. lich für den allgemeinen und Handelstefl: Chefredakteur Soldenbaum; für den Knzeigentell: Anten Srieſer. Derantwertt Dr. Fri u. Verlag: Drucker ei Dr. HSaas Raunheimer Seneral Angeiger& m. b.., ſämtich in Mannheim— Lelegramm- Adreſſe? General⸗Anzeiger Raunheim— Fernſprech⸗ Ein⸗ ſchlug Kan Mannhelm: Mx. 7840, 7341, 7842, 7943, 7944, 7945 und— Holt dedtadene: Ur. 2317cubesgshafen am Rhein. Wiltags⸗Ausgabe. 1 Genomml Anze Badiische Meueſte Nachrichlen 1918.— Nr. 67. Anzeigenpreiſe: die 1 ſpaltige Nolonelzeile 40 Pfennig, Finanz anzeigen 50 Stennig, Reklamen 2—. Annahmeſchluß: Mittagblaft vormittags 8½ Uhr, Abendblatt nachmittags 2½ Uhr Für gin⸗ zeigen an beſtimmten Tagen, Stellen und Kusgaben wird keine Ver⸗ antwortung übernommen Bezugspreis in Rannheim und Umge⸗ bung monat! M..— mit Bringerlohn. Poſtbezug: Viertelf.42 einſchl Juſtellungsgebühr. Bei der Poſt abgeh. M..70. Einzel⸗Nr: 10 pfg Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck-Ausführung. rrbbſ ͤAAdVVVVTTTſpPbTpbTſPfTfTſTTfTPfP„fTdTbTTFTTTTTTTFfTfTfTfTfßꝗÿ ⁵ßfßßßßßßßß̃̃ę ñęñß ñð ßß ᷑ ßßßßßßß ̃ ßßßß der Jriede mil der ulrainiſchen Vollsrepublil unterzeichnel. Der erſte Jonderftiede des Vellkrieges. Breſt-Litowſk, 9. Jebruar(WTB. Amtlich). Heute am 9. Februar, zwei Ahr morgens, iſt der Friede zwiſchen dem VDierbund und der ukrainiſchen Volksrepublik unkerzeichnet worden. Am 7. Februar hatten nach weiterer Pauſe die Verhand⸗ lungen in Breſt⸗Litowſt wieder begonnen. Dem neuen Ab⸗ waren bedeutungsvolle Kundgebungen ſeitens der Rittelmächte vorausgegangen, die darauf hinausliefen, daß dieſe nicht gewillt ſeien, ſich von Herrn e länger an der Naſe herumziehen zu laſſen, die Verhandlungen würden in ein ſchärferes Tempo gebracht und weitere Verſchleppungs⸗ manöver nicht mehr geduldet werden. Gleichzeitig wurde be⸗ tont, daß die Verhandlungen mit der Ukraine in gutem Tempo fortſchritten und daß es bald zu einer Einigung mit der ukrai⸗ niſchen Rada kommen werde. Dieſe Ausſichten wurden durch die letzten in Weiß⸗Rußland und in der Ukraine, alſo durch die Gefangennahme Krylenkos und durch die Be⸗ feſtigung der Macht der ukrainiſchen Rada in Kiew weſentli verſtärkt. In der Nacht auf den 9. Februar nun iſt der— denspertrag mit der ukrainiſchen Volksrepublik wirklich abge⸗ ſchloſſen worden. Wir kennen zur Stunde den Inhalt dieſes erſten wirklich getätigten Sonderfriedens des Weltkrieges noch nicht. Aber es iſt fraglos, daß er große wirtſchaftliche und große fortwirkende politiſche Folgen haben kann. Was die wirtſchaftlichen Folgen anlangt, ſo ver⸗ weiſen wir auf eine Züßricher Poſt, die wir weiter unten folgen laſſen. Der Frieden mit der Ukraine kann die Lebensmittelverſorgung der Mittel⸗ mächte ſicherſtellen, mögen Engländer und Amerikaner die kleinen Neutralen, Holland, Norwegen uſw. noch ſo fürchter⸗ 5 Sn bieſe neuen wirltchaftüchen Möglltelen i 0 n dieſe neuen w öglichkeiten iſt auch ſchon eine ſtarke politiſche Wirkung eingeſchloſſen. Aber es ibt weitere politiſche Foigen und Möglichkeiten. Den Engl 2 n⸗ dern und auch Herrn Trotzty kam es darauf an, die Rada durch die Bolſchewikibewegung zu ſtürzen, bevor ſie Frieden ſchließen konnte. Darum Trotzty die Verhand⸗ gen und darum ließ er die neue Abordnung der ukraini⸗ ſchen Sowjets in Breſt⸗Litowſt auftreten. Aber die Manöver haben nicht gefruchtet. Die ukrainiſche Rada konnte noch recht⸗ zeitig einen Sonderfrieden mit den Mittelmächten ſchließen. Engländer Artur Ramſone hat uns vor einigen Tagen auseinandergeſetzt, was das unter engliſchem Geſichts⸗ punkte bedeuten könnte: Die Hauptſtärke der ruſſiſchen Poſition in Deutſchland ſelbſt, nämlich der Glaube in Deutſchland und Oeſterreich, daß die an⸗ nexioniſtiſchen Forderungen ihrer Regierungen das einzige Frie⸗ denshindernis bilden, muß Das würde in Petersburg Verzweifl möglicherweiſe den Sturz der Re⸗ ierung herbeiführen. Die Verbandsmächte können dies nur ver⸗ indern, indem ſie an der Friedenskonferenz teilnehmen und Trotzky ützen. Könnte man die Deutſchen davon überzeugen, daß ſie nur auf Frieden rechnen können, falls ſie von ihrer imperialiſtiſchen egierung losſagen, ſo kann zunächſt Rußland und ſodann die demokratiſche Bewegung bei den Mittelmächten gerettet werden, und das deutſche Mitteleuropa⸗Phantom würde ſich in Nebel auflöfen. Man kann 928 klarer ausdrücken, daß Trotzky, der Welt⸗ revolutionär, letzten Endes die Geſchäfte Englands beſorgte— ganz gewiß durchaus gegen ſeinen Willen. Aber er beſorgte ſie; durch dieſe Rechnung iſt nunmehr ein dicker Strich gemacht. Es iſt Herrn Trotzky ſchon bedeutet worden, daß nach dem Abſchluß mit der Ükraine die Entwicklung der Friedens⸗ derhandlungen mit den Bolſchewiki uns gleichgültig laſſen kann. Verſcherzt Trotzky ſich die letzte Möglichkeit für einen Frieden, ſo werden ſeine eigene Partei und das aus tauſend Wunden blutende Rußland die Folgen tragen. Der Peſter Lloyd hat die ruſſiſche Delegation nachdrücklich darauf auf⸗ merkſam gemacht, daß die Bolſchewiki ihren eigenen Mitbür⸗ gern gegenüber verantwortlich dafür bleiben, daß ſie Ruß⸗ land den Frieden vorenthalten, den es jeden Tag haben könnte und würden genötigt werden, noch in Breſt⸗Litoſwk die Fol⸗ gen aus ihrem Vorgehen zu ziehen. Dieſer Augenblick iſt nunmehr nach dem Abſchluß mit der Ukraine gekommen. Un⸗ ſere Unterhändler werden— ſo möchten wir annehmen— heute noch vor die Wahl geſtellt werden, ob er mit dem terbund abſchließen oder mit leeren Händen heimkehren will. Das letztere müßte dem Regiment der Bolſchewiki um ſo ge⸗ hrlicher werden, als es ohnehin verſtanden hat, nach und nach ſo gut wie ganz Rußland gegen ſich aufzu⸗ bringen, zuletzt auch noch die Kirche, und das Volk der rück⸗ ichtsloſen Willkürherrſchaft des äußerſten Flügels der Sozial⸗ emokratie gründlich überdrüſſig geworden iſt. Lenin und Trotzty haben die ins Fabelhafte gewachſene Anarchie nicht nur nicht zu bändigen gewuß, t ſie haben ſie noch geſteigert. ringen ſie nun dem furchtbar heimgeſuchten Lande nicht den rieden, während die Ukraine ſich dem Wiederaufbau zu wid⸗ men beginnen kann, ſo wird ihre ohnehin hinreichend unter⸗ wühlte Machtſtellung wohl gänzlich zuſammenbrechen. Von ſeiten der Mittelmächte darf Herr Trotzky heute erſt recht kein weiteres Entgegenkommen mehr erwarten. Es iſt ihm ſchon ganz klar bedeutet worden, daß wir weder in der Frage der Räumung der beſetzten Gebiete noch in der Frage Selbſtbeſtimmungsrechts uns auf weitere Kompromiſſe einlaſſen werden. Dieſe Verſicherungen könnten ſich nunmehr 9 einem Ultimatum verdichten, und dann wird Trotzky ede und Antwort ſtehen müſſen. Der Abſchluß mit der Ukraine wird auch für Rumä⸗ nien die Stunde der Entſcheidun bringen müſſen. Nach einem Friedensſchluß der Ukraine mit den Mittelmächten würde es ganz iſoliert daſtehen, wollte es g nicht ent⸗ ſchließen, dem ſinnloſen und furchtbar gebüßten Kriegsaben⸗ teuer ein Ende zu machen. Es wird ſich ihm nie wieder eine ſo gute Gelegenheit bieten, noch einigermaßen heil aus dem Kriege herauszukommen. Mit den Bolſchewiti ſteht es im Kampf um Beſſarabien, den 1878 ihm von Rußland entriſſenen Beſitz, den es hätte wieder erlangen können, wäre es zu Beginn des Weltkrieges ſeinen Bündnispflichten und ſeinen Intereſſen treu geblieben. Vielleicht könnte ihm nun⸗ mehr die Erwerbung dieſes Gebietes winken, wenn es ſeinen natürlichen politiſchen Anſchluß wieder fände. Und nun warten wir mit großem Intereſſe auf Herrn Trotzkys Entſcheidung. G. Die wirkſchaftliche Bedenkung des Friedensſchluſſes. Ein ruſſiſcher Mitarbeiter der„Züricher Poſt“ ſchreibt: „Ein Sonderfriedensſchluß mit det Ukraine 15 von größe⸗ rer Aereine, 11 als es den Anſchein hat. n Die Ukraine, hrer engſten Bedeutung, das heißt die Gouvernements lhynien, Podolien, Kiew, Poltawa, um⸗ aßt die fruchtbarſten Provinzen Rußlands. e Teile des ruſſiſchen Rieſenreiches könnten nicht nur ganz Rußland ernähren, ſondern darüber hinaus ausführen. Die Statiſtit war in Rußland ſtets ein Stiefkind, und die ange⸗ gebenen Ziffern blieben ſtets hinter der Wahrheit zurück. Nimmt man aber ſtatiſtiſche ruſſiſche Angaben als Richtſchnur, o dürften die Mittelmächte nach Friedensſchluß mit der kraine von jeder Lebensmittelnott befreit wer⸗ den. Rußlands fruchtbarſtes Gouvernement und die Zentrale des Kleinruſſentums iſt Kiew. Die gleichnamige Hauptſtadt enthält den Sitz der Nada, der regierenden Lerſammlung der Kleinruſſen. Das Kiewſche