gree den aligemetuen und Hendelsteil: Chefrebakteur Dr. Frid e er beg ür den KAnzeigenteil: Anton Grleſer. Drus u. ee 1 1 m. b.., un Mannhe— Lelegramm⸗ ue 6„N MRannheim.— Feinſprech⸗KAn⸗ ü Seneral⸗ ſchluß Kutt Mann im: Ut. 7e, 7941, 7942, 7943, 72% 7945 und— Poſiſcheck⸗Ronto: Rr. 2917 Ludwigshafen am Ahein. Beilagen: Amtliches Verkündigu — ugsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Da Abend⸗Ausgabe. — Erhöhte Gefen Der deutſche Tagesbericht. Gtoßes hauptquatltiet, 2. Jan.(WTB. Amilich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. geereszruppe des Generalfeldmarſchalls Kronprinz Kuprecht von Bayern VBon Dixmuiden bis zur Deule war die Artil⸗ lerieläligkeit von Mittag an in einzelnen Abſchnikten geſteigetti. Nördlich und ſüdlich von Leus lebte ſie in Verbindung mit erfolgreichen Erkundungen vör⸗ übergehend auf. Auch zwiſchen Arras und 8 l. Ouenfin nahm das Jeuet an Stärke zu. Die Jahl der in den letzlen Tagen ſüdlich von Mar⸗ coing gefangenen Engländer hal ſich auf 500 erhöhl. geeresgruppe des deutſchen Kronprinzen Nordlich von Pros ues und beiderſeits bon Orneser⸗ hößhte Geſechtstätigkeit. Erkundungsvorſtöße führ⸗ ten an mehreren Stellen der Front zur Gefangennahme einer Anzahl Franzoſen. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. ts Neues. 28 Mazedoniſche Front. Keine beſonderen Ereigniſſe. Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Die Jeuertätigkeit war auf der Hochfläche von Aſlago und im Tombagebiel zeitweilig geſteigert. Der erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. De feindlichen Heeresberichle. Engliſcher Heeresberichk. vom 1. Januar pormiſtogs. 7. Pichtamtlich) Nur beträchtliche beiderſeilige Artillerietätigkeit in der Nähe von Arleux⸗en-Gehello. Südöſtlich von Leas iß' nichts intereſ⸗ ſantes zu melden. Franzöſiſcher Heeresbericht vom 1. Januar nachmittags.(WTVB. Nichtatntlich) Faſt nur Artillerietätigkelt. Iranzöſiſcher Heeresbericht vom 1. Januar abends. (Ts. Nichtamtlich.) Zeitweilig lebhafter Artilleriekampf äuf dem linken Maasufer und nördlich der 90be 304, auf dem xechten Maasufer und in der Gegend von Beaumont und Thaumwalde. Italieulſcher Heeresbericht vom 1. Januur. 8 75 Bel Zenſo(Piave) murde der Gegner infolge unſeres heftigen Druckes, der am 27. Dezember begann und Mhe Unterbtrechung rtgeſetzt wurde, in letzter Nacht unker der Wirkung und geſchickten Zuſammenfaſſung des Feuers und unſerer Abtei ungen, nachdem er ſchwere Verluſte erlilken halte, gezwungen, den Brüſkenkopf auf⸗ ugeben und wieder auf das linke Flußufer zu gehen. Der ganze ußbogen iſt in unſerer Hand. Der türkiſche Tagesbericht. aangaige eggt, weane( S Achtamilich) Amk⸗ licher Tagesberlchl. Keine Ereigniſſe. Eine-Boolfahrl bis zu den Capverdiſchen Inſeln. Berlin, 1. Jan.(WTB. Amtl.) Eines unſerer-Boote, Kommandant Korveltenkapilän Kophamel, der ſeine letzte Jahrt bis zu den Capoerdiſchen Inſeln ausdehnte und noch dort im hafen von Porko Grande zwei große brafilianlſche(ehemals deulſche) Dampfer verſenkte, iſt unlängſt glücklich in die Heimal zurücktzekehrt. Perſonal und Material haben die lange Jahrt beſtens über⸗ ſtanden und hierdurch einen neuen Beweis geliefert ebenſo für die gute Ausbildung der Beſatzung, wie für die Betriebsſicher ⸗ heil unſerer-Boole, die nächſt der Tüchligkeit unſerer Kon ⸗ ſtrukteure auch der gewiſſenhaften Arbeiksweiſe unſerer Weeft⸗ arbeitet zu danken iſt. Zo kträgt auch dieſe ihr Teil zu den Erfolgen des U- Boolkrieges und damit zum endlichen deulſchen Sieg bei. Die Geſamtbeuke dieſes-Bookes beſteht in der Ber⸗ ſenkung eines wahrſcheinlich amerikaniſchen Zerſtörers, von neun Dampfern und fünf Segelſchiffen mit rund 45000 Bruttoregiſtertohnen. Unter den Cadungen der meiſt von Amerika tiach JHa lien oder Frankreſch beſtimmlen Schlffe befanden ſich min de · lens 10000 Tonnen Ariegsmater al, ferner Kaffee. geder, Weizen, fupfer, Stahl, Erdnüſſe, Gummi in größeten mengen. 22 Tonnen ſtupfer hat das U⸗Book außer · dem els wertvollen Beitrag für die deutſche Ketegstwirkſchaft mlleabrachl. Seine Majeſtät der Kalſer hal dem Kommandau⸗ ken, der ſchon auf eine Reihe rühmlicher Kriegsſeiſtungen zu⸗ rückſieht, den Orden Pour le Merite verliehen. Der Chef des Admiralſtabs der Marine. Der Neufahrstag in Parſchan. Warſchau, 1. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Am Neufahrstag, vormittags elf Uhr, fand in Warſchau auf dem Sachſenplatz große Paroleausgabe ſtatt. Generalgouverneur von Beſeler verlas den kaiſerlichen Befehl an Armee und Flotte. Anſchließend daran hielt er eine Anſprache, in der er be⸗ tonte, das Ziel des deutſchen militäriſchen Wirkens ſei: einen ehrenvollen, dauerhaften und auch für das Land, auf deſſen Boden wir ſtehen, geſegneten Frieden zu erreichen. Der Generalgouverneur ſchloß ſeine Anſprache mit einem drei⸗ maligen Hurra auf den deutſchen Kaiſer, die Verbündeten des deutſchen Reiches und die Regenten des Königreichs Polen. Danach folgten im Stadtſchloß die Neujahrsglückwünſche ſeitens des Generalgouverneurs und der Spitzen der deutſchen Behör⸗ den mit dem Regenten und den Mitgliedern der polniſchen Regierung. Nie Alfierten und die Vorſchläge von Breſt⸗ Lilowft. Eine neue Lage. London, 2. Januar. Das Reuterſche Bureau meldet unter dem 1. Januar: Der Parlamentsberichterſtatter des „Daily Chronicle meldet: In Regierungskreiſen wird anerkannt, daß die Vorſchläge von Breſt⸗ Lltowſk eine ſchwerwiegende neue Talſache darſtellen, von der Kenntnis genommen werden müſſe. Selbſt mit den Ein⸗ ſcen dodde des Grafen Czernin ſei die Annahme der ruſſi⸗ chen Formeln das Anzeichen einer neuen Lage. Großbritan⸗ nien, Frankreich, die Vereinigten Staaten von Amerika und Italien tauſchten bereits ihre Abſichten aus. Paris, 1. Januar.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Agence Havas. Miniſterpräſident Clemenceau hat im Beifein des Miniſters des Aeußern Pichon eine Abordnung der berein. Sozialiſten der Kammer, beſtehend aus Albert Tha⸗ mas, Hubert, Wager, Renaudel, Cachin, Lenguet und Deak einpfangen, die um Reiſepräſſe für Petersburg baten, wo ſie den Abſchluß eines Sonderfriedens verhindern oder wenig⸗ ſtens zu bewirken ſuchen wollten, daß er ſo unſchädlich wie möglich ausfiele; Clemenceau erwiderte ihnen, bei aller An⸗ erkennung ihrer Vaterlandsliebe könne er unter den verworre⸗ nen Verhältniſſe in Petersburg keinen Erfolg von ihrem Schritte erhoffen, vielmehr würde die Bewilligung von Päſſen zu dieſem Zweck ihrer Sendung einen ſolchen Anſtrich geben, daß unerwünſchte Wirkungen auf die öffentliche Meinung im Lande und an der Front eintreten würden; vielfach würde man ſagen, daß Frankreich an den Vorbeſprechungen üben die Friedenspräliminarien keilnehme, dies ei aber mangels ernſtzunehmender Vorſchläge der feindlichen Mächte ganz und gar nicht die Abſicht. Clemenceau hob ſchlteßlich hervor, daß er die Entſcheidung, die gewünſcht werde, nicht treffen könne, ſolange er keine Verſtändignug darüber mit den Alliierten erzielt hätte und daß er keinen Grund zu der Annahme habe, daß ſich deren Anſichten 15 der Stockholmer Konferenz geändert ätten. on der ſchweizeriſchen Grenze, 2. Jan.(Pr.⸗Tel. g..) Der Schweizeriſche Preßtelegraph meldet aus Paris: In der franzöſiſchen Preſſe verſtärkt ſich der Wunſch nach einer feier⸗ lichen und deutlichen Antwort der Ententekabi⸗ nette auf die Vorſchläge der Mittelmächte, einer Antwort, die ſich allerdings im Rahmen des bisherigen Kriegszielprogramms halten ſoll.„Journal des Debats“ und „Temps“ verlangen eine ſolche neue programmatiſche Erklä⸗ rüung, lehnen aber ausdrücklich den Gedanken an eine Rebiſion der Kriegsziele ab, namentlich ſoweit ſie ſich gegen territoriale Beſtände Oeſterreichs richten. Beoetn, 1. Jan.(WB. Nichtamtlich.) Zu den Verhändlungen in Breſt⸗Lttotwsk ſchreibt der„Secolo“: Czernins Vor⸗ ſchläg e verkangen eine prompte Antwort, die übrigens nicht ſchwer zu geben ſei, aber erſolgen müſſe, um bei den Völkern nicht den Verdacht der Schwäche und Angſt oder geheimer Ambiti⸗ önen aufkommen zu laſſen, die nicht eingenommen werden dürften. Es gelte offen die Gründe und Ziele des Krieges zu beſtätigen. Die leidenden Völker müſſen erfahren, daß die Entente keinen Tag lünger Krieg führen werde, als es zur Erreichung der gemeinſamen Alele notwendig fei. Nuſſiſche Hoffnung auf Frieden ſchon im Januar. c. Von derſchweizeriſchen Grenze, 2. Januar. (Priv.⸗Tel. g..) Die Petersburger„Prawda'“ ſchreibt zum Jähresſchluß: Wir erwecken keine vergeblichen Hoffnungen, wenn tolr dem ſchivecgeprüſten ruſſiſchen Volk die Gewiß⸗ heil geben, daß das ruſſiſche Neufahr(14. Januar), wenn auch nicht den europäiſchen Frieden, ſo dach die Elnigung Außlands mit den mittelmächten beingen wird. Nach den Vund der bisherigen Beſprechungen können wir nzeilgenpreiſe: die 1ſpaltige Kolonelzeile 40 Pfennig, Finang⸗ e 5 Reklamen m—. Ane wee Magbtak vormittags 8½ Uhr, Abendblatt nachmittags 2½ Uhr. Für Kn⸗ zeigen an beſtimmten Tagen, Stellen und Rusgaben wird keine Ver⸗ antwortung übernommen. Bezugspreis in Mannheim und Umge⸗ bung monat! M.— mit Bringerlohn. Poſtbezug: Viertell M.32 einſchl Zuſtellungsgebühr. Bei der poſt abgeg. M.70. Einzel ⸗Nr: 10 pfg⸗ Kupfertiefdruck⸗Ausführung. ganzbeſtimmthofſen, daß der Monat Jannur nicht zu Ende geht, ohne Rußland den heißerſehnten Jrieden ge⸗ bracht zu haben. Die Zuſtimmung der ruſſiſchen Nakionalverſammlung wahrſcheinlich. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 2. Jan.(Pr.⸗Tel. g..) Laut„Züricher Tagesanzeiger“ meldet der Korreſpondent der „Daily News“ aus Petersburg: Allgemein glaube man, das Friedensprogramm der Bolſchewiki werde die Billigung der ruſſiſchen Nationalverſamm⸗ lung finden. Die deutſche Kommiſſion in Petersburg beginnt ihre Arbeit. mm. fiöln, 2. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet von der Schweizer Grenze: Wie der Berichterſtatter des „Temps“ in Petersburg drahtet, ſind die erſten unter der Füh⸗ rung des Konteradmirals v. Keyſerlingk ſtehenden Mit⸗ gliederderdeutſchen Miſſion in Petersburg im In⸗ ſtitut Smolny von Trotzky empfangen worden. In der erſten Sitzung der ruſſiſch⸗deutſchen Marinemiſſion wurde die Lage am Weißen Meer undander Rur⸗ manküſte beſprochen. Der übrige Teil der deutſchen Miſſion, der vom Grafen Mirbach und dem Prinzen Hohen⸗ lohe geführt wird, wird in den nächſten Tagen eintreffen und namentlich über den Austauſch der Kriegsgefan⸗ genen und die Wiederaufnahme der Handels⸗ beziehungen beraten. Pichons Rede ein Erfolg für— uns! e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 2. Jan.(Pr.