Nerantwortſich für den aligemelnen und F. errnnn für den ran Anton Grieſer. er andelstefl: Chefrebakteur Druck u. lag: Druckerei br. HSaas Rannhelmer cheneral⸗ Anzelger 6 m. b.., fämmich in manngeim— Celegtamm⸗ Abreſſe Seueral⸗Anzeiger Raunheim.— Fernſprech Kn⸗ — 1 Mannheim: Rr. 7, 7941, 7942, 7918, 7844, 7946 und Poſtſcheck⸗Nonte: Nr. 2917 dubwigshafen am Rhein. Wittags⸗Ausgabe. noml Anzeiger nzeigenpreilfe: Die 1 waltige Nolonelzeile 40 pfennig. Fiman:, 5 0 50 80. +. 2—. flnahmeſchluß: Mittagblatt vormittags 8½ Uhr, Kbendblan nachmittags 2½ Uhr für Kn⸗ zeigen an beſti Tagen, Stellen und Kusgaben wird keine Ver⸗ antwortung übernommenm Sezugespreie in Mann eim und Umge⸗ bung monat! m.— mit Bringekiohn. poſtbezug: Viertell m.42 einſchl Zuſtellungsgebühr. Bei der poſt abge. M.70. Einzel⸗Nr: 10 pfg· 1918.— Nr.. Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck⸗Ausführung. — ͥͤ———:.—...———öé— ͤ—.....—.————— die Unlerbrechung der Jriedensverhandlungen. Me Auffaſſung in Berlin. Berſia, 5. Januar.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Verhandlungen in Breſt⸗Litowſt haben vielleicht nicht ganz unerwartet eine Störung erfahren. Sie ſind noch nicht auf den toten Strang geraten, aber man kann wohl immerhin ſagen, ein Wagen iſt aus dem Gleis geſprungen. Geſtern früh ſollten die Beratungen verabredetermaßen ihren Fort ⸗ gang nehmen, die Vertreter der Ukraine waren zur Stelle, die Abgeſandten der Bolſchewikiregierung nicht. Statt deſſen vernahm man, daß ſie auf ihrem alten Verlangen, über den Frieden in Stockholm zu verhandeln, beharrten und auch, was die Räumung der beſetzten Gebiete angeht und die Vornahme der Volksabſtimmungen von ihren anfänglichen Forderungen nicht abgewichen waren. Man braucht den Zwiſchenfall nicht geradetragiſch zu nehmen, nur politiſche Kindsköpfe konnten glauben, daß die Dinge in Breſt⸗Litowfk ſich wie ein glattes Geſchäft ab⸗ wickeln würden, bei denen Zug um Zug folgt. Man darf auch nicht überſehen(was man in Deutſchland bislang freilich zu üperſehen beliebt hat), daß das Intereſſe der in Rußland augenblicklich an der Macht befindlichen Männer an Waffen⸗ ſtillſtand groß, weniger groß am Frieden war und annoch iſt Das allzu kommuniſtiſche Regime der Bolſchewiki iſt eben bis auf den heutigen Tag in Rußland nicht übermäßig bellebt. Man trägt es, weil es den Frieden zu bringen verheißen hat, aber wenn es ihn wirklich brachte, könnte leicht der Moment eintreten, wo man der Landausteilungen und der Vermögens⸗ beſchlagnahmen überdrüſſig würde und zu den Machtgebieten⸗ den von heute ſprüche: der Mohr hat ſeine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen. Das iſt das eine, was die Herren von der Bolſchewikiregierung veranlaßt haben könnte und auch weiterhin veranlaſſen möchte, es bei den Verhandlungen über den Frieden mehr mit der Weile als mit der Eile zu halten, ganz abgeſehen davon, daß die Entente, die ja mit klugem Bedacht ihre Beziehungen zu der gegenwärtigen ruſſiſchen Regierung noch nicht völlig abgebrochen hat, kaum müßig geweſen ſein wird und auch die Ruſſen ſelber ein ganz natür⸗ liches Bedürfnis hatten, ſich die Vorteile des Spiels an zwei Tiſchen ſolange als möglich zu ſichern. Aber man wird ſich doch auch fragen dürfen, ob nicht auch von unſerer Seite Manches verſehen wurde, ob nament⸗ lich in der Zwiſchenzeit vom Beginn der Weihnachtspauſe bis heute die Arbeit unſerer Unterhändler daheim ſo unterſtützt worden iſt, wie unſere Intereſſen das verlangten. In der Beziehung neigen wir nach wie vor zur Skepſis. Wir haben wieder das alte aufgeregte Getriebe erlebt, das draußen den Eindruck erwecken mußte, wir hingen an den letzten Gräten und gierten nach dem Frieden um jeden Preis und manche Blätter haben den Ruſſen die Argumente für einen weiteren Widerſtand geradezu auf dem Präſentierteller entgegenge⸗ bracht und die ruſſ. Forderungen mit einer Unbekümmertheit verfochten, als ob die Fähigkeit, deutſch Geſchriebenes zu leſen, in Rußland überhaupt unbekannt wäre. Es iſt banal und trifft doch hier wieder den Kern der Sache: Blinder Eifer ſchadet nur. Die augenblickliche Lage iſt nun die: Es hat ein ruſſiſcher Vorſchlag vorgelegen, der iſt von uns abgelehnt worden. Was die Ruſſen weiter zu tun für gut befinden, kann in Ruhe abgewartet werden. Unſere Vertreter bleiben in Breſt⸗ Litowſk und ſind zur Wiederaufnahme und Fort⸗ letzung der Beratungen jederzeit bereit. Die Bolſchewikiregierung aber wird ſich zu überlegen haben, ob ſie, wenn ſie den Lockungen der Entente folgt, zu dem Frieden kommt, den ſie und das Land bedarf. Inzwiſchen gehen die Verhandlungen mit den Abgeſandten der Ukraine weiter und werden hoffentlich zu dem er⸗ wünſchten Abſchluß kommen. m. Köln, 5. Jan.(Pr.⸗Tel.) Die Kölniſche Zeitung meldet aus Berlin: Der vom Reichskanzler in der geſtrigen Sitzung des Hauptausſchuſſes mitgeteilte Zwiſchenfall muß als eine Erſcheinung aufgefaßt werden, die bon vornherein in Rechnung zu ſtellen war. Bei jeder wichtigen Wendung in den Verhandlungen muß mit der Möglichkeit eines ähnlichen Vorkommniſſes gerechnet werden. Das iſt ganz ſelbſtverſtänd⸗ lich. Die Lage für die ruſſiſchen Vertreter iſt nun autzenblick⸗ lich die, daß ſie, nachdem wir ihre Vorſchläge abgelehnt haben, ſich ernſtlich überlegen müſſen, auf welche Weiſe auch die rufſiſchen Intereſſen beſſer gewahrt ſind, wenn ſie auf dem bisherigen Wege bleiben oder einen neuen Weg einſchlagen. Es liegt im beiderſeitigen Intereſſe, daß man Eingriffe, wie ſie an einem neutralen Verhand⸗ lungsort möglich und zu erwarten ſind, nach Kräften aus⸗ ſcheidet und den Gang der Verhandlungen, die ja zu einem Frieden führen ſollen, den beide Teile als erſprießlich anerkennen, nach Möglichkeit vor Störungen bewahrt. Das ſind Erwägungen, welche die ruſſiſche Regierung jetzt anzuſtellen hat. Das Ergebnis dieſer Ueberlegung können wir in Ruhe abwarten. * Berlin, 4. Januar.(WTB. Nichtamtlich.) Generalfeld⸗ marſchall von Hindenburg iſt am 2. Januar, General Ludendorff am 4. Januar abends von Berlin in das Große Hauptquartier zurückgekehrt. Berlin, 5. Jan.(WTBB. Amtlich.) Seine Mojeſtät der Kaiſer bhörte geſtern den Generalſtabsvortrag und empfing den ſchwediſchen Geſandten Miniſter von Eſſen in Antritts⸗ audienz im Beiſein des Unterſtaatsſekretärs Freiherrn von dem Busſche und des Einführers des diplomatiſchen Korps, Vizeoberzeremonienmeiſter Röder. Zur Frühſtückstafel waren eladen ſpaniſcher Botſchafter Polo de Bernabe, niederländi⸗ her Gefandter Baron Gevers, ſchwediſcher Geſandter Frei⸗ rr von Eſſen und Unterſtaatsſekretär Freiherr von dem usſche. Ne gieungnahme der Parleien. EBerlin, 5. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Unter dem Ein⸗ druck der Mitteilungen des Kanzlers traten die Vertreter der Mehrheitsparteien geſtern abend um 9 Uhr zu neueninter⸗ fraktionellen Beſprechungen zuſammen. Auch mit dem Kanzler wurden weitere Unterhaltungen gepflogen. Für heute früh um 10 Uhr ſind die Parteiführer abermals zu Be⸗ ſprechungen zum Kanzler gebeten. Die heutige Sitzung des Hauptausſchuſſes, die um 10 Uhr beginnen ſollte, wird infolgedeſſen erſt um 12 Uhr ihren Anfang nehmen. In der heutigen Sitzung des Hauptausſchuſſes ſollen die einzelnen Parteien zu der geſtrigen Erklärung des Kanzlers über den Abbruch der Friedensverhandlungen Stel⸗ lung nehmen. Die bürgerlichen Parteien dürfte ſich dabei im weſentlichen rückhaltlos hinter die Regierung ſtellen. Die ſozialdemokratiſche Fraktion indes ſcheint eine ab⸗ weichende Haltung einnehmen zu wollen. Vermutlich wird deshalb auch der Kanzler wieder in die Erörte⸗ rungeingreifen. Der„Vorwärts“ und nebenher auch die„Voſſiſche Zeitung“ und das„Verliner Tageblatt“ beſchweren ſich darüber, daß die Petersburger Telegraphenagentur ſchon am 1. Januar eine ſchroffe Ablehnung des deutſchen Stand⸗ punktes veröffentlicht hätte und daß dieſe Veröffentlichung trotzdem ſswohl der deutſchen Oeffentlichkeit wie dem Haupt⸗ ausſchuß vorenthalten worden ſei. Im Anſchluß daran ſchreibt der„Vorwärts“: Die Stellung der Sozialdemokratie iſt bekannt. Sie ver⸗ tritt die Auffaſſung, daß dieſer Krieg nur durch einen demo⸗ kratiſchen Frieden ohne Annexionen beendigt werden kann. Sie iſt gewillt, alles zu tun, um das angeſtrebte Ziel, das raſche Zuſtandekommen eines dauernden, beide Völker in Freundſchaft verbindenden deutſch⸗ ruſſiſchen Friedens, zu erreichen. Aber Opfer der Ueberzeugung zu bringen iſt ſie nicht gewillt. Die ſozial⸗ demokratiſche Fraktlon tritt am Sonntag zu einer Sitzung zu⸗ ſammen, vielleicht zur wichtigſten ſeit dem 4. Auguſt 1914. Wie der Vorwärts weiter mitteilt, hätten ſich bereits geſtern Nachmittag nach den interfraktionellen Beſprechungzen der Mehrheitsparkeien, d. h. dbes Zentrums, der Fort⸗ ſchrittlichen Volkspartei und der Sozialdemo⸗ kraten Vertreter dieſer Parteien zum Grafen Hert⸗ bling begeben. 4 Hier und da wurde geſtern Abend erzählt, die Mehr⸗ heit ſei bereits auseinandergefallen. Der„Vor⸗ wärts“ bemerkt + dieſe Nachricht entſpreche, wenigſtens zurzeit nicht den Tatſachen:„Der Verſuch der Sozial⸗ demokratie, die vorhandenen Schwierigkeiten zu beſei⸗ tigen, iſt noch nicht aufgegeben und gilt im Augenblick auch noch nicht als hoffnungslos.“ Die Futente und der Niede. Bereit zu Verhandlungen? m. Köln, 5. Januar.(FIr.-⸗Tel.) Die Kölniſche Zeifung meldel aus Kopenhagen: der Petersburtzer Berich ter ſlaller des finnländiſchen Blattes„Hufvudſtadsbladet“, der ſich häufig als gut unkerrichtel gezeit bat, meldet, daß der Verband bereils der ruſſiſchen Regierung unker der Hand mil geleill habe, daß er bereit ſei, ſich an den Jriedens⸗ verhandlungen zu beieiligen. Kreiſe, die zu der engz⸗ liſchen und franzöſiſchen Bolchaft gehören, erklären, für die Weftmächte bieibe uun kein auderer Ausweg mehr übrig, als gemeinſam mit Rußland an den Jriedens⸗ verhandlungen in Dreſteitewfk keilzuneh⸗ men. Sir George Buchauau ſel in einem Bericht au eled Seoerge auf die Nefwendigkset aines ſolahen Schrilten aufmerkſarn gemacht habon. E m. Höln, 5. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ mel⸗ det von der Schweizer Wrente: Alkert Thomas feilt in der„Humaniteé“ mit, die franzöſiſche Rogierung habe die 571755 Abſicht gehabt, ihn allein im amtlichen Auftrag nach Stocr⸗ holm und Petersburg zu ſchicken. Er habe das Angebot abgelehnt und die Notwendigkeit, eine ſozialiſtiſche Geſandtſchaft nach Petersburg zu ſenden, bleibe be⸗ ſtehen. Die Verweigerung der Päſſe nach Petersburg nennt Albert Thomas eine ſehr ernſte und gefährliche Ent⸗ ſcheidung. Der Gegenſatz der Grundſätze unüberbrückbar. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 5. Jan.(Pr.⸗Tel., g..) Die Morningpoſt ſchreibt: Die bevorſtehende neue amtliche Er⸗ klärung der Alliierten über die Bedingungen, unter denen ſie zu den Friedensbeſprechungen bereit ſitid, bringt keine Aenderung der bisherigen Erklärung der Entente in der Kriegszielfrage. Vorläufig ſei der Gegenſatz der Grundſäße 5 den beiden Mächtegruppen noch unüberbrückbar. Vern, 4. Jan.