Gouvernement dürfte, zieht man die letzte Statiſtit in Betracht, jetzt allein über eine Million Tonnen Weizen und Roggen produzieren; den Hafer kann man auf eine halbe Million veranſchlagen, da ihn die 1407 ſtati⸗ ſtiſche Aufnahme auf mehr als 450 000 Tonnen angibt. Ferner kommen in Betracht 185 000 Tonnen Hirſe, 156 000 Tonnen Gerſte und 92 000 Tonnen Buchweizen. Es ſind dies Ziffern, die für ſich ſelbſt ſprechen. Aber auch für den Wene a weiſt das Kiewſche Gouvernement ungeheure Ziffern auf. Rindvieh beſitzt es laut letzter aſt eine Million und wird nur durch das Gouvernement 1 übertroffen, welches faſt anderthalb Millionen Stück Rindvieh ernährt. Dagegen hat das Kiewſche Gouvernement den größten Schweinebeſtand. Er beträgt faſt 1½ Million. Das zweit⸗ fruchtbarſte Gouvernement von Rußland iſt Podolien. Es produziert hauptſächlich Weizen, Roggen, Hafer, Gerſte, Erbſen und Buchweizen, und zwar in derartigen Mengen, daß neun Zehntel für die Ausfuhr beſtimmt ſind. Als letztes Gouvernement, das ſpeziell zur Ukraine gerechnet werden kann, kommt Wolhynien in Betracht Dieſes Gouvernement hat den größten Rindvieh⸗ und Schweinebeſtand in Rußland. Alle drei Gouvernements aber muß man als Kornkammern Rußlands bezeichnen. Es iſt nun freilich noch nicht beſtimmt, auf welche anderen Gouvernements ſich das neue Kleinruß⸗ land erſtreckt, aber ſelbſt der Friedensſchluß mit dieſen ge⸗ nannten Gouvernements dürfte für die Mittelmächte von un⸗ ſchätzbarer Bedeutung ſein. Es iſt bekannt, daß ſpeziell in Kleinrußland noch große Lebensmittelvorräte wegen der Un⸗ möglichkeit der Ausfuhr aufgeſpeichert liegen. Der Friedens⸗ ſchluß mit der Ukraine bringt dieſen Ueberfluß an die Mittel⸗ mächte, und es dürfte dieſe Botſchaft beſonders für Oeſterreich⸗ Ungarn in der Ernährungsfrage von großer Bedeutung ſein.“ Die Verhandlungen mik Trotzly. Scharfe Auseinanderſetzungen in der polniſchen Frage. 5 Breft⸗Sitwofk, 7. Febr(WT B. Nichtamtl.) Staatsſekretär von Kühlmann und der Miniſter des Aeußern Graf Czernin ſind geſtern abend wieder in Breſt⸗Litowſk einge⸗ troffen. Heute vormittag hielt die deutſch⸗öſterreichiſch⸗unga⸗ riſche⸗ruſſiſche Kommiſſion zur Regelung der politiſchen undterritorialen Fragen eine erneute Sitzung ab. von Kühlmann kam zunächſt auf die ſchon früher erörterte Frage nach dem Urſprung gewiſſer gefälſchter Telegramme der Petersburger Telegraphen⸗Agentur zurück. Er führte aus, er habe es ſich, da aus den Darlegungen des Vorſitzenden der ruſſiſchen Delegation immerhin die Unterſtellung habe herausgeleſen werden können, als ſei die Fälſchung in Deutſchland vorgenom⸗ men worden, beſonders angelegen ſein laſſen, der Sache ſoweit als möglich nachzugehen. Bei weitem die wichtigſten und poli⸗ tiſch folgenreichſten falſchen Meldungen hatte die Sitzung vom 7. Dezember 1917 zum Gegenſtand. Wie er habe feſtſtellen laſſen, ſei dieſe Meldung durch das Ritzauiſche Büro in Kopen⸗ hagen verbreitet worden. Das bei Ritzau vorliegende Original⸗ ſei aus Petersburgabgeſchickt und trage telegra Petersburger Telegraphen⸗Agentur. Er müſſe alſo die wei⸗ die Unterſchrift Weſtnik, wie alle anderen Telegramme der teren Nachforſchungen darüber, wer für die Abſendung der Telegramme aus Petersburg verantwortlich ſei, dem Vor⸗ ſitzenden der ruſſiſchen Delegation überlaſſen. Eine weitere Meldung, die gleichfalls politiſches Aufſehen er⸗ regt und vom Volkskommiſſar für auswärtige Angelegen⸗ heiten als unrichtig bezeichnet wurde, bezieht ſich auf die von Trotzky auf dem dritten Kongreß des Arbeiter⸗ und Soldaten⸗ rates gehaltene Rede. Nach Deutſchland ſei die fragliche Mel⸗ dung auf Grund ihrer Wiedergabe in der däniſchen Zeitung „Berlinske Tidende“ vom 31. Januar 1918 gekommen. Die beiden wichtigſten Sätze in dem Bericht lauteten:„Die Im⸗ perialiſten behaupten fälſchlicherweiſe, daß wir Sonderverhand⸗ lungen führen wollten“, und in einem ſpäteren Abſatz:„Die ruſſiſche Delegation will von ihren Forderungen nicht Abſtand nehmen und will keinen Separatfrieden ſchließen.“ Das Wolff ſche Telegraphenbüro hat am 29. Januar 1918 abends aus Stockholm dieſe Mitteilungen in franzöſiſcher Sprache als Meldung der Petersburger Telegraphenagentur erhalten. Aus Stockholm wird beſtätigt, daß in der Tat der franzöſiſche, an Wolff weitergegebene Text dort als ein Tele⸗ »gramm der Petersburger Telegraphenagentur eingegangen ſei. Wenn alſo eine Falſchmeldung vorliege, ſo müſſe ſie z wi⸗ ſchen Petersburgund Stockholm begangen worden ſein. Auch in dieſem Falle möchte ich dem Herrn Vorſitzenden der ruſſiſchen Delegation anheimgeben, feſtzuſtellen, daß das Wolff ſche Telegraphenbüro und die deutſche Preſſe in dieſer Angelegenheit völlig bonafide gehandelt hätten. Es ſcheint im ſcherſe Intereſſe der ruſſiſchen Politik zu liegen, daß ruſſiſcherſeits klargeſtellt werde, wie und wo dieſe politiſchen, immerhin bedeutenden Fälſchungen vorgekommen ſind. Trotz ki entgegnete, er habe ſich zur Klärung des Sach⸗ verhalts bezüglich des erſten Telegramms alle Originale der Depeſchen der Petersburger Telegraphen⸗Agentur vorlegen laſſen, das beanſtandete Telegramm aber nicht darunter gefun⸗ den. Was das zweite Telegramm anlange, ſo ſeien durch die in der letzten Zeit vorgekommenen häufigen Unterbrechungen die Drahtverbindungen behindert geweſen, er werde aber, ſo⸗ bald die techniſchen Möglichkeiten gegeben ſeien, alles verſuchen, um in kürzeſter Zeit dieſe beiden Mißverſtändniſſe oder Fälſchungen aufzuklären. Vor Eintritt in die eigentliche Tagesordnung, auf welcher die Fortſetzung der Beſprechung über die Frage der Betei⸗ ligung der polniſchen Vertreter an den Friedens⸗ verhandlungen ſtand, erhob Trotzky Einſpruch gegen die, wie er meinte, in der deutſch⸗öſterreichiſch⸗ungariſchen Preſſe „ſehr gut organiſierte Kampagne“, die den Zweck verfolge, der ruſſiſchen Delegation eine Verſchleppung der Frie⸗ densverhandlungen vorzuwerfen. Demgegen⸗ über müſſe er darauf hinweiſen, daß die eroge Bee der von der Gegenſeite bekanntgegebenen Bedingungen ſeinerzeit eine Pauſe zu deren Prüfung durch die ruſſiſche Regierung not⸗ wendig gemacht habe. Jedenfalls hält er es für notwendig, zu erklären, daß die Verantwortung für die Verſchleppung nicht auf die ruſſiſche Delegation falle. Gerade der Vorſitzende der deutſchen Delegation wünſchte eine Erörterung der verſchiedenen territorialen Fragen. Staatsſekretär von Kühlmann erklärte hierauf, er habe die vom Herrn Vorſitzenden der ruſſiſchen Delegation als wohlorganiſiert bezeichnete deutſche Preſſekampagne nicht verfolgt. Dank der Oeffentlichkeit der Diplomatie, welche auf Wunſch der ruſſiſchen Delegation im Laufe dieſer Beſprechungen durchaus be⸗ obachtet worden ſei, habe die deutſche Preſſe ſich aus den veröffent⸗ lichten Verhandlungsberichten ein eigenes Urteil bilden können. Der deutſche Journaliſt ſei Mann genug, um ſich unabhängig ſein Urteil bilden zu können und wenn aus dem Urteil, zu dem die deutſche Preſſe gelangt ſei, manches der ruſſiſchen Delegation nicht gefalls ſo ſtehe es der ruſſiſchen Preſſe ihrerſeits vollkommen frei, dieſenigen Anſichten zu verfechten, die ſie für richtig halte. Er müſſe jedenfalls⸗ jede Unterſtellung als wären die Vorſitzenden der verbündeten Dele⸗ gationen für eine Verſchleppung der Verhandlungen verant⸗ wortlich, auf das nachdrücklichſte zurückweiſen. Da es ſich bei den Verhandlungen um Gedanken handle, die größtenteilz neu ſeien und für die weder in der internationalen Theorie noch Praxis Vorbilder vorliegen, ſo ſei es unbedingt notwendig geweſen, auch von der theoretiſchen Seite die zur Erörterung geſtellten Fragen zu beleuchten. Wäre Einigung über die theoretiſchen Punkte erzieſt worden, ſo wäre man, wie dem Herrn Volkskommiſſar für guswür⸗ tige Angelegenheiten geſagt wurde, zu einer alle und auch ihn ba⸗ friedigenden Löſung der gemeinſamen Aufgaben ſehr nahe gekom; men. Herr Trotzty habe mit Recht darauf hingewieſen, daß die Wichtigkeit der Vorſchläge der Gegenſeite ihm ein gründliches Stu⸗ dium hätte notwendig erſcheinen laſſen. Er glaube Herrn Trohky dahin zu verſtehen, daß es ſeinem Wunſch entſprochen hätte, wenn, wie er es ohnehin beabſichtigt habe, in einer der allernächſten Sitzungen die bisherigen Ergebniſſe der Verhandlungen zuſammen⸗ gefaßt würden, Miniſter Graf Czernin erklärte in längeren Ausführungen, daß auch die öſterreichiſche und ungariſche Preſſe ihre Anſchauungen über die Bolſchewiki