—— Mittwoch, 6. Februar. Verantwortlich für den allgemeinen und Haudelsteil: Chefredakteur Dr. Fri EE für den Anzeigenteil: Anton Grieſer. u. Verlag: Druckerei Dr. Haas Rannheimer General⸗ Anzeiger& m. b. 7 ſämtlich in Mannheim— Telegramm⸗ A SGeneral⸗HAnzeiger Rannheim.— Fernſprech⸗An⸗ ſchluß Amt Mannheim: Ur. 7940, 7941, 7942, 7943, 7944, 7945 und 7946.— Poſtſcheck⸗Honto: Ur. 2917 Cudwigshafen am Rhein. Mitlags⸗Ausgabe. 1918.— Nr. 61. ſannheimer Genom! Awpeiger Badiſche Neueſte Machrichlen Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck-Ausführung. Anzeigenpreiſe: Die 1ſpaltige Nolonelzeile 40 Pfeunig, Finans⸗ anzeigen 50 Pfennis, Reklamen M 2—. Annahmeſchluß: Mittagblatt vormittags 8¼ Uhr, Abendblatt nachmittogs 2½ Uhr Für An⸗ zeigen an beſtimmien Tagen. Stellen und Kusgaben wird keine Ver⸗ antwortung übernommen Hezugspreis in Rannheim und Umge⸗ bung mondtl m.— mit-Bringerlohn Poſtbezug: Viertelf M.42 einſchl Zuſtellungsgebühr. Bei der Poſt abgeh. M.70. Einzel⸗Nr: 10 Pig⸗ Verſailles, Breſt-Lilowſt und die Ausſtandsbewegung. Bor ſchwerwiegenden Beſchlüſſen. Die Berliner Beſprechungen. m. Köln, 6. Febr.(Pr.⸗Tel.) Die Kölniſche Volkszeitung meldet aus Berlin: Wie wir erfahren, iſt General Hoff⸗ mann in Berlin eingetroffen, um an Beratungen, die zur⸗ zeit hier ſtattfinden, teilzunehmen. Von anderer Seite erfah⸗ ren wir, daß Staatsſekretär von Kühlmann und Graf Czernin in der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch wie⸗ der nach Breſt⸗Litowfk zurückfahren werden, wo die Verhandlungen am 7. Februar wieder aufge⸗ nommen werden ſollen. Der Lokalanzeiger meldet ferner, daß General Hoffman z im Laufe des geſtrigen Tages ſchon verſchiedene Unterreduͤngen, ſo u. a. auch mit dem Ab⸗ geordneten Erzberger, gehabt habe. Die Verhandlungen, die geſtern Abend noch nicht zu Ende geführt worden waren, ſcheinen heute zu einem Ergebnis geführt zu werden, ſonſt würden wohl die maßgebendſten Perſönlichkeiten nicht in einigen Stunden Berlin wieder verlaſſen können. Es ſtehen ſchwerwiegende Beſchlüſſe bevor, zu denen man ſich hauptſächlich deshalb genötigt ſah, weil durch die Ar⸗ belterausſtände in Oeſterreich⸗Ungarn und in Deutſchland auf dem Gebiete der auswärtigen Politik und der militäriſchen Lage beſonders ſchädliche Wirkungen hervorgerufen worden ſind. Jeder Grund zur Beunruhigung iſt aber durch die Feſtigkeit der Staatsregierung und die klaren Anordnungen der Oberſten Heeres⸗ lei tung von vornherein ausgeſchloſſen. Dieſe Vorausſetzung gült auch dann, wenn die Verhandlungen in Breſt⸗Litowſt nicht den Verlauf nehmen, den man zunächſt von ihnen er⸗ wartet. O Berüin, 6. Febr.(Bon unl. Berl. Büro.) Ueber die Be⸗ ſprechungen, die geſtern nachmittag, wie wir hier angekündigt hatten, ihr Ende genommen haben und an denen außer den. bereits Genannten auch noch General Hoffmann teilnahm, glaubt die Morgenpoſt“ mitteilen zu können, ſie hätten ausſchließlich den Zweck gehabt, eine Verſtändigung her⸗ beizuführen über die Lage gegenüber der Ukraſne und die ituationander rumäniſchen Front, ſowie ſüber die Maßnahmen, die demnächſt dort zu treffen ſein mürden. Die Verhandlungen mit der Kiewer Rada in Breſt⸗Litowſk ſeien ſo ausſichtsvoll, daß es höchſte Zeit ſei, ſich daruber lar zu werden, wie man ſich nach dem Abſchluß des Friedens mit der Rada der Ükraine gegenüber einrichten ſoll. Mas umänien anlange, ſo handle es ſich auch hier darum, die Politik der Mittelmächte feſtzulegen. Es ſcheine, daß unſere Diplomatie auch hier bald vor der Aufgabe ſtehen würde, über ie Neuregelung der Verhältniſſe verhandeln zu können. Berlin, 5. Februar.(WTB. Nichtamtlich.) Staatsſekretär don Kühlmann und Graf Czernin begeben ſich heute Abend zur Fortſetzung der Verhandlungen nach Breſt⸗Litowſk. 4 5 Schon geſtern erklärte die Kreuzzeitung eine Darſtellung es rage ſeit einigen Tagen in ein neues Stadium getreten. ſei. Man glaube, daß die rumäniſche Regierung, durch die Er⸗ eigniſſe der letzten Zeit eines Beſſeren belehrt. nunmehr ent⸗ ſchloſſen ſei, aus ihrer haltlos gewordenen Lage die Folge⸗ tungen zu ziehen und, dem Beiſpiel der Kiewer ada folgend, ſich von Rußland und ſeinen Dundesgenoſſen loszulöſen. 5 Die kriegsverlängernde Wirkung der Ausſtände. m. ftöln, 6. Febr.(Pr.⸗Tel.) Die Kölniſche Zeitung meldet aus Wien: Die Antwort des Verſailler Kriegsrates auf Hertlings und Czernins Erklärungen waren hier nicht anders als ablehnend erwartet worden. Man hält es für ſicher, daß ſowohl die Ausſtände in Oeſterreich⸗Ungarn und Deutſchland, als auch das Hinſchleppen der riedensverhandlungen in Breſt⸗Litowſt durch Trotzty und die Bolſchewiſten ihren Einftuß auf dieſe aufreizende Sprache ausgeübt hätten und betont dieſe riegsverlängernde Wirkung der Ausſtände. Die Ankündigung der endlichen Herſtellung der Einheitsfront im Beſchluß des Kriegsrats, nimmt man nicht tragiſch. Da⸗ gegen wird bezweifelt, ob die Bevölkerung der Verbands⸗ gaten ſich auch diesmal wieder nach faſt vier Jahren an⸗ auernder Täuſchungen wird täuſchen laſſen und neuerlich geduldig und widerſtandslos zur Schlachtbant führen läßt. Die Wiener Antwort an die Entente. Wien, 5. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) In den Beſchlüſſen des Verſailler Kriegsrates, worin den Mittelmächten Raub⸗ ucht vargeworfen wird, erblicken die Blätter nur die deut⸗ liche Abſicht der Ententemächte, die eigenen kesberunssobſichten u verberaen. Sie ſtollen Tag für zutreffend, nach der auch die rumäniſche feſt, daß die Hoffnung der Entente auf den moraliſchen Zu⸗ ſammenbruch der Mittelmächte eine ſchwere Enttäuſchung er⸗ fahren wird. Der Beſchluß des Kriegsrates iſt ein Alarm⸗ ruf, der in den Ländern der Mittelmächte ver⸗ ſtanden wird. Das„Fremdenblatt“ ſchreibt: Der Verſailler Kriegsrat ſtellte ſich auf einen unverſöhnlichen Standpunkt. Er fand weder in der Rede Hertlings, noch in der Rede Czernins etwas, was ſich den von der Entente for⸗ mulierten gemäßigten Bedingungen nähern würde. Czernin proklamierte in deutlichſter und klarſter Weiſe einen Frieden ohne Annexionen und Kontributionen als Baſis für die Be⸗ endigung des Krieges. Wenn nun der Kriegsrat von Ver⸗ failles eine ſolche Grundlage für den zu ſchließenden Frieden als unannehmbar bezeichnet, ſo iſt dies ein deutlicher Beweis, daß auf der gegneriſchen Seite die Eroberungsabſichten, die zum Ausbruch des Weltkrieges geführt haben, noch weiter be⸗ ſtehen. Die Staatsmänner und die Militärs, die in Verſailles verſammelt waren, haben allerdings wohlweislich vermieden, mit deutlichen Worten ihr Ziel zu bezeichnen, welches ſie durch die Fortführung des Krieges zu erreichen geſonnen ſind. Viel⸗ mehr hielten ſie ihrer Gewohnheit gemäß ihre Beſtrebungen durch eine Hülle allgemeiner Phraſen verdeckt. Das Blatt fährt fort: Die Ententemächte glauben jetzt, einen Frieden mit Annexionen und Kontributionen durchſetzen zu können. Sie ſetzen ihre vergeblichen Hoffnungen auf das Nachlaſſen des Hinterlandes in Deutſchland und bei uns. Trotzdem die Weſtmächte nichts mehr von Rußland wiſſen wollen, werfen ſie uns und Deutſchland vor, daß dieſe Staaten eine räuberiſche Politik Rußland gegenüber betrie⸗ ben. Dieſes Spiel wurde ihnen durch die ſonderbare Haltung der ruſſiſchen Vertretung in Breſt⸗Litowſk erleichtert. Die Delegierten der Petersburger Regierung betrachten unter dem Deckmantel„Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker“ eine Anne⸗ xionspolitik für die Bolſchewiki. Das Blatt ſchließt: Militä⸗ riſch können unſere Gegner kaum mehr auf einen Erfolg hof⸗ fen, aber ſie ſind der Meinung, daß unſer moraliſcher Zu⸗ ſammenbruch ihnen zum Siege verhelfen werde. In dieſer Haltung werden ſie ermutigt durch das Vorgehen Trotzkys. Es wird daher notwendig ſein, die erforderliche Klar⸗ heit zu ſchaffen. 5 Die gchreckensherrſchaft der Bolſchewin in Jinnland. Ein Aufruf zur Vernichkung der Weißen Garde. Stockholm, 5. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Die bolſche⸗ wiſtiſche Regierung hat geſtern den nachſtehenden öffentlichen Funkſpruch„An Alle“ und„dringend an alle Schiffe“ abgeſchickt: Kameraden, Reſerviſten! Kein Einziger ſoll ſeine Entlaſſung zur Reſerve nehmen, ſolange die bürgerliche Weiße Garde von Finnland⸗ nicht vernichtet iſt. Ihr Ziel iſt ein Nachteil für unſere Revolution. Bewaffnung wird in der nötigen Menge angeſandt werden. Skockholm, 5. Februar.(WTB. Nichtamtlich.) Das Svenska Telegrambyran meldet: Der Befehlshaber der nach Finnland ent⸗ ſandten Schifſe meldet dem Marineminiſter, daß der Eisbrecher und die beiden Dampfer in Maentlueto eingelaufen ſind. Dem Kanonen⸗ boot„Spenskſund“ wurde die Einfahrt nicht geſtattet. Es liegt noch zwiſchen Kaefſpe und Kalloe. Alles ſei wohl. Ein Telegramm des Generalpoſtamts aus Haparanda meldet, daß die Poſt aus Schweden in Tornea nicht mehr angenommen werde. Man erwarte alsbald einen Angriff der Roten Garde auf Tornea. Das Eingreifen Schwedens. Stockholm, 5. Februar.(WTB. Nichtamtlich.) Die ſchwediſche Preſſe beſchäftigt ſich gegenwärtig ſehr lebhaft mit der Frage, in⸗ wieweit Schweden eingreifen ſolte, um den Sieg der Anarchie in Finnland zu verhindern. Nachdem die Re⸗ gierung erklärt hat, daß ſie ein bewaffnetes Eingreifen für unmöglich halte, befürworten die Blätter der Rechten die Bildung eines Frei⸗ willigenkorps und die Einfuhr von Waffen, um die für die Ordnung eintretenden Kreiſe in Finnland zu unterſtützen.