828 Städten Euxopas in der Währung des Zahlungsortes zum festen Satze von Pfund türk. 22— Markk 408 ae 555 e 15 05 15 5 8895 20= holl. Gulden 240. 10150 Be vnsen- und Hilgungsdienst der gegenwärtigen Anleihs beginnt vom 1. Januar(u..) 1911 ab. 162 262 Die Zinsen von jährlich 4% sind halhjährlich zahlbar, am 2. Januar(n..) und I. Juli(u..) 1%%„ 481 131 5 5. 242 115 Die Tilgung, welche jährlich 1% vom Nennwert der Anleihe betrügt, wird dureh Rückkaut 5 3 088 250 pari erjolgen und im Wege ſährlicher Auslosungen zu pari, falls Rückkänte nuter nFF 18 409 nicht vorkenommen werden Können.)) Die Hückkute werden durch die Deutsche Bank vor⸗ enbddien de Douene 33 8 465 465 n Penfen.. 7. Adumistration des Postes et Telsgraphes 720982 Die Auslosungen werden gegebenenfalls zwelmal im Jahre durch die Deutsche Bauk im Finanz- 8. Gad 5 5 8 106 225 bisterium zu Constantinopel in Gegenwart eines Delegiorten des Eiwanzministers, eines Deleglerten] 9. Cgemin de JJVVVVV 35530 600 237 Deutschen Bank und eines Notars vorgenommen werden, und zwar zwei Nonate vor Fallickeit 10. Grand Vezirat 26 099 pons, aleo am 1. Mai(n,.) und am 1. Norembsr(n..) jedes Jahres. Die erste Auslosung 114. Totsrienr 35 35 1277 334 gebenenfalls am 1. Mai(n. S. 1911 sfattfnden. Die Auszahtung der ausgelosten Obligationen 12. Conseil'Eta“ 5„„ 3 31922 7 nach Auslosung gleichzeitig mit der Fahjung der Zinsscheine ertolgen, e ee 22 438 991 Da ebnis jeder Zlehung wie alle den Dienst dor gegenwärtigen Anuleihe betreffenden 14. Affaires Etralgeres„ 228282 158 zen Nerden durch die Deutsche Bank in zwel Ronstautinopler, zwei Berliner Zeitungen, einer 15. Guerre 5 JJ 8 771 920 cturter, einer Hamburger, einer Wiener, einer Budapester, einer Pariser und einer Sehweizer 16. Direction Geusrale de la Fabrieation des Munitious de Gerre 477 262 1 veräöffentlicht Werden. 17. Gegdamerie 8 5 5 1712 494 Bei der Einlösung der ausgelosten Obligationen müssen sich alle au dem für die Einlösung 18. 84 8 5 5 8 5 1598 745 mmten Tage noch nicht fallig gewordenen Kupons an den Stücken betinden; für fchlende Kupons 19. Sneik ub kstamat 35„%%Fͤͤͤͥö7· 485 936 er dem Inhaber des gelosten Stilckes auszuzablende Betrag ensprechend gekürzt. 20. Justide et Caltes 8 33%%%FFC 1744 331 ie Kaiserlich Ottomanische Regierung verpflichtet sieh dei der Fahlung der Kupons und der] 21. Instruktion.bliaue 55 922 415 ihlung der Obligationen keinerlel Kürzung oder Abzug vorzunehmen. 22. Commeroe et Trayaur Publicss 55 1131 908 4 Fällige Kapons, die innerhalb von fünf Jahren nach ibrem Fälligkeitstage nicht zur Zahlung 28. Mlnes et Feréts et Agkleultüure 333533 385 812 elegt eind, sovie ausgeloste Stilcke, die innerbalb von füntzehn Jahten nach ihrem Fälligkeitstage 32 161 522 Zur ahlung vorgelegt sind, verfallen zu Gunsten des Kaiserlieh Ottomanischen Staafsschatzes. Tota! Genéra! Kaiserlich Ottomanisclis Regierung behält sieh das Recht vor, vom 2. Juli(n..) 1921 ab Crédits extraord Balres reit die gsgenwärtige Anleihe nach einer Iflentlichen, nändesters zweli Monate vorher erfolgten— 1 705 6538 durch Einlösung aller Obligationen zu pari aus dem Umlauf zu ziehen. Ministéers de la Guerre 2 5 922 087 erschiedenheit zwischen der Kaiserlich Ottomanischen Regierung und den Banken„ des Travaux Puplies————— dles Aulsile- Fertrages wird durch zwei Schiederſchter entschieden, 2627 70 manisehen Regierung und der andere seitens der Deutsrhen * 5 Prospektesz Schätzung auf iese Sehi eine dsrichter ernennen, der.22 delaufen haben. Vebersicht der Ottomanischen Stastsschuld am., März 1826½4. März 1910. Die Interimscheine Zzerfallen in 5 —— 555 Pat— 1500 Abschnitte über je Obligationen Nr, Aes 4 50 artie du Partie du Capital 31 000 10 92 5 da 8 e ee ee ee 135000„„„„ eine Oblisaften„ 3 501—167 500 955 Désignation des Emprunts nominal 5 8 Der Umtausen der Interimscheine gegen die endgültigen Obligationen kann bei jeder der 15 ler Mars 326 Emisslonsstellen des Lan des erfolgen, in welchem die Interimsscheine ausgeliefert sind. Liq. Utgl. Litq. Itq. Litg bette dont le selvice est ſalt par'Aaminlstratioa de ſe Dette Publide Ot znaas. Dette Unifice 4% ³ wb. 42275 772 1887375 2345046 39 930 726 Lots Tures„15 632 548 270 00 3590 433 12038 115 Auf Grand vorstehen ſen Prospsnts sind Emprunt 5% 886„„ 7752 190 180 955 1509 200 8 400 800 Pfund türk 7 040 000, gleich Mark 130 360 000, 5 o 183898 327472 0 289300 2983 420 5 11„ 40 1903 Peeheries 2640 000 118 800 105 421 2552 576 glelch österr. Kronen 153 20 00), glelch Franes 160 0 J0 000, u⸗„ 100% Bagdad gune Sefle.. 2670 000 50 120 1502 28360 358 gleleh Ssig. 6 400 090, glelch holl. Gulden 76 300 000 55 40 K 02 a2mes„ 5 99 0 120 00⁰0 8426 4743 574 i deee 75 128 750 57090 2 693 910 1 7 3 01 1 00 Nautee Kalserlich Ottomanische Ahige Anleihe ron 101l 12 militaire 2 640 000 18 800 8 556 2 556 44 0 3 1 *„ 40½% 1901—1905.. 5606 664 22 800 123 420 528624 mit Sonder-Verpfandung der Zolleinnahm n des llayeis Konstantinopol 4711124 212000 535 Erster Teil 5 13 rlegt in Total 91 350 328 3696620 8136 537 86 240 715 1800 Absehnitte über je zwanzig Obligationen Nr. 1— 30 000, dotte dans la service de ſaquelle Ad ninistration de la Dette Publique Gtiomans'intervlent pas. 31 000„„ fünf 5„ 30 001—185 000, Emprunt%é 180 Tombae.. 