— ie eeeeer eeeeeeeee te * n. * KeN — Oerantwortlich für den allgemeinen und Handelstell: Chefredakteur Dr. Fri Goldenbaum; für den Knzeigentell Anton Grieſer Druck u. Verlag: Druckerei br. Haas Rannheimer ceneral⸗ Anzeiger m. b.., ſämtlich in mannheim— Celegramm; AHoreſſe cßeneral⸗Anzeiger Rannheim Fernſprech⸗An⸗ ſchluß Amt Mannheim: Nr. 7940, 7941, 7942, 7943, 7944, 7945 und 7945— Poſtſcheck⸗RKonto: Nr 2917 rudwigshafen am Rhein. Bauſchene Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk WMannheim.— Das Weltgeſchehen im gathrichten 1918.— Ar. 68. uzelgenprelſe: Die iſpaltige Relonelzeile 0 — 50 Pfennia, Reklamen R. 2—. Aa vormittags 3¾ Uhr, Abendblatt nachmittags 2½ Uhr Für g⸗ zeigen an beſtimmten Tagen, Stellen und Kusgaben wird keine Ber⸗ anfwortung übernommen Sezugsprels in Htannheim und Unmge⸗ bung monadt! M.— mit Bringertohn Poſthezug: Viertelf m.2 einſchl Zuſtellungsgebühr. Bei der Poſt abgeh. i.70. Einzel⸗Ar: o i Bilde in moderner Kupfertiefdruck⸗Ausführung. kein formeller Iriedensverlrag. Demobiliſierung der geſamten ru en 0 Steeiktenfte. 1285 Breſt⸗itowſk, 10. Februar.(WTB. Amtlich.) In der heutigen Sitzung beilte der Vorſitzende der kuſſiſchen Delegalion mit, daß Rußland unter Berzicht auf die Anterzeichnung eines for⸗ mellen Friedeusvertrages den Kriegszu⸗ ſtand mit Deutſchland, Oeſterreich⸗-Angarn, Türkei und Bulgarien für beendet erklärt. Gleichzeitig wurde der Befehl zur völligen Demobiliſierung der ruſſiſchen Streitkräfte an allen Fronken erkeilt. Areſt-Citowſk. 10. Jebr.(WT. Nichtamilich.) Die deutſch. öſterreichiſch⸗ ungariſch⸗ rufſiſche Kommiſſion für die Behandlung der polltiſchen und kerritorlatlen Fragen bhielt geſtern und heule Sitzungen ab. In der heuligen Sitzung keilte der Vorſitzende der ruſſiſchen Kommiſſion mit, daß Rußland unler Berzicht auf die Unterzeichnung eines formellen Jriedensvertrages den Arlegszuſtand mit Deulſchland, Oeſterreich⸗-Ungarn, der Türkei und Bulgarlen für beendet erklärt und gleichzeitig Befehl zur Demoblliſierung der rufſiſchen Streitkräfte auallen Fronken erteilt. Jür die aus dieſer Cage ſich ergebenden Beſyrechungen zwiſchen den Mächten des Vierbundes und RNußlands über die Geſtaltung der wechſelſeitigen diplomaliſchen, konſulariſchen, kechtlichen und wirkſchaftlichen Beziehungen wies herr Trotzky auf den Weg unmitlelbaren verkehrs zwiſchen den beteiligten Regierungen und auf die berelts in Detersburg befindliche miſſton des Vierbundes. u Der Friedensvertrag mit der Ukraine iſt in einer feier⸗ chen Schlußſitzung unterzeichnet worden. Die Ukraine tritt mit dieſem Vertrage in die Reihe der ſelbſtändigen taaten, ſie will fortan in Frieden und Freundſchaft mit den Mittelmächten leben. Die Ratifikation des Vertrags wird 55 nächſt in Wien erfolgen. Iſt ſie erfolgt, dann wird die äumung der beſetzten Gebiete unverzüglich beginnen, in 1 ew werden die Mittelmächte ſich diplomatiſch und konſu⸗ tariſch vertrten laſſen, wie Kiew in Berlin, Wien uſw. 8 Gllen und Kriegsſchäden werden gegenſeitig nicht 8 9 ie efangenen werden ausgetauſcht; der wirtſchaftliche Verkehr . alsbald aufgenommen werden. Der erſte wirkliche Rriedenspvertrag des Weltkrieges iſt getätigt, über ſeine wirtſchaftliche und politiſche Bedeutung haben wir ereits gehandelt. Petersburg hat nichts mehr gefürchtet und hat tatſächlich nichts mehr zu fürchten als eine volle ſtaatliche Selbſtän⸗ igkeit der Ukraine, Pieſe hat den Norden Rußlands ſozuſagen wirtſchaftlich in der Taſche. Darum haben Lenin und Troßky buch alles aufgeboten, um die Ukraine feſt in der Gewalt zu ehalten. Aber alle Gewalttätigkeit iſt fruchtlos geweſen. Die erſchleppungspolitik in Breſt⸗Litowſt hat eine Frucht ge⸗ zeitigt, die den Herren Volkskommiſſaren ſehr bitter erſcheinen durd. Sie haben ſich ſelbſt in eine peinliche Zwangslage ge⸗ racht. Unſere Unterhändler waren ſchon ſeit Wiederaufnahme er Verhandlungen entſchloſſen, mit Herrn Trotzky aus einer anderen Tonart zu reden, in der Frage der beſetzten Gebiete wie des Selbſtbeſtimmungsrechtes keine Zugeſtändniſſe mehr u machen. Am 7. Februar ſind die Verhandlungen wieder Ruſgenommen worden, wir wiſſen, wie Herr Trotzkty und Herr adek, der wie kein anderer Deutſchland während des Krieges Mle beſchimpft hat, in der polniſchen Frage den ittelmächten an Unverſchämtheit und Dreiſtigkeit ſo ungefähr Ves äußerſte geboten haben. Am 8. Februar haben dann die erhandlungen mit den Ukrainern ſtattgefunden. In der Nacht dom 8. auf den 9. iſt der Vertrag mit ihnen unterzeichnet. Am und 10. haben Kühlmann und CTzernin ſich dann wieder mit ſeoben herumgeſchlagen, mit dem Ergebnis, das in dem heu⸗ gen Telegramm aus Breſt⸗Litowſk mitgeteilt wird. Um dieſes anz würdigen zu können, muß man erſt den näheren Bericht er den Gang der Verhandlungen an dieſen beiden Tagen dwie weitere amtliche Erläuterungen abwarten. Ohne dieſe genauere Kenntnis des Standes und Ganges der Dinge. önnen wir nicht wiſſen, in welcher Richtung ſich die Abſichten ſorellis bewegen. Er verzichtet auf die Unterzeichnung eines dremellen Friedensvertrags, aber erklärt den Kriegszuſtand mit den Mittelmüchten für beendet und ordnet die Demobili⸗ Aurung an der ganzen ruſſiſchen Front an. Iſt das nun als — erſter ernſtlicher Schritt zum tatſächlichen Frieden gemeint Dar will er nur wieder Zeit gewinnen für bekannte Pläne!? as iſt die Frage, die ſich bis zur Stunde noch nicht beant⸗ arten läßt. Trotzty weicht heute noch einem wirk⸗ 0 chen und formulierten Sonderfrieden mit en Mittelmächten aus aber er will doch dem Anſchein nach aiuen Zuſtand ſchaffen, der in der Tatfächlichteit — ſich nicht von jenem unterſcheidet, ohne den Namen des Sonderfriedens zu tragen, der ſo ſchwer in Einklang zu bringen iſt mit der ſozialiſtiſchen Theorie des Weltrevolutionärs. Er will, daß Rußland und Deutſchland nicht im Sonderfrieden, in„Frieden und Freundſchaft“ leben, aber er will, daß ſie ohne Krieg miteinander Nachbarſchaft halten. Und der Ausbau dieſes neueren rölkerechtlichen Zuſtandes, dieſes neuen Friedenstypus ſoll den unmittelbaren Verhandlungen zwiſchen den beiden Regierungen vorbehalten bleiben und Verhand⸗ lungen in Petersburg. Sokönnte man den Vorſchlag Trotzkys auslegen, als einen lebergan 8 zum wirklichen Frieden, durch den er ſeine eigenen und die Gefühle ſeiner An⸗ hängerſchaft ſchonen will, als einen lebergang unter dem ſtarken und zwingenden Eindruck des Friedensſchluſſes mit der Ukraine. Ob er anders, vielleicht ganz anders auszulegen iſt, werden wir bald ſehen. G. 0 Berlin, 9. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Von beſonderem Intereſſe iſt eine Notiz des„Nieuwe Rotterdamſchen Courant“ vom 6. ds. Mts,, die kurz vor dem Abſchluß des Friedens mit der Ukraine erſchienen iſt und die ein intereſſantes neutrales Urteil über das Verhalten Trotzkys wiedergibt. Das genannte Blatt ſchreibt: Die Meldungen aus Berlin machen es wahr⸗ ſcheinlich, daß die Mittelmächte jetzt den Friedensſchluß mit der Ukraine beſchleunigen und dann Herrn Troßky er⸗ ſuchen werden, alles, was er ferner noch zu bemerken haben 2701 von der Petersburger Telegraphen⸗Agen⸗ 1 bekannt machen und danach wieder dementieren zu aſſen. Der Verkreker Bayerns in Breſi⸗Cilowſl. J Berlin, 3. Febr.(Von unſ. Berl. Büro.) In den letzten Wochen iſt in Anknüpfung an die Entſendung des Grafen Podewils nach Breſt⸗Litowſk ein lebhafter Streit über die Sondervorrechte Bayerns entſtanden, der zumal in Süddeutſchland mit Temperament u. vielfach auch mit Geräuſch ausgefochten worden iſt. In der„Norddeutſchen Allgemeinen Zeitung“ wird heute nun in einem redaktionellen, aber ſichtlich inſpirierten Artikel verſucht, Oel auf die erregten Wogen zu gießen. Zunächſt wird da ausgeführt: Wenn der Kaiſer einen Vertreter Bayerns als Friedensdelegierten benannt hätte, ſo handle es ſich mehr um einen Aktallgemeiner Bundes⸗ freundlichkeit oder beſonderer Kourtoiſie gegenüber dem zweitgrößten Bundesſtaat, als um eine Handlung der Politik oder des Rechts. Die partikulariſtiſche Tendenz könnte erſt dann hineingetragen werden, wenn auf dieſe Weiſe auch bei andern Bundesſtaaten derartige Wunſche geweckt würden: „Demnächſt wird ſich ja der württembergiſche Landtag darüher unterhalten und es bleibt zunächſt abzuwarten, wie man ſich dort zu der Miſſion des Grafen Podewils äußern wird, ob man ſie mehr als die formale Erfüllung eines alten zwiſchen den Monarchen Preußens und Bayerns getroffenen Ueberein⸗ kommens anſehen, oder ob man einen politiſchen Geiſt in die Form gießen wird. Die Temperatur im bundesſtaatlichen Verhältnis würde ſich dadurch nicht verbeſſern.“ Die Kritik hat ſich aber auch erregt wegen der Entſendung eines beſonderen Kommiſſars zu den wirtſchafts⸗politiſchen Verhandlungen zwiſchen dem Deutſchen Reich und Oeſterreich⸗ Ungarn. Auch darin hatte man ein Hervorkehren einzelſtaat⸗ licher Sonderintereſſen erblicken zu müſſen geglaubt und ge⸗ meint, mit demſelben Rechte könnte z. B. auch Sachſen⸗Mei⸗ ningen für ſeine Sonnenberger Spielwareninduſtrie eine Son⸗ beanſpruchen. Dazu ſchreibt das halbamtliche att: „Wir wüßten auch nicht, was dagegen einzuwenden wäre, daß Machſen⸗Meiningen einen eigenen Sprecher hätte, wenn wirklich der Handelsverkehr mit Oeſterreich⸗Ungarn für die Sonnenberger Induſtrie von vitalem Intereſſe wäre, ebenſo⸗ wenig wie man es Baden verwehren könnte, beſonders dabei zu ſein, wenn beim Abſchluß mit der Nachbarmonarchie Glück und Schickſal ſagen wir einmal ſeiner Pforzheimer In⸗ duſtrie auf dem Spiele ſtünde Entſcheidend müßte dabei im⸗ mer ſein, daß es ſich dabei tatſächlich um ſolche Levense⸗ intereſſen handelt, wie ſie Bayern fraglos für ſeine Land⸗ wirtſchaft bei einer Neugeſtaltung der wirtſchaftlichen Bezieh⸗ ungen zu Oeſterreich⸗Ungarn zu vertreten hat. Wahl⸗ und unterſchiedslos Vertreter der Bundesſtaaten zu dieſen Ver⸗ handlungen heranzuziehen, ginge ſchon aus dem Grunde nicht an, weil der Vertretungskörper zu umfangreich und zu ſchwerfällig würde, widerſprüche aber vor allem dem tatſächlichen Sachperhalt, daß die Verhandlungen von der e und ihrer verantwortlichen Spitze, dem Kanz⸗ ler, zu führen ſind.“ Es wird dann noch in dem Abſatz der durch die Taktloſig⸗ keit eines ſchriftſtellernden preußiſchen Generals hervorgerufe⸗ nen Debatte über diemilftäriſchen Reſervatrechte Bayerns gedacht und verſichert, daß keinerlei Aende⸗ rung unſerer militäriſchen Verfaſſung weder im Kriege, noch nach dem Kriege geplant iſt, die an dieſe Reſervatrechte Bayerns rühren könnten. Zum Schluß aber klingt der Artikel auch in die ſanfte an die andere Seite aus:„Daß ſich die Bayern ſheer Haut wehren, iſt ihr gutes Recht, aber ſie mögen darüber nicht vergeſſen, das baſuvariſche Eigenari zwar im deutſchen Vaterland überall verſtanden, bei den Feinden draußen aber gar zu leicht mißdeutet wird.“ land ür beendel. Eine hedemungsvolle Anſprache des Kaiſers. Homburg, 10. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Bei einer Hul digung, die aus Anlaß des Friedensſchluſſes mit der Ukraine die Homburger dem Kaiſer darbrachten, er⸗ widerte der Kaiſer auf eine Anſprache des Bürgermei⸗ ſters mit folgenden Worten: Meine lieben Homburger! Ich danke Euch von ganzem Her⸗ zen für die ſchlichte Feier und die warmen Worte, die Euer Stadt⸗ oberhaupt ſoeben zu Mir geſprochen hat. Es ſind ſchwere Zei⸗ ten über uns hingegangen, ein Jeder hat ſeine Laſt zu tragen ge⸗ habt, Sorge und Trauer, Kummer und Trübnis, nicht zum min⸗ deſten der, der jetzt vor Euch ſteht. In ihm vereinigen ſich Sorge und Schmerz um ein ganzes Volk und ſeine Leiden. In dem⸗ ſelben Hofe habe Ich im Jahre 1870 und 71 als kleiner Junge die Homburger ſtehen ſehen unter der Führung des alten Jacobl, als ſie nach ſiegreichen Nachrichten meiner ſeeligen Frau Mutter ihre Huldigungen darbrachten, ein Bild, das ſich Mir ewig in die Seele eingeprägt hat. Ich habe damals nicht geahnt, daß es Mir beſtimmt ſein ſollte zur Erhaltung deſſen, was damals Mein Großvater und Mein ſeeliger Vater erworben und erreicht hat, kämpfen zu müſſen Es hat unſer Herrgott entſchieden mit unſerem deutſchen Volkeetwas vor, deswegen hat er es in die Schule genommen, und jeder ernſthaft und klar Denkende unter Euch, wird Mir zu⸗ geben, daß es notwendig war. Wir gingen alle falſche Wege. Der Herr hat uns durch dieſe harte Schule darauf hingewieſen, wu wir hin ſollen. Zur gleichen Zeit iſt die Welt aber nicht auf dem richtigen Wege und wer die Geſchichte verfolgt, kann beobachten, ioie es unſer Herrgott mit einem nach dem anderen verſucht hat, den⸗ ſelben auf den rechten Weg zu bringen, den Völkern iſt es nicht ge⸗ lungen, das römiſche Reich iſt geſunken, das fränkiſche Reich verfallen und das alte deutſche Reich auch. Nun hat er uns Aufgaben geſtellt. Wir Deutſche, die wir noch Ideale haben, ſollen für die Herbenführung beſſerer Zeiten wirken, wir ſollen kämpfen für Recht, Treue und Sittlichkeit. Unſer Herrgott will den Frieden haben, aber einen ſoſchen, in dem die Welt ſich anſtrengt, das Rechte und Gute zu tun. Wir ſollen der Welt den Frieden bringen und wir werden es tun auf jede Art. Geſtern iſts im gütlichen gelungen. Der Feind, der, von unſeren Heeren geſchlagen, einſieht, daß es nichts mehr nützt, zu fechten, und der uns die Handentgegenhältz der erhält auch unſere Hand, wir ſchlagen ein. Aber der, welcher den Frieden nicht annehmen will, ſondern im Gegen⸗ teil ſein eigenes und unſeres Volkes Blut vergießt, der muß da⸗ zu gezwungen werden. Das iſt jetzt unſere Aufgabe, dafitt müſſen wir alle wirken, Männer und Frauen. Mit den benachbarten Völkern wollen wir in Freundſchaft leben, aber vorher muß der Sieg der deutſchen Waffen anerlannt werden, Unſer Volk wird ihn weiter unter unſerem großen Hindenburg erkämpfen. Dann wird der Friede kommen, ein Friede, der notwendig iſt für eine ſtarke Zukunft des Deutſchen Reiches und der den Gang der Weltgeſchichte beeinfluſſen wird. (Bravo und Hurrarufe.) Dafür müſſen die gewaltigen Mächte des Himmels einſtehen, deswegen muß ein jeder von Euch bis zum Schluſſe nur den einen Gedanken haben: Sieg und ein deul⸗ ſcher Friede! Das deutſche Vaterland ſoll leben, hurra. Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 10. Februar.(WB Amllich.) Weflicher Kriegsſchauplatz. heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Kronprinz Ruprecht von Bavern An einzelnen Stellen der Front Arkilleriekämpfe. In Erkundungsgefechten wurden nahe an der Küſte Belgier und Franzoſen, nordöſtlich von Ypern ſowie zwiſchen Camhral und St. Quentin Engländer geſangen. Heeresgruppen deuiſcher Uronprinz und Herzog Albrecht von Württemberg. Im Maasgeblet beiderſeſts der Moſel und den ein⸗ zelnen Abſchnikten nordöſtlich und öſtlich von Nancy erhöhte Tätigkeit des Jeindes. Franzöſiſche Erkundungsabtellungen drangen in der Selleniederung vorübergehend in unſere Linien bei Allendorf ein; in der Gegend weſllich von Blamont wurden ſie vor unſeren Hinderniſſen abgewieſen. 4* Von den anderen Kriegsſchauplätzen nichts Neues— Der Erſte Generalquartiermeiſter: Sudendorff. Deutſcher Abenoͤbericht. Berlin, 10, Jebr., abends.(W2 B. Amilich.) Von den Kriegsſchauplätzen nichls Neues. + —.....——⅛ „—AI——— ĩð— —— ——————— — 8 — — — der Linie: Seite. Nr. 69. Mannheimer Serer--Anseiger. Mittags⸗Ausgabe.) Montag, den 11. Februar 1918. Der Vortklauk des Friedensverkrages mit der ukrainiſchen Volksrepublil. Breſt⸗Litowfk, 10. Februar.(WTB. Nichtamtlich.) Der Friedensvertrag zwiſchen Deutſchland. Oeſterreich⸗Un⸗ garn, Bulgarien und der Türkei einerſeits und der ukrai⸗ niſchen Volksrepublik andererſeits lautet: Da das ukrainiſche Volk ſich im Laufe des gegenwärtigen Weltkrieges als unabhängig erklärt und den Wunſch aus⸗ gedrückt hat, zwiſchen der ukrainiſchen Volksrepublik und den mit Rußland im Kriege befindlichen Mächten den Friedens⸗ zuſtand herzuſtellen, haben die Regierungen Deutſchlands, Oeſterreich⸗Ulngarns, Bulgariens und der Türkei beſchloſſen, mit der Regierung der ukrainiſchen Volksrepublik einen Frie⸗ densvertrag zu vereinbaren; ſie wollen damit den erſten Schritt tun, zu einem dauerhaften und für alle Teile ehren⸗ vollen Weltfrie den, der nicht nur den Schreckniſſen des Krieges ein Ende ſetzen, ſondern auch zur Wiederherſtellung der freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen den Völkern auf politiſchem, rechtlichem, wirtſchaftlichem und geiſtigem Gebiet führen ſoll. Zu dieſem Zweck ſind die Bevollmächtigten der vor⸗ bezeichneten Regierungen, einmal für die kaiſerlich deutſche Regierung der Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes Wirkl. Geh. Rat Herr Richard von Kühlmann, für die k. u. k. gemeinſame öſterreichiſch⸗ungariſche Regie⸗ rung der Miniſter des k. u. k. Hauſes und des Aeußern S. k. u. k. apoſtoliſchen Majeſtät Geheimer Rat Ottokar Graf Czernin von und zu Chudenitz, für die königlich bulgariſche Regierung der Miniſter⸗ Herr Or. Waſſil Radoslawow, der Geſandte ndrega Toſchew, der Geſandte Herr JIwan Staja Stoyane⸗ witſch, der Militärbevollmächtigte Herr Oberſt Peter Gant⸗ ſchew, Herr Dr. Theodor Anaſtaſow, für die kaiſerlich osmaniſche Regierung S. H. der Groß⸗ weſir Talaqat Paſcha, der Miniſter des Aeußern Ahmed Neſſim Bey, S. H. Ibrahim Hakki Paſcha, der General der Kavallerie Ahmed Izzet Paſcha, für die Regierung der ukrainiſchen Volksrepublik die Mit⸗ glieder der ukrainiſchen Zentralrada Herr Alexander Sſew⸗ juk, Herr Mykola Ljubynskyj und Herr Mykola Lewytſkyi zur Einleitung von Friedensverhandlungen in Breſt⸗ Litowſk zuſammengetreten und haben ſich nach Vorlage ihrer in guter und gehöriger Form befundenen Vollmachten über folgende Beſtimmungen geeinigt: Arkikel 1. Deutſchland, Oeſterreich⸗Ungarn, Bulgarien und die Tür⸗ kei einerſeits und die ukrainiſche Volksrepublik andererſeits er⸗ Hären, daß der Kriegszuſtand zwiſchen ihnen beendet iſt. Die vertragſchließenden Narteien ſind entſchloſſen, miteinander fortan in Frieden und Freundſchaft zu leben. Arkikel 2. 