(Badiſche Volkszeitung.) Badiſche Neueſte Nach Anabhzängige Tageszeitung. Abonnement: 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 30 Pfig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ auſſchlag M..43 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pig⸗ 8 78 der Stadt Mannheim und umgebung. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiget Mannheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ In ſera te: nahme v. Druckarbetten 341 die Golonel⸗Zelle.. 26 Pſg: Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Nedattloen.877 Auswärtige Inſerate.. 30 in Maunheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. Erxpedition und Verla 450 Die Neklame⸗Zeile. 1 Mart Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens ½ 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. buchhandlung Nr. 127. Donnerstag, 16. März 1911. — Abendblatt.) Der Berliner Profeſſorenſtreit im preußiſchen Abgeordnetenhaus. (Von unſerer Berliner Redaktion.) Berlin, 15. März. Noch in vorgerückter Stunde hat heute das preußiſche Ab⸗ jener Berliner Profeſſorenſtreit beſchäftigt, der folge der Berufung des Prof. Bernhard an die Friedrich⸗ Wilhelm⸗Univerſttät ausbrach und in ſeinem Verlaufe Formen annahm, die nicht nur das Anſehen der Berliner Univerſttät, fondern das der Deutſchen Wiſſenſchaft überhaupt ſchwer ſchä⸗ digen mußten. Wenn wir dieſen Streit richtig verſtehen wollen, ſo müſſen wir feſtſtellen, daß er in irgend welchen wiſſenſchaftlichen Gegen⸗ ſäten ſeine Wurzeln nicht hat. Wenn die preußiſche Regierung ſo außerordentliches Intereſſe an der Berufung Bernhards nahm, ſo kommen für ſie politiſche Geſichtspunkte in Betracht, die bei der Haltung Bernhards in der Polenfrage unſchwer zu erkennen ſind. Daß ſie die wiſſenſchaftliche Forſchung mit politiſchen Tagesfragen ver⸗ gquickt, ſpricht ſchon im vornherein gegen die Regierung. Sie ſetzte ſich weiter ins Unrecht, als ſie auf ihr formelles Recht po⸗ chend den Profeſſor Bernhard der Berliner Univerſttät auf⸗ oktrohierte. Dieſem aus der Annahme eines ſolchen Rufes einen Vorwurf zu machen, geht ſchwers an, um ſo weniger als Bernhard nach Kenntnisnahme der in Berliner Univerſitäts⸗ kreiſen gusgebrochenen Erregung erklärte, daß er ſein Lehramt nicht antreten würde, wenn ihm nicht die Fakultät zuſtimme. Hier beginnen aber gerade die größten und geradezu uner⸗ hörten Ungeſch des preußiſchen Kultusminiſteriums. Dieſes verſteifte ein Recht, und Bernhard, der noch einen Wert auf ein einträchtiges Zuſammen⸗ leben mit ſeinen Kollegen legt, gibt zwar dem Miniſterium nach, unterſchreibt aber einen Revers, der ihn verpflichtet, die von Schmoller, Wagner und Sering beliebte Verteilung der Haupt⸗ bollegs anzuerkennen. Trotz dieſer Bindung kündigt Bernhard im letzten Winter Vorleſungen an. Darüber entbrennt jener genügſam bekannte Streit. Bernhard, den das Kultusmini⸗ ſterium unterſtübt und beeinflußt, macht Fehler auf Fehler, alzeptiert ein aus Profeſſoren beſtehendes Schiedsgericht, um es andern Tages auf Vorhaltungen aus dem Miniſterium ab⸗ zulehnen, ſchickt an Sering eine Piſtolenforderung und inſpiriert auch dann noch, als die Fünfer⸗Kommiſſion zu Weihnachten glücklich eine Einigung zuſtande gebracht hat, einen Preßartikel, der voll iſt von Beleidigungen gegen ſeine Kollegen. So ent⸗ facht ſich der Streit aufs neue, und die philoſophiſche Fakultät berlangt ſogar in einer Eingabe an das Kultusminiſterium die Abberufung Bernhards. Jeder andere hätte wohl von ſich aus die Konſequenzen gezogen, Bernhard aber bleibt, weil ihn das Miniſterium hält, das die Sache Bernhards zur eigenen macht und das in dem zuſtändigen, heute vielgenannten Ge⸗ heimrat Elſter, nicht gerade einen durchaus borurteils⸗ loſen Referenten hat. Iſt doch heute feſtgeſtellt worden, daß von dieſer Seite aus die Preſſe zugunſten Bernhards beeinflußt machte Profeſſor Bern⸗ hard Vorhaltungen, daß er ſich der Fakultät unterwerfen wollte. — Wie ſoll nun der Streit geſchlichtet werden, nachdem die ganze Angelegenheit durch die Schuld Bernhards und vornehm⸗ lich des Kultusminiſteriums ſo heillos verfahren iſt? Die heutige Diskuſſion im Abgeordnetenhauſe, vor allem die Erklärungen des Kultusminiſters haben ſicher die Löſung dieſer Frage nicht ge⸗ fördert. Der preußiſche Kultusminiſter von Trottzu Solz hat ſich auch heute ganz auf die Seite Bernhards geſtellt und gegen Schmoller, Wagner und Sering Vorwürfe erhoben, die auf dieſer Seite die Mißſtimmung nur noch ſteigern müſſen. Sie hätten allzuſehr ihre eigene Perſönlichkeit in den Vorder⸗ grund geſtellt und diejenige Rückſicht nicht voll genommen, die ſie auf ihre Kollegen und auf das Anſehen der Univerſitäten nehmen mußten. Mag cum grano salis richtig ſein, aber hat vielleicht das Kultusminiſterium dieſe Rückſicht gegenüber der Fakultät geübt? An der Preßpolemik will das Kultusminiſte⸗ rium unbeteiligt ſein, der Kultusminiſter mußte aber heute gleichwohl zugeben, daß die Preſſe ihre Informationen(natürlich für Bernhard und gegen die Anderen) aus dem Kultusminiſte⸗ rium erhalten hat. Der Kultusminiſter mußte auch weiter zu⸗ geben, daß er Bernhard bei allen ſeinen Schritten unterſtützt, ja ſogar dazu veranlaßt hat.„Sehr falſcherweiſe“ habe ſich Bernhard wiederholt der Fakultät unterworfen. Was will das anders heißen, als daß eben das Miniſterium doch den Konflikt mit der Fakultät wollte, den es heute durch Herrn von Trott zu Solz ableugnete? Der Kultusminiſter ſieht ſich in einer Sack⸗ gaſſe, aber heraus will er auch nicht; denn er erklärt, daß er dem Verlangen nach Abberufung Bernhards nicht ſtattgeben könne. Gewiß, Herr Bernhard iſt unabſetzbar, aber mit gutem Willen würde ſich eine Löſung doch finden laſſen müſſen. Von nationalliberaler Seite wurde durch den Abg. Loh⸗ mann mit allem Nachdruck die Haltung Bernhards und des Kultusminiſteriums verurteilt. Lohmann verurteilte es vor allem, daß das Kultusminiſterium bei Behandlung des Streites die Fakultät immer aus dem Geſichtswinkel der unterſtellten Be⸗ hörde behandelt habe; er verurteilte weiterhin, daß das Mini⸗ ſterium die Unterwerfung Bernhards unter das Schiedsgericht verhinderte und daß es ſchließlich auch noch die Tätigkeit der Fünfer⸗Kommiſſion herunterſetzte. Zu allem habe das Mini⸗ ſterium auch noch auf die Preſſe zugunſten Bernhards einge⸗ wirkt. Der nationalliberale Redner ſcheute ſich auch nicht, die lebhafte Parteinahme des Geheimrats Elſter ins rechte Licht zu ſetzen, den ja vor allem die Schuld an der ganz außerordent⸗ lichen Verſchärfung des Berliner Profeſſorenſtreites trifft. Sein Geſamturteil ging dahin, daß Profeſſor Bernhard unmöglich länger in einer Fakultät verbleiben kann, die ihn einmütig ablehnt. Was aber wird der Erfolg der Debatte ſeine Wir bermuten: nur eine weitere Verſchärfung des Streites. Beide Parteien ſind heute ſo ſchwer angegriffen worden, daß für ſie vielleicht nur noch die Parole übrig bleibt: biegen oder brechen! Daß aber gerade das preußiſche Kultusminiſterium den Anlaß gibt, daß dieſer Streit ſich zu einem Skandal auswächſt, das iſt das Tiefbedauerliche des Falles, der doch an ſich ſchon be⸗ klagenswertsgenug iſt, ————— Deutſ England, Frankreich. Der Pariſer„Temps“ hat unrecht, mit Greys letzter Rede unzufrieden zu ſein, und ſollte dieſe Zeitungsſtimme etwa das Echo von Anſichten weiterer Kreiſe unter den Politikern Frank⸗ reichs ſein, ſo glauben wir, daß ſich auch dieſe auf falſchem Wege befinden. Niemand in Frankreich wird heute noch behaupten wollen, daß gute, klare, nicht mißzuverſtehende Beziehungen zu Deutſchland nicht für Frankreich ſelbſt von größtem Werte wären. Die Zeiten, da man in Frankreich wähnte, aus einer abſichtlichen Schürung des Gegenſatzes zu Deutſchland eine beſſere internationale Poſition erringen zu können, liegen ſchon eine geraume Weile hinter uns. Der deutſchfeindliche Ring, in den auch Italien hätte eingefügt werden ſollen, hat ſich als unhaltbar erwieſen. Nun hat Sir Edward Grey in voller Er⸗ kenntnis dieſer Tatſache eine Rede gehalten, die in Deutſchland gebührendermaßen eine freundliche Aufnahme gefunden hat. Eröffnet ſie doch die Ausſicht auf eine ruhige, ſachliche Unterhaltung zwiſchen England und Deukſchland (mit Einſchluß der Türkei) über ein großes Kulturwerk in der aſtatiſchen Türkei, das bisher von engliſcher Seite mit äußerſtet Mißgunſt betrachtet wurde. Es iſt ein nicht zu unterſchätzender Fortſchritt in der Feſtigung der europäiſchen Staatengemeinſchaft, daß England und Deutſchland ſich zu einer hoffnungsreichen Auseinanderſetzung in einer be⸗ ſtimmten, ſie beide intereſſierenden Frage anſchicken. Nimmt man nun an, daß die allerdings noch in den erſten Anfüngen ſtehende, aber deshalb nicht minder warm zu begrüßende Schwen⸗ kung der engliſchen Politik mit verurſacht wurde durch die ruſſiſch⸗deutſche Begegnung von Potsdam, daß Potsdam mil⸗ dernd eingewirkt hat auf die engliſche Stimmung, ſo iſt nicht einzuſehen, weshalb nicht allmählich auf dem Umwege über England auch die franzöſiſchen Sorgenfalten geglättet werden ſollten. Von Potsdam über Petersburg nach London und Paris — wir glauben, das könnte jedem recht ſein, der fähig iſt, ſich für den Gedanken eines einigen Europas zu erwärmen. Daß hierbei zufällig Deutſchland die Führerrolle übernimmt, ſoll nur deshalb eigens feſtgeſtellt werden, weil man außerhalb Deutſchlands gar ſo oft beſtrebt war, Deutſchland als den euro⸗ päiſchen Störenfried hinzuſtellen. Schwindet dieſe Anſchauung, dann wird ſich der„Temps“ gewiß nicht mehr darüber zu be⸗ klagen haben, daß ſo viele Angelegenheiten ohne die Regierungen 0 England und Frankreich, ja ſogar gegen ſie geregelt worden ind.“ * Rom, 15. März. Sir Grehs Rede wird hier laut der „Voſſ. Zig.“ als ein hervorragend günſtiges Zeichen für die guten Ausſichten des europäiſchen Friedens an⸗ geſehen. Die melancholiſchen Betrachtungen franzöſtſcher Blätter gelten als grundlos. Der„Popolo Romano“ ſagk: „Auch ohne den bollſtändigen Text der Greyſchen Rede zu kennen, darf man überzeugt ſein, daß ſie überall lebhafteſte Genugtuung erwecken wird, wo die internationale Politik von der gleichen hohen Auffaſſung der Billigkeit und Friedfertigkeit beherrſcht wird.“ worden iſt. Feuilleton. Aarl Gutzkom. Zu ſeinem 100. Geburtstage: 17. März. Von Dr. Artur Grote. Es gibt wenige Männer in der deutſchen Literaturgeſchichte, die o lange Zett einer völlig unverdienten und dennoch faſt widerſpruchs⸗ loſen Geringſchätzung verfallen geweſen ſind, wie Karl Gutzkow. Erſt in der allerletzten Zeit hat man angefangen, ſich mit ſeiner Perſön⸗ und feiner Leiſtung von Grund aus neu zu beſchäftigen, und ſch bemüht, ein von Voreingenommenheit freies, ein reineres Urteil lber ihn zu fällen, als es den vom perſönlichen Eindruck befangenen Zeitgenoſſen des gealterten Dichters und noch der ihnen zunächſt fol⸗ genden Generation möglich war.„So wie einer von hinnen geſchie⸗ den, ſp lebt er fort im Gebächtnis der kommenden Geſchlechter“: H. H. Houben, der liebevolle Biograph Gutzkows, hat oft genug beklagt, wie ſehr die Tragit dieſes Gvethewortes ſich an unſerem Dichter be⸗ wahrhettet habe Gutzkow war keiner von jenen Menſchen, die die echiſche Größe beſitzen, nach leidenſchaftlich durchſtürmter Jugend als Männer klar und gefeſtigt die Aufgabe ihres Lebens zu erfüllen und von ber Höhe des Alters mit mafeſtätiſcher Ruhe das Treiben des Lebens zu betrachten. Je älter er wurde, um ſo haſtiger, um ſo lauter und hefkiger wurde dleſer niemals in ſich beruhigte, niemals in dem Glück erfüllten Daſeins aufgehende Menſch. Ein ganzes Leben lang hatte er, eine Kämpfernatur von leibenſchaftlichem Ernſt, um die dußeren Grundlagen ſeiner Exiſtenz, wie um ſeine literariſche Stellung ringen müſſen. Seine draufgängeriſche Rückſichtsloſigkeit Abatte ihm zahllvſe Wider acher geſchaffen, aus guten Freunden waren erregte Feinde geworden, und auch die ihn nicht kannten, ſtießen ſich en der Schroffheit ſeines öffentlichen Auftretens. In dem Bewußt⸗ ſein, der Nation im Laufe eines tüchtigen Lebens durch ſeine publizi⸗ kiſche Tätiakeit großen Nutzen geleiſtet und ihr bedeutende Werke geſchenkt zu haben, fühlte er ſich im Alter unterſchätzt und verkannt, ſah argwöhniſch in jeder Kritik, auch der ruhigſten, einen verſteckten Angriff und in jeder ſachlichen Gegnerſchaft perſönliche Gehäſſigkeit, die er mit noch ſchärferer Gehüſſigkeit erwidern zu müſſen glaubte. Dies alles kam zuſammen, ihn im Gedächtnis der Welt als den unzu⸗ friedenen, zornigen und mißtrauiſchen Kritiker einer Zeit und ſeiner Zeitgenoſſen ſortleben zu laſſen; und auch wir, beſtpebt, ſeiner Per⸗ fönlichkeit hiſtoriſche Gerechtigkeit widerſahren zu laſſen, wollen nicht dieſe anſtößigen, ſchroffen Seiten ſeines Weſens wegleugnen, ver⸗ mögen aber doch, indem wir Herkunft, Stellung und Entwicklung des Mannes mit freiem Blick zu erfaſſen ſuchen, ſie als Schatten, wenn auch nicht in einem ſtrahlend lichten, ſo doch in dem hell⸗dunklen Bilde einer menſchlich⸗allzumenſchlichen Perſönlichkeit zu erklären. Schon ſeine Jugend verbrachte Karl Gugkow unter Verhältniſſen, die in ihm zwar nicht das Gefühl der„Zerriſſenheit“, das damals ſo modern war, weckten, jedoch zum erſten Male in ihm jenen inneren Zwieſpalt, jene Unſicherheit und Zweifelſucht aufkommen ließen, die den von glühendem Tätigkeitsdrang beherrſchten Manne zeitlebens im Umgang mit den Menſchen wie in ſeiner literariſchen Arbeit hem⸗ men und ſtören ſollte. Er war am 17. März 1811 in Berlin als Sohn eines ehemaligen Maurers zur Welt gekommen, der, von Stettin nach Berlin eingewandert, nach einem in ſeinem Handwerk erlittenen Unfall in den Hofdienſt getreten war und damals eine Stellung als erſter Bereiter des Prinzen Wilhelm, des dritten Sohnes König Friedrich Wilhelms II., innehatte. Seine Dienſtwohnung hatte der Vater in ein paar der hinteren Räume des alten Akademiegebäudes Unter den Linden, deſſen labyrinthiſche Unüberſehbarkeit Gutzkow ſelbſt in ſeinen feſſelnden Erinnerungen„Aus der Knabenzeit“ ge⸗ ſchildert hat. Aus dieſer ärmlichen Wohnung führte den geweckten Knaben, deſſen Phautaſte früh durch des Vaters Kriegserzählungen ins Weite gerichtet war und der ſchon damals, wenn er, aus dem Gewimmel des Gebäudekomplexes hinaustretend, die„Linden“ vor ſich hingedehnt ſah,„eine unendliche, namenloſe Sehnlucht nach Licht, Klarheit, irgend einer tüchtigen Bewährung im großen Ganzen“ in ſich fühlte, ein Schulkamerad manchmal hinweg in das benachbarte vornehme Haus ſeines reichen Vaters, und hier ſah der Knabe, an dürftige Verhältniſſe, mühſamen Erwerb und unerfreulichen Zank bildungsloſer, beſchränkter Menſchen gewöhnt, zum erſten Mal Heiter⸗ kett und behagliche Fülle des Lebens, Freiheit des Handelns und Be⸗ friedigung der Luſt am Lernen. Mehrere Jahre durfte der Bereiters⸗ ſohn in überglücklichen Stunden und Dagen an dieſem herrlichen Leben teilnehmen. In dem Verkehr mit den vornehmen Lebenskreiſen entweicht er aber den Verhältniſſen ſeines Vaterhauſes, und von der Sehnſucht ergriffen, höher hinaufzukommen und Größeres zu leiſten, als es dem Stande ſeines Vaters gemäß war, mußte er nun, vom 10. Lebensjahre au, nachdem ihm auf ſeine flehentlichen Bitten:„Stu⸗ dieren möcht ich, lernen, lernen!