— d bhonto: Nr. 2917 gudwigshafen am Mheln. orfll den algemelmen und Handelsterl: Chefredant 5 pebe 8 den r a K Peſes N 0 Druck u. Verlag: Druckerei Dr. Sans Mannheimer Seneral⸗ Anzeiger G. m. b.., ſämtlich in Maunndeim— Lelegramm⸗ ſa Zenerabenn 4s 7— 3 0 E elle 2 en lab Fs. Pde Mente l— K 1918.— Nr. 90. 2 Auzelgenpreiſt: Die 1ſpaltige Kolonelzekle 40 Pfennig, Finanz⸗ anzeigen 50 Stennig, Reklamen MN 2—. Annahmeſchluß: Mittagblatt vormittags 8¼ Uhr, Abendblatt nachmittags 2½ Uhr. Für Au⸗ zeigen an beſtimmten Tagen, Stellen und aben wird keine Ver⸗ antworuung übernommen. Begusspreis in annhemm und Umge⸗ bung monatl. M.— mit Bri lolm. Peftbezug: Diertelj. MR..42 einſchl. Zuſtellur gagebllr. Bei der Poſt abgeh. M..70. Einzel⸗Rr: 10 Pfg⸗ Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck⸗Ausführung. — Die verbindung mit ulrainiſchen Ableilungen aujgenommen. Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 22. Jebr.(WTB. Aratl.) Weſlicher Rriegsſchauplatz. In einzelnen Abſchnitten Artillerie⸗ und Rinen⸗ werferlätigkeit und kleinere Erkundungsgefechte. An der Bahn BYperu-Roulers wurde eine eugliſche Jeld- wacheüberrumpelt undgefangen. Zn den letzten Tagen wurden im Cuftkampf und von der Erde aus 24 ſeindliche Flugzenge und zwei Jeſſelballons apgeſchoſſen. Oeſtlicher Rriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls von Eichhorn. In Eſtland wurde Hapfſal genommen. Das erſte Gſteuregiment hatl ſich dem deutſchen Kom-⸗ mando unterſtellt. In Elvland ſtießen unfere Truppen über Ronne⸗ burg-Wolmar und Spandau hinaus vot. Auter dem Jubel der Bevölkerung ſind unſere Truppen in Re zyca eingetückt. von dort ſtießen ße bis Ljnzun vor. Minsk wurde beſetzt. Heeresgruppe Linſingen. Bei Anterſtützung der Akrainer in ſhrem Be⸗ ſreiungskampf wurden Fortſchritte erzielt. Ju Ro- wogradwolzusk haben wir die Verbindung mit ukrainiſchen Abteilungen aufgenommen. Andere Kolonnen marſchieren auf Dubno. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Eudendorff. Der bulgariſche Bericht. Soſia, 21. Jebr.(WTB. Nichtamilich.) Amtlicher Geue · ralſtabsbericht vom 20. Jebruar. Mazedoniſche Front. Weſtlich des Ochridaſees zerſtreute unſere Ar⸗ lilerie mehrere franzöſiſche Infanteriegruppen. An einigen Stellen im Cernabogen und bei Dobropolje kurze Jeuerüberfälle. In der Moglenagegend an beiden Vardarufern das gewöhnliche Artilleriefener. Im unkeren Strumatal lebhafte Tätigkeit unſerer Erkunder. Dobrudſcha · Iront. Die ſeindlichen Heeresberichte. Franzö ſiſcher Heeresbericht vom T. Februar nachmittags. Nordweſtlich von Reims, in der von Loivpre ſcheiterte em deutſcher Vorſtoß heute Morgen im ſiſchen Feuer. Die Zahl der im Laufe der franzöſiſchen Operationen in Lothringen, nördlich von Burnes und öſtlich von Moncel gemachten Gefangenen beträgt 525, darunter 11 Offigiere. Von der übrigen Front iſt nichts zu berichten. Engliſcher Heeresbericht vom 21. Jebruar nachmittags. 0 Truppen führten morgens einen er⸗ folgreichen Vorſtoß öſtlich des Polygonwaldes aus und brachten angene ein. Die feindliche Artillerie war geſtern abend gegen unſere Stellung bei Flesguieres tätig. Eungliſcher Heeresbericht aus Palaftina vom 21. Jebruar. 8 Am 20. Februar wurde unſer Vormarſch öſtlich von eruſalem trotz der heftigen Regengüſſe wieder aufgenommen. 375dere Truppen drangen auf einer Front von 78½4 Meilen bis zu 2⁰4 Meilen vor, obwohl das Gelände ſchwierig war und der Feind dartnäckigen Widerſtand leiſtete. Sie kamen bis auf vier Meilen dor Jericho, gleichzeitig wurde unſere Linie nordweſtlich von uſalem auf dem Abſchnitt weſtlich der Straße von Jeruſalem nach Nablus bis 12 einer Maximaltiefe von einer Meile auf einer Front von 4 Meilen vorgeſchoben. Im Anſchluß an unſeren Vor⸗ ch führte unſer Luftdienſt erfolgreiche Bombenangriffe Gl feindliche Lager und Depots am linken Jordanufer in der — Schunat und Numrin, 10% Meilen öſtlich⸗nordöſtlich ericho, aus. Unſere Verluſte in den Kämpfen am 19. Februar waren fehr Die g über die vom 20. Februar liegen noch keine Berichte vor. de Operationen werden fortgeſetzt. Kiegerangriff auf Jusbruck. Junsbruck, 21. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Geſtern Nach⸗ mittag überflogen vier feindliche Flieger, ein großes mit. rflog f ich e r aſehinengewehren ausgerüſtetes Flugzen drei Nombentrager von Süden kommend, In n 95 r 8 ck. Es wur⸗ ungefähr 8 Bomben im Gewicht von 10.—25 Kilogramm geworfen, darunter 3Brandbomben. Dieſe explodierten und richteten an verſchiedenen Stellen der Stadt keichten achſchaden an. Leider hat der Angriff auch Opfer ge⸗ ordert, eine Frau wurde getötet, zwei Perfonen wur erheblich und mehrere leichter verletzt. Der Kampfflieger ging biszauf 300 Meter herunter und beſchoß aus dieſer ge⸗ ringen Höhe zwei glücklicherweiſe leerſtehende Malteſer⸗ Verwundetenzüge mit Maſchinengewehrfeuer, eine Handlung, die von den angeblich für Kultur und kämpfenden Feinden trotz der bekannten weithin ſichtbaren Bezeichnung auf dem Dache ſolcher Züge mit Erfolg durchge⸗ 5 wurde, da mehrere Geſchoſſe die Wagendächer durch⸗ Neue-Boel-Erfolge. Berlin, 21. Febr.(W7B. Amtlich.) Der unermüdlichen Tätigkeit unſerer-Boote fielen an der engliſchen Weſtküſte letzthin fünf Dampfer und zwei Segler zum Opfer, darunter der bewaffnete engliſche Dampfer„Mexico City“ (5078 Bri.), der engliſche Dampfer„Sophie“ und ein elwa 5000 Bri. großer Dampfer, anſcheinend vom Einheilstyp. Die beiden Segler waren Iweimaſtſchoner, der eine engliſcher. der andere franzöfiſcher Nationalitat, letzterer namens„Marie Madeleine. Eines der A- Bootke hal außerdem zwei bewaffnele engliſche Frachtdampfer durch Arkillerietreffer be⸗ ſchadigt. Der Chef des Admirulſtabs der Marme. * England zur Frage der beſchaͤdigten Schiffe. Berlin, 21. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Die Frage der beſchädigten Schiffe nimmt neuerdings einen immer breiteren Raum in den Erörterungen der engliſchen Oeffentlich⸗ keit ein. Auch im Unterhaus hat man ſich kürzlich mit den be⸗ ſchädigten Schiffen beſchäftigt und dabei feſtgeſtellt, daß im November 70 derartiger Schiffe in England in Reparatur lagen oder noch auf Platz vor einer der Schiffswerften warte⸗ ten. Der Reeder Houſten ſtellte am 17. Januar an die eng⸗ liſche Regierung die Frage, ob ein beſtimmter Dampfer, der ſo ſchwere Beſchädigungen erlitten habe, daß ſeine Ausbeſſe⸗ rung mindeſtens ſechs Monate in Anſpruch nehmen würde, in den Veröffentlichungen der Admiralltät genannt ſei. Dr. Mac Namara verneinte dies und erklärte, daß die von Unterſee⸗ booten oder Minen beſchädigten Schiffe in keiner Liſte ent⸗ halten ſeien. Houſten führte daraufhin einen anderen Fall an, wonach ein Dampfer infolge ſeiner Beſchädigungen ſogar über 12 Nonate außer Dienſt geweſen ſei. die neuen Friedensverh andlungen. Die Prüfung des neuen ruſſiſchen Friedensvorſchlages. EBerlin, 22. Febr.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Prüfung des Dokuments, das der Kurier der Herren Trotzky und Lenin hierher gebracht hat, wird, wie wir hören, noch einige Tage dauern. Kühlmann in Wien. EBerlin, 22. Febr.(Von unſ. Berl. Büro.) Der„Vor⸗ wärts“ fabelt heute von Schwierigkeiten, die ſich einem Frie⸗ densvertrag mit Rumänien entgegenſtellten. Das ſind ganz haltloſe und unbegründete Gerüchte. Die Dinge nehmen ihren durchdus normalen Verlauf. Herr von Kühlmann iſt heute früh in Wien eingetroffen und fährt von dort zuſammen mit dem Grafen Czernin nach Bukareſt. Die nächſten Tage ſchon werden uns vermutlich weiter bringen. * Die kraurigen Vorgänge im öſierreichiſchen Abgeordnetenhaus. m. Köln, 22. Febr.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ mel⸗ det aus Wien: In ihrem heutigen Loitartikel vergleicht die„Neue reie Preſſe“ die Stimmung nach der Nachricht von Rußlands edensbereitſchaft im deutſchen Reichstag und im öſterreichiſchen bgeordnetenhaus. Während der deutſche Reichstag nie ſo einig geweſen wäre wie jetzt, werde einem das Herz ſchwer beim Anblick der traurigen Vorgänge im öſterreichiſchen Abge⸗ ordnetenhaus. Das Blatt erinnert daran daß die ruſſiſche Dampfwalze für Oeſterreich noch gefährlicher war als für Deutſchland, und daß die Rettung vor ihr ein unſagbares Glück ſei. Aber jetzt werde der Verſuch gemacht, die Erinnerung an den ruſſiſchen Einbruch und die Befreiung hinweg⸗ n Roch ſchlimmer aber ſeien die Angriffe, die gegen Ver⸗ ündete gerichtet werden, die mti Oeſterreich Not und Gefahr teil⸗ ten, und die in der gegenſeitigen Hilfe auch die Zukunft der Mo⸗ narchie mitbeſtimmt haben. Solche Ungebührlichkeiten hätten von der Miniſterbank ſofort kräftig verwieſen werden müſſen. Ver⸗ bündete dürften parlamentariſch nicht vogelfrei ein. Der Vorſitzende der franzöſiſchen Kammer würde nie dul⸗ daß in der Erörterung z. B. England beleidigt werde. Gegen die Karolyi⸗Partei. m. föln, 22. Febr.(Pr.