1 000 010 50 000 289 80 760 210 185 000 von„ emer Obligation„ 185 001—820 000, * 40% 1 1 760 000 70 560 186 202 1 6283 798 zum Fandel an der Berliner Börse zugelassen worden. 8 2 40% 8 600 020 390 000 367 180 8 232 840 Die Zulassung zum Handel an den Börsen in Frankfurt a., Hamburg, Stuttgart. Konstantino⸗ 2 15 1„525*˙ e 55 5 985 1 175 100 1455 0 pel, Wien, Budapest, Prag, Amsterdam, Brüssel, Zürich und Basel wird beantragt werden. 1 0 22 8 2 3 ½%% 1894 33 9 033 574 862 174 852 808 8 180 766 Die Anleihe wird unter den nachstehenden Bedingungen au *—5 „ 7000 004 350 000— 7000 004 Bar-Su skription Total...0 842 220 1 705 2893 676 970 20 168 280 fautgelegt: Hette Netzisesese ⁵ßßdßßßññ ĩ ß 5 957 070 3555 Mances bonsssilgs par TAdministration des Phares de PPWplre Otioman:. 01 2541 Pie Subskription Andet statt am Somme totale non amortie des Emprunts et des Avances 120 733 865 Dienstag, den 21. März EII Ausgefertigt in drei Exemplaren, aul unk Koustantinopel, den 15/28. Februat 1911(1326). 0 n Berlin bei der Deutschen Bank, Der Finanzminister„ dem Bankuause S. Sleichröder, Aehasd plarid erliner Handels- Ein Gesstz über verlorene Stücke ist im Ottomanischem Reiche bisber nicht erlassen. 8 OCommerz- und Olseonto-Hank, 5 Die Einlösung der Kupons und ausgelosten Stücke erfolgt: 85 ee O0., in Borlin bei der Deutschen Bank,„„ Direction ger Oisoonto-Oesellschaft, —„ dem Bankhause. Bleichröäder,„„ Orssdner Bank, u der Bank für Hanlel und Industrie,„ dem Bankbause Mendelssohn& Go., „„ Berliner Handels-Gesellschatt,„ der Meteldeutschen Oreditbank, „„ Commerz- und Disconto-Bank,„„ Nationalbank für Deutschland, 5 der 15 kler& Co.„ dem A. Schaa fhausen'schen Sankvsrein, „ſie eutdanen aitsnahnn; 1 in Frankfurt a. M. bei der Deutschen Bank Fillale Frankturt N ß5.„„ Filiate der Bank fur eee und dadustrie, 77 77 7 8 b „ dem Bankbause Meudelssobn& C0.,*— e „ der Mittelseutschen Oreditbank, 28 ; ceotion der Discono-Gesel'schaſt, 5 n in Hatlenalbank tür, Dentsehland,„„ Presdner Bank ja Frank urt 8. M n dem A. Schasftbausenschen Bankverein, euts nen re eee „ Frankfurt a M.„ der Deutschen Bank Filiale Frankfurt,„ dem Bankhause Lazard Speyer-Eſlssen, „„„ Bapkh'use Jacob 8. ki. Stern, 418 Fe ee nabsnn, iu Hamburg„ der Deutschen Bank Fille Hamburg, 1„ der Deutschen Vereinsbank, dem Bankhause l. B hrens à Söhne „ Biregtien der Piseontergegellschaft,„der Sommerz- und Oiseonte- Zank Presdner Bank in Frankfurtes, M, N Deutschen Orientbank Fiflale Hambur Kittelde atsehen Oreditbank,„ e 8 10 dem Bankbause Lazard Speyer-Ellissen,„ 5 Hamburg 905 Wenee e eee in Stuttgart„ der Wurttembergischen Verein-bank, 1 2„„„ Drsesdner Bank Fifiais Stuttgert 5 *„ Deulgehen Orientbank Filiale Hemburg; während der an jeder Stelle übl chen Gesehättestunden un auf Grund der bei den Stellen erhält⸗ „„ Dresduer Bauk in Hamburg ehen Anmel ungsiormalgre. Früherer Schluss der Telchnungz bleibt dem Ermessen jeder einnelnen Norddeutschen Benk in Hamburg,. Stelle vorbehalten, 1 18 ank in g. 45 „ dem Bankhause M. M. Warburg Go Ausser an den vorstehand Nedente pltzan Wird dle Anleine zur Zelochnung auch in „ Stuttgart„ der Württembergischen Vereinsbank, Wien, Budapest, Prag, Amstärdam rüssel. Konstaaduonsl und in der ochwelz aufgelegt. „Der Subskriptionsprels beträgt für Deutsch and 86 94 0 der Mark-Parität mlt Stückzinsen vom 1. Januar 19 ab; Zelchenstellen. 5 den ausserdeutschen Plätzen erfolgen die Zeichnungen zu den dortselbst bekannt zu gebenden edingungen. Bei der Zeiehnung ist auf Verlangen der Zeichenstellen eine Kaution von 5½ des gezeichneten bar oder börsengingigen, von der betreſtenden Stelle für zuläss g erachteten Wertpapieren zu hinterlesen. Anmeldungen auf bestimmte Absehnitte können nur insowelt berüeksichtigt werden, als dies nach dem Frmessen der Zelchenstellen angä“gig bt. 5, Joder Zeichner wird sobald al- möglich nagn Schluss der Zelchnung schriftlich benachrlebtigt, ob und in welchem Umfange seine Aumeldung Berücks ehtigung getunden hat. „» Dresdner Bank Filisle Stuttgert. Ausserdem in Konstantinopel, Wien, Budapest, Prag, Zürich, Bssel, Genf, Amsterdam, Brüssel, Paris und London. Alle Bekanntmachungen, welehe die Auslesung und den sonstigen Dienst der gegenwärtigen Af⸗ leihe betreffen, werden, ausser in den vorerwanten Zeitungen, auch im Dentschen Reichsanzeiger und in je einer, in Brüssel, Zürich, Basel und Genf erscheinenden Zeitung veröffen licht. Die Bekanntmacbhungen betr. Auslosungen ertolgen alsbald nach der Zichung. Obligationen aus etwaigen Auslosungen werden jährlich einwal bekanntgemacht werden. den Schlussscheinstempel tragen die Rüekständige Bis zur Fertigstellung der endgültigen Stücke werden auf den Inhaber lautende Interimscheine ausgegeben, welche im Auftrage der Kaiserlich Ottomanischen Regierung von der Deatschen Ban“ ausgestellt werden. Die Interimscheine tragen zwei faksimilierte Unterschriſten der Deutschen Bank, eine handschriftliche