7 Mittwoch, 20. Februar. ortl: Chefredakteur Dr. Fritz Goldenbaum; für den Anzeigenteil: Anton Grieſer. Verantwortlich für den aligemeinen und Handelstell: Druck u. Anzgzeiger G m. b.., fämtlich in maunheim— Celegramm⸗ Adreſſe? General⸗Anzeiger Raunheim.— Fernſprech⸗KAn⸗ ſchluß amt mann Nx. 7940, 7941, 7942, 7943, 7948, 7945 und 7946.— Poßiſcheck- Nonto: Nr. 2917 Kudwigshafen am Rhein. erlag: Druckerei Dr. Saas Rannbeimer Geuneral⸗ Abend⸗Ausgabe. edeneleNachrchlen 1918.— Nr. 86. gger 0 uzeigenpreiſe: Die 1ſpaltige Noloneſzelle 40 Pfe — 50 Pfennia, Reklamen R. 2—. Annahmeſchluß: Mittagblatt vormittags 8¼ Uhr, Abendblatt nachmittags 2½ Uhr. Für gu⸗ zeigen an beſtimmten Tagen, Stellen und wird keine Der⸗ antwortung übernommen. Bezugspreis in und Umge⸗ bung monati M..— mit Bringerlohn. Poſtbezug: Viertell. M..42 einſel Juſtellungsgebühr. Berber Poſt abgeh..5. 70. Einzel⸗Hr: 10 Pfg Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbefirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck„Ausführung. Der deutſche Tagesbericht. Großes Haupfquartier, 20. Jebr.(WTB. Amll.) Weſtlicher Rriegsſchauplatz. An verſchiedenen Stellen der Front Arkillerie⸗ und Minenwerferkampf. Größere Erkundungsvor⸗ ſt ö ß e, die der Engländer weſllich von houthe m, der Fran⸗· zoſe bei Juvincourt und nördlich von Reims unter⸗ nahm, wurden abgewieſen. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Beiderſeiis der Bahn Riga—Petersburg wurden die 20 fiilometer vor unſerer bisherigen Front liegenden ruſ⸗ liſchen Stellungen überſcheilkten. Schwächerer Widerſtand des Jeindes bei Inzeen nördlich der Bahn wurde ſchnell gebrochen. 0 Aeber Dünaburg hinaus ſtießen unſere Diviſionen in nord⸗ 8 öͤſtlicher und öſtlicher Richtung vor. zZwiſchen Dünaburg und Cuck kraten ſie in breitken Abſchnitten den Vor⸗- matrſch an. Die über Dünaburg hinaus vorgedrungenen Diviſionen marſchleren auf Rownuo. 2500 Gefangene, mehrere hundert Ge⸗ ſchütze und große Mengen an rollendem Male. rial ſielen in unſere Hand. Von den anderen Kriegsſchauplätzen nichls Neues. Der Erſte Generalquarkiermeiſter: Sudendorff. Fliegerangriff auf Mannheim. Karlsruhe, 20. Jebr.(WB. Amtlich.) In der ver⸗ gangenen Nacht wurde die offene Stadt Mannheim von feindlichen Fliegernangegtriffen. Sechs Bomben wurden abgeworfen und verurſachten einigen Häuſerſchaden. Leider iſt auch eine Fran und ein Kind verletzt und ein Kind getötet worden. der türkiſche Tagesbericht. onſtankinopel, 19. Jebr.(WTB. Nichtamklich.) Amtlicher Tagesberichl. Reine beſonderen Ereigniſſe. neue-Bool-Erfolge. Berlin, 19. Jebr.(WTB. Amtlich.) Im mitkleren Teile des Mittelmeeres haben unſere-Boole fünf Dampfer und zehn Segler verſenkt, wodurch hauyplſächlich der Transportverkehr nach Italien geſchädigt wurde. Vier der vernichtelen Dampfer, von denen einer italieni⸗ ſcher Nalionalität war, wurden aus ſtark geſicherten Gelelt⸗ zügen herausgeſchoſſen. Unter den Seglern befanden ſich die Ralieniſchen Fahrzeuge„Eſterel“,„Ida“,„Calerina“,„Lyſi“. Lafero“,„Paolo Meriga“„Elſa“,„Ada“,„Fanny“ mit La⸗ dung: Jäſſer, Kohlen bezw. Grubenholz. Eine A- Boolfalle in Geſtalt eines Iweimaſtſchoners wurde durch zwei Arkillerietreffer eines A- Booles ſchwer beſchädigt. Der Chef des Admiralſtabs der Marine. Aond George und der perſailler Kriegsrat. London, 19. Jebr.(WTB. Nichtamtl.) Meldung des Reuter⸗ ſchen Büros. Oberhaus. Lord Der by gab eine ähnliche Er⸗ klärung wie Llohd George ab, indem er ſagte, daß er im Hinblick auf ſeine bisherige Unterſtützung Robertſons Lloyd George ſeinen Kücktritt angeboten habe, daß aber der Premierminiſter ihn erſucht habe, im Amte zu bleiben, um bei der Aus⸗ führung des Planes zur Herſtellung einer beſſeren Einigkeit der Kriegsziele der Alliierten be helfen. Er ſtimmte zu, weil er der Anſicht ſei, daß der Verſailler Plan zu einem Erfolg gemacht wer⸗ n könne und weſentlich zur Beendigung des Krieges beitragen würde.— Bei der Einbringung des Voranſchlags für das Heer betonte Lloyd George, der mit lautem Beifall empfangen wurde, daß die in Verſailles gefaßten Entſchlüſſe einſtimmig ſeien. Das Haus ſolle heute entweder dem Vorgehen der Regierung ſeine illigung ausſprechen, indem es dieſe Beſchlüſſe unterſtütze, oder es ſolle eine andere Regierung ſuchen, die die Verantwortung für ie Ablehnung von Entſchlüſſen übernehmen würde, die er für die Sicherheit des Landes für weſentlich erachte.(Beifall.) Aſquith at die militäriſche Maſchinerie zur Durchführung der erſailler Beſchlüſſe kritiſiert, aber keine Einwendung er⸗ oben gegen die Erweiterung der Befugniſſe des Kriegsrates. Die ebatte war außerordentlich eingeſchränkt. Gs ereigneten ſich keine Zwiſchenfälle. Das Haus beriet nach der Er⸗ arterung über den Verſailler Kriegsrat verſchiedene Heeresfragen. e Vertrauensfrage wurde nicht geſtellt. Im Unterhaus teilte Zlothd George mit, daß Sir —.— Raivlinſon zum britiſchen Vertreter beim erſalller Kriegsrat ernaunt wurde. ——— Einverſianden mik den Friedensbedingungen des Dierbundes. Im heutigen Mittagsblatt bereits konnten wir mit⸗ teilen, daß ſich unter dem Druck der erneut vorwärts mar⸗ ſchierenden deutſchen Heere im Oſten eine neue Wendung der Dinge im Oſten vorzubereiten ſcheine und daß die Herren Volkskommiſſare ſich erneut mit ernſtlichen Friedensabſichten trügen. Herr von Kühlmann hat in der heutigen Reichs⸗ tagsſitzung dieſe Nachricht beſtätigt. Unſere Heere rücken, wie der heutige Tagesbericht zeigt, kräftig vor— und ſo gewicht' gen Gründen widerſteht man ſchwer. Herr Trotzky macht plötzlich eine neue Wendung. Wie er vor kurzem dem unterſchriebenen Frieden entſchlüpfen wollte, ſo ſucht er nunmehr in raſchem Beſinnen dem weiteren Kriege zu entrinnen. Er mag fürchten, die Deutſchen könnten wirklich Livland und Eſtland annek⸗ tieren, wie Reuter behauptete, er hat die vollkommene Ohn⸗ macht Rußlands, die Unmöglichkeit der Gegenwehr erkannt. Der äußerſt biegſame Herr macht ein neues Friedens⸗ angebot. Kühlmann konnte mitteilen, daß ihn ein Funk⸗ ſpruch des Rates der Volkskommiſſare erreicht hat. Der iſt einverſtanden, Frieden zu den von unſerer Seite in Breſt⸗ Litowfk geſtellten Bedingungen zu ſchließen. Das iſt eine ſo ungeheure Ueberraſchung, daß man garnicht anders kann, als mißtrauiſch ſein, als argwöhnen, daß Trotzky einen neuen Kniff ausgeheckt hat— zu einem ja wohl ſehr naheliegenden Zweck, nämlich dem, unſere neuen Operationen zum Stillſtand zubringen und inzwiſchen weiter zu ſehen, was zu ſchaffen ſei. So muß es ja nicht ſein, aber ſo kann es ſein. Und darum würde voreilige Freude ſehr wenig am Platze, große Umſicht und Geſchicklichkeit aber ſehr geboten ſein. Dieſe Herren Bolſchewiki, die auch heute wieder deutſche ſozialdemokratiſche Blätter gegen„einſeitige Anklagen“ warm in Schutz nehmen, ſind doch ſehr mit Vorſicht zu genießende Leute; gerade wieder wird ein Aufruf des Arbeiter⸗ und Sol⸗ datenrates von St. Petersburg an die„Arbeiter⸗ und Solda⸗ tenräte von Berlin und Wien“ bekannt, in dem es heißt, der rote Schein des Kommunismus breite ſich über ganz Euüropa, die ſoziale Weltrevolution ſei da. Das Schickſal der Friedens⸗ verhandlungen werde in den Straßen von Berlin und Wien entſchieden, nicht in Breſt⸗Litowſk. Die internationale Revo⸗ lution iſt gekommen. Sollte der Weltrevolutionär ſich nun ſo plötzlich in einen nüchternen Realpolitiker gewandelt haben, der in Frieden und Freundſchaft mit Deutſchland leben will? Schwerlich könnte mehr als der Beginn einer ſolchen Ernüchterung feſtgeſtellt werden. Vor Rückfällen dürfte Trotzky auch nicht gefeit ſein. Bisher hat er uns ſa nicht eben pupillariſche Sicherheit geboten. Sollte es beſſer werden, ſo würden wir uns freuen. Aber wir müſſen es abwarten— nicht ohne Mißtrauen. Und dürfen das Mittel noch nicht unwirkſam werden laſſen, das ſo günſtig ſchon auf Herrn Trotzkys politiſche Einſicht gewirkt hat— den militäriſchen Druck. Der muß weiter wirken, bis Herr Trotzky unterſchrieben und auch unſern Frieden mit der Ukraine anerkannt hat. Der Abſchluß könnte ja nunmehr ſehr ſchnell vollzogen werden, ſo daß Herr Trotzky es in der Hand hat, den militäriſchen Druck ſchon in allerkürzeſter Friſt von dem Lande zu nehmen. Durch⸗ geſprochen ſind ja alle ſchwebenden Fragen mehr als genug. anger Verhandlungen bedarf es nicht mehr. Sollte Trotzky ſie aufs neue anbahnen wollen, ſo könnte der Zweck ja nicht zweifelhaft ſein. Vielleicht alſo kommen wir nun doch zum Frieden mit Rußland. Er kann in den nächſten Tagen unter Dach und Fach ſein. Mehr Hoffnungen kann man zur Stunde nicht erwecken. Es hängt alles daran, ob Trotzky wirklich und ernſt⸗ lich begriffen hat, daß ihm keine andere Wahl mehr bleibt als der Sonderfriede mit den Mittelmächten, oder ob er einen neuen guten Schachzug zu machen geglaubt hat, als er ſeinen Funkſpruch losließ. * Trotzky ſoll ſich verankworten. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 20. Febr.(Pr⸗Tel. g..) Die„Morningpoſt“ meldet aus Petersburg: Der Sowjet er⸗ ſuchte den Rat der Volkskommiſſäre um Vorlegung eines ge⸗ nauen Verhandlungsberichts über die Friedens⸗ beſprechungen in Breſt⸗Litowſk und behält ſich zu der neuen feindlichen Offenſive die weiteren Entſchlie ß⸗ ungen vor. Ferner ſpricht er den Wunſch aus, daß Trotzky perſönlichüber die Gründe des Abbruchs der Verhandlungen gehört werde. Dieſer Antrag ging von der gegen Trotzky gerichteten Minderheit des Sowjet aus. Kühlmanns Milkellungen an den Reichslag. Berlin, 20. Februar. (Von unſerem Berliner Büro.) Das Haus, das heute die Sanktionierung des Friedensvertrages mit der UÜkraine vornehmen ſoll, weiſt den üblichen ſtarken Andrang großer Tage während der Kriegszeit auf. Saal und Tribünen ſind ſtattlich beſetzt; auf der Bundesratsempore iſt die Fülle der Geſichter vielleicht nicht ganz ſo groß wie ſonſt. Neben dem Kanzler und Herrn von Kühlmann hat auch Miniſterialdirektor Koer⸗ ner Platz genommen, einer, der eigentlich a. D. iſt, der lang⸗ jährige verdiente Leiter der Handelsabteilung des Auswär⸗ Trohziy macht ein neues Iriedensangebol. 