Samstag, 12. Jaunar. Perantwortlich für den allgemeinen und Handelstell: Chefredakteur Dr. Fri IIn ur den KAnzeilgentell: Anton Grieſer. Druck u. Verlag: Druckerel Dr. gaas Rannheimer General⸗ Anzeiger G. m. b.., fämtlich in Mannheim.— Telegramm⸗ Kdreſſfe: General⸗Anzeiger Rannheim.— Fernſprech⸗An⸗ ſchluß Amt Mannheim: Mr. 7940, 7941, 7942, 7943, 7943, 784 und 7946.— Poſtſcheck⸗Nonto: Nr. 2917 Cudwigshafen am Nhein. Eine Rede Baljours. London, 10. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Der Miniſter de⸗ Aeußern Balfour hielt in Edinbourg eine Rede über die Kriegsziele. Er begann mit einem Hinweis auf das völlige en Einverſtändnis, welches heute die beiden Aeſte der engliſch ſprechenden Welt zu gemein⸗ ſamen Anſtrengungen für die große gemeinſame Sache ver⸗ bindet, zollte Wilſon hohes Lob und führte dann aus: Obwohl einige Teile geündert worden ſind, wird doch nie⸗ mand, welcher die großen letzten Erklärungen 5 02 Georges und Wilſons überſieht, behaupten, der Gei ſt, welchen Groß⸗ britannien und ſeine Alliierten in dieſen langen Jahren mühe⸗ vollen Krieges geſät haben, habe irgend eine weſentliche Aenderung erfahren.(Beifall.) Wir ſind niemals in den Krieg für ſelbſtſüchtige Zwecke gegengen und wir werden den Krieg auch nicht um ſelbſtſüchtige Zwecke zu Ende kämpfen. Wenn keine weſentliche Aenderung in den Kriegszielen der Alliierten ſtattgefunden hat, ſo kann auch wenig Beſſerung in der gegenwärtigen Haltung Deut f chlands und Trabanten geſehen werden, nur in einer Hinſicht kann ich eine leichte Aenderung erblicken. Die Mittelmächte, die zuerſt durch Wilſon, als die Vereinigten Staaten noch neutral waren, dann durch den Papſt und ſpäter durch die Staatsmänner der Entente Europas ued waren, ihre Kriegsziele zu erklären, haben ſich ſyſtematiſch geweigert, die Einladung anzunehmen. Am nächſten ſind ſie hier mit dem Zugeſtändnis gekommen, daß es für die Menſch⸗ lichkeit eine Wohltat ſein würde, wenn nach dem Kriege Ver⸗ einbarungen getroffen werden könnten, durch welche zurünf⸗ tige Kriege vermieden werden, bevor ſie gelernt hatten, was ein Krieg wirklich für ſie bedeuten kann und ſie haben viel gelernt während der letzten paar Jahre und werden möglicher⸗ weiſe in den kommenden Monaten noch mehy ler⸗ nen(Beifall). Es war faſt ein Gemeinplatz für die politiſchen Theore⸗ tiker zu ſagen, daß der Krieg Teile einer gottgewollten irdi⸗ ſchen Einrichtung, das große Aber e des Zortſchritts ſel, daß der Triumph des Starken über die Schwachen die einzige Methode, durch die ein Fortſchritt erzielt werden könne, ſei und der Erfolg im Kampf der wahre Maßſtab für die Ver⸗ dienſte ſei. Die Tatſache, daß der deutſche Politiker nunmehr wenn auch vielleicht nur mit dem Worte, in den Dienſt der Sache internationaler Schiedsgerichtsbarkeit und internationaler Vereinbarungen zur Ver⸗ hütung künftiger Kriege ſich ſtellt, iſt es, was uns eine leichte Beſſerung ihrer Geiſtesverfaſſung anzeigt. Ich hoffe, ſie leitet auch eine Beſſerung in einem großen Gebiet An, wo dieſe Tatſache noch nicht hervorgetreten iſt, nämlich eine Beſſerung in bezug auf die anderen Streitfragen. Bis⸗ her kann ich nicht wahrnehmen, daß ſie ſelbſt den Abſcheu zu verſtehen angefangen haben, mit dem ihr Vorgehen auch den ——9—985 Schüler deutſcher Methode und deutſcher Ziele e hat. Balfour kam dann auf Belgien zu ſprechen und ſagte u..: Malen Sie ſich einmal aus, was Deutſchland Belgien ſichle hat und wie es Belgien ſich ſelbſt zu überlaſſen beab⸗ chtigt, wenn es dies nach dem Kriege überhaupt tut. Wie Sie wiſſen, gibt es in Deutſchland eine ganze Schule von Staats⸗ männern, die ſagen, daß es eine verbrecheriſche Tor⸗ heit für Deutſchland wäre,% aufzugeben. Tirpitz, noch bis vor kurzem einer der en Mini⸗ ſter des Kaiſers, das Oberhaupt der deutſchen Marine, der Erfinder des U⸗Bootkrieges, ein Mann von Autorität, der einen großen Teil der öffentlichen Meinung in Deutſchland repräſentſert, hat, wenn ich mich recht beſinne, ausgeſprochen, daß es für Deutſchland ein tödlicher Schlag ſein würde, Antwerpen und die belgiſche Nordſeeküſte auf⸗ zugeben. Ich glaube ſogar, daß er in einem Momente des Ueber⸗ ſchwanges zu verſtehen gegeben hat, wenn Deutſchland alles aus dem Kriege ziehen würde, was es haben müßte, ſo hätts es nicht allein Oſtende und Zeebrügge, ſondern auch Calais und Boulogne zu verlangen. Daraus ſpricht natürlich die extreme deutſche Schule. Aber man wird lediglich die gemäßig⸗ teren Elemente in Betracht ziehen, die erkennen, daß Bel⸗ gien aufgegeben werden muß. So betrachten ſelbſt dieſe verünftigeren und gemäßigteren Männer als grund⸗ legende Prinzipien. Es könne von Deutſchland nicht verlangt werden, daß es Belgien wieder in jenen Zuſtand zurückverſetzt, in dem es Deutſchland gefunden hat. Deutſchland hat Belgien aller Rohmaterialſen und Maſchinen entblößt. Wenn es die Bergwerke im Betriebe erhalten hat, ſo war es lediglich für ſeine eigenen Zwecke. Wenn die deutſchen Truppen morgen Belgien verlaſſen würden, ſo würden ſie eine heruntergekom⸗ mene und hungernde Bevölkerung verlaſſen. (Fortſetzung folgt.) Dilſon und Lloyd George. JBerlin, 12. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Die„Voſſ. Itg.“ erhält aus Amſterdam folgende Meldung:„Daily Tele⸗ graph“ veröffentlichl eine Unterredung„mit einer hochſtehen⸗ den offiziellen Perſönlichkeit in Waſhington, deren Namen nicht genannt werden darf“. Man ſoll alſo wohl an Wilſon 2 geues Serrpe Nr— 8 es 5 7 7 5 5 5 0 ,. 851— „„„ 4 2 I UNeNN 5 . 72 255 1 U 2 14 eeles, 2. 2. 0 2 0 TT 33 10 ln* 8. a — 2 L 2—4 2508 81 1 5 2 i + 2888 4 0 s gade SDefv geblel, denken. Dieſe Perſönlichkeit ſagte: Die Botſchaft des Präſi⸗ denten ſollte die Solidarität der Alliierten bewei⸗ ſen. Wünſche Deutſchland einen ehrenvollen und gerechten Frieden und wolle es ſich an die Reichstagsreſolution vom 19. Juli halten, die den wahren Volkswillen ausdrückt, ſo 4 die Welt vor dem Anbruch des Friedens.— Stammt ie vorliegende Meldung tatſächlich von einem leitenden ameri⸗ kaniſchen Staatsmann, würde ſie zum erſten Male die im Namen der ganzen Entente abgegebene autoritative Erklä⸗ rung enthalten, daß die Reichstagsreſolution vom 19. Juli als brauchbare Friedensgrundlage angeſehen wird. Die letzten offiziellen Kundgebungen der franzöſiſchen und engliſchen Staatsmänner ſtimmen allerdings keineswegs dazu. Rofterdam, 10. Jan.(WTB.)„Nieuwe Rotterdamſche Cou⸗ rant“ meldet aus London: Die Uebereinſtimmung zwiſchen den Reden Lloyd Georges und Wilſons iſt ſo groß, daß man glaubt, daß ſie das Ergebnis eines vorhergegangenen Gedanken⸗ austauſches iſt. Man erwartet, daß Clemenceau dem⸗ nächſt eine auf denſelben Grundſätzen 75 Rede halten wird. Eine weitere Frage iſt es, welches die Antwort Englands ſein wird, wenn Rußlands amtliche Mitteilung über die Friedens⸗ verhandlungen in London eintrifft. Der Premierminiſter verſprach der Arbeiterpartei, daß er darauf eine ernſte Antwort gibt. Das e iſt durch ſeine Rede noch nicht eingelöſt. Die Ruſſen in England glauben, daß Buchanan die Vorſchläge der ruſſiſchen Regierung mitbringe. Paris, 11. Jan.(WB.) Havas. Die Zeitungen ſtellen feſt, daß die Botſchaft Wilſons und die Rede Lloyd Georges in voller Uebereinſtimmung ſtehen. „Matin“ ſchreibt, die Alliierten gaben kund, wofür ſie kämpfen und unter welchen Bedingungen ſie handeln würden. die Forderungen aus Liebe zur Menſchheit guf das Mindeſtmaß herabgedrückt, wovon ſie ſich nichts abhandeln laſſen würden. 0 Aete meint, Wilſon gehe viel weiter als George in den Einzelheiten über die künftigen internationalen Organiſati⸗ onen. Er zeige die vollſtändige Einigkeit zwiſchen den Alliterten über die Hauptpunkte. „„Humanit““ erklärt, die Rede Wilſons ſei der Ausgangs⸗ punkt für einen demnächſtigen Frieden und die ſichere Niederlage der Mittelmächte. Angelſächſiſche Hetzereien. Amſterdam, 11. Jan. Reuter meldet Die britiſche Regie⸗ rung wird einige Vertreter der Fachvereinigungen nach Ame⸗ rika ſchicken, darunter Appleton, den Generalſekretär der Gewerkſchaften. Gompers, der Sekretär des amerikaniſchen Arbeiterbundes, ſandte an Appleton ein Telegramm, worin es u. a. heißt: Die amerikaniſchen und engliſchen Arbeiter ſind mit Wilſon und Lloyd George in Uebereinſtimmung. Was einen internationalen Kongreß von Arbeitern aller Länder an⸗ gehen ſollte, wird der amerikaniſche Arbeiterbund nicht daran teil⸗ nehmen. Wenn das deutſche Volk ſeine Demokratiſierung nicht ſelbſt durchführt, ſo müſſen die verbündeten Demokratien den Milita⸗ rismus und die Autokratie zermalmen und der Welt, das —67 Volk inbegriſſen, eine neue Freiheit bringen. Bevor dieſe Bedingungen nicht erfüllt ſind, iſt eine internationale Arbeiterkonfe⸗ ren 1 7 Vertretern aller Länder für einen dauerhaften Frieden nachteillg. Die engliſchen Gewerkſchaften gegen Cloyd Georges Kriegszlele c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 12. Jan.(Pr.⸗Tel. g..) iDe„Morningpoſt“ veröffentlicht eine Erklärung des Jentral⸗ vorſtandes der engliſchen Gewerkſchaften, die ſich in den wich⸗ tigſten Punkten gegen die Kriegsziele Lloyd Georges erklärt. Sie hätten Anzeigenpreiſe: Die 1ſpaltige Nolonelzelle 40 Pfennig, Finanz⸗ anzeigen 50 Pfemig, Reklamen I. 2—. Annahmeſchluß: Mittagblalt vormittags 8 Uhr, Abendblatt nachmittags 2¼ Uhr. Für fn⸗ zeigen an beſtimmten Tagen, Stellen und KRusgaben wird keine Ver⸗ antwortung übernommen. Bezugspreis in Rannheim und Umge⸗ bung monatl M..— mit Bringerlohn. Poſtbezug: Viertelj. M..42 einſchl. uſtellungsgebühr. Bei der Poſt abgeh. m.70. Einzel⸗KRr:10 Pfg: keine weſenlliche Aenderung in den Kriegszielen der Allierten. Gleichzeitig erhebt der Zentralvorſtand Einſpruch gegen die weitere Einziehung gelernter Arbeiter aus der engliſchen Induſtrie für die Front. Erklärung der ikalieniſchen Kriegsziele. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 12. Jan.(Pr.⸗Tel. g..) Die„Neue Zürcher Zeitung“ meldet, gerüchtweiſe verlaute, daß in der Februarſeſſion des italieniſchen Parlaments, viel⸗ leicht auch ſchon früher, die Regierung mit einer neuen Er⸗ klärung der italieniſchen Kriegsziele vor das Volk treten werde. Breſt-Lilowſt. Freie Bahn zum Abſchluß eines Sonderfriedens. m. Köln, 12. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Wien: Mit Ausnahme der Arbeiterzeitung zeigt d1 die ganze Oeffentlichkeit höchſt befriedigt über ie Wirkung, welche die Erklärungen der Vierbundsvertreter in Breſt⸗Litowſk auf die ruſſiſchen Unterhändler ausgeübt haben. Nun ſei das Unkraut ausgejätet und die Bahnfrei gemacht für die zweite Phaſe der Friedens⸗ verhandlungen, die naturgemäß nur den Abſchluß eines Son⸗ derfriedens zwiſchen dem Vierbund und Rußland zum Ziele haben könne, nachdem die übrigen Verbandsſtaaten Ruß⸗ land auf die Einladung zur Teilnahme an den Verhandlungen nicht einmal einer Antwort gewürdigt haben. Ebenſo wird das glatte Fallenlaſſen des ruſſiſchen Verlangens nach Ver⸗ legung des Verhandlungsortes ins neutrale Ausland begrüßt als Beweis der Anerkennung des Standpunktes des Vier⸗ bundes durch die ruſſiſchen Unterhändler, daß das neutrale Ausland, namentlich Stockholm, kein geeigneter Bo⸗ den für ruhige, vor Störungen friedensfeindlicher Elemente geſicherte Fortführung der Verhandlungen ſei. Gleichwohl verhehlt man ſich nicht, daß auch hier noch Zwiſchenfälle und Verzögerungen möglich bleiben und warnt daher vor über⸗ ſpannten Hoffnungen auf einen nunmehr glatten und unge⸗ hemmten Gang der Verhandlungen. Die Rede des Reichskanzlers. L! Berlin, 12. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie der „Vorwärts“ mitteilt, wird der Kanzler ſeine Rede am nächſten Mittwoch halten. Am nächſten Mittwoch würde der Hauptausſchuß des Reichstages die allgemeine politiſche Erörterung auf⸗ nehmen. Als erſter würde dann in der Sitzung der Kanzler ſprechen. Die privakrechllichen Verhältniſſe zwiſchen Deuſſchen und Auſſen. Berlin, 12. Januar.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Hauptausſchuß des Reichstags verhandelte geſtern über die privatrechtlichen Verhältnifſe zwiſchen Deut⸗ ſchen und Ruſſen. Geheimrat Simons aus dem Aus⸗ wärtigen Amt führte aus: Es ſei die ſchwierigſte Frage, die jemals der Rechtsanwendung geſtellt worden wäre. Wir ſtün⸗ den vor einem großen Trümmerfeld zerbrochener Rechte. Die beſcheidenen bisherigen Reſultate in Breſt⸗Litowſk ſeien noch nicht endgültig. Bei der Wiederherſtellung des Rechtsbodens war der leitende Geſichtspunkt der, die durch den Krieg auf⸗ gehobenen Verträge wieder herzuſtellen. An dieſen Kollektiv⸗ verträgen ſind auch Neutrale beteiligt. Die Verträge treten alſo— weiteres für die Kriegführenden wieder in Kraft und es handelt 5 nur um die Feſtſetzung von Uebergangs⸗ beſtimmungen. Bei den Sonderverträgen muß das Wieder⸗ inkrafttreten beſonders vereinbart werden. Hinſichtlich der Pri⸗ vatrechte muß alles beſeitigt werden, was ſie hemmte oder ſchädigte. Ein Teil Verträge iſt bereits Gegenſtand von Verhandlungen geworden, ein anderer, wie z. B. die Forde⸗ rungsrechte nicht. Unſere Auslandsdeutſchen ſind durch nichts härter getroffen worden, als durch die Liquidation ihrer Unternehmungen in Rußland. Es iſt gelungen, die Rückgabe zu erreichen. Auch werden die deutſchen Unternehmer nicht ſchlechter geſtellt als Angehörige anderer Länder. Ueber Jaee und Konzeſſionen iſt noch nicht verhandelt wor⸗ den. Die Ruſſen ſind durchaus geneigt, begangenes Un⸗ recht wieder gut zumachen. Hinſichtlich der Kriegs⸗ ſchäden durch nölkerrechtswidrige Akte Privatperſonen egenüber ſoll der Staat aufkommen, der den Schaden verur⸗ acht hat. Im übrigen bleibe nur gegenſeitiger Verzicht übrig. Die Schiffe werden gegenſeitig freigegeben, ſoweit ſie ni während des Kriegs mobil gemacht worden ſind. Schlichtungs⸗ kommiſſionen werden über Streitigkeiten entſcheiden. Die Fraktionsredner erklärten ſich in der Hauptſache mit dieſen Richtlinien einverſtanden. Nächſte Sitzung am Dienstag. Das Martyrium der Auſſen in Frankreich. Bern, 11. Jan.