6 Ur. — Ronto: Nr. 3917 Ludwigshaſen am Rhein. Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im B ——— ——— perantworgſich für den allgemelnten und Hanbefsten: dabtenr 0 0 Dr. Pri Scnge— 2 Druck u. Derlag: Druckerel br. Haas Raunheimer Geueral ⸗ N Anzeiger G. m. b.., ſämtlich in Mannheim.— CLelegramm; 4 15 0 eue E e 2 18 Belſde nzeigenprelſe: Die 1ſpaltige Nolonelzetle 20 Pfennig. Finams⸗ 50 Pfennig⸗ Reklamen Mt. 2—. Amahmeſchluß: Mittagblatt vormittags 8¼ Uhr, Abendblatt nachmittags 2½ Uhr. Für ku⸗ zeigen an beſtinmten Tagen Stellen und kinsgaben wird keine Der · antwortung übernommen. Bezugspreſs in Manuntzeim und Unge. bung monatt M.— mit Bringerlohn. Poſtbezug: Viertelj. M..3 einſchl. Suſtellungsgebühr. Bei der Poſt abgeh. M. 5. 0. Einzel⸗Kr: 10 Pfg ilde inzmoderner Kupfertiefdruck ⸗Ausführung. —— der Ablauf des Vaſſenffil lundes mit Rußland. deulſchland und die Bolſchewift. Berlin, 16. Februar.(Von unſerem Berliner Büro.) Die„Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ veröffentlicht heute an der Spitze ihres Blattes einen Artikel über das vielleicht doppelt altuelle Thema„Deutſchland und die Bol⸗ ſchewikt'. Dort werden zunächſt die friedens feind⸗ lichen Handlungen aneinander gereiht, die die Regie⸗ rung der Herren Lenin und Trotzky in den letzten Wochen ſich haben zuſchulden kommen laſſen. Dann wird kurz zuſammen⸗ faſſend über die Schandtaten berichtet, die von den Bolſche⸗ wiki in Finnland, Eſtloand und Livland verübt worden ſind und andauernd noch verübt werden. Zum Schluß wird darauf hingewieſen, daß von den gewalttätigen Maximaliſten unter Umſtänden die Ausführung des Frieden⸗—2— mit der Ukraine, wenigſtens nach ſeiner wirtſchaftli ite hin, ge⸗ fährdet werden könnte. Darum heißt es dann zuguterletzt: „Wenn jetzt durch maximaliſtiſche Zerſtörung des ganzen Lan⸗ des und Hineintragen der alles zerſtörenden Revolution in die Ukraine die Mittelmächte um dieſenigen Vorteile gebracht werden, die ihnen der Friedensſchluß mit der Ukraine geben ſollte, ſo wird in der Tat eine Lage geſchaffen, die ernſthaftes Erwägen bedarf.“ Im Zuſammenhang damit ſteht wohl eine Juſchrift an dasſelbe Blatt über die Frage: Wann iſt der Waffen⸗ ſtillſtand im Oſten beendet? Der bekannte Berliner Staatsrechtslehrer Kohler hatte dieſer Tage an derſelben Stelle die Frage etwas zu formaliſtiſch nach den Begriffen inter⸗ nationalen Nechts behandelt. Dagegen wendet ſich mum die Zuſchrift in folgenden wohl nicht ganz bedeutungsloſen Sätzen: „Bis zur Erklärung vom 10. d. M. lag die Sache wohl ſo: Deutſchland war mit dem bolſchewiſtiſchen Rußland im Kriegs⸗ zuſtand. Aber dieſer Zuſtand war eingeſchränkt durch den eeeeee e 15. Nach Ziffer 1 des Vertrags konnte der Waffenſtillſtand durch die einſeitige Er⸗ klärung jeder Partei mit Friſt von ſieben Tagen beendet wer⸗ den. In Ziffer 9 war—— zweite r e vor⸗ zeſehen, nämlich der Friedensſchluß. Wenn Trotzky nun zu Veuſcland ſagt:„Für mich iſt der Krieg zu Enden, ſo llegt darin kein Friedensſchluß, denn dazu gehören zwei, wohl aber die einſeitige Erklärung, daß der bisherige Zuſtand beendet werden ſoll. Das bedeutet eine an ee des Waffenſtillſtandsvertrags, denn wenn Trotzke teinen Krieg mehr haben will, will er auch nicht den Waffen⸗ ſtillſtand, der eine Form des Krieges iſt. Man könnte noch weiter gehen und ſagen, daß Trotzky mit ſeiner Er⸗ tlärung Deutſchland völlig freie Hand gege⸗ ben hat, ſo daß es alle Nechte aus dem unbeſchräntten Kriegszuſtand wieder ausüben kann, wie denn auch Trotzky ſelbſt ſich nicht mehr an die Veſtimmungen des Waffenſtill⸗ ſtandes hält. Will man ihm aber die 971 7 Kündigungs⸗ friſt zugutekommen laſſen, ſo iſt der Waffenſtillſtand vom 15. Dezember ſpäteſtens mit dem 17. F e⸗ bruar auf Grund der Erklärung Trotzktys vom 10. Februar abgelaufen.“ Der VBerliner„Lo ͤ be⸗ kanntlich gewiſſe Fäden vom ßen Hauptquartier führen, ſpricht dort über die zwiſchen dem Bolſchewis⸗ mus und uns ähnlich, wie das die„Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ tut und knüpft daran folgende Bemerkung: Wir haben das unbedingte Vertrauen, daß die Oberſte Hee⸗ resleitung der politiſchen Staatsleitung ſe de Gewähr für etwa notwendig, werdende Maßnahmen geboten haben wird. 5 m. Köln, 16. r..⸗Tel.) Die„Kölniſche Volkszeitung“ meldet aus Jeek a babt bel dem Kampfe mit den Bolſchewikt um den zwiſchen den verbündeten Mächten mit der Ukraine geſchloſ⸗ ſenen Die ruſſiſchen Revolutionäre ſetzen alles daran, um Deutſchland und Deſterreich⸗U die Früchte dieſes Brotfriedens zu entreißen. Die Gefahren 7 der Ükraine werden von Tag zu Tag größer. Die Kämpfe zwiſchen den Truppen der St. Petersburger Regierung und denen der nkral⸗ niſchen Rada haben die Republik bereits in eine außer⸗ ordentlichgefährliche Lage gebracht, bereits ſind die Vor⸗ ſtädte von Kiew in den Händen der Bolſchewiktregierung. Die Kämpfe gefährden nicht bloß die Radaregierung, ſondern auch die Vorräte des Landes ſelbſt, denn dieſe Kämpfe tragen auf Seiten der den 5 Ba—— nE 8 1 98 2 s, + ſich— noch in der ptſa in den größeren Städten und längs d. Veznlinen abſpielt. Auch die Tatſache, daß jetzt der ber der Weſtfront in einem Funkſpruch den Befehl erlaſſen gleichzeitig mit der Demobiliſierung die Organiſation der roten Garde mit allen Mitteln zu fördern, beweiſt, daß die Volſchewikiregierung die angebliche Demobiliſierung der Truppen zu einer Neuorganiſaflon und Neumobili⸗ ſierung der ruſſiſchen Wehrmacht benutzt. Sie verſucht mit der Demobiliſterung der alten Armee zugleich eine neue brauch⸗ ere revolutionäre Armee für ſich aufzuſtellen und in Bewegung zu ſetzen. Der Zweck dieſer Neuorganiſation der ruſſiſchen Armae kann nur ſein, die ükraine ſowohl wie Finnland zu ees und um den Preis der Freiheit und des Friedens zu gen Aumäniens verzweiſelle Lage. Kühlmann fährk nicht nach Bukareſt. Derlin, 15. Febr.(WTB. Nichtamtl.) Die in auswärtigen Blättern verbreitete Nachricht, Staatsſekretär v. Kühlmann e nach Bukareſt reiſen, iſt unzu⸗ effend. Beerlin, 15. Febr.(WT B. Nichtamtlich.) Die ſtrategiſche Zwangslage Rumäniens. Rumänien iſt durch den Frie⸗ densſchlum mit der Ukraine und die Ertlärung Trotzkys iger“, zu dem neuerdi den Brotfrieden mit. Nie zn den umönisahen Fron, 8* 7 80 + g un, An aen güelne vunen ſneen Cedeiinie cume neht, geleln tT 1 E N über die Beendigung des Kriegszuſtandes in eine verzwei⸗ felte Lage geraten, die es wie Serbien, Griechenland, Mon⸗ tenegro und Rußland den Kriegsverlängerern Lloyd George und Clemenceau verdankt. Wiederholt war von der deutſchen Regierung allen Feinden ein ehrenvoller Friede angeboten worden. Im eigenen imperialiſtiſchen In⸗ tereſſe handelnd, wieſen Clemenceau u. Lloyd George, letzterer mit eines Stagtsmannes unwürdigen beleidigenden Aeußerun⸗ Staaten, die ſie mit Geld und Gewalt in den mörderiſchen Krieg getrieben hatten, die deutſche Friedenshand zurück. Wieder einmal bewahrheitete ſich: Wer Englands Brot ißt, der ſtirbt darauf! Auch die Verantwortung für das über Ru⸗ mänien hereingebrochene Unglück fällt auf dieſe beiden Staats⸗ männer zurück, die mit allen Mitteln bemüht ſind, den Völker⸗ frieden zu verhindern. Die polniſch⸗ruſſiſchen Kämpfe. W. M. Die ſich häufenden Nachrichten aus Rußland über Reibungen zwiſchen den polniſchen Truppen und der Regie⸗ rung der Bolſchewiki ließen erwarten, daß es zu 5 Zuſammenſtößen kommen würde. Immerhin erregte die Mel⸗ dung von dem aggreſſiven Vorgehen der polniſchen Korps gegen Minſk und das ruſſiſche Hauptquartier Senſation, zu⸗ mal bei der Warſchauer Preſſe. Der Grundton der erſten Beſprechungen der polniſchen Erfolge war der des nationalen Stolzes. In vielfach überſchwänglicher Weiſe wurden dieſe polniſchen Waffentaten unter Hinweis auf die polniſch⸗ruſſiſchen Kriege früherer Jahr⸗ hunderte gefeiert; ſo z. B. ſchrieb der„Kurjer Warſzawſki“ vom 7. Februar:„Es iſt verſtändlich, daß unſere Herzen bei der Kunde höher ſchlagen mußten, daß polniſches Blut wieder fließt, dei der Kunde, daß mit dem Augenblick, da wir graue und nebelhafte Wintertage verleben, dort auf dem großen hiſtoriſchen Wege nach Smolenſk das Lied der polniſchen Ulanen ertönt, der Säbel des polniſchen Offiziers in der Sonne glänzt, wie einſt vor Jahrhunderten.“ Der ausgeſprochen ruſſenfeindliche„Goniec“ triumphierte:„Ehre den pol⸗ niſchen Truppen, daß ſie verſtanden haben, wie man Rußland balgern muß.“(6. Februar.) Zurückhaltend verhielten ſich von rgerlichen Blättern nur die demokratiſche„Nowa Ga⸗ zeta“ und der im vorſichtig die Stimmung ab⸗ wartende„Przeglad“, der am 7. Februar von einer„un⸗ verſtändlichen Aktion des polniſchen Korps“ ſchreibt: Nowa Gazeta“ weiſt aber ſchon am gleichen Tage darauf hin, daß die polniſchen Truppen in Rußland möglicherweiſe„zu einem der wichtigſten Faktoren in der Entwicklung der polniſchen Frage und bei der Bildung des polniſchen Heeres werden könnten. Der der polniſchen Regierung naheſtehende„Kurjer Polſki“ äußerte zuerſt, ebenfalls am 7. Febr., den Wunſch nach einer Verbindung der polniſchen Regierung mit den Truppen in Rußland:„Jedenfalls iſt es ungemein erwünſcht und notwendig, daß die von den pol⸗ niſchen Truppen aufgenommene Tätigkeit mit den Beſtreb⸗ ungen der im Königreich vorhandenen oberſten polniſchen Ge⸗ walt in Verbindung gebracht wird.“ Noch entſchiedener wie⸗ derholt er dies Verlangen am 10. Februar:„Die heute ſieg⸗ dern, in jedem Falle aber muß ſie nach der Anknüpfung von Beziehungen mit der Heimat— Wie neuere Nachrichten melden, haben die polniſchen Korps in Rußland den Regent⸗ ſchaftsrat als ihre Regierung anerkannt. Ebenſo alſo von dieſem Geſichtspunkte wie auch von dem des allgemein natio⸗ nalen Intereſſes iſt die Herſtellung einer Verbindung zwiſchen dem Regentſchaftsrat, der polniſchen Regierung und dem pol⸗ niſchen Heer unbedingt nötig.“ In ähnlichem Sinne ſpricht ſich der entſchieden aktiviſtiſche„Glos“ vom 10. Februar aus, während die„Godzinga Polfki“ vom gleichen Tage der gen, rückſichtslos, unbekümmert um das Schickſal der kleinen reiche polniſche Armee kann morgen ſchon Unterſtützung for⸗ Erfolgreicher Angriff auf die Linie Calais—Dover. Berlin. 15. Jebr.