1. Zwiſchen Oeſterreich⸗UAngarn einerſeits und der ukrai⸗ niſchen Volksrepublik andererſeits werden, inſoweit dieſe bei⸗ den Mächte aneinander grenzen, ſene Grenzen be⸗ ſtehen, welche vor Ausbruch des gegenwärtigen Arieges zwiſchen der öſterreichiſch⸗ungariſchen Monarchie und Rußland beſtanden haben. 2. Weiter nördlich wird die Gren ze der ukrainiſchen Volksrepublik von Tarnograd angefangen im allgemeinen in Bjelgoraj— Schlchebrichin—-Krasnoſtaw Puga⸗ iſchow.—Radin— Meſhirjeiſchſe— Sarnaki—Melnik— WPyſoka Litowfk-—gHamenez Litowfſk Pruſhany— Wydonowfkojeſec ver⸗ verlaufen. Im einzelnen wird dieſe Grenze nach den elhno⸗ graphiſchen Berhälkniſſen und unker Berückſich⸗ tigung der Wünſche der Bevölkerung durch eine gemiſchtke Kommiſſion feſigeſetzt werden. 3. Für den Fall, daß die ukrainiſche Volksrepublik noch mit einer der anderen der Mächte des Vierbundes gemeinſame Grenzen haben ſollte, werden hierüber beſondere Verein⸗ barungen vorbehalten. Arkikel 3. Die Räumung der beſetzten Gebiete wird un⸗ verzüglich nach der Ratifikation des gegenwärtigen Friedens⸗ verkrages beginnen. Die Art der Durchfüßrung der Räumung und die UAebergabe der geräumken Gebiele werden durch Be⸗ vollmächlige der intereſſierten Teile beſtimmt werden. Arkikel 4. Die diplomatiſchen und konſulariſchen Be⸗ zlehungen zwiſchen den vertragſchließenden Teilen werden ſofort nach der Ratifakation des Friedensvertrages aufgenom⸗ men werden. Wegen möglichſt weitgehender Zulaſſung der beiderſeitigen Konſuln bleiben beſondere Vereinbarungen vor⸗ behalten. Arkikel 5. Die vertragſchließenden Teile verzichten gegenſeitig auf den Er fatz ihrer Kriegskoſten, d. h. der ſtaaklichen Aufwendungen für die Kriegführung, ſowie auf den Erſat der Kriegsſchäden, d. h. derjenigen Schäden, die ihnen und ihren Angehörigen in den Kriegsgebielen durch militäriſche Maßnahmen mit Einſchluß aller in Feindesland vorgenom⸗ menen Nequiſitionen enkſtanden ſind. Arkikel 6. Die beiderſeitigen Kriegsgefangenen werden in ihre Heimat entlaſſen werden, ſoweit ſie nicht mit Juſtimmung des Aufenthaltsſtaates in ſeinen Gebieten zu bleiben oder ſich in ein anderes Land zu begeben wünſchen. Die Regelung der hiermit zuſammenhängenden Fragen erfolgt durch die in Artikel 8 vorgeſehenen Einzelverträge. Arkikel 7. Ueber die wirkſchaftlichen Beziehungen zwiſchen den verkragſchließenden Teilen wird vereinbart: 1. Die verlraͤgſchließenden Teile verpflichten ſich gegenfeitig, unverzüglich die wirtſchaftlichen Beziehungen anzuknüpfen und den rife tunlichſt unterſtützen. „ Minsk Anoß, 4 funm + 5 5* 0 1 K 101 Ihynien Auum *5 u 4 HRe9 e, polra Chersson 5 Barusn 0 Tambow oAue Kursk 2 ggun 0 —1 2 Woron D. een, e Charkow eeeeeeene C ane, 0 Taurien Hyim As Grenzan dr llreine Warenauskauſch auf Grund jolgender Beſtimmungen zu or⸗ ganiſieren: Bis zum 31. Juli des laufenden Jahres iſt gegenſeilige Auskauſch der ee der wichtigſten land⸗ wirlkſchafktlichen und induſtriellen Produkte zur Deckung der laufenden Bedürfniſſe durchzuführen, a) die Mengen und die Art der Produkte, deren Austauſch in dem vorhergehenden Abſatz vorgeſehen iſt, werden auf jeder Seite durch eine Kommiſſion feſtgeſtellt, die aus einer kleinen An⸗ zahl von Mitgliedern beider Seiten beſteht und ſofort nach Unter⸗ zeichnung des Friedensvertrages zuſammentritt. b) die Preiſe der Produkte beim erwähnten Warenaustauſch werden auf Grund gegenſeitiger Vereinbarung durch eine Kom⸗ miſſon feſtgeſtellt, die aus der gleichen Zahl von Mitgliedern der beiden Seiten beſteht. e) die Verrechnung erfolgt in Gold auf folgender Baſis: 1000 Mark deutſche Reichsmark in Gold gleich 462 Karbowanſec Gold der ukrainiſchen Volksrepublik gleich 462 Rubel Gold des früheren ruſſiſchen Kaiſerreiches(1 Rubel ½ Imperial) oder 1000 öſter⸗ reichiſch⸗ungariſche Kronen Gold gleich 393 Kabrowanjec 76 Groſch Gold der ukrainiſchen Volksrepublik gleich 393 Rubel 76 Kopeken Gold des früheren ruſſiſchen Kaiſerreichs(1 Rubel ½s Imperial). d) Der Austauſch der Waren, die durch die im Artikel a) vorge⸗ ſehene Kommiſſion feſtgeſtellt werden, erfolgt durch die ſtaatliche Jentralſtelle oder durch die vom Staate kontrollierten Zentralſtellen. Der Austauſch jener Produkte, welche durch die oben vorgeſehenen Kommiſſionen nicht feſtgeſtellt werden, erfolgt im Wege des freien proviſoriſchen Handelsverkrages, 7— der in der folgenden Ziffer 2 vorgeſehen iſt. 2. Soweik nicht in Ziffer 1 anderes vorgeſehen iſt, ſollen den wirkſchaftlichen Beziehungen zwiſchen den verkragſchließenden Tei⸗ len proviſoriſch bis zum Abſchluß eines endgülkigen Handelsver⸗ krages, jedenfalls aber bis zum Ablauf von mindeſtens ſechs Mo⸗ naten nach Abſchluß des Friedens zwiſchen Deutſchland. Oeſterreich⸗Ungarn, Bulgarien und der Türkei einerſeits und den zurzeit mit ihnen im Krieg befindlichen europäiſchen Staaten, den Vereinigten Staaken von Amerika und Japan andererſeits folgende Beſtimmungen zu Grunde gelegt werden: ‚ A. für die wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen dem Deutſchen Reich und der ukrainiſchen Volksrepublik diejſenigen Vereinbarungen, die in den nachſtehenden Beſtimmungen des deutſch⸗ruſſiſchen Handelsvertrages von 1894/1904 niedergelegt ſind, nämlich: Artikel 1 bis 6, 7 einſchließlich der Tarife a und b, 8 bis 10, 12, 13 bis 19, ferner in den Beſtimmungen im Schlußprotokoll, erſter Teil zu Artikel 1, Abſatz 1 und 3, zu Artikel 1 und 12, Abſatz 1, 2, 4, 5, 6, 8, 9, Artikel 3, zu Artikel 5 Abſatz 1 und 2, zu Artikel 5, 6, 7, 9 und 10, zu Artikel 6, 7 und 11. zu Artikel 6 bis 9, zu Artikel 6 und 7, zu Artikel 12 Abſatz 1, 2, 3, 5, ferner in dem Schlußprotokoll, vier⸗ ter Teil, die 88 3, 6, 7, 12, 12b, 13, 14, 15, 16, 17, 18(mit Vorbehalt der entſprechenden Aenderung der Behördenorganiſationen), 19, 20, 21, 23. Dabei beſteht ein Einverſtändnis über folgende Punkte: 1. Der allgemeine ruſſiſche Jolltarif vom 13./26. Januar 1903 bleibt aufrechkerhallen. 2. Der Artikel 5 erhält folgende Faſſung:„Die vertragſchließen⸗ den Teile verpflichten ſich, den gegenſeitigen Verkehr durch keinerlei Einfuhr-, Ausfuhr⸗ oder Durchfuhrverbole zu hemmen und die freie Durchfuhr zu geſtatten. Ausnahmen ſind nur für ſolche Er⸗ zeugniſſe zuläſſig, welche auf dem Gebiete eines der vertragſchließen⸗ den Teile den Gegenſtand eines Staatsmonopols bilden oder bil⸗ den werden, ſowie auch für gewiſſe Erzeugniſſe, für die ſich aus Rück⸗ ſichten auf die Geſundheit, die Veterinärpolizei und die öffentliche Sicherheit oder aus anderen ſchwerwiegenden, politiſchen und wirt⸗ ſchaftlichen Gründen außerordentliche Verbotsmaßnahmen, insbeſon⸗ dere im Zuſammenhang mit der auf den Krieg folgenden Ueber⸗ gangszeit ergeben könnten. 3. Kein Teil wird die Vegünſtigungen in Anſpruch nehmen, welche der andere Teil irgend einemanderen Staate auf Grund einer beſtehenden oder künftigen Zolleingang, wie ſie z. B. zwiſchen dem Deutſchen Reiche und dem Großherzogkum Luxem⸗ burg beſteht, oder im kleinen Grenzverkehr bis zu einer Grenzzone von 15 Kilometer Breite gewährt oder gewähren wird. 4. Artikel 10 erhält folgende Faſſung:„Die Waren aller Art, welche durch das Gebiet eines der beiden Teile durchgeführt werden, ſollen wechſelſeitig von jeder Durchgangsab zabe frei ſein, ſei es, daß ſie unmittelbar durchgeführt werden, ſei es, daß ſie während der abgeladen, eingelagert und wieder aufgeladen werden 5. An Stelle des Artikels 12a ſoll folgende Beſtimmung treten: a) Hinſichtlich des gegenſeitigen Schutzes des Urheberrechts an Werken der Literatur, Kunſt und Photographie ſollen im Ver⸗ hältnis zwiſchen Deutſchland und der ukrainiſchen Volksrepublit die Beſtimmungen des zwiſchen dem Deutſchen Reiche und Ruß⸗ land geſchloſſenen Vertrages vom 28. Februar 1913 gelten; b) hinſichtlich des gegenſeitigen Schutzes der Warenbe⸗ zeichnungen ſollen die Beſtimmungen der Deklarationen vom 23. November 1873 auch in Zukunft maßgebend ſein. 6. Die Beſtimmung des Schlußprotokolls zu Artikel 10 erhält folgende Faſſung:„Die vertragſchließenden Teile werden einander im Eifenbahnkarifweſen, insbeſondere durch Erſtellung direkter Ta⸗ Ju dieſem Zweck ſind beide vertrag⸗ Teile bereit, möglichſt bald in Verhandlungen einzu⸗ reten. 7.§ 15 des vierten Teiles des Schlußprotokells erhält folgende Faſſung:„Es beſteht beiderſeitiges Einverſtändnis, daß die Zoll⸗ ämter der beiden Länder an allen Tagen des Jahres geöffnet blei⸗ ben mit Ausnahme der Sonntage und der geſetzlichen Feiertage.“ B. Für die wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Oeſterreich⸗ Ungarn und der ukrainiſchen Volksrepublik dieineigen Vereinba⸗ rungen, die in den nachſtehenden Beſt ungen des öſterreichiſch⸗ ungariſch⸗ruſſiſchen Handels⸗ und Schiffahrtsvertrages vom 15. 2. 1906 niedergelegt ſind, nämlich Artikel 1, 2, 5 einſchließlich der Tarife a und bd, Artikel 6, 7, 9 bis 13, Artikel 14 Abſatz 2 und 3, Artikel 15 bis 24, ferner in den Beſtimmungen im Schlußprotokoll zu Artikel 1 und 12 Abſatz 1, 2, 4, 6 und 6 zu Artikel 2, zu Artikel 2, 3 und 5, zu Artikel 2 und 5 zu Artikel 2, 4, 5, 7 und 8, zu Artikel 2, 5, 6 und 7, zu Artikel 17 ſowie zu Artikel 22 Abſatz 1 und 3. Dabei beſteht Einverſtändnis über folgende Punkte: 1. Der allgemeine ruſſiſche Zolltarif vom 13.(26.) Januar 1903 bleibt aererhaltan. 2. Artikel 4 erhält die folgende Faſſung: Die vertragſchließen⸗ den Teile verpflichten ſich, den gegenſeitigen Verkehr zwiſchen ihren Gebieten durch keinerlei Einfuhr⸗, Ausfuhr⸗ oder Durchfuhr⸗ verbote zu hindern: a) bei ſowie bei anderen Artikeln, welche jeweils in den Gebieten eines der vertragſchließenden Teile den Gegenſtand eines Staats⸗ monopols bilden; 8 b) in Beziehung auf Kriegsbedürfniſſe unter außer⸗ ordentlichen Umſtänden: c) aus Rückſichten der öffentlichen Sicherheit, aus Geſund⸗ heits und Veterinärpoltzeirückſichten: d) bei gewiſſen Erzeugniſſen, für die ſich aus anderen ſchwer⸗ wiegenden politiſchen und wirtſchaftlichen Gründen außerordentliche Verbotsmaßregeln, insbeſondere im Zuſammenhang mit der auf den Krieg Uebergangszeit ergeben könnten. 3. Kein Feil wird die Begünſtigungen in Anſpruch nehmen, welche der andere Teil irgend einem anderen Staate auf Grund einer beſtehenden oder künftigen Zolleinigung, wie ſie B. zwi⸗ ſchen Oeſterreich⸗Ungarn und dem Fürſtentum Liechtenſtein beſteht, oder im kleinen Grenzverkehr bis zu einer Grenzzone von 15 Kilo⸗ meter Breite gewährt oder gewähren wird. 4. Artikel 8 erhält die folgende Faſſung:„Die Waren aller Art, welche durch die Gebiete eines der vertragſchſießenden Teile durch⸗ geführt werden, ſollen wechſelſeitig von ſeder Durchfuhrabgabe frei bleiben, ſei es, doß ſie unmittelbar durchgeführt werden, daß ſie während der Durchfuhr abgeladen, eingelagert und wieder aufge⸗ laden werden. 2 5. Die Beſtimmung des Schlußprotokolls zu Artikel 21 erhält olgende Faſſung:„Die vertragſchließenden Teile werden einander 5 Eiſenbahntarifweſen, insbeſondere durch Erſtellung direkter Tarife kunlichſt unterſtützen. Zu dieſem Zwecke ſind beide vertragſchließenden Teile bereit, möglichſt bald in Verhandlungen miteinander zu treten. 6. Was die wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Bulgarien und der ukrainiſchen Volksrepublit betrifft, ſo ſollen ſich dieſe bis zum Abſchluß eines definitiven Handelsvertrages nach dem Rechte der meiſtbegünſtigten Natlon regeln. Kein Teil wird die Begünſtigungen in Anſpruch nehmen, welche der andere Teil irgend einem anderen Staate auf Grund einer beſtehenden oder künftigen Zolleinigung oder im kleinen Grenzverkehr bis zu einer Grenzzone von 15 Kilometer Breite gewährt oder gewähren wird. 7. Was die wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen dem os⸗ maniſchen Reiche und der ukrainiſchen Volksrepublik betrifft, ſo werden ſich beide Teiſe bis zum bſchluß eines neue i Handels⸗ vertrages gegenſeitig dieſelbe Behandlung gewähren, welche ſie auf die meiſtbegünſtigte Nation anwenden. Kein Teil wird die Begünſtigungen in Anſpruch nehmen, welche der andere Teil irgend einem anderen Staate auf Grund einer beſtehenden oder künftigen Jolleinigung oder im kleinen Grenzverkehr gewährt oder gewähren wird. 90 Die Gültigkeitsdauer der Ziffer 2 der im gegenwärtigen Vertrag für die wirtſchaftliche 1 Beziehungen zwiſchen eutſchland, Oeſterteich⸗Ungarn, Bulgarien und dem osmaniſchen Reiche einer⸗ ſeits und der ukroiniſchen Volksrepublik andererſeits vorgeſehenen proviſoriſchen Beſtimmungen kann im beiderſeitigen Einverſtändnis der Parteien verlängert werden. Wenn die im erſten Abſatz der Zilſer 2 vorgeſechenen Termine nicht vor dem 30. Juni 1919 eintreten ſollten, ſteyt es jedem der vertragſchließenden Teile fret, die in der oben genanaten Ziffer enthaltenen Beſtimmungen vom 30. Juni 1919 alſechsmonatlich zu kündigen. 4a. Die ukrainiſche Volksrepublik wird keinen Anſpruch erheben auf die Beagünſtigungen, welche Deutſch⸗ kand an Oeſterreich⸗Ungarn oder an ein anderes mit ihm durch ein Zollbündnis verbundenes Land, das an Deutſch⸗ land unmittelbar oder durch ein anderes, mit ihm oder Oeſterreich⸗ Ungarn zollverbündetes Lond mittelbar begrenzt, oder welche land ſeinen eigenen Kolonien und Schutzgebieten oder — 8 5 0 ewährt. Deutſchland de ien der ihm zollverbündeten Länder u wird e erheben auf die Begünſtjgungen, welche die ukrainiſche Volksrepubſik an ein anderes mit ihr durch ein Zoll⸗ bündnis verbundenes Land, das an die Ukraine usmittelbar oder durch ein anderes mit ihr zollverbündetes Land mittelbar anqrenzt oder den Kolonien, auswärtigen Beſitzungen und Schutzgebieten eines der mit ihr zollverbündeten Länder gewährt. b) Im wiriſchaftlichen Verkehr zwiſchen dem Ver⸗ tragszollgebiet der beiden Staaten der öſterreichiſch⸗ ungariſchen Monarchie einerſeits und der ukrainiſchen Volksrepublik andererſeits wird die ukrainiſche Volksrepublik kei ien Anſyruch erheben auf die Begünſtiaungen, welche Oeſterreich⸗Ungarn an Deulſchland oder an ein anderes mit ihm durch ein Zollbündnis verbundenes Lond gewährt. das an Oeſterreich⸗Ungarn unmittelbar oder durch ein anderes mit ihm oder Deutſchland zollverbündetes Lend mittelbar angrenzt. Kolonien. auswärtige Beſitzungen und Schutzgebiete werden in dieſer Beziehung gloichgeſtellt. Oeſterreich⸗ Ungarn wird keinen Anſpruch erbeben auf dle Begünſtigungen, welche die ukroi aiſche Volksrepublik an ein anderes mit ihr ver? hündetes Land mitſelhar anorenzt, oder den Kolonien. ausmärtigen Reſitzumgen und Schutzgebieten eines der mit ihr zollverbündeten Länder gemährt. za. Soweit in neutralen Stacten Waren lagern, welche aus Deutſchland oder der Ükraine ſſammen, die mſt der Verpflichtyno beleot ſind, den ſie weder unmittelbar noch mittelbar nach den Gebieten des anderen vertragſchließenden Teiles ausge? führt werden dürken, ſollen derartige Verfilaungsbeſchränkungen im Verhältnis zu den vertragſchließenden Tellen aufgehoben abak, Salz, Schießpulver oder ſonſtigen Sprengſtoffen 1 7SCCCT0 ————ê — — — Montag, den 11. Februar 1918. Manatzetmer General⸗Angetger. Mtttags · Anogaba r. 89. 8. Seite. werden. Dir beiden vertragſchließenden Teile ve ten daher, den Regierungen der neutralen Staaten von ten Aufhebung dieſer Verfügung unverzüglich Kenntnis zu geben. Arkikel 8. Die Herſtellung der öffenllichen und privalen Rechts⸗ beziehungen, der Auskquſch der Kriegsgefange⸗ nen und der Jiwilinternierten, die Amneſtiefrage ſowie die Frage der Behandlung der in die Gewalt des Gegners ge⸗ ratenen Handelsſchiffe werden in Einzelverkrä⸗ Zen mit der ukrainiſchen Volksvepublik geregelt, weiche einen weſenilichen Beſtemdteil des gegenwürligen Friedensvertrages bilden und, ſoweit tunlich, gleichzeitig mit dieſem in Kraft treten. Arkikel 9. Die in dieſem Friedensvertrag getroffenen Vereinbarun · gen leilden ein unteilbares Ganzes. Arkikel 10. Bei der Auskegung dieſer Fragen ſind für die Beziehungen zwiſchen Deutſchland und der ÜUkraine der deutſche und ukrai⸗ Riſche Text, für die Beziehungen zwiſchen Oeſterreich⸗Ungarn und der Ukraine der öſterreichiſch⸗ungariſche und der ukrainiſche Text, für die Beziehungen zwiſchen Bulgarien und der Ukraine der dulgariſche und der ukrainiſche Text und für die Bezieh⸗ Zugen zwiſchen der Türkei und der ÜUkraine der türkiſche und der ukrainiſche Text maßgebend. Der gegenwärtige Friedensvertrag wird in Wien datifiziert werden. Die ratifizierten Urkunden ſollen tun⸗ lichſt bald in Wien ausgetauſcht werden. Der Frie⸗ densvertrag tritt, ſoweit darüber nicht anderes beſtimmt wird, mitſeiner Ratlfikation in Kraft. Zu Urkund deſſen haben die Bevollmächtigten dieſen Ver⸗ trag unterzeichnet und mit ihren Siegeln verſehen. Ausgefertigt in fünffacher Urſchrift an Breſt⸗Lit 0. ffach ſchrift a eſt⸗Litowfk am Unterſchriften. Der Juſatverlrag. Breſt-Litowſt, 10. Febr.(WT. Nichtamtlich.) Der in Ar⸗ tikel 8 vorgeſehene deutſch⸗ukrainiſche Zuſatzvertrag iſt gleich⸗ falls am heutigen Tage unterzeichnet worden. Er ent⸗ hält Beſtimmungen üuber folgende Gegenſtände: Wiederherſtellung der konſulariſchen Be⸗ diehungen, Wiederherſtellung der Privat⸗ dechte, Erſatzfür Zivilſchäden die durch die Kriegs⸗ geſetze oder völkerrechtswidrige Akte angerichtet worden ſind, Austauſchder Kriegsgefangenen und der Zivil⸗ internierten. Pflege der Grabſtätten der in Feindesland Gefallenen, Fürſorge für die Rückwan⸗ derer, Amneſtie, Behandlung der in die Gewalt des Geg⸗ ners gefallenen Kauffahrteiſchiffe. Die Veröffentlichung des Zuſatzvertrages muß vorbehal⸗ tenb leiben, da wegen Ueberlaſtung des Drahtes der Text noch nicht nach Berlin übermittelt werden konnte. Rie feierliche ſchlußſitzung. . Beeſt-Litowſt, 10. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Bei Ein⸗ tritt der letzten Verhandlungspauſe konnte bekannt gegeben werden, daß die Grundlagen für den Abſchluß eines riedens zwiſchen dem Vierbund und der ukrainiſchen Volks⸗ republit gefunden ſeien. Nach der Rückkehr der Delegation nach Breſt⸗Litowſk war auf dieſen Grundlagen weiter ver⸗ andelt worden. Dank energiſcher unermüdlicher rbeit aller Kommiſſionen und dank dem Geiſte der Ver⸗ löhnlichkeit. und des der alle Teile beſeelte, war es im Laufe des geſtrigen Tages gelungen, eine Einigung in weſentlichen Punkten herzu⸗ ſtellen, ſo daß zur Schlußredaktion der Verträge und zu deren Unterzeichnung geſchritten werden konnte. Die mit der Herſtellung von fünf Vertragſützen verbundenen tech⸗ niſchen Schwierigkeiten führten dazu, daß die feierliche Schluß⸗ ſizung und die Unterfertigung erſt in den Morgenſtunden des „Februar möglich war. Staatsſekretär von Kühlmann als Vor⸗ ſizender die Sitzung kurz vor 2 Uhr mit folgender An⸗ Iprache: „Meine Herren! ˖ Niemand von Ihnen wird ſich der hiſtoriſchen Bedeutung ieſer Stunde verſchließen können, in der die Vertreter der dier verbündeten Mächte mit den Vertretern der ukrainiſchen olksrepublik in dieſem Saale zuſammengekommen ſind, um en erſten Frieden zu unterzeichnen, der in dieſem Welttrie ge zuſtande kommt. Daß dieſer Friede unterzeich⸗ net wird mit dem jungen Staatsweſen, das aus den Stürmen es großen Krieges hervorgegangen iſt, gereicht den Vertre⸗ tern der verbündeten Delegationen zur beſonderen Genug⸗ ung. Möge der Friede der erſte von einer Reihe ſegenstedcher Friedensſchlüſſe ſein, ſegensreich owohl für die verbündeten Mächte, als auch für die ukrai⸗ niſche Volksrepublit, für deren Zukunft wir alle die beſten ünſche Der Vorſitzende der Sſewrjuk, entgegnete: „Mit Freuden ſtellen wir feſt, daß vom heutigen Tage der Friede beginnt zwiſchen dem Vierbunde und der ukrainiſchen Delegation, an Ukraine. Allerdings ſind wir hergereiſt in der Hoffnung, es zu einem allgemeinen Frieden bringen zu können und ein Ende zu machen dem brudermordenden Kriege; die politiſche Lage iſt aber ſo, daß nicht alle Mächte ſich hier zuſammengefunden en, um einen allgemeinen Frieden zu unterzeichnen. Beſeelt von der glühendſten Liebe zu unſerem Volke und in der Erkenntnis, daß dieſer lange Krieg die kulturellen und nationalen Kräfte des Volkes erſchöpft hat, müſſen wir nun⸗ mehr alle Kräfte darauf wenden und das Unſere tun, um eine neue Zeit der Wiedergeburt herbeizuführen. In der eſten Ueberzeugung, daß wir dieſen Frieden abſchließen im utereſſe unſerer breiten demokratiſchen Maſſen und daß dieſer Friede beitragen wird zur allgemeinen Beendigung des 155 oßen Kriegess, ſtellen wir gerne feſt, daß die lange und Ehwvere Arbeit, die hier in Breſt⸗Litowſk geleiſtet wurde, von Leſelg gekrönt iſt und wir einen demokratiſchen und für beide ˖ eileehrenvollen Frieden erzielt haben. Vom heu⸗ igen Tage an tritt die ukrainiſche Volksrepublik, zu einem neuen Leben geboren, als ſelbſtändiges Reich in den Jreis der Stanten ein. Sie ſtellt auf ihrer Front den Krieg ein und wird dafür Sorge tragen, daß alle Kräfte, die in ihr derborgen ſind, zu neuem Leben erſtehen und erblühen.“ Staatsſekretär von Kühlmann lud ſodann die bevoll⸗ Bertreter ein, zur Unterzeichnung des Herr unterzeichnete Staatsſekretär von Kühlmann als Erſter die für Deutſchland beſtimmte Ausfertigung des Frie⸗ densvertrages. Um.20 Uhr waren ſämtliche Unter⸗ ſchriften geleiſtet. * Schweizerſtimmen zum Friedensſchluß mit der Ukraine. m. Köln, 11. Febr.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet von der Schweizer Grenze: Die zur Stunde hier vor⸗ liegenden Urteile einzelner ſchweizeriſcher Blätter, die zu dem heute mitgeteilten Friedensſchluß mit der Ukraine ſchon Stellung nehmen konnten, heben mehrfach hervor, daß nun wohl auch Rumänien gezwungen ſein werde, Frieden zu ſchließen. Der„Baſler Anzeiger“ benützt die Gelegenheit, um erneut auf den ernſten und ehrlichen Friedenswillen der Mittelmä chte hinzuweiſen, während auf der Gegen⸗ ſeite immer wieder nur Haß gepredigt werde. * Gründung eines litaniſch-ukrainiſchen Königreichs. e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 11. Febr. Die„Gazette de Lauſanne meldet: In den letzten Tagen fanden in Laufanne zwiſchen litauiſchen und ukrainiſchen Perſönlichbeiten Beſprechungen ſtatt, in denen die Gründung eines litauiſch⸗ ükrainiſchen Königreichs in Ausſicht genommen wurde. Als Souverän der neuen konſtitutionellen Monarchie kommt Pring Jaime von Bourbon, Sohn des Prinzen Carlos, eines nicht regierenden Zweiges der ſpaniſchen Bourbonen, in Frage. Jaime don Bourbon iſt 1870 in Vevey geboren, lebte lange in Wien und ſoll ſich zurzeit in der Schweiz aufhalten. ——ů Jerſien. Von Legattonsrat Freiherrn von Richthofen, M. d. N. u. d..,O. Die Zuſtände, in denen ſich das ruſſiſche Reich jetzt befindet, und die Möglichkeit, daß es zwiſchen Deutſchland und ſeinen Bun⸗ zum mindeſten friedensähnlichen Abmachung kommen könnte, hat auf einmal das perſiſche Problem wieder mehr hervortreten laſſen, als dies eigentlich während des gauzen Krieges der Fall geweſen iſt. Wir haben allerdings zuſammen mit der Türkei den Verfuch ee unſeren Feinden auch in Perſien entgegenzutreten und England ſowie Rußland daran zu hindern, die Abſichten durchzu⸗ führen, die ſie bereits ſeit langem gegen Perſien im Schilde führ⸗ ten und von denen ſie annahmen, daß mit dem Weltkrieg der ge⸗ eignete Augenblick zu ihrer Durchführung gekommen ſei. Leider iſt es nicht möglich geweſen, im alten Perſerlande zu weſentlichen militäriſchen Erfolgen du gelangen. Hierzu war der Vorteil, den England und Rußland durch die bei weitem beſſeren Verbindungen hatten, zu groß. Namentlich nachdem Armenien in ruſſiſche Hände gefallen und Meſopotamien durch die Engländer erobert war, mußte die Lage der ſo weit nach Aſien ſe guſſce f verbündeten Streitkräfte ſchwer haltbar werden. Die ruſſiſche Revolution hat auch hier Wandlungen geſchaffen. Jür Perſten iſt ſie tatſächlich als ein Retter in höͤchſter Not erſchienen. Die Regierung in Teheran vermag jetzt wieder auſzuatmen, und ſie wird für die Jukunft des perſiſchen Reiches mehr denn ſe ihre Hoffnung auf Deutſchland ſetzen. Es iſt daher nicht nur verſtändlich, ſondern aus unſeren eigenen Intereſſen heraus geradezu geboten, daß wir uns wieder 2055 um das auch für uns ſo wichtige perſiſche Land bekümmern und die Fäden da wieder anknüpfen, wo ſie uns im Jahre 1909 beim Abſchluß des Potsdamer Abkommens entglitten waven, durch das wir unſer Desintereſſement in Perſten erklärt hatten. Dies gebieten auch unbedingt unſere wirtſchaftlichen In⸗ tereſſen, da ſie, wie die Lage nach dem Kriege für unſeren Außen⸗ handel vorausſichtlich ſein wird, von uns berkangen, daß wir keinen Platz, geſchweige denn ein Land we e das geeignet iſt, — uns ein Abſatzgebiet zu ſein und an deſſen wirtſchaftlicher Jortentwicklung wir uns beteiligen können. Das verlangt von uns aber auch auf das dringendſte der politiſche Geſichtspunkt, daß wir im Kampfe mit England alles daran ſetzen müſſen, den gewaltigen Plan Groß⸗Britanniens der Herſtellung einer Verbin⸗ dung zwiſchen den engliſchen Beſitzungen in Afrika und Aſſen zu verhindern. Hier liegt die Bedeutung, die Perſien für uns allein ſchon durch ſeine geographiſche Lage hat. Eine Be⸗ deutung, die dadurch gewiß nicht kleiner geworden iſt, daß es England bedauerlicherweiſe während des bisherigen Verlaufs des Krieges bereits bis zu einem gewiſſen Grade geglückt iſt, dieſen auf eine Vermehrung ſeiner Weltherrſchaft gerichteten Plan durchzuführen. Mit der Entſtehungsgeſchichte des Weltkrieges iſt Perſien be⸗ kanntlich unmittelbar verbunden durch den engliſch⸗ruſſi⸗ ſchen Vertrag von 1907, der eine Teilung Perſiens in eine engliſche und eine ruſſiſche Intereſſenſphäre vorſah. Der große politiſche Zweck dieſes Vertrages war, die zwiſchen England und Rußland in Mittelaſien beſtehenden Intereſſengegenſätze aus der Welt zu ſchaffen und damit der Möglichkeit einer kuſſiſch⸗engliſchen Koalition den Weg zu bereiten, aus der dann ſieben Jahre ſpäter der Weltkrieg hervorgegangen ift. Dieſer Vertrag, dem wir uns gur Vermeidung eines Konfliktes mit Rußland und England ge⸗ fügt haben, iſt durch die ruſſiſche Revolution ſeiner weſentlichſten Grundlage beraubt worden und für England ſoß gut wie wertlos geworden. Es iſt daher verſtändlich, daß Lord Curzon am 22. Januar d. J. im Oberhaus erklärt hat, daß die engliſche Regie⸗ rung den Vertrag als vorläufig aufgehoben betrachte. Es iſt auch ſehr bezeichnend, daß Lord Curzon, der ein ausgezeichneter Kenner Perſiens iſt, hinzugefügt hat, daß die engliſche Regierung hiervon bereits der perſiſchen Kenntuis gegeben habe und überhaupt bereit ſei, mit Perſien in neue Verhandlungen über die Zukunft des Landes einzutreten. Der engliſch⸗ruſſiſche Vertrag hatte ſeine Baſis in einem Gleichgewicht der KHräfte zwiſchen Ruß⸗ land und England. Nachdem die ruſſiſche Revolution dieſes Verhältnis zu Ungunſten Rußlands vollſtändig verſchoben hat, wird es England ſern liegen, nun auf Rußland noch irgendwelche Rückſichten zu nehmen. Die engliſche Politik, deren Intereſſen ſich naturgemäß auf das fübliche Perſien, auf die Gegenden um den Perſiſchen Golf, konzentrieren, wird mutmaßlich ihre Bemühungen dahin richten, in dieſem Teil Perſiens eine Art engliſches Protektorat ins Leben zu rufen. Sie wird, um es den Perſern annehmbar zu machen, mit umſo größerer Emphaſe für eine Unabhängigkeit der übrigen Teile des perſiſchen Reiches, alſo Mittel⸗ und Nordperſiens, eintreten. Da auch“ dem perſiſchen Volkscharakter ein gewiſſer, im ganzen Orient vertretener Fatalis⸗ mus anhaftet, ſo darf man die Geſahr, baß den Engländern ihre Abſichten gelingen könnten, nicht niebrig einſchätzen. Unſer Ziel muß ſomit dahin gehen, daß wir für den Fall der dauernden Ohn⸗ macht Rußlands England nötigen, ſich außer mit Perſien ſelbſt auchmit dem Deutſchen Reich und mit der uns befreun⸗ deten Türkei über Perſiens Zukunft zu verſtändi⸗ gen. Und die Rolle, die wir dabei zu übernehmen haben, muß dieſelbe ſein, die wir auch ſchon vor dem Kriege, wenn auch recht platoniſch, ausgeübt haben. Eine Stärkung der nationalen Ent⸗ wicklungsmöglichkeit des perſiſchen Reiches und die größtmögliche Sicherung ſeiner Unabhängigkeit. In dem zwiſchen unns und den Nuſſen abgeſchloſſenen Waffen⸗ ſtillſtand findet ſich ein ſehr bemerkenswerter Paſſus über Perſien. urch ihn wird die Räumung auch des perſiſchen Gebiets von den und türkiſchen ae vereinbart. Dieſer Paragraph des kann ſelbſtverſtäadlich nur dann für uns von Nutzen ſein, wenn nicht etwa an die Stelle der ruſſiſchen und türkiſchen Truppen nun engliſche treten. Man wird alſo hier mit Vorſicht vorgehon müſſen und nor allem dofür Sorge zu tragen haben, daß den Perſern endlich einmal wirklich Gelegenheit gegeben wird, ſich ein kleines, aber zuverläſſiges Heer 0 Hellen; Wenn die Perſer ia den einer Armee gelangen, die wirklich als eine ſolche anzuſprechen iſt, dann wird es ihnen auch möglich ſein, im eigenen Lende Sicherheit und Ordnung zu ſchaffen und damit den Friedensvertrages zu ſchreiten. Um 1 Uhr 9 Minuten (Priv.⸗Tel. g..) desgenoſſen und den verſchiedenen ruſſiſchen Machthabern zu einer Engländern den Hauptvorwand für ihre beſtändigen Einmiſchungen zu entziehen. Die wirtſchaftlichen Kräfte des perſiſchen Reiches ſind in den vergangenen Jahrhunderten außerordentlich vernach⸗ läſſigt worden und verkümmert. Gibt es doch bis* heutigen Tage in Perſien keine einzige Eiſenbahn! Und dabei iſt der natür⸗ liche Reichtum des Landes groß, wie dies ja ſchon aus der Geſchichte des alten Perſerreiches ſich ergibt, das niemals zu einer ſolchen Blüte hätte kommen können, wenn nicht die Natur ſelbſt hierfür die Grundlage geboten hätte. Gerade im Süden Perſiens, in den⸗ Prut Gebieten, auf die England 7 8 gelegt hat, iſt die ruchtbarkeit außerordentlich. Daes Tal des Karunfluſſes wpird gewiß dermal einſt ein Baumwoll⸗ und Getreidegebiet allererſtes Ranges werden. Aber auch die Iraniſche Hochfläche in der die Hauptſtadt Teheran 28N iſt, verfügt über einen fruchtbaren Voden und im Norden an den Küſten des Kaſpiſchen Meeres koanten die unendlichen Urwälder eine Quelle des NReichtums werden. Dazu kommt, daß Perſien über eine große Reihe von Mineralſchätzen verfügt, 90 denen neuerdings auch große Mineral⸗ ölfunde getreten ſind. Das Schickſal dieſes Krieges hat uns 4 einmal die Möglichkeit eröffaet, wirtſchaftlich in Perſien ſeſten Ju zu faſſen und gleichzeitig auch einen politiſchen Einfluß zu be⸗ gründen, der den anderen europäiſchen Staaten insbeſonders Eng⸗ lands nicht nachſteht. Die Verbindung nach Perſien iſt uns durch die befreundete Türkei gewährleiſtet. Sie würde ſich ohne unüber⸗ windliche Schwierigkeiten noch bei weitem verbeſſern laſſen, wenn man vom Schwarzen Meer aus, von der Küſtenſtadt Trapezunt, eine Eiſenbahn ins Reich hineinlegen würde. Dann würde man auch von Rußſand eee ſein und nicht wie früher die großen Erſchwerniſſe des ruſſiſchen Tranſitverkehrs zu fürchten ſaben. Die Ausſichten, die ſich hier aus der Liquidiorung unſeres egszuſtandes mit Rußland ergeben, ſind nicht zu unterſchäßzen. Sie ſind vielleicht in mancher Beziehung größer, als man in der deutſchen Oeffentlichkeit annimmt, die faſt ausſchließlich an die Grenzgebiete zwiſchen Deutſchland und Rußland denkt. Für unſere Diplomatie eröffnet ſich hier ein großes Feld nüßzlichſter Tätigkeit. Sie erfolgreich auszuüben, wird nicht leicht ſein, da die Qualität der Perſönlichkeiten, die dieſe Aufgabe zu übernehmen haben, eine beſondere 1 muß und es ohne Kennt⸗ niſſe des perſiſchen Landes und Volkes auch einem geſchickten Politiker nicht leicht ſein dülrfte, das Maß von Vertrauen in Perſien zu erwerben, das ein deutſcher Vertreter braucht, um Großzügiges zu leiſten. Erleichtert wird ihm die Arbeit ſicherlich daburch werden, daß in weiten Kreiſen der perſiſchen Regierung und des Jung⸗ Perſentums große Shmpathie für Deutſchland vorhanden iſt. Dieſe Sympathle dakiert aus der Zeit vor dem Potsdamer Abkommen, als wir die Perſer in ihren Bemühungen, ein moderner Staagt zu werden, unterſtützten und uns auch derum bemühten, die Unab⸗ hängigkeit des Landes aufrecht 32 erhalten. Dieſe Stimmung vor allem der gebildeten perſiſchen 1* hat ihren Aus⸗ druck darin gefunden, daß die Zahl der nach Deutſchland gekommenen Perſer weſentlich zugenommen hat und daß überhauyt in weſten Kreiſen die Abſicht beſteht, nicht wie hisher die europälſche Kultur allein durch London und Paris in ſich aufzunehmen, ſondern ſich auch Deutſchland mehr als bisher zu nähern. In intereſſierten deutſchen Kreiſen haben dieſe Ideen lebhaften Widerhall gefunden und vor einigen Tagen jn Berlin zur Gründung einer deutſch⸗ perſiſchen Geſellſchaft geführt, die eine Reihe bekannter Perſönlich⸗ eiten umfaßt und der auch perſchiedene Abgeordnete des perſiſchen Parlaments angehören. Die Geſellſchaft hat ſich als Ziel geſezt, die Herſtellung eines engen wirtſchaftlichen und kuſturellen Verhält⸗ niſſes zwiſchen Deutſchland und dem Perſiſchen Reiche zu fördern, die allgemeinen und perſönlichen Beziehungen zwiſchen dem ßer⸗ ſiſchen und dem deutſchen Volke zu pflegen, ſowie die Kenntnis der Etnenart des perſiſchen Landes und Volkes in Deutſchland zu vertieſen. Auch das Vorſtehende ſoll dieſem Zwecke dienen. An die deulſchen Arbeiler. Die Wirkung des abgelaufenen Streiks wird von den Herausgebern der Süddeutſchen Monatshefte in einem Merk⸗ blatt geſchildert, das der notwendig gewordenen zweſten Auflage ihres Januarheftes beigelegt iſt und die weiteſte Ver⸗ breitung verdient. Tauſende von deutſchen Arbeitern haben geſtreikt. Was war die Wirkung? 1. Die Fertettung von Heeresbedarf für die deutſchen Soldaten, die allein auf die deutſchen Arbeiter an⸗ gewieſen ſind, iſt vermindert worden, während die Fa⸗ briken in allen von den Engländern mittelbar oder un⸗ mittelbar e Ländern der Welt weitergear⸗ beitet haben. Jeder deutſche Arbeiter, der draußen iſt oder war, weiß, wie es einer Truppe zumute iſt, wenn ihr die Munition ausgeht, während die Gegner noch reichlich damſt verſehen ſind. Was an Material fehlt, an Munition oder Schiffsbedarf, muß mit Menſchenleben erſetzt werden. Ein Heer, das nicht mehr genug Munitionsvorrat zum An⸗ griff hat, iſt beim modernen Krieg, der großenteils Material⸗ krieg iſt, auch in der Verteidigung auf die Dauer verloren. 2. Der Krieg hört nicht auf, wenn wir der deutſchen Hee⸗ resleitung die Möglichkeit nehmen, dem feindlichen Angriff zuvorzukommen, ſöndern er geht weiter, kann aber nicht mehr ſo geführt werden, wie er uns am wenigſten Menſchenleben koſtet, Wo der Angriff der von England geleiteten Menſchen⸗ Schiffs⸗ und Munitionsmaſſen dann ſtattfinden würde, ob im Weſten oder Oſten, Süden oder Norden, hinge dann nur mehr davon ab, wo der Einbruch in das Deutſche Reich am ausſichtsreichſten iſt. 3. Die b det 9fe Valuta iſt vom 28. Januar bis 1. Februar bei der Züricher Verrechnungsſtelle von Fr. 84,75 auf Fr. 82,25 geſunken, d. h. für ſedes Nahrungsmittel, ſedes Kleidungsſtück, das wir kaufen, mußten wir nach vier Tagen etwa 3 Prozent mehr bezahlen. Nahrung und Kleidung in Deutſchland werden durch Ausſtände noch ſchlechter, als ſie waren. 4. Dieſer Rückgang der Valuta drückt zugleich aus, daß das Vertrauen der Neutralen auf einen bal⸗ digen Frieden geſunken iſt. Damit wächſt der engliſch⸗amerikaniſche Druck auf ſie, in den Krieg gegen uns einzutreten und den Krieg noch einmal gu. verlängern. 5. Unſere wenigen Bundesgenoſſen werden im Vertrquen auf die deutſche Widerſtandskraft erſchüttert. Auch bei ihnen wächſt der engliſche Druck. 