(WTB. Nichtamtl.) Die ruſſiſche Kolonie in Lauſanne erfährt aus zuverläſſiger Quelle, daß die Ruſſen in Frankreich von der Bevölkerung außerordentlich ſchlecht be⸗ handelt und in Verruf erklärt werden. Das Leben iſt für ſie egenwärtig in Frankreich ein wahres Martyrium. Dazu ſind Rachrichten eingetroffen, daß auch neuerdings wieder unter den Mannſchaften der ruſſiſchen Hilfstruppen Erſchießun⸗ gen vorgenommen wurden. ( Pforzheim, 11. Jan. Die Handelskammer und die hieſige Ortsgruppe der Vaterlandspartei ſandten Drahtungen an den Reichskanzler, in denen ein deutſcher Friede gefordert wird. Auch der nationalliberale 2. Seite. Nr. 19. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Wittags⸗Ausgabe.] Samstag, den 12. Januar 1918. BVerein will mit einer Kundgebung in dieſem Sinne an die Oeffentlichkeit treten und plant für den 18. Januar eine große Verſammlung. Die polniſche Frage. m. Köln, 12. Jan.(Pr.⸗Tel.) Die Kölniſche Zeitung meldet aus Berlin: Im Zuſammenhang mit den durch die Anweſen⸗ heit der polniſchen Regierung angeregten Erörterungen dürfte es intereſſieren, daß nach Andeutungen von gut unterrichteter Seite die ſogenannte öſterreichiſch⸗polniſche Löſung durchaus nicht ſo ausſichtsreich iſt, wie gemeinig⸗ lich angenommen wird. Welchen Einfluß hierbei die wirtſchaft⸗ lichen Geſichtspunkte haben, möge dahingeſtellt ſein. Berlin, 12. Januar.(Von unſerem Berliner Büro.) Der„Vorwärts“ erhält aus Lemberg folgendes Privattele⸗ gramm: Eine aus hier zurückgekehrte Perſönlichkeit, welche ur Rada Beziehungen hat, teilt mit, die ukrainiſchen Friedensunterhändler haben die Weiſung erhalten, der Errichtung eines unabhängigen Polens inner⸗ halb desethnographiſchen Gebietes zuzuſtimmen. Das von den Zentralmächten beſetzte ukrainiſche Cholm, Plidlaße und Wolyn fällt an die Ukraine. Sollte Gali⸗ zien aus dem öſterreichiſchen Staatsverbande ausgeſchieden werden, ſo dürfen nur die Großherzogtümer Auſchwitz und Zator an Polen fallen. Das Königreich Galizien und Lodo⸗ merin müſſe dann der Ukraine einverleibt werden. Soweit die Meldung aus Lemberg. Man verſteht nun heſſer, warum der polniſche Regentſchaftsrat ſo ſehr Wert dar⸗ auf legt, an den Friedensverhandlungen irgendwie beteiligt zu werden. Es geht um die Grenzen des neuen Königreichs, die bekanntlich auch von anderen Leuten, nämlich von Polen und Ukrainern, umſtritten werden. Aus dem Haag, 11. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Das polniſche Preſſe-Büro ſchreibt: Der Beſuch der polniſchen Regenten beim deutſchen Kaiſer iſt eine ſehr bemerkenswerte Tatſache. Der Führer der Abordnung, Fürſt Lubomirski, der von den Ruſſen zum Stadtreſidenten von Warſchau ernannt worden war, nahm den deutſchen Behörden gegenüber urſprünglich eine ſehr kühle und reſer⸗ vierte Haltung ein. Erſt der Gang der Ereigniſſe brachte ihn, ebenſo wie die beiden anderen Regenten, den Erzbiſchof Kakowsik und den Srafen Oſtrowski, die ebenfalls paziſiſtiſch geſinnt waren, zu der UHeberzeugung, daß für die Polen die Formel ex criente lux nicht paſſe, da die geſamte politiſche Kultur auf weſteuropäiſchen Funda⸗ menten aufgebaut iſt, und daß der Anſchluß an die Mittelmächte eine natlürliche Folge der tatſächlichen Ereigniſſe war. Die Rede des ſten Lubomirski war auch deshalb bemerkenswert, weil darin dem deuiſchen Kaiſer als Friedensfürſt gehuldigt wurde. Unabhängigkeitserklärung der Dongegend. Petersburg, 11. Jan.(WTB. Nichtamtl.) Aus Ro ſt o w wird gemeldet, daß in dieſen Tagen die Ankündigung einer unabhängigen Republik der Dongegend erfol⸗ wird. Bei der Kabinettsbildung wird Kaledin vermut⸗ den Vorſitz und das Kriegsminiſterium, Seler das Juſtiz⸗., Agekeff das Unterrichts⸗, Paramanoff Ddas Handelsminiſterium übernehmen und Bogajewſji Staatskontrolleur werden. Der Widerſtand gegen die Rada wächſt. ersburg, 10. Jan.(WTB. Nichtamtlich.)»Abteilungen der Bolſchewiki haben die Stationen Debalzewo, Snowſka und Semenowſka genommen. Aus Kiew wird gemeldet, daß der Widerſtand gegen die Rada wächſt. Unter den Truppen der Hauptrada herrſche große Erregung. Einſiellung der Bezahlung von Kupons und Dividenden. Petersburg, 11. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Petersburger Telegraphenagentur. Ein Erlaß des Rates der Volkskommiſſare ſordnet die Einſtellung der Bezahlungvon Kupons und Dividenden an. Die Bezahlung von Kupons iſt bis zum Erlaß einer neuen Ver⸗ fügung verboten. Der Handel mit Aktien und Obliga⸗ 1 onen iſt bei Strafe der Einziehung der Immobilien ver⸗ en. Die Annullierung der ruſſiſchen Nationalſchuld. London, 10. Jan.(Priv.⸗Tel.) Meldung des Reuterſchen Büros. Der Petersburger Mitarbeiter des„Mancheſter Guardian“ meldet vom 8. Januar, daß die Volkskommiſſare beabſichtigten, in den mächſten Tagen ein Dekret zu erlaſſen, durch das die ruſſiſchen Na⸗ tionalſchulden annulliert werden. Der Mitarbeiter erfährt, daß das Dekret folgende Befugnis enthalten werde: ö 1. Alle Anleihen und Schatzſcheine, die im Beſitz von Aus⸗ ländern im Auslande oder in Rußland ſind, ſind ungültig. 2. Die Anleihen und Schatzſcheine im Beſitze ruſſiſcher Unter⸗ tanen, die über 10 000 Rubel Kapital beſitzen, ſind ungültig. 3. Anleihen und Schatzſcheine im Beſitze ruſſiſcher Untertanen, die ihr Kapital in ruſſiſchen Anleihen angelegt haben, die 10 000 Rubel nicht überſchreiten, werden mit 5 Prozent vom Nominalwerte verzinſt, denen, die 10 000 Rubel beſitzen, werden 3 Prozent aus⸗ bezahlt werden. 4. Arbeiter und Bauern, die ruſſiſche Anleihen oder Schatzſcheine im Werte von 100 Rubel beſitzen, können ſie dem Staale für 75 Prozent des Nominalwertes verkaufen, die die 600 Rubel beſitzen, zu 79 Prozent. Bergellungsmaßregel. Die widerrechtliche Jurückhaltung von Elſaß⸗Lothringern in Frankreich. Berlin, 12. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Unter ihrem offiziellen Schriftzeichen ſchreibt die„Norddeutſche All⸗ gemeine Zeitung“: Von den franzöſiſchen Behörden werden im Widerſpruch mit den zwiſchen Deutſchland und Frankreich ge⸗ troffenen Vereinbarungen noch eine Reihe von Elſaß⸗Loth⸗ ringern zurückgehalten. Die deutſche Regierung hat infolge⸗ deſſen bei der franzöſiſchen Regierung erneut ihre Forderungen geltend gemacht und gleichzeitig darauf hingewieſen, daß eine längere Zurückhaltung der Elſaß⸗Lothringer nicht würde hingenommen wer⸗ den können. Die franzöſiſche Regireung hat dieſe Vorſtellungen un⸗ beantwortet gelaſſen. Auch haben die franzöſiſchen Unterhändler bei den im vorigen Monat in Bern geführten Verhandlungen über Ge⸗ fangenenfragen jegliche Ausſprache über die Freilaſſung der Elſaß⸗ Lothringer rundweg abgelehnt. Unter dieſen Umſtänden hat ſich die deutſche Regierung genötigt geſehen, zu den der franzöſiſchen Regie⸗ rung inAusſicht gaſtellten Vergeltungsmaßreln zu ſchreiten. Zu dieſem Iwecke ſind am 6. Januar 600 angeſehene Franzoſen aus dem be⸗ ſetzten Gebiet nach dem beſetzten Rußland und zwar nach einem ge⸗ eigneten Orte gebracht worden. Die Ueberführung von 400 an⸗ gaſe ſenen Franzöſinnen nach dem Gefangenenlager Holzminden wird nigen Tagen erfolgen. Die Zurückführung aller dieſer Perſonen 55 ihrem bisherigen Wohnort wird erſt ſtattfinden, wenn die fran⸗ zöſiſche Regierung die ihr durch neutrale Vermittlung bekannt⸗ gegebenen deutſchen Forderungen erfüllt. Vor allem muß hiernach die franzöſiſche Regierung die Heimreiſe denjenigen Elſaß⸗Lothrin⸗ geſtatten, die entſprechend den beſtehenden Abmachungen, An⸗ e e ihre Entlaſſung erheben, gleichwohl aber die Erlaubnis zur Abreiſe noch nicht erhalten haben. Sodann muß eine Gewähr dafür geſchaffen werden, daß die deutſch⸗franzöſiſchen Vereinbarungen wonach Krieas⸗ und Zivilgefangene mit Rückſicht auf ihren Geſund⸗ zu verweiſen ſeien, wenn nicht die Zuſammenſtellung der Maß⸗ den letzten Vernichtungswillen zu predigen, der trägt nur dazu bei, Fiſcher. heitszuſtand auszutauſchen oder in der Schweiz zu internieren ſind, in vollem Umfange und ausnahmslos auch den Elſaß⸗Lothringern zugute kommen. Endlich muß Frankreich das geſamte elſaß⸗loth⸗ 80 Sanitätsperſonal entſprechend dem Genfer Abkommen frei⸗ aſſen. Franzöſiſche Kammer. Bern, 10. Jan.(WTB. Nichtamtl.) Die Lyoner Blätter be⸗ richten aus Paris: In der Kammer interpellierte der ſozialiſtiſche Deputierte Jobert die Regierung über die Untaten der Zenſur in der Provinz. Miniſterpräſident Cleme nceau er⸗ widerte, er habe Jobert im allgemeinen Genugtuung gegeben und ſei mit ſeinen Kritiken einverſtanden. Einige Deputierten, darunter Poncet, beſchwerten ſich über die Propaganda gegen das Parlament in der Armee und im Lande, die ſchwere Verſtimmungen gegen das Parlament hervorgerufen habe. Jean Bon führte aus, daß der Feldzug gegen das Parla⸗ ment einen unglaublichen Zuſtand geſchaffen habe. Höhere und ſubalterne Offiziere verbreiteten in der Armee die unglaublichſten Gerüchte über das Parlament. Die Rechte der Kammer proteſtierte gegen die Ausführungen Bons, der weiter erklärte, daß an der Front nur republikaniſche Anſichten nicht verbreitet werden dürften. In der Armee beſtehe eine regelrechte antirepublikaniſche Cam⸗ pagne. Renaudel fragte, warum Zeitungen wie die„Humanite“ an der Front verboten worden ſeien. Das große Hauptquartier ließ eine Unterſuchung vornehmen über die Zeitungen, die von den Soldaten geleſen werden dürften. Ferner proteſtierte Renaudel gegen die Verleumdungen der ſozialiſtiſchen Partei und gegen die Unterſuchungen, die hinſichtlich der vorjährigen Frühjahrsmeuterei vorgenommen wurden. Clemenceau erwiderte, er ſtimme mit den Ausführungen der verſchiedenen Redner überein, wünſche aber, daß man ihm Tatſachen und nicht Allgemeinheiten vorbringe, da⸗ mit er handeln könne. Die Kammer vertagte ſich ſodann auf Freitag zur Beſprechung der Interpellation über Rußland und die auswärtige Politik des Kabinetts. Deutſcher Abendbericht. Berlin, 11. Jan., abends.(WTB. Amtlich.) Von den Kriegsſchauplätzen nichks Neues. Der deutſche Fliegerangriff auf London vom 6. Dezember. Berlin, 11. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Wie aus London gemeldet wird, ſind bei dem deutſchen Fliegeran⸗ griff am 6. Dezember nach amtlichen Mitteilungen neun⸗ zehn Brände ausgebrochen. Ueber dreißig Gebäude wurden hierbei vernichtet. Der Polizeibericht verzeichnet 44 Tote und 102 Verwundete. Ein engliſches Marineflug⸗ zeug iſt bei der Verfolgung der Flieger weſtlich von Margate abgeſtürzt. Die Amerikaner konzenkrieren Truppen an der Grenze. m. Köln, 12. Jan.(Pr.⸗Tel.) Die Kölniſche Volkszeitung meldet aus Genf: Die Temps erfährt, die Vereinigten Staaten konzentrierten Truppen nächſt der Grenze. m. Köln, 12. Jan.(Pr.⸗Tel.) Die Kölniſche Volkszeitung meldet aus Amſterdam: Lord Churchill, der Miniſter für Munition, hielt eine An⸗ ſprache an die amerikaniſche Kolonie, worin er ſagte: Obwohl man hunderttauſend Tonnen Stahl weniger dabe und geringeren Schiffsraum zum Transport von Munition, 1 werde man doch im Jahre 1918 eine viel mächtigere Artillerie beſißen und größere Vor⸗ räte an Granaten ſowie beſſere Ausrüſtung, wenn die Reſervevorräte genommen werden. Der türkiſche Tagesbericht. Konſtanfinopel, 11. Januar.(WTB. Nichtamtlich. Eregulſte Heeresbericht vom 10. Januar. Keine.— reigniſſe. Lloyd George und Englands wahre Abſichl. von Geh. Admiralitätsrat a. D. Paul Koch. „Wir führen keinen Angriffskrieg gegen das deutſche Voltt Es iſt nicht unſer Wunſch, die große Stellung... Deutſchlands in der Zukunft in Frage zu ſtellen“— ſo ſprach vor wenigen Tagen der Hüter der Miligkeit von Verträgen“ und Hirt des„inler⸗ nationalen Rechts“, Lloyd George, in ſeiner Anſprache an die Vertreter der Gewerkſchaften. Inzwiſchen erbringen die ruſſiſchen Veröffentlichungen der Geheimverträge Keicge vor aller Welt den Beweis, wie bereits lange nor dem Kriege das Fell des Bären unter die Spießgeſellen der Entente verteilt worden iſt. Sie zeigen insbeſondere, welcher Art die„idealen Gründe waren, aus denen England in den ihm angeblich„aufgedrängten“ Krieg eintrat. Und wahrlich, man muß nur heute noch einmal jenen Artikel der „Saturday Review“ vom 11. September 1897 mit ſeinem ſchnöden Hinweis auf„the Outrageous follies of William the Witless“ in die Hand nehmen, um ſich zu vergegenwärtigen, daß England ſeit 20 Jahren kein anderes Ziel kennt als„Germaniam esse delendam“. Trotzdem könnte man auf den Gedanken kommen, daß der auch in der Rede Lloyd Georges— mit dem Hinweis auf die Verwendung der Rohſtoffmärkte— uns ſoeben wieder angedrohte wirtſchaftliche Nachkrieg, daß insbeſondere die Beſchlüſſe der Pariſer Wirtſchaftskonferenz von 1916 in das Gebiet der Phraſen nahmen und Veſtrebungen, die das feindliche Ausland zur Ve⸗ kämpfung des deutſchen Handels tatſächlich eingeleitet hat, zeigen würde, wie ernſt dieſe Verſuche gemeint ſind. Um eine ſolche Zuſammenſtellung hat ſich beſonders das unter Leitung von Prof. Harms ſtehende Königliche Inſtitut für Seeverkehr in Kiel mit ſeinem Sammelwerk„Der Wirtſchaftskrieg“)“ das größte Verdienſt erworben. Es iſt in der Tat dringend erforderlich, daß bei uns in der weiteſten Oeffentlichkeit begriffen wird, daß hinter den Phraſen eines Lloyd George und hinter dem Cynismus eines Preſſelords Northeliff der bitterſte Wille ſteht, nicht nur den deutſchen Handel zu bekämpfen, ſondern das deutſche Wirtſchaftsleben im Ausland, die Betätigung des deutſchen Kapitals, den Abſatz deutſcher Erzeugniſſe mit Stumpf und Stiel und mit allen Mitteln der Gewalt, der Liſt und des Luges und Truges auszurotten, um ſich ſelber in die leer gewordenen Stätten einzudrängen. Seit Kriegs⸗ beginn iſt dieſe zielbewußte Arbeit am Werk, und wer durch den weinerlichen Ruf nach einem Verſtändigungsfrieden den Krieg noch immer weiter in die Länge zieht, ſtatt ſeinerſeits England gegenüber daß dieſes grimmige Vernichtungswerk ſeinem Endziel näher kommt, und daß drüben allmählich vergeſſen wird, was„made in Germany“ einſt bedeutete, und wieviel deutſche Wiſſenſchaft, deutſche Betriebs⸗ ſamkeit und deutſche Treue dazu beitrugen, die Menſchheit in allen Zonen dem Ideale der Menſchlichkeit näher zu bringen. Jedes Mittel war England recht, ſo die Eröffnung an ein großes überſeeiſches Haus„that my credit there was no longer good“, ſo die ſchwarzen und die grauen Liſten, die Nichtigkeits⸗ erklärungen geſchloſſener Verträge und die gewaltſameVerdrängung