——— — ſur den allgemeinen und Handelsteil: Chyefredakteur Soldenbaum; für den ee Anten Grieſer. erlag: Druckerei Dr. Saas Rannheimer General⸗ 885 G. ſämtlich in manunheim.— Lelegramm⸗ „Anz — Fri Druck u. General eiger Mannheim.— Fernſprech⸗An⸗ eint amt Mannheim: Ir. 7838, 7941, 7942, 7943, 7944, 7845 nd—5 Nr. 2017 cubdwigshaſen am Nhein. die neue Vendung im Oſten. Die kage. Unſere Sozialdemakraten laſſen es ſich nicht nehmen, ihre ſchirmende Hand über die Bolſchewiſten zu halten. Herr David hat uns geſtern im Reichstag verſichert, ſie ſeien ächtige und friedliebende Menſchen, das habe ihr Funkſpruch 'och bewieſen; es ſei ganz falſch, zu meinen, erſt unſere mili⸗ täriſchen Operationen hätten ſie dazu bewogen, erneut Frieden anzubieten. Man müſſe nun auch ſogleich die Truppen zurück⸗ ziehen, ſonſt könnte der Anſchein erweckt werden, als wollten wir in Rußland einen Regierungswechſel herbeiführen. Die Bolſchewikl, die ſich alle Mühe gegeben haben, die Revolution in Deutſchland zu entzünden, die unſere Soldaten aufgefordert aben, ihre Offiziere zu ermorden, haben in Deutſchland wirk⸗ ich gute Freunde. Aber unſere Heeresleitung und unſere poli⸗ tiſche Leitung ſind nicht ſo entzückt von den Revolutionsroman⸗ tikern im Oſten, wie unſere Sozialdemokraten, deren Publi⸗ ſten ja allerdings zu einem großen Teil der Herkunft und urzel nach den Trotzky und Kamenew recht nahe ſtehen— woraus ſich ſehr vieles erklären läßt. Männer, die die Führung der Geſchäfte haben, denken nicht an, Herrn Trotzky gerührt um den Hals zu fallen. Die auch von uns hier geſtern ſchon erhobene ſelbſtverſtändliche Forde⸗ rung, daß die Operationen ihren Tenggen nehmen, wird er⸗ füllt. Von Oeſel aus ſind unſere ruppen in Eſtland ein⸗ gerückt und auch über Riga hinaus ſtreben ſie oſtwärts; das im Abendbericht genannte Wenden liegt an der Aa nördlich von Riga, in der ſtoländiſchen Schweiz. Der militäriſche Druck geht alſo ſolange weiter, bis die Herren Volkskommiſſare rieden, ernſtlich und ehrlich Frieden und nicht mehr eltrevolution zu machen gewillt ſind und das durch ihre Unterſchrift unter das Friedensinſtrument bekräftigen. und wie auch ſchon hervorgehoben, durch Anerkennung des mit der Ukraine geſchloſſenen Friedens. UHeber dieneuen Verhandlungen mit den Bolſche⸗ wiſten verlautet zur Stunde nichts weiter. Zunächſt wird wohl noch die ſchriftliche Beſtätigung des Funkſpruches ahgewartet, die Kühlmann gefordert hat. Der Staaksſekretär hat ſeine rumäniſche Reiſe verſchoben, am 22. ſollten ja in Focſani die rhandlungen mit Rumänien beginnen. Wenn Trotzky es ehrlich meint, müßte ja ſchon in den allernächſten Tagen der riede mit Großrußland unter Dach und Fach ſein können. Aber wir 35 5 Kaget wir wollen unſere Hoffnungen nicht wieder über das Maß hinausſchäumen laſſen. Aus dem Chaos m Oſten können immer erneut Ueberraſchungen und plötzliche endungen hervorſchießen, auf die wir im Augenblick nicht im mindeſten gefaßt waren und gefaßt ſein konnten. So verzeich⸗ nete geſtern das Kopenhagener„Politiken“ das Gerücht, daß ie Bolſchewiki⸗Regierung von den Sozialrevolutio⸗ nären unter Tſchernow geſtürzt und Lenin wie Trotzky nach Riga geflüchtet ſeien. Die Nachricht ging in der Nacht hier ein, bis in die erſten Morgenſtunden war eine anderweite Beſtätigung noch nicht zu erlangen. Ein Sturz der bolſche⸗ wiſtiſchen Regierung würde wiederum eine neue Lage ſchaffen, und man müßte dann erſt ſehen, welche Richkung ans Ru⸗ der kommt, um die Ausſichten des Friedens ermeſſen zu kön⸗ nen. Tſchernow, der frühere Landwirtſchaftsminiſter der pro⸗ viſoriſchen Regierung— er war Anfang Mai 1917 in dieſe eingetreten— ſteht als Sozialrevolutionär der politiſchen Rich⸗ tung nahe, die die ukrainiſche Zentralrada verkörpert. Er würde alſo wohl den Friedensſchluß mit den Mittelmächten ſo 955 und aufrichtig betreiben, wie die Männer der Zentral⸗ a. Die Abreiſe Kühlmanns nach Rumänien verſchoben. m. Köln, 21. Febr.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Berlin: Mit 9 auf die neue Entwicklung der Dinge in Rußland wird die Abreiſe des Staatsſekretärs von Kühlmann nach Focſani wahrſcheinlich um einige Tage verſchoben werden. Deutſcher Abendbericht. Berlin, 20. Febr., abends.(WTB. Amtlich.) Im Oflen gehen die Bewegungen vorwärts. Deutſche Truppen ſind in Eſiland eingerückt. Wenden wurde in öſtlicher Nichtung durchſchritten. Von den anderen Kriegsſchauplätzen nichts Neues. Deutſch⸗öſterreichiſches Einvernehmen. Wien, 20. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Aus dem Kriegs⸗ preſſequartier wird gemeldet: Der Nat der Volkskommiſſare hat die von den Vierbundmächten in Breſt⸗Litowſk aufgeſtell⸗ ten Friedensbedingungen ohne jedweden Vorbehalt angenom⸗ men. Die hiermit erzielte neue Wendung im Oſten iſt aus⸗ ſchließlich dem ohne Zögern erfolgten militäriſchen Vorgehen gegen die großruſſiſche Republik zu danken. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß dieſe militäriſche ktion, welche bisher an den Fronten unternommen wurde, auf das Einvernehmen der beiden Mittelmächte begründet iſt. Wenn bisher nur das Vorgehen deutſcher Kräfte gemeldet wurde, ſo ergibt ſich dies aus der Tatſache, daß das Schwergewicht der öſterreichiſch- ungariſchen Streitkräfte auf dem Südteil der Oſtfront liegt. Nördlich des Pripjet ſtehen nur deutſche Truppen: auch belderlets der Bahn Kowel—Rowna Die verantwortlichen ————— für den Amtsbezirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in waren zur Stunde des Einſatzes des Vormarſches nur deutſche Truppenverbände zur Verfügung. Das Eingreifen un⸗ ſerer Truppen hängt lediglich von der örtlichen Lage und der Kräftegruppierung ab. Die Cholmer Frage. Wien, 20. Febr.(WTB. Richtamtlich.) Ein Mitarbeiter der„Neuen Freien Preſſe“ hatte eine Unterredung mit dem Mitglied der W Friedensdelegation Sowrjuk, der u. a. erklärte, daß die Forderungen der Polen bezüg⸗ lich des Cholmer Landes wohl zuweit gingen, aber die Ukrainer wollten auch in dieſer Frage ein Entgegen⸗ kommen zeigen und es der Bevöslkerung von Cholman⸗ heimſtellen, durch ein Plebiſzit zu bekunden, welchem Staate ſie angehören wollten. Vorausſetzung wäre jedoch, daß die zahlreichen ukrainiſchen Landwirte, die von den Ruſſen verſchleppt worden ſeien oder jene, die im ruſſiſchen Heere dienten, in das Tholmer Gebiet zurückgekehrt ſeien. Die herrſchaft der Bolſchewifi. Auflöfung aller politiſchen Ordnung. Budapeſt, 20. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) In einer Konferenz der Reigerungsapartei gab der Miniſterpräſtdent, über das Los der Kriegsgefangenen in Rußland befragt, eine Schilderung der ruſ⸗ ſiſchen Zuſtände und erklärte, daß in den unter der Herrſchaft der Bolſchewiſten ſtehenden Gebieten die politiſche Ordnung völlig aufgelöſt ſei. Die Herrſchaft der Bolſchewiſten dehne ſich auf die Umgebung Petersburg und Moskaus aus. In den übrigen Teilen Rußlanbs ſei kaum eine Aenderung eingetreten. Die Regierung treffe alle Maßnahmen zur Linderung des Loſes der Kriegsgefangenen. Er hoffe, daß die militäriſche Demarche, die jetzt von deutſcher Seite unternommen werde, und die vielleicht wenn auch nicht in Rußland, ſo doch in der Ükraine auch von Oeſter⸗ reich⸗Ungarn erfolgen künne und die Lage lindern und klären werde, den traurigen Zuſtänden bald ein Ende zu machen. Bern, 20. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Die geſamte Schweizer Preſſe gibt eingehende der furchtbaren Zu⸗ ſtände in Rußland. Das„Journal de Geneve“ ſchreibt: Die innere Lage in Rußland ich Wir erhalten Nachrichten über ffandalöſe Handlungen der Bolſchewiki, die das tyranniſchſte aller Regimes, das der Anarchie, eingeführt haben. Die Männer, die ihr Land zu Boden werfen und es den inneren Kriſen und den gierigen Händen der Feinde auslieferten, wollen der Ukraine nicht geſtatten, daß ſie in Ordnung lebt. Sie führen auf ihrem Boden eine zügelloſe Propaganda und bekämpfen ſogar den Boden, den ſie für den Ackerbau unbrauchbar machen wollen. Das Blatt zitiert die jüngſten Aeußerungen des Prinzen Max, daß man der Weltunord⸗ nung der Bolſchewiki die Weltordnung entgegenſetzen müſſe, und fügt hinzu: Es wäre wünſchenswert, daß alle großen Nationen ſich von dem Geiſte der Nächſtenliebe und der Gerechtigkeit inſpirieren ließen. Von zwei Uebeln muß man das geringſte wählen. So haben die Finnländer, die die Soldaten des Kaiſers dan Bolſchewiki vor⸗ ziehne, Deutſchlands Hilfe angerufen. 5 Aopen 20. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Zurm Ablauf des deutſ Aede Waffenſtillſtandes ſchreibt die „Berlingske Tidende“, daß Deutſchland aus ſeiner Erklärung die Konſequenzen zu ziehen gedenke, gehe aus den gleichzeitig veröffent⸗ lichten Meldungen hervor, daß die Ukraine, Eſtland und die deutſch⸗finniſchen Vereinigungen in den Hanſeſtädten — um Hilfe gegen die Schreckenstaten und Unterdrückungen durch die Bolſchewiſten angerufen hätten. Die Mittelmächte könnten, nachdem ſie den Getreidefrieden mit der Ukraine geſchloſſen hätten, nicht zugeben, daß die Bolſche wiſten in der Ukraine die Ge⸗ treidevorräte vernichteten, die Saatfelder ver⸗ wüſteten und den Warenaustauſch zwiſchen den Mittelmächten und Rada verhindern. Ddie Deutſchen könnten nicht Bentſchen die livländiſche Ritterſchaft und die anderen eutſchen in Livland und Eſtland durch die roten Banden mit der Ausrottung bedroht würden. Vor allem aber komme in Betracht, daß die bolſchewiſtiſche blutige Anarchie, wenn ſie erſt die Oſtſeeprovinzen und Finnland vernichtet habe, ſich wie eine Epi⸗ demie, die jede—3 Kultur töte, weiterverbreiten könne. Deutſchland ſtehe moraliſch beſonders ſtark da; wenn es dieſen Kampf aufnehme, ſei es ein Kampf zum Schutze der Kultur, der Bildung und aller menſchlichen Werte. Es ſei ein Kampf, der von vornherein Ausſicht habe, von den neutralen Staaten und vielleicht auf eine Strocke in die feindlichen hinein mit Sympathie begleitet zu werden. dDie baltiſch· eſtländiſchen Barone vogelfrei. Skockholm, 20. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Nach Mel⸗ dungen aus Reval wurden die baltiſchen Barone in Eſtland von den Sowjets der Arbeiter und Soldaten außerhalb des Geſetzes ſtehend erklärt und verhaftet. Nach einer Depeſche hat der Volksbeauftragte für Juſtiz den Sowjet darauf aufmerkſam gemacht, daß es nicht zuläſſig ſei, den ganzen Stand ohne Prüfung der perſönlichen Vergehen außerhalb des Geſetzes zu ſtellen. Der Volksbeauftragte ver⸗ langte eine eingehende Unterſuchung und ein Verfahren, wel⸗ ches den revolutionären Porſtellungen mehr entſpräche. Die ruſſiſche Revolution werde nicht den Weg der Ausrottung gan⸗ zer Stände verfolgen. Sie beſtraft Perſonen, die gegen die revolutionären Intereſſen verſtoßen, aber ihr Hauptzlel beſteht in der Vernichtung von Einrichtungen, welche die Arbeiter und die Maſſe unterjochen. Der Selbſtmord Kaledins. Skockholm, 20. Febr.