6. Im ruſſiſchen Volk ſind diejenigen Elemente verſtärkt worden, die im Intereſſe des engliſch⸗ amerikaniſchen Großkapitals gegen den bal⸗ digen i und für eine weitere Verlänge⸗ rung des allgemeinen Krieges ſind. 7. Der Arbeiter, dem ſeit Kriegsbeginn erzählt worden war, Deutſchland würde ſchließlich zuſammen⸗ brechen, hatte gerade angefangen, an dieſer Vorausſage und damit am en llſchen Imperialismus irre zu werden. Durch dieſen Streik 80 er neues Vertrauen—5 imperia⸗ liſtiſchen Oberleitung gewonnen, der in England auch Gewerkſchaftsführer angehören. Macht euch klar, daß ihr gegen den größten Imperialis⸗ mus und Kapitalismus kämpft, den die Welt ſemals geſehen hat, gegen die furchtbarſte Weltmacht, die es ſe gegeben hat und daß dieſer Kampf, wenn wir nicht alle zufammenhalten, nur mit dem Zuſammenbruch des deutſchen und der Verelendung ſeiner Maſſen enden kann. 4. Seite. Nr. 69. Mannhetmer Generai · Anzeiger. Gnags ⸗Ausgabe.) Montag, den 11. Februar 1918. FNus Stadt und Land. Mit dem 8 ausgezeichnet Das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe erhielt Offizier⸗Stellv. Hieronymus Sebaſtian beim Stab einer Jif.⸗Div., Mollſtr. 3 wohnhaft Sonſtige Auszeichnungen. Leutnant d. L. Georg Bentzinger von Mannheim⸗Neckarau, 3 Zt. Adjutant einer Militär⸗Eiſenbahn⸗Betriehsabteilung, wurde das Ritterkreuz zweiter Klaſſe mit Schwertern des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen. Dem Kanonier Hans Würth, Inhaber des Eiſernen Kreuzes, Sohn des Tapeziermeiſters Ernſt Würth, wurde die Badiſche ſilberne Verdienſtmedaille verliehen. Vom Hofe. Der Großherzog und die Großherzogin begaben ſich Autag mittag mit der Großherzogin Luiſe 2 dem Bahn⸗ of und begrüßten daſelbſt den König von Bayern auf ſeiner urchreiſe. * Verleihung des Ordens Pour le Merite. Wie bereits gemeldet, wurde einem Karlsruher, Hauptmann Stoffleth, der Orden Pour le Merite verliehen. Dieſe hohe Auszeichnung wird durch folgende Mitteilungen des WTB. begründet: Hauptmann Stoffleth hat ſich als Koramandeur eines Jägerbataillo is bei den Offenſwen erſt in der Bukowina, dann in Italien glänzend bewährt. Im nächtlichen Sturm durchbrach das Bataillon vor ÜUdine den über⸗ legenen Feind und nahm am 28. Oktober das vom Feinde zäh verteidigte[dine. In heldenhaftem Kampfe nahm ferner das Va⸗ taillon am 13. Dezember 1917 unter perſönlicher Führung ſeines Kommandeurs die ſtark ausgebauten, von beſten feindlichen Trup⸗ pen zäh verteidigten Felsſtellungen des onte Jouanele und Mronte Valer oa. Auszeichnungen. Der Großherzog hat den nachgenannten Per⸗ ſonen die nachgeſuchte Erlaubnis zur Annahme und zum Tragen der ihnen verliehenen Auszeichnungen erteilt: für das Königlich Preußiſche Verdienſtkreuz für Kriegshilfe: dem Privatmann Carl Baer in Mannheim, dem Direktor der Rhei⸗ niſchen Hypothekenbank in Mannheim, Geheimen Hofrat Dr. Otto Schneider, dem Dr. Heinrich Wimpfheimer, Direktor der Süddeutſchen Treuhand⸗Geſellſchaft und Dozent an der Handelshoch⸗ ſchule Mannheim, zurzeit bei der Zentral⸗Einkaufs⸗Geſellſchaft in Berlin, dem Geheimen Medizinalrat Dr. Guſtav Heuck in Mann⸗ heim, dem Direktor der Gewerbebank in Bruchſal Karl Ober⸗ müller, dem General⸗Direktor der Staatseiſenbahnen a. D. Wirk⸗ lichen Geheimen Rat Auguſt Roth, dem Regierungsrat Wilhelm Dörrwächter. Kollegialmitglied bei der Generaldirektion der Staatseiſenbahnen: für das Keniglich Bayeriſche König⸗ Ludwig⸗Kreuz: dem Direktor der Ludwigshafener Walzmühle, Kommerzienrat Fritz Artmann in Mannheim; für das Heſ⸗ ſiſche Kriegsehrenzeichen: der Frau Major Eugen Bu⸗ miller in Mannheim; für das Ehrenkreuz II. Klaſſe des Fürſtlich Schaumburg⸗Lippiſchen Hausordens: dem Geheimen Hofrat Profeſſor Dr. Friedrich Endemann in Heidelberg: für die Türkiſche Medaſlle vom Roten Halb⸗ mond in Silber: dem Direktor der Rheiniſchen Hypothekenbank Geheimen Hofrat Dr. Otto Schneider und dem Geheimen Kom⸗ merzienrat Engelhard in Mannheim. Militäriſche Beförderung. Unteroffizier Albert Schwei⸗ 105 vom Bezirkskommando Mannheim, welcher nahezu 2 Jahre m Felde ſtand und bereits 1914/15 mit dem Eiſernen Kreuz und der Badiſchen ſilbernen Verdienſtmedaille ausgezeichnet wurde, wurde neuerdings zum Sergeanten befördert. Ernannt wurden Landgerichtsdirektor Dr. Auguſt Dölter in Karlsruhe zum Landgerichtspräſidenten in Offenburg, die Schul⸗ kommiſſäre Karl Brühler beim Kreisſchulamt Mannheim, Tho⸗ mas Reinfurth beim Kreisſchulamt Karlsruhe, Richard Dorer beim Kreisſchulamt Freiburg, Karl Lauer beim Kreisſchulamt Heidelberg, Friedrich Kemm beim Kreisſchulamt Bruchſal, Friedr. Seeber beim Kreisſchulamt Baden und Michael Walter beim Kreisſchulamt Pforzheim zu„Schulinſpektoren“ und Verwaltungs⸗ 5 5 Friedrich Deeg beim Bezirksamt Mannheim zum Amts⸗ aktuar. BVeerſetzt wurden Landgerichtspräſident Dr. Theodor Müh⸗ ling in gleicher Eigenſchaft nach Heidelberg. Obereiſenbahnſekretär Emil Vogel in Weil⸗Leopoldshöhe nach Lörrach und Oberſtations⸗ kontrolleur Friedrich Eglau in Radolfzell nach Heidelberg unter Zurücknahme der Verſetzung nach Haagen. „-Schulinſpektloren“. Wie das„Schulverordnungsblatt“ mit⸗ teilt, wurde beſtimmt, daß die 2 Beamten der Kreisſchulämter die Amtsbezeichnung„Schulinſpektor“ zu führen haben. *Dienſt- und Urlaubsreiſen. Es hat ſich herausgeſtellt, da deutſche Offiziere bei Gelegenheit von Dienſt⸗ und elaubereiſen durch Oeſterreich⸗Ungarn die Fahrt in Wien oder Budapeſt zum Beſuche dieſer Städte uterbrechen und dazu freie Unterkunft beonſpruchen. Das Kriegsminiſterilum hält derartige Anſprüche für ungerechtfertigt. Beurlaubt reiſende Offiziere baben keinen An⸗ ſptuch auf freie Unterkunft; dienſtlich reiſende Offiziere nur dann, wenn für die ſofortige Weiterreiſe kein geeigneter Zug nachweisbar iſt. Wegen der ftarken allgemeinen Inanſpruchaahme von Hotel⸗ gvorticren dürfen keine übertriebenen Anſprüche an die Uaterkunft geſtellt werden. Den Einquartierten wird zur Pflicht gemacht, die Einrichtungsgegenſtände mit Rückſicht cuf deren ſtändige Benutzung unbedingt zu ſchonen. Die deutſchen Ueberwachungeſtellen in Wien und Budapeſt geben Durchreiſenden Auskunft über die geeigneten Anſchlüſſe und ſind angewieſen, die durchreiſenden Offiziere zur Benutzung der nächſten Anſchlußzüge aufzufordern. h. Poſtſendungen für Fußartillerie⸗Jormationen. Um Zeit und Arbeitskräfte zu ſparen, weiſt das Kriegsminiſterium darauf hin, daß alle Anfragen perſönlicher und wirtſchaftlicher Art, die die Bataillone, Batterien und Kolonnen der Fußgartillerie betreffen, nicht dem zugehörigen Regiment, ſondern den betr. Dienſtſtellen unmittelbar zugeſtellt werden. h. Der geſtrige Sonnkag weckte unwillkürlich Erinnerungen an fröhliche, ſorgloſe Friedenszeiten. Vor vier Jahren tollte zum letztenmale der bunte Mummenſchanz durch die Straßen und er⸗ füllte die Stadt mit lärmendem Leben. Faſtnacht⸗Sonntag 1914 und 1918. Kann man ſich einen größeren Gegenſatz vorſtellen? In keiner Weiſe unterſchied ſich der geſtrige Sonntag von den übri⸗ ſbar Die Vergnügungsſtätten waren zwar in gewohnter Weiſe ſtark beſetzt, zumteil überfüllt, aber Faſchingslaune war nirgends zu entdecken. Die Bevölkerung hat ſich ſo verhalten, wie man bei der Schwere der Zeiten erwarten durfte. Selbſt von der Jugend, die manchmal die nötige Einſicht noch vermiſſen läßt, wurde nicht der Verſuch unternommen, die gezogenen Schicklichkeitsgrenzen zu überſchreiten. Das iſt ein ſehr erfreuliches Zeichen von Selbſtdiſzi⸗ plin, das ſich zukünftig hoffentlich auch in all den anderen Dingen bewährt, in denen wir Selbſtzucht und Zurückhaltung nötig haben. Seine beſondere Note erhielt der geſtrige Sonntag durch unſere Grenadierkapelle, die heute wieder zur Front zurückkehrt. Die Urlaubstage, die ihr durch die Mitwirkung an dem erſten Konzert zum Beſten der Bürgerſtiftung für die 110er beſchert wur⸗ den, ſind in einer wirklich unermüdlichen Weiſe ausgenützt wor⸗ den. Am Samstag abend konzertierte die Kapelle im Nibelungen⸗ ſaale. Der Beſuch hat diejenigen enttäuſcht, die der Meinung waren, das Außergewöhnliche der Veranſtaltung müſſe den Saal bis auf den letzten Platz füllen. So aber waren noch ziemliche Lücken vorhanden. Herr Obermuſikmeiſter Heiſig hatte in der gewohnten geſchmackvollen Weiſe eine Vortragsfolge zuſammen⸗ geſtellt, die Abwechſlung und Gediegenheit vereinte. Zeigte ſchon die Auswahl der Muſikſtücke, daß die Kapelle auf dem Wege der Vervollkommnung nicht ſtehen geblieben iſt, ſo wurde dieſer Ein⸗ druck noch weſentlich verſtärkt durch die Ausführung. Vor allem iſt die ſtraffe Diſziplin, mit der Herr Heiſig den Muſikkörper be⸗ herrſcht, lobend zu erwähnen. Die Einſätze erfolgen mit peinlicher Genauigkeit und auf Schattierung und Nuancierung wird größte Sorgfalt verwendet. Das Publikum erkannte die ausgezeichneten Leiſtungen durch ſo herzlichen und anhaltenden Beifall an, daß Herr Heiſig trotz der Reichhaltigkeit der Vortragsfolge um mehrere Zu⸗ gaben nicht herumkam. Ein wirklicher Maſſenandrang herrſchte zu dem Frelikonzert, das die Kapelle geſtern mittag zwiſchen 12 und 1 Uhr am Waſſerturm veranſtaltete. Wer um dieſe Zeit ab⸗ kommen konnte, war erſchienen, um den Klängen zu lauſchen, die weithin hörbar waren, weil die Kapelle auf der dem Friedrichs⸗ platz zugekehrten Seite der Terraſſe Aufſtellung genommen hatte. Der Stahlhelm gab den Muſikern ein recht feldmäßiges Ausſehen. Nachmittags ſpielte die Kapelle an einer der Hauptſtätten ihrer Friedenstätigkeit, im Friedrichspark. Schade, daß die Jahreszeit noch nicht ſo weit vorgeſchriſten iſt, daß das Kanzert im Freien ſtattfinden konnte. Der Saal erwies ſich als viel zu klein. Hun⸗ derte mußten an der Kaſſe wieder umkehren, weil ſchon lange vor Beginn des Konzertes jeder Sitzplatz vergeben war. da der Zu⸗ drang nicht aufhörte, ſah ſich die Parkverwaltung gezwungen, das Tor zu ſchließen. Die vorgetragenen Stücke wurden ebenfalls mit dem ſtärkſten Beifall aufgenommen. So wird Herr Heiſig mit ſeiner ausgezeichneten Muſikerſchar den Eindruck mitnehmen, daß die Beliebtheit der Grenadierkapelle trotz der langen Abweſenheit nicht abgeflaut iſt. Möge der Kapelle eine recht baldige entgültige Heimkehr an der Spitze des tarferen Regiments beſchieden ſein. Die Hoffnung auf die Erfüllung dieſes Wunſches wird durch die letzten hocherfreulichen Nachrichten aus dem Oſten geſteigert. Nach dem Friedensſchluß mit dem ukrainiſchen Volksſtaat folgt die Be⸗ endigung des Kriegszuſtandes mit ganz Rußland. Lenin und Trotzky haben nun doch endlich den für die weitere Exiſtenz ihrer Macht höchſt gefährlichen Widerſtand gegen die Forderungen des Vier⸗ bundes aufgegeben und den Krieg für beendet erklärt. Ein erleich⸗ tertes Aufatmen geht durch Deutſchland und die verbündeten Lön⸗ der. Es iſt eine Kunde, ſo bedeutſam und hocherfreulich, daß ſie auch äußerlich durch reiches Beflaggen zum Ausdruck kommen muß. Darum: Fahnen heraus! „ Ueber eine Million für den badiſchen Baubund gezeichnet. Wie der„Landeswohnungsverein“ mitteilt, ſind bisher mehr als 1 150 000 Mark Stammanteile für den Badiſchen Baubund G. m. b. H. über⸗ nommen. Damit erhält unſere Badiſche Kriegerheimſtätten⸗ und Sie ⸗ delungsgeſellſchaft ein recht anſehnliches Betriebskapital, wofür vor allem der beteiligten Induſtrie und dem Handel Dank gebührt. Die Gründung des Badiſchen Baubundes ſoll am 15. Februar nachmittags in Karlsruhe ſtattfinden. Es iſt zu hoffen, daß bis dort noch weitere Stammanteile, die mindeſtens 500 M. betragen und verzinſt werden, übernommen werden. Diesbezügliche Mitteilungen können an den Badiſchen Landeswohnungsverein Kaclsruhe, Miniſterium des In⸗ nern, gerichtet werden. cFür die Zwecke der Kriegsküchenſpeiſung bedürftiget Volks⸗ ſchüler ſind dem Volksſchulrektorat wiederum überwieſen worden von ngenannt 30„, Firma L. Fiſcher⸗Riegel 100 l, Herrn Karl Eichtersheimer 100„, Herrn Hermann Straus 100, Ungenannt Deuskag, 12. Jebruar, gelten ſolgende Marlen: Brot: Für je 750 Gramm die Brot⸗ und Zuſatzmarken 1 bis 4. Butter: Für Pfd. die Buttermarke 5 in den Verkaufsſtellen—660. Weißer Käſe: Für Pfd.(das Pfd. 75 Pfig.) die Vuttermarke 3 in den Verkaufsſtellen 481—590. Eier: Für 1 Ei(40 Pfg.) die Eiermarke 44 in den Verkaufsſtellen 151—275 auf Kundenliſte. Zucker: Für 400 Gramm die Zuckermarke 1 in den Kolonialwaren⸗ verkaufsſtellen—998. Kartoffeln Zur Neſtellung bis ſpäteſtens Mittwochabend der Beſtellabſchnitt der Kartoffelmarke 67, der Zuſatzmarke 62 ſomie die Wechſelmarken. Zum Einkauf für 4 Pfd. der Lieferungs⸗ abſchnitt 4 der Kartoffelmarke 66, für 8½ die Zuſatzmarke 61 ſowie die Wechſelmarken. Mager⸗ und Butiermilch: Für Liter die Marke 19. Gemüſe⸗Suppenwürſel: Für ein Stück zu 15 pfg. für 5 Perſonen ausreichend) die Kolonialwarenmarke 4 in den Verkaufsſtellen —998. Brotanfſtrich: Für 1 Pfd. die Kolonialwarenmarke 5 in den Verkaufs⸗ ſtellen—-998. Zur Ausgabe gelangt Marmelade das Pfund zu 90 Pfg. und Rübenſaft das Pfund zu 50 Pfg Fleiſch: Die Wochenmenge iſt auf 200 Gramm feſtgeſetzt. Städtiſches Lebensmittelamt, C 2, 16/18. 50„, Ungenannt 200 K. Weitere Gaben werden vom Volksſchul⸗ rektorat in B 2, 9 jederzeit gern entgegengenommen. * Vorläufig keine Einheitsſchuhe für die Bevölkerung. Der Einheitsſchuh, die längſt erwertete Kriegsbekleidung für die Privat⸗ bevölkerung, wird wohl noch etwas auf ſich warten laſſen. Wie der Ueberwachungsausſchuß für die Schuhinduſtrie mitteilt, beſtehen immer noch große Schwierigkeiten in der Heranſchaffung der not⸗ wendigen Materialien. Die Holzſohlenfabriken können nicht in dem erforderlichen Umfang arbeiten, da ſie an Kohlenmangel leiden. Die Erſatzſtoffe aus Papiergarn ſind ebenfalls nur ſchwer zu be⸗ ſchaſfen. Die fertiggeſtellten Ei müſien in erſter Linie an die Arbeiter der kriegswichtigen Betriebe, der Landwirtſchaft, der Eiſenbahn und der Poſt verteiſt werden. Die Anforderungen ür die genannten Betriebe ſind ſo groß, daß vorläufig für die Pripalbepslkerung wenig übrig bleibt. *Goldgelübde. In einigen rheiniſchen Gemeinden wird gegen⸗ wärtig Hausvätern und alleinſtehenden Perſo ien folgendes Gold⸗ elübde zur Unterſchrift vorgeſegt: Bei dem teueren Blute der n gefallenen und bei dem geliebten Leben der noch kämpfenden Söhne unſeres Vaterlandes verſichere und verſpreche ich auf Ehre und Gewiſſen, daß ſich in meinem uid meiner Angehörigen Beſitzkein Goldgeld befindet und daß ich auch fernerhin bis zum Kriegsende ſedes Goldſtück, das etwa noch in meinen Beſitz gelangt, alsbald an den öffentlichen Kaſſen zum Umtauſch bringen werde.“ In dem Begleitſchreiben heißt es u..:„Es iſt Ehren⸗ ſache unſerer Gemeinde, daß niemand ſeine Unterſchrift verweigert. Die Namen derer, die unterſchrieben haben, werden in das von Profeſſor Kampf entworfene„Ehrenbuch“ unſerer Gemeinde eingetragen, das zum dauernden Andenken an die große Zeit im Ortsarchiv aufbewahrt werden ſoll. Wer nicht unterſchreibt, deſſen Name wird in die„Schwarze Liſte“ eingetragen und öffe itlich be⸗ kannt gegeben.“ Aus den in Frage kommenden Gemeinden ſind in den letzten Tagen ganz erhebliche Goldbeträge zur Umwechſelung abgegeben worden. Pofizesbericht vom 11. Februar. Zuſammenſtoß. Am 9. ds. Mts., vormittags, fuhr ein 50 Jahre alter, verwitweter Fuhrmann voon Unterſchönmattenwag mit einem mit 2 Pferden beſpannten Pritſchenwagen aus der Rhein⸗ häuſerſtraße auf die Seckenheimerſtraße. In dieſem Moment kam ein Straßenbahnwagen vom Schlachthof und ſtieß mit dem Prit⸗ ſchenwagen zuſammen. Perſonen wurden hierbel nicht verletzt. Der Straßenbahnwagen wurde an der vorderen Plattform leicht beſchädigt. Nfeſplan des Frobh. Nol- P. Nattonal-Theaters aunbelm Hof-Theater Neues Theaier Qyges und sein Ring Anfang 7 Uhr Schah azade Anfang 7 Uhr Iphigenie auf Tauris Anf. 7 Uhr 11. Februar ig. Montag Volksvorstellg Ahonnement D Hiohe Preise 12. Lebruar Dienstag Abonnement A Mittiere Prei-e 13. Februar Mittwoch 14. Februar Zum ersten Male: Mutterliebe— Das Donnerstagſ Mittefe Preise Ant 5 N 15. Fenruar Abonnement C Das Rheing old Freitar] Hohe Preise Anfang 7 Unr 16. Februar Außer Abonn.] Das Dre mäderlhaus Anfang 7 Unr Die Walküre Anfang ½ Uhr Samstag] Mit dere Preise Alt tteidelberg Anfang 7½ Uur Abonnement 0 Hohe Preise vergnügungen. Mannheimer Künſtlertheater Apollo. Auf die heute Abend ſtattfindende 25.