“ von den Eltern der Beſuch des Gymnaſtums erlaubt worden war, jenen entbehrungsreichen, ruheloſen Kampf ums Daſein führen, deſſen oft bittere Nok zuſammen mit der zunehmenden Entfremdung gegenüber den Eltern den einſamen Knaben zu dem troßigen, herben, nie zu befrtedigenden Charakter machte, der nicht imſtande war, den Freuden des Daſeins je ſich ganz hinzugeben und ihre Schönheit voll auszukoſten. Vom früheſten Mor⸗ gen bis in die ſpäteſten Nachtſtunden arbeitete er mit nie ermüdendem Eifer und verſchaffte ſich neben den Stunden, die er zum Gelderwerb erteilte, ſchon als Schüler die Kenntnis der geſamten bedeutenden deutſchen Literatur wie der großen ausländiſchen Dichter. Die Fülle ſeines Wiſſens erweiterte er unendlich, als er nach glänzend beſtan⸗ denem Examen die Univerſität bezog. Theologie bei Schleiermacher und Neander, philologiſche Kollegs bei Boeckh, Lachmann und von der Hagen, und vor allen Dingen Philoſophie bei Hegel hörte er; alle ihm zugänglichen Wiſſensgebiete uchte er ſich zu erobern, und immer lebhafter wurde in ihm der Drang, öffentlich zu wirken, ſei es als Prebiger, als Schriftſteller, als Erzteher oder als Staatsmann. Mächtig wirkte auf ihn die Kunde von der Pariſer Jultrevolution ein, zumal da dieſe gerade an dem Tage in Berlin bekannt wurde, als Gutzkow für ſeine akademiſche Preisarbeit als Sieger unter fünf Bewerbern den Preis in Geſtalt einer goldenen Medaille ans der Hand Hegels überreicht bekam. Er, der ſtets ein eifriger Ivurnalleſer geweſen war, ſtudierte von Stund' an in erſter Reihe die politiſchen Zeitungen; dazu beſchäftigte er ſich gründlich mit Geſchichte und Poli⸗ tik, und die Kritik der literariſchen und politiſchen Zuſtände Deutſch⸗ lands, wie ſte beſonders von Börne und Wolfgang Menzel geübt wurde, machte er zu ſeiner eigenen Anſchauung. Ja, ſeit Mitte Ja⸗ 2. Seite. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Politische(lebersicht. Mannheim, 16. März 1911. Der Antimoderniſteneild und die Nolksſchule. Unter dem Geſichtspunkt der Intereſſen der Volksſchule beleuchtet in ſehr intereſſanter Weiſe die Korreſpondenz des Deutſchen Lehrervereins die jüngſten Debatten des preußiſchen Abgeordnetenhauſes über den Moderniſteneid: Die preußiſche Staatsregierung hat bei der Debatte über den Antimoderniſteneid im preußiſchen Abgeordnetenhauſe er⸗ klärt, daß in Zukunft den aus dem geiſtlichen Stande hervor⸗ gegangenen Lehrern an den höheren Schulen der Unterricht im Deutſchen und in der Geſchichte nicht mehr übertragen werden ſoll, und auf den Proteſt des Zentrums gegen dieſe Maßregel erklärte der Kultusminiſter ausdrücklich, die Staatsregierung müſſe ſich ſolange Zurückhaltung in der Anſtellung von katho⸗ liſchen Geiſtlichen im Staatsdienſte auferlegen, als ſie nicht die Gewißheit habe, daß, ebenſo wie von ihrer Seite, ſo auch von ſeiten der Kirche das zwiſchen beiden liegende Grenzgebiet mit derjenigen Vorſicht und Zurückhaltung betreten werde, die zur Wahrung des konfeſſionellen Friedens unerläßlich ſind. Leider war weder aus dieſer Entgegnung, noch aus der Rede des Herrn Miniſterpräſidenten zu erkennen, ob die Staats⸗ regierung auch die Frage: Darf ein Geiſtlicher, der ſich jenem Eide unterworfen hat, die ſtaatliche Schulaufſicht ausüben? nach jenem Grundſatze beantworten will. Und doch wäre hier eine entſchiedene und klare Stellung ebenſo nötig wie bei den höheren Schulen. Denn die Volksſchulen allein ſind ſtreng konfeſſionell getrennt, und ihnen iſt damit ſchon der kirchliche Stempel aufgedrückt. Wenn man an vielen Stellen geneigt iſt, in den letzten Maßmahmen der katholiſchen Hierarchie den An⸗ fang zu einem neuen Kulturkampf zu erblicken, ſo ſoll man ſich daran erinnern, daß Windthorſt einſt ſagte:„Der Kultur⸗ kampf iſt beendet, aber der Kulturkampf um die Schule ſteht uns noch bevor.“ Nach allen Erfahrungen der Geſchichte wählt ſich dieſer Kampf vornehmlich die Volksſchule zu ſeinem Mittel⸗ punkt. Darum iſt es doppelt bedauerlich, daß man ſie in jener Debatte anſcheinend völlig vergeſſen hat. Gilt nicht auch von der Volksſchule die Behauptung des nationalliberalen Redners: „Es handelt ſich hier im letzten Grunde um die Frage, ob der Staat in ſeiner ureigenſten Domäne, in der Schule, noch Herr im Hauſe bleiben ſoll“'? Was dieſer Redner von dem Lehrer an der höheren Schule behauptete, gilt nicht minder vom Volks⸗ ſchullehrer:„Mit gebundener Marſchroute iſt nicht zu unter⸗ richten, und mit geknicktem Rückgrat kann man nicht aufrecht ſtehen. Wenn die Schule in dem Lehrer nicht den ganzen Mann hat, dann wird ſie ihr Ziel nie erreichen können, und das wird um ſo ſchwerer, je mehr die Konfeſſionalität über⸗ ſpannt und dieſe Gefahr durch den Moderniſteneid nun noch immer näher gerückt wird.“ Wenn man ſolche Grundſätze nur für die höheren Schulen proklamiert, dann gibt man dem ſozialdemokratiſchen Redner recht mit ſeiner Behauptung:„Man will nur die Univerſität und die höheren Schulen von dem Odium der ſakroſankten Geiſtesknebelung befreien, aber die Volksſchule ſoll nach wie vor der Kirche ausgeliefert bleiben.“ Eine nationalliberale Ftimme über die Stichwmahl in Gießen. — Karlsruhe, 16. März.(Priv.⸗Tel.) Die Stichwahl⸗ parole der Gießener Nationalliberalen für den Antiſemiten Werner wird in der nationalliberalen Partei Badens aufs leb⸗ hafteſte mißbilligt. Die„Bad. Landesztg.“ gibt dieſer Mißbilli⸗ gung folgenden Ausdruck: Bei den zerfahrenen Verhältniſſen in der nationalliberalen Partei Heſſens kann am Ende dieſes unſichere Hin⸗ und Her⸗ ktaſten und die ſchließliche unglückliche Entſcheidung in der Frage der Stichwahlparole niemand wundern. Die Nationalliberalen in Gießen⸗Nidda haben ſich ſchon bei der Aufſtellung ihres Kan⸗ didaten wie bei der Wahlagitation ſo ungeſchickt wie nur möglich henommen. Gewiß wird man es in nationalliberalen Kreiſen im Reich durchaus verſtehen, wenn die Parteileitung in Gießen⸗ Nidda ſich bemüht, bei der Entſcheidung über die Stichwahlparole den in ihrem Bezirk beſonders gelagerten politiſchen Verhältniſſen einigermaßen Rechnung zu tragen. Dem wäre aber mit der vor⸗ her ins Auge gefaßten Stimmenfreigabe vollauf Genüge geſchehen. Das Eintreten für den Kandidaten der abgewirtſchaf⸗ teten antiſemitiſchen Partei, der die Nationalliberalen in dema⸗ nuar 1831 gab er eine eigene Zeitſchrift, das„Forum der Journ Literatur“, heraus, in deren erſtem Aufſatz er ſich öffentlich als Geſin⸗ nungsgenoſſen des ſüddeutſchen Kämpfers für Freiheit und Größe der Nativu bekannte. Aber ſchon im September desſelben Jahres wurde das Blatt wegen ſeiner politiſchen Stellungnahme von der preußiſchen Zenfur verboten, und nun folgte Gutzkow einer Einladung Menzels nach Stuttgart, um als Mitarbeiter und Redakteur des Menzelſchen „Oiteraturblattes“ und anderer Zeitſchriften dort tätig zu ſein. Gutz⸗ kow, der ſchmächtige, empfindliche, kaum zwanzigjährige junge Maun, kam vorläufig mit dem robuſten, einſeitigen Literaturdiktator gut aus, machte zahlreiche Bekanntſchaften mit Politikern, Journaliſten und Dichtern wie Schwab, Kerner, Lenau, knüpfte Beziehungen zu großen Verlegern wie Cotta und Hoffmann und Campe an und trat vor allen Dingen als vielſeitiger Schriftſteller hervor, Ehe er Oſtern 1832 Stutt⸗ gart verließ, nahmen Hoffmanu und Campe ſein Erſtlingsbuch, die „Briefe eines Narren an eine Närrin“, eine unter dem Einfluß der ſveben erſchienenen Börneſchen„Briefe aus Paris“ verfaßte Satire auf die politiſchen Zuſtände der Zeit, in Verlag. Von Berlin aus erwarb er ſich im folgenden Sommer die akademiſche Doktorwürde, war aber dabei letztlich doch iu Ungewißheit darüber, welchen Beruf er nun einſchlagen ſolle. Denn wie ſtark auch der Zug zur freien Schriftſtellerei in ihm war, ihm unbedenklich zu folgen, daran hinderte ihn ſeine tiefe Liebe zu einem ſchönen und edlen Mädchen, Roſalie Scheidemantel, deren ſtrenge Mutter von ihrem künftigen Schwieger⸗ ſohn den ſicheren Nachweis einer bürgerlichen Lebensſtellung ver⸗ langte. So ging er denn noch im Herbſt 1832 nach Heidelberg, um dort juriſtiſche Studien zu treiben, und dieſe beabſichtigte er im folgenden Sommer in München fortzuſetzen. Dort aber klärten ſich ſeine Vor⸗ fätze zu dem endgültigen Entſchluß, künftig allein der Schriftſtellerei und der Journaliſtik zu leben. Von Berlin wie von Heidelberg aus ſchrteb Gutzkow regelmüßig Aufſätze und Rezenſionen für die ſüd⸗ deutſchen Blütter, zu denen er in Beziehung ſtand, und in derſelben Zeit veröffentlichte nicht bloß Menzel, ſondern auch der junge Heinrich Laube, der kurz darauf die Redaktion einer eigenen Zeitſchrift, der „Zeitung für die elegante Welt“ übernahm, eine rühmende Kritik der„Briefe eines Narren“. In München vollendete Gutzkow ſeinen erſten großen Roman, und den letzten Anſtoß zu ſeinem Eutſchluſfe gah ihm der verſönliche Verkehr mit Heinrich Laube, deſſen jugendlich⸗ Mannheim, 16. März. gogiſchſter Weiſe bekämpft und gröblich beſchimpft hat, wird man vorallem in der breiten Maſſe der nat.⸗lib. Wäh⸗ ler nicht verſtehen. Die nationalliberale Abrechnung mit der Wormſer Ecke. (Eigener Bericht.) AE Mainz, 16. März. Im dichtbeſetzten Saal der Liedertafel fand geſtern abend die Parteiverſammlung ſtatt, zu der Reichstagsabgeordneter Dr. Streſemann als Redner gewonnen war. Gegen 9 Uhr eröffnete Rechtsanwalt Dr. Pagenſtecher die Ver⸗ ſammlung mit einer kurzen Begrüßungsanſprache. Darauf hielt Dr. Streſemann eine Rede, die die angekündigte Abrechnung mit der Wormſer Ecke brachte. Er führte aus: Trotz des ſchönen Ausganges des Kaſſeler Parteitages be ſtehen allerhand Divergenzen in der Partei, die beſonders it Heſſen hervortreten. Meinem Auftreten hier in Mainz iß jda eine kleine Ouvertüre vorangegangen. Es iſt in der„Frkf. Ztg.“ geſagt worden, ich hätte in Gießen mich dahin ausge⸗ ſprochen, daß ich in Mainz mit der Wormſer Ecke Abrechnung halten werde. Ich habe dieſe Worte nicht gebraucht, habe viel⸗ mehr auf eine von fortſchrittlicher Seite an mich gerichtete Anfrage über die Stellung der Parteileitung zu den Wormſer Treibereien geſagt, daß die Nationalliberale Parteileitung demnächſt Ge⸗ legenheit nehmen werde, ſich über ihre Stellung gegen dieſe fortgeſetzten Angriffe klar und deutlich auszuſprechen. Die „Wormſer Itg.“ hat mir dann gedroht und mich erſucht, die Erlaubnis der heſſiſchen Parteileitung einzuholen. Es be⸗ rührt eigentümlich, daß die Wormſer Zeitung, die faſt jeden Tag die Parteileitung und die Führer der Partei in gehäſſigſter Weiſe angreift, uns den Mund verbieten will, wenn die Parteileitung ſich gegen dieſe Angriffe rechtfertigen will. Die Parteileitung muß dieſen Verſuch ganz entſchieden zurück⸗ weiſen. Was ich nun über unſere Stellung zur ſogenannten Wormſer Ecke zu ſagen habe, ſage ich nicht als einzelner, ſondern ich ſpreche im Namen des geſamten geſchäftsführenden Ausſchuſſes der Partei der einſtimmig ſich dahin ausgeſprochen hat, daß ein Ein⸗ gehen der Parteileitung auf die Wormſer Angriffe notwendig ſei und man nicht geſonnen iſt, ſich fortgeſetzt angreifen zu laſſen, ohne darauf zu erwidern. Darauf griff der Redner zur Einleitung ſeiner Aus⸗ führungen über die Aufgaben und Ziele der Partei auf die Geſchichte des Blocks zurück, kam auf die Reichs fin anz⸗ reform zu ſprechen und beſprach eingehend die Haltung der Nationalliberalen Partei dabei, die zu dem Austritt des Frei⸗ herrn von Heyl aus der Reichstagsfraktion führte und die jetzt immer von Worms aus der Partei zum Vorwurf gemacht wird. Es iſt einfach ſelbſtverſtändliche Pflicht der Partei geweſen, unter allen Umſtänden für die Erbanfallſteuer einzutreten und für dieſe Abſtimmung den Fraktionszwang eintreten zu laſſen, weil es ſich um eine rein politiſche Frage handelte, nämlich darum, wie in Zukunft in Deutſchland regiert werden ſollte. Man behauptet heute ſo oft, der alte Nationalliberalismus ſei entſchwunden; die allein echte nationalliberale Ge⸗ ſinnung iſt aber wie es ſcheint, doch noch nicht ganz verloren ge⸗ gangen; ſie ruht in Worms, und dort erſcheint von Zeit zu Zeit der Doktor Diederich Hahn als Hüter dieſes Horts, derſelbe Diederich Hahn, der geſagt hat, er werde nicht ruhen, bis der letzte Nationalliberale aus der Provinz Hannover verſchwunden ſei, der überall die Nationalliberale Partei aufs ſchärfſte bekämpft, wie jetzt wieder in Gießen. Und wenn der Vorſitzende eines nationalliberalen Vereins dieſem ſelben Doktor Hahn in einer Verſammlung Dank ausſprechen und ein Hoch auf ihn ausbringen kann, ſo begreife ich nicht, wie man das noch mit national⸗ liberaler Geſinnung, mit der Selbſtachtung der Nationalliberalen Partei in Einklang bringen kann. Der Freiherr don Heyl, von dem alle dieſe Treibereien aus⸗ gehen, hat übrigens ſchon vor Jahren zweimal ſeinen Austritt aus der nationalliberalen Fraktion angeboten bezw. erklärt. Unſtimmigkeiten waren alſo ſchon länger vorhanden, und ſind nicht hervorgerufen worden durch die ſogenannte Links⸗ ekümmerte uf gemeinſamen Reiſe durch Tirol, Oberitalien und Oeſterreich den pedantiſch⸗ernſthaften, in ſeinem Wiſſensdurſt mit jeder neuen Erſcheinung ſich langſam und gründlich auseinanderſetzenden Gutzkow zunächſt vor den Kopf ſtieß, bald aber ihn anſteckte und durch ihre Friſche und Natürlichkeit auch ſein Selbſt⸗ gefühl und Kraftbewußtſein hob. Im Frühling des folgenden Jahres führte ein öffentliches Ereignis den plötzlichen Abbruch der Bezieh⸗ ungen zu Roſalie herbei. Ein Nachruf auf den am 12. Februar 1834 geſtorbenen Schleiermacher, der im Gegenſatz zu den orthodoxen Nekrologen den großen Prediger als einen modernen, freigeiſtigen und liberalen Theologen, den nur die Schwäche des Alters ſchließlich zur bequemen Anerkennung der herrſchenden, traditionell⸗ſtrengen Frömmigkeit geführt habe, feierte, machte in Berlin das größte Auf⸗ ſehen, und als Gutzkow ſeiner Braut und ſeiner Schwiegermutter nicht verſchwieg, daß der Aufſatz von ihm herrühre, wandten ſie ſich voll Empörung von dem„Gottesleugner“ ab. Eine ſchwere Krankheit war die Folge der ſeeliſchen Erſchütterung, die mit dieſer Treunung zu⸗ ſammenhing. Das beinahe gleichzeitige Zerwürfnis mit Wolfgang Menzel, gegen den freilich Laube ihn längſt auffäſſig gemacht hatte, vernichtete vorläufig den letzten Halt, den Gutzkow hatte; und er kam erſt wieder zu Geſundheit und Ruhe, nachdem ihn ein Münchener Freund, Karl Löwenthal, nach Hamburg in eine andere Umgebung und anderen Verkehr gebracht hatte. Aber das nächſte Jahr führte noch ſchlimmere, folgenſchwerere Kataſtrophen herauf. Ein Roman Gutzkows, betitelt„Wally die Zweiflerin“, der in die durch Strauß! „Leben Jeſu“ lebhaft entfachten religiöſen Streitigkeiten eingriff und zugleich die Erinnerung an Schleiermachers frühe Briefe über Schle⸗ gels„Lueinde“ durch die Verkündigung einer„Genialität der Liebe“ wecken ſollte, rief einen Sturm der Entrüſtung in den privaten, lite⸗ rariſchen und offiziellen Kreiſen ganz Deutſchlands hervor. Auch Wolfgang Menzel fiel nun öffentlich über Gutzkow her, und auf ſeine denunziatortiſchen Artikel hin wurden überall nicht bloß Gutzkows Schriften, ſondern alle Werke ſeiner Freunde und Geſinnungsgenoſſen die man zum erſten Male offiziell unter dem Namen des„jungen Deutſchlands“ zuſammenfaßte, alſo neben ſeinen die Werke Ludolf Wienbargs, Heinrich Laubes, Theodor Mundts und Heinrich Heines — Börne hatte man überfehen— verboten oder konfisziert. Ja, ſchließ⸗ lich wurde Gutzkow ſelbſt wegen deines Ramanes vom Stadt⸗ ſchwenkung der Partei. Dieſe angebliche Linksſchwenkung ſſt vielmehr eine Rechtsſchwenkung der Fortſchrittlichen Volkspartei, Wir haben uns nicht geändert; man kann doch nicht von uns berlangen, daß wir uns nach rechts wenden, nur um den„Ver⸗ dacht“ abzuwenden, als ſeien wir in manchen Dingen gleicher Meinung mit der Fortſchrittlichen Volkspartei. In dieſer Zeit des Zuſammenhaltens aller reaktionären Kräfte, in der Zeit beſonders des Moderniſteneides, in der ſich der Konſervatismus eng an das Zentrum anſchließt, in der ſich Deutſchland gegen das anmaßende Papſttum als das ſchwächlichſte aller Länder zeigt und durch die Geſandtſchaft beim Vatitan noch die Fiktion aufrecht erhält, als ſei der Papſt nicht nur das Oberhaußt der katholiſchen Kirche, ſondern auch ein weltlicher Herrſcher, in dieſer Zeit großer Kulturfragen haben alle Liberalen die Pflicht, zuſammenzuſtehen. Wir blicken mit Optimismus in die Zukunft; wir hoffen, daß die nationalliberale Fraktion ſicherlich verſtärkt in den neuen Reichstag einziehen und einen großen Einfluß auf die Geſchicke unſeres Vaterlandes erreichen wird. Daran arbeiten wir, und dabei helfen Sie uns in Heſſen. Nachdem der außerordentlich lange und ſtarke Beifall, den die Rede bei der ſehr ſtark beſuchten Verſamm⸗ lung gefunden hatte, ſich gelegt hatte, und zu der Exörterung ſich niemand gemeldet hatte, ergriff 5 Rechtsanwalt Dr. Pagenſtecher das Wort zu folgenden Ausführungen: Es iſt um unſere heſſiſche Landespartei ein armſelig und jämmerlich Ding. Wir haben es ja in Heſſen ſtets meiſterhaft verſtanden, uns zwiſchen zwei Stühle zu ſetzen. Wir Mainzer beſonders haben ſtets im Intereſſe der Einigkeit uns gefügt, bis zu dem Augenblick, in dem man von Worms aus zum Angriff überging. Das durften wir nicht dulden, und gegen dieſe ewige Oppoſition des Freiherrn v. Hehn und ſeiner Anhänger müſſen wir endlichentſchieden auf⸗ treten, ſelbſt auf die Gefahr hin, daß darüber unſere heſſiſche Landespartei zu Grunde geht, an der ohnhin nicht mehr viel zu verderben iſt. Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Mit dem Bund der Landwirte, deſſen Politik alle anderen Berufskreiſe vor den Kopf ſtößt, können wir nicht zuſammen arbeiten und ſeine Demagogie können wir nicht dulden. Dieſe Demagogie und dieſe Politik unterſtützt und fördert die Wormſer Partei und mit ihr muß gebrochen werden. Wir ſind natio⸗ nalliberal und wollen es bleiben. Mit einem Hoch auf die Nationalliberale Partei ging die Verſammlung auseinander. NMus Stadt und Tand. * Vansheim, 16. März 1911. Zu den ſtädtiſchen Budget⸗ verhandlungen. I. Kommenden Montag beginnen im Bürgerausſchuß die Be⸗ ratungen über das ſtädtiſche Budget für das Jahr 1911. Voraus⸗ ſichtlich werden ſie mehrere Tage in Anſpruch nehmen. Man hofft jedoch, daß ſie von kürzerer Dauer ſein werden als wie die Budgetverhandlungen im vergangenen und vorvergangenen Jahre. Dieſe Hoffnung gründet ſich auf die Tatſache, daß das Budget vor⸗ züglich aufgeſtellt iſt und zu nennenswerten Beanſtandungen keinen Anlaß gibt. Sie gründet ſich aber noch mehr auf die Ueberzeugung, daß unſere Stadt hervorragend gut geleitet wird und man den an ihrer Spitze ſtehenden Perſönlichkeiten, in erſter Linie unſerem Oberbürgermeiſter, das vollſte Vertrauen entgegenbringt. Man hat inſtinktiv das Gefühl, daß die Geſchicke unſeres emporblühen⸗ den Gemeinweſens ſich in den beſten Händen befindet, daß an der Spitze unſerer Stadtverwaltung ein Mann ſteht, der die Eigen⸗ ſchaften zur Führung einer mehr und mehr zur Großſtadt heranwachſenden Gemeinde in hohem Maße beſitzt. Auf all den bielſeitigen Gebieten unſerer weitverzweigten Stadtverwaltung verſpürt man den Einfluß einer tatkräftigen weitſchauenden modern denkenden Perſönlichkeit. Ueberall iſt Fortſchritt, Entwickelung zu konſtatieren, nirgends Stillſtand, nirgends Rückgang. Durch die Stadtberwaltung weht der gleiche friſche Geiſt, der das ganze cht z n Maunheim zu einem Monak Gefängnis verurkeilt. Während er ſich von den Folgen der Haft und all der Aufregungen dieſer Zeit zu erholen ſuchte, ging er bereits an die Verwirklichung neuer Pläne. Er gab erſt in Frankfurt, dann in Hamburg eine Zeit⸗ ſchrift heraus, deren Leitung ihn in Verbindung mit den hervor⸗ ragendſten Köpfen der Zeit brachte. Vor allen Dingen war für ſein künſtiges Lebeu und Schaffen der Aufenthalt in Hamburg von der größten Bedeutung. Hier vollzog ſich— wir geben Houben das Wort—„die bedeutſame Entwicklung vom Nopelliſten und Journa⸗ liſten zum Dramatiker, und hier verwuchs er mit der geiſtigen Eut⸗ wicklung Deutſchlands ſo tief, daß ſeine ſpäteren Romangemälde neben dem poetiſchen den größten kulturgeſchichtlichen Wert beauſpruchen dürfen, der irgendeinem Werke der ſchönen Literatur des neunzehn⸗ ten Jahrhunderts zugeſchrieben werden kann. 7 (Schluß folgt.) Theater, Kunſt und Wiſfenſchaft. Der Vortrag von Prof. Drews, der am Mittwoch, den 29. März, im Muſenſaale ſtattfindet, gibt einem gelegentlichen Mitarbeiter 55 folgender Betrachtung Anlaß. Als Prof. Drews im veng nihe Jahre in verſchiedenen Städten des Reiches über die Chriſtus⸗My 5 Vorträge hielt, konnte man da und dort den Wunſch hören, 5 0 auch in unſerer Stadt ſprechen möchte. Schließlich hatte man 2 55 mit einem deutſchen Hochſchulprofeſſor zu tun, der in wiſſenſchaft 0 8 Kreiſen äls einer der fähigſten phtloſophiſchen Köpfe galt und für lbſt Vorgehen wenigſtens Gründe haben mußte, die in der Sache ſe 5 lagen. Wenn es auch ſtill geworden war ſeit den vierziger 101 5 mit der geſamten mythologiſchen Forſchung, ſo lag es doch nich ſehr vom Wege ab, alte Gedankengänge wieder aufzunehmen Ale mit neuen Gründen und Mitteln zu beleuchten. Zweifellos hätte 1 ganze Frage nicht ſo enormes Aufſehen gemacht und ſo große 225 tiſche Bedentung erlangt, wenn nicht jenes Berliner Religton geſpräch gewiſſermaßen die Augen der ganzen Welt auf ſic 1 hätte. Denjenigen, die Drews nicht allein aus ſeinem Buch ü „Ehriſtus⸗Miythe“, ſondern auch aus ſeinen religions philoſophiſchon Werken kannten, war von vornherein klar, daß ſeine Auffaſzed en der Geſchichtlichkeit Jeſu nicht Selbſtzweck hatte, ſondern ein G 255 der Kette ſeiner Geſamtanſchauung bedeutete. Deshalb 1385 töricht, Drews lediglich als den Verfechter der Chriſtusmp he s Geiſt der Negation zu werten, da gerade er ſo ſtar ke ausgeſprochen 13 r rr * AFÄ Mannheim, 16. März. Goneral⸗Auzeiger.(Abendblatt.) 3. Seite. wirtſchaftliche Leben unſerer Stadt durchflutet, der der Arbeit unſerer Induſtrie, unſeres Handels und aller unſerer ſonſtigen Erwerbskreiſe die Wege zeigt. In dem Budget für das Jahr 1911 iſt zunächſt eine ganz außergewöhnliche Vermehrung der laufenden Ausgaben zu konſtatieren und zwar um 1381 520 Mk. Die Geſamtausgaben betragen jetzt 16 822 263 Mk. Die eigenen Einnahmen der Stadt ſind dagegen nur um 515 260 Mk. gewachſen. Die Zunahme der Einnahmen iſt alſo nahezu zwei Drittel niedriger als wie das Wachstum der Ausgaben. Das iſt eine bedenkliche Seite des Budgets, die trotz aller günſtigen Geſtaltung desſelben zur Vorſicht mahnt. Insgeſamt betragen die eigenen Einnahmen 8 604 680 Mark. Es bleiben durch die Umlagen zu decken 8 217588 Mk. gegen 7351 323 Mk. im Vorahre, ſomit ein Umlagemehr von 866 260 Mk. Im Vorjahre betrug die Zunahme der durch die Umlagen zu deckenden Gelder ungefähr die gleiche Summe und zwar 824 966 M. Es mußte damals, um dieſes Mehr an Umlagen anfzubringen, der Umlagefuß von 32 auf 35 Pfg. erhöht werden. Wenn es dieſes Jahr möglich iſt, eine weitere Steigerung des Um⸗ lagefußes zu vermeiden und es bei dem Satz von 35 Pfg. zu belaſſen, ſo iſt dies außer der Zunahme der Steuerkapitalien der durch das im letzten Landtag angenommene Gemeindeſteuergeſetz erfolgten Neuregelung der Einkommens⸗ und Kapitalrenten⸗ ſteuer ſowie dem günſtigen Abſchluß des vergangenen Jahres zu danken. Durch dieſe Neuregelung der Gemeindebeſteuerung wer⸗ den die Einkommen, namentlich aber auch die Kapitalrenten er⸗ heblich ſtärker wie ſeither herangezogen. Es werden daher, trotz⸗ dem der Steuerfuß für die Liegenſchaftswerte und für das Be⸗ triebsvermögen gegenüber dem Vorjahre eine Erhöhung nicht er⸗ führt, die meiſten Steuerzahler einen größeren Steuerzettel erhl⸗ ten. Gegenüber dem Vorahre ſteigern ſich die Einnahmen ans der Einkommenſteuer um über 350.000 M. Dieſes Mehr wird aller⸗ dings zum Teil herbeigeführt durch die Zunahme der Steuer⸗ kapitalien, zum Teil aber wird ſie veranlaßt durch die ſogenannte Neuregelung der Einkommenſteuer⸗Veranlagung. Eine ſolche Neuregelung pflegt ja ſtets eine Mehrbelaſtung zu bringen. Das Wort Erhöhung wäre viel richtiger geweſen, aber die Bezeichnung Neuregelung klingt beſſer und ſtimmt friedlicher. Die Erträgniſſe aus der Kapitalrentenſteuer ſteigen gegen⸗ über dem Vorjahre um ca. 328.000 M. Auch hier wird nur ein Teil durch die Zunahme der Steuerkapitalien aufgebracht, der Hauptteil jedoch vereinnahmt durch die Erhöhung des Steuer⸗ fußes von 10 auf 16 Pfg. Bei dieſer Sachlage wäre es wohl nicht zu verantworten ge⸗ weſen, wenn der Stadtrat von der ihm durch die Gemeindeſteuer⸗ geſetzgebung eingeräumten Befugnis, die Liegenſchaftswerte nur mit 75 Prozent ihres Steuerwertes heranzuziehen, Gebrauch ge⸗ macht hätte. Die Steuereinnahmen aus den Liegenſchaftswerten ſind gegenüber dem Vorjahre nur um rund 88.000 Me gewachſen. Sie betragen im laufenden Jahre.480.620 M. Würden 25 Proz. der Liegenſchaftsſteuerwerte unverſteuert bleiben, ſo wären durch höhere Umlagen 620.000 M. mehr aufzubringen, wovon natürlich wieder ein großer Teil auf die Einkommenſteuer fallen würde. Man hätte ſich vielleicht mit der Freigabe der 25 Prozent einver⸗ ſtanden erklären können, wenn ſie nur dem verſchuldeten Grund⸗ beſitz zugute gekommen wäre, da man dann einen gewiſſen Aus⸗ gleich geſchaffen hätte für das Unterbleiben des Schuldenabzugs bei der Gemeindebeſteuerung. Aber nach den geſetzlichen Beſtim⸗ mungen würde die Freigabe der 25 Prozent auch bei dem unver⸗ ſchuldeten Grundbeſitz ſtattfinden müſſen. Es iſt aber nicht ein⸗ zuſehen, aus welchem Grund der vermögende Mann, der ein ſchuldenfreies Haus beſitzt, entlaſtet werden ſoll zum Schaden des Nichthausbeſitzers, des Beamten, des Arbeiters uſw. Das wäre eine unſoziale Tat, der man nicht zuſtimmen kann. Es werden ja bon den Grund⸗ und Hausbeſitzern Anſtrengungen gemacht, um die Freigabe der 25 Prozent zu erzielen, ſie werden aber wohl er⸗ folglos bleiben und zwar nicht nur hier, ſondern auch in den anderen badiſchen Städten. Zu berückſichtigen iſt auch, daß die meiſten Hausbeſitzer bei der Berechnung ihrer Mieten die von ihnen zu zahlenden Steuern in voller Höhe in die Rechnung ein⸗ poſitive Tendenzen hat. Wie man hört, wird er in dem bevorſtehen⸗ den Vortrag Aufbauende in den Vordergrund ſtellen, und hier ergeben ſich, das iſt ſicher, zahlreiche Ankünpfungspunkte au die Entwicklungstendenzen, die allenthalben in mehr oder weniger dring⸗ licher Weiſe innerhalb der Kirche und des Chriſtentums ſich geltend machen. Sollte es auch hier zu einer Diskuſſion kommen, was im Intereſſe der verſchiedenartigen Zuſammenſetzung des Hörerkreiſes wohl wünſchenswert erſcheint, wird man gut tun, bei den Fragen zu bleiben, die uns am meiſten auf der Seele brennen, den Fragen der unmittelbaren religtöſen Gegenwart. Karten bei Heckel, in Lud⸗ wigshafen bei Guſt. Renner. Maungeimer Altertumsverein. Auf dem 5. Vereinsabend berichtete Herr Profeſſor Dr. H. Gropengte ßer über die archäo⸗ logiſche Vereinstätigkeft des vergangenen Jahres. Zu Anfang wurden drei Gefäße der Schnurkeramik aus den Funden auf der Hochſtätt bei Seckenheim, von denen ſich das eine beſonders durch ſeine Größe auszeichnete und ein Zonenbecher vom Atz elberg bei Ilvesheim mit ſorgfältig eingeritzten Linienornamenten vorge⸗ ſeigt. Bei der Gelegenheit wurde unter Hinzunahme der vor einigen Jahren bei Frieörichsfeld gefundenen ſpiral⸗meanderverzierten Flaſche ein kurzer Ueberblick über die hierzulande vorkommenden Verzierungsweiſen der Gefäße der jüngeren Steinzeit und ihren Kulturſtufen gegeben. Ein Brangrab mit einem Steinbeil— wohl der Schnurkeramik— aus Feudenheim bildete den intereſſanten Uebergang zur Bronzezeit, deren mittlere Stufe mit einem Beſtattungsgrab vom Atzelberg vertreten war, das nur einen ge⸗ wöhnlichen Armring enthielt. Groß war die Zahl der Urnengräber der füngeren Bronzezeit, neben zwei von der Oochſtätt vier aus Feudenheim. Unter dieſen fiel eines, wohl das zeit⸗ lich jüngſte, beſonders auf durch die mächtige Urne und durch das reichhaltige Serviee verſchiedenſter Größe und das als beſondere Merkwürdigkeit zwei kleine Toneimer mit Deckel enthielt, wie ſie in Südweſtdenkſchland zum erſtenmal auftauchen. Da die Funde vom Ausgang der Spät⸗Latene⸗Zeit in die römiſche Zeit bereits im Oktober vor. Js. behandelt worden waren, kamen dann die früh⸗ de Funde von der Hochſtätt bei Seckenheim an die Reihe. Neben den Reſten eines prächtigen Hauſes— Bruchſtücke be⸗ malten Wandſtücks, Architekturreſte, wie z..einer großen tos⸗ kaniſchen Säule nahmen das Hauptintereſſe die fünf Töpferöfen in Anſpruch, die zeitlich mit den ſpäteren Wohngruben der gleichen undſtelle ungefähr zuſammenfallen. Aufnahmen des Befundes auch Geld, um in der Neckarſtadt eine faſt neue Kirche Bedürfniſſe zugeſchnitten war und ausxreichte, geſtellt haben und ſie ſomit in der Form von höheren Mieten von den Mietern zurückerheben. Die Frage des Abzugs der 25 Pro⸗ zent wird vorausſichtlich bei den nächſten ſtädtiſchen Wahlen eine große Rolle ſpielen. Aber bei aller Wertſchätzung des für Staat und Kommune wichtigen Standes des Haus⸗ und Grundbe⸗ ſitzers kann ſich keine politiſche Partei, die die Wahrung der In⸗ tereſſen der Allgemeinheit auf ihre Fahne geſchrieben hat, zur Trägerin von Sondervergünſtigungen machen. Man darf hoffen, daß die weitaus überwiegende Mehrzahl der Grund⸗ und Hausbeſitzer ſelbſt eine derartige ſteuerliche Bevorzugung ablehnt. In der Frage des Schuldenabzugs bei den ſtädtiſchen Steuern iſt bekanntlich auf dem letzten badiſchen Landtag dahin entſchieden worden, daß ein Schuldenabzug nicht erfolgen ſoll. Damit dürfte die Angelegenheit auf Jahre hinaus als erledigt zu betrachten ſein. Sehr bezweifeln kann man, ob der vom badiſchen Landtag getroffene Ausweg, den Gemeinden den Abzug von 25 Prozent bei der Beſteuerung der Liegenſchaftswerte zu geſtatten, ein ſehr glücklicher iſt. Er hat zur Folge, daß der Kampf um die Vertei⸗ lung der Steuern in die Gemeinden getragen und dadurch ein neuer Zankapfel für die kommunalen Wahlen geſchaffen wird. Dieſe geſetzliche Beſtimmung iſt ſomit geeignet, in die Gemeinde⸗ wahlkämpfe unnötige Schärfen zu bringen zum Schaden des Bür⸗ gertums. Evangeliſch⸗ Kirchengemeindene tte lung. (Schlußj). Neueinteilnng von Pfarrbezirken und Errichtung neuer Pfarreien und Vikariate. Ueber die Debatte, die bei dieſer wichtigen Vorlage noch ge⸗ pflogen wurde, tragen wir noch folgendes nach: ..M. Raupp: Nachdem Herr Bender auf den Frieden in der Gemeinde zu ſprechen kam, bin ich genötigt, einige Worte zu ſagen. Wir von der Volkskirchlichen Vereinigung ſind für den Frieden in der Gemeinde. Das ſoll aber nicht heißen, daß wir zu allem Ja und Amen ſagen, es liegt vielmehr im Intereſſe des Friedens, daß die Stimmung auch rechtzeitig zum Ausdruck kommt. Einen faulen Frieden kann niemand wünſchen. Das iſt ja der Vor⸗ zug unſerer evangeliſchen Kirche, daß, wenn jemand etwas auf der Leber hat, er es ſich herunterreden kann. Wenn Herr Bender glaubt, die Differenzen in der Gemeinde würden nicht beſeitigt werden, ſo erklärt ſich das damit, daß das Zutrauen zwiſchen den einzelnen Parteien noch nicht ganz wieder hergeſtellt iſt. Wenn man den Frieden will, muß man auch etwas ſchlucken, was einem vielleicht nicht ganz angenehm iſt. ..M. Kirchner: Zu unſerer Freude hat Herr Widmann konſtatiert, daß die Steuern ſeit einer Reihe von Jahren wachſen. In—3 Jahren ſind wir in der Lage, den Steuerfuß wieder herunterzuſetzen.(Widerſpruch und Unruhe.) ..M. Reichert: Wenn wir bei einer Geſamtausgabe von über 200 000 M. noch nicht einmal 3000 M. mehr aufwenden können, dann bin ich der Anſicht, daß es ohne Steuererhöhung überhaupt nicht abgeht, zumal Prozeſſe ſchweben, von denen es zweifelhaft iſt, ob ſie gewonnen werden.(Ohorufe.) Wenn man ſchon früher die Steuer auf den vorgeſchlagenen Betrag erhöht hätte, ſo wäre heute auch kein Geld vorhanden. Man hatte ja mit Pfarr⸗ haus abzureißen. Man hätte dort ſparen ſollen. Eine halbe Million wäre geſpart worden, wenn die zweite Kirche auf einem anderen Platz erbaut worden wäre. Dann konnte man zwei Pfarreien errichten. Für einen Geiſtlichen würde die alte Luther⸗ kirche vollſtändig ausgereicht haben. Das Reſultat der Abſtimmung haben wir bereits mitgeteilt. Die Anträge, die mit großer Mehrheit angenommen wurden, hatten, wie wir zum beſſeren Verſtändnis der ganzen Debatte noch einmal feſtſtellen möchten, folgenden Wortlaut: 1. Mit Wirkung von Oſtern 1911 ſind 2 neue Stadtvikariate zu errichten, eines an der Chriſtuskirche— bezw. bis zu deren Einweihung an an der Friedenskirche-das andere an derLutherkirche Der Aufwand für dieſe neue Stellen mit 22300= 4600 M. pro Jahr wird auf Ortskirchenſteuer übernommen. 