(WT. Nichtamtlich.) Kaledin hatſich im Laufe einer Sitzung der Donregierunggetötet, welche verſuchte, die Angelegenheiten des Dongebietes zu lei⸗ ten. Nach langen Beratungen entſchloß ſich die Regierung, ihre Vollmachten zugunſten der Sowjets niederzulegen. Kale⸗ 1918.— Ar. 87. nzeilgenpreilſe: Die 1 waltige Nolonelzelle 40 Pfennig, Finanz⸗ —— 50—— Reklamen M. 2—. Annahmeſchluß: Aazggtad dormittags 8¼ Uhr, Abendblatt nachmittags 2½ Uhr Für gu⸗ zeigen an beſtimmten Tagen, Stellen und jaben wird keine Ver⸗ antwortung übernommen Bezutzspreis in unheim und Umge⸗ bung monatl. M..— mit Pringertohm. Poſtbezug: Vierteil R..42 einſcht Zuſtellungsgebühr. Bei der Poſt abgeh. M. 5. 70. Einzel⸗Nr: 10 0fg. moderner Kupfertiefdruck Ausführung. — din begab ſich darauf in einen anderen Saal und ſchoß ſich eine in das Herz. Zu ſeinem Nachfolger wurde General aſarow ernannt, der Befehl zur all⸗ gemeinen Mobiliſierung der koſaklſchen und nichtkoſakiſchen Bevölkerung zum Kampf gegen die Truppen des Sowjets erteilte. Eine Verſammlung von Koſaken und Arbeitern in Orenburg begrüßte den Nat der Volksbeauftragten als den wahren Vertreter der ſiegreichen Arbeiterbevölkerung. Die Lage auf Aaland verwickeller. Stockholm, 20. Febr.(WTB. Nichtamtl.) Die Lage auf Aaland hat ſich in den letzten Tagen immer mehr ver⸗ wickelt. Wie das Stockholmer„Dagblad“ vom Marineminiſter erfährt, iſt beſonders durch die Ankunft von 500 Weißen Gardiſten eine weſentliche Veränderung eingetreten, da dieſe einerſeits der Bevölkerung nicht ſehr willkommen ſind, andererſeits an Stärke hinter den Ruſſen zurückſtehen; außerdem trafen, durch ihr Er⸗ ſcheinen angelockt, auch Rote Gardiſten ein. Es befinden ſich jetzt alſo vier verſchiedene Parteien auf der Inſel, die jetzt gleichfalls durch Truppen verſtärkt wurde; außerdem nimmt wirklich auch ein Vertreter der bolſchewiſtiſchen Regierung in Stockholm, Worowsky, an den Verhandlungen teil. Die ſchwediſche Miſſion ſteht in telegraphiſcher Verbindung mit der finniſchen Ge⸗ fandtſchaft in Stockholm. Gleichfalls nach dem Stockholmer„Dagblad“ dauert die Feind⸗ ſeligkeit zwiſchen den Weißen Gardiſten und den ruſſiſchen Sol⸗ daten fort; dabei ziehen die erſteren den kürzeren, da die Ruſſen von ihren Befeſtigungen auf Aaland die ganze Inſel beſchießen können. der Reichstag hal den erſten Irledensverkrag gulgeheiße.. IBerlin, 21. Februar.(Von unſerem Berliner Bäro.) Der Reichstag hat geſtern den Friedensvertrag mit der Ukraine in 26900 Leſung gutgeheißen. Die Sitzung, in der das ge 5 gehörte äußerlich nicht gerade zu den großen Tagen. Das Haus war anfangs beſetzt geweſen, hernach leerte ſich Saal und Tribüne. Die Hof⸗ und Diplo⸗ matenloge wies überhaupt keine Beſucher auf. Erſt in vor⸗ gerückter Nachmittagsſtunde ließ ſich Prinz Ludwig Windiſch⸗ grätz, der als ungariſcher Gaſt in unſeren Toren weilt, ſehen. Auch auf den Bänken des Bundesrats klafften breite Lücken. und nur Herr von dem Busſche hielt treu und beharrlich ſtand. Und doch war dieſe äußerlich vielfach gleichmütig ver⸗ laufene Sitzung in mancher Beziehung ein Erlebnis. Es ſind ja geſtern neue Tatſachen bekannt geworden. Herr von Kühl⸗ mann, der, was die Ükraine angeht, im weſentlichen wieder⸗ holen konnte, was er ſchon am Tage zuvor im Hauptausſchuß dorgetragen hatte, berichtete von dem Funkſpruch, in dem ſich Herr Trotzky und ſeine Kollegen abermals zu Friedensver⸗ handlungen bereit erklärt hätten. Und nun erwies ſich, daß wir aus den der letzten beiden Monate, aus Herrn Trotzkys Breſter Theorien und aus der Mordbrenner⸗ praxis ſeiner Geſchäftsfreunde in Liv⸗, Eſt⸗ und Finnland doch etwas gelernt haben. Herr von Kühlmann hat die Sache be⸗ handelt, wie ſie behandelt zu werden verdient, als einen Erſolg unſeres neueſten militäriſchen Spaziergangs, von dem einſt⸗ weilen aber ſich doch nicht ſagen läßt, ob er mehr als als ein äußerlicher Erfolg, ob er nicht vielleicht nur einen neuen Schachzug bedeutet, um Zeit zu gewinnen und die Gemüter im„verfaulten Weſten“ zu verwirren. Deshalb riet der Staats⸗ ſekretär zu kühlem Abwarten, die Dinge müßten ja nun raſch in Fluß kommen, vermutlich hätten wir uns dem Frieden mit ganz Rußland ſo doch genähert, aber wirklich da wäre er erſt, wenn die Tinte unter dem Friedensdokun⸗ ment getrocknet wäre.. Nun war es nach allem, was wir erleben mußten, er⸗ friſchend zu ſehen, auf ein wie bereites Erdreich die Mahnung fiel. Nur Herr Dr. David konſtruierte friſch⸗frei⸗fromm in den luftleeren Raum hinein, rühmte des Genoſſen Trotzky wahre Friedensliebe, ſchalt auf die Balten und Finnländer, denen es ganz recht geſchehe, wenn ſie hingeſchlachtet würden, fintemalen ſie doch nur kümmerliche Angehörige der bürger⸗ lichen Welt wären und lieferte Schilderungen jener Oſtſee⸗ gebiete, die mit der Wirklichkeit ſoviel gemein hatten, wie etwa ein futuriſtiſches Bild mit dem Sonnenuntergang, den es dar⸗ ſtellen will. Dafür traf Streſemann ins Schwarze, als er die Forderungen formulierte, unter denen allein mit Großrußland zu verhandeln ſich lohne: re f loſe Räum⸗ ung von Livland und Eſtland, ſofortige Frei⸗ laſſung aller in die Kronſtädter und Peters⸗ burger Kaſematten verſchleppten Deutſchen, Eſten und Finnländer, Räumung Finnlands und Anerkennung des Friedensſchluſſes mit der Ükraine. In der Tat wäre es ſinnlos, mit Großruß⸗ land ein Abkommen zu ſchließen, das den Maximaliſten die Hände frei machte zu neuem Zerſtörungswerk und, indem es die weſtliche und, ſagen wir es getroſt, die deutſche Kultur in den Oſtſeelanden vernichtete, am letzten Ende doch wieder unſere eigenen Intereſſen ſchädigen müßte. Nie iſt die Not der Balten, ihre in Jahrkunderten bewährte deutſche Treue, epre Leiſtungen für die Geſamtnation aus reichsdeutſchem Munde ſo rückhaltlos anerkannt worden, wie geſtern vom Ab⸗ geordneten Streſemann. Das wird ihm von den Männern und Frauen, die dort ſeit Jahren klaglos leiden, nicht ver⸗ geſſen werden.— Den Frieden mitder Ukraine hieß 2. Seite. Nr. 87. Mannheimer GHererel⸗Anzeiger.(Mittags⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 21. Februar 1918. Herr Streſemann natürtich ebenſo willkommen wie alle an⸗ deren Redner, alle bis auf den großruſſiſchen„Legitimiſten“ Herrn Ledebour und den polniſchen Herrn Sey dq, der voll Bitternis von einer vierten Teilung Polens ſprach. Das war nach den entgegenkommenden Erklärungen. die Herr von Kühlmann im Reichstag und auch Herr von Seidler in Wien abgegeben haben, eine ſtarke Uebertreibung und Ueber⸗ treibungen ſchaden immer. Und Herr Seyda mußte es denn auch erleben, daß er Abſage um Abſage erhielt. Und als Dr. Streſemann von dem Gerücht erzählte, daß polniſche Legionäre ſich der Räteregierung zur Verfügung geſtellt hätten, um mit deren Truppen die Ükraine mit Krieg zu überziehen, und meinte: auf die Art könnte das Faß denn doch zum Ueber⸗ laufen kommen, klatſchten gar die Leute auf den Tribünen in die Hände. Aber ſchließlich war dieſe Unterhaltung über das polniſche Problem, das Herr von Kühlmann mit gutem Grund für eine ſpätere Zeit aufzuſparen riet, im geſtrigen Zuſammen⸗ hang Nebenſache. Auch das Auftreten des, greiſen Fürſten Radziwill konte hier nicht mehr ſein, als eine eindrucks⸗ volle Epiſode. Das Weſentliche blieb, daß bei dieſer Ausſprache über den erſten Friedensvertrag, der Breſche legt in den Ring unſerer Feinde, die Grundlagen einer wahrhaften deutſchen Oſtpolitik von Regierung und Reichstag feſtgelegt wurden. Daß ſie Hern Hoetzſch und Ledebour, Herrn Ceorg Bernhard und den Schriftgelehrten der Sozialiſtiſchen Monatshefte miß⸗ fallen werden, wird man am Ende zu tragen wiſſen. deulſcher Reichstag. (Schluß.) Berlin, 20. Februar. Abg. Dr. Streſemann(Natl.): Wir danken Herrn von Kühlmann für ſeine geſchickte Tätig⸗ keit und das Pflichtgefühl, das ihn ſich überwinden ließ, ſich mit einem Herrn Radek an einen Tiſch zu ſetzen. Die Unterzeichnung des Vertreters der Obe'irſten Heeresleitung iſt nicht ganz in der Ordnung, aber von untergeordneter Bedeutung. Verdanken wir es doch der Oberſten Heeresleitung, daß wir überhaupt zu einem Friedensſchluß gekommen ſind. Grundſätzlich ſtimmen alle Parteien dem Vertrag zu, weshalb ſoll man ſich da an Formalitäten ſtoßen? Es ſollte aber künftig unterbleiben, daß einzelne Bundes⸗ ſtaaten Vertreter zu den Verhandlungen entſenden. Wir wollen als deutſche Einheit gelten. Nach Dr. Daoid ſoll das Friedensbedürfnis der Bolſchewiki groß ſein. Dabei unterdrücken ſie jeden Verſuch, das Selbſtbeſtim⸗ mungsrecht der Völker praktiſch anzuwenden. Trotzky hoffte auf Innere Unruhen bei uns. Durch unſer raſches Eingreifen ſind ſie von Mord und Greueltaten abgekommen, die ſtets eine Schande bleiben werden. Wir müſſen in den ruſſiſchen Friedensvertrag die orderung N auf ſofortige Freilafſung der deutſchen efangenen in Eſtland und Livland und Anerkennung der Ukraine. Die Gefühle der Völker verſtehen wir, die ſie erfüllen, wo ihnen ein Teil ihres erträumten Zukunftslandes genommen wird. Was hätte man aber zu unſeren Staatsmännern geſagt, wenn ſie wegen des ETholmer Bezirks die Verhandlungen hätten ſcheitern laſſen? Sie wären geſteinigt worden. Was haben die Polen ge⸗ tan, um ſich Sumpathien bei uns zu ſichern.(Sehr gut.) Wenn es zutrifft, daß die polniſchen Legionäre mit Rußland ge— die Ukraine ziehen, ſo zerreißen ſie den Vertrag vom 3. November 1916. Das wäre zuviel verlangt. Sie hatten keine polniſchen Armeen, die mit Deutſchland gegen Ruß⸗ land ziehen wollten.(Lebhafter Beifall und Händeklatſchen auch auf den Tribünen.) Millionen von Menſchen ſind in den letzten Tagen die Augen aufgegangen über den Unterſchied zwiſchen Anarchſe und Ord⸗ nung.(Sehr richtig.) Wir erkennen die Notwendigkeit, daß Deſterreich⸗Ungarn mit rumäniſchem Getreide und künftig fnit ukrainiſchen Erzeugniſſen bevorzugt wird Da darf man aber in Wien die Dinge nicht auf den Kopf ſtellen. Die Deutſchen in den Oſtſeeprovinzen werden für vogelfcei erklärt. Da müſſen wir ihnen Hilfe bringen. Dann können wir getroſt einer Volks⸗ abſtimmung entgegenſehen. Die deutſchen Balten ihre deutſche Kultur voll bewahrt, ein glänzendes Beiſpiel für die amerikaniſierten Enkel deutſcher Großväter.