(WT B. Nichtamtlich.) Die franzöſi ſch e Preſſe beruhigt ſich über den Abſchluß des Waf fenſtill⸗ ſtands nicht. Sie ergeht ſich in ſcharfen Ausfällen gegen die Maximaliſten und betrachtet die Folgen des Waffenſtillſtandes in einigen beſonderen Punkten. Die erwarteten Rückwirkungen auf der Weſtfront geben der Preſſe Anlaß, an Frankreichs Energie zu appellieren. Man müſſe jetzt durchhalten, bis die Amerikaner kommen. Ein Durchbrechen an der Weſtfront ſei nicht zu befürchten, dagegen würden wohl die Amerikaner ihrerſeits den Durchbruch bewerkſtelligen können. Eine Anterredung Henderſons und Tſchitſcherins. Amſterdam, 4. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Nach dem „Allgemeen Handelsblad“ berichtet„Daily Chronicle“, daß Tſchitſcherin, bevor er das Gefängnis in Brixton verließ, eine längere Unterredung mit Arthur Henderſon 82 8 Henderſon teilte ihm die Anſicht der engliſchen rbeiterpartei über Krieg und Frieden, ſowie ſeine Stellung gegenüber Rußland mit. Tſchitſcherin wird dieſe Mitteilungen der Bolſchewikiregierung übermitteln. Wilſon an Lloyd George. Londen, 4. Jan.(WT. Nichtamtlich.) Reutermeldung. +5 8 d George ſempfing folgende Votſchaft des Präſidenten ilſon: Ich bin ſicher, der Dolmetſcher ſowohl der Gefühle und Abſichten des Volkes der Vereinigten Staaten wie meiner eigenen zu ſein, wenn ich Ihnen durch Sie der Regierung und dem Volke Sroßbritanniens die Votſchaft der Zuneigung und des Entſchluſſes überſende und weiterhin jede Hand und Hilfs⸗ quelle in den Vereinigten Staaten an die gebieteriſche Aufgabe und Pflicht ſetze, für die Welt einen ehrenhaften und dauerhaf⸗ ten Frieden zu erkämpfen, der ſich auf der Gerechtigkeit und Ehre aufbaut und der Welt und den Völkern, den großen wie den kleinen, eine gleiche Behandlung ſichert. Ihre eigene Botſchaft namens des britiſchen Kriegskabi⸗ netts wird hocheingeſchätzt und findet bei uns einen freundlichen Widerhall.“ Auerkeunungderkegierungsvenins durchdieEnkenle? Buchanan verläßt„krankheitshalber Pelersburg. E Berlin, 3. Januar.(Bon unſerem Berliner Büro.) Aus Rotterdam wird gemeldet: Der engliſche Botſchaf⸗ ter Buchanan iſt nach Depeſchen aus London krank⸗ heitshalber aus Petersburg abgereiſt. Die Mitglieder der britiſchen Kriegskommiſſion ſind ebenfalls abgereiſt„Daily Chronicle“ meint, es wäre möglich, daß die Ententemächte wegen der Entwicklung der Er⸗ eizniſſe die Regierung Lenins de facto anerken⸗ nen würden. In kurzem würde eine Ueberſicht über die Politik der Alliierten in demokratiſchem Sinne nach Rußland übermittelt werden. Buchanan würde durch einen Diplomaten erſetzt werden, welcher mit dem Ge⸗ danken des revolutionären Rußlands ſympa⸗ thiſiere. daß Buchanan Urlaub gewäßhrt wurde, weil ſeine Geſundheit erſchüttect ſei. Es wäre unwahrſcheinlich, daß jetzt 8 50 ein Nachfolger für ihn ernannt würde. Wenn es die Ereigniſſe erwünſcht erſcheinen laſſen, die engliſche Botſchaft in Petersburg aufrecht zu erhalten, würde ſte einem Geſchäftsträger unterſtellt Der Friede wird doch kemmen. Aopenhatzen, 4. Jan.(WTB. Nichtamtlich.)„Extra⸗Bladet“ as die jetzigen Herren in London, Paris und Waſhington agen werden, weiß man nicht, verkündet wurde nur, daß eine Ant⸗ woört erteilt werden ſolle, durch einen Aufruf an die Völker der Mittelmächte über die Köpfe ihrer Staatsmänner hinweg. Das wird intereſſant werden, aber ſicher unfruchtbar ſein. Unter großem Lärm folgte die Einleitung der Friedensverhandlungen, felhſt wenn noch Schwlerigkeiten zu überwinden ſelen, der Friede wird dochkommen, wenn kein anderer, ſo doch ein Sonder⸗ ſrieden. Eine Fortſetzung des Krieges im Oſten iſt eine tatſäcliche Unmsglichkeit und die heftigen Sebärden Mit denen die Bolſchewiki jetzt die deutſchen Vorſchläge urüädweiſen, werden, wie wilr vermuten, Staatsſekretär son K 61 maR und den Nrinzen Leepold ziemlich kalt laſſen. Ste können ſich ja ſtändig auf Hindenburg und ſeine Sol⸗ daten ſtützen, wenn kein anderer Ausweg möglich ſein wird. Aber ſicher wird ein anderer Weg gebahnk. So kluge und gewandte Diylematen wie Kühlmann und Sraf Czernin werden kaum Lenin zwingen rückwärts zu ſchreiten, un Gegenteil ihre Kunſt —————————— ———— A Seite. Ne. 7. mannheimer Generat · Anzeiger ileags ·Ausgabe Samstag, den 6. Jaumar 1018. beſteht gerade darin, Umwege abzuſchneiden und ſich gegenſeitig zu finden, und daß man ſich in Breſt Litowsk finden wird, deſſen ſind wir überzeugt. Anerleunung der Anabhüngigkelt Ziunlands durch Schweden. Skockholm, 4. Jan.(WTB. Nichtamtlich) Der König beſchloß im heutigen Miniſterrat, Finnland als unab⸗ hängigen Staat anzuerkennen. 5 Geſechle zwiſchen Anhängern und Gegnern Kaledins Amſterdam, 4. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Die„Times“ meldet aus Petersburg: Berichte aus dem Süden beſtätigen, daß Charkow jetzt ganz in den Händen der Maxima⸗ liſten iſt, die dort anſehnliche Streitkräfte zuſammenziehen. Die Koſakenbezirke gaben Kaledin für die Verteidigung ihres Gebietes ſo gut wie diktatoriſche Macht. Es kam zu Gefechten zwiſchen den Koſaken, die gegen Kaledin ſind, und den Anhängern Kaledins. Perſiſche Parlamentamiiglieder nach Berlin unlerwegs. Konſtantinopel, 4. Januar.(WTB. zeitig mit Talaat Paſcha ſind die drei perſiſchen Par⸗ lamentsmitglieder Salar Minazen, Mirza Ahmed Khan und Mirza Kaſim Khan nach Ver⸗ lin zu Veſprechungen abgereiſt. Nichtamtlich.) Gleich⸗ Berlin, 4. Jauuar, abends.(W B. Amflich.) Don den Kriegsſchauplätzen nichts Neues. deutſcher Abendbericht. die ſchweren Verlufle der Eugländer bei Cambrai. Berlin, 4. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Folgende Ausſagen ge⸗ fangener engliſcher Offiziere beſtätigen aufs neue die unerhört Verluſte der Eengländer bei Cambrai. ſchneidige und geſchickte Vorgehen der deutſchen Infanterie, beſonderz bdie Schnelligkeit und die Wucht des Infanterievorſtoßes hätte den auch in weiter rückwärtigen Stellungen ſtehenden Infanterie⸗, Ma⸗ ſchinengewehr⸗ und Artillerieverbänden keine Zeit zur organiſierten nachdrücklichen Verteidigung gelaſſen und in vielen Fällen das ge⸗ Lrbnete Zurücknehmen dieſer Verbände unmöglich gemacht. Die Virkung des deutſchen Artillerie⸗ und Minenfei.ers gegen die eng⸗ lſchen Artillerie⸗ und Infanterieſtellungen ſei faſt überall verheerend eweſen und hätte ſchwerſte Opfer gefordert. Die deutſchen Fee ſeien vollkommen die Herren der Luft. Auf dem rechten engliſchen Flügel hätten vor allem die 35., 12. und Teile der 20. engliſchen Diviſion ſchwer gelitten. Die 165. und 166. Brigade müßten als vollkommen vernichtet gelten. Von allen ein eſetzten engliſchen Diviſionen hätten aber bei weitem die 12. und 29. Diviſion die ſchwerſten Verluſte erlitten, die 35. und 36. Brigade der 12. Di⸗ viſion und Telle der 37. Prigade ſeien aufgerieben. Bei der 20. Divpiſion traten die Hauptverlufte erſt während der ſpäteren Kämpfe um Mesnieres ein, auch dieſe ſei ſo gut wie aufgerieben. Weitere ſchwere Verluſte hätten die., 39., 47.,., 56. Diviſion, vor allem die 1. und 3. Gardebrigade, die überſtürzt zur Unterſtützung bel Wonzecourt eingeſetzt wurden, erlitten. Berlin. 4 Jan.(WTVB. Nicktamtlich.) Vom 20. November 1917 bie 3. Januar 1918 haben die Engländer allein auf dem Schlacht⸗ ſeſd öſtlich Cernbrai 227 Offiziere, 9600 Mann Gefan⸗ Zene verlsren. An Veute wurde ihnen während der Cambrai⸗ Fümpfe 172 Seſchütze, 724 Maſchinengewehre und 19 Ninenmerfer abgenommen; aufſerdem eroberten die ſiegreichen zeniſchen Truppen, die den Anfanggerfolg der Engländer in kurzer Zeit in eine außer geöhulich blutige Niederlage verwandelten, 32 DNueſche Geſchne zurück, die bei dem erbem engliſchen Einbruch in die Hande des Feindes seſalen weren. Boen den her 300 eingeſehten Tenks verlorex die Guglünder 107, en denen 78 bünter den dewiſchen Aeten in untere frrd flelsn, mährend 9u zwifhen bon engliſchen und Gröben zertrümmert und zerſchoſſen liegen ge⸗ bIlabee die allichung der amerikamſchen Gifenbahnen. Die nunmehr erfolgte Uebernahme des geſamten amertkaniſchen Efenbahnweſens durch den Präſtdenten Wilſon und die Betreuung ſeines Gchwiegerſshnes Me. Adoe mit dem Poſtan des Seneral⸗ birsktors ſämtlicher Eiſenbahnen der Vereinigten Gtaaten kam kei⸗ deswegs iwerraſchend. Schon ſeit mehreren Wochen wußte man, daß den Kengreß in Väwe eine Geſegesvorlage zugehen würde, die fol⸗ gende Eingelheiten enthalten würde: Voſchaffung von 190 00 Süter⸗ wagen im Werte von 180 Millionen Dollars auf Staalsunkoſten; Der neue Walovogel. Die Geſchichte eines Schwarzwälder⸗ Von Max Vittrich. (Schluß.) Ihr Hiob war völlig aus dem Gleichgewicht geraten. Weder in lerſtunden, noch bei der Arbeit konnte man ihm noch trauen. Ger ſhweee mehr, als ein Kuhſchwanz wedele, behauplele Marid. Nach mehrfachem Wortbruch glaubte ſſe i nicht mehr. Er verſprac, ihr jeden Groſchen abzuliefern. Alles, was die Henme lezte, nur die Fler nicht! entgegnete ſie. Ihn müſſe erſt die Not geſcheit machen; er, ſo ein alter Feger, mülſſe nusch einmal allein wirtſchaften, damit er nüchtern werde. Veine Na Märkle liegen auf der Sparkaſſ'!! Hier nimm's Büchle! Aapjeh!“ AUlnd fort war ſie; er wußte wochenlang nicht, wohin. An dauernde Trennung wollte er nicht glauben, vielmeßr bezichtigte er ſeine Frau des Uebermuts; ſie worde nicht lange allein wiriſchaften. Maxria hatte der Stadt den Nücken gekehrt und war in die Nach⸗ barſchaft perzogen, als Oberköchin zu ſchalten in den weiten Hallen des Geneſungsheims in einem ſtillen Tal. Richt Haß gegen Hiob lebte in ihr, ſondern der murrende Groll gegen jemand, der ſein Wohlergehen unſinnigerweiſe verſcherzte. Sie erkannte in der plözlichen Trennung das letzte Mittel, ihn abzukützlen. Er kühlte ſich nur langſam ab. Erſt nach einem Jahr erſchien er bei Marie, um zu beichten Ds er ſeine paar Rärkle verjuchzt habe, Nein, vas Gelb beſaß er noch faſt auf Heller und Pfennig. Er tte dieſe Frage vorausgeſehen, vermochte das beweiskräftige Kaſſen⸗ üchlein gleich vorzulegen. Wobei er allerdings etwas verſchwieg, was die Frau ſcharfen Auges ſofort erkannte: er hatte einen Teil verbraucht gehabt und erſt nachträglich die Summe wieder ergänzt. Die erſehnte Antwort erhielt Hiob nicht. Marie dachte 95 daxan, ihren guten Poſten zu verlaſſen. Da Hiob bisher allein ſo git gefahren, beſſer als mit Frau, ſe möge er wenigſtens noch Anige Jeit einſpännig welterfahren, wenn er nicht in ihrer Nähe Arbeit finde. Dasrnach blickte er ſich vergebens um. Auch von der alten Stätte ſeiner Tätigkeit mußte er ſcheiden, weil er ſich in ſtreng vor⸗ geſchriebene Bahnen nicht mehr fügen wollte. So wurde er Ge⸗ legenheitsarbeiter: er ſchaffte nur wenig und gewann Zeit zu langen Kritiken und ſchimpfte überall herum wie ein Rohrſpetz. Als Marie Nachde. verb.) fragte ſie. zukaufen, wonn er⸗ dieſe Wagen ſollen zur alleinigen Verfügung der Regierung bleiben; Maßnahnien zur rationelleren Ausnutzung des vorhandenen Lade⸗ raums und aller Bahnſtrecken des Landes; Ausſchaltung der In⸗ tereſſen der einzelnen Bahngeſellſchaften bei dem Wagenumlauf; Einſchränkung des Perſonenverkehrs und endlich— einheitliche Neu⸗ ordnung des geſamten Eiſenbahnverkehrs im Lande. Die Durchfützrung dieſer