des deutſchen Einfluſſes, der deutſchen Angeſtellten und aller deut⸗ ſchen Intereſſen, um ſo jeden Kanal, durch den der deutſche Handel nach dem Kriege in den Weltmarkt eindringen und ſeinen Anteil an der Produktion der Welthandelsgüter und dem Abſatz wieder übernehmen könnte, ein für alle Mal zu verſchließen. Es iſt wahr, man hat die deutſchen Waren, die ſich draußen vorfanden, nicht 1der Wirtſchaftskrieg. I. Abt. England. Jena, del Guſtar 0 ger ſind demgegenüber die ohne weiteres verſchleudert, das hätte einen Preisſturz hervorrufen können, man hat auch die deutſchen Geſchäfte nicht ohne weiteres geſchloſſen, denn man hatte nichts anderes in die enſtandenen Lücken zu ſetzen, ja man hat auch die Ergebniſſe der Liquidationen nach Abzug der nötigen Speſen bei den Banken niedergelegt. Alles das freilich nicht, um es den deutſchen Gläubigern auszuzahlen, ſondern nur als Fauſtpfand für die deutſche Kriegsentſchädigung, als Zahlungsmittel, wenn dereinſt„Tonne für Tonne“ die ver⸗ ſenkten Schiffe Deurſchland in Rechnung geſtellt werden, und es wäre überraſchend, wenn es nicht ſo ſchmählich wäre, wie man Tag für Tag neue Methoden erfand, um die deutſchen Handelsverbin⸗ dungen bis in ihre feinſten Beziehungen zu verfolgen und mit ge⸗ ſchäftlichem und geſellſchaftlichem Boykott alle die zu treffen, die irgend an derartigen Verbindungen in zweiter oder dritter Linie beteiligt waren. Hierüber iſt beſonders in dem genannten Harms⸗ ſchen Buch ein überwältigendes Material zuſammengetragen wor⸗ den, das allerdings nur mit nachhaltigem Studium bewältigt wer⸗ den kann. Leichter zu überſehen ſind die engliſchen Verſuche mit der För⸗ derung des eigenen Gewerbefleißes, mit dem Raube deutſcher Pa⸗ tente und Muſterzeichen, um der deutſchen Ware den Abſatz abzu⸗ graben und engliſche Erzeugniſſe an ihre Stelle zu ſetzen. Dieſe Beſtrebungen erſtrecken ſich auf die chemiſche Induſtrie, auf Bergbau und Hüttenweſen, auf die Glasinduſtrie und ihre verwandten Ge⸗ ſchäftszweige, insbeſondere auch auf Gläſer für wiſſenſchaftliche Zwecke, optiſe 5 Gläſer und Kunſtgläſer, auf die Papierinduſtrie, die Spielwareninduſtrie und vieles Andere mehr. Hier nun freilich wird vielfach ſelbſt von engliſcher Seite zugeſtanden, daß man vor⸗ 210 das Ziel noch nicht ereicht habe, und deutlicher wird dies beiſpielsweiſe durch die Klagen über die in engliſchen Werken herge⸗ ſtellten Farben und durch die viel höheren Preiſe, ſoweit nicht über⸗ aupt durch den Mangel an Grundſtoffen die weitere Herſtellung in Frage geſtellt wurde. Hier tritt dann noch ein Anderes in die Erſcheinung, daß nämlich die engliſchen Inſeln für ſich allein nicht in der Lage waren, die bisher von Deutſchland beſorgte Warenliefe⸗ rung zu übernehmen, und daß man ſich genötigt ſah, die betreffen⸗ den Gewerbezweige nach Tanada und ſelbſt nach Auſtralien zu ver⸗ pflanzen. Es mag ſein, daß die Canadier und Auſtralier einſtweilen bei der Abhängigkeit von dem engliſchen Mutterlande ſich wohl be⸗ finden, gleichwohl kann es keinem Zweifel unterliegen, daß die Ver⸗ minderung der wirtſchaftlichen Abhängigkeit mit der Zeit auch den Willen zu politiſcher Abhängigkeit und politiſcher Gefolgſchaft ver⸗ mindern, und daß inſofern die Waffe ſich als zweiſchneidig erweiſen wird. Gefährlicher iſt noch die immer deutlicher ſich hervorkehrende Entſchloſſenheit Japans, auch ſeinerſeits aus dem gegen Deutſch⸗ land gerichteten Vernichtungskrieg Vorteil zu ziehen, und ſo ſicher es ſein mag, daß Japan für ſich allein gegen eine geſchloſſene Liga der weißen Raſſe in Handel und Gewerbe einen ſchweren Stand hatte, ſo ſicher muß es erſcheinen, daß der von England angezettelte Vernichtungskrieg Japans wirtſchaftlicher Entwickelung zu Gute kommen und ihm mindeſtens die Märkte des fernen Oſtens und der Südſee inſowit eröffnen muß, denß engliſche und wahrſcheinlich auch e Ware hier ſchon in naher Zukunft keinen Abſatz mehr finden. Ueberaus lehrreich ſind die engliſchen Verſuche, durch Förde⸗ rung der Wiſſenſchaft und des Fachunterrichtes auf den in Betracht kommenden Gedieten der engliſchen Rückſtändigkeit nachzuhelfen und den engliſchen Fabrikanten und Arbeiter in den Stand zu ſetzen, es dem von ſeinem Platz verdrängten deutſchen Wettbewerber gleich zu tun Hier freilich öffnet ſich für uns ein Hoffnungs⸗ ſchimmer, denn die Lücken des Wiſſens, die Vernachläſſigung der Forſchung laſſen ſich am allerwenigſten von heute auf morgen aus⸗ füllen, und vor allem die Charaktereigenſchaften, die den Deutſchen an ſein Studierzimmer feſſeln, während der engliſche Student ſeine Lorbeern in ſportlicher Vetätigung ſuchte, laſſen ſich ſo ſchnell nicht wandeln und geben uns die begründete Hoffnung, daß in dem gegen uns angezattelten Vernichtungskrieg das letzte Wort noch nicht ge⸗ ſprochen iſt. Eines iſt klar, mit Friedensbedingungen und mit papiernen Zugeſtändniſſen laſſen ſich die Ergebniſſe der Vergiftung. die nun im vierten Jahre unſerem Wirtſchaftsleben in ſeiner über⸗ ſeeiſchen Betätigung eingeimpft iſt, nicht beſeitigen; wir werden uns darin finden müſſen, daß visles für immer verloren iſt, und daß wir überall von vorn wieder anfangen müſſen umſomehr aber gilt es„Arbeiten und nicht verzweifeln“ und um ſo weniger kann dovon die Rede ſein, mit einem Winſeln um„Verſtändigung“ das Verlorene wieder zu gewinnen, und dem deutſchen 25 zu ſchaffen. Ungleicher Wellbewerb. Man ſchreibt uns aus akademiſchem Kreiſe: 3 Jahre blutigen Ringens ſind ins Land gezogen und noch immer ſteht Deutſchlands Jugend auf ferner Wacht, don dem ein⸗ edanken beſeelt, allen Gewalten zum Trotz das Vaterland igen 0 2 erhalten. Freudig hat ſie in jenen Tagen der Begeiſterung, deren Wogen hinauf bis zu den Sternen reichten, mit Hintanſetzung aller Eigenintereſſen Feder oder Handwerkszeug mit der Knarre etauſcht, um das zu geben, was ſie geben konnte. 3 Jahre ſind ſeither verfloſſen! Viele von denen, die zu blutigem Strauße aus⸗ zogen, haben die damals gelobte Treue mit dem Tode beſiegelt. Viele, deren Schickſal allzufrüh die Tücke der feindlichen Kugel be⸗ ſlimmte, ließ ein gütiger Gott, der ehernen Fauſt des Krieges ent⸗ rinnen. Gezeichnet mit den unauslöſchbaren Spuren des über⸗ ſtandenen Ringens ſtehen letztere bereits wieder im ungleichen Weti⸗ bewerbe mit den Daheimgebliebenen. Dieſe Ungleichheit des Wett⸗ bewerbes, die ſich beſonders bei der akademiſchen Jugend in einem mehr oder minder großen Zeitverluſt darſtellt, zu lindern, iſt eine Aufgabe, deren Verwirklichung nicht allzu weit mehr hinaus⸗ geſchoben werden darf. Denn wenn wir annehmen, daß die Rück⸗ r auch derer, die noch im Felde ſtehen. in ablehbare Rähe gerückt iſt, ſo müſſen bis zu dieſem Zeitpunkte doch Verhältniſſe geſchaffen ſein, die all denen, die durch den Kriegsdienſt ihrer Entwicklung auf Jahre entzogen waren, das Verſäumte mit zeitlicher Einſchrän⸗ kung nach Krafken einzuholen erlauben! Sind doch unter den Kriegsteilnehmern junge Männer, die 2, 3 ſa bereits 4 Jahre des Kaiſers Rock tragen, ohne die geringſte Ausſicht zu haben, dieſen rieſigen Zeiwverluft auf irgend eine Weiſe auch nur halbwegs über⸗ winden zu können. Denn was nützt es, wenn Kriegsſemeſter ange⸗ rechnet werden und nicht Gelegenheit geboten wird, den zu erlernen⸗ den Stoff, der doch gleich groß geblieben iſt, mit derſelben Gründ⸗ lichkeſt in kürzerer Zeit zu hören, und in gemeinſamer Arbell don Lehrer und Schüler zu bewältigen? Das Privatſtudium mag für den Einzelnen, der in hierfür günſtigen Verhältniſſen lebt, möaglich ſein; für die Mehrheit kommt es gewiß nicht in Betracht! Ganz abgeſehen davon, daß der mündliche Vortrag von Seiten des Leh⸗ rers zum Studium unbedingt erforderlich iſt. Wie ungleich günſti⸗ Daheimgebliebenen geſtellt, ader gar ſene jungen Männer, die wegen bevorſtehender Einziehung zum Miſitär das Abiturientenexcamen um 1 Jahr hher ablegen durften und nun, da ſie nur für den Heimatsdienſt in Frage kamen, in des Kaiſers Rock Vorleſungen bören. Iſt das etwa der Zweck des ſogenannten Notabituriums? Hat man damals, als in Frage kommendes Examen erlaubt wurde, derartige den Kriegsteilnehmern egenüber ungerechte Fälle in den Kreis der Möglichkeit gezogen? Mag die Antwort hierauf lauten wie ſie will; jedenfalls dürfte mit dieſen wenigen Zeilen zur Genüge kundgetan ſein, das in den be⸗ ſtehenden Verhältniſſen— auf der einen Seite gar zu große Benach⸗ teiligung der d auf der anderen Seite jedoch unge⸗ rechtfertigte Vorteile der Daheimgebliebenen— eine durchgreifende Wandlung dringend notwendig iſt. Möge dieſem erſten Schritte ein Zweiter von berufener Stelle aus folgen, und es iſt ſo manchem Kämpfer, der durch die Länge des Krieges vom eingeſchlagenen Wege hat abweichen müſſen, wieder auf die alte Bahn geholfen, eine Aufgabe, in der der Heimat Pflicht und Dank unſeren wackeren Streitern gegenöber ſich vereinigt. Es erſcheint wünſchenswert, daß die Landſtände bei Be⸗ ſprechung des Kultusetats angeregter Frage näher treten. 1* London, 11. Jan.(WT B. Nichtamtlich.) Reutermeldung. Geſtern iſt in der Nordſee das Fiſcherfahrzeug„Premier“ deutſchen Unterſeeboot verſenkt FF3)VVVV8 22 ee N den 2. 1 8 * 1177 112 Franz Heilgendorff; 1 2 Willy Veutnant d, R. Engenn Endlich, den Leutnanten d. Samstag, den 12. Januar 1918. 3 Aus Stadt und Zand. Mit dem 8 ausgezeichnet Schütze Wilhelm Neubert bei der Maſch.⸗Gew.⸗Komp. eines Infant.⸗Regts. und Emil Neubert, Minenwerfer, Neckarauer⸗ ſtraße 124 wohnhaft, wegen Tapferkeit vor dem Feinde. Gefreiter Klein, Inf.⸗Regt. 142, in Firma Leond. Weber, E 3. 8, Inhaber der Badiſchen ſilbernen Verdienſtmedaille. Joſef Walz, Bildhauer, bei einem Landwehr⸗Inf.⸗Regt., Käfer⸗ Talerſtraße 29 wohnhaft. Willi Hauſchel, bei einem Minenwerfer⸗Batl., Sohn des Herrn Gottfr, Hauſchel. Kraftfahrer Leopold Konrad, bei einem Kraftwagen⸗Kolonne im Felde, wohnhaft Werftſtraße 3, für tapferes Verhalten. Torpedo⸗Maſchiniſten⸗Maat Joſeph Munz, Sohn des Lade⸗ meiſters Joſeph Munz, Neckarſpitze 18. Ebenſo erhielt das Eiſerne Kreuz vor längerer Zeit der zweite Sohn Karl Munz. Musketier Bruno Tropf, Sohn des Schneidermeiſters Heinrich Tropf, O 7, 29. uſt. Egeling, Friſeur, Tatterſallſtraße 4 wohnhaft, 3. Jt. in einem Kriegslazarett. Ernſt Hofmann, langjähriger Beamter der Firma M. Marum, . m. b. H. hier, z. Zl. bei einer Nachrichten⸗Abteilung im Felde. Musketier Franz Bindt, Angeſtellter der Rheiniſchen Gummi⸗ und Celluloid⸗Fabrik, wegen Tapferkeit vor dem Feinde. Sonſtige Auszeichnungen. Seine Kgl. Hoheit der Großherzog von Baden hat den Nachgengun⸗ die folgenden Auszeichnungen verliehen: Das Ritterkrenz aſſe mit Eichenlaub und Schwertern des Or⸗ vom Zähringer Zöwen; dem Hauptmann d. R. im das Ritierlreuz 2. emit Schwertern des Ordens vom ZJähringer en: dem Leutnant d. R. uom Fußart.⸗Reg, 14 Paul Otto Rie⸗ bei einem Fußart.⸗Bat; dem Leutnant d. N. des Inf.⸗Reg 109 Spitzfaden bei einer Flieger⸗Abt.; dem Leumnant d. R. Friebrich Wilhelm Göger bei einem Landw.⸗Fußart.⸗Bat. dem Leutnant d. L 1 Max Albert Rinkenburger in einem Inf.⸗Reg,; 2 2— — dem Oberleutnant d. R. im Leib⸗Grenad.⸗Reg 109 Karl Jakob Lnd⸗ wigſen, Adjntant eines Staffelſtabsz dem Leutnant d. R. Hermann Klawonn beim Pion.⸗Bat. 14; dem Leutnant d. L. Ernſt Anton Karl Lewald, vorher bei einem Reſ.⸗Feldart.⸗Reg.; dem Oberarzt b. L. 1 Emil Vogt bei einem Feldlazarett; dem Leutnant d. R. Hein⸗ rich Karl Böhmel bei einer Feldart.Batt.; dem Leutnant 5. 2. Kavpallerie Nikolg Moufang bei einer Etappen e e dem 1 R. Emil Lin⸗ der und Emil Ebert in einem Juf.⸗Reg.; dem Leutnant d. R. Julins Guckenhan in einom Inf, Reg.: dem Fentnant d. R. Ro⸗ bert Weißenfels, Führer einer Fernſprech⸗Abt.; den Leutnanten d. R. Ernſt Bottlinger und Augnſt Malteg, dem Leutnant d. 8, Stto Kleinhenz ſowie dem Leutnant d. P. Albert Lüttke bei emem Reſ.⸗Inf.⸗Reg.; dem Leutngnt d. R. Fritz Gieſer in einem Neſ.⸗Inf.⸗Reg.; dem Aſſiſtenzarzt d. R. Dr. Hermann Fecht bei ein Kav.⸗Dip.; dem Leutnant d. L. Inf. J Georg Kolſte in einem Jnſe⸗ Neg,; dem Leutnant d. R. des Inf.⸗Reg. 170 Walfer Erwin Harald Heinrich bei einem Feldrekruten⸗Devot; dem Lentnant d. L. 1 Friedrich Oechzner in einem Fußart.⸗Reg.; dem Leulnant d. R. Guſtav Adolf Rännche, Führer einer Landw.⸗ien.⸗Komn.; dem Deutnant d. R. Alfred Brüderlin in einem Jandw.⸗Inf.Reg.; dem Lentnant d. L. II Iulins Ottomar Wafter Rothe und dem Deutnant d. R. Walier Ernſt RMeerwein bei einem Vandſt.⸗Inf.⸗ Bat.; dem Leutnant des Drag.⸗Reg. 21 iit Egffingne in einem 8 Inf.⸗Reg.; dem Leutnant d. R. Sskar Rars im Feldart.⸗Reg. do dem Leutnant des Feldart.⸗Reg, 14 Hans Wilhelm Oltg Siay in einem Feldart.⸗Reg.; dem Oberkeutnant d. N. Hans Krull im Jäger⸗ Reg. zu Pferde Nr. 5; dem Militär⸗Ober⸗Intendantur⸗Sekretär, Rech⸗ nungsrat Karl Seiffhart hei der Feldintendantur einer Inf.⸗ „Div.; dem Kriegsgerichtsrat Guſtar Fresdorf bei derſelben Inf.⸗ Div.; dem Leutnant d. R. Georg Mildenberger in einem Feld⸗ art.⸗Reg.; dem Leutnant d. R. Friedrich Eiſenluhr bei einem Meldeamt; dem Leuinant 8. R. Georg Schmieder bei einer mo⸗ ilen Bahnhofstommandantur: dem Leuingn d. R. des Feldart,⸗Reg, WMiliy Oskar Adolf Möller; dem Ober⸗Bezerſnr Dy. Friedrich Wilheim Sommer bei einer Fuhrpark⸗Kol.; dem Leutnant d. R, des Letb⸗Grengd.⸗Reg. 10 Emil Korl Hermann; dem Feningnt 5. R. Emil Hubert Karl Storf bei einem Inf.⸗Reg.; dem Lentnant d. R. Karl Krieſrich Schmärzel beſ einem Füßart,⸗Zat.; dem Leui⸗ nant d. R. Kurt Franz Wilhelm Fiſcher bei eſner Mun.⸗Kol.; dem Leutnant d. R. Adolf Heilmann, Adiutant einer Bgudipektion; dem Lentnan d. R. Heinrich Bkum bei einer Fernſprech⸗Abt.) dem Jeutnant d. R. Hnbert Heinrich Kempf beſ einer Fernſprech⸗Abt. dem Lentnont d. R. Franz Sackmann im Fager⸗Reg. Nr. 3; dem JDentnant 5. L. Deutnant d. R. Otta Henninger hei einem Reſ. Inf.⸗Reg,; dem II Oskar MRaus in einem Reſ. Fußſart.⸗Reg.; dem Oberarzt d. R. Emil Kark Heinrich Rüter bei einer Fernſprech abt. dem Oberarzt Adolf Johannes Walter Mnog bei einem Ref.⸗Fußart,⸗ Neg.; dem Leutnant d. R. Friedrich Simon beſ eſnem Feld⸗ Rekruten⸗Depot; dem Leutnank d. 8, Fußart. J gank Nömer bei einem Leußſt.⸗Fufart.⸗Bat,; dem Leufnanf d. R. Otie Peter Kinz⸗ ler im Telbart.