Kontrolluntersehrift nodl einen Stempel der ausliefernden Firma, dem das Aus- Beterungedatum beigefügt ist. Den Interimscheinen ist der m I. Juli 111 tällige Zinsschein 6, Die Abnahme der zugsteilten Stücke haf gegen Zaulung des Prelses(vergl. Nr. 2) vom 28, März beigegeben bis 15. April 1911 zu erfolgen. Berlin, Konstantinopel, Frankfurt a,. M, Hamburg, Stuttgart, Zürich, Wien, Budapest, Prag, im März 1911. Deutsche Bank. S. Bleichröder. Bank für Handel und Industrie. Berliner Handels-OGesellschaft, Commerz- und Disconto-Bank. Delbrück Schickler& Co. Deutsche Orientbank. Direktion der Disconto-OGesellschaft Dresdner Bank. Mendelssohn& Co. Mitteldeutsche Creditbank, Nationalbank für Deutschland. A. Schaaffhausen'scher Bankverein. Gebr. Bethmann. Deutsche Vereinsbank,. Lazard Speyer-Ellissen. Jacob S. H. Stern. L. Behrens& Söhne. Norddeutsche Bank in Hamburg. M. M. Warburg& Co. Wöürttembergische Vereinsbank., Schwelzerische Kreditanstalt. K. K. Priy. Allgemeine Oesterreichische Boden-Oredit-Anstalt. K. K. Priy. Oesterreichische Oredit-Anstalt für Handel und Gewerbe. Anglo-Oesterreichische Bank. K. K. Priv. Böhmische Union-Bank, K. K. Priv. Oesterreichische Länderbank. Niederösterreichische Escompte-Gesellschaft. Pester Ungarische Commeroialbank. S. M. von Rothschild. Ungarische Allgemeine Creditbank. Unjion-Bank. Wiener Bank-Verein. 4. 2222KKKKKK.— 1 Zwangsverſteigerung. Donnerstag, 16. März 1911, nachm. 12½ Uhr werde ich in Waldhof vor dem Schulhaus, gegen Jare Zahlung im Vollſtreckungswege öffe 5 58377 köbel verſch. Art. Maunheim, den 14. März 1911. Klee, Gerichtsvonzieher. Vverloren wurde am 13. März obends eine goldene temontoiruhr auf dem Weg Rheinluſt⸗Zeughaus⸗Parkring bis zur Rheinfähre. Sachdienl. geg. gut. Beloeng. C4 15, III. 4 089 2 Vermischtes Herren- und Damen- Friseur⸗Salon in allerbeſter Lage Mannheims zu vermieten. 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Am Tiſche des Bundesrats: Delbrück, Richter, Caſpar. räftdent Graf Schwerin eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 15 Minuten. Der Staf des Reicksamts des Innern. (Dritter Tag.) 5 Abg. Hanſſen(Däne): Den Beſchwerden des Dr. Müller⸗Meiningen über die mißbräuchliche Handhabung des Vereinsgeſetzes ſchließe ich mich durchaus an. Der Staatsſekretär hat den Erlaß des preußiſchen Miniſters des Innern, wonach alle Umzüge verboten werden ſollen, preisgegeben. Er hofft, daß Mißbräuche nicht mehr vorkommen. Ich bin nicht ſo optimiſtiſch. Warum wird der Etat nicht einfach kaſſiert? Leider fehlt es den Reichsbehörden an der nötigen Fühlung mit der Landesverwaltung. Der Redner ſpricht gegen eine 0 ell des preußiſchen Kurftusminiſters, wonach Dänen auch das Erteilen von Turnunterricht verboten iſt. Abg. Hauſer(Zentr.): Wenn wir hier Mittelſtandswünſche vorbringen, werden uns immer nur Erwägungen und Prüfungen verſprochen. Das genügt uns nicht, wir verlangen endlich Bei elektriſchen Inſtallationen, beſonders bei Ueberlandzentralen, ſollte man nicht die großen Firmen, ſondern kleine Betriebe berückſich⸗ tigen. Der Redner fordert die Unterdrückung des heimlichen Warenhandels und ſchärfere gegen Wanderlager und Wanderauktionen und empfiehlt die Reſolutionen ſeiner Partei in dieſer Richtung. Abg. Graf Kanitz(Konſ.): Das zſßeite Aufgebot der Redner iſt nunmehr in die Gefechts⸗ linie eingerückt. Wenn es ſo weiter geht, wird der Staatsſekretär ſein ſauer verdientes Gehalt in dieſer Woche kaum noch bewilligt erhalten.(Heiterkeit.) Die wirtſchaftlichen Ausführungen des Dr. Streſemann ſtanden in wohlwollendem Kontraſt zu denen des Dr. Wiemer. Se n dem wirtſchaftlichen Programm des natio⸗ nalliberalen Redners und dem des fortſchrittlichen ſcheint mir eine ſchwer zuüberbrückende Kluft zu beſtehen. Gleichwohl hoffe ich, daß auch die Freiſinnigen ſich allmählich dem Standpunkt Streſemanns nähern werden, und daß auf dieſe Weiſe die Möglichkeit geſchaffen wird, daß die bür ger⸗ lichen Parteien bei den künftigen Reichstags⸗ wahken zuſammenhalten.(Hört, hört! und Heiterkeit.) Eine Vorbedingung dieſes Zuſammengehens iſt nach meiner Auffaſſung das unbedingte Feſthalten an dem Prinzip des Schutzes der natio⸗ nalen Arbeit. Der nationalliberalen Petroleumreſo⸗ lution ſtehen wir nicht ablehnend gegenüber. Der Gedanke iſt nicht neu. Schon 1897 hat übrigens Baſſermann eine Inter⸗ bellation in dem gleichen Sinne eingebracht. Auch ich habe mich hier ſchon ſehr eindringlich für eine Emanzipation von der Standard Oil Companh ausgeſprochen. In hohem Grade fragt es ſich aber, ob eine auf ein Monopol gerichtete Reſolution hier öffentlich diskutiert werden kann. Geht man auf ein Mono⸗ hol aus, dann deckt man ſeine Karten nicht vorzeitig auf; Herr Streſemann hat den Staatsſekretär wohl zu niedrig eingeſchätzt, wenn er von ihm eine öffentliche Erklärung hierzu erwartete. Nun zu dem, wozu ich mich zum Wort gemeldet habe: die Bankfalliſſements. Der Redner gibt eine Liſte der großen Bankbrüche des letzten Jahrzehnts. Wieviel der Verluſt an Depots dabei beträgt, iſt ſchwer zu ſagen. Auf dem Hamburger Bankiertag 1907 wurden ſie freilich auf