„Stock⸗ holms Dagblad“ erfährt jedoch, daß die Regierung gegen die Waffeneinfuhr und ſogar gegen deren Durchfuhr ſei. Das genannte konſervative Blatt wie auch„Nya Daglight Allehanda“ und „Spenska Dagbladet“ wenden ſich energiſch gegen eine ſolche Auf⸗ faſſung von der Neutralität. Auch„Stockholms Tidningen“ erklärt, wenn die Regierung ein bewaffnetes Eingreifen nicht wünſche, müſſe ſie doch andere Möglichkeiten ernſtlich in Erwägung ziehen, denn nicht bloß Finnlands, ſondern auch Schwedens wegen habe man allen Grund, nicht ganz untätig zuzuſehen wie in einem Nachbarlande eine geſetzlich begründete Demokratie geſtürzt und das Land ins Unglück gebracht werde. „Politiken“, das Organ der ſchwediſchen Jungſozialiſten, fordert die Arbeiter für den Fall, daß die Bürgerlichen in Finnland durch ſchwediſche Freiwillige unterſtützt werden ſollten, auf, ihrer⸗ ſeits der Roten Garde zu helfen. Die Role Garde an der Arbeit. Die Auflöſung der ruſſiſchen Front ſeit Abſchluß des Waffen⸗ ſtillſtandes brachte reichliche Nachrichten aus dem Hintergelände nach Deutſchland und Oeſterreich. Beſonders an der Nordfront waren die quer durch die deutſche Frontlinle aufgenommenen Beziehungen zahlreich. Flüchtlinge aus Wenden berichteten:„Die ruſſiſchen Sol⸗ daten ſind ins Innere abgefahren. Unter dem Terror der ruſ⸗ ſiſchen Mazimaliſten haben beſonders die deutſchen Gutsbeſitzer viel zu leiden. Die Mehrzahl hat ihre Güter ver⸗ laſſen müſſen und iſt jetzt von allen Mitteln entblößt. Einzelne Gutsbeſitzer wurden getötet, viele verhaftet. Die Zuſtände in Wenden und auf dem Lande werden immer unerträglicher. Die rote Garde ſtiehlt und raubt. Straßenraub iſt häufig. Die lettiſchen Geſindewirte bringen nur ſelten Lebensmittel zum Ver⸗ kauf in die Stadt, da ſie befürchten, ausgeraubt zu werden. In den Häuſern ſind„Hausſuchungen“ an der Tagesordnung, die gewöhnlich mit dem Raub alles Wertvollen enden. Auf Grund dieſer Zuſtände warten die VBalten ſehnſüchtig auf den Einmarſch der Deutſchen. Aber auch ulle beſitzenden Letten, insbeſondere die Geſindewirte, wünſchen unter deutſche Herrſcheft zu kommen, da⸗ mit endlich wieder Ordnung und Sicherheit im Lande herrſcht. Einige lettiſche Gemeinden beſchloſſen, Bittſchriften an die deutſche Re⸗ gierung um Hilfe gegen die Maximaliſten zu richten.“ Dieſe Aus⸗ ſagen werden durch Brieſe von Deutſchen wie Letten in überreichem Maße beſtätigt. In einem Brief in lettiſcher Sprache heißt es:„Es iſt kaum mehr möglich, zu leben. Alle Lebensmittel werden fort⸗ genommen, jeden Tag kommen Leute vom Komitee und ſuchen in allen Ecken, ob ſie nicht etwas finden. Alles nehmen ſie für dir „Landloſen“ und für die, die die ganze Zeit nicht gearbeitet haben, aber denen, die ſich bis jetzt geguält haben, wird alles mit Gewalt abgenommen. Dieſes alles geſchieht am hellen Tage, es gibt auch ſolche, die es des Nachts treiben. Aus dem Zimmer darf man ſich nicht wagen, wenn man ſein Leben behalten will.“ Die ruſſiſchen Terroriſten verurteilen Trotzky zum Tode. Berlin, 5. Febr.(WTV. Nichtamtlich) Der„Berl. Lokal⸗ anzeiger? meldet aus Zürich: Die„Züricher Poſt“ meldet aus Paris: Die„Victoire“ meldet aus Petersburg: Nach einer leidenſchaftlichen Ausſprache hat das Petersburger Komitee der ruſſiſchen Terroriſten beſchloſſen, das Todesurteil gegen Trotzky und Angelika Belabanow zu beſtätigen Der Munſch eines ruſſiſchen Patriolen. Das Wiener„Fremdenblatt“ veröffentlicht Stellen eines Briefes eines ruſſiſchen Kaufmannes an einen ſchwediſchen Freund. Darin heißt es nach Schilderung der Schreckensherrſchaft der Soldateska und nach Vorherſage einer ſchrecklichen Hungersnot infoloe Ver⸗ nachläſſigung des Anbaues ſeitens der Bauern, die ſich des geraubten und aufgeteilten Großgrundbeſitzes nicht ſicher fühl⸗ ten, am Schluſſe: Wir alle hegen den ſehnlichſten Wunſch, daß Deutſchland uns Rettung bringen möchte. Wir ſind jetzt keine Patrioten mehr, denn unſers Vaterlandes hat man uns beraubt und darum wende ich mich im Namen vieler, die bis jetzt noch leben und noch nicht getötet oder verhaftet ſind, an Sie, uns zu Hilfe zu kommen, um Ordnung zu ſchaffen. Ich kann Ihnen verſichern, das das ganze gebildeke Rußland nur von dem einen Gedanken beſeelt iſt, daß die deutſche Armee käme, gegen welche ein Widerſtand jetzt unmöglich iſt. und ſogar ganz Rußland einnehme, wenn es ihr möglich wäre. Bewirken Sie bitte an geeigneter Stelle Hilfeleiſtung, und zwar recht bald, denn es iſt kaum möglich, unter den jetzigen Umſtänden zu leben. Um ndenn Jukunfl. Brüſſel, 4. Febr.(WTB. Nichtamtl.) Das Zentralflämiſche Büro meldet: Die flämiſchen Volksabſtimmungen für den Rat von Flandern gehen ihren normalen Gang. Bisher fanden in ungefähr 100 wichtigen Mittelpunkten des flämiſchen Landes große Volksverſammlungen mit vielen Tauſenden von Teilnehmern ſtatt. Eindrucksvoll vor allem geſtalteten ſich die Kundgebungen in Gent, Brüſſel, Antwerpen, Löwen und Lakeren. In Gent bewegte ſich ein Zug von—10 000 Per⸗ ſonen durch die Stadt nach dem Freitagmarkt, wo das Standbild von Jakob von Artevelde, des größten flä⸗ miſchen Volkshelden, durch die begeiſterte Menge mit Blumen geſchmückt wurde. die Stadt Antwernen bot am 3. Februar den Anblick eines echt belgiſchen Wahltages wo es nach Landesbrauch nicht ohne Handgreiflichkei⸗ ten abging. Die den Flamen feindlich Geſinnten permochten freilich trotz aller Kräfterergeudung nicht den aroßen flämi⸗ ſchen Fundgebungszug, dem die große Mehrheit der Bevölke⸗ rung ſichtlich zuſtimmte, zu vereiteln. der Angriff auf Keben Gemeinden. Privattelegramm unſeres Kriegsberichterſtatters Kirchlehner. K. u. K. Kriegspreſſequarlier, 5. Febr. Der unmitkelbare Erfolg des jüngſten italieniſchen Angrif⸗ ſes auf Siebengemeinden war krotz des großen Kraftaufgebols mäßig. Einer mehrtägigen Beſchießung folgten vier Tage ſchwerer Kämpfe. Am erſten Tag wusder aie ener herg 2. Sette. N. 81. Mannheimer Gerer i⸗Anzeiger. Miteags⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 6. Februar 1918. geſchlagen; am zweilen Tag gewannen ſie Boden. Am driklen Tag nahm die k. u. k. Jührung den Oſtflügel(vom Val Bella · berg bis Brenka) auf Wurfminenerkrag zurück. Am vierken. Tag, am 31. Januar, wurden alle Anſtürme wieder abge⸗ ſchlagen. Seither nur Arlilleriekampf. Der ganze Angriff war nur eine Nebenhandlung, eine melhodiſche Vor⸗ bereitung zur Wiedergewinnung der Aſoloneſtellung öſtlich der Brenula, welche, um ſicher zu gehen, mit gewallger Uebermacht unternommen wurde. Von Siebengemeinden aus ſoll Aſo⸗ lone flankiert werden. Wiener Abenoͤbericht. Wien, 5. Jebr.(WTB. Nichtamtlich.) Amilich wird ver⸗ lauibart: Keine beſonderen Ereigniſſe. Deutſcher Abendͤbericht. Berlin, 5. Febr., abends.(WTB. Amtlich.) Von den Kriegsſchauplätzen nichts Neues. Ein Jahr U⸗Booilrieg. 1I Die Wirkung des-Boofkrieges auf da⸗ bürgerliche und ſo zial⸗ politiſche Leben und den Auſbau der Volkswirlſchaft der Weſtmächte. Nach amtlichen Quellen. Die wirtſchaftliche Lage unſerer weſteuro⸗ päfſchen Gegner hat ſich gegen Ende des Jahres auf allen Gebieten merklich verſchärft. Die Ernährungsfrage iſt infolge der durch den Schiffsraummangel verurſachten ſteigenden Knappheit der Zu⸗ fuhren einerſeits und der Mißernten in Argentinien, der lechten Ernten der Vereinigten Staaten, Englands und Frankreichs, der allgemeinen herrſchenden Futtermittelnot, die eine erhebliche Verminderung der Viehbeſtände bereits zur Folge gehabt hat, und des Verfagens eingeleiteter Abwehr⸗ maßnahmen ſtark in den Vordergrund getreten, zum Teil kri⸗ tiſch geworden. Die Knappheit an Schiffsraum hat eine weſentliche Umſtellung eines großen Teils der Nahrungsmittel⸗ und Rohſtoffverſorgung der notwendig gemacht. Zu⸗ fuhren aus den europafernen Erzeugungsgebieten ſind nur noch in ſtark vermindertem Umfange möglich. Die Randländer des Atlantiſchen Ozeans und des Mittelmeeres müſſen in der Hauptſache den Bedarf beſtreiten. Die Vereinigten Staaten ſind Hauptzufuhrland ſowohl im Rohſtoff⸗ wie im Verede⸗ lungsverkehr geworden. In dieſem Zuſammenhang iſt es wich⸗ tig, daß ſie infolge des durch die eigenen Rüſtungen und den Schiffbau eingetretenen ſtark vermehrten Selbſtbedarfs und wegen Mangels an genügender Zufuhr ihre Ausfuhr nach Weſteuropa ſtark einzuſchränken gezwungen ſind. Zur Auf⸗ füllung der Beſtände in Amerika und den Mittelmeerländern, beſonders Aegypten, verſucht man aus den europafernen Gegenden die ſich dort anhäufenden Erzeugniſſe mit dem ſchon jetzt ungenügenden Schiffsraum heranzuſchaffen. In England haben die ergriffenen Abwehrmaßß⸗ nahmen großen Stils: die Einfuhr⸗ und Ver⸗ brauchsbeſchränkungen, die Vergrößerung der Getreideanbaufläche, die Regierungsauf⸗ ſicht über Schiffahrt, Schiffbau und andere wichtige Betriebe, die Nahrungsmittel⸗ und Rohſtoffbeſchlagnahme und die Verſuche einer Nahrungsmittelrationierung einer⸗ ſeits nicht den gewünſchten Erfolg gehabt. undererſeits ſtarke Verſtimmung hervor⸗ gerufen. Herbe, öffentlich geäußerte Kritiken laſſen 3. T. auf ein Berſagen der Maßnahmen ſchließen, befon⸗ ders gilt das für die Nahrungsmittelverbrauchsbeſchränkung, die Vergrößerung der Getreideanbaufläche, den Schiffbau und die Lebensmittelrationierung. Die zuleßt genannte Maß⸗ nahme iſt vorläufig von der Regierung den Gemeinden zuge⸗ ſchoben. Der Hauptmißſtand liegt aber darin, daß es an der Verteilung von einer Zentralſtelle aus an die Gemeinden ſehlt. Dieſe wird in Volksperſammlungen energiſch gefordert. An der Möglichkeit der Durchführung muß man zweifeln. Zuverläſſige Dispoſitionen ſind wegen der Unſicherheit der Zufuhr über See unmöglich. Da man auf allen Gebieten beginnt, von der Hand in den Mund zu leben, entſtehen an den verſchiedenſten Stellen nicht vorherzuſehende Lücken. Der Aufgabe, ſie mit der nötigen Schnelligkeit auszufüllen, iſt die innere Verkehrsorganiſation des Landes nicht gewachſen. Zur Preisſteigerung der Waren iſt Knappheit und ſogar Not ge⸗ treten. Beſondersfehltes in der Fleiſch⸗ und ens Rohſtoffknappheit hat zu Ein⸗ ſtellungen von Induſtriebetrieben gezwungen. Dazu kommt jetzt die Notwendigkeit, Arbeitskräfte zur Auffüllung des Hee⸗ res ſogar aus der Kriegsinduſtrie herauszuziehen. In den Arbeiterkreiſen herrſcht wachſende Unruhe. Der Ausfall an Arbeitstagen durch Streiks hat ſich von Januar auf November 1917 verzehnfacht. Amtliche Aeußerungen und öffentliche Meinung zeigen ſteigende Beſorgnisüber die Möglichkeit ausreichender Verſorgung, beſonders mit Lebensmitteln. Das engliſche Reedergeſchäftiſtſogut wie vernichtet, die eng⸗ liſche Flagge adus ganzen Weltgebieten, z. B. Oſtaſien, aus dem mexikaniſchen Golf, aus dem Verkehr von Braſilien nach den Vereinigten Staaten und aus einer großen Zahl anderer Fahrten faſt verſchwunden. In Frankreich herrſcht Mangel vor allem an Brotgetreide, Futtermitteln, Kohle und neuer⸗ dings auch an Metallen. Dabei heißt es, daß Frankreich noch Italien aushelfen müſſe. Die Stimmung der unteren Be⸗ völkerung iſt gedrückt. Die Lage Italiens iſt noch bedenklicher. Koh⸗ len⸗ und Rohſtoffmangel machen ſich im Verkehrs⸗ weſen und in der Rüſtungsinduſtrie empfindlich fühlbar. Die Kohlenknappheit wird als kataſtrophal bezeichnet. Mißſtim⸗ mung und Friedensſehnſucht unter der Bevölkerung ſind in ſtarkem Wachſen. Aus den Verelnigten Staaten kommen neuer⸗ Dings übereinſtimmende Nachrichten, daß auf einigen Betrſorgungsgebieten ſowohl in Lebensmitteln wie in Rohſtd ſen Knappheit herrſcht. In Verbin⸗ dung mit ihrer führenden wirtſchaftlichen Stellung im Ver⸗ dande unſerer Feinde gewinnt dieſer Umſtand beſondere Be⸗ deutung.