wird kommen, da auch das ruſſiſche Beprferg für den allgemeinen und Handelstell: chefredakteur Dr. Pritz Goldenbaum; 175 den kinzeigenteil: Anton Grieſer. Druck u. Verlag: Druckerei Pr. Haas Rannheimer General; Anzeiger G. m. b.., ſämtlich in Mannheim— Telegramm Adreſſe: mannheim.— Fernſprech⸗An⸗ ſchluß Rutt Maun: Mr. 7840, 7941, 794, 7943, 7944, 7945 und 7936.— Poſtſcheck⸗Nonto: Nr. 2917 Tudwigshafen am Rhein. Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Veaeneeee Das Weltgeſchehen im B 1018.— Ar. 98. ache Auzeigenpreiſe: Die 1ſpaltige Nolonelzelle 40 Pfennig, 50 Pfennig, Reklamen R..—. Annahmeſchluß: Mittagbl vormittags 8¼ Uhr, Abendblatt nachmittags 2½ Uhr. Für An⸗ zeigen an beſtimmten Tagen, Stellen und Kusgaben wird keine Ver⸗ antwortung übernommen. Bezugspreis in Rannheim und Umge. bung monatl. M..— mit Bringerlohn. Poſtbezug: Oiertelj. M. 8a2 einſchl. Suſtelfungsgebütr. Bei der poſt abgeh...70. Einzel⸗Rr: 10 Pfg· ilde in moderner Kupfertiefdruck⸗Ausführung. * — Bor der Unterzeichnung des riedens mitRußland. Graf Herllings Rede und die Welllage. Im Reichstage hat Graf Hertling geſtern die erfreuliche Kunde verbreitet, daß die Petersburger Regierung die deut⸗ ſchen Friedensbedingungen angenommen hat. Am 24. abends ſind die deutſchen Delegierten abgereiſt. Graf Hertling iſt der t, daß der Nedeneſchluß in kürzeſter Friſt erfolgen werde. Wenn dieſe Zuverſicht berechtigt iſt, wird man ſagen müſſen, daß eine ſcharf und ſchneidig geführte Aktion zu einem glänzenden Ergebnis geführt hat. Am 18. Februar mittags war der Waffenſtillſtand ab⸗ ſofort wurden die Feindſeligkeiten eröffnet. Der ormarſch an die Düna beginnt, ebenſo der Einmarſch in Wolhynien. Der Tagesbericht vom 19. meldet die Einnahme von Dünaburg und Luck und den Weitermarſch unſerer Divi⸗ ſtionen über uck hinaus. Am gleichen Tage noch trifft der Funkſpruch des Nates der Volkskommiſſare ein, daß er bereit ſei, die Friedensbedingungen des Vierbundes anzunehmen. Gute Freunde der Bolſchewiki in Deutſchland forderten alsbald, die Operationen müßten eingeſtellt werden. Die anderen aber hatten gewarnt, daß Herr Trotzkty doch mit Vorſicht zu ge⸗ nießen ſei, und witterten ein Manöver. In der Tat war das Angebot als ſolches gedacht. Trotzty hoffte, der deutſche Vor⸗ marſch würde verzögert werden, er würde in der Zwiſchenzeit die Rote Garde⸗Armee bilden können. Aber unſere Heeres⸗ leitung hat ſeinen Wunſch und den ſeiner Freunde in Deutſch⸗ land erfüllt. Der Zug iſt weiter gegangen, er hat als vorläufig letztes Neſultat die Einnahme von Dorpat und Reval, die Herſtellung einer Verbindung mit den ukrainiſchen Abteilungen bei Shitomir gebracht. Dieſer ſich mehr und mehr verſchärfende Druck hat die Regierung der Volkskommiſſare am 24. Februar endlich bewogen, mit ihrem neuen Friedens⸗ angebot wirklich Ernſt zu machen. In einer Nachtſitzung, die vom 23. auf den 24. Februar ſtattfand, hat die Bolſchewiki⸗ Regierung beſchloſſen, die Friedensbedingungen anzunehmen, ihre Vertreter nach Breſt⸗Litowſt zu ſchicken und den Sonder⸗ frieden mit Oeutſchland zu Es hat zwar noch eine ſtarke Oppoſition gegeben, die offenbar das weltrevolu⸗ tionäre Spiel fortſetzen wollte. Aber es hat dann ſchließlich och eine Mehrheit von 40 Stimmen für die Vernunft ent⸗ ſchieden. Die Mehrheit der 2ab e Sozialdemokratie radikal⸗ ſter Obſervanz geſteht zu, daß ihre Kraft nicht zureicht, den roten Schein der Revolution des Kommunismus über Europa zu tragen, die ſoziale Weltrevolution aufflammen zu laſſen. Amfeſten Wall Deutſchlands iſt die Gefahr der Anarchte, die von Oſten ganz Europa bedrohte, zuſam⸗ mengebrochen. Das iſt die eigentliche weltgeſchichtliche Bede dieſes Ereigniſſes. Deutſchlands Heere, Deutſch⸗ lands innere Feſtigkeit und Energie haben die Revolution abgedämmt, die die Mittelmächte überſchwemmen wollte. Die Bolſchewiki⸗Regierung iſt durch Deutſchland gezwungen worden, ruſſiſche Realpokitit treiben, die Propaganda der Weltrevolution auf„beſſere Zeiten 12 vertagen. Der Ta olk einſehen wird, d die Niederlage des revolutionären Kommunismmis den Beginn ſeiner eigenen Geſundung und Geneſung bedeutet. Die Vol⸗ —.— aber werden ſich nunmehr einordnen oder abtreten Zunächſt aber haben ſie noch den Friedensvertrag mit den Mittelmächten zu unterzeichnen. Sie wollen unſere Frie⸗ edingungen mit den Kühlmannſchen Zuſätzen annehmen. Es bandelt ſich da um folgende Forderungen: reſtloſe Räum⸗ Finnlands, Livlands, Eſtlands und der Ukraine, Frei⸗ laſſung der gefangenen Deutſchen, Letten uſw., Anerkennung des Friedens mit der Ukraine. SGraf Hertling iſt von der ſtarken Hoffnung erfüllt, daß nunmehr bald von der Oſtſee bis zum Schwarzen Meer Frie⸗ den herrſchen wird. Schlimmer als im Often ſieht es im Weſten aus. In der letzten Januarwoche iſt uns von ſozialdemokrati⸗ ſcher Seite verſichert worden, daß Llond George eine Schwenk⸗ ung zum Frieden vollziehe. Der Maſſenſtreik ſollte die deutſche Regierung willfähriger machen zum Frieden. Herr von Hert⸗ ling hat geſtern ſchlagend nachgewieſen, daß der böſe Wille nicht bei Deutſchland, ſondern bei— und ſeinen Ver⸗ hündeten ſitzt. Und nicht nur bei den Regierungen. Die Entſchließung der Londoner interallüterten Sozialiſtenkonfe⸗ renz, die wir weiter unten mitteilen, zeigt wohl zur Genüge, daß auch die Maſſen von demſelben Vernichtungswillen gegen chland erfüllt ſind, wie ihre Lenker. Auch ſie kennen eine elſaß⸗lothringiſche Frage, aber anders als Graf Hert⸗ ling nicht als rein deutſche Angelegenheit, auch ſie wollen ein Gro polen errichten mit freiem zum Meere, das uns im Oſten in der unerhörteſten Weiſe ſchwächen müßte. Auch ſie ſind letzten Endes engliſche Imperialiſten, Wollen wir die Welt engliſch werden laſſen, ſo können wir den Kampf einſtellen, wollen wir, wie Meinecke, ein Freund der Reichstagsmehrheit,— in den Anfängen des Krieges allerdings— gefordert hat, ein Weltvolk werden und„uns für ein Jahrhundert Freiheit und Sicherheit er⸗ welen(damals Meineckes Ziell), dann muß der Kampf er gehen. Der Reichskanzler ſelbſt augenſcheinlich wenig 28 keine Hoffnung, daß der oſe im Weſten noch vermieden werden könne. eben England ſeine aggreſſtwen, ſeine Eroberungsabſichten nicht aufzugeben ge⸗ willt iſt. Der Kampf müßte kommen, ſelbſt wenn wir den efenſiwen Charakter unſeres Kampfes im allerengſten Sinne en wollten, in einem ſo engen Sinne, wie wir ihr gar nicht donnen. England die letzte Entſcheung, in der es hofft, uns zwing en zu können, den Raub unſerer Kolo⸗ nien, die Zertrümmerung der Türkei anzuerkennen, und vor allem uns jeglichen Einfluſſes auf Belgien zu begeben. Gutwillig werden wir in dieſen drei Fragen nicht nachgeben und nicht nachgeben können. Alſo müſſen wir genötigt werden. Auch wenn wir die militäriſche Offenſive im Weſten ergreifen ſollten, die politiſche Offenſive geht ganz und aus⸗ ſchließlich von England aus. Die Annahme der deufſchen Friedensbedingungen. Petersburg, 25. Febr.(WTB. Nichtamtl.) Meldung der Petersburger Telegraphenagentur. In der Nacht vom 24. Februar fand eine Vollſitzung des ausführenden Haupk⸗Aus⸗ ſchuſſes ſtatt. Nach hefliger Debatte wurden die deulſchen Friedensbedingungen von Breſt-Litowſk, die aber durch die letzten Zuſätze von Kühlmann ergänzt waren, an genommen. 126 Skimmen waren dafür, 85 da⸗ gegen abgegeben, 26 Mitglieder enthielten ſich der Skimme. Zwei Anarchiſten nahmen an der Abſtimmung nicht keil. Jolgendes Teleg ramm wurde am 24. Februar um 7 Uhr früh durch Funkſpruch an die deukſche Regierung in Berlin geſandt, ebenſo an die öſterreichiſch⸗unga⸗ riſche in Wien, an die bulgariſche in Sofia und an die osmaniſche in Konſtantinopel: Gemäß der vom ausführenden Haupkausſchuß, vom Rat der Vertreter der Arbeiter, Bauern und Soldaten, am 24. Februar.30 Uhr früh getroffenen Enkſcheidung beſchloß der Rat der Volksbeauftragten, die von der deutſchen Regierung geſtellten Friedensbedingungen aunzunehmen und eine Abordnung zur Ankerzeichnung des Friedens nach Breſt⸗SLitowſk zu ſenden. Der Vorſitzende des Rates der Volksbeauftragten: Wladimir Lenin, und der Volksbeauftragte für auswärkige Angelegenheiten: Seo Trobhkg. Krylenko erſucht um Erneuerung des Waffenſtillſtandes. m. Köln, 26. Febr.(Pr.⸗Tel.) Reuter meldet aus Peters⸗ hurg: 1 Der zentrale ausführende Rat der Sowjets hat die deutſchen Friedensbedingungen mit 126 gegen 85 Stimmen, bei 26 Stimmenthaltungen, gutgeheißen; 2. Krylenko hat den deutſchen Generalſtab telegra⸗ phiſch erſucht, den Waffenſtillſtand zu erneuern, da ja doch Rußland die Friedensbedingungen angenommen habe. die neuen Verhandiungen in Breſt⸗Litowft. petersburg, 23. Jebr.(WTB. Nichtamtlich.) Reuler. Die Funkenſtation in Zarskoje Sſelo empfing um Mikternacht ein FJunkentelegramm, gerichtet an den Rat der Volksbeauf⸗ tragten und unterzeichnet hoffmann, worin mitgeteilt wird, daß die deulſche Ankwork um 6 Uhr morgens dem ruſſiſchen Kurier ausgehändigt wurde, der ſofort die Rückreiſe antral. Ein zweiter Funkſpruch, an Trotzky gerichlet und Czernin unterzeichnet, keilt mit, daß Oeſterreich-Angarn zuſammen mit feinen Verbündeten die Friedensver⸗ handlungen einzuleiten bereit ſei. Wien, 24. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Botſchaſtor von Merey begibt ſich heute Abend als Bevollmächtigter Oeſter⸗ reich⸗Ungarns zu den Friedensverhandlungen nach Breſt⸗ Litowſk. In ſeiner Begleitung reiſen der Geſandte von Wiesner, Hof⸗ und Miniſterialſetretür von Marſovizky, Lega⸗ tionsſetretär Baron von Gautſch, Konſul Wildner, Sektionsrat im k. k. Handelsminiſterium Frhr. v. Allmayer⸗Bock, Sek⸗ tionsrat Dr. Peteri vom k. ungariſchen Handelsminiſterium. * Die Ukrainer haben den Glauben an das ruſſiſche Volk verloren. Berlin, 25. Febr.(WTB. Nichtamtl.) wind folgendes mitgetellt: Es gibt nichts Schlechtes, was zeine guten Zeugen⸗hätte! Der „mit Terror und Vernichtungswahn begleitete Zug der echt ruſſi⸗ ſchen Bolſchewiſtenhaufen längs der Eiſenbahnlinie in der Ukraine hatte die gute Folge, daß ſogar die mehr föderativ und ruſſophil geſinnten Ukrainer ſich überzeugt haben, daß mit dem Ruſſentum ein für alle Mal gebrochen werden muß, und daß der ukrainiſche Entwicklungsweg nur nach dem ettroychiſahen Syſtem gerichtet ſein kann. Die ruſſiſche Volſchewiki, mit denen ſich in ihrem Kampfe gegen das Ukrainertum die Mitglieder der geweſenen„Schwarzen Garde“ vereinigt haben, haben den Haß der Ükrainer gegen die Ruſſen bis zum Kulminationspunkt geſteigert und endgültig einen ſolchen Widerwillen gegen alles ruſſiſche erweckt, daß viel Zeit not⸗ wenbig fein wird, um den geſcheffenen Nhgrund irgendwie gu Uber⸗ Von ukrainiſcher Seite Völkerbundes geſtellt werden. Die Konferenz fordert ni brücken. Eine Verbrüderung ſcheint beinahe ausgeſchloſſen zu ſein, weil die Ukraine den ganzen Glauben an das ruſſiſche Volf verloren hat. Reval beſetzl. Berlin, 25. Jebr., abends.