Maßnahmen, deren wichtigſte ſoeben derwirklicht worden iſt, wird nicht ſo umwälzend auf das amerika⸗ niſche Wirtſchaftsleben wirken, wie es auf den erſten Blick den An⸗ ſchein haben könnte. Denn es handelt ſich lediglich um die gerade im Intereſſe eines ruhigen und glatten Fortgangs der Wirtſchafts⸗ maſchine unerläſſige Beſeitigung von unhaltbaren Mißſtänden. Die Bahngeſellſchaften der Vereinigten Staaten verfügen heute über rund 2,5 Millionen Güterwagen. Für Friedenszeiten genügte dieſe Menge vollkommen. Seit jedoch Amerika als Hauptkriegslieferant der Entente auftritt, nahm der Sütverkehr ſtetig in ſchnellem Tempo zu, und mit dieſem ſtieg der fühlbare Wagenmangel zu un⸗ erträglicher Hähe. Völlige Stockungen in der Beförderung von Gütern waren daher an der Tagesordnung. Als nun aber die Ver⸗ einigten Staaten ſelbſi in den Krieg eintraten, nahmen die an den Wagenpark der Eiſenbahnen geſtellten Anſprüche weiter zu. Der geſteigerte Kriegsſchiffbau hat gewaltige Materialmengen nötig. Der Handelsſchiffbau, der mit Unterſtützung des Staats erhöhte Bau⸗ leiſtungen hervorbringen ſoll, nicht minder. Bau und Einrichtung von Kaſernen, Barackenlagern, Truppenübungsplätzen verurſachen ebenfalls ſehr umfangreiche Bauſtofftransvorte. Die Lebensmittel⸗ verſorgung der werdenden Armee ſtellt aroße Anferderungen an die Eiſenſabhnen, denen ſie nicht gewachſen ſind Abgeſehen von dieſen Verhältniſſen iſt die Regierung ſchon desbalb genötiat einzuſchreiten, weil den Bahnen heute nicht mehr die kür die umfangreichen Neu⸗ anſchaſfuntzen erforderlichen Mittel zur Verfügung ſtehen. Anderer⸗ ſeits hat die Regierung auch die Kontrolle ſiber die Hauptinduſtrien des Lardes übernommen, ſodaß es den Eiſenbahnen auch ſchwer fallen würde, die zu versebenden Arbeiten und Lieferungen ohne die Hilfe der Negierung unterzubringen. Die amerikaniſchen Bahnen ſind von jeher Vorger geweſen, und ihr Kredit war, beſonders in den letzten Jahren vor dem Krieg, nicht immer der beſte. Arbeitslöhne und Haßlenpreiſe, wie auch höhere Vreiſe für die Eiſen⸗ bahnmateriglien ſelbſt, zwangen die Pahngeſellſchaften immer wioder zu neuer Inanſpragiehme ibrer Kredite. Por dem Krieg fiel es ihnen verhältniamzelg leicht, ihre Obligationen und Aktien in Eurova unterzubringen. Nit Ausbruch des Weltkriess wurden ſedoch die euronäiſchen Weſdquelen verſchloſſen, ſa ſogor die waftaus größte Zahl der orfkaniſchen Biſenbahwunerte floßen alts Gurova nach Amerika zurün und mußten vom amorikanſſchen Morkt aufgenom⸗ men wenen. Da ſiher zwei Dristel ader ameritaniſchen Elſenbahn⸗ worde ſich var denn Nries in eursvöiſchen Hönden bafanden. ſo bandelte as ſia) uen ſehr bedeutende Swummen, die dan ameribanifchan Geldmarkt zer Leſt Relen. Den Miſenbabhnen ſelbſt wäre o da hor aus finanziellen Arzeden unmöglich, den gewechtenen Unkerde. rungen aus eigcten ſurdsten zu entſvrechen. Das ſind in erſtor Lfwi⸗ die Griinde, wolche die Veroicilen Staaten houte zwingen, die ſür mildtriſche Jmade nolsensnes˖n Newanſcheffuneen aus Stasta⸗ mitteln vorzunehmen. In Amerita ſelbet zweifelt men nicht mehr daran, zaß mir dem Schrie des Pröfidenten und vor olem nach der Aunakme dor çenannten Werſage burch den KNongreß di⸗ dauernde Varfiantlichung des omsrikaniſchen Eiſenkobnweſens einseſeitet mor⸗ den iſt. Das Mrinis der laſjoten Wirtichaft hat auch im kavita⸗ liſtiſchen Amerita einen großen mieg errungen.(. 2) Deutſches Neich. Die neuen Steuervorlagen. Berlin, 5. Jan.(Von unſ. Verl. Büro.) Der Etat wird wie im Vorfahr erſt Ende Februar an den Reichstag kom⸗ men. Oleichzeitig wird, worauf wir ſchon vor einigen Tagen hier anſpielten, eine Steuervorlage an den Reichs⸗ tag gelangen, der, wie die Jinge mit Rückſicht auf den Frie⸗ den liegen, natürlich nicht die große N eichsfinanz⸗ refo 10 8 1 5 585 5ch d. 8 an ſich iſt un⸗ verme„weil wir nicht auch noch die Zinſen unſerer An⸗ leihen auf Anleihe nehmen können. 5 Badiſche Politik. Die mitileren Slüͤdte und die Arbeilen des Bad. Candtags. 150 Ktarlsruhe, 4. Januar. Zur Aenderung der Kreisver dem Landtage ein ſozialdemekratiſcher nurag vor, der das all⸗ gleiche und unmittebare Wahlrecht verlangt. Das gleiche Wahlrecht verlangt auch ein Antrag der Ferſcüedlcgen Molksgarbei. Ein nationalliberaler Antrag will„Ffen die W. in der Haupt⸗ gule nur durch die Gemeinden gergusſ), doch unter ulaſſung einer beſchränkten Zahl von Voertrereuet der Berufs⸗ organiſaflonen neben den Abgeordneten der Gemeinden. Außerdem ſo die Oberbürgermeiſter und Vürgermeiſter der Siüdee Roer 10 00 e Mitglieder der Kreisverſammilunz ſein. Der Ausſchuß des Perbandes der mittleren Stüdte war. gegenüber dieſen Anträgen der Anſicht, + die Kreisabgaorbnsten— abgeſehen von einigon Vertretern der erufsorganiſallonen, von den Gemeinden aſſung 3 bekannilich daven hörte, äußerte ſie, es ſoi halt ein Kreuz mit dem Hiob; völlig verünftig ſcheine er ſeiner Leblagz nicht zu werden. Sie maß ſich einen Toil der Wahuld zu an der verunglückten Kur und ſparte eifriger als vorher, um ihn in ein Pfründnerhaus ein⸗ ſich öffentlich gar nicht mohr ſollte halten können. Zum Skanpal und hüflos würde ihr Rann nicht in der Welt umher⸗ laufen. Während ſie der Gegenwart ein bischen hartherzig gegenüber⸗ ſtand zutzunſten einer beſſeren Zukunft, kam Mars zum Regiment und fäbrie die Vönkter Der Tag und die„die Straſſon und die Bah e ſanzen Rrie zagkeder. Hiob biolt Reden an erregte Gruppen, 19%7e und 71 und erklärte, wenn er nicht ein weißhaariger Krüppel wäre, über die Sochziz hinaus, er zitze wahrhaftig noch einmal mit. Und je hößhsc die Wogen des einen gewaltigen Willens gingen, um ſo zäßer hiotlen ſie Hieh feſt und goben auch ihm einheitliche in Lenkem und Fahten. Jhm beyging angeſichts der hei⸗ teren Mürde der eniſchloſſenen deulſchen Kömpfer ſein lauter Trutz, und wann er Männer nut weißen Sürnbinden in den Lazaretten be⸗ obachbete, ſo geaunn die Neue Macht doer ihn; ſo ſchlagen die ſich herum, und du ſchwoteſt unnütes Mug, zeicſt deine Kr ft den jechendon Mundern und gibſt den Erwachſenen Schauſpisle! Er grübelſe urd wurde von Tag i Teg Rifler. Gine Krankheit ſchien ihn gegacht zu beben. Schlie Nich fiel er zuſammen. Als ſeine rau desen erfuhr, beſuchte te ihn Conntags in ſeinem Dachſtüb chen und rebete rühig auf ihn ein. Not ſelle er nicht leiden. und wenn er zaüme vor dern Richts ſtohe, ſo werde ſie helfen. Er konnte ſich kaum mifrecht Falten vnd beſtritt doch, krank zu Sein Stolz böwnte ſich vor dem Geſtändnis cuf. „Hiob, man ſiet Mr's——5 Das Mart blieb ihr un Munde ſtocken, ſo zuckte ſie wie unter einem vlatzlichen Schlas zulenmmen. Er be rahte in die ſonmliche uß endſtille hinaus. „Es wirh geſchoenf!“ fragte ſte. „Sell mein ich!“ Ja, auf der nahen Fliegerabwehratlon ſyrachen die Geſchiltze. Sechs leneſam gelsſte Warnengeſchüſſe, rleſen nach allen Wah⸗ tungen: in der fferne arollten ſchan andere Meſchlice eing raſch in ein verbeſſenes regefleſss Vellen Über; der Feind mußte flink berangefommen ſein. Die Prau in der Heinen Stube konnte vor dem ſeefenruhiaen ehemelieen danenier ihre Urruhe vicht verberzen; die Worte ſtelen nur noch ſchwer von ihren Sippen. Das Geſchützfeuer wurde erregter; von verſchiedenen Höhen ſein. Mißwirtſchaft in den Venwaltungen, geſteigerte Newhork Herald verlautet, Veniſelos habe bei und kür Naut ewählt werden ſollten, wenn man nicht auch zur Aufbringung des e ee die Kreiseingeſeſſenen unmittelbar in Anſpruch nezmen wolle Begrüßt wurde es, daß der Vorſchlag des Bürger⸗ meiſters Dr Gugelmeier in Lörrach, den Kreiſen die Aufgaben der Lieferungs⸗ und Kommunalverbände zu übertragen von dem nationalliberalen Antrag aufgenommen wurde. ̃ Krlegswirlſchaftliche maßnahmen. Sohlenſchoner. Berlin, 4. Januar 1918. Im September 1917 erließ die Erſatzſohlen⸗Geſellſchaft ain Herſtellungsverbot für lederne Sohlenſchoner mit Wirkung vom 30. Seplember 1917. Der Vertrieb der noch vorhandenen Vorräte wurde für die Zeit vom 1. Dezember 1917 an verboten. Zweck dieſer Beſtimmung war, die Bodenlederabfälle, aus denen brauch⸗ bare Sohlenſchoner hergeſtellt werden können, dem Schuhmacher⸗ handwerk zur Ausbeſſerung von Schuhwaren zuzuführen, weil die Ausnutzung des Materials eine größere war, als bei dem Ver⸗ ftanzen des Leders zu Sohlenſchonern. Die handwerksmäßige Aus⸗ beſſerung gewährleiſtete auch eine längere Tragfähigkeit u. größere Schonung des Schuhwerks, als dies beim Selbſtbenageln durch den Verbraucher der Fall ſein könnte. Zur Verwertung der vorhande⸗ nen Beſtände wurde das Vertriebsverbot zunächſt um einen Mongt hinaus,eſchoben. Unter den Sohlenſchonern, kamen, befanden ſich aber immer noch große Mengen von ſolchen, die dem Gebrauchszwecke nicht dienten und aus Oberleder oder du. dünnen Abfällen hergeſtellt waren. Um den Verkauf der noch vor⸗ handenen Reſtbeſtände brauchbarer lederner Sohlenſchoner noch zu ermöglichen, hat die Erſatzſohlen⸗Geſellſchaft durch eine neue Ve⸗ kanntmachung vom 22. Dez 1917, in Kraft ſeit 1. Jan. 1918, den weiteren Vertrieb zwar noch bis zum 28. Februar 1918 geſtattet. jedoch nur für ſolche Sohlenſchoner, die aus kernigem Blank⸗ oder Bodenleder ausgeſtanzt ſind und eine Stärke von mindeſtens zwei Millimeler haben. Hierdurch iſt die Bevölkerung vor dem Verkauf von unbrauchbaren Sohlenſchonern nach Moöglichkeit geſchützt Sllefchzeitie trat die Grfekſoßſer-Geſellſchaft einer Ausbeutung der Käufer dodurch ntgegen, daß ſie in der neuen Bekanntmachung eine Preisbe eugung fur die noch vertriersfähigen Arten von Sohlenſchonern einführte. Alle dieſe Beſchränkungen gelten nur für lederne Sohlenſchoner, nicht auch für ſolche, zu deren Herſtel⸗ lung Holz verwandt wird. Nach den jetzt geltenden Veſtimmungen ergibt ſich folgende Ueberſicht: I. Sohlenſchoner und Sohlenbewehrunzen, zn deren Herſtellung Holz verwandt wird: Zuſtimmung der Cech zur Herſtellung und zum Ventrieb er⸗ forderlich. II. Sohlenſchoner und Sohlenbewehrungen, zu deren Herſtellung Leder verwandt wird: 1. Herſtellung ſeit 1. Okt. 1917 verbsten. 2 Vertrieb ſeit 31. Dez. 1917 verbsten: für ſolche Arten, die nicht aus kernigem Blank⸗ oder Boden⸗ leder ausgeſtanzt ſind und nicht eine Stärke von wenigſtens 2 Millimeter beſitzen. 8. Vertrieb bis 28. Febr. 1918 erlaubt: für ſolche Arten, die aus kernigem Blank⸗ oder Bodenleder ausgeſtanzt ſind und wenigſtens 2 Millimeter ſtark ſind Bedingung für den Vertrieb, daß die Kleinverkaufspreiſe für das Stück a) bei einer Länge von 2 bis 3 Zentimeter 4 Pfg. bb) bei einer Länge von mehr als 8 Zentimeter 5 Pfg. nicht überſchreiten. Für Verpackung, Kartons und Aehnliches keine beſondere Bezahlung. WTB. Rücktritt des ungariſchen Miniſters für Volksernahrung. Dudapeſt, 4. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Nach Blättermel⸗ dungen hat der Miniſter für Volksernährung, Graf Johann Hadik, ſeine Entlaſſung eingereicht. Griechenland„erhall“ Ippern. m. Aeln, 5. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche meldet von der Schweizer Grenze: Nach einer Londoner Me 19 5— einer Reiſe in die 57 tſindte des Berbandes das Verſprechen erhal⸗ ten, daß Griechenland im Friedensvertrag Zupern zurück⸗ erhalte. Dekannalich war Zypern ſchon vor zwei Jahren bei den Varhandlungen lier das griechiſche Eingreifen der Regierung des Königs Konſtantin angeboten worden. Zwel engliſche Damyfer geſtrandet. Rofterdam, 4. Jan.(BT. Richtamtl⸗)„Maasboote“ meldet, Dampfer„Jolen bei Gatteville auf ein Wrac geteßen und feſigelaufen iſt. Ein anderer engli⸗ 145 Dampfer deſſen Namée unbekannt iſt, iſt dort eben⸗ s geſtrandet. Auszeſchnungen. Verlin, 4. Jan.(WT. Nichtamtlich.) Der 33 meldet: Ner Kaiſer verlieh dem General der Arlillerie von Gallwißz, dem Oberbefehlshaber der 5. Armee, und dem General der Infanterſe Sirt von Arnim, dem Oberbefehlshaber der 4. Armte, den Schwarzen Adlerorden. —p.— ̃—— ſauſten die Granaten dem Feind entgegen. Man vernahm wie ſie über den Dächern platzten. Das Mündungsfeuer zuckte durch die Dunkelheit in die Stube. Der Abwehr⸗Hagel ſchien ſich zu über⸗ ſtürzen. Hin und wieder auch miſchte ſich ein fremdes Getöſe darein — ein Flieger⸗Geſchoß hatte die Erde getroffen. „Die mache heut arg wüſcht!“ rief Marie. Hiob nickte und hob drohend die Fauſt:„Sie werde geſtraft!“ Wie ein davonzietzendes und auf kurze Zeit wieder auflebendes Oervitter ebbie der Kampf ab und wuchs. Nach einer Ruhepauſe erhob ſich Marie. Sie meinte, ſie müſſe raſch zur Bahn laufen; ſonſt fahre ihr das letzte Jügle um zehn davon. Sobald er ihre Hilfe brauche, ſolle er rufen. Am nächſten Monatserſten wolle ſie ſich einfindan, nach dem Rechten zu ſchauen. 5 „s iſch recht!“ erwiderte Hiob.„Bleib geſund! So ſchied ſie, Hiob hörte ſie hurtig die Trepye hinabſteigen, lauſchte aufmerkſam und fußr zuſammen wie bei Peaginn der Ka⸗ nonade. Fitterte nicht das ganze Haus?„Jetzt fällt ſie bigott die Stisge hinab!“ dachte er, und wenn er ſich Rechenſchaft gegeben bätte von ſeinen innerſten Gefüplen, ſo würde er ſchlecht beſtanden baben. die Schadenfreude batte einen Nusenblick den Kopf erhoben. Der Gabanke, daß nun gerade die auf der Treuype ausruichſte, die m ſodon Sdes zur Herrlichkeit habe zeigen wollen, war Hiob nicht frema geweſen. Er verfelgte nach dem Gepolter das abermals beginnende und bald abflauende Abwehrfeuer, bis er nach den Erregungen des Tages ſelig einſchlief. In der Nacht erwachte er wiederbolt. Jevesmal waren ſeine Ge⸗ danken bei dem genoſter und bei ſejner eigenen Schadenfreude. Er geſtand ſich, mitunter ein ſchlochter Tezen gewelen zu ſein im deben; „du biſch manchmel nit recht bei Ainnel“ rief er ſich zu und fand ſonderber erſt ſo ſvät ſein eigenes Weſen zu erkennen. um Rereen vesten Fäuſte ou ſeine Tür. Der Wirt erkundigte ſich, oh Faos nichts ſehles wlderfahren ſei. „hebles“ Wieſs““ „Vei dem Schreck hier oben!“ „rec““ Die flewele ßh reſch an. Ueber ſhen liege eine nicht krevierte Nowbe, berichtete men m. Sinter ein vaar berueioeeſſten Feuere werfern begaßh er ſich nach ber ſiter ſeinem Stſihthen ſiegenden Nodenkammer. Durch ein weites Loch lachte der blaue Himmel hinein. 5 gebettet in den durchſchlagenen Leder⸗ „n* kaffern auf einer Matrote Die Vernbe laa woßl vßtlio heil, mit verbogenem Nünder, und Hiob malte ſich aus, was ſie in ſeinem Neſt hätte anrichten die auf den Markt — . Samstag, den 5. Januar 1918. Mannheimer Seneral-Anzeiger. Mittags⸗Ausaabe.) Nr. 7. 8. Seite⸗ Aus Stadt und Land. Mit dem. ausgezeichnet Unteroffizier Robert Hanitzſch, Sohn des Werkmeiſters Joſeph Hanitzſch, beim Stah einee Inf.⸗Regts., U 3, 20. 6 Gefreiter Philipp Kruſt, wohnhaft M 6, 17, für Tapferkeit vor dem Feinde. Grenadier Emil Lochbühler, Sohn des Inſtallateurs Vinzenz Lochbühler, B 4, 7, für Tapferkeit vor dem Feinde. Reſerviſt Herbert Behr, Minenwerfer bei einem Reſ.⸗Inf.⸗ Regiment, Sohn der Witwe Salonion Behr, Egellſtraße 6. Souftige Auszeichnungen. Der Großherzog hat den Nachgenannten das Ritterkreuz 2. Klaſſe mit Eichenlaub und Schwertern des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen: Hauptmann d. L. I1 Clemens Freiherrn Göler von Ravensburg bei einem Staffelſtab, Hauptmann d. R. NRudolf Reinhart Dieteſch in einem Inf.⸗Regt., Stabsarzt d. R. Dr. Walter Maſchke, Chefarzt einer Sanitäts⸗Komp. Ans der Skadtratsſitzung vom 3. Januar 1918. Die durch den niederen Waſſerſtand des Rheins im Dezember ſchon ſehr beeinträchtigte Zufuhr von Kohlen nach Mannheim ſtockt durch das Zufrieren der Häfen am Niederrhein; eine Beſſerung iſt bei anhaltender Kälte und dem Fehlen von ausreichenden Beförderungsmitteln für den Landweg in den nächſten Wochen kaum zu erwarten. Es müſſen daher die nicht erheblichen Vorräte im ſtädtiſchen Gas⸗ und Elektrizitätswerk möglichſt geſtreckt werden. Für den Stromverbrauch der Haus⸗ haltungen und Gewerbebetriebe wird vorerſt von beſonderen Maßnahmen abgeſehen; der Stadtrat erwartet aber, daß alle Stromperbraucher durch äußerſte Sparſamkeit weitere einſchneidende Maßregeln vermeiden. Der Vertrauensmann des Reichskommiſſars für die Kohlenverteilung, Abtellung Elektrizität, wird erſucht, die Einhaltung der hinſichtlich der Einſchränkung des Stromverbrauchs erlaſſenen Vorſchriften, namentlich auch in den Wirtſchaften, ſtreng überwachen zu laſſen und Uebertretungen un⸗ nachſichtlich anzuzeigen. Beim Gaswerk iſt zur möglichſten Hinausſchiebung der drohenden vollſtändigen Stillegung des Werkes eine ſofortige weitere Einſchränkung unvermeidlich. Es wird daher von Montag, den 7. Januar ab die Gasabgabe nach der Stadt in der Zeit von 8½ bis 11 Uhr vormittags und von 2 bis 3 Uhr nachmittags vollkommen eingeſtell. Die Gasabſperrung während weiterer Stunden des Tages kann nur durch äußerſt ſparſamen Verbrauch in der für die Gasentnahme freien Zeit vermieden werden. um eine Sicherung der für Hausbrandzmecke unbedingt erſorderlichen Kohlenmengen beſſer zu er⸗ reichen, wird angeordnet, daß von Montag, den 7. Januar ab Theater, Lichtſpielhäuſer, Räume, in denen Schauſtellungen oder Konzerte ſtaufinden, ſonſtige öffentliche Vergnügungsſtätten aller Art, Vereins⸗ und Verſammlungsräume, ſowie Kirchen, nicht mehr behelzt werden dürſen. Die caßerhalb des Ge⸗ bäudes A 1 llegenden Räume der Handelshochſchule und die Ingenieurſchule werden vom gleichen Zeitpunkt ad geſchloſſen die vorläuſige Schließung der Mittelſchulen, der Handelsſchule und der Gewerbeſchule wird bei der Aufſichtsbehörde beantragt. Zur Lin⸗ derung der Kohlennot wird in den nächſten Tagen auf dem Lagerplatze der Ortskohlenſtelle je 1 Zentner Holz ohne Anrech⸗ nung auf die zu beanſpruchende Kohlenmenge gegen Bezahlung abgegeben. Die Ortskohlenſtelle wird das Nähere bekanntgeben. In vielen Fällen iſt der Wunſch der Verbraucher, ihre Kohleamenge beim Händler ſelbſt abzuholen, an dem Fehlen eines geeigneten Beförderungsmittel geſcheitert Die Stadtverwaltung hat daher 25 Handwagien beſtellt, die in der nächſten Zeit eintreffen werden. Die Wagen werden zum Teil auf dem ſtädtiſchen Grundſtück Luiſenring 44, zum Teil beim Gaswerk Luzenberg und den größeren Kohlengandlungen, unter⸗ gebracht und dort an Kohlenbezugsberechtigte zur Beförderung von Kohlen unentgeltlich leihwelſe abgegeben werden. Als Sicherheit iſt bis zur Rückgabe des Wagens der Lebensmittelausweis zu hinterlegen. Auch hlerüber wird dle Ortskohlenſtelle näheres ver⸗ öffentlichen. Den Gabholzbezugsberechtigten in Sand⸗ hoſen und Käſertal wird das im Jahre 1918 zu liefernde Gabholz, ſowelt es die der übrigen Bevölkerung zu Anmachzwecken zur Verfügung geſtellte Menge überſteigt, auf den Brennmaterial⸗ bezug aufgerechnet. Die Vorlagen zur. vom 22. Januar 1918 werden genehmigk. ſchäftsverkehr Folgende Haushaltungspläne werden feſtgeſtellt: Großh. Nfe und Natlonaltheater für 1918 bezw. die Spielzeit 1918/19, Kunſthalle und Schlacht⸗ und Viehhof für 1918. Wie in den Vorjahren ſoll der Theatervoranſchlag nicht zufammen mit den übrigen ſtädt. Haushaltungsplänen, ſondern geſondert in der nächſten Bürgerausſchußſitzung beraten werden. Zum Mitglied der Sparkaſſenkommiſſion anſeelle des verſtorbenen Kommerzienrats Auguſt Imhoff wird Direktor Adalbert Grumbach ernannt. Die Firma M. Strohmeyer Lagerhausgeſellſchaft Konſtanz, Zweigniederlaſſung Mannheim, hat dem Armen⸗ und Fürſorgeamt 1000 Zentner Kohlen zur Verteilung an hieſige Arme überwieſen Namens der Bedachten wird hierfür der herzliche Dank aqusseſprochen. Die Firma Gebrüder Lenel Nachfolger hat der Berufsfeuerwehr ein Geldgeſchenk von 100, M. überwieſen, wofür gedankt wird. Zu der Welhnachtsfejer für Kriegerfrauen am 4. Januar wird der Nibelungenſaal des Roſengartens unentgeltlich zur Verfüaung geſtellt. Die Eislieferung für das Jahr 1918 für Kranke in Feudenheim wird dem Flaſchenbierhändler Ludwig Gauch daſelbſt übertragen. Weihnachltsfeier für Kriegerfrauen. Die weiten Hallen unſeres Nibelungenſaales boten geſtern abend ein ungewohntes Bild: Frauen, nur Frauen und Kinder, wohin man blickte. Es war ein erhebender Anblick, dieſe langen Reihen von Frauen, die des Krieges Not tragen ſchon ſeit Monden und Jahren, die ihr liebſtes enthehren, es aber auch erſetzen, die ihren Kindern Ernährer und Erzieher ſein müſſen— und dennoch aufrecht und frohgemut ſind, die das Sich⸗freuen⸗können nicht verlernt und den Sinn für das Schöne und Gute nicht verloren haben. Und neben ihnen ihre Kinder, die unſeres Vaterlandes Zukunft ſind. Ein von dem jungen Karlsruher Künſtler Bruno Stürmer geſetztes und ſehr ausdrucksvoll gsſpteltes„Präludium über das altniederländiſche Dankgebet“ eröffnete die Feier, die neben herz⸗ und ſinnerfreuenden und willensſtärkenden Genüſſen auch der Magenfrage ihren Tribut zollte—(es gab Kaffee und Lebkuchen). Richard Wagners„Pilgerchor aus Tannhäuſer“ wurde unter Kapellmeiſters Schulzes Leitung von der Kapelle des 110er Erſatz⸗Pataillons ausdrucksvoll N Dann folgte die An⸗ ſprache des Herrn Stadtpfarrer L. Börſig⸗Mannheim, der das Wort zugrunde lag:„Ehrwürzig iſt, wer eine Bürde trägzt.“ Er fard die rechten Worte, um das ſtille Heldentum der Heimat zu zeichnen, ohne dabei das darüberſtehende Heldentum draußen an den Fronten zu ſchmälern. Er ſprach von der Kriegersfrau als Mutter und Arbeiterin, pries ihre Dienſte als Waffenſchmied oder im öffentlichen Verkehrsſeben. Wie draußen die Männer, ſo mürden ſie in der Heimat für ihre Kinder kämyfen. Manches ſchöne ſtarke und mutige Wort ſei beim Abſchied geſprochen oder hinaus geſchrieben worden von Frauen, die mit ihren höheren Zielen gewachſen ſind. Auch ſie hätten ein Anrecht auf Mitsefühl und Dankbarkeit der Heimat und aus dieſem Empfinden heraus, habe man ihnen dieſe Feier bereitet. Die zweite Anſprache war Herrn Stadtpfarrer Heſſel⸗ bacher⸗Karlsruhe übertragen worden, der mit Geſchick der Ver⸗ anſtaltung den Charakter der„Weihncektsfeier“ verſieh. Er gab ein warmdurchleptes Bild des deutſchen Chriſtfeſtes, deſſen Zauber in der großen Liebe beruhe, die in dieſen Tagen ſich loslöſe von aller Erdenſchwere und frei am Werk ſei. Die wahre Menſchlichkeit breche da durch. Es zeige ſich, daß wir nicht zum Haß gedoren ſind und der Sinn der Weltgeſchichte ſei ſchließlich auch Liebe. Den ſchweren Zeiten, die noch vor uns ſtünden, ſolle man den Glauban daron, daß Gott die Wahrheit und Treue nicht im Stich läßt, entgegenſetzen. Er ſchloß mit dem ſchönen Bild eines Adlers, der hoch über den Wolken der Sonne zufliegt, ſo ſollten wir, ungebrochen, hineingehen in den deutſchen Sieg. eide Reͤner fanden ſtarken Beifall. Der Orcheſtervortrag einer„Freiſchütz⸗Phantaſte“ leitete über zu Liedern, die der Opernſänger Gunar Graanud⸗Karlsrutze unter Begleitung des Herrn Stürmer ſang. Der Künſtler beſitzt eine volltönende, warme Paritonſtimme, die den gutgewählten Liedern von Schumann(Früblingsfahrt), R. Strauß(Heimliche Aufforderung) und Hugo Wolf(Heimweh) ſehr entgegenkam. Das dankbare Puhſfikum erzwana ſich eine Zugabe. Der Deutſchmeiſter⸗ marſch beſchloß die Veranſtaltung. 