2. Es werden zwei neue Pfarreien errichtet, eine an der Chriſtuskirche vom 1. Juni 1911 an, die andere in der Neckarſtadt mit Hinzunahme eines Teils des Jungbuſch und der Neckarſpitze. Die Feſtſetzung des Zeitpunkts Pfarrei und deren Abgrenzung bleibt beſonderer Entſchließung vorbehalten. Der jährliche Aufwand für beide Pfarreien an Ge⸗ halt 2K1500 3000 M. und Wohnungsentſchädigung für einen Pfarrer, für welchen eine Dienſtwohnung nicht vorhanden iſt, mit 1500., zuſammen 11300 M. wird auf Ortskirchenſteuer über⸗ nommen. Zur Deckung dieſes Mehraufwands fällt die Erhöhung des Geſamtſteuerfußes für die Ortskirchenſteuer von 2,8 auf 3 Pfennig nötig. wurden durch ein kleines gelungenes Tonmodell des beſterhaltenen fünften Oſens hübſch ergänzt. Gefäße hatten ſich teils ganz gefunden, teils in Scherben, die wieder zuſammengepaßt und ergänzt worden waren. Ihre Form und die Behandlung des Tons mit der Bauart der Töpferöſen aus einfachen Lehmwänden führen uns an einen intereſſanten Punkt einheimiſcher Töpferei, wo der Hausbrand vor dem immer ſtärkeren Uebergreifen der vollendeteren römiſchen Technik erliſcht und der Fabrikbetrieb im kleinen auch bei dieſen Leuten ein⸗ ſetzt, die aller Wahrſcheinlichkeit nach doch die erſten germaniſchen Einwohner unſerer Gegend geweſen ſind. Einige Bruchſtücke römiſcher Importware von vollendeter Technik— wohl aus der Wetterau oder linksrheiniſchen Fabriken— die ſich in zwei Abfallgruben fanden, konnten den Abſtand dieſer bäueriſchen Keramik, die nur für lokale von dem feinen römiſchen Tafelgeſchirr noch ſo recht vor Augen führen. Das völlige Aufhören des bisher entdeckten Teils der Anſiedlung mit den Oeſen zum Anfang des 2. Jahrh. mag wohl mit der politiſchen Neuordnung im rechtsrheiniſchen Gebiet durch Kaiſer Trajanus zuſammengebracht werden dürfen. Fundſtücke aus einer Abfallgrube in Feudenheim weiſen in die gleiche Zeit. Einige Stücke aus fränkiſchen Gräbern in Feudenheim bildeten den Schluß der Ueberſicht über die Ausgrabungsfunde, die im Lokal ausgeſtellt waren und bei denen der Vortragende den zahlreich erſchienenen Zuhörern noch nachher in angeregter Unterhaltung Rede und Antwort ſtand. Vom Brettl auf die Bretter. Der bekannte Humoriſt Otto Reut⸗ ter wird in kurzem den Sprung von der Vartetebühne zur Opern⸗ bühne vollziehen. Zur Ueberraſchung aller Theaterfreunde teilt die Komiſche Oper in Berlin mit, daß in der Neueinſtudierung von Offenbachs„Orpheus in der Unterwelt“ Otto Reutter die Partie des Styx ſingen wird. Man hat Reutter eine enorme Gage geboten, um ihn für dieſe Rolle zu verpflichten, und er iſt dem Rufe gerne nach⸗ gekommen, da er ſich mit den in den Varietetheatern gepflückten Lor⸗ beeren ancheinend nicht mehr begnügen will. Lehars neue Operette. Wie aus Wien gemeldet wird, hat Franz Lehar dem Theater an der Wien ſeine jüngſte Operette„Eval, Text von Willner und Bodanski, übergeben, Die Operette geht im Oktober als erſte Novität in Szene. für die Errichtung der letzten 8. Die Chriſtuskirchengemeinde wird in folgender Weiſe ge⸗ bildet: a) Die 1. Pfarrei an der Friedenskirche wird mit ihrem Pfarrer von der Friedenskirche losgelöſt— mit Ausnahme der Häuſer Traitteurſtraße links Nr. 27 bis 63, welche bei der Frie⸗ Na verbleiben— und erhält als Gotteshaus die Chriſtus⸗ irche. Mit dieſer aus 7607 Evangeliſchen beſtehenden Chriſtusge⸗ meinde werden folgende Teile anderer Pfarrbezirke verſchmolzen: b) Von den beiden Pfarreien der Konkordienkirche alle Teile, welche öſtlich des Kaiſer⸗ bezw. Friedrichsrings liegen, mit 2592 Evangeliſchen; e) von der., jetzt einzigen„Pfarrei der Friedens⸗ kirche“ der jenſeits der Weſpin⸗, Mühldörfer⸗ und Seckenheimer⸗ ſtraße liegende Teil mit 121 Evangeliſchen, zuſammen 10 320. 4. Aus der Chriſtuskirchengemeinde werden zwei Pfarreien gebildet und, vom Neckarfluß ausgehend, durch folgenden Straßen⸗ zug von einander getrennt: Leſſingſtraße, Werderſtraße, Keppler⸗ ſtraße und Schwetzingerſtraße bis zur Großen Wallſtadtſtraße. Die öſtlich gelegene Pfarrei wird„Oſtpfarrei der Chriſtuskirche“ genannt, Seelenzahl 4872; die weſtlich gelegene Pfarrei führt den Namen„Weſtpfarrei der Chriſtuskirche“, Seelenzahl 5948. 5. Dem bisherigen Inhaber der 1. Pfarrei an der Friedens⸗ kirche, Stadtpfarrer Dr. Hoff, verbleibt die„Oſtpfarrei der Ehri⸗ ſtuskirche“; die„Weſtpfarrei der Chriſtuskirche“ iſt neu zu errich⸗ ten und zu beſetzen. Siehe Ziffer 2. 6. In dem Beſtand der Pfarrbezirke der Konkordienkirche und in deren Benennung treten mit dem Tage der Einweihung der Chriſtuskirche, abgeſehen von Ziffer 3 b, noch folgende Aende⸗ rungen ein: a) Die., jetzt„Obere Pfarrei der Konkordienkirche“ erhält von der 2 Pfarrei daſelbſt zugewieſen die Quadrate KR—6 mit 1175 Evangeliſchen und damit eine Geſamtſeelenzahl von 7126: b) die., jetzt„Untere Pfarrei der Konkordienkirche“ behält dar⸗ nach eine Seelenzahl von 7485. Die Pfarrei der Friedenskirche zählt in ihrem neuen Beſtand 8296 Seelen. Gehaltsfeſtſetzung für den Organiſten, Kirchendiener und Glöckner der Chriſtuskirche. An der Chriſtuskirche ſind die Stellen eines Organiſten, eines Kirchendieners, dem auch die Heizungs⸗ und Reinigungsarbeiten übertragen werden ſollen, und eines Glöckners neu zu errichten und von der Inbetriebnahme der Kirche an zu beſetzen. Der Kirchengemeinderat hat fſtür dieſe Beamten folgende durch Orts⸗ kirchenſteuer zu deckende Gehalte und Vergütungen feſtgeſetzt: a) für den Organiſten, mit Rückſicht auf das große und bedeutende Orgelwerk, jährlich M. 1000.—; b) für den Kirchendiener— neben freier Dienſtwohnung— an Gehalt, einſchließlich Vergütung für die Heizungsarbeiten in Kirche und Konfirmandenſälen, ſowie Reinigungsaverſum, zuſammen jährlich M. 1500.—; e) für den Glöckner(bei fünf ſchweren Glocken) jährlich M. 600.—. K..R. Welker begründet kurz die Vorlage..V. M. Krämer: Meine Freunde werden für die Vorlage ſtimmen. Ich möchte bei dieſer Gelegenheit darauf hinweiſen, daß die anderen Organiſten an den Kirchengemeinderat herantreten werden mit der Bitte um Erhöhung ihrer Bezüge. Es iſt ſchon ſeit längeren Jahren keine Erhöhung erfolgt. Ich möchte deshalb darum bitten, daß die Eingabe eine wohlwollende Prüfung erfährt. Die Vorlage wird hierauf einſtimmig angenommen. Die Beaufſichtigung der kirchlichen Gebände. Die Beaufſichtigung der kirchlichen Gebäude evangeliſcher Ge⸗ meinden iſt Sache der Evang. Kirchenbauinſpektionen. Am 1. Januar 1909 hat der Evang. Oberkirchenrat 17 in der Nähe Mannheims gelegene Gemeinden vom Bezirk der überlaſteten Kirchenbauinſpektion Heidelberg abgetrennt und deren Funktionen mit Zuſtimmung des Kirchengemeinderats dem Vorſtand des hie⸗ ſigen Baubureaus übertragen, das von da an die Bezeichnung „Evang, kirchliches Baubureau“ erhielt. Infolgedeſſen minderte ſich die von der hieſigen Kirchengemeinde an den Architekten Dö⸗ ring zu zahlende Jahresvergütung von M. 6000.— auf M. 5000.— Der Evang. Oberkirchenrat beabſichtigt nun, das Evang, kirchliche Baubureau unter Leitung des Architekten Döring nach Ferkig⸗ ſtellung der Chriſtuskirche und der Abrechnung über deren Neubau hier weiter beſtehen zu laſſen, ſofern die evang. Kirchengemeinde Mannheim für die Beaufſichtigung ihrer Gebäude einen entſpre⸗ chenden Zuſchuß zu dem Aufwand zuſichert und ein Lokal für das Baubureau mietfrei ſtellt. Der Kirchengemeinderat hat beſchloſſen, vom 1. Juli 1911 an ſein eigenes Baubureau zwar aufzulöſen, aber zu dem vom Evang. Oberkirchenrat fortzuführenden Bureau einen jährlichen Zuſchuß von M. 2000.— aus örtlichen Mitteln zu leiſten, ſowie den im Erdgeſchoß des Pfarrhauſes G 4, 5 ver⸗ fügbaren Raum für die Unterbringung des Bureaus mielfrei zur Verfügung zu ſtellen, jedoch zunächſt nur für ſolange, als Architekt Döring Vorſtand des hieſigen Baubureaus bleibt. ..R. Welker begründet die Vorlage...M. Sator erklärt namens ſeiner Freunde, daß man der Vorlage zuſtimmen werde. Dies erfolgt auch einſtimmig. Beſprechung der Anträge der Volkskirchlichen Vereinigung. Die Volkskirchliche Vereinigung hat dem Kirchengemeinderat mehrere Anträge unterbreitet, zu denen der Kirchengemeinderat Stellung genommen hat. Der erſte Antrag lautet: Die Kirchengemeindeverſammlung wolle den Kirchenge⸗ meinderat beauftragen, beim Oberkirchenrat und den geſetzge⸗ benden Faktoren auf eine Abänderung des Ortskirchenſteuer⸗ geſetzes hinzuwirken, wonach die nach Artikel 2 und 13 erheb⸗ baren Kirchenſteuern auch für Neubau und Erhaltung und Be⸗ dienung von Ki nderſchulen und Krankenſtationen verwendet werden dürfen. Stadtpfarrer Weißheimer, der bei ſämtlichen Anträgen die Stellungnahme des Kirchengemeinderats darlegt, bemerkt: Die Anträge betreffen ſehr wichtige Gegenſtände des kirchlichen Lebens. Der Kirchengemeinderat hat deshalb eine Kommiſſion eingeſetzt, welche die Anträge einer genauen Beratung unterzogen hat. In einer Plenarſitzung wurde dann der Wortlaut der Beantwortung feſtgeſtellt. Sie iſt dabei von der Ueberzeugung ausgegangen, daß große ſtädtiſche Kirchengemeinden dazu berufen ſind, anregend auf die Entwicklung der kirchlichen Geſetzgebung zu wirken und daß die berufenen Organe einer großen ſtädtiſchen Kirchengemeinde am eheſten in der Lage ſind, die Behörden auf die Bedürfniſſe des Gemeindekirchenlebens aufmerkſam zu machen und mit entſpre⸗ chenden Anträgen an dieſe Stellen heranzutreten. Der Inhalt der verſchiedenen Ankräge iſt ein ſo weit auseinanderliegender, daß ich ſie im einzelnen behandeln muß. Eine Vermehr un g der Kinderſchulen iſt notwendig. Wir haben uns in der Neckarſtadt an die Errichtung von Kinderſchulen heran gemacht. Das konnte nur durch Sammlung von freiwilligen Beiträgen ge⸗ ſchehen. Die Gabefzeudigkeit ſtand aber zu dem Bedürfnis in keinem Verhältnis. Trotzdem ſtehen wir auf dem Standpunkt, daß wir im Leben des Chriſtentums niemals die freiwillige kirch⸗ liche Liebestätigkeit entbehren können. Die Werke, die durch die Liebestätigkeit geſchaffen wurden, ſind immer mehr zu organiſato⸗ riſch in das Leben der Geſamt⸗ und Einzelgemeinden eingefügten Unternehmungen geworden. Es entſpricht ganz dem Lauf der Dinge, daß in Bezug aunf die Kinderſchulen und Krankenſtationen der von der Volkstlch⸗ lichen Vereinigung vorgeſchlagene Weg beſchritten wird, Deshalb hat der Kirchengemeinderat folgenden Beſchluß gefaßt: Wir ſtehen 4. Seite. Geueral⸗Anzeiger. Abendblatt.) Mannheim, 16. März dem Antrag auf Abänderung des Ortskirchenſteuergeſetzes ſym⸗ patiſch gegenüber, ſoweit er bezweckt, für Errichtung(Neubau), Er⸗ haltung und Bedienung von rein evangeliſchen Kleinkinderſchulen und Krankenſtationen Kirchenſteuermittel flüſſig zu ma⸗ chen, und ſind bereit, einen bezüglichen Beſchluß der Kirchenge⸗ meindeverſammlung dem Evang. Oberkirchenrat vorzulegen.“ Die Kirchengemeindeverſammlung erklärt ſich damit debatte⸗ los einverſtanden. Der zweite Antrag lautet: Die K..V. wolle dem..R be⸗ auftragen, den Oberkirchenrat zu erſuchen, der nächſten außer⸗ ordentlichen oder ordentlichen Generalſyndde einen Antrag auf Aenderung der Verfaſſung in folgender Richtung vorzulegen: a) Jede Pfarrei hat das Recht, bei Freiwerden einer Pfarrſtelle ſelbſtändig einen Pfarrer auf Grund des allgemeinen, gleichen, direkten und geheimen Wahlrechts zu wählen. b) Jeder Pfarrer iſt wählbar, der ſich auf den Boden unierten, bad. Landeskirche ſtellt. e) Die Wahl der Kirchengemeindeverſammlung erfolgt nach dem Proportional⸗Wahlſyſtem.“ Stadtpfarrer Weißheimer begründet ſolgende Entſchlie⸗ ßung des Kirchengemeinderats:„Für die unter dieſer Ziffer ent⸗ haltenen Anträge ſind Kirchengemeinderat und Kirchengemeinde⸗ verſammlung nicht die berufenen Organe, da dieſe Anträge der Gegenſtand einer noch nicht genügend geklärten Debatte der kheplogiſchen und kirchenpolitiſchen Kreiſe des evangeliſchen Deutſch⸗ lands bilden und zunächſt durch kirchenpolitiſche Landesverbände der Generalſynode vorzulegen wären.“ Der Kirchengemeinderat iſt der Anſicht geweſen, daß weder er noch die Kirchengemeindever⸗ ſammlung diejenige Stelle iſt, die in einer ſo ungeklärten Frage an die geſetzgebenden Inſtanzen herantreten kann. Der Kirchen⸗ gemeinderat möchte deshalb vorſchlagen, daß zunächſt einmal die Jrage von den kirchenpolitiſchen Organiſationen, die das geſamte kirchliche Leben umfaſſen, in Arbeit genommen und zum Gegen⸗ ſtand von Anträgen gemacht wird. K..M. d. Harderefragt, ob in der Beantwortung dieſes Antrages auch die Beantwortung des Antrages ſeiner Freunde auf Einführung des kirchlichen Wahlrechts der Frau liege. Bei Ziffer 2a dürfte man eine Stellungnahme erwarten. Man ſei der Anſicht, daß man durch den Antrag unter Ziffer a die ganze Frage einmal in Fluß bringe. Wenn man immer warten wolle, bis andere ſich ſchlüſſig gemacht haben, geſchehe in der Sache nichts. Dekan Simon konſtatiert, daß dem Kirchengemeinderat nichts von der Beantragung des Frauenſtimmrechts bekannt iſt. Stadt⸗ pfarrer von Schoepffer ſpricht ſich in längeren Darlegungen aus kirchenrechtlichen Gründen gegen die Anträge aus. Die Ent⸗ ſchließung des Kirchengemeinderats ſei das beſte Mittel, um aus dieſer Sache herauszukommen...M. Raupp meint, die Stellungnahme des Vorredners ſei nicht warm und nicht kalt. Der Anſicht ſei man nicht, daß nach dieſem Antrage die einzelnen Kir⸗ chengemeinden in den großen Städten zu ſelbſtändig werden. Die Entſchließung wird hierauf gutgeheißen. Ankragez hat folgenden Wortlaut:„Die K..V. wolle be⸗ ſchließen, daß die baldmöglichſte Vermehrung der Klein⸗ kinderſchulen und die beſſere Ausgeſtaltung der vorhandenen in Angriff genommen werde.“ Stadtpfarrer Weißheimer ſtellt feſt, daß die Kinderſchulen nicht der Verwaltung der Kirchen⸗ gemeindeverſammlung unterſtehen. Man würde höchſtens eine Rede zum Fenſter hinaushalten an die Korporation der Klein⸗ Kinderſchulen. Die Hoffnungen auf eine baldige Aenderung des Ortskirchenſteuergeſetzes ſeien nicht allzu roſig. Es bedürfe dazu einer Entſchließung des Landtags..V. M. Rau pp meint, es wäre ihm lieber geweſen, wenn der Kirchengemeinderat den An. trag ſeiner Freunde zur Genehmigung unterbreitet hätte. Schon durch das Bedürfnis ſei der Beweis erbracht, daß in Mannheim die Kleinkinderſchulen und Krankenſtationen vermehrt werden müßten. Es müſſe einmal entſchieden werden, ob die Kirchen⸗ gemeinde oder die Landeskirche ihre Aufgabe in dieſer Richtung erfüllen wolle oder nicht. Da bezügl. dieſes Antrages keine Ent⸗ ſchließung der Kirchengemeindeverſammlung vorliegt, weil die Er⸗ ledigung dieſes Antrages und des nächſtfolgenden von der Erle⸗ digung des Antrages 1 abhängig iſt, da verfügbare Fondsmittel nicht vorhanden ſind, wird der nächſte Antrag beſprochen. Antrag 4 lautet:„Die..V. wolle beſchließen, daß die ganze Stadt mit einem Netz von Krankenſtationen überzogen werde, deren Schweſtern den Kranken mit Rat und Tat an die Hand gehen. Die Gemeinde ſoll ferner einen Hauspflegerverein gründen, durch den Gemeindemitglieder Hilfskräfte zur Durch⸗ führung einer geordneten Haushaltung ohne oder gegen Bezahlung erhalten können.“ Stadtpfarrer Weißheimer ſtellt feſt, daß unſere Stadt bereits von einem Netz von Krankenſtationen überzogen iſt. Die Diakoniſſinnen leiſten auf den Stationen das menſchenmögliche. Die Stationen ſind in einer ganz hervorragenden und leiſtungs⸗ fähigen Weiſe organiſiert. Eine reiche Vermehrung der Pflege⸗ kräfte iſt ſehr erwünſcht im Intereſſe der Kranken und der Liebes⸗ zätigkeit. Wenn Mittel vorhanden wären, wäre er der erſte, der die Erweiterung der Krankenſtationen aus Gemeindemitteln vor⸗ ſchlagen wüdre. Es werde gut ſein, auf die bereits beſtehenden Or⸗ ganiſationen für Hausflege einzuwirken, um der Sache weitere Ent⸗ wicklung zu geben. Antrag 5 lautet:„Die unterzeichneten Mitglieder der Kirchengemeindeverſammlung beantragen, daß bei der Beſtellung von Almoſenpflegern jeweils nur ſolche Perſonen für den Bezirk einer Kirche gewählt werden möchten, die ſelbſt in dieſem Bezirke wohnen, ſodaß es alſo vermieden werde, daß ein Almoſen⸗ pfleger des Bezirks der Lutherkirche in demjenigen der Trini⸗ iatiskirche wohnt uſw.