ohne Beeinfluſſung ſeitens der Regierungen geäußert hätten. Nach einer nochmolegen Verwahrung gegen den Vor⸗ wurf dar Verſchlepeung erklärte Herr Trohky, er müſſe zwar offen eingeſtehen, daß ſeine Regierung während der Zeit der Revolution eine ganze Reihe von Zeitungen unterdrückt habe, nicht gger * 2. Seite. Nr. 67. Manuheimer Gerer.Anzeiger. Mittags⸗Ausgabe.) Samstag, den 9. Februat 1918. weil ſie an dem Volkskommiſſar für auswärtige Angelegenheiten Kritik geübt hätten, ſondern deswegen, weil ſie zun Gewalttaten auf⸗ forderten. Staatsſekretär von Kühlmann weiſt darauf hin, daß es auch in Deutſchland keine Vorzenſur gäbe und daß Angriffe auf die auswärtige Politik, was einem ſo gründlichen Kenner der deutſchen Zeitungen, wie es Herr Trotzky ſei, nicht entgangen ſein könne, nicht zum Verbot ſolcher Zeitungen zu führen pflege. Miniſter des Aeußern Graf Czernin ſtellt feſt, daß die in Deſterreich und Ungarn beſtehenden Zenſurbehörden nicht in der Lage ſeien, vorſichtige Ausführungen der Preſſe zu veranlaſſen. Sie könnten ſtets nur negativ wirken und in beſchränktem Maße Preſſe⸗ ausführungen, die für ſchädlich gehalten werden, verhindern. In Oeſterreich und Ungarn ſei ſeines Wiſſens ſeit langem keine Zeitung unterdrückt worden. N Hierauf wurde auf Antrag des Herrn Trotzky das Wort dem Mitglied der ruſſiſchen Delegation Herrn Bobinski als Sachver⸗ ftändigen für polniſche Angelegenheiten erteilt. Herr Bobinski verlas nunmehr eine Aufzeichnung in ruſſiſcher Sprache, die von ſeinem Genoſſen Radek ſodann in deutſcher Sprache wiederholt wurde. Die beiden Herren bezeichneten ſich in ihren Dar⸗ legungen als die einzigen berufenen Pertreter des polniſchen Volkes, forderten die ſofortige Ent⸗ ferneung der jetzigen Regierungsorgane in Polen und ergingen ſich in Anklagen gegen die bisherige Entwicklung der Unabhängigkeit Polens. In der Aufzeichnung wurde des weiteren erklärt, daß bis jetzt einzig und allein das revolutionäre Rußland die wahren Intereſſen der Freiheit Polens verieidigt hätte. Herr Bobinski und Herr Radek beriefen ſich in ihren Ausführungen auch wuf die in der deutſchen und öſterreichiſch⸗ungariſchenArmee kämpfen⸗ den Polen. Staatsſekretär von Kühlmann richtete nach der Verleſung dieſer Schrift die kurze Anfrage an den Vorſitzenden der ruſſiſchen Delegation, ob das ſoeben verleſene Dokument als eine offizielle Mittellung der ruſſiſchen Abordnung anzuſehen ſei. Herr Trotzky entgegnete, die eben verleſenen Anſichten ſeien natürlich nur in denjenigen Grenzen gültig, welche die ruſſiſche De⸗ legation bei Beginn der gegenwärtigen Berhandlungen feſtgeſetzt habe und inner halb dieſer Grenzen ſeien ſie als offizielle Erklärung anzu⸗ ſehen. Was über dieſe Grenzen hinausgehe, ſel nur als informa⸗ toriſche Miteilung zu betrachten. Staatsſekretär von Kühlmann gab hierauf folgende Er⸗ Härung ab: Ich finde es merkwürdig, daß in derſelben Sitzung, in welcher der Volkskommiſſar für auswärtige Angelegenheiten den Vorwurf weit von ſich weiſt, daß er die Verhandlungen verſchleppe, er uns durch ein Mitglied ſeiner Delegation Ausführungen von dieſer Länge vorleſen läßt, für welche er dann halb und halb die Ver⸗ antwortung ablehnt. Mir hat die eben verleſene Erklärung den Ein⸗ druck gemacht, daß ſie durchaus zum Fenſter hinausgeſprochen iſt. Wie der Herr Borſitzende der ruſſiſchen Delegation zu der Auffaſſung kommt, daß durch derartige rein agitatoriſche Volks⸗ reden dem Fortſchrütt unſerer Verhandlungen gedient werden ſoll, iſt mir völlig unklar. Ich für meine Perſon lehne es uuf das be⸗ Rimmteſte ab, vonſeiten der ruſſiſchen Delegation irgendwelche Er⸗ klärungen enigegengunehmen, welche nicht von vornherein ſich als offtzielle Erklärung der geſamten Deiegalion darſtellen. Es dürfte die Geduld der Vorſißenden der verbündeten Dde⸗ legationen durch Vorgänge wie die ſoeben gehörte Rede eines Mitoſtedes der ruſſiſchen Dele gation auf eine ſehr harte Probe geſtellt werden und es werden jetzt nicht nur bei der deutſchen Preſſe ſehreruſte Zweifel darüber eniſtehen müſſen, oh auf ſeiten der ruſſiſchen Delegation wirklich die Abſicht votliegt, die hieſigen Verhandlungen erfolgreich zum Abſchluß zu bringen. General Hoffmann fügte folgendes hinzu: Ich prote⸗ ſttere dagegen, daß die Herven Bobinski und Radek ſich arimaßen, im Namen vor Angehörigen des deutſchen Heeres zu ſprechen. Ich muß die Soldaten des deukſchen Heeres bolniſcher Rationalität, die auf allen Kriegsſchauplätzen hrenboll für ihr Baterland, das Deutſche Reich, gelämpft haben, begen devartige Verſuche auf das energiſchſte in Schutz uehmen. Herr Trotzky entgegnete, er halte gegenüber den Willens⸗ Gußerungen, auf die ſich die Gegenpartei berufe, die Anſicht und das Urteil der im Verbande ſeiner Delegation dertretenen Polen für außerordentlich wichtig für die Stellungnahme ſeiner Dele⸗ gation in dieſer Frage. 8 Staatsſekretär v. Kühlmann ſchloß darauf die Sizzung mit der Bemerkung, daß den Wünſchen der ruſſiſchen Delegalion ent⸗ ſprechend in der nächſten Sitzung die Ergebniſſe der bis⸗ herigen Arbeiten zuſammenfaſſend erklärt werden ſallen. 1* Trotzky ſucht unfer Berhältnis zu Schweden zu krüben. „Stockholm, 7. Febr.(WTB. Nichtamtlich.)„Politiken“ veröffentlicht ein Interviewmit Trotzky, in dem dieſer erklärt, im Jahre 1907 ſei ein geheimer e zwi⸗ ſchen Rußland und Deutſchland abgeſchloſſen worden, bei dem die Deutſchen das Recht Rußlands anerkannt haben, die Aalandsinſeln zu befeſtigen, zwar mit der Verſiche⸗ rung, daß ſie ein derartiges Vorgehen nicht als eine Ver⸗ letzung der Pariſer Konvention anerkennen würden. Hierzu veröffentlicht der deutſche Geſandte in Stockholm, Freiherr von Luzius, folgende Erklärung: Die von einem hieſigen Morgenblatt mit dem ſichtlichen Zwecke, VC en Deutſchland und Schweden zu beeinträchtigen, ver⸗ breitete Nachricht eines Geheimvertrages zwiſchen Rußland und Deutſchland betreffend die Aalandsinſeln wird hiermit wie folgt richtig geſtellt: Der in Betracht kommende Paſſus 550 heimabkommens vom 31. Oktober 1907 heißt folgender⸗ maßen: „I est bien enendu que le gouvernement imperial ꝙ Allemagne nenvisagera pas commne etant le contraire aux princips ci-dessus de babrogation eventuelle en faveur de la Russie de la convention du 30 mars 1856 conclue a pris entre la Russie et la France et la Orande Bretagne et relative aux iles dAlands.“ Es wird alſo nur von abrogation eventuelle geſprochen. Unſere ganze Verbindung Rußland gegenüber iſt fecbſtrer⸗ ſtändlich an die dwadſſche eknüpft, daß es ge⸗ kingen wird, die ſchwediſche Zuſtimmung zu dieſer ufhebung au erhalten. Mit Rückſicht auf das große Intereſſe, welches Deutſchland und Schweden damals an dem Zuſtandekommen des Oſtſeeabkommens hatten, wollte man den ruſſiſchen Wün⸗ en unſererſeits ümmer unter der Vorausſetzung des ſchwedi⸗ n Einverſtändniſſes tunlichſt entgegenkommen, um den Ab⸗ des ganzen Abkommens nicht zu erſchweren. Im übrigen Erde au Mit tiefer Dankbarkeit 1 1 Ich jener Fae gab damals Rußland die Verſicherung, daß es nicht beab⸗ ſichtige, die Aalandsinſeln zu befeſtigen und zu einem ſtrategiſchen Stützpunkt zu machen. Endlich zeigt die Tatſache, daß Deutſchland in Breſt⸗Litowſt trotz der Ueberfülle der mit Rußland zu regelnden Angelegenheiten die Aalands⸗ frage im ſchwediſchen Sinne aufnahm, wo Schwedens wirk⸗ liche Freunde ſich befinden. der Anſturm gegen die Bolſchewill. Verlegung des Hauptquartiers der Bolſchewicki. Amſterdam, 8. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Nach einem hieſigen Blatte erfährt die„Times“ aus Petersburg: Nach unbeſtätigten Gerüchten fahren infolge des Vorgehens des Generals Alexeſew längſt die Eiſenbahnzüge nur noch von Moskau bis Woroneſch. Aus Mohilew wird gemeldet, daß das bolſchewikiſche Hauptquartier und der Stab nach Petersburg übergeführt werden ſollen, weil die polniſchen Legions⸗ ſoldaten einen Teil der ruſſiſchen Front bedrohen Haparanda, 7. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Der Stab der hieſigen Weißen Garde meldet: Ein aus Hammerfors kom⸗ mender Zug von 38 Wagen mit Roten Gardiſten und ruſſiſchen Matroſen wurde in die Luft ge⸗ ſprengt. In der Umgebung von Björneborg plündern die Gardiſten und ruſſiſchen Matroſen. Von der Südfront werden keine Plünderungen gemeldet. Alle Leute laſſen ſich 2 2 2 2 in Liſten eintragen. In Havermark wurden alle zwiſchen 18 eine Reihe von Petitionen wegen Teuerungszulagen der und 50 Jahre alte Männer unter die Fahnen gerufen, man ſieht auch 60jährige darunter. Dauk und Rahnung des Kaiſers. Berlin, 8. Febr.