„„„ beſonders die Eiſenbahnen, ſinddenerheblichgeſteiger⸗ den Anferberungen nicht gewachſen Schwerſte Störungen ſind bereits eingetreten. Der ſtarke Eigenverbrauck, für militäriſche Rüſtungen hat zunächſt die Ausfuhr nach Weſteuropa merklichſinken laſſen. Für die Zukunft iſt man hinſichtlich der Unterſtützungdereuropäiſchen Verbündeten nach Aeußerungen der feindlichen Preſſe und ſonſtigen Nachrichten vor die Frage geſtellt, entweder ein Heer oder Zufuhren zu ſenden. Beides zuſammen in größerem Umfange zu leiſten iſt wegen Schiffsraummangels unmöglich. Weitere Verſorgungs⸗ quellen in Europa ſind für die Weſtmächte nicht vorhanden da überall Schiffsraummangel und Knappheit herrſchen und ſich alle Staaten auf die Selbſtverſorgung einſtellen. Nachdem bisher alle unſere weſteuropäiſchen Gegner, die Engländer ausgenommen, die Leiden des Krieges ſchwer am eigenen Leibe zu ſpüren hatten, iſt nunmehr erreicht, daß auch unſeren engliſchen Gegnern der Krieg mit ſeinen empfindlichen Wirkungen auf allen Gebieten ins Land getragen worden iſt. Wäh⸗ rend noch vor einem Jahr engliſche Sigatsmänner erklärten. Großbritannien könne ohne übermäßige Anſtreugung mit gelaſſener Ruhe den Tag abwarten, an dem Deutſchland durch Hunger und Notgezwungen den Gegner um Frieden bitten müſſe, während ſie bdie Bundesgenoſſen nach jeder mißglückten Offenſive auf dieſen Tag vertröſten konnten, iſt es jetzt davon ganz ſtill geworden. Nur noch im kleinen Kreiſe wagt ſich Lloyd George, unſer erbittertſter Gegner, mit dieſer Behauptung her⸗ vor, wenn er von ſeinen proteſtierenden Landsleuten in die Enge getrieben wird. So antwortete er erſt kürzlich den Schiffsreedern, die ihm erklärten, daß die Verhältniſſe unerträglich geworden ſeten, daß man genug Worte gehört habe und nun Taten ſehen wolle; ſie möchten ſich nur kurze Zeit gedulden, in wenigen Monaten werde Deutſchland in⸗ folge Hungers und innerer Schwierigkeiten gzuſammenbrechen, dann müſſe es dieengliſchen Bedingungen annehmen. Ddem deutſchen Volke ſind dieſe Vedingungen bekannt, und man kann ihm die Antwort an den engliſchen durch die Tat ruhig überlaſſen. nſere U dote werden ihm ihre Antwort auf dem Kampffelde erteilen. Der U⸗Bootskrieg iſt eine faſt ausſchließlich der Bekämp⸗ fung unſerer weſtlichen Gegner dienende Waffe. Seine Be⸗ deutung wächſt in dem Augenblick, in dem der Verlauf des Krieges die Entſcheidung ganz der Weſtfront zuweiſt. Er wirkt in ſeiner Art durch die eigenen Erfolge entſcheidend neben dem Landkriege. Mit Beginn dieſes Winters häuften ſich die Nachrichten über eine Zuſpitzung der Wirtſchaftslage in England. Der bekannte Schriftſteller Bottomley ſagt in einem Artikel„Die Gefahr von 1918“ im„John Bull“ vom 5. Januar, nachdem er von dem„grimmigen hageren Geſpenſt der not“ geſprochen hat:„ ſchreibe mit einem tiefen Gefühl von Verantwortung und ich weiß Dinge, die ich nicht wage, drucken zu laſſen, auch Lloyd George weiß ſie.“ Man kann ruhig von allen Darſtellungen der Preſſe den nötigen Prozentſatz fur tendenziöſe Uebertreibung oder Ner⸗ voſität abziehen, es bleibt genug übrig, was die Lage Eng⸗ lands kennzeichnet. Jede Tonne verſenkten Schiffsraumes wird in ihrer Be⸗ deutung als Transportraum mit der Zeit um ein Vielfaches ihres Einzelbetrages wichtiger, da der U⸗Bootkrieg nicht in einfachem Verhältnis, ſondern kumulativ in Progreſſion mit den bereits erzielten Störungen wirkt. Je weiter wir uns der Entſcheidung nähern, um ſo größer wird ſeine Berechtigung, um ſo zwingender die Notwendigkeit, ihn zu führen. WTV. die inuete Lage nach dem atteil. Berlin, 6. Febr.(Von unf. Berl. Büro.) Geſtern vor⸗ mittag fand wieder eine interfraktionelle Sitzung im Reichstag ſtatt, an der Vertreter der Fortſchritt⸗ lichen Volkspartei, des Zentrums und der So⸗ zialdemokratie teilnahmen. Vertreter der national⸗ liberalen Fraktion waren nicht anweſend. Die Fraktion wird vorausſichtlich in einigen Tagen zuſammen⸗ treten und zur gegenwärtigen Lage Stellung nehmen. Wie wir hören, hat in der interfraktionellen Sitzung der Ahgeord⸗ nete Scheidemann die Haltung ſeiner Partei während des Streiks ſehr eingehend dargelegt. Die Fraktionen der Fortſchrittlichen Volks⸗ partei des Reichstages und des preußiſchen Abgeordne⸗ tenhauſes haben in ihrer gemeinſamen Sitzung vom 4. Februar einſtimmig folgende Erklärung zu der in der vorigen Woche von einem Teil der Arbeiterſchaft vorgenomme⸗ nen Arbeitseinſtellung beſchloſſen: „Die Fraktionen verurteilen aufs ſchärfſte, daß unter den gegenwärtigen Verhältniſſen zur Verwirklichung politiſcher For⸗ derungen das Mittelder Arbeitseinſtellung gewählt wor⸗ den iſt, das das Wohl des Vaterlandes bedroht und die Bemühungen für den Frieden und Fortſcheitt nicht fördert, ſondern ſtockt. Sie bedauern insbeſondere auch, daß die Bereitwilligkeit der Regie⸗ rung, zwecks Beilegung der Arbeitseinſtellung mit Abgeordneten und gewerkſchaftlich organiſierten Arbeitern zu verhandeln, an der a b⸗ lehnenden Haltungradikaler Elementegeſcheitert iſt. Die Fraktionen geben der Erwartung Ausdruck, daß die Regie⸗ rung und die zur Durchfühcung einer volksfreundlichen Politik entſchloſſenen Parteien unbeirrt für die ſchleunige Er⸗ füllung gerechter Jorderungen des Volkes ſorgen und allen Hemm⸗ niſſen mit Entſchiedenheit entgegentreten werden. Zu dieſer Entſchließung erfährt die„Norddeutſche Allg. Zeitung“ aus parlamentariſchen Kreiſen: Bei den Beratungen herrſchte die Meinung vor, daß die Neigung zum Streik ſtändig abnimmt und mit einem Wiederaufleben der Bewegung kaum gerechnet zu werden braucht, nachdem ſie nicht nur in allen bürgerlichen Kreiſen eine ſo entſchiedene Verurteilung erfahren hat, ſondern auch die ſozialdemokratiſche Partei und die Reichs⸗ tagsfraktion, die von ihr überraſcht wurden, deutlich gezeigt haben, daß ſie der Bewegung denn auch aus anderen Gründen als die bürgerlichen Parteien ablehnend gegenüberſtehen. Inzwiſchen hat, wie die„Leipziger Volkszeitung“ meldet, die ſozialdemokratiſche Fraktion in der ſächſiſchen Zweiten Kammer folgende Interpellation eingebracht: Iſt der Regie⸗ rung bekannt, daß im Reich und auch in Sachſen zahlreiche Demonſtrationsſtreiks für den Frieden, ſowie für beſſere Rege⸗ lung der Ernährungsfrage ſtattgefunden haben? Kennt die Regierung die einzelnen der Streikenden und iſt ſie bereit, im Sinne dieſer Forderungen zu wirken? Billigt die Regierung das Vorgehen der Generalkommandos gegen die Streikenden? JBerlin, 6. Febr.(Von unſ. Berl. 278 Wir haben vor ein paar Tagen hier gemeldet, daß die ſozlaldemokr a⸗ tiſche Reichstagsfraktion am Dienstag eine Sitzung abhalten wollte. Dieſe hat nun inzwiſchen ſtaltgefunden und iſt, wie der„Vorwärts“ mitteilt, ſehr ſtark beſucht geweſen. Herr Scheidemann hat, wie es heißt, einen„anſchau⸗ lichen“ Bericht erſlattet, insbeſondere über die Maßregeln, die der Parteivorſtand während des Streiks ergriſfen hat. dieſen Bericht ſchloß ſich eine längere Ansſprache, die mit der einſtimmigen Annahme des Beſchluſſes des Parteiausſchuſſes vom 30. Januar endete Badiſcher Landkag. Iweite Kammer.— 20. öffentliche Sitzung. Karlsruhe, 5. Febr. Am Regierungstiſche Finanzminiſter Dr. Rheinbold und Regierungskommiſſäre. Vizepräſtdent Rohrhurſt eröffnete um 3 Uhr 35 Min. die Sitzung. Das Haus nahm zunächſt die Wahl des Präſidenten vor. Abg. Rebmann(Ntl.) teilte mit, daß durch eine Verein⸗ barung des Ausſchuſſes der Vertrauensmänner vorgeſchlagen wurde, von einer ſchriftlichen Wahl abzuſehen, und durch Zuruf den Abg. Kopf zum Präſidenten zu wählen. Vizepräſident Rohrhurſt: Es erhebt ſich kein Widerſpruch „Der Abg. Kopf iſt ſomit gewählt 1885 Präſident Kopf erklärt ſich zu der Annahme der Wahl be⸗ reit und übernahm ſofort den Vorſitz, indem er ſeinen herzlichen Dank ausſprach für die einmütige Zuſtimmung zu dem Vorſchlage ihn durch Juruf zu wählen. Entſprechend dem Beiſpiele ſeiner be⸗ währten Vorgänger werde er, ſo verſicherte er, bemüht ſein. die Geſchäfte des Hauſes mit peinlichſter Unparteilichkeit zu leiten und er reccne dabei auf die gütige Nachſicht des Hauſes und die Mit⸗ hilfe der bewährten Vizepräſidenten, die ſeit einer Reihe von Jah⸗ ren ihres Amtes walten. Er gebe ſich dabei der Hoffnung hin, daß die Verhandlungen einen würdigen, glatten und ſachlichen, möglichſt leidenſchaftsloſen Verlauf nehmen werden. Er glaube daß damit den Intereſſen des Landes, dem alle dienen wollen, am beſten genützt wird. Hierauf wurde in die Beratung des Voranſchlages der FJinanzen eingetreten Abg. Kolb(Soz.) erſtattete für die Budgetkommiſſion den Be⸗ richt. Er ſprach den Beamten der Finanzverwaltung Dank und Anerkennung für ihre treue Arbeit aus. Weiter führte er aus: Durch die in der letzten Sitzung bewilligten 18 Millionen Mark für die Beamtenteuerungszulagen hänge der Staatsvoranſchlag in der Luft. Zu hoffen ſei, daß durch ſparſame Wirtſchaft eine Teckung gefunden werde. Ter Redner verbreitete ſich über die eiſtzelnen Zweige der Finanzverwaltung und meinte, es ſei nichl zu verſtehen, das in der Focſtverwaltung akademiſche Forſtheamte es nicht weiter, als zum Oberförſter