5 tigen Amtes, der jetzt wieder ſozuſagen reaktiviert worden war, füh die handelspolitiſchen Verhandlungen in Breſt⸗Litowſk zu ühren. Als Erſter hat Herr von Kühlmann das Wort. Man iſt zunächſt geneigt, anzunehmen, daß er im weſentlichen wiederholen wird, was er ſchon geſtern im Ausſchuß geſagt hat. Und ſo geſchieht es denn auch zunächſt. Was Herr von Kühlmann über die Abmachungen mit der Ukraine erzählt, haben wir alle heute früh in den Blättern geleſen. Auch die Sätze, die dabei dem polniſchen Problem gewidmet werden, ſind, wenn ſie auch etwas ausführlicher lauten, vor⸗ nehmlich doch eine Wiederholung des geſtern ſchon Vernom⸗ menen. Es bleibt dabei, daß man nicht gen iſt, die Dinge bis auf die Spitze zu treiben. Man wird, ſoweit es möglich iſt, den völkiſchen Wünſchen der Polen ent⸗ gegenkommen und es ſcheint, daß auch die Ukrainerr die in Breſt⸗Litowſk in der Beziehung ſich anfänglich unnach⸗ giebig gezeigt haben, nunmehr zu weiterem Entgegenkommen bereit ſind. Die Vertreter der Ukraine, die in dieſen Tagen in Berlin und Wien geweſen ſind, werden ſich überzeugt haben, daß der Friede der Zentralmächte ihnen Vorteile genug bietet, um im einzelnen, was die Abgrenzung des Chol⸗ mer Gebietes angeht, nachgeben zu können. Dann aber kommt doch das Neue, Unerwartete. Herr von Kühlmann hatte von unſerer neuen mili⸗ täriſchen Aktion gegen Großrußland geſprochen und gemeint, daß die doch wohl auf die Haltung der Näte⸗ Regierung verändernd einwirken könnte. Dieſer Wandel iſt denn auch, wie er hinzufügt, in zwiſchen eingetreten. Es iſt geſtern ein Funkſpruch des Rates der Volks⸗ kommiſſare eingetroffen, in dem dieſer erklärt, nunmehr auf den Frieden unter den Bedingungeneinzugehen, unter denen die vier Mächte ihn zu ſchließen bereit ſind. Acht Wochen Verhandlungen mit Herrn Trotzky und ſeinen Leuten haben uns kühler und vorſichtiger gemacht. Wir ſind nicht mehr gleich bereit, Viktoria zu ſchießen und die Fahnen herauszuhängen. Der amtliche Charakter der Funkſprüche, meint Herr von Kühlmann, ſei wiederholt nach⸗ drücklich geleugnet worden. Deshalb hätten wir den Herren in Petersburg mitgeteilt, wir ließen freundlichſt um eine ſchriftliche Beſtätigung des Inhalts der Funkſprüche bitten. Darauf iſt inzwiſchen denn auch ſchon die Antwort ein⸗ getroffen, dieſe Beſtätigung werde folgen. Aber auch jetzt rät Herr von Kühlmann mit verſtändlicher Klugheit zur Vorſicht. Er glaubt nicht nach den bisherigen Erfahrungen, daß wir den Frieden mim ſchon in der Taſche hielten, aber die Ereigniſſe würden ſich nun wohl raſch entwickeln und ſicher ſei, daß wir dem Frieden nun wohl näher ſtünden denn je. Damit hatte Herr von Kühlmann ſeine Eröffnungen ge⸗ ſchloſſen, die alles in allem nicht viel länger als eine knappe halbe Stunde in Anſpruch genommen haben. Und nun hebt die Debatte an, in der als Erſter der Abgeordnete Grö⸗ ber ſpricht. Im allgemeinen bewegt ſich die Erörterung in denſelben Bahnen wie geſtern im Ausſchuß. Herr Gröber ſreut ſich, daß der eiſerne Ring unſerer Feinde durch den Frieden mit der Ukraine durchbrochen wurde und er bedauert es wie in der Kommiſſion, daß man keine polniſchen Vertreter zu den Verhandlungen in Breſt⸗Litowſk zugezogen hätte. Daß Bezirke mit 70—85 Prozent polniſcher Bevölkerung zur Ukraine geſchlagen werden ſollten, hält er für einen argen Schönheitsfehler und regt Korrektur unter Berückſichtigung der polniſchen Verhältniſße an. Dr. Da vid indes hat es der neueſte Funkſpruch der Räte⸗Regierung angetan. Er wird ihm ein Beweis der andauernden Friedensliebe Trotzkys, der von uns recht ſchlecht behandelt und verkannt worden wäre. Und mit lebhafter Beredſamkeit ſchildert er die Friedensliebe der 88 und Lenin und das große Unrecht, das ihnen in Finnland, Lipland und Eſtland angetan würde. Dann iſt Herr Dr. Seyda, der Sprecher der Polen, an der Reihe. Ihm hat Herr Gröber noch zu wenig an Sympathie für die Polen geboten und nachdrücklich wiederholt er, daß es im Gouvernement Cholm Gegenden gäbe, wo von rutheniſcher Bevölkerung überhaupt keine Spur wäre. Auch der fortſchrittliche Redner Dove meint, die Polen müßten ſich nach der Decke zu ſtrecken lernen und treffſiche Worte findet er für Herrn Dr. Davids maximaliſtiſche Be⸗ geiſterung. Deulſcher Reichslag. Sitzungsbericht. 130. Sitzung. Berlin, 20. Februar. Am Bundesratstiſch von Payer, von Kühlmann und ſpäter Graf von Hertling. Vizepräſident Dr. Dove eröffnet die Sitzung um 11,15 Uhr und gedenkt in einer herzlich gehaltenen Anſprache des goldenen Hochzeitstages des bayriſchen Königs. Auf der Tagesordnung ſteht die erſte Beratung des Friedensvertrags mit der Ukraine. Stkaatsſekretär das Auswärktigen Amkes von Kühlmann: Meine Herren! Die Vorlage, die die verbündeten Regierungen Ihnen heute zur Beratung und Beſchlußfaſſung unterbreiten, betrifft den erſten Friedensſchluß in dieſem gewaltigſten Kriege aller Zeiten. Es iſt der Friedensvertrag zwiſchen Deutſchland und ſeinen Ver⸗ bündeten einerſeſts und der ukrainiſchen Volksrepublik andererſelis ———— —— —— Abbruch geknüpft haben, ſind dem hohen Hauße genügend bekannt. 2. Seite. Nr. 86. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 20. Februar 1918. Die Verhandlungen in Breſt⸗Litowfk haben während der Weihnachts⸗ pauſe durch das Auftreten einer offiziellen ükrainiſchen Friedens⸗ miſſion unter Führung des Miniſter Holubowitſch einen neuen Charakter angenommen gehabt. Schon während der Waffenſtill⸗ ſtandsverhandlungen nahmen Vertreter der ukrainiſchen Volks⸗ republik an den Beſprechungen teil. Sie traten aber wenig hervor. Erſt nachdem ſie ſich mit uns offiziell in Verbindung geſetzt hatten, begannen mit ihnen die Verhandlungen über die Möglichkeit, mit der ukrainiſchen Volksrepublik ein Friedensverhältnis wiederherzu⸗ ſtellen. Die ukrainiſche Volksrepublik iſt ein junges Staatsweſen und iſt eines jener Gebilde, die auf dem Boden des ehemaligen ruſ⸗ ſiſchen Kaiſerreiches entſtanden ſind, nachdem der morſche Bau des Zarenreiches, der mit die Hauptſchuld an der Entfeſſelung dieſes Weltkrieges trägt, unter dem ff der deutſchen Armeen zuſammen⸗ gebrochen war. Ich glaube, es iſt nicht zu viel geſagt, wenn ich be⸗ Zaupte, daß, wenn auch das Großruſſentum ſeinen Schwerpunkt in Moskau und Petersburg hat, der ukrainiſche Volksſtamm einer der ſtärkſten Elemente e iſt, aus denen ſich das ruſſiſche Reich zu⸗ ſammengeſetzt hat. die Ukraine, welche im allgemeinen das ge⸗ ſamte Südrußland umfaßt, iſt labegug auf Bodenſchätze, Kohlen und Eiſen ſehr reich und beſitzt auch die Anſätze zu einer eigenen Induſtrie. Das Genauere darüber finden Sie in den Druckſachen, welche dem hohen Hauſe vorgelegt ſind. Die großruſſiſchen Vertreter der Bolſchewiki pflegten mit der Ukraine freundſchaftliche Beziehungen, ſo⸗ lange Herr Trotzty annehmen konnte, die Volksrepublik der Ükraine werde ſich in erſter Linie nach den Intereſſen des Petersburger Ka⸗ binetts richten. Als jedoch die ÜUkraine einſah, daß das Petersburger Kabinett keine aufrichtige Friedenspolitik verfolgte, ſtellten ſich dis Bertreter der Ukraine auch auf den Standpunkt, den Krieg durch einen Frieden zu beendigen. Sie wollten in keiner Weiſe für die Sünden des Zarismus verantwortlich ſein. Sie ſagten ſich: Unſer Volk will den Frieden und wir wollen auf dem geradeſten und kürzeſten Wege den Wunſch unſeres Volkes nach Frieden zu erfüllen ſuchen. Die Verhandlungen waren nicht ganz leicht, wie meiſt bei derartigen jungen Völkern, deren nationale Ideale und nationale Wünſche nicht frei von Ueberſchwang ſind. Die Vertreter der Ukraine ſtellten terri⸗ toriale Forderungen, welche ſchwer erfüllbar waren. Wir haben die Abgrenzung nach Großrußland hin einem ſpä⸗ teren Zeitpunkt überlaſſen und uns darauf beſchränkt, die Grenze nach Weſten zu ziehen. Die Löſung hat vor allem bei den Polen lebhafte Kritik erfahren. Es iſt irrtümlich, anzunehmen, daß wir in Breſt⸗Litowſk uns der einſchneidenden Wichtigkeit dieſer Grenz⸗ kegung nicht bewußt geweſen wären. Dieſe Grenze iſt von größtem Wert für die außenpolitiſchen Beziehungen Deutſchlands und ſie kangiert in der Donaumonarchie neben den außenpolitiſchen auch ſolgenſchwere innerpolitiſche Intereſſen. Miniſterpräſident von Seidler hat ſich hierüber geſtern ausführlich geäußert. Auch ich muß ſagen, daß, wenn an dieſer Frage der Friede mit der Ukraine geſcheitert wäre, die erdrückende Mehrheit des deutſchen Bolkes ein ſolches Verhalten ſeiner Unterhändler nicht nur nicht verſtanden, ſondern auf das ſchärfſte mißbilligt haben würde.(Sehr richtig!) Daß wir das Intereſſe an einer gerechten Abgrenzung des Eholmer Gebietes nach Weſten hin nicht aus den Augen ver⸗ zoren haben, ergibt ſich ſchon dargus, daß wir die Grenzziehung im einzelnen der Regelung durch eine Kommiſſion vorbehalten haben. Ner Verhandlungen mit der Ukraine haben zu dem Er⸗ gebnis geführt, daß die Festlegang der Grenze noch ab⸗ geändert werden kann, ſodaß die ethnographiſchen Verhältniſſe und die MWünſche der Bevölkerung in weiteſtgehendem Maße berück⸗ fichtigt werden können. In dieſer Kommiſſion wird auch Polen dertreten ſein, womit im Rahmen der Möglichen alles getan wor⸗ Den iſt, um eine gerechte Abgrenzung zu erreichen. Der Streit um die Cholmer Grenze, der beſonders infolge des polniſchen Widerſpruches entſtanden iſt, bringt die Gefahr mit ſich, daß die Auseinanderſetzungen über dieſen Friedensvertrag zu einer Erörterung des ganzen polniſchen Zukunfts⸗ droblems werden. Das erſcheint mir aber nicht erwünſcht; Denn dafür wird ſpäter Zeit und Gelegenheit genug vorhanden ſein. Neben den politiſchen Erwägungen dat auch die Erwägung zum Abſchluß des Vertrages mitgewirkt, doß die Ukraine, wie glaub⸗ würdig angenommen wird, auch jetzt noch, nach ſo langem Krieg, über veſentliche Vorräte an Brotgetreide und Futtermitteln verfügt, welche ſie zum Teil abzugeben in der Lage iſt. Sowohl* uns, wie in erhöhtem Maße für die öſter⸗ reichiſch⸗ungariſche Monarchie iſt die Herſtellung eines geordneien Handelsverkehrs mit der ÜUkraine, der Austauſch der dort vorhan⸗ denen Ueberſchüſſe an Brotgetreide, Futtermitteln und Rohſtoffen gegen bei uns und in Oeſterreich vorhandene Induſtrieprodukte ein gang vitales Intereſſe. Das wird im Einvernehmen mit der Akrainiſchen Regierung dazu führen, daß Erleichterungen, insbe⸗ jondere des Bahnderkehrs, Gegenſtand der gemeinſamen Maßregeln ſein werden. Die Materie des Vertrages im einzelnen eignet ſich deshalb zu Erröterungen in der Kommiſſion. Das eine gkaube ich aber ſagen zu können, daß dieſer erſte Friedensvertrag, der zweifellos für ſpätere Ver⸗ träge als Grundlage dienen wird, die Wiederherſtellung der Rechtsbeziehungen vollkommen gewähr⸗ leiſtet.(Reichskanzler Graf Hertling erſcheint im Saal.) Durch die an dem Vertrag geübte Kritik hat vielfach der Unterton o⸗ Aungen, daß der Abſchluß dieſes Vertrages geeignet ſei, den Ab⸗ ſchluß des Friedens mit der bolſchewiſtiſchen Regierung zu beein⸗ trächtigen ober zu gefährden. Ich kann auf Grund der immerhin genauen Einſicht, die ich durch die wochenlangen täglichen Verhand⸗ kjungen gewonnen habe, dem hohen Hauſe verſichern, daß das ab⸗ ſolut nicht der Fall iſt. Wenn es überhaupt ein Mittel gab, Herrn Trotzty zu der Unterzeichnung eines befriedigenden Friedens⸗ inftrumentes zu bewegen, ſo war daß gerade die vollzogene Tat⸗ ſache der Untergeichnung des ukrainiſchen Friedensvertrages, und ich halte dieſen Friedensvertrag auch heute noch für ein wichtiges Mittel, um mit dem ruſſiſchen Kabinett zu einem beide Teile be⸗ friedigenden Frieden zu gelangen. Das dringt mich auf die Ver⸗ handlungen mit Großrußland, welche neben den ukrai⸗ niſchen Verhandlungen hergegangen ſind und ſchließlich zu der ein⸗ ſeitigen Erklärung des Herrn Trotzky geführt haben, die, wenn auch in verſchleierter Form, einen Abbruch der Friedens⸗ verhandlungen bedeutete. Die Ereisniſſe, die ſich an dieſen Mittlerweile ſind neue Vorgänge eingetreten, die für die Be⸗ ziehungen mit Großrußland, ſoweit es durch daßs bolſchewiſtiſche Kabinett vertreten iſt, von erheblichem Einfluß ſein werden. Auf das erneute Vorgehen der deutſchen Heere hat geſtern das Volkskommiſſariat in Petersburg einen Funkſpruch an die Regierung des deutſchen Reiches gerichtet, welcher nach einem einleitenden Satze über die Behandlung des Wafefnſtillſtandes ſagt:„Der Rat der Volkskommiſſare ſieht ſich deranlaßt, in anbetracht der geſchaffenen Lage ſein Einverſtändnis zu erklären, den Frieden unter den Bedingungen zu unterzeichnen, welche von den Dele⸗ gationen des Vierbundes in Breſt⸗Litowſk geſtellt wur⸗ den.(Sebhaftes Hört, hört! auf allen Bänken des Hauſes.) Der Rat der Volkskommiſſar erklärt, daß die Antwort auf die von der deutſchen Regierung geſtellten genauen Bedingungen unver⸗ güglich gegeben werden wird.