“(Jolgen 36 Unterſchriften.] Die Antwort der Kirchengemeindeverſammlung wird ohne Debatte entgegenge⸗ Abmmen. Sie lautet:„Die Wahl der Almoſenpfleger wird durch die Kirchengemeindeverſammlung vollzogen. Der Antrag kann deshalb lediglich als Wunſch, den wir unterſtützen, den einzelnen Bezirkspfarrern und ihren Organiſationen zur Berückſichtigung bei Aufſtellung ihrer Wahlvorſchläge übermittelt werden. Dieſem Wunſche wäre bereits bei der bevorſtehenden Neuwahl tunlichſt Rechnung zu tragen. Damit ſind die Anträge erledigt. Erſatzwahlen. Für den mit Tod abgegangenen Betriebsaſſiſtenten Jakob Heuſer und für den in den Kirchengemeinderat gewählten Herrn Johannes Ziegler ſen., werden Erſatzmänner in die Kirchenge⸗ meindeverſammlung mit Amtsdauer bis zur nächſten Erneuerungs⸗ wahl die Herren Architekten Koopmann und Thomas Walch gewählt. Damit ſchließt um ½9 Uhr die Verſammlung. Die kleinen Schlanberger. Vergangene Woche wurde in Feu⸗ zenheim ein Karuſſel aufgeſchlagen und mit Intereſſe verfolgte die Jugend die Arbeit— iſt doch das Reitſchulſahren eines der größten Vergnügen der Kleinen; doch um dieſes teilhaftig werden zu können, gehören auch Pfeunige dazu. Zwei kleine Mädchen, im Alter von—6 Jahren, wußten ſich Rat— oder vielleicht wurde er ihnen auch von eiuem erfahrenen Erwachſenen erteilt— ſie gingen„Leichen⸗ anſagen“. Im neuen Ortsteil machten ſie einige Straßen durch und ſagten das Ableben einer bekannten Perſönlichkeit mit den Worten an:„Der Sch. B.' aſchorwe, et ſolt Wr a'n Penning Duells den Tod im Kanal geſucht habe. gewwe.“ Da die Kleinen keine Miene dabei verzogen, wurde ihnen geglaubt und ſie erhielten ihren Pfennig. Der Totgeſagte war nicht wenig erſtaum, als er von der Geſchichte hörte, nahm ſie aber nicht übel auf und lachte mit den übrigen über die kleinen Miſſetäter. * Einſturz einer Scheune. In Neckaran ſtürzte geſtern Mittag halb 1 Uhr die Scheune der Witwe Barbara Weiduer in ſich zu⸗ ſammen. Auf dem anſtoßenden Grundſtück des Geflügelhändlers Wehe werden z. Zt. Grabarbeiten vorgenommen. Als ein Glück iſt es zu betrachten, daß der Zuſammenſturz um die Mittagspauſe er⸗ ſolgte, während der die Arbeiter die Unfallſtelle verlaſſen hatten. Die Haſendiebe, die in letzter Zeit den Stadtteil Neckarau un⸗ ſicher machten, wurden endlich gefaßt. Mehreren Beſtohlenen konnten die Langohren wieder zurückerſtattet werden, da ſie ſich noch im Be⸗ ſitze der Langfinger befanden, während die Langfinger hinter die ſchwediſchen Gardinen wandern mußten. Die Familientragödie auf dem Lindenhof klärt ſich immer mehr in Bezug auf bie Motive der erſchütternden Tat. Der Brief, den Heidt an eine hieſige Zeitung gerichtet hat, war au die„Volksſtimme“ adreſſiert. In dieſem Brief ſind die Motive dargelegt. Vor allem geht aus dem Schreiben unzweifelhaft hervor, daß Heidt durch die Krank⸗ heit ſeiner Frau geiſtig erſchüttert war. Er glaubte an die Unheil⸗ barkeit ſeiner Gattin. Die Frau wurde vor einigen Jahren von einem Nervenleiden beſallen. Das Leiden verſchlimmerte ſich, als Frau Heidt vor zwei Jahren der letzten Niederkunft entgegen ſah. Alle ärztliche Hilſe war umſonſt. Frau Heidt ſuchte zunächſt Heilung bei Verwaudten in Frankreich und mußte ſchließlich, wie bereits mitgeteilt, am Sams⸗ tag in das Sanatorium Alsbach bei Zwingenberg gebracht werden. Auch Heidts Geſundheitszuſtand war nicht der beſte. Er war lungen⸗ krank. Im Winter 1909/10 hielt er ſich in Davos auf, wo er teilweiſe Heilung fand. Die„Volksſtimme“ unterläßt die Veröffentlichung des Heidtſchen Brieſes in jeinem Wortlaut, weil, ſo ſagt das Blatt, die Veröffentlichung zweifelsohne eine Preßerörterung nach ſich ziehen müßte, die wir im Intereſſe eines pietätvollen Andenkens der Toten nicht heraufbeſchwören möchten.— Die Feuerbeſtattung der drei Toten findet, wie aus der Todesanzeige in dieſer Nummer her⸗ vorgeht, in aller Stille ſtatt. Von Tag zu Tag. — Vom Zuge erfaßt. Spandau, 16. März. Auf dem Perſonenbahnhof Spandau⸗Weſt, woſelbſt Arbeiter mit dem Verladen beſchäftigt waren, wurden zwei Arbeiter vom Zuge erfaßt und an den Beinen leicht verletzt. — Aus Verſehen. Kopenhagen, 16. März. Während der Schießübungen des deutſchen Geſchwaders in der Nordſee wurde aus Verſehen ein Torpedobvot von einem Geſchoß getroffen. Das beſchädigte Boot wurde durch den Kreuzer „Blitz“ nach Friebrichshaven geſchleppt. — Der Leidensgang des Hoſenrockes. Bukare ſt, 16. März. Geſtern abend kam es beim Erſcheinen einer von ihrem Gatten begleiteten Dame im Hoſenrock auf dem Korſo zu Tätlichkeiten zwiſchen Anhängern der individuellen Freiheit und den Gegnern der Reformmode. Die Polizei nahm 14 Verhaftungen vor. Letzte Nachrichten und Telegramme. * Darmſtadt, 16. März. Die zweite Kammer nahm das Schuldentilgungsgeſetz mit den Ausſchußanträgen an und lehnte den Antrag Oſann auf Gewährung von Teuerungszulagen für alle Be⸗ amte mit einem Gehalt bis zu 2000/ ab. *Straßburg, 16. März. Das Schwurgericht des Un⸗ terelſaß hat heute nach dreitägiger Verhandlung den Zuſchlager Alfons Hetzel aus Greßweiler, angeklagt wegen Mordes, began⸗ gen an ſeiner 20jährigen Schweſter am 20. Auguſt vorigen Jah⸗ res für nicht ſchuldig erklärt. Die beiden Nebenſchuldfra⸗ gen auf Totſchlag und Körperverletzung mit tötlichem Ausgang wurden ebenfalls verneint und der Angeklagte freigeſprochen. 8 Breslau, 46. März. Bei der geſtrigen Urabſtimmung der Zahlſtelle Breslau des deutſchen Holzarbeiter⸗Verbaudes wurde mit Dreiviertelmehrheit beſchloſſen, die Arbeit am Montag wieder aufzunehmen. Die Peſt in Deutſch⸗Oſtafrika. * Berlin, 16. März. Aus Deutſch⸗Oſtafrika wird vom Gouverneur telegraphiſch gemeldet, daß in Muanſa am Vikto⸗ riaſee neuerdings die Peſt auftritt. Nach den eingegangenen Be⸗ richten kamen bisher 4 Todesfälle vor. Eine Auszeichnung Hagenbecks. * Hamburg, 16. März. Nach einem Londoner Tele⸗ gramm überreichte geſtern der Herzog von Bredford im Auftrag der Zoological Societe of London, Karl Hagenbeck in Hamburg eine große ſilberne Medaille der Geſellſchaft in Anerkennung der der Zoologie geleiſteten wertvollen Dienſte durch Tiereein⸗ fuhr und Einführung neuer fortgeſchrittener Methoden in der Haltung und Pflege der Tiere in der Gefangenſchaft. Es iſt dies das erſtemal, daß eine derartige Auszeichnung einem Eigentümer eines Zoologiſchn Gartens von der genannten Geſellſchaft verlie⸗ hen wird. Die Revolution in Mexiko. * Newyork, 16. März. Nach einem Telegramm aus der Stadt Meriko nahm der permanente Ausſchuß des Kongreſſes einſtimmig eine Vorlage an, welche vorübergehend die konſtitutionellen Garantien für die Dauer von ſechs Wochen aufhebt. Berliner Drahtbericht. Bon unerem Berfiner Bureau. Die Abſtimmung über die Kaligelder in der Budgetkommiſſion. Berlin, 16. März. Die Budgetkommiſſion des Reichs⸗ tags verhandelte in ihrer heutigen Vormittagsſitzung noch einmal über die Verwendung der Kaligelder zu Propa⸗ gandezwecken. Der Antrag Brokhauſen(Konſ.), der für dieſe Verwendung ſpezielle Vorſchriften gibt, wurde in ſeinen weſentlichen Puntken angenommen unter Ablehnung des von der Linken geſtellten Antrags, der den Bund der Landwirte von der Verteilung ausgeſchloſſen wiſſen will. Es wurde feſtgeſetzt, daß für die Propagande 3 Mill. M. ausgegebn werden ſollen, davon für die Propagande im Ausland 1 900 000., für Propagande im Inland 1 100 000 M. Es war die ſchwierigſte Abſtimmung, die die Budgetkommiſſion je gehabt hat. Sie hat mehr als eine Stunde in Anſpruch genommen. Cecil Grace, das Opfer eines amerikaniſchen Duells? J Berlin, 16. März. Aus Newyork wird gemeldet: Im Anſchluß an die Auffindung einer Leiche im Kanal von Oſtende, die man als die des Fliegers Cecil Grace relognosziert zu haben glaubte, der im Dezember vorigen Jahres bei der Ueber⸗ fliegung des Kanals verunglückte, behauptet eine Newyorker Sports⸗3tg. neuerlich, daß Grace nicht das Opfer eines Unfalles geworden ſei, ſondern aufgrund eines amerikaniſchen Grace war in eine junge Amerikanerin verliebt, die ihre Gunſt jedoch einem amerikaniſchen Marine⸗Offizier ſchenkte. Es kam zu einem Duell zwiſchen dieſem Offizier und dem Flieger, wobei ausgemacht wurde, daß der Unterliegende noch vor dem 11. Januar ſich ſelbſt das Leben nehmen müſſe. Der Offizier hätte ſich von Bord ſeines Schiffes in die See ſtürzen müſſen. Da Grace das ſchwarze Los zog, flog er mik ſeinem Aeroplane auf das Meer hinaus und kehrte nicht wieder zurück. Die Schweſteru Blaſchek. Berlin, 16. März. Ike Roſe, der Impreſario der zu⸗ ſammengewachſenen Zwillingsſchweſter Blaſchek iſt auf eine briginelle Idee gekommen, um der einen der Zwillingsſchweſtern den erſehnten Gatten zu verſchaffen. Er hat in Saltlake City alle Arrangements getroffen, um die Zwillingsſchweſter dort nach mormouiſchem Ritus zu verheiraten.(Das Zwillings⸗ paar Blaſchek weiß jedenfalls die nötige Reklame zu machen.) Eine neue Lehrermaßregelung in Bayern. — Berlin, 16. März. Aus München wird gemeldet: Eine neue Lehrer⸗Maßregelung erregt in Bayern wieder das größte Aufſehen. Der Redakteur des Oberbayeriſchen Schul⸗ anzeigers in Landsberg a. Lech hatte einen Artikel Ludwig Thomas aus dem„März“ über die Rückgratfeſtigkeit der bahe⸗ riſchen Volksſchullehrer im Vergleich zu der Regierung gegen⸗ über der Landtagsmehrheit abgedrugt. Dafür erhielt er, ob⸗ wohl er den Artikel mit vielen Einſchränkungen kommentierte und zwei nachträgliche Verwahrungen gegeben hatte, einen ſcharfen Verweis unter Androhung von Strafe. Deutſcher Neichstag. Berlin, 16. März. Die Beratung des Etat des Reichsamts des Innern wird fortgeſetzt. Man befindet ſich in der Spezialdistuſſion und zwar bei allgemeinen Fonds. Der Zentrumsabg. Pfeiffer ſpricht über allerhand Kunſtfragen und wünſcht eine deutſche Muſeumsorgant⸗ ſation, die der heutigen Muſeumspolitik ein Ende mache, Nach Bayern würden heute ganz wertloſe Dinge geſchicz!, Schließlich bekäme man noch die Siegesallee. Lebhaft kritiſiert der Redner auch die Zentraliſterungsbeſtrebungen des Direktors v. Tſchudi, der möglichſt viele Kunſtgegenſtände in das Germa⸗ niſche Muſeum nach Nürnberg hereinbringen möchte. In einer Reſolution fordert der Abg. Graf jährlich 10 000 Mark zur Unterſtützung der Nationalfeſtſpiele für die deutſche Jugend in Weimar. Er hofft durch eine rege Teil⸗ nahme an den Spielen eine Zurückdrängung der Schund⸗ und Schmutzliteratur. Die moraliſchen Bedenken, die gegen die gemeinſamen Fahrten von Schülern und Schülerinnen zu den Feſtſpielen ge⸗ äußert worden ſind, ſucht der Abg. Pfeiffer zu zerſtreuen. Der Volksparteiler Dr. Heckſcher ſpricht ſich gegen die Bedenken aus. Man ſolle der Jugend nicht die ſchöne Zeit der jungen Liebe verderben. Die Abſtimmung über die Reſolution Graf wird bis zur dritten Leſung zurückgeſtellt. Ueber die Fortſchritte der Abiatik ſpricht der Abg. Baſſermann. Er wünſcht, daß das Reichsamt des Innern dieſe Beſtrebungen unterſtütze und ſich dabei nicht bom Geldſtandpunkt leiten laſſe. Redner erfünerkt an die im vorigen Jahre angenommene Reſolution auf Errichtung einer Reichs⸗ anſtalt für Luftſchiffahrt und fragt die Regierung, wie es mit der Errichtung dieſer Anſtalt ſteht. Gegen die Errichtung einer ſolchen Anſtalt wendet ſich der konſervative Abg. Frhr. b. Richthofen, auch der Staats⸗ ſekretär Dr. Delbrück hält eine ſolche Anſtalt nicht für nötig, erklärt es aber für nötig, daß das Reich alles tue, um zu verhindern, daß Deutſchland auf dem Gebiete der Aviatik vom Ausland überflügelt werde. Vom Abg. Dröſcher wird eine Reſolution begründel, welche eine Vereinbarung der deutſchen Oſtſeeuferſtaaten über die deutſche Oſtſeeküſtenfiſcherei wünſcht. Dieſe Reſolution unterſtützen die Abgg. Er zberger, Goercke(Natl.), Dr. Hahn(Konſ.), Spethmann (Volksp.) und Metzger(Soz.) Miniſterialdirektor v. Jonquieres macht die Durch⸗ führung der Reſolution von der Zuſtimmung des preußiſchen Landwirtſchaftsminiſteriums abhängig. Die Reſolution wird ſchließlich angenommen. *** Die Schiffahrtsabgabenkommiſſion. Berlin, 16. März. Die Schiffahrtsabgabenkommiſſion ver⸗ handelte in ihrer heutigen Sitzung über die Strombau⸗Verbände und nahm die darauf bezüglichen Beſtimmungen mit den dazu vorliegen⸗ den Anträgen, die von der Regierung bekämpft wurden, mit 16 gegen 10 Stimmen an. Die Minderheit beſteht aus einigen Zentrums⸗ abgeordneten und den Konſervativen. Es wurde angenommen ein Zentrumsantrag, der die Lahn von Gießen bis zur Mündung in den Rhein mit einbezieht. Ein anderer Zentrumsantrag, daß die Rhein⸗ regulierung nicht bis Baſel halt macht, ſondern bis Konſtanz durch⸗ geführt wird und die Regulierung des Mains nicht bis Aſchaffen⸗ burg, ſondern bis Bamberg ausgedehnt werde, ein nationalliberol⸗ ſortſchrittlicher Antrag, daß die Regulierung des Neckars ſtatt bis Heilbronn, bis Stutgart und Eßlingen durchgeführt werde, ferner ein ſozialdemokratiſcher und Zentrumsantrag, die verlangen, daß in den Rheinſtromverband auch die Moſelregulierung von der lothrin⸗ giſchen Grenze bis Koblenz und der Saar von Brebach bis Conz mit aufgenommen werden und ſchließlich ein volksparteilicher Antrag, der die Regulierung der Saale bis einſchließlich Weißenfels fordert. 2 Der Fiſcher mit dem großen Dorſch auf dem Rücken iſt das Garantiezeichen ſür die echte Scotts Emulſion, und nur dieſe iſt nach dem Scottſchen Verfahren hergeſtellt. Da es aber viel⸗ fach minderwertige Nachahmungen gibt, deren Verpackung der echten Scotts Emul⸗ ſion täaſchend ähnlich nachgemacht wird, ſo achte man beim Einkauf genau auf gur 28. ut unſere Fiſcher⸗Schutzmarke und weiſe alle— ben 1 dieſe Nachahmungen zurück. e Scott⸗ ſchen Berfahrens! — We, 1 b8 250 450), Mannheim, 16. März Geusral⸗Auzeiger.(Abendblatt) Volkswirtschaft. Pfälziſche Bank. Der Geſchäftsbericht pro 1910 bezeichnet daß abgelaufene Heſchäftsjahr als nicht unerfreulich, weun auch die gehegten Er⸗ wartungen nicht ganz erfüllt worden ſind. Die zu Ende des Vor⸗ jahres eingetretene lebhaftere wirtſchaftliche Entwickelung machte langſam weitere Fortſchritte und ſteigerte den Beſchäftigungsgrad in Induſtrie und Handel. Doch beeinträchtigten höhere Löhne, Gehälter und geſtiegene Rohſtoffpreiſe, womit die Erhöhung der Verkaufs⸗ zreiſe für Fertigfabrikate nicht Hand in Hand ging, vielfach den Nutzen. aufſteigender Richtung, ſo blieben manche andere wie Eiſen⸗ und extilinduſtrie in einer weniger befriedigenden Lage. Die deutſche WVarenausfuhr nahm trotz Zollſchwierigkeiten zu. Das Baugewerbe hatte unter Lohnkämpfen und Arbeiter⸗Ausſperrungen zu leiden. Den Immobilienverkehr beeinflußte die Verteuerung der Umſätze durch Reichs⸗ und Kommunalſteuern. Die Landwirtſchaft hatte im Ganzen eine befriedigende Ernte, der Weinbau aber verzeichnete ein potales Fehljahr, weshalb der Weinhandel einen großen Teil ſeines Bedarſs im Auslande deckte. Dadurch bleiben bedeutende Summen bder heimiſchen Volkswirtſchaft entzogen. Für das Bankgewerbe brachte der lebhaftere Geſchäftsgang in Handel und Induſtrie in Verbindung mit der Neubelebung des Welt⸗ marktes eine ſehr lebhafte Kapitalbeanſpruchung, die eine Steigerung des Reichsbankſatzes auf 4,35 Prozent gegen ,92 Prozent im Vor⸗ jahre bewirkte. Infolge dieſer Umſtände weiſen die Zinſen⸗ und Proviſionserträgniſſe erfreuliche Steigerungen auf. Der Nutzen des tegulär verlaufenen Effekten⸗ und Emiſſionsgeſchäftes übertrifft den vorjährigen um 100 000% Im Berichtsjahre war die Bank an 17 Konſorttalgeſchäften beteiligt, wovon 10 auf Staats⸗, Stadt⸗ und Provinzialanleihen, 1 auf Induſtrie⸗Anleihen und 6 auf Induſtrie⸗, Verſicherungs⸗ und Bank⸗Aktien entfallen. Davon ſind 11 mit Nutzen abgewickelt und 6 ins neue Jahr übernommen. Die Spar⸗ und De⸗ poſttengelder haben zugenommen. Die Steigerung der Unkoſten um 88 000 entfällt ausſchließlich auf Steuern. Die Filialen arbeiteten normal und befinden ſich in befriedigender Fortentwicklung. In Grünſtadt wurde das neue Bankgebäude bezogen und in Gernsheim , Rh. eine Depoſitenkaſſe errichtet. Das neue Geſchäftsjahr hat unter nicht ungünſtigen Ausſichten begonnen. Die Umſätze ſtiegen von 10 453 auf 10 742 Millionen Mark und der Reingewinn von 3100 547% auf 3 415 968, Letzterer ſoll wie folgt verwendet werden: 2 750 000=%½% Dividende 2 500 000 5%),% 110 000(120 000) Zuweiſung für vorzunehmende Abſchreibungen, 75 246(74 551) zur Abſchreibung auf Haus und Mobilien, 88 418(59 553) zu Tantiemen des Aufſichtsrats, J85 303 465.000) Gratifikationen und gemeinnützigen Zwecken und 307 000 4261 544) zum Vortrag auf neue Rechnung. Die Netto⸗Bilanuz ſtellt ſich wie ſolgt: Altiva: Kaſſa, Kupons, Sorten, Giro⸗Konto Reichsbank, Notenbank ete. 45 224592 Wechſel und Deviſen 27 093 983(24 930 456], Guthaben bei Banken und Bankhäuſern 10 158 462(8 850 924), Vorſchüſſe auf Effekten und Waren 49 515 904(43 366 180), Debitoren in laufender Rechnung 89 470 558(89 358 989), Debitoren für geleiſtete Avale 11 169 392(10 559 017), Konſortialbeſtand/ 128 378(2 326 307), Effekten 412 618 739(12 108 724, Kommanditariſche Beteiligungen unverändert ½% 408 000, Aktiv⸗Hypotheken und übernommene Reſtkauf⸗ ſchilltnge 3 654 307(2 421936), Bankgebäude, Immobilien und Mo⸗ bilten 7 240 266(7 268 849) Paſſiva: Aktienkapital 50 000 000, Nordentlicher Reſervefonds 8 850 000(8 649 814), Spezial⸗Reſerve⸗ fonds ½ 200 000, Delerederefonds 600 000 ½, geleiſtete Avale 11 169 372(10 559 017), Tratten und Akzepte 47 387 017(45 788 219), Depoſiten⸗ und Spareinlagen/ 43 372 165(88 733 276), Kreditoren in laufender Rechnung und Scheckrechnung 51 408 428(45 986 829), Uebergangsſaldo der Zentrale und Filialen untereinander 32 570 85 889), Paſſiv⸗Hypotheken /2 018 000, Dividende unerhoben ½ 5340 (5397), Beamten⸗Penſions⸗ und Unterſtützungsfonds /1 290 276 (1181 134), Dividende pro 1910 und Kontvo a nuoſo ½8 242 395 2 942 462), Vortrag auf neue Rechnung 07 000(261 544). Die Ge⸗ neralverſammlung findet am 8. April ſtatt. ürſe. Alm heutigen Ma n. Maun wbürſe. Am eiwas beſſere Kon umnachfrage für Weizen zu bemerken; in meinen nahm das Geſchäft aber keinen größeren Umfang Käufe über den Bedarf hinaus nicht getätigk wurden, Für Roggen, Hafer und Mais hat ſich die Situation des Marktes nicht geändert. Zuttergerſte dagegen blieb in disponibler Ware gefragt und wurde zu M. 13.25 per 100 Klg. bahnufrei Mannheim gehandelt. Die Notie⸗ rungen im hieſigen offiziellen Kursblatt haben hente keine Aenderung erfahren. 