bringen können und daß dieſe Beamten heute noch keine Schreibhilfe haben und ſelbſt die Schreib⸗ arbeiten verrichten müſſen, während ſie im Walde doch beſſere Arbeit leiſten könnten. Beklagt müſſe werden, daß die Rhein⸗ 00 in das Elſaß gebracht werden, während Paden das Nach⸗ ehen habe. Der Berichterſtatter vertrat nun eine Reihe von Be⸗ amtenwünſchen, er wies darauf hin, daß viele Leute jedes Jahr dem Steuerkommiſſar falſche Angaben machen und wünſchte, daß nicht allein über die Zahl, ſondern auch über die Höhe der deshalh verhängten Strafe und ebenſo über die Strafnachläſſe Mittellung gemacht werde. Ueber dieſe Nachläſe ſind aanz unglaubliche Dinge erzählt worden Im Namen der Kommiſſion beantragte der Be⸗ richterſtatter die Annahme des Voranſchlages. Abg. Köhler(Ftr.): Der Abg. Schofer hat in der allgemeinen Finanzdebatte Mitteilung gewünſcht über das Programm der Reichsſteuern. Der Finanzminiſter erklärte, er müſſe ſich große Reſerve auferlegen und die Volksvertretung konnte nichts erfah⸗ ren. Dies, war ein großer Fehler, denn die Volksvertretung will die Verantwortung mittragen und deshalb müßte man der Volks⸗ vertretung etwas mitteilen. Die bisherige Beſchaffung der neuen Einnahmequellen im Reiche hat ſtets den Eindruck gemacht, als ob man wahllos da und dort hingegriffen habe. Die Kriegsgewinne mũſſen ſcharf zur Beſteverung herangezogen werden. Die Kavital⸗ vermögen ſouten ebenſo wie die Güter regiſtriert werden. Eine Verſchärfung der Erbſchaftsſteuer unter Einſchluß des Kindes⸗ und Gattenerbes iſt zu empfehlen, allerdinas unter Schonung deg Orundeſitzes. Ferner wäre das Erbrecht des Staotes auszubauen. Der Redner ging nun auf einige Poſitionen des Etats ein. Die einzelnen Steuern für Kirche, Staat und Gemeinde ſollten auf einem Zettel angefordert und an einer Stelle bezahlt werden. Bei der Ausſtattung der Dienſtwohnung ſollte Sparſamkeit geübt wer⸗ den. Bei der Veranlaguna der direkten Steuern müſſen die größe⸗ ren Einkommen und die Vermögen ſtärker erfaßt werden. Eine beſſere Ausbildung der Veranlagungsbeamten iſt notwendig. Auch Preußen müßte zu einer Steuerveranlagung kommen. Abg. Rebmann(Natl.). Die Abſchließung Deutſchlands vom Auslande hat uns die große Wichtigkeit des Eigenbaues vor Augen geſtellt. Der Wald bietet da eine gewiſſe Gefahr. Baden iſt das Land, das den größten Waldbeſitz hat. Dieſer Waldbeſitz hat ſeine guten und bedenklichen Seiten. ir müſſen zud landwirtſchaftlichen Ausnützung neuen Boden ſuchen und zwar in Form von Wald. Nun wird die Holzwirtſchaft noch eine Zeit lang ein rentables Geſchäft ſein. Es fragt ſich aber ob wir in den mittleren Lagen, die Waldwirtſchaft noch beibehalten ſollen. Für den hohen Schwarz⸗ wald wird der Wald bleiben. Ich habe anempfohlen die Frage zu krüfen, was im Mittellande und im Unterlande in Landwirtſchaft überführt werden könnte. Es wurde mir nun geſagt, daß augenblicklich die Arbeitskräfte für dieſe Arbeiten nicht zur Verfügung ſtänden. Dieer Einmand läßt ſich ſetzoch nicht halten. Als Wälder die zur landwirtſchaftlichen Nutzung herangezogen werden könnten, habe ich an den Hardtwald bei Karlsruhe gedacht, dana an den Wald zwiſchen Pſorzheim und Ettlingen und auch an den Wald bei Maanheim. Ich weiß, daß ich mit dieſem Vorſchlage den verdienten Forſtleuten damit ans Herz greife, aber hier ſtehon die Fragen der Volks⸗ ernährung im Vordergrunde des Intereſſes. Zer Berichterſtatter hat die Weidewirtſchaft empfohlen. Das kann ſich nur auf einen geil des Schwarzwaldes beziehen und auf ſolche Gegenden, die von Natur aus dazu geeigget ſind. Die Naturſchätze in den Gebirgen müſſen auch noch mehr ausgenützt werden, ein Teil wird es ſchon. unſere Salinen. Die Gewinnung des Eiſens, das in früheren Menſchenaltern lebhaft abgebaut wurde, muß wieder ins Auge gefaßt werden, weil wir damit zu rechnen haben, daß wir einmal alles Eiſenerz was wir im Lande haben, zuſammenbringen müſſen. Die Bodenſchätze müſſen jetzt bereits regiſtriert werden, nicht aur das Eiſen, ſondern auch die Gipslager und noch andere Mineralien. ſollte nicht der Privatwirtſchaſt überlaſſen werden. eifall.) Ahg. Strobel(Soz.) freute ſich darüber, daß der Abg. Köhler für Steuern eingetreten ſei, die vor 9 Jahren die Partei des Herrn Köhler bekänpft habe und ging auf Einzelfragen ein. Die Auf⸗ faſſung, 97 Teuerungszulagen ſteuerpflichtig ſein ſollen, ſei nicht zu halten, denn die Zulagen ſeien keine Beſtandteile des Lohnes, ondern freiwillige Zuwendungen, die nach dem Geſetze ſteuerfrei nd. Die Bezüge der Offiziere müßten auch beſteuert werden. Abg Schell(Ztr.) wies dem Vorredner gegenüber darauf hin, daß ſeit dem Jahre 1909 ſich die Verhältniſſe geändert hätten, ſodaß ſich daraus die veränderte Stellungnahme ſeiner Partei rechtfertige. Gegen die Abwanderung des Kanitals in das Ausland ſollten ſetzt ſchen Maßnahmen ergriffen werden. Nach längerer Debatte wurde hier abgebrochen. Präſident Kopf teilte mit, daß ein Antrag der Abg. Seubert (Ztr.) und Genoſſen eingelaufen ſel, wonach verſangt wird, daß den Bauern geſtattet werde aus den Roßkartoffeln, die ſie in ihrer Wirtſchaft verfüttern, den Alkohol entnehmen dürfen. Das Haus vertagte ſich auf morgen vormittag 9 Uhr⸗ Tages⸗ ordnung: Kur der Fon ugſprache und lußz der Sitzung 76 An 2l der Abgg. 5 nfrage der 8 und Gen. Fortſetzung P ͤ— ⁵I—;. ˙ m ²˙*˙¹.... ˙—•¹u!!iÃ⁰n ĩ⅛˙ʃbßC·VFͤ ůllnU .5 * 91 wmae e e. Nebruar 1918. Jebiets ſucht. vr el. Snne Aus Stadt und Cand. Erſtes fonzeri 10 Gunſten der Bürgerſtiftung r die 110er. Eim denkwürdiger, ereignisreicher Abend! So darf man wohl dagen, wenn man den Verlauf des erſten Konzertes zu Gunſten der Bürgerſtiftung für unſer aktives Grenadierregiment über⸗ Der Beſonderheit der Veranſtaltung entſprach der Beſuch. Apollotheater war völlig ausverkauft. Ganz Mannheim hatte — eingefunden, von den Spitzen der Behörden und den Vertretern erſten Geſellſchaftskreiſe bis herunter zum einfachen Bürger. eine Stimmung, die nicht übertroffen werden kann. Man ſich unwillkürlich in einen der Abende im Hoftheater ver⸗ bt, in denen es galt, Abſchied zu nehmen von einem Liebling des Publikums. Und einer dieſer Abende rückte aus dem Nebel der 85 ing in deutlichſte, greifbare Nähe, als Vogelſtrom auf der ühne erſchien. Nur galt es diesmal nicht, dem Schmerze des Abſchieds, ſondern der Freude des Wiederſehens Ausdruck zu geben. geradezu enthuſiaſtiſcher Weiſe brach ſich dieſe Freude Bahn. lls Hafgren⸗Waag und Fritz Vogelſtrom, dieſen beiden Wiglenben Sternen am Kunſthimmel, wurde ſchon bei er geſonderken Erſcheinen ein Empfang bereitet, wie er herz⸗ nicht gedacht werden kann. Und als das Künſtlerpaar im Wreiten Teil des Abends das Schlußduett des 1. Aktes aus der Walküre“ vorgetragen hatte, da brach ſich der Enthuſtasmus in elementarer Weiſe Bahn. Minutenlang toſte der Beifall, zumer und immer wieder mußten ſich Beide zeigen. Das waren Nomente, die der Veranſtaltung die höchſte Weihe gaben, weil ſie Anſtler und Publikum in gleichem Maße ehrten. Nicht minder Nrmiſch äuzerte ſich die Wiederſehensfreude der Kapelle des Nennheimer Grenadierregiments gegenüber. Als ſich der Vorhang hob und die auf der Bühne plagierte Muſikſchaar mit ihrem ſtatt⸗ des Führer präſentierte, da brauſte nach der erſten Ueberraſchung, 2 geſchickte Unterbringung hervorrief, ein Beifallsſturm durch Haus, der ſich nach jedem Muſikſtück wiederholte und Herrn Obermufitmeiſter Heiſig immer tampe rief. So war ſchon der äußere Eindruck der Veranſtaltung wieder von neuem vor die ein in unſerem reichen und vielgeſtaltigen Kunſtleben ſeltener. wird noch lange von dieſem erſten Konzert zu Gunſten der erwirklichung eines humanitären Gedankens ſprechen und ſich erinnern, wenn die zweite derartige Veranſtaltung heran⸗ zadt. Doch das ſind Ausblicke in die Zukunft. Jetzt gilt es, der 8 rſtiftung recht veiche Mittel zufließen zu laſſen, damit nach eendigung der erſten Sammlung eine Summe veröffentlicht wer⸗ — darf, die der weitgerühmten und altbewährten Opferwilligkeit Mannheimer Bürgerſchaft entſpricht. Aanſtbere eingelnen Darbietungen des Abends ſtanden auf voller e In riſcher Höhe. Wenn wir die Gäſte, die im Mittelpunkte des tereſſes ſtanden, vorweg nehmen, ſo iſt feſtzuſtellen, daß Hof⸗ abernſängerin Lilly Hafgren⸗Waag im erſten Teil drei Saben ſpendete, die die machtvolle Klangfülle und die vollendete Vortragsfunſt im packender und ergreifender Vollkommenheit zeig⸗ den. Auf der einen Seite die den gewaltigſten Stimmaufwand erfordernde Hallenarie aus„Tannhäuſer“, auf der andern„Letzter eng von Grieg und„Cäcilie“ von Rich. Strauß, zwei auf e und die Tongebung aufs feinſte abgeſtimmte Len kfungen. So bezwingend dieſe drei Gaben dargeboten wur⸗ den, den Höhepunkt erreichte die Künſtlerin aber doch erft gemein⸗ ſam mit Fritz Vogelſtrom in dem Schlußduett des erſten Aktes LAbe„Walküre. Man glaubte ſich ins Hoftheater verſetzt, ſo enspoll im Ausdruck, ganz abgeſehen von der glänzenden geſang⸗ n Durchführung, geſtaltete ſich dieſer Zwiegeſang, bei dem auch — artner ſeine derinnerlichte, von dem beſtrickenden Organ auf as wirkungsvollſte unterſtützte Vortragskunft auf der vollen Höhe aſtleriſcher Leiſtungsfähigkeit zeigen konnte. Der Sänger batte Ein vorher mit der Max⸗Arie aus dem„Freiſchütz“ den tiefſten Wanrzet erzielt. Herr Obermuſikmeiſter Heiſig bewies allein Nuf durch die Auswahl der Stücke, daß er mit ſeiner ſtattlichen 20 ſikerſchaar die Jahre im Felde auf das eifrigſte zur Vervoll⸗ en der Leiſtungen benutzt hat. Alle Gaben zeugten auch uhtilen Ausfeilung und verſtändnisvollen Vertiefung in — geiſtigen Inhalt von hingebendem Fleiß und vollerEinſchätzung 1 künſtleriſchen Aufgabe, die die Militärmufik im Felde zu er⸗ wllen hat. So war das Andante aus der dritten Sinfonie von Wie ms eine wirkliche Meiſterleiſtung. Aber auch die OQuvertüre für(Fingalshöhle) von F. Mendelsſohn⸗Bartholdy, oi ilitärmuſik don Bernhagen bearbeitet, die Ungariſche Rhap⸗ r. 6(Peſter Carneval) von F. Liſst, von dem Dixigenten itdetetz ſowie der Fackeltanz(C⸗moll) von G. Meherbeer ge⸗ i eten ſich gu hochachtbaren Darbietungen. Das Orcheſter des unſtlertheaters, das in dieſem Zuſammenhang lobend erwähnt rmochte ſich mit zwei fein herausgearbeiteten und klang⸗ unter Herrn Kapellmeiſter Melitz“ Leitung vorgetragenen Bräftſtücken: Ouvertüre zu„Oberon“ von C. M. v. Weber und äſentiermarſch der Kaiſerl. 