(WTB. Amtlich.) Stadtl und Jeſtung Reval wurden heute 10.30 Uhr vormittags nach Kampf beſetzt. Pleskau(Pfkow) ſüdlich vom Peipusſee iſt iun unſe⸗ rer Hand. Die Kriegsziele der Arbeiler der Entenleländer. London, 24. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Nach einer Mel⸗ dung des Reuterſchen Bureaus befürwortet die Denk⸗ ſchrift über die Kriegsziele, die die ſozialiſtiſche und Arbeiterkonferenz der Alliierten in London angenommen hat, die Gründung eines Völkerbundes, unter deſſen Kontrolle die Völker ihr Selbſtbeſtimmungsrecht ausüben ſollen. Der Bund werde ein Schiedsgerichtsverfahren durchſetzen. Die Denkſchrift verlangt die Unterdrückung der geheimen Diplomatie, die Verhinderung aller neuen Rüſtungen ſowie die Verſtaatlichung aller Rüſtungen. Die Satzungen des Völkerbundes müſſen einen Teil der Friedensbedingungen bilden. Die allererſte Friedens⸗ bedingung ſei die volrlſtändige Entſchädigung Belgiens und ſeine Wiederherſtellung als una b⸗ hängiger ſouveräner Staat. Die Denkſchrift erklärt, das elſaß⸗lothringiſche Problem ſei kein Problem des territorialen Ausgleichs, ſondern des Rechtes. Seine Löſung ſei für einen gerechten und dauernden Frieden un⸗ entbehrlich. Der neue Friedensvertrag werde anerkennen, daß Deutſchland durch die Kriegserklärung von 1914 den Frank⸗ furter Frieden gebrochen habe. Mit dieſer Anerkennung könne Frankreich zuſtimmen, daß die elſaß⸗lothringiſche Bevölkerungüber ihre Wünſche⸗befragt werde. Der Friede werde durch den Bölterbund garantiert werden. Die Deneſchrift unterſtützt den Anſpruch deritalleniſchen Bevölkerung in Oeſtereich⸗Ungarn, mit Italien vereint zu wer⸗ den. Vielleicht werden Vorkehrungen nötig ſein, um die legi⸗ timen Intereſſen des italieniſchen Volkes in dem benachbarten Meere zu ſichern. Dagegen verurteilt die Denkſchrift die Ziele des italieniſchen Imperialismus. Die Beziehungen zwiſchen Italien und den Südſlawen an der öſtlichen Adriaküſte müßten auf dem Grundſatze der Billigkeit und Verſöhnung begründet werden. Die Slawen, die innerhalb der künftigen Srenze Ialiens lebten, und die Italiener auf flawiſchem Gebiet müßten gegenſeitig Garantien für volle Freiheit und Selbſtverwaltung erhalten. Serbien, Montenegro, Rumänien und Albanien müßten von den feind Truppen gerüumt werden. Wo immer eine Bevölkerung der gleichen Raſſe und Sprache vereint zu werden verlange, ſolle es geſchehen. Alle dieſe Völker müßten die volle Freiheit haben, ihre Geſchicke zu beſtimmen. Die Konferenz ſchlägt einen Bund aller Balkanvölker vor. Polen müſſe wie⸗ derhergeſtellt werden, in Einheit und Unab⸗ hängigkeit und mit einem freien Zugang zum Meere. Die Konferenz fordert für die Jnden aller Länder die gleichen Rechte mit den Angehörigen jeder Nation. Palä⸗ ſtina ſolle zu einem Freiſtaat unter internationaler Garantie gsmacht werden. Arabien, Armenien und Meſopo⸗ tamien dürften keinesfalls wieder unter türkiſche Herrſchaft kommen. Wenn dieſe Gebiete nicht ſelbſt über ihr Schickſal entſcheiden könnten, ſo ſollten ſie von einer Kom⸗ miſſion unter dem Völkerbunde regiert werden. Die Dar⸗ danellen ſollen neutraliſiert und unter die Kontrolle 155 2 Aufteilung Oeſterreich⸗Ungarns oder daß ihm der wirtſchaft⸗ liche Zugang zum Meere genommen würde. Die Tſchechen, Slowaken und Südſlawen dürfen einen freien Bund von Donauſtaaten an die Stelle der öſterreichiſch⸗ungariſchen Monarchie ſetzen. London, 24. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Bei einem Früh⸗ ſtück zu Ehren der zur interalliierten Arbeiter⸗ und Sozialiſtenkonferenz nach London gekommenen Sozialiſtenführer Albert Thomas, van der Velde, Huyhsmans, Renaudel u. a. erklärte Henderſon, daß die jetzt beendigte zweite Konferenz das Ergebnis der vorbereitenden Beſprech⸗ ungen in Paris und London vom Dezember⸗ 1917 im lichen angenommen habe. Henderſon faßte ſie zuſammen: Völ⸗ kerbund zwecks Abrüſtung und Verhinderung künftiger Kriege, völlige Freiheit und Unverſehrtheit Belgiens, Serbiens, Ru⸗ mäniens und Montenegros, andere Gebietsveränderungen, ſofern England davon berührt werde, auf Grund der Gerech⸗ tigkeit und des Rechtes zum Zweck des dauernden Welt⸗ friedens. Das ſeien die Mindeſtforderungen, bei deren Erfüllung der wirtſchaftliche Boykott über Deutſchland abzulehnen ſei. Dieſer Krieg müßte mit einer Verſöhnung enden. Beide Parteien müßten den Militarismus aufgeben. Die Arbeiterſchaft der Alliierten erſtrebe den Sieg der großen Grundſätze, der internationalen moraliſchen und geiſtigen Kraft auf Grund der unveräußerlichen Rechte der allgemeinen Menſchlichkeit durch ein ehrliches Spiel und einen ehrlichen Handel der beiden Parteien, aber keinen Frieden um jeden Preis. Eine baldige internationale Konferenz müſſe alle Hin⸗ derniſſe für einen ehrenvollen und garechten Frieden weg⸗ 2. Seite. Nr. 95. Dienstag, den 28. Februar 1918. Mannheimer Gerer u- Anzeiger. mittags⸗Ausgabe.) Juſammenſioß Payers mit den Konſervaliven. Kanzler und Bizekanzler. JBerlin, 26. Februar. (Von unſerem Berliner Bülro.) Anders als ſonſt läßt ſich dieſe Etatsdebatte an. An ihrer Spitze ſtand nicht wie früher die Etatsrede des Schatzſekretärs, Kanzler und Vizekanzler leiten ſie mit Anſprachen ein, die ſich als Monologe geben, auf die man unächſt noch keine Antwort erwartet. Das liegt wohl mit daran, daß dieſe Reden im Grunde längſt fällig waren und daß noch den mancherlei Irrungen und Wirrungen der letzten Zeit es darauf ankommt, der Erörterung feſte Bahnen und beſtimmte Ziele zu weiſen, vielleicht kann man auch ſagen, ſie von vornherein zu entgiften. Das gilt nicht ſo ſehr vom Kanzler, als von Herrn von Payer. Graf Hertling hat in der letzten Zeit ja immer hin ein paar Mal geſprochen. Er hat Herrn Wilſon ſchon früher geantwortet. hat über Breſt⸗Litowſk zum mindeſten ſchon im Ausſchuß ge⸗ redet, freilich manchen ſprach er noch immer nicht deutlich ge⸗ nug, zumal über Belgien wünſchen ſie genauere Auskunft, eine, die allenthalben auch leichter verſtanden würde. Andere aber wieder haben ſich in dieſen letzten Wochen darüber erhitzt, daß wir, indem wir in militäriſchen Streifzügen Kultur und Wirtſchaft in Livland und Eſtland vor der Vernichtung zu ſchützen ſuchten, den verhaßten„baltiſchen Baronen“ zu Hilfe eilten. Das iſt nun zwar böswilliger Unſinn, denn von den 180 000 Deutſchen, die im Baltikum wahnen, machen die ſogenannten Barone, nach der Volkszählung von 1897, wohl⸗ verſtanden einer ruſſiſchen Volkszählung, noch keine zehn Pro⸗ zent aus. Aber das nichtsnutzige Schlagwort, in dieſen Tagen zu einer wahren Hetze geſteigert, hat gewirkt und wirkt immer noch fort. Deshalb iſt es gut, daß der Kanzler ihm den Boden entzieht, daß er mit unzweideutiger Beſtimmtheit ausſpricht. wir ſtrebten nach keinem Landzuwachs an den Geſtaden der baltiſchen See und unſere Operationen hätten nur den Zweck, dieſe Randgebiete des ehemaligen Zarenreiches, mit denen wir ſpäter in Friede und Freundſchaft zu leben wünſchen, vor der Anarchie zu bewahren.— Das nämliche Bekenntnis einer ge⸗ wiſſen Unintereſſiertheit gibt Graf Hertling auch für Bel⸗ glen ab. Daß wir Belgien nicht annektieren wollen, hat er, haben ſeine Vorgänger ſchon wiederholt betont. Es ſoll nach der nachgerade feſtgefrorenen Formel bloß in Zukunft nicht mehr zum Aufmarſchgelände unſerer Feinde werden dürfen. Indes diesmal geht Graf Hertling doch noch etwas weiter. Er meint: über die Mittel und Wege, auf denen zu ſolchem Ziel zu gelangen wäre, ließe ſich in der durch Raum und Zeit getrennten Zwieſprache der Staatsmänner, wie ſie neuerdings beliebt würde, eine Einigung nur ſchwer erzielen. Dazu müßte man zuſammenkommen, am gemeinſamen grünen Tiſch ſich niederlaſſen. Dann käme man leichter ein Stück voran und wenn z. B. die Regierung von Le Havre ein derartiges Verlangen ausſpräche, würden wir uns dem nicht verſagen. Das iſt doch ſchon ein ganz deutlicher Wink, wenn man will, ein Angebot und eine ein erneutes Zeugnis unſeres riedens⸗ und Verſöhnungswillens. Nun haben die belgi⸗ chen Staatsmänner das Wort. Das ſind, neben der Wechſelrede mit Herrn Wilſon, die beiden Kernpunkte der Hertling'ſchen Anſprache. Das Dritte aber kommt dem gleich: der Kanzler berichlet dem Hauſe, was den Eingeweihten ſchon ſeit Sonntag vertraulich bekannt war. daß die Räteregierung ihre Bereitſchaft erklärt hat, unter den von den Mittelmächten feſtgeſetzten. Bedingungen abermals über den Frieden zu verhandeln, und daß von Petersburg wie von Berlin die Unterhändler ſchon unterwegs wären. Eine länzende Rechtfertigung der von uns ſeit drei Wochen den roßruſſen gegenüber angewandten Methode. Und auch in Bukareſt wird ſchon am Gewande des Friedens gewebt. So würden über ein kleines an der Snden langen Oſtfront die Waffen endgültig ruhen. Die Welt iſt friedens⸗ reif und friedensſehnſüchtig. Von Weſten her allerdings dringen noch immer kriegeriſche, feindſelige Töne in dieſe des Haſſens und Mordens übermüde Welt, da würden nach wie vor die alten imperialiſtiſchen und aggreſſiven Hoch⸗ ziele verkündet, und wenn es dem böſen Nachbar nicht gefällt, müßten von neuem die Kanonen reden; aber das Blut, das dann noch vergoſſen würde, käme auf ihr Haupt. Der Kanzler hat eine knappe halbe Stunde geſprochen, klar und vernehmlich wie immer, in feinen, wohlgerundeten Sätzen, mit Würde und ſtarkem ſichtlichen Pathos. Aber nun kommt die eigentliche Senſation des Tages, das erſte Auftreten des von den Bänken der Fortſchrittspartei geholten Vizekanz⸗ lers. Herrvon Payerſprichtnichtvom Miniſter⸗ tiſch. Er iſt ſeiner alten Gewoynheit treu geblieben, von der Tribüne aus zu reden. Er will eine Sammlungs⸗ rede halten, eine, die der Linken ebenſo gerecht wird wie der Rechten, und die darum die FFehler, die hüben und drüben be⸗ gangen wurden. in gleicher Weiſe rügt. Aber nun zeigt ſich leider, was einſichtigen Beobachtern unſerer öffentlichen Zu⸗ ſtände ſchon längſt eine ſchmerzliche Gewißheit wurde: daß die Rechte, darin den Unabhängigen ganz ähnlich, dieſe Einigkeit und das Zuſammenhalten