ntwortli den a einen und Handelstell: edakten 2 5 1 f 8 ee, * 98 9 Dr. Fri baum; den 422•7 Beat b, Brgkerepr. 54g2 annheimer Seneral⸗ Anzelger 6. m.—7 fämtüch in mannheim.— Telegramm⸗- 139 Adreſſe: General⸗-Anzeiger Ranndeim.— Fernſprech⸗ Ein⸗ 1 —1 Ae Nr. 7940, 7841, 7942, 7943, 7944, 738 1 7940, und„E Poſtſcheck⸗Nonto: Ur. 2917 Ludwigshafen am Rhein. Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Das Breſt-Litowſt bleibt Berhandlungsork. Der deutſche Tagesbericht. GroßesHhaupkquarkier, 10. Jan.(W B. Amllich.) Waßlicher Kriegsſchauplatz. Südöſtlich von Jypern am Nachmittag hefkiger Arkillerie⸗ kampf. WVeſtlich von Jandvoorde ſcheiterte ein ſtarker nächtlicher Erkundungsvorfloß der Engländer. An der übrigen Front blieb die Gefechtslaͤtigkeit gering. 4. Im Dezember beträgt der Verluſt der feind⸗ lichen Luftſtreitkräfte an den deukſchen Fronten 9 Jeſſelballene und 119 FJlugzeuge, von denen 47 hinter unſeren Linien, die übrigen jenſens der gegneriſchen Stellungen erkennbar abgeſtürzt ſind. Wir haben im Kampf 82 Fugzeuge und 2 Joſfelballone verloren. Oeſtlicher Rriegsſchauplatz. Nichts Neues. Mazedoniſcher und italieniſcher Kriegsſchauplatz. Die Lage iſt un verändert. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 10. Jan.(Pr.⸗Tel. g..) Der Matin meldet, daß eine vorübergehende Sperre des Briefverkehrs mit dem Feldheer am 10. Jauuar eintrete. Der Wiener Bericht. Wien, 10. Jan.(WTB. Nichtamtl.) Amtlich wird verlautbart: Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Waffenſtillſtand. Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Weſtlich Aſiago wurde ein feindlicher An⸗ griff abgewieſen. Der Chef des Generalſtabes. Reue-Beel-Erfolge. Berlin, 9. Januar.(WTB. Amelich.) Treſſlich durch⸗ geführte Angriffe brachte einem unſerer erfolgreichſten-Boot· kommandanten, dem Kapikänleutnant Steinbrinck, am Weſtausgang des Aermelkanals einen Erfolg von 27000 Bruttoregiſtertennen ein. Bon den größtenteils bewaffneten Dampfern wurden dreigroße, tiefbeladene aus einem durch Jerſtörer, Jiſchdampfer, Luftſchiffen und Flaggfahrzeugen beſonders ſtark geſicherten Geleitzug herausgeſchoſſen. Ark und Stärke laſſen darauf ſchließen, daß es ſich um Schifſe mit ganz beſonders wertvoller Ladung handelle. Giner dieſer Dampfer war vom Einheitstyß und mindeſtens 5000 Tonnen groß. Unter den übrigen verſenkten Schiffen befand ſich der braſillaniſche(nach Angaben der Beſatzung engliſche) Dampfer„Ceard“(3324 Tonnen). Außer dem Ceard⸗ dampfer wurde ein Vollſchiff von mindeſtens 15 000 To. vernichtet. 15 Der TChef des Admiralſtabs der Marine. * Wieder findet der Name des Kapitänleutnants Stein⸗ brinck lobend Erwähnung im Admiralſtabsbericht. Otto Steinbrinck iſt derſelbe, der unter ſchwierigen Verhältniſſen am 26. Juli vorigen Jahres den engliſchen Kreuzer „Ariadne“ verſenkte und der ſchon im März 1916 für ſeine 83 Unternehmungen in den von Sperren, Minen und achtſchiffen ſtark verteidigten Gewäſſern des engliſchen Ka⸗ nals mit dem Orden Pour le Merite ausgezeichnet wurde. Auf einer ſeiner damaligen Fahrten hat er allein 22 Fahrzeuge mit 14005 Brt., darunter elf nach Italien und Frankreich be⸗ ſtimmte Kohlenſchiffe verſenkt. Daß er auch gegen ſtark geſicherte Geleitzüge glänzende Erfolge zu erzielen ver⸗ ſteht, hat der heutige Bericht ſchlagend bewieſen. Schmerzlich muß unſere Feinde die Verſenkung des Ein⸗ heitsdampfers berühren. Auf dieſe Konſtruktion haben ſie große Hoffnungen geſetzt. Wegen der Schnelligkeit des Baues ſollten die Standardſchiffe ein beſonders geeignetes Mittel bieten, um die raſch wachſenden Verluſte auszugleichen, welche die niederträchtige U⸗Boottätigkeit— wie As— ith unſere iif kürzlich in Birmingham bezeich⸗ nete— der feindlichen Schiffahrt ſchlägt. Nun ruht bereits mindeſtens der zweite Einheitsdampfer auf dem Grund. Das erſte Opfer war die„War Clover“, die gleich auf ihrer Jungfernreiſe torpediert wurde. Ueber weitere Mißerfolge berichtet die fremd: Preſſe. Der Eindruck feſtigt ſich, daß dieſe Schnellbauten gleich allen übrigen Schiffen erheblich ſchneller verſenkt werden, als ſich ihr Erſatz herſtollen lazt. Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck⸗Ausführung. 1918.— Nr. 16. Anzeigenpreiſe: Die 1ſpaltige Kolonelzeile 40 anzeigen 80 Stenn„Reklamen M..—. Anmahmeſchluß: vormfttags 8 Ußr, Abendblatt nachmittags 2½ Uhr. Für Ra⸗ zeigen an beſtimmten Tagen, Stellen und K ben wird keine Ver⸗ antwortung übernommen. dezugspreis in Rannheim und Unge⸗ b tl. M..— mit Fringerlohn. Peſtbezug: Viertelj. Mt. 1 elnſchl. Zuſteliungsgedalhr. Bei— Penabg.0. Einzel ⸗Nr: 10 pf — Galer Jorigang der Verhandlungen. Breſt⸗Litswſk, 10, Jan.(B. Nichtammtl.) In der heute Vermittag abgehallenen Sitzung erklärte ſich die ruſſiſche Delegalion bereit, die Friedensverhandlungen in Breſt-Litowfſk forkzuſetzen. Jerner ſtellte ſie feſt, daſz de vom Wolſſbür veröſfenllichte Darſtellung über den Verlauf der Sitzung vom 28. Dezember 1217 den kalſäch⸗ lichen Verhältniſſen enkſpricht. Die von der vuſſiſchen Telegraßhenagentur verbreilete Nach⸗ richt über den Verlauf der Sitzung wurde ruſ⸗ ſihcherfeiis als unrichlig erklürt. * Dieſe Nachricht aus Breſt⸗Litowſk iſt mit großer Freude zu begrüßen. Am 7. Jannar ſind die ruſſiſchen Deletzierten wieder am Verhandlungsorte eingetroffen, in 3 Tagen ſcheint es gelunzen, weſentliche Differenzpunkte auszuräumen. Die ruſſiſchen Delegierten wollten bekanntlich die Verhandlungen nach Stockholm verlegen. Am 4. Jannar hat Herr von Hertling unt allem Nachdruck im Hauptausſchuß erklürt, daß Deutſchland nicht in der Lage ſei, dieſem Vorſchla Der Hauptgrund, den er auführte, war, da ort die Machenſchaften der Entente Mißtrauen zwiſchen Deutſchland und Nußland dort neuen Boben ge⸗ winnen würden. Nun wer ie Verhandlungen alſo in Breſt⸗Litowſk fertgeführt. Die Ruſſen belunden mit der Zuſtimmunz, damit, daß ſie ihven erſten Borſchlag zurückziehen, wie ernſtlich ſie gewillt ſind, mit den Mittel⸗ müchten zum Friedensſchluß zu kommen. Litowſk beweiſt, daß die Ruſſen eruſtlich gewillt ſind, alle Düißferenzen, ſoweit mößzlich, auszurünmen. Die Petersburger Tel hatte einen Wider⸗ ſpruch der dalien Del— in Breſt⸗Litowſk gemeldet, der nach der Mekdung des 9—5 Büros nicht erfolgt war. Heute erkennen nun die ruf* Delegierten die Richtigkeit der deutſchen Darſtellung an und beweiſen damit erneut ihren gaten Willen, alle Störungen aus den Verhandlungen zu be⸗ ſeingen und ſie zu einem guten Ende zu führen. Es iſt um ſo wichtiger und erfreulicher, daß dir dlungen wieder in gutem Zuge ſind, als gerade heute ns Boiſchaft an den Kongreß in Europa verbeeitet wird. Ein großer Tell der Botſchaft iſt der Umſchmeichelung und Umwerbung der Ruſſen mit dem Rattenfüngerlied dom Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker gewidmet. Der Zweck dieſes Teiles der Botſchaft iſt ganz offenkundig die Verhaud⸗ lungen⸗ in Breſt⸗Litowſk zu ſprengen und die Ruſſen zu ver⸗ führen, wieder in die Arme der Engländer und Franzoſen zurückzugleiten, denen ſie ſich gerade entziehen wollen. Das tatſächliche Berhalten der ruſſiſchen Delegierten tut dar, daß die Lockungen Wilſons nicht gerade empfängliche Herzen finden werden. Daß ſie ſich bereit erklären, die Verhandlungen nicht auf dem internationalen Boden von Stockholm, ſondern am Stand⸗ ort des deutſchen Oberbefehlshabers Oſt weiter zu führen, iſt ein Symbol ihres ernſten Entſchluſſes, vor allem mit den Mütelmüchten zu einem ſchnellen Frieden zu kommen. Bveſt-Citowſt, 8. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Heute nach⸗ wükttag wurde eine Borebeſprechung zwiſchen den Vor⸗ eee der hier verſammelten Abordnungen abgehalten, an r teilnahmen: Staatsſekretär von Kühlmann, Miniſter des Aeußern Graf Czernin, Juſtizminiſter Popow, Volkskommiſſar für auswärtige Angelegenheiten Trotzky, Großweſir Talat Paſcha und der ukrainiſche Staatsſekre⸗ tür für Handel und Induſtrie Holubowytſch. Wetien für einen ruſſiſchen Sonderfrieden. ec. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 10. Jan.(Pr.⸗Tel. g..) Matin meldet aus London: Die Wetten für einen ruſſiſchen Sonderfrieden ſtanden bei Lloyds in London am letzten Samstag auf:1, während der Stand Ende Dezember 1917 :4 war. Abreiſe der franzöͤſiſch· engliſchen Militärmiſſion. c. Bon der ſchwolzeriſchen Grenze, 10. Jan.(Pr.⸗Tel. g..) Der Matin meldet aus Stockholm, daß die franzöſiſche und engliſche Milttärmiſſion in Rußland am Samstag über Ha⸗ paranda auf ſchwediſchem Boden eingetroffen iſt. Sie reiſt von hier nach London und Paris weiter. Stockholm, 10. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Nach Nowaja Schiesn hat Trotzky verlangt, daß die franzöſiſche Militär⸗ abordnung ihr Aufklärungsbureau ſchließen, ihre drahtloſe Telegraphie aufgeben und ihre Offiziere über die Grenze ſchicken ſoll. Auch der zweite Teil der heutigen Nachricht aus Breſt⸗ die Nulemaliſche Offeuſive der Enkenle. Die heute Nachmittag vorliegenden Nachrichte beſtätigen unſere Annahme, daß ein neuer großer Redefeldzug der feind⸗ lichen Staatsmänner gegen die Mittelmächte im Zuge iſt. Wir möchten nochmals betonen, daß ſein Zweck iſt, gerade jetzt, da unſere nülittriſche und politiſche Lage ſich ſo überaus günſtig geſtaltet und der Engländer und Franzoſe neue Schläge fürch⸗ tet, außs neue eine Weltſtimmung gegen den Vierbund zu er⸗ zeugen, den ganzen Heerbann der ſchönen und tugendhaften demokratiſchen Redensarten gegen uns aufzubieten und mit ihnen auch unbewehrte Gemüter in Deutſchland und den übri⸗ gen Vierbundländern zu vergiften, in Zweifel an unſerem Recht zu jagen. In Lloyd Georges und Wilſons Reden wird die aus ehrlicher Wurzel demokratiſche und huma⸗ nitäre Idee virtuos ausgebeutet. Unter der Maske des Welt⸗ gewiſſens und der Demokratie kämpfen Wilſon und dafür, daß die Rohſtoffquellen der ganzen Welt in engliſch⸗amerikaniſchen Beſitz hinübergleiten und daß Deutſ land in ſeinen Bundesgenoſſen politiſch ſo geſchwächt wird, daß es ſeinen weltwirtſchaftlichen Forderungen keinen Nach⸗ druck mehr verleihen kann. Das iſt die einfache und nackte Wahrgeit, die wir auch den Maſſen in Deutſchland immer wieder einprägen wollen. Ramſay Macdonald hat gemeint, daß die Rede von Lloyd George das Mißtrauen der deutſchen Demokvatie gegen England müſſe. Da ſehen wir, was der Zweck der Uebung iſt. Demgegenüber müſſen wir immer wieder mit aller Schärfe betonen, daß die engliſch⸗ amerikaniſche Handhabung des Selbſtbeſtimmungsrechtes der Völker die ichtung und Zertrümmerung Oeſterreich⸗ Ungarns und der Türkei einleiten wird und ſoll, worauf auch wir ans Meſſer gelieferl ſind. Nach Wilſon die Italiener und Franzoſen. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 10. Jan.(Pr.⸗Tel. g..) „Corriete della Sera“ meldet aus Ro m, daß ähnliche, mit der Kriegszielerklärung Lloyd Georges übereinſtim⸗ mende Erklärungen der italieniſchen und franzöſi⸗ ſchen Staatsmänner abgegeben würden; man habe aber große Schwierigkeiten, die bevollmächtigten Vertreter der italteniſchen Gewerkſchaften zur Entgegennahme der Regierungserklärung zuſammenzubringen. Die Haltung der Rezierung deng die italieniſchen Gewerkſchaften in Turin und Mafland zeitigt die unheilvollſten Wider⸗ ſpriche. Die Aufnahme von Lloyd Georges Rede in England. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 10. Jan.(Pr.⸗Tel. g..) Die„Morningpoſt“ meldet: Nach der Rede Lloyd Georges an die Gewerkſchaften erhielt dieſer von einer größeren Anzahl 7 Gewerkſchaften telegraphiſche Kundgebungen für und gegen ſeine Kriegszielrede.„Daily 1 7 berichtet, daß der engliſche Arbeitsminiſter Henderſon auf die Frage einem Mitarbeiter des Blattes erklärte, er lehne für ſeine Perſon nach wie vor die Kriegszielrede Lloyd Georges a b, 77 ihre Durchführung bedeute die Verlängerung des rieges. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 10. Jan.(Pr.⸗Tel. g..) Die„Morningpoſt“ meldet: Die erſte engliſche Gewerk⸗ ſchaftsverſammlung nach der Rede Lloyd Georges, nämlich die Tagung der Liverpooler Hafenarbei⸗ te r, ſprach ſich in einer Entſchließung gegen die Kriegsziele Loiyd Georges aus. m. Köln, 10. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Amſterdam: Nach Reuter hat Ramſahy Mac⸗ donald in einer in Dumbarton gehaltenen Rede Llo 55 Georges Kriegszielerklärungen gutgeheißen. Sie atmeten einen Geiſt, der zum* iedenführen müſſer und würde einen großen Teil des Mißtrauens, das die deut⸗ chen Demokraten gegen England hegen, wegfegen. Der nächſte Schritt müſſe eine internationale Konferenz ſein. Er halte noch immer an Stockholm feſt und werde binnen kurzem Päſſe dahin verlangen. m. Köln, 10. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Amſterdam: Der parlamentariſche Ausſchuß des e und der Vollziehungsaus⸗ ſchuß der nationalen aeken f auf Port Sitzung in London, den Arbeitern und ſozialiſtiſchen arteien der verbündeten Länder, Amerika eingeſchloſſen, zu empfehlen, eine weitere Zuſammenkunft zur Beratung über die gemeinſamen Kriegsziele. Es wurde vorgeſchlagen, dieſe Zuſammenkunft am 20. Februar in Lon⸗ don abzuhalten. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 10. Jan.(Priv.⸗Tel. g..) „Daily News“ nieldet: Die Erklärung an die Gewerkſchaften wurde nach einer mehrſtündigen Sitzung des Geſamtminiſteriums und in Uebe reinſtnmund mit den Alliierten abgegeben. 1* unbe aſt licher ſei die reſerrierte Stellungnahme der engliſchen Arbeite zu Lloyd Georges Rede. Wilſons Botlſchaft. Amſterdam, 9. Jan.(WTB. Nichtamtl.) Das Reuterſ Büro meldet aus Waſhington, Wilſons Botſchaft ma im Kongreß tiefen Eindruck. Der Vorſitzende der Senatskom⸗ miſßon für auswärtige Angelegenheiten Stone erklürte ſich 5 . N 3 7 13 Iu Fach — lich der Miſſionare verhafteten, die Ränner in Konzentra⸗ Selte. Nr. 10. mannhelmner Seneral⸗Anzeigon. NAbend· Ausgaboe. Donnerstag, deu 10. Jammar 1018. niit dem Präſidenten vollſtändigeinverſtanden. Der Vorſitzende der Kommiſſion des Repräſentantenhauſes für auswärtige Angelegenheiten, Flood, ſagte, er glaube, die Botſchaft werde die Alliierten ermutigen und Nuß⸗ land ſtärken. Amſterdam, 9. Jan.(TB. Nichtamtlich.)„Allgemeen Handelsblad“ zufolge ſagt„Daily Chronicle über die noch wicht vollſtändig vorliegende Votſchaft Wilſons, daß ſie die Hare Erklärung Lloyd Seorges beſtätige, jedoch liege auch ein dee ee vor, das noch kategoriſcher und utlicher ſei. Man habe hier mit Anerkennung feſtgeſtellt, daß der Hauptzweck der Rede Wilſons wohl eine Aufforde⸗ zung an die Mittelmächte ſei, ebenſo aufrichtig wie die Alliierten ihre Kriegsziele bekanntzugeben. Die edelmütige Art, in der Wilſon über die heutigen Machthaber in Rußland geſprochen habe, wie er an die Sympathie und aktiſche Hilfe der anderen Völker für Rußland appellierte, 95 die Rede Wilſons ein noch höheres Nivean als die Lloyd Georges. Holländiſche Kritit an Llozd Georges Rede. Haag, 9. Jau.(WTB. Nichtamtl.) C. L. Torley Duwel 12 in einem im„Nienwe Rotterdamſche Conrant“ ver⸗ entlichten Artikel, man habe Lloyd George bisher als einen Mann kennen gelernt, der, wenn er will, das Talent beſitze, Har und rundheraus zu ſagen, worauf es ankomme. Au ſeiner letzten Rede ſehen wir aber, daß er ein ebenſo großer Meiſter in der Benüzung unbeſtimmter zweideutiger demokratiſcher Aus⸗ drücke iſt. Fär dieſe abſichtlichen Undeutlichkeiten gibt es nur eine Auslegung: Der Premierminiſter, der nicht daran dachte, von ſeinen urſprünglichen Ideen abzugehen, war durch den Gang der Ereigniſſe in Breſt⸗Litowſk gezwungen, Antwort zu eben. Die Antwort durfte nicht ſo ſein, daß ſein Plan, der 41 eine energiſche Hilfe der Vereinigten Staaten aufbaute, ch eine Veränderung erfahren hat. Dieſe amerikaniſche Hilfe kann in den beſten Fällen in der zweiten Hälfte dieſes Jahres eintreten, ſodaß Gebuld not⸗ wendig iſt. Aber diejenigen, die zur Ungeduld neigen, mußten etwas zu hören bekommen, was nach ihrem Geſchmack war. Das iſt nun geſchehen und auf ſehr geſchickte Weiſe. Europa muß jetzt wieder monatelang warten, bis ſich herausſtellt, ob die Hilfe der Vereinigten Staaten ein Erfolg oder ee in wird. Davon wird ez abhängen, ob das Wort„Recon⸗ eration“, das Lloyd George ausſprach, und audere Aus⸗ cke, die er wählte, in einem engeren oder weiteren Sinne eusgelegt werden müſſen. Die Nede bedeutet alſe im neuen Kriegsjahr: Die Artillerie iſt wieder am Werk der polniſche Begenlſchaſtsrat in Beriia. Berlin, 10. Jan.