weniger als 1 Proz beziffert Jetzt in der letzten Zeit haben wir aber erfahren, daß 20, 50, ja 60 Proz. der Depots verloren gehen. Bei den ene der Frankfurter Ver⸗ einsbank ergab ſich, daß die als Unterlage dienenden Hypotheken um größten Teil wertlos waren(Hört! Hört!), zum Teil ſchon 2 Jahren ausgefallen. Die Repiſionen bieten da gar keine Garantie. Die Eucht nach hohen Zinſen treibt die Leute immer bon neuem in die Arme der Spekulanten, die die Unerfahrenheit und Leichtgläubigkeit ausnutzen, und die bis in die kleinſten Land⸗ ſtädte, ja in die Dörfer ihre Fangarme ausſtrecken. Die Bank⸗ firma Neuburger hatte 40 Depoſitenkaſſen in der Provinz, en kleinſten Orten. Bei der Bankenquete ſah man davon ab, dem engliſchen Beiſpiel zu 7 wo die Depoſttenbanken völlig bon dem ſonſtigen Bankbetriebe getrennt ſind. Herr Rießer legte dar, daß bei uns die Depots noch ſicherer ſind als in Eng⸗ land. In der Enquetekommiſſion wurden dann weitere Vor⸗ ſchläge gemacht: einen gewiſſen Prozentſatz der Depoſiten in bar hei der Reichsbank zu deponieren— man konnte ſich über den Prozentſatz nicht einigen; 40 Prog. ſollten in Prima⸗Wechſeln angelegt werden— ja, was ſind Prima⸗Wechſel? Dann die Ver⸗ öffentlichung der Zwiſchenbilanzen. Es iſt das Verdienſt von Rießer und dem Reichsbankpräſidenten Havenſtein, daß vom 1. Januar n. J. an alle großen Berliner Banken auf Grund eines einheitlichen Bilanzſchemas zweimonatliche Bilanzen ver⸗ öffentlichen werden; nur die Berliner Handelsgeſellſchaft ſchloß ſich aus. Aber wer kann Bilanzen leſen? Nicht einer unter Zehntauſend! Und dann weiß er noch lange nicht, ob die in der Bilanz als Aktiva aufgeführten Effekten voll öder unterwertig ſind.(Sehr wahr.) wird immer darauf ankommen, daß das Publikum ſelbſt ſich ſchützt und nicht hohen Zinſen nachjagk Erwägen aber ſollte die Regierung den weiteren Vorſchlag der Enquetekommiſſion, ein Kontrollamt, eine Kom⸗ mäiſſion für das Bankweſen einzurichten, mit der zſetlichen Befugnis, jederzeit in den Status einer jeden Bank Ein icht zu nehmen. Populär wird eine ſolche Kommiſſion ja nicht ſein. Aber es gilt, den ungeſunden Auswüchſen des Börſen⸗ weſens, den zweifelhaften und minderwertigen, gemein⸗ ſchädlichen Banken mit allen Mitteln zu Leibe zu Veipen das 0 eine der wichtigſten Aufgaben der Geſetzgebung.(Beifall rechts. Abg. Hoch(Soz.): Wir führen nicht Klage darüber, daß zu kwenig ſozialpolitiſche Geſetze eingebracht werden, ſondern daß die berechtigten Be⸗ ſchwerden der Arbeiter dabei nicht berückſichtigt werden. Für en Bau von Kleinwohnungen werden nicht mehr vier Millionen, ſondern in dieſem Jahre nur zwei Millionen in den Etat ein⸗ geſtellt, obgleich das Bedürfnis nachgewieſen iſt und die gemein⸗ nützigen Baugeſellſchaften mit dem gekauften Gelände nun ſitzen bleihen; und das Zentrum, Herr v. Herkling, iſt der erſte, der ekklärt, für dieſe Zwwecke iſt kein Geld dal Die Pridatangeſtellten läßt man warten, in Sachen der Sonntagsruhe bleibt es bei den Erwägungen, von der Konkurrenzklauſel hört man überhaupt nichts mehr! Unerhört iſt das Vorgehen gegen die des el chstagsbericht Geucralanzeiger ————— Jugendorganiſationen der Arbeiter. angeblich Politik betreiben, Politik treiben als die Das iſt eine Vergewaltigung der Arbeiter. Wir müſſen uns bemühen, der Jugend die Ideale wiederzugeben, die man ihr geraubt hat(Gelächter rechts, Beifall bei den Soz.), ihr das Ideal der Freiheit predigen. Der Terrorismus der Bürgerlichen gegen die Arbeiter überſteigt alle Grenzen. Und da wagt man uns Terrorismus borzuwerfen! Kehren Sie vor Ihrer eigenen Tür! Was die Arbefterverſicherung bringen ſoll, wird tatſächlich nicht vor dem Verhungern ſchützen. Die Inpalidenrente beträgt pro Kopf 38 Pfennige, die Witwen⸗ rente 38 Pfennige, die Waiſenrente, von der auch die Mutter leben muß, 13 Pfennige. Kann man davon leben? Wir wünſchen Klarheit darüber, ob das Privatbeamten⸗Verſicherungsgeſetz noch in dieſer Seſſion behandelt werden ſoll. Natürlich wird es ganz weſentlich verändert werden müſſen, um brauchbar zu ſein. Die Handlungsgehilfen laſſen ſich durch die leeren Verſprechungen der Rechten nicht mehr hinhalten. In ihrem Organ kommt eine große Verbitterung über die Untätigkeit des Reichs⸗ tages 00 1 Gebiet zum Ausdruck. Großkapital übt immer mehr eine unbegrenzte Herrſchaft über das ganze Wirtſchaftsleben aus. Die Bankbrülche Werden gerade von den ſoliden Bankinſtituten bedauert. Hohe Zinſen möchte jeder gern haben. Auf das Verhältnis der Regierung zum Zentralverband Deutſcher Induſtrieller iſt der Staatsfekretär mit zeinem Wort eingegangen. Herr Delbrück liebt aber gerade die Geſellſchaft dieſer reaktionären Herren. Ueber den Geſchmack läßt ſich ja ſtreiten. Beim Kaliſtreit hat ſich wieder einmal gezeigt: nicht der Staat hat die Syndikate in der Hand, ſondern die Syndikate den Staat. Die Arbeiterſchaft wird ſich ſelbſt zu helfen wiſſen. Trotz aller Ausnahmegeſetze werden die deutſchen Arbeiter den Weg zu einer 56 i Beif 508 9 3 höheren Kultur finden,(Beifall Man löſt ſie auf, weil ſie während ſie tatſächlich viel weniger bürgerlichen Jugendorganiſationen. Staatsſekretär Dr. Delbrück: Der Vorredner hatte es als beſonders intereſſant bezeichnet daß ich über die Tatſache mich nicht ausgelaſſen habe, daß 1 Pein gentralverband deutſcher Induſtrieller zu Gaſte war. Auf den erſten Blick muß man mit einem gewiſſen Staunen fragen, was für ein Intereſſe das Parlament daran hat, wo ein Miniſter zu Gaſte iſt. Sein Parteigenoſſe Fiſcher hat neulich er⸗ klärt, weil beim Zentralverband der Generalſekretär Bueck gtvi⸗ ſchen dem breußiſchen Handelsminiſter und mir geſeſſen habe, ſei erwieſen, daß die Regierung in abſokluter Abhängigkeit vom Zen⸗ tralverband ſich befinde.