gar nicht mehr will. Sie hörte zwar geduldig an, daß Herr von Payer mit ſchwerem Ernſt die Ausſtandsbewegung des Januar verurteilt. aber als er vom preußiſchen Wahlrecht zu ſprechen beginnt und den unerſchütterlichen Entſchluß der Regierung verkündet, an der königlichen Botſchaft vom vorigen Juni feſt⸗ zuhalten, wird ſie unruhig. Und da er dann, ohne im übrigen den Landsbund zu nennen, der redneriſchen Ausſchreitungen vom vorigen Montag gedenkt, da er es beklagl, was jeder be⸗ ſonnene Patriot tief bedauert, daß wir neuerdings wieder an⸗ gefangen haben, die deutſchen Vaterlandsfreunde in erſter. zweiter und gar keiner Ordnung zu ſcheiden, erhebt ſich auf den Bänken der Konſervativen ein Tumult, der zeitweilig ab⸗ klingt, zum Schluß zu Ziſchen und minutenlangen Pfuirufen ſich verdichtet. Das iſt der Empfang, den die Rechte für den Miniſter bereithält, der doch immerhin der Vertrauensmann einer großen Mehrheit des Hauſes iſt. Auf die beſchwörende Mah⸗ nung, den inneren Frieden wieder herſtellen zu helfen, ant⸗ wortete ſie mit einem zornigen Pfui; ein böſer Auftakt, der, ürchten wir, in den nächſten Tagen bitter nachwirken wird. Die gute Abſicht der Regierung, die Ausſprache zu ent⸗ giften, ward jedenfalls ſo im Keime erſtickt. Deulſcher Reichstag. Berlin, 25. Februar. Stellvertreter des Reichskanzlers von Paher ührte aus: 4 17 Die offizielle Vorſtellung in meiner jetzigen amtlichen Eigenſchaft werden Sie mir wohl erlaſſen. Wer wie ich in dieſem hohen Hauſe 20 Jahre lang als Mitglied angehört hat und unmittelbar aus Ihrer Mitte heraus in die Regierung berufen worden iſt, kann Ihnen nicht wie ein Fremder gegenübertreten.(Beifall.) Umgekehrt betrachte ich es als einen wichtigen Beſtandteil meiner jetzigen verantwortungs⸗ reichen Aufgabe, geſtützt auf meine langjährige Tätigkeit im Hauſe einem vertrauensvollen und reibungsloſen Zuſammenwirken zwiſchen Regierung und Volksvertretung die Wege zu ebnen.(Beifall.) Meine Bitte geht dahin, die Herren ſollen, damit dieſes Ziel erreicht werden kann, das perſönliche Wohlwollen und Vertrauen, deſſen ich mich in Ihrer Mitte ſo vielfach erfreuen durfte, mir auch in meiner jetzigen Stellung bewahren.(Lebhafter Beifall.) Heute im vierten Jahre des Krieges kann ich für die deutſche Politik, über die ich ſprechen möchte, nur einen Geſichtspunkt geben: Zuſammenfaſſung aller Kräfte im Reich, um es durch bürgerliche Einigkeit und Opferwilligkeit unſeren ſiegreichen Heeren zu ermöglichen und zu erleichtern, ihre ſchwere Aufgabe zu etfüllen. Zu dieſem Zweck muß beſeitigt werden, was in drennenden Hinderniſſen heute noch zwiſchen den verſchiedenen Bevölkerungskreiſen liegt. Den Grund zu dieſer Poljtik hat bei Beginn des Krieges, geſtützt auf die kaiſerlichen Worte vom 4. Auguſt 1914, voll großzuͤgigem Vertrauen in das ganze deutſche Volk der frühere Reichskanzler von Bethmann Hollroeg gelegt. Ihm gepührt dafür der Dank des deutſchen Volkes.(Lebhafter Beifall.) Er und ſeine Nachfolger ſind dieſer Loſung unentwegt treu geblieben. In der erſten Zeit des Krieges iſt das Wort des Kaiſers: Ich kenne keine Parteien mehr, iſt der Burgfriede ſo gut wie allgemein beachtet worden. Diefer Selbſtdiſziplin des Volkes iſt es mit zu verdanken, daß wir damals dem ungeſtümen und unerwarteten Anprall unſerer Feinde ſtandhalten konnten und daß wir heute in nach allen Rich⸗ tungen geſicherter Stellung der weiteren Entwickelung der Dinge entgegenſehen können. Damals hielt der Gedanke, daß gleichen Pflichten die gleichen Rechte entſprechen müßten, ſeinen Einzug in Deutſchland. Guſtimmung.) Bedauerlicher, aber ver⸗ ſtändlicher Weiſe hat manches Vorkommnis der ſpäteren Jahre in dieſe Stimmung Breſche gelegt. Der Burgfrieden wurde von manchen Seiten als durchlöchert leichten Herzens in den Winkel geſtellt, aber in ſeiner weit überwiegenden Mehrzahl ſtand das deutſche Volk doch unter dem Zeichen der Einigkeit und des Zuſammenhaltens und es wird ſolange unter ihm ſtehen bis der Friede geſichert iſt, den wir brauchen und erhalten werden.(Lebhafter Beifall.) Ohne Opfer ſeitens der einzelnen geht es dabei nicht ab. Es iſt einleuchtend, daß denen, die wirtſchaftlich ſchwächer ſind als die andern, und denen deshalb das Wirtſchaften ſchwer fällt, dieſe anderen mit dem aushelfen müſſen, was ſie voraus haben. Sehr richtig.) Verſtändlich iſt es auch, daß dle große Maſſe der Bevölkerung je ſchwerer die Oyfer und Laſten auf. ihr liegen, umſo⸗ mehr auch von dem Streben nach politiſcher Bewegungs⸗ freiheft, politiſcher Macht und nach Einfluß auf die Regierung be⸗ herrſcht wird.(Sehr richtig.) Die verbündeten Regierungen manchen Geſichtspunkt aufgegeben, an dem ſie früher feſtgehalten haben, von Anfang an nach bewten Richtungen dieſer Bewegung Rechnung getragen. Sie waren ſich ihrer Pflicht bewußt, von reichs⸗ wegen für eine ſtets wachſende, aber auch immer notwendigere Fuͤr⸗ ſorge für die Kinder und Angehörigen der Einberufenen und deren Hinterbliebenen einzutreten. Sſe haben durch die Herabſetzung der Altersgrenze für den Bezug der Altersrente manche Not gemildert und ſie haben ſich nicht auf dieſe materiellen Fragen beſchränkt. Sie haben dem freiheitlichen Bedürfnis der Bevölkerung Rech⸗ nung tragend durch Aenderung des Bereins e ſetzes, durch die Novelle zum Militarſtra uch und zum S hahhe geſetz ſich der Freiheit und des perſönlichen Rechtes der Einzelnen an⸗ genommen. „Die verbündeten Negierungen ſind gewillt, ſehen, auf bieſem Wege weiterzuſchreiten.(Lebhafter Beifall.) Dem hohen Hauſe iſt der Entwurf eines Arbeitskammer⸗ geſees zugegangen, das wie zu hoffen, lange Kämpfe auf 2 politiſchen und ſoziaſen Gebiete befriedigend wird. Entwurf eines Geſetes über die ee Neueintellung der Wohlkreiſe zum Neichatag ſoll Ungleichheiten und Rechtsverkümmerungen, die ſchrwer empfun⸗ den wurden, ein Ende bereiten. Er ſoll zugleich die Probe auf die Durchführbarkeit der Verhältniswahlen im Ganzen werden. Der Entwurf, betreffend die Aufhebung des 8 183 der Gewerbeordnung ſoll aut einem heißumſtrittenen Gebiet ieden ſchaffen. Die Ent⸗ würfe der Geſetze zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten und gegen die Verminderung von Geburten ſollen ſchwere allſeitig an⸗ erkannte ſoziale Mißſtande aus der Welt ſchaffen. Kommen wird eine Bundesratsverorbnung gagen die Preistreiberei. An dem ernſtlichen Willen der eee nicht etwa bloß die Stimmung zu erhalten, ſondern borechtigten! ünſchen des Volkes Rechnung zu tragen, kann daher niemand zweifeln. Das Vorhaben der Reichsleitung und der verbündeten Regie⸗ rungen auf dem Gebiete der Volkswohlfahrt alles Erforderliche zu leiſten, erſchöyft ſich aber mit dieſen Vorlagen nicht. Die Veratungen im +2 7 Reichsreglerung haben zur Zeit, nämlich noch das et der weite Bohuungsfürforge im Auge, an welches nach der Heimkehr unſerer Krieger und nach Wiederaufnahme der gewerblichen Tätigkeit zweifellos hohe An⸗ forderungen geſtellt werden. Es darf aus einem der beſten Zeichen für unſere wirtſchaftliche Gef und den ſozialen Sinn der beſſergeſtellten Geſellſchaftsſchichten angeſaen werden, daß heute ſchon vielfach auf Gemeinnüzigkeit aufgebaute Organiſationen wei mit den Gemeinden wetteifern auf dieſem Gebiete, namenuſch im Intereſſe der Arbeiter und des ſo ſchwer geſchädig⸗ ten Mittelſtandes zu leiſten, was immer möglich ift.(Leb⸗ hafter Beifall.) Den Anſprüchen, die geſtellt werden, auch nur in annäherndem Umfange zu genügen, werden aber weder die Organi⸗ ſationen der Gemeinnütziskeit noch die Gemeinden imſtande ſein. Es werden auch ſtaatliche Mittel zu Hilfe genommen werden müſſen. Für dieſe aufzukommen iſt zweifellos flicht der Einzalſtaaten, nicht des Reiches.(Hört, hört, ſehr richtig.) Die Neichsleitung verkennt aber nicht, daß die erforberlichen Leiſtungen mindeſtens zur. Zeit und zum Teil über die Kräfte der Einzelſtagten hinausgehen können und ſie iſt bereit, im Intereſſe der bebürftigen Bevölkerung auch ihrerſeits ohne allzu ängſtliche Kampetenzprüfung mitzuwirken. Sie iſt willens den nächſtbeteiligten Gemeinden und nicht bloß ihre organiſatoriſche Beihnfe zuteil werden zu laſſen, ſondern ſie auch zu unterſtützen. Sie hofft damit der Geſundheit und 55 Zufrledenheit der Bevölkerung einen ernftlichen Dienſt zu erweiſen. Auch die Einzelſtaaten ſind ſich des Gebots der Stunde und des Standes der Dinge bewußt. Das hervorragendſte Beiſpiel iſt wie die Herren die Einbringung des Geſetzes uͤber die Abänderung des Wahlrechtes zum Abgeordnetenhaus in Preußen, die von Jahr zu Jahr dringlicher geworden und dringlicher geheiſcht jetzt alle Gemüter im Reiche aufs heftigſte erregt. 55 255 Nichts liegt mir ferner als die Abſicht, mich in die Angelegenheit des Bundesſtaats Preußen einmiſchen zu wollen. Es kann aber doch niemand ſich der Einſicht verſchließen, daß die Frage, ob für das preußiſche Abgeordnetenhaus eln dem Reichstagswahlrecht gleiches oder ein dieſem entgegengeſetztes Wahlrecht beſteht, ſchon wegen der ſtarken Einwirkung des Staates Preußen auf die Geſetzgebung und die Berwaltung des Reiches, oft in die Verhältniſſe des Reiches ein⸗ greift. Deshalb können auch Ecwägungen über dieſe Fragen nicht aus den politiſchen Erörterungen des Reichstages ferngehalten werden, wie ja auch die Frage des preußiſchen Wahlrechts in der Streik⸗ bewegung der letzten Woche, obwohl dieſe ſich nicht auf Preußen be⸗ ſchränkte, eine ſehr weſentliche Rolle geſpielt hat. Die Reichs⸗ regierung wird ſich in dieſer Frage ſchon aus bundesſtaatlichen Rückſichten zurückhalten, wenn ſie es auch, der Lage und der Stimmung im Neiche entſprechend, aufs wä rmſte hegrüßen würde, wenn die königlich preußiſche Negigrung ihre Abſicht verwirk⸗ lichen und den harten Streitbeen den könnte. Sie ſteht dabei durchaus auf dem Boden der jüngſten Erklürung u des Herrn Reichs⸗ bei uns glauben.