(W Nichtamtlich.) Wir erfahren von polniſcher Seite: Der polniſche Regeutſchaftsrat und der iſterpräſident ſtehen unter dem überwältigen den Ein⸗ ruck des geſtrigen Empfangen. Nach der Frühſtücks⸗ tafel geruhten Ihre Majeſtäten, die polniſchen Herren in ein Seſpräch zu ziehen, das ungeführ zwei Stunden dauerte. Die vitalſten Angelegenheiten des jungen Nönigreichen wurden huldvoll berührt. In den geſtrigen Nachmittatzsſtunden faud zu der Warſchauer Gäſte ein großer bei ellenz Grafen von Hutten⸗Tzapski ſtatt. Die Vetreter olens hier Gelegenheit, mit hervorragenben Vertretern der chen militäriſ und Beamtenmelt, ſowie mit Bertretern der deutſchen Preſſe und Vollsvertr in Berührung zu treten. In den Abendſtunden ſolgten die vom Regeut⸗ Staatsſekretärs im Reichsamt des Junern, enz allraf Erſchienen waren dabei etwa 70 Gäſte, unter nen mehrere Staatsminiſter, Staatsſekretürt, Mitglieder des srats und parlamentariſche Führer. Die des 9. Jan. waren eruſter Arbell und der polniſchen Negierung einer Einlabung des olens viel Gewicht legen. Es wird lungen zu einem befriebigenden Ergebnis Zum hſtück waren die Gaſte des Unter⸗ atsſekretärs im Auswärtigen Amte von dem Busſche, an mehrere Vertreter der diplomatiſchen Welt teilnahmon. Abends verreiſen die Warſchauer Herren nach Wien, um Kaiſer Karl ihre Außwartung zu machen. Deutſches Reich. Eine Kundgebung der Bremer Handelskummer. Die Handelskammer Bremen hat an den Reichskanz⸗ ker folgendes Telegramm gerichtet: Eure Egzellenz wollen folgender Vorſtellung Hauf⸗ keute gütigſt Gehör ſchenken. Vor Vertretern der eng erklärt, England kämpfe nicht getzen daß deutſche Bolk, ſondern nur N die Militärmacht Deutſchlands. Dieſe ärung widerſpricht Tatſachen und fordert unſern ſchärfſten Widerſpruch heraus. Soſtematiſch hal vielmehr England ſeit Kriegsbeginn über⸗ all in der Welt Arbeit vernichtet und die An⸗ rigen des deutſchen Volkes widerrechtlich geknebelt und miß⸗ It. Sofort nach der Kriegzserklärung wurden alle Deutſchen des Standes in England und ſeinen Kronkolonien in Nongen⸗ ions! abgeführt, und unter dem Drucke Londonz mußten auch die Seibftvervallüngskelenten einige Monate ſpäter ebenſo + Deutſche Firmen wurden zwangsweiſe liquidiert und Privateigentum deutſcher Naufleute, erker und Ange⸗ e Berufe beſchlagnahmt, während im Gegenſatz zu 9 ſein Ne Japan nach ſeinem Gingreifen in den Krieg ausdrücklich erklärte, daz Leben, Ghre und Gigentum der in ſeinem Gebiet ſich aufhaltenden feindlichen Staatsangehöri un⸗ angetaſtet bleiben und den Schutz der japaniſchen Jerikte.. nießen ſollten. Aber auch die Bevölterung der von ihm beſetz deutſchen Kolsnialgebiete hat Gugland in ſchroffem Bruche das un⸗ beſtrittenen, durch das 4. H Abkommen ſanktionierten Völker⸗ rechts ihres Figentums, ihrer Freiheit und ſhrer Ehre beraubt, in⸗ dem die engliſchen Truppen alle deutſchen Männer und Frauen ein⸗ nslager brachlen und die Frauen und Kinder unter Aufſscht ven Negern auf Frachtdampfern nach lanb verluben. Wie Plan⸗ tagen und Niederlaſſungen der Deut wurden zwangswoiſe gu eneer veräußert. Wie würde alle Walt ſich cnrüftet anzöſiſchen und anderen feindlichen Pebieten die Bevölkerung gengeſetzt und ausgewieſen hätte. Wibt es ſchlagendere Vewelſe England den Nriog in der Tar r t, umes wirtſchft⸗ Fa wenn etwa die deutſche Regierung in den beſetzten belgiſchen, als jene Tatſachen dafür, daß * en das deutſche Volk fa eeie nab vom Weitbewerd auf dem We Re Kustuſchalten, und zann angeſichts jener Tatſachen ſcheinhellige Heuchelei ſchlimmer getrieben werden als mit den Worten des eng⸗ onferenzen wurden die änßeren Fragen handelt, u. a. die Aaleeean auf die die—9 Delsgatoren und irainiſchen Bertreier 1. nahmen. Der Großß⸗ weſir Talat Paſcha 1 an den Staatsſekr etür von Rühlmann. iſchen Ge⸗ erkſchaften hat am 5. Januar Herr Jlohd George wiederum liſchen leitenden Miniſters, die das deutſche Volk betöbren ſollen, indem er ſagt, eine Zerſtörung Dautſchlands ader des deutſchen Volkes ſei vom erſten Tage des Krieges bis heute niemals das Kriegsziel Englands geweſen, das nicht den Wunſch habe, die große Stellung Deutſchlands in der Welt in Zukunft in Froge zu ſtellen? Iſt ferner nicht auch der unter Englands Führung von dem Ver⸗ band beſchloſſene Wirtſchaftskrieg nach dem Kriege ausſchließlich gegen das Bolk gerichtet? Die unter kraſſem Rechts⸗ bruch begangenen Schädigungen wird England wieder gutzumachen haben. Es ſind aber auch Sicherungen nicht allein für die deutſchen Kauflente, ſondern für alle Heberſeedeutſchen jeden Berufs dagegen zu fordern, daß ähnliche Uekergriffe nicht wieder vorkommen. Nur unter dem Schußze ſolcher Sicherungen und nach Wiederherſtellung ihrer ähre werden Deutſche wieder überall in der Welt als Pioniere deutſcher Kultur und deutſcher Schaffenskraft auftreten und ſich ihres Deutſchtums ſtolz bewußt ſein können. Die Handelslaumer Bremen, W. Diedermaunx, Präſes. Nachkläuge zur Erzberger⸗Aktien. EBerlin, 10. Januar.(Von unſerem Berliner Bürv.) Im„Düſſeldorfer Tageblatt“, dem dortigen Zentrumsorgan, waren in den letzten Tagen Augriffe gegen Erzberger er⸗ hoben worden. Unter anderem war da geſagt, daß er ſeine Aktion am 6. Juli unternommen hätte, er dem da⸗ maligen Fraktionsvorſitzenden Spahn verſprochen hätte, von ihr Abſtand zu nehmen und daß Spahn infolgedeſſen den Fraktiousvorſiß niedergelegt hätte, und daß dem Neichsaus⸗ ſchuß der Zenkrumspartet und der Fraktion unwahre An⸗ gaben gemacht worden ſeien, u. a. auch Aber die Unterrebung mit Hindenburg und Lndendorff. Dem geßzenüber erläßt der Borſtand der Zentrumsfraktion heute in der„Germania“ eine Erklärung, in welcher alle dieſe Angaben für unrichtig erklärt werden. Zu der Behauptung, daß über die Beſprechung mit Hin⸗ denburg und Ludendorff unrichtige Mitteilungen gemacht worden ſeien, wird ſeſtgeſtellt, daß dieſer Beſprechung vier Reichstags⸗ abgeorbnete, darunter zwei Mitglieder der Zentrums fraktion beigewohnt hätten:„Die beiden die unerhörte Anſchuldigung, daß hätten, mit Eutrüſtung zurück.“ entrumzabgeordneten weiſen unwahre Angaben gemacht Jranuzfiſcher Bericht vom k. Zaundr nachinlitugs. eitwellig unterbroch Artillerietötigkeit eimigen ea eredtg feit 8 Irautöſiſcher Heeresbeticht hom 8. Jaunar abends. Mäßige Artillerietätigkeit de Maasu i ie 2 Höhe— eree Ein er andſtreich auf unſeren kleien Poſten bei Nemeny war a Sonſt war es auf der ganzen Front ruhig. Eugliſcher Bericht vom g. Jaunar. un Durkel 235 dem in 2 urſerer vorgeſiho Poſten n Bahn ab iee: Neegeeſe bab genſieg ofort wieder 5 orfan. Heute am Mor anadiſche Truppen einen Ae een von Nens aus, ſie zwei Maſchinengewehrs 1 Nachis war unſere und die ſeindliche Artſllerie an elnzel⸗ nen Stellen füödlich der Scarpe— Die feindliche Arüllerie entwickelte auch einige Tätig keit nordöſtlich von Opern. Souſt iſt nichts weiter von beſonderem Intereſſe zu melden. Otalleniſcher Heerebbericht vom d. Jauuar Bebhafte Jeuerſberſäne bei Odialle del Breuta den De Val de Birdens und Nontelle wurde ein Heiner An⸗ 8 rſuch des er duu guſtet ereleden arnte Balger äche von Aſſago) durch unſer Bparrkeuer vereiteſt. Be⸗ wegungen zaz, den Heicnis berum deurden wirkſam unzen Reug eten Nt 5 eee. Letzte Mmeldungen. Jeüfzung in Breſt- Litowſt. Erklckrungen Küzimauns. Breſt newſk, 8. Ban.(WB. Nichtamtlich) Sheune Bos⸗ mittag um 11 Br jand eine Bollſitzung ſtatt, an der fämtiliche eröffneto die Sitzung und bergah den Vorſitz Siaatsſekretar von Küblmaun nahm marauf das Wort u ſolgenden Ausfighrungen⸗ Die für die bisherigen Situngen maßgebenden Formalttdten werden, wie ich annehme, mit allgemelner Zuſtimmung auch weiter als maßgebend betrachtet werden. Da im der Zuſammen⸗ ſetzung eingelner Delsgationen Heränderungen vorgelemmen Nuz, arſchaient es nicht überflüffig, am Beginn unferer Arboiten eimen kurzen Rücblis auf die Voctzeſchichte und bisheriggen Gang der Verhanzlungen zu werfen. Die gegenwärtige ruſſiſche Ne⸗ gierung hatte am 28. November 1017 durch einen„an Ulle“ ge⸗ nichtazen Funkſpruch unter Mittellung gewiſſer Weſchlüſſe ihre Be⸗ reittollligktait erklart, mit den Kriegführenden in Friedensverhand⸗ rngen einzutreten. Derauf hat der deutſche Neichskanglor Herr Dr. Sraf von Hertling in ſeiner programmatiſchen Untritts⸗ rede durch die Volksvertretung des Deuiſchen Neichatages armn 20. Outsber 1917 erklürt Die ruſſiſche Regierurg hat geſtem von Jargtojes Setd aus ein von dem Coltstlomreiſſar für auswärtige Ungelegenhetten, Herrt Trotzlu, und dem Borſitzenden des Nals der Beltolommiſſare, Herrn Lenin. unterzeichneies Funkentelegramm an die Regierungen und de Völker der kriegführenden Länder gerichtet, worin ſie vorſchlügt, au elwem nahen Termii in Verherkemgen ler emen Waffenſetäl⸗ ſtand und einen allgemeinen Frieden einzutreten. ee Ich ſtehe nicht an zu erklären, daß in den bisherigen erkannten Vorſchlãgen der rußfiſchen Negierung diskutable Grundlagen für die Aufnahme von Werhandktengen erblickt werden kianen und daß ich berrit bin, in ſelche eingatrstea, ſobald die ruſiſche Nuqierung hier- zu bavollmüchticgte Weutrete fomdst. Ich hoffe und makiſche, daßz Dieſs Veſpeebumgen bald ſeße Gaest aneahen uad vus ben Irie⸗ den brinzen werden. Die leitenden Staatzmünner der andern Verbündeten gaben dmn Winne noch gleſche Erkfärunzen ab. Am 3. Dezember 1917 gannen die Verbandlungen über den Waffenſtillſtand, die am 15. Degember durch Unterzeichnung des Waffenſtillſtandsvertraget er⸗ lolgreich zu Ende geführt worden ſind. r mit Frankreich und Amerita im G Der Neuen Auu er Zeitung zufolge wi e Enzliſcher Heeresbericht vom 9. Jauar abends. 