⸗Reg, 4; dem Leninant d. L. Felbark. Hermann Hugo Binz, Abjutant einer Staffel; dem Leuinant d. R. Hermgnn Joſeph Guſtav Trunk bei einem Fußark.⸗Bat.; dem Leutnant d.. Feld⸗ Art. II Leopold RNenmann bei einer Fernſprech Abt,) dem Leutnant d. L. II Laigrus Maſ bei einem Inf,⸗Reg dem Leutnant Karl Wil⸗ helm Auguft Jnrenz, Oedonnanz⸗Offizjer bei einem Arf, Kymman⸗ geur; dem Sberſentnant ö, R. Hermann gering ſin einem Landm. Anf.⸗Rea.; den Leyingnten d. M. Engen Hefffund Helmut Gerhard Dsker Reichardti in einem Reſ. Neldert⸗Meg.; dem geuinguk d. N Hermann Meurers in einem Mef.⸗Inf.⸗Reg.; dem Leulnant d. R. Oskar Lampart in einem Feldart⸗eg.; dem Lentnant d. R. Fayl Hoffmann im Feldart.⸗Reg. termantel jim Inf. Reg. Al; dem Leuknant d.. Erwin Win⸗ dem Leutnant g. R.&. Kautendelein im Unterſtand. Von Johannes Reichelt(Egon Ritter), im Felde. Wenn die Erde von den berſtenden Granaten erzittert und ſtöhnt, ſteigen uns ffeldgrauen oft Träume und Märchen aus Schmutz und Qualm auf, die uns das Alltagsleben nie egeben hätte, ein Raunen und Klingen aus Schutt und wüſter erſtörung, das uns über alle Erdſchwere erhebt. Ich lag mit meiner Gruppe im Unterſtand fünfzehn Stufen unter der Erde. Mit ſchweren Junden Haltene ſchon„ein paar Monate weg“. Ihre Kokarden waren ihnen dee e Sie wußten, daß bei guter Führung ihnen der eſt ihrer Strafe erlaſſen würde. Was ſcherte ſie das! Ver⸗ ſchloſſen und verdroſſen ſchauten ſie drein, fluchten grimmige rte, wenn ein Korporal oder ein Felbwebel eine Anord⸗ nung gab, ſchimpften, wenn das Eſſen zu heiß oder zu kalt, zu ſüß oder zu ſauer war, tranken Bier und Schnaps in un⸗ heimlichen Mengen, wo ſie ihn nur erreichen konnten. Unſer Leutnant vereinigte die„ſchweren Jungen“ zu einer Gruppe. Als niemand der Geächteten Führer ſein wollte, da meldete ich mich freiwillig. Ich habe es nie bereut. Mein großes Erleben begann. Meine Jungens haben alles für getan, weil ſie ſahen, daß ich als ihr Gruppenführer mit ihnen teilte, hungerte, liit und— jubelte. Auch das hatten ſie wieder gelernt. Jeden Wunſch laſen ſie mir vom Auge ab. Blumen holten die rauhen Geſellen für mich und ſchmückten den Unterſtand, ſie bunſeren nach einem guten Wort, ſie ſchufteten und hieben mit der Hacke, daß die Funken ſtoben und warfen unermüdlich die ſchweren Erdklumpen über die Berme. Und wenn wir abendz einrückten, früher als die anderen, dann waren ſ Jalh auf dauer freundlichen Blick, auf ein gutes Wort, auf einen Hände⸗ ruck.— Als wir im Unterſtand im feuchten Gebälk und Geſtein am Tiſch abenbs ſaßen und verſunken unſeren Gedanken nach⸗ gingen, ein Lied von Heimat und Nde zangen, als dazu das Möglichleit Holzfeuer 1 g im einem Landw.⸗Inf.⸗Reg.; dem Leutnant)9. L. 1 Inf. Karl Em Aberle, den Leutnanten d. N. Juf. Franz Günzburger, Kar Perſon und Ludwig Wilherm Köthenmeier ſewie dem Leni⸗ nant d. L. 1 Inf. Karl Ketterer in einem Landw.⸗Inf.⸗Reg. Die Badiſcheilberne Berdienſtmedaille erhielten: Unteroffizier Ernſt Rathſchild, Inhaber des Eiſernen Kreuzes, Sohn des Kaufmanns Michael Rothſchild; Landſturmmann Emil Schickle, bei einem Reſ.⸗Inf.⸗Regt., S 3, Ja wohnhaft. Gefreiter Jath Herle, Zimmermann von Mannheim⸗Wald⸗ hof, Inhaber des Eiſernen Kreuzes, erhielt für Tapferkeſt vor dem Feinde die Heſſiſche Tapferkeitsmedaille. Aus der Sladkratsſitzung vom 10. Jaunar 1918. Herr Geh. Kommerzienrat Auguſt von Röchling hat von einem in fachwiſſenſchaftlichen Kreiſen fehr bekannten Gelehrten eine während langjähriger Ausgrabungen in Frankreich angelegte ſehr wertvolle Sammlung von Funden der Stein⸗ zeit käuflich erworben und der Stadtigemeinde Mannheim zur Ergänzung und Bereicherung der Gabriel von Marxſchen Samm⸗ lung als Geſchenk angeboten. Der Stadtrat erklärt erfreut die Annahme dieſer bedeutſamen Schenkung und ſpricht dem gütigen Spender für die wirkſame Förderung der ſtädtiſchen Muſeumspläne herzlichen Dank aus. Die Abgabe von Lebensmitteln auf Grund von Kundenliſten hat im Laufe der Zeit zu Ungutrüglichkeſten geführt, deren Be⸗ hebung oder wenigſtens möglichſte Milderung dringend erwünſcht iſt. Es wird deshalb auf Antrag des Lebensmittelamts und Befür⸗ wortung der Kommiſſian das Lebensmittelamt ermächtigt, fortan anſtelle der Kundenliſte eine neue Arf von Beſtellver⸗ fahren einzuführen, das gewiſſermaßen eine Verbindung des Kundenſyſtems und des Beſtellverfahrens darſtellt und zunächſt für Kolonialwaren, Butter, Gier, Käſe, Kartoffeln, Jett und Fleiſch Anwendung finden ſoll. Die Verordnung über die neue Regelung, die von allen zuſtändigen Stellen als eine ſehr erhehliche Verbeſſe⸗ rung gegenüber den dergeitigen Zuſtänden ſowohl für die Ver⸗ braucher wie Händler, wie das Amt ſelbſt gngeſehen wird, wird alsbald veröffentlicht werden. Zum ſtellvertretenden Vorſitzenden der Sparkaſſen⸗ kommiſſion wird Stadtrat Freytag ernannt. Dem Armen⸗ und Fürſorgeamt wurden von Frau Direkior Kuhn in Karlsruhe anläßlich des Todes ihres Baters, des Herrn Moritz Noether, 100 Mk. zur Perteilung an hieſige Arme über⸗ wieſen. Namens der Pedachten wird hierfür der herzlichſte Dank ausgefprochen. Für die Rollbühl⸗ und Lindenſtraße in Käfertak ſoll das Strgßenkoſtenbeigzugsverfahren auf der nun⸗ mehr vorliegenden, gegenüber früher geänderten Grundlage einge⸗ leitet und durchgeführt werden. Für die Vorgärten am Lujſenring werden die am 31. Degember 1917 abgelgufenen Pachkverträge für das Jahr 1918 verlängert. Infolge Verſagung der Genehmigung durch die Kriegsamts⸗ Rebenſtelle ſind die Arbeiten zur Herſtellung geordneier Stra⸗ gens und Gehwegperhältniſſe hei der Haupffeuer⸗ wache bis auf Weiteres zurückzuſtellen.. Vergeben wird: Die Lieferung eines Stangengreifers für den Kranenbetrieb im Induſtriehafſen an die Firma Mannheimer Ketten⸗ und Maſchinenfahrſk Weidner u. Lahr hier. — Teilweiſe Aufhebung des Heizverbols und Auf⸗ hebung der Gasſperre. VBom Bürgermeiſteramt erhalten wir folgende Mitteſtung: Nach eingezogenen Erkundigungen iſt die Schiffahrt am Niederrhein wieder eröffnet und es können die ſchon beladenen Schiſſe abgetrie⸗ ben werden. Die Schiffe ſind aber wegen des niederen Waſſerſtandes nicht voll beladen und zum Teil für Orte, die an der Zwiſchenſtrecke liegen, beſchlagnahmt, ſodaß nur ein Teil dieſer Vorräte in Mann⸗ heim eintreſſen wirb. Da auch die Neubeladung von Schiffen mit Schwierigkeiten verknüpft iſt, und jedenfalls nicht ſo raſch vor ſich geht, wie es wünſchenswert wäre, iſt die Frage der Kohlenverſorgung für Mannheim immer noch eine ſehr ernſte. Nachdem aber Nusſicht auf eine Beſſerung vorhanden ſſt, wurde ein Teilder angeord⸗ neten Einſchränkungen vorläuſig außer Kraftge⸗ ſetztz die Schulen und Kirchen, ebenſo das Hofthegter und das Apollotheater dürfen wieder beheizt werden. Dagegen bleiht für den Roſengarten, die Lichiſpielhäuſer, die Räume, in denen Schauſtel⸗ lungen oder Konzerte ſtattfinden, die ſonſtſgen öffentlichen Ver⸗ gnügungsſtätten aller Art, die Vereins⸗ und Perſammlungsräume, das Vertzet der Beheizung aufrecht erhalten. Die für einige Stunden des Tages angeordnete Ahſperrung des Gaſes kann eben⸗ falls vorerſt wieder unterbleſben. Wenn hierngch auch einige Erleichterungen getroffen ſind, ſa wird doch die Beoßlkerung dringend gebeten, an Brennſtoffen und Lichtverbrauch nach guſpgren. m Oeſchen einen Heldenſpuf anfachte und dag Kerzlein, das nur mühſam den Raum erhellte, aufzuckte und die Geſichter meiner ſchmeren Jungens beleuchtete, da ſah ich im Kerzenſchein und zwiſchen den Sträußen non rotem Mohn manch be Träne glänzen, ein Stück verſrrte Sehnſucht auf rauhem, bärtigem, durchfurchtem Antlig Dann kam der Tag, wo eine Sängerin von Ruf mit der Laute 1 uns in den Graben kam. Meine ſchweren Jungen⸗ hatten Arbeſtsdienſt und kamen nicht mit zur Höhle, wo meh⸗ rere hundert Kameraden ihren Liedern lauſchten. Dann aber führte der Leutnant die Künſtlerin durch den Graben. Auch an„Villa Raubbein“, wo ſch mit meiner Gruppe hauſte, kamen ſie porüber. Sie blieben ſiehen, Ich hörte, wie eine goldklare Stimme das Namenſchild„Billa Rauhbein“ ent⸗ zifferte und lachte; ich fühlte, wie dann plötzlich ein Pgar ver⸗ träumte Mädchenaugen auf meinen Ausbläſern ruhten, die als Blumenvaſen an dieſem Tage eine Flut non Mohn, blauen Kornblumen und weißen Margueriten trugen. Dann hörte ich den Leutnant im Flüſtertone ſprechen„Rauhbeine ſchwere Jungens 5 Da kroch ich die Stufen hinguf.. Wie ein Traum kams mir vor. Ich nergaß ganz meine Umgebung, ſah nur ein blondes, deutſches Mädel mit der Laute. Und die Sonne ſchien. Und die Bänder der Laute ſpielten in der Luft. Und ein Paar große Augenſterne ſahen auf mich. Da kams über mich, ich dergaß, daß ich im Erdloch hauſte, meine 1 1065 ruhten auf der kleinen, weichen Hand.... Hab' ich die Bſtte Abedre N0 meine durſtenden Augen ſie verrgten? dch fühlte, wie ein blondes Mädchen zu uns in die Erde hinabſtleg, Rautende⸗ lein, und bangte bei ſedem Schritt, daß ſein Fuß ſtraucheln und ſein Kleid die Wände ſtreſfen könnte. Meine Jungens ſtierten auf das junge Mädchen mit weiten Aagen, Es wollte plaudern. Da machten die ungens ſich zu ſchaffen und 6 ane Und qukendelein griff zur Laute. Ihre feinen Finger ſtrichen leis über die Salten. Da ſchauten meine Jungens auf das Wunder, ihre Augen glänzten, ihre Blicke umfingen die weiße —— Schönheit ihrer Nühe und atmeten den Duft der N M. Sele — ͤ— — 1 8* Traub in Mannheim. 55 Die Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen der Deutſchen Ba⸗ terlandspartei bittet uns um Veröffentlichung der folgenden Mug, führungen: An Sonntag, den 13. Jannar, vormittags 11 Uhr, im Nibe⸗ lungenſaal zu Mannheſm findet eine öffentliche 097 des nieu gegründeten Ortsvereins Mannheim« Ludwigshafen Deutſchen Baterlandspartei ſtatt. Herr Pfarrer D. Traub über„Deutſchlands Schickſalsſtunde ſprechen. Pfarrer Traub iſt einer der glänzendſten Redner Deutſchlands, deſſen einfacher, klarer Narte de Menſchenverſtand verrät⸗ Seine herzenswarmen Warte, die getragen ſind von inniger Vater landsliebe und Menſchenliebe, ſind eine rechte Erbauung für jeden. Seine Eiſernen Blätter gehören zum Schönſten, was in dieſem Kriege zur Erbauung und Mutſtärkung zum deutſchen Bolle ge⸗ ſprochen wurde. Pfarrer Traubs politiſche Vergangenheit liefert den Beweis, daß 5 e den Verleumdungen der Gegner der Baterlandspartel— das Lintreten für ein ſtarkes, militäriſch und wirtſchaftlich geſichertes Deutſchland wohl vereinbar iſt mit dem Wirken für geiſtige und politiſche Freileſt. Mehr noch: Ein Deutſch⸗ land, wie Traub mit Vielen es wünſcht, iſt die Grundbedingung künftiger Freiheit. Denn Freiheit kann nur gedeſhen in einem Lande, deſſen Boden und aeee dem Volke gnügt, das in ihm leben ſoll. Knappheit des Bodens, wirtſchaftliche Enge, Arzmut und Unfreiheit gehen Hand in Hand. Gin altes Geſetz der Geſchichte lehrt,„daß die Zunahme der Nenſchen auf engem Raum die Menſchen unfrei macht!. Dfeſer Saß aus Pöhlmanns Geſchichte der ſozialen Fragen und des So⸗ gialismus in der antiken Welt ſei den Gegneen der Vaterlands⸗ artei zum Nachdenken empfohlen. Wo war je in der Geſchichte nie Freiheit größer als im früheren Amerika, deſſen unerſchöpf⸗ licher Spielxaum an Boden und Belegenheit zu wirtſchaftlicher Be⸗ tätigung den ſozſal Bedrügten die Möglichkeit bot, ſich der wirt⸗ ſchaftlichen Enge zu entziehen. Was hilft den Bedrückten, die, auf engem Raume aneinandergedrängt, um die Erwerbsmsglichkeiten zämpfen, der Stimmzettek! Er bedeutet nichts, als den Ausdruc der Unzufriedenheit, aber keine Abhilfe. Die Vaterlandspartef wilk durch den Sieg und ſeine wermeneen Ausnutzung allen Schich⸗ ten des deutſchen Volkes den heute noch möglichen Teil des Glückes verſchaffen, das freie Väller in weiten Ländern genſeßen. Mit weſch Unglaublichen Mitteln wird die Bgterlandspartei bekämpft! Ein hiefiges Blatt hatte die Unehrlichkeit, durch kendenziöſe Er⸗ zählungen von angeblich niedergelnüppelten Kriegsinvalſden bei einer Berliner Verſammlung der Vaterlandspartei den Haß der Urteilskaſen gegen die Vaterlandspartei Un erregen. Auch die Er⸗ regung von Unfrieden wirft man der Vaterlandspartei vor, und Gedankenloſe fallen auf dieſen Trick herein. Sind wir ſo weit in Deutſchland, daß eine Mehrheit regſert und alle anders Denlenden zu politiſcher Rechtloſigkeit verurteilt ſind! Die ſogenannten De⸗ mokraten, die mit dieſen Mitteln arbeiten, mögen von ſhren an⸗ gebeteten Engländern lernen, deren paolitiſche Erziehung— und hier geben wir ruhig eine engliſche Ueberlegenheit zu— boch über der ihren ſteht. 00 politiſche Erziehung ünd polſtiſchen Anſtand, meine Herren! Und dann Demofratie! Die Epiſede Michaelfs, während welcher es keine„Alldeutſche Hetze, ſandern eine Forde⸗ rung des heiligen demaokratſſchen Pringips war, daß eine Hriſe nach der anderen erregt wurde, bis der mißliebige Kangler fiel ſſt dog mohl noch nicht vergeſſen! Dies nebenbef. Wir weinen Michaelis keine Träne nach. Wir ſtellen nur die Methode feſt. Das deutſche Volk hängt mit ſeinem Herzen an anderen Männern, an Männern der Tat, an den Männern, die uns aus der ſchwerſten Not dieſes Frieges, aus der Not der Sommeſchlacht und des rumäniſchen Neberfalls, oo bange Sorge auch das Herz der Mutigen gepack batte, an das Licht ber glänzenden militäriſchen Lage geführt haben, die uns heute die Ausſicht und das Recht auf einen ſiegreichen Frieden gewährt. Daß dieſes Recht und dieſe Notwendigkeit dem deutſchen Volke werden, dafür fritt die Deutſche Vaterlandspartei ein, Sie will auch der Bebölkerung der beiden Schſpeſterſtädte Mannheim und Ludwigshafen und ihrer Umgebung Ge⸗ ſegenheit geben, ſichtbar und für die maßgebenden Stellen ver⸗ nehmbar kundzugaben, daß ſie hinter Hindenburg und Ludendorff ſteht und daß ſie den Frieden verlangt, dem Hindenburg und Juden⸗ 10. N Wer dieſer Ueberzeugung iſt, hat die Pflicht, ſie zu inden. Verſetzt wurde Finanzſekretär Friedrich Raab in Ettlingen zum Steuerkommiſſär für den Bezirk Adelsheim. Kriegsauszeichnungen. Dem Prokuriſten Wilh. Paſſier in Firma Mitteldeutſche Giſen⸗Handelsgeſellſchaft m. b. O,, Magde⸗ burg, wurde die Preußi Rote Kreuz⸗Medaille 3. Klaſſe und 0 exgogl. Anhaltiſche Friebrich⸗Kreug am grün⸗weißen Bande verliehen. „Militheiſche Beſürderung. Friedrich Maher, Schloſſer⸗ meiſter, wohnhaft N 8. 