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ melbet aus Budapeſt: Im Abgeordnetenhaus ging heute der Abg⸗ordnet. Farkas von der nationalen Arbeitspartei mit der Karolyi⸗Partei ſcharf ins Gericht. Er hielt ihr vor, ſie benehme ſich, als ob ſie die Friedensidee gepachtet hätte. In Ungarn ſei jedermann von der Ueberzeugung durchdrungen, daß nur zur Verteidigung Kriog geführt werde und jedermann ſtrebe den Frisden 3 gegenwärtigen Krieg ſei der Be⸗ ſtand Ungarns, der von dem Ring imperialiſtiſcher Beſtrebun⸗ gen der Ruſſen, Rumänen, Serben, Südflaven und Italiener bedroht erſchien, geſichert worden. Auf einen Zwiſchenruf, daß man ſich aber vor den Alldeutſchen hüten müſſe, erwiderte der Redner dem Zwiſchenrufer, er möchte daran denken, wie im Herbſt 1916 in Siebenbürgen die zur Verteidigung herbei⸗ eilenden Deutſchen empfangen wurden. Dann werde er ſich den Vorwurf einer ſchweren Undankbarkeit nicht erſparen können. Dieſe Worte fanden lebhafte Zuſtimmung bei der Regierungspartei und der Arbeitspartei, während die Karolyi⸗ Partei Lärm machte. Farkas fuhr fort: An den damaligen Kämpfen haben wohl auch Ungarn teilgenommen. Es ſei aber eine elementare Forderung der Wohlanſtändigkeit, mit Dankgefühl und in Bundestreue die deutſche Hilfe anzuerkennen. Aus Eſiland. Dem Briefe eines baltiſchen Gutsbeſitzers in Eſt⸗ land, datiert Reval Ende Dezember 1917, entnehmen wir folgende Schilderung der dortigen Zuſtände und Stimmungen: „Wir warten! Für uns bedeutet dieſes Warten ein Todesurteil, deſſen Exekution wir mit mehr oder weniger langſamen Schritten entgegengehen. Wir haben jetzt nicht viel mehr übrig, als unſer nacktes Leben, w gleich der Freiheit täglich und ſtündlich be⸗ droht erſcheint. Die ſchlimmſte Gefahr droht uns durch den Hunger. Dieſe Gefahr kann ſchon ſehr bald eintreten. Die Verhaftungen Unſchuldiger haben wieder in größerer Zahl begonnen. Es genügt dazu die bloße Denunziation angeblich gegenrevolutionärer Gs⸗ ſinnung. Graf Stackelberg⸗Iſenhof ſchmachtet im Strafgefängnis dem Laaksberge bei Reval und kſt in ſtändiger Gefahr, durch den einbrechenden Pöbel gelyncht zu werden. Unter andren—— auch W. Nerling⸗Kyder und—4 Paſtoren. Biele andere ſind befreit worden. Hier iſt in den letzten Tagen vieles geſchehen, was weniger in die Weltgeſchichte, als in die Geſchichte menſchlichen Irrſinns hineingehört. aber dennoch zur unerhörten Tatſache geworden iſt. Es iſt nicht nur der ſehr gut funktionierende„Selbſtſchutz“ aufge⸗ hoben, ſondern es ſind auch alle Gerichte einſchließlich Friedens⸗ richter, Unterſpchungsrichter, Prokuratoren und Advokaten abge⸗ worden. Abgeſchafft iſt ferner das Privateigentum an rundbeſitz niit dem geſamten Inventar und allen Gutseinnahmen vom 1. November ab. Ein großer Teil der Güter iſt bereits den Komitees der Landloſen übergeben worden, viele andere ſind derart verwilſtet und der Ernteprodukte beraubt worden, daß ſie völlige Wüſteneien darſtellen. Die Uebergabe meiner Beſitzungen iſt ſchon zum Teil erfolgt, zum Teil ſteht ſie für die nächſte Zeit bevor. Das Ritterhaus iſt kürzlich von den Maximaliſten beſetzt worden. Dort reſidiert jetzt das Volkstrihunal. Die(deutſche) St. Olai⸗ Kirche iſt jetzt zum Olai⸗Volkshauſe umgewandelt worden; es finden dort Volksverſammlungen und Volksfeſte ſtatt. Die Kartskirche ſoll als Pferdeſtall eingerichtet werden. In den Banken ſind die Guthäben aller Großgrundbeſitzer mit Beſchlag belegt worden, ſo daß wir nun ruhig verhungern können, was bei den jetzt hier üblichen Preiſen ziemlich raſch eintreten dürfte. Vom 1. Januar ab ſollen alle Hausmieten in das„Nationalvermögen“ fließen, dann ſollen auch alle Banken„nationaliſiert“ werden, und dann werden wir ruhig ins Gras beißen können, da es ſonſt nichts zu beißen geben wird,— außer für die Herren von der„Roten Garde“, deren Unterhalt jährlich in Eſtland allein nach annähernder Berechnung bei den jetzigen Preiſen etwa 14 Millionen Rubel koſtet. Natürlich kann dieſer Irrſinn nicht lange dauern,— was kann aber inzwiſchen alles vernichtet werden! Auch unſere ganze 700jährige deutſche Kultur! Viele planen, den Staub definitiv von den Füßen zu ſchütteln. Das können aber nicht alle. Wenn uns doch wenigſtens bei der Rettung des nackten Lebens Schutz und Hilfe gewährt werden würde! Wir können es nicht glauben und faſſen, daß wir ganz ſchutzlos dem Schickſal überlaſſen werden ſollen. Daher hofſen und warten wir noch immer auf eine Rettung. Wird ſie nun vor oder nach unſerem Untergange kommen? Das iſt die große Frage Die eſtniſche Zeitung„Uẽns Poſtimees“ berichtet am 29. De⸗ zember 1917, in welcher Weiſe das im Dorpater Kreiſe liegende Gut A.„übernommen“ wurde: „Der auf dem Gute ſtationierte Milizionär begab ſich zu den Gutsarbeitern und befahl ihnen, ſich am nächſten Tage zu ver⸗ ſammeln. Nach lebhaften Debakten gingen die Verſammelten zum Verwalter von zur Mühlen, wo auch eine aus zwei Gliedern be⸗ ſtehende Abordnung der Landloſen zur Uebernahme des Gutes er⸗ ſchienen war. Aus der Zeitung„Edaaſi“(d. 9.„Vorwärts“) wurde das maximaliſtiſche Dekret über die Uebernahme der Güter verleſen und daraufhin die Frage geſtellt:„Wollt ihr das Gut in eure Verwaltung übernehmen oder wollt ihr es dem Komitee der Land⸗ loſen übergeben?“ Da die Verſammelten ſchwiegen, wurde die weitere Frage geſtellt:„Oder wollt ihr, daß alles beim Alten bleibt?“„Beim Alten, natürlich beim Alten“, riefen Frauen und Männer durcheinander. Auch ich glaube, daß es das Beſte iſt, beim Alten zu bleiben“, ſagte einer von der Uebernehmerkommiſſion. Die Verſammlung ſollte ſchon geſchloſſen werden, da trat ein Ar⸗ beiter vor und erklärte:„Wir fordern aber, daß vom heutigen Tage ab kein Korn in die Stadt abgeführt oder unter die Gutsangeſtellten verteilt wird, ehe wir unſeren Lohn voll ausbezahlt erhalten haben.“ Es wurden noch einige Forderungen geſtellt(3. B. Entlaſſung eines Letten) und dann die Verſammlung geſchloſſen. Nach der eſtniſchen Zeitung„Ceſtimaa“ vom 3. Januar 1918 erſcheint in Dorpat jetzt eine„Deutſche Dorpater Zeitung“, Als verantworllicher Schriftleiter zeichnet Dr. Ernſt Seraphim, ein bekannter Rigager Jouneliſt, der im erſten Kriegsjahre wegen ſeiner deutſchen Geſinnung von den Ruſſen nach Sibirien verbannt wurde und nach dem Ausbruch der Revolution in die baltiſche Heimat zurückgekehrt iſt. Der engliſche Propagandadienſt in den feindlichen Lündern. Bern, 21. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Die Ernennung zweier einflußreicher, aber nicht ſonderlich gut beleumundeter Zeitungsmagnaten zu Kabinettsminiſtern, nämlich des Lord Beaverbrocks zum Propagandaminiſter und des Lord Northeliffs zum Propagandaminiſter in den feindlichen — ——— 2. Seite. Nr. 90. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Freitag, den N. Februar 1918. Ländern, bildete im Unterhaus am 18. Februar den Gegen⸗ ſtand mehrerer Anfragen, die eine ſtarke Unzufriedenheit mit den Ernennungen bekundeten. Bonar Law erklärte, daß Beaverbrock Eigentümer des Dailn Expreß ſei und daß Northcliffe den Poſten erhalten habe, weil er die Propaganda in den feindlichen Ländern beſſer zu heſorgen vermöge als jemand anders. Whyte betonte unter Anſpielung auf die Preßintrigen, daß bei der neuerlichen Debatte Lloyd George zur Laſt gelegt wurde, daß Ernennungen dieſer Art das Vertrauen in die Regierung ſtart unterminieren.(Beifall.) Bei Beſprechung der Aufforderung, den Geheimfonds für den duswärtigen und den ſonſtigen geheimen Dienſt um 200 000 2 zu erhöhen, führte Pringle aus, die Ernennung der fraglichen Preſſe⸗ lords zu Miniſtern mache es notwendig, von der Gewohnheit, die geheimen Fonds ohne Erörterung ihre Einbringung zu billigen, abzugehen. Er erbitte daher Auskunft um den Titel dieſes Fonds, der für die Propagandatätigkeit der neuen Miniſter beſtimmt ſei und erwähnte, es ſei bekannt, daß der Geheimdienſt der Regierung„Agents provocateurs“ verwende. Hoppe verlangte die Zuſicherung, daß der fragliche Fonds nicht für die geheimen Agenten beſtimmt ſei, die unter Der induſtriellen Bevölkerung Englands Unzufriedenheit und Streiks erregen. King wies darauf hin, daß man mehr als 24 Mill.& für den Geheimdienſt ausgebe. Es lägen viele Anzeichen einer geheimen Tätigkeit vor, wie die Reiſe des Generals Smuts nach der Schweiz, die Reiſe des Generalſtaatsanwalts Smith nach Amerika, die Ernennung des Lord Northcliffe und man⸗ ches andere, und kein einziger Fall davon ſei geeignet, Ver⸗ trauen zu erwecken. Vie reimt ſich das zufammen? In dem Bericht der„Volktsſtimme“ über den zerſten Appell der Streikenden“ in Mannheim finden wir die folgenden Sätze: Erfreulich ift es, daß die beiden ſozialdemokrati⸗ ſchen Parteien im Kampfe für den Frieden, im Kampfe für die Freiheit einig und geſchloſſen auf den an traten. Einigkeit tut heute mehr not wie je, und der geſtrige Lag hat ver⸗ heißungsvoll in dieſer Beziehung begonnen Möge die Erkenntnis ſich weiter vertiefen und ausbretten, zum Vorteile der Geſamtarbeiterſchaft. Nach dem gleichen Bericht führte der Reichstagsabg. Geck in ſeiner anfeuernden Anſprache an die Streikenden aus: Es iſt eine freudige Genugtuung, daß ſich die leider geſpaltene Arbeiterſchaft nun wieder zu gemein⸗ ſamer Aktion zuſammenfindet. Alle Spaltungen müſſen ver⸗ 99415 werden, alle Kraft muß auf das gemeinſame Ziel gerichtet werden. Das war am 30. Januar. Am 21. Februar iſt der ſozial⸗ demokxatiſche Parteiſekretär Strobel im badiſchen Landtag auf den Streit zurückgekommen und hat u. a. geſagt: „Wir billigen dieſe Ausſtandsbewegung keineswegs, aber wir verſtehen ſie Und weiterhin ſagte derſelbe Redner: die Unabhängige Sozlaldemokratie bekämpft nicht die Regierung, ſondern unſere Partei. Sie iſt eine ebenſo iberflüſſige Gründung wie die Deutſche