⸗Tel. g..) Wie das Bafler„Tageblatt“ berichtet, hat die kriegeriſche Rede des Außenminiſters Pichon den Erfolg gehabt, daß der Wechſelkurs der Zentralmächte in der Schweiz nochhöherſtie g, während die Kurſeder Alliierten noch weiter ſanken. Die Mark ſteht heute auf 867, die Krone auf 53, der Rubel auf 90, der Frank auf 76. In Genf at die Rede Pichons die Meinung auf einen baldigen 0 rieden noch beſtärkt. Das ententefreundliche Blatt „Suiſſe“ ſchreibt, die Wechſelkurſe hätten eine Tendenz zum Verzweifeln. die Seekriegskarte Ende 1917. Von Kontreadmiral z. D. Kalau vom Hofe. 1 Wieder iſt ein Jahr des Weltkrleges verfloſſen, ohne daß die engliſche Flotte durch die Tat etwas zur Entſcheidung des Völker⸗ ringens beigetragen hätte. Unſichtbar, hinter den hohen Felſen einer großartigen Reede geborgen lag ſie, wenigſtens anfangs, unter Dampf auf der Lauer. Es muß aber an Geld, Kohlen, Oel, Petro⸗ leum und vielem anderem in England geſpart werden. Trotzdem iſt ihre Wirkung unermeßlich groß geweſen. Alle Neutralen und ge⸗ wiſſe Verbündete haben vor ihrer Drohung, vor ihrem plötzlichen Er⸗ ſcheinen und brutalen Zufaſſen gezittert. War das nötig? Bei Beantwortung dieſer Frage muß man außer ihrer mari⸗ timen Unterlegenheit berückſichtenden die Abhängigkeit der Neu⸗ tralen von Zufuhren aus Ueberſee, den Umſtand, daß dieſe Zufuhren von engliſchen Kreuzern dank der geographiſchen Lage der engliſchen Flottuſtützpunkte(z. B. Singapore, Port Said, Malta, Gibraltar) und der engliſchen Kriegshäfen jederzeit leicht weggeſchnappt werden können kurz bevor ſie ihr Ziel erreichen, ferner den für dig Wirt⸗ ſchaft der Neutralen unentbehrlichen Handelsverkehr mit England ſelbſt und die Notwendigkeit, ihre Handelsflotte dort zu beſchäftigen. Da den Neutralen aber nicht entgangen ſein kann, daß England in derſelben Weiſe von ihrem guten Willen abhängig iſt und ſie dringend braucht, beſonders nach Fortfall des Handelsverkehrs mit den Mittelmächten und wegen fonſtiger Störungen infolge des Kriegszuſtandes, ſo bleibt nichts anderes übrig, als für die Erklärung ihrer übergroßen Willfährigkeit gegenüber engliſcher Anmaßung den durch die jahrhundertelange Gewöhnung feſtgewurzelten Glauben von der Unbeſiegbarkeit der engliſchen Flotte und ihrer unbeſtreit⸗ baren Alleinherrſchaft zur See heranzuziehen. Dieſer Glaube war es auch, der der engliſchen Diplomatie die fortgeſetzte Suggeſtion des unausbleiblichen Endſieges der Entente erleichterte und die Neu⸗ tralen ſich das Joch der engliſchen Handelsſpionage und ⸗kontrolle auferlegen und geduldig weitertragen ließ. Gewiß hat ihr National⸗ ſtolz vor dieſer Zumutung einmal geſtutzt— wer aber möchte nicht gern auf der Seite des Siegers ſein und lieber mit ihm als mit dem hoffnungslos Unterliegenden glänzende Geſchäfte machen? Und an Gold hat die engliſche Regierung bei der neutralen Preſſe, ihrer Suggeſtionsmaſchine, nicht geſpart. Bei dieſer Sachlage und dem Zulauf von Verbündeten konnte ſich die engliſche Natton weiter dem Trugſchluſſe hingeben, daß Bri⸗ tannig in alter Weiſe die Seewege und dadurch die Welt beherrſche und daß die Admiralität nur den günſtigen Augenblick abwarte, an dem die Flotte des Kuiſers ſich⸗zeigen müſſe, um von der engliſchen ſpurlos verſenkt zu werden. Ueber die Schlacht vor dem Skagerrak wurde, nachdem die grol⸗ lende Unzufriedenheit der britiſchen Volksſeele durch die Aenderung im Oberbefehl der Flotte beſänftigt war, möglichſt wenig geſprochen. Da der Sieg über die Mittelmächte und deren wirtſcharlien u⸗ 35 5 8 5 3 2 75 ·1Ar 140 000 Mann betragen hatte 2. Seite. Nr. 2. Mittwoch, den 2. Januar 1918. ſammenbruch weiterhin für abſolut ſicher galt, glaubte man in Eng⸗ land, an dem urſprünglichen Plane der Konſervierung der Flotte Umſomehr feſthalten zu ſollen, als in, den Kriegsflotten der Ver⸗ einigten Staaten und Japans Konkurrenten heranwuchſen, die des größten Mißtrauens wert waren. So erklärte der erſte Seelord und Chef des engliſchen Admiral⸗ ftabes, Admiral Jellicoe, daß dieſer Krieg nicht zur See, ſondern zu Lande gewonnen werden müſſe. Die engliſche Flotte dürfe nicht zur Bekämpfung von Seebefeſtigungen eingeſetzt oder in Lagen gebracht werden, wo der Feind die natürlichen und taktiſchen Vorteile hätte. Daß die Erinnerung an die Krupp'ſchen Granaten und die deutſchen Torpedoboote in der Seeſchlacht vom 31. Mai 1916 ein Zuſammen⸗ treffen mit der Hochſeeflotte unter ſolchen Umſtänden nicht erwünſcht erſcheinen ließ, wurde natürlich verſchwiegen. Damit war die be⸗ ſonders von fronzöſiſcher Seite erhobene Forderung eines Ein⸗ Dringens in die Oſtſee und eines energiſchen Angriffes auf Helgoland, Wilhelmshaven und Kiel abgelehnt. Um jedem weiteren Drängen der Verbündeten zur Flottenoffen⸗ ſibe— Rußland und Italien unterſtützten Frankreich in dieſer Be⸗ ziehung— und dem unangenehmen Tatendrang der deutſchen Flotte, bder fortgeſetzt an dem Schleier der britiſchen Allmacht zur See gerrte, einen feſten Riegel vorzuſchieben, ließ die engliſche Admiralität den äußeren Rand der Deutſchen Bucht mit einem gewaltigen Auf⸗ wand von Minen ſperren. Jetzt konnte niemand vernünftigerweiſe mehr verlangen, daß die ſtolze engliſche Armada in der von eng⸗ liſchen und deutſchen Minen verſeuchten Umgebung von Helgoland auf Spiel geſetzt würde. Selbſt das Unternehmen der deutſchen Flotte gegen Oeſel hat necht vermocht, trotz rechtzeitiger Warnung und dringenden Bitten der Ruſſen, die engliſche Flotte aus ihrer Zurückhaltung heraus⸗ zulocken. Hier bot ſich doch eine Selegenheit, gewiſſermaßen un⸗ geſtört, mit Macht über Helgoland herzufallen und den in der Nord⸗ ſee verbliebenen Reſt der Hochſeeflotte zur Schlacht zu ſtellen! Es kann nicht ausbleiben, daß dieſes Imſtichlaſſen der Ruſſen dem An⸗ ſehen der engliſchen Seemacht ſchweren Abbruch tun muß— be⸗ ſonders in Amerika Wird jetzt, nachdem die Eroberung des deutſchen Flottenſtützpunktes an der flandriſchen Küſte dem engliſchen Heere nicht geglückt iſt, die Königliche großbritanniſche Flotte ſich doch be⸗ mühen müſſen? Die Beantwortung dieſer Frage wird offenbar den Königlichen Kaufleuten in London zu ſchwer; zu der Entſcheidung: Stieg oder Untergang werben ſie ſich wahrſcheinlich nie aufraffen. Es iſt wieder echt engliſch das ſcheinheilige Geſufze über die böſen, verabſcheungswürdigen Hunnen, die in den engliſchen und ſicherlich auch in neutralen Gewäſſern Minen ausſtreuen ſollen, und Rieſer Minenkrieg, der das ganze Jahr über in der Norbdſee von ihnen geführt wurde, um die Ueberfälle unſerer leichten Seeſtreit⸗ kräfte, das Ausbrechen der deutſchen Kreuzer, wie„Möve“ uſw. und der U⸗Boote zu verhindern. Denn wo die Engländer Minen legten, räumten unſere heldenhaften Minenſucher ſte fort, falls ſie uns un⸗ beguem waren. Darüber kam es auch zu gelegentlichen Seekämpfen ohne größere Bedeutung zwiſchen den lechten beiderſeitigen Streit⸗ kräften, wobei die Engländer keinen Ruhm ernteten. In welch ungeheuerlichem Umfange die engländer in Werklich⸗ keit von den von ihnen ſo verächtlich behandelten Minen Gebrauch gemacht haben, zeigt folgende Meldung des Notterdamſchen Courant vom 14. Dezember de. Js.: „Im November trieben 457 engliſcha, 6 franzöſiſche, 7 deulſche Minen und 13 unbekannter Herkunft, insgeſamt 483, an die hol⸗ ländiſche Küſte oen. Die Seſamtzahl der ſelt Kriegsbeginn dort angetriebenen Minen erhöht ſich damit auf 3866, von denen 3048 engliſcher, 70 franzöſiſcher, 206 deutſcher und 443 unbekannter Herkunft waren.“ Hinzuzufügen iſt noch, daß an der Jütlündiſchen und an der Norwegiſchen Küſte Minenfunde in ähnlichem Verhältnis gemacht wurden. Die beiden Hauptflotten halten ſich gegenſeitig in Schach und ermöglichen durch ihren Schutz den leichten Streitkräften genügende Bewegungsfreiheit zur Führung des Handelskrieges. Die Engländer führen ihn durch Kreuzer, Zerſtörer und bewaffnete Handels⸗ dampfer, die Deutſchen hauptſächlich mit U⸗Vooten; nur gelegentlich nehmen unſere leichten Streitkräfte am Handelskriege teil:; ſie ſind durch die Ungunſt der Lage ihrer Stützpunkte angeſichts der eng⸗ liſchen Uebermacht benachteiligt Deshalb darf ihre und unſere Freude auch groß ſein, wenn ihnen ſolche Huſarenſtückchen gelingen, wie die letzthin bekannt gewordenne Ueberfälle auf die Geleitzüge zwiſchen Chettlandinſeln und Norwegen und an der Oſtküſte Englands. Das Jahr 1917 ſtand unter dem Zeichen des oft geſchmühten und — heiß erſehnten U⸗Bootkrieges. Als am 1. Februar mit Erklürung der Seeſperre unſeren U⸗Booten ungehemmte Bewegungsfreiheit ge⸗ geben wurde, waren die Engländer, obwohl ſie ſich ſo geſtellt hatten, als ob ſie ſich aus dem U⸗Bootkrieg wenig machten— Lloyd George und ſeine Miniſterkollegen wollen ihn ja auchk heute noch nicht fürchten— nicht müßig geweſen, die umfaſſenden Abwehrmaßregeln zu treffen. Vor allem hatte die Regierung in der Stille große Vor⸗ räte nach England geſchaft, die, weil Regierungsware, in den Handelsſtatiſtiken regelmäßig nicht erſchienen. Ueberhaupt hatten die Engländer den Ernſt der drohenden Gefahr längſt erkannt. Unter dem Druck des U⸗Bootkrieges winden ſie ſich jetzt wie die Aale. Noch immer ſandne ſie neue Möglichkeiten, ſich dem feſten Klemmgriff zu entziehen, deſſen Einſchnappen das Ende bedeuten würde. Mit einer Dreiſtigkeit ſondergleichen behaupteten ſie dazu, daß ſie ſich verhältnismäßig„außergewöhnlich“ wohl befänden und daß ſie eigentlich ſchon geſtegt hätten. Die zur Abwehr unſerer U⸗Boote aufgebotenen Tauſende von ſchnellen leichten Fahrzeugen, die Vewaffnung aller Handelsſchiffe, die Geleitzüge und die Sicherung der Handelswege erforderten eine Vermehrung des engliſchen Marineperſonals. das im Sommer 1914 und im Sommer 1916 auf etwa 300 000 Mann geſtiegen war, auf 500 000 Mann. Es dürfte eine Ziemlich genaue Schätzung ſein, daß auf jeden Mann unſerer an⸗ greifenden U⸗Boote 100 Engländer zur Abwehr eingeſtellt ſind. Alle Beſchönigungen und irreführenden Zahlentunſtſtücke mit den verſchiedenen Arten von Tonnen ſeitens der engliſchen Miniſter nützen nichts mehr. die Vorräte der Nohſtoffe für die Induſtrie und die Levensmittel Die Schiffsraumnot iſt kataſtrophal geworden, werden„plötzlich“ erſchreckend knapper. Dder U⸗Vootshandelskrieg tut die erwartete Wirkung. Die Schiffbaukunſt oiesſeits und jenſeits des Ozeans die Erpreſſung der deutſchen Schiffe aus bisher neu⸗ tralem Schutz, die Vergewalligung der neutralen Haadelsflotten bermochten bisher die verhehrende Wirkung der U⸗Boott nicht zu lindern und werden es in Zukunft, noch weniger tun können. Verfenken geht nun einmal ſchneller als bauen. Seit Kriegsausbruch bis zum Ende des Jahres 1916 waren unſere Seeſtreitkräfte 4,5 Mill. Br.R T. ſemdlicher und für dun Setnd döriaen Handelsflotze verlenkt wocden. Im Zobre 1017 Manuheimer Soueval-Angsig%rt.(Abend-Nusgabs.) 12⁴⁸7 CC0 ̃ evde enullwuollen ober olscll essenoben Hfobile. betrug dieſe Kürzung des Frachtraums der Handelsflotte mindeſtens 9,3 Mill. Br R., zuſammen alſo 13,8 Mill. Vr.R T. Kriegsverluſt. Die verſenkten Schiffe ſind hauptſächlich größere für die Fahrt über den Ozean geeignete geweſen. Der Raumgehalt dieſer Gattung belief ſich bei den in Betracht kommenden Seemächten im Juli 1914 auf etwa 25,4 Mill. Br.R T. Wenn man bedenkt, daß im Lande der hechſtentwickelten Schiffbauinduſtrie in England die jährliche Fertigſtelltung neuer Schiffe im Frieden durchſchnitllich etwa 2 Mill. Br.., im Kriege etwa 7 Mill. T. betrug, ſo ſieht man ohne weiteres die Hoffnungsloſigkeit ein, durch den Schiffbau— auch die Amerikaner ſind keine Zauberer— die U⸗Boote zu bekämpfen Lloyd Georges Schrei nach Schiffen iſt nur zu berechtigt, er kommt zu ſpät Nicht der Verluſt ihrer Kriegsſchiffe, ſondern der Schwund der Handelsflotte wird auch die dickköpfigſten Engländer zum Nachgeben zwingen. Je länger ſie zögern, deſto tiefer ihr Fall. Mit der engliſchen Alleinherrſchaft zur See iſt es aus. DNie Aushungerung der kleinen Enkenkeländer. Im„Journal des Debats“ ſchreibt Auguſte Gauvain: „Bis jetzt haben die Verbandsmächte in der Verpflegungs⸗ frage kein größeres Geſchick bewieſen als in den diplomati⸗ ſchen Fragen. Sie laſſen zu, daß die kleinen Länder, die ſich ihnen anvertraut haben, und die ohne ſie nicht beſtehen kön⸗ nen, in ganz unentwirrbare Schwierigkeiten geraten. So iſt es z. B. ſicher, daß die neue Bewegung in Portugal gegen uns von Leuten ausgebeutet wird, die uns vorwerfen, daß wir die luſitaniſche Republik verhungern laſſen. Die Vvorgänge in Griechenland dieten ein Beiſpiel der ſſhe fl org⸗ loſigkeit. Die Verbandsmächte haben die griechiſche Flotte be⸗ ſchlagnahmt. Sie haben damit die abſolute moraliſche Ver⸗ pflchtung übernommen, das Land, dem ſie die Transport⸗ mittel genommen haben, zu verpflegen. In Wahrgeit tun ſie das jedoch nur in ganz ungenügendem Maße— ſo ungenü⸗ gend, daß dadurch die Mobiliſation der Armee gänzlich un⸗ möglich gemacht wird. Die Abneigung der Griechen gegen Veniſelos und die Verbandsmächte macht demgemäß natür⸗ lich Fortſchritte. Wir ſind in Gefahr, alle Früchte der Opera⸗ tion, die von Jonnart in ſo glücklicher Weiſe durchgeführt worden war, zu verlieren.