30 pp. Zu den letzten Fliegerangriffen iſt nach einer Meldung des Wolffſchen Telegraphenbureaus noch mitzuteilen, daß ein feind⸗ liches Flugzeug füdlich von Mannheim⸗Ludwigshafen bren⸗ nend abſtürzte. Die Inſaſſen ſind tot. Heileidskelegramm. Beim Vorſtand der Mannheimer Pro⸗ duktenbörſe lief anläßlich des Todes von Herrn Emil Hirſch folgendes Telegramm ein: Der Mannheimer Produktenbörſe ſpreche ich zu dem ſchweren Verluſt, den ſie durch den Tod ihres hochverdienten Ehrenpräſiden⸗ ten und langjährigen Vorſizenden Emil Hirſch erlitten hat, meine wärmſte Teilnahme aus. Miniſter des Innern von Bodman. Unzuläffiger Tanſchhandel. In Zeit hat ſich im Ge⸗ iſchen K ufleuten u. Verbrauchern eine Gepflogen⸗ heit herausgebildet, die im Intereſſe unſeres Wirtſchaftslebens nicht entſchieden genug bekämpft werden kann; es ſind nämlich Fälle bekannt geworden, in denen Geſchäftsleute kein Bedenken ge⸗ tragen haben, von Kunden Lebensmittel anzunehmen und ihnen dafür Kleidungsſtücke ohne Bezugsſchein zu ver⸗ abfelgen. Abgeſehen davon, daß dieſe Geſchäftsleute ſich ſchwerer Beſtrafung ausſetzen, iſt ein ſolches Verhalten geeignet, die gleich⸗ mäßige Verſorgung aller Volksſchichten mit Jebensmitteln wie mit Kleidungsſtücken in hohem Grade zu gefährden. Alle wohlerwoge⸗ nen behördlichen Maßnahmen, die das wirtſchaftliche Durchhalten im Kriege gewährleiſten ſollen und könnten, müſſen ſcheitern, wenn die Bebvölkerung ſich nicht ſcheut, ſie in dieſer Weiſe zu durch⸗ kreuzen. * Lohnpfändung. Eine für alle Gewerbetreibenden wichtige Bundesratsverordnung vom 13. Dezember 1917, die am 20. Dezem⸗ ber 1917 in Kraft getreten iſt, beſtimmmt, daß der Arbeits⸗ und Dienſt⸗ lohn, ſoweit er die Summe von 2000 Mark für das Jahr überſteigt, zu einem Zehntel des Mehrbetrages der Pfändung nicht unterworfen iſt. Der unpfändbare Teil des Lohnes darf aber im ganzen 2500 Mark nicht überſchreiſen. Die Unpfänd⸗ barkeitsgrenze erhöht ſich auf höchſtens 3600 Mark, wenn der Schuld⸗ ner ſeinem Ehegatten oder ebelſchen Abkömmlingen unter 16 Jahren geſetzlichen Unterhalt gewähren muß, und zwar um ein Zehntel des Mehrbetrages für ſeden Unterhaltsberechtigten, höchſtens jedoch um fünf Behntel. Aenderungen der Verhältniſſe, die für die Un⸗ pfändbarkeit des Lohnes maßgebend ſind, werden vom nächſtfolgen⸗ den Lohnfälliakeitstermin an berückſichtigt, ſofern der Pfändunas⸗ beſchluß auf Antrag dahin berichtist wird. Der Drittſchuldner muß von dieſer Berichtigung benachrichtigt werden. Auf Pfändung des Rubeagehalts aus privaten Arbeits⸗ und Dienſtverhältniſſen finden dieſe Vorſchriften entſprechende Anwendung. Die vor dem Inkraft⸗ treten dieſer Nerordnung erfolgte Aufrechnung, Abtretung oder Ver⸗ vfändung verliert ihre Wirkſamkeit, ſoweit ſie bei Anwendung der Verordnung unwirkſam ſein würde. *Baurlaubung von Kaufleuten. Das Kriegsminiſterium hat in einem neueren Erlaß anerkannt, daß wie im Monat Dezember auch im Januar eine Bevorzeuguns der Ansebörisen des kauf ⸗ männiſchen und gewerblichen Mittelſtandes und von kaufmänniſchen Angeſtellten bei der Peurlauh ung vom Heeresdienſt anzebracht iſt, ſoweit es die militäriſche Lage geſtattet, weil der Jahresabſchluß, die Anfertie ung der Steuer⸗ erklärungen und dergleichen gerare jetzt für dieſe Kreiſe die Be⸗ urlaubung erwünſcht erſcheinen ſaſſen. Bem Poſtſcheckamt in Ktarlsruhe waren Ende Dezember 1917 12 280 Kontoinhaber vorkanden. Auf den Poſtſcheckkonten ſind in dieſem Monat gebucht worden: 301 350 000 Mark Gutſchriften, darunter 379 381 Einzahlungen mit Zahlkarte über 130 103 000 Mark und 97829 llebertragungzen über 171 226 000 Mark. Die Laſtſchriften betrugen 291 735 000 Mark, darunter befanden ſich 2784 Kaſſenſchecks über 4175000 Mark. 1060 im Reich⸗hankgiro⸗ und Abresmungszeege beglicene Auszablungen über 11 910 000 Mark, 222 917 Zahlungsanwenungen über 65 275 000 Mork und 114394 llebertragunzen über 190 351000 Mark. Der Geſamtynnſatz im Monat Dezember betrng biernach 595 285 000 Mark, davon wurden bargeldlos abgewickelt 373 487 000 Mark oder 62 97 v. H. Das Geſamtguthaben der Kontointzaber des Poſtſcheck⸗ amts machte am Monatsſchluß 80 Mill. Mark aus. * Badens Lehrer im Jelde. Von den im Felde ſtehenden babiſchen Lehrern baben 89 das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe, 411 das —— Kreuz 2. Klaſſe, 78 die Karl Friedrich⸗Verdienſtmedallle er⸗ ten. * Ihr 25jähriges Jubiläum als Zeitungsträgerin begeht heute Frau Luiſe Vogelmann Wwe. Wir wünſchen der Jubilarin. die unſer Blatt ſeit 25 Jahren den Beziehern des Jungbuſchgebietes mit Gewiſſenhaftigkeit und Pflichteifer zuſtellt, daß es ihr vergönnt ſein möge, ihren Beruf bei guter Geſundheit noch recht lange aus⸗ zuüben. Beſitzwechſel. Das Hotel„Deutſcher Hof“, J 2, 16/18, iſt vor kurzem aus dem Beſitz des Herrn Karl Genton in denjenigen des Kath. Jugendvereins, e.., übergegangen. Der Kaufpreis beträgt 370 000 M. Der neue Beſitzer hat das Hotel vorläufig an die Stadt Mannheim vermietet, die das ſtädtiſche Lebensmittelamt darin unterbringt. Nach dem Kriege ſoll der„Deutſche Hof“ für ein katholiſches Jugendheim eingerichtet werden. * Sfundmuſik. Die Kapelle des hieſigen Erſ.⸗Batls. 110 ſpielt am Sonntag von 11,45 bis 12½ Uhr am Waſſerturm. Nus Luswigshafen. FTödlicher Unglücksfall. Geſtern Abend kurz nach 8 Uhr kam ein 74 Jahre alter Arbeiter von Mannheim in der Kaiſer Wühelm⸗ traße badurch unter einen Wagen der Linie 11, daß die Führerin ie Weiche überfuhr und, uUhne Signal zu geben, wieder zurückſuhr, wodurch der um den Wagen herumgehende alte Mann erfaßt wurde. Seine Verletzungen waren derart ſchwer, daß er ihnen im ſtädtiſchen Krankenhaus wenige Stunden ſpäter erlag. Nus dem Großherzogtum. Kaftatt, 4. Jan. Auf der Strecke Durmersheim—Karlsruhe riß ſich geſtern abend ber hintere Teil eines Güterzuges ab in den dann der von Raſtatt kommende Schnellzug fuhr. Sechs Wagen des Güterzuges wurden mehr oder weniger beſchädigt. Beide Geleiſe waren kurze Zeit geſperrt. Perſonen ſind nicht zu Schaden gekommen. G. K. Achern, 3. Jan. In Salzbach und in anderen Orten trieb — in der lezten Zeit ein Schwindler herum, ſuchte Krieger⸗ rauen auf und überbrachte ihnen Grüße von ihren Männern im Felde. Er ließ ſich dann gut bewirten und Quartier geben. An einer Stelle entwendete er einen 1000 Mark⸗Schein, an eine Stamm⸗ tiſchgeſellſchaft verkaufte er Schlachtſchafe, ohne daß er auch nur eines davon lieferte. Das Handgeld behielt der Schwindler natürlich für ſich. „Und von dieſem Gruß haben Sie ſo dicht dabei nichts gemerkt?“ fragte der Wirt. „Gepoltert hat's freilich!“ ſagte Hiob kleinlaut.„Ich hab ge⸗ n, die Marie fallt die Stiege hinunter. Wer denkt auch an ſo ebbes!“ Die Feuerwerker hoben den gefährlichen Gaſt auf, ſchafften ihn vor die Stadt und ſprengten ihn. Hiob litt fortan nur noch mehr in der Erinnerung an das nächt⸗ liche Abenteuer und an die von ihm an das Gepolter geknüpften Ge⸗ danken Daß Tod und Verderben in jenem Augenblick ſo dicht vor ihm innegehalten hatten in ihrem Lauf, erſchütterte ihn. Und ſeine Frau, die er bis dahin gar nicht nach Verdienſt ge⸗ würdigt hatte, ſuchte für ihn inzwiſchen ſchon wieder zu dem Not⸗ groſchen zu verdienen, den ſie am nächſten Monatserſten bringen wollte! Marie war und blieb eine gute Seele! Die freundliche Abſicht war dem Verlaſſenen Balſam. War er wirklich ſo krank wie Marie vermutete? Er befragte den greiſen Stadtarzt, der ihn freundlich empfing und behorchte:„Ah, das iſt ja unſer früherer Stadtkanonier! Frellich, freilich, kenn' ich den Waldvogel! War früher mal ein biſſel zu lebhaft geworden. Nun, nun, mit dem Alter wird man ruhiger. Wer in unſere Jahre gekommen iſt, darf ſich nicht ſo ſehr wundern, wenn nicht mehr alles nach Wunſch klanpt, Herz und Knochen müde ſind. Ich verſchreibe eine Stärkfung. Und im übrigen? Kopf oben be⸗ halten! Haben Sie gute Pflege?“ Ja, ſeine Marie ſei recht, lachte Hiob. „Sehr ſchön!“ Hiob Waldvogel verſtand zwiſchen den Zeilen zu leſen. Pihliſches Alter! Gute Pflege! Da mußte verſchiedenes klapprig geworden ſein in ihm. Ja, meine liebe Marie, nun wird der Hiob deine Gelder nicht mehr nötig haben. Eher vielleicht—. Ja, ſo mußte das Ding recht werden! Hiob rüſtete, wenn er ſich auch ſchwach fühlte zum Umſinken. zu einer neuen Reiſe zu Marie und fuhr einige Tage vor dem Erſten, an dem ſie hatte erſcheinen wollen. So abgeklärt, wie ſie ihn noch niemals in ihrem langen Leben vernommen hatte, ſagte er, er ſei mit ſich zu Rat gegangen und fühle, wie bald er den letzten Schnapper getan haben werde. Sie möge den Atem ſparen und nicht gegen ſeine Mitteilung ſchwätzen. Diesmal behalte er recht. Und er erſcheine nicht, um ihr Geld zu holen, ſondern habe gleich ſein Sparkaſſenbüchle mitgebracht, damit es in der Stadt nach ſeinem Ende nicht in ſalſche Hände falle. So⸗ viel, wie er im Krankenhauſe brauche, beſitze er wohl außerdem noch. Aber auch für ſie werde bald die Zeit erſcheinen, in der die Hände nicht mehr recht zugreifen wollen. Und deshalb Marie verſuchte Widerſpruch. Sie war viel zu helläugig, um nicht ſein nahes Ende zu erkennen. Doch hoffen ſollte er, hoffen! Sie wußte, er war gern in der Sonne gegangen, auch im Leid. „Du magſch hoffe!“ entgegnete er.