Vaterlandspartei. Der allergrößte Teil der Arbeiterſchaft will von der Un⸗ abhängigen Sozialdemokratie nichts wiſſen. Damals feuert das Mannheimer Organ der Mehrheits⸗ ſozialdemokratie zum Streik an, heute mißbilligt der erſte Par⸗ teibeamte derſelben Gruppe den Streik. Damals bogrüßten der Reichstagsabgeordnete und das Organ der Mehrheits⸗ ſoztaldemokratie die Unabhängigen als Kampfgenoſſen, heute bekommen die Unabhängigen von dem Parteiſekretär der Mehrheitspartei einen Tritt. Wie reimt ſich das zuſammen? Es könnte der Mehrheitsſozialdemokratie und ihren Führern mohl paſſen, die Spuren zu verwiſchen und die Schuld auf die Unabhängigen allein abzubürden. Dieſe werden aber Zeug⸗ niſſe genug in Händen haben für die Mit⸗ gerantwortlichkeit der anderen ſozialdemo⸗ kratiſchen Gruppe und entſchieden proteſtieren gegen dieſe einſeitige Belaſtung ihres Kontos. Und die Reden und Artikel aus jenen für Deutſchland trüben Tagen ſind Zeugen gegen den Verſuch der 9 ehrheitsſozialdemokratie, nachträglich, nachdem das Unternehmen ſo kläglich geſcheitert iſt, ſich der Veruntwortung zu entziehen für die Entzündung und Ausbreitung eines Kampfes, in den man ſich damals freuke, Schulter an Schulter mit den Unabhängigen zu ziehen und den man damals in allen Tonarten gelobt und ge⸗ prieſen hat. Denkſcher Neichslag. Sitzungsbericht. Berim, 22. Februar. (Von unſerem Berliner Büro.) Auf der Tagesordnung der Freitagsſitzung ſteht als erſter Gegenſtand der Antrag der Unabhängigen Sozialdemokraten auf Haftentlaſſung des Abgeordneten Ditkmann. Das Haus iſt gut beſetzt. Eine gewiſſe Nervoſität macht ſich Unter den bürgerlichen Parteien bemerkbar, da man allgemein die Entfeſſelung einer großen politiſchen Debatte befürchtet. In den Kreiſen der Ungbhängigen Sozialdemokratie iſt man auch anſcheinend nicht gewillt, ſich die kreffliche Gelegenheit für die üblichen Brand⸗ reden entgehen zu laſſen. Vigepräſident Dr. Paaſche ſucht dieſen Beſtrebungen vor⸗ zubeugen und weiſt darauf hin, daß es ſich hier um eine rein geſchã sordnungsmäßige Angelegenheit handelt, nämlich um den Antrag, daß ein Abgeordneter, der rechtskräftig verurteilt worden iſt, aus der Haft entlaſſen werden ſoll. Es wäre nicht zuläſſig, Zaß die politiſchen Urſachen und Gründe der Angelegenheit erörtert werden würden. Nur eine rein theoretiſche, geſchäftsordnungs⸗ mäßige Beſprechung der Angelegenheit wäre zuläſſig. Der Abg. Haaſe wies darauf hin, daß die Beſchränkuag, die der Vizepräſident der Ausſprache auferlegen wolle, durchaus nicht zuläſſig und ſicherlich völlig unbegründet wäre. In früheren Fällen wären der Ausſprache keine Grenzen gezogen worden. Der Reichs⸗ tag müſſe informiert werden, damit er die Möglichkeit habe, ſich ein Urteil zu bilden, ob er von ſeinem Rechte, die Aufhebung der Straſhaft eines ſeiner Mitglieder zu beſtimmen, Gebrauch machen ſoll oder nicht. Er müſſe deshalb wiſſen, weshalb die Verhaftung erſolgt ſei, wie das Urteil lautete, aus welchen Gründen es ergangen ſei und wie dieſe Gründe vom Standpunkt aus zu beur⸗ teilen ſeien. Erſt wenn dieſe Klarheit geſchaffen wäre, könne der Reichstag entſcheiden, ob er die Freilaſſung ſeines Mitgliedes ver⸗ langen Lönne oder nicht. Bizepräſident Dr. Paaſche entgegnete, es handle ſich nicht darum, ein rechtskräftiges Urteil zu kritiſieren, ſondern darum zu entſcheiden, ob der Reichstag auf Grund des Artikels 31 der Ver⸗ ſaſſung das Recht habe, zu verlangen, daß der betreffende Abgeord⸗ nete, obwohl er rechtskräftig verurteilt worden ſel, an den Sitzungen teilnehmen ſolle. Auch Abg, Ebert unterſtützte im Namen der ſozial⸗ demokratiſchen Mehrheitspartei die Antragſteller, Unklarheit in der denen die Möglichkeit gegeben werden müſſe, ein klares Bild der Sachlage zu geben. Eine Erörterung der Streikfrage wäre nicht beabſichtigt. 5 Im Namen des Zentrums erklärte der Abg. Gröber und im Namen der Natkonallfberalen ber Abg. Dr. Junck, daß eine Kritik des rechtskräftigen Urteils ausgeſchloſſen wäre und auch zu keinem praktiſchen Ziele führen könne. Das Hais ſtimmte der Auffaſſung des Vizepräſidenten zu, daß das Urteil nicht kritiſiert werden foll. Abg. Herzfeld: Der Abgeordnete Dittmann ſollte am Samstag wegen Landesperrats abgeurteilt werden. Er wußte aber an demſelben Morgen noch nichts davon, obgleich wegen ſeiner ſtrafbaren Handlungen in Friedenszeiten der vereinigte zweite und dritte Strafſenat des Reichsgerichts hätte entſcheiden müſſen. Die Arbeiter haben am meiſten unter dem Krieg gelitten. Deshalb waren ſie für den Frieden. Da wurde ihre Preſſe geknebelt, ihre Vertreter ins Geſfängnis und Zuchthaus geworfen, ſoweit ſie nicht in die Schützengräben kamen. Aus den Verhandlungen von Breſt⸗ Litowſk gewannen die Arbeiter den Eindruck, daß die Annexioniſten obenauf waren. Sie verzweifelten an einem baldigen Frieden. So kam der Streik. Herrn Dittmanns Worte: Wir müſſen den Streik hochhalten“, hat das Gericht als Landesverrat angeſehen und das Urteil gefällt. Dadurch, daß man das Geſellſchaftshaus geſchloſſen hatte, ſind die Streikenden auf die Straße getrieben worden. Das war Abſicht. Die Arbeiter ſtehen außerhalb des Geſetzes. Der Reichstag kann das Strafberfahren aufheben; zum Strafverfahren gehört aber auch die Strafvollſtreckung. Staatsſekretär Wallraf: Das Haus hat nicht die Abſicht, hereits heute in eine große Streikdebatte einzutreten. Dazu wird die Stunde bei der Etatsdebatte kommen. Auf einige Ausführungen des Vorredners muß ich aber ſchon jetzt Erwidern. Er hat den Parazraphen 4 und 5 des Belagerungszuſtandes eine etwas ſeltſeene Auslegung gegeben. Seine Auffaſſung, daß die Außerkraftſetzung der aee ee gleichzeitig mit der Erklärung des Belazerunzszuſtandes erfoſgen müſſe, iſt unrichtig. Die Vorgänge bei der Verhaftung des Abgeordneten Dittmann ſtellt das Urteil folgendermaßen dar: Am 23 Jauuar vormittags brech der Streik aus. Am 29. Januar vormittags er⸗ klärte eine Verordnunz des Oberkommandos die Streikleitung für aufzelöſt und die Bildung neuer Vereinigunzen wurde unterſast. Das Verbot wer auch auf den Asgrordneten Dittmonn als Mitolſed des Aktionsausſchuſſes gemünzt. Es ging ihm am 31. Januar vor⸗ mittags zu Unmittelbar dsrauf begab ſich Dittmann in den Trep⸗ tower Park und richtete an eine verſammelte große Volksmenze eine Anſprache. Die Menge wurde von den überwachenden Polizei⸗ beamten aufgefordert suseinanderzugehen. Dittmann ſprach welter. Ob er die Anfforkerung zehärt hat boer nicht ſteht dahin. Well er weiterſprach, wurde ein Polizeibeamier beauftragt ihn feſtzunehmen. Dieſer hörte nun aus unmittelbarer Nähe die Aufforderung an die Meng durchzudalten und den Streik hochzuhalten. Als Dittmann abzeführt wurde, widerſetzte er ſich. Nach ſeiner Behauptung ſoll das nicht Abſicht geweſen ſein. Er will nur ſeinen Schirm geſucht haben, den er im Augenblick nicht habe finden können. Er hat ſich einmal gegen die Beſtimmung des Ober⸗ kommandos vergangen, ſich nicht mehr um die Streikleitung zu kümmern. Dann hat er ſich wegen Widerſtandleiſtung gegen die Staatsgewalt ſtrafbar gemacht und in der Aufforderung, durchzu⸗ halten und den Streik hochzuhalten, wurde der Verſuch des Landes⸗ verrats erblickt. Der Vorredner hat aus dem Artikel 31 der Reichs⸗ verfaſſung für den Reichstag das Recht hergeleitet, die Entlaſſung Dittmanns zu verlangen. Dem ſteht die Beſtimmung entgegen, daß er„bei Ausübung der Tat oder im Laufe des nachfolgenden Tages“ geſchloſſen ergriffen worden iſt. Der Reichskanzler iſt nicht in der Lage, der Vollſtreckung des Urteils in den Arm zu follen. Der Vor⸗ redner hat von der Rot des Krieges geſprochen. Darunter leiden wir alle. Niemand iſt davon ausgenommen. Ganz beſonders leidet der Mittelſtand und das große Beamtenheer (Lebhafte Zuſtimmung.) Der Vorredner hat Angriffe gegen die Poli⸗ zei gerichtet und von dem unſchuldig vergoſſenen Blut geſprochen. Das Blut, das unſchuldig gefloſſen iſt, war in den Adern der Polizeibeamten. Der Schuß, welcher den Polizeibeamten nieder⸗ ſtreckte, war der erſte.(Zurufe bei den unabhängigen Sozialdemo⸗ kraten: Wer hat geſchoſſen? Ein Spitzel) Wenn es zu Unruhen und den damit verknüßften Folgen kommt., ſo tragen dieſenigen die Schuld, die die Bewegung hervorgerufen haben. Der Polizei gebührt für izr umſichtiges Handeln vollſtens unſer Dank. Wir wollen den baldigen Frieden, aber um ihn zu erreichen, ſind Streiksber falſcheſte Weg. Wir ſollten im Gegenteil gerade jetzt dem Auslande ein Vild der Enigkeit und Geſchloſſenheit geben. (Beifall.) Mit der Zuftimmung zum Frieden mit der Ükraine, der unſere Ernäßrungsverhältniſſe verbeſſern ſoll, dienen wir dem Frie⸗ den beſſer als mit ſolchen Debatten.