(WT B. Nichtamtl.) Der„Reichsanzeiger“ veröffentlicht folgenden Erlaß des Kaiſers an den Reichskanzler: „Zu Meinem Geburtstage ſind Mir aus allen deutſchen Landen und weit darüber hinaus unzählige treue Grüße und Wünſche dargebracht worden. Je ernſter die Zeit und je größer die Ver⸗ antwortung iſt, die Mir von Gott auferlegt iſt, um ſo wärmer und dankbarer empfinde ich dieſe Zeichen treueſter Anhänglichkeit an Mich und Mein Haus. Das Vertrauensverhältnis zwiſchen Krone und Volk, von Meinen Vorfahren in langer Geſchichte erworben, iſt gerade in den ſchwerſten Zeiten am innigſten eet Es leuchtet Mir entgegen, wenn Ich unſern heldenmütigen Kümpfern an der Front den Dank des Vaterlandes ausſpreche, es berührt Mich tief, wenn ich an den Betten unſerer Verwundeten und Sterbenden ſtehe, es tritt Mir in allen Gauen der Heimat in Mich bewegender Weiſe entgegen, auch da, wo es ſich im offenen Ausdruck ernſter Sorge um die Zukunft des Vaterlandes äußert. Durch 26 re iſt es Mein Herzensanliegen geweſen, das vom großen Kaiſer und ſeinem eiſernen Kanzler geeinte Reich in Frie⸗ den auszubauen, Wirtſchaftsleben, Wiſſenſchaft und Technik und da⸗ mit den Aufſtieg des geſamten deutſchen Volkes zu immer ſtärkerer Teilnahme an den geiſtigen und wirtſchaftlichen Gütern des Valer⸗ landes zu fördern, als der Neid 75 Feinde Mich zwang, alle Kräfte unſeres Volkes zur Verteidigung der heimiſchen Tage der 33 Deutſchlands, als alle Stände und Par⸗ telenbewleſen, daß unſer geliebtes Bater land ihnen jedes Opfer wert war. Seitdem ſind uns dank der überlegenen Krieg⸗ unſeres großen Feldherrn, der erhebenden unſeres Heeres und der Hilfe unſerer uns treu zur Seite ſiehen⸗ den Bundesgenoſſen weltgeſchichtliche Erfolge zuteil geworden. Die opferwillige Ausdauer und die gewaltigen Arbeitsleiſtungen der Heimat haben auch der Not und ſo daß unſer im und im Lande bewöhrtes Belk mit Wottes Hilfe voll ſtarker Zuderſicht einem guten Frieden ent⸗ gegenſehen kann. Hlerzu b es aber ſeßt der ernſten Selbſizucht, der inneren Geſchloſſenheit, der willi⸗ en Unterordnung unter die großen Ziele und der Bereit⸗ 127070 das Schwerſte zu tragen, des Bertrauens auf die eigene Unbeſlegbarkelt und der Einſtellung aller 541714 für das eine große Ztel der Erkämpfung einer ſtarken und ſicheren Zukunft des Vaterlandes. erbitte ich die treue Mitarbeit aller, die unſer Volk lieb en und ſeiner Zukunft dienen wollen. Dann wird aus der Saat er ſchweren Jahre und dem Blute der geſallenen Söhne Deutſch⸗ lands ein ſtarkes Reich und ein glückliches, an wirtſchaftlichen 2 ee Gütern geſegnetes Volk hervorgehen. Dazu ſe uns Gott! erſuche Sie, dieſen Erlaß zur öffentlichen Kenntnis zu ringen. Zroßes Hauptquartier, den 7. Februar 1918. Wilhelm 1. K. Nach dem Fireil. Eine Debatte im Abgeordnetenhaus. Berlin, 9. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) In der geſtrigen Sitzung des Hauptausſchuſſes des preußiſchen Abgeord⸗ netenhauſes kam es zu einer Debatte über den Streik. Ein Sozialdemokrat hatte ausführlich über ſeine Urſachen ge⸗ prochen, die in den Schwierigkeiten der Volksernährung, in den Maßnahmen des Syſtems Waldow und der Verſchleppung der Wahlreſorm und ähnlichem lagen. Miniſter des Innern Drew's erwiderte, daß dieſe Streiks in unerhörter Weiſe den Wünſchen und Intereſſen unſerer Feinde gedient hätten. Das Verhalten der ruſ⸗ ſiſchen Unterhändler in den letzten Tagen habe klar er⸗ kennen laſſen, daß die allgemeine Zerſetzung und Anar⸗ chie in allen Staaten, insbeſondere auch in Deutſchland, ihr Ideal f Das SEcho der Streiks in der ruſſiſchen Preſſe ſei charakteriſtiſch für die Bewertung der Ausſtände. Der Kriegswille in England, Frankreich und Amerika ſei durch die Ausſtände geſtärkt worden. Dadurch würde der Krieg verlängert. Jeder Streik ſchädige die Schlagkraft des Heeres. Die Aufrufe der Unabhängigen haben nicht zur Beruhigung beigetragen. Von wem die ganz wilden Aufrufe kamen, war bisher nicht feftzuſtellen. Agenten des Auslandes herrühren. Der Miniſter ſchloß ſchließlich: In Groß⸗Berlin hätten nur zwölf Prozent der Ar⸗ beiter ſich an dem Ausſtand beteiligt. Das Vertrauen des Mini⸗ ſters zum preußiſchen und deutſchen Volk ſei daher auch durch die jüngſten Exreigniſſe in keiner Weiſe erſchüttert, und die Regierung werde deshalb nach wie vor die inneren Reformen nachdrück⸗ lichſt fördern. Auch zwei fortſchrittliche Redner ſprachen ſich mit großem Nachdruck gegen den Streik und gegen den ſozialdemokratiſchen Redner aus. In ſeiner Erwide⸗ rung bedauerte dieſer dann gleichfalls den Streik, weil er den Feinden Deutſchlands ſehr gelegen ge⸗ kommen ſei. Aber ſchuld an ihm ſeien in erſter Linie die herrſchenden Klaſſen. Im übrigen würde es ein großer Irrtum der Ruſſen ſein, wenn ſie glaubten, daß in Deutſchland bald ein ähnliches Durcheinander herrſchen würde wie in Rußland. Nach wie vor bekenne die deutſche Sozialdemokratie ſich zur Landes⸗ verteidigung.— Dann wurde die Debatte auf Dienstag bertagt. Sozialdemokratie und Reichstagsmehrheit. DEJ. Berlin, 9. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Der „Vorwärts“ ſprach ſich geſtern über die zukünftigen Be⸗ gziehungen der Sozialdemokratie zu der Mehr⸗ heit und der Regierung in einer Form aus, aus der man Vermutungen ſind da, daß ſie von eigentlich ſchließen mußte, daß die Sozialdemokraten Scheidemann⸗ ſcher Gefolgſchaft drauf und dran wären, ihre bisherigen parla⸗ mentariſchen Beziehungen zu revidieren. Aus den Kreiſen der bon ne bie hören wir, daß die interfraktionelle Beſprechung vom Dienstag dieſen Eindruck nicht vermittelt hätte. Man ſei aus ihr im Grunde mit dem Gefühl herausgegangen, daß die drei Parteien auch weiterhin zuſammenbleiben würden. Es kann alſo immerhin ſein, daß die ſtolze Geſte des „Vorwärts“ nur eine Geſte ſeiner Schriftleitung iſt. Auf Ueber⸗ raſchungen wird man freilich immer gefaßt bleiben müſſen; auch darauf, daß die Fraktionen nicht mit allem und jedem ſich dem anſchließen, was ihre Vertreter in den interfraktionellen Beſprechungen verabredet und beſchloſſen haben. Wien, 8. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Die„Reichspoſt“ weiſt auf die Wirkungen des Streiks in den Staaten der Mittelmächte und auf die Bolſchewiki hin und ſagt: Die Streiks hätten auf der ganzen Linie gegen den Frieden ge⸗ wirkt. Trotzky wäre in Breſt⸗Litowſtnoch abweiſen⸗ der geworden als bisher. Die Koſten bezahle das Volk, das die Kriegsverlängerung büßen müſſe. Badiſcher Landkag. Erſte Kammer.— 4. öffentliche Sitzung. farlsruhe, 8. Februar. Präſident Prinz Max von Baden eröffnet um 10 Uhr die Sitzung und bemerkte, die Sitzung ſei notwendig geworden, da Beamten zu erledigen wären, die bereits von der Zweiten Kam⸗ mer erledigt wurden. 85 Präſident Dr. Glockner berichtete für den Haushaltungsaus⸗ ſchuß über eine Anzahl Petitionen von Staatsarbeiter⸗ und Be⸗ amtenorganiſationen, in denen um Erhöhung der Kriegs⸗ zulagen und Teuerungszulagen der Beamten, Lehrer und Arbeiter gebeten wurde; ferner über eine Pe⸗ tition des Ausſchuſſes der ſtaatlichen Beamten im Ruheſtand um Erhöhung ihrer Bezüge.„In der letzten Woche,“ führte der Be⸗ richterſtatter aus,„iſt eine Beſchlußfaſſung in der Zweiten Kam⸗ mer über dieſe Anträge erfolgt. Es wurde ein Antrag von Ver⸗ tretern aller rteien angenommen, durch den die Teuerungs⸗ beihilfen geregelt wurden. Der Aufwand dafür belzuft ſich auf jährlich 17,.5 Millionen Mark. Der Berichterſtatter beantragte für den Haushaltungsausſchuß den Beitritt der Kammer zu dem Beſchluſſe der Zweiten Kammer. Zur Petition eines Ausſchuſſes der ſtaatlichen Beamten im Ruheſtand beantragte der Ausſchuß die teilweiſe Ueberweiſung der Regierung zur Kenntnis nahme. Die Petition der Veamtenorganiſation ſoll als erledigt erklärt werden. Nach kurzen Ausführungen des Finanzminiſters Dr. Rhein⸗ boldt wurden die Kommiſſionsanträge angenommen. Freiherr von Göler berichtete über den Staatsvoranſchlag ür das Zahr 1918 und 1919 und zwar für die Hauptabteilung 111. Miniſteriums des Kultus und Unterrichts, Ausgabe Titel I. und II(Kultus) und beantragte die Annahme dieſer itel. Prälat Dr. Schmidthenner dankte dem Berichterſtatter für die Worte der Anerkennung, die er den Geiſtlichen im Felde und zu Haus gewidmet hat. Die Titel wurden angenommen. Geh. Hofrat Dr. Fabricius berichtete über Ausgabe Titel IJ1(Unterrichtsweſen), V(Außerordentliche Belohnungen und Beihilfen), VI(Perſchiedene und—.