(WTB. Amtlich.) In der Nacht vom 14./15. Februar griffen unſere Torpedobooke unter der FJüh⸗ rung des Korveltenkapitäns Heinicke die ſtarke Bewach⸗ ung des engliſchen Kanals Calgis—-Dover und Gris New-Jolkeſtone überraſchend an. Ein großes Bemachungsfahrzeug, zahlreiche bewaffnete Fiſchdampfer und mehrere Motorfahrzeuge wurden zum Kampf geſtellt und größtenkeils vernichkel. Anſere Torpedo⸗ bocoke erlitten dabei keine Verſuſte und Beſchädigungen und ſind vollzählig zurückgekehrt. Der Chef des Admiralſtabs der Marine. 75 Hoffnung Ausdruck daß die polniſchen Truppen in Ruß⸗ von einer Beeinfluſſung durch die Entente freihalten würden. Eine beſondere Vermutung über die politiſche Bedeutung der polniſchen Offenſive äußert die„Nowa Gazeta“ vom 9. Februar. Sie nimmt an,„daß die Polen in dem ſich zu⸗ ſpitzenden Streit mit der Regierung der Bolſchewiki und dem ruſſiſchen Hauptquartier Beziehungen mit der mit den Bolſchewiki kämpfenden Ukraine angeknüpft haben,“ und hebt hervor, daß eine ſolche Annäherung auch für die Be⸗ ziehungen zwiſchen dieſen beiden Staaten und den Zentral⸗ mächten von Bedeutung werden könne. Das neue polniſche amtliche Organ, der„Monitor Polſki“, rühmt im Leitartikel vom 11. Februar die pol⸗ niſchen Waffentaten, ſchöpft aber daraus nur die allgemeine Zuverſicht,„daß wir ſchon nicht mehr lange auf die erſehnte Zukunft werden warten müſſen, die Polen die ihm gebührende Fülle des nationglen Lebens zurückgibt“ Polendebalte im preußiſchen Lanbtag. e Bernn, 16. Februar.(Von unſerem Berliner Büro.) Zm Staatshaushaltsausſchuß des Abgeordnetenhauſes kam es geſtern zu einer erregten Polendebatte. Der Ausſchuß beriet den nſiedelungsetat und die Oſtmarkenzulage. Der konſervative Bericht⸗ erſtatter Herr von Kries, der bis vor wenigen Monaten Verwaltungschef in Warſchau war, ꝛneinte angeſichts des ſetzigen Zeneralſtreits in Warſchau und des Verhaltens der polniſchen Demokratie werde man vielleicht die Schutzdämme gegen das Groß⸗ polentum nicht abtragen dürfen. Der Miniſter des Innern Dr. Drews führte aus: Der Krieg habe die Staatsregierung ver⸗ anlaßt, den Verſuch zu unternehmen, den deutſch⸗polniſchen Streit wenn möglich zu beendigen. Es gebe unter den Polen eine Strö⸗ mung nach mit den Deutſchen. Selbſtverſtändlich könne es keine Vorſtändigung geben mit denjenigen, welche die Abtrennung von Preußen oder die Errichtung eines autonomen preußiſchen Polens anſtreben. Im Intereſſe des künftigen Friedens ſei die Polenpolitik nachzuprüfen, aber die Maßnahmen zur Förde⸗ rung des Deutſchtums müßten beibehalten werden. Die Volks⸗ ſchulen müßten unbedingt deutſch bleiben und nicht doppel⸗ prachig merden. Alle Milderungen der bisherigen Polengeſetzgebung nd ein Verſuch, dem nur dann Erfolg werden kann, wenn Polen ſich als Mitglieder des unverletzlichen preußiſchen Staates fühlen. Würde entgegen dieſer Erwartung die Entwickelung anders ſein, ſo müſſe ſich die Staatsregierung weitere Entſchließung vorbehalten. Dr. Friedberg, der ſtellvertretende Miniſterpräſident, for⸗ mulierte den gleichen Gedanken ſpäter noch ſo: Es handle ſich darum, die Spitzen der Polenpolitik abzuſchleifen, ohne ihren auf Erhaltung und Stärkung des Deutſch⸗ tüms hinauslaufenden Grundzug zu beſeitigen. Ein 8 Abgeordneter ging dann in einer heftigen Rede auch auf die auswärtige Politik, den Friedensſchluß mit der ÜUkraine und die Angliederung des Cholmlandes an das neue Staatsweſen ein. Das laufe geradezu auf eine vierte Teilung Polens hinaus. Der Redner erhob deswegen ſcharfe Angriffe gegen die Vertragſchließenden. Im weiteren Verlaufe der ſehr lebhaften Ddebatte wurden die Ausführungen des polniſchen Redners ſomohl von der Staatsregierung, als auch von den Rednern der anderen Parteien, ſogar von dem ſozialdemokratiſchen Mitglied, zurückgewieſen. Ein Natiogalliberaler wandie ſich gegen die Angabe des Polen, daß das Cholmland eine überwiegend volniſche Bevyölkerung habe. Richtig ſei vielmehr das Gegentell, die Mehrheit der dortigen Bevpölkerung ſei ukrainiſch und ruſſiſch. Es wurde auch ausgeführt, daß in einer demokratiſch regierten Ukraine die Polen des Cholmlandes ſowohl in natkonaler, wie in religiöſer Beziehung nichts zu fürchter hätten. Aunciman ſpricht für Verhandeln mit der Gegenparkei. Rokterdam, 14. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Nach dem „Nieuwe Rotterdamſche Courant“ ſchreibt der Parlaments⸗ korreſpondent des„Daily Chronicle“: Einen erfriſchenden Rege zu Balfours Rede bildete geſtern die klare Rede Runcimans. Zum erſtenmal hat einer der früheren liberalen Miniſter in Worte gekleidet, was Millionen im Lande denken, daß man nämlich die Kriegsziele von allen imperkaliſtiſchen Abſichten ſäubern müſſe und daß das Land ſehen müſſe, daß die Kriegsziele noch dieſelben ſeien, wie 1914, dann werde die nationale Einigkeit wiederhergeſtellt werden. Runciman ſprach ſich dafür aus, daß man jede Gelegenheit ergreifen müſſe, um mit den Staatsmännern der Gegenpartei zu verhandeln. Wenn die Staatsmänner dies nicht auf ſich nehmen wollten, könnte man die Vertreter der Demokratie zuſammenkommen laſſen. 7 —— —— —— ————rr. ͤ——.——— 5 Mannbeimer Serer-Angelger.(Nittags⸗Ausgabe.) Samstag, den 16. Februar 1918. 2. Seite. Nr. 70. prinz max von Baden über die denlſchen ariegsziele. Berlin, 15. Febr.(WTB. Nichtamtl.) Seine Großherzogl. Hoheit Prinz Max von Baden gewährte dem Direktor des olffbüros Dr. Mantler eine Unterrebung, über bie letz⸗ terer wie folgt berichtet: Unſer Geſpräch kom zunächſt auf den Frieden mit derUkraine. Der Prinz ſagte:„Dieſer Frſeden iſt in vieler Hinſicht bedeutſam; ich glaube, daß die Gründung der Ukraine ſich in der europäiſchen Geſchichte als ein Faktordauern⸗ er Beruhigung bewähren wird. An die ruſſiſche Revo⸗ lution führten zwei Wege: der eine zur Ordnung und Duldung der Freiheit, der andere zurück zu Mord und Maſſakres von Amtswegen. Die ruſſiſchen Fremdvölker waren entſchlofſen, ſenen erſten Weg zu beſchreiten und kämpfen nun heute um ihr Daſein gegen die Vertreter der anderen Richtung Hier mußte Deutſchland ſich entſcheiden: den Frieden mit den Bolſchewiki unter Preisgabe der ſich ordnenden Natio⸗ nalitäten oder der Frieden mit dieſen Nandvölkern, die nur das eine verlangen: ſich in ſauberen Verhältniſſen konſolidieren 5 können. Ich freue mich über die Entſcheidung, wie ſie ge⸗ allen iſt. Die Bolſchewiki, ſoweit ſie aus den Jdealiſten be⸗ ſtehen, kämpfen für die Idee; ſie kann in drei Worten zuſam⸗ mengefaßt werden: Zerſtörung der Nationen überall da, wo um nationaler Aufgaben willen Bürger verſchiedener Stände und Klaſſen ihre Kräfte D Ueberall da wollen ſie ſprengen und auflöſen. Das gilt für Finnland ſo gut wie für Deutſchland oder Frankreich oder England. 550 Ziel heißt nicht mehr und nicht weniger, als ganz Europa as lands hiſtoriſche Aufgabe geweſen, ein Bollwerk gegen die zer⸗ ſtörenden Kräfte zu ſein, die von Oſten her drohten. Das taten wir 955 auf dem Lechfelde und 1241 bei Liegnitz und 1914 bei Tannenberg. Hindenburgs Sietze waren nicht nur Deutſch⸗ lands Siege, ſie waren Europas Siege. Wer das nicht begrif⸗ ſen hat, hat auch nicht die echte Srundlage unſeres Zornes gegen England begriffen. Ich kann nicht vergeſſen. mit welchem Behagen England ſich 1914 unb 1615 ausmalte, wie die ruſſiſche Dampfwalze Deutſchland zermalmen würde. Nun Nier es wieder wachſam ſein gegen die kurer Gefahr, die von ſten her droht. Eine moraliſche Infektlon will ſich in Be⸗ wegung ſetzen. Wenn Cholera und Peſt drohen— auch dieſe Ge ahren gehören nicht der Vergangenzeit an—, dann müſſen alle ziwiliſterten Staaten gemeinſame Abwehrmaßnahmen er⸗ greifen. Das heutige kranke Rußland hat ben einen Ehrgeiz. in alle geſunden und ungeſunden Seaaten ſeine Krankheit hineinzutragen. Es iſt an der Zeit, daß man ſich klar wird über Abwehr⸗ maßnahmen, die notwendig ſind: 1. Trotzky proklamiert ein Weltſchickſal, das er herbeiführen will. Hegen Ideen muß man auch mit Ideen kömpfen. Gewiß, wir kämp⸗ — für unſer Daſein und unſere wirtſchaftilchen Entwicklungsmög⸗ ichkeiten, aber der Gedanke der Selbſt wenn er allein ſteht, läßt große menſchliche Kraftquellen unerſ i. Wir müſſen der Welt⸗ unordnung Trotzkys, die die Freiheit zerſtört, eine Weltordnung entgegenſeßen, die die Freiheit 14 Deutſchland ſoll etroſt bekennen, daß es das Glück und das Recht anderer Völker n ſeinen nationalen Willen aufnimmt. Unſer Rame darf nicht nur innerhalb unſerer Grenzen einen guten Klang haben. Alle großen Nationen müſſen einen Weltzuſtand anſtreben, wo ihr Nanie mit Furcht und Hoffnung im Ausland dort genannt wird, wo Unrecht geſchieht. Hier darf Deutſchland nicht auf moraliſche Weligeltung verzichten. Das hieße einen Verzichtfrieden anſtreben. 2. Als zweite Sicherungsmaßnahme iſt es notwendig, daß wit unſeren deutſchen Organismus ſe geſund und wider⸗ ſtandsfähig wie möglich machen. Hinter uns liegt eine nationale Erhebunz ohnegleichen, eine ge⸗ meinſame Kraftanſtrengung, gemeinſamer Maube und unerhörtes Er⸗ leben, wie es ein Volk zuſammenſchweien müßte, ſelbſt wenn es keine ſo einheitliche Struktur aufwleſe, wie das deutſche. Aber es ſind heute Krüfte am Werke, die den deutſchen Organismus lockern Wollen, Kräfte, die ſich an die Seite der diplomatiſchen Offenſive ſtellen, die unſere Feinde zur Zertrümmerung un⸗ ſerer Heimatfront unternommen haben. Ich denke zunächſt an jene Gruppen, an benen die Seſinnung des 4. Auguſt ſpurlos vorübergeganzen iſt, die Jahr und Tag on der Arbeit ſind, um den Glauben an die Gerechtigkeit der deutſchen Sache zu zerſtören und im In und Nusland Deutſch⸗ land ins Unrecht zu verſetzen. Verzagende und verbitterte Giemente haben ſich ihnen angeſchloſſen, wie das bei einer ſo lanzen Dauer des Krieges unvermeidlich war. Aber die große Naſſe des arbei⸗ tenden deutſchen Volkes wehrt ſich mit em und geſundem In⸗ nkt gegen alle Verſuche, Deutſchlands Berteidigungsträfte zu chwächen. Darum bedauere ich die Agitstion, die darauf hinzielt, reite Schichten unſerer Vevölkerung als unpatriotiſch zu brandmarken und zuiſolieren Ueber die Kriegsziele muß in jedem Lande heute geſtritten werden. Aber ich möchte jede Gelegenheit um zu wiederholen, was ich in Karlsruhe ausgeſprochen habe: Wir müſſen aufhören, bei unſeren inneren Auseinanderſezungen bei dem politiſchen Gezzner immer nach unpatriotiſchen Notiven zu ſuchen. Solche Anklagen e⸗ nicht laut werden, ſei es auch nur als Waffe im Redekampf. Das iſt eine Verſündigung an der Front und der Ge⸗ nnung, die dort herrſcht. Dort ſetzen alle Tatze Menſchen gemein⸗ am und in vollem Vertrauen zu einander ihr Leben ein, deren Kriegszielauffaſſung oft weitauseinandergeht. Kein Tauglicher darf abſeits ſtehen bei der Auftabe, dieſes ge⸗ meinſame Volksgefühl auch in der Heimat lebendig zu er⸗ ten. Sonſt gefährden wir unſere Immunität gegen die öſtliche nſteckungsgefahr. Mir liegt ein engliſches Zeitungsdblatt vor, das berichtet, daß die engliſchen Gewerkſchaften den alten Torryführer, Lord Lansdowne, zu einem gebeten haben. Die Entwick⸗ lungsfreudigkeit der alten Parteien iſt aber auch bei uns eine nationale Forderung. 