(Sehr richtig.) So viel vom Streik. kanzlers und preußiſchen Miniſterpräſidenten gegenüber dem Präſi⸗ denten des preußiſchen Abgeordnetenhauſes und des Herrn preußi⸗ ſchen Staatsminiſters des Innern, die ſich unbedingt dafür eingeſetzt haben, daß der Standpunkt der kaiſerlichen Botſchaft vom 11. Juli 1917 unverändert feſtgehalten und dementſprechend die Reform durch⸗ geführt werden müſſe. Die Reform ſchien auf gutem Wege zu ſein, bis ſie vor wenigen Tagen durch den bekannten Beſchluß der Mehr⸗ heit des Ausſchuſſes auf ein totes Geleis gekommen zu ſein ſcheint, auf zum notwendigen Ziele zu gelangen ſich als unmöglich erweiſt. Was nun? Alle ſtaatsrechtlichen Möglichkeiten, die denkbar ſind, werden jetzt in der Oeffentlichkeit mit Eifer ſo diskutiert, wie wenn der Entwurf ſchon endgültig geſcheitert wäre. An dem iſt es aber nicht. Im parlamentariſchen Leben iſt ſchon mancher Entwurf min⸗ deſtens ebenſo gefährdet geweſen und doch noch glücklich unter Dach ekommen Ich kann an die Möglichkeit nicht glauben, daß diejenigen arteien, in deren Händen nun die Entſcheidung liegt, ſich der Ein⸗ ſicht verſchließen werden, was ſie der Allgemeinheit in dieſer kritiſchen Stunde ſchuldig ſind. Sie werden auch den Verdacht weit von ſich weiſen, als ob es auf eine uner⸗ trägliche Verſchleppung der Frage abgeſehen wäre. Ueber das zu erwartende Reſultat der weiteren erhapdlungen kann cheute niemand ein unfehlbares Urteil haben, aber Schlüſſe laſſen ſich aus bekannten Tatſachen und Verhältniſſen immerhin ziehen. Wenn Sie es intereſſiert, meine perſönliche Anſchauung kennen zu lernen, möchte ich ſie dahin zuſammenfaſſen: Nach meiner feſten oberzeugung be⸗ ſteht die Gewißheit, daß das im Entwurf nor eſehene Wahlrecht für Preußen kommt Es beſteht die begründete offnung, daß es auch bald kommt.(Lebhafter Beifall links.) Laſſen Sie mich meinen Faden wieder aufnehmen. In dem Maße, als die verbündeten Regierungen ſich zu Trägern einer neuen den neuen Verhältniſſen entſprechenden Politik mochen, iſt ihnen auch das Vertrauen der Bepölkerung und der Volksver⸗ tretung zugewachſen. Reichstag und Reichsregierung ſind ſich näher getreten und haben verſucht, einander beſſer zu verſtehen, und aus der gebieteriſchen Forderung, gegen außen hin Einheit zu zeigen. iſt der Wunſch nach einem möglichſt einmütigen Zuſammenwirken er⸗ wachſen Dieſem auch einen greifbaren Ausdruck zu geben, iſt vielfgch ſtaatsrechtliches Kopfzerbrechen aufgewendet worden und es iſt hl ein Beweis dafür, daß wir, das ſogenannte Volk der Denker im Krieg recht prgktiſch handeln gelernt haben, wenn ſchließlich anſtelle einer ſtaatsrechtlichen Form eine rein praktiſche L öſung ge⸗ wählt wurde. Das reihungsloſe Zuſammenacbeiten ſoll einfach ohne ſtaatsrechtliche Neukonſtruktion und ohne an Schlagworten hängen zu bleiben, dadurch erreicht werden, daß man im W ege der Ver⸗ ſte ndigung durch Aufnahme einzelner, das Vertrauen ihrer Kol⸗ ——5 dhen and Parlamentarier aus dem Reichstag und aus dem preußi Regierung das gegenſeitige Vertrauen zwiſchen Regierung und Volksvertretung zu ſtärken, der gemeinſamen Politik feſte Unterlagen zu bereiten und die Führung der Geſchäfte zu erleichtern verſucht. Wie dieſer Ver⸗ uch, an dem ich aktiv und paſſiv beteiligt zu ſein die Ehre habe, aus⸗ falen wird, läßt ſich ſelbſtverſtändlich noch nicht überſehen.(Abg. Kreth: Sehr richtig! Große Heiterkeit links.) Soll dieſe Entwick⸗ lung Früchte tragen, ſo ſetzt ſie guten Willen auf allen Seiten voraus. Aber der iſt nach meiner Meinung auch vorhar den, einzelne ausge⸗ nommen.(Sehr gutl rechts. Heiterkeit links.) Ohne ihn iſt die Ver⸗ ſtändigung, um die es ſich doch in der Hauptfache handelt, lich. Ift der gute Wille vorhanden, wovon ich überzeugt bin, ſo können dem Reiche, ſeiner Regierung und ſeiner Velksvertretung viel Arbeit und Sorge, viel Verdruß und Kampf erſpart und für die Kraft des Deutſchen Reiches in ſeiner Geſeuntheit eine weſentliche Stärkung gewonnen werden. Die Hoffnung iſt berechtigt, daß dieſe Kriegsſchöpfung den Krieg überdauern wird. Leider wird, je länger der Krieg dauert, das Bild von Ge⸗ ſchloſſenheit, Opferwilligkeit und gegenſeitigen Vertrauens durch egungen von beiden Extremen etwas getrübt, wenn auch nicht in dem Maße, daß daraus Bedenken für unſere Zukunft entſtehen könnten. Die am meiſten ins Auge fallende Erſcheinung iſt der von der äußerſten Linken vor einigen Wochen ins Leben gerufene, wenn auch bald wieder zur Ruhe gekommene Streik. Vom Standpunkt der Allgemeinheit aus muß er aufs tiefſte bekämpft und verurteilt werden. Traurig genug, wer ihn veranlaßt hat.(Sehr gut.) Die eigenen Volksgenoſſen oder Fasland Er hat vielleicht, namentlich was ſeine Wirkung in Kriegsbetrieben anbelangt, nicht in dem Maße geſchadet, als zu⸗ nächſt befürchtet wurde. Geſchadet hat er aber doch ſchon dadurch, daß er die Hoffnung unſerer Feinde auf unſeren poli⸗ kiſchen und wirtſchaftlichen Zuſammenbruch aufs höchſte ge⸗ ſteigert und dadurch unſere Ausficht auf Frieden beeinträchtigt hat. Niemand kann wiſſen, ob er nicht den Krieg ganz direkt verlängert hat. Er hat viele Arbeiter und Angeſtellten, leider nicht bloß die Streikluſtigen, in wirtſchaftliche Schwierigkeiten ge⸗ bracht, er hat Menſchenleden und Menſchenglück gekoſtet. Wenn der Schaden nicht größer geworden iſt, ſo iſt das nicht das Verdienſt derjenigen, die den Streir begonnen haben. Es haben dann auch die Gewerkſchaften und die ſozialdemokratiſche Partei ihre Be⸗ teiligung abgelehnt. Gs war ein Fehler, daß ſie ſich dann doch wenigſtens teilweiſe demſelben angeſchloſ⸗ ſen haben, wie ſie uns erklärten, um die Bewegung in Schran⸗ ken zu halten und Schlimmeres zu verhüten. Sicher iſt, daß ſte N 8 921 die Bewegung, die ſie ſelbſt als nicht apeckdieplucß und ſchäblich angeſehen haben, verf ärft haben. Zweifelhaf bleibt, was ſie von ihrer beabſichtigten Einwirkung erzielt haben. Dagu waren ſie wohl zu ſchwach vertreten. Umſtände anderer Art, weſentlich wohl die Beſonnenheit und Entſchloſſenheit des obrie keitlichen Eingreifens, Ausfichtsloſigkeit, Ernüchterung und Mange an Geld haben wohl mehr der Bewegung ihr Ende bereitet⸗ Zweifellos wird ſich über dieſen Streik eine große Debatte im Hauſe entſpinnen. Ihr vorzugreifen, liegt nicht in meiner Abſicht. Ich beſchränke mich auf einige Bemerkungen. Die Zwecke, die mit ihm verfolgt wurden, werden wohl berſchieden ſein. Ich di daß irgend jemand ernſtlich geglaubt hat, daß auf dieſes Signa hin ſich auch nur das in Fabriken beſchäftigte deutſche Volk erheben werde, um das doch immerhin recht erträgliche Joch ſeiner Regie⸗ rung abzuwerfen und Arm in Arm mit den ſogeng—en Prole⸗ tarjern aller Länder das Deutſche Reich mit dem Idealregiment der Bolſchewiki zu beglücken. Wenn bezweckt werden ſollte, die Be⸗ wegung zu gunſten der Einführung des Reichstagswahlrechts in Preußen zu ſtärken, möchte ich umgekehrt annehmen, daß nichts das Zuſtandekommen dieſes Geſetzes ſo gefährdet, als eben dieſer Streik, durch die Art, wie er von den Gegnern dieſes Wahlrechts politiſch ausgenutzt wird. Ebenſowenig einleuchtend iſt der Ge⸗ danke, durch die Streiks die Ernährungsſchwierigkeiten zu beheben. Als Demonſtration e er in dieſer Beziehung ohne Wirkung ſein. Sie hat ja einen Sinn, wenn es am guten Willen in der Leitung der betreffenden Organiſation fehlen würde. Es iſt auch ſchwer, ſich vorzuſtellen, wie in denFragen des Belagerungs⸗ zuſtandes, der Schutzhaft, der Zenſur uſw. durch einen Streik eine Beſſerung herbeigeführt werden ſoll, ſei es im Wege der ſchleuni⸗ gen Fnanſpruchnahme der Geſengebung, ſei es im Wege eines Drucks auf die Haltung der Militärbehörden. Endlich wird be⸗ hauptet, daß der Streik der baldigen Herbeiführung des Friedens zu dienen geeignet geweſen wäre. Das würde 0 borausſetzen, daß auch die radikalenPärteien in den uns feindliche Ländern ſich ihm anſchließen. Nirgends hat ſich dies gezeigt. Um⸗ gekehrt hat ſich unabwendhar der naheliegende Gedanke aufge⸗ drängt, daß die Möglichkeiten eines Friedens um ſo weiter von uns abrücken, je mehr die Gegner an tiefgreifende innere Le, er zu verantworten hat, mag das mit ſeinem Gewiſſen aus machen. Sicher hat er weder der Sache des Vaterlandes noch der des Volles damit einen Dienſt geleiſtet. Aber auch außerhalb der Reihen der Streikenden wfrd gegen das Gebot des Zuſammenhaltens ſchwer nicht bloß von links, ſondern auch von rechts.(Zuruf kinks: Bie t Ariegsziele Niemand iſt, ſeitidem die Grörterung der ſeui⸗ chen Landtag in die Reichsregierung und in die preußiſche al e 7 ÜUnruhe rechts.) — Deienstag. den 28. Febrnar 1918 Jeigen, die in dieſer verlockenden Logit liegt. U Nr. 95. 3. Seite. * ſegeben iſt, das Recht verwehrt, über dieſe und über den Inhalt es künftigen Friedens öffentlich ſich auszuſprechen. Nur muß dieſes Ausſprechen für Jeden, der das Wohl des Vaterlandes im Auge hat, ſeine Grenze finden in der Rückſicht auf eben dieſes Wohl und damit auf den Umſtand, daß jedes öffentliche Wort in unſeren ernſten Zeiten auch im Auslande ſeine vielleicht weit⸗ reichende Wirkung ausüben kann. Er ſollte eigentlich nicht notwendig ſein, dies hier auszu⸗ ſprechen, und doch wie wenig iſt dieſe Rückſicht geübt worden. Wie dort von links, ſo glaubt man rechts dadurch ſeiner Politik Kraft zu geben, daß man denjenigen, die anderer Meinung ſind, den guten Glauben abſpricht.(Sehr gut links. Große Unruhe rechks. Zurufe rechts: Dieſe Gleichſtellung iſt un⸗ erhört.) Man hält ſich in ſeinem Selbſtbewußtſein für ſo un⸗ fehlbar, daß nur Charakterfehler des Gegners eine abweichende einung erklären. Sie iſt peinlich, dieſe üble Gewohnheit früherer Jahrzehnte, jetzt in den Zeiten, wo wir uns feſter denn je zu⸗ ſammenſchließen ſollten, und ſtatt deſſen unſere Gegner immer mehr zu weiterem Widerſtand ermutigen! Daß es nur ein kleiner Bruchteil der deutſchen Bevölkerung iſt, der ſich auf dieſen Boden ſtellt, wird von unſeren Feinden nicht weiter beachtet, und das iſt erklärlich, weil bekanntlich auch Minderheiten bei geſchickter Arbeit ſich den Schein größerer Bedeutung geben können, als ſie in Wirklichkeit haben.(Sehr gut links, Unruhe rechts.) So baben die Feinde die Wahl, ob ſie die Pfeile gegen uns aus dem Köcher äußerſten Rechten oder der äußerſten Linken entnehmen wollen. Es wäre für unſere Brüder an der ront wie zuhauſe viel beſſer, wenn man nicht ſtets und immer wieder die Herzen mit der bangen Sorge erfüllt hätte, daß die Intereſſen des Vaterlandes in höchſter Gefahr ſeien, wenn nicht nach dem Willen einer Minderheit regiert wird.(Lebhafte Zuſtimmung bei der Mehrheit. Unruhe rechts.) Es iſt ein ſchwerer Schaden, wenn man in Berlin offen unter em brauſenden Beifall einer tauſendköpfigen Menge in der letzten Woche Schlagworte wie das von der niederträchtigen riedensreſolution des Reichstages geprägt und vor der Phantaſie der erregten Zuhörer das Bild des erſehnten Reichs⸗ kanzlers heraufbeſchworen wird, auf den geſchoſſen wird, der aber auch ſchießt.