— Ausgaben und Einnah⸗ men])(Volksſchule). Auch dieſer Berichterſtatter beantragte die An⸗ nahme der Anforderungen. In der Ausſprache verlangte Oberbürgermeiſter Habermehl, daß den Städten auch ein Anteil an dem Gewinn gegeben werde, der dem Staat erwachſe durch die Richtauszahlung der Gehälter der eingezogenen Lehrer. Geh. Hofrat Dr. Oncken dankte der Regierung für die Wie⸗ derherſtellung der pädagogiſchen Profeſſur. Die Studentinnen in Heidelberg entſprechen den Anforderungen, die man an ſie ſen kann. Dem Miniſterium muß man danken für die Unterſtötzung des Auslands⸗Studiums, das fetzt in Heidelberg in Kraft treten wird. Dem, was der Berichterſtatter über die Promotion geſagt hat, kann man zuſtimmen. Jene viel⸗ angefochtene Ehrenpromotion erfolge nicht nach der Stif⸗ tung Zug um Zug, ſie kam aus einem inneren Anlaſſe zuſtande, der von der Stiftung, die eine halbe Million betrug, ausgelöſt wurde. Die gange Bewegung wegen dieſer Promotion hatte anti⸗ ſemitiſche Tendenzen. Geh. Hofrat Dr. v. Dechelhäuſer gedachte der Kriegsarbeit der Dozenten der Techniſchen Hochſchule hinter der Front und er⸗ klärte, in der Frage der Ehrenpromotion nehme der Senat der Techniſchen Hochſchule denſelben Standpunkt ein, wie der Vor⸗ redner. Miniſter Dr. Hüpſch dankte dem Berichterſtatter für ſeinen ſachlichen Vericht.„Ich erkenne.“ führte der Miniſter aus, die Laft an, die bisher auſ unſeren Lehrkräften rubte und danke für die Anerkennung, die der Berichterſtatter dem Miniſterium und der Zentralverwaltung gezollt hat. Den Anxregungen, die dier gegeben wurden, ſoll entſprochen werden. Jur Neafe der Ehrenpromotion freue ich mich, daß die Stellung der Reglerung in der Zweiten Kammer Ihre Billigung gefunden hat. Wir wollen mit dem Dok⸗ tortitel keine Simonie kreiben, aber auch nicht der Wiſſenſchaft die Quellen verſtopfen, die ſie braucht.— Bei der Glockenablieferungs⸗ ſane dürfen wir hoffen, daß die Glocken der Abteilung B uns er⸗ bleiben.— In der Schulreform werden wir den berechtig⸗ — Wünſchen der Lehrer entgegenkommen. 5 ſoll aber nicht das abgebrochen werden, was ſich bewährt hat.“ Die Anträge der Be⸗ richterſtalter wurden angenommen. Au Vorſchlag des Wirklichen Geheimen Rates Dr. Bürkſin wurde Freiherr v. La Roche in die Budgetkommiſſion gewählt und zu ſeinem Vertreter Oberlandesgerichtspräſident Dr. Zehnter beſtimmt. Hierauf wurde eine Schulkommiſſion gebildet. „Das Haus vertaste ſich dann auf unbeſtimmte Zeit. Schluß der Sitzung kurz vor 2 Uhr. Badͤiſche Politik. Die Oberrhein⸗Jrage. Aus-Verlin wird berichtet: Zu Veſprechungen über die Schiff⸗ barmachung und Kraftausnutzung des Rheins zwiſchen Straßburg und Baſel waren dieſer Tage der badiſche Staatsminiſter Frhr. v. Bodman und der Staatsſekretät für Elſaß⸗Lothringen Frhr. v. Tſchammer mit dem Unterſtaatsſefretär Cronau hierher ge⸗ kommen. Unter dem 1 des Staatsſekretärs des Reichswirt⸗ ſchaftsamts Frhrn. v. Stein und mit Beteiligung der beſonderen Referenten wurden die mancherlei offenen Fragen, die die Angelegen⸗ heit noch bietet, ſehr eingehend beſprochen. Es kam ſchließlich zu einer Annäheerung der Standpunkte Elfaß⸗Lothrin⸗ gens und Badens, insbeſondere was die in Karlsruhe zu errichtende Geſchäftsſtelle vetrifft. Iſt auch die Erledigung, wie bei den erheblichen Schwierigkeiten wohl zu verſtehen, noch nicht reſtlos und endgültig, ſo waren die Beſprechungen doch ſedenfalls von 125 derndem Einfluß auf die Erreichung des hochbedeutſamen Ziels. Mit der Schweiz(über deren Stellungnahme wir neuerdings berichtet haben) werden Verhandlungen erſt geführt werden können, wenn das Reich und ſeine Rheinuferſtoaten alle Fragen unter ſich geklürt und erledigt haben. denuntſcher Abenobericht. Berlin. s. Febre abends.(WTp. Amilich) Bon den Kriegsſchauplätzen uichls RNeues. * —. GSSSSrSGg 1 er Pelf der e 9. nne. Scbruar 1018. Mannheimer General⸗Anzetger. cxxuttags· Ausgabe Nr. 67. 3. Seite. Aus Stadt und Land. der Siadtratsſitzung vom 7. Jebruar 1918. bden Nelgende Haushaltspläne für das Fahr 1918 wer⸗ dahn eſeſtet. Waſſerwerk, Gaswerk, Elektrizitätswerk, Straßen⸗ un, Induſtriehafen, Realgymnaſium, Leſſingſchule und Ver⸗ 5 ſte Schenkungenkaſſe. Die Eintrittspreiſe des N ed euen Theaters werden dem An⸗ r Theaterkommiſſion entſprechend vom Montag, 11. Februar 101 borübergehend erhöht. 61 Armen⸗ und Fürſorgeamt wurben von der Firma M. ichtersheimer in Mannheim⸗Rheinau 1000 Mk. zur Ver⸗ teilung an Arme übermittelt. Für dieſe Spende wird namens der chten der herzliche Dank 5 Dank ausgeſprochen. ach einem neuerlichen Erlaſſe des Reichskanzlers wird wegen mangelnden Zufuhr aus Rumänien und Oeſterreich Petro⸗ — m an den Handel nicht mehr abgegeben. Der Stadt Mann⸗ m ſind für Februar vorerſt lediglich 1740 Liter Ausgleichs⸗ oleum zugewieſen. Dieſe Menge reicht lange nicht aus, um —— an die vorzugsberechtigten Haushaltungen einen halben vid derteilen zu können. Beim Gro h. Miniſterium des Innern bean die Zuweiſung einer größeren Menge Petroleum dringend des tragt. Da durch den genannten Erlaß auch eine Neuregelung A51 Verkaufs notwendig geworden iſt, kann eine Bekanntgabe über und Umfang der im Februar möglichen Petroleumverteilung an einigen Tagen erfolgen. 1 fortan für die Brotſtreckung von der Trocken⸗Kartoffel⸗ — ertungsgeſellſchaft geliefertes weſentlich — wie in letzter Zeit zur Verfügung ſteht, 80 15. Februar der Preis für den ganzen Lajb Roggenbrot 0 Gramm) auf 6 Pfg., für den kleinen Lafb(750 Gramm) e Die Stadigemein pachtet Hofgüter Bronnackerhof bendentünmer Fürſtlich Löwenſtein⸗Wertheim⸗Roſenberg'ſche Sn genderrſchaft in Wertheim) und Dörnishof(des Grafen Berlinchin⸗ in Jagſthauſen) unter käuflicher Uebernahme des den bis⸗ Wade Pächtern gehörigen Inventars nebſt Viehbeſtänden und wird mit Wirkung die um bei einem Fliegerangriff etwa ausbrechende Brände ſofort fantſam n zu können, wird zur Unterſtützung der 5 Feerwebr ein Bereitſchaftsdienſt der freiwilligen Reerr ehr eingerichtet. Gleichzeitig werden die Mitglieder 5 Verufsfeuerwehr und der freiwilligen Feuerwehr gegen Unfälle dudß Luftangriffe verſichert. lLA HeN An die Beſitzer von Juwelen. —1 Das Baterland bedarf der Hilfe aller, insbeſondere der Ver⸗ nögenden. Beſitzer von Juwelen, können dem Gemein⸗ die einen großen Dienſt erweiſen, wenn ſie ihre Juwelen durch Diamantenregie in Berlin W. 8, Behrenſtraße 7, dem neutralen Arpland Jum Verkauf anbieten. Dadurch kann die deutſche aluta im Auslaad wikkſamgehoben werden. In ſo ſchwerer geit iſt es Pflicht, alles zu tun, was dem Vaterland ürgend⸗ Weg. ben kann: ſich von Schmuck zu trennen, gegen Erſatz des 11 es, iſt leichter als manches andere Opfer, was ſchon gebracht iſt ind dielleicht noch gebracht werden muß. militäriſche Veförderung. Muſſkleiter Albert Bitterwolf, 5 Hofmuſikus Bitterwolf, wurde zum Vigzefeldwebel 68 f t eet z Ernannt wurde Medizinalrat Guſtabo Vetter in Waldkirch um Geheimen Medizinalrat. Verlin ſelle 1 unter Ernennung zum Oberpoſtſekretär eine Buregubeamten⸗ Klaſſe bei der Iberpoſtdirektion in Konſtanz und Poftſekre⸗ bei 5. opold Schlindwein aus Karlsborf eine Poſtſekretärſtelle Poſtamt in Freiburg. Arlaubsbeftimmungen für das Heimalperſonal der ſreiwilligen Nantenpflege Der auf das Heimatperſonal der freiwilligen Kranken⸗ ber de ſinngemäß anzuwendende kriegsmäßige Erlaß vom 8. Dezem⸗ lchelelz„Bl. S. 546 ff.) wird dahin erweitert, daß die in den ſtaat⸗ n Lazaretten uſw. des Heimatgebietes tätigen Hilfsſchweſtern erinnen auch dann freie Eiſenbahnfahrt bei Urlaulb leſſteren können, wenn ſie nicht in Vollſchweſternſtellen Dienſte Im 15 e erhalten einen Militärfahrſchein für die 2. Heere gen gelten die Beſchränkungen der Eiſenbahnfahrt wie füür der Efangehörige. Bei einer Beurlaubung bis zu 14 Tagen bewilligt Agen bfarzt nach Benehmen mit dem für dle Beurlaubung zuſtän⸗ Wai Delegierten der freiwilligen Krankenpflege den Fortgang et⸗ Atte detubrniſe, bei längerem Urlaub, unter Anerkennung der dergü digkeit, der Korpsarzt. Hinſichtlich der Zahlungsart der Geld⸗ Seſtetung der immobilen Löhnung wird auf den Erlaß vom 13. mber 1917(.⸗V.