3. Die dritte und bedeutendſte Abwehrmaſmahme wäre natürlich der Frieden.“ Sch fragte den Prinzen, wie er über die Ausſichten eines all ⸗ einen Friedens denke, und er antwortete: Der Schlüſſel der age liegt bei den angelſächſiſchen Vettern. Es iſt ter ſehr ſchwer, klar zu ſehen. Die Nachrichten aus Amerika auten widerſprechend. Ich will der Antwort nicht vorgreifen, die der Reichskanzler dem Präſidenten Wilſon geben wird. Nur darauf will ich hinweiſen: Der Präſident ſpricht in ſeiner letzten Rede nicht als Weltrichter. Die Vereinigten Staaten haben nicht den 71 ſich in euroyciſche Angelegenheiten zu miſchen oder als Schiedsrichter in eu Streitigkeiten zu fun⸗ gieren. Sie werden es hinnehmen, wenn man ihnen verſtändlich macht, daß die Löſungen, die ſie vorgeſchlagen haben, nicht die beſten und dauekhafteſten ſind. Die Worte ſind bedeutungsvoll. Alles wäre gewonnen, wenn einmal die Vettern ſoweit wären, zu einander zu ſyrechen ohne den Anſpruch auf Unfehlbarkeit, vielmehr in einer chriſtlichen Geſinnung. Die amerikaniſchen Zeitungen geben ein anderes Bild als Präſident Wilſons Rede. Es iſt, als oh RNeuter ſein ganzes ab⸗ genutztes Hetzmaterial den Amerikanern zur Verfügung geſtellt hätte. ie Kriegsfreudigkeit, die aus der amerikaniſchen Preſſe ſpricht, erinnert an die Stimmung in den Ententeländern in den ren 1014 und 1915. ord Rortheliffe chickſal Finnlands bereiten. Es iſt von jeher Deutſch⸗ Ueber die heuti li A iſt benfall 1 e bfeeer.ahee.fr Kprgeffffe zund Reuter halten es für ihre vornehmſte Aufgabe, nur ein Eng⸗ land zu zeigen, mit dem es nurſ einen Kampfauf Leben und Tod geben kann. Gewiß, auch andere Stimmen ſchallen herüber, aber die eigent⸗ lich entſcheidende Mrane bleibt: Welches iſt das Kräfteverhältnis der⸗ wiberſtreitenden Richtungen. Dieſe Frage vermag ich nicht zu be⸗ antworten. Eines ſteht feſt: Der Verſailler Kriegsrat pro⸗ klamiert noch einmal die Entſcheidung nur durch Waffengewalt. Es liegen manche bedenklichen Parallelen vor zwiſchen der Situation 1910 und heute. Auch damals gab es in England ſtarke Strömungen— die„Morning Poſt“ enthüllt ſie, ſie reichten bis ins Kabinett hinein, ja, ſie nennt die Namen ihrer Exponnenten,— die einen Frieben durch Unterhandlungen begünſtigen, namentlich nur einen Frieden, der ſich mit der Ehre und Sicherheit Englands ver⸗ einigen ließe. Llogd George ſah ſeine große Offenſive bedroht, auf die er ſich als Kriegsminiſter ſo freute, und hielt die Knockout⸗Rede, die die Kriegsleidenſchaften aller Länder zu feiner Hilfe aufrief. So kam die Kampagne von 1917 7 Heute gibt es wieder Männer aller Parteien in England, die ſich nach einem Ausweg umſehen. Eine öffentliche Ausſprache zwiſchen den Staatsmännern war ſoeben im Gange wie 1910 in den Auseinanderſetzungen zwiſchen Grey und Bethmann über die Friedensliga, da trikt der Verſailler Rat zuſammen und— den Verhandlungsgedanken zurück, und England ſetzt ſich für die Wiedereroberung Elſaß⸗Loth⸗ ringens ein.“ wandte hier dem Prinzen ein, es ſel von neutraler Seite mehrſach darauf hingewieſen worden, daß Lloyd George ſich ewendet hätte. Er hätte inbezug auf Elſaß⸗Lothringen das ort„reconſideratton“ gehraucht, im Gegenſatz zu der früheren Kampfanſage, die in der Forderung der Rückgabe enthalten war. Der Peinz antwortete:„Auch mir ſind derartige Heilſymp⸗ tome von neutralen Freunden angezeigt worden. Ich wurde auf die Rede vor den Gewerkſchaften und die frühere Glasgower Rede ver⸗ wieſen, in der er die Kolonien zur Verfügung einer Konferenz ſtellen wollte. Mir fehlte gleich der Glaube, daß Lloyd George einmal in der Wektgeſchichte als der Exvonent des knock⸗out⸗Militarismus in Unerbittlichkeit daſtehen will. Wenn ein ſolcher Mann plötzlich eine Brücke zu den Gegnern zu ſuchen ſcheint, ſtellen ſich unvermeidlich ein. e erſte: England iſt ſo ſchwach, daß Lloyd George eine weitere Fortſetzeng des Krieges nicht auf ſich nehmen wil oder aber: Lloyd George will zur Erleichterung des Krieges, deſſen Fortetzung er wünſcht, die deutſchen und engliſchen Anhänger des Verſtändigungsfriebens bekehren. Die erſte utung habe ich gleich abgelehnt. Die Vorzeichen der Schwäche bei dem Gegner 9¹ 7 7 Illuf 00 elnd E 1 5 den rieg verlängern. die o n die Feinde nicht ſchon an Beulſaland die Anzeichen des unmittelbar bevorſtehenden Zu⸗ ſammenbru s geſehen. Wir wollen nicht in denſelben Fehler verfallen. Die moraliſchen Kraftquellen einer Nation, deren Krieg ein Volbskriegz iſt, ſind nahezu unerſchöpflich. Aber die zweite Deutunz, die der Unaufrichtigkeit, hielt ich für zutreffend, und die Ereigniſſe haben mir recht gegeben. logd Georgze hat 179 für ein paar kurze Wochen den Schafspelz des Pazifiſten um ſich bei erſter Gelegenheit mit unziemlicher Haſt des lu 4 Kleidungsſtückes zu entledigen. Wie läßt ſich ſonſt die große Eile erklären, mit der in London und Verſailles operiert wurde. Lorb RNobert Cecil hat nicht einmal ab⸗ gewartet, bis er die Hertlingſche Rede geleſen hatte, ehe er ſie als unannehmbare Baſis erklärte, und dabel war ihr Hauptpro⸗ gramm: 1. zie Integrität des Staatstebietes Deutſchlands und —70 Verbündeten, ſomie grundſätzlicher Verzicht auf irtſchaftskrieg; 2. Einverleibun der eroberten Ge⸗ iete liegt nicht in Deutſchlands Abſicht; 3. über alles andere ſind wir beret zu verhandeln. Aber gerade verhandeln wollen die Gegner nicht. Dieſe Angſt vor dem Vurhandlungstiſch iſt der untrügliche Prüfſtein für die Kriegsziele, die die feindlichen Regterungen anſtreben. Wer Ver⸗ trauen hat, zaß ſeine eigenen Anſprüche vor ſeinem Volk beſtehen können, der kann das Riſiko der Verhandlung 15 ſich nehmen, denn er kam nach dem Scheitern von neuem vor ſein Volk hintreten und es auffordern, num mit Waffengewalt für die Ziele zu kämpfen, die ſich durch die Schuld des Bezners auf dem Wage det Verhand⸗ lunzen nicht durchſetzen ließen. Nur wer fürchten muß, daß Ver⸗ handlungen die Unſauberkeit der eigenen und die Sauberkeit der feindlichen Forderungen bloßſlegen, der muß eine Konferenz ſcheuen, wie der Schuldige die Gecichtsverſandlung. So haben ſich denn Lloyd Zeorge und Clemenceau für die Campagne von 1918 eniſchieden. Das Verantwortungsgefühl gegen⸗ über der Menſchheit halte gefordert, daß man die Hölle dieſe⸗ Jahr nicht noch einmal losläßt, bevor der ehrliche Verſuch gemacht wurde, ob nicht die Differenzen zwiſchen den Kriegfüzkenden ge⸗ ſchdunden ſind, daß Verhandlungen ſie überbrücken können. Ich halte es für ſehr möglich, daß Reſer Verſuch geſcheitert wäre, aber von jedem gewiſſenzaften Renſchen würe eine ungeheure Laſt ge⸗ nommen— miamn hätte Klarzeit belommen. In gewiſſem Sinne bat man auch jetzt Klarheit. ie Menſchen ſollen in die Campagne dieſes Jaßres eintreten, welche bie— von allen werden muß, weil es in: Verſailles ſo beſchloſſen worben iit. Juß fragte den Pringenm, ob izen Landsdownes Rede nicht ähn⸗ lich ſeheine. Er antwortete:„Sein Wort von der lauteren Pflicht hat einen guten Klang. Der Gedanke iſt ledialich, daß als Bor⸗ arbeit zum Frieden eine Einigung über gewiſſe allgemeine Ziele erreicht werden muß, Ziele, die ſich aus der Fülle der Sonderbe⸗ trebungen herausheben, die nicht irgend einer Nation gehören, e gewiſſermaßen allen Völkern. Offene Diskuſſion iſt hier förternd. 1. Ich will anfangen mit einer Forberung, die tlef in der Geſchichte des deutſchen Volkes wurzelt: Die Freiheit der Meere. Das Prinzip, das der Freiheit der Meere zu Grunde ſiegt, be⸗ ſagt, daß den Nichtkombatanten zu Waſſer und zu Lande die Leiden des Krieges erſpart wetzen ſollen. Es darf kein neuer Hungerkrieg mehr geführt werden. Die Sicherſtellung der Freißeit ber Reere würde mehr bedeuten als eine humanitäre Ge⸗ ltung kommender Kriege; ſie wäre eine Friedensgarantie. Denn die Ausſicht, ſtraflos bie Seemacht mißbrauchen zu können, iſt eine der zrößten Verſuchamngen. 2. Die Welt darf nicht in zwei Rächtegruppen auseinander⸗ eriſſen werden, die ſich mit Nüſtungen überbieten. Uns muß das iel leiten, das der Neichskanzler 1916 aufgenommen hat, das Ziel der Zuſammenarbeit der Völker zur Verhinde⸗ rung künftiger Kriege. Aber die moraliſchen Voraus⸗ ſenungen ſind hierfür erſt gageben, wenn ein Umſchwung im Leben der Nationen eingetreten ſſt, wenn die Völker aus dem Gegen⸗ einander zum Miteinander ſtreben. 3. Das erſte Zeichen dieſes Geſinnungsumſchwunges wäre das allſeitige Bekenntnis zum Handelsfrieden. Der Friebde darf nicht Jortſetzung des Krieges mit anderen Mitteln werben. 4. Auch die farbigen Völkerſchaften dürfen nicht nur als Mittel zum Iwec angeſehen werden. Ihr Selbſt⸗ zweckrecht muß anerkannt werden, wie es gefordert worden iſt. Die Erſchließung Afrikas muß nach Grundſätzen des Verantwortungsgefühls gegenüber der J Raſſe und des Solidaritätsbewußtſeins rweißen Raſſe vor ſich gehen. Hieſe Ziele ſind Menſchheitsziele. Sie werden ſich unaufhaltſam in allen Ländern durchſetzen. Wer zu ihnen ſteht, wird Sieger ſein. Wer ſie verleugnet, wird unterliegen.“ 4 Prinz Max von Baden iſt in dieſem Kriege bereits mehr⸗ fach mit bedeutſamen politiſchen Kundgebungen hervorgetreten. Zuletzt mit einer Rede vor der Erſten Badiſchen Kammer, die viel erwähnt worden. Auch ſeine jetzigen Aeußerungen wer⸗ den mit der Aufmerkſamkeit gehört werden, die ſeiner Stellung wie ſeiner hervorragenden politiſchen Vefähigung gebührt. Ein wahrhaft befreiendes Wort ſpricht der Prinz, wenn er wie⸗ derum ſagt, daß wir aufhören mußten, bei dem politiſchen Gegner nach unpatriotiſchen Motiven zu ſuchen. In der Hin⸗ ſicht iſt in der Tat ungeheuer viel geſündigt worden. Prinz Max wird die ſüddeutſche demokratiſche und ſozialdemokratiſche Preſſe von Frankfurt, Mannheim, Karlsruhe ſa mit Aufmerk⸗ ſamkeit verfolgt haben. Immer und immer kehrt in ihr der unerhörte und niedrige Vorwurf wieder, daß die politiſchen Gruppen jenſeits der Linken, alſo die Nationalliberalen. Kon⸗ ſervativen und dann in weiterem Sinne die Alldeutſchen nur im Dienſte und Intereſſe der Schwerinduſtrie, der Bereicherung des Großkapitals wirkten. Beſten Falles werden dieſe Grup⸗ pen, wenn ſie nicht als bewußt dienſtbar dem ſchäbigſten Geld⸗ intereſſe abgeſchildert werden, als Narren und Kindsköpfe hin⸗ geſtellt, die nicht wüßten, weſſen Geſchäfte ſie beſorgten. Und es iſt uns eine der betrübendſten Erſcheinungen unſeres öffent⸗ lichen Lebens geweſen, daß auch Gelehrte von dem Rufe eines Walter Goetz in Leipzig, eines Friedrich Meinecke in Ber⸗ lin ſich nicht geſcheut haben, dieſe Vorwürfe zu erheben, dieſe moraliſche und Keane Herabwürdigung von Volksgenoſſen vorzunehmen.