“ Als„Beſchützer und Befreier der kleinen Nationen“ ſpielt ſich die Entente in der Welt auf. Tatſächlich aber verfallen ihre Schutzbefohlenen nacheinander entweder dem Schwerte der Mittelmächte, oder ſie werden von ihren„Vormündern“ durch Stockſchläge auf den Magen traktiert. Wer Englands Brot ißt, ſtirbt daran: wem es vorenthalten wird, der kann nicht leben. Sich in Englands Gefolgſchaft zu begeben, iſt alſo immer verhängnisvoll. die deuiſche Schule in Brüſſel. 7 Prüßtel, 2. Januar. Der beutſche Schulverein konnte im Herbſt dieſes Jahres auf Jahre ſelnes Beſtehens zurückblicken Wie wir em in dieſen Tagen erſcheinenden Bericht über das fünfund⸗ zwanzigſte Vereins⸗ und Schuljahr eninehmen, wucde die Schule am 1. Oktober 1892 mit nur zwölf Kindern eröffnet. Atls dann die deutſche Regterung ihr Intereſſe an der Schule auch durch finan⸗ zielle Unterſtützung bekundete, wuchs das Vertrauen in die Durch⸗ führbarkeit des Unternehmens ſo, daß nach drei Jahren die Räum⸗ lichteiten nicht mehr genügten und ein andere⸗ Schulhaus bezogen werden mußte. In den nächſten Jahren entwickelte ſic) die Sahale zu einem Realprogymnaſium, dem im Jahre 1901 die Bexechligu zur Ausſtellung von Zeugniſſen für den einjährig⸗freiwilligen Dienf verliehen wurde, und einer höheren Mädchenſchule mt eniſprechenden Vorſchulklaſſen und einem Kindergarten. Im Heröſt 1912 konaten zwei neue Schulgebhäude bezogen worden. Dadei war mit einer Höchſtzahl von 300 Schülern und Schülerinnen gerechnet worben, doch erwies ſich dieſe Annahme bald els zu beſcheiden. Der ziel⸗ vollen und unermüdlichen Arbeit des 1904 zum Leiter berufenen Direktors Dr. Lohmeyer gelang es, die Knabenſchule ſo zu fördern, daß ſie zu einem vollſtändigen Realgymnaſium) ausgebcaut werden konnte Im Sommer 1909 wurde den erſten vier Abiturienten das Reifezeugnis erteilt. Inzwiſchen war auch der höheren Mädchenſchule eine Selekta angeſchloſſen worden unter gleichzeitiger Vervollkommnung des Lehrplanes, der es den jungen Mädchen ermöglichte, durch Uebergang auf die Prima des Realgymuaſium⸗ die Eniverſtlätsreilſe u erwerben Der gute Ruf, den die Schulen burch tüchtige Luſtungen in Unterricht und Erziehung ſich erworben patten veranlcchte cuuch viele Belgier und Ausländer ihre Kinder der Anftalt zuguführen: aber allmählich war die Schule ſo angewachſen, deß die fremdſprachiger Schüler beſchränkt werden mußte Andrerſeits wurde durch Grimdung einer Bolksſchule in dem Prüſſeler Vorort Molenbeek möglichſt vielen deutſchen Familien Gelegenheit gegeben, eine tüchtige deutſche Ausbildung zu vermitteln Auch einiae wichtige organiſotoriſche Beſchlüſſe erfolgten in dieſen Jahren, 5 155 ee e—5 Recht und e Uebertragung des Zrundeigentums des deutſchen Schul⸗ auf die deutſche Bank in Berlin. Im Auguſt 1914 brach das Unternehmen zufammen, unter der Zerſtörungswut der aufgeregten Bevölkerung erkitt die Schule chwere Beſchädigungen. Nach Rückkehr ruhigerer Zuſtände wurde ſie im Januar 1915 mit der geringen Zahl von 11 Schülern und Schülerinnen wieder eröffnet Im Juli 1917 jedo war die Geſamt⸗ zahl auf die bisher nie erreichte Höhe von 759 Schülern und Schülerirnen angewachſen Darunter ſind 38! Reichsdeutſche 28 Oeſterreicher, 26 Welgier einſchließlich Deutſch⸗Belgier), 6 Fran⸗ 85 i5 Krieg M der Knaben und Mädchen die in den zweieinha riegsjahren unterrichtet m beträſqt 1006. Gegenwärtig umfaßt die„Deutſche Schule“: eine Hauptſchule in Brüſſel enttaltend Kindergarten, Knabenvorſchule u. gymnaſtium mit Militär⸗ und Univerſitätsberechtigurg, eine Mädchen⸗ vorſchule und höhere Mädchen chule mit realaymnaſiater Vorbildung zum Univerſitatsſtudium, ferner je eine Volksſchute wit Kindergarten in den Brüſſeſer Vororten Molenbeek und Schaarbesk und eine Volksſchule in Vorſt Dieſes, die Erwartungen üherſteigende Er⸗ gebnis iſt in erſter Linie der Hülfe des Deutſchen Reichs und der deutſchen Bebörde in Belgien zu danken ſowie dem ſich ſtets be⸗ währenden Opferſinn der deutſchen Kolonie in Brüſſel. Aufruf an die deulſchen Landwirle. Zur Jahreswende 1917—18 richtete der Kriegsausſchuß der deutſchen Landwirtſchaft, der Deutſche Landwirtſchaftsrat, die Vereinigung der deutſchen Bauernvereine, der Reichsver⸗ band der deutſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften, der Bund der Landwirte, die Deutſche Landwirtſchaftsgeſellſchaft und der Generalverband der deutſchen Raiffeiſen⸗Genoſſen⸗ a einen Aufruf an die deutſchen Landwirte, worin es eißt: Die fortgeſetzte Hervorbringung von Lebensmitteln und ihre reſtloſe Ablieferung an alle bedürftregen Kreiſe des Volkes draußen und drinnen, ſind zum ondgültigen Siege und zur Gewinnung eines ehrenvollen Friedens, der unſerem Lolke die Zukunft ſichert, die dringendſten Aufgaben der Hernat ind insbeſondere unſerer Landwirte. Es handelt ſich um Sein oder Nichtſein unſeres Volke! Wohl wiſſen wir alle, in wie mühſeliger und harter Arbeit dit Landwirte und vor allem ihre Frauen, Töchter und noch nicht er⸗ wachſenen Söhne jetzt im Kriege der Scholle die Lebensmittel ah⸗ ringen müſſen. Es iſt für alle Zeiten und kür die kommenden Ge⸗ ſchlechter in die Tafeln der Geſchichte eingegr rden, welche geoßen vaterländiſchen Verdienſte ſich die Landwirtſchaft in dieſem blutigen Weltkriege erworben hat. Ohne ſie wäre das baterl ind langſt ver⸗ loren. Aber es gilt jetzt, das Letzte derzrgeben, wis der Landwirt irgendwie entbehren kann. Umn den letzten ent⸗ ſcheidenden Schlag mit allem Nachdruck ohne Erſchöpfung durchzu⸗ führen, müſſen Menſchen und Tiere ungeſchioacht in den Endlampf treten können. Wir richten deshalb an alle deutſchen Landwirte die herzliche Vitte, das Vaterland nicht im Stich zu laſſen. Jeder Zentner Hafer, jeder Zentner Brotkorn, jedes Pfund Butter, jedes Pfund Fett und jedes Liter Milch, die der Landwirt meyr els bisher abgibt, helfen zum Siege. 5 Darum erwäge ein jeder Jandwirt noch einmal, was er von ſeinen Vorräten abgeben könnte; nicht im Wege des Schleichhandels, der nur dem Reichen zugutekommt, während die arme Bevölkerung darben muß, ſondern an die öffentlichen Verteitungs⸗ ſtellen. Doppelt gibt, wer ſchnell gibt! Ein ieder Landwirt möge den Nachbarn aufklären und ihn bewegen, gleichfalls ſein Scherf⸗ lein zum Endſieg über unſere Feinde beizutragen. 15 Das walte Gott! e 2 Badiſche Politit. 5 Aus dem Badiſchen Landiag. Karlsruhe, 1. Jan. Die Zweite Kammer des Landtags 0 am 9. 5 5 vormitlags 7 75 ihre Arbeiten wieder 15 Rach der Tagesordnung iſt zun 1 5 di R einiger kurzer Anfragen vorgeſehen. Dann 105 5 agesordnung mündliche Berichte der Budgetkommiſſion 5 nd 19105 über den Staats⸗ voranſchlag für die Jahre 191 ichterſt Nund zwar: Haupt⸗Abt. ., Großh. Staatsminiſterium(Berichterſtatter: Abg. Koelplin). II. Großh. Miniſterium des Großh. 55. Juſtiz und des Aus⸗ wärtigen(Berichterſtatter: Abg. 9 951 r: Abg De. Miniſterium des Kultus und Unterrichts(Berichterſta Re flbg. Dr. Blum). IV. 1 Miniſterium des Innern einſchl. der llerunngeporlage vom 28. No⸗ vember 1917 in Betreff der theinregulterung(Berichterſtatter: Abg. Dr. Schofer). V. Großh. Finan osh der Amortiſa⸗ tionskaſſe(Berichterſtatter: Abg⸗ 5 100 Großh. Oberrechnungs⸗ kammer(Berichterſtatter: Abg. 95 VII. und VIIa. Ver⸗ kehrsanſtalten und Anteil 1 eineinnahmen der Main⸗ Neckarbahn und damit in Verbin an ntrag der Abg. Muſer und Gen. über die geſetzliche Regelg 9 iſenbahntarifweſens und den Eſſenbahnrat(Berichterſtatter: Abg. Hummel) VIII Eiſenbahnbau einſchl. der Ehereneenaheſchedenilgmgaf(Berichterſtatter: Abg. Hummel). IX. Eſſenbahnſhe 1. der Atoſſe(Berichterſtatter: Abg. Rebmann). X. Murgwer 8 5 der Regierungsvorlage vom 15. November 1917 über den Stan. Sache(Berichterſtatter: Abg. Hummel). Ferner ſteht auf 1 5 ageBordnung die Beratung des Geſetzentwurfs, die Feſtſtellung des Staatshaushaltsetats für die Jahre 1918 und 1919 betr.(Berichterſtatter: Abg. Rebmann); die ver⸗ gleichende Darſtellung der Voranſchragsſätze für 1914 und 1915(Be⸗ richterſtatter: Abg. Köhler), die Regierungsvorlage vom 26. November 1917 über die regierungsſeitig. Aenderungen am Wohnungs⸗ geldtarif(Berichterſtatter: Abg. Rebmann). 70 —ů— Eine Nede des däniſchen Königs am Neujahrstage. Kepenhatgzen, 1. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung des Rizeuiſchen Büres. Bei der königlichen Prunktafel am Neu⸗ jahrstage ſagte der König u..: Wir alle fühlen den Druck, der auf der ganzen Welt laſtet⸗ Wir ſind dankbar für den Frieden, den wir genießen, wir ſind geſtärkt durch das Solidaritätsgefühl in unſerem Volke und durch den Geiſt ber Uebe n ſtimmung zwiſchen den Völkern der drei nordiſchen Reiche. Gott ſegne Dänemark! Die Schrwvelzer aus der amerikaniſchen Armee entlaſſen. c. Bon der ſchweizeriſchen Greuze, 2. Jan.(Priv.⸗Tel. g..) Wie das„Verner Tageblatt“ erfährt, hatte der Schritt des ſchweizerlſchen Bundes in Waſhington zu Gunſten der eingezogenen Schweizer offenbar Erfolg. Ein Schwelzer meldet dem Blatt, daß er vollſtändig aus der amerikant ſchen Armee entlaſſen wurde und daß ihm die Heimrelſe nach Californien vergütet wurde. Wahrſcheinlich daren alle die zu Unrecht eingezagenen Schweizer nunmehr ebenfo Necht bekommen haben. 4 —Oberreallehrer Auguſt Peter, Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgade.) Nr. 2. 2. Seite. Nutwoch, den 2. Januer 1918. Aus Stadt und Land. Perfonal-Beränderungen. Urueunungen, Beförderungen und Verſetzungen im Bereiche des 14. Armeekorps. Es wurden befördert: Zum Leutnant der Reſerve: Weinkötz(Karlsruhe Nebenkontrolle Stuttgart), Vizefeldw., 3z. Et. d. Reſ. d. Inf., Reuter(Karlsruhe), Vizewachtm., z. Et. d. Reſ. d. Feld⸗ artillerie, Bierer(Mannheim), Vizefeldw. im Inf.⸗Regt. 111, z. Lt. d. Reſ. dieſes Regts., Weber(Pforzheim), Vizefeldw., z. Lt. d. Reſ. d. Inl., Kupferſchmidt(Karlsruhe), Vizefelbw., im Inf.⸗Regt. 174, z. Lt. d. Reſ. dieſes Regts., Geiſert(Karſsruhe), Vizefeldw., z. Lt. d. Reſ. d. Inf., Willhoff.(Hagen), Vizewachtm. im Drag.⸗Regt. 22, z. Lt. d. Reſ. dieſes Regts., Olleſch(1 Mülhauſen i. Elſ.), Vögkle und Haefner (Donaueſchingen), Lehmann(Sigmund), Ohmann, Lamey und Künkler(Mannheim), Meyer(Emil)(II Mülhauſen i..), ſämtl. Vizefeldw., z. Ets. d. Reſ. d. Inf.— Zum Leutnant der Landwehr: Erdmann u. Staeble(Mannheim), Vizefeldw., beide zu Ets. d. Landw.⸗Inſ. 1. Aufgeb., Preis(Karlsruhe), Engler (Offenburg) und Gloß(Freiburg i. Br.), ſämtl. Vizwachtm., 3z. Ets. d. Landw.⸗Feldartl. 1. Aufgeb., Stadelhofer(Freiburg), Schreiner (Pforzheim) und Stratmann(Freiburg), ſämtl. Vizefeldw., z. Ets. d. Landw.⸗Inf. 1. Aufgeb., Wehrle(Raſtatt), Held(Freiburg) und Ruf (Mannheim), ſämtl. Vizefeldw., z. Ots. d. Landw.⸗Inf. 2. Aufgeb.— Zum Oberleutnant: Stober(Friedrich), Lt. d. Reſ. d. Feldartl.⸗ Regts. 50(Mannheim), ſetzt im Regt. mit einem Patent vom 15. Dezember 1917.— Den Charakter als Major verliehen: Oraf v. Bodman, Rittm. d. Neſ. d..⸗Drag.⸗Regts. 20(Stockach).— Der Abſchied bewilligt: Fritſchi, Maſor, im Frieden im Gren.⸗Regt. 110, ſetzt Komm. des Exſ.⸗Batls. eines Reſ.⸗Inf.⸗Regts.,, mit der geſetzlichen Penſion und der Erlaubnis zum Traagen der Uniform d. Gren.⸗Regts. 110. Reck, Oberlte im Inf.