125 55 das italieniſche Blatt fordert. an beſonders bo⸗ brohten Siellen müßzten die Gefangenen angebunden() werden. Der Pariſer Korreſpondent der„ bis M Semüß der Beſtimmung dieſes Vertrags in Artikel 9:„Die vertragsſchließenden Parteien werden im unmittelbaren Anſchluß an die Unterzeichnung dieſes Waffenſtillſtandsvertrages in Friedens⸗ verhandlungen eintreten“, entſandten die vier verbündeten Mächte bevollmächtigte Bertreter nach Breſt Litowſk, die mit den Ver⸗ tretern der ruſſiſchen Regierung am 22. Dezember 1917 die Friedensverhandlungen begannen. eudendorſſs Deutſchrift. .Serlin, 10. Jan.(Von unſ. Berli er Biro. Die Denkſchrift des Generals Ludendorff, von der wir vor ein paar Tagen hier berichteten, iſt, wie wir hören, hier angekommen. es iſt anzunehmen und— fügen wir hinzu— ez iſt zu hoffen, daß die Meinungsverſchiedenheiten, die am ſtärkſten vielleicht eine ſolche zwiſchen General Ludendorff und Gene⸗ ral Hoffmann war, für diesmal beigelegt werden. Auf das Weiterbeſtehen gewiſſer ſachlicher Gegenſätze wird man ſich freilich gefaßt machen müſſen. Schwere wirkſchaftliche Ariſe Spoulens m. Köln, 10. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet der Schweilzer Grenze: Der Madrider Verichterſtatter des tit Journal“ ſchreibt: Spanien macht eine wirtſchaftlich⸗ riſe ohnegleichen durch Es herrſcht überall Mangel an heiz Brennſtoff und an Transportmitteln. In Madrid iſt die asabgabe zu Beleuchtungszwecken eingeſtellt. Kohlen ſieht man mehr. etroleum wurde von der Regierung beſchlagnahmt. Der elektriſche Strom iſt während des größten Teils des Tages eſchaltet. Dabei herrſcht eine ungewöhnliche Kälte. Zum Froſt kommt noch der Hunger und das Elend in der Hauptſtadt aimmt immer zu. Nächtliche Angriffe und Diebſtähle häufen ſich. ZJur Berſorgung mit Kohlen und Baumwolle ſind Verhandlungen ange. m. Küölu, 10. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aub Radrid: Obſchon der König geſtern den Erlaß über die ee e Cortes unterzeichnet hat, iſt die für heute erwartete Veröffentlichung im Staatsblatt nicht erfolgt. Die Re⸗ gierung gibt an, die erforderlichen Weiſun en für den Wah!⸗ feldzug ſeien noch nicht ergangen. Tatſache iſt. daß geſtern Abend plötzlich ein Miniſterrat zuſammengerufen, der Tele⸗ raph⸗ und Fernſprechverkehr aufgehoben und die im den Kaſernen bereit gehalten wurden. Das läißzt die Gerüchte von einer aufrühreriſchen Haltung der 27 8—22 Unteroffiziersdereine oder nach anderen Gewährsmän⸗ nern don der gum Heere gehörigen nicht unglaubwürbig erſcheinen. Das Zuſammentreffen des nicht rten Auflöſungzerlaſſes mit dem Verſuch untergeordneter Sie eine. tiſche Rolle zu ſpielen, lee alls auf nnere Verhältniſſe ein chnendes Licht. m. Küln, 10. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche meldet aus Mabrid: In der ſpaniſchen Grenzfeſtung Badajoz hat bel den Behörden der aus portugleſiſche eſtung entwichene Emil Reder gemeldet, den deus⸗ char Offister ſein ſoll. Sarrail für ein neues Amt beſtimmt. c. Bon der ſchwei Grenze, 10. Jan.(Pr.-Tel. g..) von der italieni⸗ Grenze berichtet: Es verlautet, Clemencean habe ſeinen reund Sarrail, der augenblicklich in ſeinem Geburtsort weilt und in den nächſten Tagen nach Paris hnrrücklehren wird, für ein wichtiges Amt vorgemerkt. ine Vermindernug der Munonsbeſtellung in der Schwelz 4, Bon der ſchwelzerſſchen Grenje, 10. Jan.(Prip.⸗Tel. g. meldet die el 5„ „ d daben nber 1300 f. belker aus bisher unbekannten Gründen entlafſen. Man daß eine Berträge und Beſtel⸗ 11 Spaniens ngen von Fraalzelc und England per 1918 ein⸗ getroten ſel. Deuiſche Gefangene in der ttalieniſchen Frontzone? e. Bon der ſchrvei Blätter melden von der italieni 'Italia macht den Vorſchlag, in den in der Frontzone liegen⸗ den ſtalieniſchen Städten feindliche Gefangene unterzubringen, um auf dieſe Weiſe die Städte vor Fliegerangriſſen zu ſchüßen. Italiener für„Kulturträger“ ſind, geht daraus Vevorſlehende große Debaffe der Sozialiſten über die auswärtige Politik. e. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 10. Jan.(Pr.⸗Tel. 8. 2 Baſler Nachrichten“ nielde Man erwartet bei der Interpellation der Sozialiſten über die erg e der Päſſe nach Petersburg eine große De⸗ batte über die auswärtige Politik, woran ſich auch der ans London zurückgekehrte Albert Thomas beteiligen dürfte und dis der Regierung Gelegenheit zu neuen Erklärungen bietet. 26 Tote bei dem Eiſenbahnunglück. kudwigshafen a. N9., 10. Jan.(Amtlich.) Zu dem Eiſenbahnunglück, das ſich, wie gemeldet, in der Nacht vom Montag zum Dienstag in der Nähe von Kaiſerslautern ereignete, wird von amtlicher militäriſcher Seite mitgeteilt, daß ſich die Zahl der Toten inzwiſchen auf 26 erhöht hat. gefnge Schuseſtürmme. 20. Danuar.(Priv.-Tel) Seit 80 Stunden gehen Süddeutſchland ungewöhnlich heftige Schuee⸗ türme bee die in der verfloſſenen Nacht ihren Höhepunkt erreichten und mannigfeche en zur Folge hatten. In den frühen Morgenſtunden erlitten die Züge nach allen Richtungen Verpälun ſen. In der Nheinebene liegt durchſchnutlich eine 15.——— bege Schneedecke. Teilweiſe iſt der Schnse 55 angewe Ueber den ganzen Schwar 0 9 ſeit 48 Stunden außerordentl ftige Ce erne die an Gewalt alles in den letzten gehn Jahren übertreffen und an die härteſten eee er erinnert. Manche Dörfer ſind vom Berkehr geradezn Die Schnesweßen erreichen zum Tell mehrere Meter und ſperren daburch Zufahrteſtraßen und Wege; oßgleich ſchlitten Aberall eifrig in Tätigteit ſind, iſt es bis jetzt nich Aber all gelungen, die Hauptverkeheslinien im hohen Gebirge derert von den Schneemaſſen frei zu machen, daß der Berkehr regelrecht wieder ceifrechterhalten werden kann. RNach ziemlich treugem Froſt in der verfloſſenen Nacht trat heute früh Föhnwind und bermutlich nur vorüber⸗ gehendes Taumstter em. In Norbdeuiſchland bau der Froſt zu⸗ 5 und ſich in der Mark Prandenburg bis zu 10 Grad, Schleſten und an der dautſch⸗ ruffiſchen Grenze bis zu 16 Grod geſteigert. ur 6. Ben der Srempe, 10. Jan.(Pr.⸗Tel. g..) Die Schweizer Blätter melden von der italieniſchen Grenzet Die talieniſchen Kriegsblätter beklagen ſich, weil in der Dit⸗ zeſe Florenz durch ein katholiſches Blatt der Friedensauf⸗ kul des Papſtes an die Kriegführenden in Tauſenden don — 8 10.„Tel. g..) ſchen Wpol —— 4 —— Donnerstag, den 10. Januar 1918. Mannheimer Heneral⸗Anzeiger.(Adens⸗Ausgabe.) Nr. 18. 8. Seite. Aus Staòt und Cand. Anuerlaubter Tauſchhandel. Die„Karler. 8 25 ſchreibt halbamtlich: In der letzten Zeit mehren ſich die Fälle, daß von einzelnen Gewerbetreibenden Bedarfs⸗ ſenſtände, insbeſondere Web⸗, Wirk⸗, Strick⸗ und Schuhwaren — Kohlen und Petroleum Jahnge em ſolche Käufer ab⸗ ben werden, welche an Zahlungsſtatt oder als Zugabe ebens oder liefern. Da die von dieſen Sewerbetreibenden feilgehaltenen Waren nur noch in beſchrünktem Uunfang zur Verfügung ſtehen, ſo hat eine ſolche Handlungsweiſe — Folge, daß Perſonen, welche nicht ebenfalls Lebensmittel im uſchhandel liefern können oder wollen, die Waren überhaupt nicht mahr oder nur noch in geringerer Menge, als es ſonſt möglich wäre, erhalten können Insbeſondere kommt aber auch in Betracht, daß faft alle Lebensmittel und die meiſten Futtermittel, ſoweit der Erzeuger ſie entbehren kann, der Ablieferungspflicht unterliegen und daß für alle wichtigen Lebensmittel eine Verbrauchsregelung durchgeführt iſt. Die Hingabe von Lebens⸗ und Futtermitteln durch die Erzeuger an die betreffenden Gewerbetreibenden wird deshalb in der Regel mit den kriegswirtſchaftlichen E Widerſpruch ſtehen. Für die Allgemeinheit hat ſie zur Folge, daß durch ſie die für die öffentliche im Betracht kommen⸗ den Vorräte vermindert werden, während einzerne ſich unzulüſſig im Uebermaß eindecken. Die Großh. Bezirksämter wurden daher beauftragt, mit allen Mitteln dagegen einzuſchreiten, daß ſich Gewerbetreibende Lebens⸗ ader Futtermittel als Gegenleiſtung für die Abgabe von Bedarfs⸗ gegenſtänden den kriegswirtſchaftlichen Vorſchriften zuwider liefern loſſen, beanſpruchen oder annehmen. Werden ſolche Falle feſtgeſtellt, ſo iſt nicht nur der Staatsanwaltſchaft Anzeige zu