(Meinecke noch neuerdings in der erſten pro⸗ rammtiſchen Kundgebung des Volksbundes für Freiheit und Vaterland.) Daß die Deutſchen, die den deutſchen Macht⸗ gedanken in der Welt vertreten, den wahren Kaiſer⸗ gedanken Deutſchlands, den der engliſche Kolonial⸗ politiker Johnſton uns als berechtigt zugeſprochen, ebenſo wis der Schwede Kjellen, den Gedanken der deutſchen Herrſchaft vom Kanal bis zum Perſiſchen Gold, ihren eigenen, klar⸗ geſchauten, klar verfolgten Idealismus haben, wie die Freunde des neuen Völkerbundes und der Weltorga⸗ niſation, das wird mit Hohn und Spott beſtritten. Sie ſind ja nur Trabanten der Schwerinduſtrie! Ein großer, klarer Pa⸗ triotismus wird bei ihnen geleugnet. Peinz Max von Baden würde ſich ein außerordentliches Verdienſt erwerben, wenn er auch die Vertreter deutſchen Machtwillens in der Welt vor dem häßlichen Vorwurf unpatriotiſcher Geſinnung ſchützen wollte. Es ſcheint faſt, als ſei bei dem babiſchen Thronſolger der Eindruck entſtanden oder erweckt werden, daß nur„breite Schichten unſerer Bevölkerung“, unter denen wohl in der Hauptſache die Anhänger der Sozialdemokratie verſtanden werden ſollen, vor dem Vorwurf unpatriotiſcher Geſinnung ge⸗ ſchirmt werden müßten. Ganz unbedingt einverſtanden ſind wir mit dem badiſchen Thronfolger, daß wir—5 Schichten politiſch nichtiſolie⸗ ren, aus der vaterländiſchen Gemeinſchaft ausſchließen dür⸗ fen. Neuerdings iſt in gewiſſen ſcharfmacheriſchen Organen der Ruf nach Tiollerung der Sozialdemokratie ergangen und vor allem die nationalliberale Partei aufgefordert worden, darauf hinzuwirken. Wir würden eine ſolche Politik für ge⸗ radezu verhängnisvoll halten. Wir dürfen das 1914 geknüpfte Band nicht zerreißen, wir wollen weiter gerne und freudig mit den ſozialdemokratiſchen Arbeitern zuſammenarbeiten auf der Linie der vaterländiſchen Gemeinſamkeiten und Notwen⸗ digkeiten. Freilich müſſen wir auch verlangen, daß die Sozial⸗ demokratie ſich von diktatoriſchen Gelüſten freihält und ihre Klaſſenpolitik im Dienſte des Ganzen zurückſtellt, wie wir es von den Agrariern fordern. Sie darf ſich auch nicht ſelbſt iſo⸗ lieren, auf dieſem Wege aber war in den letzten Wochen die Sozialdemokratie, zum tiefſten Bedauern aller Patrioten, die ſich gefreut hatten der vaterländiſchen Gemeinſchaft aller Stände. Außerordentlich ſcharf und fein hat Prinz Max die Motive der engliſchen Politik herausgearbeitet und uns oder doch viele unſerer Voltsgenoſſen von Illuſionen über die Ziele eines Lloyd George befreit. Er treibt engliſche Macht⸗ politik, heute und immer. Wie ihr begegnen? Wir fürchten, daß wir mit moraliſcher Weltgeltung allein uns nicht be⸗ baupten können: ſo ſehr wir Verſtändnis für das ethiſche Prinzip im Völkerleben haben. Wir müſſen Machtgewin⸗ nen und Macht mehren. Nehmen wir nur das eine Gebiet, die Freiheit der Meere. Der Heidelberger Geograph Hettner hat gerade ein kluges und maßodolles Buch über DBeutſchlands Friedensbedingungen herausgegeben, ganz mit der Front gegen die„Alldeutſchen“. Worin will er die Frei⸗ heit der Meere verankern? In der Zerbrechung der engliſchen Seeherrſchaft, in der Mehrung und Stärkung der deutſchen Seemacht, in der Gewinnung von Flottenſtützpuntten und Kohlenſtatlonen überſee. Wir werden uns mit der moraliſchen Weltgeltung allein nicht durchſetzen, Machtgeltung in der Welt wird wahrſcheinlich die erſte Bedingung unſeres Lebens ſein. Solange England und Amerika Machtpolitik treiben, nur Machtpolitik, müſſen wir es auch, um nicht von ihnen fortgeriſſen zu werden. 3 Deutſcher Abendbericht. Bertin, 16. Jebr., abends.(W B. Amllich.) Bon den Kriegs ſchaupluͤten nichts Neues. 7 Nie Parleiführer beim Vizekanzler. J Berlin, 16. Febr.(Von unſerem Verliner Büro.) Die an⸗ bher ve Empfänge der Parteiführer bei Herrn von a yer haben geſtern Nachmittag begonnen. Zuerſt wurden die ührer der Knonſervatlven zu einer etwa einſtündigen Be⸗ ſprechung empfangen, dann ihnen die der Sozialdemo⸗ kratie unter 1 des Herrn Scheidemann, mit denen der Vize⸗ kanzler etwa 17 Stunden verhandelte. Am heutigen Samstag ſollen dann die übrigen Parteivorſtände empfangen werden. In den Konferenzen werden alle aktuellen Fragen der inneren undäußeren Politit berührt, natürlich auch der Friedens⸗ vertrag mit der Ukraine, unſer künftiges Verhalten zum nordruſſiſchen Problem und dergleichen mehr. Aber das ſind am Ende Selbſtverſtändlichkeiten. Im 1 ſind die Be⸗ ſprechungen diesmal genau ſo vertraulich wie in früheren Fällen. Her„Vorwärts“, der über ſolche Dinge immer gut unterrichtet zu ſein pflegt, teilt mit, daß an die Ausſprache über den Friedensver⸗ trag mit ber Ukraine am Montag, den 25., ſich die Etatdebatte anſchließen wird. In ihr wird, wie wir ſchon ankündigen, Herr von Payer über die innere Politik des Reiches ſprechen, Graf Hertling über die äußere. Als weiteren Beratungsſtoff werden dem Reichstag vorliegen: die angekündigten Geſetzentwürfe über die Aufhebung des Paragraph 153 der Gewerbordnung, über die Arbeitskammern, die Vermehrung der Reichstagsſitze in den großen Wahlkreiſen und eine Vorlage zur Bekämpfung der Ge⸗ ſchlechtskrankheiten. 4 Koblenz, 13. Febr.(WTB.) Vei der geſtrigen Reichstags⸗ Erſatzwahl im Londkreiſe Koblenz—St. Goar erhielt Pfarrer Greber 5287 Stimmen, Generalleutnant Frhr. v. Steinäcker, der offizielle Zentrumskandidat, 4609 Stimmen. Greber iſt ſomit gewählt mit einer Mehrheit von 687 Stimmen. — DSnee r ee e. — 4 ſeb I wa VWorde 90 Semstog, ben 18. Februat 1918. Manatheimer General · Anzeiger.(Mittags · Ausgabeq Nr. 78. 38. Seite. Aus Stadòt und Land. Aus der Siadtratsſitzung vom 14. Februar 1918. Den Heldentod für das Vaterland ſind ge⸗ ſtorben: Karl Kipphan, Hauptlehrer, Karl Dörr, Unter⸗ lehrer, Albert Kopf, Hilfslehrer, Oskar Eißenbeſßer, uchhalter, Heinrich Becket, Schaffner, Otto Gehrig. agenhallenarbeiter und Karl Heim, Bauarbeiter, ſämtlich beim Straßenbahnamt, Heinrich Schmidt, Hilfsmonteur bei den Waſſer⸗, Gas · und Elektrizitätswerken, Adam Mar⸗ tin, Stadtarbeiter bei der Fuhr⸗ und Gutsverwaltung, Kark arolus, Diener beim Leihamt, und Friedrich Skurm, ärtner beim Tieſbauamt. Der Stadtrat wird den Entſchlafe⸗ nen ein ehrendes Gedächtnis bewahren. Anläßlich des Rücktritts Seiner Exzellenz des Geheimrats Univerſitätsprofeſſors Dr. Wilhelm Wundt von ſeiner aka⸗ demiſchen Lehrtätigkeit in Leipzig iſt auf eine aus ſeinem Kollegenkreiſe ergangene Anregung hin von Verehrern des lehrten eine von Bildhauer Profeſſor Dr. Max Lange in Leipzig geſchaffene bronzene Porträtplakette Dundte erworben und der Univerſität Leipzig geſchenkt worden. die ſie vorbehaltlich der Beſtimmung des endgültigen latzes zunächſt im Empfangsraum des Rektors angebracht bat. Die Stadt Mannheim, die an der Stiftung dieſes ihrem hrenbürger gewidmeten Kunſtwerks beteiligt geweſen iſt, wird einen Abguß davon beſchaffen und zur Ausſchmückung r Wilhelm Wundt⸗Schule in Neckarau verwenden. Das perfügbare Zinſenerträgnis aus der Max und Alſe Küffel⸗Stiftung wird nach dem Vorſchlage der Stiftungskommiſſion dem Armen⸗ und Fürſorgeamt zur be⸗ Uümmungsgemäßen Verwendung im Benehmen mit dem eſtaments vollſtrecker überwieſen. Die im Stadtratsbericht vom 17. Januar 1918 angetün⸗ digte Aenderung des Stroßenbahntarifs iſt nunmehr in der Gemeinſchaftskommiſſion Mannheim⸗Lud⸗ wigshaſen feſtgelegt worden. Als grundlegende Aenderung iſt der Wegfall des 10 Pfennig⸗Fahrpreiſes vorgeſehen: der Drundpreis ſoll alſo in Zukunft 15 Pfg. betragen. Auch die reiſe für Netzkarten, Streckenkarten und Wochenfahrſchein⸗ hefte werden entſprechend erhöht. Der neue Tarif ſoll bald⸗ möglichſt in Kraft treten; der Stadtrat ſtimmt den Anträgen r Gemeinſchaftskommiſſion zu und wird, nachdem ſich auch Stadtrat Ludwigshaſen mit der Tarifänderung einver⸗ ſtanden ertlärt haben wird, dem Bürgerausſchuß eine Vorlage unterbreiten. Von den hinſichtlich der Kohlen⸗ und Petroleum⸗ tgung für die Monate Februar und März getrof⸗ enen Maßnahmen wird Kenntnis genommen. Das Angebot 4 eines Haus anweſens an der Secken⸗ Wustened⸗ in ber Unterſtadt und in der Neckarſtadt wird ehnt. 2 Der Böcker⸗Zwangsinnung hier wird zur Abhaltung eines orbereitungskurſes für die theoretiſche Prüfung 5 Bäckerlehrlinge ein Zimmer in der K 2⸗Schule an zwei achmittagen in der Woche überlaſſen. Der Brudk der Bürgerausſchußvorlagen und 7 Voranſchlags für 1915 wird der Vereinigung der annheimer Druckereien übertragen. den nachweis der wiſſenſchaftlichen Befühigung für den einjährig⸗freiwilligen Militärdienſt. 