1. Matroſendſiviſion auf das Beſte en der feldgrauen Konkurrenz zu behaupten. 33 muſikaliſchen Gaben bereicherte das Landhäußer⸗ Mit belauartett unter Leitung des Herrn Landhäußer mehreren Liedern, von denen„Sturmbeſchwörung“ van Aurrner,„Ewig liebe Heimat“ von Breu am glücklichſten gewählt A— 20 eſſen ſel nicht Herr Kapellmeiſter Arthur Roſen⸗ ein, der leitete, daß ein Teil des Beifallsſturmes auch ihm galt. Herr Hofſchanspieſer Fritz Alberti endlich unterſtrich mit der überaus eindrucksvollen Wiedergabe von zehn Gedichten aus dem Zyklus „Der Sieg“ von Fritz Droop rezitativ den Charakter des Abends. Der erfolgreiche Schöpfer dieſer Dichtung ging von dem Gedanken aus, den Siegerbegriff aus den elementarzn Regungen der deut⸗ ſchen Heldenſeele aus zu entwickeln untrden heroiſchen Willen ur befreienden Tat an typiſchen Geſtalten zu beweiſen. Das eilige„Stirb oder ſiege!“ klingt wie ein triumphales Leitmotiv durch die zehn Gedichte, die als ſtrenge Dokumente einer eiſenharten Zeit auch diesmal tiefe Ergriffenheit auslöſten. Die Dichtung iſt im Verlag von Hanfſtaengl in München mit zehn Original⸗Radie⸗ rungen von Hubert Wilm erſchienen. Wilm haf das ſehr fein aus⸗ geſtattete Werk dem ſiegreichen Kronprinzen Rupprecht von Bayern gewidmet. Nach Beendigung des Konzertes dankte der Kommandeur des 110er Erſatzbataillons, Oberſtleutnant Frhr. Röder v. Diers⸗ burg, mit herzlichen Worten für das dem Feldregiment und ſeiner wackeren Kapelle durch den ſtarken Beſuch der Veranſtaltung von neuem erwieſene Intereſſe und gab bekannt, daß die Kapelle in dankbarer Gegenleiſtung heute Mittag halb 1 Uhr am Schloß und am Sonntag Mittag am Waſſerturm einige Muſikſtücke vor⸗ tragen werde. Dieſe Zeilen dürfen nicht beendet werden, ohne des Herrn Direktor Zacharias zu gedenken, der in ſeinem wohl⸗ tätigen Sinn den Gedanken verwirklicht hat, durch dieſes denk⸗ würdige Konzert den Grundſtock zu einer Stiftung zu legen, die diel Segen auslöſen wird. Weiße Windel⸗Woche. Trotz aller Schwierigkeiten, bie ſich in der heutigen Zeit des Menſchen⸗, Transportmittel⸗ und Papiermangels der Organiſation einer großzügigen Sammlung entgegenſtellen, trotz der Bedenken mancherlei Art, die es zu überwinden galt, ehe die Säuglings⸗ wäſcheſammlung vom Nationalen Frauendienſt in Mannheim in die Wege geleitet werden konnte, iſt das Ergebnis ein unerwartet 5 geweſen. Dies iſt in erſter Linie dem erfreulichen Zu⸗ ammenwirken aller zur Mitarbeit herangezogenen Kräfte zu dan⸗ ken. Die Preſſe aller Richtungen hatte ſich auf das bereitwilligſte in den Dienſt der guten Sache geſtellt. Eine namhafte Mann⸗ heimer Künſtlerin ſpendete den Entwurf für das wirkungsvolle lakat. Das Unterrichtsminiſterium gab zwei ſchulfreie Tage, da⸗ Volksſchulrektorat ſtellte Räume und Kräfte zur Verfügung. Das größte Verdienſt aber haben ſich die Mannheimer Lehrerin⸗ nen erworben, die die Sammlung für den Bezirk jedes einzelnen Schulhauſes organiſierten und die ſammelnden Schülerinnen an⸗ leiteten und überwachten. Daß dieſe ſelbſt ihre Aufgabe äußerſt ſchickt löſten und mit Stolz den Berg von Wäſcheſtücken in ihrem Schulhauſe anwachſen ſahen, braucht kaum erwähnt zu werden. Der Sammeleifer wuchs von Stunde zu Stunde. Er wurde in dankenswerteſter Weiſe von den Mannheimer Hausfrauen unter⸗ 5185 die in reichem Maße aus ihren Wäſchebeſtänden opferten. es gilt nicht nur für ſolche, die noch über einen guyny Wäſcheſchrank verfügen, ſondern auch für Hausfrauen, für die die Hergabe eines einzigen Stückes bereits ein wirkliches Opfer be⸗ deutete. In einzelnen Fällen wurde auch Geld gegeben, weil die vorhandene Wäſche für die eigenen Kinder dringend benötigt wurde. WMer hätte aber auch widerſtehen können, wenn die Mannheimer Schuljugend für die Mannheimer Säuglinge bat. Die Schülerinnen eines Schulhauſes taten dies in der Form eines kleinen Gedichtes, das ſie überall da aufſagten, wo ſie die Hausfrau ſelbſt empfangen konnte. Ihre Vitte:„Gebt uns Windel, gebt uns Windel für die lieben kleinen Kindel“ iſt nun erfüllt, und die Mannheimer Säug⸗ linge, die im Laufe des kommenden Jahres das Licht der Welt er⸗ blicken, werden nichts zu entbehren haben, ſondern warm und weich gebettet ſein, wie im Frieden. 0 Kriegskurſe für evang. Theologen. Die theologiſche Fakultät in Heidelberg wird, bei genügender Teilnehmerzahl, in der Zeit vom 25. Februar bis zum 23. März einen Kurs für Kriegsteil⸗ nehmexr, die die erſte theolögiſche Prüfung noch nicht abgelegt haben, abhalten. Meldungen 11 5 an das Univerſitätsſekretariat Heidelberg ſ0 richten. Von den militäriſchen Urlaubsgeſuchen ſind wörtliche Ab⸗ chriften an den Evang. Oberkicchenrat einzureichen, der ſie beim zuſtändigen ſtellv. Generalkommando befürworten wird. Kirchenkollekte. Nach einer Verfügung des Ev. Oberkirchen⸗ rats wird am Sonntag den 24. Februar eine landeskirchliche Kollekte zugunſten des Landesvereins für Innere Miſſion erhoben werdenn 7 *Abänderung der kirchlichen Eheverkündigungen. Aufgrund des neuen Codec juris canonice treten in der katholiſchen Kirche geue Vorſchriften über die Eheverkündigung, das kirchliche Aufgebot, in Kraft. Künftig ſind bei der Verkündigung aur Name, Stand und Wohnort der Brautleute anzugeben. Bemerkungen über Religion, Ehre oder uneheliche Gebürt ſowie über die ſittliche Führung der Brautleute(„ehr⸗ und tugendſam! und dergl.) ſind zu Unterlaſſen. In größeren Städten kann ſtatt der Eheverkündigung der Anſchlag an der Kirchentür erfolgen. Großh. Hof⸗ und Nationaltheater Mannheim. 5 Der Waffenſchmied. nt. daß unſere Intendanz eine Opernſängerin dieſes Rollen⸗ weil ie Vorſorge für die Zukunft iſt um ſo begreiflicher, Frau Tuſchkau aus den früheren Gebieten ihrer Wirkſamkeit Vaus. und emporſtrebt, weil Fräulein Runge für das Fach der wi king⸗Marien, der ſüßen Anna und ähnliche Nollen einige chenswerte Eigenſchaften nicht mehr einzuſetzen hat. Dieſe Na⸗ nun Fräulein Helene Sommer vom Münchener Hoftheater, der ſondere die Vorzüge der Jugend, der anmutigen Erſcheinung, We jugendlich⸗frohen Darſtellung. Sie hat auch bühnengewandtes Ein hat etwas gelernt und zeigt perſönliche Artung. Da Fräu⸗ Sommer endlich noch ohne altkluge Manieren iſt, ſo ſind die Lorbedingungen für die Zofen, Edelknaben und natürlichen Bür⸗ ädchen gegeben. Die Stimme iſt ein hoher, leichter Sopran, vo ndfriſch, weich und wohlklingend, gut geblldet und runder, Sin Tongebung mächtig. Ddie Geſangsweiſe hat muſtkaliſchen Wiemn licheren Rhythmus und manche feineren Züge. Die natürliche e des Geſanges in Verbindung mit gewinnendem Weſen namentlich dem Schluß des erſten Aktes beſonderen Reiz. Dge leriaabe ausverkaufte Haus nahm denn auch die gaſtierende Künſt⸗ n n mit herzlichem Beifall auf. An Beifall ſehlte es überhaupt Sche nach dem zweiten Finale erſchienen die Herren Mang, Kromer, my und Voiſin(deſſen Adelhof⸗Einlage dreimaligen Beifalls⸗ Brater hakte) mit unſerem Gaſte. Wir dürfen auch den neuen ſpleliwer, als beifallswürdige Epiſode nennen, denn Herr Zöller ei elte ihn mit natürlicher Komik, ſo verſtändig und ſo ſicher wie — Schauſpieler dieſes Faches Dagegen war Jungfrau Irmen⸗ Koſtt nicht gut disponiert, was zwar die Intonation des Fräulein l fler— zunächſt in der Ariette— gefährdete, aber ihrer vortreff⸗ bewz Charge keinen Schaden bringen konnte. Das ganze, in ährten Bahnen von den Herren Gebrath und Lederer geleitet. di übtigens, ſo gut es Zeit und Umſtände zulaſſen, aufgefriſcht, * Chorſätze zeigten feinere Schattierung, die Finalwirkungen waren vortel ft, kurz: es waren angenehme Lortzing⸗Eindrücke. A. Bl“ Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Drittes Konzert des Konzertvereins. 5 (Maunheimer Kammermuſikvereinigung) der Vehchelng Kammermuſikabend hatte man die Freude, zwei Gute Soubrettenſängerinnen ſind zur Zeit geſucht, und 2s ungsſchwierigkeiten wegen ebenſo ſeltene, als gediegene ermuſtfwerke zu genießen, die wir ſeit dem 18. Januar 1910, an welchem Tage das Berliner Klinglerquartett ſie im Philharmo⸗ niſchen Verein interpretierte, ſchmerzlich vermißten. Das Berliner Enſemble war damals, wie ſich unſere Kunſtfreunde erinnern wer⸗ den, durch Prof. Oscar Schubert(Klarinette), Robert Repky(den Solohorniſten des Berliner Philharmoniſchen Orcheſters), Arnold Frühauf(Fagott) und Max Stibickt(Kontrabaß) ergänzt. Als Inter⸗ preten erſchienen geſtern ausſchließlich Mitglieder unſeres Hoftheater⸗ orcheſters, und es ehrt dieſes Inſtitut wie die Herren Birkigt (1. Violine), Kaſpar(2. Violine), Neumaier(Viola), Karl Müller(Cello), Schmidt(Klarinette), Max Schellenber⸗ ger GGorn), Otto Lenzer(Fagott) und Max Flechſig(Kontra⸗ baß) in gleicher Weiſe, daß ſie ihrer Aufgabe, in ſo ausgeglichenem, fein abgetöntem, dabei innigbelebtem Spiel gerecht wurden. Die Vortragsfolge verzeichnete Beethovens Septett für Violine, Viola, Violoncell, Kontrabaß, Klarinette, Fagott und Horn in Es⸗dur op. 20 und Schuberts Oktett für zwei Violinen, Viola, Violoncello, Kontrabaß, Klarinette, Fagott und Horn, Opus 166; das vielleicht durch jenes angeregt wurde. Wenigſtens deutet die gleiche Anzahl von Satzen und die gleiche Form darauf.„Und doch welch himmelweiter Unterſchied zwiſchen ihnen“, ſagt H. Medak von beiden Werken.„Bei Beethoven eine conciſe Form, Symmetrie in den einzelnen Sätzen, Prägnanz und Männlichkeit des Ausdrucks, bei Schubert ein ſchlaffes Saßgefüge, eine Inkongruenz der Größen⸗ verhältniſſe, ein Schwelgen in Klängen und Harmonien bei geringer Differenzierung der Themen. Was Beethoven durch die Anzahl der Motive erzielt, bewirkt Schubert durch: das Umformen der einzelnen muſikaliſchen Gedanken. Bei Beethoven eine geradezu pedantiſche Korrektheit des Sonatenſatzes, bei Schubert ein immerwährendes Modulieren und eine regelwidrige Relation der Tonarten, Beethoven hat Beſtimmtheit im tonloſen Ausdruck, Schubert liebt oft die Vieldeutigkeit der Akkorde. Das Septett iſt ſomit das größere Kunſtwerk, das Oktett die menſchlichere Tat“.