(Beifall.) Abg. Ebert(Soz.): Nach der Beſchränkung, die die Reichstags⸗ mehrheit bei dieſer Debatte beſchloſſen hat, wäre es beſſer geweſen, wenn auch der Staatsſekretär ſich von politiſcher Erörterung fern⸗ gehalten hätte. Wenn man die Frage aufwirft, ob es richtig oder nicht richtig war, in den Streik einzutreten, wirft man die ganze Materie auf. Wir ſind der Aufafſſung, daß der Streik veranlaßt worden iſt durch eine unhaltbare Politik der Regierung, durch eine riedensfrage, durch die Mißachtung aller Be⸗ ſchwerden über die Handhabung des Belagerungszuſtandes durch die Fehler in der Ernäheungspolitik und nicht zuletzt ſind die Arbeiter bis aufs Blut gereizt worden durch die provokatoriſchen Verhand⸗ lungen im Abgeordnetenhaus über das Wahlrecht. In der Etats⸗ beratung werden wir auf alle dieſe Fragen ausführlich zu ſprechen kommen. Wir werden auch das förmliche Wüten der außerordent⸗ lichen Kriegsgerichte zum Gegenſtand ſchärfſter Kritik machen. Schon jetzt legen wir gegen das Verfahren getzen Dittmann und gegen das Urteil den allerſchärfſten Proteſt ein. Abg. Müller⸗Meiningen(Fortſchr Vp.): Die Gewerkſchaften und die politiſchen Parteien haben übereinſtimmend feſtgeſtellt, daß ſie hei dem Streik von anonymen unverantwortlichen Elementen vollkommen überrsſcht worden ſeien Das Strafverfahren endet mit der Verurteilungz. Auf den Strafvollzug erſtreckt ſich die Immunität des Abgeordneten nicht. Deshalb muß der Antrag abgelehnt werden. — Baßdiſcher Laudlag. 2. Hammer.— 30. öffentliche Sitzung. Karlsruhe, 22. Februar 1918. Uut.20 Uhr eröffnete Präſident Kopf die Sitzung. Abg. Rohrhurſt(Natl.) verlas die kurze Anfrage des Ab⸗ geordneten Dr. Blum(Natl.) und Genoſſen über die Gebäude⸗ berſicherung. In dem Antrag heißt es: Nach dem Geſetz vom 5. Juni 1917 iſt bei Brandfällen ein Kriegszuſchlag von 20 Prozent zu gewähren. Dieſer bleibt infolge der jetzt weiter fortgeſchrittenen Preishöhe aller Bauſtoffe weit hinter der Wirklichkeit zurück. Dieſe Sachlage wurde als unrecht empfunden, wejl es verboten iſt, die freibleibende Differenz durch eine Verſicherungsgeſellſchaft decken zu laſſen. Nachdem die Verſicherung von Fliegerſchäden zuläſſig ſei, richten Kreiſe mit großen Riſiken an die Regierung die Frage, ob ſie private Verſicherungen des nicht gedeckten Bruchteils ge⸗ ſtatten wird. Schriftführer Müller⸗Weinheim verlas die Antwort der Regierung. Es hieß darin: Wenn Kreiſe mit großen Riſiken dieſe Frage ftellen, ſo kann darauf hingewieſen werden, daß nach dem beſtehenden Gebäudeverſicherungsgeſetz jeder Gebäudeeigentümer bei Vornahme von Werterhöhungen oder Verbeſſerungen von nur 200 Mk. die Möglichkeit hat, die Neueinſchätzung ſeiner Gebäude nach den jetzigen Preiſen herbeizuführen. Eine Erhöhung der Kriegszuſchläge findet ihre Grenze in der Zurückhaltung bei der Feſtſetzung der Umlagen. Das Haus trat in die Tagesordnung ein: die Fortſetzung der Beratung des Voranſchlags des Miniſteriums des Innern. Abg. Spang(Zir.): Phantaſielöhne ſind bei uns durchaus nicht ſelten. Der Sparzwang wäre alſo wohl angebracht. Hungerlöhne beſtehen in der Bürſteninduſtrie. Gegen ſie müßte eingeſchritten werden. Bei Abſchluß einer Zollunion mit Oeſter⸗ Aean müſſen die Intereſſen Sübdeutſchlands rei in Betracht. gewahrt werden. Die Vieh⸗Vermittlung hätte in amtliche Hände gelegt werden ſollen. Abg. Geck(Unabh. Sog.): Der Abg. Strobel hat ſich mit der Unabhängigen Soztaldemokratie beſchäftigt. Ich werbe ihm aber jetzt nicht darauf antworten. Das wird vielleicht im Familienkrerſe erledigt werden.(Heiterkeit.) Die Un⸗ abhängige Sozialdemokratte iſt ſtärker, als der Abgeordnete Strobel glaubt. Die meiſten von denen, die in Mannheim den Sym⸗ pathieſtreik mitgemacht haben, waren Unabhänge ge. Der Streik iſt ſpontan entſtanden, weil die Arbeiter kein anderes Mittel hatten, ihre Meinung kundzutun. Der Grundton der Ausführun⸗ gen des Prinzen Max ſollte beſtimmend ſein für die badiſche Regierung. Abg. Fiſcher(Rechtsſtehende Vereinigung): 8 ſind die Wirtſchaftsfragen am wichtigſten, da das Tur hhalten unſere Hauptaufgabe iſt. Die Gewinne der Landwirtſchaft aus ihren Produkten ſind durchaus nicht ſo unbeſcheiden. Leider wird die Be⸗ völkerung darüber nicht genügend aufgeklärt. Die Reviſionen ver⸗ urſachen Verwirrungen bei den Landwirten; namentlich im Bezirk Offenburg wird zuviel revidiert. Für den Miktelſtand muß die Regierung ein offenes Herz und eine offene Hand haben. Abg. Belzer(Ztr.): Es iſt bedauerlich, daß Frauen und Minderjährige zur harten Arbeit verwandt werden. Bei der Mili⸗ tärverwaltung wird mauchmal in ungeſunden und ungeheizten Räumen gearbeitet. So ſind in Raſtatt Mädchen geſtorben, die mit dem Putzen von Geſchoſſen beſchäftigt waren. Die Gewerbe⸗ aufſicht ſollte ſich deshalb auch mit Militärbetrieben befaſſen. Die Streikbewegung hat tatſächlich die Kriegsluſt unſerer Feinde belebt. Abg. Schoepfle(Rechtsſtehende Vereinigung): Als Siede⸗ lungsland käme für unſere Landwirtſchaft das 92 lrlenland Die Zölle haben nicht nur im Intereſſe der Groß⸗ grundbeſitzer, ſondern auch für die Kleinbauern und für die Ge⸗ ſamtheit gewirkt. Abg. Muſer hat mich angegriffen, weil ich in meiner Rede in der Finanzdebatte Zitate verleſen habe. Seine Rede, die er vorgeſtern gehalten hat, war doch auch nur eine Samm⸗ lung von Zitaten. Abg. Schek!(Zentr.): Der Baubund ſollte auch Siedelungen auf das Land bewirken, ſonſt vermehrt er die Landfluͤcht. Für die Vor⸗ arbeit zur Main⸗Kanaliſation ſind 10 000 M. in den Etat eingeſtellt Das iſt etwas zaghaft. Hier wurde abgebrochen und das Haus vertagt ſich zur Fort⸗ ſetzung der heutigen Ausſprache auf Mittwoch Nachmittag 4 Uhr Schluß der Sitzung gegen 1 Uhr. Letzte Meloͤungen. Ungeheure Geldſtrafe für Repington. London, 21. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung des Reuterſchen Bureaus. Oberſt Repington und der Her⸗ ausgeber der Morning Poſt Gwynne ſind wegen der Ar⸗ tikel in der Morning Poſt vom 11. Februar zu je 1 Million Pfund Sterling verurteilt worden. Jur interalliierten Condoner Konferenz. Condon, 21. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Das Reuterſche Büro meldet, daß noch nicht alle Delegierten zur interalliierten Konferenz eingetroffen ſind. Heute vormittag führte Tho⸗ mas den Vorſitz. Es wurden mehrere Kommiſſionen gebildet, die über Einzelfragen, die ſpäter der Konferenz vorgelegt wer⸗ den ſollen, beraten ſollen. Die Schweiz und die Frühjahrsoffenſiven. c. Von ber ſchwrizeriſchen Grenze, 22. Febr.(Priv.⸗Tel. g..) Der militäriſche Mitarbeiter der Züricher Poſt“ ſchreibt: Der Vierbund iſt durch den Zuſammenbruch Rußlands für das Früh⸗ jahr 1918 zweifelles in die ſtrategiſche Deſenſide ge⸗ worfen worden. Es iſt nicht anzunehmen, daß es ihm gelingen wird, vor dem Einſetzen einer deutſchen Offenſive, gegen die er vom Kanal bis zur Adria ſich überall bereit halten muß, ſeinerſeits einen beſtimmenden ſtrategiſchen Zug zu kun. Die Schweiz hat daher augenblicklich auch ihm gegenüber wohl kaum Grund zur Befürchtung, daß die Verſicherung der Achtung ber Neutralität aus militäriſchen Gründen hinſällig würde. Das 'rhandenſein ſtarker Heeresteilen an den anſtoßenden Srenz⸗ räumen an der Jurafront und in Oberitalien läßt iich als direkte Bedingurg für die Schweiz aus der Notwendigkeit erkläcen, an der ganzen Front zur Abwehr bereit zu ſein. Italieniſche Sozialiſten in London. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 22. Febr.(Priv.⸗Tel. g..) Laut„Baſler Nachrichten“ haben die Delegierten der italieniſchen Sozjaliſtenpartei von der Regierung zur Reiſe nach der Londoner Sozialiſtenkonferenz ausgeſtellt erhalten. Mehrheit für Orlando? c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 22 Febr.(Priv.⸗Tel. g..) Die„Bafler Nachrichten“ melden aus Turin: Für die Diskuſſion über die Regierungserklärung ſind noch 40 Abgeordnete einge⸗ ſchrieben. In parlamentariſchen Kreiſen iſt man über eugt, daß ſich bei der Schlußabſtimmung eine ſehr ſtarke Mehrheft für das Miniſterium Orlan do ergeben wird. Die Wirkung der Skreiks im Ausland. Kopenhagen, 22. Febr.(WTB. Nichtamtl.) Die däniſchen rabikalen Provinzblätter veröffentlichen einen Artikel, der über⸗ ſchrieben iſt:„Ueber das Ziel hinaus“, und der ſich mit der letzten tarken Bewegung in Deutſchland und Oeſterreich⸗Ungarn und dexen Wirkung auf die Länder der Entente beſchäftigt. In dem Artikel heißt es unter anderem: In der Preſſe der Ententemächte beſchäftigt man ſich lebhaft mit der inneren Lage Deutſchlands und Oeſterreichs. Man ſpricht offen lſeine Freude über die Ausſtände in den beiden Ländern aus. Sowohl engliſche wie auch franzöſiſche Blätter deuten ganz offen an, daß der Verſailler Beſchluß über die Fortſetzung des Krieges eine un⸗ mittelbare Folge der deutſchen und öſterreichiſchen Demonſtratio⸗ nen war. Wenn dies richtig iſt, haben ſomit die deutſchen und öſter⸗ reichiſchen Arbeiter gegen ihren Willen zur Verlängerung des Krie⸗ ges beigetragen. Es beſteht größere Ausſicht, dem Frieden näher zu kommen, wenn die Entenie einem ungeſchwächten Deutſchland gegenüberſteht, deſſen Beſiegung ausſichtslos iſt, als wenn Deutſch⸗ lund derart geſchwächt wird, daß ſeine Bezwingung der Entente möglich erſcheint. Somit ſcheint es eine tragiſche Tatſache 2 ſein, daß die deutſchen und öſterreichiſchen Arbeiter mit ihren Ausſtän⸗ den dazu beitragen, die vorhandenen ſchwachen Frie⸗ denshoffnungen zum Erlöſchen zu bringen, indem ſie den Gegnern der Mittelmächte neue Hoffnungen einflößten. —— Refzte Handelssllacfirichiten. Manmkelmer Eflektenbörse. Auch heute gestaltete sich das Geschä in Industrieaktien sehir lebhaft und bestand Nachfrage zu höheren Kursen für: Benz, Dingler, Karlsruher Maschinenbau, Haid u. Neu, Badenia, Pfälz. Nähmaschinen, Unionwerke Mannheim, Zellstofſſabrik Walchol, Anilin und Westeregein. Ferner waren im Verkehr: Rheinische Creditbank-Aktien und Aktien der Suddeutschen Disconto-Gesell- schaft. Von Brauereien blieben Schwartz und Werger, Worns Böber getragt. 