17, wurde ünter Verleihung der Padiſchen ſilbernen Verdienſtmedaille zum deeheſeler beförbert. Er ſteht bei einer.⸗G.⸗K. eines Ref.⸗Inf.⸗Regts. Erhöhung des Skraßſenbahnkarifs. Wie wir hören, ſteht eine Erhöhung des Straßenbahntarifs bever. Es iſt damit zu rechnen, daß der 10 Pfennig⸗Tarif endgültig verſchwindet, ſodaß auch die kürzeſte Strecke 15 Pfe inig koſten wird. Die Tariferhöhung iſt infolge der 6 Figen Verkehrsſteuer, die das Reich erhebt, durch die Erhöhung der Gehälter und Löhne und ſonſtige enorm geſtiegene Ausgaben notmendig geworden, Keine Verkleinerung der Poſtkarte. Von ber Verkleinerung der Paſtkarte war in bieſen Wochen niel die Rede. Es bdürfte aber kaum zu einer Aenderung kommen. Von einer Aenberung bei den ———— ſie tranken die Roſen, die Rautendelein ſchmückten. Und leiſe erklang Rautendeſein⸗ Stimme: Geſtalt und gruben ſich in die Lockenflut, De habden enanner ſo 1 De konnen tonanner nich kummen, Dat Water war vil to bred, Dat 0 way vil is bred Es war ganz feier 0 und ſtill geworden. Auch der kleine Leutnant ſchaute verträumt auf meine Jungens. Dem groben Schmied zuckte es arg im Geſicht. Der Peter ſchlich in die finſterſte Ecke. Und das Kerzlein zuckte und flackerte und zeigte unendlich viel Schönes, was hinter einer harten Hülle ſich ſt 15 en twe Künnigeskinnen, barg. Es rang ſich zum Licht. Es kam über die armen frie⸗ ronßen Kerle al dem pärtigen Antlitz ein 1 nen und Träumen, ſo ſchön zu ſchauen, wie die im 135 aanden Hecke ſeh eznend erſte Knoſpe im Sonnen⸗ Drei Roſen hatte Rautendelein zurückgelaſſen. Meine armen Jungens ſahen ſehnend und 1 zu ihnen. Ein Stück perträumtes Glück⸗leuchtete in den bürtigen, aun urchten Ge⸗ ichtern. Wir ſprachen nichts, Mir lebten ein Märchen. Ti unter der Erde. Und im dünklen Unterſtand war ein wunder⸗ ſames Klingen Dichter. Bon Carl Bulcke. 1. He n Allmers. Hermann Allmers, 0 ſchſndichſeh, der Liederſänger, der Itglienfahrer, der als Einſſedler in eiger Keſnen Stadt im Oldenbur⸗ iſchen wohne, war ein ſchöner Menſch. Er batte, eiwa ühnlich wie ſolger Drachmann, den Kapf ee e ce Parden, benn e, flanimende üge hochgewölbte Stirn. Wer deh einen Kopf kannte, konnte nichts davon 185 daß er an einer Haſenſcharte litt, die ſeine Sprache beſchwerlſch machte. Das große Bild, das Lenbach non ihm gemalt hat, hängt jetzt in der Kunſthalle in Brematz. 4. Seite. Nr. 19. Nannheimer Sener u. Anzeiger.(Mittags⸗Ausgabe.) Samstag, den 12. Januar 1918. Lamtlichen Karten iſt überhaupt nicht die Rede. Auch die priraten Poſt⸗ karten ohne Bild ſollen bleiben wie ſie ſind. In Frage kam lediglich die Bildpoſtkarte. In der Tat hatte der Reichsausſchuß für Druck⸗ gewerbe, Vereag und Papierverarbeitung vorgeſchlagen, die Große von 9 mal 14 guf 8 mal 12 Ztm. zu vermindern, um Karton zu ſparen. Zur Beratung dieſes Vorſchlags fand eine Verſammlung in Berlin, ſtatt. Die Auſichten waren dort aber ſehr geteilt. Die Poſt⸗ nichts paßt mehr. vorderen Teiles für die ſchriftlichen Mitteilungen allzu klein. Cs karten⸗Induſtrie gliedert ſich nach Art der Herßſellung: Bromſüber⸗, Chromo⸗, Autochromo⸗, Lichtdruck, ſowie Drei⸗ und Vierfarbendruck. Die Bromſilber⸗ und Chromo⸗Poſtkartenherſteller waren noch am erſten für die Neuerung, da ſie ihre Einrichlungen leicht jeder Größe anpaſſen können. Auch die Herſteller von Autochromo⸗ und Lichtdruck⸗ karten wollten den Vorſchlag noch prüfen. Völlig abgelehnt wurde er von den Verlegern der Kunſtpoſtkarten, die mit Farbendruck herge⸗ ſtellt werben. Auch die Großhändler ſprechen ſich entſchieden dagegen aus, ebenſo die Kleinhändler. Zur Herſtellung von Karten mit Far⸗ bendruck braucht man beſondere Druckſtöcke. Soll nun die Karte verkleinert werden, ſd ſimd ſämtliche vorhandenen Stöcke wertlos. Das Album, der Rahmen, der Ständer, Kartons zur Aufbewahrung uſw., Bei ciner Verkleinerung wäre auch die Hälfte des dürfte ſomit alles beim Alten bleiben. * Beſchleunigung der Schweine⸗Hausſchlachtungen. Die„Karls⸗ ruher Zertung“ ſchreibt halbamtlich: Die Sicherung der Brotge⸗ treide⸗, Kartoffel⸗ und Milchverſorgung läßt es als erwünſcht er⸗ bheinen, daß die noch in Maſt ftehenden, zur Selbſtverſorgung der Beſitzer im Wege der Hausſchlachtung beſtimmten Schweine mög⸗ licchſt bald zur Schlachtung gelangen. Die Bürgermeiſterämter ſind daher angewieſen worden, den Selbſtverſorgern zu empfehlen, An⸗ träge auf Genehmigung von Hausſchlachtungen mit größter Beſchleunigung und jedenfalls, ſoweit irgend tunlich, noch im Laufe dieſes Monats zu ſtellen. Dabei iſt darauf aufmerkſam zu machen, daß ſolche Selbſtverſorger, welche bereits Hausſchlachtun⸗ gen vorgenommen haben, die Genehmigung zur Vornahme der zur weiteren Verſorgung ihres Haushaltes bis zum 31. Dezember 1918 erforderlichen Schlachtungen ſchon jetzt erhalten können und damit nicht etwa bis zum Ablauf der für die vorhandenen Fleiſchvorräte vorgeſchriebenen Verbrauchszeit zuzuwarten brauchen. Gleichzeitig ſind die Kommunalverbände ermächtigt worden, die nach§ 4 der Verordnung vom 24. Oktober 1917 erforderliche Nachſicht von der dreimonatigen Haltefriſt gegenüber Perſonen, die auch ſchon bis⸗ her Schweine zur Hausſchlachtung zu halten pflegten, in geeig⸗ neten Fallen ohne vorherige Einholung der daſelbſt vorgeſehenen beſonderen Genehmigung der Fleiſchverſorgungsſtelle von ſich aus zu erteilen. *BVerlängerung der Lieferungsprämie für Hafer. Nach einer halbamtlichen Mitteilung der„Karlsr. ZItg.“ hat ſich die Reichs⸗ getreideſtelle damit einverſtanden erklärt, die Lieferungsprämie von 70 Mark für die Tonne Hafer bis einſchließlich 14. Januar 1918 weiter zu gewähren, wenn durch behördliche Beſcheinigung beſtätigt wird, daß der Ausdruſch aus Gründen, die der Landwirt nicht zu vertreten hat, nicht rechtzeitig möglich war. *Neuer Schneefall. Die Natur gefällt ſich gegenwärtig in Ueberraſchungen. Geſtern Abend iſt wieder Schneefall eingetreten, und zwar in einem ſolchen Maße, daß ſelbſt in der Innenſtadt der Schnee eine mehrere Zentimeter ſtarke Schneedecke bilden konnte. Die Flocken kamen ſo groß und dicht, daß man ſich in eine nordiſche Landſchaft verſetzt fühlen konnte. Diejenigen, die keinen Schirm aufſpannen konnten, waren im Nu in Schneemänner verwandelt. Die Näſſe des Schnees, der in den Anlagen wieder herrliche Winter⸗ bilder ſchuf, ließ darauf ſchließen, daß auch diesmal den Schnee⸗ maſſen kein langer Beſtand beſchieden ſein würde. In der Tat ſetzte noch während der Nacht das Tauen mit voller Macht ein, ſo⸗ daß heute Morgen die Gehwege der Innenſtadt wieder mit dem ſchmutziggrauen Matſch bedeckt waren, der für unſer Kriegsſchuh⸗ werk geradezu Gift iſt. Verſchiedentlich war man ſchon in der Frühe in den Planken bemüht, die Gehwege ſauber zu machen. Wir möchten wiederholt mit allem Nachdruck betonen, daß es gegen⸗ wärtig eine der Hauptpflichten des Hausbeſitzers iſt, die Gehwege, das Geſicht des Hauſes, paſſierbar zu halten. Es wird dadurch nicht nur zur Hebung des Rufes unſerer Stadt beigetragen— wer zum Teil auch von den zugefrorenen Rheinarmen kommt. die Rheinſchiffahrt ohne Hemmniſſe vor ſich gehen kann. nahme des Waſſerſtandes kann daher nur begrüßt werden.“ wünſcht nicht, daß Mannheim als ſaubere Stadt gilt—, ſondern auch zur Entlaſtung der Straßenbahn. Es wird näm⸗ lich die Wahrnehmung gemacht, daß gegenwärtig viel mehr als an trockenen Tagen gefahren wird, weil man das Schuhwerk ſchonen 2 und ſich keine naſſen Füße holen will. Das einzig Erfreuliche auch dieſes letzten Schneefalles iſt die Tatſache, daß unſerm Vater Rhein das ſo deingend notwendige Waſſer zugeführt wird. Aus Bingen wird uns unterm 10. ds. gemerdet:„Die letzten 24 Stunden brach⸗ ten ein ſtarkes Steigen des Rheines. Sowohl hier als auch an den anderen Plätzen des Mittelrheins iſt das Waſſer um etwa 50 Dentimeter geſtiegen. Weiteres ſchnelles Steigen des Rheinwaſſers iſt bei der eingetretenen milden Witterung für die nächſte Zeit zu erwarten. Augenblicklich führt der Rhein viel Treibeis mit ſich, das zum Teil aus den Nebenflüſſen herrührt, Für die Rheinſchiffahrt iſt das ſteigende Waſſer von außerordentlicher Be⸗ deutung, da ſchon jetzt ein Teil der überall am Mittelrhein feſt⸗ liegenden Schiffe und Kähne ſeine Reiſe fortſetzen kann. Für die geordnete Zufuhr von Kohlen und überhaupt Brennſtoffen nach den Plätzen des Mittel⸗ und Oberrheins iſt aber Grundbedingung, daß Die Zu⸗ * Die Weihnachtsfeier für die Kriegerfrauen des Bezirks Wald⸗ hof war die letzte der Feiern in der inneren Stadt, als auch in den Vororten. Die Feier wurde am letzten Sonntag abend im Kaſino von Bopp u. Reuther abgehalten und erfreute ſich eines außer⸗ ordentlich ſtarken Befuchs. Der Verlauf war ein überaus ſchöner, 1 Wn beſonders Linie 1. — ſämtliche Beſucher den Saal hochbefriedigt verließen. Mit erzlichen Worten der Begrüßung eröffnete Herr Meißner die Sowohl ein Teil der Kapelle der 119er, als auch Frau Konzertſängerin Homann⸗Webau, Herr Schauſpieler Rupli⸗ Karlsruhe, Herr Hofopernſüänger Mang, Herr Büchler und auch Herr Weinreich trugen durch prachtvolle geſangliche und deklamaloriſche Vorträge zur Belebung der Stim⸗ mung bei. Die Anſprache hatte Frl. Berta Scharnke übernom⸗ men, die ſich ihrer Aufgabe in beſter Weiſe entledigte, wie der lebhafte Beifall bewies, der ſowohl ihr wie jedem Vortragenden gezollt wurde. Der jedem Anweſenden gereichte Kaffee mit einem Stück Lebkuchen war eine willkommene und dankbar entgegenge⸗ nommene Beigabe. Um 10 Uhr ſchloß Herr Meißner die vorzüglich verlaufene Feier mit Worten des Dankes an die mitwirkenden Damen und Herren, ſowie auch beſonders an Herrn Hauptmann Oelenheinz, der ſich um die Weihnachtsfeiern beſonders ver⸗ dient gemacht hat. *Papiermangel und Papierteuerung. Die Buchdruckergehilfen von Mannheim und Ludwigshafen nehmen in einer gemeinſamen Verſammlung, welche am Sonntag, den 13. ds. Mts., vormittags 10 Uhr, im„Prinz Max“ in Mannheim ſtattfindet, Stellung zu der zurzeit herrſchenden Papiernot. Sollte der Papiermangel und die damit verbundene koloſſale Papierteuerung noch weiter an⸗ halten, ſo würden nicht allein für die Arbeitgeber, ſondern auch für die Gehilfen im Buchdruckgewerbe ſchwere wirtſchaftliche Schäden ent⸗ ſtehen, und weitere Folgen, wie Entlaſſung von Perſonal und weitere Einſchränkung oder Schließzung der Vetriebe, wären unver⸗ meidlich. An den Neichskanzler ſoll eine Petition gerichtet werden, worin um Abhilfe der Mißſtände erſucht wird. Ein zahlreicher Be⸗ ſuch der Verſammlung iſt am Platze. Es ſind auch die Mitglieder der anderen graphiſchen Verbände hierzu eingeladen. * Eine hocherfreuliche er e brachte, ſo ſchreibt man uns, das Stahlwerk Mannheim⸗Rheinau den evangeliſchen und katholiſchen Kinderſchulen in Neckarau und Rheinau, indem es jeder dieſer Anſtalten 7500 Mark anwies. Der Betrag iſt uaterdeſſen den jeweiligen Leitern ausgehändigt worden. „Bevölkerungsproblem“ iſt, namentlich in dem immer länger dauern⸗ den Kriege, ein Wort der Sorge für die ernſt denkenden führenden Kreiſe unſeres Volkes geworden. Viele Kinder wären aufſichts⸗ und ſchutzlos geweſen, hätten nicht beſagte Anſtalten, die allerdings zum Teil bisher noch drückende Baulaſten abzutragen hatten, ſich ihrer angenommen. Es iſt daher zu begrüßen, daß die Kinder⸗ bewahranſtalten durch derartige Uterſtützungen immer leiſtungs⸗ fähiger gemacht werden. * Sein 40jähriges Dienſtjubiläum am hieſigen Hoftheater begeht am 16. Januar Herr Verwalter Rud. Schilling. * Eine zeitemüfte Anzeige finden wir in den„Heidelb. Neueften Nachrichten“!: Es heißt dort: Junggeſelle(etwa 30 Jahre alt) ſucht, da er nicht über genügend Heizmatericl verfügt, um ſein Zimmer warmhalten zu können, auf dieſem Wege bei einer Familie wenigſtens an einem Abend in der Woche(nach dem Nachtmahl) einen warmen Unterſtand. Suchender iſt eine geſellige Natur und möchte nicht immer abends im Wirtshaus ſein. Familien, die geneigt ſind, einem Gaſt einen Platz. am warmen Herd zu gewähren, werden gebeten uſw.