— Beethovens Septett bewahrt ſtets, dies zeigte ſich geſtern aufs neue, die gleiche An⸗ ziehungskraft, die erhebende, beglückende Wirkung auf den Hörer. Keines ſeiner Werke hat eine gleich große Zahl von Bearbeitungen und Auflagen exlebt wie dieſes unverwüſtliche Septett mit dem tief⸗ empfundenen, echt Beethovenſchen Adagio, dem kecklaunigen Menuett, dem einige prächtige Variationen folgen, dem friſchen Scherzo und dem in feierlichen Marſchrhythmen dahinziehenden Finale mit dem jubilierenden Schluß. Daß das Septett im Entwicklungsgange unſere⸗ Meiſters noch eine beſondere Bedeutung hat, inſofern es die Brücke zu ſeinen Orcheſterwerken darſtellt, iſt bekannt. Das Werk entſtand 1800, und im gleichen Jahre begann der Meiſter ſein erſtes Orcheſter⸗ werk, das Ballett„Die Geſchöpfe des Prometheus“. Die Wiedergabe durch unſere Mannheimer Kammermuſik⸗Ver⸗ einigung war eine techniſch ſubtile, ungemein lebensvolle, wenngleich bei einem Enſemble, das zum erſtenmale zuſammenwirkt, begreif⸗ licherweiſe noch nicht das höchſte Ideal in Reiss und Klang⸗ ie beiden auswärtigen Gäſte ſo hervorragend be⸗ Donnerskag, 7. Jebruar, gellen folgende Marken: Butter: Für 35 Pfd. die Buttermarke 1 in den Berkaufsſtellen 901 bis 1000, ferner die Buttermarte 4 in den Verkaufsſtellen—1009. Fett: Für Pfd die Marke 44 in den Verkaufsſtellen 518.—900 auf Kundenliſte, ferner für 1 Pfd. die Allgemeine Lebensmittelmarke D 6 in den Verkaufsſtellen 223—335 auf Kundenliſte.— Die Ver⸗ kaufsſtellen, die jetzt überſprungen wurden, werden ſpäter mit Fett belieſert werden. Weißer Käfe: Für ½ Pfd.(das Pfund 75 Pfg.] die Buttermarke 8 in den Verkaufsſtellen 60% Eier: Für 1 El(40 Pfg.) die Eiermarke 44 in den Verkaufsſtellen 151—275 auf Kundenliſte. 2 Kartoffeln: Zum Einkauf für 3 Pfund der Lieferungsabſchnitt B der Kartoffelmarke 65 ſowie die Wechſelmarken. Mager⸗ und Bultermilch: Für 44 Liter die Marke 13. Graupen: Für 150 Gramm(das Pfund 36 Pfg.) die Kolonialwaren⸗ marke 2 in den Vexkaufsſtellen.009. 2 Fleiſchbrühwürſel(Auslandsware):(kein Erſatz) Für 5 Stück(das Stück 5 Pfg.) die Kolonialwarenmarke à in den Verkaufsſtellen 1 bis 938. 5 Gemüſe⸗Suppenwürfel:(das Stück 45 Wfenuig) für ein Stück (für 5 Perſonen ausreichend) die Kolonkalwarenmarke 4 in den Verkaufsſtellen—475. Sanerkrant: Für 250 Gramm(das Pfund 25 Pfg.) die Kolonialwaren⸗ marte 1 in den Verkaufsſtellen—908. Haushalten mit Kartofſeln. 5 Es wird erneut darauf hingewieſen, daß mit Kartoffeln ſparſam gewirtſchaftet werden muß. Wer vorzeitig ſeine eingekellerten Vorräte verbraucht, hat—— Ausſicht, für die zu früh verbrauchten Mengen Er u erhalten. 0* Städtiſches Lebensmlitelamt, C 2, 16/18. 9* Wegen Inventur iſt der Verkauf der Städtiſchen Bekleidungsſtelle bis 10. Februar geſchloſſen. Ablieferungen werden während dieſer Zeit zu den üblichen Zeiten angenommen. Städtiſche Bekleidungsſtelle, F 3, 5 6. Schuhinſtandſetzungs⸗Werkſtätte.— P 5, 12. Annahme von Reparaturen täglich mit Ausnahme Samstags. Ge⸗ ſchäftszeit: Morgens—12 Uhr; mittags:—½6 Uhr. Samstags werden nur fertige Reparaturen ausgegeben. Kriegsſchuhwerkſtätie, Augartenſtraße 38, Hinterban. Haupt⸗Zweig: N Vollholz⸗Beſohlung. Schuhflickſtube P 6, 20, III. Jede Frau kann ihre Schuhe ſelbſt ſohlen und leichte Flickarbeit unter Anleitung vornehmen. Sohlen, Gummiabſätze, Sohlenſchoner zum Selbſtkoſtenpreis. Kochkiſtenverkauf, Harmonie, D 2, 6 täglich von 10—12 und von—6 Uhr. Kiſten von 10& an. Kleideränderſtube P 6, 20, III. Täglich von—12 Uhr und von—6 Uhr. Unterweiſung zum Umarbeiten alter Kleidungsſtücke unter Leitung einer erſaßpae Schneiderin. Einmalige Einſchreibgebühr 20 Pfg. 2 Mannheimer Abfall⸗Verwertung. Liefert Eure Abfälle und alles Ueberflüſſige aus Küche und Haus, Keller und Speicher an die Annahmeſtellen der Mannheimer Abfall⸗ Bezahlung erfolgt in bar oder in Gutſcheinmarken à 5 Pfennig. Küchenabfälle wie Spetſereſte, Kartoffelſchalen ꝛc. pro Kilogramm 2 Pfg., Knochen pro Kilogramm 10 Pfg., Kaffeeſatz pro Kilogramm 10 Pfennig. 55 55 Annahme zwiſchen—5 Uhr: Markt und Wallſtadtſtraße täglich, Lindenhof und Ühlandſchule Montag, Mittwoch, Samstag. Altwaren wie Lumpen 0,15—1,40% pro Kilogramm, Papfer 0,10.% pro Kilogramm, Metalle 0,026—6% pro Ki ogramm. Wein⸗ laſchen 10 Pfg. das Stück, Korke, Scherben, Gummi je nach Qualität. nnahme in F 3, 7 täglich von—5 Uhr. Möbel und jeglicher Fausrat: Annahme gegen gute Ze⸗ ahlung, auch der nicht mehr gebrauchsfähigen Gegenſtände in der auptgeſchäftsſtelle O 7, 9, zwiſchen—12 und—-0 Uhr täglich. Wir laſſen auf Wunſch alles auch abholen. Telephonxuf über Rathaus. Die Kommiſſion der Mannheimer Abfall⸗Verwertung. Nal Gründung einer Ortsgruppe des Badiſchen Landes⸗ wohnungsvereins. Am kommenden Dienstag, den 12. Februar, wird im alten Rathausſaal in K 1 nachmittags 5½ Uhr eine Ver⸗ ſammlung der Mitglieder des nungsvereins ſtattfinden. Herr Landeswohnungsinſpektor Kampffmeyer aus Karlsruhe wird über den Arbeitsplan der Ortsgruppen des Landeswohnungsvereins ſprechen. Bei den außer⸗ ordentlich wichtigen Aufgaben, die von den Ortsgruppen des Lan⸗ deswohnüngsvereins(für den Badiſchen Baubund und für die Badiſche Landeswohnungsſtiftung) ühernommen werden ſaollen, iſt zahlreiche und tatkräftige Mitarbeit dringend erforderlich. Ein⸗ ladungen zu der Veranſtaltung verſchickt die Geſchäftsſtelle des Badiſchen Landeswohnungsvereins, Karlsruhe, Miniſterium des Innern. Von dort iſt auch ein ſoeben erſchienenes Fkugblatt„Volks⸗ und Kriegerheimſtätten in Baden“ koſtenlos erhältlich. Verein für Volksbildung. Der erſte Vortrag des Herrn Direktors Dr. Cantzler vom hieſigen Unterſuchungsamt über „Erſatzmittel und Volksernährung“ beginnt im alten Rathaus heute(Mittwoch) ſchon um 8 Uhr(nicht erſt um 19 Uhr), damit zur Beſichtigung einer Ausſtellung der wichtigſten Erſatz⸗ mittel Zeit gewonnen wird. Eintritt frei. 3 veredelung erreicht werden konnte. Sehr leichtflüſſig und in flotten Rhythmen zog das Allegro con brio des Einleitungsſatzes dahin. Ausdrucksinnig klang das Adagio cantabile, in dem ſich Klarinette, Violine, Fagott und Horn an der thematiſchen Durchführung be⸗ teiligen und im Trio des Menuett mit ſeiner bekannten Weiſe, ge⸗ langen die Triolenfiguren des Horns und der Klarinette ſehr ſauber und tonſchön. „Noch weſentlich höher ſtand mir die Durchführung des Schübert⸗ ſchen Oktetts, das namentlich in dem prächtig geſpielten B⸗dur⸗An⸗ dante mit ſeinem inbrünſtigen Geſang der Klarinette und Violine und im zae ſchönen Menuett eine Höhe erreichte, die zu be⸗ geiſterten Beifallsbezeugungen hinriß. Die zahlreich erſchienenen Hörer verließen hochbefriedigt und ſichtlich erwärmt— trotz der ge⸗ ringen Temperatur des Kaſinoſaales— das genußreiche Konzert und riefen die Interpreten immer wieder aufs Podium. Hoffentlich beſcheren uns unſere trefflichen Mannheimer Künſtler auch einmal Beethovens Hornſonate, Brahmſens Horntrio und Kla⸗ rinettenquintett. Endlich ſei auf die faſt vergeſſenen Quintette für 1— Oboe, Klarinette, Fagott und Horn von Anton Reicha, des eitgenoſſen Beethovens, empfehlend aufmerkſam gemget. 5 Mack. Vorirag über Maler Müller im Allgemeinen Deukſchen Sprachverein. Mit ehrlicher, erwärmender Begeiſterung(trotz des nüchternen, ungeheizten alten Rathausſaales) warb der verdienſtvolle Leiter unſerer öffentlichen Bücherei im Schloß und ausgezeichnete For⸗ ſcher und Kenner der Kulturſchätze der Pfalz, Profeſſor Max Oeſer, in einem Vortrage über„Maler Müller als Pfälzer Dichter und deutſcher Sprachmeiſter“ für einen bedeutenden Sohn unſerer Heimat. Profeſſor Oeſer hat für das Neuerleben des in ſeinen urdeutſchen, wurzelſtarken Werken ſeiner Zeit vorausge⸗ eilten Maler⸗Poeten in Wort und Schrift ſchon ſehr erfolgreich ge⸗ wirkt und gibt mit Unterſtützung unſerer Stadt und künſtleriſcher und ee Vereinigungen der Pfalgz eine herzlich be⸗ grüßte Volksausgabe der Werke Maler Müllers heraus. Seiner Initiatibe war auch die Morgenveranſtaltung unſeres Hoftheaters zu Ehren des lange verkannten Dichters zu verdanken. Geſtern Abend ſprach Prof. Oeſer nun zum erſtenmal in Mannheim über Maler Müller, und die hieſige Ortsgruppe des Allg. Deutſchen Sprachvereins ſchuf den äußeren Rahmen dazu. Er gab ein leben⸗ diges Bild des Schaffens und Wirkens des Pfälzer Dichters, der uns u. a. auch das jetzt im Kriege zu béſonderer Bebeutung ber langte Lied„Heute ſcheid' ich, morgen wandre ich“ ſchenkte. Maler Müller iſt in Kreuznach geboren, genoß in Zweibrücken ſeine Er⸗ ziehung und war dann vier Jahre lang(177478) in Mannheim, der Kunſtſtadt Carl Theodors. Dann wandte er ſich nach Rom, wo Badiſchen Landeswoh⸗ Mmanabetmer Gener Anzeiger. (nittags · Ausgabag 50 5 Weittwoch, den 6. Februar 1918. rreeeen ———— Splelplan fies Crufh. lof- U. National- Theaters annhem Hof-Theater Neues Theater ti. Fehruar Abonnement D Der Fächer Mittwochſ Mittiere Preise Ankf. 7 Uhr 7. Februar Abonnement A Der Rosenkavalier Donnerstag dioue Preise Anfang 7 Uhr Außer Abonn. Kleme Preise 8. Feuruar Freitag Der Zigeunerbaron Antfang 7 Uhr 9. Februar Abonnement C] Die kieine Nöuigin Samstag] Nlene Preise Anfang 7 Uhr 19. Februar Abonnement B3 Margarete Die thre Sonntag Hohe Preise Anfang 6 Uhr Anfang 7 Uur Deutſches Reich. Verlobung Dr. von Kühlmanns. Dem Vernehmen der Münch. N..“ nach ſteht die Verlobung des Staatsſekretärs des Auswärtigen Dr. v. Kühlmann mit Fräulein b. Friedländer⸗Fuld unmittelbar bevor. Fräulein v. Fried⸗ länder⸗Fuld war in erſter Ehe mit einem Engländer verheiratet. Nach ihrer Scheidung nahm ſie wieder ihren Mädchennamen an. Beichstagsabgeordneter Warlo 4. 5. Februar.