(Sehr richtig.) Der Krieg wird nicht durch das Schwert der Kritik, ſondern durch die Kritik des Schwertes be⸗ endet. Mit einem deutſchen Siege werden wir zum Frieden gelangen. Gebhafter Beifall und Händeklatſchen.) Abg. Graf Weſtarp(konſ.): Der Friedensſchluß iſt Sache des Kaiſers, nicht des Parla⸗ meants. Wir begrüßen den mit der Ukraine als erſte Inſel im Meer des Weltkriegs, namentlich im Hinblick au een und die Türkei 1 der Prlebensſchluf 5 begrüßen. Hinſichtlich der wirtſchaft 5 und recht⸗ ichen Seite des Vertrages iſt Gutes und Tüchtiges geleiſtet worden. Der Vertrag kann als Ganzes als müſtergültig bezeichnet werden. Die Revolution hat Rußland nicht glücklich gemacht. Beſtechlichkeit und Verbrechen ſcheinen oft über das hinaus⸗ zugehen, was man früher dem Zarismus mit Recht oder Un⸗ kecht vorwarf.(Sehr richtig! rechts.) Es wäre beſſer geweſen, man wäre von vornherein mit offenem Viſier und hätte die deutſchen Intereſſen auf Grund der durchs deutſche Schwert erworbenen Machtſtellung gewahrt. Dr. David ſagt, ein Teil des deutſchen Volkes hätte Gott auf den Knien gedankt, daß der ffriede nicht zuſtande gekommen wäre. Das iſt eine frivole, gehäſſige Unterſtellung. Lärm links. Vizepräſident Dr. Doverügt den Ich muß annehmen, Dr. David gegeg beſſeres Wiſſen die Ausführungen gemacht hak.(Erneuter Lärm. Zuruf: Schamloſer Geſellel Der Vize⸗ räſident ruft den betr. Abgeordneten zur Ordnung.) Wo rgumente fehlen, greifen ſie zu gehüſſigen Ausdrücken. Wir begrüßen das Vorgehen unſerer Truppen, da wir die Pflicht haben, den Schutz der bedrängten Oſtſeeprovinzen auf deren Hilferuf zu gewähren. Abg. v. Halem(D..): Wir begrüßen die vorgelegten mit Freuden und erwarten, daß der Austauſch ukrainiſcher Agrar⸗ mit deutſchen Induſtrierzeugniſſen baldigſt in die Wege geleitet wird. In den Oſtſeeprovinzen iſt eine Trennung von Deutſchen und Polen nicht denkbar. Die Polen mögen ſich zu den preußiſch⸗ deutſchen Staatsnotwendigkeiten bekennen. An Entgegenkommen egen die Polen hat es in Deutſchland, ſpeziell hier im Reichstag, niemals gefehlt. Der heutige Funkſpruch iſt eine Folge des enek⸗ giſchen Vorgehens.(Sehr richtig! rechts.) Abg. Ledebour(Unabh. Soz.): Wir zweifeln nicht daran, daß auch Graf Weſtarp einen Frieden will. Auch Frotzky will einen Frieden. Dieſer iſt aber kicht nach ihrem Geſchmack. Herr v. Kühlmann findet jetzt den Beifall der Rechten. Ich bedaure ihn deshalb.(Heiterkeit.) Der Beifall in der Kommiſſion war beſonders groß, als er die Polen in einem Maße heruntermachte, wie ich es höchſtens in Kaſernen kennen gelernt habe.(Lachen. Vizepräſident ove erſucht den Redner ſich zu mäßigen.) Die Ükraine iſt ein Teilſtaat Rußlands. Mit ihr hätte ein rieden nur abgeſchloſſen werden dürfen mit Zuſtimmung des übrigen Rußlands. Die inneren Wirren Rußlands gehen uns nichts an. Für Sie gilt es nur, einen ſittlichen Vorwand für wei⸗ texe Exoberungspläne zu finden.(Zachen.) Dr. Streſemann ſpricht ſich gegen Annexionen aus, iſt aber für Annektierung polniſchen Gebietes, ſoweit es das militäriſche Intereſſe verlangt und ſoweit ſie von den Halbgöttern Hindenburg und Ludendorff gewünſcht wird.(Große Unruhe. Vizepräſident Dr. Paaſche rügt dieſen Aus⸗ druck. Zuruf bei den Unabh. Sog.: Götzenbilder! Erneuter Un⸗ wille rechts und links.) Wenn Sie uns den Friedensſchluß über⸗ laſſen(Lachen, Zuruf: Boſchewikifrieden!), dann würden ſich Ihre Kinder und Kindeskinder auch darüber freuen, während Ihr Frie⸗ den nur der Vater neuer Kriege iſt. Proteſt gegen die Ein⸗ goſſen. Ukraine geht von ganz Polen ohne hr richtig! bei den Polen.) Hier zkeit unſerer Diplomatie. Wir 0 ig, daß ſie uns wirklich einen dauern⸗ ge, den kann nur das internationale Proletariat durch Maſſenſtreik erzwingen. Fürſt Radziwill(Pole): Die Ausnahmegeſetze gegen die Polen wollten dieſe ausrotten. Wir wären der preußiſchen Regierung dankbar, wenn ſie dieſe Geſetzgebung abtragen würde. Ein Verſtän⸗ digungsfrieden muß auch unter den Nationalitäten eintreten. Auch die Polen haben in dieſem Kriege ihr Blut ver⸗ Sie kämpften für Deutſchland, aber auch für Polen. Staatsſekretär von Kühlmann: General Hoffmann war als Vertreter der Oberſten Heeres⸗ leitung auf Vorſchlag des Reichskanzlers vom Kaiſer zu den Verhandlungen als Bevollmächtigter entſandt. Dies war reihung der Polen in die Unterſchied der Partei aus. nötig, weil die Verhandlungen während des Waffenſtillſtandes im beſetzten Gebiet ſtattfanden. Da war es erwünſcht, jederzeit einen Vertreter der Oberſten Heeresleitung zugegen zu haben. Der Mechanismus hat ſich bewährt und wird auch wohl beibehalten werden. Es iſt übrigens nichts Neues. Abg. Gröber(Ztr.): Die Sache hat nur oberflächliche Be⸗ deutung. Darauf wird Vertagung beſchloſſen. Nächſte Sitzung: Freitag 1 Uhr: Haftentlaſſung des Abg. Dittmann, ukrai⸗ niſche Verträge, Bericht des Haushaltsausſchuſſes betr. Mi⸗ litäriſches. Schluß 747 Uhr. der Kampf um das gleiche Vahlrecht in Preußen. Das Mehrſtimmenwahlrecht im Ausſchuß angenommen. Berlin, 20. Febr.(WTB. Nichtamtlich) In der heutigen Sitzung des Wahlrechtsausſchuſſes des Abgeordnetenhauſes wurde der konſervativ⸗freikonſervative Antrag auf Gewährung eines Mehrſtimmen⸗Wahlfrechts mit 20 Stimmen gegen 15 Stimmen angenommen und damit der§ 3 der Regierungsvorlage, der das gleiche Wahl⸗ recht vorſieht, für erledigt erklärt. Für den Antrag ſtimmten 12 Konſervative, 4 Freikonſervative, 4 Nationalliberale, gegen den Antrag die übrigen Mitglieder. Berlin, 21. Februar.(Von unſerem Berliner Büro.) Die nationalliberale Fraktion des preußiſchen Abgeordneten⸗ hauſes hat ſich, wie wir hören, in ihrer geſtrigen Fraktions⸗ ſitzung mit einer Mehrheit, die etwa der Zuſammenſetzung ihrer Vertretung im Ausſchuß entſpricht, nämlich mit 44 gegen 25 Stimmen gegen die der Re⸗ gierung entſchieden. Wir brauchen nach allem, was wir hier wiederholt vorgetragen haben, kaum zu ſagen, daß wir dieſen Beſchluß lebhaft beklagen. Eine endgültige Ent⸗ ſcheidung bedeutet er aber noch nicht. Dieſe wird erſt die Abſtimmung im Plenum bringen. Dasſelbe gilt von der Abſtimmung im Wahlrechtsausſchuß, wo der freikonſervative Antrag auf ein Mehrſtimmenwahlrecht mit 20 gegen 15 Stimmen angenommen, und der Regierungsentwurf ſomit erledigt wurde. Wenn es zur Abſtimmung im Plenum und ſomit hart auf hart kommt, dürfte ſich nach Anſicht kundiger Männer dieſes Stimmverhältnis doch vielleicht ändern. Iriedberg erklärt das Mehrſtimmrecht für unannehmbar. Berlin, 20. Febr.(WTB. Nichtamtl.) Im Wahlrechtsausſchuß des Abgeordnetenhauſes erklärte Vizepräſident des Staatsminiſte⸗ riums Dr. Friedberg, es ſei die Frage aufgetaucht, wie ſeine Antwort auf die Frage des nationalliberalen Abgeordneten betr. der Stellung der Staatsregierung zur Pluralſtimme, die ſich nicht auf Beſitz oder Einkommen gründet, zu interpretieren ſei. Bei der Ausdeutung, die ſeine Worte in der Preſſe gefunden hätten, wun⸗ dere es ihn nicht, daß Mißverſtändniſſe entſtanden ſeien. Er habe auf die Anfrage erwidert, daß die Prüfung dem Staatsminiſterium vorbehalten bleiben müſſe. Dieſe Prüfung habe ingzwiſchen ſtatt⸗ gefunden. Materiell ſehe die Staatsregierung eine Zuſatzſtimme für Alter und Familienſtand nicht für eine Verbeſſerung an. Es werde dadurch das Gefühl der Ungleichheit von neuem erweckt. Schon daher müſſe die Regierung dringend davon abraten, ſich auf auf dieſen Boden zu ſtellen. Die Zuſatzſtimme für ſelbſtändige Erwerbstätigkeit halte die Regierung für eine verdeckte Beſitz⸗ ſtimme, da für die Selbſtändigkeit ein fundierter Beſitz vorhanden ſein müſſe. Der Vorſchlag ſtehe daher im Wider⸗ ſpruch zu der Regierungsvorlage. Gegen die Bil⸗ dungsſtimme beſtänden zwei Anſtände. Sie enthalte ein gewiſſes pekuniäres Element, denn im allgemeinen hänge es von dem Ein⸗ kommen der Eltern ab, ob ſie den Kindern eine höhere Bildung angedeihen laſſen können. Es ſei aber auch eine Ungerechtigkeit, die zu benachteiligen, die von Hauſe aus nicht in der Lage geweſen wären, ſich eine höhere Schulbildung anzueignen, ſpäter aber durch Fleiß und Tüchtigkeit es zu einer höheren Bildung gebracht hätten. Dieſe„Bildungsſtimme“ ſei daher richtiger als Vorbildungsſtimme zu bezeichnen. Ihre Annahme würde bei weiten Kreiſen der Be⸗ völkerung aufreizend wirken. Der Vizepräſident ſchloß: Aus allen dieſen Gründen vermag die königliche Staatsregierung in den angedeuteten Vorſchlä⸗ gen eine Verbeſſerung der Vorlage nicht zu er⸗ blicken. Sie würden die Zwecke, die die Antragſteller im Auge haben, nicht fördern, ſondern teils unerwünſchte Ungleichheiten in die Vorlage hineintragen, teils das Wahlrecht viel ſtärker demo⸗ kritiſieren, als der vorliegende Geſetzentwurf. Dazu komme noch eine weitere Erwägung. Die Vorſchläge ſollen durchgeführt werden auf Grund von Zuſatzſtimmen. Dadurch würde in weiten Kreiſen unſeres Volkes die Auffaſſung entſtehen, daß die Grundlage des Geſetzentwurfes, das gleiche Wahlrecht, verlaſſen und auf das Pluralwahlrecht zurückgegriffen werden ſolle. Das liege aber nicht in der klar ausgeſprochenen Abſicht der königlichenStaatsregierung. Er könne deshalb die Zuſtimmung der königlichen Staatsregierung zu den Vorſchlägen des nationalliberalen Abgeordneten nicht in Ausſicht ſtellen. Lee eee Babiſcher Landlag. zweite Kammer.