(Hört, hört und Beifall der Mehrheit. Unruhe und er⸗ regte Jurufe rechts. Man hört u. a. d. Worte: Der große Staats⸗ mannl) Demgegenüber Diſziplin zu halten, ſelbſt Diſziplin u zeigen, das muß von jedem Staatsbürger verlangt werden und nach rechts) wer dieſe Diſziplin nicht zeigt, der verwirkt das Recht, andere zu richten.——— bei der Mehrheit.) Ueber Zenſur, Schutzhaft und Belagerungszuſtand ſtehen neue Debatten in Ausſicht. Auf eine grundſäßzliche Regelung dieſer Frage⸗ durch vollſtändige Umänderung der beſtehenden Geſetzgebung kann meines Erachtens während der Dauer des Krieges nicht mehr ge⸗ rechnet werden. Wir werden uns darauf beſchränken müſſen, prak⸗ tiſche Löſungen zu verſuchen, die wenigſtens ſo raſch und gründlich als möglich helfen ſollen, ſo gründlich, als es auf dem Wege der wolſens ſedg bung überhaupt möglich iſt, den wir ja nicht verlaſſen ollen. Alle bisherigen— ſo ſcharf ſie oft geklungen haben oft mit einem teilweiſen Näherkommen geendet. Ein olches wird wieder gefunden werden, wenn man auf praktiſchem bleibt. Auch der Ausſchuß hat ſich ja auf denſelben Boden bereits geſtellt. Daß neue Steuern kommen, iſt für keinen Menſchen überraſchend. So hart ſie drücken mögen, iſt es doch rich⸗ liger den Etat mit ihrer Hilfe im Gleichgewicht zu erhalten, als dem Srundſatz zu huldigen, daß, wenn wir ſchon ſovſele Schulden haben, es auf einige 100 oder 1000 Millionen mehr oder weniger nicht ankomme. Kein Wort kann ſcharf genug ſein, um die Gefahr zu Auch die Ernäh⸗ rungsfragen werden wieder eine große Rolle ſpielen. Bei unſeren Feinden wie in den neutralen Ländern koͤnnen wir von Tag 8 Tag mehr dieſelbe Erſcheinung beobachten, und es kann ja auch allgemeinen nicht beſtritten werden, daß die Zuſtände auf dem Ernährungsweſens bei uns noch vielfach unbefrle⸗ end ſind. Die Beſchwerden über mangelhafte Verteilung wer⸗ den dadurch beſtärkt, daß Erzeuger und Verbraucher nicht das Richtige tun, um einen gerechten Ausgleich herbelzu⸗ führen. Angeſichts ſo mancher Entbehrungen, die uns die Verhält⸗ niſſe auferlegen, freue ich mich, wenigſtens erklären zu können, daß Verkürzung unſerer Brotrauon zur Zeit nicht in Frage kommt. Selſall.) Wenn auch in einzelnen Provinzen eine andere Politik Plat gegriſfen hat, im allgemeinen iſt das aber nicht in Ausſicht genommen. Dieſe Ankündigung darf aber memand veranlaſſen, die Pflicht das Vaterland, ſich auf das Rotwendigſte einzu⸗ chränken, zu verletzen, denn jede Verfündigung des einzelnen muß ſich an der Allgemeinheit rächen. Vielfach wird die Befürchtung geäußert, die kriegs⸗ ielſchaftlichen Organiſatfonen ſur debenentel und Rohſtoffe als Syndikate und monopolähnliche Einrich⸗ tungen über den Krieg hinous, vielleicht für immer, auf Koſten der Freihell und Selbſtändigkeit der Einzeinen aufrechterhallen wer⸗ den könnten. Der Gedanſe wirkt umſomehr beängſtigend, als bei derartigen, vielleicht aus Improviationen herausgewachſenen Geſellſchaften, ſchon bei der Bildung faft unvermeidliche Fehler mit unterlaufen mußten. Dieſe Fehler werden auch ſpäter nachgewirkt haben und deshalb auch in der Geſchäftsführung dieſer Geſellſchaften zutage geireten ſein. 5 Die Neuheit dieſer Dinge und die Uunerfahrenheit auf⸗ dieſem Gebiet in dem Kreiſe derer, die an dem Zuſtandekommen dieſer miſationen mitgewirkt haben oder darin tätig ſind und die des⸗ dalb nicht genötigt ſind, ihren Wert gering zu ſchätzen, muß man dhen zugute halten. Auch in den Kreiſen, die aus ihren wirtſchaft⸗ n und ſozialen Anſchauungen heraus dem Syſtem ſtäatlicher Or⸗ ganiſationen freundlich gegenüberſtehen, wird für den Gedanken Wiriſchaftsorganiſationen Stimmung gemacht, und zwar diemlich kröftig. Der Standpunkt der Reichsleitung iſt dieſer: Die Reichsleitung denki nicht daran, Organiſationen, die wohl für den Krieg notwendig, aber auch nur für den Krieg geſchaffen ſind, zu ver⸗ tide n.(Beifall.) Sie wird feſthalten an der wertvollſten Unter⸗ 1 unſeres wirtſchaftlichen Lebens, ſie wird die Bewegungs⸗ reſheit und Initiative der einzelnen zu Gunſten eines sſosiaſismus nicht aufgeben.(Lebhafter Beifall.) Je mehr die Regierung von ihrer allgemeinen Stellung leiten ſäßt, um⸗ Uinedr hält ſie ſich auch für verpflichtet, auf das Gute und Nütz⸗ ich e binzuweiſen, das dieſe Organiſationen während des Krieges geſchaffen haben. n Ruhice und objektive Zeiten werden ihre Verdienſte einmal kahtiaer würdigen als die Tagesmeinungen. Das Leben zu er⸗ eſchtern und nicht zu erſchweren, iſt das Ziel dieſer Geſellſchaften. —5 muß und ſoll hervorgehoben werden, daß dieſe Organiſationen cht bei Abſchluß des Friedenspertrages mit einem Schlage beſeitigt erden können, auch wenn an ihren dauernden Beſtand nicht gedacht 5 Kürzer oder lönger, das iſt nicht zu vermeiden, merden die eiſten noch bis zu einer anderweitigen Regelung der Verhältniſſe rtheſtehen müſſen. Die Mitwirkung von Handel und Induſtrie bei Penroegelung der Induſtrie wird uns dies weſentlich erleichtern. 5 Ich komme zunächſt auf den Ruf nach Einigkeit und Zuſammen⸗ ſeaten,(Lebhafte Zurufe rechts: Sie haben die Einiakeit nicht ge⸗ Ardert Stürmiſcher Widerſpruch, andauernde Unruße im Hauſe.) dl bre der Entbehrungen liegen hinter uns, ober wir wiſſen, daß uns eſe Entbetrungen nicht zum Frieden zwingen können, nur eines Ante unſeren Feinden noch helfen: die deutſche Uneinigkeit. rneute Zurufe und Beifall links.) Wir ſind es unſerem Heere und 5 en hervorragenden Führern ſchuldig, ohne Anſehen der Perſon 9˙ ollen Seiten das zurückzuſtellen. was uns trennt.(Zurufe rechts: 184 tun Sie nicht! Stürmiſcher Beifall und Hände⸗ gualſchen im Hauſe bei der Mebrtzeit und auf den Tribünen. iſchenruke, erneuter ſtiürmiſcher Beifall ind Händeklalſchen bei der AiulHeit Pful⸗Rufe rechts. Vizepräſident Dr. Paaſche: Dieſe Rufe entſprechen nicht der Würde des Hauſes. Lebhafte Zu⸗ füammang bei der Nehrhelt) Vizepräſident Dr. Paaſche ſchlägt darauf die nächſte Sitzung auf Dienstag vormittag 11 Uhr vor. Abg. Dr. Frhr. von Gamp und Prinz Schöngich⸗Carolath beantragen, die Sitzung auf 1 Uhr an⸗ zuberaumen. Abg. Graf Weſtarp: Ich beantrage, die Sitzung um 2 Uhr anzuſetzen. Wir müſſen den Wortlaut der herausfordernden Rede erſt abwarten.(Zuſtimmung rechts.) Das Haus beſchließt, daß die Sitzung um 1 Uhr beginnen ſoll. Fortſetzung der Etatsberatung. der Eindruck der Reden in Deulſchland. UE! Berlin, 26. Febr.(Von unſerem Berlinex Büro.) Faſt noch mehr als mit der Rede des Kanzlers beſchäftigen ſich die Blätter heute früh mit Herrn von Pahyers erſtem Auftritt. Die „Kreuzzeitung“ nennt in Anlehnung an eine geſtrige Bemer⸗ kung des Grafen Weſtarp die Rede Payers eine„ungeſchickte Ent⸗ gleiſung und unerhörteſte Herausforderung“. Das Wort von der Herausforderung wird auch von dem „Lokal⸗Anzeiger“ aufgenommen und mitgeteilt, daß der Ab⸗ geordnete von Heydebrand dem Vizekanzler heute ant⸗ worten werde. Die„Deutſche Tageszeitung“ meint, Herr von Payer hätte die Konſervativen„in verletzender Weiſe mit Vorbedacht brüskiert“. Die„Deutſche Zeitun 9* ſpricht von einem„deutſchen Skandal“ und die„Tägliche Rundſchau“, an ſich milder ge⸗ ſinnt, faßt ihr Urteil in die Sätze zuſammen: Es war eine große me es war eine Tragödie der glückhaften Mittel⸗ mäßigkeit. ier und da wird darauf hingewieſen, daß Herr von Payer ſchwerlich allein für ſeine Perſon, daß er vielmehr im Auftrag und in Uebereinſtimmung mit dem Kanzler geſprochen habe. Das wird beſtätigt durch die Art, wie die„Norddeutſche All⸗ gemeine Zeitung“ die Payerrede kommentiert:„Herr von Payer hat ohne Frage mit ſeiner Rede ein Schulbeiſpiel für die parlamentariſche Einleitung einer allgemeinen Ausſprache über die innere Politik ge⸗ eben. r hat eine Grundlage für dieſe Ausſprache geſchaffen. abei zeichnen ſich ſeine Ausführungen über die Frage der preußi⸗ ſchen Wahlrechtsreform in gleichem Maße durch einen ver⸗ ſöhnlich wirkenden politiſchen Satz, wie durch zuverſichtlichen Opti⸗ mismus aus.“ Dann beſpricht das Regierungsorgan die Demon⸗ tkrationen auf der Rechten, die Gegenkundgebungen auf der Linken hervorgerufen hötten und fährt dann fort:„Dieſe Kund⸗ gebungen wurden nach Schluß der Sitzung in den Wandelgängen lebhaft beſprochen, und es beſtand eine gewiſſe Neigung, ſie als etwas Außergewöhnliches zu beurteilen. Jedoch wird man ſich erinnern, daß die parlamentariſchen Reden von Miniſtern und die⸗ jenigen von Abgeordneten in ſtändigem Wechſel Beifall und Miß⸗ fallen auf den verſchiedenen Seiten des Hauſes auslöſen. Das iſt das Weſen des Parlamentarismus, und man wird ſich damit abzu⸗ finden haben, ſolange es Parlamente und Miniſter gibt. Auch in dieſer Hinſicht war ſonach die Rede des Vizekanzlers ein echter und rechter Auftakt zur Etatdebatte.“ Dem entſpricht es wohl auch, daß die„Germania“ gleichfalls wohlwollend bemerkt: Herr von Payer hätte ſich geſtern als Mi⸗ niſter der parlamentariſchen eingeführt. fr die„Börſenzeitung“ iſt mit dem Vizekanzler durchaus zu⸗ rieden. 8 In den Blättern der Linken wird dann Herr von Payer ohne Umſchweife gelobt, und der„Vorwärts“ erhitzt ſich über das ſchmähliche Schauſpiel einer Jungfernrevolte, das die Kon⸗ ſervativen geſtern geboten hätten. Berlin, B. Febr.(Wis. Nichtamtlich.) Zur Kanzlerrede ſchreiben die„Leipziger Neueſten Nachrichten!: Im Oſten wiſſen wir einigermaßen, woran wir find, wenigſtens ſoweit es die Regierung für geboten hielt, ihre Ziele bekannt zu geben. In Bezug auf den Weſten behielt ſie ſich, nachdem die Eröffnung allgemeiner Friedensberhandlungen am Widerſtand der Weſtmächte ſcheiterte, freie Hand vor. Man hätte meinen können, auch darüber würde Graf Hertling ein Wort ſagen, er vermied es aber ſorgfältig, an dieſem Punkte zu rühren. Das muß nach außen Wirkung haben. Die Entente geht alſo in den bevorſtehenden Kampf mit der getroſten Zuverſicht des Steinklopferhannes: Dir kann nix geſchehen. Die Entente weiß, ſie kann ſo viele neue Blut⸗ ſchuld auf ſich laden, wie ſie mag, die Erzberger, Haußmann und Scheidemann wachen darüber, daß wir darin keine Schuld erblicken, ſollte auch der deutſche Sieg ſo vollſtändig als möglich werden. Wir fürchten, daß der Kanzler nichts getan hat, der Entente das Gefühl der Riſikofreiheit zu nehmen. Das wird den Eindruck ſeiner Schlußworte gerade bei denen ſtark beeinträchtigen, für die ſie hauptſächlich beſtimmt waren. m. Köln, 28. Jebr.