(WTB Nichtamtlich.) Die„Volksſtimme“ meldet!: Oberlandmeſſer Stedträt, Auguſt Warlo(3tr.), iſt heute mittag einem Schlaganfall erlegen. Letzte Meldungen. Der Prozeß gegen Bolo Paſcha. Das Blanen einer Annäherung zwiſchen Frankreich und Deukſchland. Paris, 4. Febr.(WTVB. Nichtamtl.) Meldung der Agenee Hapas. Heute begann hier vor dem dritten Senat des Kriegs⸗ 55 der Prozeß gegen Bolo Paſcha. welcher vor as Gericht geſtellt iſt unter der Beſchuldigung, Beziehun⸗ gen zu Deutſchland unterhalten zu haben in der Ab⸗ ſicht, deſſen Unternehmungen zu fördern, 1. in der Schweiz in der Perſon des Abbas Hilme und Juſſeit Sadditz Paſcha, 2. in Paris, indem er von Cavallini eine Geld⸗ ſumme annahm, die von Deutſchland an Abbas Hilme ge⸗ ſchickt worden war, um eine friedensfreundliche Bewegung hervorzurufen, 3. in den Vereinigten Staaten, indem er ſich durch Deitſchland eine beſtimmte Summe zuſtellen ließ zu dem Zweck, eine Wendung der öffentlichen Meinung in der franzöſiſchen Preſſe herbeizuführen, 4. in Paris, indem er Geld an die Preſſe, beſonders an den Direktor des Journal zahlte. Capallini wird beſchuldigt, Beziehungen mit Deutſchland unterhalten zu haben in der Abſicht, dem Feind Vorſchub zu leiſten, indem er Bolo Paſcha eine Geld⸗ ſumme übermittelte und verſuchte, die Aktien des Figaro mit Summen, die aus Deutſchland ſtammten, zu kaufen. Pro⸗ chere wird der Teilnahme an den verſchiedenen obengenann⸗ ten Straftaten beſchuldigt. Die Verteidigung beantragte als Zeugen zu laden: Saddik Paſcha, Abbas Hülme Paſcha, den Grafen Romanones und den Amerikaner Hearſt. Regie⸗ rungskommiſſar Mourhet erwiderte, die an dieſe Zeugen geſandten Telegramme ſeien unbeantwortet geblieben. Das Gericht verwarf datzer die von der Verteidigung bean⸗ tragte Vertagung des Prozeſſes. Darauf verlas der Gerichtsſchreiber die Anklage⸗ chrift, welche u. a. beſagt, daß von Jagow die erforder⸗ erlichen Geldmittel geliefert habe. Nach der Marne⸗ ſchlacht habe Deutſchland erkannt, daß der brutale Angriff nicht zum Ziele fübren würde. Es wünſchte daher eine An⸗ näherung an Frankreich, um eine Schwenkung zu machen und England zu beſiegen. s hat daher die öffentliche Meinung für einen Sonderfrieden vor⸗ bereiten müſſen. Der Feind hat ſich entſchloſſen, große Geldſummen zu opfern. Deutſchland hat auf Parlament und Preſſe einen Einfluß ausüben wollen durch peſſimiſtiſche Nachrichten, die in geſchickter Weiſe durch im Solde Deutſchlands ſtehende Agenten verbreitet werden ſollten, um Verwirrung anzuſtiften und den vaterländiſchen Einklang in Paris zu ſtören. Der Bericht er⸗ örtert ferner die Umtriebe Volo Paſchas in Ame⸗ rika, ſowie ſeine Beziehungen zu den Agenten Deutſch⸗ lands, darunter Havenſtädt und Graf Bernſtorff. 22C ³ ˙·1¹ ꝛð² ĩð2—* er ſich hauptſächlich der Malerei widmete, auch hier eigene Wege gehend. In den vier Mannheimer Jahren entſtanden die meiſten ſeiner Dichtungen, die ſich vor allem durch ihre Gemütstiefe, die kraftvolle, bodenſtändige Sprache, neue Versklänge, Sprachformen, die aus dem Geiſte der Muſik entſtanden, auszeichnen. Wie in der bildenden Kunſt mit Böcklin, ſieht Profeſſor Oeſer in der Dichtkunſt eine Geiſtesverwandtſchaft zwiſchen Richard Wagner und Müller, und er unterſtützte ſeine Anſicht durch den Vortrag einiger Stellen aus Müllers bedeutendſten Werken:„Golo und Genoveva“ und „Der Rieſe Rodan“. Der Vortragende feierte Maler Müller als Sprachbildner und vaterländiſch geſinnten Deutſchen, der ein Recht hat, endlich erkannt und gewürdigt zu werden.— Profeſſor Oeſer trug mit ſeinem geſtrigen Vortrag wieder einen neuen Bauſtein u ſeiner dankenswerten Kulturaufgabe und hat das Intereſſe für 20 Pfälzer Dichter erweitert und vertieft. pp. Theater⸗Nachricht. Die heutige Vorſtellung von„Der Fächer“ beginnt um 7 Uhr. Morgen findet eine Wiederholung des„Roſenkavaliers“ von Richard Strauß ſtatt. Die Partie der Sofie ſingt Frieda Mayer vom Hoftheater in Darmſtadt als Gaſt. Die übrige Beſetzung iſt Feldmarſchallin— Paula—9— Baron Ochs— arl Mang, Octavian— Johanna Lippe, Faninal— Joachim Kromer. Szeniſche Leitung: Eugen Gebrath. Muſikaliſche Leitung: Felix Lederer. Einziger Liederabend— Jlona Durigo. Heute Mittwoch abend, Beginn 48 Uhr, findet im Kaſtaoſcal der Liederahend der gefeierten Kammerſäſigerin Jlong Durigo ſtatt. Loewe⸗Balladen⸗Abend Korſt. Samstag, den 9. er, findet der XII. Abend der„Entwicklung des deutſchen Liedes“ von Kammerſänger Korſt ſtatt. Das Pro⸗ gramm enthält eine ganze Reihe der ſchönſten und intereſſanteſten Balladen Losses, der noch immer nicht genügend als Originalgenie eue wi a. Wir greifen aus dem Programm nur einige Stücke aus: Der Totentanz, Reigerbaize, Nächtliche Heerſchau, Der Nöck, Heiner Haushalt und Edward. Das fünfaktige Drama„Simſon“ von Hermann Burle, deſſen Hauptſzenen am Sonntag, den 10. Februar vormittags 114 Uhr im Verſammlungsſaale des Roſengartens durch Frau Hummel u. Herrn Godeck zum Vortrag gelangen, behandelt den dekannten bib⸗ liſchen Stoff in durchaus neuer und eigenartiger Darſtellung. Für den einleitenden Vortrag iſt der als Schriftſteller wie als Redner hochgeſchätzte Herr Karl Heckel gewonnen worden. Die dankens⸗ werte Veranſtaltun ſeitigem lebhaften ntereſſe. Der Reichstagsahgeordnete für Gleiwitz—Toſt—Lublinitz, nur das geſagt, was er ihm ſagen wollte. ſpruch gegen die Erklärungen Caillauz', der behaup⸗ tete, über zwei Millionen ausgegeben zu hahen, indem er ver⸗ ſicherte, er habe nicht mehr als eine Million erhalten, die er In dem Bericht heißt es zum Schtuß daß Frankreich von einer ſehr ſchweren Gefahr bedroht war, denn der Schlag ſei mit einem ſolchen Macchiavellismus ausgedacht, daß Deutſchland trotz ſeines Scheiterns Troſt in einem u nge⸗ heuren Skandal erlebe Prochere habe für einen de⸗ deutenden Teil der geheirnnisvollen Korreſpondenz zwiſchen Bolo, Cavallini und Saddik den Vermittler geſpielt. Er erhielt zweimal den Auftrag in der Schweiz bezüglich des Khediven. Prochere gab in Hinſicht auf den Khediven den Tatbeſtand zu, behauptete aber weiter, daß er niemals das wirkliche Ziel dieſer Korreſpondenz gekannt habe. Indeſſen gab er zu, ſich in Lceꝛ⸗ ſanne zweimal mit einer Perſönlichkeit aus dem Gefolge des Khediven eingelaſſen zu haben. Seine hartnäckigen Leugnun⸗ gen von Anfang an und ſeine Verſuche, Zeugen zu falſchen Ausſagen zu verleiten, die er zu Anfang der Unterſuchung Unternommen, beweiſen, wie ſchwer die Handlungen Bolos ſind. Bezüglich Cavallini verweiſt die Anklage auf den verſuchten Ankauf der Aktien des Figaro im April und Mai 1915. Die Unterſuchung hat ergeben, daß es ſich um ein Ein⸗ verſtändnis mit Sadditz Paſcha handelte. Cavallini hat zu dieſem Zweck bei der Waadtländiſchen Kantonalbank eine Summe von 249 250 Franken, die auf die zweite Einzahlung von Deutſchland vorausbezahlt wurden, hinterlegt. Das hier⸗ bei verfolgte Ziel war, die Zeitung anzukaufen, um im beab⸗ ſichtigten Augenblick einen für den Feind günſti gen Feldzug zu führen. Damit war der Bericht zu Ende, Der Vorſitzende befragte Bolo über ſeine Beziehungen zum Khediven Abbas Himi. Bols beteuerte jedoch ſeine Unſchuld und verſicherte, daß er kein Berräter ſei. Er führte aus, er habe nicht an der Frankreich freundlichen Geſinnung des Khediven zweifeln kön⸗ nen und er erinnerte an den Veweis von Wohlwollen, das ihm vor dem Krieg Abbas Hilmi und Sadditz Paſcha ent⸗ gegengebracht hätten. Der Angeklagte findet es lächerlich, daß man ihm aus der Abſicht, den Vorwurf, Pariſer Zei⸗ tungen anzukaufen, mache. Dieſe Blätter, ſagte er, ſeien in Händen, aus denen man ſie nahezu unmöglich herausbe⸗ kommen könne. Dier Vorſitzende machte auf Widerſprüche in der Erklä⸗ rung Volos bei der Unterſuchung und während des Verhörs hinſichtlich ſeiner Beziehungen zu Cavallini und Sadditz Paſcha über die amerikaniſche Angelegenheit auſmerkſam. Bolo äußerte ſich über ſeine Reiſe nach Spanien und über eine Unterredungmitdem Bruderdes Pap⸗ ſtes über die Angelegenheit der 300 600 Rinder, in der er betrogen geweſen zu ſein hehaupfet. Er bemerkte weiter, wenn er das ableugne, was der Kapitän Bouchardon ihn fragte, ſo ſei dies deshalb geſchehen, weil er wußte, daß er im Inier⸗ eſſe des Feindes handelle. Infolgedeſſen habe er Bouchardon Bolo erhob Ein⸗ ihm ſchuldig ſei. Ferner bebauptete er, daß er in der Schweiz eine der Entente günſtige Rolle geſpielt habe. Das Verhör Anmeldunz des teiddiiehen vermbgens u. Aumeldaeg wurbe hierauf abgebrochen. Paris, 5. Februar.(WT B. Nichtamtl.) Meldung der Agence Havas. Die Unterſuchung bemeiſt, daß Bolo Paſcha in verabredeten Wendungen en Saddig Paſcha geſchrie⸗ ben hat, um ihm den Plan einer Annäherung zwiſchen Frankreich und Deutſchland auseinanderzuſetzen. Die in Freiburg gegründete katholiſche Bank ſollte die Kapitalien liefern und die Hreſſe unter dem Vorwande einer religikſen Propaganda ſpeiſen. In Wien hatte der Vorſchlag keinen Erfolg. Bolo ſchlug dann den Ankauf zahlreicher Zeitungen vor zu dem Zwecke, zu Gunſten Deutſchlands auf die öfſentliche Meinung einzuwirken. Der Bericht betont, daß Bolo ſich nicht nur mit ſeinen früheren Erklärungen im Widerſpruch befindet, ſondern auch mit nen Cavallinis, den er zum Zeugen anruft. Bolo erklärte, daß der Khebiv ihm eine beträchtliche Summe Geldes ſchulde. Der Bericht ſpricht dann von den letzten Reiſen Volos in die Schweiz und Italien und erwähnt den Eingriff des deutſchen Reichs⸗ tagsabgeordneten Erzberger, der mit dem Khediven 25 — über die Wiedererſtattung dieſer Summe ſprechen wollte, wenn er den Feldzug hinausſchöbe. Der Khedive wollte in der Schweiz ſeine engen Beziehungen zu den Vertretern Deutſchlands ausnutzen und ſich damit begnügen, den Sonderfrieden mit Frankreich zuſtande zu bringen. Der Vericht ſtellte ſodann die Beſitzergreifung einer großen Zahl von Aktien des„Nappel“ und den Verſuch die Akl n des„Figaro“ zu kaufen feſt. In den Jahren 1915—16 habe Volo die„Revue“ und den„Cri de Paris“ zu kaufen verſucht. Der Vericht beſchäftigt ſich dann mit der Angelegenheit des „Journal“. Deutſchland habe großen Wert darauf gelegt. Einer ſo bedeutenden franzöſiſchen Perſönlichkeit wie Charles Hum⸗ bert ſei ein Finanzbeirgt zur Seite zu ſetzen. Durch Deſouches und Lenoir wurde Humbert Käufer des„Journal“. Der Krieg der Volſchewiln mil Numänien. London, 5. Jebr.