5 Vom Auslaud werden angeboten die Tonne gegen Kaſſa, eif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗Ruſſo 80 Kg. per März⸗April M. 150.50—151.—, dito ungariſche Ausſaat 80 Kg. per März⸗April M. 150.50—151., dito ungariſche Santa Fe 81 Kg. per März⸗April 151.——151 50, Redwinter 2 per Auguſt Mk.—, Hartwinter per September Mk.—.—, Ulka 9 Pud 30⸗35 prompt M. 150.50 bis 151.—, Ulka 10 Pud M. 151 50—152.—, Aima 10 Pud 5⸗10 ſchwimm. .153.50—154—, Rumänier 78⸗79 Kg. ver März⸗April M. 152.50 bis 153.—, dito 3% blaufrei prompt M.——, Rumänier 79—80 Kg. 3 Prozent blauftei M.——, dito per März⸗April M. 154.50—155.— Roggen kuſſiſcher 9 Pud 10⸗15 per prompt M. 108.50—109.—, dito 9 Pud 20⸗25 per prompt Mk. 109.50—110.—, dito 9 Pud 30⸗35 per prompt 110.——111.—, norddeutſcher 71⸗72 Kg. per März April M. 107.——107 50. Gerſte ruſſiſche 59—60 Kg. per prompt Mk. 106.50—107.50, dito 58⸗59 Kg. per prompt Mark 106.——107.—, rumäniſche 59⸗60 Kg. per Wiiedrit Mark 111.——112.—. Mais Laplata gelb rye terms ſchwimmend Mark 105.50—106.—, März Mark 106.——106.50, Donau Galax Fornanian März Mk. 100.50—101.—, Odeſſa per prompt Mk. 97.50—98, Novoriſſik weiß per Mark—.—, Mixed per März⸗April neue Ernte Mark 96.— .50. Hafer ruſſ. 46⸗47 Kg. vrompt M. 103.——103 50, dito 4748 Kg. prompt Mk. 104.—104.50, Donau 46⸗47 März Mark 101.——101.50 dito 50⸗51 Ka. März⸗April Plk. 102.——102.50. La Plata neue Ernte 18⸗49 per März⸗April M. 100— bis 101.— Weſtfäliſche Kreditanſtalt, Kommandit⸗Geſellſchaft.⸗G. In der heu⸗ ligen Hauptverſammlung war ein Aktienkapital v. 873000./ vertreten. Der Abſchluß wurde genehmigt, der Verwaltung Entlaſtung erteilt und die Dividende auf 6 Prozent feſtgeſetzt. Die Amtsführung des Erſten Aufſichtsrats ging heute zu Ende. Die Verſammlung wählte jedoch die bisherigen Mitglieder wieder. Der Verwaltung berichtete, das Geſchäft entwickle ſich auf geſunder Grundlage weiter, der Kunden⸗ kreis wachſe fortwährend, doch ſei man in der Auswahl vorſichtig. Die ewinne in den beiden Monaten des laufenden Jahres ſeien recht anſehnlich. Es würde das Ergebnis für das laufende Jahr nicht hinter dem vom Jahre 1910 zurückbleiben. 5 Die Hauptverſammlung der Berliner Viehkommiſſions⸗ und Wechſelbank ſetzte die Dividende für die alten Aktien auf 7 Prozent und für die neuen auf 3½ Prozent feſt. Durch die Ausgabe der neuen Aktien wurde ein Aufgeldgewinn von 127075 ,¼ erzielt. Die Rück⸗ gen ſind auf 859 000 gleich 21 Prozent des Aktienkapitals an⸗ bewachſen. Die Bank hat ſich, wie der Vorſtand mitteilte, mit 50 Fbrozent an den Chemiſchen Werken Merkur, G. m. b.., die die Ver⸗ wertung der Knochenabfälle betreiben, beteiligt. Es beſtehe auf dieſem Gebiet allerdings ein ſehr ſtarker Wettbewerb; man hoffe indes, doch einen„befriedigenden“ Ertrag herauszuwirtſchaften. Telegraphiſche Handelsberichte. Von der Fraukfurter Börſe. Frankfurt a.., 16. März. Die hieſige Filiale der Deut⸗ ſchen Bank beautragte die Zulaſſung von 30 Millionen Mark aproz. dpothekenobligationen Serie 28 der Preußiſchen Bodenkredih⸗Aktien⸗ Vank zur Frankfurter Börſe. 5 Deutſche Gasröhrenſyndikat, Kölu. „ Fraukfurt g.., 16. März. Wie die„Frkf, Ztg.“ aus Köln bört, iſt auf den 31. Mürz eine Generalverſammlung der Geſellſchafter einberufen worden, um über die Verlängerung des Syndikats zu beſchließen. Voigt u. Haeffuer, Frankfurt a. M. „Irankfurt a.), 10. März. Der Geſchäftsbericht erwähnt als das bedeutſamſte Ereignis der Geſellſchaft im Bewegten ſich ſo verſchiedene wichtige Induſtriezweige in Berichtsjahre den Umgug aus den bisherigen Räumlichkeiten in die neuen Arbeitsſtätten am Oſthafen. Das neue Werk könne als in leder Hinſicht gelungen betrachtet werden. Die von der Geſell⸗ ſchaft vorgeſehenen Ausgoben haben, laut„Frkſ. Zig.“ keinerlei weſentliche Ueberſchreitungen erfahren. Die bei Beginn des neuen Jahres vorhandenen Aufträge überſteigen beträchtlich diejenigen des * es. Die Verwaltung erwartet wieder ein befriedigendes Ergebnis. 8 Arozeutige Münchener Stadtanleihe von 1911. „* München, 16. März. Die Uebernahmegruppe von 20 Mill dieſer Auleihe hat, nach den„Münchener Neueſten Nachrichten“, dieſe Beſtände aus verkauft. Ludwig Weſſel A. G. für Porzellau⸗ und Steingutfabrikation Bonn. * Bonn, 16. März. In der Aufſichtsratsſitzung vom 15 ds. wurde die Bilanz pro 1910 vorgelegt. Dieſe ergibt inkluſive M. 8937 Vortrag einen Gewinn von M. 227003(M. 196 165 im Vorj.] Die Abſchreibungen erfordern M. 96 960(M. 102 263 im Vorj.) Die Spezialreſerve erhält M. 18 135(M. 0 i..), das Del⸗ credere⸗Conto M. 5000(Mz 0 i..), der ordentliche Reſervefond M. 6055(M. 4695 i..) Die Tantieme betragen M. 19 485 (M. 14 644 i..) Der auf den 10. April einberufenen General⸗ verſammlung wird die Verteilung von 3 Proz. Dividende 2½ Prozent im Vorfj.) vorgeſchlagen und M. 2617(M. 8937 i..) werden auf neue Rechnung vorgetragen. Oberſchleſiſcher Kohlenverſandt. * Breslau, 16. März. In der erſten Hälfte des März betrug der Oberſchleſiſche Kohlenverſand 122 776 Waggons oder 18808 Waggons mehr als im Vorjahre. Der oberſchleſiſche Ex⸗ port betrug im Februar nach Oeſterreich 715213 Tonnen gegen 536116 Tonnen im Vorjahre, nach Rußland 108 841 Tonnen gegen 72 141 Tonnen i. V. Normaler Geſchäftsgang in Siegerländer Eiſenſtein. * Siegen, 16. März. Der Verein für den Verkauf von Sieger⸗ länder Eiſenſtein hält am 27. ds. Mts. eine Generalverſammlung ab zwecks Neuwahl des Auſſichtsrates und Erſtattung des Marktberichtes. Der Geſchäftsgang wird als zur Zeit normal bezeichnet. Der Verkauf für das 2. Semeſter 1911 ſoll in etwa Monatsfriſt aufgenommen werden. Bau von 6 neuen Fiſchdampfern. * Geeſtemünde, 16. März. Die Dampffiſcherei⸗Geſellſchaft Nordſee in Nordenham beauftragte, laut„Frkf. Ztg.“, die Schiffs⸗ werft von Frerichs in Einswerden mit dem Bau von 6 neuen Fiſch⸗ dampfern. Neueſte Dividende⸗Ausſchüttungen. * Hannober, 16. März. Die Teutonia⸗Misburger Portland⸗Zementwerke in Hannover erzielten nach Abſchreibun⸗ gen von 160 080 M.(156 149.) einen Reingewinn von 230 616 Mark(341 672.), woraus eine Dividende von 5 Prozent(10 Prozent) verteilt wird. * London, 16. März. Die mexikaniſchen Minen of el Oro er⸗ klären eine Quartalsdividende von 3½ Sh. und die Imperial⸗Con⸗ tinental Gas Aſſoctation eine Dividende von 4½ Prozent für das Semeſter. 8 Berlin, 16. März. Berliner Lloyd, Reingewinn 19 716 M.(138 617.) 8 Prozent(6 Prozent). Auflegung der neuen türkiſchen Anleihe. * Brüfſel, 16. März. Die neue türkiſche Anleihe von 1911 wird am 21. ds. Mts. hier bei der Filiale der Deutſchen Bank und bei der Bank für Brüſſel zu 44094 Fres. aufgelegt.— Mit grossem Verlust abgechlossen. 1 ABerlig, 46, März. Die.-G. Vereinigte Elbeschifb. fahlrts-Gesellschaft schlossen mit einem Verlust von 788 843 Aelegraphiſche Rörfen⸗Rer [Privattelegramm des General⸗An 8e Frankfurt, 16, März.(Fondsbörse.) Die Börse hatte wieder politische Sorgen. Die Auslassungen der russischen Presse über die Beziehungen zwischen Russland und China gaben Anlass zu grosser Beachtung. Die noch immer unge- klärte Situation in Mexiko liess ebenfalls Verstimmung zu- rück, ebenso die Marokkoangelegenheit. Die Geschäftsunlust hatte sich gegen gestern eher noch verschärft, wodurch teil- weise ein Druck auf das Kursniveau ausgeübt wurde. Nach den neusten Berichten aus Amerika zeigt der amerikanische Eisenmarkt nicht mehr die gleiche Lebhaftigkeit wie in den ersten Wochen des Jahres. Von unserer heimischen Industrie sind die Preise besser, aber die Umsätze lassen scheinbar zu wünschen übrig. Die Spekulation ist daher auf diese Mel- dungen nicht geneigt, neue Engagements einzugehen, umso- mehr die Versteifung des Geldmarktes zur Vorsicht mahnt. Am Bankaktienmarkt hat das Interesse merklich nachgelassen. Kreditaktien waren unter Berücksichtigung des Bezugsrechts- abschlages(1,)5 PCt.) gut gehalten. Von den kührenden heimischen Banken lagen Handelsgesellschaft schwaächer, Deutsche Bank gut behauptet. Von Mittelbanken sind Deutsche Fffekten- und Wechselbanke mässig schwächer. Transport- werte konnten sich mit wenig Ausnahmen behaupten, Lom- barden wurden reger gehandelt, Baltimore und Ohio nach unten neigend. Schiffahrtsaktien lagen sehr still, aber be⸗ hauptet. Elektrizitätswerke ruhig, Licht und Kraft und Schuckert schwächer. In Montanpapieren war die Stimmung ruhig. Phönix Bergbau neigten zur Schwache, Bochumer lagen matt. Am Cassaindustriemarkt hielt sich das Geschäft in engen Grenzen, doch ist die Tendenz fest. Maschinen- kabriken bevorzugt. Von kestverzinslichen Werten sind hei⸗ mische Anleihen abgeschwächt, ausländische Papiere ungleich- mässig, Russen niedriger, auch Mexikaner schwächer. Infolge Realisationen ist der Rentenmarkt im weiteren Verlaufe ge⸗ drückt. Die Börse schloss allgemein ruhig bei schwächerer Tendenz. Es notierten Kreditaktien 210½, Diskonto Komman- dit 19896, Dresdner 164½, Staatsbahn 15876, Lombarden 20%, Baltimore and Ohio 10394, Phönix Bergbau 2488½4—248½. Berlin, 16. März.(Produktenbörse.) Das schwächere Ausland und die mangelnde Konsumfrage, sowie das schöne Wetter führten am Getreidemarkt bei fehlender Kauflust zu Rückgängen. Beide Brotfrüchte, aueh Hafer wurden mitge⸗ zogen. Mais und Rübél war vernachlässigt. Wetter: schön. Mannheimer Effektenvörſe. Vom 16. März.(Offizieller Bericht.) Die heutige Börſe zeigte! ziemlich feſte Haltung. Es notierten: Pfälz. Bank⸗Aktien 104,50., Mannh. Verſ.⸗Aktien 880 G. 890., Hedderuheimer Kupferwerk⸗Aktien 125,25., Pfälz. Nähmaſchinen⸗ und Fahrräderfabrik⸗Aktien 187 G. und Südbeutſche Drahtinduſtrie⸗ Aktien 156,50 G.— Badiſche Aſſekuranz⸗Aktien wurden zu 1960 ½ pro Stück gehandelt. 5——5 5 ügers) Pfaudbrieſe. 4% Rh. Hyp.⸗Bk. unk. 53% pderich 3%„„„Komm Obliga 99.60 bz 90.— bz 90.80bz 1902 ied. unal Städte⸗Anlehen. 3½% Freiburg i. B. 3½ Heidelberg v. J. 4 Karlsruhe v. J. 1 3 Karlsruhe v. J. 1896 3% Lahr v. J. 1902 4% Ludwigsha en 4 55 v. 872 4 Mannh. Oblig. 4„ 4 1* 4 3 72 1 8 72 1** 3 72„ 1 39%% ½„ 3 72 1* 375 * + 3% Pirmaſens unk. 47½ Wiesloch v. J. 1905 1888 91.60 G 1903 92.50 B 907 101— 91.60 G 101.G 1906 100.40 B 91.— bz 1908 100.50 G 1907 100.50 G 1906 100.50 G 1901 100.25 G 1885 92. G 92.—B 91.50 B 91.50G 91.—8 91.30 B 1895 1898 1904 1905 1905—. 91.50 G Induſtrie⸗Obligation. %½ Akt.⸗Geſ. für Seilindu⸗ ſtrie rückz. 105 9% 108.50 G 4 ½ Bad..⸗G. f. Rhſchiff. u. Seetransport 4. Banken. Badiſche Bank Gewrbk. Speyer50/ E Pfälz. Bank Pfälz. Hyb.⸗Bank Rhein. Credithank Rhein. Hyp.⸗Bank Südd. Bank Südd. Disc.⸗Geſ. Chem. Induſtrie. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. Chem. Fab. Goldenbg. Verein chem. Fabriken Verein D. Oelfabriken Weſt..⸗W. Stamm Vorzug Brauereien. Bad. Brauerei Durl. Hof vm. Hagen Eichbaum⸗Brauere Elefbr. Rühl, Worms Br. Ganter, Freibg. Kleinlein, Heidelberg ombg. Meſſerſchmitt zudwigsh. Aktienbr. Mannh. Aktienbr. Brauerei Sinner Br. Schrödl, Heidlbg. „Schwartz, Speyer ** „ S. Weltz, Speher—.— 85.— . Sborch Spener Br. Werger, Worms 2 Spritſb⸗ Weizen, pfälz. „Rheingauer norddeutſcher ruſſ. Azima Krim Azima Taganrog Saxonska rumäniſcher am. Winter Manitoba I Walla Walla Kanſas II „ Auſtralier „ La Plata 8 5 oggen, pfälzer „ ruſſiſcher „ norddeutſcher amerik. X N8 N N 2 2 Gerſte, hieſ. 88 Kursblatt 99.70 G Brief Geld — 10450 198.— 197.— —-188.80 —— 204.— —. 118.30 —. 119.50 1498.— — 2398— — 32.— —.— 164.50 228.—— —— 104.— 88 —. 238.— 115.—114.— 92.—.— —.— 181.— — 6250 — 139.— — 231.— 182.——.— — 125.. 785 —— tione n. 4½ Bad. Anil. u. Sodafbr. 102.80 G 4½ Bad. Anil. u. Sodafbr. Serie B 103.50 B 4 Br. Kleinlein Heidelbg. 98.50 G 5 Bürg. Brauhaus, Bonn 102.— G 4 Herrenmüßle Genz 99.—G 4½ Koſth. Cell. u. Paprfbr. 101.— G 4½ Mannheimer Dampf⸗ ſchleppſchiffahrt 98. 4½% Mannh. Lagerhaus⸗ Geſellſchaft 98.50 G 4% Oberrh. Elektrizitäts⸗ werke, Karlsruhe 4½ Pfälz. Chamotte und Tonwerk,.⸗G. Eiſenbg. 102.— G 4½ Pfälz. Mühlenwerke 100.—G 4½%½% Schuckert⸗Obligat. 100.50 G 4½ Ruſſ..⸗G. Zellſtofffb. Waldhof bei Pernau in Livland H. Schlink u. Cie. 101.50 0 Speyerer Brauhaus .⸗G. Speyer 99.— G 4½ Speyerer Ziegelwerke 99 400 4½ Südd. Drahtinduſtrie 101.— G 4½ Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 4% Zellſtoffabrik Waldhof —.— 100.20 G 15— 4 15 7 2 totd Aktien. 167˙ 3½ Zellſt. Waldh. 1908 102.65 0 Brief Geld Frankona, Rück⸗ und Mitverſ. vorm. Bad. Rück⸗ u. Mitverſ. 1240 Francona, junge—.— Fr. Transp.⸗Unfall u. Glas⸗Verſ.⸗Geſ. 2440 Bad. Aſſecuranz—.— Bad. Aſſecuranz(neu)—. Continental. Verſich.—.— 780.— Mannh. Verſtcherung 890.— 880.— Oberrh. Verſich.⸗Geſ.—.— 1030 Württ. Transp.⸗Verſ.—.— 600.— Induſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie Dingler'ſche Mſchfbr. 5 Emaillw. Maikammer—.— 118.— Ettlinger Spinnerei—— 99.— H. Fuchs Waf. Hdlbg. 188.75—.— Hüttenb. Spinnerei 63.—— Heddernh. Kupferw. u. Südd. Kabelw. Frkf.—.— 125.25 Karlsr. Maſchinenbau—.— 185.— Neu—. Koſth. Cell. u. Papterf. 240.——. Mannh. Gum. u. Asb.—.— 145.ä— Maſchinenf. Badenig—.— 218.— Oberrh. Elektrizitt—.— 19.— Bfälz. Mühlenwerjʒte—— Pf. Nähm. u. Fahrradf.—.— 187.— Portl.⸗Zement Holbg.—.— 155.75 Rh. Schuckert⸗Geſ. 1280 1960 ——— —.— 128.50 —.— 10.. ——— —.— 130.50 —.— 221. 156.50 5 205—21.— 50 21.25—21. 22.25—22.50 21.50—22.— 2223 21.50—22.— 21.50—22.— 22.— 22.50 ————— 9 ——— 2. 8515 21.75—22.— 20.75——.— 16.15—16.25 16.75——.— 16.50—16.75 17.50—18.— der Mannhjeimer Produktenbörſe vom 16. März. Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlun per 100 Ke bahnfrei hier. ſdäuſel—.—1 anikenth. 375.— * Hafer, bad. 16.25—17.28 Hafer, nordd. Hafer, ruſſiſcher „ La Plata Mais, amer. Mixed „ Donau „ La Plata Kohlreps, d. Kleeſamen, nordfranz. 7 8 „ Luterne ſtal. „ Provence. „ Elparſette [goger Rotklee Leinöl mit Faß Rüböl in Faß Backrüböl Fein⸗Sprit La., verſt. 100%t 1 15 enee,, Roh⸗Kart. ſprit verſt. 80.88 „ unverſt. 80/88 Mannheim, 16. März. Leinſaat 40.— Mk. Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. (Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft.) Donnerstag, den 16. März 1911. Die Preiſe verſtehen ſich pro 1000 kg. Weizen: „ Pfälzer 17.75—18.75 Alkohol höchgr,„ 92½04 Gerſte, ungariſche—..—„„„388090 Ruſſ. Futtergerſte 13.25—13.75 Weiſenmel—7 5 1 22323 51.28 30.25 28.25 2678 25.2 Rogzenmehl Nr. 0) 24.75 1) 21.75.— Tendenz: Getrelde unveränderk. 5 Sept.——-— Nov.—— Marz———— Mar 2 9½ 3.—— Roggen: Sept.—— Nov.