erſtatten, ſondern es iſt auch den betreffenden Gewerbetreibenden der Handel mit Gegenſtänden des täglichen Bedarfs auf Grund der Bundesrats⸗ verordnung vom 23.September 1915 zur Fernhaltung unzuverläſſiger Perſonen vom Handel wegen Unzuverläſſigkeit zu unterſagen. Die geimſtätte des Angeſtellten. weiten Kreiſen unſeres Volkes, bei den Reichs⸗, Staats⸗ und Gemeindebehörden beſchäftigt man ſich lebhaft mit der drohen⸗ den Wohnungsnot nach dem Kriege. Neuerdings treten auch die Angeſtellten in die öffentliche Erörterung der ee ein, die für dieſe Berufsſchicht eine beſondere Bedeutung hat. e Eigenart des Angeſtelltenberufs bringt es mit ſich, daß mit jedem Stellenwechſel auch faſt immer ein Ortswechſel verbunden it, ſodaß der Eigenheimgedanke bei den Angeſtellten nur geringe pralbiſche Bedeutung hatte. In einer Denkſchrift„Die Heimftätte des Angeſtellten“, deren Verfaſſer die Herren Hans Bechly, Vorſteher des Deuiſchnatio⸗ nalen Handlungsgehilfen⸗Verbandes in Hamburg, und Hermann rank, Direktor einer Eigenheim⸗Siedlung in Altona, ſind, wird, 85 ſchreibt man uns, nun ein Plan entwickelt, der geeignet erſcheint, die Wohnungsfrage der Angeſtellten in der glücklichſten Weiſe ihrer Löſung entgegenzuführen. Die Verfaſſer wollen eine„Gemein⸗ nützige Altilen⸗Geſellſchaft für Angeſtelkten⸗ heimſtätten“ als zentrale Organiſation für das gange Reich gründen, die überall, wo das Bebürfnis hervor⸗ Tritt, Heimſtätten errichtet. Die Bau ſoll die Reichsverſiche⸗ kungsanſtalt für Angeſtellte bis gum Betrage von 75 bis 85 v. H. unter ſelbſtſchuldneriſcher der Gemeinden zur Verfügung ſtellen. 10 bis 25 d. H. ſoll der Heimſtättenbeſitzer aufbringen, während die erwähnte.⸗G. den Reſt gur Verfügung ſtellen Dätte. Wie verlautet, hat ſich das Direktorſum der Reit rß rungsanſtalt grundſätzlich bereit erklärt, die reichen Mittel dieſes ſogialen Verſicherungszweiges für den gedachten Zweck bereit zu ſtellen. Mit dieſer Zuſage kaunn das Fent⸗ Unternehmen als ge⸗ ſtchert angeſehen werden, da auch die Gemeinden re Mitwirkung Jaum verſagen werden. Die Angeſtellten⸗Organiſationen treten am 23. Januar in Berlin zu einer Beratung über die Gründun der Baugeſellſchaft zuſammen, an deren Zuſtandekommen wo aum werden dürfte. Da dieſe neue Heimſtättengeſellſchaft ſtveng gemeinnützig ſein wird, ſo iſt jede Spekulation auf Gewinn— loſſen; wird Heimſtätten vermieten und verkaufen. Will der Inhaber den Wohnort wechſeln, ſo kann er ſeine Heimſtätte an die Geſellſchaft zurückgeben und am neuen Wohnort eine gleiche Heimſtätte über⸗ nehmen. Die Aufwendung für die Wohnung wird trotz vieler Vorteile nicht höher ſein, als für eine Wohnung in der Niets⸗ * Die Ortegenepe Maunbeim⸗Ludwigshafen der Deutſihen Daterlandspartei veranſtaltet am Sountat vormittag um 11 Uhr im Nibelungenſaal eine große Kundgebung. Der viel enannte fort⸗ ſchrittliche Lanbtagsabgeorbnete Pfarrer Traub iſt als Rebner ge⸗ wonnen. Er hat ſich als Thema ſeines Vortrags gewählt:„Deutſch⸗ lanbs Schickfalsſtunbe“. Traubs Name hat einen guten Klaug, er iſt nicht nuur ein glänzender Rebner, ſondern auch einer der fſen⸗ ziggſten undebelſten deutſchen Patrioten. Die DentſcheBaterlandspartei er⸗ Wartet und hofft, daß ibre erſte große Kundgebung ſich eines ſtarken Runſt uns wiſhenſchaſt. Max Grube, 0 der künſtleriſche Leiter dez Deutſchen Schaufpielhauſetz in Hamburg, wird aus geſundheitlichen Rückſichten nach fünfjähriger Tätigkeit von ſeinem Poſten zurücktreten.— Grube wurde 1854 in Dorpat geboren und ſtand ſchon mit 18 Jahren auf der Bühne. Das war in Meiningen; aber der Erfolg war das Gegen⸗ teil eines Applauſes. Ueber Detmold, Lübee en und Berlin kehrte er 1909, nun gefeiert und ſchon berühmt, ½ Intendant nach Meiningen zurück. In Berlin hatte er 14 Jahre hindurch als Ober⸗ regiſſeur am Königlichen Schauſpielhaus gewirkt. Ein Buch„Ju⸗ genderinnerungen eines Glückskindes“ plaudert von ſeinen Erleb⸗ niſſen als Schauſpieler, Spielleiter und Direkior. Karl Sternh ims neues Bühnenwerk„Perleberg“, das in der nächſten Zeit am Leſſingtheater in Berlln zur Erſtauf ührung gelangt, geht am 12. Januar am Leipziger Stadttheater Szene. Intendaut und Kritiker. Der Referent des„Werraboten“ in Meiningen hat über eine Aufführung des dortigen Hoftheaters eine Kritik geſchrieben, die den Intendanten berſtimmte. Die Verſtimmung ging tief, denn der Bühnenlszter ließ ſich dazu hinreißen, der Zeitung den üblichen Kritikerplatz zu entgiehen und neue Beſprechungen für die Zukunft ſich zu verbitten Das alles iſt ſchon vor einigen Tagen geſchehen; wir mochten auf den peinlichen Vorfall nicht eingehen, da heute ein derartiger Heimatkrieg auf Unbeteiligte nur unangenehm wirken kann. Außerdem glaubien wir, nach ruhiger Ueberlegung würde der Intendant dieſe Tat eines maßloſen Zornes ſtillſchweigend wieder gut machen. Leider geſchah das nicht. Im Gegenteil, auch dieſer Krieg breitet ſich noch aus. Auf einen Druck des Hof⸗ marſchallamts hin hat der Intendant der herzoglichen Hofkapelle dem„Werraboten“ ebenfalls die Freiplätze und die Inſerate ent⸗ zogen. Ohne jeden Grund; Differenzen haben bisher zwiſchen der Hofkapelle und dem Muſikkritiker des„Werraboten“ nie beſtanden Trotz der einmütigen Stellungnahme der Preſſe gegen den durch nichts gerechtfertigten Verſuch, die Freiheit der Kritik zu knebeln, und der Beurteilung, die dieſez Vorgehen gegen den„Werraboten“ in der öffentlichen Meinung der Reſidenzſtadt Meiningen findet, wird alſs in der der Zeitung fortgefahren. Wir Baben ſchon manchen ähnlichen Fall erlebt, vor gar nicht langer Zeit erſt noch in Karlruhe. Steis mußten die Bühnenleiter ein⸗ ſehen: das Publikum und ſein Organ, die Zeitung, laſſen ſich nicht maßregeln, weil ſie mit ihrem Urteil von dem des Intendanten einmal abweichen. te iſt darum doppelt bebauerlich, daß trotzdem iumer wieder gekränkter Künſtlerehrgeig den Verſuch macht und daß es diesmal ſogar bei einer Bühne von ſolch ehrwürdiger Tra⸗ dikton wie der des Meininger Hofthealers geſchieht, Beſuches erfreue, glaubt ſie doch ſicher zu ſein, daß die Gedanken, die Traub ausſprechen wird, in tauſenden und abertauſenden der Be⸗ wohner der beiden Städte lebendig ſein und baß ta uende und aber⸗ ta uende Männer und Frauen das Bebürfnis fühlen, ſich zu einer moachtvollen Kundgebung zu vereinigen. Der diesjährige Weihna und Neujahrsverkehr bei den 55 Poſtanſtalten. Die nachſtehenden Angaben über den letzten Wethnachts⸗ und bei den hieſigen Poſtanſtalten (einſchl. der Vororte) dürften allgemein Beachtung finden. 1. In der ZJeit vom 16. bis 24. Dezember ſind 39 402 Pakete aufgeliefert worden(gegen 45 542 im Vorjahre). In der Zeit vom 19. bis 25. Dezember ſind 44.357 Pakete eingegangen(gegen 48 088 im Vor⸗ jahre). Demnach ſind hier im genzen 83 759 oder burchſchnittlich täglich 10 715 Paketſendungen Lahn 11930 im Vorjahre) bearbeitet worden(ohne die an den Baähnhöfen im Durchgangs⸗ verkehr umgeleitrten Pakete). 2. In der Zeit vom 27. Dezember mittags bis 31. Dezember abends ſind an den Schaltern im ganzen 811209 Freimarken, geſtempelte Poſtkarten und Kartenbriefe(gegen 664999 im Vorfahre) verkauft worden. Darunter befanden ſich 254625 Marken zu 3 Pfg., 280 378 zu 7% Pfg., 87 802 zu 15 ſen 329 Poſtkarten zu 77 Pfg. und 168 Kartenbriefe. Von dieſen WNengen entfallen auf die Zeit vom 80. Dezember mittags bis 31. Dezember abends insgeſamt an Frei⸗ marken, geſtempelten Poſtkarten und Kartenbriefen 288 353 Stuück (gegen 257 014. Stuck im Vorjahre). Vereinſachung an der Aniform der Kaiſerlichen Marine. An der Uniform der Kaiſerlichen Marine ſind vom Kriegsminiſterium für die Dauer des Krieges folgende Vereinfachungen angeordnet worden: 1. Bei ollen Gelegenheiten, wo das Jakett als Kriegs⸗ und Straßenanzug eingeführt iſt, darf an ſeiner Stelle auch der Rock e werßen, um vorhandene Beſtände aufzubrauchen. 2. Die euanfertigung von Röcken wird unterſagt. Wo etwa noch das Tragen des Rockes üblich war, kann an ſeine Stelle das Jakett treten. 3. Das Jakett darf aus allen Arten marineblauer Stoffe gefertigt werden. 4. Beim Jakett darf die Dienftgradbezeichnung, falls die Selnels von Aermelſtreifen aus materiellen oder finanziellen ründen Schwietigkeiten macht, durch Achſelſtücke erfolgen. Die Kaiſerkrone kommt bei ſolchen Jaketts nicht in Fortfall. 3. In den Fällen, wo Aermelſtreifen als Unterſcheidungszeichen nicht aus⸗ reichen, z. B. außerhalb der Marinegarniſon, im Verkehr mit der Armee oder verbündeten Streitkräften, dürfen außer den Aermel⸗ ſtreifen Achſelſtücke zum Jakett angelegt werden. 