„Ich nitl“ Marie hatte Tränen in den Augen, als er davonfuhr— in das Krankenhaus, das er nicht mehr verlaſſen ſollte. Marie kam, als er ſchon die Augen geſchloſſen hatte. Sie meinte, wohl ſei er dereinſt ein biſſele ein Verdrehter geweſen; aber im neuen Hiob, dagegen laſſe ſich nichts ſagen, ſei ein Mann von Ehre heimgegangen. Großh. Hof⸗ und Nationaltheater Mannheim. Gyges und ſein Ring. Die Aufführung ſtand unter der neuen Leitung des Herrn Gſell, der Dr. Krüger zu vertreten hat. Im äußeren Bild hat ſich damit kaum etwas gewandelt. Das Gute iſt geblieben und das weniger Gute, das ſich im allgemeinen ſchon von der Neueinſtudierung 1915 erſchreibt, auch. Die eigentliche Kräfteverſchiebung iſt kein Werk der Regie, ſondern Ergebnis darſtelleriſchen Könnens. Frl. v. Mühlen iſt noch jung. Das 5 kein Nachteil. Ihre Leiſtungen ſprechen für dieſe Jugend und verſprechen für die Zukunft. Es wäre unrecht, ſie an dem zu meſſen, was ihre Vorgängerin, Frau Hummel, in den letzten Jahren ihres Hierſeins war, was ſie geworden war. Außerdem hat man Frl. von Mühlen ſchon eine entzückende Eſther, eine feinſtimmige Prinzeſſin(Taſſo) und eine zumindeſt feſ⸗ ſelnde Judith zu verdanken. In kaum ſechs Wochen ſind neu dazu gekommen: die Lady Windermere, Desdemong und zuletzt Rhodape. Das iſt vielleicht eine in den Perſonalverhältniſſen und dem Spiel⸗ plan begründete Notwendigkeit, vielleicht auch ein Vorzug für die künſtleriſche Entwicklung der Parſtellerin, aber kein Glück für die gegenwärtige Leiſtung ſelber und die einzelne Aufführung. Es wird der Jugend immer näher und ihre beſondere Sendung ſein, Geſchaf⸗ fenes nachzuleben, nachzufühlen, aber nicht, ein ihr noch fremdes Leben unmittelbar ſelber zu geſtalten. Der junge Dichter hat ſeine Symbole und Gefühl des Allgemeinen, das ihn über die ihm man⸗ geinde Erkenntnis vom Beſonderen der Daſeinskreiſe hinwegträgt. Der ſunge Schauſpieler hat gegebene fremde Werte zu geſtalten, und er wird ſie geſtalten, ſoweit ſeine eigene Erlebnis⸗ und Ausdrucks⸗ fähigkeit das ihnen innewohnende Leben auszuſchöpfen vermag. Heb⸗ bel hat von jenem ſungen Dichter und noch weniger von der kriſtallenen Klarheit und der unmittelbaren Lebensenergie der 1 55 raktere, die ihn jungen Schauſpielern zugänglicher machte. er Gyges wäre eine dieſer der Jugend gehörenden Geſtalten(hier iſt er es nicht); die Rhodope verlangt größere Reife und eine andere, troß aller Herbe gütigere und menſchlich überlegenere Innerlichkeit, als Jugend geben kann. Der Rhodope des Frl. von Mühlen feylt noch die Notwendigkeit, das reſtloſe ineinander Aufgehen von Seeliſchem und Körperlichem. Sie erſcheint noch mehr Stimmungen unterwor⸗ fen und im Affekt zu handeln, als daß ihr Tun und Laſſen unverrück⸗ barer Ausdruck ihres innerſten Seins wäre. Sie lebt in Augenblicken ſtärkſter ſzeniſcher Inanſpruchnahme und überſpringt die ſchwierigeren Bindeglieder rein ſeeliſcher Spiegelungen. Ihre Tragik erſcheint noch wie die Klage auſgeſchreckter Kindlichkeit, nicht wie auswegloſes, be⸗ wußt ergriffenes Schickſal. Anmut und liebliche Heiterkeit ſtehen ihr glücklich, werden auch ſprachlich am beſten gedeutet. Im Ganzen ge⸗ lingt Frl. von Mühlen der Hebbelſche Vers noch wenig. Ihre ſchon öfter beobachtete Neigung zu Verſchleppungen beraubt ihn ſeiner wundervollen Rhythmik, die jeder Gedanken⸗ und Gefühlstönung ſich zuinnerſt anſchmiegt, und gibt ihm etwas Monotones. Mithin: für eine Anfängerin eine reſpektable Leiſtung; für Frl. von Mühlen doch nicht ganz das, was man nach der Efther und der Goetheſchen Prin⸗ zeſſin von ihr erwarten mochte. Vielleicht wären in dieſem Fall 10 Neuſchöpfungen mehr geweſen; ſchon die Desdemona legte as nah. Die übrige Darſtellung iſt noch mit Ausnahme der Hero(Frl. Leydenius) die des Vorjahres. V. V. Aus dem Mannheimer Runſtleben. Thealer⸗Nachrichten. Die heutige Vorſtellung von„Peterchens Mondfahrt“ beginnt um 3 Uhr. Die Beſetzung der„Zauberflöte“, die Morgen in der Inſze⸗ nierung des Intendanten und unter der muſikaliſchen Lritung ae full Furtwänglers zur Aufführung gelangt, iſt dieſelbe woie früher. Aus der Kunſthalle. Wegen Vorbereitungsarbeiten zu der bereits angekümdigten Ausſtellung„Neue reliziöſe Malerei und Graphik“ bleibt die Kunſthalle nebſt dem graphiſchen Kabinett und Leſeſaal für die Zeit vom 5. bis einſchlleßlich 13. Januar 1918 geſchloſſen. Mannheimer Geer i· Anseler. Mit ags⸗Ausgabe.) Samstag, den 8. Jarar 1018. 4 eeie. he. J. pfszz, getzen und Umgebung. E Aus der Pfalz, 8. Jan. Intereſſant iſt die Statiſtik der Kriegeirauunzen in den pfälziſchen Städten von über 16 000 Einwohnern. Seit Beginn des Krieges haben Kriegs⸗ trauungen ſtaltgefunden: in Frankental 101, in Neuſtadt 196, in St. Ingbert 118, in Zweibrücken 217, in Speyer 215, in Landau 247, in Pirmaſens 289, in Lubwigshafen 417 und in Kaiſers⸗ lautern 440. SZwelbrücken, 4. Jen. Durch die Sendarmerie wurde der Serichtsvollzieher am Köniel. Amtsgericht Zweibrücken, Peter Scherer, in ſeiner Voßnung feſtgensmmen und ins Unter⸗ ſuchungsgefängnis des Landzerichtes eingeliefert. Er hat ſich eine eße Neihe Verfehlungen im Amte zuſchulden kommen laſſen, wegen r er ſchon ſeit einigen Wochen in Unterſuchung ſtand. Vom Amte wWar er ebenfalls bereits längere ſusvendiert. RMK. Darmſtadt, 4. Jan. Wie wir von amtlicher Seite er⸗ — iſt nunmehr auf Anordnung des militäriſchen Kommiſſars 8 Kriegsernährungsamtes, das Schweinefleiſch der Firma Merck dahier, das, in Höhe von 300 Zentner angeblich aus Bel⸗ Lurn eingeführt, für die Schwerſtarbeiter der Firma beſtimmt war, urch das hieſige Polizeiamt eehen durch die Reichefleiſch⸗ 1415 aber freigegeben worden war, nunmehr wiederholt be⸗ chlagnahmt worden. da auf die Feiertage an Beamte und Arbeiter ziemlich große Poſten des vorzüglichen Schweinefleiſche; ausgegeben wurzen, durfte wohl der größte Teil nicht mehr vor⸗ —— ſein und die Raßnahme ihren Zwecz verfehlen. Für andere irmen dürfte es aber doch eine zu beachtende Warnung ſein. Sportliche Rundſchau. 5 der Stästemannſchaftse farlsruhe Mann⸗ heim. Borausſichtlich am Sonntag, den 13. Januar, wird die ſpiel ⸗ ilichtige Karlsruher Städte mannſchaft nach Mannheim kommen, un gier ein Wettſpiel gegen eine von der Neckargaubehörde aufzeſtell e annßheimer Städtemannſchaft auszutragen. Der Mannheimer Mannſchaft gehsren die beſten Spieler der hieſigen Fußballvereine en. Um der Städtemannſchaft Gelegenheit zu geben, ſich das zu einem Erfolg notwendige gegenſeitige Verſtehen anzueignen, und um ein Urteil darüber zu gewinnen, ob ſich die Aufſtellung bewährt, 1 die Neckargaubehörde für morgen Sonntag nachmittag auf dem la des ortvereins Waldhof ein Uebungsſpiel der Stã aſcheſt gegen eine aus Spielern der 1. Klaſſe zuſammen⸗ eſetzte,— gllichſtarke Mannſchaft anberaumt. Da jedes Bereinsintereſſe ausgeſchaltet iſt, darf ein ſchönes Spiel erwartet werden. Die beteiligten Vereine haben beſchloſſen, den Reinertrag des llebungsſpiels der Mannheimer Kriegsblindenfürſorge zu über⸗ wiſen.(Siehe Anzeige.) *Jußballfriel. Auf dem V. f..⸗Platz tritt am morgigen Sonnta der bekannte Fußballklub Pfalz Ludwigshaſen in Rückſpiel gegen B. f. R. an. Schadenerſatzanſprüche aus dem Eiſenbahnfracht⸗ verkehr. Das Kriegsminiſterium hat unterm W. Nobember 1911, Nr. 2079/9. 17. A. E. folgendes erlaſſen: 1. 6s ſind wiederholt Fälle vorgekommen, in denen Bahn⸗ ſendungen anſcheinend beraubt waren, Schadenerſatz von der Bahn⸗ berwaltung aber nicht erlangt oder nicht mehr gefordert werden lonnte, weil die Beſtimmungen der Eiſenbahn⸗Verkehrsordnung oder des§ 438 des Handelsgeſetzbuches(Reichs⸗Geſetzblatt für 1807 5. 396) nicht beachtet waren. Die Eiſenbahnverwaltungen haben ſich in eintelnen Fällen auf den§ 81, 4 der Eiſenbahn⸗Verkehrs⸗ ordnung berufen, der lautet: Bei den vom Abſender verladenen Qütern dienen die Angaben des Frachtbriefes über das Gewicht und die Anzahl der Stücke nur dann als Beweis gegen die Eiſen⸗ bahn, wenn ſie die Stücke nachgewogen oder nachgezählt und dies im Frachtbrief beurkundet hat. Hierauf haben die Eiſenbahnver⸗ waltungen auch dann hingewieſen, wenn vorher das Nachwiegen oder Nachzählen von ihnen abgelehnt worden war. Deshalb muß fortan die Feſtſtellung der Stückzahl oder des Gewichts von Stück⸗ gut in einwandfreier Weiſe erfolgen. Dieſer Forderung wird genügt, wenn hierüber eine kurze Verhandlung aufgenommen 2. In anderen Fällen konnte Schadenerſatz nicht gefordert wer⸗ den, weil die Empfangsſtellen das Gut angenommen und beim Landfrachwertrag auch die Fracht bez ahlt, die Vorausſetzung für eine Geltendmachung des Schadens aber nicht erfüllt haben. In dieſer Beziehung wird auf 8 438 des Handelsgeſetzbuches und g 97 der Eiſenbahnverkehrsordnung, ſowie betreffs der Binnenſchiffahrt auf 10 des Vinnenſchiffahrtsgeſetzes verwieſen. Daraus er⸗ ich: gibt 4) Iſt die Beſchädigung oder Minderung des Gutes bei der Annahme äußerlich erkennbar, fehlen alſo z. B. einige der abge⸗ ſandten Stücke, ſo iſt die Feſtſtellung der behaupleten Mängel durch amtlich beſtellte Sachverſtändige, deren einer genügt, ſo⸗ gleach zu veranlaſſen und das Gut grundſätzlich erſt anzunehmen, nechdem die Feſtſtellung ſtattgefunden hat. Im Eiſenbahnverkehr kann die Unterſuchung des Gutes auch durch die Eiſenbahn ſelber don Amts wegen oder auf Veranlaſſung des Verfügungsberech⸗ tigten unbeſchadet des vorerwähnten Verfahrene gemäß 85 82, 58 der Eiſenbahnverkehrsordnung geſchehen. Fine Ausnahme von dieſem Verfahren darf nur dann gemacht werden, wenn es nach dem ganzen Befund unzweifelhaft iſt, daß der nicht wäh⸗ zend des Transportes entſtanden iſt, ſodaz ein rſatzanſpruch begen die Frachtführer ausgeſchloſſen iſt. *) Iſt die Veſchädigung oder Minderung des Gutes bei der Aunahme nicht erlennbar, ſo iſt unverzüglich nach der nt⸗ zeckung und ſpäteſtens binnen einer Woche nach der Annahme ſchriftlich bei dem amtlich beſbellten Sachperſtändigen oder nach 2 der Zivilprozeßordnung bei dem zuſtändigen Gericht(8 480 eeeee die Feſtſtellung des Mangels zu beantragen. Unpergzügllche Angeige an den Frachlfubrer iſt geboten. Im Sſenbahnverlkehr iſt nach 3 97, 4 der Kiſenbahnver ohrgorduung Uunverzüglich und innerhalb der erwähnten Friſt entweder ſchrift⸗ lich bei der Eiſenbahn eine nach§ 82 der Eiſenbahnverkehrs⸗ rbnung vorzunehmende Unterſuchung oder bei Gericht die Be⸗ ſichtigung des Gutes durch Sachverſtändige zu beantragen. e Entſchädigungsanſprüche gegen die Eiſenbahn wegen Ueber⸗ ſchreitung der Lieſerfriſt ſind ſpäteſtens am 14. Tage, den Tag der Annahme nicht mitgerachnet, ſchriftlich angubringen(8 97, 2 Eſenbahnverkehrsordnung). Hierbei iſt jedoch zu beachten, daß 1. im Bereich der den Betrieb nach dem Militärfahrplan führen⸗ den Eiſenbahnen die Fiſenbahnverwaltung nicht für verſäumte Jieferfriſt haftet 50 Ziffer 61 Rilitär⸗Transport⸗Ordnung) und 2 durch Verfügung des Reichs⸗Eiſenbahnamts vom 10. Aug. 1914 ſömtliche Lieferfriſten der Eiſenbahnverkehrsordnung auf Friegsdauer außer Kraft geſetzt ſind. Wie Verfügung zu 2) fknden jedoch nichts an den Beſtimmunzen im g 406 des Handels⸗ geſen buches, wonach die Eiſenbahn für den durch die Tieferfriſt⸗ überſchreftung entſtandenen Schaden haftet, wenn ſie die als anguwenbonde gehörige Sorgfalt außer Acht ge⸗ ſen hat. Im Seeſchiffahrtsverkehr ſind die zg 88s, 80 bes Sen⸗ delsgeſetzbuches und vor allem der Inhalt der Konoſſemente zur Wahrung der Erſgenſyrüthe gegen den Verfrachter zu beachten. 8. Auf den im Nilitärbetrieb befindlichen Bahnen des beſetzten Gebic tes wird eine Haftung für Verluſt, Minderung und Beſchädi⸗ aguna des Gutes ſowie für Ueberſchreitung der Lieferfriſt nicht 5 Ndnommen. 8 8 Letzte Melödungen. die Enlenle und Breſi-Tiiowſl. aàdeise Iriſtverlängerung ſeiteus der ruſſiſchen Regſerung. e. Von der ſchweizeriſchen Grenze. 5. Jan.(Pr.⸗Tel. g..) Die Petersburger„Prawda“ meldet, die ruſſiſche Regierung habe keine Friſtverlängerung an die Alliier⸗ ten bewilligt. und von zwei Perſonen unterzeichnet wird, die aufzubewahren iſt. m. Kölu. 5. gan.(Priv.