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Volksgeitung“ erklärt zur geſtrigen Rede des Vigekanzlers Payer: Wenn es Aufcabe eines Vertreters der Regierung ſein ſollte, die Partei⸗ leidenſchaften aufs ſchärfſte gegeneinander zu führen, dann hat Payers Rede die beabſichtigte Wirkung gehabt. Alles, was in der Frage der Kriegsziele nicht auf dem Boden der Linken ſteht, mußte ſich aufs ſchärfſte verletzt fühlen. Daß Payer dieſe Kreiſe auf die gleiche Stufe ſtellte mit den Landes⸗ verrätern Liebknecht und Dittmann, war unnötig, namentlich in dieſem Augenblick, wo Hertling die Parteien zuſammenführt. In dieſer Form zu ſprechen, war nicht die Tat eines Staatsmannes. 4 5 Letzte Meldungen. der Vormarſch im Oflen. „Der Bruch des Waffenſtillſtandes.“ Skockholm, 25. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Petersburger Lelegrap en⸗ entur. Die Stel⸗ lung der Front nach dem Bruch des Waffeyſtillſtandes An der Nordfront macht ſich der Vormarſch der Deutſchen auf Walk bemerkbar. Abteilungen der Roten Armee ſind ihnen entgegengeſchickt. Eine Bewegung des Feindes im Bezirk Reval iſt nicht zu bemerken. Nach Erkundungen unſerer Aufklärer rückt der Feind in Gruppen von 100 Mann aus ver⸗ ſchiedenen Regimentern vor. Wie es ſcheint, ſind freiwillige Abteilungen gebildet. In Wolmar rückten 50 Mann Kaval⸗ lerie undy im Anſchluß daran zwei Abteilungen Infanterie mit Artillerie ein. Der ruſſiſche Generalquarkiermeiſter meldel Waſa, 24. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Generalquartier⸗ meiſter Ignatize meldet: An der Front von Salahunda und Tawaſttand werden die Kämpfe faſt überall fort⸗ geſetzt. Bei Symſä, Weſtleihen und Savolaf wurde der Feind geſchlagen und zog ſich ſchnell zurück. Er ließ ſeinen Train und efallene zurück. An der Front von Karelen iſt das Dorf Sywalatki von uns genommen, ein Maſchinengewehr fiel in unſere Hand. Die deutſche Ruhe der Siegesgewißheſt. m. Köln, 26. Februar.(Priv.⸗Tel) Unter der Ueberſchrift „Eine Mahnung in letzter Stunde“ meldet der Berliner Korreſpondent der„Kölniſchen Zeitung“!: Die Ruhe, mit der ſich angeſichts des Beginnens von Kämpfen, deren Umfang und Furchtbarkeit alle Erfahrungen überſteigen werden, das deutſche Leben abſpielt, beweiſt, daß das deuſche Volk den kommenden Kämpfen in der unerſchütterlichen Ueberzeugung entgegenſieht, daß ſie das Ergebnis der drei Kampfjahre beſtätigen werden, daß Deutſchland unbeſlegbar iſt, daß ihm nicht entriſſen werden kann, was es im Kampfe errungen hat. Umſo unerſchütter⸗ licher darf dieſe Zuverſicht ſein, als es nun zum erſten Male in iner ganzen Kraſt an einer Front kämpfen kann. Man muß ich einen Augeablick vorſtellen, in welchein Tone franzöſiſche und engliſche Staatsmänner reden, franzöſiſche und engliſche Zeitungen ſchreiben, das Parlament in London und die Kammer in Paris triumphieren würden, könnten ſie von ſolchen Kriegsergebniſſen aus und auf ſolche Ausſichten hin ſich äußern. In dieſem Augeablick hält der deutſche Reichskanzler eine Rede, die kein Wort des Triumphes, keinen Ton des Uebermuts, keine Redewendung der Eroberungsſucht, keinen Satz von harter Vergeltung enthält, ſondern die in einer tiefernſten Mähnung den Feinden die Frage vorlegt, ob und in welcher Weiſe Europa erſpart werden kann, was an neuen furchtbaren Blutopfern kommen muß, wenn ſie jetzt nicht bereit ſind, auf dem Wege der Verhandlungen den Weg zum Frieden zu ſuchen. Der Kampf, den zu vermeiden der Kanzler ernſte Worte der Mahnung geſprochen hat, gilt nicht der Eroberung, ſondern der Verteidigung, nicht der Abhängigmachung unabhängiger Völker, ſondern der Erhaltung des Beſtandes und der Selbſtändigkeit der mitteleuropäiſchen Staaten. Aufruf des Rates der Vofkskommiſſäre. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 26. Febr.(Pr.⸗Tel. g.) Laut„Baſler Nachrichten“ meldet Havas aus Petersburg: Der Rat der Volkskommiſſäre veröffentlicht, einen Aufruf, in dem er befiehlt, daß alle Eiſenbahnſchienen zerſtört, alle Eiſen⸗ bahneinrichtungen 0 eſprengt oder in Brand geſetzt werden müſſen, daß die Wagen und Lokomotiven im Oſten zurück⸗ gezogen und alle Vokräte an Korn und Lebensmittel zu zer⸗ ſtören ſeien, damit ſie nicht dem Feind in die Hände fallen. Außerdem wurde befohlen, Abteilungen auszuheben zur Er⸗ richtung von Schützengräben, in denen die beſſergeſtellten Kläſſen unter Strafe des Erſchießens zum Arbeiten gezwungen werden. Schwediſche Genugktuung über den deutſchen Vormarſch. Kopenhagen, 25. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Die Peters⸗ burger Telegraphen⸗Agentur meldet aus Waſa: Allgemeine und aufrichtige Freude rufen hier die Berichte über den tat⸗ kräftigen Vormarſch der Deutſchen gegen Repal und Petersburg hervor, deſſen glückliche Durchführung für den Kampf Finnlands von unhberechenbarer Bedeutung ſei. Von der ruſſiſchen Flotte. e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 25. Febr.(Priv.⸗Tel. g..) Wie die„Neue Zürcher Zeitung“ berichtet, iſt die ruſſiſche Flotte aus dem Hafen von Helſingfors ausgelaufen. Deutſches Geſchwader vor Reval. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 26. Febr.(Priv.⸗Tel., g..) Die„Neue Zürcher Zeitung“ meldet: Der Pariſer„Temps“ berichtet aus Petersburg, daß ein aus 51 Schiffen beſtehendes deutſches Ge⸗ ſchwader ſich auf der Fahrt nach Reval befindet. Null· und Nichtigerklärung der ruſſiſchen Verträge mit der Enkente. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 26. Febr.(Pr.⸗Tel. g..) Das„Petit Journal“ meldet aus Paris: Die alliierten Mächte haben am 20. Februar die wirtſchaftlichen und politiſchen Verträge zwiſchen Rußland und der Entente für null und nichtig erklärt. 5 Niederlage Alexejews. c. Bon der ſchweizeriſchen Greuze, 26. Febr.(Priv.⸗Tel., g..) Der„Neuen Zürcher Zeitung“ zufolge meldet ein Telegramm aus Petersburg, es beſtätige ſich, daß die Abteilung des Generals Alexejew, die in der Gegen von Woroneſch operierte, eine ſchwere Niederlage erlitten hat. Die Koſaken wurden umzingelte und mußten die Waffen ſtrecken. Jlalſen will keinen Zonderfrieden. Rom, 25. Februar.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Agence Havas. Auf eine Anfrage Labriolas in der Kammer erklärte der Miniſter des Aeußern Sonnino, daß die ita⸗ lieniſche Regierung niemals in irgend einer Form dem Son⸗ derfrieden zugeſtimmt habe; auch die Nachrichten von Ver⸗ handlungen über einen Sonderfrieden ſind vollkommen falſch. Sperte der Grenze zwiſchen Schweiz und Italien. Bern, 25. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der ſchweize⸗ riſchen Telegraphen⸗Agentur. Die Grenze zwiſchen der Schweiz und Italien iſt vollkommen geſperrt. Der geſamte Perſonen⸗ Poſt⸗ und Güterverkehr iſt eingeſtellt, auch der Zugverkehr zwiſchen Brieg und Iſelle, was bisher nicht der Fall war. Zur Entente⸗Propaganda gegen eudendorff. Berlin, 25. Febr.(WTB. Amtlich.) In einer Preſſebeſprechung am 11. Februar hat der Chef des Kriegspreſſeamtes fol⸗ gendes mitgeteilt: Nach verſchiedenen Meldungen, deren Glaubwürdigkeit nicht im mindeſten anzuzweifeln iſt, iſt die Entente im Begriff, mit raffi⸗ nierten Mitteln einen neuen Propagandaplan gegendie BVerſon des erſten Generalquartiermeiſters in Szene zu ſetzen.„Weg mit Ludendorff“ heißt die Parole. Mit dieſem neuen Schlachtruf wendet die Entente eines der hinterliſtigſten Mittel an, damit eine große Kluft im deutſchen Volke geſchafft werde, von bder die Entente ihre Rettung erhofft. Auf ihr Schwert und unſere Aushungerung ſcheint ſie große Stücke nicht mehr zu ſetzen. Sie verſucht nun, uns des Führers zu berauben, der als rechte Hand Hindenburgs unerſetzlich iſt. Ich gebe der Preſſe von der feindlichen Unternehmung Kenntnis, damit ſie durch ihre Haltung der Entente von vornherein auch dieſe Hoffnung zerſtören kann. Von einer näheren Bekanntgabe der tatſächlich vorliegenden Nachrichten, die zu der vorſtehend angeführten Mitteilung an die Preſſevertreter Veranlaſſung gaben, mußte aus begreiflichen Bründen abgeſehen werden. Die Behandlung dieſer Mitteilung in der Preſſe hat dahin ge⸗ führt, daß ſie von einzelnen Zeitungen für den Parteikampf und 85 Angriffen auf politiſche Perſönlichkeiten ausgenutzt wurden. dies in keiner Weiſe dem Zweck dieſer Mitteilung entſpricht und nicht gebilligt wurde, hat das Kriegspreſſeamt am 18. Februar die Preſſevertreter gebeten, dieſe unerwünſchten Erörterungen einzu⸗ ſtellen und erneut betont, daß die Preſſe lediglich über die Pläne der Entente unterrichtet ſein ſoll um ſie zu durchkreuzen ſobald ſie aus Tageslicht treten. ie öffentliche Feſt ſtellung dieſer Vorgänge iſt notwendig geworden, nachdem Zeitungen, die auf der Preſſebeſeachung vertreten waren und ſomit über den Sachverhalt unterrichtet ſind, durch ihre Darſtellung die Vermutung aufkommen laſſen, als ob das Kriegspreſſeamt den ſchädlichen Parteikampf oder perſönliche Angriffe gebilligt habe. Miniſterkriſe in China. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 26. Febr.(Priv.⸗Tel. g. Die„Baſler Nachrichten“ melden aus Peking, daß in China aber⸗ mals eine Miniſterkriſe ausgebrochen ſei, die den Gegen⸗ ſatz zwiſchen dem Norden und dem Süden des Landes wiederum verſchärft hat. 8 72* c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 28. Jebr.(Priv.⸗Tel. g..) Wie der„Jigaro“ meldet, hat der Ausſchuß des Senats mit 9 gegen 5 Stimmen beſchloſſen, der von dem Militärgouverneur von Paris geforderten Auslieferung des Senators Humbert an das Militärgericht zuzuſtimmen. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 28. Fehr,(Priv.⸗Tel. g..) Laut„Neuer Zürcher Zeitung“ mildet der Pariſer„Temps“ aus Petersburg: General Duchobrujewitſch hat das Oberkom⸗ mando über die bei Mitewſk zuſammengezogenen ruſſiſchen Trup⸗ pen übernommen. — ͥͤ ͤ————— . Seite. Nr. 95. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Wittags⸗Ausgabe.) Dienstag, den 28. Februar 1918. — Nus Stadt und LCand. Nationalliberaler Verein Mannheim. Wir machen nochmal⸗ auf die heute Dienstag abend halb 9 Uhr im unteren Saale der Mannheimer Liedertafel, K 2, 32, ſtattfindende ordentliche Nit⸗ gliederverſammlun g mit der Bitte um recht zahlreiches Er⸗ ſcheinen aufmerkſam. Der Vortrag des Herrn Oberlehrer Rnodel uber„Elſaß⸗Lothringen“, welcher die Tagesordnung beſchließt, be⸗ auſprucht, wie nicht erſt des Näheren begründet 7 muß, in dieſen Tagen ganz beſonderes Intereſſe. (Bom hoſe. Prinz Ma abend von Berlin in Karlsruhe ei geſtern nach Salem weitergereiſt. *Verliehen wurde den Vorſitzenden von ſachen, Landgerichtsräten Ernſt Kircher der Titel und Rang eines Land⸗ Bodenheimer in Mannheim. gerichtsdirektors. Berkehrsnotiz. Rach einer halbamtlichen Meldung der „Kurler Ztg.