8 Nach Verfügung des Kgl. Preuß. Kriesminiſteriums können errrsangebörige, die ſchon über ein Jahr beim Heere ſtehen oder 8 ihrem Eintritt in das Heer ſchon der Reſerve oder Landwehr gehörten oder der Erſatzreſerve oder dem Landſturm überwieſen di ten, den Verechtigungsſchein zum einjährig⸗freiwilligen Militär⸗ nicht mehr erwerben und daher auch zu einer Prüfung vor del Prüfungskommiſſion für Einjährig⸗Freiwillige nicht mehr zu⸗ wißß ſen werden. Um dieſen Leuten die Möglichkeit zu bieten, die Didonſchaftliche Befäbigung, wie ſie für den einſährig⸗freiwilligen uant verlangt wird, doch noch nachzuweiſen und dadurch den Zu. ug zur Ausbildung als Reſerve⸗ oder Landwehr⸗Offigier zu er⸗ Nended. ſind mit Befanntmachung vom 21. Februar 1916(Schul⸗ dicherd ⸗Bl. S. 26 Nr. 4) beſondere Prüfungen einge⸗ — let worden, die an 6, 7⸗ oder helaſſigen Anſtalten abgelegt eden können. Wei In dieſen Prüfungen wird im Großen und Ganzen der Nach⸗ anſi des Kenntnisſtandes der Klaſſe Iib der betr. höheren Lehr⸗ lalten verlangt, wobei jedoch an den Gymnaſien und Reallpro)⸗ mnaſien eine Veſchränkung auf zwei Fremdſprachen ſtattfindet. Anz rüfung, die unter Leitung des Anſtaltsvorſtandes von den ligloltsiebrern vorgenommen wird, iſt eine ſchriftliche und münd⸗ 2 Zur ſchrifllichen Prüfung gelöcen; 1. ein deutſcher Auffatz, le eine Ueherſetung, bei den Gymnaſien aus dem Lateiniſchen Der Sorgloſe. Sfigze von Hans Gäfgen, N Nachmittag in einer belebten Straße einer großen Stadt. gausichen haſten und eilen. Und ſcheint doch die milde Sonne vom B Seſ Vorfrühlingshimmel. Keiner ſieht ſie, keiner beachtet Sie ſcheint und tul ihre Pflicht, ohne Dank zu erwarten, ohne nf zu erhalten. don Auch der kleine Erdenbürger in ſeinem federnden Wäglein, Nutterhand ſorgſam geleitet, ſieht die Sonne nicht. Er ſchläft. ſeinenber er fühlt das Walten des goldenen Lichtes und lächelt in en Traum im Toben der Großſtadt. Shaßent das noch könnte: Sorglos ſchlummern auf toſenden n Gr. Wir haben es verlernt, wir Großen, lange, lange ſchon. Wir Wein, Sind wir wirklich größer als das kleine Weſen dort im 3, daben wir nicht unſer Veſtes gelaſſen damals im Kinder⸗ wägfein: Die Sorgloſigkeit. N ſehe Wir ſind, ſtolz, denn wir haben das Wiſſen. Aber die Sonne n wir nicht mehr. Wir ſind ſtarf, denn wir haben die Erfahrung. Und wir das goldene Leuchten, das ewig war und ſind groß, denn wir haben das Alter. nd doch ſind wir flein, kleiner als die Jugend, die noch der Woirmenden Mutterhand bedarf. 15 werter un wir haben verloren, was wir beſaßen, als wir ſchlum⸗ Lerten im Haſten der Straßen: Die Sorgloſigkeit. 1 5 uche i n nich ewi iſt icht mehr Albrecht dürer als Städtebauer. deutellbrocht Dürer iſt im Kriege als einer der früheſten und be⸗ endſten Theoretiker der modernen Vefeſtigungskunde entdeckt ſeſt n. und die Beſchäftigung mit ſeinem„Unterricht zur Be⸗ ung der Städte, Schlöſſer und Flecken“, der 1527 erſchien und ſt 889 gedruckte Buch über Befeſtigungskunſt in deutſcher Sprache li lei uns manche neuen Aufſchlüſſe über die gewaltige Geiſtes⸗ Pebereit dieſes großen deutſchen Meiſters gebracht. In einem Dunſt bei Julius VBard in Berlin erſchienenen Vuch des belannten biſtorifers Prof Wilbel m Waegoldt über„Dürer's 1 Vefeſtigungslehge⸗ wird nun dieſe Spätarbeit des Mei⸗ und nach Wahl aus dem Griechiſchen oder Franzöſiſchen, bei den Realgymnaſien aus dem Lateiniſchen und nach Wahl aus dem Jranzßſiſchen oder Engliſchen, bei den Oberrealſchulen aus dem Fronzöſiſchen und Engliſchen; 3. zwei Aufgaben aus der Mathe⸗ matik.— Die mündliche Prüfung erſtreckt ſich auf die beiden Fremdſprachen, auf Geſchichte, Mathematik und Naturkunde. Geſuche um Zulaſſung zu dieſen Prüfungen ſind unter An⸗ ſchluß von Veſcheinigungen der Militärbehörde über die Militär⸗ verhältniſſe, welche der Erlangung des Verechtigungsſcheines ent⸗ gegenſtehen, bei dem Unterrichtsminiſterium einzureichen. Die Ge⸗ ſuche müſſen enthalten: Vor⸗ und Zuname, Ort und Tag der Ge⸗ burt und Bekenntnis des Bewerbers, Name, Stand und Wohnort des Vaters, ſowie eine genaue Darlegung des Bildungsganges mit Angabe der beſuchten öffentlichen und privaten Anſtalten. Der Bewerber wird darauf einer höheren Lehranſtalt, bei deren Wahl etwaige Wünſche tunlichſt berückſichtigt werden, zugewieſen. Die Zeit der Prüfung wird nach den Verhältniſſen etwaigen Wünſchen wegen Beurlaubung oder Vorbereitung wird Rechnung getragen. Während der Schulſerien finden Prüfungen nicht ſtatt. Die Einberufung auf Grund der Zulaſſung erfolgt durch den An⸗ ſtaltsvorſtand. Nach der Zulaſſung und vor der Prüfung iſt eine Gebühr von 20 Mk. zu bezahlen. Das Nähere wird in der Zu⸗ laſſungsverfügung beſtimmt. n. „Zurückgenommen wurde die Verſetzung der Reyſſoren Dörr von Stockach zum Bezirksamt Heidelberg und Gremmelſpacher von Meßkirch zum Bezirksamt Stockach. vVerſetzt wurde Amtsaktuar Hermann Pilſter in Mannhelm als Reviſionsaſſiſtent zum Bezirksamt St. Plaſien. Katholiſche Kirchenſteuer. Im Anzeigeblatte für die Exz⸗ diözeſe Freſburg wird eine Erzbiſchöfliche Berordnung veröffentlicht, wonach aufgrund der Beſchliſſe der Katholiſchen Kirchenſteuetoer⸗ tretung vom 14. Nopember 1917 angeordnet wird, daß an allgemei⸗ ner Kirchenſteuer zu erheben ſind: von 100 Vermögensſteuerzüſchlag 1,14 Pig, von 1% Einkommenſteuerſatz 8 Pfg. In derſelben Ver⸗ ordnung werden auch die Erhöhungen der Einkommensſätze der katholiſchen Geiſtlichen veröffentlicht. Warnung vor dem Ablöſen von Freimarken an Es kommt in leßter Zeit öfters vor, daß von den zur bei den Poſtämtern 2 und 3 zugeſtellten Paketkarten Freimarken ab⸗ Neuſh. werden. Nach Paragrauh 12 der Poſtordnung gehen bei der uflieferung von Paketen die 83 ſowie die zur Nerrechnung der Freigebühr verwandten Poſtwertzeichen in das Eigentum der üder———177 5 A von den Palket⸗ arten aher eine widerrechtliche Handlun e na aragr. 246 des Reichs⸗Straf⸗Geſetzes ſtrafbar iſt. 2 Die Städtiſche Sparkaſſe Mannheim hat eine ſehr raſche Entwicklung während des Krieges genommen. Am 1—*— Jahres 1914, des erſten Kriegsjahres, ſtellte ſich ihr Einlegerguthaben noch auf 478 Millionen Mark, heute hat es 100 Millionen über⸗ ſchritten. Im Rechnungsſchr 1917 hatte die Sparkaſſe bei 52,5 Millionen Cinlagen und 37,5 Millionen Rückzahlungen eine Ver⸗ mehrung ihres Einlagenbeſtandes— einſchlfeßlich der zum Kapital zu ſchreibenden Zinſen— von über 18 Millionen zu verzeichnen. c3. Briefkaſtenleerung. Megen Mangels an Fahrradmänteln muß die Leerung der Straßenbriefkaſten vom 20. ds. Mts. ab durch die Kaſtenleerer zu Fuß ausgeführt werden. Hierdurch trifft in den Leerungszeiten der einzelnen Brtefkaſten eine kleine Verſchiebung ein. Die Aenderung der Zeitangaben auf den Leerungsplatten findet nach und nach ſtatt. Die Leerung der Kaſten wird regelmüßig vorgenommen, auch wenn die Leerungsplatten, die zwecks Aus⸗ füßrung der Berichtigungen zum Poſtamt verbracht werden muſſen, nicht vorhanden ſind. ch Vaterländiſche Feier. mittags 3 Uhr, Pakeftarien. ſche f Am Sonntag, den 17. Februar, nach⸗ wird im Bernhardushof eine vaterländiſche Feier zur Einleitung und Einführung in die am ſelben Tage beginnende Goldankaufswoche ſtattfinden. Der wichtige Zweck der Veranſtaltung läßt eine zahlreiche Beteiligung der Mannßeimer Bevölkerung erhoffen, die aus den Darbietungen den Anſporn mitnehmen wird, im Sinne der Gold⸗ und Juwelen⸗ ſammlung während der folgenden Tage eifrig kätig zu ſein. Die Anſprache hält Leutnant Falkenberg, deſſen Rede auf der Kaiſergeburtstagsfeier kürzlich ſo großen Beifall fand. Unter Leitung des Kapellmeiſters Schulge wird die Kapelle des Gre⸗ nadier⸗Regiments 110 die Vortragsfolge mit je einem Marſch be⸗ innen und beſchließen. Für die übrigen Nummern haben hervor⸗ ragende Mitglieder unſeres Hoftheaters ihre Mitwirkung in dan⸗ lenswerter Weiſe zur Verfügung geſtellt. Hofopernſängerin Minng Leopold und Kammerſänger Kromer werden einige zur Ver⸗ anſtaltung paſſende Lieder ſingen, wobei ſie von Kapellmeiſter Roſenſtein am Klavier begleitet werden. Hofſchauſpieler Godeck wird Proſaſtücke aus großer Zeit und Dichtungen aus den Freiheitsfriegen vortragen. Die Nachmittagsfeier am Sonntag ver⸗ ſpricht alſo genußreiche Stunden. Sie mögen viele empfängliche Seelen unter einer zahlreichen Zuhörerſchaft finden, die einer wichtigen Angelegenheit zu dienen gewillt iſt. Vaterländiſche Vorträge. Der Kriegsberichterſtatter der„Köl⸗ niſchen Zeitung“, Herr Wilhelm Conrad Gomoll, iſt von der Leitung der Vaterländiſchen Vorträge für Mittwoch, den 20. Februar u einem Vortrage im liber das Thema:„19171 Ein 5 eichen deutſcher Kraftl Eindrücke und Bilder aus 5 Offen⸗ ven“ gewonnen worden. Da der Redner Gelegenhetlt hatte, die Vorgänge im Oſten, wie die Niederringung der Bruſſtlowſchen Offen⸗ ſive, die Vorgänge um Rigo und Oeſel, ſowie endlich die Offenſive gegen Italien in allen Einzetheſten zu verfolgen, ſo wird der Vor⸗ ſters ſyſtematiſch behandelt, und wir lernen dabei nicht nur den Feſtungsbauer Dürer, ſondern im Zuſammenhang damit auch den Städtebauer kennen. Die Gründung einer Idealſtadt war ſa ein Lieblingstraum der Renaiſſancemenſchen, und ſo hat auch Dürer im Zuſammenhang mit den von ihm entworfenen Befeſtigüngs⸗ anlagen die beſte Anlage einet Stadt bis in alle Einzelheiten an⸗ gegeben und aufgezeichnet. In unſerer Zeit, wo man dem Städte⸗ bau ſo große Aufmerkſamkeit zuwendet und die durch den Krieg —.— Orte eines großzügigen Wiederaufbaues im Frieden arren, wird Näheres über dieſen Plan Dürers beſonders inte⸗ reſſieren. Die Idealſtadt des Nürnberger Meiſters iſt natürlich eine Feſtung, die Reſidenzſtadt eines Königs,„daraus man ſich gegen den Feind verteidigen und worin man ſich aufhalten könnte“. In fruchtbarer Ebene, eine kleine Meile vom Gebirge weg und an einem flieenden Waſſer entfaltet ſich die Anlage in quadratiſchem Umriß mik abgeſtumpften Ecken. Die Mitte des Ganzen nimmt des Königs Haus ein, das von Zwinger und Graben umgeben iſt. Um dieſe burgartige Anlage mit ihren Türmen und Zugbrücken liegt daun die Königsſtadt. Dem ganzen Bebauungsplan liegt das Schema rechtwinklig ſich ſchneidender Straßen zu Grunde. Die vier Hauptſtraßen laufen um das Mittelquadrat des Schloſſes; außerdem gehen von den vier Toren und Brücken über den Schloß⸗ graben vier Straßen aus, und zwiſchen dieſem Straßennetz liegen, durch ſchmale Gäßchen getrennt, die rechtwinkligen Häuſerblöcke und die wichtigſten öffentlichen Gebäude.(Anmerkung der Schriftleitung: Die Mannheimer Leſer unſeres Blattes werden mit Genugtuung die Annäherung ihres Wohnſitzes an Dürers Idealbild feſtſtellen) In der einen Ecke des Quadrats liegt die Kirche mit Turm, Sakriſtei, Pfarrhof und Pfarrgärtchen. „Da wohnetser herrlich,“ ſchreibt Dürer befriedigt dazu. Vor der Kirche liegt ein hübſcher Dreieckplatz mit Brunnen. Brunnen ſind überhaupt über die ganze Stadt verteilt, und vor die Mitte der Häuſerblocks, ſowie an die Stratzenkreuzungen geſetzt. In einer Ecke liegen vier Gießhütten.„Sie müſſen hier der Winde wegen liegen,“ erläutert der Meiſter,„da der im Jahre am meiſten mehende Nord⸗ und Weſtwind und auch der Oſtwind den giftigen Rauch von dem Schloß abtreiben und nur der ſeltene Südwind ihn demſelben zuwehen würde. Unter dem gleichen meteorologiſch⸗ hngieniſchen Geſichtspunkt verbietet Dürer die Beerdigung in den Stadtgräben und berlangt die Anlage des Kirchhofs an dem Geh⸗ weg gegen Norden,„damit die Ausdinſtung durch den zur naſſen Jahreszeit am meiſten wehenden Weſtwind hinweggetrieben wird“. Am Marktplatz liegt das Rathaus mit Hof und Brunnen, und dann ſind verſchiedene Häuſerblocks vorgeſehen, die in der Mitte einen über Eck geſtellten viereckigen Lichthof haben, ſodaß, wie in Baketabholung trag den Zuhörern viel Neues bieten. Die Ausführungen werden NN Lichtbilder unterſtützt werden.