-Tel.) Oie„Kölniſche Zeitung meldet von der Schweizer Grenze: Corriere'gtalia“ ſchreibt zu den Friedensverhandlungen der Mit⸗ telmöchte: Die eigentlichen Schwierigkeiten ſind nur formaler Natur, weil die Verbandsregierungen mit den Maximaliſten nicht in Veziehung treten wollen. Dieſes Hindernis iſt jedoch nicht unüberwindbar. Es liegt im Vor⸗ teil des Berbandes, mit Rußland in Beziehung zu bleiben, auch wenn dieſes ſeine Vezlehungen zu den Mittel⸗ mächten wieder aufnimmt. Der Verband darf nicht untätig zuſehen, wie Ddeutſchland durch die Bildung neuer Staaten in Einfluß gewinnt. Die franzöſiſchen Sozlaliſten Untertändler der Enkenke. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 5. Jan.(Priw.⸗Tel. g..) Der Pariſer Korreſpondent der„Baſler Nachrichten“ meldet, die Berweigerung der Päſſe nach Petersburg an die Sozlaliſten erkläre ſich aus verſchiedenen gebieteriſchen Urſachen. Laut ihren in der franzöſiſchen Kammer verleſenen Erklärungen beabſichtigten ſie, in Fetersburg nicht bloß dahin zu wirken, daß das revolutionäre Ruß⸗ land nicht einen Separalfrieden abſchließe, ſondern ſie beabſichtigten das revolutionäre Rußland aufzufordern, als Unter⸗ bhändler für den allgemeinen Frieden aufzutreten. Da die Mazimaliſten bereits in Verhandlungen eingetreten ſind, ſe war dies alſo gleichbedeutend damit, daß die So zialiſten als Unterhändler der Entente im Sinne eines allge⸗ meinen Friedens wirken ſollten. Dies konnten natürlich die Regierungen der Weſtmächte nicht zugeſtehen, da ſie nach wie vor feſt entſchloſſen ſind, den Krieg bis zum Sieg weiterzuführen. Die franzöſiſchen Minderheitsſozialiſten für ſoforlige Friedensverhandlungen. m. Köln, 5. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet von dec Schweizer Grenze: Das Pariſer„Journal du Peuple“ veröffentlicht den Wortlaut des Beſchluſſes der fran zöſiſchen Minderheitsſozialiſten, der den ſofortigen Anſchluß des Verbandes an die Friedensverhandlungen verlangt. Die Erklärung lautet: Der Ausſchuß iſt der Ueberzeugung, daß die der ruſſiſchen Regierung füär alle riegführenden annehmbare Verhandlungs⸗ grundlagen bilden und daß die Mittelmächte eine dieſen Vorſchlägen entſprechende Antwort erteilt haben. Für den Fall, daß die franzöſiſche Regierung auf ihrer Weigerung beharren würde, die ruſſiſchen Friedensvorſchläge in Erwägung zu ziehen, fordern wir die ſozialiſtſſche parlamentariſche Fraktion auf, im Einvernehmen mit den ſotzialiſtiſchen Verbänden und den Ar⸗ beitern nochdrücklich gegen dieſe Haltung Einſpruch zu erheben, die das Intereſſe Frankkeichs, des Sozialismus und der Menſchlichkeit ſchädigt. Polen und die muttelmächle. Warſchau, 4. Jan.(WꝰTB. Nichtamtlich.) Zwiſchen dem pol⸗ niſchen Regentſchaftsrat und den Monarchen Deutſchlands und Oeſterreich⸗Ungarns fand, wie das Preſſebüro des politiſchen Departements der polniſchen Regierung mitteilt, aus Anlaß des Neufahrswechſels ein Austauſch von Glück⸗ wunſchdrahtungen ſtatt. Der Regentſchaftsrat drahtete an Kaiſer Wilhelm: Der Regentſchaftsrat des wiedererſtandenen Königreichs Polen fleht zu Gott, daß dieſes neue Jahr für Ew. kaiſerliche und königliche Majeſtät und für Deutſchland ein glückliches und geſegnetes werden möge. Alexander Kakomskl, Erzbiſchof Joſtrowski, Fürſt Wladislaus Lubomlieski. Eine gleichlautende Drahtung wurde an Kaiſer Karl gerichtet. VBom deutſchen Kaiſer ging folgende Antwort ein: Dem Regentſchaftsrat danke Ich aufrichtig für die freundlichen Wünſche zum neuen Jahr, das auch für das werdende Königreich Polen durch die Gnade des Allmächtigen ein geſegnetes und glück⸗ liches ſein möge. Ich freue mich, die Herren des Regentſchaftsrates bald bei mir begrüßen zu können. Wilhelm. Von Kaiſer Karl erhielt der Regentſchaftsrat nachſtehende Drahtung: Auf das herzlichſte danke Ich Eueren Exzellenzen und Euerer Durchloucht für die Mir zum Jahreswechſel dargebrachten Glück⸗ wünſche. die ich aufrichtig erwidere. Möge Gottes reichſter Schutz und Segen das Wirken des Regentſchaftsrates zum Wohle des neu entſtandenen Polen begleiten. Karl. Ein Erlaß des italleniſchen Oberkommandierenden. e. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 5. Jan.(Pr.⸗Tel., g..) Einer Züricher Meldung zufolge wird aus Ro m berichtet: Der italieniſche Oberkommandierende General Di a z habe an die Armee einen Erlaß gerichtet, in dem zum Ausdruck kommt, daß das neue Jahr die letzten Kraftanſtrengungen der italieniſchen Armee beanſpruche. Im Jahre 1918 werde die Armee dem Vaterland den er ſehnten Frieden wiedergeben. Anzeſchen eines Skurmes gegen den Vakikan. tc. Von der Lrf izeriſchen Srenze, 5. Jan.(Priv. Tel. g..) Der italis iſche e der katholiſchen„Neuen Züricher Nachrichten“ berichtet ſeinem Blatte, in Italien dürften jetzt keine kathaliſchen Mlätter mehr gegen die ſozialiſtiſche Hetze gagen den Vatikan proteſtieren. In den letzten Tagen wurde in einem Volks⸗ umzug in Florenz zur Feier der Beſreiung Jeruſalems wiederholt ausgerufen„Rieder mit dem Vatikan“. Umſonſt verſuchten boih liſche Glätter ihre Stimme zu erheben, die Zenſur verbot die Arltikel. Ebenſo in Florenz wurde in einem Vortrag, den ein klinder vrwundeter Offizier hielt geſchrien„Nieder mit dem Vatikan, nieder mit den Prieſtern“. Die Zeiten ſind, em der Berichterſtatte'r ſeinem Blatte, für den Papſt recht alimm geworden und vorausſichtlich werden ſie noch ſchlimmer werden, da dort Anzeichen eines Sturmes vorhanden ſeien. Berlin, 4. Jan.(WT B. Nichtamtlich.) Zu den geſtrigen, uns aus Bern übermittelten Erklärungen des litau⸗ iſchen Rationalrates in Lauſanne über die Lostren⸗ nung Litauens von Rußland wird uns mitgeteilt, daß ſich in der Erklärung inſofern ein Irrtum befindet, als die von allen Litauern anerkannte Stelle nicht der Nationalrat in der Schweiz, ſondern der litauiſche Landesrat iſt. 1 5. Januar(Von unſerem Berliner Büro.) Herr von Payer wird, wie wir hören, erſt Ende Februar ſein neues Amt wirklich antreten und nach Berlin überfledeln. Er iſt von ſeinem Nervenleiden noch immer nicht geneſen. In parlamen⸗ tariſchen, wie in Regierungskreiſen wird ſein gerade mit Rückſicht auf die gegenwärtige Situation lebhaft bedauert. +Berlin, 5. Jan.(Von unſ. Verl. Büro.) Wie wir hören, begeben ſich der öſterreichiſche Handelsminiſter v. Wieſer und der Finanzminiſter Wimmer demnächſt nach Berlin, um in Fortſetzung der jüngſten Wiener Konferenzen die Grund⸗ lagen des mit Deutſchland abzuſchließenden Handels⸗ abkomemns zu beſprechen. Berlin, 5. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Für ſt und Fürſtin Bülo w ſind wieder in Berlin eingetroffen. c. Bon der ſchweljeriſchen Grenze, 5. Januar.(Priv.⸗Tel g..) Wie die Bafler National⸗Zeitung aus Petersburg berſchtet, wurde ein Koſak namens Cremyew zum proviſoriſchen Kom⸗ mandanten des Diſtrikts Petersburg ernannt. Bern, 4. Jan.(WT B. Nichtamtlich.) Wie„Corriere della Sera“ meldet, fand in Rom geſtern ein fünfſtündiger Mini⸗ ſterrat ſtatt, dem alle Miniſter außer dem in Paris wellen⸗ blechen. den Nitti beiwohnten. Der Miniſterrat beſchäftigte ſich mit wichtigen inneren Fragen, beſonders politiſcher und militäri⸗ ſcher Natur. Rokterdam, 4. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Der„Nieuwe Rotterdamſche Courant“ meldet aus London unterm 3. Ja⸗ nuar, daß der britiſche Botſchafter Sir Buchanankrank⸗ heitshalber Petersburg verließ. Die britiſche Kriegskommiſſion iſt ebenfalls abgereiſt. Handel und lndustrie. Vom sücideuischen Eisenmarst. Der Markt war auch in jüngster Zeit ungewöhnlich stark angespannt, und es ist bei dem großen Bedari für die Landesver- teidigung mit einer Entspannung in absehbarer Zeit kaum zu rechnen, Wenn die Anforderungen in dem bisherigen Maß weiter dauern. Am Erzmarkte wurden auch in letzter Zeit alle Anstreng⸗ ungen gemacht, um die Roheisenwerke besser beliefern zu könnel. War auch die Erzgewinnung gut auf der Höhe 80 fehlte es aber an Bahnwagen, um die Ware rechtzeitig und aàusreichend lieſern zu können. Der Luxemburger Markt wurde in erheblichem Maß zur Lieferung herangezogen, aber auch da ließen Beförderungs- schwierigkeiten schlanke Bedienung der Verbraucher nicht Zu, obwohl überall große Posten Erze àufgelagert sind. Wie verlautet, haben die luxemburgischen Gruben ihre volle Erzeugung im Jahre 1918 bereis zu guten Preisen verkauft. Bei den Kobeisenwerken überflügelten die Anforqerungen die Lieferungsmöglichkeit ganz erheblich. Es wurde insbesondere Qualitätsroheisen für die Rüst- ungsindustrie verlangt, Altzeug blieb ein sehr gesuchler Artikel, namentlich für diejenigen Sorten, die als Ersatz für mangelndes Roheisen dienen. Für die Verbraucher lag auch neuerdings der Markt in Blechen sehr ungünstig. Dies gilt vor allem von Fein- Nach einer neuerlichen Mitteiſung der Süddeutschen Eisenzentrale für Kriegsbedarf in Mannheim wurden gemaß Ver kügung der Nohstahlausgleichsstelle alle bis 8. Dezember aus- gestelſten Bezugsscheine für Orobbleche, welche nicht spä testens bis 31. Dezember 1017 dem Schiffsbaustahlkontor in Essen ein- gereicht waren, für ungültig erklärt. Das Schiffsbaustahſkontor ist berechtigt, auf Bezugsscheine, elche auf Grob. und Feit- bleche lauten, für die ganze Menge Grobbleche zu liefern. Sobald die Sperre für die Ausstellung von Bezugsscheinen für Grob- bleche nur noch ſür von 10 t ausstellen. Reichen die Lagerabgänge eines Monats für diese Mengen nicht aus. 80 unterbleibt die Ausstellung, bis durch die Lagerabgänge der fol- enden Monate die Menge von 10 t erreichf ist. Die LAger in tabeisen an sämtlichen süddeutschen Handelsplätzen sind sehr müßig mit Ware besetzi und die Zugünge außerordentlich knapp, so daß die Kleinverbraucher sehr große Schwierigkeiten hinsicht- klich ihrer Bedarfsdeckung haben. Aehnlich liegen auch die Ver- hältnisse am Markte in Formeisen. Die Lage des Röhrenmarktes war sehr angespannt; fast die ganze Produltion diente Heeres- ⁊wecken. Die Erzeugung an Draht und Drahterzeugnissen ging völlig in den Verbrauch der Hegresstellen über. Privater Bedarf und Bedarf des neutralen Auslands konnte nur unter sehr er- schwierten Umständen gedeckt werden. Bei den Maschinenfabriken. Konstruktionswerkestätten usw. lagen immer noch reichliche Auf. träge für mittelbaren Heeresbedari vor. Newrerher Waresmartt. EVVORK 4 lanuar. Saumwolle 8. 2. Welzen bard]“ 2. 20l. Ati. HAt.— öd or Büres Winterwelz. 226— 228. Im lnnern.—— 20⁰0 pr M. N ethern Exp. n. Enga.— rer(Sav. Sommerwz. 228— 229 Exp. n. G. 81—— eeerevorx Bess.8 ahl.——. AVork ioke 37 70 32.15 Sohmalz Wer Us. loko a. LEIUC)——: pr lan..32 31.4 Taigspez. Vxf. nehi ser ber Fehr„30.8% 40.90 Zuck, 96 Tet. Wh. ol.(neu) 5045. 102/ f 015. 10 br Mer:30.8— 5— 28 8—5—1 „„.b2 an. 2— 71 820„„ 304 30.55 ſl. Elektr. Kupt.— 3 er Junt——00„ nes nohzinn— 45 pr Jun.. 29.12 30 21] Apriſi.46 Fetroleum M. Orleanslk 30.83 30 30 Mal.64[Oree.alaneI— 478. Enlengoer Warenmarkt. GHAes. 8. Januar. tr Speok a.— Welzen Sepi Sohmalr 2— pt Ver. pr. Mal 24.05 23.67 Schwelne e Nals lan. Pork, Jan.. 46.-0 1.] ehie. 18 20 16 70 pbi Mail pb Mai..87.02 scher—.— reere Hater Jan. Hlppen Sohw/eine.- Sohmalz: p. lIan 23 65 23.8zut.. Went 145000 185000 br. laan. er. Anl 24.0% 28.9. d, Chioag. 37000 48000 Letzte Handelsnachrlenten. Bremen, 4. Jan.(WIB.) Wie die A. G.