— 28. öffentliche Sitzung. BI. C. Karlsruhe, 20. Februar. Um 9 Uhr 20 eröffnete Präſident Kopf die Sitzung. Das Haus trat in die Tagesordnung ein. Abg. Banſchb 5(R..) verlas ſeine kurze Anfrage über die Elektrizitätsverſorgung auf dem Lande. Staatsminiſter Freiherr v. Bodman: Der Regierung iſt die Leuchtmittelnot auf dem Lande bekannt, der Mangel an Bauſtoffen und an Arbeitskräften erſchwert jedoch die weitere Elektrizitäts⸗ verſorgung des Landes. Das Murgwerk wird zwar vollendet, aber olange die gerügten Mängel beſtehen, kann keine allgemeine Elek⸗ orgung durchgefü werden. Abg. Dr. Schofer(ZItr.) berichtete für die Budgetkommiſſion über den Staatsvoranſchlag für 1918—19, Hauptabteilung 4: Großh. Miniſterium des Innern. Aus den Verhand⸗ lungen der Budgetkommiſſion teilte der Berichterſtatter u. a. mit: Die Regierung hat auf eine Anfrage erklärt, daß pie Ablieferung der Metalldenkmäler jetzt erfolgen ſolle. Sie habe bisher noch nicht ſtattfinden müſſen, da die Denkmäler weniger Metallwert hätten, als die Glocken. Der Berichterſtatter widmete dem in Ruhe⸗ ſtand getretenen Leiter des Gewerbauſſichtsamtes, Geh. Ober⸗ regierungsrat Dr. Bittmann, Worte der Anerkennung. Die Löhne in Baden ſeien ſehr verſchieden, hohe Löhne beſtänden in der Rüſtungsinduſtrie, dieſen ſtänden aber auch Hungerlöhne gegenüber, namentlich in Südbaden. Zur Jugenofürſorge ſollen Jugendämter errichtet werden. Zur Bekämpfung der Wohnungsnot wurde der Baubund errichtet. Der Arbeit der Heil, und Pflegeanſtalt für Epi⸗ leptiſche in Kork widmete der Berichterſtatter aus Anlaß ihres 25⸗ jährigen Beſtehens Worte des Dankes. Der Berichterſtatter beſprach weiter die einzelnen Anforderungen des Etats und widmete bei dem Kapitel„Landwirtſchaft“ auch dem fjüngſt verſtorbenen Geh. Ober⸗ regierungsrat Hafner, der ſich um die badiſche Landwiktſchaft große Verdienſte erworben hat, einen Nachruf. Schließlich bat der Bericht⸗ erſtatter um Annahme ſämtlicher Poſitionen. Hierauf führte Dr. Schofer als Diskuſſionsredner aus: Man muß eine Steige⸗ rung der landwirtſchaftlichen Produktion verlangen, nicht nur, um einem Wirtſchaftskriege nach dem Kriege zu begegnen, ſondern auch, um unſere Valuta zu verbeſſern. Die Phantaſielöhne in der Rüſtungsinduſtrie wirken manchmal demoraliſierend. Ein Sparzwang für Jugendliche wäre darum zu empfehlen. Hunger⸗ löhne beſtehen jedoch in der Seidenbandweberei, in der Bürſten⸗ binderei und in der Herſtellung künſtlicher Blumen. An chriſtlicher Moral gemeſſen, iſt die Zahlung ſchlechter Löhne eine ſchreiende Sünde. Der Grund, der die Arbeiter zu dem letzten Streik ver⸗ anlaßt hat, war eine politiſche Dummheit. Der Redner wandte ſich gegen die Zuſammenlegung der Gewerbebetriebe und forderte eine ſittlich⸗religiböſe Erziehung des Volkes. f Abg. Muſer(Fr. Vp.) verwahrte ſeine Partei gegen den Vor⸗ wurf, als hätte ſie kein Intereſſe für die Landwirtſchaft. Dann ver⸗ breitete ſich der Redner über Zollfragen, über Einfuhrſcheine, über innere Koloniſation und über die Entſchuldung des Grundbeſitzes. Vizepräſident Rohrhurſt, der inzwiſchen den Vorſitz über⸗ nommen hatte, meinte unter Heiterkeit des Hauſes: Wir kehren jetzt wieder zum Miniſterium des Innern zurück. Abg. Hartmann(Zentr.) bedauerte, daß der Arbeiterſchutz während des Krieges nicht in vollem Umſange durchgeführt werde, empfahl ſozial⸗hygieniſche Forderungen und die Schaffung eines ſo⸗ zial⸗hygieniſchen Inſtituts. bg. Maſt(Itr.) forderte, daß die Regierung die gemeinnützige Bautätigkeit nach Möglichkeit fördere. Der Präſident teilte mit, daß ein Antrag Muſer und Genoſſen eingegangen iſt, durch den verlangt wird, daß mit Rückſicht auf die bedeutenden ewinne der Landwirtſchaftskammer die Anforderun⸗ gen für die Landwirtſchaftskammer im Etat geſtrichen werden ſollen. Hierauf vertagte ſich das Haus zur Fortſetzung der heutigen ag. auf morgen Vormittag 9 Uhr. Schluß der Sitzung r. Der Slaaksbeitrag zur Candwirkſchoftskammer. * flarlsruhe, 20. Febr. In der heukigen Sitzung der Zweiten Kammer wurde von den Mitgliedern der Fraktion der Fort⸗ ſchrittlichen Volkspartel folgender Antrag eingebracht: „Im Hinblick auf die Tatſache, daß die Landwirtſchaftskammer aus ihrem Betrieb ſehr erhebliche Einnahmen erzielt hat und erzielt und deshalb jedenfalls zur Zeit eine Inanſpruchnahme der Staatskaſſe zu ihrer Unterſtützung nicht notwendig iſt und im Hinblick auf die heute beſonders zwingende Pflicht der möglichſten Schonung des usgabebudgets, beantragen wir den Strich der in Titel 17 des Voranſchlags des Gr. Miniſteriums des Innern der Landwirtſchafts⸗ kammer für 1918/19 zugedachten jährlichen Staatszuſchüſſe von 35 000 Mark und 40 000 Mark.— Dieſer Antrag wird bei der Be⸗ —. des Landwirtſchaftsbudgets in der 2 Kammer behandelt werden.* Aus der Verfaſſungskommiſſion der 2. Aammer. X* Karlsruhe, 21. Febr. In der geſtrigen Sitzung der Ver⸗ faſſungskommiſſton der Zweiten Kammer kamen die Anträge auf Reform der erſten Kammer zur Beratung. Ueber dieſe Frage fand zunächſt eine Generaldebatte ſtatt. Vertreter des Zen⸗ trums und der Nationalliberalen begründeten die Anträge ihrer Parteien. Ein ſozialdemokratiſcher Abgeordneter erklärte, daß die Anträge ihm nicht ſehr ſympathiſch ſeien. Seine Partei ſei für Abſchaffung der 1. Kammer. Auf keinen Fall ſollte die Stellung der 1. Kammer gegenüber der Volkskammer geſtärkt werden. Die dringlichſte Reform ſei die Abſchaffung der Vorrechte des Adels. Staatsminiſter Freiherr von Bodman erklärte, er halte die Frage einer Reform der 1. Kammer nicht für ſo dringlich, daß ſchon dem nächſten Landtag eine Geſetzesvorlage zu machen wäre. In der weiteren Anſprache herrſchte Einſtimmigkeit darüber, daß die Ar⸗ beiterſchaft auch eine Vertretung in der 1. Kammer erhalten müſſe. Die goldene Hochzeit des bayer. Königspaares. München, 20. Febr.(WTB.) Anläßlich des Goldenen Hoch⸗ zeitstages des Königs von Bayern wurde in den bayeriſchen Landen ein Feſttag gefeiert. In allen großen und kleineren Städten, ebenſo in den Pfarrkirchen der Landgemeinden wurden Feſtgottesdienſte abgehalten. Am glanzvollſten geſtaltete ſich die Feier in der Reſi⸗ denzſtadt München. Eine feſtlich geſtimmte Menge durchflutete von den Vormittagsſtunden an die Straßen der inneren Stadt, die einen überaus reichen Fahnenſchmuck zeigte. Feſtliches Geläute aller Glocken leitete den Tag ein. Dden Höhepunkt der kirchlichen Feiern bildete der Feſtgoktesdienſt vormittags 10 Uhr im altehrwürdigen dom. Auf dem Wege vom Wittelsbacher Palais bis zur Kirche bildeten Truppen der Garniſon, vor ihnen die Schul⸗ jugend, Spalier. Im feierlichen Zug fuhren der König und die Königin im vierſpännigen großen Prunkwagen, zu deſſen Seiten königliche Bereiter ritten, nach dem Dom. Auf der ganzen Fahrt waren ſie Gegenſtand jubelnder Ovationen. Bei ihrem Eintritt in den Dom erklangen Fanfaren. Der Erzbiſchof Dr. von Faul⸗ haber geleitete mit dem großen Domkapitel das Königspaar, dem der große Dienſt, die minderſährigen Prinzen und Prinzeſſinnen zu dem im Presbyterium aufgeſtellten Thron voranſchritten. Weiß⸗ ekleidete Mädchen mit grünen Girlanden und königliche Pagen chritten zu beiden Seiten des Jubelpaares. Im Presbyterium hatten weiter noch Platz genommen die Mitglieder der königlichen amilien, die auswärtigen fürſtlichen Gäſte, das diplomatiſche orps, darunſe der päpſtliche Nuntius, die Direktoren der Kammer der Reichsräte, der Kammer der Abgeordneten. Die weiten Räume des Domes waren dicht gefüllt. Im Mittelſchiff ſah man in ihren länzenden Uniformen die Staatsminiſter, die Standesherren, die e be e en die Vertretungen vom Magiſtrat, das Ge⸗ meindekollegium, die Damen des diplomatiſchen Korps und andere. Die Feier begann mit einer Anſprache des Erzbiſchofs Faulhaber an das Königspaar, worin er auf die Bedeutung des Jubeltages hinwies, woran das ganze Land und das ganze Volk teiinehme und den Segen des Allmächtigen auf den Könlg und die königliche Fa⸗ milie heraabflehte. Die vom Erzbiſchof verleſenen Fragen aus dem Rituale wurden zuerſt vom König und dann von der Königin be⸗ antwortet worauf das Königspaar knieend den oberhirtlichen Segen zum Ehebund erhielt.— Daran ſchloß ſich eine ſtille Meſſe, wobei die Prieſter des katholiſchen Klerus Münchens Chöre ſangen und die königliche Vokalkapelle kirchliche Lieder vortrug. Mit dem gemeinſam geſungenen„Gott wir loben dich“ ſchloß die erhebende Feier, worauf unter Fanfarenklängen der Auszug der Majeſtäten aus der Kirche erfolgte. 1 Die Rückkehr des Jubelpaares nach dem Wittelsbacher Palais erfolgte um 2? Uhr, dort nahmen die Majeſtäten die Glüch⸗ en Famlilie entgege; rnr ee 2 28 7 3 juchung, die Ihre Stadt in letzter Nacht erlitten, auszuſpechen, iſt N Donnerstag, den 21. Februar 191i8. Mannheimer Generul⸗Angeiger. mirtago· Ausgabo⸗j Nr. 87. 3. Seite. Aus Stadt und Land. Teilnahme · Kundgebungen anläßzlich des letzten Fliegerangriffs. Anläßlich des jüngſten Fliegerangriffs auf die Stadt Mannheim an den Oberbürgermeiſter nachſtehende Telegramme eingelaufen: Karlsruhe, 20. Februar 1918. „Der neue empörende Fliegerangriff auf meine liebe Haupt⸗ tadt Mannheim, dem leider ein junges Menſchenleben zum Opfer el, erfüllt die Großherzogin und mich mit herzlichſter Teilnahme. Friedrich, Großherzog.“ Karlsruhe, 20. Februar 1918. „Meine allerherzlichſte Teilnahme an der ſchweren Heim⸗ ſnd mir Herzensbedürfnis und ich bitte Sie, dieſelbe auch den Schwer⸗ etroffenen und Verwundeten vermitteln zu wollen. Großherzogin Luiſe.“ Karlsruhe, 20. Februar 1918. „Ich nehme innigen Antefl an dem der Stadt Mannheim durch Inegerangriff widerfahrenen Unheil. Dden Verwundeten und interbliebenen herzliche Teilnahme. Staatsminiſter Freiherr von Bodman.“ del Der Oberbürgermeiſter hat für dieſe Kundgebungen warmer Unahme im Namen der Stadt Mannheim und der betreffenden umilien telegraphiſch herzlichſten Dank zum Ausdruck gebracht. Raball bei Bezahlung mit Goldgeld. 2 Während der Goldankaufswoche vom 17. bis 24. Februar cr. rden von den Detailgeſchäften in Mannheim bei Waren⸗ a 4 dete caden. unkdufen für dieſenigen Beträge, welche mit Goldgeld bezahlt erden, 5 Prozent Rabatt gewährt. Die Kaufleute verpflichten ſich, das eingegangene Goldgeld ſofort der Reichsbank zuzuführen. * Nativnalliberale Frauenverſammlung. Das Gemeinde⸗ bahlrecht der Frau, das Thema, welches Frau Geheimrat 0 ellinek'“ aus Heidelberg am kommenden Freitag, den Februar, abends halb 9 Uhr, im unteren Saale der Mann⸗ mer Liedertafel in ihrem einleitenden Vortrag behandelt, be⸗ hei anſprucht in unſerer Stadt ganz beſonderes Intereſſe. Wir wiſſen, 0 ſich unſere Frauen ſchon in Friedenszeiten am kommunalen n in regſter Weiſe beteiligt und aktiv in verſchiedenen Kom⸗ viſtionen an der Gemeindearbeit mitgewirkt haben. Die tätige ai unahme der Frau am Gemeindeleben hat ſich in der Kriegs⸗ beträchtlich vertieft und erweitert. Der Aufgabenkreis wird geringer werden, wenn der Friede wieder eingekehrt iſt. Da⸗ * kechtfertigt ſich der Anſpruch der Frau auf größere Rechte. Die rung des Gemeindewahlrechts iſt eine der bedeutungsvollſten. ne Anhängerin der Natl. Partei ſollte deshalb in der angekün⸗ Wenn Verſammlung fehlen. Wir bitten nochmals um recht eifrige Fel ung und geben uns der Erwartung hin, daß Frau Geheimrat inek vor einem gefüllten Saale ſprechen wird. (lben Die Jubetriebnuhme des Murgwerks. Nach einer halbamt. die Mitteilung der„Karlsruher Zeitung“ konnte am 10. Februar „Stromabgabe aus dem Niederdruckkraftwerk in Waßbach an die nunmehr erſtellte, das Murgtal durchziehende, arbef Volt⸗Leitung eröffnet werden. Damit iſt ein Zuſammen⸗ auf ben des genannten Werkes mit dem Dampfkraftwerk Achern nun as ausgedehnte Netz des letzteren ermöglicht und es werden in mehr nicht unbeträchkliche Strommengen aus dem Murgwerk ſchon f. Land, vor allem in das Murgtal, geſchickt. Daneben findet an daben Monaten eine Stromabgabe aus dem Niederdruckkraftwerk Forbte Baubetriebe des Murgwerks ſtatt. Auch ſind die Bahnhöfe ach und Raumünzach an das genannte Werk angeſchloſſen. Erleichterung der Zeichnungen für die achte Kctegsanleihe. IchteKarlsr. Ztg.