“ Dieſe durch Funkſpruch er⸗ gangene Mitteilung ſtellt nach den Erfahrungen, die wir mit Funk⸗ ſprüchen gemacht haben— es iſt der amtliche Charakter derartiger Junkſprüche im Laufe der Verhandlungen manchesmal geleugnet worden—, kein für uns abſolut verbindliches Dokument dar. Wir haben daraufhin der Petersburger Regierung mitgeteilt, der Funk⸗ ſpruch ſei hier empfangen worden, wir bäten um eine ſchriftliche Heſtätigung ſeines Inhaltes an unſere Linien und haben die Mik⸗ teilung erhalten, daß die Regierung der Volkskommiſſare die ſchrift⸗ liche Beſtätigung an die Linien richten werde. Nach ben bisherigen Erfahrungen in den Verhandlungen mit Trotzty und ſeinem Kabi⸗ nett möchte ich nicht, daß irgendwie in der breiteren Oeffentlich⸗ Aeunu, Aee 8 H. 2 Abbenphel, Hfeen 19 2 &e lalua, JaHobsHad Lnſene WIi Le'b nee, nemtaiß 1 anen. See un ie erus Die Grossrussische Fponk(Nordfeil) kleit der Eindruck entſtände, als ſei nunmehr alles glatt und klar, als hätien wir den Frieden mit Rußland in der Taſche. Hört! Hört] und Sehr richtig!) Ich würde einen ſolchen Eindruck haupt⸗ ſächlich deswegen beklagen, weil ich dem deutſchen Volke Ent⸗ täuſchungen erſparen möchte. Die Ereigniſſe werden ſich ja jetzt verhältnismäßig raſch ab⸗ rollen. Wir ſind mit unſeren Bundesgenoſſen über dieſe hier vor⸗ liegende Tatſache in einen Gedankenaustauſch eingetreten, der bei der weitgehenden Durcharbeitung der Materie, um die es ſich handelt und die in Breſt⸗Litowſk vorgenommen worden iſt, gleichfalls in allerkürzeſter Zeit zu Ende gebracht werden kann. Eine weſent⸗ liche Vertiefung der Verhandlungsbaſis dürfte, ſoweit es ſich bis jetzt überſehen läßt, nicht eintreten. Wenn ich die durch dieſe Mitteilung geſchaffene Lage präziſieren kann, ſo, wie ich ſie nach gewiſſenhafter Erwägung anſehe, ſie möchte ich ſagen: Die Ausſicht auf Abſchluß eines Friedens mit der Regierung der Volkskommiſſäre iſt durch Abſchluß des Friedens mit der Ukraine, durch den von uns jetzt ausgeübten milttäriſchen Druck und durch das Scheitern gewiſſer Hoffnungen, die man ſich zweifellos in Petersburg gemacht hat,(Sehr richtig) erheblich beſſer geworden. (Beifall)) Es kann der Hoffnung Ausdruck gegeben werden, daß wir jeßt zum Ziele kommen(Lebhafter Beifall), aber der Freude über das große Ereignis eines wirklichen Friedens mit Rußland wollen wir uns erſt dann hingeben, wenn die Tinte unter dem Vertrag getrocknet iſt.(Zuſtimmung.) Den Eindruck, den ich draußen hatte, war, daß die Oeffentlichkeit den Abſchluß mit der Ukraine mit Erleichterung und Freude auf⸗ genommen hat und den erſten' Schritt zu einer beſſeren Zukunft und zur Wiederherbeiführung des allgemeinen Friedens begrüßte, den wir alle erhoffen und den wir bei ruhiger, klarer, feſter und entſchloſſener Führung der auswärtigen Politik in abſeh⸗ barer Zeit auch zu erreichen hoffen.(Lebhafter Beifall) der Jriede mit der Ulraine. Vien, 19. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Aus dem Kriegs⸗ preſſequartier wird gemeldet: Der Artikel des Friedens⸗ vertrags mit der Ukraine, der bezüglich der Grenzen den status quo ante wieder mit dem großrufſſſchen Reiche geherrſcht hat, wieder herſtellt, iſt nunmehr völlig zu. Durchführung gelangt. Seit geſtern haben unſere Truppen das geräumte ebiet bis zur Reichsgrenze ohne Zwiſchenfall beſetzt. Die innere Lage in Oeſierreich gebeſſert. m. Köln, 20. Fehr.(Pr.⸗Tel.) Die„Köſniſche Zeitung“ meldet aus Wien: Zu der Erklärung, daß der deutſch⸗ruſ⸗ ſiſche Waffenſtillſtand abgelaufen ſei, wird hier ausdrücklich feſtgeſtellt, daß dieſe Maßnahme in vollem Einverneh⸗ men mit Wien erfolgt iſt. Die Nichtteilnahme Oeſterreich⸗ Ungarns wird mit der Tatſache begründet, daß die Monarchie weder Truppen an der nordruſſiſchen Front ſtehen, noch nach der Gründung der ſelbſtändigen Ukraine eine unmittelbare Be⸗ rührung mit Nordrußland hat. Andererſeits wird feſtgeſtellt, daß Deutſchland durch die Einflußnahme auf die Verhältniſſe in der Ukraine zugeſteht, daß es an dieſer wegen der wirt⸗ ſchaftlichen Abmachungen unmittelbar intereſſiert iſt. Die innere Lageiſtheute gebeſſert. Es ſcheint, daß ſich die Polen dadurch, daß man ſie nachdrücklich auf die Beſtim⸗ müngen des Friedensvertrags mit der Ukraine hinwies, wonach die Grenze im Cholmer Gebiet im einzelnen nach den Wünſchen der Bevölkerung unter Zuziehung polniſcher Ver⸗ treter durch eine beſondere Kommiſſion feſtgeſetzt werden ſoll, etwas haben beſänftigen laſſen. der Hürgerkrieg in Finnland. Kopenhagen, 19. Febr.(WTB. Nichtamtl.)„Extrabladet“ meldet aus Chriſtiania: Nach einer Stockholmer Meldung von „Aftonbladet“ hat das Komitee zur Bekämpfung der Gegen⸗ revolution Mitteilung erhalten, daß Kerenſki ſich in Chri⸗ ſtiania aufhält. Die letzten Nachrichten aus Helſingfors beſagen, daß dort weitere ſieben bekannte Perſönlichkeiten ermordet wurden. Skockholm, 19. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Wie„Afton⸗ bladet“ aus Finnland erfährt, ſind in Helſingfors wieder mehrere Männer in hervorragenden Stellungen von den Roten Gardiſten erſchoſſen worden. Darunter befand ſich der Häradſchäbdinger Freiherr Erd von Born. Nach dem gleichen ſchwediſchen Blatte ſind Er mordungen in Helſingfors noch immer an der Tagesordnung. Auch dieſeni⸗ gen Arbeiter werden verfolgt, die unter Proteſt gegen die Gewalttaten aus der ſozialdemokratiſchen Partei ausgetreten ſind; ſo wurde kürzlich ein Schuhmacher zu Tode ge⸗ foltert. Alle ruſſiſchen und finniſchen Häfen geſchloſſen. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 20. Febr.(Pr.⸗Tel. g..) Petit Journal meldet aus Petersburg: In der Nacht vom Sonntag zum Montag ſind alle ruſſiſchen und finnt⸗ ſchen Häfen auf Befehl der Volkskommiſſare ge⸗ ſchloſſen worden. Die Mannſchaften der Flotte erhielten Befehl, ſich binnen 48 Stunden auf ihre Schiffe zurückzu⸗ begeben.* Deutſches Reich. Beiſpiele für die Proporlionalwahl. Die Verhältniswahl oder Proportionalwahl, wie ſie in dem neuen Geſetzentwurf für die großen Reichstagswahlkreiſe vorgeſehen iſt, die künftig zuſammengefaßt werden und mehrere Abgeordnete zu wählen haben, erſcheint vielen recht verwickelt und bietet auch. immerhin für die Wahlbüros unter Umſtänden einige rechneriſche Schwierigkeiten. Für die Wähler aber bietet der„Proporz“ wegen ſeiner Gerechtigkeit und Anpaſſungsfähigkeit an alle Einzelwünſche große Vorzüge. Für die Ermittlung des Ergebniſſes gibt es mancherlei Metho⸗ den, unter denen einige ältere recht umſtändlich anmuten. So rechnete man zum Beiſpiel(nach Luppe im Lexikon des Arbeits⸗ rechts? ſo: Wenn von 8009 Stimme: für zehn Abgeordnete 1623 auf Liſte A, 3945 auf Liſte B, 2442 auf Liſte C fallen, ſo er⸗ mittelt man nach dem Bruchteilſyſtem für Liſte n(bei Teilung durch 800) 25/00, B 47/8ü0, C%600 und gab mithin B 4, K% und⸗ 3, zuſammen 9 Abgeordnete, während der 10, auf den größten. Bruchteil, alſo nochmals auf Liſte B entfällt. Nach dem Syſtem der Verhältniswahl wird die Geſamtſtimmenzahl 8006 durch die um 1 vermehrte Zahl der zu wählenden Abgeordneten 10 + 1 II dipidiert, um die ſog. Verhältniszahl 727%, abgerundet 728 zu erhalten, ſodaß ſich ergibt für K 1623: 728 8 2, Reſt 167 für E 3945: 728= 5, Reſt 305, für G 2442: 728= 3, Reſt 248, wo⸗ durch die 10· Sitze verteiſt ſind. ee ee ee Diejenige Methode jedoch, die beiſpielsweiſe bei den Verhältnis⸗ wahlen in Württemberg und Hamburg eingeführt und ſetzt auch durch den Entwurf für die großen Reichstagswählkreiſe beporzugt worden iſt, iſt von dem Belgier'Hondt vorgezeichnet. Bet dieſer würden die Zahlen der Liſten 4A 1623, B 3945, C 2442 hintereinander durch 1, 2, 3, 4 uſw. dividiert und die ſo gefundenen Höchſtzahlen würden maßgebend ſein. Alſo die 10 Kandidaten fallen nacheinan⸗ der auf die Liſten(ſiehe die beigefügten römiſchen Zahlen). 0 (geteilt: 1) 1623(IV) 3945(I) 2442(II) 32 ·2 811(IX) 1972(III) 1221 27.— e2 541 1315(VJ 814(V Hie 6„ 0 06 490(VIn S10 „ 28) 323 789(X) 488 W545 Eine weitere Frage iſt dann noch die nach der Stelle, die der einzelne Abg. auf der Liſte einnimmt. Bei dem Syſtem der gebun⸗ denen Liſten ſteht die Reihenfolge feſt, ſa wie ſie vom Wahlausſchuß foſtgeſtellt war, und es würde keine Schwierigkenten machen, die 5 Abgeordneten, die nach obigem Ergebnis beiſpielsweiſe guf Liſte B entfallen, zu beſtimmen: es würden die erſten 5 der zehnnämigen Liſte ſein. Anders, wenn es ſich um„freie Liſten“ handelt, wie ſie auch von dem Reichsgeſetzentwurf vorgeſehen iſt. Bei freien Liſten können einige Quertreiber oder Gegner die Liſten„küfen“, d. h. die erſten Kandidaten, auf die die Partefleitung beſonderen Wert legte, ſtreichen und dadurch dieſen Bewerbern eine gepingere Stimmenzahl verſchaffen als den nachfolgenden und ſh, unter Umſtänden und zumeiſt, gerade dieſe ausſchalten. Um dies zu vermeiden, nimmt der Entwurf an, daß, wenn mindeſtens die Hälſte der Wähler die Reihenfolge der Liſte unverändert laſſen, dieſe Reihenfolge für die Stelle des einzelnien Kanbidaten zu den anderen maßgebend iſt. Iſt mehr als die Hälfte der Wähler von der Liſtenreihenfolge abgewichen, ſo verzichtet der Entwurf guf die Alszähluag der Bererhnung der Reihenfolge, weil ſie allzu ver⸗ wickelt und zeſtraubend wäre, und läßt lediglich die Stimmenzahl entſcheiden, da der Gefahr des„Köpfens“ der Liſten ſa ſchon durch die erſtere Beſtimmung vorgebeugt worden iſt, die Beret; nungsſchwierigkeiten aber nicht ahne triftigſte Gründe vermehrt“ werden ſollten. AKtiegswirlſchaflliche Maßnahmen. vermendung der Obſt⸗ und Traubentveinhefeſchlempe. Von amtlicher Seite werden wir um Aufnahme folgender Mitteilungen erſucht: Bei der gegenwärtig herrſchenden Not an⸗ brauchbaren, insbeſondere eiweißhaltigen Futtermitteln darf kein zu Futterzwecken direkt verwendbarer oder aber zur Herſtellung von gehen. Es iſt daher zu⸗ Juttermitteln geeigneter verloren gehen. r zu begrüßen, daß der Kriegsausſchuß für Erſatzfutter, Berlin, die bis⸗ her zum großen Teil nach dem Abbrennen ungenutzt gelgſſene 50 Obſt⸗ und Traubenweinhefeſchlempe zur Herſtellung eines haltbaren Futters zu erfaäſſen ſucht, indem er beſtimmte Brennereien verpflichtet hat, die bei ihnen ſich ergebende gebrannte Hefe in gepreßtem Zuſtande an ihn abzuliefern. Nach Trocknung und Vermahlung wird die Hefe dann in den Hande⸗ gebracht werden. Derart getrocknete Heſe iſt zu den e Juttermitteln zu rechnen, die uns z. Zt. zur Verfügung flehen. Da friſche Traubenweinhefe ſehr reich iſt an Weinſtein und da die⸗ Heeresverwaltung zur Herſtellung von Erfriſchungen für unſeres Feldgrauen ſowie für wichtige techniſche Zwecke erheblichen Bedarf⸗ daran hat, hat der Kriegsagusſchuß nur Brennerelen verpflichtet 45 ſo eingerichtet ſind, daß ſie den Weinſtein reſtlos gewinnen önnen.—— 852 Viele Brennereien laſſen mit der flüſſigen abgebrannten Schlempe dieſen wertvollen Stoff mit abfließen; die Allgemeinheit hat daher Intereſſe daran, daß möglichſt ſämtliche friſche Hefe an die vom Kriegsausſchuß verpflichteten Brennereien verkauft wird. Die in Frage kommenden Vrennereien ſind in Erfahrung zu bringen durch die Obervertrauensleute bezw. durch die örtlichen Vertrauens⸗ leute für die Weintreſterſammlung, die auch gern jede andere, Aus⸗ kunft erteilen. Die Hefen ſind vorläufig nicht⸗ beſchlagnahmt, borg ſtimmte Preiſe beſtehen alſo nicht; die Feſtſetzung der Preiſe bleſt 8 der freien Vereinbarung zwiſchen Käufer und Verkäufer überkaſſon Es ſei den Winzern aber empfohlen,, ihre Hefe hald abzuſetzen und, daher nicht zu hohe Preisforderungen zu ſtellen, da verkautst. daß in Ausſicht genommen iſt, die Hefe unter Feſtſeßung beſtimmter Höchſtpreiſe zu beſchlagnahmen. Abgeſehen davon, daß es wohl im⸗ eigenen Intereſſe der Winzer liegt, ihre Hefe vor Eintreten der⸗ Beſchlagnahme zu verkaufen, dürfte ſchon der Gedanke, daß durche Beherzigung dieſer Zeilen und die dadurch geſteigerte Erzengung von Meinſtein unſeren tapferen Feldgrauen in erheblicherem Maße als bisher Erfriſchungsmittel geboten werden können, unſere Winzer veranlaſſen, möglichſt bald die anfallenden Hefen den⸗ in Frage kommenden Brennereien zuzuführen. Des Dankes der Allgeineinheit dürfen ſie ſich dann verſichert ſein. A * Nachklänge zur Rede des Prinzen Max. 5 c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 20. Febr.