⸗Regt. 169, jetzt beim 1. Erſ⸗Batl. dieſes Regts. mit der Erlaubnis zum Tragen der Regiments⸗Uniform. Herrenabend der Mannheimer Liederkafel. Die Bierprobe, mit der die Rannheimer Lieder⸗ tafel geſtern in altgewohnter Weiſe das neue Jahr begrüßte, wies einen für die Kriegsverhältiſſe ausgezeichneten Beſuch auf: der große Saal des Geſellſchaftshauſes war völlig beſetzt. An der Ehrentafel ſaßen mit den Vorſtandsmitgliedern und dem Ehren⸗ präſidenten, Herrn Küllmer, die Herren Geh. Regierungsrat Dr. Strauß, Bürgermeiſter Ritter, v. Hollander und Dr. Finter. Nach zwei von der Kapelle Petermann friſch, klang⸗ voll und gut nuanciert vorgetragenen Muſikſtücken ſang die Akti⸗ vität den dankbaren Chor„Sonntag iſts“ von Breu. Das ſtim⸗ mungsvolle Lied wurde unter der kemperamentvollen Leitung des Herrn Muſikdirektors Hanſen von der immer noch recht ſtatt⸗ lichen, über ein vorzügliches Stimmenmaterial verfügenden Sänger⸗ ſchar mit ſo genauer Abtönung und ſo prächtiger Klangwirkung wiedergegeben, daß der geſpendete ſtarke Beifall wohlverdient war. Der zweite Präſil ent der Mannheimer Liedertafel, Herr Stadtrat Jalob Groß, hieß alsdann im Namen des Vorſtandes und der Aktivität die Erſchienenen mit herzlichen Neujahrswünſchen will⸗ kommen. Er knüpfte daran den Ausdruck der Hoffnung, daß das Jahr 1018 ein Friedensjahr werden möge, und gedachte dabei der Helden, die draußen an den Fronten die eherne Mauer bilden, die die Feinde vom Vaterlande fernhält, ſowie ihrer genialen Führer. Worte des Gedenkens widmete der Redner ſodann den Mitgliedern, die im verfloſſenen Jahre zur großen Armee abberufen wurden, in erſter Linie den drei Ehrenmitgliedern: Rappert, der als einer der treueſten über 50 dem Verein als aktiver Sänger gedient, Reichstagsag. Ernſt Baſſermann. der nie die Neufahrsbierprobe der Liedertafel verſäumt hat, wenn er in Mann⸗ heim anweſend war, und Prof. Julius Scheidt, der Dirigent des⸗ Karlsruher Liederkranges. Ferner ſind drei aktive und eine An⸗ zahl paſſiver Mitglieder, im ganzen 20, verſchieden. Als das Ge⸗ bdächtnis der Toten des Jahres 1917 durch Erheben von den Sitzen geehrt war, wurde einem treubewährten aktiven Sänger, Herrn die wohlverdiente Ehrung für 38jährige Milgliedſchaft zuteil. Nach einer kurzen herz⸗ lichen Anſprache, die Herr Stadtrat Groß an den Jubilar richtete, erfolgte die Ueberreichung des Sängerringes und des Ehren⸗ diploms unter Glas und Rahmen. Friſch und kraftvoll klang der Wahlſpruch der Liedertafel, der ſich an das auf den Verein aus⸗ gebrachte Hoch anſchloß, durch den Saal. Herr Peter dankte für die Ehrung mit tiefempfundenen Worten, die ein intereſſanter Rückblick in die glänzende Zeit der Mannheimer Liedertafel vor 25 Jahren und ein hoffnungsfreudiger Ausblick in die hoffentlich nicht mehr allzu ferne Friedenszeit waren. Noch einmal erklang das Hoch auf den Verein und der Sängerwahlſpruch. Die Vortragsfolge brachte in gewohnt reicher Abwechslung und Gediegenheit ſoliſtiſche Gaben, Chorvorträge und Muſikſtücke. Ein Beifallsſturm durchbrauſte den Saal, als Herr Kammerſänger Joachim Kromer zwei Lieder ſpendete, von denen namentlich „Jurg Siegfrieds Schwert“ den ſtimmgewaltigen Bariton des Künſtlers zur vollen Geltung brachte. Die Herren Diehl Tenor) und Löcher(Bariton) zeigten mit zwei Vorträgen, daß ſie nicht nur durch ausnehmend gute Stimmittel, ſondern auch durch treff⸗ liche Schulung weit über das Mittelmaß reichen. Herr Nöcher, der ſich im Dueit mehr zurückhalten mußte, zeigte ſpäter als Soliſt, 2 Bariton auch viel Kraft und Schmelz beſitzt. Walter, Herr Albert der immer mehr zum Allerweltshumöriſten wird, Verſicherte 60 Beitragsmonate. Kohlenarbeiter von Schwetzingen gegen die Bruſt. ſtreute ernſte und heitere Gaben in die Vortragsfolge. Auch hier war der Erfolg ein durchſchlagender. Der Chor ſang noh mehrere Lieder, von denen die im Volkston wie immer am meiſten an⸗ ſprachen. Herr Hanſen begleitete die ſoliſtiſchen Gaben mit ge⸗ diegener Künſtlerſchaft. Hoffen wir, daß die Neujahrs⸗Bierpeobe 1919 im Zeichen des Friedens ſtattfindet. »Raſche Beförderung bei den Offizieren. Der Krieg mit ſeinem großen Menſchenverbrauch hat natürlich auch die Beförderungs⸗ verhältniſſe der Offiziere außergewöhnlich beeinflußt. Am deutlichſten tritt dies bei den in die Erſcheinung. Die am Mobil⸗ machungstage— 1. Auguſt 1914— ernannten Leutnante, die ſo⸗ genannten„Kriegsleutnante“, ſind vor einigen Tagen nach nur dreijähriger Dienſtzeit bereits zu Oberleutnanten befördert worden; in Friedenszeiten beträgt die entſprechende Dienſtzeit meiſt zehn bis zwölf Jahre. Seit Kriegsgusbruch ſind außerdem ſämtliche aktiven Leutnante zu Oberleutnanten, die älteren bereits zu Haupt⸗ leuten bezw. Rittmeiſtern befördert worden, ebenſo ſteht eine Anzahl von Offizieren, die ais Oberleutnante in den Weltkrieg gezogen ſind, heute bereits im Maſorsrang, mehrere Majore aus der Friedenszeit heute bereits im Oberſtenrang. Kriegsgefungene in Skuktgark. Seit längerer Zeit befinden ſich in Groß⸗Stuttgart mehrere oroße Kriegsgefangenenlager, belegt mit Engländern und hauptſächlich mit Franzoſen. Dazu kamen im Laufe des Krieges noch Reſervelazarette, in denen Kriegsgefangene ihrer Heilung enigegenſehen. Die große Zahl von Kriegsgefangenen iſt nunmehr durch Hunderte don gefangenen Offi⸗ zteren vermehrt worden, die dieſer Tage nach Fertigſtellung ihrer neuen Unterkunftsräume nach Stuttgart 2 worden ſind. Hriegsgefangene aller Dienſtorade ſind alſo jetzt in den verſchieden⸗ ſten Teilen der Stadt Stuttgart untergebracht. Sie werden die Gefaßren feindlicher Fliegeranſriffe mit der Bevölkerung der offenen Stadt Stuttgart zu teilen haben. Per Bezug von baumwollenen Verbandſtoffen. Zum Vollzug der Bekanntmachung der Reichsbekleidungsſtelle über baumwollene Verbandſtoffe vom 1. Dezember 1917 hat das Miniſterium des In⸗ nern beſtimmt, daß die vorgeſehenen Beſcheinigungen zum Bezuge von Verbandſtoffen aus Web⸗, Wirk⸗ und Strickwaren, die ganz oder zum Teil aus Baumwolle hergeſtellt ſind, für den beruflichen Bedarf anderer Medizinalperſonen, als approbierter Aerzte, insbeſondere von Heilgehilfen, Hebammen, Zahntechnikern u. dergl., durch die Bezirks⸗ ürzte zu erteilen ſind. e Beginn der Nentenzahlung in der Angeſtelltenverſicherung. Nach dem Verſicherungsgeſetz für ngeſtellte vom 20. Dezember 1911 beträgt die Wartezeit beim Ruhegeld für weibliche Wer alſo von den weiblichen Verſicherten bis zum Abiauf d. J. 60 Monate lang gültige Beiträge zur Angeſtelltenverſicherung geleiſtet hat, 115 vom 1. Januar n. J. ab Anſpruch auf Auhegeld, ſofrn die Voraus⸗ ſetzungen dafür vorliegen. Nach 8 26 des Geſetzes erhält Ruhegeld derſenige Verſicherte, welcher das Alter von 65 Jahren vollendet hat oder durch körperliche Gebrechen oder wegen Schwäche ſeiner körper⸗ lichen und geiſtige Kräfte zur Ausübung ſeines Berufs dauernd unfähig iſt. Berufsunfähig iſt dang anzuneymen, wenn ſeine Arbeitsfähigkeit auf weniger als die Hälfte derſenigen eines körper⸗ lich und geiſtig Verficherten von ähnlicher Ausbildung unb gleichwertigen Kenntniſſen und Fähigkeiten herabgeſunken iſt. Ruhegeld erhäll auch derſenige Verſſcherte, welcher nicht dauernd berufsunfähig iſt, aber während 26 Wochen ununterbrochen berufs⸗ unfähig geweſen iſt, für die weitere Dauer der Berufsumfähigkeit. Auch für die Gewührung der Hiyterbliebenenrenten beginnt mit dem 1. Januar nächſten Jahres der Anſpruch der Verſicherten. § 396 des Geſetzes beſtimmt nämlich, daß in den erſten 10 Jahren nach dem Inkrafttreten deg Geſetzes zur Erſüllung der Wartezeit bei den Hinterbliebenenrenten das Zurlicklegen von 60 Beitrags⸗ monaten auf Grun der Verſicherungspflicht genügt. Die Witwen⸗ oder Witwerrente wird nach eineni Ruhegeld berechnet, das ein Viertel des Wertes der in den erſten 80 Beitragsmonaten ent⸗ richteten Beiträge beträgt. npt. «Vorſicht in Warteſälen! Am erſlen Weihnachtsfeiertage war im Warteſaale 3. Klaſſe des Malnzer Hauptbahnhofs ein aus Sachſen zur Weſtfront wieder zurückkehrender Soldat müde von der langen Reiſe eingeſchlafen. Als er wieder erwachte, war nicht nur das eigene, ſondern auch das ihm für einen Kameraden im Felde aus der Heimat mitgegebene Liebesgabenpaket verſchwunden. Polizeibericht vom 2. Januar(Schluß). Küchenbrand. In einer Küche des Hauſes H 7. 4 ent⸗ ſtand am 31. vor. Mts. dadurch ein Brand, daß eine zum Trocknen an den Herd geſtellte Kindermatratze Feuer fing und glimmend auf den Boden ſtürzte, wodurch ein größeres Loch in den Boden brannte. Es entſtand ein Schaden von etwa 100 Mk. Das Feuer konnte von Hausbewohnern wieder gelöſcht werden. Zimmerbrand. Durch Ueberheizen des Ofens brach eſtern Abend 7 Uhr in einem Zimmer des Hauſes Rennershof⸗ traße 21 Feuer aus, durch welches Wäſcheſtüͤcke und Möbel im Werte von 500 Mk. zerſtört wurden. Der Brand wurde von der Wohnungsinhaberin wieder gelöſcht. Unfälle. In einem Fabrikbetriebe in Waldhof ſtürzte am 31. vor. Mts., vormittags, ein 51 Jahre alter, verheirateter Kranen⸗ führer in einen aufgedeckten, etwa 1 Meter tiefen Abflußkanal und trug dabei Bruſt⸗ und Rippenquetſchungen davon.— Am gleichen Tage, vormittags, riß in einem Kohlenlager in Rheinau ein Draht⸗ ſeil und ſchlug einem in der Nähe befindlichen 46 Jahre/ alten rotbraune Leder⸗FJahrhandſchuhe; 14 urch den Schlag! hinterläßt ein etwa dre iel diefer rücklings auf eine Gifenbahnſchiene, wodurch er eine er⸗ bebl che— Beim Schlittſchuhlaufen auf dem Altwaſſer des Rheins bei Neckarau ſtürzte am 81. v.., nachmittags, ein 18 Jahre alter Mechaniker von hier auf das Eis nieder und brach den rechten Unterſchenkel. Alle drei Verletzten wurden mit dem Sanitätsauto ins Allgemeine Kranken⸗ haus hierher verbracht. Unaufgeklärte Diebſtähle. In der Nacht vom 80. zum 81. Dezember wurden aus dem Herten⸗Modewarengeſchäft M 1. 1 folgende Gegenſtände entwendet: Eine tiefdunkelgrüner Pelgmantel mit Naturfehfutter und Raturoppoſumkragen; 4 grau⸗ blaue Herren⸗Ueberzieher mit ſchwargem Futter; 2 weiße Sport⸗ ſweater;. 2 graugrülne, wollene, geſtrickte Weſten mit Aermelnz 2 braune Tuchweſten; 1 Flanell⸗Schlafanzug; 1 Cröp⸗Schlafanzug; 18 farbige Zephier⸗Hemden, Größe 38 und 42; 15 Paar weiße und farbige Unterhoſen; 10 Paar weiße und farbige Unterjacken; 4³ Paar ſchwarge und farbige Socken; 6 Sportmützen, vermutlich grau⸗ grün; Taſchentücher; weſße und farbige ſeidene Tücher; weiße und farbige wollene Tücher; ſeidene Kragenſchoner; weiße und farbi Selbſtbi ſchwarze Schleifen, weiche Kragen, Glaceeleder⸗Hank ſchuhe, Wildleder⸗Handſchuhe, wollene Handſchuhe, Sportſtrümpfe, Hoſenträger und Gamaſchen, 2,60 Meter ſchwartzer Cheviotſtoff, 60 Meter farbige Serge, 20 Meter ſchwarze Serge, 120 Meter Aermelfulter, vermutlich ſchwarz und weiß geſtreift, 85 Meter eremefarbiges Hoſentaſchenfutter, 1 blau geſtreifeer Anzug mit extra Hoſe, 1 ſchwarzer Rock und 1 ſchwarze Weſte, mit ſchwarger Seide gefüttert, 1 grünlichblaue Cheviothoſe, 1 blaue Cheviothoſe. 1 grau karrierte Kammgarnhoſe, 2 hellgraue Kammgarnhoſen. 1 mittelgraue Kammgarnhoſe und⸗Weſte, 1 graue Kammgarnhoſe und ⸗Weſte, getragener, vermutlich ſchwarzer Anzug, 1 rötliche Ledertaſche und 2 gelbgeſtrichene, hölzerne Austragekaſten. Ferner wurden in der Zeit vom 29. bis 31. Dezember aus einem Herren⸗ artikel⸗Geſchäft im Kaufhaus folgende Gegenſtände entwendet: Etwa 11 Dutzend Herren⸗Glacehandſchuhe von ſchwarzer, weißer und brauner Farbe; 1 Paar brauné Pelzhandſchuhe; 10 Paar Dutzend Kravatten, teils teils Regattes für Steh⸗ und Umlegekragen, in ver⸗ 23 Dutzend Bent u einen⸗ Selbſtbinder, ſchiedenen Farben; p 3 Dutzend Garnituren Perlmutterknöpfe und 10 Dutzend kragen, Größe 88 und 39. Verhaftet wurden 15 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter eine Taglöhnerin von Weinheim, ein Spengler und ein Friſeur von hier und ein Taglähner von Sand⸗ hafen, alle wegen Diebſtahls, und ein Fräſer von Neuftadt a. S wegen Hehlerei. Rommunales de. Karlsruhe, 28. Dez. In der geſtrigen Sitzung des Stadt⸗ rates berichtete Bürgermeiſter dr. Borſtmann über Fahrt nach der Weſtfront, die er als Begleiter eines Liebesgabentransportes vor Weihnachten unternommen hatte. Er uͤdermittelte den wärmſten Dank der mit den Liebesgaben des Roten Kreuzes und der Stadlverwaltung bedachten Diviſtonen, ins⸗ beſondere der Karlsruher Regimenter, die ſich aufs freudigſte über⸗ raſcht darüber erwieſen, daß die Heimat trotz der Schwere der Zeit und der Teuerung aller Bedarfzgegenſtände auch in dieſem Jahre Weihnachtsgaben in ſo großer Menge und in zweckmäßiger Aus⸗ wahl für die Truppen aufgebracht hat.