— Alles Nähere über Eintritt, Beginn uſw. iſt aus dem Anzeigenteil und an den Anſchlag ⸗ fäulen zu erſehen. 5 Die Sitzung des Verbraucherausſchuſſes am letzten Mittw war, ſo ſchreibt man uns, recht gut beſucht und nahm einen ſehr anregenden Verlauf. Der Vorſitzende erwähnte in ſeinem einleiten⸗ den Berichte die Eingabe über Errichtung von Preisprüfungsämtern in allen Städten und die Eingabe über die zur Notwendiakeit werdende Einſchränkung des Miet⸗Kündigungsrechtes. Es wurde empfohlen, den Tageszeitungen nahe zu legen, beſtändig die Lebens⸗ mittelverſorgung im Auge zu behalten und durch regelmäßige Artikel das Ihre zu einer befriedigenden Löſung beizutragen. Zur beſſeren Bedienung der Preſſe wurde ein beſonderer Ausſchuß ge⸗ bildet Eine ſchwere Gefahr für die Volbsernährung iſt darin zu erblicken, daß von Jahr zu Jahr die Anbaufläche für Ge⸗ treide und Kartofſeln zurückgeht, da infolge einer verfehlten Preisgeſtaltung der Anbau von Rüben viel einträglicher iſt und ſo der vermehrte Anbau von Hackfrüchten dem Erzeuger geradezu aufgedrängt wird. Es ſollen daher in Eingaben geeignete Maßnahmen zur Einſchränkung des Rübenbaues zu Gunſten des Getreide⸗ und Kartoffelbaues geforderk werden. Mit Genugtuung wurde davon Kenntnis genommen, daß die Zeitungen von einer ſchärferen Bekämpfung des Schleichhandels be⸗ richteten. Der Regierung ſoll Zuſtimmung zu dieſem Vorgehen, insbeſondere zu einer ſchürſeren Beſtrafung ausgeſprochen werden, um ihr das Rückgrat zu ſteifen. Der unglaublich ausgedehnte Schleichhandel iſt ſa doch eine der Haupturſachen für die mangelhafte Perſorgung der Stadtbevölkerung. Immer wieder kehrt in Ver⸗ braucherkreiſen die Forderung, es möge bei Zurückhalten von Waren unbarmherzig Beſchlagnahne erfolgen, da Zurückhalten Verrat iſt. Alsbald ſoll feftgeſtellt werden, woher die große Miß⸗ lichkeit mit den fehlenden Strelchhöfzern rührt, und auf deren Abſtellung hingewirkt werden. Verſchiedene Punkte, wie die durchaus unzureichende und ſehr bedenkliche Verſorgung mit Waſch⸗ mitteln, mußten zurückgeſtellt werden. Für die demnächſt in Karks⸗ ruhe tagende Landesverkammlung der Verbrauchervertreter ſollen die Wünſche und Forderungen des Mannheimer Ausſchuſſes zu⸗ ſammengeſtellt werden, die Generalverſammlung dez deelgen Ausſchuſſes mit Mahlen, Jahres⸗ und Rechnungs⸗ ericht foll Ankang März ſtattfinden. Die angeſchloſſenen Vereine mögen ihre Anträge beim Vorſtand einreichen. Einheltliche Schuſheſte. Für Schulſchreibhefte hatte die Reichsfommiſſion zur Sicherſtellung des Papierbedarfs eine Be⸗ chränkung der Elnienarten vorgeſchlagen. Der Unterrichtsminiſter at ſich für Preußen damit einverſtanden erklart. Der Staats⸗ ſekretär des Reichswirtſchaftsamtes wird die übrigen Bundesſtaate⸗ um Einführung gleicher Ligicnarten erſuchen. 7 Das Mifbringen von Hunden in die Amtsgebäude iſt verkoten und trotzdem werden kag⸗täglich in das Be zirksamts⸗ gebäude, insbeſondere in den Vorraum des Paß- und Meldeburechis Hunde mitgeführt. Geſtern Nachmittag wurde ſogar ein Herr von einem Hunde gebiſſen. Alle Vorſchriften und Mahnuagen helfen egen dieſe Unſitte nichts, Abhilfe kann nur durch einſchneldende —— geſchaffen werden. „ Tudesfall. Aus Baden⸗Baden wird uns von unſerem Ak⸗Korreſpondenten unterm 15. ds. geſchrieben: Nach längerer Krankheit, die ihn ſchon vor einigen Jahren veranlaßte, ſich von der Oeffentlichkeit zurückzuziehen, iſt geſtern Abend Kaufmann Philippv Buſſemer hierſelbſt im Alter von 63 Jahren aus dem Leben geſchieden. In Fremden⸗, Touriſten⸗ und Ausflüglerkreiſen Badens, ja man kann wohl ſagen ganz Deutſchlands, gehörte der Verſtorbene zu den bekannteſten Perſönlichkeiten. ebenſo in Schwarzwaldvereinskreiſen, und zwar nicht nur in der hieſigen Sektion, deren Schriftführer er lange Zeit war, ſondern in allen Sektionen. Es hat bis vor einigen Jahren wohl kaum eine Haupt⸗ verſammlung gegeben, in der der Schwarzwald⸗Buſſeme 1* nicht anweſend war. Großer Beliebtheit erfreute er ſich in Tou⸗ riſtenkreiſen ſchon deshalb, weil er zweifellos als einer der beſten Kenner des Schwarzwaldes angeſprochen werden durfte. Er kannte im Gebirge und im Tal jeden Ort und jeden Weg, er kannte die lohnendſten Ausflugsziele und alle Verhältniſſe, und an ihn wandte man ſich um Auskunft. die ſödem Schwarzwald⸗Wander⸗ luſtigen von ihm gegeben wurde. Sein„Schwarzwald⸗Führer“ erfreute ſich früher bei allen Ausflüglern großer Beliebtheit, und dankbar ſind ihm dieſe allezeit für die Höhenwegbezeichnung des geſamſen Schwarzwaldgebiets, die in erſter Linie ſeiner Anregung u verdanken iſt; auch daß der Schwarzwald immer mehr als ouriſtengebiet erſchloſſen wurde, darf mit auf das Konto ſeines —Schaffens geſetzt werden. In unſerer Stadt nahm Buſſemer im Vereinsleben eine hervorragende Stellung ein. Lange Jahre ge⸗ börte er dem Stadtverordneten⸗Kollegium als arbeitsfreudiges Mitglied an, ebenſo war ex ein treuer Anhänger der Nationol⸗ Partet, die in ihm eines ihrer tätigſten Mitglieder verli Vergnügungen. 2 Heiterer Bunter Abend im Roſengarlen. Zur Abwicklung einer reichhaltigen Vortragsordnung heiterer Art hat die Noſengartenkom⸗ miſſion für Sonntag abend eine Anzahl Künſtler und Künſtlerinnen aus Frankfurt, Stuttgart und Mannheim verpflichtet. Heitere Lieder, humoriſtiſche Vorträge, Charakterdorſtellungen wechſeln in bunter Reihenfolge mit Vorträgen der Kavelle de⸗ 1. Erſatzbataillons unſerez Grenadier⸗Regiments unter Leitung des Herrn Kapellmeiſters Schulze ab. Den Mittelpunkt der Vortragsoidnung bildet wieder einer der bellebten Einakter, diesmals ein Schwank von Noſee„Ein den Mietskaſernen unſerer Großſtädte, mehrere Häuſer einen Hof haben. Auf die einzelnen Baublöke ſind verſchiedene Gruppen von Handwerkern verteilt. Für Männer⸗ und Frauenbad iſt geſorgt. Großen Wert legt Dürer auf genügenden Raum zur Verprovian⸗ tierung. Zwar verlangt er von jedem Bürger, daß er ſich für ein Jahr ſelbſt mit Nahrung verſorge. Daneben aber iſt noch ein ſehr ttroßes Kriegsernährungshaus errichtet. In dieſem Hauſe ſoll Schmalz. Salz, gedörrtes Fleiſch und allerlei Speiſe auf⸗ ewahrt und unter dem Dache auf Böden Korn, Hafer, Gerſte, Weizen, Hirſe, Erbſen, Linſen und dergl. aufbewahrt werden.“ Beſondere Hauskomplexe ſind auch— echt baheriſch— für die Bierbrauer beſtimmt,„damit ſie daſelbſt ihre Keller und Schank⸗ ſtätten haben“. Wenn Dſirers Idealſtadt natürlich auch nie Wirk⸗ lichkeit geworden iſt, ſo ſcheint ſie jedoch als Vorbild für die Augs⸗ burger„Fuggerei“ gedient zu haben. Runſt und Wiſſenſchaſt. Der Odenwald in der Literatur. In weiterer Ergänzung unſeres 1913/1914 in dieſer erſchienenen Aufſatzes„Der Odenwald in der Literatur“ ei au das neueſte Buch des in dieſem Aufſatz eingehend gewürdigten Weinheimer Dichters, des Dr. Adam Karrillon ingewleſen, das im Verlag der G. Grote ſchen Berlin, er⸗ ſchienen iſt:„Adams Großvater.“ Das Werk iſt ein echter Karrillon: urwüchſig, bodenſtändig, kraftvoll in der Schilderung des Odenwälder Volkstums und verklärt durch einen echten Humor⸗ Der Autor ſchildert in dem Leben ſeines eigenen Großvaters, eines reichen, ſtolzen Bauern, dem die Dorfgenoſſen den Beſ⸗ namen„der Kurfürſt“ gaben, deſſen Gut aber durch einen un⸗ 1—15 und llederlichen Sohn heruntergebracht wird und dem Ge⸗ chlecht verloren geht, ein tupiſches Bauerngeſchick, verſöhnend und ausgleichend wirkt aber in dieſer Tragödie die Niebe des Groß⸗ vaters zu dem Sohn der verſtoßenen Tochter, die den vom Bauer verachteten, verhaßten Schulmeiſter geheiratet, zu dem jungen Abam, eben unſerem Meiſter, der mit Hilfe des Alten Doktor ge⸗ worden iſt und ihn die ſchwere Enttäuſchung über den mißratenen Sohn vergeſſen läßt. Dieſes Zuſammenarbeiten von Roman und Familiengeſchichte war eine ſchwierige Aufgabe, die Karrillon glänzend gelöſt hat. Wundervoll iſt wieder die ganze Art ſeiner Darſtellung, dieſer geiſtvolle Stil mit den unzähligen Aphorismen, Paradoxen, Antitheſen, Bildern, Vergleichen, mit bem barocken Humor und der zwingenden Komik, die alle Zrade zwiſchen Derb⸗ heit und Feinheit kennt. Nur eins wirkt für mein Empfinden un⸗ — —— 4. Seite. Nr. 79. Maunnheimer Genosral⸗Anzeiger.(Witags-Aeisgabe. Samstag, den 16. Februar 1918. Muſtergatte“ oder„Der erſte Ball“. Die Hauptrollen des Stückes liegen in den Händen des Künſtſerehepaares Meinhart und Annie Maur(Näheres ſiehe Anzeige.) Es ſei nochmals auf das für fämtliche Räume des Roſengartens beſtehende Rauchverbot hingewieſen. Im Intereſſe der Beſucher wird darauf aufmerkſam gemacht, daß das Verbot nicht von der Roſengartenkommiſſion, ſon⸗ dern von der Polizeidirektion erlaſſen wer das Verbot übertritt, ſetzt ſich daher der Gefahr polizeilicher Voſt⸗afung aus. 3Standmuſik. Die Kapelle des Erſ.⸗Batls. 110 ſpieſt am morgigen Sonntag von 11,45—12,30 am Meßplatz. Nus Cuòwigshafen. *Hochherzige Stiftung. Geheimrat Auguſt von Röchling hat aus Anlaß der goldenen Hochzeit des bayriſchen Königspaares der Stadt Ludwigshafen die Summe von 100 000 Mark für Zwecke der Kinderfürſorge zur Verfügung geſtellt. ꝓp. Eein geheimes Juckerlager wurde in der in der Frankenthaler⸗ ſtraße gelegenen Chamottefabrik aufgefunden. Ein Kaufmann hatte dort 14 Zentner Nohzucker eingelagert, die er käuflich von dem Bahn⸗ bedienſteten Jean Hahn erworben hat, demſelben, der auch in der Affäre der Ludwigshafener Geheimſchlächterei eine Nolle ſpielte. Hahn wurde, da er ſich über die Herkunft des Zuckers nicht ausweiſen konnte, verhaftet. yp. Letzte Meldungen. der Jriedensſchluß mit der Ulraine. Budapeſt, 15. Februar.