(Priv.⸗Tel. g. Ke⸗ Die„Baſler Nachrichten“ melden: Der“„Matin“ ſchreibl über diss Lage im Oſten im Anſchluß an die Erklärung des Prinzeſih Max von Baden: Aehnliche Erklärungen, wie die des Prinzen⸗ Max, machen bei der Entente deshalb keinen Eindruck, weil Graf Hertling, der als Wortführer des Reiches viel mehr befugt iſt, als Prinz Max, ſämtliche Bedingungen eines gerechten Friedens, wie ihn die Entente auffaßt, zurückgewieſen hat. Seine Worte ver⸗ dienen hingegen in Petersburg überlegt zu werden. Trotzky würden eine lächerliche Naivität beweiſen, wenn! ſie ſich einbildeten, ihre revolutionären Agitationen könnten den deutſchen⸗ Generalſtab von der Ausführung ſeiner Pläne abhalten. Lenin unds — 2 — rers oe 22222 Deittwoch, den 20. Februar 1918. Maunhein.er General⸗Anzeiger. Aberd⸗Ausgabe.) Nr. 88. 3. Seite. Aus Stadt undò Land. Mit dem ausgezeichnet Bionter Emil Beſper, bei einer Landſt.⸗Pionier⸗Komp., dor dem Krieg als Schreiner bei der Firma Hermeta, Süddeutſche Slas- und Metallwaren⸗Geſellſchaft m. b.., D 7, 3, beſchäftigt, Eroße Wallſtadtſtraße 44 wohnhaft. Souſtige Auszeichnungen. HBizefeldwebel Heinrich Reith, Indaber des Reſtaurants„zum Wilden Mann“. N 2, 13, zur Zoeit bei einer Sanitäts⸗Kraſtwagen⸗ lung, wurde mit dem Heſſiſchen Sanitäts⸗Kreuz am Kriegsbande guggezeichnet. ütze Wilhelm Beckendach, bei einer Maſch.⸗Gew.⸗Komp., Sohn des Milchhändlers Karl Beckenbach, wurde mit der Badiſchen ibernen Verdienſtmedaille ausgegeichnet. 1 —.— Zur Goldankaufswoche. Wir hören, daß in vielen Kreiſen noch allerlel irrige Anſichten über Wert und Zweck des Ankaufs von Gold und Zuwelen durch das Reich beſtehen. Zwar iſt darüber wohl nicht zu ſtreiten, daß das Reich dieſes Bold und dieſe Juwelen zur Stärkung unſerer Finanzkraft braucht. Aber mancher glaubt, ein ungerechtfertigtes Fefer bringen zu ſollen, und die Aufforderung zur Hergabe ſeines Beſitzes gegen Erſatz wird mit Gegenfragen und Gegenforderungen abgelehnt. Die Bedeutung der Stärkung des Goldſchatzes der Reſchsbane ſei durch einige wenige Ziffern delegt. Der Goldrorrat Reichsbank betrug bei Kriegsausbruch 1253 Millionen, am 18. Juni 1917 2533, während die entſprechenden Zahlen für Frank⸗ ab 3354 Millionen u. 2630 Millionen lauten. In dieſer Weiſe alſo hat ich die finanzielle Kraft Deutſchlands gegenüber der von Frank⸗ deich verſtärkt. Für Zahlungen ins Ausland iſt der Goldvorrat der Neichsbank der Rückhalt: das iſt beſonders bedeutungsvoll angeſichts der Möglichkeit, aus der Ukraine Vorräte hereinzuſchaffen, welche uns das wirtſchaftliche Durchhalten erleichtern. Daß auf der feind⸗ lichen Seite andererſeits Amerikas gewaltige Finanzkraft ins Go⸗ wicht fällt, braucht nur geſagt zu werden, um auch daraus den mabweislichen Schluß zu ziehen, daß alles Golb dem Vater⸗ lande gegeben und daß unſere Baluta durch Zuwelen verkauf im rrrn d een Es wird oft geſagt, od au e rſten ihr Go Das Kaiſerliche Haus hat— 1 25 Male ſehr bedeutende Mengen von Goldſachen und Juwelen den Goldverkaufsſtellen über ⸗ ſieſen. Der Großberzeg von Heſſen hat die Erwartung ausge⸗ prochen, in ſeiner 12 keine ſchmucktragende Perſönlich⸗ keit mehr zu ſehen. Es ſollte in jeder Geſellſchaft zur guten Sitte im Krieg en, keinen Gold⸗ und Juwelenſchmut? gu tragen. Warum, ſe heißt es, beſchlagnadmt der Staat nicht die Gold⸗ und Schmuckvorräte der Juwellere? Die Ladenvorräte ſind Pri⸗ dateigentum der Juweliere. Die Reichsbank kann mur den wirklichen Goldwert erfetzen, nicht aber die erheblichen Koſten für künſtleriſche und techn Herſtellung der Schmuckgegenſtande. Die Beſchlagnahme würde die Enteignumg eines erheblichen Teils des Privatbeſitzes der Inweliere bedeuten. Sie kieße ſich muer recht⸗ ſertigen, wenn gleichzeitig alle in ſonſtigem Privatbe belindüchen Schmuckſacken beſchlagnazmt wärden? Man darf ane nehmen, daß privaten Beſißern der freiwillige Verkauf denn doch eler iſt, als 5 ſol ma abte⸗ wie ſie ja bei en anderen enſtänden ſchon 5 Ein Irrtum 5 es, zu glauben, daß die Reichsbank den Ichmuckſachen⸗Fabriken noch wie früher Rohgold abgibt. Dieſe Abgabe iſt ſchon ſeit Septemder 1014 ftark eingeſchränkt und ſeit Juli 1917 ganz n d worden. Someit die Fab⸗ niten noch Gold in ſehr kleinen erhalten, dient es zur Doublierung oder Vergoldung.(chte Goldwaren werden nur noch zun Verkauf im Ausland hergeſtellt. So ſtehen die Dinge. der Staat wendet ſich an die Opferwilligkeit und Vater⸗ landsliebe der Beſizenden. Dieſe ſollten ſich der Berant⸗ wortung bewußt ſein, die ihr Beſitz ihnen auferl Wir möchten glauben, daß die abiehnende Haltunmg, die man der Goldankaufs⸗ werbung gegenüber noch in dieſen Tagen da und dort in der Stadt Mannheim, auch in der Oſtſtadt einnimmt, nur eine vorübergehende Erſcheinung iſt; ſie wirkt ſehr ſchlecht auf die allgemeine Simmung Einwände, Vorwände, Gegengründe— das alles darf nicht mehr n Betracht kommen, wo es ſich um eine ſittkuge Pflicht gegenber der Allgemeinheit handelt. Militäri rbderung. Unteroffizier Wilherm Ehret, wohnhaft in 595 m, zuleßt beim Abge einer ſtenv. Inf. 81 e, wurde zum Kriegsgerlchtsſekreter⸗Gtelldertreter beim Ge⸗ richt einer andern ſteilv. Inf.⸗Brigade ernannt. Fri kontrolloerſammlungan. Von der Abhaktung diesjähr 5 1 ahrskontrollverſammlungen iſt allgemein auf Anordnung des miſtertums abzaſehen. h. Löhnungsdewilligungen für die Angehörigen Aringsgefaugener und vern ter. Das Pegemlaftertum at beſtimmt, daß die Löh⸗ gsaufbeſſerung nach dem Erlaſſe vom 6. 13. 17 A. B. Bl. S. 601/602 für die nterofftziere und Mannſchaften ſelbſt und nicht für ihre Angehörigen beſtimart iſt. Für letztere iſt durch die Gewährung der Familienunterſtützungen, die erſt vom 1. 11. 17 wie· der eine Erhöhung— haben, in ausrelchendem Maße geſorgt. Eime antomatiſche Erhöhung der vor dem 21. 12. 17, dem Tage des Jukrafttretens der Oöhnungsaufbeſſerung, gemäߧ 23, 2.Beſ. Vorſchr. an die Angehörigen Kriegsgefangener oder Vermißter oder zu Gunſten dieſer Heeresangehörigen ſelbſt bercits bewilligten Löh⸗ kungsbeträge tritt daher nicht ein. Nur in beſonder⸗ begründeten Jallen, in denen von den Angehörigen die Erhöhung der Löhnung Lantragt wird, kann ausnahmsweiſe die vor den 21. 12. 17 bewilligte Löhrung bis auf die ſetzt zültigen Sätze erhöht werden. Bei Löh⸗ unesbemilligungen. die in dle elt nach dem 1. 12. 17 fanen, wird dem Ermeſſen der zuſtändigen Kommandodienſtſtellen anhetm⸗ gegeben, in ganz beſonders begründeten Fällen Zahlungen an die Angehörigen auch über die höheren Löhnungsſätze hinaus zu verfügen. Soweit bisher in Einzelfällen abweichend hiervon verfahren ſein ſollte, kann es dabei bewenden bleiben. b. Borleſe⸗Abende. Vor Zeiten war es, ſo ſchreibt man uns, Graßmutter⸗ und Urgroßmutterſitte, daß ſich die Nachbarinnen in der Spinnſtube verſammelten.„3˙ Stubete“ gehen oder auch 28 Licht“ gehen, nannte man dieſen freundlichen Brauch im ba⸗ diſchen Oberland, denn man ſuchte die warme Stube, das gemein⸗ ſame Licht auf und hatte auf dieſe Weiſe eine gemütliche Feier⸗ abendgeſelligkeit. Mit ſolch ähnlichen Abenden hat die Frauen⸗ gruppe des Vereins gegen den Mißbrauch geiſti⸗ ger Getränke bereits in ihren Leſehallen Schwetzingerſtr. 83 und Meerfeldſtr. 80 begonnen. Die erſten Abende waren gut be⸗ ſucht, und die Anweſenden zeigten lebhaftes Intereſſe. Liebe, alte Geſchichten wechſelten mit neuen; dazwiſchen wurde zur Zupfgeige geſungen, und die Anweſenden ſtimmten in die bekannten Volks⸗ lieder gerne mit ein. Späterhin ſollen abwechſelnd auch Licht⸗ bildervorträge ſtattfinden. Es iſt beabſichtigt, in den verſchiedenen Stadtteilen ſolche„Feierabende“ zu veranſtalten, damit einer großen Zahl von Frauen und Mädchen Gelegenheit gegeben werde, ſich von den Sorgen dieſer ſchweren Zeit einmal abzulenken und aus dem Born der deutſchen Kunſt und Dichtung friſche Kraft fürs kommende Tagwerk zu ſchöpfen.— Heute Mittwoch, den 20. Fehr., ſollen ſolche Abende auch in der Bernhard Kahn⸗Leſe⸗ halle beginnen.(Näheres ſiehe Anzeige im Mittagsblatt.) Eine Erhöhung der Höchſtpreiſe für Eier. Das Miniſterimm des Innern hat ſeine Bekanntmachung über die Höchſtpreiſe für Eier dahin geändert, daß, wenn die einer Ueberſchußgemeinde zur Ablieferung an eine Bedarfsgemeinde aufgegebene Jahresmenge dereits vor Ablauf des Wirtſchaftsſahres in voller Höhe geliefert mird, ihr die Bedarfsgemeinde bei Lieferung der Jahresſollmenge bis ſpäteſtens 31. Juli einen Zuſchlag von drei Pfennig und bei Lieferung der Jahresſollmenge bis ſpäteſtens 31. Auguſt einen Zuſchlag von zwei Pfennig für ſedes abgelieferte Ei zu zahlen hat. Ferner iſt für jedes Ei, welches die Ueberſchußgemeinde über das Jahresſoll hinaus abliefert, von der Bedarfsgemeinde ohne Räck⸗ icht auf den Zeitpunkt der Ablieferung ein Zuſchlag von drei fennig zu zahlen. Weiterhin wird der höchſte Preis für ein ühnerei guter Beſchaffenheit beim Weiterverkauf an den Ver⸗ braucher auf 28 Pfg. feſtgeſetzt. JDer verkehr mik Hen aus der Ernte 1917. Das Minifterium des Innern hat die Heuhöchſtpreiſe neu feſtgeſetzt. Danach darf dei freihändigem Ankauf des an die Heeresverwaltung zu liefernden Heus durch den Lieferungsverband oder die Gemeinde die Ver⸗ gütung für die Tonne nicht überſteigen: Bei Heu von Kleearten (Luzerne, Esparſette, Rotklee, Gelbklee, Weißklee uſw.) von min⸗ deſtens mittlerer Art, und Güte 180 Mk., bei Wieſen⸗ und Feld⸗ git Slen Ker eee 7 baußs heu(Gemiſch von Süßgräfern, Kleearten und 7 mindeſtens mittlerer Art und Güte 180 Mk. ir gepre Heu erhöht ſich der Preis um 7 Mk. für die Tonne. Für Ware von minderer Art und Güte iſt ein entſprechend niedrigerer Preis zu gahlen. PauoVollzeibericht vom 20. Jebrnar(Schluß. Anfakl. Veim Einladen von Eiſenerz in den Kahn Mann⸗ heim 54 im Waldhofbecken in Waldhof wollte geſtern vormittag 115 Uhr ein 27 22 5 alter, lediger von Notterdam und ein 22— 12 ter, lediger Matroſe aus Venhaus mit einem Haken den Greifer an den Kranen beiziehen. Der Haken rutſchte am Greifer aus und beide n ins Waſſer. Der Schiffs⸗ führer konnte ſich ſchwimmend ans Afer ſcheffen, während der Matroſe unterſank un von 2 herbeigeeilten Schiffern beſinnungslos aus dem Waſſer gefiſcht wurde. Die angeſtellten Wieder⸗ beledungsverſuche waren von 8 r Berunglückte wurde hierauf mit dem Sanitätswagen ins rett hierher überführt. Zimmerbrand. Im Hauſe O 7, 1 entſtand am 18. ds. utterkräutern) von Mis., nachmtttags gegen 12 Uhr, dadurch ein Zimmerbrand, daß zwei mit gefillte Körbe zu nahe am geheizten Ofen ſtanden und Feuer fingen Es entſtand dadurch ein Fahratsſchaden von 1000 und ein Gebäudeſchaeden von 400 Mark. VBermutliche Diebſtähle. Am 10. Februar, abends ſegen 6½ Uhr, hat vermutlich ein Kriegsgefangener, der ſich ver⸗ ſolgt klaubte, in der Ladendurgerſtraße in Küfertal einen Korb mit 40 Pfund rohem Schweinefleiſch(2 Hinterſchinken und 4 Rippen⸗ burſte weggeworfen, das offenbar von einem Diebſtahl herrühren Der Eigentümer wolle ſich bei der Polizei in Käfertal ein⸗ finden. Verhaftet wurden 14 barer Handlungen. Mannheimer Künſtlerthenter„Apollo.“. Ju der geſtrigen Aufführung der Operette„OHpheit tanzt Walzer“ gaſtierte Herr Troſtli vom Eſſener Stadttheater als Peperl auf Verpflichtung für Herrn Oberland⸗Klotz, der bekannt⸗ lich nach Leipgig geht. Der Geſamteindruck, den der Gaſt hinter⸗ ließ, war ſehr günſtig. Die Stärke liegt in der Darſtellung. In dieſer Beziehung bot Herr Troſtli, der über viel Bühnengewandt⸗ heit vderfügt, die unerwarteterweiſe eine wirkliche Feuerprobe be⸗ ſtehen mußte, recht Rühmenswertes. Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ waren. Die 3 Das Spiel war gut durch⸗ dacht und vor allem nicht übertrieben, wozu die Rührſeligkeit der Rolle leicht verleiten kann. Die Stimme ſcheint nicht allzugroß zu ſein, wird aber geſchickt angewandt. Ein abſchließendes Urtell über die ſtimmliche Befähigung des Gaſtes ließ ſich bei der hierzu wenig geeigneten Rolle nicht fällen, ſodaß ſich ein zweites Gaſtſpiel em⸗ pfehlen dürfte. Kommunales Beuchſal. 18. Febr. Der Stadtrat hat das Geſuch der⸗ Verleger der beiden hieſigen Zeitungen um Erhöhung der Vergütun für die Veröffentlichungen der Stadtverwaltung und des Koe berbandes genehmigt. Der Stadtrat bewilligte ferner einen Geld⸗ betrag zur Stiftung einer Speiſezimmereinrichtung für das von der Ortskrantenkaſſe Bruchſal in Herrenalb erworbene Erholungsheim. *Pforzheim, 17. Febr. Der Bürgerausſchuß wird ſich in ſeiner nachſten Sitzung über die Beſoldung von Stedt⸗ räten ſchlüſſig zu machen haben. Bisher wurde der Standpunkt vertreten, daß die Tätigkeit elnes Stadtrats ehrenamtlich ſein müſſe. Dieſer Grundſatz ſoll ſetzt aufgegeben werden. *Darmſtadk, 17. Febr. Die Stadtverordnetenver⸗ ſammlung wählte Stadtbaurat Bupbaum zum beſoldeten techniſchen Bejgeordneten. Der Gewählte war ſchon bei der legten Beigeordnetenwahl in Ausſicht genemmen. Er ſtand damals als Artillerieoffizier im Feld, wurde aber iazwiſchen vom Militär freigegeben, um die ſeit dem Tod des Stadtbaurats Jäger und Rücktritt des Beigeordneten Etert verwaiſten techniſchen Amts⸗ zweige(Bauweſen und ſtädtiſche Betriebe) zu üdernehmen. Auch iſt ihm die Ratjonierung der Heiz⸗ und Beleuchtungsmittel unter⸗ ſtellt. Als Architekt hot Beig. Buxbaum ſich um die Ausgeſtaltung des Stadtbildes große Verdienſte erworben. * Köln, 17. Februar. Der Betriebsüberſchuß der Kölner Straßenbahn betrug im letzten Jahre 8 720 000 Mark, obwohl die Betriebsausgaben um 5 Pfg. den Wagenkilometer geſtiegen ahl der beförderten Perſonen hat um 16 Millioen zugenommen. Am Schluſſe des Betriebsjahres ſtanden in ſtädziſc Dienſten 1121 Schaffnerinnen, 144 Führerinnen, 120 Wagen⸗ putzerinnen, insgeſamt 1474 weibliche Perſonen. Die größte Tages⸗ einnahme betrug 40 722 Mark. * München 17. Febr. Die Froge der Errichtung von Wohn⸗ baracken beſchüftigte den Magiſtrat. Die Verhandlungen, die mit der Militärverwaltung und den Rüſtungsbetrieben wegen Nebernahme der Hälfte der Koſten für die Herſtellung von Wohn⸗ bargcken gepflogen worden ſind, verliefen ergebnislos. Rur etwa fünf Firmen haben ſich dann im Laufe der weiteren Verhandlungen zu freiwilligen Zuſchüſſen bereit erklärt. Die Aufſtellung von pro⸗ viforiſchen Wohnbaracken aus Holz wurde mit Rückſicht auf ihre hohen Koſten aufgegeben und das Stadtbauamt beauftragt, Ent⸗ würfe für Kleinhäuſer für kinderreiche Familien in ver⸗ ſchiedenen Außenbezirken auszuarbeiten, da die Koſten für ſolche Bauten nicht weſentlich höher als jene der Wohnbaracken ſind und die Kleinhäuſer ein Definitivum darſtellen ſollen. Nach der Vor⸗ lage des Stadtbauamtes ſollen 100 ſolcher Kleinhäuſer hergeſtellt werden. Die Anweſen umfaſſen eine mit 4 Zimmera, kleinen Wirtſchaftsraum und kleinem Garten. Der Referent bean⸗ tragt, hierfür einen Kredit von 1 Million Mark zu Sewin und die Staatsregierung und den Landrat um die Bewilligung größerer Zuſchüſſe zu erſuchen. Die Anträge wurden nach längereg Erörterung mit großer Mehrheit genehmigt. Pfalz, Heſſen uns Umgebung. ei Neuſtadi a. Hdt., 15. Febr. Die fortgeſetzten Entgleiſungen am ſogenannten Hambacher PDamm haben den Stadtrat von Neu⸗ ſtadt in: Einvernehmen mit der Gemeinde Hambach neranlaßt die Verlegung der Straßenbahn zwiſchen Ftiedhofweg und Rathaus bei Mittelhamboch zu beantragen. Nun⸗ mehr hat das Verkehrsminiſterium in München dieſem Erſuchen ſtattgegeben. Die Beſitzerin der Bahn, die deutſche Eiſenbahngeſell⸗ ſchaft, wird die geſamten Verlegungsarbeiten auf ihre Koſten aus⸗ führen. Die beteiligten Gemeinden haben lediglich die Grund⸗ erwerbungskoſten zu beſtroiten. dieſes Projekt wird der Hambacher Damm verſchwinden, vier Kurven fallen weg und die Fahrtzeit mird weſentlich verkürzt. */ Pirmaſens, 14. Febr. Eine Spende von 50000 Mark überwies Schuhfabrikant Phillpp Neupert der Stadt, mit welchem Betrag anläßlich der goldenen Hochzeit des bayeriſchen Königs⸗ 2 5 55 ſoll Stiftung zur Linderung der Wohnungsnot errichtet werden ſoll. X. Sweibrücken, 20. Febr. Von dem Anſturm des Publikums Aun i zeugte am Morgen nach der Schlußverhandlung der Sitzungsſaal und die Umgebung des— e Herrenloſe Taſchenkücher, abgeriſſene Stücke Pelzwerk, Griffe von Handtüöf n, ja ſogar Stüge von Kleidern waren ſtumme Zeugen des Kämpfes um einen Platz. Außerdem ſprachen anze Stöße von Einwickelpapier, Odſtichalen u. dgl. von dem Proviant, den ſich viele Senſationslüſterne für die achtſtündige Schlußſitzung mitgebracht hatten. Die Verteidiger der Verurteilten en geſtern mit ihren Klienten Beſprechungen zwecks Herbei⸗ führung einer Begnadigung für Gebhard jun., die ſchon für die allernächſte Zeit erwartet werden kann. Sadrbrücken, 14. Februar. Ein umfangreicher Kupfer⸗ diebſtahl zum Nachteil der Clektrizitätswerke der Stadt Saar⸗ brücken würde in einer der letzten Nächte verübt. Bisher unermittelte Täter ſchnitten die geſamte Freileitung vom Waſſerwerk Deutſch⸗ mihlentgeiher dis zum Forſthaus Saarbrücken ab und nahmen ſie mit. Die Leitung hat einen Wert von etwa 12 000 Mark. 200 Mark Belohnung ſind für Emdeckung des Täters ausgeſetzt. Wiesbaden. 19. Febr. Vor einigen Tagen war es geglückt, in Oberlahnſtein und in Niederlahnſtein die Mitglieder einer Ein⸗ brecher⸗ und Diedsgeſellſchaft dingfeſt zu machen und zwar im ganzen elf Perſonen. Die weitere Verfolgung der Angelegenheit hat inzwiſchen zur Feſtſtellung von zehn weiteren Perſonen geführt, die ebenfalls zu der Betriebsgeſellſchaft der Diebe ireſc Während zehn von den 21 Perſonen gegen Leiſtung von Bürgſchaft zunächſt auf freiem Fuß belaſſen wurden, kamen die übrigen elf ins Gerichts⸗ gefängnis nach Wiesbaden. Es handelt ſich bei den Tätern um lauter 2 9 jugendliche Leute — Nus dem Mannheimer Runſtleben. Siebente Muſikaliſche Akademie. Dbliſt: Dr. Waldemar Staegemann(Geſang). Die neuzeitliche Richtung der geſtrigen vorletzten Muſikaliſchen cet Atademie wer durch die Nanien Liſszt.— 4 Mahler und Pfitzner Parakteriſiert. Sie brachte uns zunächſt Liſzes Dante Sym⸗ Fion eſfür großes Grheſter u. Frauenchor aus dem Jahre 1856, Sswelcher der kübde Programmuſtker die Einteilung der klaſſiſchen S mphonie in einzelne Sätze noch beibehält, ſich jedoch auf drei ütze beſchränkt und ihnen programmatiſche Ueberſchriften gibt. die muſtzaliſche Schiderung, in welcher 15 der Divina Comedia antes fofgt, geſchieht mit größter realiſfiſcher Treue. Nonen⸗ Tkarde. zuſammmengeſetzte Difonanzharmonien. Paukenwirbel und emtamſchläge ſchidern die Schrecken der Hölle und des Fegfeuers. ——— de 15 Wirrnis, Ausrufe alefſter geſchrei der Naufele heißere Gekreiſche gellten, Erregten ein Getämmel, das umher Sich wälzt in ſchwarzer Luft, der zeitenloſen, Wie Sand, vom Wirbelwind umhergejagt. de, In wirkſamem Gegenſaß hierzu ſteht das Andante amoroſo, s uns das klaſſiſche Liebespaar Paplo und Francesca in einem Aaunſtvofl geſtalteten muflkaliſchen Dialoge vorführt. Der breite Sag. der dieſe dyſle ſchildert, gehört zu Liſzts glücklichſten Er⸗ Aber dald ſchwindet das liebliche Bild, und die Bilder ſeln lle erſcheinen aufs neue. Das Purgatoris führt uns mit Saien„Charfreitagszauberklängen“ in himmliſche Gefilde. Die den ſaatz eröffnende reſigiöſe Weiſe wird von einem„Lamentoſs“ über⸗ ſchrlebener: Fugenſalh abgelöſt. Im Magnificat greift Liſzt, ähnlich Erz Zeethoven in ſeiner„Neunten“, zum Chor und bemüht ſich wit rfolg, in einfachen Akkordfslgen den leidenſchaftsloſen Paleſtrina⸗ zu imitieren. Liſzt vertont Dantes Comedia nicht als Beſchauer, Wadern n Nuliler 5555 Die Wiedergabe war unter Hofkapellmeiſter Furtwäng⸗ lers feinſinniger Leitung eine höchſten Lobes würdige. Die Höllen⸗ muſik kam außerordentlich charakteriſtiſch, dabei rhythmiſch äußerſt rägnant zum die idylliſchen Teile mit den duftig dahin⸗ chwebenden Partien der Flöten, Clarinetten, des Engliſch Horn, Celo und der Violinen gelangen in größter Subtilität und Ton⸗ ſchönheit. Die Fuge war klar gegliedert, und der in welchem auch die Orgel mit ihren weihevollen Klängen eingriff(von Herrn Sinzheimer geſpielt) wirkte in ſeiner prächtigen Steigerung befreiend und erhebend. Sehr rein und tonſchön ſang der aus Mitgliedern des Hoftheaterſingchors und Damen der Geſellſchaft ge⸗ bildete Frauenchor ſein Magnifikat. Der myſtiſche Charakter de⸗ Schluſſes blieb in der Wievergabe ſchönſtens gewahrt. Herr Furt⸗ wängler dirigierte das ſchwierige Werk mit ſſcherer Ueberlegenheit und ſeine künſtleriſche Tat hätte eine dankbarere Aufnahme verdient. Der Baritoniſt Dr. Waldemar Staegemann ſang Pfitzner's Ballade„Herr Aluf“(Dichtung von Herders), ſowie„Lieder eines fahrenden Geſellen“ von Guſtav Mahler, beide mit Orcheſterbe⸗ In Staegemann lernten wir einen intelligenten ſicheren eſtalter kennen, der die Gabe der Vortragskunſt in hohem Maße beſizt. Pfitzner's Ballade mit ihren te Orcheſterbegleitung— es ſei nur an die charakteriſtiſche Imitation der Hochzeltsmulik erinnert— lag dem Sänger offenbar weniger als die vier Geſänge eines fahrenden Geſellen, die eine geſchloſſene Einheit bilden. Zwar blieb auch hier die rein geſangliche hinter der poetiſch geſtaltenden Leiſtung zurück und manches, wie da⸗ KHangloſe Piauo im zweiten, die Morgenwanderung ſchildernden Lied, ließ auf leichte Indispoſition ſchließen. Aber im übrigen wußte der Künſtler, von Herrn Furtwängler mit dem Hoftheater⸗ orcheſter aufs anſchmiegendſte begleitet, gerade dieſes zweite, wie das in punktiertem Marſchrhythmus in E⸗moll beginnende vierte Lied in ihrer düſteren Melancholie ſo treffend zu zeichnen, daß der herzlich geſpendete Veifall wohlberechtigt erſchten. Mit dem ſchwungvoll gegebenen, von Herrn Furtwängler ge⸗ radezu hinreißend belebten Meiſterſingexvorſpiel fand das vorletzte Akademiekonzert einen würdiee Malenuß. F. Mack. tonmaleriſch intereſſanten Mannheimer Künſtler auswärks. Herr Hofopernſänger Voiſin ſang kürzlich im Hoftheater zu Karlsruhe bei einer Vorſtelung des„Zigeunerbarons“, die zu Gunſten der Hoftheaterpenſionsanſtalt ſtattfand, den„Schweine⸗ ſürſten! Zſupan. Die dortige Preſſe äußert ſich ſehr lobend über 155 Spiel und ſeinen Geſang und rühmt beſonders den ſprudeln⸗ en Humor unſeres beliebten Mannheimer Künſtlers. Kunſt und Wiſſenſchaſt. Der„Deukſche Ausſchuß für Lichiſpielreform hat die deutſchen Städte und größeren Landgemeinden zu einer Tagung nach Stettin für den 24. bis 26. Februar behufs Gründung eines„Bilderdühnendundes“ eingeladen, der das Lichtſpielweſen int Rahmen gemeinblicher Kulturpflege organiſatoriſch und techniſch fördern, bereichern und veredeln ſoll. Zu dieſem Zwesk ſollen die Mitglieder des Bundes ſich eigene„Bilderbühnen“ ſchaffen, oder ſchon beſtehende durch Vertrag auf reformgerechten Betrieb ver⸗ pflichten. Gutes Vorführungsmaterial für die„Bilderbühnen“ ſoll geſammeit und verliehen werden. Weiter mird ein„Schulfilmorchlo“ gegründet, das den Mitgliedern zur Verfügung ſteht. Bereits haben 37 Städte ihren Beitritt zum „Bilderbühnenbumd“ verbindlich zugeſagt, dazu verſchiedene Ber⸗ eine ſowie die Friedrichshafener Zeppelinwerke; 22 weitere Städte haben grundſätzlich ihr Einverſtändnis und ihren Veitritt zugeſagt, und mit weiteren wird noch verhandelt. Der„Deutſche Ausſchuß für Lichtſpielreform“ hat außer ſeiner Stettiner Hauptgeſchäftsſtelle inzwiſchen noch eine„Süddeutſche Zweiggeſchäftsſtelle“ in Stuttigart (Dr. Reitz) und eine„Beratungs⸗ und Auskunftsſtelle“ in Berlin (Profeſſor Dr. Brunner, Blu.