“ Dem Manne wird wohl geholfen werden! * Standmuſik. Das hieſige Erſatz⸗Bataillon 110 ſpielt am morgigen Sonntag von morgens 11.45 bis 12.30 Uhr am Parade⸗ platz. Feier. Polizeibericht vom 12. Januar. Straßenbahnentgleiſung. Infolge ſtarken Schnee⸗ falls funktionierte geſtern Abend 7 Uhr die elektriſche Weiche am Waſſerturm nicht und entgleiſte dadurch ein Anhängewagen der Perſonen wurden dabei nicht verletzt. Die Betriebs⸗ ſtörung dauerte etwa 10 Minuten. — Mannheimer Straf kammer. Skrafkammer[I. ee vom 10. Januar. Vorſitzender: Landgerichtsdirektor Dr. Benckiſer. Weil ihm, wie er ſagt, die Arbeit zu ſchwer war, hörte der 17jährige Taglöhner Wilhelm M. aus Schwäbiſch⸗Hall Ende No⸗ vember bei der Fabrik Brinck u. Hübner auf. Als er aber kein Geld mehr hatte, benützte er ſeine Ortskenntnis, um in ſeine frühere Arbeitsſtelle einzuſteigen und dort einen Treibriemen im Werte von 2000 Mk. zu ſtehlen. Zu dem Unternehmen gewann er zwei andre junge Burſchen, die er in der Herberge, wo er wohnte, kennen gelernt hatte, den 16jährigen Fritz M. aus Berlin und den 16⸗ jährigen Fuhrmann Artur B. von hier, welche„Schmiere ſtanden7. Ein anderer Herbergsgaſt war Abnehmer des Riemens, aber die drei Jungen warteten vergebens auf das Geld, das er zu bringen verſprochen hatte. Der Diebſtahl war für die Fabrik um ſo em⸗ pfindlicher, als es der Hauptriemen war, der Betrieb mußte ſtill⸗ gelegt werden. B. hat außerdem im Zigarrenladen von Geiger in der Langſtraße, als er dort Zigaretten einkaufte, ein Kiſtchen Zi⸗ garren verſchwinden laſſen, weil es„ſo gut mitzunehmen war“. Da er aber bei ſeinem eiligen Rückzug die Türe ſo heftig zuwarf, daß die Glasſcheibe in Scherben ging, wurde Frau Geiger aufmerk⸗ ſam, und der Flüchtige konnte eingeholt werden. Der Württem⸗ berger wird heute zu 1 Jahr, der Berliner zu 3 Monaten und der Mannheimer zu 5 Monaten Gefängnis verurteilt. Der 16 Jahre alte Taglöhner Joſeph L. aus Oberabtſteinach holte in der Nacht vom 27. zum 28. November vor. Is. aus der Wichsfabrik pvon Krebs im Induſtriehafen einen Treibriemen im Werte von 250 Mk. und einige Doſen Schuhfett. Das Urteil gegen ihn lautet auf ſechs Monate Gefängnis. Ein Hehler, der 32 Jahre alte Möbelpacker Gottfried Büchler, erhält vier Monate Ge⸗ ünen Zwei weitere der Hehlerei Beſchuldigte wurden freige⸗ ochen. NNN Die 52 Jahre alte Händlerin Wilhelmine Sp. änderte eine Be⸗ zugsanweiſung auf 33%½ Pfund Butter, für welche ſie 89.11 Mk. bezahlt hatte, ſo um, daß ſie auf 73½ Pfund, alſo auf 40 Pfund mehr lautete. Die Fälſchung wurde aber alsbald entdeckt. Das Gericht bezeichnete ſolche Handlungen in Anbetracht der ſchweren Zeiten als doppelt verwerflich und erkennt auf zwei Monate Ge⸗ fängnis. Zwei lockere Dirnen, Eva Staettel und Luiſe Lingelſen, zogen miteinander aus, um in Warenhäufern Bluſen zu ſtehlen. Bei Schmoller ergatterten ſie eine im Werte von 78 Mk. bei Wron⸗ ker blieben ſie hängen. Heute gibts für die Staettel 9 Monate, für die Lingelſen das doppelte, da ſie ſchon oft vorbeſtraft iſt. Vom ſelben Schlag iſt die 24 Jahre alte Katharina Kerker. Ihre Eltern beſorgen einem in der Zehntſtraße wohnenden Vor⸗ arbeiter die Küche. Dieſen Umſtand machte ſie ſich zunutze, indem ſie dem Manne Lebensmittelkarten, Butter, Zucker, Obſt, Uhr und Broſche entwendete. Ferner ſtahl ſie in der Gutemannſtraße einem Mädchen 50 Mk. in bar. Man ſpricht gegen ſie eine Gefängnis⸗ ſtrafe von 10 Monaten und wegen Getverbsunzucht eine Woche Haft aus. Glück hatte der Kaſſier der auf dem Schlacht⸗ und Viehhof untergebrachten Kriegsgeſellſchaft, als er am 29. November v. J. ſeine Kaſſe leerte, die 1500 Mk. enthalten hatte. Die folgende Nacht ſtieg ein„Wiſſender“, der 17 Jahre alte Taglöhner Franz., der draußen gearbeitet hatte, ein, erbrach den Pult, fand aber nur noch—.7 Mk. vor. Sein anfängliches Geſtändnis hat er zwar widerruafen, aber widerrufen konnte er nicht Angaben, die ein Un⸗ beteiligter nicht machen konnte. Das Urteil lautete auf 5 Monate Gefängnis. „Lügen, ſo ſtark wie ein Gaul ſpringt“, ſagen die Pfälzer. Das trifft auf die 27 Jahre alte Lina Lutz aus Neckarau gzu. Da ſie nicht gern arbeitet, ſchmußt ſie ſich irgendwo an, läßt ſich bewirken und beſtiehlt die Leute alsdann. Neuerdings hat ſie es vielfach durch die Angabe, ſie könne Butter beſargen, da ihre Verwandten 24 Stück Vieh im Stalle ſtehen hätten, verftanden, in Familien Eingang zu finden, um dann zu ſtehlen. Als eine Frau K. ihr auf der Friedrichsbrücke begegnete, hatte die Perſon ihren Mantel im Werte von 100 Mk. an. Sie zwang die Diebin auf offener Straße, ihren Raub herauszugeben. ihre gewohnte Art. Sie beſtritt u.., daß ihre Ehe geſchieden ſet, bis ihr der Vorſitzende das Urteil vorlas, wonach die Ehe aus ihrem Verſchulden(wegen Unzucht, Diebſtahl, Betrug uſw.) getrennt wurde. Auch will ſie 25000 Mk. mit in die Che gebracht haben u. dergl. mis verurteilt. Rommunales Fraukfurt a.., 9. Jan.„Trockene Zahlen“ veröffentlicht der »Magiſtrat in ſeinem Jahresbericht über die Ariegsmaßuahmen der Stadt im verfloſſenen Jahre. Seit Kriegsbeginn wurden rund 81/½ Millionen Mark an Familienunterſtützungen bezahlt(1917: 31 Millionen). Die größten Schwierigkeiten machte, wie wohl überall, die Lebensmittelverſorgung(das Lebensmittelamt erhöhte die Zahl ſeiner Beamten von 416 auf 640 Perſonen). Die Städtiſche Schweine⸗ haltung hat fünf Zucht⸗ und Maſtanſtalten in Betrieb, in denen durch⸗ ſchnittlich 1200 Maſtſchweine und 220 Mutterſchweine gehalten werden. Daneben werden auf ſtädtiſchen Ländereien etwa 800 Schafe gehalten. Die Kartoffel⸗ und Milchverſorgung ſtießen auf Schwierigkeiteu, ob⸗ wohl die Stadt für eine ausreichende Milchlieferung die Molkerei Emmerichenhain im Kreis Weſterburg erwarb, die von zehn Gemein⸗ den Milch bekommt. Um den Gemüſeanbau zu fürdern, wurde eine eigne Geſchäftsſtelle eingerichtet, die ſich mit der Herbeiführung des Abſchluſſes von Anbau⸗ und Lieferungsverträgen zu befaſſen hatte. Es wurden weiter 1300 Zentner Saatkartoffeln beſchafft und zum Selbſtkoſtenpreis an Kleingärtner abgegeben. Der Griesheimer Exer⸗ zierplatz wurde umgepflügt und verpachtet. Durch alle dieſe Maß⸗ nahmen wurden zwar nicht alle Bedürfniſſe der Vevölkerung und der Lebensmittelverſorgung reſtlos gedeckt, aber dennoch wurde ein fehr guter Erfolg erzielt. Nus dem Großherzogtum. Weinheim, 10. Jan. Die hieſige Sektion des Deutſchen und Oeſterreichiſchen Alpenvereins beſchloß in ihrer geſtrigen unter Vorſitz von Prof. Rohrſchneider abgehaltenen Hauptverſammlung, eine Jugendgruppe anazugliedern, um mittels des Vorrates der Sektion an Skiſchuhen den Skiſport der Jugend 25 beleben. Während der auf der Tromm wegen der Verkehrsſchwierigkeiten in dieſem Winter ſtill liegt, har der Ski⸗ und Rodelſport auf den Abhängen des Wachenberges in den letzten Tagen einen umſo größeren Aufſchwung zu verzeichnen. (Rofenberg(Amt Wiesloch), 11. Jan. Zu dem Familien⸗ drama, daß ſich hier abſpielte, teilt das„Heidelberger Tageblatt“ mit, daß der junge Auguſt Greulich ſeinen Onkel Hermann Greulich in betrünkenem Zuſtande erſchoſſen hat. Auguſt Greulich hatte ſich an ſeiner Arbeitsſtelle, einer hieſigen Zigarrenfabrik, mit Schnaps betrunken 50 Dürrn bei Pforzheim, 11. Jan. Die Ehefran Albrecht ſteht unter dem Verbacht, ihrem Ehemann, dem auf Urlaub befind⸗ lichen Landſturmmanne Albrecht, in den Mund geſchoſſen zu aben. Man fand den Ehemann Albrecht mit einer— eizung auf, er konnte nicht ſprechen, ſchrieb aber auf, ſeine Frau habe auf ihn geſchoſſen. )( Freiburg, 10. Jan. Der Landesgeologe, Bergrat Dr. F. Schalch, beging heute ſeinen 70. Geburtstag. Schalch ſtammt cus Schaffhauſen in der Schweiz und wurde nach ſeinen Studien als Geologe beim Bau der Gotthardbahn beſchäftigt. Von 1866 bis 1889 war Dr. Schalch Landesgeologe in Sachſen, ſeither iſt er Mitglied der badiſchen Geologiſchen Landesanſtalt und ſeit 1909 in Freiburg anſäſſig. Er hat zahlreiche Gebiete in Baden geologiſch unterſucht und gilt als der gründlichſte Kenner Südbadens. Und gelegentlich verließ Hermann Allmers ſeine Einſiedelei im Oldenburgiſchen und fuhr nach dem Süden. Wenn er zurückkam, war er begeiſtert. Und einmal war er dar⸗ über am meiſten begeiſtert, daß er in München Lenbach getroffen hatte.„Lenbach. mich ſehn Lenbach. mich anſprechen. Len⸗ bach mich am Arm nehmen. Lenbach. mich in ſein Atelier ſchleppen Lenbach. mich malen. Ich verſichere Sie, das war eins. Lenbach war außer ſich vor Freude. Wenn das Bild fertig iſt, will er es mir ſchicken.“ Das Bild wurde fertig und Lenbach ſchickte es. Und dabei lag eine— Rechnung über achttauſend Mark. 5 II. 03 Liliencron. An der Grenze zwiſchen Hamburg und Altona zu Beginn von St. Pauli am Nobistor iſt eine ſehr üble Gegend. Es ſind da zwei Straßen, die Große Freiheit und die Kleine Freiheit, wo das aller⸗ lletzte Aufgebot an Dirnen und Strolchen nebeneinander hauſt. Wenn man damals vor ſiebzehn Jahren von Hamburg nach Altona in der elektriſchen Bahn fuhr, ſah man jedesmal an den Ausgängen dieſer Straßen Knäuel wilden Volkes, betrunkene Weiber, betrunkene Matroſen. Alſo ich fuhr mit Liliencron in der elektriſchen Bahn von Altona nach Hamburg,— wir wollten mal„fix einen ausgeben“, und es war 5 Liliencron jene ſtürmiſche 6 enszeit, in der vom zweiten Teil des„Poggfred“ ein Geſang nach dem andern entſtand,— als vor dieſen beiden Straßen an der Stadtgrenze eine Menge johlenden Volks ſich um einen auf der Erde liegenden Menſchen zu ſchaffen machte,„natürlich bunte Reihe mit den Damen“. „Kucken Sie mal, Liliencron, was da los iſt,“ ſagte ich. Lilieneron ſaß mit dem Rücken zu dieſer Begebenheit, wandte den Kopf halblinks, ſah gleich wieder fort und antwortete: „Sehn Sie man lieber nich hin. Ein Staatsanwalt wird Krämpfe gekriegt haben.“ UI. 6 Otto Erich Hartleben. Ein guter Freund von mir namens., früher ein Schauſpieler unter Otto Brahm in der Blütezeit des Deutſchen Theaters, iſt heute unſer erfolgreichſter Luſtſpieldichter. Er hatte ſchon vor zwanzig ihren, als er noch unbekannt war, weil er Tragödien ſchrieb, die Angewohnheit, ſeine Stücke in Kneipen zu ſchreiben. So fraf er mit Otto Erich zuſammen, der in einem ſeiner letzten Lebensjahre einen Winter in Berlin verbrachte, und wurde durch lange Wochen Genoſſe ſeiner nächtlichen Irrfahrten. Als dann der müde Otto Erich geſtorben und berühmt geworden war und einige Jahre nach ſeinem Tode von berufener Seite Er⸗ innerungen an ihn, Anekdoten von ihm, Briefe von ſeiner Hand und Tagebücher veröffentlicht wurden, erfuhr mein guter Freund., daß einem Berliner Verleger zur Veröffentlichung neue Tagebuchblätter ongeboten ſeien, die grade aus dem Winter der gemeinſchaftlich ver⸗ brachten Nächte ſtammen ſollten, und mein guter Freund namens R. war höchſt begierig, zu erfahren, was wohl Otto Erich über dies Zu⸗ ſammenſein mit ihm in ſeinen Tagebüchern erwähnt haben würde. Der Verleger wollte erſt nicht mit der Sprache heraus. Nein, es ſtünde nichts Erhebliches über ihn darin. Nun, auch das Unerhebliche würde er gern wiſſen. Der Verleger wollte nicht. Es ſeien nur zwei Zeilen und die ſollten ſpäter im Druck fortgelaſſen werden. Wirklich ganz etwas Nebenſächliches. Diooch mein guter Freund namens., der jetzt die erfolgreichen Luſtſpiele ſchreibt, ließ nicht locker. Und ſchließlich erfuhr er es. Die Stelle lautete Hartlebenſch und lapidar:„Geſtern die ganze Nacht von dem Schmierenkomödianten R. gelangweilt.“ IV. Jelix Dahn. Es war Mitte der achtziger Jahre in Königsberg in Preußen, wo er Profeſſor der Rechtswiſſenſchaft an der Univerſität war; ich war zwölf Jahre alt und es war der erſte lebendige Dichter, den ich leibhaftig ſah: Felix Dahn. Ein Mann, feingliedrig und mittelgroß, ſtürmiſchen Ganges, mit dünnem grauen Vollbart und wallendem Haupthaar, mit Wolkenhut und einem dunklen Mantel, der ſich, wenn der Profeſſor mit vorgeſtrecktem Kopf durch die Straßen tobte, an beiden Seiten wie mit Flügeln blähte: ein profeſſoraler Wotan mit goldener Brille und akademiſcher Erhabenheit, nach Gebühr verehrt und ſeiner Verehrungswürdigkeit voll bewußt. Eines Tages kam Felix Dahn zu dem Goldwarenhändler David Aaron in der Junkerſtraße und kaufte einen ſilbernen Becher; der Becher ſollte ein Patengeſchenk werden und eine Inſchrift tragen. „Warten Sie, lieber Herr, einen Augenblick. Ich habe mir die In⸗ Und Felix Dahn ſtellte das rift noch nicht überlegt.“ —!.—— und diktierte dann dem Goldſchmied zwei Verszeilen; ein Diſtichon, wenn ich nicht irre. Nach einer Reihe von Jahren kam Felix Dahn zum zweitenmal in den Laden und wurde wiederum von Herrn David Aaron per⸗ ſönlich bedient. Er beſtellte auch diesmal einen Taufbecher, auch dieſer Becher ſollte eine Inſchrift tragen und wieder ſagte Felix Dahn:„Warten Sie, lieber Herr, einen Augenblick. Ich habe mir die Inſchrift noch nicht überlegt.“ Er ſtellte ſich an das Fenſter des Ladens, verharrte zwei oder drei Minuten unbeweglich und diktierte dann dem Goldſchmied genau die beiden früheren Verszeilen. „Heeren Se“, ſagte der alte Herr Davld Aaron ſpäter, wenn er dieſe Geſchichte erzählte:„So'n Bischen danunlich is jeder. Aber keiner is ſo dammlich wie ſo'n Dichter.“ Aus dem Hheidelberger Kunſtleben. In einer heutigen Verſammlung des Theaterkultur⸗ verbands Heidelberg, dem die Univerſttät einen Lehrſaal ur Verfügung geſtellt hatte, ſprach der Karlsruher Hofſchauſpieler Paul Paſchen über„Schauſpielkunſt“. Er erſchloß ſeinen dankbaren Hörern eine e des kritiſchen Verſtänd⸗ niſſes der Schauſpielkunſt, wie man ſie der Geſamtheit der Gebil⸗ deten wünſchen möchte— man hätte ihm ſtundenlang zuhören können. Mit köſtlicher Bosheit ke inzeichnete er die Laienvor⸗ ſtellungen vom ſch Beruf, als deſſen einzige Vor⸗ bedingungen gemeinhin Talent,(das man ſelbſtverſtändlich hat), gute Sprache und Schminke angeſehen werden und ergoß die ganze Schale ſeines Spoltes auf die dilettantiſchen„Wohl⸗ tätigkeits⸗Theatervorſtellungen“, die er„Brutalitüt gegen Wehrloſe“ nannte. Er wies darauf hin, daß auf dem Gebiete der Muſik und der Malerei ſowohl Ausübende als auch Kritiker ſtets über eine ewiſſe Vorbildung verfügen, daß aber in der Schauſpielkunſt der Laie ſich fkrupellos produziert und daß die Zeitungskritit oft den Unberufenſten anvertraut wird.— 75 einem kurzen Rückblick auf die Pachſ Entwicklung der Schauſpielkunſt ſtellte der Redner als höchſte Forderung an den Schauſpieler auf: Pfychologiſche Verſenkung in die Rolle, Selbſthypnoſe des Schauſpielers bis zur Verſchmelzung mit der Rolle, damit er ſie in ſubſektiver Natürlichkeit kann, wie ſie den Interventionen des Dichters entſpricht. s techniſche Vorbedingungen bezeichnete der Redner eine kryſtall⸗ Heute log die Angeklagte auf Die Angeklagte wurde zu einem Jahr Gefäng⸗ engliche Konkurrenzis kung, — Samstag, den 12. Januar 1918. 3 75* Nr. 19. 