——— Mur;——— MWiI Amſterdamer Vörſe. Amflerdam, 16. März.(Schlußtkurſe.) Nüböl lokb „ Mot Juli⸗Aug. Rüböl Tend.: Kaffee ſtetig. 10. ——Jeinöl loko Ge ee Leinöl Tei 15 Hafer: Sept.—— Nov. März Mat Sept.— Nop. März Ma ais: —— April 535 Mai⸗Aug. Sept.⸗Dez 6. Seite. Seneral⸗Nuzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 76. Mäürz. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 16. März.(Telegramm.)(Produftenbörſe.) Preiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 15. 16 15, 18. Weizen per Maf 201.75 200 75 Mais per Maf—.——.— l 20075„Juli——— „Sep'. 194 75 194. 8 5—.——.—[Rüböl per Mär— 61 80 Roggen per Mai 155.75 155.— Ma 61.80 62 10 „Juli 159— 158.25„ Okt.— „ Sept. 5—.——.— 95———.— Spiritus 70er locko—.—. Hafer per Mat 156.— 155.75 Weizenmehl 27.— 27.— „Juli—..—.—Roggenmehl 21.— 21 3J Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 16. März. Getreidemarkt.(Telegramm⸗) 15. 16. ver 50 kg ver 50 kg Weizen per Apri 1149— ſtelig 11463——½ ruhi „„ Mal 1123—-— 1121—— 25 10663—— Roggen ver April 807—— ſtetig 809—— feſt „Oklt. 781—— 784— Hafer per April 8 71—— ſtetig 860—— ruhig „ b. ee e ee Mais per 568—— ſtetig 567—— ruhig 5 uli——e— 5814—— Kohl raps Augu 1355—— träge 1355—— träge Wetter: Schwacher Regen. TLiverpooler Börſe. 2Ziverpool, 16. März.(Anfangskurſe.) 2 15. 18. Weizen per Mal.8 ½ träge 6 94% ſtetig Juült 6˙8ʃ.8 609¼ Mais per Mai 4/4% ruhig 4 ruhig per Jult 445 ½ 40⁵ Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Reichsbankdiskont 4 Prozent. Schlußkurſe. Wechſel. 1 18 15. 16. Amſterdam turz 169.40 169.32Check Paris 80.875 80 90 Belgien„ 80.65 80 683 Baris kur 80 55 80.85 Italien„ 80 463 80.466 Schweitz. Plätze„ 80 85 80 82 Check London 20.455 20.447 Lien 85.10 85.075 London„ 20,420 20.435 Napoleonsd'oꝛ 16 22 16.22 lang———.—rwaldistonto 5e 0 Stoaatspapiere. A. Deutſche. 15. 16. 15. 16 40% beutſch. Neichsan 102.20ſl02.20ſ1 Mh. Stadt⸗A. 190s 100.——.— 3„„ 10000—„ 1909—— 94.85 9425%½%„1905 9055—— 3%„ 1909———k. Ausl ändiſche. 4 84 25 84.255 Arg. k. Gold⸗A. 1887—.— 2% vr. önf. S. Anl. 102.55 102.60 8do. do. 19909.———ñ 94.40 94.85 37*** 8 8420 84 10 lbadſſche St. A. 90 1 100 50 100 55 4„1908/09 101.40 101.40 * 55 bad. St.⸗Olabg)fl——— . 94 30 94.30 39%„„ 1900 92.10 9170 3%„„ 1904 91.75 9140 5„„10 ds Abayr..⸗B.⸗A..1915 101.80 101 80 5% Chineſen 1898 102.— 102 t½%„„ 1898 99.30 99 50 1½% Japaner 97.50 98.25 Neyitaner äuß. 88/90 96 65 96.25 3 Nerikaner innere 34— 64.50 Bulgaren 101.60 101.15 3% italten. Rente—.— 14%½% Oeſt. Silberrent⸗ 97.— 4½„ Papierrent. Oefterr. Goldrente 2 Portug. Serie 55 96 95 98 85 65 40 —.— 98 40 65.30 8 8 5 67.25 67.— 15 neue Ruſſen 195 100 30 00.30 1 Ruſſen von 1880 92.40 92.40 4 ſpan. ausl. Rente 94.50 94 50 1 Türten von 1908 87.30 87.40 94 20 94 10 Ung r. Goldrente 93.85 93.75 4„ Kronenrente 91.75 91.65 Berzinsliche Loſe. 3 Oeſterreichtſche860 176 60 176 60 1918 101.65 101 6 3½ do. u. Allg. Anl. 9165 91 65 3 do.„.⸗Obl. 82.50 82.50 4 Pfälz..⸗B. Prior. 100,70—.— „„%%% 4 Heſſen von 1968 101 30 101.34 8 Heſſen 80.50 80 75 3 Sachſen 83.70 83 70 4 Pih. Stadt⸗A. 1907—.— 99 85 Lürkiſch⸗ 181.40 181.10 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabru 186.50 186.— Südd. Immobil.⸗Geſl.——— Weyß u. Freytag 151.20 151.75 Gichbaum Manuheim 115.50 115.50 Mh. Aktien⸗Braueret—— Parkakt. Zweibhrücken 97 50 97.50 Weltz;Sonne, Speyer 84.50 84.5% Cementwerk Heidelog. 154— 5430 Cementfabr. Karlſtast 123 90 128 90 Badiſche kuklinfabri 499 30497 50 Ch. Fabrik Griesheim 267 75267 90 arbwerke Höcht 526.25527.— zer. chem. Fabrit Mh. 331.— 331— Holzverkohlung 283 90 283 90 Cbem. Verte Aldert 505.80 505.80 Südd. Drahtind. Pig. 155.— 156.50 Akkumul.⸗Fab. Hagen— 234.— Atc. Boſe, Berlin 1170 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 273.% 473— Lahmeyer 117.2011760 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 160 ½ 159.75 Rhemiſche 181—1381.50 Siemens& Halske 241.50 242.50 Gumi beter 326.— 325.50 Hedd. Ku. u. üdd. Kb. 124 80 125.50 Kunſtſetdenfabr. Frkf. 124.75124.60 Leder werk. St. Ingbert 66 50 66.90 Spicharz Leder werke 87.— 86 Ludwigsh. Valzmeihle 164.90 165,. Adlerfahrrad w. leyer 563 50 569 60 Naſchinenfhr. Hilvert 99 50 99 20 Naſchinenfb. Badenia 218.— 217 50 Därrkopp 470. 476.50 Naſchinenf. Gritzue 261.50 263— aſch.⸗ Armatf.Klein—.— 132.50 Gf. Rähm. ⸗u. Jahrradf Gebr. Kayſer 186.50 187.— Nöhrenkf. v. DürrKCo—.——. Schnellpreſſenf. Frkth.—.— 261.25 Vet.deutſcher Oelfabr. 162 80 62.80 Schlinck u. Eo. 223 222 50 Sulabr. Herz, Frkf. 119.—119.— Seilindu trie Wolff 'wollſp. Lampertsu 39.— 39— Kamengarn Kazſers!. 195.— 196 50 Zellitoffabr. Jeldho 263.90 268.75 Aſchba. Buntpapfbr. „ Maſchpapfbr. 139.25 138.80 Frankent), Zuckerfb r. 372.— 372.— B Pulver ib. St. Jgb 139.50 189.70 Schraubſpdfbr. Kra 101.50 161.50 Ver. Frank. Schuhfbr. 162.80 162.15 Bergwerksaktien. Bochumer Bergbau 234— 283 25Harpener Bergbau 188.%½ 188 25 Buderns 117.05 117.Kaliw. Weſterregeln 223 50 221 50 Concordia Bergb.⸗G.—.——. Oberſchl.Eiſeninduſtr. 96.30 91.20 Deutſch. zuxemburg 200.25 199.50 Zhönix 250.75 249.— Eſchweiler Bergw. 187.20 187. Br. Königs⸗u. Laur ah. 176— 176.— Friedrichs ütte Ber 144— 143.50J. Sewerkſch. Koßleben 148 50 148 50 Gelſenkir eoner 214.—212.87 128. 0 128 80 Aktien dentſcher und auslönbiſcher Transportanſtalten. 8215 Eiſenb.⸗G. 127.50 127.80 Hamdburger Packet 142. 42.50 Norddautſcher Lloyd 104.¾ 103 5% 5 1— Oen.⸗Ung. Staatsb. 158 ½ 158 87„do. Mertdionalbahn 184 25184. Oeſt. Südbahn Lomb. 20 25 20 50 Baltimore und Obis 104.0% 104.— Gotthardbahn —— Pfandbriefe. Prioritäts⸗Obligationen. 4% Frt. Hap. fdb. 9960 96 604„ Pr. Pfob. ant. o9 99.20 99 20 4% F. K. V. Pfdbr.]0 39 50 29 5004%„„„ 12 99.30 99 30 „ 1005 9990 99˙9 4%„ 14 99 30 99.30 4% Pf. Hyp. Pfdb. 100 100—%„„„ 158 99 60 99 60 84% 91.70 91.70/%. 17 100 10 100.10 31½0% Pr. Bod.⸗Fr. 9030 60.30% Preuß. Pfandb.⸗ 4% Etr. Bd. Pfd.vgo 99 30 99 30] Bant unk 1919 100.10 100.10 „„„„ 5„%% Pr. Pidbr.⸗Bk.⸗ unk. 0 99.50 99.50 Hyp.⸗Pfdbr. Emil. 4%„ Pfdbr..01 30u. 31 unkündb. 20 100 90 100 90 unk. 10 99.50 99.50½ 149ↄ 235—N 4%„ Pfdbr,.0g 1½% 0 19 9120 91 20 unk. 12 99.50 99.50 1% RH.O. 20 100 90 100 90 37—* Pfobr..86%½% Pr Pfohr Bk.⸗ 89 d. 94 90.40 90.40 Kleinb 5 0⁴——— 5% Pfd. 9500 90.40 90.4% Rh. H. B. öfb. 2 99 60 99.60 4%„ Com.⸗Obl. 4% 1907 99 60 99.60 v. I. unl. 10 100 50 100 f6%„ 1912 99 60 99 60 3%„ Gom.⸗Obl.„%„ 1917 99 80 99 80 v. 8701 92— 92.—1%„„ 1919 100 40 10 40 5% 7 Com.⸗Obl. 0 1921 00 70 100 70 v. 96/6 92.— 92.—fſ. verſchied. 90.— 90.— 9½ Pr. Hyp..⸗B.1825 120.— 120.1914 90.20 90.20 %„%„ 97. 97—a½ gtb..B. C. O 90.80 90 80 „„„„.80 89.80 1% Pf. S. Pe.S. „„ Oa=8 99.20 99.20 4ůõ* IJtal ſtl..G B—. 72 80 „„„„ e e 4„„„ 07.-17 99.50 99.50 Narns. gen„.A. 875.— 880— Frank urt a., 16. März. Kreditaktien 210.25, Disfonko⸗ Commandit 198 ¾, Darmſtädter 131.— Dresdner Bant 164.75 Han⸗ delsgeſellſchaft 17412 Deutſche Bank 270 25 Staatsbabn 158,87, Lombarden 2050 Bo tumer 233.50, gelſenkirchen 213.75. Laurazütte 175,75 Uncar 93 80 Tendenz: behauptet. Nachbörſe. Kreditaktlen 210 25, Diskonto⸗Commandit 198.%, Staatsbazn 158.87, Lombarden 19.50. Berliner Effektenbörſe. Berl in, 16. März.(Anfangs⸗Kurſe.) Kreditaktien 212.50 210.50 Vaurahütte Disc.⸗Kommendit 198./ 198.25 Phönix 251.75 250 25 Harpener 188.75 188.75 ombarden 19.7½% 20.50] Tend.: träge, Bochumer 233.75 285.25 Berlin 16 März.(Schluß urſe.) Weachſel London 20.45 20.445 Reichsbank 142.70 142 80 Wechſel Paris 80.85 80.85] Khein. Kreditbant 138 20 138 20 4˙% Reichsaul. 102.30 102.20 Ruſſenbank 170.20 169.50 4%„ 1909—.——.—Schaaffh. Banks. 142 70 142.70 350% Reich anl. 94.40 94.25 Südd. Disc.⸗G.⸗A. 118.60 119.— 8* 45„ 1909—.——.— taatsbahn 159.——.— 6% Reichsauleihe 84 40 84 40 Lombarden 2 4% Gonſols 102 60 102 60 Baltimore u. Ohio 104.4½% 108.½ 80. 22—.——— Canada Vaciſte 218. 220— 94.40 94.25 Hamburg Packet 142 80 142.20 n„ 1909—.——.—Nordd. Llenp 104 10 103— 80ʃ0 5 84 25 84.25 Aranbg. Bergwksgſ. 404.80 404.70 40% Bad. v. 1901 10050—.— Zechumer 233.% 282%6 4%„„1908/09 101.40 101.50] Deutſch⸗Luxembg. 200.% 199.— 8%„ eonv.———— Dortmunder—— 8%„ 1902/9—.——.— Gelſenkirchner 213 75 212.% 3%% Bayern 21.70 91 70] Harpener 188 75 187 75 35% Heſſen 91.40 91.30 Laurahütte 175 ½% 175.25 30% Heſſen 80.60 80.60 Phönix 250.50 248 60 40% Sachſen 83.75 83.75 Weſteregeln 221 50 222 50 3½ Japaner 1905 97.— 97.20 Allg, Glektr.⸗Geſ. 273.20 272. 4% Italiener— Anilin 498 50 499 70 4% Ruſſ. Anl. 1902 92 75 92.70 Anilin Treptom 382 50 380— 4% Bagdadbahn 86.70 86.70 Brown Boveri 157.70 157.20 Oener. Kreditaktten 210 50—.— Chem. Albert 503.70 500.— Berl. Handels⸗Geſ. 173.75 173.75 D. Steinzeugwerte 23)7 236— Darmſtädter Bank 131. 130.½[ Elberf. Farben 500.,10 498.— Daeutſch⸗Aſtat. Ban: 146.— 146— Celluloſe Katheim 288.— 238— Deutſche Bank 270.— 269 75] Rüttgerswerken 195 10 195.20 Di ommandit 198 ½ 198.— Fonwaren Wiesloch 120 70 121.— Dresdner Vank 164.75 164/ Wf. Drapt. Langend. 239.50 287.50 Eſſener Creditanſt. 164.80 164 50 J Zellſtoff Waldhof 262.— 263.— Privatdiskont 3¼% W. Berlin, 16. März.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 210,50 210,%[Staatsbahn 159.— 158 50 Diskonto Komm. 198.½ 198.½½ JLombarden 20.87 20.25 Londoner Effektenbörſe. London, 16. März.(Telegr.) Anfangsturſe der Effektenbörſe. Bant, und Verſicherungs⸗Aktien. Badiſche Baul 32 50 132.50] Oeſtert.⸗Ung Bau. 138 45 138.40 Berg u. Metallv. 123 50 123 25 Oeſt. Landervank 136— 135 30 Berl. Handelg⸗Gef 174 ¼ 78 e[„ Kredit⸗Anſtal 212 50 210.25 Comerſ. u. Dist.⸗ 118% 117.600 Pfälziſche Bank 104.25 101 50 Darmſtäbter Ban 131.— 181.—J 6fälz. Hyp.⸗Zant 198.— 197 50 Deutſche Bank 270 50 270.75 Breuß. Hopotbeknd 126. 126 Deutſchaſtat. Ban D. Effekten⸗Ban Disgonto⸗Somm. Dresdener Bau Eiſenb. Rentbank Jrantf. Hop.⸗Ban 5 Hyp.⸗Creditv. ationalbank 198./ 198 8% 46— 146.— 116.— 115 70 164 75 164% 166 50 66,30 209 10 209.10 165.80 165 50 Deutſche keichsot. 142 80 142 80 ſthemn. Kreditbant 138 80 138 90 Rhein. Hyp.⸗B. m 204.80 20495 Schaaffy. Bankver. 143 20 142,/5 Züdd. Bank Rhm. 118.30 18 30 132.75182 90 Zienen Bankver. 141 50 141.75 Südd. Diskont 119 40 119— Gank Oulomaue 140.— 140— — Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Rr. 56 und 1687 16. März 1911. Proviſionsfrei: 0— BVBer⸗ Ka Wir ſind als Selbſtkontrahenten taufer er unter Vorbehalt: 85 70 9% ———.... 2———————— Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen— N. 450 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank— M. 930 Badiſche Maſchinenfabrik Sebold, Durlach— 128 Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 56 52 8 1 Vorzugs⸗Akllen 98— Benz& Co., Rhein. Gasmot. Mannheim, 168 166 Bruchſgler Brauerei⸗Geſellſchaft 64 zfr— Bürgerbräu, Ludwigshafen— 280 Chemiſche Fabriken Gernshelm⸗Heubruch— 104 Daimler otoren⸗Geſellſ bent, Untertürkheim—— 206 Deutſche Celluloidfabrik Leipzig 282— Deutſche Südſeephosphat.⸗G.— 174zfr Europa, Rückverſ. Berlin— M. 650 Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriten 190— Fahr Gebte,.⸗Geſ., Pirmaſens 101— Filterfabrik Enzinger, Worms 2⁰8 Flink, Eiſen⸗ und Broncegleßerei, annheim 60— Herrenmühle vorm. Genz, Heidelberg 96— Kühnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal— 102 Lindes Eismaſchinen 166 164 London und Provinctal Electric Theatres Ltd. (eingez. mit 7/6 ſh.)— 177/6 f0. Neckarſulmer Fahrrabwerke 885— Pacifie Phosphate Shares alte ſhares L. 7½ L. 7˙/ 2„ ine L. 4— L. 8¼ 98 1 7% preferred„— 25½% 8h Preußiſche Rückpenſicherung M. 440 M. 420 Nhetnau, Terrain⸗Geſellſchaft 127.zfr. 125 zfr. Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 1861 159 Rhein. Metallwarenfabrik Genußſch.— M. 220 Myemimnügle werte, Nannheim 140— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim— 10³ Stehlwerk Mannheim 115 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannhei 114— Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine— M. 178 Unionwerke,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen— 184 Unionbrauerei Karlsruhe— 45;fr Union, Projektionsgeſellſchaft, Frankfurt— 239 zr. Maſchinenfabrit, Weriy 121¹— Vita Lebensverſtcherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M. 520 Waggonfabrik Naſtatt 8⁴— Maldrof, Babngoſellſchaf! 100 Weißenhofterrain.⸗G. Stuttgart 90gfr— Witterungs⸗Bericht übermittelt von der Amtlichen Auskunftsſtelle der Schweizeriſchen Bundesbahnen im Internationalen öffentlichen Verkehrsburegu Berlin., Unter den Linden 14 am 15. März 1911 um 7 Uhr morgens. beerdecrrarereee——— Höhe der Telnpe⸗ Stationenn Stationen ratur Witte ungsverhältniſſe über Meer Celſtus 394[Genf Schnee, windſtill 450 Lauſanne 2 bedeckt, windſtill 389 ivfs 2 398 Montreux 2 bedeckt, windſtill 537 Siders—2 5 1609 Zermatt— 482 Neuenburg 0 bedeckt, windſtill 995 La Chaux⸗de⸗Fonds—4 15 632[Freiburg—8 bedeckt, windſtill 543 Bern—1 etwas bewölkt, windſtill 562 Thun—2 bedeckt, windſtill 566 Interlaken 0 etwas bewölkt, windſtill 280 Baſel 1 ſehr ſchön, windſtill 439 Luzern 1 bedeckt, wendſtill 1109 Göſchenen—5 Schneeſturm, windſtill 338 Lugano 6 bedeckt, windſtill 410 Bürich 1 5 1 407 Schaffhauſen 1 bedeckt, windſtill 673 St. Gallen 0 Schnee, windſtill 475 Glarus 0 bedeckt, windſtill 505 Ragaz 0 Schnee, Weſtwind 587 Cyhur 0 Schnee, windſtill 1543 Da vos—8 5 7 1856 18 Schnee, windſtill St. Moritz(Engadin) Berantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunſt und Feuilleton: Julins Witte; für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Nichard Schönſelderz für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Tetl: Frauz Kirchez, für deu Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joss. Drud und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei. G. m. b. B. Direktor: Ernſt Müller. eht gar bald die Wäſch', die Kurz und klein 0 5 a0 dee Waſchmitteln und Zauberchemikalien behandelt wird. Fürs Auge mag ſie zwar zunächſt„blendend“ erſcheinen, dann ach, wie bald, ſchwinden Schönheit und Geſtalt! Dahingegen bleibt be⸗ kanntlich die Wäſche recht friſch, dauerhaft und wohl erhalten nach auch können Sie bei jedem einſichtigen Kaufmann Luhns haben. Zwangs⸗Verſteigerung. Freitag, den ie. ärz 1011, nachmittags 2 Uhr, werde ich in Mannheim im Pfandloſale Q 4, 5, gegen bare Zahlung im Vollſtreckung wege öffentlich verſteigern: 58412 Möbel aller Art und Verſchiedenes. Hieran anſchtießend um 3 Uhr an Ort und Stelle Rheinhäuſer⸗ ſtraße Ni. 54: 1 2 Meter lange Rundmaſchine, 1 Rund⸗ und 1 Abſchneidemaſchine, 1 Sickenmaſchine, Abkantmaſchine verſch. Modelle und Schloſſerwerkzeuge und Sonſtiges · Die Verſteigerung findet be tihumt ſtatt. Sommer, Gerichtsvollzieher. Zwangs⸗Verſteigerung. nachmittags 2 uhr, werde 25/% Conſols 81½ 81½] Moddersfontein N„ 3 Reichsanleihe 84— 84 Premier„„ 4 Argentinier 90% 90 ½,] Rand mines 4 Italtener 102— 102— Atchtſon comp. 110% 101%½ 4 Japaner 910/ 91¼ Canadian 221½ 224% 8 Mexikaner 33— 33 Baltimore 106% 107— 4 Spanier 95— 95 Chikago Milwautee 126— 124% Ottomandant 18— 18—Denvers com. 33— 32˙˙5 Amalgamated 66 /% 66% Erie 30 30— Anacondas 7½% 8— Grand TrunkIII pref. 51¾ 522¼ lio Tinto%½%„ ord. 285% 28% Central Mining 12˙%%. 13% Louisville 149— 1490½ Chartered 31% 31½ Miſſourt Kanſas B4% 84715 De Beers 18— 18, Ontario 42% 42½ Saſtrand 4%%] Southern Pacifie 119— 1188. Gaduld 1½% 14, Union com. 180% 180 Gold fields 5¼% 5˙% Steels com. 80% 807½ Jagersfontein 8— 8˙/½ Tend. beh. Wiener Börſe. Wien, 16. März. Vorm. 10 Uhr Kredilaktien 673.70 667.70 Oeſt. Kronenrente 92.95 92.95 Länderbant 537. 535,20„ Papiecrente 96.90 93.85 Wiener Bankverein 559.— 559.]„ Süberrente 96.95 96.90 Staatsbahn 750.— 751.—Ungar. Goldrente 111.40 111.45 Lombarden 112 50 114.50„ Kronenrente 91.70 9170 Martnoten 117.40 117.45] Uipine Montan 803.50 807.— Wechſel Paris 94.98 95—] Tende: feſt. Wien, 16. März. Nachm,.50 Uhe. Kreditaktien 673 50 667.—Buſchtehrad. B. 1153 1062 Oe erreich⸗Ungarn 1935 1928 Oeſterr. Papierrente 96.90 36 90 Bau u. Betr..⸗G.———.„ Silberrente 98.95 96 95 Unionbank 633.— 633.„ Goldrente 115.60 115 50 Ung r. Kredit 865—865.— Ungar. Goldrente 111.40 111 40 Wiener Bankverein 559.— 558.[P„ Kronenrente 91.65 91 65 Länderbant 535.— 535.— Och. Frankf. viſta 117.45117.47 Türt. Loſe 255.