6. An Stelle der Achſelſtücke aus Silbergeſpinſt dürfen auch ſolche aus Baumwoll⸗ geflecht, die zu geringerem Preis erhältlich ſind, getragen werden. Tausekter. Wir leben gegenwärtig in einer recht april⸗ mtißigen Zeit. Geſtern morgen noch recht ſtrammer Froſt, nach⸗ mittags und abends neuer Schneefall, in der Norht ein wütender Sturm und ſeit heute morgen das intenſivſte Tauwetter, das mit den Schneemaſſen in den Straßen recht ſchnell und gründlich auf⸗ räumt. Die Stabt bietet wieder einen ſeyr unſchönen Anblick. Das blendenweiße Winterkleid iſt recht ſchmutzig u. apgeriſſen geworden. Leider wird wieder recht untepelmaßig bei der Reinigung der Geh⸗ wege verfahren. Auf den Planken z. B. kann man genau beob⸗ oehken, welche Hausbeſitzer es mit ihren Pflichten genau nehmen. Mittag zeinte das Thermometer in der Innenſtadt 3 Grad ärme an. Wenn es ſo bleibt und das Tauwetter weiterhin der Straßenreinigung ſo in die Hände ſchafft, wie am heutigen Tage, dann darf man hoffen, daß der nächſten Tagen die für die vofle Wiederaufnahme der Schiffahrt not⸗ wendige Höhe erreicht. Es iſt wirklich höchſte Zeit. Wunderdüten. Mit ſogenannten Wunderdüten und Wunderpaketen wird ſeit einiger Zeit ein umfangreicher Handel betrieben, ſo daß das Kriegsernährungsamt Veranlaſſung ſenommen hat, dieſem del näher zu treten. Der Inhalt der underdüten beſteht durchweg aus minderwertigen Jegen⸗ vielfach aus einem kleinen Zuckerſtück oder einigen oſinen, aus einigen Papierbildern und dergleichen. Im Klein⸗ ſandel werden die Wunderdüten in den Preislagen von—10 Pfg. r das Stück vertrieben. Da dieſe Sachen Zehntauſenden in den Berkehr gebracht werden, ſo der Staaksſekretär des Kriegs⸗ ernährungsamts die und die Kriegswucherämter durch ein Nundſchreiben erſucht, dieſem Handel ihre Aufmerkſamkeit zunwenden Polizecberichk vom 10. Jautzar 1918. Zimmerbrand. Am 30. v. Mts., nachts 8% Uhr, entſtand X im Hauſe L 11, 2 ein Zimmerbrand dadurch, daß ein 18 Jahre altes Dienſtmädchen, um ein Bett zu erwärmen, ein Bügeleiſen, welches mit dem elektriſchen Strom verbunden war, in das Bett ſtellte. Das Bügeleiſen erhitzte ſich ſo ſtark, daß das Bett zu brennen anfing und ein Schaden von etwa 85 Mark verurſacht wurde. Der Brand konnte von der Wohnungsinhaberin wieder gelöſcht werden. Unfall. In Hauſe Wachtſtraße 30 in Waldhof ſtürzte am 2. ds. Mits,, nachmittags, eine 30 Jahre alte Kernmachersehefrau von dort infolge Ausrutſchens zu Boden und ſchlug beim Fallen den rochten Ellenbogen auf einen Waſſereimer auf, wodurch ſie eine Wunde davontrug. Letztere verſchlimmerte ſich derart, daß die Berunglückte am 8. ds. Mits. ins Allgemeine Krankenhaus aufge⸗ nammen werden mußte. Seſtürztes Geſtern nachmi fiel infolge Glatt⸗ eiſes ein vor einen Möbelwagen geſpanntes Pferd eines hieſigen Ecke Riedfeld⸗ und Humboldſtraße auf die traße nieder und brach anſcheinend das Mückgrat. Das Pferd mußte auf der Stelle getötet werden. Vermutliche Diebſtähle. Bei einer w Diebſtahls in befindlichen 52 Jahre alten Putzfrau von hier, welche in der Oberſtadt und Oſtſtadt auf einige Stunden in Arbeit war, wurden die nachfolgenden Gegenſtände aufgefunden, die et von Diebſtählen herrühren: 2 weiße Handtücher, gez. 2F1 177 7* Handtuch, gez. E.., 1 rotkarriertes Küchenhand⸗ tuch, gez. J.., 1 weißer Popfkiſſenüberzug mit Spitzeneinſatz und Monogramm J.., 1 weiß und rot geſtreiftes Küchenhandtuch, gez. J.., 1 weißes Unterhemd, 1 wei gehäkeltes Tiſchdeckchen, 1 blau und weiß karriertes Badetuch, 1 graues Deckchen mit blauer Einfaſſung und der Aufſchrift: Topflappen, 1 wollene weiße Unterlage, 1 Sofakiſſen mit grüner und ſchwarzer Stickerei, 1 geblumter roter Tiſchläufer, 1 farbige Fenſtergallerie, 1 wollener Teppich, rot, gelb und ſchwarz geſtreif, 1 hellgeſtreifte Frauenſchürze, 1 dunkelblauer Damenmantel, am Aufhänger ſteht in gelber Schrift:„Gummilune Geſetzl. geſch.“, 1 Paar Kameelhaarhausſchuhe mit Lederſohlen.(Die Eigentümer werden gebeten, ihre Anſprüche auf dem Vüro der Kriminalpollzei (Schloß), Zimmer Nr. 78, geltend zu machen.) Fundunterſchlagungen. Am 27. Dezember, abends uſerſ 9und 9½ Uhr, wurde von der Bismarckſtraße bis Rhein⸗ Fau erſtraße eine ſchwarze Ledermappe mit 3 ſtraßenbahnanit⸗ lichen Aktenſtücken und ein auf den Namen Eduard Zanders lauten⸗ des Sparkaſſenbuch mit einer Einlage von 1550 Mark und 138 Mark in bar verloren.— Am 27. Dezember, nachmittags von 25—6 Uhr, wurde von der Breitenſtraße, Luiſenring bis an die Halteſtelle K 5 eine ſchwarzlederne Handtaſche mit verſchiedenem Inhalt und 435 Mark Papiergeld verloren. Verhaftet wurden 15 Perſonen woegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein Schuhmacher von München, ein Taglöhner von Waldwimmersbach und ein Sattler von hier, alle drei wegen Diebſtahls und ein Taglöhner von Altrip wegen Unter⸗ ſchlagung. Aus dem Sroßherzogtum. )0 Sf. Georgen, 8. Jan. Anläßzlich ſeiner Ernennung zum Kon⸗ merzienrat hat Herr Fabrikant Carl Haas dei Unterſtützungs⸗ fonds 3000 Mark zugewieſen. .C. Säckingen, 6. Januar. Auf der Station Wehr war der Arbeiter Karl Stockmor nicht rechtzeitig ausgeſtiegen und ſprang vom Zuge ab, als dieſer ſich wieder in Bewegung geſetzt hatte. Er kam dabei zu Fall und geriet unter die Näder des Wagens, wobei ihm ein Fußz und eine Hand abgefahren wurde; außer⸗ dem erlitt er einen Schädelbruch. Schopſheim, 8. Jan Im Oekonomiegedäude des Polizei⸗ Meners N er in Raich brach naches Feuer duie, wohl in⸗ folge eines chadhaften Kamins Das mit Stroh gedeckte Haus war in kurzer Zeit in Aſche gelegt. Der Schaden am Gebäude und umverſicherten Fahrniſſen beträgt über 7000 Mark; mitverbranat inwaſſerſtand ſchon in den „Guten Einkauf“, 1 Taſche für * iſt eine Bargeldſumme von 1000 Mark. Die Frau des im ffelde ſtehenden Brandgeſchädigten, ſowie die bei ihr wohnende verhei⸗ ratete Tochter nebſt 5 Kindern konnten nur das nackte Leben retten. oc. Cörrach, 10. Jan. Reichstagsabg. Bürgermeiſter Dr. Gugeb⸗ meier hat an den Reichskanzler eine kurze Anfrage über die Quartiervergütungen für alle in Privatwohnuagen beanſpruchten Quartiere gerichtet, in welcher er bittet, dieſe Vergütungen zu be⸗ zahlen, einerlei ob es ſich um Stand⸗ oder Marſchquartiere handelt 1 ſen die Servisſätze eine angemeſſene Erhöhung eintreten u laſſen. 5 0 Konſtanz, 4. Jan. In Frauenfeld(Schweiz; ver⸗ ſchluckte das Dienſtmädchen Marie Metzger in der Nacht ſein falſches Gebiß. Am nächſten Morgen ſtarb das Mädchen nach mehrſtündigem Todeskampfe. Pfalz, Heſſen und Umgebung. *Flomersheim, 8. Jan. In hieſiger Gemarkung werden be⸗ kanntlich ſehr viele Zwiebeln angepflanzt. Auch im 1 nen Jahre ernteten die hieſigen Landwirte ſehr viele Zwiebeln, die u hohen Preiſen abgeſetzt wurden. Auf einmal konnte man in 2— Gemeinde eine Zwiebelnot merken und bis geute keine einzige Zwiebel mehr erhalten. Die für die einzelnen Kommunal⸗ verbände vertraglich gepflantzen Zwiebeln wurden nur zum Teil zur Abliefernug gebracht. Die betr. Landwirte wurden zur Anzeige gebracht und haben Strafen zu erwarten. Bei einer amtlichen Unterſuchung wurden im Nachbarorte Eppſtein allein über 100 Zentner vorgefunden. Wie die Unterſuchung hier ausgefallen iſt, iſt nicht in Erfahrung gebracht worden, jedoch dürfte in hieſiger Gemeinde, bei einer ſo reichen Ernte noch Porrat ſein. X Gießen, 8. Jan. Die abnorm hoch geſtiegenen Preiſe für Felle und Pelze haben auch in den oberheſſiſchen Jagd⸗ gebieten am Vogelsberg einen ſtarken Rückgang erfahren, der ſich auf mehr als 50 Prozent ſtellt. Es werden heute für einen Fuchs balg noch 30 Mk. bezahlt, während vor knapp! Wochen noch 60—75 Mk. bewilligt wurden.