“ ſchreibt halbamtlich: Zu der bevorſtehenden en Kriegsanleihe hat das Finanzminiſterium wie zu Klendisberigen Anleihen die Staatsſchuldenverwaltung und die der. bahnhauptkaſſe ermächtigt, den Beamten u. Arbeitern Sto taatsverwaltung und den Lehrern, deren Bezüge aus Lichterkaſſen fließen, die Beteiligung an den Zeichnungen zu er⸗ ern. Durch Gehaltsabzüge ſollen die gezeichneten Beträge fentſich gehören nunmehr die Froſttage, die der frühlinzsmäßigen bis Ende September 1921, und bei Beamten, die bis dahin noch an den früheren Kriegsanleihen abzuzahlen haben, bis Ende März 1923 getilgt ſein. * Keine unnökigen Dienſtreiſen. Die Generaldirektion der Bad. Staatseiſenbahnen hat ihren Dienſtſtellen empfohlen, aus⸗ wärtige Dienſtgeſchäfte nur in unvermeidlichen Fällen vorzu⸗ nehmen und, wo dies der Fall iſt, auf ihre Erledigung mit dem geringſtmöglichen Aufwand hinzuwirken. In Fällen, wo die aus⸗ wärtigen Geſchäfte zugunſten Dritter vorgenommen werden und von ihnen für die Aufwandsentſchädigungen Erſatz geleiſtet wird, iſt darauf zu achten, daß dies gegebenenfalls in den erhöhten Be⸗ trägen geſchieht. Weiter hat die Generaldirektion angeordnet, daß die Notwendigkeit der Erhöhung der Aufwandsentſchädigung bei auswärtigen Dienſtgeſchäften nicht nur bei den Beamten gegeben iſt, ſondern auch bei den Arbeitern zutrifft.(B..) d e e e ſtößt, wie wir hören, namentlich in der Oſtſtadt auf nicht geringe Schwierigkeiten. Nicht nur, daß die ſchriftliche Werbung bisher einen ſehr geringen Erfolg gezeitigt hat, auch die perſönliche erntet geradezu uabegreifliche Verſtändnis⸗ und Rückſichtsloſigkeit. Die jungen Damen, die ſich in den Dienſt der guten Sache geſtellt haben und unverdroſſen von Haus zu Haus ziehen, klagen decüber, daß ſie in zahlreichen Fällen in einer Weiſe behandelt wurden, daß man glauben konnke, ſie wären auf einem Bettelgange begriffen oder wollten zur Beſchlag⸗ nahme der Gold⸗ und Juwelenſchätze ſchreiten. Wir halten es für unſere Pflicht, dieſe höchſt bedauerliche Tatſache hier feſtzunggeln und an dem Gewiſſen unſerer begüterten Kreiſe zu rütteln. Die Abgabe von Gold und Juwelen iſt genau ſo vaterländiſche Pflicht, wie das Zeichnen von Kriegsanleihe Wir haben erſt in dieſen Tagen erfahren müſſen, daß der Krieg vor den Toren Mannheims nicht Halt macht, daß er an unſer Leben will. Was bedeuten Gold und Juwelen im Vergleich zum teuerſten, was wir beſitzen, im Vergleich zu Leben und Geſundheit. Darum heraus mit dem nutzloſen Gut, das das Vaterland von uns fordert. Es wäre kläglich und beſchämend, wenn wir von einem ſchlechten Er⸗ebnis der Goldankaufswoche berichten müßten. Unſere beſißenden Kreiſe haben die Pflicht, hier vorbildlich zu wirke. BBekämpfung von Pflanzenkrankheiten. Die„Karlsr. Ztg.“ ſchreibt halbamtlich: Nach der Verordnung des Miniſteriums des Innern über die Bekämpfung der Pflanzenkrankheiten vom 3. Sep⸗ tember 1917(Geſetzes⸗ und Verordnungsblatt Seite 310) ſind Ge⸗ meinden, in denen ein Auftreten von Getreidebrandarten oder von Schneeſchimmel(Fuſariumj feſtgeſtellt iſt. auf An⸗ ordnung des Bezirksamts gehalten, die erforderlichen Einrichtungen zum Beizen des Saatguts zu treffen. Es hat ſich nun gezeigt, daß bei den oft weit auseinanderliegenden Gehöften der Landwirte die Benützung einer gemeinſamen Beiz⸗ vorrichtung mit großen Umſtändlich⸗ keiten verknüpft iſt. Die bedrohten Ge⸗ meinden ſollen deshalb künftig nur ver⸗ pflichtet ſein, die Beizmittel zu beſchaf⸗ fen und ſie den Landwirten zum Selbſt⸗ koſtenpreis zur Verfügung zu ſtellen. Bei der großen Bedeutung, welche dem Beizen des Saatguts als wirkſames Mittel zur Ertragsſteigerung zukommt, iſt es vaterländiſche Pflicht der Land⸗ wirte, die Saaten durch Beizen vor Krankheiten zu ſchüzen. Bei der Unter⸗ laſſung des angeordneten Beizens haben die Landwirte empfindliche Strafen zu gewärtigen. Da es da und dort noch vorkommen ſoll, daß Landwirte Kupfervitriol zum Beizen des Saat⸗ guts verwenden, ſind die Bezirksämter angewieſen worden, mit allem Rachdruck darauf hinzuweiſen, daß die Verwendung von Kupfer⸗ vitriol zu dieſem Zweck unterbleibt, denn es iſt nicht angängig, daß Kupfervitriol zu einer Zeit, wo es nicht einmal für die Bekümpfung der Blattfallkrankheit der Reben vollſtändig ausreicht, zum Beizen von Saatgut perwendet wird, umſomehr, als hierfür geeignetere und wirkſamere Stoffe zur Verfügung ſtehen. Die Bürgerſtiftung für die 110er, hat, wie aus der in der vorliegenden Nummer veröffentlichten dritten Zeichnungsliſte her⸗ vorgeht, bereits die Summe von 60 000 Mark erreicht. Ein erfreu⸗ liches Zeichen für die Opferwilligkeit der Mannheimer Bürger in Anerkennung der Leiſtungen unſeres Garniſonregiments. Weitere Spenden ſind aber nötig, wenn das gedachte Werk ſeinen edlen Zweck erfüllen ſoll. Jeder, auch der kleinſte Betrag, iſt willkommen. Außer den bekannten Zeichnungsſtellen nimmt auch die Kaſſenver⸗ waltung des Erſatz⸗Bataillons 110(Kaiſer⸗Wilhelm⸗Kaſerne) Zeich⸗ nungen entgegen. c. Das FJeſt der goldenen Hochzeit ſeiert am 23. ds. Mts. Herr Joſeph Kohler, früherer Inhaber einer Nähmaſchinen⸗ und Fohrradhandlung, mit ſeiner Gattin Wilhelmine geb. Haenle, Breiteſtraße,] 1, 3 wohnhaft. Das Jubelpaar, das ſich noch geiſtiger Friſche und körverlicher Rüſtigkeit erfreut, zählt ſeit der Verheiratung zu unſern Beziehern. Wir ſprechen dem Jußelpacr, das in den Alt⸗Manaheimer Kreiſen bekannt und geſchätzt iſt, unſere herzlichſten Gllickwünſche aus Möge ihm ein noch recht langes Zuſammenleben beſchieden ſein! * Leichter Schneefall iſt in der verfloſſenen Nacht eingetreten. Mit Staunen und dem Gefühl der Erleichterung wurde dieſe Tat⸗ ſache heute Morgen feſtgeſtellt. Als man zu Bette ging, ſchien noch der Mond, wenn auch etwas verſchleiert, hell und klar Hof⸗ erfahren eine kleine Sovpran, ihr warmes Gefühl entzückten die Hörer Freilng, 22. Februar, gellen folgende Marlen: I. Für die Berbraucher: Butter: Für„ Pfund die Buttermarke 6 in den Verkaufsſtellen 581 bis 1000. Weißer Käſe: Fur 4 Pfg.(das Pfund 75 Pfg.) die Buttermarke 8 in den Verkaufsſtellen—25 und 891—995. Eier: Für 1 Ci(82 Pfg.) die Eiermarke 1 in den Verkaufsſtellen 1 bis 222 Teigwaren: Für 100 Gramm die Kolonialwarenmarke 7 in den Ver⸗ kaufsſtellen—998. 1. Sorte zu 82 Pfg. und 2. Sorte zu 60 Pfa. das Pfund. Trockenmilch(gezuckerte Voflmilch): Zum Einkauf: 1 Paket(100 Gr. 85 Pfg.] gegen die Haushaltungmarke 81 in den Verkaufsſtellen für Butker und Eier, die ſeiner Zeit die Marke 31 abgeſtempelt haben. Mager⸗ und Buttermilch: Für Liter die Marken 3 und 7. Marmelade: Für 1 Pfund(90. Pfg.) die Kolonialwarenmarke 8 in den Verkaufsſtellen—998, gilt ſchon ab Donnerstag. Kartoffeln: Für 4 Pfd. der Lieſerungsabſchnitt 4 der Kartoffelmarke 675 für 3/ Pfd. die Zuſatzmarke 62 ſowie die Wechſelmarken. H. Für die Kleinverkaufsſtellen. Bet den Großhändlern liegen zur Abgabe bereit: Suppeneinlagen. loſe: 50 Gramm für die Perſon(Verkaufspreis 82 Pfg. das Pfund). Für ſämtliche Kolonialwaren⸗Verkaufsſtellen bis ſpäteſtens Samstapabend. 5 Butter: Für die Verkaufsſtellen—350. Die Veröffentlichungen des Lebensmfttelamtes Aenderung inſofern als künftig infolge des Wegfalles der Bezugsſcheine auch die Mittellungen an den Kleinhandel bekanntgegeben werden. Die Ware darf ſelbſtverſtändlich nicht früher an die Verbraucher abgegeben werden, als bis die zugehörige Marke unter den Mit⸗ teilungen für die Verbraucher aufgerufen iſt. 5 III. Saatkartofſeln. 5 Die ſtädtiſche Kartoffelſtelle iſt auch in dieſem Jaßre wieder in der Lage, die Beſchaffung von Saatkartoffeln zu vermitteln. Um eine Ueberſicht über die benötigten Mengen zu. gewinnen, fordern wir alle Beſitzer von Grundſtücken und Gärten, welche durch uns norddeutſche Früh⸗ und Spätfaatkartoffeln zu beziehen wünſchen, auf. ihren Be⸗ darf an Saatcut bis zum 1. März unter Angabe der Größe der an⸗ zubauenſen Ackerfläche beim Städt. Léebeusmittelamt. C 2, 16018. 2. Stock, Zimmer 18 anzumelden. Solche Kartoffelerzeuger, welche Kar⸗ toffeln gewerbsmäößia anbauen haben für das erhaltene Saatgut die Speiſekartoffeln zurückzugeben. ſfSttdilſees Lebenswittelamt. C 2. 10%/18. Witterung der erſten Februarhälfte folgten, für dieſes Frühſahr der Vergangenheit an. Unſere Kohlenvorräte verlangen gebieteriſch die Einſchränkung oder gar Einſtellung der Heizung. Der Nullvunkt war heute morgen mit 2,2 Grad Wärme nach Celſius überſchritten. Möge das Oueckſilber weiterhin Neigung im Klettern bekunden. Vaterländiſche Feier in Fendenheim. Der Ortsausſchuß Feu⸗ denheim für Kriegsaufklärung hatte zu Beginn der Goldankaufs⸗ woche zu einer vaterländiſchen Feier in die Mädchenturnhalle des Schulhauſes eingeladen. Der große, ſchöne Raum, der ſich in ſeiner vornehmen Einfachheit zur Abhaltung von Verſammlungen gut eignet, war von Zuhörern ſaſt ganz gefüllt. In den Dienſt der vater⸗ ländiſchen Sache hatten ſich ausgezeichnete Kräfte bereitwillig geſtellt. Herr W. Rehberg eröffnete den Abend mit der 14. R apſodie von Liſzt. Frei aus dem Gedächtnis ſpielend, fand der junge Künſtler für ſein techniſches Talent und ſeinen impulſiven Vortrag reichen Beifall. Er erwies ſich ebenſo als vorzüglicher Begleiter in den fol⸗ genden Geſangs⸗ und Cellovorträgen. Herr S. Rehberg bezeugte in zwei Stücken für Cello, darunter einem Larghetto von Rapp, daß er auf der Bahn zu einem ſehr guten Künſtler aufwärts ſchreitet. Frau M. Felmy erfreute uns mit ſechs Liedern. Ihr herrlicher u ſtürmiſchem Beifall. Herr Karl Mang, unſer grundgewaltiger Baß vom Hof⸗ theater, und Herr Graarud vom Hoftheater in Karlsruhe traten Frau Felmy ebenbürtig zur Seite. Erſterer ſang drei Landsknechts⸗ lieder von Lenz, letzterer 3 volkstümliche Geſänge, beide mit reichem Beifall bedonkt. Herr Dramaturg Peterſe n wies in geiſtvoller Anſprache ſeine„deutſchen Schweſtern und Brüder“ eindringlich auf die Bedeutung des Tages