8. Seiine deulſche Wirlſchaftsbelebung. Von Arthur Dix. Es iſt keineswegs ſo paradox, wie es klingen mag, wenn behauptet wird, daß gerade der engliſche Wirtſchaftskrieg unſere Fähigkeit, den Krieg zu' beſtehen, nicht vermindert, ſondern erhöht habe. Ein ganz richtiges Empfinden ſagte der öffentlichen Meinung in Deutſchland bei Kriegsbeginn, als ſich auch England mit Waffengewalt gegen Deutſchland wandte, es ſei beſſer, wenn die hierdurch geſchaffene Klärung der Lage gleich bei Kriegsbeginn erfolge, als wenn gerade dieſes Ereig⸗ nis erſt ſpäter eingetreten ſein würde. Denn daß England ſich an die Seite unſerer Gegner ſtellen werde, daß es mit allen Mittelu, auch mit den völkerrechtswidrigen, auch mit den brutalſten, verſuchen werde, uns niederzukämpfen, darüber konnte wohl niemand im Zweifel ſein, der ſich auch nur einiger⸗ maßen mit der engliſchen Geſchichte und ihrem Sinn aeſchäftigt hatte. Setzen wir aber einmal den Fall, England hätte uns ſeinerſeits zunächſt noch abwartende Ruhe gelaſſen, der Weg über die Meere wäre uns noch einigermaßen frei geweſen, ſo hätten wir, da die Mahnungen im Sinne kriegswirtſchaftlicher Vorſorge leider nur recht begrenzte Beachtung gefunden hätten. von allen Märkten der Welt heranzuführen verſucht, was an Nahrungsmitteln irgend heranführbar war. Da alle Arbeits⸗ kröfte alsbald teils unmittelbar durch das Heer, teils mittelbar durch die Herſtellung von Heeresbedarf jeder Art in Anſpruch genommen werden mußten, ſo hätte unſere Ausfuhr auch im Falle der Meeresfreiheit bei einem Ringen an ſo vielen Fronten und mit ſo ungeheuerlichem Aufgebot techniſchen Mit⸗ teln alsbald dahinſchwinden müſſen, d. h. wir hätten uns darauf angewieſen geſehen, eine Rieſeneinfuhr wie nie zuvor mit barem Gelde zu bezahlen, hätten uns finanziell erſchöpft und wären im Kriege der ſilbernen Kugel unterlegen. England dachte unſere Wirtſchaft zu⸗ töten, Deutſchland für Jahrhunderte konkurrenzunfähig zu machen. Eben dieſe Abſicht hat uns aber zu ungeahnter Wirtſchaftsbelebung ge⸗ führt. Auf allen Gebieten auf Erſatzſtoffe angewieſen, haben wir auch ſolche Erſatzſtoffe geſchaffen, die dauernden Wert für unſer volkswirtſchaftliches Leben behalten werden, ja deren Erzeugung in künftigen Friedenszeiten unſeren Platz als Liefe⸗ rant des Weltmarktes erhöhen wird. Aber nicht nur in die⸗ ſem Sinne wirkt der große Gegenſatz zwiſchen dem engliſchen Willen der Konkurrenztötung und der zähen deutſchen Energie der Wirtſchaftsbelebung— er hat ſich geltend gemacht auch weit außerhalb der deutſchen Grenzen, und ſeine ausgeprägten Erſcheinungsſormen werden dereinſt, wenn der Friede die Völ⸗ ker wieder zur Beſinnung bringt, beredtes Zeugnis ablegen wider England und für Deutſchland. Schier möchte man wünſchen, daß ſchon jetzt im Kriege ein Schulbeiſpiel dieſer Art allen Intereſſenten der fünf Erdteile vorgeführt werden könnte. Ein ſolches Schulbeiſpiel bilden die rumäniſchen Oel⸗ felder. Wäre nicht noch Krieg, man ſollte ſie wie ein Aus⸗ ſtellungsobjekt behandeln und alle Welt zu ihrem Beſuch ein⸗ laden. Jetzt im Kriege freilich haben wir keinen Anlaß, jeder⸗ mann Einblick in unſere dortigen Arbeiten nehmen zu laſſen. Aber es war doch wohl ein ganz geſchickter Zug, daß die Militärverwaltung in Rumänien kürzlich wenigſtens einer klei⸗ nen Nuswahl von Prevertretern neutraler Länder den Beſuch des Oelfeldes von Campina ermöglicht hat. Es gibt hier un⸗ endlich viel zu lernen, denn der Gegenſatz zwiſchen engliſcher und deutſcher Methode der Kriegführung tritt vielleicht nirgend an einem Einzelbeiſpiel ſo kraß zu Tage wie hier. Was lehrt uns Campina? Mit einem Wort, daß Eng⸗ land die Konkurrenzfähigkeit auch ſeiner Verbündeten zu vernichten trachtet, daß Deutſchland die Volkswirt⸗ ſchaft auch im beſetzten Feindesland belebt. Dieſe Fähig⸗ keit der Wirtſchaftsbelebung im beſetzten Gebiet iſt ſchwerlich einem Heere der Welt ſo eigen wie dem deutſchen. Die eng⸗ liſche Methode hat die rumäniſche Volkswirtſchaft mit einem Milliardenſchaden bedacht, der deutſchen Methode wird Ru⸗ mänjen es nach dem Kriege zu danken haben, daß es trotz der engliſchen Zerſtörungswut die alten Arbeiten wieder fort⸗ zuſetzen in der Lage ſein wird. Beherrſchung der Geſta, der Gerätſchaften, der geſellſchaftlichen Umgangsformen, Koſtümkunde ete. Vor allem aber muß der Künſtler ſelbſt immer mehr zur Perſönlichkeit heranreifen. Der Redner illuſtrierte ſeine Ausführungen durch Deklamationsproben wie ſie ſein ſollen und wie ſie nicht ſein ſollen und geißelte dabei ganz beſonders das hohle Pathos, den Schwulſt der Sprache, die Unnatur. Als eiie der wichtigſten Aufgaben des Theaterkultur⸗ verbandes ſtellte der Redner die Verbreitung der Kenntniſſe über die Grundlagen der Schauſpielkunſt hin und die Schaffung einer Hochſchule für Schauſpielkunſt. Dder Redner erntete warmen, begeiſterten Beifall. A. B. Kunſt und Wiſſenſchaſt. Walter Schulte vom Brühl begeht am 16. Januar ſeinen 60. Geburtstag. Der Verlag Bonz in Stuttgart hat aus dieſem Anlaß ein Buch„Sechs Jahrzehnte“ mit Erinnerungen aus dem Leben des Dichters vorhereitet, das erſcheinen wird, ſobald die Herſtellungsſchwierigkeiten über⸗ wunden ſind. Enver Paſcha hat über ſeine Kämpfe gegen die Italiener in der Kyrenaika tage⸗ buchartige Briefe von hohem Intereſſe geſchrieben, die demnächſt im Verlag Hugo Bruckmann in München erſchetnen ſollen. Aus dem Mannheimer Runſtleben. Theuter⸗Nachricht. Das Hoftheater nimmt heute Samstag ſeine Vorſtellungen wieder auf. Gegeben wird„Peterchens Mondfahrt“ im Abonne⸗ ment D. Sonntag iſt im Hofthegter„Lohengrin“ im Abonnement B, im Neuen Theater„Herrſchaftlicher Biener geſucht“. Montag findet eine Vorſtellung von„Gyges und ſein Ring“ im Abonnement A ſtatt. Der Vorverkauf für ſämtliche Vorſtellungen beginnt heute an der Tageskaſſe. Die Vorſtellung„Herrſchaftlicher Diener geſucht“ im Neuen heater am Sonntag, den 13. Japuar, findet wegen Heizver⸗ bot nicht ſtatt. berregiſſeur Weichert, der unſerm Hoftheater noch bis Herbſt 1919 verpflichtet iſt, er⸗ hielt ſoeben durch Vermittlung des bekannten Theateragenten Frank⸗ einen Ruf als Nachfolger Max Grubes ans Hamburger Schau⸗ man hinter geſchloſſenen Läden 5 271 tmer Ge 1. anittage· Ausgabeq]0ðu Im September dieſes Jahres fand in London die Generalverſammlung einer Erdölgeſellſchaft ſtatt, die an den rumäniſchen Oelfeldern hervorragend intereſſiert war. In dieſer Generalverſammtung konnte bei Erſtattung des Jahres⸗ berichts den ſtaunenden Aktionären nicht genug davon vor⸗ geſchwärmt werden, wie ungeheuer gründlich das Zerſtörungs⸗ werk geweſen, das von einer engliſchen Kommiſſion dort verrichtet wurde. Für mindeſtens zwei Jahre ſollten die Sonden unbrauchbar ſein. Die Arbeit der engliſchen Zerſtörungs⸗ kommiſſion wurde den glanzvollſten und ruhmreichſten Kriegs⸗ handlungen eingereiht. Der engliſche Oberſt, der ſie geleitet, war geadelt worden und ſelbſt ein hoher rumäniſcher Orden mußte für ihn abfallen, obwohl ſeine Handlungsweiſe den rumäniſchen Intereſſen die allerſchwerſten Wunden geſchlagen hatte. Die engliſchen Aktionäre mochten ſich über die Unbrauch⸗ barmachung ihrer rumäniſchen Oelfelder tröſten; denn wurden dieſe Aktien vorübergehend oder dauernd wertlos, ſo ſtiegen dafür ihre Aktien in anderen Oelgebieten der Erde um ſo höher im Kurſe. Sie mochten ſich tröſten auch mit der ſchein⸗ baren Gewißheit, daß die engliſche Regierung, wie ſie gegen⸗ über dem rumäniſchen Verbündeten ſeinerzeit verſprochen, für den ganzen angerichteten Schaden aufkommen werde. Dieſes Verſprechen zu halten liegt aber freilich keineswegs in der Abſicht der Leiter des bedrängten engliſchen Finanzweſens. Selbſt engliſche Anſprüche in dieſer Hinſicht ſind abgewieſen worden. Man fügt nachträglich zum Schaden Rumäniens noch den Spott, indem man behauptet, die rumäniſche Regierung ſei entſchädigungspflichtig. Will oder kann ſie dieſe unerhörte Zumutung nicht erfüllen, ſo meinen die Engländer, daß die Ententemächte iusgeſamt für die Entſchädigung der engliſchen und anderen Aktionäre aufzu⸗ kommen hätten, da das Zerſtörungswerk im ententiſtiſchen Kriegsplan gelegen hätte. So ſtolz die Engländer auf dieſes Zerſtörungswerk auch waren, der zähen deutſchen Energie, der Erfindungs⸗ kraft der deutſchen Techniker iſt es in teilweiſe ganz er⸗ ſtaunlich kurzer Zeit gelungen, die Hinderniſſe zu beſeitigen und die Petroleum⸗Quellen neu zu erſchließen, auch die Raffinerien wieder in Gang zu bringen. So bilden heute Campina und die anderen rumäniſchen Oelfelder in der Tat ein Muſterbeiſpiel des kraſſen Gegenſatzes zwiſchen engliſcher Konkurrenztötung und deutſcher Wirtſchaftsbelebung, und dieſes Muſterbeiſpiel wird für Deutſchland zeugen, wenn des Krieges Stürme ausgetobt, wenn die kleinen Schützlinge Englands zur Beſinnung gekommen ſind. Aber auch auf anderen Gebieten hat ſich in Rumänien dieſer Gegenſatz zum dauernden Vorteil des Landes ſelbſt offen⸗ bart. England hat in einem gewiſſen Bereich jede rumäniſche Fabrik zerſtört, gleichviel ob ſie für Kriegsbedarf geeignet war oder nicht. Abſicht verfolgte, den Gegner zu ſchädigen, ſondern auch die Abſicht, die rumäniſche Induſtrie im Intereſſe weiterer Aus⸗ dehnung des von England beherrſchten Marktbereichs zu ver⸗ nichten. Deutſchland dagegen hat in Rumänien neue In⸗ duſtrien geſchaffen, die das Land bis dahin kaum gekannt. So war beiſpielsweiſe die Obſtverwertung nur ganz ober⸗ flächlich und verhältnismäßig wenig erträglich. Die deutſche Verwaltung ihrerſeits hat planmäßig das Obſt aus dem gan⸗ zen Lande geſammelt und hat rieſige Obſtverwertungsanlagen geſchaffen, die nichts verderben laſſen und die dem Geſamtwert der rumäniſchen Obſternte eine weſentliche Erhöhung geben. In ſolchen Maßnahmen, die während des Krieges und zunächſt natürlich für die Zwecke der deutſchen Kriegführung, d. h. für die Verpflegung des Heeres, geſchaffen worden ſind, ſehen wir eine Wirtſchaftsbelebung, die nach dem Kriege für Rumänien von dauerndem Vorteil ſein wird. Auf dem Welt⸗ markt der Obſterzeugniſſe wird dank dieſer deutſchen Schöpfungen das rumäniſche Land nach dem Kriege beträchtlich höher ſtehen als je zuvor. Das dürfte genügen, die Lehre herzuleiten, weſſen ſich die Völker von England zu verſehen haben und was deutſche Technik und deutſche Tatkraft ihnen zu bringen vermag. Indem Eng⸗ land alle Mittel verſucht hat, den Wirtſchaftskrieg gegen Deutſch⸗ land zu führen, auch ſolche Mittel, die letzten Endes einen Wirtſchaftskrieg Englands gegen ſeine eigenen Verbündeten erkennbar machten, hat es unſere Leiſtungsfähigkeit zu größter Höhe angeſpornt, hat es uns veranlaßt, auch im beſetzten Feindesland wirtſchaftsfördernd und wirtſchaftsbelebend zu wirken, ſodaß hier ſchon heute aus der Bevölkerung ſelbſt der Ruf ertönt nach weiteren Segnungen wirtſchaftlicher Durch⸗ dringung von deutſcher Seite her auch nach dem Kriege Bilder aus dem heutigen Moskau. Verſchiedentliche, in ruſſiſchen Blättern enthaltene Meldungen und kurze Schilderungen laſſen zuſammenfaſſend erkennen, daß die Revolution in Moskau am ſtärkſten gewirkt hat. Zwar haben ſich die bedeutſamſten für die verſchiedenen Wendungen des ruſſiſchen Schickſals maßgebendſten Ereigniſſe in Petersburg vollzogen, aber in Moskau iſt der revolutionäre Geiſt am ſchärfſten fühlbar, wobei allerdings im Gegenſatz hierzu auch ein erheblicher geheimer Luxus zu verzeichnen iſt. Die Preiſe ſind in allen ruſſiſchen Städten infolge der ſich überſtürzenden Wendungen und der Unſicherheit im Ge⸗ ſchäftsleben außerordentlich geſtiegen, in Moskau jedoch haben ſie die ſchwindelndſten Höhen erreicht. Gleich, wenn man mit der Bahn ankommt, erhält man einen Vorgeſchmack deſſen, was einen hin⸗ ſichtlich der Preiſe erwartet. Eine Droſchkenfahrt vom Bahnhof zum Hotel ſtellt ſich auf 15 bis 20 Rubel; will man eine Droſchke benutzen, um von einem Moskauer Bahnhof zum anderen zu ge⸗ langen, ſo hat man hierfür die Kleinigkeit von 20 bis 25 Rubel zu entrichten. Ein Paar Schuhe koſtet 280 bis 320 Rubel, für einen Anzug werden 600 Rubel, 700 Rubel, manchmal auch noch mehr gezahlt. Trotz dieſer ungeheuren Preiſe herrſcht in den Moskauer Meillionärkreiſen viel Luxus, der allerdings nur im Schutze der Verborgenheit betrieben werden darf. Da auf den Straßen und ia den öffentlichen Lokalen das Banner der Revolution ſtrengſte demokratiſche Einfachheit erfordert, haben ſich zahlreiche abge⸗ ſchloſſene Viertel, Klubs, Privatreſtaurants uſto, gebildet, in denen vergangene Zeiten heraufzube⸗ Auf der Straße aber iſt, wie geſagt, das Volk der ſich fügen muß. Die eleganteſten Damen kleiden Einfachheit und tragen ſchwören ſucht. Herr, dem man ſa daher in der Oeffentlichkeit mit höchſter aſt immer gewöhnliche Kopftücher, da das Erſcheinen eines Feder⸗ utes leicht zu einem Zwiſchenfall führen könnte, der mit der Be⸗ ſörderung des Hutes in einen Rinnſtein endet. Die männliche Be⸗ völkerung hat zum Zeichen der neuen Aera die Hüte im allgemeinen durch einfache Mützen erſetzt. ſeiert das berühmte ruſſiſche Nationalhemd, das heute 9b unter 100 — 1 tragen, um ſich als treue Söhne der Revolution auszu⸗ en. „Voſſiſche Zeitung“ Es zeigt ſich deutlich, daß England nicht nur die Eine bemerkenswerte Auferſtehung Deutſches Reich. Neues von Herrn Konrad Haußmann. Wie die„Liberale Korreſpondenz“ mitteilt, hat Herr Konrad Haußmann auf der Landesverſammlung der württem⸗ bergiſchen Volksparteien die verſchiedenen Parteien vor ſeinent Auge Revue paſſteren laſſen. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß dabei die fortſchrittliche Partei am beſten abgeſchnitten hat. Dies braucht aber für Herrn Haußmann noch lange kein Grund zu ſein, die nationalliberale Partei und ihre Führung herab⸗ zuſetzen. Herr Haußmann behauptet, daß die nationalliberale Partei bei feſter Führung eine führende Stelkung unte den Mehrheitsparteien hätte haben können. Es fehle ihr aber in kritiſchen Fällen die einheitliche Haltung. Hier weicht Herr Haußmann erheblich von den Tatſachen ab. Die nationallibe⸗ rale Partei hat in den wirklich kritiſchen Momenten eine voll⸗ kommen einheitliche Haltung gezeigt, wie Herrn Haußmann noch vom 19. Juli her in Erinnerung ſein könnte und wie die Ereigniſſe der letzten Tage klar gezeigt haben. Es iſt wohl möglich, daß die nationalliberale Partei mit dieſer feſten Hal⸗ tung das Mißfallen des Herrn Haußmann erregt. Wir können ihm aber unſererſeits ſagen, daß ſie durchaus nicht den Ehrgeiz beſitzt, die führende Rolle zu ſpielen, die Herr Konrad Hauß⸗ mann ihr innerhalb der Mehrheitsparteien freundlicherweiſe zugedacht hat. Sie hat gar nichts dagegen, daß andere dieſe Rolle geſpielt und damit ein unrühmliches Fiasko erlebt haben. Letzte Meldungen. Neue Reichsſteuern? 12. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Die “ ſchreibt unter der ſenſationellen Ueberſchrift: „Neue Reichsſteuern“. Wir wir hören, wurden geſtern die Finanz⸗ miniſter der Einzelſtaaten hier verſammelt, um vor der Einbringung des Reichsetats mit dem Reichsſchatzſekretär über Einzelheiten des Reichshaushalts zu beraten. Für heute Abend ſind die—5 miniſter und eine Anzahl politiſcher und parlamentariſcher Perſön⸗ lichkeiten zum Grafen Rödern geladen. Von dieſer Meldung kann man ſagen, was richtig daran iſt, L Betlin, iſt alt, was neu iſt, iſt falſch. Wir haben hier ſchon mehrfach betont, daß irgend eine neue Reichsſteuer unter allen Umſtänden kommen muß, ſchon um des Zinſendienſtes unſerer Kriegsanleihen. Neue oder endgültige Beſchlüſſe ſind in der Beziehung aber in den letzten Tagen nicht gefaßk worde n. Die niederländiſchen Schiffe in Amerika. Amſterdam, 11. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Aus Rotterdam wird einem hieſigen Blatte gemeldet: In einer geſtern im Miniſte⸗ rium des Aeußern abgehaltenen Verſammlung, zu der auch alle Reeder, deren Schiffe in Amerika feſtgehalten wurden, geladen waren, wurde mitgeteilt, daß die amerikaniſche Regierung folgende Bedingungen geſtellt hat: Ein Teil der niederländiſchen Schiffe ſoll für die belgiſche Hilfskommiſſion fahren, ein zweiter Teil ſollte für die amerikaniſche Küſtenſchiffahrt verwendet werden. Falls dieſen Be⸗ dingungen zugeſtimmt wird, werden einige niederländiſche Fahr die Erlaubnis erhalten, Benzin, Petroleum, Getreide und Viehfutter nach Holland zu verfrachten. Die Unterhandlungen werden jetzt in London fortgeſetzt. m. Köln, 12. Jan,(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet von der Schweizer Grenze: Die Pariſer Blätter melden: Zehn deutſche und vier öſterreichiſch⸗ungariſche Schiffe ſeien durch Priſen⸗ gericht in den Häfen Pyräus, Eleuſis und Sira beſchlagnahmt worden. Die Schiffe ſollen am Tage der Beſchlagnahme einen Wert von 7¼ Millionen Franken dargeſtellt haben. 5 Möünchen, 11. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Die Korreſpon⸗ denz Hoffmann meldet amtlich: Der geſamte Durchgangs⸗ verkehr nach dem Norden iſt infolge weiterer Schnee⸗ anwehungen unterbrochen. Zur Bearbeitung iſt militäriſche Hilfe herangezogen. Berlin, 12. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) In den Wandelgängen des Reichstages geht, wie der„Lokalanzeiger“ be⸗ hauptet, das Gerücht, an Kaiſers Zeburtstag ſolle dem Monarchen die Berufung einiger Herren in die erſte preußiſche Kammer vor⸗ eſchlagen werden, welche für das Reichstagswahlrecht in Preußen immen würden Dabei würde der Präſident des Reichstags Kämpf, der frühere Reichskanzler Michaelis, der nationalliberale Abgeordnete Fritſch und andere gena int. Wir behalten uns vor, das Gerücht nachzuprüfen und dann darauf zurückzukommen.„ c. Von der Schweizergrenze, 12. Januar.(Priv.⸗Tel. g..) Die„Neue Züricher Zeitung“ meldet:„Giornale militaire ver⸗ öffentlicht einen Erlaß des Kriegsminiſters, wonach alle in den Jahren 1892—99 geborene die hinter der Front verwendet werden, ab 11. Jan. in der Kriegszone Dienſt tun müſſen. c. Von der Schweizergrenze, 12. Januar.(Priv.⸗Tel. g..) Die„Neue Züricher Zeitung“ meldet: Der Militärausſchuß für die Zivilmobiliſation beſchloß ab 14. Januar die wöchentlichen Arbeits⸗ tage auf 4 oder 5 zu beſchränken. Als Grund der Maßnahme wird der große Strommangel der Elektrizität bezeichnet. London, 11. Jan.(WTB. Nichtamtlich.) Das Oberhaus nahm mit 134 gegen 69 Stimmen die Teile der Wahl⸗ rechtsvorlage an, die den Frauen das Stim m⸗ recht verleihen. 1 — Handel und Industris. Saddeutsche Rlemenbeschaffungs-Sesellsehatt m. b. H. Stuttgart. 8 Wie man uns mitteilt, wurde unter Aufsicht der Riemen-Frei- gabestelle, welche bekanntlich die Treibriemen am deutschen Markte bewirtschaflet, zur Versorgung der süddeutschen Groß- verbraucher an Treibriemen diese Beschaffungsstelle gegründlet, welche den Großverbrauchern die ausreichenden Reserven an diesen Riemen zu beschaffen bestimmt ist. Aehnliche Beschaffungs- stellen wurden in Berlin, Kattowitz, Dresden, Düsseldorf und Saarbrücken gegründet. + Schifterbörse zu Butsberg-aneer. Duisburg-Ruhrort, 10. Jan.(Amtliche Notierungen.) Bergfahirt. Frachtsätze von den Rhein-Ruhr-Häfen nach Mainz-Gustavsburg .25, nach Mainplätzen bis Frankfurt a. M..40, nach Mannheim .25, nach. Karlsruhe.40, nach Lauterburg 350, nach Straßburg i. E..75; Schlepplöhne von den Rhein-Ruhr-Häfen nach Mainz: Gustavsburg.80—.20, nach Mannheim—.40; 100 fl 215.75 M. Wasserstandsbeobachtungen im Monat lanuar. Pegelstation vom Datum Rhein 7, u. i% Huningen).58.98.0.75.75 abends 6 Uhr E 305.15.9.81 ſ2 daehm. 2 Uar 303.16 467.55.7 38] Nachm 2 Ubr Hagnhemmp 20 203 24% 2% 22.50 ferdegs 7 Uir Hans 9 144064.86 Fes 12 Uhr Kedd,d, Vorm. 2 Uhr. en.83 0 90 109 25.83 Haohm. 2 Uhr vom Neekar: Hannhem 190.92.91.05.75.70 Vorm. 7 UUur keilbronn„.45.75%.60.2„ Vorm. 7 UUr Bed.— 60. a eei e e 6. Seite. Nr. 20. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittags⸗Ausgabe.) Samstag, den 12. Januar 1918. Gerichtszeitung. oc. Karlsruhe, 11. Jan. Wegen übermäßiger Preisſteigerung wurde der Wirt Hans Brinckmann von Pforzheim von der Strafkammer zu 2000 Mark Geldſtrafe verurteilt. Er hatte Kaffee und Tee über die Höchſtpreiſe verkauft. Homburg, 10. Jan. Eine Reihe erſchwerter Einbruchedieb⸗ ſtähle hatten die Sonntagsſchüler Max., Hermann Sch., Friedrich M,. und Wilhelm., alle aus Homburg, gegen Ende September in der Umgebung don Homburg ausgeführt, weswegen ſie por der Strafkammer ſtanzen. In den Nächten des 27, bis 30. Sept. verübte der Hauptbelaſtete E. 5 ſchwere und 1 einfachen Dieoſtahl, Sch. 4 ſchwere und 1 einfachen, M. 3 und C. 2 ſchwere Einbrüche, wobei den Burſchen bar Geld, Brot, Butter u. dergl. in die Finger len. Meiſt hatte E. die Diebesgelegenheiten ausſpioniert. Der Fauüptſchlag wurde in der Nacht des 30. September durchgeführt, in der E. und Sch. in Homburg in den dortigen Konſumverein eindrangen, zach Erbrechen eines Schrankes eine Geldkaſette los⸗ ſprengten und etma 600 Mark bar ſowie verſchiedene Waren er⸗ beuteten. Den des Geldes beraubten Behälter warfen ſie in einen Weiher Noch in der gleichen Nacht liefen Beide einem Schutzmann in die Hände, der E. e während Sch. erſt nach einer Rund⸗ reiſe Saarbrücken—Zweibrücken—Homburg gefaßt werden onnte. E, wurde zu 10, Sch. zu 9, die beiden ührigen zu 1 Mongt Gefängnis verurteilt. * Darmſtadt 10. Jan. Drei Offenbacher juge dliche Arbeiter, unperbeſſerliche Diebr, der 15jährige Heinrich Holder, der 16⸗ jährige Mich. Schlehenbecker und der 17jährige Heinr. Sauer waren wegen Diebſtahls zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt, aber bedingt begnadigt. Das machte ſo wenig Eindruck auf ſie, daß ſie ſofort wieder dreiſte Einbrüche unternahmen, in verſchloſſenen Villen, in denen ſie Weißzeug, Vettwäſche uſw. ſtahlen, in einer Kriegs⸗ küche, wo ihnen Fleiſchkonſerven und Feltporräte in die Hände fielen, in einen Arbeiterſchlafraum, wo ſie Kleider und Stiefel mit⸗ nahmen. Schl. verführte auch ſeinen bisher noch unbeſtraften „14jährigen Bruder. Dieſer exhielt von der Strafkammer 6 Mongte, Holder unter einer anderen Strafe 2 Jahre, Schlehenbecker 1½ Jahre und Sauer 1 Jahr 3 Monate. Ihre Hehler ſind z. T. ermittelt. Teils ſind es Offen⸗ bacher Dirnen, die je einen Monat erhalten, und die vorbeſtraften Offenbacher Arbeiter Alois Strott und Andr. Sterkel, die 6 Monate erhalten. Wiesbaden, 10. Jan. Auf der Fahrt von Caub nach Wies⸗ baden hatte der Händler Hühinger aus Wlesbaden im Eiſen⸗ bahnabteil in allen Tonarten über den Krieg, das Militär und alles mögliche geſchimpft. Für einen Fahrgaſt, der ihn wegen ſeiner Redereien ſtellte, hatte er unter anderem die Bezeichnung„voll⸗ gefreſſener Spioa“. Während des Aufenthaltes des Zuges in Biebrich⸗Weſt übergaben die Fahrgäſte den Händler der Polizei. Das Schöffengericht erkannte ihm jetzt für ſeine Meinungs⸗ äußerungen ſechs Monate Gefängnis zu und verfügte außerdem ſeine ſofortige Verhaftung. * Bonn, 10. Jan. Ddie Strafkammer verurteilte wieder 153 Gemüſebguern aus dem Landkreiſe Bonn, die im vorigen Sommer die Höchſtpreiſe für grüne Bohnen und andres Gemüſe überſchritten hatten, 36 teils hohen Geldſtrafen. Die Summe aller 15 Strafen beträgt 36 710 Mark. ſk, Leipzig, 8. Januar.(Nachdr, verh.) Die Einkaufsgeſellſcha Oſtſachſen in Dresden hatte aus Süddeutſchland däuiſchen Weichkäſe für 5263„/ eingekauft. Als der Käſe in Dresden ankam, war er in einem ſolchen Zuſtande, daß die Geſellſchaft ihn zwecks ſachgemäßer Behandlung und Aufbeſſerung an den Großhändler Dellung in Dresden zu einem Preiſe von 40 den Zentner weiter verkaufte. D. verkaufte den Käſe jedoch ſofort an ſeinen Aushilfsbuchhalter Hein für 50., der ihn ſeinerſeits an einen gewiſſen Kiuner zu 65/ abgab. Dieſer veräußerke ihn ſchließlich an den Hänbler Zehlmann zu 90„, In dieſem fortwährenden Weiterverkauf erblickte das Landgericht Dresden einen verbotenen Kettenhandel, indem es entgegen den Behauptungen der Angeklagten Dellung, Hein und Kinner annahm, daß der Käſe nicht fachgemäß behandelt und verbeſſert worden war, ſundern nur zum Zwecke des Kettenhandels und unſauberen Verdienſtes ſtändig den Beſitzer gewechſelt hatte. Vor allem war es dem D. nur darum zu tun, durch dieſen Kauf mit der Einkaufsgeſellſchaft in Goſchäftsvoohindung zu kreten. Die Stiraf⸗ ktmmer verurteilte daher am 17. Juli 1917 den D. und K. zu je 2000 Mark und den H. zu 1000 Mark Geldſtrafe. Die von den Angeklagten eingelegte Reviſion wurde heute vom Reichsgericht als unbe⸗ gründet verworfen.(Aktenzeichen 4 0 843/17,) Sportliche Rundſchau. * Fußballwettſpiel der Städtemannſchaften Rarlsruhe⸗Maunheim. Das bereits angekündigte Wettſpiel zwiſchen den beiden Siädtemann⸗ chaften findet nunmehr am morgigen Sonntag nachmittag auf dem 36 des Vereins für Raſenſpiele bei den Branereien ſtatt. Die arlsruher Mannſchaft iſt äußerſt ſnielſtark aufgeſtellt und auch die Mannheimer Mannſchaft hat auf Grund des Uebungsſpiels am letzten Sonntag eine teilweiſe Erneuerung und Umſtellung erfahren. Die Aufſtellung iſt jetzt folgende(pon rechts nach links): Tor: Kolb(B. f. .); Verteidiger: Schönig(Phönix), Hauenſtein(Lindenhof); Läuſer: Schwarz(Phönix), Sohns(V. f..), Wolf(Phönir); Stürmer: Krauß (Vereinigung Neckarau), Müller(Phönir, Gaſt(Vereinigung Neckarau), Willmann(Waldhof), Quetz(Lindenhof). preiſe ſind ſehr mäßig,(Näheres ſiehe Anzeige.] 5 Herrn Lu 44 auf der Höhe seiner Schaffenskraft ereilte. Trauer-Anzeige. Tieferschüttert geben wir unseren Freunden und Bekannten von dem unerwartet schnellen Hinscheiden unseres pflichttreuen, unvergeßlichen, lieben Teilhabers Kenntnis. Seiner unvergleichlichen Arbeitsleistung und seinem unermüdlichen Fleig verdanken wir in hohem Maße die Größe und Ausdehnung unserer Firma Sein Verlust trifft uns um so schmerslicher, als ihn der Tod in der Blüte seiner Jahre und In Dankbarkeit und Verehrung werden wir stets seiner gedenken. 812 Reis& Co. Frledriehsfeldd bei Heidelberg. Ehren unter uns fortleben wird. Unerwartet rasch starb nach kurzer, schwerer Krankheit unser unvergesslicher Chef Der Entschlafene, dessen Pflichttreue vorbildlich war, hatte durch seine vielseitigen hervor- ragenden Füähigkeiten, durch seine unermüdliche Tatkraft und Arbeitsfreude und durch seine hohe menschliche Auffassung unsere Liebe und Hochschätzung erlangt. Seine reife Lebenserfahrung und die Klarheit seines Urteils waren für uns von unschätzbarem Wert. Wir verlieren in ihm einen stets wohlwollenden Vorgeseizten, dessen Andenken in den höchsten Bie Beamten und Arbeiterschaft: der Flrma Reis&(., Friedriehsfele bei Heidelberg, Baumwoll-Sleickerei G. m. b.., NMerzberg /Marz, Aigersderfer Streichgarnspinnerei 8. m. h.., Franzenthal i. Böhmen. Kinder inden harm, Heim, beſte Verpflegung eutl. Unter⸗ 5 richt im Fauſe. Tibia Frau E. Schmaſz Nagtl. gepr. Lehrerin 1l. E. v. Drngalsti Heidelberg, Werderſtr. 78 Pfoffer sowie sämtliche Bewömte zumschlachten und Kochsalz empfiehlt 712 I. Malnsheimer Ludwigshaten./Nh. Kaiser Wilhelmstr. 63 Arbeiter Todes-Anzeige. In treuer Pfliditerfüllung für das Vaterland verstarben infolge eines Unglücksfalles unsere langjährigen, treubewährten Heinrich Rress, Wilhelm Göck, Wir werden den leider allzufrüh Dabhingesduedenen ein ehrendes Andenken bewahren. Mannheim-Rheinau, den II. Januar 1918. Luftschiffbau Schütte Lanz. Kampfe für das Vaterland für immer geschieden: Beamter meiner Filiaſe Breslau, Landsturmmann gehalten werden, wie sie unvergessen bleiben wes- den im Herzen der Ihren. Heinrich Lanz. Aus dem Kreise meiner Mitarbeiter sind im Arndt, Fritz Becherer, Wilhelm Schlosser, Kanonier Breyer, Jakob Schlosser, Grenadier 85 Dauter, August Tüacher, Krankentràger Endres, Adam Fabrikarbeiter, Ersatzreservist Geiger, Friedrich Schleifer, Tambour Släser, Ernst Monteur meiner Filiale Breslau, Kraftfahrer Herrmann, Otto Schlosser. Gefreiter Ritter des Eisernen Kreuzes II. und I. Klasse Lauer, Kar Tech.Lehrling, Schitze Ludwig, Friedrich Fabrikarbeiter, Landsturmmann Müller, Theodor Schreiner, Pioniet Münd, Georg Hahrikarbeiter, UInteroffizier 5 Ritter des Eisernen Kreuzes ur alle Zeit wird ihr Maste bei mir in hren MANNHEIM, den 9. Januar 1918. Telefon 1019. Statt besonderer Anzeige. Leiden mein lieber Mann und meiner Kinder treusorgender Vater im Alter von 58 Jahren. 600 Käferthaler Friedhef aus statt. Heute abend 19½ Uhrentschlief sanft nach langem schweren lerr RKArl NMeinecke MANNHEIM, Gartenstadt, den 11. Jannar 1018. tieter Trauer: Frau A. einecke und Rinder. Die Beerdigung findet am Montag, nachm. 3 Uhr vom Die Eintritts⸗ 2 ‚ ee * Samstag, den 12. Januar 1918. Mannheimer General⸗Anzeiger. ([Mittags⸗Ausgabe.) Nr. 19. 7. Seite. Bekanntmachung. Nachdem eine Beſſerung der Kohlenzufuhr in Ausſicht ſteht, wird das mit Bekanntmachung vom 3. Fanuar 1918 erlaſſene Heizverbot für Schulen, Kirchen, das Gr. Hoftheater und das Mann jetmer Künſtlertheater Apollo vorerſt auſgehoben. Die übri⸗ gen Einſchränkungen bleiben vorläufig in Kraft. Mannheim, den 11. Januar 1918. Swi Oberbürgermeiſter; J. V. Ritter. Skweigert. Statt Rarten. Georg Schwarz Else Schwarz geb. Hindenlang egsgert MANNHEINM. 12. Januar 1918. + 2* Aingeref Bürobeamter 2 (auch Kriegsinvalide.) in Lohnverrechnung und Krankenkassenwesen vertraut, für größeres Baugeschäft Mannheims Zesuecht. Angebote unter Z. K. 134 an die Geschältsstelle dieses Blattes. F42 rr Dreher u. Wickler mit guten Erſahrungen zum sof. oder bald. Ein- ktritt gesucht Renntnisse in der Herstellung von Taschenlampen-Batterien(Trocken- Elemente) er- 9 wünscht. Kriegsinval. ſinden Berücksichtigung. 9 Angebote mit kloren Angaben erbitten „Apparat“ G. m. b. H. . Esslingen 8.., Martinstrasse 4. — e zum sofortigen Eintritt tüchtiger, ener- gischer und gewissenhafter 2 Terlademeister der an selbständiges Arbeiten gewöhnt ist. 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