— 257.—„ London„ 2240 12 240 55 Alpine 805.— 814.„ Paris 7 95.— 35 02 Tabakaktten——, Amſterd.„ 198.80 499.05 Norbweſtbahn—.——.— Napoleon 19.03 19.03 Holzverkohlung—.— 3810 Marknoten 117.45 117.47 Sigatsoahn 751.20 750 20/Uuttmo⸗Noten 117.42 117.48 Lombarden 114.— 114.70 Tend.; ruhig reitag, den 17. März 1911, ich 155 Piardlota, 4, 5 gegen bare Zahlung im Wollſtreckung öffentlich verſteigern: 564 Mödel verſchied. Art; daran anſchließend an Ort und Steu 5 beſtimmt: 1 Schaufennerkaſten mit Zubehör, 1 Warenregal mit 5 10 kaſten, 1 Warenregal ohne Schiebtaſten, 1 Warenregal mit eine Ledertete, 1 Stufenleiter, 6 Stühle, 1 Papierroll naſchine und ein Schaujenſterkaſten. Mannheim, den 15. März 1911. 138 Günther, Gerichtsvollzieher. — General⸗Anzelger. (Abendblatt.) 7. Seite. Mannheim, den 16. März 1911 Kelers aus dom Königl. u Maderselters, wird nur in mazürliemem Zustande, wie es der Quelle entfliesst, gefüllt und versandt. in Fällen von 10696 Katarrhender Schleimhäute und Atmungsorgane; bei Affektionen des Halses: Husten, Heiserkeit, Verschleiwung(Königl. Selters m. heisser Milch) Zur Vermeidung von Irrtümern achte man genau auf den Namen„Königl. Selters“.ẽỹxM Mneraibrunen Von altbewäprter Heilkraft fervorragendes Linderungsmittel bei fieberkaften Zuständan u. bei Lungentuberkulese. 5 Literatur durch die Brummeninspektion im Niederselslens (Neg.-Bez. Wiesbaden). Ackerverpachtung. Freitag, 17. März 1911, vorm. 11 uUhr verpachten wir auf unſerem Bureau, Luiſenring 49 nachſtehende Aecker auf mehrjährigen Zeitbeſtand: In der 18. Sandgewann Tgb. 706 Los Nr. 31 2674 qm 15 05 1„ 1382„„ 1 1856„ den 2. Spelzengärten„ 405„„ 31= 4688„ der 2. Kuhweide„ 5801„„ 10 3775„ „„ 12., Sandgewann„1791„„ 10 1129, 0 1808„„ 10 „ 5„ 1639„„ 10 675„ 3 5 1681„„ 10 1149„ „Schelmenbuckel 5 5 VVVV Im Hinterſtück 722518 125 Im! 12 75 235 Beim neuen Friedhof„13814„„ 14 2153 5 —— 11972 Im Stumpferich„„132 1081 In der 64. Sandgewann„1381 927„ Im Kirchfeld 721599 865„ Mannheim, den 13. März 1911. Städt. Gutsverwaltung: Krebs. 965 Ackerverpachtung. Freitag, den 17. März 1911, vormittags 11 uhr, verpachten wir auf unſerem Bureau nachſtehende Aecker auf mehrjährigen Zeitbeſtand. 960 Auf Gemarkung Mannheim: In der 10. Sandgewann Egb. Nr. 1864/67 3000 qm * 77 69. 7 17 70 1534 + 3030 Auf Gemarkung Käfertal: In der 35. Gewann Lgb. Nr. 7610= 2323 qm * „„ 31. 1„% 7735 248 5 31. 1* 67 77452 1985 „„ 88.„„ 8 83. 5 1„ 88893- 794„ Almend der Philipp Kreutzer Ww. In der 14. Sandgewann Lgb. Nr. 1084/85 Los 45 1192 qm „„ 76. 7 5 84038„ 11 2074„ 4„„ 84838„ 8⸗ 2588 Auf Gemarkung Neckarau: Im Hinterhoſen Igb. Nr. 12683a Los 1= 1268 qm Aufeld Lgb. Nr 12517(Baumſtück)— 1249 Kleinalmend im Rottfeld des Johann Münch. Auf Gemarkung Feudenheim: Im Kirchfeld Lgb. Nr. 21692-618 aqm 17„„ 21603= 1286„ „ 21609 1225„ 1* . 1 1„ 77 21610=1222 75 1 1 1„ 17 21611= 1200 5 Auf Gemarkung Seckenheim: Obere Hall Lgb. Nr. 5670= 2305 qm Städtiſ che Gutsverwaltung: Krebs Den franzöſiſchen Unterricht an der Volksſchule betreffend. Nr. 7049. Zu dem ſeit Oſtern 1909 eingeführten frau⸗ zöſiſchen Vorkurs der fremdͤſprachlichen Klaſſen können in der Altſtadt und in den Vorſtädten Knaben und Mädchen der künftigen fünften Klaſſen, die durchweg gute Leiſtungen aufzuweiſen haben, von den Eltern angemeldet werden. Der Unterricht iſt unentgeltlich. Formulare zur An⸗ meldung, aus denen alles Genauere über den Vorkurs und die fremoͤſprachlichen Klaſſen erſehen werden kann, werden auf Wunſch der Eltern von den Klaſſenlehrern an die be⸗ treffenden Schüler in der Zeit vom 23.—25. März ab⸗ gegeben. 5 MANNHETINM, 80 28N WN — im Namen der trauernden E. Heidt, geb. März 1911. 85 22 Dies sStæatt besomdereęer Angeige. Todles-Anzeige. Pieferschüttert teilen Wwir unseren Bekaunten und Freunden die traurige Nachricht mit, von dem plötzlichen Hinscheiden meines teuren Gatten, unseres lieben Vaters, Bruders, Schwager und Onkel, Fpfiedrieh 14358 eidt sowie meiner lieben, unvergesslichen Kinder und Geschwister Harlehen u. Helene. Die Feuerbestattung findet in ztler Stille statt Hinterbliebenen: Nauert. 2 r 65 9 N Afffenlliche Verſteigerung. Am Freitag, 12. März l. J. nachmittags 3 UÜUhr, werde ich an Ort und Stelle,(Lager⸗ halle der Firma J Louis Haas dahierssKäfertalerſtr.), gemäß § 373 des.⸗G.⸗B. fül Rech⸗ nung den es angeht: 58405 1 Waggon Weißzkohl gegen Barzahlung öffentlich verueigern: Mannheim, 13. März 1911. HKlee, Gerichtsvollzieher. Oeffenlliche Zerſteigerung. Montag, 20. März 1911, vormittags 11½ Uhr werde ich im Börſenlokale hier, gemäß 8 378 des.⸗G. B. und auf Koſten den es ange t, öffentlich verſteigern: 58397 r 2 2— 100 000 Rilo Weizen. Näheres im Termin, Mannheim, 16. März 1911 Nopper, Gerichtsvollzieher. 5 5 Zwangs⸗Verſleigerung. Freltag, den 17. März 1911, vormittags 10 Uhr werde ich in Käfertal vor dem Rathaus gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: 58408 Möbel aller Art. Mannheim, 16. März 1911. Götz, Gerich 8 ollzieher. Ankauf Zahle böckste Preise flür getragene Herkeu⸗ und Frauenlleider Schuhe, Bettfedern, Waſchzeug, Möbel, Hausgegenſt, aller Art. Von jungen Herrſchaften getr Kleider zahle ganz beſond. hohe Preiſe, komme pünktl. nach außerh. zahlr. gefl. Offert. erbiltet Diejenigen Schüler der künftigen VIII. Klaſſen, die im Schuljahr 1910—11 die bisher beſtaudenen„franzöſiſchen Goldberg, 12,9 Kurſe“ beſuchten und auch im nächſten Schulfahr au den⸗ ſelben teilnehmen ſollen, ſind ebenfalls bis 25. März auf eeee 25 2« Hauk 2 Pianos 5 5 8 80 mit patentiertem Flügel⸗ 0 resonanzsystem haben die leichte Ansprache, die Klangschönheit und Trag- u kähigkeit des Flügeltones 3 u. gelten als vollwertiger Ersatz des Flügels. AGutachten musikalischer B Capazitäten z. Verfügung. 8z 8 Besuch Musikverstän- diger behufs Orientierung jederzeit angenehm. a S6harf& Hauk a Plano und Flügelfabrik Ausstellung C 4. 4. 2N een 55970 Schreibtiſch, Kopierpreſſe Stühle uſw. per ſofort billig zu verkaufen. Näh. Waldparkſtr. 34, 1 Treppe. 58350 25 in gutem Hauſe. 73 Stellen Suchen Junger Mann, 26 Jahre, verh., ehrlich u zuverl., ſucht Stelle als Packer o. Portier od. ſonſt Beſch. in gr. Geſchäft. Eintritt kann ſof. erfolgen. 47139 . Lorenz(bei Brodbek), Landau(Pfalz), Zeughauspl. 1 Hietgesüche. Kinderloſes Ehep.(Beamt.) ſucht—3 Zimmerwohng⸗ Angeb. bei äußerſtem Preis u. Nr. 47142 an die Expedition ds. Bl. Wirtschalten. Für Wirtſchaft mit Karls⸗ ruher Bier, in Mitte der Stadt, werden auf 1. 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März 1911. 47152 Im Namen der trauernden Hinterbliczenen: 85 2 8 Eugen Dittmann, Gärtner. Die Beerdigung Undet Samstag, den 18. ds. Mts,, nachmittags 3% Uhr von der Leichenballe aus sta 308 e Damen-Frisier-Salon Heidelbergerstr. O 6. 3 1 Tr. Telephon 4792 gegenüber dem Union-Theater. Moderne Theater-, Gesellschafts- und Ball- Trisuren.— Hopfwaschen und Hagrpflege. Elektrische Trocknung. Haararbelten in naturgetreuer Ausführung. Seiten, Parfümerien, Toilette-Artikel. Wilmelm Heinen, Damenfriseur O S, 8 11828] TSIlSDHRON 85 Unterricht im Damenfrisleren zu mässigen Preisen. 05 0 Dst Pęerzima eOS PSNDgIiH geborene Herrmann errngHlte. 18. Maärz 19fl. 14355⁵ Mannheim. — ů F5ſs Ubllene Uerste 718 NMorgem Freadtas 14856 Töszes Jelachttest morgens von 9 Uhr an Wellfleisch mſt Kraut nachmittags 4 Uhr uansgemgchte Würste. Ludwig Exie. — Ea ladet ein Wonnmmeen 8 6, 18 Wehnang u. Bad ſofort oder ſpäter zu vermiet. 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Referenzen verſehen ſein. Ausführliche Angebote mit Gehaltsanſprüche ſind zu richten an die Erpedition——5 unter Nr. 14357. Aus Stadt und Land. * Mannheim, 16 März 1911. * Die Eiuwohuerzahl der Stadt Maunheim betrug nach den Berechnungen des Statiſtiſchen Amts Ende Januar 194 369. * Die Städtiſche Straßenbahn beförderte im MonatJanuar 2457 880 Perſonen, d. i. 79 270 Perſonen an einem Tag oder 3,84 Perſonen auf 1 Wagenklm., gegen 72605 in einem Tag oder 3,85 Perſonen auf 1 Wagenklm. im gleichen Monat des Vorjahres. Die Einnahmen betragen im Berichtsmonat 257 982.15 M. oder 37,14 Pfg. pro Wagen⸗ klometer gegen 222 170.30 M. bezw. 37,97 Pfg. im gleichen Monat des Vor jahres. An der geſtrigen Kaufmaunsgerichtswahl in Worms beteiligten ſich mit eigenen Liſten der Deutſchnationale Handlungsgehilfen⸗Ver⸗ band und die verbündeten fünf kaufmänniſchen Vereine. Es erhielten die Liſte des D..V. 130 Stimmen, die Liſte der verbündeten Vereine 124 Stimmen. Gewählt ſind 6 Deutſchnationale und 6 Verbündete( Leipziger Verband, 1 58er Verein, 1 Verein deutſcher Kaufleute, 1 Kathol, kaufm. Verein, 2 Frankfurter Verein). Die Verbündeten ver⸗ loren 6 Sitze an die Deutſchnationalen, die ſich zum erſten Male an der Wahl beteiligten. „ Vom Wetter. Unſer Wettermacher iſt gegenwärtig wieder ein ſehr launiſcher Geſelle. Nur noch wenige Tage trennen uns vom Frühlingsanfang, dem 2. März, der Frühlings⸗Tagundnachtgleiche, und heute früh ließ der Wettergott wie mitten im Winter ſeine Schnoeflocken durch die Luft treiben, daß es ein Vergnügen war, zu⸗ zuſehen. Der Schnee konnte ſich jedoch nur auf den Dächern einige Minuten halten und dieſen eine weiße Mütze aufſetzen. Auf den Straßen wurde er ſofort zu Waſſer. Eine alte Bauernregel beſagt: „Ein feuchter, fauler März, iſt des Bauern Schmerz.“ Hoffentlich geht bieſes Sprichwort nicht in Erfüllung. Nach dem 100jährigen Kalender ſoll es vom 10.—21. d. M. kalt ſein. Am 22 ſoll es ſogar gefrieren und die folgenden Tage kühl aber ſchön ſein. Da es unſern in großer Zahl ſchon eingetroffenen Singvögeln ſchwer fällt, letzt draußen Futter zu finden, ſo möchten wir unſere alte Bitte um Füt⸗ terung der Vögel ebenſo herzlich wie dringend wiederholen. *Manuheimer Dieſterwegverein. Alle Mitglieder und Freunde unſeres Vereins machen wir nochmals auf den morgen Freitag abend halb 9 Uhr in der Aula der Friedrichſchule ſtattfindenden Vortrag des Herrn Johannes Langermann aus Remſcheid über„CSrziehungsſtaat“ aufmerkſam. * Verein für Fraueuſtimmrecht. Der am 13. März ſtattgefun⸗ dene Diskuſſionsabend ſtand im Zeichen der letzten Bürger⸗ ausſchußſitzungen, die von den Mitgliedern des Vereins zahlreich beſucht waren. Die Vorſitzende des kommunal⸗politiſchen Ausſchuſſes, Frau Dr. Frit ſch, berichtete über die verſchiedenen Vorlagen. Sehr bedauert wurde die Ablehnung der von den Frauenvereinen einge⸗ reichten Petitivn zugunſten der Witwen der hieſigen Orcheſtermit⸗ glieder. Es wurde dem Wunſche Ausdruck gegeben, daß bei dem im Mai von den Mannheimer Frauen geplauten Blumentag auch dieſer Witwen gedacht werde, die in nicht großer Auzahl vorhanden ſind und einen ſchweren Lebenskampf zu kämpfen haben. Um die Mitglieder mit dem Gebiet der inneren Verwaltung in Baden ver⸗ traut zu machen, wurde beſchloſſen, an der Hand der für Baden von Dr. A. Glock herausgegebenen„Bürgerkunde“ an den Diskuſſions⸗ abenden regelmäßig die verſchiedenen Abſchnitte der Verwaltung, hauptſächlich aber den Abſchnitt OD:„Die Gemeinden“, zur Diskuſſion zu ſtellen.— Der nächſte Diskuſſionsabend findet erſt nach dem 24. März ſtatt, an dem(ſiehe Annonce]) die Vorſitzende des Badiſchen Vereins für Frauenſtimmrecht, Frl. Helene Schieß(Kon⸗ ſtanz), im Kaſinoſaal über das Thema:„Warum fordern wir das Frauenſtimmrecht?“ ſprechen wird. Näheres wird noch bekannt ge⸗ geben. Sportliche Rundſchau. Aviatik. * Der Audrang zur Offizier⸗Fliegerlaufbahn. Wie mitgeteilt wird, ſind fetzt die Anmeldungen der Generalkommandos für die Offiziere, die ſich zur Ausbildung bei dem Fliegerkommando in Dö⸗ beritz gemeldet haben, bei der zuſtändigen Behörde eingegangen. Es ſind nicht weniger wie ca. 300 Offiziere namhaft gemacht worden, die hierfür in Betracht kommen. Dabei iſt zu bemerken, daß ſeitens der Generalkommandos bereits eine genauere Auswahl unter den Offtzieren getroffen wurde, die den Wunſch ausgeſprochen hatten, als Fliegerofftzlere ausgebildet zu werden. Man wird ſomit nicht fehlgehen, wenn man annimmt, daß die Geſamtz a hlder Be⸗ werber, die der Charge der Leutnants und Oberleutnants an⸗ gehören und unverheiratet ſein müſſen, viele Hunderte beträgt. Für die endgültige Wahl der von den Lehrern in Döberitz aus⸗ zubildenden Offiziere kommen nur 2 bis 3 pro Armeekorps in Betracht. Im ganzen ſollen 50 bis 60 Offiziere ausgewählt werden. Die Heeresverwaltung beabſichtigt die Militär⸗Flieger ſchu le in Döberitz mit ihren Einrichtungen„Lehr⸗ und Verſuchsanſtalt für Flugweſen“ zu benennen. Sie unterſteht der Berſuchsabteilung der Verkehrstruppen. * Mit der Liquidation der Akademie für Aviatik in München dürfte auch das Schickſal des Flugplatzes der Akademie bei Puch⸗ zet vermieten. 22567 Näh. EE 2, 82 part. Feudenheim. 58406 Weſpinſtr. 10 part. Geel. möll. Wohb- U. Schlaf⸗ In faeiſt, erb. Billa ſof, 4, ſiſhmet am Zeughanspatz Zim.⸗Wohn m. gr. G. z. verm. ID 4, 14 1 Treppe 47052 Nih. Jul. Benzinger daſ. 1½ Iſofort od biß 1. April zu verm⸗ — FFCECCCTTTTTTTTTTTTTTTTT heim beſiegelt ſein. Der Flugplatz, neben dem Johannisthaler Platze der einzige in Deutſchland, der allen Anforderungen, die man an ein Aerodrom ſtellt, entſprach, war mit großen Koſten errichtet worden. Die zwei Flugwochen, die im Sommer ber⸗ gangenen Jahres abgehalten wurden, brachten zwar gute Einnah⸗ men, aber doch nicht genug, um die laufenden Koſten zu beſtreiten. Auf dem Platze hat der bekannte Flieger Otto eine Schule ein⸗ gerichtet, die ſich zahlreichen Zuſpruchs erfreut. Ob das Unter⸗ nehmen von anderer Seite übernommen und gehalten werden wird, erſcheint fraglich. Die Verpflichtungen der Geſellſchaft ſollen in der Weiſe erfüllt werden, daß alle kleineren Gläubiger boll befriedigt werden und daß die größeren Gläubiger 50 Prozent ihrer Forderungen ausgezahlt erhalten. Die Verpflich⸗ tungen werden durch ein Entgegenkommen von einigen Vox⸗ ſtandsmitgliedern aus Privatmitteln gedeckt werden. Naſenſpiele. J. E. Fußball. Vergangenen Sonntag endigte dar Hlorſcch en „Sportverein Helvetia“⸗Mannheim und.⸗Kl.„Alemannia“ Ilves⸗ heim in Ilvesheim ausgetragene Proteſtſpiel unentſchieden mit 3˙8 Toren. Sportverein Waldhof— Boruſſia Neunkirchen.2(:). Am vergangenen Sountag lieferten ſich die genannten Manuſchaſten vor ca. 1000 Zuſchauern ein äußerſt intereſſantes und ſpannendes Spiel, welches Waldhof mit obigem Reſultat und einem Eckballverhältnis von 9·3 für ſich entſcheiden konnte. Hierauf trat die 2. Mannſchaft gegen die 1. Mannſchaft des Mannheimer.⸗Kl. Badenia an und mußie ſich urit:4 geſchlagen bekennen. Am kommenden Sonuniag begibt ſich die erſte Elf nach Ludwigshafen zum 2. fälligen Kreisſpiel gegen den dortigen Phönix. * Die.⸗G. Viktoria 1908, Neckarhauſen konnte bei den dies⸗ jährigen Verbands⸗ und Privat⸗Wettſpielen bisher folgende Re⸗ ſultate erzielen: Gegen Plankſtadt:8, Plankſtadt:3, Ilvesheim 9783; Ilvesheim:1, Sandhofen:2, Sandhofen:2, Mhm. Sp. Helvetig :3, M..⸗Kl. Badenig.6, M..⸗Kl. Badenig 11, Mhm. Olympig :3, Mhm. Olympia:2, Mhm. Konkordig:1, Mhm. Konkordig 01; .⸗G. 1993 Ludwigshafen 2. Mannſchaft:8 und gegen 1. Mannſchaſt .⸗G. 1907 Wiesloch:7. (Karlsruhe, 13. März. Von den Fußballſpielen des Soun⸗ bag iſt noch bemerkenswert, daß im Nordkreigs ſich Sportverein Wies⸗ baden durch einen Sieg über Hanau 93 mit:0 Toren die Kreis⸗ meiſterſchaft ſicherte. Wiesbaden wird nächſten Sonnkag kier gegen K..⸗B. ſpielen. — g. Seite General⸗Unzeiaer. pendcpfatt Maunbeim, 16. März 1911 ummmmmmmmmmummmmbdbobbwbwon u IIAAeeeeeeeeeeeeee ——— 82 75 8 —4 aAunme I — SslicherEingen von Neuheiten 1 erre-AnZz HnabemAnzügenupal Hsfllassige Honfektfion in allen Preislagen. — —— 1 110 At 5 I S Efols %% 100 afffatnüeraaefdg r— 8 23 amte= Angeſtellte können unter ſtrengſter Diskretion ihren Bedarf in Teppichen, Gardinen, Stores, Bettvorlagen, Tiſch⸗ decken, Diwandecken, Schlafdecken, Fellen, Spachtel⸗ u. Erbſtüll⸗Betkdecken, Linoleum⸗ und Linoleum⸗Teppiche ꝛc. von einem Spezial⸗Geſchäft Mannheim's unter be⸗ quemen Zahlungsbedingungen ohne Preisaufſchlag erhalten. Offerten unter Nr. 11633 an die Expedition des 188307 Sohn D 2, 15 MANNWAEIM verl. 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