hin und forderte zur reichen Beiſteuer an Gold und Schmuck auf. Herr Karl Fiſcher iſt ein Rezitator von außerordentlichen Anlagen. Seine drei erſten Gedichte waren ernſten Inhalts und ergriffen den Hörer im innerſten Herzenswinkel, während die drei letzten Vorträge auch die vorzügliche Beherrſchung der heiteren Seite des Menſchenlebens erwieſen. Stürmiſcher Beifall lohnte ihm. Allen Mitwirkenden, die in ſelbſtloſer Weiſe ſich in den 8 des Vaterlandes geſtellt hatten, ſei nochmals e geſagt. ic Die Hygiene und Erziehung im Spielalter des Kindes be⸗ handelte ein vom Vaterländiſchen Frauenverein, Provinzialverein Berlin, veranſtalteter Vortragszyklus. Dieſe für die Kinder⸗ erziehung ſo bedeutſamen Vorträge hat der Verein im Druck er⸗ ſcheinen laſſen, um ſie auch weiteſten Kreiſen zugänglich zu machen. Es ſind dies: Prof. Dr. Frenkel⸗Heiden:„Die Nervoſität des Kindes im ſchulpflichtigen Alter“, Prof. Dr. Langſtein:„Kind, Mutter und Arzt“, derſelbe über:„Deutſche und enaliſche Säuglinasyflege“, Privatdozent Dr. L. F. Meyer:„Ueber richtige und falſche Er⸗ nährung im Spielalter des Kindes“, derſelbe:„Ueber Schulkrank⸗ heiten“, Oberleutnant Neumann⸗Neurode:„Spiel und Sport des Kindes in den Spieljahren“, Dr. Arnold Orgler:„Das einzige Kind“, Tr. Arnold Benfey:„Die anſteckenden Krankheiten im Kindesalter“, Dr. Ivan Roſenſtern:„Die Tuberkuloſe im Kindesalter“, und vom Kammerherrn von Behr⸗Pinnow:„Unſer Kindernachwuchs end ſeine Ruf daß die Blinden die Sehenden lehrenl“ elbenir hatten lang debattiert. Angeregt durch die mannigfachen dwei n und Entbehrungen des Krieges war unſer Geſpräch auf die und. FJragen gekommen:„Wann lohnt das Leben nicht mehr? in Was iſt im Leben unerträglich?“ Die Meinungen ſchwirrten Weue her. Geiſtreiche und andere Spitzfindigkeiten blitzten auf. Schluß war man ſo klug wie zuvor. im Ich brach ſchließlich auf und ging, einen verwundeten Freund lunnaben Lazarett zu beſuchen. Die Krankenhausatmoſphäre nur mite auch nicht heiterer. Und ſo ſprachen auch wir beide wieder trö davon, wann das Leben nicht mehr ſchön, was an ihm uner⸗ feählich was das Schwerſte ſei. Da hörte ich mit einem Mal liche Klänge einer Mundharmonika. Ich lauſchte. Luſtige eſpieltenmelodien wurden geſchickt und mit hörbarer Anteilnahme Vii Ich ging den Klängen nach und kam an den Wintergarten der ndenabteflung. Ein Dutzend Soldaten in blau⸗weiß geſtreiften enröcken ſaßen im Kreis und lauſchten dem Spiel eines ihrer Sein volles Geſicht ſchaute wie andächtig zur Glas⸗ Arme und Beine bewegten ſich im Takt. uinzg en. G trat an den Kreis und blickte dem fröhlichen Muſikanten dericht und ſah, daß ſein eines Auge eingeſunken und geſchlof⸗ as andere aber halbgeöffnet war und leblos nach oben ſtarrte. blind. in tiefer, kalter Schreck durchfuhr mich. Die Kranken⸗ eiteſter aber kam leiſe zu mir heran und ſagte:„Das iſt unſer lun dich Meyer, ſehen Sie ihn ſich an. Er iſt der Fröhlichſte allen.“ „»Heinrich,« rief ſie, als er eine Paiſe machte.„Es iſt Veſuch wunt Lebhaft fuhr das Jungengeſicht herum.„So?“ fragte er er und intereſſiert. Wide ſetzte mich zu ihm. Wir rauchten Zigaretten. Und bereit⸗ egann er zu erzählen: ch boangzi Jahre war er alt. Seit anderthalb Jahren Soldat. wef, e, daß er es nicht mehr ſein konnte. Er war ſo gern dabei den, en. Im Auguſt war ſein Regiment vor Lens eingeſetzt wor⸗ Am Abend vor der Ablöſung hatten die Engländer getrom⸗ eng⸗ as ganze Grabenſtück der Kompagnie Meyers war zuſam⸗ j geſchoſſen worden. Nur Meyer und ein Gefreiter waren noch ſübrem Poſten. auch ſchon zu meinem Kameraden:„Du, es ⸗Einmal ſagte ich . eeenic daen Spel alah, daß wir in dem geuet nach bleiben. Wir ſind ja ganz allein.“ Aber da hat der Gefreite ge⸗ ſagt:„Ich bleibe. Geh weg, wenn du willſt.“ Da bin ich halt auch geblieben.“ Wenige Sekunden ſpäter traf ſie beide eine Granate. Mit zer⸗ ſchoſſenem Bein kroch Meyer in den nächſten Unterſtand, wo er noch ein halbes Dutzend Verwundeter fand. Er wollte ſich gerade verbinden, da entſtand draußen ein Getümmel, eine Handgranate flog in den Unterſtand und zerknallte unmittelbar vor Meyer. Mit einem Dutzend Wunden und blutüberſtrömtem Geſicht fiel er um. Er hörte engliſche Stimmen. Dann fühlte er, wie er durch⸗ ſucht wurde, während jemand ihn fragte:„Nix money? Börſe, Meſſer, Brieftaſche, Zigarrenetuf wurden ihm abgenommen. Man griff ihm ins Geſicht. Da wies er auf ſeine Augen und ſchüttelte den Kopf zum Zeichen, daß er nichts ſähe. Da ſagte der andere etwas wie malheur und verſchwand. „Er hat,“ meinte Meyer lachend,„ſo gut franzöſiſch geſprochen, wie ich früher mit den Ziviliſten.“ Meyer hilflos, wie Engländer Einen halben Tag lang hörte draußen redeten und rumorten. Dann wurde es ſtill. Nur ein ſchwerverwundeter Kamerad war im Unterſtand noch zurückge⸗ blieben. Sein Leib war von einem Granatſplitter zerriſſen. Sie litten entſetzlich unter Durſt. Sie taſteten nach Feld⸗ ſeichen. umher und fanden nichts. Drei fürchterliche Tage ver⸗ richen. „Mein Kamerad hat furchtbar gejammert,“ erzählte Meyer mitleidig.„Ich hab ihm immer zugeredet, aber er hät geſagt, er könnt's nimmer aushalten. Und gefroren haben wir! Da bin ich rausgekrochen, um mich ein bißchen von der Sonne beſcheinen zu laſſen. Das hat wohl getan. Ich muß ein paar Stunden gelegen haben. Dann bin ich wieder hinunter.„Kamerad!“ habe ich ge⸗ rufen. Wie er keine Antwort gibt, hab' ich mit den Händen herum⸗ getaſtet. Da hat er ganz ſteif gelegen. Ich hab' ihn weiter be⸗ fühlt und hab' gemerkt, daß ex tot war. Da hab' ich mich auch neben ihn gelegt. Und hab gelegen bis zum nächſten Tag. Jetzt hab' ich's vor Durſt nicht mehr aushalten können. Ich bin wieder rausgekrochen und hab' nach einem zuſammengeſchoſſenen Ver⸗ bindungsgang geſucht, an den ich mich noch genau erinnert habe. Ich hab' ihn auch gefunden, aber er war voller Toten. Ich hab' geſucht und geſucht. Und hab' plötzlich zwei Käſten gegriffen. „Waſſerkäſten von Maſchinengewehren,“ habe ich gedacht und gleich angefangen, aus einem zu trinken. Aber es war Benzin. Ich hab's aber doch getrunken, weil ich zu großen Durſt hatte. Dann bin ich eingeſchlafen. Wie ich aufgewacht bin, hab ich noch mehr Durſt gehabt. Ich hab' nach dem anderen Kaſten gefühlt. Und da war Waſſer drin. Ich hab' alles auf einmal ausgetrunken. „Ob's klar war, weiß ich nicht; auf jeden Fall iſt's mir gut bekommen,“ ſcherzte er.„Jetzt hätte ich mir's vielleicht eingeteilt,“ lächelte er treuherzig und ſchalkhaft,„aber hintennach hat man immer gut reden.“ Dann krappelte er ſich eine Zeltbahn und eine Holzplanke zuſammen und machte ſich eine Art Dach; blind und voller Wunden und unverbunden. So lag er noch volle fünf Tage zwiſchen den Toten. „Der Durſt! Der Durſt! Wenn nur der Durſt nicht geweſen wäre! Ich ſchrie immer wieder nach Hilfe. Und dann fürchtete ich auch, die Engländer kämen wieder. Vor allem, da ich oft in der Nähe Handgranatenkämpfe hörte. Und den Engländern wollte ich nicht in die Hände fallen. Lieber tot! Und dann hab' ich doch wieder geſchrien, weil ich mir geſagt hab', zum Umbringen iſt im⸗ mer noch Zeit. Und ſterben kannſt du immer noch früh genug!“ Dann ſuchte er ſich mit ſeinem Verbandspäckchen zu verbinden. Er zog den Rock aus. Aber da er nichts ſah, legte er die Binde zu tief an. Sie rutſchte ihm auf den Bauch.„Und nun konnte ich meinen Rock auch nicht mehr ankriegen,“ lachte er vergnügt. Einmal hörte er nicht allgu fern jemand flöten. Wieder rief er; wieder vergebens. 5 Auf einmal, am neunten Tage, vernahm er Stimmen. Er ſchrie um Hilfe.„Kamerad, wo biſt du?“ glaubte er als Antwort zu verſtehen, lauſchte aber aus Furcht vor den Engländern. Da erſcholl es noch einmal deutlich:„Kamerad, wo biſt du?“ „O, wie war mir da zu Mut! Ich ſchrie, was ich nur konnte: „Hier, hier, hier!“ Er war gerettet. Das ablöſende Regiment hatte ihn gefunden. 70 Pfund wog er, als er im Lagarett eingeliefert wurde.„Jetzt aber wieg' ich 160,“ berichtete er ſchmunzelnd. Aber bei ſeiner Einlieferung hatte er ſchon Starrkrampf. Und überwand auch den. „Danach mußte ich noch einmal für drei Wochen auf Schleim⸗ ſuppe und Keks abonnieren“— ſeine erloſchenen Augen zwinker⸗ len— verſtändnisvoll an—,„weil mein Magen nichts mehr annahm.“ Aber jetzt war er rund und dick. Seine Wunden heilten all⸗ mählich. Und er wurde zum Spaßmacher und Hofmuſikanten in der Blindenabteilung. Am Sylveſterabend hatte er, der begeiſterte Soldat, ſich Torniſter und Gewehr bringen laſſen, war im Saal auf⸗ und abſpaziert und hatte Korporalſchaftsexerzieren gemacht. Und wenn er beſonders guter Laune iſt, ſetzt er vor dem Muſizieren einen Kneifer auf,„damit er beſſer ſieht.“ ‚ Und Blindenſchrift lernt er ſpielend leicht. 5 „Die Schweſter ſagt, es ging' bei mir ſehr ſchnell. Wenn ich auch kein Maler mehr ſein kann, wie vor dem Krieg, ich lern ſchon * 4. Seite. Nr. 87. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Witags⸗Ausgabe.) Donnerstag. den 21. Februar 1918. Dieſe Vorträge ſind zum Preiſe von 30 Pfg. für das Erhaltung. des Vereins, Berlin einzelne Exemplar durch die Geſchäftsſtelle W. 57, Frobenſtraße 1, zu beziehen. 5( Die Landlieferung an Heu für das Heer. Der ſtellv. kom⸗ mandierende General hat beſtimmt: Rückſtände der Lieferungs⸗ verbände oder der Gemeinden auf die auf Grund der Verordnung des Reichskanzlers vom 12. Juli 1917 über den Verkehr mit Heu aus der Ernte 1917 ausgeſchriebenen Landlieferungen an Heu für das Heer werden nach den Beſtimmungen des Kriegsleiſtungs⸗ geſetzes durch militäriſche Kommandos beigetrieben und zwangs⸗ weiſe den militäriſchen Bedarfsſtellen zugeführt. Die Entſcheidung darüber, in welchen Fällen eine ſolche Zwangsmaßnahme zur An⸗ wendung zu kommen hat, trifft von 1 zu Fall das ſtellv. Gene⸗ ralkommando des 14..⸗K. Die Beitrelbung erſtreckt ſich nicht guf den Eigenbedarf der Tierhalter bis zum Beginn der dies⸗ jährigen Grünfütterung. Die Koſten des Beitreibungsverfahrens fallen dem fäumigen Lieferungsverband oder der ſäumigen Ge⸗ meinde zur Laſt. Außerdem wird für die beigetriebenen Mengen die dem Lieferungsverband oder der Gemeinde für Vermittlung und ſonſtige Unkoſten zuſtehende Vergütung einbehalten und es werden die zuſtändigen Heupreiſe um je 10 Mark für die Tonne herabgeſetzt. Zuſtändig iſt der amtlich agegaſehie ee der zu dem Zeitpunkte gültig war, an welchem die Lieferung hätte erfolgen ſollen. Splelplan des frobh. Hof- u. National-Theaters Mannhelm Hof-Theater Neues Theater 21. FebruarAbonnement A Der Troubadour Donnerstag Mittlere Preise Anfang 7 Uhr 22. Februar Abonnement BDie lustizen Veſder von FreitagAlittiere Prelse g Unr 5 Zum ersten Male: Adbonnement D Audentsck Latspiel 23. Februar Samstag] Mittlere Preise abend. Anfang 1 Uhr 24. Februar Abonnement A Sꝛeg frled Alt Heidelberg Sonntagl Hohe Preise Anfang 5 Uur Anfang 7 Uhr Felſefeſchdi ZJuverſicht. Den wüſchde Werwlwind aus Oſchde Soll unſer Deutſchland mitverkoſchde? Ihr Bolſchewiſchde, ſacht, nor ſacht! Wann aa'r Weſcht mordluſchdig lacht. Leucht euch kee Schtern in die bludig Nacht, s werd doch kee Lorbeerkranz euch'macht! 