„ Weser“ mitteilt, ist Vizedirektor a. D. v. Ahlenfeld mit dem 31. Dez. 1017 aui seinen Wunscht aus dem Vorstand der Gesellschtft ausgetreten, um sich in das Privatieben zurückzuziehen. Haa g, 4. Jan.(WIB. Nichamtlich.) Amtliche Meidung. Wie verlautet, ist die Staatsanleihe überzeichneti worden. Wien, 4. Jan.(WIB.) Der Verwaltungsrat der Oesterreichi. schen Creditanstalt beschloß, einer einzuberufenden außerordent- lichen Generalversammlung den Antrag auf Erhöhung des Aktien- kapitals von 170 auf 200 Millionen Kronen zu unterbreiten. Senifterbörse zu Duisdermerert. Duisburg-Ruhrort, 3. Jan.(Amtliche Notierungen.) Bergfahrt. Schlepplöhne von den Rhein-Ruhr-Hafen nach Mannheim 360 bis .80 M. 100 fl 220 M. Wasserstandsbeobachtungen im Monat Januar. Pogelstation vom Datum 2 Abel. eeerhengen .75.82.2.73 0..71 Abends d Uh. W e.72.73.70.7.77 l. 8 Nacam. 2 Un akan..203.16 317.13.1.08] Maem 2 Un annheln.8.9 2J0 2 06.0%.86 ongene? Uhs CC.010.02.05 Fes 12 Uhr Fauls,„,„„„„„.12.07.10 110 vot m. 2 Ubt Kcla——* 2*.90 Nachm. 2 Uh⸗ vom Neckar: 203.04 20.6.886.2 vorm. Un. A.ds.50.8.42 Lorm. 7 Uar Bod.— 15˙ wWetter-Aussiehten für mehrere Tage im voraus. (2..) Ungefugter Nachgruok wird gerlohtiloh vertolg 6. Januar: Wolkig, teils Sonne, strichw. feuchtkalt. 7. Jauuar: Wolkig, teils klar, um Null herum, viell. iederschlag. 8. Januar: Milder, Niederschläge. 9. Januar: Wolkig, milde. 10. Januar: Strichweise Niederschlag, milda 11. Januar: Wenig verändert. 12. 1 Bedeckt Niederschläge, ziemlich milde. Beleuchtungskörger tür elektrisches Licht. BROWN, BOVERIæ CEA.-G. Abteilung installatfionen d 0 4, d% gerospr, ee2 980, 2082. 7466. Hauptniederiage der Osramlampoe. 1 eοοο %οοe „% gοe ——— —— den B. Jannar 1918. mannheimer General⸗Anzeiger. mittaas-Ausaabe.) Nr. 7. B. Seite. 25 fenene Gaseinſchränkung betr. Die Kohlenverſorgung des Gaswerks iſt durch den andauernden Froſt und durch den niederen Rheinwaſſerſtand in Frage geſtellt. Die vo handenen Kohlenvorräte müſſen geſtreckt werden, um ein völliges Erliegen des Gas⸗ werks zu vermeiden; es ſind deshalb nach Stadtratsbeſchluß folgende wentere Einſchrän⸗ kzungen im Gasverbrauch bezw. in der Gasab⸗ gabe vorzunehmen. Bom nächlen Montag, den 7. Jauuar ab Wird in der Zeit von balb 9 bis 11 Uir normiltsg: und zen 2 bis 5 Uhr nachnit⸗ dae, die Gsebzabe volfändig eingeltel Dieſe Maßregel iſt eine vorübergehende, ſie wird bei einer Beſſerung der Kohlenver⸗ forgung ſofort wieder aufgehoben werden. Mannheim, den 4. Januar 1917. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Slektrizitätswerke Bich le r. Bekanntmachung. Kohlenverſorgung betr. Auf Grund der Bekanntmachung des Reichs⸗ kommiſſars für die Kohlenverteilung vom 18. Okter. 1017 über die Regelung des Betriebs der Heizungs⸗, Lüftungs⸗ und Marmwaſſerbereitungsanlagen wird die Beheizung der Theater und Lichtſpielbänſer, der Städte-Spiel Räume, in denen Schauſtelungen ober Konzerte Kattfinden der ſonſtigen öffentlichen Vergnügungs⸗ ſtätten aller Art, der Vereins⸗ und Verſammlungs⸗ räume, der Kirchen und der Ingenieurſchule von Montag, den 7. Jauuar, ab bis auf weiteres ver⸗ esten. Die Heizung in den Mittelſchulen. der Wewerbe⸗ und Handelsſchule, ſowie in den asßerhals des Hauſes A 1, 2˙3 gelegenen Teilen der Handels⸗ hochſchule wird mit dem gleichen Tage eingeſtelt. Mannheim, den 3. Januar 1918. Sw! Der Oberbürgzer meiſter: A. V: Ritter. Schweigert. Aufruf des Landſturms und zwar der vom 1. Oktsber 1900 bis einſchließz⸗ lich 11. Dezember 1900 geberenen Pflichtigen. Aufgrund der Anordnunt des ſtellvertretenden Generalkommandos 14. Armeekorps haben ſich die in der Zeit vom 1. Oktober 1900 bis einſchließlich 31. Dezember 1900 geborenen Pflichtigen zur ſturmrolle anzumelden. Die Anmeldung hat in der Zeit vom., 10 und 11. Jannar 1918 zu erſelgen und wird ieweils von vormittags 9 bis 12 Uhr und nach⸗ mittags von ee bis 4 Uhr entgegengenommen und zwar: 5 für die in der Stadt Mannheim wohnen⸗ den Pflichtigen beim Rädtiſchen Miliär⸗ büro, E 5, 16, 2. Stock Zimmer Nr. 1 b) für die in den Vororten wohnenden Pflich⸗ tigen dei den Semeindeſekretariaten, e) für die in den Landgemeinden wohnenden Mflichtigen bei den Bür ermeiſterämtern. Geburtsſchein, Familienſtaumbuch, Arbeits⸗ buch oder ſonſtige Ausweiſe ſind mitzubrinzen. Wer die Anmeldung zur Stammrolle wätzrend der vorgeſchriebenen Friſt nicht bewirkt, macht ſich ſtrafbar und hat Freiheitsſtrafe von 6 Monaten bis zu 5 Jahren zu gewärtigen. Mannheim, den 28. Dezember 1917. B31¹ Der Zivilvorſigende der Erſatzkommiſſion des Aushebungsbezirks Mannheim. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur lichen Kenntuis. 587 Mannheim, den 8. Januar 1618. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Katzenmaier. 1 Masseuse Zerztlioh zeprüft, empflehlt sich in u. ausser dem Lause. Wprechzeit morg.—12, nachm.—7 Frau Ellse Hilgers 3222 Friedriehsplatz 17, 1 Treppe, Tel. 891. Statt besonderer Anzeige! und Tante Frah Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche Mit- teilung, daß es Gott dem Allmächtigen gefallen hat, meine innigst- geliebte Oattin und herzensgute Mutter, Schwester, Schwãgerin geb. Zauer den 4. Januar nach kurzem Leiden, versehen mit den heiligen Sterbesakramenten, zu sich in die Ewigkeit abzurufen. MANNHETBl, K 4. 24 1918. In tiefster Trauer: Josef Sauer Eugen Sauer Unteroffizier z. Zt. im Felde. Die Beerdigung findet Montag, den 7. Januar, nachmittags 3 Uhr von der Leichenhalle aus statt. Von Kondolenzbesuchen bittet man abschen zu wollen. Mannhelm-Karlsruhe Sonatag. 6. Januar 1918, nachmittags ½ uhr, auf dem Platze des Aport⸗ Bereins Waldhof am EndpunktderStraßenbahn Uebungsspiel den Städte⸗ Manuſchaft Mannbeim geg.einezweite, aus Mann eimer Spielern der I. Klaſſe zuſammen⸗ geſtellte Mannſchaft. O6 Nechargaubehörde. V. f..-Platz Soumtag ſad Uhr V. f. R. W6 Ffalz-Ludwigshafen. Offerlere e Stück 1915er Düärkheimer Tuerberg Freszenz Dr. Maier, Bad Dürkbeim. 1880 Näberes bei A. Klopfer, Kaffee Luitpeld, Ludwig!⸗ hafen am Nhein. Statt jeder besonderen Anzeige. 19 ist. Den verehrten Runden und Behannten die traurige Nachricht, daß unser lieber Onkel Herr Carl Bär, Friseur 1 eines Herzschlages im nahezu vollendeten ie ee ee unerwartet rasck, sanft ent- Mannheim(O F, 26), X. Januar 1918. In fefer Trauer: Familie Georg Friedr. Bär Malterdingen Familie Wilhelm Bär, Stuttgart. Beerdigung: Sonntag, 4 Uhr nachmittags, von der Friedhofkapelle aus. Karriertes wonenes Umhängetuch au Reujahrstag morgens Ecke Jun sbuſchſtr. und Ning verloren. Gegen Be⸗ lohng. 2280 7, 24 2 Tr. 1 a8le Entlaufen! Fox-Terrier weik, braun gefleckten Kopf und Rücen, auf den Ramen Flock hörend. Gegen Belohnung abzu⸗ geben P 3, 1. 3⁵ Mannheimer Dampfschleppschifffahrts 6s8dlschal. In unserer außerordentlichen Generalversammlung vom 22. De- zember 1917 wurde besch ossen, unseren sehiffspark an die Rhein- und See-S hiffahrts-Gesellschaft Kün zu verkaufen. Im Anschluß hieran geben wir unseren Aktionären kolgendes Angebot bekannt: Die Rhein- und See-Schiffahrts Gesellschaft Köln ist bereit, für jede Aktie un erer Gesellschaſt im Nennwert ven MIk. 1000.— nebst 4 Harmonium, Neg. Zinsschein für 1917 und folgende Mk. 1100.— in bar zu zaklen. Aktionäre, welche ihre Beteiligung an der Gruppe der Rhein- und Sce-Schiffah ts-Gesellschaft in gle cher Weise wie bisher zu er- halten wünschen, können gegen je 1 Aktie unserer Gesellschaft 1 Nennwert von Mk. 1000.— nebst Zinsschein für 1917 und felgende eine ktie der Rhein- und See-Schiffahrts-Gesellschaft im gleichen Nenn- wert nebst Zinsst hein von 19/7 und folgende eistausckhen Die Rhein- und Seeschiffehrts-Gesellschaft halt sich an dieses Angebot bla zum Akt onàre, welche von dem Angebet . Februar 1918 gebunden. Gekrauch zu machen Wünschen, wollen sich an die Süddeutseme Niskents-Gesell⸗ nelnaft.., Mannheim und deren Filialen. oder an die Herren Deichmann Co., Röln unter Einsendung ihrer Aktien unserer Gesellschaft werden unter gleichzeitiger Mitteilung, ob sie Verkauf eder Imtausck wünschen. Mannheim, den 3. Januar 1918. Ead Mannheimer DampfschleppschifffaurtzGesellschaft Der Vorstand. Perkänflich aus Privat⸗ beſitz: dꝛge guterhaltenes Piano ed. Mahag.-Schlafzim. mod. Elehen-Schlafzim. Händler verbeten. Zu erſragen in der Geſchäftsſteſe ds. MRl. Mahagoni- Salon mit Umbau zu verkauſen 3 Treppeu links. 870 Ibütgintet Mem: bd. J0 Solbstsp. Pianes öd. 50 Salen- Pianes 1 Kl. Mignex-Flögel 2 amenlum, 10 Reg. erstkl. Fabrikate, feruer Rbelt, sokr preiewert: 1 Piane Iback Taß 1 Plane Knaus 2 FPlanes Zimmermann 1 Piane Kraus 1 Ciane Sskarf& Hauk 1 Plane Krause Phenola Nupfeld 1 Harmenlum, 19 Neg. Auek Teilgakl. zewäkrt L. Spiegel& Sehn kl. hayr. Lefl. Lustwy IgsTen M. HAIz. HA-N W fr Nes. Wene in noch wenis gebr., zutes Ess- und Schlafrimmer ſofort zu verk. We? ſagt die Geſchesde ge deſes Blattes. 20 h. Grt erhelſener, moderner Roſensartenſtraße 21, Fräulein welches mit Büroarbeiten vertrant iſt, für ein Kurz⸗ waren⸗Engrosgeſchäft per ſolert geſucht. Anzebote unter L. A. 108 au die Geſchältek. d8. 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Meinhart Maur, Hofſchauſpieler vom Hoftheater Mannheim. Am Klavier: Herr Muſikdirektor Karl Bartoſch. Kapelle des 1 Erſ. Bat. 2. Bad Gren.⸗Rgts Kalſer Wilhelm 1 Nr. 110 Mannheim. Leitung: Gerr Kapellmeiſter Schulze. Zum Vortrage kommen: Ernſte und heitere höhmiſche und deutſch⸗ böhmiſche Dich⸗ tungen von Gelakovsky, Vrchlicky. Sova, Salus u. a. Dvorak⸗Lieder, Zigeuner⸗Arie, der böhmiſche Frem⸗ denführer, böhmiſche Hubickes; Böhmiſche Muſik von Smetana, Kubelik u. a.— Polka⸗Tänze.— Marianta Srb und Wenzetl Kris gehen zu deitſches Theater. Humortiſtiſch⸗draſtiſche Szene von M. Maur. Die Berauſtaltun! findei bei Wertſchaftsvetrieb ſtatt. Kaſſeneröffaung ½7 Unr. Rauchen nicht geſtattet. Eintrittspreiſe 30 Pf. Vorbezastene Piätze M..50 und 1 M. Dutzendkarten u. Mi itärkarten haben keine Gültig⸗ keit. Die Karten für die vorbehaltenen Plätze ſind nur im Roſengarten beim Pförtner und an der Tageskaſſe von 11—1 Uhr und von—6 Uhr erhält⸗ lich. Karien für die übrigen Plätze ſind zu haben in den durch Plakate kenntlich gemachten Vorvertaufs⸗ kellen beim Pförtner im Roſen arten und an der Abendkaſſe. Außer der Eintrittskarte iſt pon jeder Perſon über 14 Jahren die vorſchriftsmäßige Ein⸗ laßkarte zu 10 Peg. zu löſen. Garderobebeſtimmung: Der Wiedereintritt in den Nibelun enſaal mit vor Beendigung der Ver⸗ anſtaltung abgeholten Garderobeſtücken iſt nicht ge⸗ mattet Sp 7 Das Wandeln auf der Gmpore iſt während der Mufik⸗ und anderen Vorträge ſtrengſtens verboten. NMannheimer Künsllerthealer Fernruf 1624„Apollo“ Fernruf 7144.1 Heute Samstag 7½ Unr abends: POLENBLVUIT. Morgen Sonntag, nachm. 3 Uhr: Die Dollarprinzessin Abends 7¼ Uhr: POLENELUT. Friedrichspark Eisbahn Seuntas, den 6. Jannar, nachm. von—6 uhe: Konzert. I. Urtagofläzsl-Ausstsbasg des Stadwerbandes der deflügel. und Brieftaubenzu-htwerelne von Mannheilm nebst Vororten im Bernhardushotf, K 1, 3a Bedeutende Schau von fassegeflügel u. Brieftauben. Geöfmet Samstag, 5. 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