⸗Bl. S. 445) hingewieſen. h. behandder Jaſtenhirtenbrief des Freibucger Erzbiſchojs Pr. Nörber ſſchen elt die gegenwärtigen Zeitumſtände im Lichte des chriſt⸗ Nenſ Glaubens. Der Faſtenhirtenbrief zeigt, wie der Krieg die wmben wieder zur wahren Gottesfurcht zurückführen will und aul vielfach Vezug auf die große Kriegsenzyklika des Mapſtes. Qleg eeennac. Lebten wir im Frieden, ſo würden wir am 2 vom Witz der Feit. Zeitgloſſe von Alexander v. Gleichen-Rußwurm. 0(Nachdruck verboten.) dutte in merkwürdiges Zeichen für die Menſchheit iſt es, daß ihr Fetlebin den größten Schrecken und Dualen, die ſiie veelleicht 80 bte, die Möglichkeit, zu lachen, nicht abhanden kam. Der diel erlchafft ſogar einen beſonderen Humor, und wer weiß, wie Neradereſt und Erquickung ein freundlicher Spaßmacher den Ka⸗ Lazar, n bietet im Schützengraben, auf beſchwerlichem Marſch, im gerin ett, im Gefangenenlager, achtet ſolche Gabe wahrlich nicht beſondtöſtlich geht die zündende Lachſalve von einem zum andern, ianders bei den Jungen; niele unſerer Krieger ſind„ja noch aus 0 im Gemüt, ſie haben eben erſt die Indianergeſchichten Einfall Hand gelegt, die Schulbank verlaſſen, und ein witziger en del hilft ihnen über manche Beſchwerde hinweg. Im anger Front, wo Freund und Feind zuſammenliegen, im Ge⸗ lich manſager bricht ein Scherz, den man ſich gegenſeitig begreif⸗ feitige acht, vielleicht das Eis, und plötzlich verſchwindet der gegen⸗ Lazarett, 1 Ge u ſohnuman gner rimm, man iſt man lacht, man erkennt, daß der 8, kein Ungeheuer iſt; die Notwendigkeit des Tötens ſchaltet freut ſich gemeinſam eines Witzes. Frieden und Ver⸗ ng erſcheinen nicht mehr unmöglich, nicht mehr ausgeſchloſſen. der ulber ſolchem ſegensvollen Wirken harmloſer Kriegswitze ſteht erpeſtende Einfluß bösartigen Witzes gegenüber. Oft neben d Dingen enthalten die Blätter verſchiedener Länder uger die mit Ent etzen Spott treiben und namentlich auf die ud einen unſagbar verrohenden Eindruck üben. Sie meinen den 8 ſch zu ſein, wenn ſie Häßlichkeit, Ekel und Schmach auf darod ſeind häufen, ſie gewöhnen das Gemüt, den Gegner nur iſtiſch zu betrachten. Wenn nach vielen Jahren die Witze 15 Zeitungen ſogenannter Kulturnationen Kindern und katurerkindern gezeigt werden,— ich erinnere nur an die Kari⸗ ftan 22. des greiſen öſterreichiſchen Kaiſers in italteniſchen und iund Biiſchen Blättern— ſo wird dies ohne Zweifel Beſchämung heraderaller hervorrufen und für die Bildung des 20. Jahrhunderts zu unfaßlich erſcheinen. Nefſtante ſogenannte Witze, die der Krieg gezeitigt, beweiſen einen heit and des Gemüts und eine Verblödung, wie ſie die Menſch⸗ ch ſelten geſehen, und ſind wohl dazu angetan, die ent⸗ n Fehde möglichfſt zu verlängern, ja ganz unabſehbar zu Gekrünktes Ehrgefühl trennt Völker ſtrenger als er⸗ Provinzen, als verödete Felder, als tauſendfach geraubtes wird die Karnevalszeit in den Handel 1 die auf die Wäſche eine geradezu zerſtörende iſt die H billigeres Kartoffel⸗ Aeberkragen wurde Obertelegraphenſekretör Karl Walz in Gernsbach, der Handelskammer in Karlsruhe, des Eiſenbahnrates Herrenfaſtnacht begehen und auf den Straßen unſerer Boten, Kriminalgeſchichten, grauſam teufliſchen Witzen genährt wird, Stadt würde ſich ein frohes Maskentreiben entwickeln. Denn der Sonntag im der Voche e Quinquageſimä, auf den dann in der Mitte der Woche der chermittwoch folgt, der Tag, an dem die Faſtenzeit beginnt, während der alle laute Luſt und Freude verpönt iſt. Wie in den früheren Jahren während des Krieges auch in unſerem Jahre ſtill und ernſt ver⸗ laufen. Denn die Stunden, in denen unſere Söhne, Brüder und Väter auf feindlichem Voden bluten und ihre Kraft und ihr Leben für ihre Heimaterde einſetzen, ſind nicht geeignet zu ausgelaſſener Fröhlichkeit. Eine Verkleinerung der Hunderkmark⸗Noten iſt, wie die „Köln. Volkszeitung“ aus einem Schreiben des Reichsbank⸗Direk⸗ toriums bekannt gibt, in Ausſicht genommen und wird durchgeführt werden, die Verhältniſſe es geſtatten. Hundertmark⸗Noten der länglichen Form werden nur noch inſoweit hergeſtellt, als der Papiervorrat oder die vorhandenen Einrichtungen der Befriedigung des überaus großen und dringenden Bedarfs an Abſchnitten zu 100 Mark dienſtbar gemacht werden.— Die Mitteilung wird allge⸗ mein mit aufgenommen werden; denn die jetzigen Hundertmark⸗Noten ſind unhandlich und unpraktiſch. , Ein empfehlenswerkes Waſchmitkel. Bekanntlich werden gegenwärtig mitunter Waſchmittel von zweifelhafter Beſchaffenheit Wirkung ausüben; baher empfiehlt es ſich, auf ein Waſchmittel zurückzugehen, deſſen Vortrefflichkeit ſeit altersher erprobt iſt. Das olzaſchenlauge. Dieſe wird dadurch hergeſtellt, daß reine Holzaſche mit abgekochtem Waſſer übergoſſen wird. sdann läßt man ſie unter öfterem Umrühren zwölf Stunden ab⸗ ſtehen und füllt hierauf mit einem Topf die klare Lauge ab, die man zur Vorſicht noch durch ein Tuch gießen möge. Durch dieſe Potiafch rlange, die man zum Einweichen und Waſchen verwendet, wird viel Seifſe und Seifenpulver erſpart. Infolge der billigen Herſtellung von Seife und Soda war dieſes alte Verfahren in Ver⸗ geſſenheit geraten. Unter den heutigen erſcheint es jedoch angebracht, auf dieſes Waſchmittel, das außer ſeiner Güte noch den Vorzug der Billigkeit beſitzt, wieder zurückzugreifen. * Der Dienſtbokenmangel. In den Statiſtiſchen Mitteilungen über Baden leſen wir: Dder Mangel an häuslichen Dienſtboten iſt allgemein; der Bedarf kann nicht annähernd gedeckt werden. Die Urſache iſt in der Abwanderung von weiblichen Arbeitskräften in gewerbliche und induſtrieſle Betriebe ſowie im Ausbleiben des Zu⸗ zugs vom Lande zu ſuchen. Da jedoch manche Betriebe ihren Be⸗ darf an Arbeiterinnen vorläufig gedeckt haben und neue Einſtel⸗ lungen nicht 9 ſcheint ſich eine gewiſſe Entſpannung zwiſchen Angebot und Nachfrage anzubahnen, durch welche dem Dienſtboten⸗ mangel in etwas abgeholfen werden dürfte. An Monats⸗, Lauf⸗ Putz⸗ und Waſchfrauen iſt nach wie vor in den größeren Städten erheblicher Mangel. Ueberfluß macht ſich nur bemerkbar bei jugendlichem, nicht vollſtändig ausgebildetem kaufmänniſchem und Büroperſonal, ſowie bei Kellnerinnen. Schütte-canz-Marſch. Unter dieſem Titel iſt im Verlage von A. Trotz, C 2, 22, eine Kompoſition des im September v. Js. im Alter von 23 Jahren fürs Vaterland geſtorbenen Violinkünſtlers Emil Engelberger von Mundenheim erſchie⸗ nen. Der vielverſprechende Künſtler, der die Kompoſition den Herren Prof. Schütte und Dr. Karl Lanz gewidmet hat, iſt weiteren Kreiſen durch ſeine Tätigkeit im Kaffee Korſo und im Deutſchen Teehaus bekannt geworden. , Das Jeſt der ſülbernen Hochzeit begehen am Montag, den 11. Februar Herr Karl Baum ann, langjähriger Hausmeiſter der Südbeutſchen Kabelwerke.⸗G., mit ſeiner Ehefrau Charlotte geb. Wolf unßd Herr J. Mez mit ſeiner Gattin Hedwig geb. Brecht, Kirchenſtraße 18. 1 9* einem Juſammenſtoß kam es am Donnerstag zwiſchen einem Treibriemendieb, ſeinen Bekannten und zwei Schutzleuken. Dieſe wollten den Dieb ſeſtnehmen. Einigse Burſchen miſchten ſich in den Wortwechſel und wurden gegen die Beamten handgreiflich. Einer der Schutzleute erhielt anſcheinend mit einem Farrenſchwanz einen Schlag auf die Hand, der andere Schutzmang würde von einer ich aus dem Revolver ſeines Kollegen loslöſenden Kugel in den nterarm getroffen. b. * Todesfall. Im hohen Alter von 89 Jahren iſt der Ehren⸗ bürger der Stadt Ger us bach, Kommerzienrat Gottlieb Klum p, eſtorben. Mit Kommerzienrat Klump iſt ein Mann aus dein eben geſchieden, der ſich nicht allein um die Stadt Gernsbach, ſondern um den gane Bezirk doe unvergängliche Verdienſte erworben hat. Seiner Energie und Tatkraft iſt es zu einem guten Teil zu verdanken, daß das Murgtal für die Induſtrie und den Handel erſchloſſen worden iſt. Kommerzienrat Klump war früher⸗ Beſitzer eines der größten Holzwerke des Murgtals. Der VNer⸗ ſtorbene hat große Arbeit im öffentlichen Intereſſe geleiſtet, ſo als Mitglied des Gemeinderates und des Kirchengemeinderates in und als Reichstagsabgeordneter. Als ſolcher vertrat er den Wahl⸗ krels Pforzheim—Durlach—Gernsbach von 1880 bis 1890 und gehörte der Nationalliberalen Fraktion an. vergnügungen. . Konzert der Grenadierkapelle im Friedrichspark. Unſere Grenadierkapelle, die ſeit Kriegsbeginn zum erſten Male nach hier zurückgekehrt iſt, wird morgen Sonntag Nachmittag ein Konzert in ihrem früheren ſtändigen Konzertlokal, in den Röüumen des Friedrichsparkes, geben. Wir glauben, daß vtele der treuen Ponzertbeſucher dieſe Gelegenheit nicht vorübergehen laſſen werden, ee 8 Leben. Und bösartige, gemeine Krlegswitze 15 dazu