(Jubiläumsaufführung) der„Roſe von Stam⸗ bul“, die in der Veſetzung der Erſtaufführung mit den Damen Sturm und Croiſſant, den Herren Roitner, Oberland⸗Klotz und Brönner in Szene geht, ſei hiermit nochmals hingewieſe i. 17. Februar Sonntag vaterländiſche Bühnenſtoffe. Zeitgloſſe von Alexander von Gleichen⸗Rußwurm. Es gibt Zeiten, in denen der Wunſch nach der Verarbeitung vaterländiſcher Stoffe für die Bühne beſonders laut wird. Dann greifen meiſt Leute, die nichts oder möglichſt wenig vom Dichter an ſich haben, in die Vorratstammer der Geſchichte, ſchreiben ein Eiliges zuſammen und die Sache fällt durch, wenn ſie überhaupt aufgeführt wird. Die wirklichen Dichter aber...2 Eein Blick in die Geſchichte der Weltkiteratur zeigt, daß ſie nur in den allerſeltenſten Fällen ſolche Stoffe wählten und den Aus⸗ druck ihrer glühenden Vaterlandsliebe mit Vorzug Fremden oder wenigſtens Halbfremden in den Mund legten. Hier ſpielt kein Zufall mit. Dieſe Zeilen ſollen ein kurzes Schlaglicht auf die Gründe werfen und einen Ausblick bieten, wie ſich eine vaterlän⸗ diſche Bühnendichtung in Zukunft fruchtbringend entfalten könne. Zunächſt: Was iſt ein vaterländiſches Stück und welche Forde⸗ rungen hat der Dichter dabei an ſeinen Stoff zu ſtellen? Mag der geſchichtliche Sinn in den Analogien ähnlicher Geſchehniſſe oder in der Verkleidung neuer Probleme in altes Gewand manche Be⸗ friedigung empfinden, echte Rührung, echtes Mitgefühl erweckt nur das allgemein Menſchliche, der Herzenston aus gequälter Bruſt. Dieſe Forderung iſt, wie an jeden Stoff, auch an den vaterländi⸗ ſchen zu ſtellen, denn die Annahme, daß laut ausgeſprochener Patriotismus an ſich den Charakter einer Perſon zum Heldiſchen ſtempelt, bleibt falſch, obwohl da und dort der Anſatz dazu gemacht worden iſt. Der Stoff bietet nur das Knochengerüſt. Die Weltanſchauung des Dichters, der philoſophiſche Niederſchlag ſeines Weſens gibt das Leben. Und in dieſem Leben liegt es allein, ob ein Stück„vater⸗ ländiſch“ iſt oder nicht. Jede Nationaldichtung muß ſchal werden, die nicht auf dem größten menſchlichen Zuſammenhang beruht, dem Volk und wenn beides in eines überfließen. In dieſem Sinne ſoll jede Nation eine Bühne haben oder ſich Bei den Werken, die dafür in Frage kommen, handelt es ich aber nicht um das Koſtüm, das die auſpieler tragen, und um die Charaktere, die auf dem Zettel ſtehen, ſondern der innere Gehalt des bearbeiteten Gegenſtandes iſt der Anfang und das Ende der vaterländiſchen Kunſt. Gewiß zeigt ſich überall, wo wir der Sache näher treten, die „Menſchheit“ nach Schillers Wort nur als ee e Begriff und der Einzelne muß ſich auf den natürlichen Grundlagen, ſeinem angeborenen Charakter ud ſeinem Vaterland, ent⸗ wickeln, aber trotzdem ſind die beſtimmenden Nationalfragen zu⸗ gleich Menſchheitsfragen und gehören zu den Problemen, die ſich dem Dichter meiſt in der Geſtalt jener ſtellen, die der Löſung be⸗ reits nahe gekommen ſind. Ich will es an einem Beiſpiel klar machen. In einem lite⸗ rariſchen Eſſai fand ich jüngſt Bedauern darüber ausgedrückt, daß unſer empfindlich gewordenes vaterländiſches Gefühl ſelbſt in Wilhelm Tell nicht richtig berührt werden könne, da ſich der Helden⸗ ſinn des Schweizer Volkes doch ſchließlich gegen das damalige Deutſche Reich richtete. Nun, das Empfinden des Volkes gibt dem Herrn Kritiker Unrecht, denn Tell wird vom großen Publikum um⸗ jubelt, wenn er nur irgend anſtändig gegeben wird. Warum konnte aber Schiller für das Werk, das der Freiheit in geeintem Vaterland gewidmet war, keinen„reichsdeutſchen“ Stoff wählen? Einfach, weil unſer Gebiet noch niemals ein ge⸗ eintes Vaterland mit bürgerlicher Freiheit geweſen war. Das politiſche Ideal, für das an der Schwelle des 19. Jahrhunderts ge⸗ rungen wuͤrde, hatte ſich nur in den Schweizer Bergen erfüllt und konnte alſo in ſeinem letzten ſiegreichen Ringen nur dort geſchil⸗ dert werden, wo es Ereignis geworden und deshalb als Gleichnis wirken konnte. Nur das Gleichnis weckt vergangenes Leben. Vor den hiſto⸗ riſchen Tatſacher verweilen wir mit kühler Aufmerkſamkeit, viel⸗ leicht mit geſpanntem Intereſſe, die Schwingungen der Worte dringen aber nur anteilweckend ins tiefſte Herz, wenn das eigene Empfinden, Sehnen, Schaffen berührt wird. Hier liegt der Ver⸗ gleichspunkt, das, was der Lateiner das„tertium comparationis“ nennt, das geiſtige und ſeeliſche Leben des Ganzen. Es iſt nicht in den Aeußerlichkeiten zu ſuchen, die nur den Rahmen bilden, es liegt im Geiſt, im echten patriotiſchen Empfinden des Dichters. Vaterländiſch wird ihm alſo jeder Stoff dadurch, daß er ſein Ideal hineinlegt, das Ideal ſeiner Zeit und ſeines Volkes, denn jede Dichtung iſt autobiographiſch, ſie gibt Rechenſchaft von einem inneren Erlebnis ihres Schöpfers, in welcher Handlung und wel⸗ cher Sphäre ſie auch ausgedrückt ſein mag. Da ein geſundes, ſtarkes Land in fortſchreitender Entwicklung begriffen iſt, wurzeln ſeine Kämpfe und Siege wohl in der Ver⸗ gangenheit, finden jedoch nur ſelten ein Gleichnis im einſtigen Ge⸗ ſchehen. Es iſt überwunden in ſeinen großen Zügen, die kleinen kommen nur für die Seelenanalyſe, für die Konflikte des pſycholo⸗ giſchen Dramas und des Luſtſpiels in Betracht. Das vaterländiſche Stück, deſſen Zweckl Erkenntnis, Erhebung und Begeiſterung zu erregen iſt, maß national im Gedanken ſein und im Stoff ein un⸗ abweisbares Gleichnis enthalten. Vicht allzuviele beſitzt die deutſche Dichtung. Der Mangel an Einheit, der dem Geiſtesleben anhaftete, die langdauernde Spal⸗ tung zwiſchen Nord und Süd ließen die Geſchloſſenheit nicht auf⸗ kommen. Wir ſehen ein ſeltſames Spiel der Kräfte. Jede wirkſame Literatur hat noch immer den Geiſt des Fort⸗ ſchritles getragen. Da jede Regierung die Ordnung zu vertreten hat und deshalb meiſt ſtationär iſt, geriet ſie faſt ſtets mit den führenden Literaturgruppen in Gegenſatz. und da nun andererſeits die Bühne teils ſtaatlich unterſtützt iſt, teils unter Kontrolle ſteht, verlor ſie bei uns ſeit dem 19. Jahrhundert die Bedeutung eines politiſchen Kampfplatzes. Das vaterländiſche Stück diente dem Staat und nicht dem Volk, da beide auseinandergefallen waren. Es wurde zum Feſtſpiel. „Herrliches muß in einer Literatur hervorblühen, wenn ſie als eine Vaterlandsſache betrachtet wird,“ ſchrieb Heine in einem Auf⸗ ſatz über Polen. Zu erreichen, daß die Literatur und vor allem die Bühne Vaterlandsſachen werden, galt nach jedem gewaltſamen Fortſchritt, den unſere neuere Geſchichte aufweiſt, für eines der wichtigſten Ziele der geiſtigen Bewegung. Es konnte nicht ⸗rcicht werden, ſolange Aeſthetengruppen zur Geſellſchaft ſprachen, Aange die ſtaatliche Einheit noch nicht von der geiſtigen begleitet war. An dieſem Zwieſpalt ſcheiterte auch die Kunſt des patriotiſchen Feſt⸗ ſp'els. Goethe blieb froſtig, als er die Freiheitskriege in„De Epimenides Erwachen“ feiern ſollte, und Gerhart Hauptmann ſchei⸗ terte künſtleriſch an der Aufgabe, das Jubeljahr der Befreiung al Bühnendichter zu weihen. Es fehlt da wie dort die Krafkt des Gleichniſſes, die fortreißende Wucht, die nur entſteht, wenn und Dichter eins geworden ſind. Sehen wir vom Feſtſpiel ab und blicken in die Entwicklungs⸗ geſchichte der deutſchen Bühne zurück, ſoweit nationales Streben in Erſcheinung tritt. Da ſchaltet vieles aus, was von echten Dichtern in palriotiſchem Eifer erſonnen wurde, denn die Bühne hat es gelehnt. Nur Kleiſt iſt lange nach ſeinem Tode zur Veltung ge⸗ kommen. Vielleicht verſtehen wir ihn beſſer, wie ihn eine Zeit⸗ genoſſen verſtanden, weil uns die Größe bewußt geworden iſt, di er als Einſamer dichteriſch vertrat, die ſtrenge, harte Größe reinen Pflichtmenſchen, die Zuſammengelörigkeit des Einzeln mit ſeinem Volk. Dieſe Stimmung erfüllt alle Nebenperſonen, ſtrahlt aus dem Helden. Darin liegt aber das ausgeſprochen Ba⸗ terländiſche, daß bei Kleiſt die Geſamtperſönlichkeit, die Volks⸗ individualität zum eigentlichen Träger ſeiner Stücke wird. Held der„Hermannsſchlacht“ iſt das deutſche Volk, der Uleberwinder im„Pringen von Homburg“ iſt Brandenburg. Auf der Bühne herrſchte noch in den ſiebgiger Jahren neben den harmlos⸗freundlichen Gaben einiger deutſcher Luſtſpieldichter mehr denn je das franzöſiſche Stück nach Art bon Sardou un Voll 13 über zwölf Teilſtrecken.70 Mk. Monfag, den 11. Februar 1918. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittags⸗Ausgabe.) VVV Kr. 60. B. Seite Mannheimer Straf kammer. Strafkammer l. Sitzung vom 5. Febr. gerichtsdirektor Baumgartner. Mit ſeinen 22 Vorſtrafen könnte der 32 Jahre alte Georg Wetzel aus Weinheim ſchon vorſichtiger ſein. Im Dezem⸗ Vorſ.: Land⸗ ber b. Is. ſtahl er einige Pferdedecken, darunter dem Wirt Ehret eine, außerdem beſchwindelte er Frau Eliſe Stief, der er weismachte, er habe Geld wie Heu, um ein Darlehen von 5,20 M. Das Urteil lautet auf 1 Jahr Gefängnis. Das Hilfsdienſtgeſetz wird manchem unbeguem. Der 50 Jahre alte Wirt Peter., ein blühender, kräftiger Mann, der 10 Jahre jünger ausſieht, als er iſt, war, da er ſich nicht freiwillig zum Hilfsdienſt meldete, als gelernter Schreiner der Firma Sachs u. Co. zugewieſen worden, hat aber die Aufforderung, die Arbeit auf⸗ zunehmen, einfach links liegen laſſen. Darauf wurden ihm vom Scköffengericht 50 Mk. Strafe zugemeſſen. Der Amtsanwalt legte Berufung ein und begehrte eine Gefängnisſtrafe. P. erklärte heute, er könne ſeinen Betrieb nicht ſich ſelbſt überlaſſen. Es fehle on Perſonal und ſeine Frau ſei krank. Er ſelbſt habe ſeit 21 Jahren nicht mehr auf ſeinem Handwerk gearbeitet, ſei rheumatiſch und könne auf ſeinem rechten Fuß wegen eines früheren Schien⸗ beinbruchs nicht lange ſtehen. Er ſei alſo nicht in der Lage, als Schreiner zu arbeiten. Der ärztliche Befund begzeichnete ihn da⸗ gegen als arbeitsfähig. Das Gericht meint, für ſolche Drücke⸗ bergerei in gegenwärtiger Kriegszeit ſei die angemeſſene Strafe Gefängnis, man habe ſich aber entſchloſſen, die Geldſtrafe auf 200 Mark zu erböhen in der Erwartung, daß der Angeklagte es nun als ſeine Pflicht erkennen werde, ſich zur Arbeit einzufinden. Als die auf einem hieſigen Kontor beſchäftigte Liſel L. vor kurzem ihre Kündigung erhielt, ſagte ſie, das rühre daher, daß ſie dem Geſchäftsführer nicht genug entgegengekommen ſei. Einen Verſuch, ſie zu küſſen, habe ſie kräftig abgewehrt, und als ſie abends 9 Uhr in ſeine Wohnung kommen ſollte, um ein Diktat entgegenzunehmen, ſei ſie weggeblieben. Die auswärts anſäſſige Direktion des Geſchäftes erhielt Kenntnis von dieſer Nachrede und ſtellte dem Geſchäftsführer anheim, ſich zu reinigen. Auf die Privatklage wurde Frl. S. zu 50 Mk. Geldſtrafe verſchöffelt. Sie legte Berufung ein. Heute kam es zu einem Vergleich. Vertreter der Privatklägers: Rechtsanwalt Dr. Jordan, Verteidiger: Rechts⸗ anwalt Dr. Weingart. Neugeſtaltung des Karlsruher Straßenbahntarifs. Karlsruhe, 9. Jebr. Den Mitgliedern des Bürgerausſchuſſes iſt eine Vorlage des Stadtrats über die Neugeſtaltung des Straßenbahntarife zugegangen. Das ſtädtiſche Bahnamt ſchlägt folgende erhöhte Sätze für die Benützung der Straßenbahn dor: Der 10 Pfennig⸗Tarif fällt fort. Es ſollen künftig koſten: bis zu drei Teilſtrecken 15 Pfg., bis zu ſechs Teilſtrecken 20 Pfg., bis zu neun Teilſtrecken 25 Pfg., bis zu zwölf Teilſtrecken 380 Pfg. und über zwölf Teilſtrecken 35 Pfg. Fahrſcheinhef te: bis zu drei Teilſtrecken.50 Mk., bis zu ſechs Teilſtrecken 2 Mk. und bis zu neun Teilſtrecken.50 Mk. Wochenkarten(ſteuer⸗ frei) für Arbeiter und Militärperſonen für ein malige Hin⸗ und Rückfahrt täglich ſollen künftig koſten: bis zu drei Teilſtrecken .20 Mk., bis zu ſechs Teilſtrecken.60 Mk., bis zu neun Teil⸗ ſtrecken 2 Mk., bis zu zwölf Teilſtrecken.40 Mk. und über zwölf Teilſtrecken.80 Mk.; für zweimalige Hin⸗ und Rückfahrt: bis zu drei Teilſtrecken.80 Mk., bis ſechs Teilſtrecken.40 Mk., bis neun Teilſtrecken 83 Mk., bis zwölf Teilſtrecken.60 Mk. und über zwölf Teilſtrecken.20 Mk. Schülerwochenkarten ollen koſten für einmalige tägliche Hin⸗ und Rückfahrt: bis ei Teilſtrecken 90 Pfg., bis ſechs Teilſtrecken.20 Mk., bis neun Teilſtrecken.50 Mk., bis zwölf Teilſtrecken.80 Mk., über zwölf Teilſtrecken.10 Mk.; für zweimalige Hin⸗ und Rückfahrt: bis drei Teilſtrecken.20 Mk., bis ſechs Teilſtrecken.60 Mk., bis neun Teilſtrecken 2 Mk., bis zwölf Teilſtrecken.40 Mk. und über zwölf Teilſtrecken.830 Mk. Steuerpflichtige Wochen⸗ karten ſollen koſten für einmalige Hin⸗ und Rückfahrt: bis drei Teilſtrecken.40 Mk., bis ſechs Teilſtrecken.80 Mk., bis neun Teilſtrecken.20 Mk., bis zwölf Teilſtrecken.70 Mk. und über zwölf Teilſtrecken.10 Mk.; für zweimalige Hin⸗ und Rück⸗ fahrt: bis drei Teilſtrecken 2 Mk., bis ſechs Teilſtrecken 270, Mk., bis neun Teilſtrecken.30 Mk., bis zwölf Teilſtrecken 4 Mk. und Die Monatskarten ſollen künftig koſten: bis drei Teilſtrecken 10 Mk., bis ſechs Teilſtvecken 14 Mf., bis neun Teilſtrecken 17 Mk., bis zwölf Teilſtrecken 20 Mk. und über zwölf Teilſtrecken 24 Mk. In der Begründung zu der Vorlage wird u. a. ausge⸗ führt: Die ſtädtiſche Straßenbahn hat in den letzten Friedensjahren ſowie noch im erſten Kriegsjahr 1914 ſteigende Reinüberſchüſſe er⸗ bracht, in den Kriegsjahren 1915 und 1916 dagegen bedeutende Zu⸗ ſchüſſe der Stadtkaſſe erfordert und erſt 1917 wieder mit einem Reinüberſchuß abgeſchloſſen. Wenn trotzdem jetzt Antrag auf eine nicht unbeträchtliche Erhöͤhung der Fahrpreiße geſtellt werden muß, ſo hat dies ſeinen Grund vor allem in der gewaltigen Ausgabenvermehrung, die während des Krieges einge⸗ treten iſt und ſich auf alle perſönlichen und ſachlichen Ausgabe⸗ poſten erſtreckt, namenklich aber auch auf die neuen Reichsſteuern, die Kohlen⸗ und die Verkehrsſteuer zurückzuführen iſt. Für ein Jahr wird ſich die unmittelbare Belaſtung der Straßenbahn durch die Verkehrsſteuer auf etwa 200 000 Mk., durch die Kohlen⸗ 60—80 000 Mf. berechnen. Es iſt ohne weiteres klar, aß die Finanzen der Straßenbahn ſolchen Laſten nicht gewachſen find. Dazu kommen aber vor allem noch die ſteigenden Augiers Dramen. Das Nationalgefühl war politiſch ſo ſtark in Anſpruch genommen, daß es künſtleriſch nach keinem Ausdruck berlangte.— Noch verhallte die Forderung Lagardes nach ſeeliſcher Ein⸗ eit ungehört, nirgends wurde die Sehnſucht laut nach einer national⸗deutſchen Kunſt, die von der Szene berab dieſe ſeeliſche Einheit hätte vorbereiten konnen. Richard Wagners Kampf wurde durch die Muſik, nicht durch die Wahl der Stoffe zu ſchwer um⸗ ſtritzenen Siegen geführt. Erſt in den achtziger Jahren war ein junges Geſchlecht heran⸗ gewachſen, das dem neuen Reich die neue bodenſtändige Kunſt bringen wollte, vaterländiſch im Sinne der Auflehnung junger gärender Kräfte. Iſt auch wenig von den damals aufgeführten erken für die deulſche Bühne übeig geblieben, der friſch und be⸗ geiſtert aufgenommene Kampf war ſiegreich, der Herrſchaft des fremden Geſellſchaftsſtückes war ein jähes Ende be⸗ reitet. Aber ebenſo, wie früher nach ähnlichen Anläſſen, kam die Be⸗ wegung ins Stocken. Jene große Dichtung, die auf vaterländiſcher Veltanſchauung beruhl und national durch ihren Inhalt wirkt, war vergeblich erwartet. Es entſtand unter dem Schlagwort: 'art pour'art“ ein Niedergang, eine ſpieleriſche Kunſt des Scheins, die ſchließlich teils hüſteriſch, teils ſervil wurde, jedes deal und jedes echte Gefühl verhöhnend? wirklichkeits⸗fremd, baterlands⸗fremd, äſthetiſch genannt, obwohl ſie unäſthetiſch im echten Sinne des Wortes war. Gegen dieſe Kunſt gilt es, den Kampf aufzunehmen. Von einem ſtarken Ideal durchglüht, deſſen Kraft feſt in der Bodenſtändigkeit wurzelt, können wir die deutſche Nationalbühne auf vaterländiſche Grundlage ſtellen und ihr dadurch den gebühren⸗ en Platz anweiſen, der ihr zukommt im Ringen um die ſeeliſch⸗ geiſtige Einheit der Nation. 5 Im Augenblick der Begeiſterung erſcheint der Kampf leicht, er iſt jedoch ſchwerer, als wir annehmen, da eine Well geſchickter kache zerbrochen werden muß, ehe der vaterländiſche Stoff ſein Recht auf der Szene gewinnt und das modern⸗hyſteriſche, pervers⸗ ſenſationelle gründlich verſcheucht. Das Vaterländiſche liegt aber nicht in lautem, kritikloſem Jubel, ſondern im tiefen Verſtändnis für die Eigenart des Volkes, ſeiner Lebensnotwendigkeiten, ſeiner orgen und ſeiner Freuden. Dann erſt wird unſere vaterländiſche Bühne— wie Julius Gart bor einigen Jahren ſchrieb—„eine Kämpferin und Arbeite⸗ ein, die an keinem Platz verſagt, an allem Menſchlichen teil hat und Verwirrungen uns zu löſen vermag“. öffentlichen Schulen, ſondern auch die der privaten und Fachſchulen Mehrgus⸗ gaben für das ſtändige und unſtändige Perſonal. Die Kriegs⸗ zulage und Teuerungsbeihilfe beträgt für das erſtere in der zuletzt beſchloſſenen Höhe für die Straßenbahn allein 164 500 M. Schon jetzt iſt aber eine Bewegung zur Erlangung weiterer Erhöhungen im Gange, und auch das unſtändige Perſonal verlangt beträchtliche Aufbeſſerungen, die, wenn ſie bewilligt werden, jährlich eiwa 100 000 Mk. erfordern. Die Tariferhöhung gab im übrigen Anlaß zur Aenderung auch einiger ſonſtiger Beſtimmungen der Beförde⸗ rungsbedingungen. So ſollen vor allem die Einſchränkungen, die bisher für die Benützung der Schüler⸗Wochenkarten gal⸗ ten, wegfallen, ſodaß künftig nicht nur die Schüler der allgemeinen davon Gebrauch machen können. Sodann ſollen für die Wochen⸗ karten die Umſteigſcheine wegfallen. Im Inkereſſe der Vereinfachung und Erleichterung des Fahrdienſtes ſowie der Abwendung von Mißbrauch liege es auch, die Berechtigung zum Umſteigen bei gewöhnlichen Fahrkarten auf einmaliges Um⸗ ſteigen zu beſchränken, da erfahrungsgemäß die Umſteigberechti⸗ gung vielfach mißbraucht wird und zu den meiſten Streitigkeiten zwiſchen Fahrgäſten und den Fahrbedienſteten Anlaß gibt. Ueber die finanziellen Wirkungen der Tariferhöhung, ſo heißt es ferner in der Begründung, laſſen ſich genaue Angaben nicht machen. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß ſich die Benützung der Straßenbahn wenigſtens zeitweiſe dadurch vermindert. Es kann aber nach Meinung des ſtädtiſchen Bahnamts mit einer Steigerung der Einnahmen um jährlich etwa 700 000 Mark gerechnet werden. Rommunales Wisblingen, 9. Februar. In der heute Abend ſtattgefundenen Bürgerausſchußſitzung wuürde der Voranſchlag für 1918 ohne weſentliche Debatte einſtimmig genehmigt. Die Umlage von 60 Pſennig bleibt wie im vorigen Jahre. Auf Antrag mehrerer Bürgerausſchußmitglieder wurde folgende Anfrage an den Gemeinde⸗ rat geſtellt:„Wie ſtellt ſich der Gemeinderat zur Ein⸗ gemeindungs⸗Frage von Heidelberg, wenn der Stadt⸗ rat Heidelberg einen bezüglichen Antrag an die Gemeinde hier ſtellen 5 Bürgermeiſter Maaß erwiderte, laut„Heidelb Ztg.“, daß er Gemeinderat bei annehmbaren Bedingungen dieſer Anfrage ſym⸗ pathiſch gegenüberſtehen werde. * Radolfzell, 3. Februar. Die vom Miniſterium des Innern angeregte Erlaſſung eines Ortsſtatuts, wonach minderjährigen Ar⸗ britern und Arbeiterinnen der ihnen zuſtehende Lohn nicht an ſie ſelbſt, ſondern an deren Eltern oder Vormünder ausgezahlt werden oll, wenn ſie ihr Geld, anſtatt es den Eltern adzuliefern, ver⸗ chwenden, iſt von dem Gemeinderat einſtimmig abgelehnt worden nut der Begründung, daß ein ſolcher Sparzwang nur dann Wirkung habe, wenn er für das ganze Großherzogtum oder für zuſammenhängende Gebiete erlaſſen werde. * Bad Dürkheim, 8. Febr. Aus Anlaß des goldenen Ehe⸗ jubiläums des Königs beſchloß der Stadtrat eine Stiftung in Höhe von 100 000 Mark aus Mitteln der Stadtkaſſe, des Neſerve⸗ ſbmn der Sparkaſſe und des Gaswerkes zu begründen mit der Be⸗ timmung, bedürftigen Kriegsteilnehmern der hieſigen Bürgerſchaft zur Aufrichtung itzrer Exiſtenz die abſolut notwendigen Zuſchüſſe bezw. Darlehen hieraus zu gewähren. Zum ehrenden Gedächtniſſe an den Jubeltag ſoll die Stiftung den Namen„Ludwig⸗Thereſe⸗ Stiftung“ erhalten.