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung des Reuterſchen Büros. Nach amtlichen Telegrammen vom 2. Jebruar aus Jaſſyentwaffnet und bekämpft ein großer „Teil des rumäniſchen heeres jetzt die ruſſiſchen Truppen. Die Räumung der ruſſiſchen Front inder Roldau ſchreitet täglich fort. Ruſſiſche Abteilungen ziehen nach der ruſſiſchen Grenze und greifen die rumäniſchen Truppen und Dörfer auf dem Wege an. Bei einem Angriff der Ruſſen auf Galatz entwaffneten rumäniſche Truppen nach eintägigem Kampfe die neunte ruſſiſche Diyiſion und er⸗ oberten 50 Kanonen. Einige Abkeilungen der Diviſton flüchteten nach den deulſchen Gräben. Am letzken Mittwoch griff das 6. ruſſiſche Armeekorps mit ſchwerer Arlillerie Jal. tiz ni in der Mitle der Roldawafront an. Es wurde von den Run nen umzingelt und entwaffnet und nach Ruß⸗ land abgeſchoben. Außer großen Truppenkeilen verließen auch Regimenker und Kompagnien die ruſſiſche Front. Die neue Republik Beſſarabſen erſuchte die rumäniſche Regierung um Truppen, um der Verwüſtung des Landes vorzubeugen. Im Innern des Landes bemächligte ſich die maximaliſtiſche Rote Garde der Vorräte und Magazine für die rumäniſche und ruſſiſche Armee und hält Jüge mit Lebensmitteln für die Bevölkerung der Moldau an. Auf Er· ſuchen der beſfarabiſchen Regierung ließ daraufhin die rumä⸗ uiſche Regierung die Eiſenbahnen der Amgebung von Jaſſy und verſchiedene andere Vorratzentren beſetzen. Der kampf zwiſchen den rumäniſchen Trup⸗ pen und den bolſchewiſiiſchen Banden erſtreckt ſich über ganz Beſſarabien. Die rumäniſche Regierung ergreiſt alle möglichen militäriſchen Maßregeln, um die eige⸗ nen und die ruſſiſchen Truppen an der rumäniſchen Fronk, des Verbands für Theatertultur begegnet all⸗ ſowie die Bevölkerung der Moldau vor Hunger zu ſchützen. 1 meiden, die als Geldforderungen vor bestimmten Stichta In Rußland würden viele rumäniſche Offi⸗ ziere und Parlamentarier verhaftet, beſonders in Odeſſa. Der Finanzbeirar beim Reichsſchatzamt. Berlin, 6. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Ueber den Finanzbeirat beim Reichsſchatzamt, über den ſo viele falſche Mei⸗ nungen mit unterlaufen, ſchreibt in Uebereinſtimmung mit dem, was wir hier vorgeſtern ausführten, die„Norddeutſche Allgemeine Zig.“: Die neue Einrichtung deg Finanzbeirates ſtellt eine dauernde Ver⸗ bindung mit bewährten Männern des Wirtſchafts⸗ und Finanz⸗ weſens her, die mit ihrer freien Meinung ſtets zur Hand ſind, aber ſich nicht bloß auf Begutachtung⸗ von vorgelegten Fragen zu be⸗ ſchränken brauchen. Gerade auch auf Anregungen und Vorſchläge aus ſeiner Mitte iſt es abgeſehen. Da die Einrichtung als eine dauernde gedacht iſt, läßt ſich annehmen, daß die fortlaufende Tätigkeit des. Beirates bei der Herausſchälung geſteckter Richtlinien dazu führen wird, daß nicht bloß die Förderung der Finanzbedürf⸗ niſſe des Reiches, ſondern auch die Schonung und pflegliche Behand⸗ lung der leiſtet wird. Die neuen Maßnahmen gegen den Schleichhondel. Berlin, 8. Jebruar.(Von unſerem Verliner Büro.) Es iſt ſchon in dieſen Tagen gemeldet worden, daß die Regierung zu neuen Maßnahmen gegen den Schleichhandel rüſte. Wie die„Norddeutſche Allgemeine Zeiteng“ dazu erläuternd bemerkt, handelt es ſich um einen Geſetzentwurf, der ein beſonderes ſtrafrechtliches Vorgehen gegen den gewerbsmäßigen Schleich⸗ handel in Ausſicht nimmt unnd demnächſt dem Bundesrat zugeben ſoll. Als Strafe wird Gefängnis und daneben noch eine Geldſtrafe bis zu 100000 Mar vorgeſchrieben Darüber hinaus kann die ESinziehung der Mare, mit weſchet die ſtrofbare Handlung begangen worden iſt, verfügt werden. Wenn ein Schleichhändler zum dritten Male wegen Schleichhandel zur Anzeige gebracht wird ſo kann nur noch auf Zuchthaus und daneben auf Geldſtrafe und Einziehung der War: erkangt werden. Darüber dürften der Deſfemlichkeit in nächſter Zeit noch Einzelheiten zugehen. EJ Berlin, 6. Febr.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Ober⸗ befehlshaber in den Marken hat an die Direktion und Betrieobs⸗ leitung der Berliner Verkehrsgeſellſchaft ein Schreiben gerich⸗ tet, in dem er den Straßenbahnangeſtellten, ſowohl Männern wie Frauen, ſeinen Dank ausſpricht für die wert⸗ vollen Dienſte, die ſie durch ihre treue Pflichterfüllung wahrend des Streiks dem Vaterland und der Allgemeinheit geleiſtet haben. Amſterdam, 5. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Ein hieſiges Blatt erfährt aus Hoek van Holland, daß geſtern Nachmittag der engliſche Dadipfer„Marlebon“ mit 99 Ausgewieſenen aus Deutſch⸗Süd⸗ weſtafrika ankam. Handel und industrie. Whn A nn deõ,aderungen. Die bisherige Bestandaufnahme über das im Inland befind- liche Vermögen leindlicher Staatsangehöriger und über die deut⸗ schen Auslaudsforderungen soll durch Ausdehnung auf weitere mit dem Deutschen Reich im Kriege befindliche Staaleu ergängt werden. Aus diesem Grunde ist die Bekanntmachung vom 30. Januar 1918(Reichsgesetzblatt S. 67) ergangen. I. Sie dehnt die Anmeltung feindlichen Vermögens auf Japan, Portugat, Lalien, Vereinigte Staaten von Amerika, Panama, Kuba, Siam, Liberia, China sowie Brasillen aus, und zwar mit der Maßgabe, daß die Anmeldung zur Abkürzung und Vereinſachung des Verlahrens nicht mehr wie bisher bei den von den Landeszentralbeltiörden bestimmten Anmeldes ellen, sondern unmittelbar bei dem Treu- händer für das ſeindliche Vermögen, Berlin W 8, Kronenstr. 44, zu erfolgen hat. Die Anmeldung hat aufl Vordrucken zu erfolgen, die gegenüber den für die früßere Anmeldung benutalen nur in⸗ soweit Aenderungen erfahren haben, als sie der geschäſtlichen Vereinfachung des Verkehrs mit dem Treuhänder dienen. An⸗ meldevor e sind von deni Treuhänder unter der angegebenen Acresse zu beziehen. II. Die Anmeldung der Auslandsforderungen ist ausgedehint auf die Vereinigten Staaten von Amerika, Panama, Kuba, Siam, Liberia, China und Brasilien. Nur solche Forderungen sind ent⸗ standen sind. Die für die einzelnen Länder maßgebenden, im übri- gen auch auf den Anmeldevordrucken angegebenen Stichtage sind die folgenden: Hinsichtlich der Vereinigten Staaten von Amerika der 6. April 17, hinsichtlich Panama der 7. April 17, hinsichtlich Kubas der 10. April 17, hinsichdich Siams der 22. Jjuli 17, hinsichtlich Liberias der 4. August 17, hinsichtlich Chinas der 14. August 17 und hinsichtlich Brasiliens der 26. Oktober 17. Auch hier hat die Anmeldung nicht mehr wie gelegentlich der früheren Bestandaufnahme bei den durch Landeszenfral-Be- hörden bestimmten Anmeldestellen, sondern unmittelbar bei det inzwischen ins Leben gerufenen Geschäſtsstelle füir Auslandsfor- derungen Berlin SW. 67, Gitschinerstraße 97/103, zu erfolgen. Dort sind auch die den neuen Bestimmungen e im übrigen WIB. * aber unveründerten Anmeldevordrucke zu Letzte Nendelsnachricisten. ziehen. München, 5. Febr. Die Stadt München hat die Genehmigung erhalten, 10 Mill. M. 5proz. Schuldverschreibungen in den Verkehf zu bringen. Es ist dies die erste Genehmigung einer städtischen Anleihe mit Sproz. Zinsjuß. Wasserstandsbeobachtungen im Monat Februar. Pegelstation vom Datum iden nuaiagen“) 41.28.0 03.13 ½0 Abends d Uhr Kenlll„.2 217 201.0 207 wachm. 2 Uk. N 0.86.72.70.58.651 Naenm 2 Ubr Mannhem.10 289.32.20.87 401 gens 7 Ubr GFFSFo 699 d8.88.73 Fen 12 Uhbr N.0 199.86.63 Vonm. 2 Uhr, 0.52.36.22.10 Hachm. 2 Un⸗ vom Neekar: Haanheim 419.99 27 280.75 verm. 7 Hur Heilbreansnn s0.80 ARS.0] Verm. 7 Uhr Bed.- 1% 17 Wetter-Aussichten für mehrere Tage im Voraus. Cr..) Unbefugter Nachdruok wird geriehülck vortolg! 3 6. Februar: Kaum verändert. 5 7. Februar: Niederschlag, Wolken, teils heiter, ziemlich kalt. 8. Februar: Meist bedeckt, strichweise Niederschläge. 9. Februar: Milder, sonst wenig verändert. — bazelt den Stuhlgang rwachsenen und Kindern. Aerztiion ompfohlenl Oeiginaidose Mk..50. neu aufzubauenden deutſchen Volkswirtſchaft gewähr⸗ gewerbsmäßigem Srablenregler— Hesserpatzschmirgel Mittwoch, den 6. Februar 1918. Mannheimer Seneral⸗Anzeiger. (Mittags⸗Ausgabe.) 2 Nr. 61. 5. Seite. 25 Babette Söllner Hans Schäfer Verlobte. Ncheinau Effenstrasse 28/51 Bänischer Tisch 6 2²⁰9 Februer 1918. . faolk Pfeikfer, U l,83 la.Stamclart, Reon, Kaiser NI..70 M..80 M..90 Taschenlampen grosse Auswahl. EI5i Tasch enmesser e n Scheren dllar Ausſt fungen NRasier-Apparate, Anette versiibert Lenz unversilbert Neservemesser, prima 5 Nängsechlösser, g ofes Sortiment; Mannheim Tafelwagen— Dezimalwagen l. Nytolingern, dieifa-ß Prima Bindladen- rsatz 500 Pau Fausthandschuhe, gaur fügsreckter däger ſucht aus Hand Pachtuna einer guten Reh⸗ agd auf längere Jahre, die von Mannbeim aus erreichbar in. Me2 An zebote unter F. D. 179 qu die Geſchäftsfelle Aeſes Wlaltes. Iaer Leidaber gesucht mit 300 Mille Bareinlage von bad. 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Cahen hier um Geneh⸗ migung zur Errichtung einer Heilanſtalt für Un⸗ fallverletzte im Hauſe M 7, 23. 7. Neuwahl der Stellvertreter des Vorſitzenden des Gewerbe⸗ und Kaufmannsgerichts Mannheim. Die hierzu gehörigen Akten liegen während drei Tagen zur Einſicht der Herren Bezirksräte auf diesſeltiger Kanzlei auf. Maunheim, den 4. Februar 1918. Großh. Bezirksamt 1. DearmenkKopfweschen mit Frisleren und vorzüglicher Ondu- Iation in und ausser dem liause. Gesichts- und Handpflege. Hl2i E. Ploch, 1, 3, 2 Trepp. Tel. 2708. fär Industrie, Büro und Haus. Unübertroffeneklebkräftige Qualität Hellflüssig, schmiert nicht, schlägt nicht durch. Nenkel&(o. Hannever 9. Fabhrlkehem.-teehn. Produkte. Probekannen von 8̃ oder 10 kg. per kg Mk..30.— un d Kohlepapiere liefert vorteilhaft 32²b Otto Ziokendraht Süre-Einriehtungen eeene 180. 0 7. Ss. dannbheim. Fensterscheiben aller Art, sowie Kunstverglasung Teparlert schnell, prompt und preiswer! Eimil Lechner R 7, 32 u. Gontardstr. 3, Tel. 4854. MI82a. 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