* Gerichtszeitung. *ſtarlsruhe, 7. Jan. Der Gärtner Eugen Willmann aus Billingen war früher in Pforzheim beſchäftigt. Keine Kenntnis der Oertlichkeiten benutzte er ſpäter zu Einbruchsdiebſtählen. Von Mannheim aus, wo er mit ſeiner Frau wohnte, machte er Fahrten nach Pforzheim, wie er ſeiner Frau angab, um Haſen und Geflüget einzukaufen, in Wirklichkeit aber um zu ſtehlen. So entwendete er in der Nacht vom 10. auf 11. November auf dem Weiertsberge zwel Stallhaſen und ließ bei dem Diebſtahle ſeine Zrieftaſche am Tatort zurück. Dadurch konnte der Dieb leicht feſtgeſtellt werden. Später Willmann freiwillig an, daß er auch im Februar 1917 in ſorzheim Haſen hatte. Wegen mehrfachen, teils ſchweren tebſtahls wurde Willmann von der hieſigen Strafkammer zu 4 Monaten 2 Wochen Gefängnis verurteilt. sk. Leipzig, 8. Jan. Beim Kauf nach Probe hat der Verkäufer lediglich dafür einzuſtehen, daß die Ware dem Muſter entſpricht. Dieſes iſt allein maßgebend bei Weurteilung der 5„ob eine vertragsmäßige Lieferung erfalat iſt. Ein Werk in Freiburg i. Br. im Mai 1915 an die Firma G. in Berlin einen größeren oſten näher beſtimmter Ware verkauft. Am 7. Mai hatte die Verkäuferin erklärt, keinerlei Verantwortung für die Qualität über⸗ nehmen zu wollen, dagegen empfahl ſie dem Käufer, das überreichte Muſter auf ſeine Verwendbarkeit zu prüfen. In der Folge kam es zwiſchen den Parteien zu Differenzen, wobei der Käufer behauptete, die Firma M. habe nicht das geliefert, wozu ſie vertragsmäßig ver⸗ pflichtet geweſen wäre. Er hielt einen Teil des Kaufpreiſes zimück, wurde aber vom Landgericht und Kammergericht Berlin zur Zahl verurteilt und zwar aus den nachſtehenden Gründen: Es hande ſich im vorliegenden Falle um einen Kauf nach Probe. Gs unzutreffend, wenn die Beklagte geltend macht, nicht ausſchließlich nach der Probe gekauft, ſondern außerdem beſondere Eigenſchaften der Ware verlangt zu haben. Hiernach hat die Klägerin nur für Probegemäßheit der Ware einzuſtehen. Es iſt hierbei gleichgültig, ob der Käufer nach der handelsüblichen Bezeichnung der andere als die tatſächlichen Qualltäten hätte beinieſſen dürfen. Die Beklagte wäre im Stande geweſen, die Probe zu prüfen; tat ſie dies nicht, ſo galt das Muſter als der Vertrag war erfüllt, wenn die Ware mit der Probe übereinſtimmte. Da nach dem Urteil der Sachverſtändigen die gelteferte Ware noch beſſer war als das Muſter, muß der Klage ſtattgegeben werden. Dieſe Entſcheidung wurde non der Beklagten mit der Reviſion angs⸗ ochten, 0 vom Reichsgericht aus folgenden Gründen be⸗ tätigt: Die Klägerin hat dem Käufer gegenüber klar und un⸗ weideutig erklärt, keine Verantwortun 125 die Qualitäten der Ware übernehmen und nur nach Muſter liefern zu wollen. Hieraus ergibt ſich, daß der Vertrag durch Lieferung einer probegemäßen Ware richtig erfüllt war. ur wenn der Klägerin ein argliſtiges Verhalten verbunden mit der De⸗ klagten nachgewieſen wäre, müßte die Klage der Abweiſung unter⸗ liegen. Hiervon kann aber keine Nede ſein, da ja die Klägerin den Beklagten ſelber aufgefordert hatte, die Proben einer Prüfung zu unterziehen.(Aktenzeichen N. 290/17.) Nacherus verboten. Sportliche Rundſchau. Vorſpiel für den Skädiewetkkampf Maunheim⸗Karlsruhe. Zwecks Zuſammenſtellung der ſpielſtärkſten Mannſchaft Mamm⸗ heims, d. h. zwecks Erprobung der einzelnen Spieler ſowie zur Er⸗ langung des nötigen gegenſeitigen Verſtändniſſes, hatte die Gan⸗ behörde zwei ziemlich gleichſtarke Mannſchaften i und am vergangenen Sonntag zu einem auf dem Sportplatze des Sp.⸗V. Waldhof antreten laſſen. Da jeder einzelne Mann beſtrebt war, ſein beſtes Können zu entfalten, ſo nahm das Spiel einen äußerſt glatten, abwechslungsreichen und intereſſanten Veymuf. Die Mannſchaften waren wie folgt aufgeſtellt: A⸗Mann⸗ ſchuft: Kolb(B. f..); Ludäſcher und Schönig(Phönix): Wetzel(190 Lindenhof), Schwarz(Phönix), Wahl; Quetz(1908), Krauß (Neckarau), Gaſt(Neckarau), Müller(Phönix), Willmann(Waldhof). -Mannſchaft: Edelblut; Bachmann und Hauenſtein(alle 1908); Henn(V. f..), Wolf(Phönig), Nagel(Kickers); Pfläſterer(1908), Henrich(Phönix), Link(V. f..), Humpfer(.f..), Lampert(1908). In der erſten Halbzeit findet ſich zunächſt die B⸗Mannſcha beſſer zuſammen, erſt ungefähr nach 15 Minuten wird das Spiel ausgeglichen und bleibt es auch weiterhin. Die beiden Stürmer⸗ reihen wechſeln beſtändig im Angriff ab, doch verhindern die Ver⸗ teidigungen jeglichen Erfolg. Nach Seitenwechſel nimmt das Spiel in derſelben Weiſe ſeinen Bald ſcheint die B⸗Mannſchaſt einem Erfolg nahe zu ſein. Die Verteidigung der A⸗Mannſchaft ver⸗ ſchuldet durch Hände im Strafraum einen Elfmeterball, der jedoch von Pfläſterer hoch über das Tor gejagt wird. Es dauert nicht lange, ſo kommt das Tor der B⸗Mannſchaft in dieſelbe Situation. Dieſer Elfmeterball, der ebenfalls durch Hände hervorgerufen wor⸗ den war, wird von Müller unhaltbar zum erſten Treffer für die 4⸗ Mannſchaft verwandelt. Außer einigen erfolgloſen Eckbällen er⸗ eignet ſich dann bis Schluß nichts weſentliches mehr. Beſonders guß gefiel der Sturm der B⸗Mannſchaft, der ſich durch ſchönes Jn⸗ ſammenſpiel und Technik auszeichnetes nur hätte noch mehr geſchoſſen werden ſollen, während im Gegenſaß hierzu die Stürmerreihe der -Mannſchaft, beſonders das Innentrio, mit Einzelleiſtungen glänzte. Link zeigte gute Ballverteilung, die Außenſtürmer Lampert und Pfläſterer ſchnelle Läufe und ſchöne Flanken. Ebenſo war Quetz gut in Form, während der Rechtsaußen anfangs zu wünſchen übrig ließ. Auch die Läuferreihe der B⸗Mannſchaft war im allgemeinen beſſer, als die der A⸗Mannſchaft. Wolf, die Seele der B⸗Mannſchaft, legte energiſches, raſches Spiel, ſicheres Zuſpiel und gute Ball⸗ abnahme an den Tag. Sein Rivale Schwarz ſtand ihm ſedoch nur menig nach. Henn war dem rechten Läufer der A⸗Mannſchaft tech⸗ niſch weit überlegen. Die Verteidigungen ſtanden beiderſeits auf der nötigen Höhe, während die der A⸗Mannſchaft mit mehr Ballſicherheit und größerem Schlag arbeitete, waren von der der B⸗Mannſchaſt mehr techniſche Feinheiten zu ſehen. Dor Torwächter der A⸗Mann⸗ ſchaft Kold war zu wenig beſchäftigt, um genügend beurteilt werden 5 können, das Wenige hielt er ſicher. Sein ebenſo jugendlicher Kollege wehrte mit viel Geſchicklichkeit und Verftändnis.— Vom Wetter begünſtigt, war das Spiel ziemlich ſtark beſucht; der Schieds⸗ richter, Herr Ries von VB. f. R. Mannheim, leitete os 7* rei. obe 4. Seite. Nr. 16. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 10. Januar 1918. Auflöſung des Großblocks hat das geführt, was wir bei den letzten Landtagswahlen erlebt haben. Es iſt eine Verkennung der Tat⸗ Badiſcher Landkag. 5 ſachen, wenn der Abgeordnete Rebmann geſagt hat, wir hätten Zweite Kammer. 7. öffentliche Sitzung. An vor den unbedingten Sozialdemokraten und Karlsruhe, 10. Januar 1918. der Abgeordnete Adol.ff Geck habe den Btock geſprengt. Wir kamen gar nicht in das Pärlament mit der Abſicht den Großblock zu ſprengen und wir haben nur die Tatſache feſtgeſtellt, daß der Groß⸗ block nicht mehr beſtehe, wenn das Zentrum einen Platz im Prä⸗ ſidium beanſpruche. Die unbedingten Sozialdemokraten ſpielen keine ſo große Rolle in Baden, daß wir Angſt vor ihnen hätten.(72) Der Abgeordnete Geck iſt auch kein ſo radikaler Politiker, für den er hie und da gehalten wird. Es gibt in Mitteleuropa wenig Po⸗ Am Regierungstiſch Staatsminiſter Freiherr von Bodman und die Miniſter Dr. Hübſch und Düringer. Um 9,20 Ühr eröffnete Präſident Dr. Zehnter die Sitzung. Das Haus trat in die Tagesorbnung ein: die Fortſetzung der Beratung des Staatsvoranſchlags. Abg. Kolb(Soz.) Die Erklärung des Finanzminiſters, daß ie er. 1 us de Naer dmagzen in dehmmg ſeien,„atun grand ſalis zu nehmen. gereef ade e ee die er in e Nlatern ver⸗ 8 8 Krlege werden groze Aufgaben auf uns einſtürmen; Fffentiſcht ſondern nach ſeinem„Altoffeburger“.(Lebhafte Danmn müſſen wir die nötigen Mittel dafür haben. Nach dem Kriege Heiterkeit.) 7 wird duch eine durchgreifende Reform der Reichsfinanzen vor⸗ genommen werden müſſen. Der Finanzminiſter hat nun geſagt, es müſe eine ſtarke ſteuerliche Heranziehung des Verbrauches erfolgen. Gegen dieſe Auffaſſung muß der ſchärfſte Proteſt eingelegt werden. Dagegen iſt der Beſitz ganz anders als bisher zu der Steuer heran⸗ zuziehen. Die Frage der direkten Reichsſteuern iſt jetzt ſpruchreif geworden. Darauf ſollten ſich die einzelſtaatlichen Regierungen be⸗ reits einrichten. Es müſſen aber auch neue Einnahmequellen von dem Staat gefunden werden. Hier iſt an die Monopole zu denken. Dabei muß man ſich darüber klar werden, daß wir in die Staats⸗ wirtſchaft eingetreten ſind und wir können nichts daran dadern. Wir können kee, was der Krieg geſchur,en hat, nicht mehr rück⸗ gängig machen. Der Sozialtsmus iſt heute keine Theorie mehr. ſondern er iſt Praxis. Das Get idehandelsmonopol ſollte nach dem Kriege nicht aus den Händen des Staates gegeben werdeg. Die gemiſchtwirtſchafllichen Betriebe hoben auch den Charakter des Hebergangs. Es it nicht zu begreifen, daß die Eiſenbahnverwal⸗ tungen noch keinen Einfluß auf die genommen haben. Der Zeitpunkt der Einführung der Reichseiſenbahnen iſt jetzt gekommen. Die Parole muß nicht politiſche Demokratie allein ſein, ſondern politiſche und wirtſchaftliche Demokratie. Der Redner ging darauf auf die politiſchen Fragen über und ſeleh ſich den Winſchen für das künftige Wohlergehen