“ wurde der Eiſenbahnverkehr über die Schiffbrücke bei Speyer am 21. Februar mit Zug 1048 mieder in vollem Umfang aufgenommen. Die katholiſche Kirchenſteuer. dekanntgegeben, daß der Beſchluß der kathol tretung, zur Deckung der allgemeinen kir badiſchen Teil der iner Neie Freiburg f und 1920 an allgemeiner worden iſt. Dringende Preſſegeſprüche. Veröffentlichung der 8 Württemberg. Die Ordnung des Dienſtes der Staatseiſenbahnen. Mit iniſteriums der Finanzen wurden die Verwaltungs⸗ und die Rechnungsabteilung der Generaldirektion der Staatseiſenbahnen in eine Abteilung mit der Bezeichnung Verwaltungscsteilung zuſammengelegt. Der Brieſverkehr mit der Schweiz. Unklarheiten, wie ſich nach der Erhöhung der der Briefe nach der Schweiz geſtaltet. Jramm und Feldpoſtkarten ſind nach w hörige der Krieger gerichtet ſind. ſchrift„Femdpoſt“ verſehen ſein und mö Truppenteils tragen. Im kleinen Grenzv der Schweiz 15 Pfg., Poſtkarten 10 Pfg. 5 koſten Briefe bis z (Einziehung der Mitgliederb ſchaften durch die Poſt. Die Poſtkaſſen wurden ermächtigt, künftig für Rechnung der vom Reiche, vom Staate, rungsanſtalten uſw. geförderten gemeinnü zen Pflichteingahlungen auf Geſchäftsanteile(Mitgliederbeiträge) und die Miete für Genoſſenſchaftswohnung von den beteiligten Poſtbeamten und Poſtunterbeamten, ſozveit ſie dami bei der Zahlung der Gehälter, Ruhegehäl Genehmigung des Großherzogl. mit der S ind, Pehaller. g. Jur Nühgarn⸗ und Iwirnverleilung durch die ommunal⸗ nde In Veantwortung vieler Anfragen teilt die Reichs⸗ bekleidungsſtelle mit, daß eine größere Meage Baumwoll⸗Nähfäden als die zugeteilte für das erſte Viertelja ſt Rollen zu 30 oder 100 Meter, Bunnd der Freunde Die Differenzen, die vor einiger Zeit⸗ in dem und pon denen in nicht gerade erfreulicher ſprochen wurde, ſind beigelegt. Arthur Dobsk y, Echeiſtfuhrer, hat den Vorſitz übernommen. Einige Na gliedern werden dartun, daß wir es bei dem deutſcher Kunſt“ mit einer Vereinigung zu tun haben, die wohl ge⸗ jedes gebildeten Deutſchen unſere Kunſt von ungefunden Auswüchſen zu befreien und durch Förderung junger, kerndeutſcher Elemente klärte, reife Kunſt einzutreten. Shrenmitglied iſt Ha unter den Mitgliedern finden wir n..: Prof. Eugen Br acht, Prof. Robert v. Haug, Prof. E. Liebermann, Prof. Ludwig Dill, Prof. Fahrenkoog, Prof. Héroux, Des weiteren ſind zahlreiche künſtleriſche Vereinigungen dem Bund korporativ, Hunderte von Kunſtbegeiſterten der Vereinigung als Müt⸗ beigetreten. Alle Zuſchriften ſind zu richlen: A des Bundes der Freunde deuiſcher Kunſt, Leipzig, 1. EKunſt und wiſſenſchaſt. Baden · Badener Theater und fonzerte. rr. Baden-Boden. 24. Febr. Im hieſigen Großh. Theater gab Konrad Dreher mit ſeinem Enſemble nach längerer Zeit wieder ein Gaſtſpiel, weſches unſerem Theaterpublikum die Bekanntſchaft mit dem dreiaktigen Luſtſpiel„Die Spatzen am Dache“ von Neal und Ferner brachte. Das neue Bühnenwerk fand freundliche Auf⸗ nohhme, und Kenrad Dreher, den die Hauptrolle geſchrieden iſt und vor dem alle andern eller in den Hintergrund traten, fand wiel Beifall.— Der geſtrige Theaterabend brachte dann die erſtmalige Aufführung von Thaddäus Rittners dreiaktiger Komödie„Wölfe i Nacht', welche den Beweis erbringt oder erbringen ſoll, daß auch ein geſtrenger Herr Staatsanwalt von einem Gauner⸗Ehe⸗ — morben Die l Komudie eignet erſcheint, mit Unterſt Der Diebergabe, Heiterkeiiserſsig urd die Mitwfrkenden durſten viel Beifal entgegen · Imfünften Sonder⸗Konzert des Städtiſchen Orcheſters. welches von der Kurverwaltung im großen Bühnenſaal veranſtaltet wurde, mar der Geiger Adolf Buſch aus Wien der Soliſt mit glamzender Technit Kompo⸗ das Abends. Der letzter Minute noch entſchloſſen hätte, in den Dann hätten alle Beſucher zugel aber iſt ein nicht geringes Nibelungenſaal über⸗ aſſen werden können. Maß von Verärgerung entſtanden. n für Erholungs⸗ E..) Mannheim Vericht über das von chtete und mit vollen ſſenten auf Wunſch Mannheim, Parkring 37— über⸗ iſchen eine größere Anzahl von mhaften Beiträgen dem ahl von erſten andeskommiſſar Herr Geh. Amtsvorſtand 5. Frau Geh. Regierungsrat Dr. ter Geh. Ho Kutzer, Herr cStkadtikinder aufs Land. Der Verei urlaub und Ferienaufenthalt verſendet ſoehen einen hübſch ausgeſtatteten ihm erſtmals im vergangenen Sommer erri Kinder⸗Ferienh Erfolg durchgeführte Der Bericht wird an Intere bach(Murgtal). koſtenlos durch obigen Verein— ören, ſind inzw onen und Firmen mit na Ferner haben weiteren Einzelper Berein beigetreten. Perſönlichkeiten, u. a. der Gr, Bad. egierungsrat Dr. Seh. Regierungsrat Dr. Strau Strauß, Herr Oberbürgemeiſ Frau Oberbürgermeiſter Dr. Hollander, Herr Kaiſerl. Mannheim, ſowie der K. Bezir Matthäus in Ludwigshafen nützigen Beſtrebungen des Vereins zu G. Baterländiſcher Abend. Der am Samsta ſtattgefundene vaterländiſche genußreicher Weiſe. läuterte Pfarrer Fath den Simi Teilnehmer herzlich willkommen u ds denjenigen zu übermitteln, anſtaltung mit einem Mu füllte die Zuhörer beim Er ſängers Felmy. Auch Fr ſich durch Vortrag lieblicher ſonders begeiſtert war die anweſen Rezitationen, die Herr Karl Dramaturg Peterſen ve Not“, die Gäſte in Hren Gedanken gar verfetzen, namentlich durch den Hinwei und die unbedingte Notwendigkeit des usführungen dann ausklingen z feinen endgültigen gere Die Reichhaltigkeit des Programms ü Kürzungen nicht begeiſterten Zuhö Vorträgen aufgeforde Caſpar, der ein Violinſolo mit Technik zum Vortrag brachte. Mit der Kapelle ſchloß die Feier. Dem deutſchen Volkshausbund e. B. wurde Baden bis 31. Dezember 1918 die gliedern durch k von Baden traf Sonntag n und iſt zu kurzem Aufenthalt Kammern für Handels⸗ 778 ürgermeiſter von Reichsbankdirektor Obkircher in ksamtmann Herr Oberregierungsrat bereit erklärt, die gemein⸗ g Abend in Rheinau in außergewöhnlich glicher Anſprache er⸗ der Veranſtaltung und hieß die ait der Bitte, den Eindruck des die nicht erſchtenen waren. Die Heimatfronttheaters eröffnete die Ver⸗ ikſtück. Allgemeine Bewunderung er⸗ ingen der Lieder des Herrn Hofopern⸗ au Kammerſängerin Fel m 8 die Herzen der üngere Generation von den Fiſcher zum Vortrag brachte. Herr ſeiner Anſprache„Heilige I in den Ernſt der Zeit zu auf die eiſerne Zeit 1813 Verkaufs alles Goldes, um u laſſen in der felſenfeſten chten Sieg unſerer Sache. berbot ſelbſt die zu umgehen waren, obwohl die Künſt durch Beifallsbezeugungen ſtets zu weiteren Erwähnt ſei noch Herr Walter tiefem Empfinden und großer einem kräftigen Schlußmarſch Abend verlief „Staatsanzeiger“ wird In kurzer, aber eindrin iſchen Kirchenſteuerver⸗ chlichen Bedürfniſſe im ür die Jahre 1918, 1919 irchenſteuer von 100 Mark Vermögens⸗ ſteueranſchlag 1,14 Pfg., von 1 Mark Einkommens ſteuerſatz 8 Pfg. zu erheben, durch Staatsminiſterialentſchließung ſta atlich genehmigt In den nächſten Tagen wird eine wonach vom ſegeſpräche veſuchs⸗ dvor den anderen Die Gebühr beträgt ch für Bayern und f berpoſtdirektionen 1. März an für die dringenden Preſ weiſe angeordnet wird, daß ſie mit Vorran dringenden Privatgeſprächen herzuſtellen ſind. das Dreifache Dieſe Beſtimmungen gelten au Zuverſicht au Es beſtehen noch Poſttarife das Porto Feldpoſtbriefe bis zu 50 ie vor frei, wenn ſie an Sie müſſen mit der Ueber⸗ glichſt den Stempel des r koſten Briefe nach m uweiteren Verkehr u 20 Gramm 20 Pfennig. die Baugenoſſen⸗ Verſendung von Werbe⸗ ſchreiben erteilt. *Mütterkurſe veranſtaltet der Ver Im Intereſſe der Wichtigkei s aufmerkſam gemacht. ein Mutterſchutz Mannheim. t der Sache ſei auf die Anzeige beſonder Schaffner⸗Höflichkeit. folgendes„Stimmungsbildchen“ Oft genug kann man hier beoba kurze Strecken, ſich in d auf freie Plätze von den Landesverſiche⸗ 5 tzigen Baugenoſſenſchaf⸗ n einem Augenzeugen wird uns zur Veröffentlichung überſandt: chten, wie Schulkinder, ſelbſt für ie Straßenbahnwagen drängen, ſich Erwachſenen die Plätze weg⸗ an hier höchſt ſelten erleben, daß ein ſol⸗ einem Greis oder wenigſtens Anderwärts ſahen Jungen auf das Un⸗ aufmerkſam machten. Dagegen wei kleinere Kinder einem latz machen wollten, und in jenem barſchen Amts⸗ iſt, dem über Sechzigjährigen rt zu verlaſſen und durch die te Plattform zu gehen! Braucht man ichtsloſigkeit und Rüpelhaftigkeit der t einverſtanden ſez ter uſw. einzu⸗ etzen und dadurch Dabei wird m cher Burſche einer ält einem Gebrechlichen ſeinen Sitzplatz wir ſchon, wie rückſichtsvolle Schaffner dieſe hr 1918 nicht zur Verfügung alſo unter 200 Meter zu liefern, It aus dechniſchen Gründen nicht möglich. Die Zuteikung von Veinenzwirn wird in allernächſter Zeit erfolgen. 3 Beſtaltung. Nach erfolgter — am Montag Vormittag in aller St er vor dem Feinde gebliebenen Leutn Hans Eſpenſchied, des bekannten Verte a 1 755 hier ſtattgefunden. Außer der 5. Batterie des Fußartillerie⸗Regiments, mit welcher Eſpenſchied ſ. elnge war, hatten der Berein für Naſenſpiele und der Marm⸗ Turnverein prachtvolle Kränze gewidmet. Eeine ungewöhnliche Anziehungskraft übte der Vortrag aus, den Herr Fliegerleutnant Lippe ge der hieſigen kuftſportlichen Vereine Dartens über ſeine Erlebniſſe in franzöfiſcher Kriegs⸗ gefangenſchaft hielt. Der Andrau Jauge vor Beginn des Vortrages der mehr aufnehmen konnte. Als immer nene ſah ſich die Verwaltung gezwungen, garten zu ſchließen. Dies führte aut n i e Perſonen ausgeſperrt war geben und zum Promenieren bis äude verlaſſen hatten. Es iſt d ungehalten über bieſen Hereinfall 1 erſuchten. Da die Vertreter der Preſſe eb gzum Muſenſaal finden konnten— man hatte es unterlaſſen, den Ablichen Tiſch ann Podium zu reſervieren— zem Bedauern nicht in der Lage, über den richken. Die einfachſte Löſung wäre geweſen, wenn man ſich in konnte man dieſer Tage hier ſehen älteren Manne durch Zuſammenrücken? wie der Schaffner dies nicht duldete und ton, der eben mal ſo bei uns üblich 75 Platz ſofo Wagentür auf die vollgepfrop ſich da noch über die Rü Jungen zu wundern? e. Beſchränkung mit zu tief gehenden Nacht iſt wegen zei Rheines unterhalb der Eiſenb Strecke für eine Woche ſoll der größte zu Jentimeter weniger be holen und Begegnen eberführung aus dem Felde ille die Beerdigung des Ende ants der Fußartillerie idigers des Vereins für der Kheinſchiffahrt hei Worms. ahrt en ſowie die Schiffahrt während der Berunkkefung der Stromſtrecke des ahnbrücke bei Worms auf der genannten verboten. Für die Fahrt auf dieſer Strecke ige Tiefgans für alle Fahr tragen als die vorhandene Waß von Schiffen auf der genannten Strecke iſt tern Abend auf Veranlaſſung im Muſenſaal des RNoſen⸗ geuge zwanzig ſertiefe. Ueber⸗ gwar dermaßen, daß ſchon Beſucher zuftrömten, türen zun Roſen⸗ euen Anzuträglichkeiten, da en, die ihre Garderoba ab⸗ zum Beginn des Vortrags das egreiflich, daß dieſe Leute recht d entrüſtet um Einlaß enfalls keinen Zutrikt ügnis der Obſternte in Württemberg ſtellt im Jahre 1917 einen Wert von 47 Nillionen über einem 10jährigen Durchſchnitt von 10,3 allen 4 Obſtgattungen, Aepfel, Birnen, iſt die Obſternte üben mittel ausge des Jahres 1917 war ſogar ein ſo reichl 1900 nicht mehr vorgekommen den Statiſtik des Obſtbaues ſi den Jahren mit Fehlernten, weniger als 13 Bezirke mehr als 1 Million Mark au mit einem Ertrag von die Eingangs Rark dar, gegen⸗ 3 1 897 wetſchgen und Kirſchen, fanlen. Der Birnenertrag icher, wie er ſeit dem Jahre rbis 1878 zurückreichen⸗ nb ſo hohe Obſtpreiſe, ſelbſt in nicht gezahlt worden wie 1917. Nicht des Landes haben einen Geldwert von ſzuweiſen an der Spitze ſteht Tettnang nd 2,8 Millio en Mark, dann folgen ſo ſind wir zu unſe⸗ Vortrag ſelbſt zu be⸗ Miltwoch, 27. Jebruar, gellen ſolgende Markeu: J. Für die Berbrancher: Butter: Für% Pfd. die Buttermarke 7 in den Verkaufsſtellen—1000. Weißer Käſe: Für ½ Pfd.