⸗Lichterfelde, Dürerſtr. 26) eingerichtet. Die letztgenannte erteilt Rat und Auskunft in allen Einzelfragen, die die Reform betreffen. Mit den großen neuen Organiſationen der Filminduſtrie führt der„Deutſche Aucſchuß“ Unterhandlungen über ein planmäßiges Zuſammenarbeiten, Bei der Bedeutung dieſer Beſtrebungen wird die Steitiner Tagung vorausſichtlich nicht ohne Einfluß auf die weitere Entwicke⸗ kung des Lichtſpielweſens in Heutſchland ſein. * 4. Seite. Nr. 86. Mannheimer General⸗Anzgzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 20. Februar 1918. der Ftiede mil der Akraine. Erklarung des öſterreichiſchen Miniſterpräſidenken. Wien, 19. Febr.(WT B. Nichtamtlich.) Abgeordnetenhaus. Vor vollbeſetztem Hauſe und dicht gefüllter Galerie hat Mini⸗ ſterpräſident von Seidler bei der Einbringung des vier⸗ monatlichen Budgetproviſoriums nach einer Rückſprache mit dem Miniſter des Aeußern Grafen Czernin bezüglich der nordöſtlichen Verhältniſſe folgende Erklärung abgegeben: Belm Friedensſchluß mit der Ukraine ſind Momente von ganz beſonderer Bedeutung. Vor allem iſt arauf hinzuweiſen, daß laut Artikel 9 des Friedensvertrags ſämtliche Bedingungen desſelben ein unteilbares Gan⸗ gzes bilden. Was in dieſem Vertrag der eine Teil an Zu⸗ geſtändniſſen machte, hängt ſomit davon ab, daß auch der andere Teil ſeine Verpflichtungen erfüllt. Die Verpflichtung, welche die ukrainiſche Volksrepublik übernommen hat, beſteht vor allem darin, daß ſie uns ihre Ueberſchüſſe an land⸗ wirtſchaftlichen Produkten zur Verfügung ſtellt. (Beifall.) Wir erwarten von dieſer Bedingung des Friedens⸗ vertrags eine Erleichterung der Lebensverhält⸗ niſſe in der Monarchie durch die Lieferung von Getreide und onderen Lebensmitteln aus der Ukraine. Es ſteht außer Zwei⸗ 5 daß die in der Ukraine liegenden Getreidevorräte entſchie⸗ en größer ſind als das Quantum, welches wir augenblicklich transportieren könnten. Im Sinne des Friedensvertrages iſt die Ukraine verpflichtet, uns und unſeren Bundesgenoſſen ihre Ueberflüſſe zur Verfügung zu ſtellen. Die Frage, ob und was wir an Getreide von der Ukraine erhalten, iſt ſomit lediglich eine Frage der Erfaſſung des Getreides und ſeines Trans⸗ portes. Alle diesbezüglichen Vereinbarungen ſind bereits ge⸗ troffen und es iſt die Hoffnung vorhanden, daß die Lieferungen uns noch im gegenwärtigen Wirtſchaftsjahr zugute kommen werden. Die ukrainiſche Republik hat ein weſentliches In⸗ tereſſe daran, uns die angeforderten Getreidemengen zu lie⸗ — denn im entgegengeſetzten Falle würden auch jene Teile es Bündnisvertrages(ſoll wohl Friedensvertrages heißen), welche unſere Zugeſtändniſſe an die Ukraine enthalten, hin⸗ fällig ſein. Natürlich dürften wir dabei nicht vergeſſen, daß ganz Rußland und auch die ÜUkraine von den Kämpfen des Bürger⸗ krieges erſchüttert wird, und daß die Schwierigkeiten des Transports unter dieſen Verhältniſſen ganz außerordentlich ſind. Nach den letzten Nachrichten, die dem Miniſter des Aus⸗ wärtigen zugegangen 5 iſt die Anarchie in ganz Rußland in einer ſtändigen Zunahme begrif⸗ 1 Es herrſcht ein Chaos, ein Kampf aller gegen alle. Unſer Ziel bei alledem wird und kann nur ſein, alles Men⸗ ſchenmögliche zu tun, um unſerer heldenmütigen Bevölkerung ene Zuſchüſſe an Nahrungsmiteln zu verſchaffen, die ſie mit echt verlangt und die ſie ſich durch die langen Entbehrungen und das ſtandhafte Durchhalten verdient hat.(Lebhafter Bei⸗ fall und Händeklatſchen.) Prophezeiungen, ob und in welchem Maße dies gelingt, wird bei der zunehmenden Anarchie in Rußland un⸗ möglich. Gelingt es nicht, dann iſt auch die übrige Beſtimmung des Vertrages hinfällig, dann bleibt uns immer noch der eine Vorteil, den Kriegszuſtand mit der Ukraine wie mit der Pe⸗ tersburger Regierung beendet zu haben.(Beifall.) Der andere wichtige Punkt des Vertrages iſt die Cholmer Klauſel. Von dem Vertreter der ukrainſchen Rada und der iſterreichiſch⸗ungariſchen Regierung iſt geſtern eine ergänzende und imterpretierende Erklärung zu dem unterfertigt worden, wonach das Cholmer Gouvernement nicht an die ukrainiſch⸗ Republik fällt, ſondern über deſſen Löſung ſeinerzeit durch eine Kommiſſion nach ethnographiſchen Grundſäzen und nach Anhören der Wiinſche der Bevölkerung beſtimmt werden ſoll.(Lebhafter Beifall) Der diesbezügliche Paſſus lautet: „Zur Vermeidung von Mißverſtändniſſen bei der Auslegung des Panktes 2 des am 9. 1918 in wwichite Deutſchland, Oeſterreich⸗Ungarn, Bulgarien und der Türkei einerſeits und der ukrainiſchen Iksrepublit andererſeits e riedensvertages wird feſtgeſtellt, daß die im zweiten Abſatz dieſer tragsbeſtimmung vor——5 8 e Kommiſſion bei der Feſt⸗ etzung der Erenzen nicht gebunden iſt, die Grenzlinie a die rt Bilgorai, e szin, Krasnoſtaw, Pugaszow, adin, „Neshirotſchie und Sarbaki Au legen, ſondern das Recht beſitzt, auf Grund des Artikels zwei, Punkt zwei dieſes die aus ethnographiſchen Verhä' niſſen und den Wünſchen der Bevölke⸗ rung ſich ergebenden Grenzen auch öſtlich der genannten Linie zu führen. Die gemiſchte Kommiſſion, die erwähnt iſt, wird aus Ver⸗ tretern der vertragſchließenden Teile und aus Vertretern Polens gebildet. Jede dieſer Parteien wird die gleiche Zahl von Dele⸗ gierten in die Kommiſſion entſenden. Die vertragſchließenden Teile werden im Einverſtändnis miteinander beſtimmen, zu welchem dieſe Kommiſſion zuſammentreten wird. Eine andere Döſung der national umſtrittenen Cholmerfrage war nicht möglich, ohne den Frieden zu verderben. Rußland dekretierte für ſeine Ge⸗ biete das bis zur völligen Lostrennung gehende Selbſtbeſtimmungs⸗ recht der Völker. Wir nahmen dieſen Standpunkt für die beſetzten Gebiete an. Alle VBerhandlungen in Breſt⸗Litowfk wurden auf dieſer Grundlage geführt. Wir erkannten das Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker von Litauen, Kurland und Polen an(Zwiſchenrufe). Es iſt kein logiſcher oder moraliſcher Grund auf⸗ — 1 der den Ukrainern das Recht nehmen ſoll, das den anderen ölkern Rußlands gewährt worden iſt. Die Herren vom Polenklub können nicht leugnen, daß ein großer Teil des Cholmer Gouverne⸗ ments ſtark mit ukrainiſcher Bevölkerung durchſetzt iſt, und p Hande al⸗ das Recht hat, gehört zu werden.(Beifall und Hände⸗ n. Ich ehe weiter. Die ernſte Pflicht der öſterreichiſch⸗ ungariſchen Regierung war es, den Frieden zu erreichen.(Lebhafter— und Händeklatſchen.) Das, was in Breſt⸗Litowſk geſchaffen worden ift, iſt der Friede für das Volk.(Lebhafter Beifall und Händeklatſchen.) Niemals hätte es das Volk Oeſterreich⸗Ungarns verſtanden, wenn wir dieſen Frieden zerſchlagen, wenn wir die Möglichleit, Getreide zu erhalten, abgewieſen hätten, und nur des⸗ halb, damit das Gouvernement Cholm in ſeiner ganzen Aus⸗ dehnung bedingungslos an Polen falle.(Beifall; Zwiſchenrufe bei den Polen.) Die Regierung tritt vor dieſes Haus, ſie tritt vor die geſamte Oeffentlichkeit mit der Frage, welches die Antwort ge⸗ weſen wäre, wenn der Miniſter des Auswärtigen zurückgekommen wäre und erklärt hätte, er habe den Frieden zerſchlagen und ver⸗ dorben(Beifall), weil er dem ukrainiſchen Teile der Bevölkerur nicht das Recht habe geben wollen, ebenſo gehört zu werden, wie der volniſche. Auch der Präſident der Vereinigten Staaten hat in ſeinem öffentlichen Gedankenaustauſch mit uns den Satz geprägt, daß die Völker und Provinzen nicht von einer Staatsoberhoheit an die andere herumgeſchoben werden ſollen, als ob es ſich lediglich um Gegenſtände oder Steine im Spiele handele, daß alſo die Aende⸗ rungen nicht ohne Zuſtimmung der Völker vorgenommen werden llen. Die Ukrainer haben das gleiche Recht wie die anderen Völter mitzuſprechen, wenn eine Veränderung ihrer ſtaatlichen Zugehörigkeit voß ſich geht. Hätten wir ſo gehandelt, wie die Herren vom Polenklus es heute verlangen, ſo hätten wir nicht nur den ukral⸗ niſchen Frieden zerſchlagen, wir hätten auch die zarten Fäden zer⸗ riſſen, die vielleicht zum allgemeinen Frieden führen können, und die Stimmen, die ſich zur Verteidigung einer ſolchen Regierung erhoben n, wären, wenn ſich überhaupt wel erhoben hätten, ver⸗ ſchwunden unter dem brauſenden Orkan der Empörung aller öſter⸗ * reichiſchen und Hände⸗ klatſchen.) Angeſichts dieſer nuationden, di hältnis zwiſch mit allem Na klatſchen links.) Nun zu Rußlandl die Petersburger Regierung ſteht mit Oeſterreich⸗Ungarn, wie ſie ſelbſt erklärte, nicht mehr im Krieg und wird nach menſchlicher Vorausſicht den Kriegszuſtand nicht wieder aufleben laſſen. Den deutſchen Hilferufen aus Eſtland und Livland folgend, hat ſich Deutſchland entſchloſſen, weiter ins Innere zu mar⸗ ſchieren, um jenen unglücklichen Konnationalen, die in dieſen Pro⸗ vinzen leben, vor dem ſicheren Verderben zu ſchützen.(Lebhafter Beifall, Händeklatſchen links.) Wir ſind in vollem Einver⸗ nehmen mit unſeremtreuen Bundesgenoſſen zu dem Schluß gelangt, uns an dieſer militäriſchen Aktion nicht gzubeteiligen. Unſer Hauptbeſtreben bleibt nach wie vor, den zahlreichen öſterreichiſch⸗ungariſchen Staatsangehörigen, die ſich noch auf ruſſiſchem Boden befinden und nach dem Wort der ruſ⸗ ſiſchen Regierung nunmehr in Freiheit ſind, raſcheſte Hilfe zu bringen. Die däniſche Regierung, der wir nicht genügend für ihre aufopfernde Hilfe danken können, tut das Menſchenmöglichſte.(Bei⸗ fall.) Seit Rußland den Krieg für beendet erklärt hat, ſind bereits über 20000 Kriegsgefangene an der Grenze eingetroffen und der Zuſtrom hält an. Soweit die chaotiſchen Verhältniſſe, die in Rußland herrſchen, es geſtatten, iſt die Hofnung berechtigt, daß es uns gelingen wird, unſere Brüder und Söhne in abſehbarer Zeit wieder auf dem heimatlichen Boden begrüßen zu können. Der Miniſter des Aeußern beabſichtigt auch, ſobald als möglich die Verhandlungen mlt der ruſſiſchen Regierung betreffs Gefangenenaustauſch uſw. wieder aufzunehmen.(Beifall.) Die in der Ükraine befindlichen Kriegsgefangenen, deren Zahl ziemlich groß iſt, werden ſämtlich, ſo raſch es die dortigen Verhältniſſe erlauben, heimbefördert. Der Miniſterpräſident bittet ſchließlich, ſeine Mitteilung zur Kenntnis zu nehmen. Die Rede des Miniſterpräſidenten wurde mit lebhaftem, lang anhaltendem Bei⸗ fall und Händeklatſchen von Deutſchen und Ukraine rn aufgenommen. Der Miniſterpräſident wurde lebhaft beglückwünſcht, auch wurden einige Stellen der Rede mit Beifallskundgebungen von Deutſchen und Ukrainern unter⸗ ſtrichen. An einzelnen Slellen war die Rede von lärmen⸗ den Zwiſchenrufen tſchechiſcher Abgeordne⸗ ter und einiger polniſcher Sozialdemokraten begleitet, die Polen verhielten ſich bis auf vereinzelte Ausnah⸗ men ruhig. Gemäß den geſtern getroffenen Vereinbarungen der Parteien wurde hierauf die Sitzung geſchloſſen. Die nächſte Sitzung findet morgen ſtatt. Auf der Tagesordnung ſteht die erſte Leſung des Budgetproviſoriums. Vertrauensvokum für Czernin. Wien, 20. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) In der Sitzung der Chriſtlichſozialen Partei hob der Obmann das Verdienſt des Miniſters des Aeußern Grafen Czernin um das Zuſtandekommen des ukrainiſchen Friedens hervor. Aus der Ausſprache ergab ſich ein einhelliges begeiſtertes Ver⸗ trauensvotum für Czernin. Der Obmann wurde be⸗ auftragt, den Leiter der auswärtigen Politik perſönlich im Namen des Klubs zu dem Erfolg beim Friedensſchluß zu be⸗ glückwünſchen und ihn des unbedingten Vertrauens der Chriſt⸗ lichſozialen zu verſichern. Das Ende der Kabinettskriſe in Oeſterreich. Wien, 20. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Die Wiener Zei⸗ 10 veröffentlicht ein Kaiſerl. Handſchreiben an den Miniſter⸗ präſidenten Seidler ſowie den Unterrichtsminiſter Cwiklinski und den Miniſter Twardowſki, nach welchem der Kaiſer, gemäß dem Antrag des Miniſterpräſidenten, dem Anſuchen des Unterrichtsminiſters Cwiklinski und dem Miniſter Twardowski um Enthebung vom Amte keine Folge gibt und die beiden Miniſter ſeines foridauernden Vertrauens verſichert. Dr. Streſemann über die Cage im Oſten. Berlin, 20. Februar.(Von unſerem Berliner Büro.) Ein Erlebnis war heute Streſemanns Rede. Der geißelt zunächſt die Hinterhältigkeit der Trotzkyſchen Methode und e der Begeiſterung, die himmelhoch jauchzend, die ſäte⸗Regierung bat, ob ihres Funkſpruches nun in die Arme ſchließen möchte, ſtellt er die Forderung auf, bevor wir mit ihr +5 Frieden ſchließen, müßte die reſtloſe Räumung von Livland und Eſtland erfolgt ſein, müßten alle Letten und Eſten, die in Gefangenſchaft ſortgef leppt worden waren, freigelaſſen werden, müßten die Roten Gardiſten Liv⸗ land geräumt und die Ukraine anerkannt haben. Dann rechnete Dr. Streſemann mit jener buntſcheckigen Literatengruppe ab, die ſich fortgeſetzt mit Nebevollem Eifer für die Erhaltung der ruſſiſchen Macht einſetzt, damit wir mit Rußland und Frankreich im Verein gegen die anglo⸗amerikaniſche Welt zu Felde ziehen könnten, ſetzt ſich auch mit dem Polentum, na⸗ mentlich mit dem in Oeſterreich wütenden, auseinander, ſo e 8 ſchlagend, daß eine laute Beifallsſalve durch den Saal rauſcht, an der auch die Tribünenbeſucher mit Hände⸗ klatſchen ſich beteiligen. Der Schluß der Rede iſt ein überaus warmes, herzliches Bekenntnis zum kämpfenden und ringenden Deutſch⸗Baltentum, dem ſelten ein Reichsdeutſcher bisher ſo gerecht geworden iſt. Der Wiener Bericht. Wien, 20. Jebr.(WTB. Nichtamilich.) Amtlich wird verlautbart: Auf dem Montie Pertica ſcheiterte ein feindlicher Angriff unker ſchweren Verluſten für den Gegner. An der übrigen Fronk ſtellenweiſe lebhaftere Artillerietätigkeit. Truppen der Heeresg Linſingen ſind in Kich⸗ lung auf Rowno Völker.(Lebhafter anhaltender Bei 1 7 fall Erwägungen muß ich auch gewiſſe Inſi⸗ züglich der erörterten Fragen über das Ver⸗ Ungarn und Deutſchland laut wurden, ckablehnen.(Lebhafter Beifall, Hände⸗ [Lande und industrie. Reileksbankausweis vom 15. Februar Bestand an kursfähigem deutschem Geld und an Gold in Barren oder ausländischen Münzen, das Kilogramm fein zu 2784 Mark berechnet. Vermögen(in 1000 Markc) L. Metallbestannana 2522 258 1521 darunter Golll 2407525 180 Reichs- und Darlehenskassen-Scheine 1239326— 9259 Noten ander. Banken** 3711— 1004 Wechsel, Schecks und disk. Schatzanw. 12875 503 260 188 Lombarddarleblen— 2 7029— 1484 Wertpe pierbestanllſl 92115+ 1 Sonstiges Vermögen 11778735.— 8192⁵ Verbindlichkeiten. Srundkapital— 180000(unver.) Rücklagen— 90137(unver.) Notenumlauns 11097710— 23 968 Einlagen 6215941— 87500 Sonst. Verbindlichkeit. 934889 287 105⁵ Berlin, 20. Febr. In der zweiten Februarwoche ist der Kredit der Reichsbank nicht unbeträchtlich in Anspruch genommen Worden. Die gesamte Anlage hat sich um 266,4 auf 12 974, Mill. Mark ausgedehnt, die bankmäßige Deckung für sich allein um 260,2 auf 12 875,5 Mill.., daneben sind von den fremden Gel- dern 87,5 Mill. M akgehoben worden. Die Summe des fremden Geldes betrugt damit 6215,90 Mill.., das ist weit melir als das Zehnfache der Summe, die am gleichlen Tage des Friedensjahres 1913 angewiesen wurde. Die Entwicklung des Zahlungsmittelver- kehrs war in der abgelaufenen Woche wiederum wie es in der letzten Zeit mehrfach beobachtet uerden konnte, recht erfreulich. An Banknoten flossen 24,0 Mill.., im Vorjahr 11,4 Mill.., in die Reichsbank zurück. An Darlehenskassenscheinen wurden 8,1 Millionen Mark neu in den Verkehr gesetzt(i. V. 48,8 Mill.), so daß an Banknoten und Darlehenskassenscheinen zusammen dies- mal ein Rücklluß von 15,0 Mill.., für die zweite Woche des Vorjahres dagegen ein Rückſluß von 3, 4 Mill.., zu verzeich- nen war. Der Goldbestand der Reichsbank erhöhte sich weiter um Mark 180 000 auf 2407,5 Mill.., der Bestand an Scheidemünzen um 1,3 Mill. M. auf 114.7 Mill.., der Bestand an Reichskassen- scheinen um 1 Mill. M. auf 13 Mill. M. Die Summe der von den Dariehenskassen ausgeliehenen Darlehen ging geringfügig, nämlich um 2,1 Mill. M. auf 7659,7 Mill. M. zurück, s0 daß der Bestand der Reichsbank an Darlehenskassenscheinen, aus dem, wie oben erwähnt, schon.1 Mill. M. in den Verkehr ben worden Waren, insgesamt eine Ermäßigung um 10,2 Mill. M. erfuhr. Stahflwerk Mannheim. Der Bericht des Vorstandes über das Geschäftsjahr 1917 beschränkt sich auf die Feststellung, daß das Werk in allen Ab⸗ teilungen voll beschäfligt war. Auch gegenwürtig liegen noch Auf⸗ träge für längere Zeit vor. Der Aufsjehtsrat schlägt der Ge- neralversammlung folgende Verwendung des Veberschusses von 940 253.28 M.(1 287 197.75.) vor: 240 000 M. zur Ausschüttung einer Dividende von 20%(wie i..), 232 800 M.(235 200 zur Auszahlung eines Bonus von 200 M. auf die Aktie(w. i.), zahlbar in Kriegsanleihe zum Nennwerte mit Zinsen vom 1. Januar 1918, 100 000 M.(150 000.) für Sonderabschreibung auf Ge- bäucle, 123 117.53 M.(134 555.1.) für Sonderabschreibung auf Maschinen, 100 C00 M.(80 000.) für den Dispositionsfonds, vor- gesehen für die Veberleitung in die Friedenswirtschaft, 108 800 M. (112 100.) für statutarische Tantieme, 35 535.75 M.(35 342.64 Vortrag auf neue Rechnung. Nach der Jahresabrechnung auf 31. Dezember 1917 haben sich die QHiubigerlorderungen von 2 322 069.23 M. auf Ml 2281 263.12 ermäßigt, andererseits die Ausstände von 883 099.73 Mark auf 1 657 580.77 M. erhöht. Bei einem. Aktienkapital von 1,2 Mill.., einer Reserve von 120 000., einer Spezialreserde von 80 000., einer Rückestellung für Erneuerungen im Betrage von 312 000., einer Untertützungsrücklage von 318 188.50 M. (403 00.) und einem Dispositionsfonds von 80 000 M.(0) für diie Ueberleitung in die Friedenswirtschaft sind Liegenschaften mit 200 000 M.(wie i..), Gebüude mit 438 625.74 M.(468 434.43 M. Maschinen mit M. 123 118.53 M.(134 356.11.), Kokillen und Formulasten nüt 30 260.04 M.(33 940.56 Al), eingestellt. Modelle, Mobilien und Utensilien, Oefen, Geleise und Kontorgeräte waren schon im Vorjahre auf 1 M. abgeschrieben. Der Wert der Vorrate kat sich von 417 770.48 M auf 465 050.83 M. erhöht, der Werk⸗ papierbestand in deutscher Reichsanleihe von 3 205 092 M. auf M. 3019 414 ermäßigt. Das Konto Wechsel, das im Vorjahre noch 891.60 M. verzeichnete, ist aus der Rechnung völlig verschwunden. Der Kassenbestand wird mit 9069.74 M.(2333.47.), das Guthaben beim Postscheckamt mit 8037.25 M.(17 283.60.) ausgewiesen. Nach der Gewinn und Verlustrechnung beläuft sich der Betriebsgewinn auf 2 622 969.63 M.(2 713 495.27.), worn noch 120 905.62 M.(127 459.45 M) Einnahmen aus Zinsen kom- men. Die Handlungsunkosten, Oehälter, Provisionen, Steuern usw. erforderten 1 820 971.01 M.(1 552 225.62.), die Abschreibungen 26 993.60 M.(35 127.57.). Mannkeimer Eſfektenbörse. Die Börse bekundete heute auf der ganzen Linie ſeste Hal- tung. Bevorzugt waren wieder Industrieaktien und gingen Zellstoff- fabrik Waldhof, Unionwerke Mannheim, Dinglersche Maschinen- fabrik in größeren Beträgen um. Als höher sind zu bezeichnen: Westeregeln, Seilindustrie, Heddernheimer Kupfer, Karlsruher Ma-⸗ schinenbau, Haid u. Neu und Pfälz. Nähmaschinen. Von Bank⸗ Aktien stellten sich höher: Pfalz. Hypofhekenbank, Nhein. Credit- bank und Niiein. Hypoſhekenbank. Von Brauereien: Ludw¾igs- hafener Aktienbrauerei, Werger, Worms und Schwartz, Speyer. Nevwryorker Wertpapierberse. REW vonx 19. Februar.(DevIsenmarkt) 19. 18. 1. 1. Tendenz für Gald. behaupt.]——[Weohsel auf Londen Geld auf 21 Stunten(50 Tage).720.7225 Durchschnlitsrate) 8+.— Wechsel auf Londen g0le ſetztes Darlehen.——.—(Cable Transfers) 78.48.76.65 Slohtwechsel Berlin.. 2 Suber Zullios 388% Slohtwechsel Farls.72.50.72.25 New-Verk, 19, Februar.(Zonds- und Aktlenmarkt). 7 19. 18. 18. 16. Aoht. Top. Santa F6%½ Missouri Paeifo. 2½%. 61%—— fet. Raltw, of nen-5——. Unkted States Oorp. Corps New Vork Cen r... 2½% 8% Bondts. 99%—.4s. Ontario& Western. 19—— Aoht. Top. Santa Fe.„35% 86.— orfolk& Western. 104½% 105% do. pref. eol. Dlyid. 61¼—— orthern Faolflo 83% 3 paltimore& Ohlo 32% 52% Fennsylvaniaa„44½%. danadtan Paolfto. 147½ 147.— feadiüg...„„„„ 77% 7 Uhes.& OhI0 54 54% hioagô Rock tsl& Pad. 20/2ʃ% Ohlo. MIIw.& St. Paul. 43½ 43½[Southern Faoiflo 37— 86% Denever& Rio Grande. 3˙/5 3½% Soutbern Rallwaß 42—. F 15½% 15% Southern Raflway pret. 56%—+ Erle lst pref..„2— Iaſon pacifſo,„„„ 120% 120% Erle 28t pref. 19——[abasb pret. 424[(— Great Rothern pret. 82—— IEmerio, Gan.„„„ 22([— lünnols Centraa— 28— Amer Smeſt& Rel.. 43%84% interborough Oons. Oorp.—-—— Anad. Copp. MHla..„„ 6% 683% do. do. pref. 43¼ ũů[— ethlenem Steel...%½ 380% Kansas City& Southern 12%——[Central teather 12½— 40. pref. 50—— inteen. Nereantile Harine 22—:-4 do. uo, pret.. 99/ 2 Loulsville u. Masbyllte 113½ 113— unſted states Steelscorp. 5% iseourt Kaus.& feras 4½¼ 4½%] Lalted Stat.Stoel Corpbr 10i 10 Aktlen-Umsatr 1 00 000(850 000) 4 schitrerbörse zu Dulsberg-hιπννf,j). N78 Duisburg-Ruhrort, 19. Febr. Amtliche Noti Bergfahrt. Frachtsätze von den Nhein-Ruhr-Häfen nach Mainz-Qustavsburß .—, nach Mannheim.—, nach Karlsruhe.30, nach Lauterburg .50, nach Straßburg i. E..—; Frachtsätze von Häfen des Nhein Herne-Kanals nach Mainz-Qüstavsburg.50, nach Mainplätzen bis Franlfurt a. M..75, nach Mannheim.50, nach Karlsruhe.80, nach Lauterburg.—, nach Straßburg i. E..50; Schlepplöhne von den Nhein-Ruhr-Häfen nach Koblenz.80, nach St. Ooar.20, nach Mainz-Oustavsburg.40—.60, nach Mannheim.00—.80. 100 fl 215.75 M. regelt den Stuhlgang bel Frwachsenen und Kindern. Aserztlion empfohlenl Originaldoge Mk..50. — F FP ˙AA und ſchließlich— ich bin doch ſein Erbel“ Mittwoch, den 20. Februar 1918. Mannheimer Gener l⸗Anzeiger.(Abens⸗Ausgabe. Nr. 86. 5. Seite. die Funlen des Aelhers. Roman von Friedrich Jacobſen. (Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) Er machte eine Pauſe und ſah ſie erwartungsvoll an. Als ſte nicht nach Weiberart in Klagen ausbrach, ſondern grübelnd und ernſthaft vor ſich hinblickte, nahm er einen Stuhl und rückte ihn an ihre Seite. „Meine ganze Exiſtenz—“ wiederholte er. „Und gibt es keinen Ausweg, Rudolf?“ „Nach dem gewöhnlichen Gang der Dinge nicht. Geſetze und ſoziale Anſchauungen ſind Feſſeln, die man entweder geduldig auf ich nehmen oder mit Gewalt zerbrechen muß. Eine dritte Mög⸗ lichkeit ſehe ich nicht vor Augen.“ »Aber Du haſt doch ſchon einen Plan entworfen, Rudolf. Ich höre es aus Deinen Worten. Du darfſt ihn mir ruhig mitteilen, denn ich bin ſchließlich doch Deine Frau, und zwiſchen Dir und mir beſteht mehr Hörigkeit, als die Leute wohl annehmen.“ Sie deutete vielleicht darauf hin, wie er neulich um die Mit⸗ ternachtſtunde, von Sehnſucht getrieben, nach Moormark heraus⸗ gefahren war, und eine leichte frauenhafte Zärtlichkeit gab ihren Worten noch mehr Ausdruck. Sie rückte näher an ihn heran. „Sprich, Rudolf— wie zu Dir ſelbſt“ „Es gibt einen Ausweg,“ ſagte er leiſe und legte ſeinen Arm um ihre Schultern.„Wenn die Praxis und das Vertrauen des ublikums zum Teufel gehen, dann iſt er ſchließlich nicht zu ver⸗ achten. Mein Vermögen kann ich morgen flüſſig machen, es liegt zum Glück auf der Diskontobank, und was wir ſonſt beſitzen, das muß— Buziner werden. Du verſtehſt mich doch, Schatz.“ „Ja. ohin?“ Er wurde ganz feurig in der Nähe der ſchönen Frau. So war ſie ſeit Jahren nicht geweſen, aber es gibt Naturen, die erſt aus ſich heraustreten, wenn eine große Gefahr ihr Daſein bedroht. Ein guter, tapferer Kamerad, ein holder Kamerad, mit dem ſich die Welt erobern läßt! „Es iſt alles überlegt,“ ſagte er vertraulich.