— Die Hausſammlung für Weihnachtsgaben für bebürftige Krieger⸗ famikien hat 5006 Mark ergeben.— Oberbürgermeiſter Sie⸗ griſt gedachte in einem Nachrufe des jüngſt verſtorbenen Profeſſors Wilhelm Trübner und gab der Trauer der Stadtverwaltung und Bürgerſchaft über den Verluſt des hervorragenden Mitbürgers und großen Künſtlers Ausdruck. Dem Sohne des Verſtorbenen wurde die Teilnahme des Stadtrates ausgeſprochen, ebenſo der Gr. Akademie der bildenden Künſte. Der Stadtrat beſchloß, zum ehren⸗ den und dauernden Andenken an den großen Meiſter eine Straße nach ſeinem Namen zu benennen und eines ſeiner Werke für die ſtädtiſche Kunſtſammlung zu erwerben. Auch ſoll ſein Bildnts g1 die Stadtronik für 191/ aufgenommen werden. .C. Freiburg, 1. Januar. Im Vollzuge ſeine⸗ vom 16. Mai 1917 über die Förderung des meen be⸗ abter und talentierter ee genehmigte der Stabrat den Aatrag des Polksſchuldſrektors und der Schul⸗ kommiſſion, wonach die vorgeſchlagenen unbemittelten 12 Volfs⸗ ſchüler, die nach Anſicht ihres Klaſſenkehrers nach Fleiß, Befähl⸗ gung und Verhalten zum Uebergang auf eine hohere Lehranſtalt geeignet ſind, in einer heſonderen Klaſſe vereinigt werden und ihre Unterrichtung durch einen hierzu Kuaen n ſa er; olgen ſoll. Die Lernmittel werden dieſen Knaben auf ſtädtiſche oſten beſchafft werden. Nus dem Großherzogtum. 2 Heddesheim, 1. Jan. Wie man erfährt, wurde in der Nacht vom Sonntag auf Montag im„Hotel Diana“ eingebrochen, wobel dem Dieb reſp. den Dieben eine Kaſſe mit größerem Geldbe⸗ trag in die Hände fiel. Sandhauſen bei Schwetzingen, 1. Januar. In dem gieſigen Sügewerk Schmidt wurde üder die Weihnachtsfeiertage ein 11 Meter langer Treibriemen im Wert von 1500 Mark geſtohlen. Von den Tätern, auf deren Ergreifung die Firma eine Velohnung von 400 Mark ausgeſetzt hat, hat man noch keine Spur. ):( Donaueſchingen, 1. Januar. An den Folgen der Vergiftung durch Kohlengas iſt nun auch Herr Franz Enge tle rgeſtorben. Das auf ſo bedauerliche Weiſe ums Leben gekommene Ehepaar ilahriges Kind. Der neue Walövogel. Die Geſchichte eines Schwarzwälders. Bon Max Bittrich. (Nachdr. verb.) Als Friedrich Waldvogel den erſten Schrei in die Welt tat, vor der Mitte des vorigen Jahrhunderts, war in der Köhlerhütte am Kandel wenig irdiſches Gut um das Kind verſammelt. Aber ſein Bater Nahum, ehemals Rudolf geheißen, blickte ohne Sorge zum nächtlichen Himmel auf und erklärte, der Sohn werde ſich freie Bahn oelſen, denn der Mond räume in dieſem Augenblick die Wolken fort, — ein Zeichen. das nie trüge. Die Mutter des Kleinen lächelte auf ihrem Lager ein wenig in auch der hoffnungsſelige Vater war unter dem wachſenden Mond geboren und dennoch hatte ſie ihn bisher nie im Licht des Er⸗ oberers geſehen, ſofern man unter Eroberungen, was der Frau wie der Mutter nicht zu verdenken iſt, neben gemeinſamer Arbeit und zweifachem Plänemachen auch ein wenig Wohlſtand und ein weiches Neſt für den Nachwuchs verſteht. „So lag ſie und träumte ſich in die beſſere Zukunftswelt ihres Sahnes hi ein, während ſich der Vater im Anblick des Kindes erſt recht in ſeine Pläne einſpann, die ihn ſchon oft weit fortgetragen hatten aus dem beißenden und ſchwälenden Rauch ſeiner Kohlen⸗ meiler, doch brotloſe Künſte geblieben waren. Und doch waren ſie ihm das Salz der Erde; ſie richteten ihn auf, gaben dem Ermatteten neue Schwungkraft. War, was er ſann, unmöglich? 0 EStand nicht in der Bibel. woran er ſich klammerte und wonach ihm die Vertrauten den Namen Nahum beigelegt hatten? „Seine Wagen leuchteten wie Feuer, ſie rollen den Gaſſen und raſſeln auf den Straßen, ſie blaken wie Fackeln und fahren unter⸗ einander wie die Blitze.“ Wenn Nahum die Gluten eines Meilers regierte: mußte er nicht dem ſtürmiſch dräuenden Qualm wehren, damit er nicht wie heiße Gewaltmenſchen über die Grenze ſpränge? Wurde ſolche Kraft nicht vielfach vergeudet? Sollte der Dampf nicht Fuhrwerke mit ſich reißen können? Der bibliſche Nahum hatte gewiß für ſeine Sprüche ſicheren Grund unter den Fu gehabt. Sein Schüler in der Köhler⸗Köte ſchnitzte leichte Wägelchen aus Hollunder⸗ und Lindenholz, wie er vordem hölzerne Uhren gebaut zum zweiten H atte, und ſtattete ſie mit Flügeln aus gleich Adlern. Darunter etzte ſich die Hitze des Kienſpans feſt und gab den Rädern Leben. So bekam Friedrich, der heranwachſende Sohn des Grüblers. von der Welt aſcht viel mehr zu Geſicht als den Wald, die Hütte und rollende Wägelchen mit Flügeln, und vernahm nicht viel mehr als Vogellieder, Mutters Geſang und Vaters verſonnene Prophe⸗ zeiungen. Nicht nur von den Wagen ſprach der Vater, die eg dahin⸗ raſſeln, wie Sturmwind ſein würden, ſondern die Welt ſollte noch mehr erleben. Sogar Witze werde einſt der Menſch ausſenden, die würden ſwechen: Hier ſind wir! Und ihre Rede werde gehen bis an der Welt Ende. Da wirkte auch im Blut des Sohnes ein Magnet, zog die Gedanken hinfort in buntem Wechſel an und ließ ſie fallen. Im heizen Heidekraut und in Winternächten ſann er den ſprechenden Blitzen nach. Er bewunderte die geheimnisvollen Buch⸗ ſtaben der Verheißung und wurde ſo für ſeine Angehörigen ob. Nohums Bedeutung als Prophet nahm jedoeh ab, als aus der Ferne die Erfüllung ſeiner Pläne kam- Scharen fnemder Arbeiter erſchienen im Schworzwald mit Schaufeln und Hämmern, führten eiſerne Linien durch das Land, und ein dampfender Feuerwaden 1 das Fuhrwerk mit Menſchen und Gütern uben die Schienen. nd dieſer von andern Menſchen gebuute Feuerwagen brauchte nicht einmal Flügel. Nicht wenig Leute verdammten den neuen Spuck; Nahum lächerte wenn Furcht aufte⸗ichte vor dem Teufelswerk. Da meinten die ganz Schlauen;: in ſeiner Weltabgeſchiedonheit werde der ſchwarze Köhler Umgang pflogen mit höſen Kräften; ſo halte er's ſelbſt⸗ verſtändlich auch mit den Eiſenbähnlern, den Freunden des Schworzen Nur wenige Menſchen fanden in ſeinem Lächein nichts Unheim⸗ liches ſondern ſagten: in Rahums Augen leuchket zwar das Glück des Siegers, aber auch etwas von der ſtillen Entſagung eines Verzichtenden: ſein Gedanke hat Geſicht ohne ſein Zutun. 25 Und wirklich war Nahum hinfort nicht mehr der zuverſichtliche Mann. Ihm fehlte ein zu eroberndes Ziel; er dämmerte und düſterte hahin. Wer ihn nach längerer Pauſe traf, meinte wohl: „Kein Wunder, er auch olt genug!“ Poch er ſelber fühlte, wie ihn nicht die Jahre hatten grau werden laſſen,— eine einzige Stunde, in der er vor dem fremden großen Feuerwagen geweilt eͤtte. MNicht lange, ſo broch ihm dieſe Stunde das Genſck. Sein —— 2 1 jah aus wie das Licht des Tages in der Sonnen⸗ nſternis. Der Sohn ahnte, wie die Dinge zuſammenhingen. Er wußte, wie kräftig ein fernes Licht zu winken vermochte. Doch hatte Nahum nicht recht behalten? Ungewöhnliche Ahnungen und Kräfte konnte ihm niemand abſtreiten. Warum ſollte ſich der Sohn tiefer einſchägen; weshalb ſollte nicht auch er den Kräften der Natur und hohen Verheißungen nachgehen? Nur etwas ſchneller mußte er vorwärts drängen, gleichwie ſich die Welt Dank der Dampfwagen nun raſcher bewegte. Mit Grübe⸗ leien im Winkel vollendete ſich das Werk nicht. Man mußte nher rücken dem, was die Menſchheit ſchon erreicht hatte, durfte nicht guf ausgebraunen Kohlnlatten hocken bleiben und immer nur Meller aufſetzen,„Juandel“ oder Feuerſchächte einrichten, dem Holzſto die richtige Haube geben und ihn ordentlich in Laub, Erde u Raſen hüllen. JNunter das Stadtvolk wollte ſich Hiob miſchen, wollte allem —5 und Wirken lauſchen, dabei zugleich das tägliche Brot ver⸗ enen. Er brauchte den Weg nach der Stadt nicht mühſam 85 ſuchen. ſondern der wurde ihm vor geſchrieben. Hlob atte Soldat zu werden, und vom Kommiß zog er friſch weg in den Krieg gegen frankreich. Geſund kam er aus Paris wieder an den Rhein. etzt in die Weltner aſſenheit zurückkehren, in den Wald? In den Winkel, wo die Meiſter den Spring, die Knechte den Born, die Buben das Waſſer tranken— alles aus einer Quelle geſchöpft!? „Nein, Hiob blieb auf ſtädtiſchem Boden, ſelbſthewußt, als ſel er zeitlebens Pfloſtertreter geweſen. Er wurde Straßenwart und daneben Kanonier; an Felertagen ließ er auf obrigkeitliches Geheiß die Böller über Stadt und Land kenollen und kam ſich wichtig genug vor, am Völlerplatz mit andern Sterblichen umzufpringen, als ſei er nicht nur der Schübe guf der Völlerhöhe, ſondern der oberſte Befehlsnaber ſo weit ſein Auge reichte. Während der Böllerdunſt verflog, erblickte der Kanonier noch den Feind vor ſich gleichwie in Frankreich, und wenn der Schall an ferne Felſen ſchlug, hatte Hiob ganze Armeekorps niedergehaltenz keines wagte ſich ſeiner Batterie zu nähern; die feindlichen Kräfte blieben weit von ſeinem Schuß. Nur aus blauen Fernen ant⸗ wortete verſchwommener Donner. So ſchlug Hiob blitzenden Auges jährlich mehrere Schlachten. Er trug den Kopf böher und höher, ſetzte die Soldatenmütze an Sonn⸗ und Feiertagen auf, 7 auch einen merkwürdig bunten Rock dagu an. Aus dem Verſteck ſang bie Jugend hinter ihm her: Hioble kann ſchieſſe, Bumms— als tät er nieße!“ (Fortſogung fosgt.) eine 4 Seite. Nr. 2 mannhelmer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Wärmersheim bei Naſtatt, 1. Jan. Das 12lährige Töchterchen Joſ. Schorpp ſtürzte vom Heuboden ab und 111 1b an den erlittenen ſchweren Verletzungen J Pferzheim, 1. Jan. Am Samstag abend brach in dem vier⸗ ſtöckigen Hinterhauſe Eberſteinſtraße 9 Feuer aus. Darin befan⸗ den ſich die Schreinerei und Holzbildhauerei von Krämer und die Lo er⸗ und Etuisſabrik von Stahl u. Brettling. Das Vorderhaus erlitt auch Schaden. Die Urſache des Brandes iſt noch nicht aufge⸗ kHärt. Der entſtandene Feuerſchaden iſt recht beträchtlich. Pfotsheim, 30. Dez. Das bekannte hieſige Bankhaus Rober! Bloch, zurgeit das älteſte Bankgeſchäft am Platze, kann in dieſen Tagen auf ein 50jähriges Beſtehen zurückblicken. Aus dem Breisgau, 1. Jan. Ein Soldat aus der hieſigen Gegend wollte am Weihnachtsabend ſeinen Angehörigen einen Re⸗ volver zeigen. Bei dieſer Gelegenheit entlud ſich die Waffe und das Geſcho߶ tötete eines der jüngeren Geſchwiſter des Soldaten auf der Stelle. Keppenbach(A. Emmendingen), 1 Jan. Ein beunruhigender Zwiſchenfall ereignete ſich letzten Sonntag während des Gottes⸗ dienſtes. Gegen Schluß der Predigt befiel einen auf der Empore ſitzenden Schüler eine Ohnmacht und er mußte hinausgetragen werden. Kaum hatte das Orgelſpiel begonnen, als auch der Orgei⸗ treter ohnmächtig zuſammenſank. Raſch mußte der Gottesdienſt eendet werden, denn nacheinander ſtellte ſich bei einer Reihe von Schülern, gegen 15 an der Zahl, dieſelbe Erſcheinung ein. Teils konnten ſie noch gehen, teils mußten ſie aus der Kirche getragen werden. Erſt nach geraumer Zeit erlangten ſie das Bewußtſein wieder. Auch bei den Erwachſenen ſtellte ſich mehr oder weniger ein Unwohlſein ein. Die Urſache des Zwiſchenfalls iſt darin zu ſuchen, baß das Ofenrohr ſchadhaft geworden war und infolgedeſſen das re e Säckingen, 30. Dez. Der 28jährige Arbeiter Max Schön aus Sachſen kam in Rhina bei der Fabrit, bei der er 15 Nibeil 05 175 8 0 ee ee 5115 an. Er behauptete, 2 Räuber jätten ihn zwiſchen Murg und ina überfallen, miß 1 ſeiner mit 185 Mk. beraubt. oc. Villingen, 30. Dez. Auf dem Bahnhof in Marbach w die Ehefrau des Hauptſehrers Marbach 1105 95 ſchon wieder in Bewegung befindlichen Zug ausſteigen, kam dabei aber zu Fall, wurde überfahren und ſofort getödtet. Lobeskedman bei Radolfgel, 30. Dez. Anſteue des vor kurzem verſtorbenen Bürgermeiſters Röhrle Landwirt Sorg zum Bürgermeiſter gewählt. Pfalz, heſſen und Umgebnag. Speyer, 29. Dez. Der Breunſtoffmangel hat die Staatsbehörde erneut zu Anordnungen über die E inf p 5 ung bon Holz und Kohl en beranlaßt. Es iſt angeordnet, daß bei Allen Aemtern und Behörden der Fuſtiz, des Innern und der Finanzen durch Zuſammenlegen der Arbeitsplätze wurde Aöglichſt viele Räume von der Beheizung ausgeſchloſſen werden. Die Amtsräume ſind ſo dicht zu beſetzen, als dies mit Rückſicht au die Tagesbelichtung der Arbeitsplätze und des ee iſt. Dabei iſt anzuſtreben, daß die geheizten und ungeheizten Räume gruppenweiſe beieinander liegen, um die Abwanderung der Wärme einzuſchränken. Auch ſind nach Norden gelegene Räume möglichſt auszuſchalten. Den Vorſtänden der Stellen bleibt die Art der Zuweiſung der Beamten in die gemeinſamen Räume über⸗ kaſſen. KAuſel, 1. Januar. Folgende Verleihung von Berg⸗ werkseigentum gibt das kgl. Oberbergamt in München be⸗ kannt: Auf Grund der Mutung vom 1. April 1913 wird dem Rent⸗ ner und Landtagsabgeordneten Eugen Abreſch in Neuſtadt a. H. unter dem Namen„Wolfſtein“ das Vergwerkseigentum in dem in den Gemeinden Oberweiler im Tal, Eßweiler, Horſchbach und Elgweiler(Bezirksamts Kuſel) gelegenen Felde von 200 Hektar — zur Gewinnung der in dieſem Felde vorkommenden iſenerze verliehen. RMRK. Darmſtadt, 80. Dez. Die Glocken der Ruſſiſchen Kapelle auf der Mathildenhöhe ſind dieſer Tage agenom⸗ men worden, um den Weg des übrigen beſchlagnahmten Metalls im Intereſſe unſeres Vaterlandes zu nehmen. Auch über das ver⸗ goldete Kupfer dach der Ruſſiſchen Kapelle iſt die Enteignung ausgeſprochen und wird deſſen Abnahme, ſobald der Erſatz geſchaf⸗ 5 iſt, erfolgen.