'r ſchtahlhart Hindeburg, der wacht, Un'r Kaiſer un'r Hertling rufe euch zu: Euroba kricht durch uns ſeiln) Ruh! Der wüdig Werwlwind aus Oſchde Find unſer Männer treu am Poſchde. 5 Eurobaherz ſchteht worzlfeſcht, Un des is forr die Welt doch's beſcht, Wann Oſcht und Weſcht bedenklich wacklt, Bei uns werd trotzkytoll nit'ſacklt. Lügt zu, droht zu, hetzt immerzu! Euroba kricht durch uns ſeiln) Ruh, Trotz Trotzky, trotz dem Räuwerg ſchlecht, Un Deutſchland kricht ſeiln) gudes Recht! A. Göller. Nus dem Sroßherzogtum. 3 Schwetzingen, 18. Febr. Zur Werbung für die Bad. Gold⸗ und Juwelenankaufswoche fand geſtern im Falkenſaale hier ein „Bunter Abend“ ſtatt. Als Ausübende waren neben Mit⸗ gliedern der Mannheimer Bataillonskapelle Frau Wolf⸗Den⸗ el, Frau Homann⸗Webau, ferner die Herren Felix nger, Hofopernſänger Max Lipmann aus Mannheim, No⸗ bert Siebenhaar aus Heidelberg und Hofſchauſpieler Paul Becker aus Karlsruhe tätig. Sämtlichen Künſtlern wurde leb⸗ hafter Beifall gezollt.— Im Amtsbezirk Schwetzingen finden im Laufe dieſer Woche verſchiedene Vaterländiſche Abende * Erinnerung an die Freiheitskriege ſtatt. Patriotiſche Geſänge, ezitationen und Anſprachen ſollen der Erinnerung an die großen Tage von 1813 gewidmet ſein. 8 AKirchheim, 20. Febr. Der Bürgerausſchuß hat in ſeiner geſtrigen Sizung mit 31 gegen 9 Stimmen ſeine Zuſtimmung dazu erklärt, daß mit der Stadtverwaltung Heidelberg über die Ein⸗ gemeindung Kirchheims angeknüpft werden. Von der Bergſtraße, 17. Febr. Bei anbrechendem Frühjahr harren viele Arbeiten der ländlichen Bevölkerung. Wenn es jetzt freilich für die Feldarbeiten zu feucht und grundlos iſt, ſo kann man doch an regenfreien Tagen mit dem Ausputzen der Obſt⸗ bäume beginnen. Das erſte Geſchäft iſt, daß man die Raupen⸗ neſter vertilgt, die man zurzeit an den blätterloſen Bäumen gut wahrnimmt. Einzelne Raupen der Baummotte und andere laſſen ſich übrigens an beſonderen Spinnfäden herab auf die Erde und verpuppen ſich in der Nähe des Stammes, weshalb man auch hier etwas umhacken und nach den Puppen fahnden ſollte. Und wenn man zur erſten Frühlingszeit auch glaubt, alle Raupengehege ver⸗ vertilgt zu haben, ſo iſt dieſes noch nicht zu erreichen. Immer bleiben noch Schlupfwinkel übrig, aus denen bei wärmerer Jahres⸗ zeit die ſchädlichen Raupen und Schmetterlinge hervorbrechen und ihr Zerſtörungswerk beginnen, wenn nicht der Baumzüchter auch dann wieder bei der Hand iſt und ihnen das Handwerk legt. Es iſt zwar deshalb ſchon nicht leicht, alle Schädlinge zu erreichen, weil manche, wie ihre Brut, klein und unanſehnlich ſind, z. B. Blüten⸗ ſtecher, Apfelſtecher, Winkler uſw., obwohl auch dieſe durch Er⸗ geugung des Fruchtwurms viel ſchaden. Weil der Wurm oft von einer Frucht auf die andere übergeht, ehe er ſich verpuppt, ſo iſt wurmiges Obſt zeitig zu entfernen. So hat man als Obſtbaum⸗ beſitzer faſt in jeder Jahreszeit ſich der ſchädlichen Inſekten zu er⸗ wehren. Gut iſt es, daß die Natur uns Hilfe ſpendet durch nütz⸗ CCͤ ³²P———— was; das meint die Schweſter auch. Wenn ich nur auf dem einen Auge noch ſoviel Licht kriege, daß ich allein gehen kann. Es iſt doch beſſer, wenn man von anderen Menſchen nicht abhängig iſt, ſchloß er mit einer ſo zuverſichtlichen Miene, daß ich ihn hätte um⸗ armen mögen. Und dann begann er wieder zu ſpielen, munter und ſchelmiſch lächelnd.„Die kleinen Mädchen, die müßt ihr fragen, die kleinen Mädchen——— Ich ſchwieg erſchüttert und ſtaunte und be⸗ wunderte. Die Debatte der Stunde vorher fiel mir wieder ein. Jetzt wußte ich die Antwort. Heinrich Meyer konnte manchen lehren, der dicke Folianten verzweifelt durchgrübelt hat. Manchen, der ſein Leben in Reich⸗ tum und Ueppigkeit verbringt, ohne die Zufriedenheit zu finden. Und manchen, der jetzt im Kriege meint, durch Klagen und Stöhnen ſchwere Notwendigkeiten leichter machen zu können. Und die Predigt unſeres prächtigen, einfachen, erblindeten Musketiers lautete: „Wann lohnt das Leben nicht mehr??—„Das Leben lohnt immer, wenn wir es fröhlichen Sinnes und friſchen Mutes mit beiden Händen anfaſſen.“ Und:„Was iſt im Leben unerträglich?“—„Nichts iſt im Leben unerträglich, wenn wir ihm mit Humor, Kraft und unverſieglicher Daſeinsfreude in das Auge ſehen.“ Wenn mir je wieder einmal im Leben eine Klage über das Schickſal auf die Lippen treten will, dann werde ich an den braven Heinrich Meyer von der 10. Kompagnie des Reſerveregiments 55 denken.„Auf daß die Blinden die Sehenden lehrenl“ Hauptmann Engelhardt. Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Maunheimer Trio. Mit dem am Montag, den 25. Februar im Kaſinoſaal ſtattfinden⸗ den Kammermuſik⸗Konzert finden die ſo überaus erfolgreichen Trio⸗ Abende der Herren Rehberg, Birkigt und Müller ihren Abſchluß für dieſen Winter. liche Inſekten, wie Schlupfweſpe, Laufkäfer, Johanniskäfer uſw., 5 beſonders auch durch unſere, Garten und Flur belebenden er. (Reckarzimmern, 19. Febr. Die bekannte Wirtſchaft„zur Steinbacher Mühle“ in Steinbach, wurde von der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik, Werk Neckarzimmern, gekauft. Es ſollen Beamtenwohnungen darin eingerichtet werden. * Heidesheim bei Bruchſal, 19. Febr. Durch Feuer wurden Wohnhaus und Scheuer des Landwirts und Geometers Marx Bauer vollſtändig zerſtört. Der Viehbeſtand konnte gerettet werden.(g..) . Baden-⸗Baden, 17. Febr. In der im Reſtaurant„zum Löwenbräu“ ſtattgefundenen Generalverſammlung des hieſigen Grund⸗ und i wurden die Jahres⸗ und Kaſſenberichte erſtattet, denen zu entnehmen iſt, daß der Stand des Vereins ein günſtiger iſt und die Tätigkeit desſelben eine ſehr rege auch im abgelaufenen Geſchäftsjahr war. Der Geſamtvor⸗ ftand mit Herrn Stadtrat J. Schober als 1. Vorſitzender wurde in ſeinen Aemtern beſtätigt. Im Laufe der Verhandlungen wurde der Gründung des Baubundes zur Beſchaffung von Krieger⸗ heimſtätten volles Verſtändnis entgegengebracht, doch ſollten durch denſelben die Intereſſen des ſtädtiſchen nicht ſpekulativen Grund⸗ und Hausbeſitzes keinerlei Schaden erleiden; des weiteren wurde betont, daß in anbetracht der Steigerung der Preiſe für alle Lebensbedürfniſſe und Materialien ſowie der Arbeitslöhne eine mäßige Mietserhöhung auch von den Mietern als not⸗ wendig anerkannt werden dürfte. Dankbare Anerkennung ſeitens aller Mitglieder fanden die von der Stadtgemeinde geleiſteten Mietzins⸗Unterſtützungen an Kriegsteilnehmer. )(Engen, 18. Febr. In der Umgegend iſt ein Mann geſtorben, der 4280 Mark in barem Golde hinterlaſſen hat. Das Gold hatte er in das Krankenhaus mitgebracht und in ſeiner Wäſche zugleich mit etwa 2000 Mark Papiergeld verborgen. An Zinſen hätte der törichte Mann im Jahre 300 Mark eingenommen, wenn er das Geld zinsbringend angelegt hätte. Dabei hat er noch un⸗ gehandelt, weil er das Gold nicht zur Reichsbank ge⸗ r at. Schopfheim, 18. Febr. Infolge eines durch ſchwere Lungen⸗ entzündung hervorgerufenen Fieberwahns hat ſich der Bahnwärter Hirz hier heute früh die Kehle durchgeſchnitten. Als die Familie, die vor dem mit dem Meſſer herausſtürzenden Manne flüchtete, wieder nach ihm ſah, hatte ſich der Bedauernswerte bereits verblutet. Er hinterläßt eine Frau und 8 Kinder. Pfalz, heſſen und Umgebung. Frankenthal, 20. Febr. In der Nacht vom Donnerstag auf Freitag wurde auf der Bleiche an der Edigheimer Straße der Wäſcheſchuppen erbrochen und die 8 Eigentümern gehörende Wäſche geſtohlen. Es handelt ſich um einen Verluſt von 800—1000 Mark.— Ein tödlicher Unglücksfall ereignete ſich am Samstag Nachmittag auf dem Fabrikgeleiſe der Bad. Anilin⸗ und Sodafabrik im Oppauer Betriebe. Dem verheirateten Hilfs⸗ rangierer Franz Dahlmann von— der unter einen mit Gips beladenen Wagen kam, wurde der Kopf abgefahren. Dahlmann hinterläßt eine Frau und 4 Kinder. Bad Dürkheim, 20. Febr. Dieſer Tage verſchied dahier Herr Juſtizrat Ferdinand Muck, kgl. Notar a.., im Alter von 60 Jahren. Der Verewigte ſtellte ſich bereitwilligſt in den Dienſt der Allgemeinheit hieſiger Stadt in Fremdenverkehrsangelegenheiten uſw. Auch erwarb er ſich beſondere Verdienſte in uneigennütziger Pflege der Beziehungen zu unſeren Kriegsgefangenen und Inter⸗ 75 nierten. Die Verurkeilung Bolo Paſchas. Zum Abſchluß des Prozeſſes gegen Bolo ſchreibt Jean Debrit in„La Feuille“(Genf) am 15. Februar: Vom Augen⸗ blick an, wo der Leutnant Mornet das Schwert des Patriotis⸗ mus auf die Wage der Gerechtigkeit warf, war das Schickſal des Paſcha beſiegelt. Was kommt es auch ſelbſt ohne ſichere Ueberführung auf den Tod eines Mannes an in einer Epoche, in der man ohne Vernunft Millionen anderer Menſchen hin⸗ opfert 7Bolo mag ein Verräter ſein, darüber wollen wir kein Urteil fällen. Wir ſagen nur ſo viel, daß die Richter mit ihrem Urteil unrecht taten, da der Beweis des Verrates nicht un⸗ widerleglich erbracht war. Allerdings geſchah es für Frank⸗ reich! Aber es wird auch für Franfreich ſein, wenn der, der dies alles in Gang gebracht hat, eines Tages Gefahr läuft, den Zorn ſeines Volkes zu ſpüren. Immerhin iſt es noch nicht ſo weit und, wie man jenen Mann kennt, wird die Erſchießung Bolos— denn darum handelt es ſich, wenn die Berufung kei⸗ nen Erfolg hat— nur eine Vorbereitung für die von Caillaux ſein. Wir werden ſehen, ob die öffentliche Meinung, ſo ſehr man ſie auch ſeit vier Jahren gefeſſelt hat, 5 Reſignation ſo weit gehen wird. Herr Clemenceau, Deutſches Neich. Von der Vaterlandspartei. Berlin, 21. Februar.