(Abg. Hoch: Das wußten wir ſchon lange!)„Dieſe Art der Beweisführung iſt nicht geeignet, die an⸗ geblich für Sie feſtſtehende Tatſache in den Augen anderer Leute glaubhaft zu machen.(Sehr gut!) Aber Sie widerſprechen ſich ſelbſt, wenn Sie einerſeits die mangelhafte Tätigkeit der Regie⸗ rung auf ſogialpolitiſchem Gebiete behaubten und andererſeits darauf hinweiſen, daß der Generalſekretär des Zentralperbandes ſich in überaus abfälliger Weiſe über die Regiexung und ihre Stellung zur Sozialpolitit ausgeſprochen hat.(Sehr gut!) Die Re zierung und die einzelnen Parteien unterſcheiden ſich ſicherlich in der Beurteilung der Maßes deſſen, was für die arbeitende Be⸗ völkerung geſchehen kann und was nicht; ich habe aber noch niemals ernſthaft eine Auffaſſung ausſprechen hören, die mit dem⸗ in Widerſpruch ſtand, was der Vorredner eben als beſonders erleuch⸗ — Anſchauung ſeiner eigenen Partei hingeſtellt hat, daß wir an kulturellen und wirtſchaftlichen Hebung unſeres Arbeiterſtandes lebhaftes Intereſſe haben, mögen wir welcher Partei immer ange⸗ hören. Das wollte ich hier nur ausdrücklich im Namen der Par⸗ teien feſtſtellen, mit denen wir getvohnt ſind, auf ſozialpolitiſchem Gebiet zuſammenzuarbeiten. Nicht die Sozialdemokratie hat Unſere ſozialen Geſetze mit beſchloſſen, ſondern die Regierung und die übrigen Parteien.(Lebhafte Zuſtimmung. Abg. Stadthagen: Alle bernünftigen Gedanken ſtammen indirekt von uns! Lachen und Widerſpruch rechts.) Alle Parteien ſind darüber einig, daß ſie für die kulturelle, ſozigle und wirtſchaftliche Hebung des gan⸗ gen Volkes und in erſter Linie der Arbeiter ſorgen müſſen. Wir ſind uns darüber einig, daß ein gebildeter Arbeiter das beſte iſt, was das Volk für ſeine Weiterentwicklung wünſchen kann. Ich frage: Wo iſt denn die Kultur hergekommen, und warum erfreut ſich der deutſche Arbeiter einer höheren Kultur als die Arbeiter anderer Staaten? Wem anders dankt er das als demunei gen⸗ nützigen deutſchen Staat!(Lebhafter Beifall rechts. Gelächter bei den Sog. Zuruf: Sagen Sie doch gleich preußiſchen Staat!) Mir iſt oft geſagt worden: Ihr habt Euch Eure Oppo⸗ ſition ſelbſt großgezogen. Wenn ihr nicht unabläſſig von Stagats wegen gearbeitek hättet an der Hebung der Kultur und Verbrei⸗ tung der otedegenz, ſpeziell auch in den preußiſchen Landesteilen, dann würdet Ihr nicht annähernd mit den Schtvierigkeiten zu kämpfen haben wie jetzt. Es unterliegt keinem Zweifel, daß das Maß von Bildung, die Möglichkeit zu leſen und zu ſchreiben, das Maß von techniſcher Vollkommenheit, die Fähigkeit, wirtſchaftliche techniſche und phyſikaliſche Probleme, ſoweit ſie für die arbeitende Klaſſe von Intereſſe ſind, zu verſtehen, zurückzuführen iſt auf die Fürſorge des Staates und ein Zeichen iſt für die Unbefangenheit mit der das Deutſche Reich und die Bundesſtaaten, und ſpeziell das vielangefeindete Preußen die Kulturaufgaben des Staates zu löfen bemüht ſind.(Lebhafte Zuſtimmung.) Die außerordentlichen kulturellen ortſchritte der breiten Maſſe des Volkes, über die Sie ſich ſonders freuen und ich mit Ahnuen, ſind nicht Ihr Werk(zu den Sog.) ſondern in erſter Linje das Werk der Bundesſtaaten und des Reiches.(Lebhafte Zuſtimmung.) Sie ſprechen immer von der Entrechtung des Volkes Was iſt denn im Laufe der letzten hier geſchehen. Wir haben ein außerordentlich liberales ereinsgeſetz gemacht.(Sehr richtig! rech“s. Gelächter b. d. 8 Ich habe ſchon geſtern hier feſtſtellen können, daß man nicht über die Durchführung des Geſetzes im ganzen klagen kann, wenn auch im einzelnen Beſchwerden vorgebracht werden. Herr Hoch hat wohl die Börſenverhältniſſe krittſiert, aber er hal keine Vor⸗ ſchläge gemacht, wie der Staat eingreifen ſoll. Er hat auch be⸗ mängelt, daß wir in der Frage des Syndikatsweſens der Entwicklung freien Lauf läſſen. Er hat 155 dieſe beiden für ihn auffälligen mit der oft gehörten Wendung zu er⸗ klären geſd t, daß wir in völliger Abhängi keit vom Großkapital und von der ee wären. (Zuruf links: Und der Junker?) Das hat er ja diesmal nicht geſagt(Heiterkeit), aber auch dann würde das nichts an der Tatſache ändern, daß er die Urſachen unſerer Verhältniſſe an einer ganz falſchen Stelle ſucht. Was uns in dieſer Richtung ſcheidet, das iſt die grundſätzliche Stellung, die wir in wirtſchaftlichen Fragen überhaupt einnehmen, und die Stellung, die wir den Problemen des Augenblicks 17 0 namentlich als Regierung, einnehmen müſſen. Wir ſind nicht in der Lage volks⸗ wirtſchaftliche