— Dder Wohnungsgeldzuſchuß der Lehrer wird angeſichks der herrſchenden Teuerung von 450 Mark auf 650 Mark erhöht und damit der Anfangsgehalt von 2000 Mark auf 2200 Mark feſtgeſetzt. Auch den ſtädfiſchen Beamten und Vedienſteten werden entſprechende Teuerunzszulagen bewilligt. Bad Kreuznach, 8. Febr. In der jüngſten Stadtverord⸗ netenverſammlung ſprach Rürgermeiſter Dr. Kornicke dem Kaiſer den herzlichen Dank aus für die hochherzige Spende von 100 000 Mark zur Linderung der Not der Waſſerbeſchädigten: 70 000 Mark wurden der Stadt Kreuznach überwieſen. An freiwilligen Spenden gingen bisher(beim Oeffentlichen Anzeiger allein 133 000 Mark) ein 2⸗6000 Mark. In 1200 Häuſern(ein Drittel der ganzen Stadt) hat das Waſſer teils im Keller, teils im erſten Stockwerk geſtanden, 2600 Familien(die Hälfte der Stadt) ſind daran be⸗ teiligt. 40 Häuſer ſind ſtark beſchädigt. Am Schluſſe teilte der Bürgermeiſter mit, daß der Oberpräſident der Rheinprovinz, Erzellenz von Rheinbaben, die waſſergeſchädigten Gegenden der Moſel, Nahe, Ahr u. a bereiſt und dabei feſtgeſtellt habe, daß keine Gegend auch nur irgendwie vergleichbar ſo geſchädigt worden ſei, wie das Nohetal. Stodt und Solbäder⸗Aktien⸗Geſellſchaft werden wahrſcheinlich ein Drittel ihres Schadens von der Provinz, ein weiteres Drittel vom Stagt erhalten. Aus dem Sroßherzogtum. 8 Weinheim, 9. Febr. Im hieſigen Warteſaale zweiter Klaſſe wurde von den Polſtern das Leder abgeſchnitten und geſtohlen. Der Täter konnte bis jetzt nicht ermittelt werden. Laudenbach, 8. Febr. Als ſich geſtern Abend kurz vor der Station Laudenbach der Perſonenzug in Bewegung ſetzte, kam eine Frau durch den Ruck ins Stolpern und fiel zur Wagentür hinaus, die ein Fahrgaſt vergeſſen habe, zu ſchließen. Glücklicher⸗ weiſe kam die aus dem Zuge geſtürzte Frau mit einigen Haut⸗ abſchürfungen davon. Jvähl, 8. Febr. In Straßburg⸗Rupprechtsau iſt vor kurzem die geweſene Generaloberin des Ordens der Franzis⸗ kanerinnen, Mutter Aleria geſtorben. Sie hieß mit ihrezn bürserlichen Namen Franiska Emma Hill und wurde 1838 in Bühlertal geboren. Als 19ährige wurde ſie Helferin in dem von dem bekannten Dekan Lender in Schwarzach begründeten Waiſen⸗ hauſe, deſſen Vorſteherin ſie bald wurde. In der Zeit des Kultur⸗ kämpfes wanderte ſie nach Amerika aus und rief in Milwaukee die Genoſſenſchaft der Franziskanerinnen ins Leben. Dieſe hat als Arbeitsgebiete die Krankenpflege und den Unterricht. Im Jahre 1895 kam der Orden nach Deutſchland, wo er das Exlenbad bei Sasbach übernahm 1907 wurde die Verwaltung geteilt, die Be⸗ ründerin legte ihr Amt als Generaloberin nieder und kehrte als eiterin des deutſchen Zweigs nach Europa zurück, wo etwa 300 Schweſtern, namentlich in unſerer Südweſtecke, in der Kranken⸗ pflege tätig ſind. In den letzten Jahren hat ſich die unternehmende Frau auf die Begründung von Studentinnenheimen verlegt. Im Krieg wurde das Straßburger Mutterhaus und das Erlenbad al⸗ Lazarett eingerichtet, wobei die verſtorbene Oberin auch die Rote⸗ Kreuz⸗Medaille erhielt. Im Alter von faſt 80 Jahren hat ſie aun ein arbeitsreiches Leben abgeſchloſſen. * Heitersheim bei Staufen, 7. Febr. In der letzten Zeit wan mehrfach ein Soldat hierher gekommen und hatte hier und in den umliegenden Dörfern Lebensmittel zu teueren Preiſen eingekauft⸗ wahrſcheinlich um ſie an Dritte weiter zu verkaufen. Als er wie⸗ der einmal ſeinen Korb mit Hamſterware und der Nufſchrift:„In⸗ halt: Elektriſche Beſtandteile“ zur Bahn brachte, wurde der Korß beanſtandet und geöffnet. Man fand darin Butter, Jett und Fleiſch im Geſamtigewicht von 96 Pfund. 8 * Pforzheim, 7. Febr. In Neuenbürg ſtürzte der 48⸗ jährige Elektrotechniker Eugen Braunwart beim Verlegen einer elektriſchen Leitung von einem Maſte ab und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß der Tod des Mannes alsbald eintrat. )( Windſchläg, 7. Jebr. Der 16jährige Sohn des Gemeinde⸗ rats Eggs ſtieß in der Dunkelheit gegen die Deichſel des im Nach⸗ barhofe ſtehenden Wagens und verletzte ſich ſo ſchwer, daß er am Tage nach dem Unfall ſtarb. 8 )(Marksdorf, 5. Febr. Altbürgermeiſter Karl Beck iſt nach langem, ſchweren Leiden geſtorben. * Freiburg, 8. Febr. Geſtern iſt hier die Gründung der Gemeinnützigen Hypothekenſicherungs ⸗ Genoſ⸗ ſenſchaft m. b. H. erfolgt. Die Stadt wird mit 100 Anteilen der Genoſſenſchaft beitreten und außerdem wird ſie eine Nachhaft⸗ umme von 500 600 Mark übernehmen. Ferner ſteht der Genoſſen⸗ chaft die Summe von 500 000 Mark, mit welcher die in Anlehnung an die ſtädt. Sparkaſſe gegründete ſog. Häuſerkaſſe fundiert iſt, zur Begebung 2. Hypotheken zur Verfügung. Für die Genoſſenſchaft ſind bis jetzt 786 Anteile gezeichnet: e Anteil beträgt 100 Mark mit einer Haftſumme von 500 Mark. Es fehlen noch 14 Anteile, bis die von der Stadt verlangte Zahl erreicht iſt. Donaueſchingen, 6. Febr. Die Fürſtlich⸗Fſirſtenbergiſche Standesherrſchaft hat Notgeld prägen laſſen für Stücke zu 5, 10 und 50 Pfennig. pfalz, heſſen und Umgebung. Altrip a. Rh., 8. Febr. Die beiden vier⸗ und ſechsjährigen Kinder der Tagnerseheleute Jakob Klauer machten ſich in Ab⸗ weſenheit ihrer Eltern an dem Kochherde zu ſchaffen, wobei die Kleider des ſechsjährigen Töchterchens Feuer fingen. Eine Frack die im unteren Stock des betreffenden Hauſes wohnte, hörte die Kinder ſchreien; ſie ging in die Nachbarſchaft, um die Mutter zu rufen; als dieſe kam, ſtand das Kind in hellen Flammen. Sofort überſchütteten beide Frauen es mit Waſſer und löſchten damit die Flammen. Es verſchied jedoch auf dem Wege ins Krankenhaus. * Frankenthal, 8. Febr. Dienstag abend iſt zwiſchen Ludwigs⸗ hofen und Oggersheim der 63 Jahre alte verheiratete Fuhrmann Georg Agricola, der bei Weils Möbelmagazinen hier bedienſtet war, tödlich verunglückt. Infolge des dichten Nebels fuhr eine Elektriſche von rückwärts auf die von Agricola geführte Möbelfuhre auf. Agricola wurde von ſeinem Stitz heruntergeſchleudert, erlitt einen Halswirbelbruch und war faſt ſofort tot.— Aus Anlaß des goldenen Ehejubiläunms des Königspaares hat die Klein, Schanzlin u. Becker.⸗G. hier den Geſamtbetrag von 12 000 Mark geſchenkt, der der Stiftung für die Inhaber der Goldenen und Silbernen Verdienſtmedaille zugeführt werden ſoll. *Pirmafens, 8. Febr. Die verſchärfte polizeiliche Kontrolle auf den Bahnhöfen läßt die Schuhſchmuggler, die immer noch luſtig ihrem verbotenen Gewerbe nachgehen, ſtändig neue Tricks aushecken, wie 15 am unauffälligſten ihre Ware aus der Stadt hinausſchaffen. Letzter Tage ſaß in einem Wagenabteil der Strecke Pirmaſens—Biobermühle eine Dame, die in tiefes Schwarz gekleidet war. Jeder hätte wohl ſchwören mögen, die Frau fahre zu einer Beerdigung, umſomehr, als ſie in der einen Hand ein faſt wagenrodgroßes, mit weißem Papier umwickeltes Etwas krug, das nach Form und Geſtau auf einen Totenkranz ſchließen ließ. Wie erſtaunten jedoch die Mitfahrenden als plötzlich aus einer ſchadhaft gewordenen Stelle der„Kranz“hülle ein— Kinderſchuh heraus⸗ ſiel. Die Ddame in Trauer machte anfangs ein verdutztes Geſicht, ſtimmte ſchließlich aber mit in das herzliche Gelächter der Mit⸗ fahrenden ein. Von einem Fahrgaſt verlangte ſie dann eine Zeitung und auf dem Bahnhof Biebermühle wurde der„Kranz“, der aus einer dünnen Holzlatte, oeknilltem Papier und im übrigen aus lauter Schuhwerk beſtand, friſch gebunden. * NMierſtein, 9. Febr. Das weithin bekannte Gaſthaus zum Zeppelinſtein“, das auf dem jenſeitigen Rheinufer auf dem ſog.„Kornſand“ liegt, aing mit den dazu gehörigen ehemaligen Fabrikanlagen um den Preis von 100 000 Mark durch Kauf in den Beſitz des Bauunternehmers Schwartz zu Leeheim über. Der Käufer beabſichtigt die Errichtung eines Sägewerks, in dem zugleich auch Fertigfabrikate hergeſtellt werden ſollen. eN loſe Vormittagsſtunde vorleſung aus hermann Burtes: Simſon!) Da anſcheinend eine Mannheimer Aufführung des„Simſon“ noch in ziemlicher Ferne ſteht— ſeine Uraufführung wird bei Reinhardt erfolgen—, nahm ſich der Theaterkulturverband des Publikums an, gewann in Frau Hummel und Herrn Godeck zwei ausgezeichnete Interxppeten der Burteſchen Schöpfung, in Herrn Karl Heckel ihren geiſtigen Wegbereiter und lud zu einer dankenswerten Simſon⸗Leſung in die weniger ſachliche als beklem⸗ mende Nüchteraheit des Roſengarten⸗Verſammlungsfgales. Das Burteſche Wort ward indeſſen ſtärker als der Raum und die farb⸗ und erzwang ſich die vollkommenſte Auf⸗ merkſamkeit der in Menge Erſchienenen. In ſeiner Vorrede gab Herr Heckel zunächſt ein paar allge⸗ meine Hinweiſe, wonach der„Simſon“ als erſtes Glied einer großen fünfteiligen Werkreihe zu gelten habe, dem ſich ein„Pro⸗ metheus“,„Buddha“,„Odin“,„CThriſt“ anreihen werde, machte mit einem ungedruckten Simſonlied bekannt, das des Dichters Zeit⸗ erlebnis(der„Simſon“ iſt während des Krieges entſtanden) zu geſammeltem Ausdruck bringt, und ging zu ſeiner gedanklichen Deutung des Simſonwerkes über. Dieſen verdienſtlichen Ausfüh⸗ rungen, die, wie ich verſtand, in der Stellung Simſons zu Michall und Dalila, in einem myſtiſch gefaßten Liebes⸗Haßmotiv ein Kern⸗ problem des Werkes ſehen wollen, kann ich jedoch nur ſehr bedingt zuſtimmen. Da ich bereits in einem Vorbericht vom Freitag in die geiſtige Welt des„Simſon“ einzuführen verſuchte, möchte ſich ein erneutes Eingehen darauf erübrigen.(Bei dieſer Gelegenheit iſt ein ſinnentſtellender Druckfehler jenes Berichtes gutzumachen. Die Menſchen Burtes ſind ſelbſtverſtändlich bewußt, nicht un⸗ bewußt Leidende.„Ich leide, alſo bin ich.“). Geleſen wurde aus dem zweiten Akt der Eingangsmonolog des Simſon und das einen Brennpunkt des Werkes darſtellende, von Leidenſchaft und Nöten volle Geſpräch Simſons mit ſeiner Mutter; aus dem dritten Akt die Szene des Dagonprieſters Gallach und der Dalila, dieſe große Spiegelung der Simſon⸗Perſönlichkeit in ihrem polaren Gegenſatz; dann der die mächtige Simſon⸗Dalila⸗ Szene einleitende Simſonmonolog und endlich dieſe ſelbſt, die in⸗ haltlich und formal in ihren kühnen Steigerungen und Kontraſten von ungemeiner Inkenſität iſt. Frau Hummel, die die Worte der Mutter und der Dalila ſprach, riß die Geſtalten gleichſam in ihre Körperlichkeit. Ihre Szenen verdichteten ſich zu Leben, das ebenſo e Das Werk iſt wie die anderen Schöpfungen Burtes im Verlag von G. K. Saraſin in Leipzig erſchienen. * den. die prophetiſche Ergriffenheit und Ekſtaſe der Mutter, wie die Ur⸗ gründigkeit und ſinnliche Lockung der Dalila umgriff. Herr Godeck ſprach Simſon ünd Gallach. Gallach, der Gliedernde und Zer⸗ gliedernde, der Ekſtaſenloſe, gewann dabei entſchiedeneren und voll⸗ gültigeren Ausdruck als Simſon, der Uebermenſchliche und nur in gewältigen Maßen Sichauswirkende. Zu bedauern bleibt allein, daß die Zeit nicht ausreichte, auch die wundervoll verklärte Schlußſzene des Werkes den Hörern noch zugänglich zu machen. P. S. Runſt und Wiſſenſchaſt. Die neuen Hugenotten. Eine alte Oper, die wir nur in verſtümmelnden Einrichtungen kennen, zu berichtigen, iſt eine ſchwierige Sache. Wer kennt die Hugenotten in der Form, die Meyerbeer gemeint hat? Wie viele Muſiker können denn behaupten, daß ſie Klavierauszüge und Partituren von Meyerbeer gründlich ſtudiert haben? Hat nicht die die Meherbeer⸗Verachtung, in der ſo viele Muſiker erzogen worden ſind, ihnen das Bild unwillkürlich gefälſcht? Anderſeits: dem feineren Empfinden genügen die gewohnten Hugenotten⸗ Abende nicht mehr. Sehr begreiflich, denn die Kapellmeiſter gehen mit Unluſt an Meyerbeer, und dieſe Unluſt überträgt ſich weiter Das Deutſche Opernhaus hat nun nach Möglichkeit die Urform von 1836 weder hergeſtellt, hinweggelaſſen, was Pariſer Mode geweſen. aber alles hinzugefügt, was zur Handlung gehört. Dieſe neued Hugenotten haben nun einen ganz beiſpielloſen Publikumserfolg gehabt; die Frage, ob wir uns noch aus den alten Gewohnheiten befreien können, iſt alſo mit einem lauten„Ja“ beantwortet wor⸗ Da das neue Textbuch, die„neue, nach ber Dichtung von E. Scribe und der Originalpartitur durchgeſehene und verbeſſerte Ausgabe von Georg Hartmann“ ſoeben im Bühnenverlage von Ahne Simrock(Berlin) erſchienen iſt, kann ſich jeder Opern⸗ freund überzeugen, daß hier eine ganz neue Belebung der Hugerotten verſucht worden iſt. Der Erfolg hat, wie geſagt, für die neuen Hugenotten entſchieden. A. Bl. Der Fall„Caſſirer“. Die„Leipziger Neueſten Nachrichten“ hatten am 31. Januar einen Artikel„Der Fall Caſſirer“ veröffentlicht, worin Angriffe ge en den Berliner Kunſthändler Paul Caſſirer und ſeine Gattin, die frühere Hoſſchauſpielerin Tilla Durieux erhoben und Herr Caſſirer künſtleriſcher Landesverrat vorgeworfen wurde Herr Caſſirer hat nun durch den Abgeordneten Wolfgang Heine die Beleidſgu igsklage gegen die Leipziger Neueſten Nachrichten anſtrengen laſſen. ——— ——— — ————————————— —— 4 —————— 8. Seite. IHandel und industrie. 1* Kleinmaſchinenfabrik. 2 Fele Nr. 69. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittags⸗Ausgabe.) Montag, den 11. Februar 1918. Framkfurter Wertanlerbsbrae. Frankfurt am Main, 9. Februar.(Börsenwochenbericlit.) Sti in ſinanzielſen Kreisen war in der Berichtswoche eine vorwiegend zuversichfliche und es haben die verschiedensten Momente dazu den Anlaß gegeben. Benchtung schenkte man nach wie vor den Berichten aus der Industrie. Im Hinblick auf die statt- gelundenen deutsch-österreichischen Besprechungen war jedoch Sine gewisse Zurückhaltung unverkennbar, umsomehr als Gerüchte verbreitet waren, daß die Absicht bestehe, in den Friedensverhand- zungen von Rußland innerhalb einer bestimmten Frist eine Eut- Scheidung zu verlangen. Die ſeste Tendenz blieb mit wenigen Ausnahmen ˖ docli stellte sich heraus, daß das Privatpubli- daum sich keinem allzu großen Optimismus hingibt und Kauſorders mur in geringem Maße vorlagen. Die geschäftliche Iätigkeit nahm daher keinen erheblichen U an und infolge der Zurücshal- tung trat gegen Schluß der Woche teilveise näßige Ab. ein. Bestrebungen zur Iferbeifhrung einer neuen Kohlen- —— und die Erwartung günstiger Semestralabschlüsse ein inzelnen Montanunternehmulgen spielten erneut eine Rolle. Aus diesem Qrunde wurden Montanaktien lebhafter begehrt. KRursgewinne erzielten Bochumer, Harpener, Phönix, Oberbedari, Während Gelsenkirchen, Caro Hegenscheidt sich mühsam behaup- teten. Buderus, welche bei sehr fester Tendenz verkehrten, konnten ihre Kurssteigerung nicht aufrecht erhalten und gaben wieder nach; auch Oberbedarf schwächten sich ab, da àungeblich die Dividendenerwartungen enttäuschten. Die Nachricht vom Beginn deutsch- rumänischer Waffenstill- Standsverhandlungen wurden viel besprochen und prägte sich kursmäßig in einer Höherbewertung am Petroleumaktien- markt aàus. Namentlich wurden Steaua Romana und Deutsche Erdel anselmlich höher. Deulsche Petroleumaktien und Opiag konnten ebenfalls Kursfortschritte erzielen. Auf diesem Gebiete trut schwanleende Haltung ein. Gute Meinung bestand für Ka li- Werte unter Bevorzugung von Westeregeln, Ascherselben. Feste Teudenz zeigten auch Hleldburg und Kailwerke. Zu einigen gröhe- ren Bewegungen kam es am rkte der Maschinenaktien. Exwähnenswert sind als besonders gefragt Armatur Hilpert, EB Unger, Faber und Schleicher, Franlcurter Pokorny und Wittekind, Gasmotor Deutz, Hydrometer, Röhrenkessel Dürr, Moenus, Augs- Nürnberg. Fest lagen auch Waggonaktien Fuchs. Von Me- tallaktien waren Aetzwerke und Gebr. Bing höher. Alumi- nium schwankend. Beachtet wurden Bau- und Terrainwerte, von denen Grün u. Bilſinger) Internationale Bau, Neue Boden A. G. gesucht waren. Zementaktien, Porzellanwerte, sowie die Aktien der Gummifabriken Wurden zu höheren Kursen umgesetzt. Zell- stoff Waldhot gaben auf ihre Steigerung wieder nach, dagegen hieben Ascha ger Zellstoff ſest. Einzelne Spezjal. papiere überwogen bei teihweise lebhaften Umsätzen die Kurs- —9 Von diesen seien erwähnt: Bürstenfabrik Erlangen, Schamotie Amawerk, Stanzwerk Ullrich, Heddernheimer Kupler, Deutsche Oeliabrik, Fränkische Schuhfabriken, Schuhsfoff Fulda, Siegen Eisenk., Spiegel und Spiegelglas, Westfalische jute, sowie Berzelus, Elektrowerte lagen ruhig bei behaupteter Tendenz. un Verlehr der chemischen Werte fanden Badische Amilin, Höchster Farben, Griesheim Elektron höhere Bewertung, fest lagen ferner Anglo Continentale Guano und Scheidemandel. Rüst. uugsaktien sind vernachlässigt. Iinter den Autoalctien fanden KNleyer, Daimler, Benz, Fahrzeug Eisenach zeitweise Beachtung. Auf dem Bahnenmarkt stelſten sich Schantung- ban„ Lombarden behauptet. von Banktaktien zeig- ten sich heimische Werte sehr still. Russische Banken blieben schwächer. Für Schiffahrtsaktien herrschte vorübergehend 8 Kauflust, doch gingen die Kursbesesrungen wieder verloren. Unter den Rentenwerten lagen heimische Anleihen fest. Oesterr. ungarische behauptet. Japaner schwächten sich ab. Für Rumänier, Argentinier bestand Interesse, Russen lustlos. Am Geldmarkte sind die Sätze unverändert leicht geblieben. Tägliches Geld stellte sich auf 4% und darunter. Der Privatdiskont 4% Prozent. Fariser Wersanpierbörza, FAEI1s(Kassa-Harkt.) 1 I.] 8. 9. 8. 5% Anleihes 97.60 glo[saraggssa. 4ů5 45 Toulla 2 7% Bonts.50 5750 Suez Kanai.*5 4600 Rlio Tinto 17790 1784 %% Span.äuf. 12.60—.— Thomfoust.. kge 810 gape gopper.— 101.— 5% Russen 1906 55.— 53.½ flaff Fayx.. 485 465 China Copper 318.— 817.— 3% c0. 1886 32.78 3,, Cacutohbue 24 243 Utna Copper 600.