52 — „e 2 0 7 — Freitag, den 22. Februar 1918. Mannhein.er General⸗Anzeiger.(Abend⸗Aus gabe.) Nus Stadt und Land. Zur Goldankaufswoche. Die Goldankaufsſtelle in A 1 wird auch nach Abſchluß der offiziellen Goldankaufswoche in der Woche vom 24 Februar is zum 2. März läglich zu denſelben Stunden geöffnet ſein wie während der Goldankaufswoche. Es iſt zu wünſchen und anzu⸗ nehmen, daß noch zahlreiche unſerer Mitbürger dem eindringlich an ſie zu richtenden Appell, ihr Gold und ihre Juwelen der Gold⸗ ankeufsſtelle zum Kauf zu überlaſſen, folgen mügen. Jedermann kann jetzt zeigen, daß er wirklich zu einem Opfer für das Vaterland bereit iſt, wenn er ſich von liebgewordenen Gegenſtänden trennt Dieſenigen Werber und Werberinnen der Gold⸗ ankaufswoche, welche ſich auf der Straße durch Verkauf von Poſt⸗ fangenenfürſorge, in Stuttgart, Neuer Schloßplatz, deutſche Kriegsgefangene in England, Köln, — und karten und Verteilen von Werbezetteln betätigen wollen, werden gebeten, ſich auf dem Geſchäftszimmer des Hauptmanns Oelen⸗ heinz, C 2, 16(Deutſcher Hof), Zimmer 67, zu melden. Die Werbetötigkeit nimmt in Mannheim und in der Umgebung einen tegen Fortgang. In den Vororten werden täalich geſellige lbende veranſto tet, die dem guten Zwecke dienen So wird am mstag eine ſolche in Waldhof abends 7˙ Uhr im Caſino der Fabrif von Ropp u. Reuther und am Montag eine in der Neckar⸗ tadt im„Arionſaal“(Ühlandſtraße 19), abends 8 Uhr ſtattfinden Perſonal-VBeränderungen. Erueunungen, Beförderungen und Verſetzungen im Bereiche des 14. Armeckorps. Es wurden brfördert; Zum Fähnrich: Kiefer, Unteroffizier un Fußartl.⸗Regt. 14, jetzt im IV. Batl. dieſes Regiments.— Zum Leutnant vorl. ohne Patent: Göller und Goldſchmitt, Jähnriche im Inf.⸗Regt. 111.— Zum Leutnant der Reſeroe! Schlap⸗ per(Karlsruhe), Vizefeldw., z. LEt d. Reſ. d. Inf., Kober(Freiburg), Bizewachtm., z. Et. d. Reſ. d. Feldartl., Kuppenheim(Pforzheim), idewachtm. im Telegr.⸗Ball. 4, 3. Et. d. Reſ. dieſes Batls. Filſinger (Raſtatt), Vizefeldw., z. Lt. d. Reſ. d. Inf., Maurer(Raſtat), Bize⸗ ſeldwebel im Inf.⸗Regk. 25, z. Lt. d. Reſ. dieſes Regts., Fuchs(Frei⸗ burg J. Br.), Vizewachtm. im Telegr.⸗Batl. 4, z. Ot. d. Reſ. dieſes Datls., Gehrig(Heidelberg), Vizefeldw., z. Et. d. Neſ. d. Inf., Kuner (Donaueſchingen), Vizeſeldw. im.⸗Gren.⸗Regt. 109, z. Et. d. Reſ. dieſes Regts., Liwig(1 Düſſeldorf) und VBing(Straßburg i..), izewachtm. im Telegr.⸗Batl. 4, 3. Et. d. Reſ. dieſes Batls. Wenger (Nosbach), Vizefeldw., z. Et. d. Reſ. d. Inf., Hirzle(Freiburg l. Br.), Vizewachtm., 3 Et. d. Reſ. d. Feldartl., Heß(Karlsruhe), Vizefeldw. im.⸗Gren.⸗Regt. 109, z Lt. d. Reſ. dieſes Regts. Hilpert(Heidel⸗ berg), Vizewachtm. im Lelegr-Vall. 4, z. Lt. d. Reſ. dieſes Batls., Müller(Emiſ)(Pforzheim), Bizefeldw. im Inf.⸗Regt. 111, z. Lt. d. Reſ. dieſ Regts., Imhof(Bruchſal), Vizefeldw., z. Lt. d. Reſ. d. Inf., Iitis(1 Mülhaufen 1..), Vizefeldw. im IV./Fußartl.⸗Regt. 18, et d. Ref. dieſes Regts., Lomberg(Siegen), Vizefeldw. im Inf.⸗Regt. 111, z. Lt. d. Reſ dieſes Reats., Hauſer(Karlsruhe), Vizewachtm. im Telegr.⸗Batl. 4, z. Et. d. Reſ. dieſes Balls. Wagner(Karl)(Karls⸗ ruhe), Vizefeldw., z. Lt. d. Reſ. d. Inf., Zimmermann(Mosbach), Vizefeldwebel im Inf.⸗Regt. 111, z. Leutn. d. Reſ. dieſes Regiments, Aberle(Offenburg), Vizefeldw. im Inf.⸗Regt. 169, z. Lt. d. Reſ. dieſes Regts., Klevenz(Mannheim), Vizefeldw., z. Et. d. Reſ. d. Garde⸗ Pion.⸗Batls., Dahlinger(11 Darmſtadt), Vizewachtm. im Telegr.⸗ Batl. 4, z. Et. d. Reſ. dieſes Batls., Biſchoff(Bruchſal), Vizefeldw. im Inf.⸗Regt. 111, z. Lt. d. Reſ. dieſes Regts., Billing(Mannheim), Vizefeldw., z. Et d. Reſ. d. Pion., Reinmuth(Karlsruhe), Vizefeldw., 3. Et. d. Ref, d. Fußartl., Matt(Stockach), Vizewachtm. z. Lt. d. Reſ. d. Feldartl.— Zum Leutnant der Landwehr: Waldraff und Neutard(Heidelberg), Vizefeſdw., z. Ets. d. Landw.⸗Inf. 1. Auf⸗ gebots, Koch(Karlsruhe). Vizefeldw. im.⸗Gren.⸗Regt. 109, 3. Lt. d. andw.⸗Inf. 1. Aufgeb., Löffler(Pforzheim), Vizewachtm. z. Lt. d. Landes.⸗Telegr⸗Tr. 1. Aufgeb., Reinhardt(Mannheim), Vize⸗ feldwebel, z. Et. d. Landw.⸗Inf. 1. Aufgeb., Rupp(Karlsruhe), Vize⸗ wachtmeiſter, z. Et. d. Reſ. d. Feldartl., Schmich(Mannheim) und Dank(Heidelberg), beide Vizefeldw., z. Ots. d. Londw.⸗Inf. 1. Aufg., Aurz(Stockach), Vizewachm., z. Lt. d. Landw. d. Telegr.⸗Tr. 1. Aufg., Kaſſer(Mannheim), Vizefeldw., z. Lt. d. Landw.⸗Inf. 1. Aufgeb., Schmitt(Hanau), Vizefeldw. im Inf.⸗Regt. 169, z. Lt. d. Landw.⸗ Inf. 1. Aufgeb., Pfenning(Mannheim), Feldw., z. Et. d. Ldw.⸗ Inf. 2. Nufgeb., Schönleher(Mannheim), Picard(Mosbach) und Buhl(Sffenburg), Vizefeldw., z. Ets. d. Landw.⸗Inf. 1. Aufgebots.— Dder Abſchied mit der geſetzlichen Penſion bewil⸗ ligt: Reſtle(Hewelberg), Lt. d. Reſ. d. Gren.⸗Regts. 110, jetzt im Erſ.⸗Batl. dieſes Regts, mit der Erlaubnis zum Tragen der Uniform ieſes Regiments. der Gefreiter Rudolf Neubrand 3 Militäriſche Beförderung. Gefreiter Rudo 1 N einer Sanitäts⸗Kompagnie, wurde zum Maneeſſgter befördert. * Außskunftserteilung über deutſche Kriegsgefangene. Laut Erlaß des Kriegsminiſteriums bildet das Rote Kreuz, Kriegsge⸗ die Zentral⸗ bei gelle für die Liebesgabenverſorgung der in den franzöſiſchen Lagern befindlichen deutſchen Kriegsgefangenen. Auf Anfragen der genannten Stelle über Perſonalien und Herkunft von Heeres⸗ angehörigen, die in franzöſiſche Gefangenſchaft geraten ſind, iſt uskunft zu erteilen. Das Gleiche gilt für den Ausſchuß für Städthaus, ſoweit Ge⸗ und für den Ausſchuß ſangene in England in Betracht kommen, 5 Ferdinandſtr. 75, hin⸗ ür deutſche Kriegsgefangene, Hamburg, Nr. 80. 8. Seite. ſichtlich der Leute die in ruſſiſcher oder rumägiſcher Gefangenſchaft; ſich des Handels als Beqiftragte. aceſaſe die Händler ohne ſind. Wegen Auskunftserteilung bei Nachforſchung nach Vermißten ſiehe Erlaß vom 3. März 1910(.⸗V.⸗Bl. S. 184). n. * Die Sommer zeit 1918. Die„Norddeutſche Allg. Ztg.“ ſchreibt: Die Erfahrungen, die man mit der Sommerzeit 1916 und 1917 gemacht hat, haben diesmal Veranlaſſung gegeben, die Sommerzeit, das heißt die Vorrückung der Uhr um eine Stunde, cich für 1918 anzunehmen und ſogar erheblich zu erweiter a. Während die Sommerzeit 1916 für die Zeit vom 1. Mai bis 30. September, für 1917 vom 15. April bis 16. September feſtgeſetzt war, wird ſie in dieſem Jahre bertits am Oſtermontag, den 1. April beginnen, und erſt am Sonntag, den 14 Oktober enden Nach normaler Zeit geht die Sonne am 1. April um 5 Un 55 Minuten auf und um 6 Uhr 40 Miauten unter. Infolge Vorrückunz der Uhr um eine Stunde erfolgt der Aufgang der Sonne erſt um 6 Uhr 55 Minten, der Untersang um 7 Uhr 40 Minuten. Die Sonnenaufao t entſpricht demnach den am 2 März herrſchen⸗ den Verhält n, die Unertonsszeit eilt der Normalzeit um 40 Tage vorgus, denn normal geht die Sonne erſt am 9. Mai um 7 Uhr 40 Minuten unter.— Wie aus dem in letzter Nummer mit⸗ geteilten Antrag der Mitglieder der Rechtsſtehenden Vereinigung der Zweiten Vadiſchen Kammer hervorzeht, beſteht gegen die Sommerzeit eine Gegnerſchaft, die namentlich in landwirtſchaftlichen Kreiſen mit nicht von der Hand. zu weiſenden Einwänden guftritt. Noch größer iſt die Zahl der Gegner, die ſich mit durchaus ein⸗ leuchtenden Gründen gegen die Ausdehnung der Sommerzeit bis zum 14. Oktober wendet. die Regierung wird unter dieſen Umſtänden wohl zu einem Kompromiß kommen müſſen. Berhalten bei nächelichen Jliegeranzriſſen. Die Erfahrung hat gezeigt, daß bei nächtlichen Fliegerangriſſen bei einem Teile der Vevölkerung die Neigung beſteht, die bewohnten oder während des Fliegerangriffes aufgeſuchten Räume zu erhellen. Dieſe plötz⸗ liche Verſtärkung der Lichtquellen ſonſt gut verdunkelter Städle gibt dem angreifenden Gegner die Möglichkeit, ſich zu orientieren und zu einem gezielten Bombenabwurf zu gelangen, iſt alſo ge⸗ eignet, den Wert der bisher ſorgſam beachteten Verdunkelungs⸗ vorſchriften mit einem Schlage hinfällig zu machen. Das muß unter allen Uimſtänden vermieden werden. Jedermann muß ſich der drohenden Gefahr voll bewußt bleiben und bedenken, den es in ſeinem eigenſten Intereſſe liegt, gerade während eines nächtlichen Fiegerangriffes die Verdunkelungsvorſchriften aufs peinlichſte durchzuführen. Hell erleuchtete Fenſter dienen feindlihen Luftgeſchwadern als Wegweiſer und fordern zu Bom⸗ benabwürfen geradezu heraus. *Die Verſorgung der Kurfremden in der Reſſezeik. Gegenwärktig finden nach dem„Berl. Tageblatt“ zwiſchen Preußen, Bayern, Würt⸗ temberg, Heſſen und Baden, Mecklenburg und den thüringiſchen Staaten Verhandlungen darüber ſtatt, wie die Frage der Ver⸗ ſorgung der Fremden geregelt werden kann, ohne daß das Hamſtern wieder einen ſolchen Umfang annimmt, wie im Vorfahre. Die Verhandlungen ſollen im Anſchluß an die gegenwärtig zwiſchen den Bundesſtaaten ſchwebenden Fragen über die Bekämpfüng des Schleichhandels erfolgen und ſo ſchnell gefördert werden, daß noch vor Anfang der Reiſezeit die Frage zur Zufriedenheit der Gäſte und Gaſtgeber erledigt werden kann. 5 Das kalte Jahr 1917. Nach den oben erſchienenen Feſt⸗ ſtellungen des badiſchen meteorologiſchen Inſtituts iſt das Jahr 1917 im Durchſchnitt etwas zu kalt, dabei im Süden des Landes zu naß und im Norden zumeiſt etwas zu trocken geweſen. Die vier erſten Monate, ſowie der Dezember ſind ſehr kalt, Auguſt und Oktober ſind zu kühl geweſen. Dieſen großen Wärmeausfall konnten die übrigen warmen Monate nicht wettmachen, wiewohl der Mai einen ungewöhnlich großen Wirmeüberſchuß gebracht hat. Eine Unregelmäßigkeit im ſährlichen Temperaturverlauf des Jahres 1917 liegt darin, daß das höchſte Monatsmittel auf den Juni, das niederſte auf den Februar gefallen iſt. Eine Merkwürdigkeit des Jahres 1917 beſtand darin, daß der höchſte und der tiefſte Stand des Barometers während des ganzen Jahres im März nur neun Tage von einander getrennt eingetreten iſt. » Lieferungsverkräge für Gemüſe 1918. Wie den„Münch. N. .