Probleme bom Standpunkt einer wirtſchaftlichen Anſchauung aufgufaſſen, die vorläufig außerhalb unſerer gege⸗ benen Verhältniſſe liegt, ſondern wir ſind genötigt, die Dinge, die wir vor uns haben, in einer dem Wohle des ganzen ange⸗ meſſenen Richtung vorwärts zu ſchieben. Das können wir nicht tun, indem wir irgend eine vorläufig nicht adoptierte und auch in unſeren twirtſchaftlichen Verhältniſſen nicht zum Ausdruck kom⸗ mende Wirtſchaftsanſchauung vertreten. Wir ſind der Meinung, daß im Rahmen unſerer jetzigen wirtſchafklichen Verhältniſſe, im Rahmen unſerer jetzigen Staats⸗ und Wirtſchaftsordnung, ien Rahmen der Gewaltenbertetlung zwiſchen Regierung und Parlck⸗ ment es ein ſchweres Unrecht an unſerer Entwicklung wäre, wenn wir in alle Dinge hineingreifen wollten. Gewiß, die Aufgaben des Staates wachſen dauernd. Die Intereſſen des Staates in allen möglichen Verzweigungen des öffentlichen, wirtſchaftlichen, kulth⸗ rellen und ſozialen Lebens werden immer größer. Um omehr ſoll man darauf bedacht ſein, daß nicht noch unſere Ingeren hinzu⸗ kommt. Die Möglichkeit der freien Entwicklung des 55 duums, die die Vorausſetzung unſerer politiſchen Verhältniſſe iſt, fällt, wenn die Freiheit des Individuums untergeht in der Herrſchaft der Maſſe. (Lebh. Zuſtimmung.) Ich bin beſtrebt, die Geſchäfte, die mir anbertraut ſind, ſo zu führen, wie ich es für notwendig und halte. Ich bin nicht einſeitig genug, es übelzunehmen, wenn die Induſtrie in dieſem oder jenem Punkte anderer Meinung iſt, oder weun eine Rede bei einem Diner den Charakter einer Diſßiplinar⸗ unterſuchung annimmt.(Heiterkeit.) Ich verkenne nicht, was unſere Induſtrie geleiſtet hat, und was ſie für unſere wirtſchaftliche und kulturelle Entwicklung bedeutet, und was ſie auch für die Wehrhaftigkeit unſeres Vakerlandes iſt.(Beifall.) Aus dieſen Gründen werde ich mir die Freiheit nehmen, die ntereſſen der Induſtrie ebenſo zu fördern, wie die aller übrigen Zweige des wirtſchaftlichen und kulturellen Lebens, die der Für⸗ ſorge meines Reſſorts anvertraut ſind.(Beifall.) Da ich am Worte bin, noch einige kurze ae zu den Erörterungen des 11 Kanitz. Die unerfreulichen, orkomm⸗ niſſe, die er erörterte, der Zuſammenbruch der Nieder⸗ deutſchen Bank, der Frankfurter Vereinsbank ſind ſelbſtverſtändlich von uns mit der größten Aufmertſamkeit berfolgt und haben uns veranlaßt, noch einmal die Erörterungen der Bankenquete und ſpeziell die letzten vom vorigen Jahre vbor unſerem geiſtigen Auge vorüberziehen zu laſſen. Aus den Aus⸗ führungen des Grafen Kanitz kann ich nun zunächſt als erfreulich feſtſtellen, daß man allerſeits von dem Gedanken abgekommen zu ſein ſcheint, eine Trennung der Kredit⸗ und Depoſiten⸗ banken zu verlangen, und daß auch Graf Kanitz unſere Auf⸗ faſſung dahin teilt, daß es mit der ganzen Entwicklung der wirk⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe zurzeit und für abſehbare Zeit nicht wohl bereinbar ſein würde, hier einen Schnitt zu machen. Wir Haben uns aber weiterhin zu hüten, die Vorkommniſſe bei den beiden Banken etwa zurückzuführen auf Mängel in unſerer Geſetzgebung, Aktienrecht, Strafrecht, Konkursrecht uſw. Das a der Unterſuchungen— die gerichtlichen ſind ſa noch nicht cl geſchloſſen — iſt doch zweifellos das, daß dieſe beiden Zuſammenbrüche nur möglich geweſen ſind infolge einer Kette von unredlichen Handlungen der Jeiter, und dagegen kann man ſich nicht wehren. Derartige Unkedlich⸗ keiten feſtzuſtellen, wird natürlich umſo ſchwerer, je größer und komplizierker die Einrichtung iſt. Es iſt ganz charakteriſtiſch, daß es in beiden Fällen erſt ganz allmählich 8 ghie iſt, ſich ein Bild von dem Umfange der betrügeriſchen Handlungen zu berſchaffen, die jahrelang in der Leitung dieſer Banken erfolgt 1 5 ſind. Wir haben erwogen, ob man etwa nach engliſchem Muſter die Beſtellung von Reviſoren für die Aktienbanken anordnen ſoll. Wir halten es aber nicht für angebracht. Die Generalverſammlungen ſind jetzt ſchon in der Lage, derartige Repiſoren zu beſtellen und ein großer Teil der größeren Bauken verfügt jetzt ſchon über derartige dauernde Reviſionsorgane. Ein ſslches Inſtitut von Reviſoren würde wahrſcheinlich nicht in der Lage ſein, geſchickte Unredlichkeiten raſch aufzudecken, wohl aber würde es durch ſeine Exiſtenz die Aktionäre und das Publi⸗ kum in unberechtigte Sicherheit wiegen. Zweitens iſt in der Ban⸗ kenquete dießrage erwogen worden, ob man einen Bankheirat oder Bankausſchuß einrichten ſoll. Auch dieſe Frage jft bon mir in allerletzter Zeit noch einmal zum Gegenſtand ſehr ein⸗ gehender Prüfung gemacht und wir ſind auch hier dahin gekom⸗ men, daß dieſe Einrichtung nicht geeignet ſein würde, gerade die Mängel zu beſeitigen, auf die Graf Kanitz hinwies. Gewiß würde ein derartiger Bankausſchuß in der Lage ſein, im ge⸗ eianeten Moment einzelne Hanfen herauszugreifen und zu brüfen; aber gerade dieſe Möglichfeit würde das Publikum noch aleichaültiger machen: und vor allem iſt zu fürchten, daß der Bankausſchuß eine Verantwortung auf ſich nehmen würde. die er zu kragen außerſtande iſt. Ich behalte mir vor, über dieſe. wie ich