(WTB. Nichtamtlich.) In einem Wiener Artikel des Peſter Lloyd, der ſich mit den letzten Vor⸗ gängen in Breſt⸗Litowſk beſchäftigt, wird u. a. geſchrieben: 8 Für uns iſt allein im Verhältnis zu Rußland der noch gültige Waffenſtillſtands⸗Vertrag maßgebend. In Wiener diplomatiſchen Kreiſen hofft man, daß die ruſſiſche Negierung in nächſter Zeit die Notwendigkeit einer Aenderung ihrer Politik einſehen werde. Der ukrainiſche Friedens⸗ ſchluß wird dieſe Entwicklung günſtig beeinfluſſen. Der Friede mit der Ukraine hat günſtige wirtſchaftliche Vorteile. Um ihre Verpflichtungen erfüllen zu können, wird die ukrai⸗ niſche Republit unſere Technik, und wenn nötig, unſere mili⸗ täriſche Hilfe in Anſpruch nehmen. Die militäriſche Hilfe⸗ leiſtung wird ſich jedoch nur auf den Sicherheitsdienſt beſchrän⸗ ken und das bedeutet durchaus kein Bündnis. Gegenüber den —— wirtſchaftlichen Begünſtigungen mußten die ukraini⸗ chen Wünſche betreffend der Cholmergebiete um ſo mehr be⸗ rückſichtigt werden, als dieſes Gebiet zum größten Teil von Ukrainern bewohnt wird. Der Friedensſchluß mit der Ukraine findet die Billigung der ganzen Bevölkerung der öſterreichiſch⸗ ungariſchen Monarchie und die Polen können und dürfen nicht klagen, wenn die geſamte Oeffentlichkeit Oeſterreich⸗Ungarns üihre Oppoſition als unverſtändlich verurteilt. Die Kriegsziele der amerikaniſchen Arbeiter. London, 15. Febr.(Pr.⸗Tel.)„Labour Korreſpondent“ und„Daily Telegraph“ erfahren, daß die amerikaniſche Arbeiterfederation dem Gedanken der Abhaltung VPPPVCCCCCC im gegenwärtigen Zeitpunkt feindlich gegenüberſtehe. Na der Anſicht von Gompers ſei es noch nicht an der Zeit, fü das Arbeitertum Zu ſprechen. Erſt wenn die Regierungen in Verhandlungen eingetreten ſeien, müſſe das Arbeitertum ſei⸗ nen Einfluß hinſichtlich der Formulierung der Friedensbeding⸗ ungen geltend machen. Aber trotz des Widerſtandes der Ame⸗ rikaner würden die Vertreter des britiſchen Arbeitertums die größten Anſtrengungen machen, bei der bevorſtehenden inter⸗ alliierten Konferenz eine Einigung unter dem Arbeitertum der Ententeländer hinſichtlich der Kriegsziele auf der Grundlage: keine Entſchädigungen und keine Annexionen und des Selbſt⸗ beſtimmungsrechts für Elſaß⸗Lothringen und Polen herbeizuführen. Auch dieſes werde angeſichts der beſonderen Forderungen der belgiſchen Sozia⸗ liſten hinſichtlich des Schadenerſatzes für Belgien und der italieniſchen Sozialiſten bezüglich des Trenti⸗ nos keineswegs leicht ſein. N Viſſons Rede keine Friedensbolſchaft. m. Köln, 16. Febr.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet von der weizer Grenze: Dem„Matin“ zufolge er⸗ natürlich: dieſen geiſt⸗ und humorvollen Stil beherrſchen alle han⸗ delnden und redenden Perſonen, auch die ungebildetſten Menſchen. Aber Karrillons Kunſt iſt bei allem Realismus der erung eben doch nicht realiſtiſche, ſondern ſtiliſierte Kunſt; er hat 00 einen ganz eigenen Ausdruck geſchaffen. Freuen, ſtill oder herzlich freuen, mag jedermann an— feinen Künſtler, der die ſeitherigen Odenwaldſchriftſteller weit hinter ſich läßt. Hans Otto Becker. Aus dem Mannheimer Kungleben. Theater⸗Nachrichten. Die heutige Vorſtellung dan„Das Drenmädberlhaus beginnt um 7 Uhr. Die Beſetzung der morgigen Aufführung von Walküre“ iß folgende: Siegmund: Walter Günther⸗Braun, Hunding: Math. Frank, Wotan: Hans Bahling, Steglinde: Lisbeth Korſt⸗Mlbrich, Brünnhilde: Paula Windheuſer, Fricka: Johanna Lippe, Ortlinde: Elſe Tuſchkau. Waltraute: Johanna Lippe, Schwertleite: Betty Kofler, Helmwiege: Gertrud Runge, Siegrune: Thereſe Weidmann, Grimgerde: Viktoria Hoffmann⸗Brewer, Noßtveiße: Minng Leo⸗ pold; die Gerhilde ſingt 5 die erkrankte JIrene Eden Helene Sommer vom Hoftheater München als Gaſt. Spielleiſung: Ergen Gebratß; Se b 1 wce Furtwängler. Das Schauſpiel bereitet als nächſte Erſtaufführung für den 28. Februar einen„Altdentſchen Luſtſpielabend“ in Erneuerungen von Dr. Ernft Leopold Stahl vor. Dei dieſer Gelegenheit findet die Urauffn ciner Poſſe des Nürn⸗ berger Dramatikers Jakob Ayrer ſtatt: Der wiederge⸗ borene Julius Caeſar“, die einen deſuch Caeſars und Eiceros im Deutſchland des 16. Jahrhunderts parodiſtiſch darſtellt. Moderne Tänze— Sylvia Herzig. 8 Heute Abend, Beginn u Uhr, findet im Muſenſnal der Tanz⸗ abend von Sylvia Herzig ſtatt, worauf—+ dieſer Stelle hinweiſen. Mannheimer Trio. Am Montag, den 25. Februar, findet das vierte und zugleich letzte der dieswinterlichen Abonnementskonzerte ſtart. Das Pro⸗ gramm umfaßt: 1. Haydn, Trio(Piters Nr. 5,, 2. Schubert, Fantaſie op. 159 für Violine und Klavier, 3. Tſchaikowsky, Trio op. 50. Muſtkaliſche Akabemien. Der Zoliſt des ſtiebenten Akademie⸗Konzertes, das am Dienstag, den 19. Februar ſtattfindet, iſt der hervorragende Baritoniſt Dr. Valdemar Staegemann, der beſonders als Balladenſänger einen Namen hat. Er wird die Orcheſterballade„Herr Oluf“ von Han⸗ Pfizner, die damit zum erſtenmale in Mannheim zu Gehör ge⸗ langt, zum Vortrag bringen, und außerdem die Lieder eines fahren⸗ den Geſellen von Guftav Mahler ſingen, ebenfalls mit Orcheſter⸗ begleitung. Auch dieſe wurden hier lange nicht gehört. Orgelandacht. Die nächſte Orgelandacht findet Sonntag, 17. Februar, abends 8 Uhr, in der Chriſtuskirche Eintritt und Kollekte für die Kriegshilfe ſtatt. Zur Auffüheung kommen e Papftes klärte der Waſhingtoner Berichterſtatter der„Newnork Times“, Wilſons Rede richte ſich an die deutſchen und öſterreichi⸗ ſchen Liberalen, ſie ſtelle keine Friedensbotſchaft dar, ſie wolle im Gegenteil dem Volk der Mittelmächte begreiflich machen, daß der Verband die Waffen nicht eher niederlegen könne, als bis die preußiſche Autokrität zerſtört ſei oder es ſich den Verbandsgrundſätzen unterworfen habe. Was der Amerikaner des„Matin“ die Autokrität zu nen⸗ nen beliebt, iſt das deutſche Volk, deſſen Tüchtigkeit in wirt⸗ ſchaftlicher und darum auch in politiſcher und militäriſcher Be⸗ ziehung zu vernichten das Ziel des Engländers Wilſon iſt. Repington beſchuldigt Llond George. Bern, 14. Febr.(WTB. Nichtamtl.) Repington gibt' in ſeinem Bericht über die Verſailler Konfereng an, daß hinſichtlich der Betätigung Lloyd Georges folgende Gerüchte umlaufen: Lloyd George habe verſucht, die Konferenz zu einer neuen Extratour zu veranlaſſen. Ir hatte aber damit kein Glück; ferner habe er, als die Effektivoſtärke der britiſchen Armee und die uutoritative dringende Grörterung von Verſtärkungen betont wurde, eine eingehende Diskuſſion Thomas' verhindert und den Alliierten in dieſer Hinſicht keine Hoffnung gegeben. Schließlich habe er für die Operationen an der Weſtfront den britiſchen General⸗ ſtab in London praktiſch ausgeſchaltet und Feldmarſchall Haig eines ſeiner unentbehrlichſten Aktionsmittel veraubt. Re⸗ pington forderte die Regierung auf, die Gerüchte, wenn ſie falſch ſeien, zu dementieren, und ſtellt gleichzeitig dem Paclament an⸗ heim, ſich im Intereſſe der Sicherheit der britiſchen Armee und des Erfolgs der britiſchen ache unverzüglich u. eingehend mit der Tätig⸗ keit des Kriegskabinetts zu befaſſen. Repington führte mit ſcharfem Sarkasmus aus, daß es ſich nur um einen Schlag gegen die Türkei handelte, was angeſichts der Anhäufung der deutſchen „Truppen an der Weſtfront für jeden Mann unverſtändlich ſei. Gs verlautet, daß Lloyd Georges Extratour geſcheitert ſei, aber der Sicherheit halber ſolle das Parlament ihm das feſte Verſprechen abnehmen, daß weder dieſe noch andere Extravaganzen zur Aus⸗ führung gelangten. Repington tadelte Loyd George ferner in den ſchärfſten Ausdrücken wegen der mangelhaften Kriegs⸗ organiſation zu Hauſe und ſagt, er könne weder Krieg noch Frieden machen. Er habe kein Recht, zu Fremden über das Frie⸗ densbedürfnis der britiſchen Arbeiter zu reden. Freilich wänſchten die Arbeiter den Frieden, ſie ſtrebten aber gleichzeitig, wie das Kriegsgielmanifeſt beweiſe, die Niederwerfung des deutſchen Mili⸗ tarismus an. Die Frage ſei, ob Lloyd George ihnen über die Lage der britiſchen Armee die Augen geöffnet habe, erſt dann dürfe er von einem Friedensbedürfnis des Landes reden, wenn er nach der offenen Darlegung der tatſächlichen Lage ein ſtarkes Mandat em⸗ pfangen habe, zu kämpfen oder zu kapitulieren. Er dürfe von ſeiner eigenen Feigheit nicht auf die anderer ſchließen. Repington behauptet, in Frankreich äußerſt ab⸗ fällige Kritiken über Lloyd George gehört zu haben, und verlangt daher, daß das Parlament die Frage der Truppenverſtärkung unter Anhörung der Heeresleitung in offener Sitzung endgültig ent⸗ ſcheiden ſolle. Er betont, ganz Frankreich kämpfe wie ein Mann für die heilige Sache, ebenſo Amerika, nur die britiſchen Heere ſchrumpften infolge der Kneiferei Llohd Georges beſtändig zuſam⸗ men. Repinton behauptet ſchließlich, die Verſgiller Konferenz habe Lloyd George weitgehende Exekutiygewalt beigelegt, die dem alli⸗ ierten Kriegsrate den früheren Erklärungen gerade für die bevorſtehende Verteidigung gegen den erwarteten großen deut⸗ ſchen Angriff äußerſt bedenklich ſei, da die britiſche Heeresleitung praktiſch die Verfügung über ſhre eigenen Reſerven verliere. Zu⸗ ben werde durch das neue Oberkommando des Generals Foch und des dazu gehörigen Britengenerals von Llond Georges Gnaden der Londoner Generalſtab praktiſch ausgeſchaltet. Tatſächlich habe Loyd George die Autorität Haigs und Robertſons durch ſeine eigne erſetzt und trage ſomit alle Verantwortung, was indeſſen ein ſchwacher Troſt wäre, wenn die Sache ſchief ginge. Repington ſchließt, Lloyd George habe nunmehr endgültig und klar die pöllige Unfähigkeit, England in dieſem großen Kriege zu leiten, nachgewieſen, das Parlament müſſe in dieſer Lage handeln, wie es für not⸗ wendig befinde. Nachmetzen der Payſtnole in England. Londen, 14. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung des Reuter⸗ ſchen Büros. Wäßhrend der Adreßdebatte im Unterhauſe beanſtandete Mac Keans(Unabh. Ire) die Unterlaſſung einer Antwort auf die Note des Papſtes. Er meinte, dies ſei eine und wäre offenbar auf den Geheim⸗ vertrug lien gzurückzuführen, deſſen Bedingungen in Peters⸗ burg veröffentlicht wurden. Lord Robert Ceeil leugnete in ſeiner namens des Auswär⸗ nügen Amts abgegebenen Antwort auf das entſchiedenſte, daß die Ge⸗ ringſchäßung deß Papſtes durch die Maßnahme der Regierung nicht mehr als eine förmliche Empfangsbeſtätigung aun den den herbeigeführt oder beabſichtigt worden war, beſtritt weiter, daß der Bertrag mit Italien irgend etwas mit der Entſchließung, eine ausführliche Antwort zu unterlaſſen, zu tun habe. Dieſe Entſchließung beruhte auf der Annahme, daß nichts zweckmäßigerweiſe der Wilſon⸗ ſchen Antwort hinzugefügt werden könne. Cecil ſollte vom Papft in den verſchiedenen Angelegenheiten des Krieges geleiſteten Hilfe warnen. Ex erklürte, das eingige, was jener Vertrag bewirken würde, beſtände darin, daß Engkand, wenn Italien gegen den päpſt⸗ — Vertreter auf der Friedenskonfereng Einwendungen erheben würde, dieſe Einwände unterſtügen würde. Dies ſei alles. Es gäbe nichts anderes und es ſei wirklich ohne Bedeutung, da die Frie⸗ denskonferenz nur zwiſchen den Kriegführenden abgehalten würde, dieſe aſtein den Anſpruch hätten, daran teilzunehmen. Kriegsgerichtsurkeile in Berlin. Berktu, 15. Febr.