— Die elektriſche Straßenbahn hat in⸗ lge der durch den Kohlenmangel verringerten Stromerzeugung von heute an den Betrieb der Stadtlinien von 8 Uhr abends ab eingeſtellt, mit Ausname der Strecke Hauptbahnhof⸗Schloß, die pierlelſtündlich verkehrt. Die Linien 1 und 2 zwiſchen Heerd⸗ Faß und Böllenfalltor, ſowie Linie 7 zwiſchen Taunusſtraße und Faſanerie fallen außerdem in der Zeit von—12 und—5 Uhr aus. Auch auf den Vorortbahnen ſtehen Einſchränkungen hevor.— Die hieſigen Hausbeſitzer haben nunmehr durch ein ches dem Hausbeſitzerberein hergeſtelltes allgemeines Anſchreiben hre Mieter in Einzelfällen bis zu 20 Prozent geſteigert. Außerdem ſollen Waſſergeld, Kanal⸗ und Schornſteinfegergebühren 1 beſonders in giechnung geſtellt werden. Die Erlköhung ſoll am 1. April in Kraft treten und wird mit der gänzlich unzureichenden erzinſung des im Hauſe angelegten Kapitals ſowie den außer⸗ ordent ich hohen Laſten aller Art, die dem Hausbeſitzer aufgebürdet 8 Wiesbabden, 30. Dez. Nachdem der Wiesbadener Haus⸗ und Grundbeſitzerverein kategoriſch die Mieter vor die Tatſache geſtellt daß der Verein eine zehn⸗ bis fünfzehnprozentige Erhöhung der Wohn ungsmieten eintreten laſſen wird, ſind aus den (Kreiſen der Mieter, unter denen ſich ſehr viele Von dieſen und jenen. Theodor Skorm über ſeinen Veſuch bei Mörike. »eder Tag, an dem es taget und nachtet, iſt gut, wenn er Sie bringt.“ Hocherfreut hatte mit dieſen Worten Mörike auf Storms Beſuchsanmeldung geantwortet. Daraufhin fuhr der Huſumer Dichter, der mit ſeinen alten Eltern auf einer Reiſe in Heidelberg war, nach 1755 Stuttgar, um den perſönlich noch unbekannten Dichtergenoſſen zu begrüßen. Von den zwei Tagen, die er in der ſchwähiſchen Haupt⸗ ſtadt verlebte, berichtete Storm dem alten Freunde Brinkmann in einem langen Briefe, der zum erſten Male veröffentlicht wird in dem in dieſen Tagen bei Georg Weſtermann zu Braunſchweig erſcheinenden, von Storms jüngſter Tochter Gertrud herausgegebenen Bande„Theodor Storms Brieſe an ſeine Freunde Hartmuth Brink⸗ mann und Wilhelm Peterſen“. Mörike konnte den Beſucher nicht ſelbſt am Bahnhof erwarten, dafür ſchickte er ſeinen Freund, den Pfarrer Wilhelm Hartlaub, mit einem lateiniſchen Beglaubigungsſchreiben: Salve Theodcre!“ Hartlaub empfing den Ankommenden gleich mit den verheißungsnollen Worten:„Sie komme zur gluckliche Stunde; der Eduard hat was vollendet, was von überwältigender ſchönheit iſt!“ Nachdem Storm van Mörikes liebenswelrdiger ſrau mit einem guten Frühſtück gewillkommnet war, kam der ſchwä⸗ biſche Dichter heim.„Er ſieht,“ erzählte Storm, beweglicher, nicht ſo hürgerlich vornehm aus, wie auf dem Dir bekannten Bilde, obgleich er bei Gelegenheit auch ſehr vornehm ſoll ſein können Er nahm mich bei beiden Händen, guckte mir in die Augen und fagte, zu ſeiner Frau gewandt:„Gelt, Alte, ſo haben mir uns ihn ungeſähr vor⸗ eſtellt. Mein und Conſtanzens Bild hängen nämlich ſeit einem über ſeinem Sofa. Er iſt in ſeinem Weſen ganz wie ſeine Schriften. Nie iſt mir ein Menſch vorgekommen, der mit ſolcher Gegenſtändlichkeit ſich ausdrückt.“Nach der Rückkehr von einem Spaziergang durch die Stadt zogen ſich die drei Männer in das —0 Zimmer zurück.„Mörike las, und zwar gut und ohne lekt:„Mozart auf der Reiſe nach Prag.“ Ein kleines Meiſterſtück, worin alles frei erfunden iſt... Bei einer Leſepauſe wandte Hart⸗ laub ſich ganz erregt nach mir um:„J bitt Sie, ſagte er.„iſt das nu ushalte?“ Es war in der Tat ſchön. Mörike iſt ein eifriger Muſikkenner, kommt aber mit ſeiner Liebe, was charakteriſtiſch iſt, über Haydn und Mozart nicht hinaus, die er und Hartlaub die „Seligen“ nennen, wie Schiller und Goethe. Später ſprachen wir bvom kritiſchen Standpunkt über die Arbeit; er hat ſeit zwei Jahren Ddaran gearbeitet: und er erklärte ſich bei der Gelegenheit gegen die Vielſchreiber, gegen die, denen ihr Geſchriebenes über ihr Gelebtes gehe, und die immer darauf paßten, ob es nicht ſchon wieder vdupfe“. Perſonen im Ruhe⸗ ſtand befenden, die unter der Teuerung mindeſtens ebenſo leloen wie die Hausbeſitzer, die Stimmen des Proteſtes im Wachſen be⸗ Friffen. Escwird u. g. auch auf die Tatſache hingewieſen, daß die Ginwohnerzahl Wiesbadens durch die Mietberhältniſſe innerhalb der letzlen acht Jahre um rund 100 000 abgenommen hat. Aehnliche Maßnahmen der Mieter werden jeizt wieder in Ausſicht geſtellt. 5 Nachtrag zum lokalen Ceil. *Großkaufmann Emil Hirſch ſ. Im Alter von 77 Jahren iſt heute morgen der Ehrenvorſizende der Mannheimer Vörſe, Groß⸗ kaufmonn Emil Hirſch, geſtorben. Wir kommen auf den Lebenszweig des bekannten Mitbürgers in nächſter Nummer zurück⸗ Letzte Meldungen. Re Friedeusverhaudlungen. Berlin, 1 Januar.(WTB. Nichtamtlich.) Nach ruſſiſchen Nach⸗ richten ſind Kontreadmiral Zelemji und drei Seeofftziere zur Waffenſtillſtandskommiſſion für die Oſtſee ind Kapitän 1. Nanges Klykow und zwei Seeofftiziere zur Waſſenſtillſtands⸗ Kommiſſion für das Schwarze Meer kommandiert worden. Dieſe Kommiſſionen finden entſprechende deutſche Kommiſſonen unter der Führung des Kontresdmirals Freiherrn von Dalwigk für die Oſtſee u des Bizeadmirals Hopman für das Schwclr ze Meer vor. Neben dieſen Kommiſſionen iſt eine Sonderkommiſſton, an deren Spitze ein Konteradmiral ſteht, entſandt worden, um die Regelung der im Waffenſtillſtandsvertrage offen gebliebenen Fragen des Eis⸗ meeres, der Murmanküſte und einiger weiteren Einzelheiten vorzu⸗ nehmen. Dieſe Kommiſſion hat ihre Arbeit in Petersburg bereits aufgenommen. Die Türkei ſchließl keinen Sonderfrieden. Bern, 1. Jan.(WT. Nichtamtlich.) Der Berliner Mit⸗ arbeiter der„Zürcher Poſt“ hatte Gelegenheit, in Berlin den tür⸗ kiſchen Miniſter des Aeußern Neſſimy Bei darüber zu befragen, ob die in der letzten Zeit in welſchſchweizeriſchen Blättern enthaltene Nochricht zutreife, Cunach die kürkiſche Sonder geſandiſchaft in der Schweiz, welche mit engliſchen Vertretern über den Gefangenenaus⸗ tauſch'tterhandle. auch in Verhandlungen über die Frledene⸗ frage eingetrena ſei Der Miniſter erklärte dieſe mir auch be⸗ kannde Nochricht gehört zu den von der Entnte gefliſſentlich ver⸗ breiteten Gerüchten, daß die Türkei geneigt ſei in Verhandlungen über einen Sonderfrieden mit Tatſächlich, ſagte der Miniſter, hat die Geſandtſchaft, welche ſich in die Schweiz begab, lediglich den Auftrag, mit den engliſchen Ver⸗ tretern über die Frage des Gefangenenaustauſches zu verhandeln. def Erörterung der Friedensfrage iſt ſie in keiner Weiſe befugt. 58 8 Wenn man der Geſandtſchaft andichtet, daß ſie auch über den -Frieden verhandeln foll, ſo iſt dies lediglich eine Erfindung, um die Stimmung in der Entente zu heben. die Türkei wird den Frieden nur in enger Gemeinſchaft mit ihren Ver⸗ bündeten erörtern, mit denen ſie ihre Geſchicke verknünft und mit denen ſie durch die treue und lange Waffenbrüderſchaft ſich ver⸗ bunden hat. 5 Auskauſch von Internierken. Bukareſt, 31. Dez.(WB. Nichtamtl.) Meldung des Wiener k. und k. Korr.⸗Bureaus. Zwiſchen dem 18. und 27. Dezember fand bei Maraſeſti hinter den Schützengräben der Mittelmächte 5 angekündigte Austauſch öſterrei chiſcher, ungari⸗ ſcher, Aus der Moldau trafen in der angegebenen Zeit fünf Transporte mit 4964 Oeſterreichern und Ungarn, darunter 2000 Frauen und Kinder, ferner 520 Deutſche ein. Für die Uebernahme waren alle Vorbereitungen getroffen, damit die Ankommenden möglichſt raſch abgeliefert, mit Nahrung verſehen und ins cperrlager im beſetzten Gebiet der Militärberwaltung abgeſchoben werden konnten. Zum Empfang der Internierten hatte ſich der ehemalige öſterreichiſch⸗ ungariſche Konſul Baron Bornemicza eingefunden. Die In⸗ ternierten trafen in Maraſeſti im großen und ganzen in befrie⸗ digender Verfaſſung ein. Nach Ablauf der Quarantäne erfolgt die Freilaſſung der Internierten aus dem Sperrlager. Von den aus der Monarchie cusgetauſchten rumäniſchn Internierten haben von dem Rechte, nach der Moldau zu geben, nur 115 Gebrauch gemacht. Heimat zurückgekehrt. N 02 Der Nat der Alliierten für Kriegsankäufe. Paris, 2. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Der Rat der Alli⸗ ierten für Kriegsankäufe hielt geſtern Nachmittag eine Sitzung ab, in der für England Bonar Law und Chamber⸗ ſain, für Italien Nitti und Major de Planches, ſowie Profeſſor Altalico, für Frankreich Klotz und Clementel und Loucher, für Amerika Oskar Crosby und Paul Cravath teilnahmen. Die Finanzabteilung, der Bonar Law, Klotz, Nitti und Crosby angehören, beſchäftigt ſich in einer beſonderen Sitzung mit den in den Vereinigten Staaten und verſchiedenen neutralen Ländern geplanten Ankäufen und behandelle damit in Verbindung ſtehende Finanzfragen. 7 N 7755 zug auf ſeinen Mozart,„daß da noch . „Ich wußte wohl,“ ſagte er in 3 art, ein kleiner Schatz zu heben ſei: aber ich ließ es ruhig iegen Necht anſchaulich weiß Storm von dem Beſuch ſeiner Eltern bei Mörike zu erzählen, die tags darauf eintraſen. Mörike mußte auf einem gemeinſamen Spaziergang immer wieder ſeine Freude darüber ausdrücken, wie liebe, prüchtige Menſchen es wären.„Dann wandte er ſich, als wir vor der Schillerſtatue ſtanden, vom Alten zu mir und erklärte, der Alte ſähe aus wie ein Schweizer. Dieſer dagegen nahm das Kompliment nicht an, ſondern erklärte auf plattdeulſch, er ſei nur ein Weſtermühlener Bauernjunge. Halbwegs verſtanden ſie ſich nicht wegen des gegenſeitigen Dialekts, und ſo kamen ſie fürtrefflich mit⸗ einander aus.“ Die heimlichen Gratulanken. Vor 50 Jahren wurde dees erſte Neclameheft ausgeges ſind 6000 Bände erſchienen. Der Verlag, mit Necht ſtolz auf Kulturarbeit, verſendet einen kurzen Vericht über die Feier 50jährigen Beſlehens, veröffenllicht zum erſten Mal die ſeiner Auflagen und knüpft an die Verſchiedenheit der Auflagenhöhe kulturhiſtoriſche Betrachtungen. Eins ſtimme zur Nachdenklichkeit, chreibt die Feſtſchrift:„Jichtes Rede an die deutſche Nation wurden in über 40 Jahren in 100 000 und die vorzügliche Ausgabe ron Bismarcks Reben in 20 Jahren kaum in 30 000 Exemplaren ab⸗ geſetzt, während z B Demoſtheues bigg ee Reben in 120 000 und Salluſt Jugurthiniſcher Krieg ie 109 000 Exemplaren geleſen wurden.