ohne weiteres anerkenne, wichtige Angelegenheit ebentuel noch den Präſidenten der Reſchsbank zu Wort kommen zu laſſen, Abg. Wieland(Pp.): 25 Die beſondere Vorliebe der Rechten und des Zentrums für den Mittelſtand gerade in der jetzigen Zeit berſtehen wir. Man will die Blicke bon den Schäden der Reichsfinanzreform ablenken. Von einem Niedergang des Handwerks kann nicht mehr geſprochen werden. Aber natürlich iſt noch viel zu beſſern. Vor allem leiden die Handwerker unter den hohen Lebens⸗ mittelpreiſen. Unter der nötigen Bewegungsfreiheit wird das Handwerk ſchon einen Weg finden. Den großſen fähigungsnachweis lehnen wir nach wie bor ah. Es iſt ein weitverbreiteter Irrtum, daß die Arbeitsverhältniſſe im Hand⸗ werk ſchlechter ſeien als in der Großinduſtrie. Es iſt auch über⸗ trieben, wenn fortgeſetzt über die Zunahme der Lebkuingsichtefft geklagt wird. Die Regierung ſollte dafür ſorgen, daß die alte Streitfrage der 77 10 Abgrengzung von Fabrik und Handwerk 1 endlich einmal zur Ruhe kommt. Es muß dabei vermieden wer⸗ den, Handwerksbetriebe nur deshalb als Fabrikbetrieke anzuſehen, weil ſie zum Maſchinenbetrieb übergegangen ſind. Von dem Recht der Innungen zur Feſtſetzung von Mindeſtpreiſen verſprechen wir uns gar nichts. Hoffentlich bringt die Reichs⸗ die erwünſchte Klärung über die Frage der Einbegiehung des Handwerks in die Sozialgeſetzgebung. Wir werden auch jetzt— wie Herrn Pauli geſagt ſei— nach Acß⸗ lauf der Blockgeit für die Maßnahmen eintreten, die im Intereſſe des geſamten Handwerks liegen.(Beifall.) 7 Abg. Frhr. v. Gamp(Rp. (Abg. Dr. Müller⸗Meiningen ruft: Sie ſind heule a eimnal dal) Herr Müller, laſſen Sie Ihre Valkloſen Rebene arten.(Unruhe links.) Wir arbeiten in den Kommiſſionen Un in der Vibliothek manchmal mehr, als Sie hier in Plenum. * Mannheim den 15. Mürz 1911 [ANpendbfatt.) 11. Seite. [(Beifall rechts.) Außerdem, von den Reichstagsreden allein kaun man wirklich nicht leben.(Heitere Zuſtimmung rechts und im Zentrum.) Von Ausnahmegeſetzen iſt mir nichts bekannt Solkte das Gefetz zum Schutz der Arbeitswilligen damit gemeint ſein, ſo iſt das keit Ausnahmegeſetz, ſondern ein zum allgemeinen Beften zu ſchaffendes Geſetz. Die Staatsregierung darf nicht tatenlos hleiben gegenüder der Bohkottierung von nicht gewerk⸗ ſchaftlich organiſterten Arbeitern.(Abg. Sachſe(Soz.): Die Arbeitgeber tum dasſekbe.) Ja, das iſt doch etwas anderes. Die Sogialdemokraten hetzen ja ihre eigenen Standesgenoſſen von einem Arbeitsort zum andern. Sie machen ihnen das Leben unmöglich, wenn ſßie nicht ihrer Organiſation angehören. Das iſt eine ſchreiende Ungerechtigkeit. Auch ich glaube, daß der Entwurf der Pribalbeamtenverſicherung eine weſentliche Umgeſtaltung wird exfahren müſſen. In bezug auf den Bankbeirat hat ſich der Staatsſekretär doch zu ſehr vom Reichsbanpräſidenten leiten laſſen. Man Dunte ihm doch gewiſſe Befugniſſe zuweiſen. Z. B. könnte er das Kreditverhältnis im Lande beurteilen und Ratſchläge über Zulaſſung ausländiſcher Wertpapiere erteilen. Die eigenen Rebiſoren der Banken haben ein ganz beſtimmtes Gebiet, über das ſie nicht hinaus können. Redrer ſpricht über die ſozialen Leiſtungen der deutſchen Induſtrie. Die freiwilligen Leiſtungen gehen vielfach über die geſetzlichen hinaus. Wir wollen mal ſehen, ob die ſozialdemokratiſche Regierung in Frankreich die Induſtrie ſo belaſten wird, wie es bei uns geſchieht. Ich freue mich, daß die Haltung des Staatsſekretärs gegenüber dem Mittelſtand eine freundlichere iſt als es früher der Fall war. An Ernft hat es auch ſeinem Vorgänger nicht gefehlt, aber leider vielfach an dent nötigen Wohlwollen. Die Regierung ſollte beim Arbei⸗ terſchutz ſich mehr der Mitwirkung der Berufs⸗ genofſenſchaften bedienen. Die ablehnende Haltung gegen⸗ über einer entralſtelle für Tarifverträge iſt durchaus berechtigt. Zentralſtellen find immer gefährlich, wenn man ihnen die Filceeang ihres Arbeitsfeldes ſelbft überläßt. Ein geſunder kräftiger Arbeiterſtand iſt nicht zu erreichen, wenn 115 die Beſſerung der Wohnungsverhältniſſe ernſtlich betrieben 25 Abg. Dr. Junck(Natl): Der Reſolution des Zentrums über die Tarifberträge fimmen wir zu. Die außerordentlich maßvolle Begründung durch De. Pieper berührte uns ſympathiſch. Die Warnung des Staats⸗ General⸗Anzeiger. ſekretärs bor einer überftürzten Geſetzgebung war getzenüber dieſen Ausführungen wirklich nicht am Platze Der Staat f auf der Hut ſein, damit ihm die Verhältnißſe nicht über den Kopf wachſen, wie die Truſts der amerikaniſchen Geſetzgebung über den Kopf gewachſon ſind. Den Gedanken der Schaffung einer Zen⸗ tralſtelle zur Förderung der Tariſverträge billigen wir. Sie könnte als ein Reichseinigungsamt wirken. Dem neugegzründeten Reichszartell von Verbänden der Reichs⸗ und Staatsarbeſter ſollte die Reichsregierung mit Wohlwollen gogenübertreten. Wenn die in disſem Kartell zuſammengefaßten mehr als 100 000 Arbeiter erklären, daß ſie auf dem Boden der beſtehenden Staatsregierung ſtehen, ſo hat das eine große Bedeutung. Das Reichsvereinsgeſetz iſt ein liberales Geſetz trotz des von einer nationalen Not dik⸗ zerten Sprachenparagraphen.