— 600.— 4% fürten 688.75 64.20 Malakka. 14i 142 Tharsis. 154.— 18.— Sang. de Pacisf.1 gSann 8 885 de Beers. 667.— 385.— red.ongale 10.88 10.90 Selansk. 203 205 goldflelds. 43.— 45.— Un. Paristen. 626 6490 tisnosgff.. 226 225 TLena G01d...39. Aetcopolitain 421 425 Matizoff fabr.—— lagersfom.17.—118.— Nord Fepdag. 403 400[e Naphkto— Randmines. 81.—81.— Spasskl Copper 38.—(zuletzt 34./,) ALendener Wertpapierdörse. Losden,8 februar. 7 8. 7. 8. 7. 8. 8. .% Konsel, 54½ 54% fErle.——— Ide ßeers.—13— 5 Argentin..—.——[at. R. HMe.——— oidtidelis 1% 15% 4 Braàeifian. 57½ U: Pensylvania—— Ifandmines. 3—— J Japaner. 72— 72/(J Soutf 5a0..—— 4%% Kriegsl. 10-—-— SFPortugiesen 57/—— Union Pao.——— 8% eueKTNAnl. 53/— oRusseni908 49/ 49¼ Steeſs 88— 93— 3½% Kriegsl. 850— 4½ Russ.1909 35%——[Anacondac.——— Pr. biskont. 4%— Haltim. Oh.——lo Tinto 62¼ 64½¼ Siher—— Oanad. Pao,/—.— f61— Chartered.% rl— Newyerker Waresmerks. NEVYVVYORX, 9. Februar. 5 Baumwolle8. 8.. 8.. 8. 8. Tuf. Atl. Haf.] oe 8000 u Orteanslk 30.64 30 63 kKaffse Apr..05.0 Im innern 3000 14000 pr Kärz——.— 29.37.10.94 Mrorkieko 44.50 31.20 br Hail. 27 B7 Welren nard er Febr.. 20 15 gc.33 Petroleum Winterwelz.] 226— 226— er Rärz 30.2 30.42 Cred.Balano 475. 175.—u 1 Motber pr April 28.780 28.87[Schmalz Wei 28.02 26.00] Sommerwz. 228.—229— pr Rai 29.71/ 29.84 Kaft loko.½ 6½%½ Ns. loko.L——.— pr Junn 28.40 28.50 o März.56.46/ Mehi Sr. br aui.29.5, 28.28 ,. Mai.2.55/ Wi. ol. Cneu) 408. 305 fe-105 pr Aug.. 29.90 29.60*.82.75 Chlecageer Warenmarkt. SuiAes, 9. Fobruat. 5 L. J. B. 9. 8. Hale EArz. 127.½ 127.% Pock: Nürz—.——.—Schweine pr Hai 128.½ 1284/ pr Mai.46.92J 46.77 leohte 16.80 16.78 Hater mArZz 2/ 383— Rippen ISchwelne- Schmalz: pr. Mürr. 2,2——zdt. 1. west. 90000 151000 pr. Mürz. 25.56 25.55 pr. Na!a.72 24.85 do. Chloag. 280⁰ 53000 bpr. Mal 25.65 25.57 Lomdoner Metalhnarze. Log don, 8. Februar. Kupfer: Kassa 110.— 3 Konate 110.—, Eiektrotytio per Kassa 12%9, pot 3 Monae——, Best-Seledied per Kassa——, per 4 MHonale Zinn: per Kassa 305.—, p. 3 Ronale 3802.—. Blel ioke p Kasea 30.00—9— der 8 Honate—.—. Zink: per Kasea 67.—, Sperfal 66.% ——.— Briefkaſten. 3. 109. Ja. der betr. Artikel zählt zum täglichen Bedarf und darf nicht in der Zeitung zum Verkauf ausgeſchrieben werden.(38) 5 A. H. 169. Sie ſind nicht verpflichtet, eine Geſellenprüfung ab⸗ zulegen, wollen Sie aber ſpäter Ihre Meiſterprüfung machen, müſſen Sie die Geſellenprüfung unter allen Umſtünden beſtanden haben.(57) Unteroff. W. L. Bezüglich der Badeuer iſt ein diesbezüglicher Erlaß noch nicht bekannt.(5) 2 0 Laubſtnrmm. G. In derartigen Disziplinarangelegenheiten ſind wir leider außer Stande, Ihuen einen Mat zu erteilen.(52) Weltkrieg A. J. C. Sobald der Betreffende vom Militär ent⸗ laſſen iſt, muß er ſich beim Hilfsdtenſt anmelden.(80) Caſſel. Ihre Anfrage dürfen wir leider nicht beantworten.(6t) E. K. Frage 1 und 2: Ja.(69) die Junken des Aeſhers. Roman von Friedrich Jacobſen. (Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) Noch in Gegenwart des Kommiſſars telephonierte Lührs an enen Zimmermann, und jetzt arbeiteten ſchon zwei Leute daran, den beſchädigten Fußboden wieder herzuſtellen. Der Andwalt hörte durch die Tür ſeines Bureaus das Hänumern. Er war nach dem Weggang Blanchards ſehr in ſeine Arbeit vertieft, denn es ging ſchon auf ſechs, und die Poſt ſollte noch er⸗ ledigt werden. Da kam ein Schreiber herein und meldete den Wachtmeiſter Häniſch. SBührs brunumte unwillig.„Kann der alte Quaſſelfritze nicht im Bureau abgefertigt werden.— Was ſagen Sie? Höchſt perſön⸗ liche Angelegenheit? Na, dann ſoll er kommen!“ Et empfing den Wramten mit jopolem Lächeln „Suten Tag, Herr Wachtmeiſter. Hale in n Polizei verfündigt, odet wollen Sie das Loch in der Diele betrach⸗ tenf Das wird gerade geſchloſſen. Ihr Oorreoucge denz hat es erlaubt.“ Der Alte war um ſo feierlicher.„Ich konune leider in einer ſehr ernſten Angelegenheit, Herr Doktor.“ „Die mich perſönlich betrifft?“ 17718 „Allerdings.“. Wenn Blanchard in einem Mauſeloch geieſſen hätle, dann würde er vielleicht gegrinſt haben, denn Doktor Lührs war plötzlich blaß geworden. Seine Hand zuckte ſogar ein wenig, als er auf einen Stuhl deutete und ſich am Schreibtiſch zurechtrückte. 2 das währte nur eine Sekunde, dann hatte er ſich wieder gefaßt. „Nämlich, Herr Doktor,“ ſagte der Wachtmeiſter zögernd,„Sie haben ja wohl einen ſehr nahen Verwandten, der ſich— wie ſoll —2 nur ausdrücken— ſonn bißchen überall und nirgends auf⸗ „Die Blicke der beiden Männer fuhren blitzſchnell aneinander vorüber. Doktor Lührs taſtete nuch ſeiner Bruſttaſche. „Wenn Sie meinen Bruder darnit meinen, Herr Wachtmeiſter — der iſt allerdings verſchollen. Ich habe ſeit Jahren nichts mehr 4 von ihm gehört.“ 2 meine Ihren Schwager Leu, Herr Doktor.“ Die taſtende Hand brachte etwas zum Vorſchein. Es war nur ein Taſ ach, mit dem Lührs ſich über die Stirne ſuhr. Dann entgegnete er langſam:„Ich vermeide es gerne, den Namen dieſes Herrn in den Mund zu nehmen, uber ich konnte gewärtig ſein, daß er mir eines Tages von der Polizei genannt werden würde. Was hat er angeſtellt? Nicht immer ruft die Nachricht von dem Ableben eines Menſchen jene Gefühle wach, die ſonſt mit dem Grabe ſo eng verbunden ſind, denn der Tod kann auch die Lichtgeſtalt des Erlöſers annehmen, und wenn es ſich um einen verlorenen handelt, ſo vergißt ſogar der ler die Maske der Trauer. ber die Züge des Rechtsanwalts zeigten einen Ausdruck der Jurcht.„Tot, ſagen Sie, Herr Wachtmeiſter? Und es iſt nur eine Vermutung?“ „Die der Gewißheit faſt gleichkommt, Herr Doktor.“ Der alte Beainte herichtete in kurzen Worten und legte dann die goldene Uhr auf den Schreibtiſch.„Es kann kaum bezweifelt werden,“ ſagte er, daß der Eigentümer dieſes wertvollen Kleinods in der Nacht vom Samsetag zum Sonntag das Opfer eines Unglücks geworden iſt, und der Name, den ich hier unter dem Deckel eingegraben fand, ibt auch einen Aufſchluß über die Perſon. Ich habe Hans Leu ſchon gekannt, als er noch das Gymnaſium unſerer Stadt 2 2 und wenn er das Geſchenk ſeines Vaters nicht aus Not oder Leicht⸗ finn verkauft hat, dann werden wir ſeinen Leichnam wohl im Hafen oder draußen in der Oftſee ſuchen mit Es iſt freilich eine unſichere Sache mit dem Auffinden, Herr* Lührs betrachtete ſtumm die Uhr. Auf dem inneren Deckel war der volle Name ſeines Schwagers nebſt der betreffenden Jahreszahl eingraviert, und Ada hatte oft genug von dieſem koſt⸗ baren Geſchenk ihres Vaters erzählt. Aber es gab noch eine andere Beſtätigung. Nach dem Bericht des Wachtmeiſters 275 jener fremde Matroſe davon geſprochen, daß er mit Kapitän Stuhr auf dem„Neptun“ gefahren ſei, und der Kapitän hatte wiederuüm am Sonntag früh einem Reeder den Namen Leu genannt. Es war daher ausge⸗ chloſſen, daß die Uhr im Wege des Verkaufs den Ve ge⸗ wechſelt hatte. —* Leu war wirklich tot. Der Rechtsanwalt äußerte nichts von dieſem letzten Bewei den die Polizei ohnehin ſelbſt ermitteln konnte, aber er gab dem Beamten die Uhr zurück.„Es wird wohl ſo ſein,“ ſagte er.„Für mich und meine Frau war der Verſchollene ſchon längſt geſtorben, wir machen auch keinen Anſpruch auf die Erbſchaft. Je weniger wir mit dieſer Angelegenheit beläſtigt werden, um ſo dankbarer ſind wir der Behörde dafür— es iſt traurig genug, daß man einen ſo verkommenen Menſchen in ſeiner Verwandtſchaft dulden muß.“ Mit dieſem Beſcheid zog der Wachtmeiſter ab, und K Doktor Lührs rüſtete ſich zum Luſbruch, Er ging zunächſt auf die Poſt und fragte, ob ein poſtlagernder Brief für ihn angekommen ſei. Nach einigem Suchen fand der Beamte das erwartete, ſorg⸗ fältig verſiegelte Schreiben, warf einen Blick auf den Stempel und ſagte:„Aus Hamburg— nicht währ?“ Landſturmm. Pet. G. Es iſt uns nicht gelungen, die Herſtellungs⸗ weiſe zu ermitteln, da ſie nirgends bekannt iſt.(J170) Fran W. 1. Wir können Ihnen das Waſchverfahren für Madras⸗ vorhänge nur unter Vorausſetzung der im Frieden waltenden Ver⸗ hältniſſe angeben, da die gegenwärtig in den Handel gebrachten Waſch⸗ mittel in ihrer Wirkung unberechenbar ſind. 2. Wenn die Madras⸗ vorhänge weiß oder eremfarbig nſid, wäſcht man ſie mit Gullſeife in lauwarmem Waſſer. Bei Dunkelfarbigen kann man vorteilhafter Da⸗ namaholz benutzen, in deſſen Abkochung ſich lebhufte Farben beſſer er⸗ halten. Nach dem Waſchen, das entweder in kaltem, höchſtens lau⸗ warmem, niemals in heißem Waſſer ſtattfinden darf, ſind die Vor⸗ hänge nicht auszuwingen, ſondern nur leicht auszubrehen und dann zu trocknen.(25) Unteroff. E. M. Nach den letzten Reichstagswahlen vom Jahre 1912 hatten die Fraktionen nachſtehende zahlenmäßige Vertretung im Reichstage: Konſervative 43; Reichspartei 14; Wildkonſervative 22 Antiſemſten und Bund der Landwirte 13; Bayeriſcher Bauernbund 2 Nationalliberale 48, Freiſ. Vereinigang und Freiſinnige Bolkspartet 42, Wildliberale 2, Zentrum 90, Polen 18, Welfen 5, Elſäſſer 9, Dänen 1, Wiloͤklerikale 1, Kozialdemokraten 110.(10) 2 H. Fl. Sie ſtehen nicht mehr unter militäriſcher Kontrolle, ſind aber hilfsdienſtpflichtig.(63f F. R. Als geborener Badener kann ihm die Auszeichnung ver⸗ lieben werden, auch wenn er nicht bei einem badiſchen Regiment dient⸗ Aber Anſpruch, wie Sie meinen, hat niemand auf eine Aus⸗ zeich ing 56) W. B. Ein probates Mittel, ſich warme Füße zu verſchaffen, iſt, dieſelbe in Papier einzuwickeln. Gegen Schneewaſſer, zumal bei ſchad⸗ haften Stiefeln und minderwertigen Strümpfen bietet die Papier⸗ einlage allerdings keinen Schutz. 1 Franu Klara K. 1. Die Handſchuhe werden am zweckmäßigſten mit einer in Drogen⸗ uſw. Geſchäften erhültlichen Handſchuhfarbe gefärbt. 2. Gegen die Schuppen empfiehlt ſich die Anwendung einer fünfpro⸗ zentigen Verdünnung von Kreolin in Regenwaſſer. Man wäſcht da⸗ it den Kopf dreimal wöchentlich und läßt das Waſſer auf der Kopfhaut verdampfen. Der Kreolingeruch wird durch wohlriechende Oete ver⸗ deckt.(27) Wasserstandsbeobachtungen im Monat Februar. Pegelstation vom Datum el 8. 2. 8. 9. 1 10. e e ) 44108 b 18 0% Abende 6 Ubr 7—.586.52 Nacbm. 2 Ud⸗ Makan 4461.50.50.46 34 344 Aachm 2 Uar Mannheim„„27.68.62.58.54.48 Rorpene 7 Uar Halue 495 03 0651.59 062 F 12 Uur abn„„„„„„„.76 172 J41 41 Lorm. 2 Uhr. Kin„„„„„„„ 200.2.94 Aachm. 2 Uhr vom Neckar: Haundeim 275.75 271.89 282 28 Verm. 1 Nur Neltbrens.0.80 das.0 040 Vorm. 7/ Uur Wetter-Aussichten für mekrere Tage im Vorans. (r..) Unbefugter NMachdruek wird gerfehthoh verfelg! 12. Februar: Meist bedeckt, normal temperiert. 13. Februar: Kaum verändert. 14. Februar: Wolkig, teils heiter, wenig veränderte Temperatur. 15. Februar: Wenig veränclert. .k Februar: Veränderlich, feuchtlcalt. Neparaturen und Erwyeiterungen elektrischer uci·uKroftuſagen Schnell und sachgemãß 8 SNONBOVENI CIE-A Ce Heοο A. Iutaliationen vo toEs 08/9 ſelefon 662.980 2032 agege. Sremlampe⸗ eeeeeneeeeesese 0 — „Dird wohl ſtinmen, Herr Setreldr. Hus fier. E dammerig, aber kus den n ee Der alte Herr wechſelte einige gl. . ee „Morgen, Herr Juſtizratre Wieſo denn?“ „0 dieſe Einb immer rr ollen +. Ste, Herr Juſtigrat, ich habe wirklich— es iſt mir dußerf — aber ih ung morgen eine dringende Geschef zerlle „Auswärtiger Termin? Das gerude nicht SDann mũ Ste es bis henausſchieben. der alte Herr„Wir können Sie 1—* entbehren, das Referat iſt bereits eegele und 0 inde keinen anderen im— im ich finde keinen E Wſchern e morgen den fbewachen, Sie uns nicht ent⸗ en Es war natürlich ein Scherz, aber die Miene des alten, energi⸗ ſchen Herrn war ſo drohend, daß Lührs überlegte. „Nun gut, Herr Juſtizrat, Wort ift Wort. Ich werde mich alſo einſtellen, aber dann muß ich die halbe Nacht durcharbeiten. 1 Ihre Sache, keber Kollege. Warum ſind Sie ſo ver⸗ geßlich? Alſo nochmals auf Wiederſehen, und nicht durchbrennen! Das kleine Intermezzo ſchien den Nechtsamwalt zu beunruhigen. Er fluchte halblaut vor ſich hin und trat endlich in eine Weinſtube, um ſich wieder zu erholen. Gegen ſeine Gewohnheit trank er ziem⸗ lich viel, ſchrieb zwiſchendurch einen Brief und machte ſich endlich af den Weg nach Moormark. Es war ſchon ziemlich dunkel geworden und der Wind ging friſch von der See—2 85 Die feuchte Kühle tat der heißen glien wohl, und Lührs beſchloß, die Strecke von der Stadt bis auf das Gut zu Fuß zurückzulegen. Er mußte doch noch ſtundenlang arbeiten, um das vergeſſene Referat zu entwerfen, und da konnte eine kleine Auffriſchung nichts f Fortſetzung folat.) Hühmeraugen vhog dei mir Jhre Schreib⸗ maſchinen⸗ und Kontroll⸗ raſſen⸗Reparaturen. J. Ehrenſeld, C3, 3 Deutschen 1 —999——— Fauahzimgsckun SehärtetedGeschliffene Gusstahl-Walzer Tühmasohinen g Schuhmachermaſchinen u. Spezialmaſchinen werder ſchnellſtens nutet Garantie repartert. Auch werden Nähmaſchinen zum Lebdernähen ein ſtelt. Kaufer ⸗N 12• i⸗ nen-Niederlage H 3, 2. Mähmaschlnenegez rep. Knudſen,. Poſtkarte genügt. Ooa Iumoderas pelas werden in Kragen. Mufkfs umgearbeltet. Bertha Somm .—.— unter⸗ —— — Montag, den 11. Februar 1918. mMannheimer General⸗Anzeiger.(Mittags⸗Ausgabe) tfene Stellen. Lehrſtellenvermittlung für Mädchen. Den Geſchäftsinhabern von Mannheim und Um⸗ gebung geben wir hierdurch bekannt, daß die der weiblichen Abteilung des Städt. Arbeitsamtes ange⸗ gliederte„Zentrale für weibliche Berufsberatung und Lehrſtellennachweis“ jederzeit die Aumeldung offener Lehrſtellen für ſchulentlaſſene Mädchen ent⸗ gegennimmt. Telephonruf: 1855, 1856 oder Rathaus. Da Oſtern 1918 wieder eine große Anzahl Mäd chen aus der Volksſchule entlaſſen werden wird, ſür die geeignete Lehrſtellen zu beſchaffen ſind, richten wir an die Geſchäftsintaber das dringende Erſuchen, die in ihren Betrieben vorhandenen offenen Lehr⸗ für Mädchen alsbald bei uns anzumelden; für ſachgemäße Zuweiſung geeigneter Lehrmädchen wer⸗ den wir ſodann beſorgt ſein. Mannheim, den 21. Jauuar 1918. Städt. Arbeitsamt. Oο,cv“87eeeeeeseeseesseeeesesesee Tüchtiger durchaus perfekter Schneider für feine Damenschneiderei sofort gesucht. 1 Mayer, Hoflieferant; Heidelberg, Anlange 16. 7 — Sp. 88 2 2 4 geoeseeelsssesseeeeeeeeee =* Für das Vetriebsbüro meiuer Elek⸗ triſchen Abteilung ſuche ich zum ſofor⸗ tigen Eintritt Laewandt. Leichner Gefl. Angebote m. Gehaltsanſprüchen ſind zu richten au Heinrich Lanz, Mannheim, elektr. Centrale. 74 Tüchtige Stenotypistin für unser technisckes Büro zu mög- lichst baldigem Eintritt gesucht. Rheinische Siemens- Schuckert- werke G. m. b. H. G2. Sa⁵ Perfekte Stenotypistin zum baldigen Eintritt auf ein größeres Büro gesucht. Bewerbungen mit Angabe der Gehalts⸗ Janſprüche ſind zu richten un er P. P. 1 an die Geſchälte ſelle dieſes Blattes. Pads 2 2 3 Tuüchtige durchaus perfecte 3 1 8 2 8 3 allen-Arbeiterianen: Aaeeetdunnmmnſsgsnmmndppmantnn dnnduubnnmummnupinnim 7 sofort gesucht. N4s7 * Mayer, Hoſlieferant; Heidelberg, Anlage 16. 7 DDooheοeeeeteeeeeeeeeeeeeeοοεοα. Abteilung Naushaltwaren suchen wir % branchekundige erste Verkäuferinnen Warenhaus Kander, G. m. b.. Mannheim. Lebenssteſſung ſindet Dame die eusgesprochene Aeduisitlonsbernhi- gurig mit der Eignung verbindet, ein Ver- 7 treternetz zu schaffen und arbeitstüchtig zu ge- stalten. Nur D die gr Arbeits- urart mii Arbeitstreude verbinden. die dessen einenk, dess Schwierigkeiten da sind, um überwunden zu werden, reichen aus- lührliche Bewerbungsschreiben eln unt. G. E. 104„Aus eigener Kraſt“ an die Geschätisstelle dieses Blattes. HA1 Seeeseeee Sofort tüchtiger Maschinenzeichner gesucht. Ma45 Joseph Lang, aschinentabtit Mannheim Industriehafen. Tuverlass. Mann mit Zeugnissen als Nachtwächter gesucht. Maschinenfabrik Neidig, Incdlustriehafen. FF Fähige Korrespondenkin zum möglichst baldigen Eintritt gesucht. Angebote mit Gehalfsansprüchen, Zeug- nisabschriften an die 8845 Nheinische Lederverwertung Mannheim, R 6, 4. Fräulein gesucht fur Maschinenschreiben und Kurzschrift. Keine Anfängerin. Angebote mit Photo- Lraphie und Zeugnissen an Linien- AKNommandlantur F, Karisruhe, EFriedriehsplalz 13. Wir ſuchen ſofort: für Abt. Tiefdruck D 6. 3 tüchtigen Hilfsarbeiter. Druckerei Dr. Haas E 6, 2. Tüchtiger Polsterer und Dekorateur geſucht. 1344 H. Schaminet, D 2, l. Tücht. 2. Afbeiterinnen per ſofort geſucht. 235 B. Strauß Putzgeſchäft, P 7, 24..St Oieſige Eiſengroßhand⸗ lung ſucht zum ſofortigen Eintritt füüngeren C17a Labföurzehen für Ausgänge, Beſor⸗ gungen, Büro. Schriftl. Augebote mit bish. Tätig⸗ keit an M. Marum, S. m. b.., Mannheim. Erfahrener 2810 Hammerschmied ſofort geſucht. Gebrüder Heuß, Anker⸗ fabrik, Induſtriehafen. Ordentliches per sofort gesucht. Cafẽé Merkur N 3, 12 1 Tr. Na46 Nur zuverläſſige Tlegerimen fe. finden Arbeit bei K38 guchdruckerel 8. Jacob Mannheilm. N 2, 12. FEE Modles. Tüchtige putzarbelterinnen gesucht. J41 Firma Jenni Berz Inhaber ustay Tobias Ludwigshafen Ludwigstrasse 14. PFutz. Tüchfige Zuerbelenn geſucht. J. Tauber Nchf. bar nertegpg von achtb. Jamilie, kann zauf Oſtern eintreten bei FBaumſchulenbeſitzer Georg Fleckenſtein in Heddesheim Koſt und Logis wird im Hauſe geageben, ev. auch etwas Lohn. 21 Diaustnadeben für kl. Haush. nach 9 N. 200 1 geſ. Rückfr G Mannheim, b. Schenck. 8 Itüchtige Hausmädchen ſowie 1 einf. Bufetgſe ofort geſucht. osenkavalier, 681 10 Ord. Mädchen für kleine Familie geſucht. Charlottenſtr. 8. 2 Tr. ——— 2407—— Den Schulentlaſſenes, kräftiges Mädchen anſtändiger Herkunft zum 1. April in kleinen Haus⸗ halt nach Heidelberg 1 ſucht. Gelegenheit zur Er⸗ lernung des Haushaltes. Familienanſchluß. Angeb. unter T. B. 53 an die Geſchaftsſ. bs. Bl. 2845 Junge ſaußere Monaàtsfrau ſür 2 Stunden vormittags ſofort geſucht. 2495 Bauer, O 7. 12, Papier⸗ handlung. Saub. Puiz-U. Waschfrau eſucht Ceg8 pernt. 2. 2. Stock. Tücht. Waschfrau SSSUuO. E 6. I. Sos9 Nonatsfrau gesucht. 2210 L 14, 17 3 Tr Für 2 Tage in der oche Jas1 tüchtige ehrllche Putzfrau sofort gesucht. 