“ Der Verſag arbt aus bieſen Zah en, we er ſchreiut, ſich der Einſicht nicht verſchließen zu dürſen, daß die Forderung einſichtiger Männer, die Deutſchen dur⸗h die Kenntnis der Geſchichte des eignen Volker ftärker zu politiſchen Denken zu erziehen, nur u berechtigt ſei. Optime! Die Logik iſt richtig, aber die Prä niſſe iſt falſch. Kein Menſch unter uns, der nicht ſchon ein nal ein Reclamsheft beſeſſen kätte, kein Menſch unter uns, der nicht ſchon Reclamehefte im Beſitz andrer geſehen hätte. Ich denke nur an Ibſen, an Niels Lynhe, en Goeſta Berling. Aber kein Menſch unter uns, der ſeinen Mitmenſchen je im Beſitz eines Bandes der Philip⸗ iſchen Reden und des Jugurthiniſchen Krieges geſehen hätte. Und och dieſe hehen Auſlagen! Wie kommt des? Die erſte Nachdenk⸗ lichkeit des Verlages würde ſich ein betagliches Schmunzeln auflöſen, wenn ſie von ber begeiſterlen Dankbarkeit gerade die er rätſelha ten und verborgenen Leſer Kenntnis hätte Bei dem zeierlichen Geſchäfts⸗ ſubiläum des Reclonſchen Hauſes hat wohſweielich der Glückwunſch ieſer Leſer gefehlt. Denn es waren mutmaßlich zu viele andre Gratulanten 1 unbehagliche Gymnaſialprofeſſoren und bebrillte Oberlehrer; ein „Mornin den Weſtmächten zu treten. deutſcher und rumäniſcher Internierter ſtatt. werie wies vorwiegend Besserungen Privatdiskont 4% Prozent. Die in Bulgarien interniert geweſenen Rumänen ſind in ihre Auszahlungen für: kconstantinopel Norwegen 100 Kronen. mit gedämpſter Baßſtimeme ſchaudernd Johreszeiten“ von Zufammentreffen mit dieſen mußte beinlichſt ver⸗ Orcheſter⸗ mieden werden. Aber nachträglich und durch die Hintertur kommen Mittwoch, den 2. Januar 15186 Drei amerikaniſche Regimenter meutern. . Von der ſchweizeriſchen Grenze, 2. Januar.(Priv.⸗Tel. Die ſchweizeriſche Depeſcheninformation meldet: Aerbeſige 5 richten beſagen, daß im Lager Bronyama bei Newyork drei amerikaniſche egimenter ſich weigerten für En land und Frankreich zu kampfen. Die Poſt“ meldet aus Waſhington, daß jene Männer, die ſich aus gemiſſen Gründen weigerten, Militärdienſt in der aunerika⸗ niſcher, Armee zu tun, zu 10 Jahren Geſängnis ver⸗ urteilt wurden. Eine ilalieniſche Airche als Militärdepol. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 2. Jan.(Pr.⸗Tel. g. K. Wie die Neuen üricher Nachrichten—— die C. 25 minekirche in Padua, die laut dem amtlichen italieni⸗ ſchen Berichte von geſtern bei dem vorgeſtrigen Fliegerangriff burch Bomben vernichtet und teilweiſe eingeäſchert wurde, von den Italienern ſchon lange Zeit als Militkärdepot benutzt. Japan ſoll Transporkſchiffe ſtellen. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 2. Januar.(Pr.⸗Tel. Dem Matin wird aus Newyork gemeldet: Die Wtem Kreiſe glauben, daß zwiſchen der japaniſchen und eng⸗ liſchen Regier ung Verhandlungen im Gange find über die wirkſamere Zuſammenarbeit Japans und der Alliierten. Die Lieferungsverträge mit Ruß⸗ land für Munition ſind außer Wirkung geſetzt. Dies erlaubt, die japaniſchen Transportſchiffe auf den Routen des Atlantiſchen Ozeans zu benützen. Man glaubt, daß die Lage in Rußland die Verhandlungen betreffend den Verkauf japa⸗ niſcher Schiffe an die Vereinigten Staaten beeinfluſſen wird. Fleiſchloſe Tage in England. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze. 2. Jan.(Priv.⸗Tel. g. K. Die„Neue Weref dondenz⸗ berichtet:— 1 Mail““— zu wiſſen, daß der engliſche Lebensmittelkontrolleur, vom 1. Januar ab für London den Dienstag und für die Provinz den Mittwoch ale den obligatoriſchen fleiſchloſen Tag einführen wird. Die Meßgereien werden an dieſem Tag geſchloſſen bleiben und der Verkauf von gekochtem Fleiſch wird unterſagt ſein. Durch einen Erlaß des Lebensmittelkontrolleurs hat die Regierung mit Wirkung vom 1. Januar 1918 ab die Requirierung ſämtlicher Oele und Fette in England verfügt. Handel und industrie. Frankfurter wertpabler rne. Frankfurt, 2. Jan.(Pr.-Tel.) Der erste Börsentag des neuen Jahres brachte in geschäfllicher Beziehung keine besondere Aenderung. An anregenden Motiven fehlte es, auch trat die Kauf- lust noch sehr bescheiden hervor, doch war der Grundton aus- gesprochen fest und zuversichtlich zu bezeichnen. Umfangreicher gestaltete sich das Geschäft auf dem Rentenmarkt, wo deutsche Auleiken bei größeren Umsätzen gehandelt wurden, doch blieben die Kurse im allgemeinen unverändert. Oesterreichisch-ungarische Renten konnten sich behaupten. Japaner sind auf ermäßigtes Kurs- niveau gesucht. Die Veränderungen, denen die Kurse der Montan- werte unterworken waren, waren sehr geringfügig, nur Bochumer und Phönis stelwen sich etwas höher, Der Markt der Rüstungs- auf Adlerwerke Kleyer, Benz kanden erneut Beachtung. Schifahrtsaktien konnten sich behaupten. Etwas Interesse trat für Elektrowerle herve- wobei Felten. Guilleaume zu höheren Kursen umgingen, ArG. und Schuckert gut behauptet. Unter den chemischen Aktien fanden Elektron Griesheim, Baciische Anilin und Höchster Farben bei erhöhtem Kursniveau Käufer. Banken und Transportwerte kaum verändert. Kaliaktien und Petroleumwerte behaupteten den Kursstand. Zu höheren Kursen waren Zellstoff Waldhof, Jul. Sichel u. Co., Email Ulrich begehrt. Die Börse schloß auf den meisten Gebieten in ruhiger Verfassung, doch konnte sich die jeste Tendenz erhaalten. DWerliner weranaplerbee. Berlin, 2. Ianuar(Devisenmafle.) Oeld 19.95 219.75 159.50 169.75 168.25 116.50 64 20 123.50 80.— 5. Bref Oeld 20.05 20.05 220 25 220.75 150.50 161.50 171.75 75 170. 16.75 85 64.30 124.½ 80.5% Holland 100 Gulden Dänemark 100 Kronen Schweden 100 Kronen Schweiz 100 Franken Oest.-Ungarn 100 Kronen. Spanien Bulgarien 100 Leva 2„„„ 0„ dieſe Gratulgaten doch, drei a 2. Jahl, und der fungſte von ihnen trägt noch kurze 50„Laut 15 ſie ihre Glückwünſche 1190 ſagen, das geht nicht, dafür ilt Hhr wiſſen vlel zu ſchlecht. Aber ganz leiſe ſagen ſie ⸗Ihnen ins Reclam, und ſagen Ihnen etwas von lebenslänglicher unauslbichlicher Dankbarkeit, preiſen Sie, Herr Reclam, als Wohtliter der Menſchheit und wunſchen auf Ihr Haupt allen Segen der Erde. weil Sie ſo ſchön und ſo handlich und ſo wortgetreu Fen feierlichen Demoſthenes Überſetzt haben und den alten Herrn e 1 5 den freundlichen alken Herrn Herodot. Der jüngſte, mit den kurzen Hoſen. ktellt ſich auf die Zehenſpitzen und murmelt Ihnen ins Ohr von kenophon und non Julius Eäſar. Der mittelſte been, Ihnen die Hand und flüͤſterk⸗ Vivius und Taeitus. Und der größte, der ia achm Wotheg als Frei⸗ williger eintreten will und ſchon ein Regiment ha“ der größte um⸗ klammert Ihre Hand, Herr Reclam, daß ſie Ihnen weh tut, und ſagt haus bloß das eine das ſchreckiſche Work. Cicero Und er ſchwört Ihnen zu: Es war eine Fat, Herr Reclam“ Es wor auch wirklich eine Tat ünd wenn dleſe ſauberen und wortgetreuen Neclamhefte von Jugurtha und von der Philippika nicht dageweſen wären und um 20 Pfennig für ſeden von uns zu kaufen, der klagend auf der Fertia ſtcöhnend auf der Sekunda und ächzend wie Philoktet auf, der Prima geſeſſen hat wer weiß — ſo weint die„Kölniſche Zeitung„eus der dieſe launigen Zeilen ſtammen— ob dann nicht die Auflegenhöhe von Fichte und Bismarck ſehr viel geringer geweſen wäre. Runſt und Wiſſenſchaſt. Graf Seebach bleibt noch in ſeinem Amt. Die nebernahme der Geſchäfte durch den ſtellvertretenden Generaldirektor des Kgl. Softbeate Dresden, von der Gabelentz gab wieder Anlaß zu Gerüchten vom bevorſtehenden Rücktritt des Grafen Seebach. Aber Graf Secbach dürfte erſt im Frühjahr 1919 nach ſeinem 25jährigen Ju⸗ biläum als Generaldirektor zurücktreten. Obgleich von der Gaße⸗ lentz vom 1. Januar ab die Geſchäfte führen wird, handelt es ſich dabei um eine interne Maßregel der Generoldirektion. Die Stellung des Grafen bleibt nach außen vorläufig völlig unverändert. Nus dem Mannheimer Runſtleben. Muſikverein D. e„Die Zahreszeiten. Der Muſikverein wird ſein zweites Konzert Samstag, Januar 1918 im geben. Zur Aufführung gelangt 2. . Haydn, für gemiſchten Chor, Soli und Mittwoch, den N. Jaruar 1018. ** 55 manubetmer Generul · Aiceihher-(bend- Ausaabe) Wr. à Seue. Die Junken des Aethers. Roman von Friedrich Jacobſen. 40(Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) Herr Schmidt hat denſelben Eindruck. Er meint, daß mit dieſem Scheck nicht alles in Ordnung iſt. Aber man kann ſich auch täuſchen. — Wiſſen Sie was, Herr Schmidt, laſſen Sie den Herrn ein wenig warten und telephonieren Sie unauffällig an die betreffende Bank. Ein bißchen Warten kann nichts ſchaden. Vielleicht werden wir den Kunden ſchon ſo los.“ Der Angeſtellte entfernte ſich. Köhler ſagte:„Die internationalen Hochſtapler ſind jetzt eine wahre Landplage.— Aha, da kommt jemand, den ich lieber ſehe!“ Der Schiffsreeder Becker hatte den Kaſſenraum betreten. Sein breites, rotes Portweingeſicht mit den ſchwimmenden Aeuglein ſtrahlte vor innerem Behagen. Der weiße Vackenbart verriet den nordiſchen Kaufmann der alten Schule. Er war etwas ſchwerhörig und ſprach daher mit lauter, polternder Stimme. „Morgen beiſammen! Herr Direktor zu ſprechen?— Was ſagen Sie? Da drinnen im Glaskäfig? Dann werde ich mal im Aller⸗ heiligſten vor Anker gehen. Becker hatte von ſeinen Schiffskapitänen die ſeemänniſchen Aus⸗ drücke angenommen, und er begrüßte die beiden Herren demgemäß. „Ah, da iſt ja aouch der Lotſenkommandeur von's Goldſchiff! Morgen, Herr Doktor— Morgen! Was ſagen Sie, Direktorchen? Eine Zigarre? Bin ſchon den ganzen Vormittag unter Dampf ge⸗ weſen, aber eine mit ner Leibbinde kann nich ſchaden.“ Er ſeßte ſich ſchwerfällig auf das Sofa und blies die roten Backen auf. „Perwünſcht ſchlechtes Wetter— Nordnordweſt mit Regenböen. Wird morgen ein naſſes Vergnſigen werden beim Stapellauf.— Sie kommen doch beſtimmt, Doktorchen?“ „Ich bin zwar dieſe Nacht ſchon in Moormark,“ entgegnete Lührs,„aber das Auto kann mich in einer Viertelſtunde herein⸗ bringen.“ 9Son Stinktier! Begreife nicht dieſen modernen Geſchmack. Könnte mir's auch leiſten, aber ich mag nich!— Und nun zu den Gechäften, mein lieber Direktor. Sie wiſſen ja wohl, daß ich morgen eine halbe Million ausſpucken muß.“ Köhler nickte. Dieſe laute Unterhaltung war dem feinen Mann, der ſtets gedämpft ſprach, offenbar unangenehm. Der Fremde mit dem konfiſzierten Geſicht ſaß noch immer draußen und konnte jedes Wort hören. „Wenn Sie eine Anweiſung auf Ihr Konto ausſtellen wollen, Herr Becker, iſt ſchon alles in beſter Ordnung.“ „Der Teufel ſoll Ihre Anweiſungen holen!“ ſagte Becker protzig. „Draußen liegt das Schiff. Wenn es richtig ſchwimmt, dann iſt es kein Stück Parier. Und es wird ſchwimmen, und dann iſt der alte Becker auch der Mann, um die braunen Lappen auf den Tiſch ſchmeißen. Knallen muß es, wie der Champagnerl. Oder hat bie Bank nicht ſo viel Barmittel, um mir das Gelump auszu⸗ zahlen?“ „Aber ſelbſtverſtändlich!“ beeilte ſich der Direktor zu verſichern. „Sie können ſofort den Betrag erheben, Herr Becker. Ich meine nur, daß er in unſerer Stahlkammer ſchließlich ſicherer liegt als bei Ihnen, und Sie wiſſen ja wohl, daß die Bank am Sonntag ge⸗ ſchloſſen iſt.“ „Weiß ich, alter Freund. Aber den Arnheim, den ich in meinem Kontor zu ſtehen habe, der iſt mindeſtens ebenſo ſicher wie Ihre neun Stahlkammern. Solide Konſtruktion aus einer Zeit, von der Sie freilich nix wiſſen! Nacht.