(Anruhe im Jentrum und bei den Polen] Seine Anwendung läßt aber noch viel zu wünſchen übrig. Eine Verſammlung wurde z. B verboten, weil ein Gendarmerie⸗ wachtrieicher Hochgeit hatte.(Gr. Heiterkeit.) Jedenfalls miß⸗ billigen wir es, wenn politiſch mißliebige Verſammlungen auf dem Wege der Verfammtungspelizei verboten werden. Das wäre direkt eine Verhöhnung der Staatsautorität.(Beiſall links.) Zwiſchen dem Staatsſekretär und dem preutziſchen Miniſter des Junern beſteht über die Genehmigung oder Verfagung öffenzkicher Auf⸗ züge eine Differenz in grundſätlicher Beziehung. Ein Reichsgeſetz, das nach den wiederholten Verſicherungen des ſetzigen Reichskang⸗ lers liberal gehandhabt werden ſollte kann nicht in dieſer Weiſe durch einen Bundes ſtast eingeſchränkt werden. Unfere Stellung um Mittelſtand hat unſer Parteifreund Findel kürzlich ausführ⸗ lich dargelegt. Die Rachte aber tut ſo, als hätte ſie die Mittel⸗ ſtandsfreundlichzeit geradezu gepachtet. Der Redner geht noch⸗ mals auf die Frage der Tariſvertrage ein und befürwortet eine Jentralſtelle. Die Rechtsfähigkeit der Berufsver⸗ eine müffe ſekbfwerſtändlich verbunden ſein mit zivilrechtlicher Haftbarkeit. Staatsſekretär Delbrück: In bezug auf die juriſtiſche Behandlung und die noch ſtrittigen Rechtsfragen in Sachen der Tarifverträge beſtehen zwiſchen mir und dem Vorredner leine Meinungsverſchieden⸗ heiten. Ich bitte aber den Vorredner, ſich einmal die Verhand⸗ lungen durchzuleſen, die dazu geführt haben, daß die Vorlage der verbündeten Regierungen über die Rechtsfähigkseit der Be⸗ rufsvereine nicht Geſetz geworden iſt. Eine Zentralſtelle, ſoweit ſie notwendig und nützlich iſt, beſteht ja eigentlich ſchon, und es erſcheint mir zurzeit nicht zweckmäßig, darüber hinauszugehen, was jetzt ſchon im Intereſſe der Fortentwicklung unſeres Tarif⸗ bertraßsweſens für die Auslegung und Anſpendung der Vertrage vort feiten meines Amts gede den iſt. Das gefamte Material. das rechtlich und ſozialpolitiſch von Wichtigkeit iſt, wird in meinem Amte ſchon jetzt geſammelt, und dieſe Publikationen tragen weſentlich dazu bei, die Bedeutung des Tarifvertrages weiteren Kreiſen zugänglich zu machen. Aber ich kann mir ni davon verſprechen, daß man eine beſendere Stelle aus der allgemeinen Behörde herausnimmt; auch in dieſen Fragen muß gearbeitet werden in umfttelbarem Zuſammenhang mit der Fülle von ſozialpolitiſchen und wirtſchaft⸗ lichen und juriſtiſchen Probsemen, die unſere ganze Zeit bringt. Sobald es notwendig iſt werden wir ein Geſetz über die Berufsvereine vorlegen Bnmnen, ohne dafür eine beſondere Stelle zu ſchaffen. Soweit eine Unterſtützung beim Abſchluß von Tarifverträgen durch das Reich notwendig war, habe ich noch nie verſagt. Es iſt dafür ein Referent auzeſtellt, mit prak⸗ tiſchen Erfahrungen, deſſen Rat ich jederzeit gefolgt bin. Das iſt das, was geſchehen muß, ein Mehr wäre vom Rebel. In Streitig⸗ keiten habe ich mich, ſoweit ich angeruſen bin, bemüßt zu Hilfe zu kommen; darüber hinaus habe ich es im Intereſßfe der Sache unter⸗ laßſen. Lommt es ſchon beim Abſchluß voe Tarifverträgen weſentkich darauf an, daß beide Teile Vertrauen zum Unpartetiſchen haben, ſo noch in viel höherem Maße bei der Auslegung und Anwendung beſtrittener Verträge. Es iſt ſehr ſchwer, beide Parteien zum zweiten Male vor denſelben Unparteiiſchen zu bringen, daher kann eine ſolche Stelle nur ad hoc geſchaffen werden, ſolange man nicht eine ſolche Stelle mit Verhandlungszwang und Voll ſtreckbarkeit des Schiedsſpruchs ſchaffen kann; das halte ich aber für unmöglich. Wir legen Wert darauf, daß Wünſche der Arbeiter nicht auf Umtvegen, ſondern direkt durch die hochentwickelten Arbeiter⸗ ausſchüſſe an uns gelangen. Abg. von Strombeck(Zentr.) tritt entigegen der Refolution ſeiner Partei für die Hauſierer ein, im Intereſſe des Hauſterhandels im EGichsfelde. Es handele ſich um ehrliche Leute, die man jetzt auf einmal aushungern wolle. Abg. Kölle(Wirtſch. Bgg.) fordert erweiterten Schutz gegen. 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Is., 10 Uhr vormittags der Küchenverwaltung, Zimmer 47, im Stabsgebäude der Kaiſer Wilhelm⸗Kaſerne, abzugeben. Bedingungen her einzuſehen und zu unterſchreiben. Mannheim, den 10. März 1911. 85 Die Küchenverwaltung III. 110. Bekanntmachung. Von den im Jahre 1889 und 1902 ausgegebenen In⸗ haberpapieren der Stadt Lahr wurden unterm 7. ds. Mts. die nachbezeichneten Stücke zur Heimzahlung ausgeloſt: Von den 1889er Anlehen: Lit. A: 44. 45, 55, 127, 161. Lit. B: 27, 43, 107, 152, 200, 202, 219, 288, 267, 278, 279. Lit. C: 49, 82, 125, 126, 167, 277. Lit. D 100, 106, 185, 186, 227. Von den 1902er Anlehen: Lit. A: 162, 196, 235, 441, 442, 461, 480, 481, 482, 548. Lit. B. 725, 788, 846, 870, 1021, 1031, 1222, 1383, 1897. Lit. C: 1414, 1428, 1584, 1613, 1653, 1805, 1861, 1899. Lit. D: 2084, 2092, 2097, 2368, 2435. Die Papiere werden auf 1. Oktober 1911 zur Heim⸗ zahlung gekündigt. Mit dieſem Tage hört ihre Verzinſung auf. 14307 Sah r, den 11. März 1911. Der Stadtrat⸗ 0 e e*. 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