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Landesverein Groß⸗Berlin der Deutſchen Baterlands⸗ partei hielt geſtern abend eine Mitgliederverſammlung ab. Der Hauptredner des Abends war der frühere Landwirtſchaftsminiſter Freiherr von Schorlemer. Er führte unter anderem aus, es wäre jedenfalls beſſer geweſen, wenn man in Breſt⸗Litowſk Herrn Trotzky alsbald den Stuhl vor die Tür geſetzt hätte. Er wollte ja doch nur Propaganda für die Revolutionierung Europas machen. Dankbar begrüßte der Redner den Frieden mit der Ukraine. Die Verhandlungen mit Großrußland formulierte Freiherr von Schorlemer ähnlich wie ſich Herr Dr. Streſemann geſtern im Reichstag ausgeſprochen hatte. Dann kam der frühere Landwirtſchaftsminiſter auf das Verhalten der Polen u ſprechen, die nicht vergeſſen dürften, daß wir dieſen Weltkrleg für unſere Intereſſen führten. Den Streik 1 man vielfach deinab mit der Deutſchen Vaterlandspartei in Verbindung zu bringen. Des müſſe mit Entſchiedenheit zurückgewieſen werden. Das Programm der Vaterlandspartei ſei: Durchhalten und iegen. Der Miniſter ſchloß mit den Worten:„Wir ſtehen 3 Hindenburg und Ludendorff, den beiden — die allein in dieſem Kriege keine Dummheit gemacht ben. Tetzte Meldungen. England erkennt die Ukraine nicht als ſelbſtändigen Staat an. Skockholm, 19. Febr.(Priv.⸗Tel.) Ein Telegramm aus Petersburg meldet, daß die engliſche Regierung laut Erklärung des engliſchen Geſchäftsträgers nicht geneigt iſt, die Ukraine als ſelbſtändigen Staat, noch den von der Ukraine mit Deutſch⸗ land geſchloſſenen Sonderfrieden anzuerkennen. Mobiliſalion der Koſaken. m. flöln, 21. Febr.(Pr.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet von der Schweizer Grenze: Der Nachfolger Kaledins, General Naſarow, ordnete die Mobiliſation aller Koſaken zwiſchen dem 18. und 45. Lebensjahre an. Die Ruſſen rechneien auf Lockerung der deukſchen Manneszucht. m. Köln, 21. Febr.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Zürich: Die Nachricht von der Annahme der deutſchen Frie⸗ densbedingungen durch den Sowjet, die Havas verbreitet, erregt hier Ueberraſchung und Aufſehen. Die„Neue Züricher Zeitung“ erklärt den Umſchwung in Petersburg dadurch, daß die Bolſchewiki, verführt durch die Prahlereien deutſcher Blätter, wie der Bor⸗ wärts“, annahmen, das deutſche Volk werde in der Nat nicht mehr gegen die Ruſſen marſchieren, und ſich dem einfälti 225 Glauben hingaben, die Manneszucht in der deutſchen Armee ſei bereits durch die maximaliſtiſchen Grundſätze und das ſozialiſtiſche Gemeinſchaftsgefühl gelockert worden. Nur ſo ſei zu erklären, daß die Maximaliſten hätten warten wollen, bis die deutſche Regierung ihre Drohungen verwirklichte. Vermutlich wür⸗ den, ſo meint das Blatt, die deutſchen Bedingungen jetzt härten ſein als in Litauiſch⸗Breſt. Zum mindeſten müſſe Deutſchland verlangen, daß die Ukraine, Litauen und die baltiſchen Provinzen, vielleicht auch Finnland, von den Angriffen der Bolſchewiki der⸗ ſchont bleiben, und etwa eine deutſche Beſatzungsarmee Die Juſlimmung der amerikaniſchen und engliſchen Arbeiter zu Wilſons Kriegszielen. London, 19. Febr.(Pr.⸗Tel.) Das Reuterſche Bureau meldet aus Waſhington vom 18. Februar: Der ausführende Rat des amerikaniſchen Arheiterverbandes veröffentlicht am 33 Schluſſe einer ſiebentägigen Sitzung eine Erklärung, in der er u. d. ſagt: Wilſons engliſchen organiſierten Arbeitern rückhaltlos angenommen worden und ſei in völliger Uebereinſtimmung mit den Grund⸗ ſätzen, die durch die Uebereinkunft der amerikaniſchen Arbeiter⸗ verbände in Buffalo angenommken worden ſeien. Die Arbeiter wünſchten ihren Teil für die Republik zu tun, um den Krieg zu gewinnen. Der Krieg ſei ein Krieg der Arbeiter und müſſe durch Sieg gewonnen werden. Die ame⸗ rikaniſchen Arbeiter bedauerten, daß die Umſtände es ihnen unmöglich machten, in dauernder perſönlicher Fühlung mit den Arbeitern der alliierten Länder zu ſein und daß ſie auf der kommenden Arbeiterkonferenz nicht vertreten ſeien. Eröffnung der Londoner ſozialiſtiſchen Konferenz. condon, 20. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Die interalliierte ſo⸗ ialiſtiſche wurde heute eröffnet. Die Verhandlungen der Aunfeen werden bei geſchloſſenen Türen ſtattfinden. — DUandei und Industrie. getreide-Wochendericht. Angesichts der Senkung der Preise ab 1. März d. J. hat dis Zunahme der Getreidezufupren angehalten. Nach wie vor haben diejenigen Münlen, welche in den Haupibaugebieten liegen, hiervon den meisten Nutzen, währenddem die Mühlen z. B. im Westen Süden des Reiches, bis zu welchen das Mahlgut einen Bahnweg zurücklegen muß, weniger gut versorgt sind. Die Zunahme der Ablieferungen kommt hauptsächlich in Rog- gen zum Ausdruck, währenddem die Ablieferungen von Gerste, Hafer und Weizen im großen und ganzen unverändert andaueri Die Zufuhren aus Rumänien haben neuerdings eingesetzt zwar handelt es sich unn beträchfliche Mengen Mais. Die Be, dingungen, zu welchen die Reichsgetreidesteſſe die Verarbeitung derselben vergibt, sind den Mühlen zugegangen. An Mahllöhnen Wird bezahlt M. 28, 26 oder M. 22, je nach der vorgeschrie Ausbeute(Mehl oime oder mit Griez vorab und Kleie oder Schrot) Die Entkeimung muß selbetverständlich ausnahmslos durch werden, entsprechend den und Vorschriften des Kriegsausschusses flir Oele und Fette. Die Enfkeimung des Mais ergibt beſcanntlich ein weit besseres Resultat als bei Brotgetreick 80 daß der Kriegsausschuß als Minimum der zu kRefernden Keim 10 Proꝛzent vorschreiben kann. Die Keime werden entölt und wWer den nach der Entölung nochi für die meuselrliche Ernahrung vef Die Ausfuhr aus der Ukraine scheint durch die jetzt in Cang beündlichen mütirischen Operationen wieder etwas hinaua gerücht Aus dem Ausland ist zu bemerken, daß nunmehr sowohl Eng land als auch Frankreich zur Einfũhrung der Brotlarte geschritt sind umd zwar zunächst in den Ha dten dieser Länder. Schein bar soll sich die Bevöl erst mit dem Gedanen 41 die aligemeine Nationierung vertraut machen. Türcher Devisenkurse. z0RIe E, den 20. Februar. Wesbselkerse. destschland. 35.—(88.50 2. 19. 20. 19. 20. Wien 5825 54.25[Parlis... 78.20 77. 7slKristlanla 1 12.— Holland.. 197.75187.75 fltallen... 51.10 50.75½Peteraburg 1 7555 deu Vork. 44% 447 Kosenhagen 17— 187—naui. 1885 Tongon 21.22 21.1s Stoochoim. f11.— f1470fSnenos Ares l 25. Newyerhaee Waresmaerns. NEW VOAk. 19. Febraar. 225. bt] 2056 2 50e u beleesen 20 58 305 2 255 Zuf. Atl.&k. 2 rlean 8 im innern 1 12050 or Karr. kafte.³9 82¹ NVork loko 32.— 31.35] pr Mail..——.—-Welzen nard pr Febr. 30.68 29 87 Petroleum. Winterwelk. 228— 25 pr Bär:.20.76 3009Ored.BaLano. 478.—500. Ne 1 Rethern 4 pr Aprii. 30.46 28.72 Sohmaiz Wet 25.82 25.92 Sommerwz. 229.— 222. br nal...28 29.8 Kattee[lene ½.% Badoke—— pr Junl..0. 23.27 155 Hürz.88 J7.82 Heil Ser. 16⸗ pr Juli 29.07 1. 7 Hal 303/.04 Wh. ol.(uen) g. 1000. pr Aug... 29.600 28.67* 383.210.74 Chlleangeer Warennarirt. Hi400, 19. Februar. 19.45. 19. 18. 10. 18. Aals Närz 127./. 127.½% Pork: MArz——.—.—Sohwene 75 pr Mal 128.1% 126.— pr Hal. 46.55 47.67 ſeichte. 1847 15 Hafer AUrZ:] 69% 64.% ippen Schwelne- Sohmal:: pe. Mürz 24 90 24.62Zuf. l. West. 168000 22 pr Rärz. 23.22 25.87 pr. Ral 25.47 25.07 do, Chloag. 64⁰0⁰⁰ pr. Mal 28.20 25.65 KNKendoener Meinlimarls Lenden, 18. Februar. Kupter: Kassa 11e.— 3 Konate 110.—, Elektroytie 5 5 10 Kassa 125/128, per 3 Hena e——, 8e-Seleoted per Kassa——, per 4 Hong —.— Zula: ler Kasse 414.—, p. 3 Honate 310—. Blel toke p Kasea 30.00—20% per 3 Bonate—.—. Tinki per Katee 87.. Sperial 68.½ —————ů— Wasserstandsbeobachtungen im Monat Februat- Pegelstation vem Datum en dein 18. I2. 1614 f. 2l. er 1) 402 100 d 0e 6 090 erde 9 1f Koll.6.0.861.4.86 14.82 Lacnm. 2 0 Haxaun 430 4½%½ 30.0 225 3. KNachm 2 1% Hanaem„„ ę ⁊/⸗)241, 241.31.0 231.28 Aorgene Nalne.49.46.43.38 12 Uhr Kaud 181.59.86.54.58 Vorm, 2 9570 TT.89.73 Nachm. 2 U vom Neckar:„„ Banbens 420.48 n 24 21] Vorm. Uf Hellbrean.86 05.64.57 Vorm. 7 Ul 800.— 65 Wetter-Aussichten für mehrere Tage im Voraus. (x..) Undefugter Nachdruck wird gertehtitoh vortelg! 2. Februar: Kaum verändert. 5 23. Februar: Wolkig, teils heiter, strichweise Niederschlag, uach deleuchlungskörper für Slektrisches Licht. 2 BROWN,BOVERICEA. G. Abfeilung Installafionen ½: O 4, 8j0. Fernspr. 862, 980, 2032, 7408.; Hauptniederiage der Osramtampoe. f 20%%%%%„6%%%„ eſtſtellung der Kriegsziele ſei von den — — 7 r 1 18 * X 8* bdeschädigten, mit Angabe der Ge haltsansprüche und Zeitpunkt des 142 651 Mittags⸗Ausgabe.) Nr. 87. 5. Seite. möglichst sofortigen Eintritt 1Bürodiener und ILaufmädchen gesueht. Angebote, auch von leichten Kriegs Eintrittes erbeten unter H. S. an die ee e d. Bl. Von hiesigem Bankinstitut wird zum mit guten Zengniſſen Seeee, eee e ees 8552 r 12 2 Kessoſeſre geſucht. Nbb52 Mannheimer Eierteigwaren-Fabrik e Wir ſuchen per ſofort oder 1. 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Saas Kasinosaal, Donnerstag, 28. Febr., 7½ Uhr K0ONEZEERT HUGdO RANDER Piauist MAN LIPMANMN Tenor Begleitung der Gesänge Artur Rosenstein. Bach-Stradal: 2. Orgelkonzert. Händel: Arie aus Judas Maccabäus. Brahms: Drei Inter- mezzi op. 117. Gluek-Brahms: Gavotte. Brahms: Rhapsodie op. 79. Wolf: Tambour, In der Frühe, Gesang Weylas. Chopin: Walzer op. 34, Ber- oeuse op. 57. Scherzo op. 30. Strauss: Zueig- nung, Ach weh mir unglückhaftem Mann, Frühlingsgedränge. Ness Karten Mk. 4, 3, 2,.50 im Mannh. Musikhaus, P 7, 14a, Telephon 2379 und an der Abendkasse. Zur Bürgerſtiftung für die I0er iind bis heute weiter folgende Zeichnungen erſolgt: M. Marum, G. m. b.., 500 A; Max Exlanger 100, Rud. Rochling 200 4; Herm. Duckerhoff 200 Eichbaumbrauerei,.⸗G., 1000„4 Koppel& Temmler 100„; General-Anzeiger 100 A; Landge⸗ richtsrat Dr. Benckiſer 300 A; Gebr. Zimmern& Go. 300 K4; L. Weil& Reinhardt 1000 A; Wilh. Sohler 500„; Mannhetmer Gummi⸗, Guttapercha⸗ und As⸗ beſtfabrik 500; Konſul Alois Bender 100 4; Südd. Drathinduſtrie 500 4; Kom.⸗Mat Ad. Benſinger 500 Huth& Co. 100; Prok. Karl Haenger 10 1 Dix. A. Grumbach 200; Paul Reiß 200&4; Werner & Nicola, Germaniamühle, 500&; Max Wolff 200K4; Emil Mayer⸗Dinkel 100 4: Südd. Kabelwerke 1000 *; FJ. Grohe, G. m. b.., 80; Ludwig& Schütt⸗ 125 100 4; Feldwebel Schwenzte 800 4; Flortan lebling 100&4; K. Schüttler 100 4; Friedr. Bickel 100 4; Unteroffizter L. Haas 5 4; Unierzahlmeiſter Schweizer 20 A; Kom.⸗Rat Dir. Ostarx Sternberg 00; Fräulein Sternberg 80 A4; Max Daege 1. Fa. Knoll& Co. 300 A: Bender 100; Friedr. äußer i. Fa., Maxer& Häußer 50; Frau Kom.⸗ t Zeiler 100; Wilh. Mayer⸗Decker 100; Fran E. Decker Wwe. 100; Brunner& Schweitzer 500.4; Nud. Sauerbeck 30; Dr. Erich C. Mayer 800&4; ermann Strauß, O 7, 100&; Emil Weil 50 4; ruheim& Co., m. b.., 50; Max Maier 200&; H. Sütermann 100 4; Dr. med. Herens 100 4; Fran D. 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