“ aus Berlin gemeldet wird, hat die Reichsſtelle für Gemüſe und Obſt jetzt über die neuen Lieferungsverträge entſchieden. Maß⸗ gebend bleiben nach wie vor die Beſtimmungen der Verordnung vom 2. April 1917. Auf Grund der Erfahrungen des Vorjahres iſt jedoch das Verfahren beim Abſchluß und bei der Genehmigung von Lieferungsverträgen abgeändert worden. Zum Abſchluß von Lieferungsverträgen ſind darnach außer der Reichsſtelle für Ge⸗ müfe und Obſt, der Landesſtellen uſw. nur Kommunalverbände und mit Genehmigung der zuſtändigen Kommunalverbände Groß⸗ verbraucher berechtigt Alle dieſe Stellen ſchließen die Lieferungs⸗ verträge nur mit Erzeugern oder Erzeugerverbänden ab, nicht mit Vertretern des Handels als Vertragspartei. Dagegen bedienen ſie —— Wiener Theater. Aus Wien, 17. Febr., wird uns geſchrieben: Alegander Gir ardis erſtes Auftreten im Burgtheater jeder rich⸗ tige Wiener Theaterbeſucher hat ſich gewünſcht, dabei ſein zu kön⸗ nen, bei dieſem Ereignis, dem man mit ungeduldiger Erwartung und Spannung entgegengeſehen hat. Werden ſie zueinander paſſen: Girardt, der e 1 wieneriſche Volksſchauſpieler, dieſer ſcauſpieleriſche Repräſentant öſterreichiſchen Weſens, und das urgthegter, das niemals wieneriſch und auch nur gelegentlich bolkstümlich öſterreichiſch war? Werd der höfiſch zermonielle gol⸗ ene Rahmen ſeine unvergleichliche geniale Natürlichkeit nicht be⸗ einträchtigen? Der Abend hat die Antwort darauf gebracht, und zwar eine recht überraſchende: Girardis Perſönlichkeit, Girardis zünſt haben ſich weitaus ſtärker erwieſen, als alle berühmte Burg⸗ theatertradition. Er iſt genau derſelbe geblieben, hat ſich ſo ge⸗ unbekümmert um das prunkende den Logen und im Parkett ſitzenden Perſönlichkeiten, Würdenträger und Millionäre. Man hat nur ihn geſehen, und alles andere war gleichgültig: Aufführung, Auf⸗ machung, Ausſtattung. Und dabei hatte ſich das Burgtheater ſehr ungeſtrengt, allzu ſehr angeſtrengt. Man gab zum erſten Male tatſächlich: zum erſten Male— Raimunds„Bauer als Mil⸗ lionär“ in einer Aufmachung, der man alles mögliche nachrühmen aun: ſte iſt koſtſpielig, blendend, geiſtreich, nur Raimundiſch naiv nd märchenhaft iſt ſie nicht. Man hatte den Eindruck, als ſollte n verwöhnten und anſpruchsvollen Kindern eines Kriegsgewin⸗ ners ein Märchen erzählt werden... Sogar die brave alte Be⸗ bleitmuſif iſt von Joſef Reiter opernhaft anſpruchsvoll umgekrem⸗ delt worden, und das Ganze ſchwimmt und ertrinkt ſtellenweiſe in uſit. Daß die Schauſpieler des Burgtheaiers, mit wenigen Aus⸗ nahmen, weder wieneriſch ſprechen noch wieneriſch ſpielen können, iſt ein altes Uebel, das ſich aber an dieſem Raimundabend wieder einmal recht unangenehm bemerkbar gemacht hat. Und trotz alle⸗ em war es der wärmſte, der herzlichſte und begeiſtertſte Abend, en man in dieſem Hauſe jemals erlebt hat. Girardis Bauer urzel wirkte wieder mit überzeugender Unwiderſtehlichkeit und Mit ergreifender Echtheit, namentlich in der Szene des Alterns ud im Aſchenlied. Man hatte das Gefühl, daß es ganz gleich⸗ gültig iſt, wo Girardi ſpielt, ob im letzten Vorſtadttheater oder an er erſten deutſchen Bühne, und daß dort, wo er gerade ſpielt, in ieſem Augenblick die erſte deutſche Bühne iſt Mit Erwartung und Spannung, allerdings ganz anderer Art, hat man auch dem geſtrigen Abend in der Hofoper entgegengeſehen. Man brachte die deutſche Uraufführung der Oper„Jenufa“ des geben, ſo geſpielt wie immer, Haus, unbekümmert um die in Auftrag ſelbſtändig mit Erzeugern abgeſchloſſen haben, werden nicht genehmigt. Anglücksfall. Am letzten Donnerstag bei ſeiner Heimfahrt vom Markt in Mannheim, beim Abſteigen von ſeinem Marktwagen, Bürgermeiſter Guth von Zeiskam dadurch, daß er unter die Räder ſeines Wagens kam, ſo daß er vorerſt in liegen bleiben und ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte. Polizeibericht vom 22. Februar(Schluß). Unfälle. Veim in einem Holzlager an der Fruchtbahnhofſtraße brachte am 20. ds. Mts., nachmittags, zn 17 Jahre alter Taglöhner von Oggersheim die rechte Hand in die Kreisſäge und wurde ihm hierbei das vordere Glied des Mittel⸗ fingers abgeſchnitten. Der Verletzte begab ſich zu Fuß ins All⸗ gemeine Krankenhaus, wo er verbleiben mußte.— Geſtern Nach⸗ mittag 2½ Uhr ſtürzte ein 62 Jahre alter, verwitweter Former von hier infolge eines Beinleidens vor dem Hauſe Schwetzinger⸗ ſtraße 91 zu Boden und zog ſich oberhalb des linken Auges eine tiefe, blutende Wunde zu. Er wurde ins Allgemeine Krankenhaus verbracht und nach Anlegung eines Verbandes entlaſſen. Unaufgeklärte Diebſtähle. Entwendet wurden: Am 9. zum 10. Fehruar in N2, 13, 20 Krüge Steinhäger, 8 Literfloſchen Kognak, 10 Liter Kirſchnaſſer, 25 Flaſchen Liebfrauenmilch, 15 Flaſchen Harxheimer, 5 Blumengarten Ausleſe, 3 Flaſchen Melio⸗ diſtiner, 4 Jlaſchen Neuſtädter, 4 Flaſchen Porto, 2 Flaſchen Rata⸗ fialikör, 2 Flaſchen Whisky, ein größeres Quantum Zigarren und Zigaretten Marke Konkordia, Ines, Protektor, Molli, Kavalier, Impott, Emoletta, Flora, Fina, Güldenring, Beelet, Mura, Blau⸗ punkt, 200 Stück Anſichtsvoſtkarten, Silberbeſteck, 32 Meſſer, 4 Gabeln, 12 Löffel, 20 Deſſertmeſſer, 8 Deſſerlgabeln, 16 Beſſert⸗ löffel, 6 Kaffeelöffel. Alle Stücke ſind„H. Reith“ gezeichnet.— In der Nacht vom 10. zum 11. Februar aus dem Schaukaſten am Hauſe O 6, 5: 4 Degen, 4 Seitenzewehre, 4 Seitentaſchen, 4 Portepee, 2 kleine Portepee, 2 Paar ſilberne Achſelſtücke, 2 Paar feldgraue Achſelſtücke, 1 preuß., 1 bad. und 1 bayer. Leibriemen 125 Unterſchnallen, 5 Paar Lederhandſchuhe Größe 10.— Am 11. Februar einem Laufburſchen auf der Straßenbahn vom Haupt⸗ bahnhof bis zum Paradeplatz ein kleiner grauer Karton mit folgen⸗ dem Inhalt: Ein goldener Damenring mit Diamanten und 2 Saphieren, ein goldener Damenring mit rotem viereckigem Stein, 1 goldener Ring mit einer Camme, ein goldener Damenring mit 1 roten und 1 blauen Stein, 2 feinverſilberte Handtaſchen mit ver⸗ ziertem Bügel, 1 verſilberte Geldbörſe. Für die Beibringung der Gegenſtände ſind 50 Mark Belohnunz ausgeſetzt.— In der Nacht vom 13. zum 14. Februar aus dem Damenkonfektio ſchäft O 3. 4 mittels Einbruchs verſchledenfarbige Damenmäntel, feidene Blu⸗ ſen, ſeidene Ober⸗ und Unterröcke, Koſtüme, weiße waſchleinene Nöcke und Wollſtoffröcke im Geſamtwerte von 4000 Mark.— Am 30. Januar, abends zwiſchen 6 und 6½ Uhr, vor dem Hauſe O 3, 15 von einem herunter eine 80 Zentimeter 8 Zentimeter breite und 8 entimeter lange Holzkiſte mit 39 amm Schuhwaren. Die Kiſte trus die Aufſchrift:„S. V. G. 10 Nr. 196“ in ſchwarzer Farbe.— In der Nacht vom 30. auf 381. Januar aus einem Schaukaſten vor dem Hauſe S 1, 2: 6 ver⸗ ſchieenfardige Fantaſieweſten mit grauem Futter und weißen und farbigen Knöpfen.— In der Nacht vom 2. zum 3. Februar aus einem Schaukaſten vor dem Hab.e I 1, 1 verſchiedene Periketten, Collier und Broſchen.— In der Nacht zum 7. Februar durch Ein⸗ ſchlagen einer Schaufenſterſcheibe am Hauſe Q 1, 8 aus der Aus⸗ lage ein Smokinganzug aus ſchwarzem Kammgarn mit langem ſeidenen Kragen.— In der Nacht vom 11. zum 12. Februar aus einem Schaukaſten am Hauſe T 1, 1 7 Stück Handtaſchen aus ſehwanem Leererſatz ind gelbem Klappverſchluß.— Bom 2. die 4. Februar aus dem Fabrikbetriebe in der Srchee, a 155 Nr. 117/45: 169 Meter verſchiedenfarbiger Fantaſie ⸗ und Meter weißer Neſſelſtoff. Verhaftet wurden 10 Perſonen, darunter eine don der Staatsanwaltſchaft hier wegen mehrfachen Diebſtahls und Betrugs ausgeſchriebene Fabrikorbeiterin von Hamburg. Manaheimer Schößengericht. Der vielfach vorbeſtrafte ledige Fräſer Eugen Otto Daniel erſtand von einem angeblichen Unbekannten einen Sack mit 180 Pfund Mehl. 50 Pfund davon verkaufte er markenfrei zu 85 und 1,20 Mk. per Pfund e ebenfalls unbekannt), Pfund ſchenkte er der Wirtin Neidig, in deren Küche er koſtbare Gut eingeſtellt und verwogen hatte, der Reſt wurde ſchlagnahmt. Daniel war außer* Vergehen gegen die ordnungen über die Regelung des Brot⸗ und Mehlverbrauchs die Höchſtpreisbeſtimmung noch wegen Hehlerei angeklagt, Wirtin desgl. Das Gericht tonnte ſich jedoch nicht davon zeugen, daß Daniel„den Umſtänden nach annehmen mußte“, es ſich um geſtohlenes Gut handelt(was übrigens ja auch nicht balſeen iſt), da Schleichhandel mit markenfreiem Mehl viel⸗ fach getrieben wird, und erkannte gegen ihn nur wegen der Heber⸗ tretungen auf drei Wochen Gefängnis und 50 Mk. Geſdſtrafe, gegen die Wirtin auf 20 Mk. Einem„ſchweren Jungen“, dem fahnenflüchtigen Soldaten Schenk, der über 30 Einbrüche auf dem Kerbholz hat, war der Hauſierer Wolf und die Arbeiterin Bertha Gutf 15 ch beim Abſatz von einigen Stallhaſen und zwei Ziegen behilflich. Die Hafen waren in einem Kinderwagen, die Ziegen in einem großen Schließkorb verſteckt. Wegen Hehlerei erhielten beide— je vier Wochen Gefängnis, die als durch die Unterſuchun verbüßt erachtet werden. FA 81. 