(WTB. Nichtamtl.) Die außerordentlichen Kriegsgerichte verhandelten heute wieder über mehrere Fälle des bei den Streikunruhen verſuchten Landesverrats. Der Arbeiter Ibe von der Fluggeugmeiſterei Adlershof wurde wegen Verbreitung von Flugbläktern der Unabhängigen Sozialdemokvatie, die zum Streik aufforderten, zu ſechs Ronaten Zuchthaus berurteilt, die in neun Monate Gefängnis umgewandelt wurden. Der Kaufmann Smolikowski und die Arbelter Hardskopf und Hochrin wurden wegen Widerſtandes und ag wegen Ver⸗ ſuchs der Gefangenenbefreiung abgeurteilt. Smolikows acht Monate, Hochrin ſechs Monate und Hardskopf drei Monate Gefängnis. Die wegen Aufforderung zum Streik angeklagte Frau Regner, gegen die zwei Jahre Zuchthaus beantragt waren, wurde freigeſprochen. ebenſo der Maſchinenarbeiter Ph. Neu⸗ mann, gegen den als Rädelsführer drei Jahre Zuchthaus bean⸗ tragt waren. Holland zur Annuſſterung der ruſſiſchen Anſeihen. Haag, 15. Febr(WTB. Nichtamtlich) In Beantwortung einer Anfrage des Mitgliedes der Zweiten Kammer Idſinga über die Annullierung der ruſſiſchen Anleihen teilte der Miniſter des Aeußern Leuden mit, daß die niederländiſche Regierung den anderen neutralen Regierungen vorgeſchlagen habe, in dieſer e gemeinſam aufzutreten. Spanien hat ſich im Prinzip dazu bereit erklärt, und von den flandina⸗ viſchen Ländern und ber Schweiz wird die Ant⸗ wort erwartet. Inzwiſchen hat der niederländiſche Geſandte in Petersburg gegen alle Handlunegn der Volkskommiſſäre, wodurch die niederländiſchen Intereſſen geſchädigt werden, Proteſt eingelegt. Der Geſandte hat ſich namens ſeiner Regierung das Recht vorbe⸗ halten, Schadenvergütung zu verlangen. Velgiſche Anmaßung. Brüſſel, 15. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Infolge des Ve⸗ ſchluſſes des Appellhofes in Brüſſel, hat die Juſtizbehörde zwei Mitglieder des Rates von Flandern wegen ihrer olitiſchen Tätigkett für die Selbſtändigkeit Flanderns verhaftet. Dieſer Vorgang hat an Lande ſelbſt wie ein ſchlechtes Scherz gewirkt und wich auck in Auslanbe pſt zu ſen⸗ erhielt nicht anders beurteilt werden. Er iſt rechtlich nicht haltbar und trägt den Charakter einer Demonſtratlon. Daher hat der Generalgouverneur angeordnet, daß die Verhafteten unverzüglich in Freiheit geſetzt werden und daß das weitere Strafverfahren unter⸗ ſagt wird ſerner wurde den Mitgliedern des Appellhofes, die bei dem Beſchluß mitgewirkt haben, die weitere Ausübung ihres Amtes verboten und drei von den vier Präſidenten des Appell⸗ hofes ſind in Sicherheitshaft gekommen und nach Deutſchland abge⸗ führt worden. Die Nalionalliberalen und das Wahlrecht. Berſin, 16. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Am kommenden Mittwoch findet eine der natio⸗ nalliberalen Landtagsfraktion ſtatt, welche für die Haltung der Fraktion zur Wahlrechtsvorlage von großer Be⸗ deutung werden dürfte. Dabei wird es ſich ausweiſen, welchen Einfluß das entſchloſſene Eintreten des ſtellvertretenden Miniſterpräſidenten Dr. Friedberg für das gleiche Wahlrecht auf ſeine ehemaligen Fraktionsgenoſſen gehabt hat. Man darf wohl annehmen, daß ein nicht kleiner Teil der Fraktion ſich noch zum gleichen Wahlrecht bekennen wird. —2 Berlin, 15 Febr.(WTB.) Der Staatsſekretür des Reichs⸗ kolonialomts Dr. Solf hat ſich nach Karlsruhe begeben, um dort in der Abteilung Karlsruhe der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft einen Vortrag über koloniale Fragen zu halten. Handef und Industrie. Wochennusweis der Hank von England vom 14. Februaur 1918. in Ptund Sterling. geg. Vow. Gesamtrũcklage.. 31.322.000 + 00.404. 000 Notenumaut.40 001.000—.070 000 Güüüöͤ ĩ ĩĩ ⅛ A 58.943.000 333.000 Wechselbestand 95667.000—.227.000 Privatguthaben.126.265 000..701.000 Staatsschatzguthaben 39.013 000—.130. Notenreserre 350.215.000..419.000 Regierungssicherheiten 50.350.000—.539 000 Prozentverhältnis der Reserven zu den Passiven 18.96% gegen 18.56% in der Vorwoche, Clearinghouse-Umsatz 384 Mill. gegen die gleiche Woche des vorigen Jahres— 56 Millionen Zunahme⸗ Zürcher Devisemkurse. zZ0RIeu, den 15. Februar. Wechselkurse, bentschland.. 88.—(.0 18. 14. 47625 70.40 18. 14.— 18. 14. Men 38.— 56.25[Paris. Kristlanla. 44.— f144.— Holland.. 196.50 198.50 fltallen 31.60 51.50 geteraburg.75.— 76 New Vork..47 448[Kogenhagef. 133.— 138.— nadrigd. 108.50 108.0 Lendan.20.80 S borholm. 148 0h fl28.— Suenes Aires 106.— 95.— Lendoser Wertespierdoras. Lonbe, 13. Februar. 14. 12. 54. 12. 14., * Konsel. 5% 5½½% Erle..—— jbe Beers. 13—%¼ 5 Argentin.—— Net k. Bex.—— faoleneis. 1% 1½ 4 Sraslitan. 37% 57% Pensylxania— IRaudmiaes.—-. 4 Japaner. 72—— Soutn Pao.——% Kriegel., 102. 0½ Soctugiesen.—— Unien Pao..—— S% sustfgrani. 88., 88, SRusssatg0g 48—Steels.. 32— 39—%% Kriegsl. 85% 35% Russ. 1809 35% 39.% AnscondsG.—— ker, Diskent. 3% 4% Baltim.& Uh“-—— fflo Tinte 64¼¾ 64¼„„„ Sansd. Fas. 180%—.— Chartered18—3ʃ18 8 Newyorher Wertpaslerdsoree. Newyork, 14. Febr. Bei ruhigem Geschäft verkehrte die heutige Börse nicii in einheitlicher Tendenz. Unier dem Einfluß von Vorstößen der Baissepartei gestaltete sich der Anfang scirwach. Im Verlaufe vermochte sich unter Schwanlcungen eine Erholung durchzusetzen, der spater namentlich am Eisenbahnaktienmaricte eine feste Stinmumg folgte. Veranlassung zu allgemeinen Käufen auf dem letzigenannten Umsatzgebiete gab die starke Steigerung der Union Pacifie-Aktien, die auf die Wiederherstellung der Divt dendenbasis von 10 Prozent zurückzuführen war. Schluß fest. Nerον r Wreneen. AEW TORHK, 14. Februar. Daamwolle 8. 74. 8. Zuf. A. Nat. 400 N Orisanslk K..47 45 17 18r ſa. 3750* Baf⸗ 8 Welzen hard 8255 5 NVork lokO r pr Febr. 40 18 Petrelens Winterwelz. 228— 2 pr Rär- 3028 Cred.Galand. 478.—675—.—-lo 1 Rothe pr Aprii! 29.78 Schmalz Wat 28.92 2802 Sommerwz. 228— 22. br Mal 29.71UKattee l00. Ns. lokO a. L— vr un!! 29.40 Rie März.S Mehl Spr. 1* r I. 20.15 fr 7 Jal Wb. ol.(nen) b Aug. 26.3814 Chleugeer Warenmerks. önleaed, 14. febrrar. 7—— 66. 6 Nale EArr. 127.½ 127. ork: Mürr—4— 5 r n 128— l28% ef il.. 7452 aaneee 1865 Hafer MArz 85¼.% Mppen welne- Sein See Aa. 24 27 2442.. Vest 100 89988 br. Gürz 2A dE Pr. B 24.80/ 24.72,40. Chiaas. 3500 25000 pr. Bal 25.500 28.85 gehntfterbörse zu Duisdergeeneern. Duisburg-Rukrort, 14. Febr.(Amtliche Notierungen.) Bergfahrt. Frachtsätze von den Nirein-Ruhr-Häſen nach Mainz-Gustavsburg .25, nach Mainplätzen bis Frankfurt a. M..50, nach .25, nack Karisruhe.55, nach Lauterburg.75, nach Straßburg 1. E. 4 5; Sclepplöhne von den Nhein-Ruhr-kläfen nach Mans- heim.60. 100 fl 215.75 M. ee ereeenerreerer eereereberrerreeererreerer Wasserstandsbeobachtungen im Monat Februar. Pegetstztion vom Datum 8 kunges Rbeln 11.[ 12] 13.14 18. 16. „aso 08.80 0.00.87 .01•35.88.88.97.80 Haohm 2 3³⁵ .40 24 239 241 Vorgens 7 .51.51.80 F 12 Uur Vorm. 2 Uhr, Machm. 2 Br Vorm. 7 Lerm. 7 d Abende 6 f Hachm. 2 Ubt 85 SE888 8 8 8 Wetter-Aussichten für mehrere Tage im Voraus Unbefugter Nachdruek ird gerlabthloh vortolgt 21100 Wolkig, teils Niederschlag, milde. Veränderlich, milde. Wenig verändert. Wolkig, teils Sonne, teils Niederschlag, kälten, Veränderlich, milde. Kaum verändert. Wolkig, teils heiter, strickweise Niederschlag, nacht (a..) 17. Februar: 18. Februar: 19. Februar: . Februar: 21. Fehruar: 22. Febeuar: 23. Februar: Kkalt. 9 100 regeit den Stuhlgang bel Erwaechsenen und Klndern. Aerztuen Smnpfohlen! Originaldose Mk..80. ———. 7— N Helle—d immerwohn. Nr. 79. 5. Seite. ſchlag für das Jahr 1018 iegen gemäß Art. 22 des Handelskammergeſetzes von heute ab 14 Tage zur inſicht der Wahlberech⸗ auf dem Büro, 1. 7 b auf. Mannheim, 14. Febr. 1918 Engelhard. Dr. Blauſtein. Miet: ggesuche, Einf. möbl. Zimmer von Soldat ſt. Ang. mit v. B. an die Geſchäftsſtelle. 2906 Simmer mit Küche und Keller, Gas⸗ und Waſſerleitung im Zen⸗ rum der Stadt zu mieten geſucht. 2706 Angebote mit Preisan⸗ 97 unter.,., 15 an ie Gefchäftsſtelle 5. Bl. pt. od. 1 Tr., in aut. Haufe, für Ufrozwecke geeignet, 2 Nab Bb..! Tr. 2 PF„EFEAECͤ ²˙¹.ANA——— UlijaehrsNeuheiten 1 5 E Damen geschmadvoller ——— FE 1, 4 Bochllcde u. Kinger Kleidung — Fischer-Nieqe 5 NANNNHEINA P 6, 20 Fernrul 7631 und 7632 Major und Regiments-Kommandeur Im Felde, den 12, 2. 18. Heute vofmittag erlitt den Heldentod durch — granate beim Begehen der vorderen Stellu ng Major Bataillons- Kommandeur im Regiment, zur Zeit Führer des Herr Saunier „„„„„ ments Ritter des Königlichen Hausordens von Hohenzollern, des Militärischen Karl Friedrich Verdienst-Ordens, Kreuzes I. und 2. Klasse und an derer hoher Orden, Tief erschuttert steht das Regiment an der Bahre dieses tapferen Helden. Ausgestattet mit allen Tugenden des Herzens und des Geistes, von vornehmster ritterlicher Gesinnung, von vorbildlicher Tapferkeit und höchstem persönlichen Mut, hoch geschälzt von Vorgesetzten und Kameraden, geliebt von seinen Untergebenen, die ihm blindlings ergeben waren— 80 wird sein Andenken im Regiment fortleben. Wambold ..Srenadlier- Grenadier- des Eisernen 8 2 5 7 Gewehr⸗ Cas Meine VERLOBUNGd mit Fräulein Rosel Reck Augartenstrasse 87 erkläre ick als aufgehoben. Mannheim, 16. Februar 19018. Joseph Seitz z. Zt. Unteroſſisier i. Felde. Damenschneiderei nimmt noch Anſertigung von Mänteln, Rostu- men, feineren Kleidern, sowie Aende- rungen an, bei zivilen Preisen. A. Imbery, Q 7 Nr. 20. 2915 4 8 fängerinnen ausgeschlossen. —— 6 Prinzeß-Bilder Kabinett-Rilder 8 Visit-Bilder 1 Dtz. Postkarten 2018 1— Photographie-Atelier Mannheim, Schwetzingerstraße 21 neu eröffnet!——— Tuguien, auob Sonntags, von morgens 9 bis abends 7 Uhr von.00 Mk. an von.00 Mk. an von.00 Mk. an von.50 Mk. an Tarpröberungen nach Jem kfeinsteg dldde gut ual öilig. itte mein Schaufenster zu deachten. hotogr. Marg. Runser. und (Ternrur 180. Schreibmasc hinenbänder Kohlepapiere liefert vorteilhaft Otto Zickendraht BüUro-Einrichtungen 0 7, 8. 8²²⁰ 4 Zigaretten mit und ohne Mundstück 100 Stück 6 MXk. 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