„Du weißt, mein Onkel in Bombay wird allmählich alt und ſehnt ſich gewiß nach einem Gehilfen bei ſeinen ausgedehnten Unternehmungen. Ich bin zwar kein gelernter Kaufmann, aber ein Rechtsanwalt lebt ſich ſchnell in das Geſchäftliche hinein und bringt vieles mit, was dem andel nützen kann. In ein paar Jahren werde ich reich ſein, — Der Plan dünkte ſie ſo einfach und natürlich, daß ſie nicht ein einziges Wort darüber verlor. Sie richtete ſich nur in ſeinen Armen auf, ſtrich entſchloſſen die kurzen dunklen Knabenlocken aus der Stirn und ſagte:„Gut. Wann? „In den nächſten Tagen, Liebſte. Wir müſſen eilen, aber dür⸗ fen auch nichts überhaſten, um keinen Verdacht zu erregen. Mor⸗ gen habe ich ein Referat auf dem Anwaltstage, dafür muß ich noch dieſe Nacht arbeiten. Vielleicht übermorgen, wenn Du bis dahin Deine Vorbereitungen treffen kannſt.“ „Gewiß. Ich gehe morgen in die Stadt und packe das Nötige.“ „Lieber nicht, fagte er nachdenklich.„Was wir für eine Reiſe brauchen iſt ja alles hier draußen. Die alte Margret Inge⸗ vorg merkt gewiß nichts, aber da drinnen ſind die Leute hell⸗ hörig. Große Bagage können wir nicht mitnehmen.“ Nein,“ ſagte ſie entſchloſſen,„wer fliegen will, muß leicht n „Und dann ſtellte ſie ſich vor ihn hin und blitzte ihn mit ihren graugrünen Augen an:„Sieh mich mal an, Dolft— ſch habe eine Idee.“ Dolfi hatte ſie ihn ſeit vier Jahren nicht mehr genannt— das Weib war heute einfach entzückend, und er riß ſie ſtürmiſch in ſeine Arme. „Ich habe auch eine Idee— ich laſſe dieſe dumme Ardeit ſchwimmen!“ „So war es nicht gemeint. Aber ſag mal, Schatz— ich 85 neen kurzen Haaren, wäre ich nicht eigentlich ein hübſcher unge?“ „Du biſt ein entzückendes Weib!“ „Nein, im Ernſt, ich denke an den vergangenen Winter, wo ich beim Maskenfeſt die Pagenrolle ſpielte. Weißt Du noch, als es ſpäter herauskam, wollte niemand glauben, daß Ada Lührs in dem roten Samtwams geſteckt hätte.“ Er begriff noch immer nicht, wo das hinauszielte, und ſchau⸗ kelte in Erinnerung verſunken ihre leichte Geſtalt hin und her. „Ja, ich entſinne mich, Kleine. Es ſaß alles wie angegoſſen— nur über der Bruſt ſpannte ſich der Stoff ein wenig.“ „Dem kann man leicht abhelfen. Irgend einen paſſenden An⸗ zug wirſt Du ja wohl beſitzen, und wenn wir ſo als Mentor und Telemach in die Welt hinausgondeln— Deinen Schnurrbart müßteſt Du natürlich abſchneiden, um den Schulmeiſter beſſer her⸗ auszubeißen—“ Der Gedanke dünkte ihn im erſten Augenblick ſo abenteuerlich, daß er ganz verdutzt in ihr lachendes Spitzbubengeſicht blickte. Aber dann nickte er eifrig mit dem Kopf.„Du haſt recht, eigentlich iſt es doch nichts weiter als eine Flucht, wenn wir auch kein Ver⸗ 777(ͥ ͤ PPPbbbppbob0b0bpbbbbbbbcb FJahren!“ Knie, brechen begangen haben, und auf dieſe Weiſe werden manche Scherereien vermieden. Den Bart kann ich mir übrigens gleich abnehmen. Die Leute ſind ja daran gewöhnt, daß er jeden Sommer unter das Meſſer komm.. ̃ Er war plötzlich ſo erfüllt von di in das Schlafzimmer ging und die Kerzen auf der Tollette an⸗ zündete. Ada folgte ihm gähnend. Sie ſagte, ſie ſei ſehr müde und müſſe einmal ordentlich ausſchlafen. Und während er vor dem Spiegel ſitzend ſeinen ſchönen Schnurrbart abraſierte, rauſchten hinter ihm Frauenkleider, und die Tür des großen Kleiderſchrankes knarrte. Er erwartete jeden Augenblick, daß auch das Bett unter ihrer leichten Laſt knacken werde, aber als das Werk endlich beendet war und er ſich umdrehte, ſtand ſie in einem flotten grauen Herrenanzug vor ihm und knüpfte an einem blauen, flatternden Schlips. I4ſt es ſo gut, Dolft?“ Er ging prüſend um ſie herum und betrachtete aufmerkſam die ganze Geſtalt.„Ausgezeichnet— ein hübſcher Junge von achtzehn „Ich bin leider ſchon fünfundzwanzig.“ „Tut nichts. Mehr kann ich deinem glatten Geſicht nicht geben. Zum Glück haſt du ziemlich ſchmale Hüften, ſonſt würde es doch wohl auffallen. Geh mal durchs Zimmer.“ Sie tat es und bemüßte ſich, feſt aufzutreten. „Na ja,“ ſagte er,„ein bißchen Wippen könnt ihr nicht laſſen. Nun ſetz dich mal auf den Stuhl hier.“ 0 Er nahm einen Vadeſchwamm und warf ihn ihr in den Schoß. Natürlich fiel ſie darauf herein und ſpreizte nach Frauenart die um ihn zu fangen. Als er lachte, wurde ſie ein wenig rot.„Du biſt garſtig. Mit dieſer Probe wurde der Man muß ſich doch erſt an alles gewöhten!“ „Daran gewiß, mein Kind. Sage nach ein berühmter griechiſcher Held überrumpelt— nur umgekehrt. Ach Gott, wie willſt du denn mit deinen kleinen Füßen die Rolle durchführen!“ „Nicht jeder lebt auf ſo großem Fuße wie Du,“ entgegnete ſie anzüglich. Und nun marſch hinaus, ſeßzt will ich wirklich ins Bett.“ „Erſt einen Kuß!“ „Männer küſſen ſich nicht.“ Er zog ſie in ſeine Arme. Dann ſagte er:„Nun muß ſch aber wirklich an meinen Vortrag gehen. Es wird wohl der letzte ſein, den ich als Rechtsanwalt halte. Richtig— das hätte er Maskerade, daß er ſofort ich faſt vergeſſen!“ (Portſetzung folgt.) 7 Nach längerem schweren Leiden entschlief heute nachmittag, versehen mit den Heilsmitteln der kath. Kirche, meine liebe Frau, unsere lebensfrohe Mutter, gute Schwester, Schwägerin und Tante Jossphine Schmidt geb. Heimann im jugendlichen Alter von 31 Jahren. verschiedenen Mutter im Tode nach. Coln a. Rh., Ludwigshafen, Westl. Kriegsschauplatz, Montjoie, 65„ 75 den 18. Februar 1918. Dr. Otto Schmidt Carola, Agathe, Paula, Karl Heinz und Otto Helmnth Schmidt Vietor Helmann, Hauptmann und Adqutant in einem Reservekorps Phillpp Heimann, Regierungsrat. Die feierlichen Exequien finden statt am Freitag, den 22. Fe- bruar, vorm. 10 Uhr in der Friedhofkapelle zu Cöln-Melaten. Beerdigung erfolgt um 11 Uhr von der Leichenhalle aus auf den neuen Friedhof. 8 Ne 8 5 55 0 50 8 e ee 1 dalerie Helbing München Sie folgte ihrer vor 2 Tagen Christian Hohlweg Fachgeschäft für den gesamten Kontorbedarf p 7, 7 Mannheim Tel. 4359 beehren sich anzuxeigen und Frau Agathe geb. Seubert. Mannheim, B 2, 1. Statt RKarten. bie VERLOBUNG mres Tochter Elisabeth mit Herrn Zehnarzt Albert Weickert Direktor Wilhelm Lochert Februar 1918. MAbsebriften auf Schreibmaſchinen u. Vervielältigungen fertigt L7a I. Kraus D 2, 11, Anruf 2233. Elisabeth Lochert Albert Weickert prakt. Zahnarzt Leutnant d. R. i. Füs.-NRegt. 0 Ausschneiden. ö Verlobte Aufbügeln, Reinigen, Aen⸗ Freiburg./Br. dern, ſowie alle Repara⸗ turen von Herrenkleidern Mannheim in und außer dem Hauſe Heinr. Lonzkrankenhaus. ſchnell und billig, 3128 Oswalt,] 5, 18 Mannheim. 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Eichstedt, N4, 13/14 Aufnshmg u. Rat erteilt diskret. Zuſchr. unt. A. O. 14 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Bl. 3094 — —— — —— N Mittwoch, den. Februar 118. Amtliche Bekanntmachi Aenderung der ftäbtiſchen Berbrandhsftenerorbnung. Gemäß Slabtratsbeſchlus vom 4. Okksder 1017, mit Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes vom 18. Novem⸗ ber 1817 und Staatsgenehmigung durch Erlaß Großh. Niniſteriums des Innern vom 91. Jannar 1018 hat die Verbrauchsſteuersronung verſchiedene Aende⸗ — 97— erfahren, aus denen für zie 38 4, 0 und 16(16—46 c) folgender Wortlaut exgizt: 5 4. Außer den im Bier⸗ bezw. Weinſteuergeſetz genannten Fällen tritt Befreiung von der ſtädtiſchen Verbrauchsſteuer ein: ) für die nur durch die Gemarkung hindurchge⸗ führten fteuerpflichtigen Gegenſtände:, % für Mengen, welche bei Malz weniger als 8 Kilogramm, beim Bier und Obſtwein weniger „ als 10 Liter, beim Trauben⸗ und Kunſtwein 5 Siter sder weniger detragen. 688 —— findet in den Fällen des Artikels 2, und 18 des Weinſtenergeſetzes nur dann; efreiung von der ſtädtiſchen Verbrauchsſteuer ſt wenn es ſich bei ſtaatlich befreiten Weinanlagen 5 ereits in der Gemartung Mannheim eingekellerte WMeine handelt. Gehen verbrauchsſteuerfrei einge⸗ führte Gegenſtände an nicht Befreite über, ſy iſt die Steuer nachzuentrichten. .6. Die Verbrauchsſteuer beträgt: 2) für das zur Bierbereitung verwendete Malz: Für die erſten 20 1,05 K v. Dopp.⸗Itr. Für die folgenden 4250 Dopp.⸗Itr. 2,10 K v.— Jür die folgenden 1500 Dopp.⸗Itr. 2. v. Dopp.⸗Itr. Für die folgenden 2000 Dopp.⸗Itr. 3,50 v. Dopp.⸗Itr. FJuür alle folgenden Dopp.⸗ZJir. 2,71„ v. Dopp.⸗Itr. b) Für eingeführtes Einfachbier 0/& vom Hekto⸗ kliter für eingeführtes Bier ſonſtiger Art 0,85 K& vom Hektoliter. 82 58 e Für Traubm⸗ u. Kunſtwein 1, 4 v. Hektoltiter. Für Obſtwein 0,½ vüm Hektoliter. § 18. Für das im Wege des Handels aus der Ge⸗ markung ausgeführte verſtenerte Malg und Bier wird auf Berlangen Rückvergütung der Verbrauchs⸗ ſteuer nach den Grundſützen über die Vergütung der ſtaatlichen Steuer gewährt, ſofern ſich der zu ver⸗ gültende Betrag auf mindeſtens 20 Plg. berechnet. Die Rückvergütung der Gemeinde Verbrauchsſteuer für das in der Gemärkung gebraute Bier bemißt ſich nach der Malzmenge, die. nach den Ermittelungen der kaatlichen Steuerverwaltung zur Herſtellung des 323 worden iſt. 2. Die Steuervergütung wird nach Jahres⸗ Kuß berechnet und geleiſtert. Behufs Berechnung derſelben werben die im Laufe des Jahres ausgeführten Biermengen unter Anwen⸗ dung der von der ſtaatlichen Steuerbehörde mitgeteil⸗ ten Malsverwendungsſätze in Malz umgerechnet, Für die Brauereien, welche Bier über die Landesgrenze ausfüßren, exfelgt die Umrechnung für ſede Bier⸗ ſorte beſonders und vierteljährlich. Die ſo berechnete Malzmenge bildet die Hrundlage der Rückvergütung. 5 § 16 b. Während des FJahres wird den Berſendern monatlich ein Vorſchuß auf die nach 8 16 8 zu erwar⸗ tende Bergütung geleiſtet; er beträgt für einen Hekto⸗ liter Bier 40 Pfg. Dieſer Satz wird ermäßigt, wenn es wegen der Raltzverwendung elner Brauerei an⸗ gezeigt erſcheint. 10e. Für Bier, das gegen Entrichtung der Ge⸗ meinde⸗Verbrauchsſtener eingeführt worden iſt, wird wändtheit beſitzen treten können. Zeugnisabſchriften erbeten an — Wir suchen mehrere füchtige weibliche Schreibkräfte die in Kurg und Maſchinenſchrift große Ge⸗ und möglichſt Bewerbungen mit kurzem Lebenslauf und werden der Gehaltsanſprüche und des Zeitpunkts, zu dem früheſtens der Eintritt erfolgen kann, Daimler-Motoren-Gesellschaft Stuttgart-Untertürkheim. bald ein⸗ unter Angabe E1¹⁵ PVon einer größeren Feuerverſicherungs⸗General⸗ Agentur wird zum 1. März 1918 eine in Stenographie und Maſchinenſchrift bewanderte, nicht mehr handels⸗ ſchulpflichtige 0 2 Anfängerin mit nur guten Schulzeugniſſen geſucht. Bewerbungen mit Gehaltsanſprüchen ſind unter H. U. 144 an die Seſchäftsſtelle dieſes Blattes zu richten. Seds. ſuckt zum haldigen Eintritt ſpät. 8 Eisengroßhandlung 8 1. Hpril ein füchtiges Fräulein flotte Stenograpfiiſtin u. Illaſctinen · ſckrreiberin mit mehrjähriger Praxis Husführl. HAngebote mit Zeugnis- abſchirlften u. Sehaltsanipr. unter 8 H. 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Meßgeſäße zu benützen, die die Aufſchrift der zu liefernden Sorte tragen und voll gefüllt einen Zent⸗ ner faſſen. 80 Sw13 Im Intereſſe——— r 2* 5 zung genau zu überwachen und darauf zu n, dah——4 Meßgefäße ſtets beuätzt and vol gefült wer MNannhelm, den 20. Nobember 1017. Die Direktion der kädk. Waſſer⸗, Gas⸗ 918 r Pichler. Brotverkanf. e gein wird. Sie Auf Grund des 5 00 e] baz, nur erteilt werden, der Reichsgetreide ung wenn ein Bedürfnis vor⸗ r die Ernte 1917 vom liegtr.„Sw1 Juni 1917 wird be⸗ Zawiberbandlungen ſind Ammt, daß der Verkauf nach 3 7, Ziffer 12 der unn Brot in ſolchen Ge..-.O. er alsNannheim, 14. FJeör. 1018 ufsſtellen nicht e e nur mit 5 ebenzmit u! Diebold. eingeſehen eldverker Hypotheken-Gelder Neinrien Freiberg Hypotheken, Immobiſien und Liegenschaften. iſenſchtenenkeller und Knieſtock; d) ein J. B. 151 an die Geschäftsstelſe ds, BI. 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