angetan, ſo ſtark zu verletzen, daß die endgültige geiſtige Beilegung des Streites nicht zur Tat werden kann. Wenn auch unter den jetzigen Verhältniſſen die Forderung zu ideal, vielleicht alſo unmöglich erſcheint, an irgendein freund⸗ nachbarliches Verhältnis zu denken, ſollten doch alle, die Witze verbreiten und namentlich drucken, wenigſtens bedenken, daß der bitter verſpottete, verhöhnte Feind der unverſöhnlichſte Gegner iſt, als Sieger hart, als Beſiegter zu heimtückiſcher Rachſucht bereit. Rothäute werfen Schmach und Schimpf auf ihren Feind, beluſtigen ſich an ſeiner, Qual, jubeln über ſeinen Fall. Zu primitiven Zei⸗ ten haben zwar auch hochgeartete Menſchen, wie die Griechen, bei den Spottreden, mit denen ſie ſich zum Kampf rüſteten und aneiferten, die Lacher auf ihre Seite zu bringen geſucht durch kräftige Scherze, manchen heutigen Kriegswitz hätten ſie aber ent⸗ ſchieden verachtet, denn ihr Beſtreben ging unverkennbar dahin, nicht unehrenvoll vom Feind zu denken, Es war der gegneriſchen Hetzpreſſe unſerer Tage vorbehalten, den bis zum Gkel geſteigerten Haß zu erzeugen, eine Haßkrankheit, die unheilbar ſcheint. Menſchliches Genie hat jedoch ſchon mit ſo grimmigen Krankheiten ſiegreich gerungen, iſt ſo mancher pfychiſchen Anſteckung Herr geworden, daß wir nicht daran verzweifeln dürfen, im Kampf mit dieſer Peſt endlich zu ſiegen. Es gibt noch Gegenden, in denen man die Aerzte verfolgt, wenn ſie gegen Seuchen auf⸗ treten, und ſie bezichtigt, die Brun ien zu vergiften. So wird ein Menſchenfreund, der gegen die neue Seuche auftritt, mit Pfeifen und Johlen verfolgt werden, vielleicht umgebracht und dadurch am Rettungswerk verhindert In höchſter Anſtrengung ringt der große Arzt mit ſeinem Gegner, mit dem unſichtbaren Feind, der ekelhaft zerſetzend den Menſchenbau bedroht. Und oft erliegt er ſelhſt der furchtbaren Anſteckung, das feinbliche Lebeweſen triumphiert. Ein zweiter, ei! dritter Arzt erſcheint, todesmutig, nimmt die Forſchung auf, wo ſie der opfervoll Gefallene unterbrechen mußte, und der Impf⸗ ſtoff wird gefunden. Das ſtille Laboratorium übt Herrſcheramt, verdammt die tückiſchen Schädlinge zu verhältnismäßiger Harm⸗ loſigkeit. Welche Wunder ſind erreicht worden im Bekämpfen der Seuchengefahr ſchon durch einfache Mittel, durch elementare Auch gegen moraliſche Seuchen, wie ſene furchtbare Haßtrankheit, von der die ganze Welt ergriffen iſt, werden hygieniſche Maßregeln wirkſam ſein. Die Phantaſie muß rein⸗ gehalten werden, denn eine ſchmutzige Phantaſie, die von rohen Reinlichkeitsmaßregeln. iſt der beſte Podon für jedes Uebel der Seele und ermöglicht cn eheſten die Maſſenerkrankung. der feſte Glaube einer Welt⸗ anſchauung, daß von der Phantaſie, von der Bildkraft aus(wie Operette ſtatt. Peter, „Gewohnheit, den Klängen der beliebten Kapelle, unter Herrn Muſikmeiſter Heiſigs Leitung, wieder eizmal zu lauſchen. 3, Bunter Abend im Roſengarken. Die Roſengartenkommiſſion veranſtaltet am morgigen Sonntag im Nibelungenſaal ei zꝛen bunten Abend. In die Vortragsordnung teilen ſich Herr Hofopernſänger Max Felmy und Frau, Herr Hofopernſänger Fritz van der Heydt, Fräulein Viktoria Nyanza Garbrecht und die Kapelle des Erſaätz⸗Bataillons des Grenadier⸗Regiments Nr. 110 unter Leitung des Herrn Kapellmeiſtecs Schul ze. Dier Begleitung der Einzelvorträge liegt in den bewährten Händen des Herrn Muſikdirektors Bartoſch. Die Vortragsordnung enthält heitere Gedichte und Lieder, Duette im Rokokokoſtüm uſw.(Näheres ſiehe Anzeige.) Mannheimer Künſtlertheater„Apollo“. Mit der heute Samstag erfolgenden Aufführung von„Roſe von Stambul“ geht die Operette bereits zum 22. Male in Szene. Am Sonatag finden zwei Aufführungen und zwar nachm. 3 Uhr und apends 7 Uhr ſtatt. An Montag findet die 25. Aufführung der erfolgreichen Aus Luòwigshafen. Einſetzung eines Landesſchulrals. Aus München läßt ſich die 125.“ melden: Der bisherige Oberſte Schulrat iſt mit dem 1. Januar aufgehoben worden. An ſeine Stelle iſt ein Landes⸗ ſchulrat getreten. Er beſteht aus vier Abteilungen. Gleichzeitig iſt der Kreisſchulrat neu gebildet worden. Die Ernennungen für den Landesſchulbeirat und für den Kriegsſchulbeirat erfolgen auf fünf Jahre, alſo bis 1922. Der Kreisſchulbeirat für die Pfalz ſetzt ſich aus folgenden Perſönlichkeiten zuſammen: Karl Canzler, Dekan und Diſtriktsſchulinſpektor, Ludwig Eid, Seminar⸗ direktor an der Kgl. Lehrerbildungsanſtalt Speyer, Fritz, Seminar⸗ direktor an der Kgl. Lehrerbildungsanſtalt Kaiſerslautern, Haupt⸗ lehrer Ludwig Huſſe, Volksſchullehrer in Speyer, Lize atiat Karl Munzinger, Dekan und Lokalſchulinſpektor in Kuſel, Hauptlehrer Lorenz Orth, Volksſchullehrer in Landau, Kgl. Geiſtl. Rat Jakob Pfarrer und Driſtriktsſchulinſpektor und Inſpektor der Präparandenſchule in Kirchheimbolanden, Jo Pruetting, Direktor der ſtädtiſchen weiblichen Bildunsanſtalt in Kaiſerslautern, Haupt⸗ lehrer Peter Rieger, Volksſchullehrer in Speyer, Oberlehrer Franz Salsgeber, Volksſchullehrer in Zweibrücken, Emilie Schmitt, Direk⸗ torin der Höheren Mädchenſchule in Dürkheim, Kgl. Geiſtl. Rat Jakob Schmitt,, Pfarrer und Diſtriktsſchulinſpektor in Forſt, M. Tobileid, Schweſter und Direktorin der Höheren Mädchenſchule des Inſtituts der Engliſchen Fräulein in Landau, und Jakob Zuber, Bezirksoberlehrer in Billigheim. In den Landesſchulbeirat ſind für die Pfalz vom König berufen worden: für die höheren Lehr⸗ anſtalten Dr. Georg Ammon, Rektor des Humaniſtiſchen Gymna⸗ ſiume Ludwigshafen, ferner Dr. Joſeph Sturm, Rektor des Huma⸗ niſtiſchen Gymnaſiums Speyer, daem für die Lehrerbildungsanſtalten Franz Jakob Gebhardt, Präfekt an der Lehrerbildungsanſtalt in Speyer. Rommunales Karlsruhe, 2. Febr. Die Städt. Sparkaſſe hatte im verfloſſenen Jahre eine geradezu glänzende Entwicklung zu ver⸗ geichnen. Im 2. Halbjahr 1917 wurden in 54 283 Pofſten über 405 Millionen Mark eingelegt und 35 504 Poſten mit 7,7 Millionen Mark zurückbezahlt. Auf Jahresſchluß ergab ſich ein Geſamt⸗ einlagebeſtänd einſchl. 2 Millionen gutgeſchriebener Zinſen von rund 57 Millionen Mark. *Pirmaſens, 7. Febr. Oberbürgermeiſter Strobel gab in der letzten Stadtratsſitzung bekannt, daß anläßlich des im Februgr ſtattfindenden goldenen Hochzeitsfeſtes des Königs und der Königin von Bayern eine Anzahl hieſiger Bürger zur Erinnerung 80 000 Mark geſtiftet haben und dieſe Summe der Stadt zum Zwecke einer Stiſtung übergeben haben. Die Stadtverwaltung im Einvernehmen mit der Finanzkommiſſion ſchlägt nun vor, dieſe 80 000 Mark zu einer Ausſteuerſtiftung zu verwenden. Aus dieſer Stiftung ſollen jährlich bedürftige Mädchen, welche ſich ver⸗ heiraten wollen und mindeſtens drei Jahre lang in Pirmaſens ihren Wohnſitz gehabt haben, mit je 600 Mark unterſtützt werden.— Eine längere Zeit nahm die Beratung der bevorſtehenden Maß⸗ nahmen zur Förderung des Wohnungsweſens in An⸗ ſpruch, Nach Mitteilung des Vorſitzenden haben ſich die Verhält⸗ niſſe im Wohnungsweſen wie an allen Induſtrieplätzen beſonders in den letzten drei Jahren immer ſchwieriger geſtaltet und werden nach Friedensſchluß zur Wohnungsnot führen. Die Stadt beab⸗ ſichtigt daher, eine Geſellſchaft mit beſchränkter Haftpflicht zu bilden, welche die Finanzierung des ganzen Unternehmens in die Hand nehmen ſoll. Geplant iſt laut„Landauer Anz.