782 237 iſchechiſchen Komponiſten Leo Janecek, der als politiſches Vorſpiel vor einigen Wochen eine proteſtierende Interpellation deutſchradikaler Abgeordneter voranging Es iſt ſehr erfreulich, daß ſich Direktor Gregor dadurch nicht beirren ließ. Mit nationalen Zwiſtigkeiten ſind wir hinreichend verſorgt, und ins Theater ſoll ihnen der Eintritt un⸗ bedingt verwehrt werden. Die Wiener Hofoper muß für alle öſter⸗ reichiſchen Talente offen ſein, die Beachtung und Förderung ver⸗ dienen. Und darauf hat der zweiundſechzigjährige Leo Janecek, der ein ganzes Leben als Muſikſchulinhaber, Dirigent und Theoretiker in Brünn verbracht hat, unbedingt Anſpruch. Das von der iſchechiſchen Schriftſtellerin Gabriele Preiß Buch zeigt mit kräftigen, oft kraſſen dramatiſchen Mitteln das Liebesſchickſal des mähriſchen Bauernmädchens Jenufa. der Schönſten im Dorfe, die von einem rohen Burſchen verführt wird und eigentlich ſeinen gutartigen Bruder liebt. Die zärtliche Ziehmutter Jenufas ertränkt das uneheliche Kind ohne deren Wiſſen, damit Jenufa den Geliebten heiraten könne. Während die Hochzeit gefeiert wird, findet man die kleine Leiche im Mühlbach. Der Schrei der Mutterliebe verrät Jenufa, die aufopfernde Ziehmutter bekennt ihre Tat, und die Hochzeit nimmt ihren Fort⸗ gang... Primitiv, volkztümlich und bäuriſch echt wie dieſe Vorgänge und Geſtalten iſt auch Janeceks Muſik, deren Ehrgeiz und Technik allerdings unter dem Einfluß Debuſſys und anderer Impreſ⸗ 1 ſteht, aber in der Charakteriſtik, in der Stimmung und im eklamatlonsgeſang eine ganz eigene Art zeigt. Der Komponiſt be⸗ müht ſich, dieſe ſlaviſchen Bäuern ſo ſingen zu laſſen, wie ſie im Leben ſprechen: plump, hart, ungelenk, und dieſer eigenartige Verſuch iſt ihm bemerkenswert geglückt. Seine melodiſche Erſindung iſt nicht groß, aber immer von volkstümlicher Echtheit, und in der wirkſamen Hochzeitsſzene macht ſich eine ſtarke dramatiſche Kraft geltend. Von einer ſzeniſch, muſikaliſch und darſtelleriſch vollendeten Aufführung unterſtützt, hatte das Werk großen verdienten Ae Runſt und Wiſſenſchaft. Aus dem Muſikleben. Der bekannte Violoncelliſt Profeſſor Paul Grümmer aus Wien wurde für Monat April(während der letzten 4 Jahre zum dritten Male) für eine Konzertreſſe nach Bulgarien verpflichtet. Der Künſtler wird in Sofia mit dem Kgl. Orcheſter die Konzerte bon Dvorak, Weingartner und Boccherini vortragen. Prof. Siegfried Ochs, der ausgezeichnete Leiter des von ihm begründeten Berliner Phil⸗ harmoniſchen Chores, wird am 19. April dieſes Jahres ſechzig Jahre alt. Uraufführung der erſten türkiſchen Oper in Wien. Aus Wien wird berichtet: In der hieſigen Volksoper findet die deutſche Uraufführung der erſten türkiſchen Oper „Schaaban“, Buch von Djelal Bei, Muſik von V. Radeglia, ſtatt. Hochſchulnacht ichlen. Zum Präſwenten der Krakauer Akademie der wurde der Vertreter der klaſſiſchen Philologie an der Un Krakau Hofrat Dr. Kaſimir Morawski gewählt. Als Leiter des Zahnärztlichen Inſtituts der Univerſität Bonn iſt der Privatdozent für Zahnheilkunde in München Dr. med. Alfred Franz Kantorowicz berufen worden. Er promovierte 1905 mit einer von der Berliner mediziniſchen Fakultät durch Verleihung der Goldenen Medaille ausgeze: neten Preisarbeit:„Kritiſche Unter⸗ ſuchungen über die neueren Nethoden der Percuſſion“ in der Frei⸗ burger mediziniſchen Fakultat. Außer gelstgſch Abhandlungen in Zeitſchriften, veröffentlichte er bakteriologiſche und hiſtologiſche Unterſuchungen über die Caries des Dentins. 8 Dr. med. Hermann Stieve iſt als Priwatdozent für Anatomie in die mediziniſche Fakultät der Univerſität München aufgenommen worden. Zur Begrünbung einer Luthergeſellſchaft fand am 15. Februar in Wittenberg eine ſtatt. Profeſſor Gucken⸗Jena, der die Anregung dazu in einem Aufruf des Kunſtwart gegeben hatte, konnte bon freudigſter— ſtimmung aus den weiteſten Kreiſen Deutſchlands berichten. Vertreter Wittenbergs begrüßten es einſtimmig, daß der Sitz der Geſellſchaft in der Lutherſtadt ſein ſolle. Aus ihrer Mittef der Geſellſchaft auch bereits eine Schenkung in beträchtlicher Höhe gu. Zur Vorbereitung der Gründungsverſammlung im Frühfahr wurde ein Ausſchuß gewählt. Louis Renault F. Wie aus Paris gemeldet wird, iſt Frankreichs berühmteſter Rechtsgelehrter, der Nobelpreisträger Louis Renault, ſoeben geſtorben. Renault wurde 1848 geboren. Seine Hauptbedeutung lag, wie die„Tägliche Rundſchau“ ſchreibt, in ſeiner Wirkſamkeit als Univerſitätslehrer, und in dieſer Beziehung hat er ſich den Ruf Geiſtes unter den franzöſiſchen Rechtsgelehrten er⸗ worben. Eine bedeutende Tätigkeit hat er auch als Vertreter Frankreichs bei einer Anzahl internationaler Kongreſſe ausgeübt. So ſpielte er bei den Haager Friedenskonferenzen von 1899 ͤ und 1907 eine bedeutende Rolle, insbeſondere auf dem letzten Im Jahre 1907 wurde ihm zugleich mit dem Italiener E. T. Moneta des führenden der Nobel⸗Friedenspreis zuerkannt. Seite. Nr. 80. Mannheimer General⸗Augeiger.(Abhend⸗Ausgabe.) Freitag, den. Februor 1018. Nus Luòwigshaſen. Das Feſt der goldenen Hochzeit konnte der ſtädtiſche Friedhof⸗ arbeiter Johann Ehrhardt, Frankenthalerſtraße 86 wohnhaft, mit ſeiner Gattin feiern. Aus dieſem Anlaß wurden ihm durch das kgl. Bezirksamt im Auftrage der Regierung 100 Mark überwieſen. Vom König und der Königin erhielt er deren Bild und von der Stadtver⸗ waltung ein anſehnliches Geſchenk. *Verhaftung eines Darlehenſchwindlers. Vor mehreren Tagen trat in München ein angeblicher Fähnrich auf, der ſich R. v. Mol⸗ kow nannte und auch andere adelige Namen ſich beilegte, als Sohn eines Bankhausinhabers in Vaden⸗Baden ſich ausgab und erzählte, er komme von einem Lazarett und habe ſeine Brieftaſche mit einem größeren Geldbetrag verloren, wodurch er außerſtande ſei, in die Hei⸗ mat zu fahren. Dem Schwindler gelang es in zahlreichen Füllen, — dieſe Weiſe gutherzigen Perſonen verſchiedene Beträge zu ent⸗ locken Der Betrüger, der 20 Jahre alte Infanteriſt Friedrich Gummersheimer von Ludwigshafen, wurde nunmehr ver⸗ haftet. Nus dem Großherzogtum. Weinheim, 21. Febr. An 4 Jungmanneu der hie⸗ ſigen Jugendwehrkompagnie wurde durch Exzellenz General Neuber⸗Heidelberg der auf dem roten Teil der Armbinde zu tragende Stern für tüchtige Leiſtungen bei den Uebungen ver⸗ liehen. Bühl, 21. Febr. In der bekannten Angelegenheit des ver⸗ botenen Handels mit Branntwein iſt neuerdings ein hieſiger Wein⸗ händler verhaftet und nach Offenburg gebracht worden. Ein Händler aus Eiſental iſt in das hieſige Gefängnis eingeliefert DLende und iIndustrie. vVom süddeutschen Eisenmarkt. Man berichtet uns: Dem auſmerksamen Beobachter konnte es in Zeit nicht eutgehen, daß sich am Markete eine gewisde hängt, die meist die notwendigen Erweiterungen ihrer Werke durchgeführt hat. Der Markt in Blechen war immer nock sehr an- gespannt, insbesondere deckten sich die Andienungen in Fein- Diechen bei weitem nicht mit den Anforderungen. Aber auch in sonstigen Blechsorten blieb die“ Spammung zwischen Angebot und Nachfrage bestehen. Die Ansprüche an den Prahtmarkt waren immer noch erbheblich. Für privaten Bedarf größere Posten Ware zu erhalten, war völlig ausgeschlossen, wie auch der Bedarf des neutralen Auslandes nur spärlich berücksichtigt werden konnte.[ Die Notlage des Kleinbhandels in Zigarren- Man berichtet uns: In zutreffender Weise wird die Noffage ches Kleinhandels in einer Entschließung des Vereins der Mann- heimer Zigarren-Spezialisten geschildert, wie sie angesichts der erheblichen Erzeugungseinschrankung und der eingerissenen Mig- stände im Geschäft vorliegt, und es wird gleichzeitig der Weg ge⸗ wiesen, um eine Besserung herbeizuführen. Es heißt in der Ent- schließung: Die neuerliche Einschränkung der Zigarren- und Rauchtabakherstellung bedeutet eine weitere Existenzbedrohung ddes regulären Handeis, wenn nicit gieichzeitig Mittel md Wege geschafen werden, daß diesem die vot den Heereslieferungen übrig Bieibenden Mengen der Erzeugung restlos zugeführt werden. Trotz der Verordnung vom 28. juni 1917 über den Handei mit Tabakwaren haben sich die Zustinde nicht denn nach wie vor macht sich der Schieichhandel bemerkbar. Schieber und Kettenhändler entziehen die Ware dem Handel und verteuern sie den Verbrauchern. Es gwbl eine Sorte von Herstellern, die ihre Erzeuguisse an den Meistbietenden in geschlossenen Posten ab- gibt, der jedes Verstindnis für dze Nonage des regemmi ßigen Han- dels abgeht und die den Schiebern und Kettenhändlern Vorschub leistet. Ebenso gibt es Heresteuer, welche ren Verpfhichtungen gegenilber der Zentrale fur eee von Tabakiabrikaten Scheinbar nicirt in der vorgeschriebenen Weise nachkommen, die re Erzeugungsmengen verschleiern, da sie beim freien Handel höhere Preise erzielen können. Bei den geringen Erzeugungs- mengen müßte jede Befreiung von deen Sein; selbst der kleinste Herstenler sollte für die Pilichin gen herangezogen werden. Dadurch würde erreicht, daß dieſenigen Herstener, welche ſhren Verpflicnungen e der Zentrale restlos nacheommen, größere Mengen für treien Handel zur Verfigung hätten, und der Prozenteatz der Pflicitmengen lcönnte reishaltend. Zellstoff Waldhof lagen ſest, ebenso Aschaffenburger aschinenpapierfabrik. Schiffahrtsaktien blieben unverändert, alch Schantungbahn. Am Bankenmarkt standen Nationalbank für Deutschland in Erwartung eines günstigen Geschäftsabschiusses im Vordergrunde des Interesses; auch die übrigen heimischen Banken gingen etwas reger um. Petroleumwerte wesentlich ruhiger, Kaliaktien ſester. Die Festigkeit am Markte der mit Einheitskursen notierten Werte hielt auch heute an. Am Rentenmarkt war der Verkehr ruhiger, Russen und Runa- nier gefragt. Die Börse schloß auf den meisten Gebieten bei fester Tendenz. Privatdiskont 4556 Prozent. Bertüner Wertpapferberse. Berlin, 22. Febr.