des bis⸗ erigen Stagtsminiſters an. Dem neuen en ſprach er ſein Vertrauen aus. Dem neuen Staatsminiſter dagegen, der dem Landtage bereits als Menſch und Politiker bekannt iſt, könne er ſein Vertrauen nicht reſtlas ausdrücken. Der führte er gus, habe geſagt, daß der Regierungswechſel kein Syſtemwechſel ſei. Wenn der Staatsminiſter dem Geift der neuen Zeit tragen wolle, gehe es nicht ab ohne Syſtemwechſel. Jetzt müſſen die Konſeguenzen aus dem Geiſte der neuen Zeit gezogen werden. In der Programmrede des Staatsminiſters habe man aber den großen Zug vermißt. Der Staatsminiſter habe in einzelnen Fragen der Volksvertretung ein Entgegenkommen in Ausſicht geſtellt. Dabei müſſe man ſich aber wundern, daß der Staatsminiſter nicht für die Beſeitiung des Klaffenwahlrechts in den Gemeinden eingetreten ſei. Die Ernennung von Bezirksräten dürſe nicht mehr erfolgen. Der Staatsminiſter und die Vertreter der großen bürgerlichen Parteien hätten auch gegen den Par⸗ er e ichen—— Weſene reſtlafſe Ueber⸗ ung des parlamentariſchen Syſtems der tmächte auf unſere Bertältniſſe. Aber die Demokratiſierung des Staatslebens heute beide Parteiforderung, ſondern eine Lebensfrage des deutſchen Volkes. Wenn ein Ozean von Haß gegen uns wütte, ſo ſei es eine Selbfttäuſchung wenn wir glauben, imſere wirtſchaftliche Tätigkeit ei ſchuld daran. Daran ſeien vielmehr unſere innerpolitiſchen rhältniſſe ſchuld. Abg. Dietrich: Und die Pveſſet) Der Nedner orderte einen Einfluß der Volksvertretung bei der Ernennung der rtreter zum Bundesrat und bezeichnete es als wünſchenswert, wenn ſich die Monarchen nicht Rur durch die Miniſter, ſondern auch durch die Volksvertreter informieren ließen. Der Redner er⸗ klärte ſich gegen die Aufhebung des Paragraphen 137 des Schul⸗ 2 es und verlangte die Abſchaffung der en Kammer und die eitigung der Der Abgeordnete Kolb polemiſierte dann ge.—— den ſtar⸗ ken Frieden und die Ausführungen, die der Abgeorznete Neb⸗ mang geſtern darüber gemacht hat. Ferner wandte ſich Kolbd gegen die Baterlandspartei und gegen die Forderung, daß Hindenburg und Ludendorff den Abſchluß des Friedens leiten.(Lebhafter Beifall bei den Sozialdemokraten.) Den Vorſitz übernahm der 2. Vizepräſident Geiß. Abg. Muſer Fortſchrittl. Volkspartei: Die Neuorientierung der inneren Polttik könne nur als eine Demokratiſierung erfolgen, der ſozialiſtiſche Gedanke iſt nur eine Komplemente zum demokra⸗ tiſchen Gedanken. Die Rede des Prinzen Max in der Erſten Kam⸗ mer iſt herausgewachſen aus echter deutſcher Gefinnung, ſie atmet demokratiſchen Geiſt. Der Nedner wandte ſich gegen. landspartei, die Alldeutſchen und die Beſtrebungen nach einem ſtar⸗ ken Frieden. Zur Weltwirtſchaft gehöre ein Welkintereſſenrocht. Abg. Fiſcher(rechtsſtehende ng): Frankreich will an e erobern nicht aus Lebe die Elſäſſer, ſordern aus Habgier für die Bodenſchätze die dort ſchlummern. Gegen die Parlamentariſterung und Demskratiſſerung müſen wir uns wach den Erfahrungen, die man in Frankreich und Amerika doenmit ge⸗ macht habe, wenden. Oſten kft ein Vergleichsfrieden möglſch, gegen die Weſtmächte muß aber ein ernſtes Wort geſprochen wer⸗ den. Der Redner begrüßte die Aufhebung der Seſetze gegen die katholiſchen Orden und verlangte die Zurückberufung der äkteren Lehrer die lange Zeit unter den Waffen geſtanden haben, um ſie wieder in ihren Dienſt zu ſtellen. Die Aufhebung des Klaſſenwahl⸗ rechtes zu den Gemeinden bilde für die Orte keinen Verluſt. Hierauf wurde die Verhandlung abgebrochen. Präſident Zehnter telte mit, daß ein volksparteilicher Aa⸗ a einge 5 der ein Verbet der Errichtung von Stamm⸗ gütern verlange. Das Haus vertagte ſich darauf Freitag vormittag 8 Uhr. Tagesordnung: Forgegung der n Debatte. Schluß der Sitzung 42 Uhr. Rechnung Deutſches Keich. Graf Hertling im Herrenhauſe. Am 15. Jannar tritt das Herrenhaus zu einer kurzen Tagung zuſammen, um das Wohnungsgeſetz und einige Kei⸗ nere Vorlagen zu erledigen. Der Neichskanzler Graf Hertling wird vorausſichtlich die Gelegenheit wahrnehmen, ſich der erſten preußiſchen Kammer vorzuſteklen, ohne jedoch eine poli⸗ tiſche Rede zu halten, fondern er wird vor Gntritt in die Tagesordnung nur einige Worte der Begrüßung ſagen. Es iſt aber durchaus nicht ausgeſchloſſen, daß einige Ritglieder der Rechten ſich auf einen Antrag einigen werden, der über die ſchwebenden politiſchen Fragen Auskunft vom Miniſterpräſi⸗ elsprivilegien. Dan am er auf den bloc zu ſprechen. Er trat— Aeen———.—+ denten verlangt. Ein ſalcher Antrag müßte natibulich dauũãu in Rebmann über die des bei und ſagte, zur Arr balonderen Stznd verharbelt warben. Antide Aöbel 0 Porzellane ete. Wer erteilt junger Dame Fliegergefahr 92 nr. Boenbar— 239 m. Preis unter 8¹ 1—4 1.. T. A. 51 4. ö. Geſchäftsſt. ASeherume 15 Bekauntmachung. Berscnenachädlan, Sachaehnen 5 vermittelt zu gunstigsten Prämonahtaen und Bediagumgen Aehr eα Hα Bure für Versloherungswesen G. m. b. H. D e, 25 NMennheim Tai. Verteilung der Eerträgniſſe des von Buſch'ſchen Armenſends betr. Iut Laufe des Frübfahrs gelangen die Erträg⸗ niſe des von Buſch'ſchen Armenfonds zur Verteilung. Beſtimmungsgemäß können nur ſolche Arme und Bedürftige berückſichtigt werden, welche kalhollſch ſird und wegen hohen Mters oder äutl ichen Um⸗ ſinden nichts mehr verdienen künmnen. Schriftliche Bewerbungen ſind bis läugſtens 1. März 1918 einzuſenden, oder im Bretefkaſten des Armen und Fürſorgeamts N 2, 4,— Treppenhaus — einzuwerfen. Spater einkommende Geſuche können unter kei⸗ nen UEmſtänden mehr Berückſichtigung finden. Sämtliche Geſuche müſſen eine ausführliche Darſtelung der zerſönlichen und ſonſtigen Vorßält⸗ der Bittſteller enthalten und gehörig begründet u. Maunheim, den 9. Januar 1918. Der Stiftungrat des von Buſch'ſchen Armen fonds: von Hollander Schmitzler. ſtschas, Nabfstgi, Oicht, Menmsfumss * behandeit mit nachweisbarem Erfolg nadlum- Hellanstalt K. Distler, Mammkeim U 6, 186 am RNing. E iCerope Waſchie eatabuer incht alg Veiber bes Gounkrnittangbüros einen heunsvragend tella- 1 s wird wur autf eime gaung enkkaſſige Kraft 8 reſtektlert, welche in allen Zweigen des Auto⸗ mobilbanes Handel und Industris. F. Wortesfersbrse. Frankfurt, 10. Jan.(Priv.-Tel) Die Zurückhaltung, die schon seit einigen Tagen vorherrschte, hieft auch heute an, wozu der Umstand beitrug, daß über den Stand der Verhandlungen mit Ruffland sich ein Klareres Bild noch nicht gewinnen lägt; ebenso Wirkete die Unklartteit def inneren Lage laähmend auf dit Börsen- tätigkeit ein. Bei gut behaupteter Haltung verkehrten Montan- werte, etwas besser wurden Obersciesische Werte bezahlt. Unter Bevorzugung von Bad. Anilin, welche höher umgingen, besserten sich auch die übrigen chemischen Werte. Von Sciuiffahrtsaktien Wurden Nordd. Lloyd besser bezafilt. Rüstungswerte lagen still. Einiges Gescitift war in Neckarsulmer und Kleyer; Benz und Daimler wenig beachtet. Elektrische Aktien unverändert. Petroleum- aktien schwächten sich ab. Nabalctien vereimzelt besser. Unter den Terrainaktien wurden Suddeutsche Innnobilien reger 1 setat. Am Markte der Einheitskurse blieben die Umsätze&- Scheiclen. Beneakctien waren vernaclässigt. Am Nentenmarkt entwichelte sich einiges Geschäft in heisti- schen Anethen. Oesterr. uungarische Werte verkenirten in behaup- teter Hallung. Fest lagen Japaner und Chinesen. Die Börse schoßg in uatloser Hatung. Einzein Industrieaktien wie eleltrische Schuchert, Franlrische Sciutfabrik gingen höher unt. Privatck skont Dernmer Wertpaglerbörse. Berlin, 10. Januar[Dewisenmarkt.) rahrngen r: 10. Au 9. 5 Geld Brief Geld Brief Konstantinapel 139d9.15 19.25 19.25 19.35 Hefand 10 Geden.. 215.50 216.00 215.50 216.00 PAnemark 109 Krenen. 152.50 153.00 152.50 153.00 Schweden 180 Kronen. 163.25 163.75 163.25 163.75 Nerwegen 189 Kronen.. 101.25 161.75 161.25 161.75 Satrwene 10 Franken. 1I12.50 12.75 112.50 112.75 Oest.-Ungarn 10 Kenen.. 66.55 66.65 66.30 60.40 Danen 119.50 120. 129.½ 121.% Bulgarien 190 Levaa 80.— 80.½ 88.— 380.½ Dariaer Wenrnaeeeenee PA e(Lassa-Harkt.) 8. 4 4 354 257 143 82287 85828⸗ Sres Spasetel Sepper——(zuleert 37.—) LanHmner Wertpepterbsree. Leben 8. Jasuar. 9. 8. BiIe—1e Reeres.—10. Ent. B. Menc. N* 1½ — IBasmnes 3— 7 Sentn Pao.%% Kriogsl. 6b1— n Pae.——— 8—— 2 193.— Ryfagol. 44— . 2——— und Figuren Fr. Noelder Aeft. Mädchen Uhel zur falbtändigen Füh⸗ rung des Haus haltes tags⸗ lanzaährige Crfahrungen (Stacze) zu einzelner Dame F e eder guashängige Trau 45 ucht. Zu erfr. i. 8. 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