“ Der vorſichtige Direktor widerſprach nicht mehr. Es hätte ja den Anſchein haben können, als ob die Bank bei Auszahlung einer halben Million in Schwierigkeiten käme, und das mußte unter allen Umſtänden vermieden werden. Er ging daher, während Lührs ſich verabſchiedete, mit dem Schiffsreeder in den Kaſſenraum und ſah ſich dort unwillkürlich nach dem Fremden um, der den Scheck präſentiert hatte. Der Mann war fort. Köhler winkte Herrn Schmidt beiſeite und erkundigte ſich nach dem Verlauf der Angelegenheit. „Ja, Herr Direktor,“ ſagte der Beamte,„ich habe doch wohl beſe ehabt. Es dauerte ein bißchen lange, bis ich mit der be⸗ treffenden Bank verbunden wurde. Man kann das ja ſo hinzögern. Und das war wohl für den Herrn zu lange, denn er ſagte plötzlich, er hätte keine Jeit mehr, ließ ſich den Scheck zurückgeben und ver⸗ ſchwand. Soeben iſt nun die Antwort eingetroffen. Konto und Namen ſtimmen, aber der betreffende Kontoinhaber befindet ſich zurzeit in Italien.“ „Alſo geſtohlen!“ „Er kann ja auch hierhergereiſt ſein, Herr Direktor.“ „Immerhin verdächtig.“ „Sicher!“ Inzwiſchen fand die Auszahlung an Vecker ſtatt. Das Kaſſen⸗ lokal war gerade leer, und der Direktor empfand das nicht unan⸗ genehm, denn der alte Herr machte gar kein großes Geheimnis aus ſeinem Geſchäft. Er ließ ſich die Tauſendmarkſcheine in kleinen Haufen hinlegen, zählte jeden einzelnen mit lauter Stimme durch und ſtopfte ſchließlich as ganze umfangreiche Bündel in eine ungeheure Brieftaſche, die wohl ebenſo alt wie der Arnheim war, dem die Summe anvyertraut werden ſollte. Als er dann das Lokal verlaſſen hatte, ſahen die jüngeren Be⸗ amten einander an und lachten verſtohlen. „Können Sie mir nicht eine Million pumpen, Kollege?“ fragte der eine. Der andere fiſchte in ſeiner Weſtentaſche. * nicht bei mir.“ Uebrigens iſt es ja nur für eine „Hab' ſie gerade Es war etwa zwölf Uhr mittags, und Doktor Lührs ging direkt von der Bank auf ſein Bureau, um noch einige Eingänge zu er⸗ ledigen. Auf dem Gericht hatte er Samstags nichts zu tun. In der belebten Hafenſtraße, einer langen, einſeitigen Häuſer⸗ zelle, die ſich am Kai hinzog, begegnete ihm Kapitän Stühr, der inkt einem Bündel Papieren in der Rocktaſche langſam gegen den Menſchenſtrom anlavierte. Stuhr war ſchon Klient des Anwalts geweſen, und die beiden Männer wechſelten einige Worte miteinander. „Gute Fahrt gehabt, Herr Kapitän?“ „Danke, Herr Doktor, es geht. Im Kattegatt hatten wir ein bißchen grobe See. Wenn man nur nicht mit den Leuten ſo niel Schererei hütte! Doch kein Ungehorſam?“ „Der ſtämmige Seemann ſpuckte in die Hände.„Das wollt' ich keinem raten— dafür haben wir das Tauende. Es ſind man bloß zwei Matroſen, außer dem Schiffsjungen, und der eine hat ganz ordnungsmäßig abgemuſtert. Aber mas den Leu betrifft—“ Der Rechtsanwalt ſtutzte.„Leu, ſagen Sie?“ „Run ja, ſo nannte er ſich. Aber das hat wohl nen Haken. Er ſagte, die Pa iere wären ihm über Vord gefallen, oder ſo was, und wie ſch den Rücken wende, da geht er mit ſeiner Kiſte an Land. Na, die Heuer hatte er ja verdient, aber ich muß mich doch vor dem Hafenernt ausweiſen, und mit den Federfuchſern iſt nicht gut irſchen eſſen.“ Er grüßte kurz und ging brummend weiter. Auch Lührs ſetzte nachdenklich ſeinen Weg fort. Leu— Leul Sollte das wirklich ſein 9— Schwager ſein, der nach Jahren ieder auftauchte? Der Kapitän hatte ſicherlich keine Ahnung, denn der war noch nicht lange am Plaßz und kannte die Familienver⸗ hältniſſe nicht, aber möglich war es immerhin, wenn auch der Vor⸗ name nicht genannt worden war. Doktor Lührs ertappte ſich bei dem heimlichen Wunſche, daß der Kuckuck ſeinen Schwager holen möchte, wenn er es nicht ſchon längſt getan hatte, und dann ſtieg er langſam die ausgetretene Treppe ſeinem Bureau hinauf. Dieſes Bureau war ihm ſchon längſt ein Dorn im Auge. Da unten zur ebenen Erde, wo der alte Becker ſein Kontor hatte, war aſies mächtig ſolid angelegt. Die dicken Mauern und die rieſigen Eiſenſtäbe vor den Fenſtern ſtammten noch aus der Zeit, wo man für die Ewigkeit baute. Aber der obere Stock war ſpäker aufgeſetzt und ließ viel zu wünſchen übrig. Sogar die Dielen wippten, wenn man feſt auftrat. Aber die Seſchäftslage galt als vorzäglich, und der alte Schiffs⸗ reeder berechnete ſie nicht einmal bei der Miete. Ein Kollege hatte ſich neulich über den Räumen des„Merkur“ feſtgeſetzt, und der mußte das Vierfache zahlen. Uebrigens hatte Lührs als vorſichtiger Anwalt ſeine Vor⸗ kehrungen getroffen. Der Geldſchrank, in dem oft bedeutende Sum⸗ men lagen, gehörte der neueſten Konſtruktion an und konnte nicht einmal mit Stichflammen angegrifen werden, denn das Gas war durch elektriſche Beleuchtung erſetzt worden. (Fortfetzung kolat.) be vahren werden. 1 Peter Nahezu 15 Jahre hat uns derseſbe seine volle Kraft gewidmet und sein reiches Wissen und Können in den Dienst unserer Firma estellt. Ausgestattet mit edlen Charaktereigenschaften und vorbildlicher Gewissenhaftigkeit, verlieren wir in ihm einen treuen Mitarbeiter er unser größtes Ansehen und Vertrauen genoß, sowie einen guten Freund, dem wir ein dankbares stets ehrendes Andenken Nachruf! Am 30. Dezember verschied nach kurzer schwerer Krankheit unser langjähriger Mitarbeiter, Herr chschwe 0 in Neustadt a. H. Die Inhaber der Firma Gebrüder Blumenstein. der Gas⸗ und Stromeinſchränkung Durch ben eingetretenen Froſt und deu niederen Pflichterfüllung vorbildlich für uns War. Nachruf! Nach kurzer Erkankung verschied am 30. Dezember in Neustadt a. H. unser N 3 Peęter Hochsche Wir betrauern in dem Verstorbenen einen gerechten Vorgesetzten und Freund, der durch seinen lauteren Charakter hohe Verehrung von uns genoß und durch seine gewissenhafte Sein Andenken wird in hohen Ehren gehalten. Die Beamten und Arbeiterschaſt der Firma Gebrüder Blumenstein. Aheinwaſſerſland iſt die Kohlenrerfergung des Gas⸗ werks und des Elektrizitätswerks noch weiter er⸗ ſchwert worden. Um die vorhandenen Kohlenvorräte, die nur auf ſehr kurze Zeit reichen, zu ſtrecken, und um die dar⸗ auf vorzunehmenden weitgehendſten Einſchränkun⸗ gen ſolange als moöglich hinauszuſchrieben, werden die Gas⸗ und Stromabnehmer dringendſt erſucht, in den nächſten Wochen nur die unumgänglich nötigſten Meugen Gas und Strom zu entnetzmen. Insbeſondere wird unter Bezugnahme auf die Verordnungen für die Einſchränkungen des Gas⸗ und Stromverbrauchs darauf hingewieſen, daß 1. für die Raumbeleuchtung für je ca. 30 qm Boden⸗ fläche nur 1 Flamme(Gaslampe oder elektriſche Glühlampe) von normaler Lichtſtärke in Be⸗ nützung genommen werden darf. Alle weiteren Lampen ſind abzuſchrauben oder abzunehmen. Dieſe Einſchränkung gilt für Läden, Büros, Wohnräume, Wirtſchaften. Werkſtätten ete., alſo ganz allgemein. 2. Die Benützung von Gas⸗ oder elektriſchen Oefen für von Räumen wird für die nächſten 4 Wochen vollſtändig unterſagt. 3. Die Bereitung hon Warmwaſſer mittels Gas oder elektriſcher Energie, auch in Badeöfen, iſt auf das gerinoſte Maß einzuſchränken. Im übrigen wird darauf aufmerkſam gemacht, daß nur der äußerſt ſparſame Verbrauch an Gas und Strom die vollſtändige Stillegung der Betriebe ver⸗ hüten kann. Swo Mannuheim, den 29. Dezember 1917. Die Direktion 0 der ſtädtiſchen 90 und Elektrizitätswerke: .*. Hiſfsbücher f. d. Einſahrigen-Prüfung. Wer dieſe als Bebrer oder Stzüler kennen ler⸗ [nen will, verlauge Nr. 9 als unentseltliche Probe ub Merlage G. Nebesott, Magbdeburg 38. Ele üür monatſſche 9 7* 7 9 für vierteljähr, liche Zahluntzen — ſtets vorrätig in der Urueckerel Dr. Haus, Mannheimer General-Anzeiger G. m. b.., E 6, 2. N ere ———— p7 — .r Todes-Anzeige. Der stellvertretende Vorsitzende unseres Aufsichtsrats Herr Emil Hirsch in Mannheim ist gestern sanft entschlafen. Wir verlieren in dem Verblichenen einen treuen Freund, welcher seine reſche Erfahrung und sein gtosses Wissen jederzeit gerne in den Dienst unse res Unternehmens gestellt hat; wir werden ihm allezeit ein treues Andenken bewahren. Mannheim, den 2. Januar 1918. Aulsichtsrat und Vorstand der Hefftschen Kunsimühle Actien-Gesellschaft. Der FEhrenprãsident und langjährige Vorsitzende der Mannheimer Produktenbörse — dar Ellll ist heute rasch und unerwartet aus dem Leben ge- schieden. Wir betrauern in ihm den Verlust eines Mannes, der in seiner unermüdlichen Schaffenskraft und in seinem Unternehmungsgeist dem Mannheimer Getreidehandel die größte Bedeutung verschafft hat. Seine Verdienste um das Emporblũhen der Mannheimer Produktenbörse, sowie um den deutschen Getreide. handel ragen weit über Mannheims Grenzen hinaus und sind unvergänglich. Ehre seinem Andenken. Der Vorstand der Mannheimer Produktenbörse. Todes-Anzeige. in der ersten Stunde dee neuen Jahres verschied sanft nach langem, schweren Leiden meine liebe Gattin, unsere treubesorgte, gute Mutter, Schwie⸗ germuttet, Orossmutter, Schwester, Tante und Schwägerin Frau Melitta Rieffer geb. Brügel nach vollendetem 65. Lebensjahr. Mannheim, Hich. Lanzstrasse 3, Kalserslautern und Metz, 1. Januar 1918. Für die tieftrauernd Hinterbliebenen: Frlecdrieh Klefter, k. Steuereinnebmer à. D. Emi Klaffer, k. Bezirksamtsassessor Dr. Ome Nieftes, Assistenzarzt d. R. Nelene Rleffer geb. Hlöh Berta Nieffer geb. Buck. Oie Beerdigung findet in Kaiserslautern am Freitag, nachmittags 3 Uhr von der Frledhofhalle aus statt. den 4. Januar, Unser einziger Sohn, mein guter Bruder Kriegsireiuilliger Unteroffizier Illi Reubelt lnhaber des Elsernen Kreuzes II. Klasse Flugzeugführer und Ofkflale raspirant im einer Feldfliegerabteilung, ist am Neujahrstage bei einem Feindflug abgestürzt. Seit August 1914 eingerückt, brachte ihm die Er- füllung seines einzigen Wunsches Flieger an der Front zu sein, im Alter von 20 Jahren den Tod. Von Beileidsbesuchen bitten wir höflichst Abstand nehmen zu wollen. MANNHEIM, den 2. Januar 1918. Neu-Ostheim, Leiblstr. I. Wilhelm Reubelt Lina Reubelt, geb. Hotz Alwine Reubelt. Die Feuerbestattung findet nach erfolgter Ueber- führung der Leiche in aller Stille statt. Scz * — — 55 7— Weaſnachtskeier für Kriegertrauen e im Mibelungensaal, Freitag, den 4. Januar 1918, abends 8 Uhr. VORTRAGSFOLGE.: 1. Orgel: Präludilum über des aliniederländische Dankgebeeeeet„ B. Stürmer. 2. Orckester: Pilgerchor aus Tannhäuser. R Wagner, 8. Ansprachen: der Herren Stadtpfarrer 7 L. BORSIG. Mannheim 1 B. HESSELBACHER-Rarlsruhe. — 4. Orckester: Der Freischütz, Phantasie C. M. Weber. N 8. Ileder fur Jener: 8 Frühlingsfahrt„. Schumenmn b Heimliche Aufforderung.. Streuss. 8 N c) Heimween I. Woll. NJ K 6. Orchester: Deutschmeistermarsckhk Jurch. MITWIRRKRENDE: Opernsänger Gunar Graanud(Tenor). Karlsruhe. Bruno Stürmer(Orgel und Klevier), Karlsruhe. Die Kapelle des„Batl. 110 Mennheim, unter Leitung des Musikmeisters Schals e. Eintrittskarten können noch bis Freitug Nachmitag 12 Uhr bei der zuständigen Polizeiwacke unenigeltlici abgeholt werden. P 7 Der vorbereitende Ausschuss. 4 Donnerstag, 3. Januar beginnt unter bewährter Leitung im Hotel National hier(Hoteleingang) ein 15stundiger Tehdesk- und Jerer-Lurss in Verbindung mit gesellschaltl. Formen- und Sittenlehre. Der Kursus bezweckt für junge und ältere Damen, Frauen und LTöchter: 1) zu wissen, wie man gesellschaftl. Veranstaltungen aller Art trifft, um sein Personal entsprechend anleiten zu können, 2) das æu erlernen, was im herrschaltl. wie bürgerlichen Hause vorkommt, um eine repiäsentierende oder die- nende Stellung einnehmen zu können(als Hausd ame, Stütze oder besseres Hausmäàdchen). Gewissenhafter theoretisch. und prakt. Unterrieht in modernem ſe nem Tafeidecken, Tale sochmusc, Servleren, Serwiettenbrechen, Speisenfolge bei verschiedenen Gelegen- heiten eic. Nach Wahl Tageskursus von ½4 bis ca. 6, Abend- kursus von? bis ca. ½ 10 Uhr. Hoaorar 13., zahlb. bei Beginn. Anmeldungen nimmf am Eröffnungstag, 3. Januar, von—½4 nachm. und von 126—7 Uhr abends entgegen: 3260⁰ Die Unterrichttzlettung. 0 dant, Mannheim. Teſſpaberesbaft 0 Suche ſt m M. 50—100 000.— lan nachweisl. rent. indu⸗ ſtriellem Unternehmen. Gefl. Angeb. u. I. G. 57 au dte Geſchäftsſteſle. ze Einspnnes ev auch Zwetſp.⸗Fuhrwerk ſucht zu fahrenfür Fabriken und Geſchäfte. Näheres 12ce T 2, 16, 4. St. IL. 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