“ der Bau von kleinen und mittleren Wohnhäuſern bis zum Preiſe von 60 000 Mark. Die Geſellſchaft ſoll die Belaſtung dieſer Häuſer bis zu 80 Progent übernehmen. Die Mittel hierzu ſollen dieſer Organi⸗ ſation durch die Sladt zur Verfügung geſtellt werden. Aus dem Kreiſe der hieſigen Induſtriellen ſind bereits zu dieſem Zwecke 622 000 Mark gezeichnet worden. Die Stadtverwaltung rechnet mit weiteren Zeichnungen bis zu einer Million. Die Stadt ſelbſt will mit einer halben bis dreiviertel Million ſich beteiligen, auch hat die hiéſige Sparkaſſe eine Viertelmillion zur Verfügung geſtellt, ſodaß das Kapital auf rund 2 Millionen anzuſchlagen iſt. Das Kapftaf ſoll mit 3 Prozent verzinſt werden und von 1919 ab ſollen jährlich mindeſtens 25000 Mark zur Rückzahlung gelangen. Die ganze Organiſation ſoll nicht nur jetzt, ſondern für die ganze Zukunft be⸗ ſtehen. Um möglichſt raſch zum Bauen die betreffenden Intereſſen⸗ ten anzuſpornen, ſollen für eine gewiſſe Zeit beſtimmte Vorteile in Bezug auf Bauplatzbeſchaffung, Straßenſicherung⸗ Kanaliſation, Waſſer⸗, Gas⸗ und elektriſche Leitung zugeſagt werden. Schiller ſagt) der Menſch am tunlichſten gebeſſert werde, iſt nur ſelten ernſt genug gewürdigt worden. Die reingehaltene Phantaſte erhält das ganze Weſen geſund und feit gegen Anſteckung pfychiſcher Art, genau wie ein peinlich rein gehaltener Körper der Anſteckungs⸗ gefahr bei vielen phyſiſchen Krankheiten weniger Angriffsplan bietet. Nichts ergiedrigt und beſchmutzt unſere Phantaſie wie die am niedrigſtehenden brutalen Witz zu ergötzen, nichts macht ſo leicht empfänglich für Haß und Wut. Gegen das 4 Lachen ſolcher gemeiner Beluſtigungen müſſen wir das helle, kinderfrohe Lachen aufbieten, das die Menſchenſeele reinigt und befreit. Aber auch ein verächtliches Lächeln iſt am Platz und ſogar geboten, dem grimmigen Schädling gegenüber. Wir müſſen ihm mit der Waffe zu Leib gehen, die noch da ſiegt, wo alle anderen Waffen verſagen, mit den Pfeilen der Lächerlichkeit. Die ins Koloſſaliſche geſteigerten Verleumdungen verlieren ihr ſchlimmſte Bitterkeit, wenn man ihrer klug zu ſpotten verſteht. Wie man dem zornigen, puterroten Kind einen Spiegel vorhält, damit es die eigene e erkenne und ſich ſchäme, ſo töricht poſſierlich zu ſein, verdienten nicht wenige vom Spiegel der Lächerlichkeit ihre eigene Fratze zurückgeworſen zu ſehen, wenn ſie blind wütend toben und mit Verleumdungen um ſich werfen. Ueber den Schmerz, den ungerechte Kränkung zufügt, hilft am beſten ein wehmütig ironiſches Lächeln hinweg. 5 5 Es gibt aher auch Witze im Krieg, die vom höchſten Heldentum zeugen, die gleichſam das wieder wett machen, was der Krieg Rohes und Gemeines zutage fördert. Die Lippe des Schwerverwundeten kräuſelt ſich noch zum Scherz aus Dankbarkeit für treue Pflege. Der heimgekehrte Inpalide briagt es über ſich, mit freundrich⸗ ſcherzenden Worten den Seinigen über die erſte Beklemmung und Trauer hinwegzußelfen. Siege der Seele, die nirgends gebucht werden, die vielleicht von niemand erkannt ſind, und dennoch das höchſte Ehrenzeichen verdienen. Und ſolches ſpiegelt ſich am ſchönſten und reinſten ig der Literatur, wenn eine mitfühlende Seele verſteht, das tragiſch⸗ verſühnende Clement auch dort zu hringen, wo Kriegswitz und Kriegs⸗ anekdote über das Vergängliche des Alltcgsintereſſes hinausragen, ANus dem Mannheimer Kunſtleben. Großh. Hof- und Nakional-Theuker. Mit Wirkung vom Montag, den 11. Februar 1918 an werden Eintrittspreiſe für das Reue Theater verſuchsweiſe und vorüber⸗ 7 — — . Seite. Nr. 67. Mannheimer General · Anzeiger. ¶Mittags ⸗Ausgabe Samstag, den 9. Februer 10. Großh. Hof- u. Nationaltheater Samstag, den 9. Februar 1918 28. Vorſtellung im Abonnement C Di.e KIlelme Kömnigim. Raſſenerd ff. 6½ uhr Anf. 7 uhr Ende n. 0 Uhr Kleine Preiſe Nosengarten- Mbelungensaal- Mannheim Samstag, den 9. Februar 1918, abends 8 uhr Großes Militär-Ronzert der aus dem Felde beurlaubten Kapelle des 2. Bad. Grenad.⸗Regtz. Kaiſer Wilhelm I. Nr. 110 Mannheim Lettung: Muſikmeiſter Heiſig 1 5 1. Baux Kreuz⸗Marſch, J. Heiſig. 2. Ouvertüre zu Roſamunde, Fr. Schubert. 3. Fantaſte aus„Sie fried“, „Wagner. 4. Malaguena, A. Rubinſteln. II. . Ouvertüre zum Singſpiel„Heimkehr aus der remde“, F. Mendelsſohn⸗Bartholdy. 6.„Wohlauf noch getrunken, den funkelnden Wein“, Jed, R. Schumann. 7. Cachoucha Capriccioſa, J. Raff. 8. Slaviſche Tänze, A. Dvorak. III. 9. Potpourri a. d. Op.„Fledermaus“, 10 a) Erinnerung an Lens 15 Heiſig b) Klein Susſchen— Ein Spielchen. 11. Gold⸗ und Silber⸗Walzer, F. Lehar. 12. Freiherr von Preuschen⸗Marſch, J. Heiſig. Kaſſeneröffnung 7 Uhr. Eintrittspreiſe: 70 Pfg., vorbehaltene Plätze 1 Mk. Dutzendkarten und Militärkarten haben keine Sültigketit. Karten für ſämtliche Plätze ſind nur im Roſengarten beim Pförtner und an der Tageskaſſe von 11—1 Uhr und von—6 Uhr, ſowie 5 pa0 J. Strauß. Abenbkaſſe zu haben. Rosengarten- Mbelungensaal- Mannhelm. Sountag, den 10. Februar 1918, abends ½8 Uhr: Bunter Abend Mitwirkende: Frau Margarethe Felmy, Opern⸗ und Konzert⸗ ſängerin, Mannheim. Fräulein Viktoria Nyanza Sarbrecht, Vortragskünſtlerin, Mannheim. Herr Max Felmy, Hoſopernſänger vom Großherzogl. Hoftheater Mannheim. Herr Fritz v. d. Heydt, Hofopernſänger vom Großh. Hoftheater Mannheim. Am Flügel: Herr Muſikdirektor Karl Bartoſch, Mannheim. 5 Orcheſter: Kapelle des Erſ.⸗Batl. Gren.⸗Ngt. Kaiſer Wilhelm I. Nr. 110, Mannheim. Seitung: Herr Kapellmeiſter Schulze. Das Programm enthält: Heitere Gedichte von Gar⸗ riſon, Glückſtein. Karlchen Ettlinger, Lieder, Hum. Soli, Duette in Rokoko⸗Koſtüm, Orcheſtervorträge. Programmänderungen vorbehalten. Die Veranſtaltung ſindet bei Wirtſchaftsbetrieb ſtatt. Kaſſeneröffnung 7 Uhr. Nauchen in den Sälen, der Wandelhalle und im Keller verboten. Eimtrittspreiſe 80 Pf. Vorbehaltene Plätze N..30 u. M..20. Dutzendkarten u. Militärkartenhaben keine Gültigkeit. Die Karten für die vorbehaltenen Plätze kiud nur im Roſengarten beim Pförtner und an von 11—1 Uhr und von—6 Uhr erhält⸗ lich. Karten für die übrigen Plätze ſind zu haben in den durch Plakate kenntlich gemachten Vorverkaufs⸗ ſtellen. beim Pförtner im Roſengarten und an der Abendkaſſe. Außer der Eintrittskarte iſt von jeber Perſon über 14 Jahren die vorſchriftsmäßige Ein⸗ laßkarte zu 10 Pfg. zu löſen. Das Wandeln auf der Empore iſt während der Muſik⸗ und anderen Vorträge ſtrengſtens verboten. Garderobebeſtimmung: Der Wiedereintritt in den Nibelungenſaal mit vor— 4 der Ver⸗ anſtaltung abgeholten Garderobeſtücken iſt nicht ge⸗ ſtattet. Sp89 Mannheimer Künstlertheater efefF APOLLOrA== Hente Samstag abends 7 Uhbr: Horgensonntagnachm.8 u. abendsvUnr: Die Rose von Stambul Montag zum 25. Male: Die Rose von Stambul Friecirichs-Park Sonntag, den 10. Februar, nachm.—0 Bei aufgehobeuem Abonnement 2* 2 Einmaliges Ronzert der aus dem Felde beurlaubten Grenadierkapelle Nr. 110 Leitung: Herr Muſikmeiſter Heiſig. 20 Aurittspreis: 5e Sfenatg ſüe Aiabengenten Des beſchränkten Raumes halber muß für dieſe Darbietung die Preisermäßigung für Kinder und Militär aufgehoben werden. Spi8 christian Hohlweg Fachgeschäft für den gesamten Kontorbedarf D 7, 7 Mannheim Tel. 4389 Anfertigung von deschkttsbüchern. Farbbänder. Kohlenpapfere, Schreibmaschi nenpost, Durchschlagpapiere, Canzlei u. Con- Gept. Packpapiere Schreſbwaren. Jalea f SPeialAtbatemn: Grammophone furs Feld ee, L. Spiegel& Sohn. 48l bex. lol. aet MAuR Planken E2, 1 und Marktplatz H 1,14 1 7 Oeffentliche Musikverein 1 auptprobe Heaydn Musensaal Jahreszeiten“2.. Karten numeriert M. 2 Iitaeh, I. fihrner 1j, ntader t.59 Karten zu Mk..— Konzertkasse Heckel und.50. 0 3, 10. Donberstag, 14. februar, ½ Uhr, Lasiaosgg Beethoven-Abend Conrad Ansorge Sonate op. 110, Sonate op. 81a, Rondo op. 128, Sonate op. 27 No. 2, Sonate op. 57. Karten.— 4—.— 250 im Mannheimer Musikhaus P 7, I4a und Abendkasse- Nas9 MUSENZAAL, Samstag. 16. Fehr., ½8 Uhr MODERNE TAENZE SVLVIA HERZEIG Entwürfe der Kostüme und des scenischen Rahmens von Ludwig Sievort. Am Flügel: Artnur Rosensteln. Aus dem Programm: Spitzentanz a. d. Ballett „Gioconda v. Ponchielli“, Walzer v. Mosz- kowski. Türkischer Tanz v Grunow. Minu- tenwalzer v. Chopin. Ballettmusik aus„Rosa- munde“ v. Schubert. Frühlingsstimmen v. Strauss. Schleiertanz v. ni. Karten.—,.—,.—.— i. Mannheimer Musik- haus u. abends an der Rosengartenkasse. Naas Samstag, den 9. Vereinsloka Arilr Ferthldangr-Tcran.bf,f Februar, abends 3— im a 3 Ofdentfliche Seneralversammlung. 1. Tätigkeitsber 2. Kaſſen⸗ und Bibliothe Tagesorduung: t des ab exicht, 8. Vorſtandswahl und Verſchiedenes. Anuſchließend Generalverſammlung der kaſſe. erforderlich. aufenen Beretustahres, Spar⸗ Pünktliches unbd vablreiches Erſcheinen öringend Der Borſtand. —— Versicherung gegen: Fülel-, Einbruchtiehstahl-, Wasserleitungs- Fliegerschäden Frovicdentig Frunkfurter Vorsicherungs-Gesellschaſt Bichard Wagnerstr. 8.(Telephon 1428) 6 1 Patentamtlich Ipezlal- Strum Emma Ma Schweilzer fertigt aus unbrauchbar gewordenen tatellose Arbeit, brauchbar wie neu! Muster zur Aunsicht. Prospekte gratis und franko Auskunſt u. Annahmestelle für Mannheim. Ludwigs- haſen und Umgebung: pf-Geschäft er, Raufhaus Bogen 26. Geökknet:—12 Uhr vorm. und—6 Uhr nachmni. Sprechstunden von morgens bis nachmitt. 4½ Uhr. Damensdneiderei t nodi Anſertigung von Müäntelu, Kostib- Fdester Frauen-Beruf — Lehr-Kurse in Ffisieron u. Dndulleren, s0wie Schönheits-Pffege.Massage mit Arzilloher Prütung. Lehrzelt—10 Wochen. Mässiges Honorar. S. 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