2 55—— ſwahet f in den Abendſtunden ſucht bilanzſicher. Bankbeamter. Gefl. Augebote unter S. T. 44 an die Geſchäfts⸗ ſtelle ds. Blattes. 2488 Gute kaufmänniſche Lehrstelle für auf Oſtern zur Ent⸗ laſſung kommenden Volks⸗ ſchüler geſucht. Gefl. Angebote unter F. Z. 200 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. N46 Junger Maun(Hanhe⸗ amter) ſucht von 5 Uer ab Nebenbeschaftigung An ſebote unter 7 A. 51 an die Weſchäftsſt. 2519 Tücht. Serviertraulein ſucht Stellung für ſofort 93 in beſſerem Reſteurant. M. Bren, 8 4, 13. 24¹ M46 zu verkaufen. Orddenflich. Mädehen Jung. Registraturge hilfe heim od. Umgebung. Ein⸗ tritt fofort. W. Angebote an Gartenbau⸗Betrieb Feudenheimer Fähre, Po⸗ Lach 18 Mannbeim. 2483 Suche für meinen Sohn Stellung auf einem Büro Derſelbe hat eine Handels- ſchule beſuocht und iſt 15 Jahre alt, 2387 Angeb. unt. R. O. 14 an die Geſchäftsſtelle dſs. Ble Haus-Verkauf. Doppelhaus, mit 122c3⸗ Zimmerw., ca. 1000 Om Garten, auch für kleine Fabrik oder Geſchäft ge⸗ eionet, billig zu verkaufen. Wird auch einzeln abge⸗ geben. Angeb. u. S. P. 40 an die Geſchäftsſt. 2474 Wohnhaus (Mittelſtraße 121) preisw. zu verkaufen. 2404 Näh. Witwe Lehn, Ni⸗ belungenring 835, Worms. Diwan u. Vertiko gut erhalten, ſof. zu kau⸗ fen geſucht. Th. Sioppel, eereee, 2. Stck. Ein Bett 1 Kommode, 1 Sofa, 1 Küchenſchrank z. v. Bellen⸗ ſtraße 26, 2. St, Stb 2494 Ein neuer gepolſterter Sportwagen mnlt Dach preisw. zu verkauf. 2470 Groß, Hafenſtr.6 Seiten⸗ bau, 4. Stock. 12—2 Uhr. Mehrere gut erhaltene Kinderwagen wegen Umzug preiswert 2271 Brym, I 2, 16 part. Piano faſt neu, preiswert zu verkaufen. 2248 barl Hauk, C 1, 14. Harmonium billig zu verkaufen. 2383 arl Hant, O 1 14. Für Brautleute! Einfache Wohnungseinkichtung billig zu ver kaufen 2508 Preiser, 8 6, 14, Seitenbau. 2 Tr. rechts. Sehr preiswert! 1 Friedensware neuer Stutzflügel 2 Plano Ibach Kraus T45 11„ Schaaf 2 5„-Zimmermann 1„ Hardt L. Splegeläsohn, Holl. Ludwigshafen a. Ru. Die ſchönſten reinſeid. Naarböönder in großer Auswahl erhalt Sie ſehr bill. bei Emma Kraft Laden J 1. 6. Breiteſtr. ſucht Stellung in Mann⸗ 7 treubesorgter Vater, und Onkel Schlossermeister am 5. Februar, abends 10 Uhr in Kiel nach auf dem hiesigen Friedhofe statt. Todes-Anzeige. Tieferschüttert teilen wir allen Verwandten, Bekannten und Freunden mit, dass mein innigstgeliebter Mann, unser lieber Sohn, Bruder, Schwager Qustav Rothstein Leiden im Alter von 44 Jahren sanft entschlafen ist. In tiefstem Schmerze Die trauernden Hinterbliebenen: Kätechen Nothstein, Frau Elisabeth Rothstein, Tochter Die Beerdigung findet Dienstag, nachmittags ½ Uhr, mein 2581 kurzem schweren des weltberühmten Gedankenlesers persönliches Auftreten erfolgt im palàst-Theater von heute Montag ab in 3 Vorstellungen. 35 — 4¼ Uhr Der Nerr der Welt Flilm in 4 Akten 4%— 5½ Uhr Auftreten von NENA 5½— 6/ Uhr Der Nerr der Well 6¼— 7½% Uhr Auftreten von NENA 7½—9 Uhr Der HRerr der Welt 9— 10 Uhr Auftreten von NENA Des voraussichtlich großen Andranges wegen bittet man die Nachmittags Vorstellungen zu besuchen. 1 III. Platz.—, II. Platz.50, I. Platz.— Eine elegante Schlafzimmer⸗ Einrichtung wenig gebraucht, wie neu, an Selbſtreflektanten, nicht Aufkäufer, gegen Bar⸗ zahlung zu verkaufen. Näh. bei Nogele, Landteil⸗ ſtraße 4. Scaõ Lan 2 eiserge Kessel zu verkaufen. 2872 Brenner, Jungbuſchſtr. 88 Schöner Lüster (Gas u. Elektriſch) preis⸗ wert abzugeben. Kramer, Waldparkſtr. 12 Il. 2364 2 fette Hasen zu verkaufen. 2087 L 13, 24, part. NaAltGesbch, Sünstige Gelegenheit! Große Auswahl in eiche Speiſez., Schlafzimmer, Fremdenzimmer, Schränke Schreibtiſche, Auszieh⸗ tiſche, Bücherſchr., Stühle Diwan, Ruhebett, Teppich, ſowie verſch. Matratzen und Röſte billigſt bei M. Morgenstern N153a 8 4, 20. Grosse Partie Seegras-, Wollle- u. Rosshaar- Matratzen zu verkaufen. fl. Schzehagn Shne B 7, 4. Zwei gut erhaltene Mörr. Hand diaron preiswert zu verkaufen. Näheres bei M. Schenks, Lange Rötlertraße u Telephon 6526. 2294 Eissehrank Aürig, innen Glas, gut erhalten, wegen Wegzug preisw. 3. verk. Haſenbach, L. 4, 15, 4. Stock. 2527 Ziegenmtst zu verk. Grelle, Waldhof, Altrheinſtraße 25. 2412 flaus m,Bäckerel ön kaufen geſucht, 15 oder ſpäter. Augebote mit e Verkaufsbedingungen und ſonſtigen Verhältniſſen un⸗ ter R. C. 3 an die Ge⸗ ſchätfsſtelle dieſes Blattes. Ig. Ehepaar ſucht eine komplett⸗ 2367 Schlatzimpier⸗Eiuricktung neu oder wenig gebraucht, gegen ſofortige Zablung u kaufen. Ang. m. Preis an J. Herile, Neckarau, „Friedrickhſtraße 23. Miet.6. Suche Wohnung von—4 Zimmer und Küche, von Familie, drei Perf, Aan 1. April Nair Mat geſucht. Angeb 755—22 u. D. F. 144 a. d. Geſch. Ein Zimmer mit Küche u. Keller, Gas und Waſſerleitung in der Oberſtadt zu mieten geſ. Angeb. mil Preisangabe unter P. C. 53 an die Ge⸗ 22²⁴4 ſchäftsſtelle dſs. Bl. kinderloſ.— paar metiltert.Schief⸗ U. Wohnzemmer per bald. Angeb. unter T. H. 58 an die Geſchäfts⸗ ſtelle d ds. Bl. 2524 NMödi. Wonn⸗- u. Schlafzimmer mit ſep. Eing., elektr. Licht, W von geb. Gebr. guf erh. Teppich nicht unter 2K3 Meter, zu kaufen geſ. Seyfert, e Nadlerſtr. 2. Gut 185 en Piano gegen bar von Privat ge⸗ 5 Angebote unter N. 1à an die Geſchäfts⸗ ſtelle ds. Blattes 2382 Ladeneinrichtung zu kaufen geſucht. Theke womögl. mit Glasaufſatz. Hch. Böhmer. Munden⸗ heim, Sbezge Nr. 17. Gad8 ade. Ofen 1— sofort zu kauten g sucht. 550 Hoffmann, B 6. 30.31 parterre. Herrn zum Mäͤrz geſ. Bevorz. Stadt⸗ inneres u. enge ausführl. ausgeſchl. Gefl. Angeb. mit Preisang. unt. E.* .4 an die Geſchaftsſt. Schönes, gut mebliert. Zimmer in ruhiger Lage zum 15. Februur geſucht. Sa4 Angebote unter F. W. 197 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Möbliert. Wohn- u. Schlafzimmer in guter 4 von zwei Damen per 1. März ge⸗ ſucht. 2⁵²⁰ Angeb unt. I. F. 56 an die Geſchäftsſtelle. 3 Iim.* Wohng. per 1. März oder April im Zentrum der Stadt zu mieten geſucht. 2819 Angeb. unt. P. E. 55 an die Geſchäftsſtelle. —2 ſchöne Räunme für Büro geeignet, in der Nähe des Tatterſall oder Planken zu mieten geſucht. Angebote mit Preisan⸗ gabe unter T. K. 80 an Geſchäftsſtelle d Bl. 5528 Hoſlzplatz mit Gleisanſchluß. zirka 1000 am, zu mielen ge⸗ ſucht. Angebote unter F. O. 189 an die Geſchäfts⸗ ſtelle 8s. Blattes. SbAg luges 20 Techniker ſuchen für ihre freie Zeit von 6 Uhr abends ab Ne⸗ benbeſchäftigung. 35¹ Gefl. Angebote erbeten unt. T. D. 51 an die Ge⸗ ſchaͤftsſtelle ds. B. Wer leiht einzm beſſerer Fräulein 2517 150 Mark Nux von Selbſtgeber. Angeb. unt. I. C. an die Geſchäſtsſtelle. Monatsfrau od. Mädcheg für häusliche und leſchte geſchäftl. Arbeit f. nachm⸗ in frauenloſen Haushalt geſucht. Ang. u. P. I. 61 a. d. Geſchtäsftsſt. 2532 Tüneee ſelbſtändiges dchen für 51 1 geſucht. L 13. 155 8. 2⁵30 2 felohrobe iprade ehe abhanden gekommen, geg gute Belohuung F 1, 1 abzugeben. 2³⁴¹ — 2—— ————— & Seite. Nr. 69. Großh. Hof- u. Nationaltheater Montag, den 11. Februar 1918 7. Volks⸗Vorſtellung SGeges Uumnd. sein Ring Kaſſenerd. 6½ ur Uunf. 7 uhr Ende 9½ Uhr Mannheimer Künstlertheater Fernruf 1624„Apollo“ Fernrul 7144. Heute Montag. 11. Februsr, abends 77¾ Ubr: 25 Zum 25. Male 25 Die Rose von Stambul mit den Damen Croissant und Sturm den HerrenRoitner.Oberland-Klotz u. Brönner Jugendtheater im Bernhardushof. Mittwoch, den 13, Februar, nachmittags 8 uhr Gunsten der Speilsungsanstalten iger Schulkinder. Max u. Moritz ptesauf: Rund um Wien(4tger) Karten ab heute b. Cigarrenhdl.L. Levy, U 1, 4, T. 1660 Kaffee Stern- 8 2, 14 aim Hoftheater Jel. 1778 Täglich Künstler-Musike Maunheimer parkgeselischaft Dieustag, den 12. Jebruar, vormittags 11% Unr im Sitzungsſaaie der Mheiniſchen Ereditbank Ordentliche Generawersammlung Tagesorbuung: 4„ des Jahresberichts des Vorſtandes nebſt Bilanz und dem Berichte des Auſſichtsrats. 2 9 7 der Entlaſtung an Aufſichtsrat und Irſtand. 4. ae Auns über Verwendung des Ueber⸗ ſchuſſes. 4. Ergänzungswahlen in den Auſſichtsrat. Abänderung des Statuts der Geſellſchaft, insbe⸗ 155 ſondere der 88 11 und 15. Mannheim, 2. Jauuar 1018. N2⁰ Der Vorſtand. Bei ARRAS, C= 1000 aind stets Tbpie sowie alle vorkommenden Haarar-⸗- auf Lager beiten zu den billigste Preisen Zur Verarbeitung kommen nur reine deutsche Frauenhaare, Bea Taschenlampen-Batterien Qualität zu äußerſten Fabrikpreiſen an Engros⸗ Abnehmer wieder lieferbar. Jedes Stück geprüft Fabrikniederlage Josef Rraut, T 1. 3 Telephon 377. 23¹ Nolz-Oefen(öeint bemane) für Dauerbrand empfiehlt 20⁵⁰ Ph. J. Schmitt, U 1, 168. für Industrie, Büro und Haus. Uaübertroffene klebkräftige Qualitat. Hellflussig, schmiert nicht, sehlägt nicht durch. Nenkel&(o. Hannever 8. Fabhrikekhem.-teehn. FPFredukte. Probekannen von 8 oder 10 kg. per kg Mk..50.— Erfahrener ernſthafter Kaufmaun, der über größere flüſſige Mittel verfügt, ſucht ſich au gutem Unternehmen tätig zu beteiligen. Angebote unter F. IL. 186 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 48 Einige Waggon brennholz eingetroffen. Sorte Buchenholz, Erſatz für Kohlen. Bündeltannenholz, 1 Meter lang, dünnes Holz zum Anfenern. Kleingemachtes Tannenholz von 5 Ztr. ab franko ans Haus. G¹3 W. Frey, U 4, 19a. Tel. 6979. Lager Neckarhafen a, d. Neckarbrücke. Luiſenring 62. Itte Lekenaradt Moderne Büro- Einriohtungen, 220 O 7. 5 Mannheim 0 7, 5 Heidelbergerstrasse Fernspr. 180. Pü Mannheimer General⸗Anzeiger. ast-Theater JI, 6 Breitestraße Mittags⸗Ausgabe.) JI, 6 5 ELILLLLLLILLILI Heute Montag beginnt das Gastspiel des weltberühmten Meister-Gedankenlesers der Mann mit der schwarzen Maske Pofsönliches Kuftreten von 3½½ und 8 Uhr an ————— LLLLLLLLLLLILIIIIIIIIILIILIIIIIIIIIIIIIIILLIIIIIIILIL DER HERR DER WELT von ROBERT REINXERT in 3 Teilen 1. SCHLOSSLATOTLURI ren Filmroman in 1 Akten. Danksagung. Stofkwechselleiden, Hautkrankheit am ganzen Körper. Titl. Lichtheil-Austalt Königs, Mannheim. Nachdem ich 1½ Jahre herumgeirrt und 13 Aerzte und Professoren in Anspruch nahm ohne mein schreckliches Leiden los zu werden, versuchte jeh es in Ihrer Liehtheil- Anstalt und nach 2 monatlicher Kur war ich Gott sei Dank von meinem abscheulichen Leiden geheilt und kann allen meinen“eidensgenossen obigesInstitut nur bestens empfehlen Hochachtungsvoll: H. J. Llenthellanstalt Königs. Strassenbahnhaltestelle Kaufhaus. Telephon 4329 Z31¹h Telephon 4329 Kauf-Gesuche. Mittlerer Kassenschrank ſofort geſucht. 2426 Deutſche cha El. Merzelſtraße 4. Zu Kaufen gesuchtl Ein gerhallener Fonster- Ventilator ca. 50 mm ne e mit angebautem Dreh⸗ ſtrommotor Desgleichen einen ür 220 oder 125 Volt Spaunung. Qalvanometer Gefl. Angebote erbeten an: K41 „Isolation“,.-., Mannheim-Meckarav Offiziers-Relm (Inf., Weite 56 oder 56½) Offiziers-Koffer tadellos erhalten, zu kau⸗ fen geſucht. 2411 Angebote an Fahſold, Heinrich Lanzſtraße 33, II. erbeten. Ankaul von gebrauchten Flaschen jeder Art, Einſtampfpapier unter Garantie des Ein⸗ ſtampfens, Eiſen, ſow. beſchlagnahmefrei, zu den höchſten Preiſen. Bei Be⸗ tellungen bitte ich, ſich irekt an mich zu wenden. S. Zwiekler Wwe. G 7, 48. Tel. 5463. Qda Möbel gebrauchte und neue, ſowie ganze Einrichtungen aller Art kauft zu hoh. Preiſen Ch. Weisberg Werftiſtraße Nr. 25 Telephon 194. Csa Kaufe Möhel jeder Art 9889a Zahle gute Preise MN.erner,, 18, Tel. 7173 Ein guterhaltener 2448 Rinderwagen zu kaufen geſucht. Theod. Schopf, Lange Rötterſtr. 84 21 0 Kaufe gebrauchte Möbel aller Art, Flaſchen, Korken, Roßhasr, Keller⸗ und Speicherkrempel u. ſämtl. Rohmaterial, ſoweit be⸗ ſchlagnahmefrei. Cga J. Bornſtein, 1 2, 19. ees ener 3530. Lahle hohe Prelse für Möbel, Betten, Sofa, Küchenſchränke, Nippſachen Frau Fillinger, 8 6, 7. Telephon 4337. Gaa ahle die höchſten Preiſe für neue und gebrauchte M GHDBel. jeder Art. ganze Einrichtungen, Sofa, Nähma⸗ ſchinen Kissin, 8 3, 10, Telephon 7521. Lda Ankauf von gebr. Möobel von'teiſen, Flaſchen u. apler, wie auch Keller⸗ u. peichergerümpel ſoweit keine Beſchlagn. vorliegt. S. Grabelski, R 6, 12. Telephon 77285. Oba Voranzelge. Sonmtag, 17. Februnr Heiterer Künstler-Abend Oskar Broenner vom annbetnar Lünstler tbsater. Näheres folgt. Trauringe zu haben bei J2⁸ Alb. HKoch. Juwelier Wer deteiligt ſich an der Errichtung eines Erholungsheims in ſchönſt. Lage des Neckar⸗ Weitere Ablieferungsmöglichkeit beſchlagnahmter tals. Kapital wird hupoth. geſichert. 29 Angeb, unt. O. K. 85 an die Geſchäſtsſtelle. Lockenwassef gibt jedem Haar unver- wüstliche Locken und Wellenkräuse. V47d in Fl. zu.50 Mk. Kurfürsten-Drogerie Th.v. Elehstedt, N4, 13/14. Kunststr. Kurfürstenbhaus. 4* 2 Ene grid. flr lecen fe. -ee gee. onne Fra ohne cumambanm Aunmurrerrios Verungen Sis giol. Brpegete Bir Enfmcrt Sb SHfune: 12 der Leihamtsſatzungen un⸗ Amtliche Bekanntmaächungen. Bei Fliegeralarm Deckung ſuchen— alle Lichter, die einen Schein nach Außen werfen, auslöſchen,— Haustüren öffnen. Straße nicht wieder betreten, beoor die Sirene ertönt oder der Straßenbahnbetrieb wieder aufgenommen iſt. Großh. Bezirksamt. Polizeidirektion. 8¹² Einrichtungsgegenſtände aus Kupfer, Meſſing, Rotguß, Tombak und Bronze zum erhöhten Uebernahmepreis. Der Zuſchlag von 1 M. für das Kils freiwillig abgelieferter Einrichtungsgegenſtände zu den für die einzelnen Gruppen zu zahlenden Uebernahme⸗ preiſen wird bis zu dem Tage, zu welchem die Be⸗ kanntmachung über die Enteignung dieſer Wegen⸗ ſtänden veröffenticht iſt, weiter gezahlt. Es liegt daher im Iniereſſe eines jeden, die Ab⸗ lieferung der beſchlagnahmten Gegenſtände noch vor Erlaß der Bekanntmachung an die ſtädt. Metall⸗ ſammelſtelle Luiſenring 44.(geöffnet an Werktagen vorm. 10—12 und nachm.—4 Uhr) zu vollziehen. Die beſchlagnahmten Gegenſtände ſowohl, wie die nicht von der Beſchlagnahme betroffenen, deren freiwillige Ablieferung jedoch erwünſcht iſt, ſind in der wiederholt in den Tageszeitungen erſchienenen Bekanntmachung einzeln aufgeführt, ein Verzeichnis desſelben iſt auch vei unſerer Sammelſtelle Luiſen⸗ ring 44 und in unſerem Berwaltungsgebäude K 7 Zimmer 3 Schalter 1 erhältlich. Swilb Mannheim, den 1d. November 1017. Die Direttion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke. 11tl Metalſammelſtelle ex. Mütter eratungs⸗ und Sän zlingsfürſorgeſtelle Die Mütterberatungs⸗ und Säuglingsfürſorge⸗ ſtelle will der Sänglingsſterblichkeit entgegenarbeilen und ſie bezweckt daher vornehmlich die Förderung des Setbſtſtlllens. Fore Aufgabe iſt es, alen Müttern, die ſich in Angelegenheiten der Säuglingsofle e dort einſinden, Belehrung und Rat unentgeltl 77 erteilen, außerdem werden ſolchen Müttern, die hre Kinder ſelbſt ſtillen, alle 14 Tage Geldbeihilfen von 6 M. zugewendet. Die Geldbeihilfe wird bei regelmäßiger 14tägiger Vorſtellung des Säuglings in der Regel bis zur Beendigung des dritten Lebens⸗ monats des Sänglings gewährt. Mütter, die ihre Kinder vier Monate en vorſtellen, erhalten eine weitere Geldbeihtlſe von 5 M. Erfolgt die Vor⸗ ſtellung des Kindes nochmals, wenn es 6 Monate oder 1 Jahr alt iſt, ſo wird eine weitere Gelbbeitzilfe von 3 M. bezw. 5 M. gewährt. Die Sprechſtunde der Mütterberatungsſtelle ſteht auen der Altſtadt ſowie der Vororte oſſen und ndet jeweils Dienstag und Aeutag nachmittags 5 Uhr im alten Rathaus Lit. F 1, 2. Stock immer 23 unter ärztlicher Mitwirkung ſtatt. Die Stillprämien gelten nicht als Armenunter⸗ ſtützung und ihre Annahme bat nicht die Beein⸗ trächtiaung polttiſcher Rechte zur Foige. Auch nicht ſtillende Mütter werden koſtenlos be⸗ raten, ebenſo ſteht die Beratungsſtunde den Müttern rößerer Kinder im vorſchulyflichtigen Alter bis zum Lebensjabhre offen; es wird ihnen Nat über Pflege und Ernährungsweiſe der tleinen Einder dort erteilt Manmheim, den 2 Oktober 101“. Städt. Zusendamt. EvO Dekanntmacheuns. Wer für das jüdiſche Oſierſeſt die nachdezeichneten 2 bergeſtellten gebensm zu beziehen wüuſcht, 7 zwar: cler Dorrgemiſe E mittel K Saeee S hat feinen Bedarf bis langſtens den 16. d. Mts hel demjenigen dler anzumelden, von bem er dieſe Lebensſmittel beziehen will. Die näheren Bedingungen, unter welchen die Abgabe erſolgt, ſind bei den Gänblern zu erfahren⸗ Mannheim, den 10. Febrnar 1914. Der Synagegenratt Max Woldſchmibt. Sqorſch · Whabe von Nuhtühen. Die Badiſche Landwirtſchaftskammer verauſtaltet am Mittwoch, den 13. ds. Mis. vormittags 11 Uhr in Mannheim eine Abgabe von ca. 30 Nutztühen. Zur Abgabe ſind nur Landwirte zugelaſſen. Wiederverkäufer und Häudler ſind ansge⸗ ſchloſſen. Bekanntmachn. Verſteigerung. Berſteigerungslokal Aufgebot von 9* Pfendſcheinen. Feibegid. At oß Nr 7 Es wurde der Antrag ae⸗ Eingang gegenüber ben ſtellt, unde Piand⸗Schulgebaude— wird die folge bldades Rannbefie, Iffentl. erung berfallener Pfünder welche angeblich abhanden für„ Silber, Uhren ⸗ gekommen ſind, nach 8 Nähmaſchinen, Nahr⸗ räder, Muſikinſtrumente iltig zu erklären:.0 8 Ll n 1 Nr. 5840 vom 10. Februar 1917 und dergl. Lit. B 1 88 13. 1918 J 1917. Die 2—95 dieſer ie Verſteigerung ſiudet Pfandpſcheine werden nur gegen hiermit aufgeſordert, ihre katt und begiunt na Anfprüche unter Vorlage mittags 2 u Das Berſteigerungstokal wird um ½2 Ubr geöffnet Kinder dürfen in das Berſteigerungsltotal nicht der Pfandſcheine inner⸗ alb 4 Wochen vom Tage es Erſcheinens dieſer Be⸗ kanntmachung angerechnet racbeTu 48. 8⁴²ĩ beim Städt. Leihamt Lit. O5, 1 geltend zu machen, widrigenfallsdie Kraftlos⸗ erklärung obengenaunter Pfandſcheine erfolgenwird Mannheim, 7. Febr. 1018. Städtiſches Leihamt. Laarzeleifen 72 Konfirmation und ommunton in reiner elde u. großer Aus⸗ wahl ſehr billig bet Emma Kraft J 1, 6, Breiteſtraße. —— mitgebracht werden. annheim, 2. Febr. 1015. Städtiſches Leihamt. Friseuse nimmt nech Kundſchaft an zum Friſteren u Onbn lieren. Frau Schsnewalr Lenauſtraße 63, 3. St. 2611 1 lagdhund Veutſchlurzhaar brauuldes dzeſ abher den gekommen. Abzugc egen Belohnung 2 585 latz 1. —