(WIB.) Bei zeitweise etwas lebhaftem Geschäft verkehrte die Börse auch heute in füberwiegend fester Grundstimmung zu gut behaupteten Kursen. Mäßige Besserungen Setzten Montan- und Schiflahrtswerte durch. Stark gebessert waren auch Kaliaktien, sonst halten Ssch die Aenderungen in engen Grenzen. Am Nentenmarit hat sich niciuts verandert. Russische Anleihen sowie auch Bankaktien lagen weiter ſest. Berlin, 22. Februar Devisenmarkt.) Auszahlungen für: 22. Oeld Irtel Oeid Nrief Konstantinopell 18.85 18.95 18.85 18.95 Holland 100 Gulden 215.50 216.00 215.50 216.00 Dänemark 100 Kronen 152.50 153.00 152.50 153.00 Schweden 100 Kronen 163.25 163.75 163.25 163 75 Norwegen 100 Kronen 159.25 159.75 159.25 150.75 Schweiz 100 Frankkenn 11250 112.73 112.50 112.75 Oest.-Ungarn 100 Kronen 66.55 66.65 66.55 60.65 Spanien 11550 116., 115.5% 116.75 Bulgarien 100 Lerinin 70.5. 80.7 MN. 80. eeeeee eeeeeeeeeeeeeee Berlin, 2. Febr. WIB) Im hiesigen Produktenverkehr hat sich nichis von Bedeutung verändert. Die Naclurage für Seradella, Spörkel, Saatirülsenfrüchte, Klee und Grassamen ist andauernd vergeblich, da Ware kaum zur Verfügung steht. Dasselbe ist von heute wieder man ü hat, eine Erscheinung, welche wohl mit den 5 2 785 2 1 tisch f herabgesetzt werden. Der Verband wolle bei der Zentrale für e eeeee Let aat Kriegsgeterungen von Tabakzabrinten mit dem Sitz in Mintken S ˙ bieb dnem gewissen Nachlassen der Ansprüche von miltärischer Seite in diesem Siume voretenig merden, Fbenso olte Sich der Verband 99 Sebot. Für N 2 uftraäge af weniger dringliche Sorten bei den Werleen mit den anderen Händierverbänden ins Benehmen setzen, damit lagen w Verse vor, die ſedoch im umergebrachf werden kounten. Von einer Entspamung der Gieselben vereint eine Nevision der Ve Uber den Handel2 PPPPPPPVTVTVbT mt Jabatenasen vom 2. Jumi 101 bei der Regierung bean rer Wereeme Wiecker cher die Möglichkeit, VWare für Zivilbedart heranzubeom- uum das Schieber- und Kettenhandekmwesen durch schäriere Maß- ranis 2. Febrnar(Kassa-narkt.) nen. Dem Zwischeuhandel bietet sich somit wenigstens wiecder nahmen auszuschaiten. Es sollte den Herstellern die Verpflichtung 2. 20 21.] 20. mige Aussicit auf etwas bessere Betätigung. Dazu konnut, daßz auerlegt werden, beim Verkauf an Großhändler sich zu überzeu- pi, e..78 82.46 Sarstesea.. 440 449 Teste. — ee 80 groß sind, Sen, ob dzese die Genehmigung zum Großhandel auf Grund% d N—— 1—— 8 Sar der Verordmumg vom 28. Juni 1017 gesetzich erhaken haben. Ba- Hb2sen 80h 8 sgaf ferß.. 05 ceſen e CCCC del Unberirb 745 2 E rung zustatten, 80 die Beli er Hütten in geo deh enen beseitigen. ỹro ——— e in a war immer Sehr s 2 0 2„ Austrengung afler Kräfte, um wenigstens den drimgendsten Bedari Frankfurt, 2 Febr.(WIB) Das Geschat war heue Ranepst 8e 22 Matz0ff rabt. 26 340 Ngerest dechen zu können. Den Qualitiserzeugnissen für Heeresbedarf wWaecier Shr rubhig, doch war die Grundstimmung fest, wWou na- Berd Eapdag. 400 0Le apfne. wandte sich das Hauptinteresse zu. Die Rohersenwerle bemühen ienilich der eriolgreiche Vormarsch unserer im Osten, Spasszl Bapper 34.—[ruletzt—) Sich jetzt wieder um höhere Preise, doch ist es zweileſhaft ob die die Peise des Staatssekretärs von Kühlmann nach Bukarest sowäie— Zustancigen Stellen auf die Wünsche der Werke eingeben. Diedas günstige Ergebnis des-Bootkrieges im Monat Januar bei- 121„9KK„„«„„ Nachiruge nach Schrot war auf der ganzen Linie hr gut. Wenn trug. Eine bemerhenswerte Fes t auf dem Montanmarirt war 600, 1l. Febrear auch im allgemeinen lein Mangel an Ware 50 bot die für Bochumer, Oberbedart, Caro cheidt und Friedrichstrütte. 20.. Hernuschaffung indoige der Beförcberumgsverhä linisse doch Scze- zu bemerſen. Näüstungewerte lagen rüfug bei bethaupteter Tendenz. f grat.%½ Lat& be——. Sedfdete Hglbeiten. Neuercdings sammeit man die zerstreut liegenden Posten, V. war für Caro ind Hansa Lloyd rege Nachfrage 4 Brasiian. 2½— Fegeyirania—— Randaiaes unn sie daum besser bzw. schneller den Verarbeitern ũ Maschinenfabailtalktiem konnten giinstigere Llapaner.. 2½%%% Senth Fa..———7——— an Köumen. Am Habzeugnaricte macire sich immer noch tion aufweisen. Narisruher Maschinenlabri Augaburg. Nürnber- eesz e ͤ˖ b. ger kamen bei erhöhten 1——27 Zaaa.———— e ormeisen hatten nicht meht g mfang der Vormonate, öBeren Beträgen umgesetat. elelctrischen Werten m.—— 4 1 2 PP———VP Bergmann gute Taiumg. Chemische Aktien ruhig und d4. Fes.——fagi. I charieed. 8—8 ee eee Zn verkauſen: 1 eiſerne Bratpfanne, hofkapelſe aus statt. Die Beerciigung des gefallenen Major Saunier furdlet am Samstag, den 23. Februar, nachmittags 4 Uhs, in Hei delberg auf dem alten Friedhof von der Fried- HEIDRLBERO, den 22. Rebruat 1918. Ffau Ffieda Schröder-Saunier Exwin⸗Rolidestr. 3. und Vytter 1358 ⁊u nehmen. Sebneiderei S itz ÆcSperialität: Wenden von Anzügen Paletots, Hosen nsw. F 2, 4 ſge 3808. F 2, 44 —— boffen zum Eintritt per 1. April oder fruber. Angebote mit Angabe der Gehaſtsan- Buchhafterin spruche unter J. L. 160 an die Geschafts- stelle dieses Blattes erbeten. Sbös ſtändiges Arbeit gewöhnt Todes-Anzeige. 9 Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Mis- teilung, dass nunser innigstgeliebter Sohn, Bruder, Neſfe befroeiter Willi Weis Inhbaber des Elsernen Kreunes II. Mliaase nnch kurzem Leiden in einem hiestgen Lazarett heute früh im 28. Lebensdahre sanft entschlafen ist. MANNTHAM, Riehard Wagn erstr. 18, den 21. Fobruar 1918. Die tieftrauernd Hinterbliebenen: Emil Weis und Frau Nucloff Weis z. Zt. im Feide. Die Beerdigung findet Sonntag, den 24. Februar 1018, % Uhr vom israelitischen Friedhof aus statt. Von rugedachten Kondolensbesuchen bätten Abstand 1 Bierſervis, 11 Vaſch⸗ garnitur, Galerieſtangen, Elektriſche Klingel mit Trockenelement, 1 Waſch⸗ ber, 2 Gaslampen Grätzinlicht) und Eiſen⸗ ſchrauben. 870 XAꝰ Miet.Gesuche. Beſſ. Herr ſucht in Mitte der Stadt per ſofort oder ſpäter 1oder 2 mönl. Zimmer für dauernd. Angebote unt. 8 20f an Haaſen⸗ ſtein& Bogler A. G. Mannheim. 855 Suche Zimmer eabducd ant nbegbeeg; Augeb. unt. D. G. an die Geſchäftsſt. 8332 Junge Dame von auß⸗ wärts ſucht per 1. März möbl. Zimmer A R. 82 an de eſcihn 880⁰ —————Fß45,— 2 8 tellen Dame od. Herr zur Aushiſe für leichte jüngeres gewecktes Laufmädchen dea e Nedaillen 15 Grosse Speditions- und Schiffahrts- Schreibarbeit Be 1 8308 1, 1 Frma sucht gewandte, ſleissige— 5 ecee Betene e.—— e ſ, aceſen 2 r 9 2 Verloren. Geſtern abend im Hof⸗ theater Heines goldenes verloren getzangen. An⸗ denken. Abzugeben gegen mit guter Schrift u. ſelb⸗ Kauf-Gesuche junger dressjerter ſchulpflichtige VBon einer größeren Feuerverſicherungs⸗General⸗ 8 Muß auch 5 Agentur wird zum 1. März 1018 eine in Stenograpbie] Modeſalen L.— Tüchtig. Alleinmädchen Tüchtiges Mädchen aun 9 3334 das gut kochen kann und geſucht, welches ſelbſtän⸗ und Maſchinenſchrift bewanderte, nicht mehr handels⸗ gute Zeugniſſe befitzt, auf kann. 8845 wurden n Anfängerin mit nur guten Schulzeugniſſen geſucht. Bewerbungen arbeit auf dem Lande. 5 mit Gehaltsanſprüchen ſind unter H. U. 144 an die Meldungen nimmt ent⸗ Agenber der Frank. I TnförHadcüeg furter Zeitung geſucht. Mannheim, E, 1. Hoitel Kyffhäuſer, L. 15, 14 ſucht. Slenotynistin 5no ypistin füchlhe— Zersdde Hansmädchen Lsdene Loltargsträger erze 2. Saaat, U Armband- Uhr von Konditorei Valentin bis Weinreftaurant Gräſ⸗ er am Donners 5 1.——— ugeben ge gu Belohnung im Apolothea⸗ ſucht. 8371 Mehrere Dienstmädchen 5 ttes 43 Städt. Arbeits⸗ Waächterhund Geſchäftsſtelle dieſes Blattes zu richten. amt(Weibliche e 8 Salon⸗Orcheſter Maunheim, N 6, 3, 2. St., 2 kauſen gesucht. w58 Buchhinder—ſſucht erſtklaſſigen 8849 Zimmer 5. Sp4¹ Pi 2 t 2 Ein ordentliches 3358 e Lehrling und Ceice? duelnmädeben chemische Fabrik e, und Geiger v grer. den g auf Oſtern geſu 335 K t bei Mannheim-Wohlgelegen. A. enee 8, 12. Frtebrubspiag 1. 4 955 1. April in kleinen Haus⸗ born ſeingg bis 11. Hhe n. vormittags u. geſucht für Haus⸗ u. Feld⸗ 1 e zwiſchen 2 bis Uhr 3363 Ordentliche Putzfrau für Vormittags ge⸗ ucht. B56 Nbeschw. Alsberg 25 ter für Käte König. Geſtern abend 8¼ Hhr 33740 au Hecker, O 6, 6. 2 Bilder eines Kriegsgefangenen U5 bis Txiaitatiskirch⸗ Gummiringe verloren. 8874 für Rex Einmachgläſer, Abzugeben ges. Beloh⸗ 5, 11, parterre. bes e——5 nung U .Hebderich⸗Fiſcher, dchen Wolishund entlaufen. Vor Ankauf urkaule⸗ Lndwigshaſen am Bismarckſtraße 61. aſt neuer 3867 2 gen gute Belohng. bEbeen e 5 5 0 JJ23, 14, 5. Notzler, Lange Nstterſtr.14 wird gewarnt. Abzugeben ß0ßß0ß(