(das Pfd. 75 Pfg.) die Buttermarke 3 in den Verkaufsſtellen 891—1000. Eier: Für 1 Ei(32 Pfg.) die Eiermarke 1 in den Verkaufsſtellen 1 bis 222, ferner 1 Inuland⸗Ei(28 Pfg.) in den Verkaufsſtellen 223 bis 610. Suppeneinlagen, offen: Für 50 Gramm(das Pfund 82 Pfg.) die Ko⸗ lonialwarenmarke 9 in den Verkaufsſtellen—9g8. Gerſtenkaffee: Für 200. Gr.(das Pfund 52 Pfg.) die Kolonialwaren⸗ marke 10 in den Verkaufsſtellen—998. Zichorie: Für 125 Gr.(das Pfund) 84 Pfg. die Kolonialwarenmarke 11 in den Verkaufsſtellen—998. Kondenſierte Milch: Gegen die Haushaltungsmarke 29 der Haushal⸗ tungskarte(Jan. 1918) eine Doſe kondenſierte gezuckerte Mager⸗ milch(1 Mk.) in den Verkaufsſtellen für Butter und Eier 257 bis 714 der alten Kundenliſte. Mager⸗ und Buttermilch: Für ½ Liter die Marken 11 und 12. Süßſtoff(das Briefchen 25 Pfg.): Für Haushaltungen von—2 Per⸗ ſonen(graue und braune Haushaltungskartenf 1 Brieſchen, für Haushaltungen von 3 und mehr Perſonen(violette und grüne Hanshaltungskarten) 2 Brieſchen gegen dieHaushaltungsmarke 32 in den Apotheken und Drogengeſchäften.— In den Apotheken kann der Süßſtoff wegen Perſonalmangels nur Vormittags abgegeben werden. Kartoffeln: Für 4 Pfund die Kartoffelmarke 68, für 3½ Pfund die Zuſatzmarke 63 ſowie die Wechſelmarken. II. Für die Kleinverkaufsſtellen. Bei den Großhändlern liegen zur Abgabe bereit: 5 Sago(Kopfmenge 100 Gramm): Für ſämtliche Verkaufsſtellen bis Freitag) den 1. März.(Verkaufspreis 1,20 Mk. das Pfund). Abgabe von Waren an die Berbraucher. Die Verkaufsſtellen werden wiederholt darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß die Ware nicht früher an die Verbraucher abgegeben wer⸗ den darf, als bis die zugehörige Marke unter den Mitteilungen„. Für die Verbraucher“ bekanntgegeben iſt. III. Saatkartoffelu. Die ſtädtiſche Kartoffelſtelle iſt auch in dieſem Jahre wieden in der Lage, die Beſchaffung von Saatkartoffeln zu vermitteln. Um eine Neberſicht über die benötigten Mengen zu gewinnen, fordern wir alle Befitzer von Grundſtücken und Gärten, welche durch uns norddeutſche Früh⸗ und Spätſaatkartoffeln zu beziehen wünſchen, auf, ihren Be⸗ darf an Saatgut bis zum 1. März unter Angabe der Größe der an zubauenden Ackerfläche beim Städt. Lebensmittelamt C2, 16/18, 2. Stock, Zimmer 18, anzumelden. In den Vororten nehmen die Ge⸗ meindeſekretariate Beſtellungen entgegen. Solche Kartoffelerzeuger, welche Kartoffeln gewerbsmäßig anbauen, haben für das erhaltene Saatgut die gleiche Menge Speiſekartoffeln zurückzugeben. Stäbtiſches Lebensmittelamt, C 2, 16,/18. PPPPõ».Aqpqppccococcccococococoooooopßoeoeeo Kirchheim, Ravensburg, Stuttgart⸗Stadt, Neckarſulm, Schorndorf, Weinsberg, Nürtingea, Rottenburg, Göppingen, Waiblingen, Welz⸗ heim. Nimmt man den Geſamtwert der württ. Wein⸗ und Ob 1 ernte zuſammen, ſo ergibt ſich die Rieſenſumme von 1167, Millionen Mark. Das Geſtändnis des Luftmörders. Karl Suter au⸗ (Schweiz), der ſich zuletzt hier aufhielt, und wegen Luſt⸗ mordes an der Eiſenbahnſcha fnerin Weigelt in Frankfurt a. M. ſich gegenwärtig in Baſel in Unterſuchungshaft befindet, dat jetzt zugegeben, auch einen Luſtmord an der Ruſſin Olga de Poire in Zürich begangen zu haben. Ebenſo har er eingeſtanden, im Juli und Auguſt des letzten Jahres in Zürich zwei Einbruchsdiebſtähle verübt zu haben. 8 Laudwirte liefert Hen ab! Von zuſtändiger Stelle wird uns ee Der ſtellvertr. kommandierende General hat bekanntlich angeordnet, daß Rückſtände der Lieferungsverbände oder der Gemeinden mit Landlieferungen von Heu für das Heer nötigenfalls auf Koſten der Säumigen und unter Herabſetzung des Preiſes um je 10 Mark für die Tonne durch militäriſche Kommandos bei⸗ getrieben und zwangsweiſe den militäriſchen Bedarfsſtellen werden. Es iſt Pflicht aller Beteiligten, durch regelmäßige reichende Futternachſchübe dafür Sorge zu tragen, daß die Schlag⸗ fertigkeit des Heeres nicht gefährdet wird. r den ergehenden Anordnuagen nicht Folge leiſtet, ſetzt ſich der Beſtrafung aus.(Gefängnis bis zu einem Jahr, Geldſtrafe bis 1 Es muß weiter damit gerechnet werden, daß die Läſſigteit des Lieferungsberbandes, ſeines Leſters und der Lieferung durch Veröffentlichung in der Preſſe gebrandmarkt wird. Mplelpian des drolh. del- l. Mtondl-Thesters Hambem Hof-Theator Neues Theater 26. Februar Abonnement D Mutteritebe Dus Band Dienstagl Kietne Pretae Anfang 7 Uur 27. Februar Abonmnement Al Die verkauſte Brant Mittwochf Mituere Preise Anfang 7 Uhr Feb ruar Abonnement C Donn erstag] Kleine Preise Anfang 7 i mr 1. Marz Ab t B Totentanz I. u. II. 7 Freitagſ Mittiere Prelse Anfang 6½ Unr 2. März Außer Abonn. Martha Samstag Mittlere Preist Anfang 7 Unr Bach unter dem ſtürmiſchen Beifall g erntete Buſch als etzkly⸗Marſch, die das zu Gehör brachte.— Heute nach⸗ rhauſes ein„Vaterläadiſches Kon⸗ zwar vor ausverkauftem Hauſe. Hilda Saldern aus Stuttgart bot ebenſo vo Leiſtungen wie Opernſä ner Baden⸗Badener). hieſige„Berwundeten⸗Chor“ grannmn vertreten. Allen Mi ſten, wurde nach den ein „Die Borhölle, eine Tragödie von Nudo ſitionen von Mendelsſotn und eines zahlreichen Publikums. Komponiſt mit ſeinen Variationen über den Rad Städtiſche Orcheſter zum erſtenmal mittag fand im Gartenſaale des Ku zert“ ſtatt und deutſcher Kunſt E. v. Bunde auftraten Weiſe in der Preſſe ge⸗ der bisherige men von Mit⸗ „Bund der Freunde Viel Anerkennmm Emil Zoller aus Leipzig(ein gebore⸗ hlgelungenen Darbietungen waren der und das Städtiſche Orcheſter im Pro⸗ twirkenden, vornehmlich abor den Soli⸗ einen Nummern riichſter Boifall geſp ützung für eine abge⸗ ns Thoma: F Leonhard, wird im Laufe des Marz eater im Rahmen einer Matinee zur Uraufführu Magiſtrat der Stadt Erfurt beſchloß, Jahr dem 58 8 nde Jull durch⸗ Prof. W. Steinhauſen. des Stadttheaters auf ein weiteres William Schirmer zu übertr n die Geſchäfts⸗ aßgen; außerdem wurde hr die Sommerſpielzeit vom April bis E und Jshanna von Wentzel, erlebt am feine Uraufführung im Thaliatheater e durch die Vertriebsſtelle des ller G. m. b.., Verlin W. 30. ein Luſtſpiel von Hans Dienstag, den 26. ds. Mts., in Hamburg. Hochſchulnachrichten. r a ae ik iſt zum Leiter amberg gewählt worden. Heidelberg hat den C gründung einer orthopädiſchen An berg einen namhaften Beitrag zur Wiirde eines Ehrendsktors verliahen. Wecter-Machricl. ofeſſor für Chir und Leiter der rzbarg, Dr. — Die Mediziniſche Fakultät in iker Oskar Neuberg, der zur Be⸗ ſtalt für Kriegsve Verfügung geſtellt hatte, die Vorſteklung von„Mutterliebe“ und and wird auf 7% Uhr verlegt.— Morgen gelangt die it Elſe Tuſchkau und Max Lip⸗ s Hräulein Toti Wittels „Verkaufte Braut“ von Smetang m mann in den Hauptrollen zur A Das frihere Mieglied des wird in den nächſten Tagen em dreimaliges Gaſtſpiel im Hoftheater Als erſtes Gaſtſpiel iſt am Freitag, den 1. März Strindbergs otentanz 1. und 2. Teil feſtgeſetzt. Haydn Jahreszeiten Wiederholung. Die Wiederholung der Jahreszeiten, am Freitag, den 1. März, durch den Muſikverein hat ſo freudigen Anklang gefunden, daß die Nachfrage nach Eintrittskarten eine außerordentlich rege iſt. Des⸗ halb müſſen die vorgemerkten Karten, welche bis Donnerstag, den 28. ds. Mts., abends 6 Uhr, an der Konzertkaſſe Heckel nicht abgeholt ſind, arderwentig vergeben werden. Konzert Huge Kander— Max eipmann. Das am kommenden Donnerstag im Kaſinoſaal ſtattfindende Konzert Kander—Lipmann begegnet, wie nicht anders zu erwarten war, regſtem Intereſſe. Herr Kander ſpielt neben dem Orgel⸗ konzert Nr. 2 von Bach⸗Stradal, Klavierwerke von Brahms, Gluck⸗ Brahms und Chopin. Herr Lipmann vietet: Arie aus„Judas Maccabäus van Händel, ſowie einige der ſchönſten Geſänge von Wolf und Strauß.(Karten im Mannheimer Muſikhaus.) Kammerſänger Korſt— 2. Schumann⸗Abend. Mittwoch, den 27. Februar, findet in der Hochſchule für Mufik um 6 Uhr abends der 2. Schumann⸗Abend (14. Abend der Entwicklung des deutſchen Liedes) ſtatt. Das Pro⸗ gramm umfaßt die beiden Cyklen opus 35, Geſänge von Juſtinus Kerner, und apus 39 ‚Liederkreis“ von Eichendorff. Die Geſänge zählen zu den ſchönſten und tiefſten Schöpfungen der geſamten Lied⸗Eiteratur. Aus der Kunſchalle. Wir machen darauf aufmerkam, daß die Ausſtellung„neue religiöſe Kunſt“ während der Dauer der usſtellung der Wettbewerbsentwürfe für den hieſigen Kriegerfriedhof dem Publi⸗ kum gleichfalls zugängig iſt, und zwaͤr täglich bis einſchließlich Sonn⸗ tag, den 3. März: Werktags Vormittags von 10 bis 1 Uhr, Nach⸗ mittags von 2 4 Uör. Sonntags von 11 bis 4 Uhr. dem 8. Warz iſt die Kunſthale wieder wie üblich, Mitt⸗ wochs, Sametags und Sonntags geöffnet. Dor Hlavierabend Wera Schapira, welcher am 8. März im Muſenſaal ſtattfindet, begegnet, wie nicht anders zu erwarten war, in allen muſikaliſchen Kreiſen regſtem Intereſſe. Die Künſtlerin hat für ihr hießges Programm e e — LLDED Dienstag, den 28. Februar 1918. Mumbetmer Gemeval-Amgeiger. ten Musgabe.) Nr. 95. 5. Seite. von einer zenden Tanne getroffen und i die Schüdeldecke[ Dritte zu ſchteben, indem er einen Gärtner der Anlage verdächtigte, * aut Tudwigshafen. 45 100 1 15 das Geld an ſich genommen zu haben, wobei ihm der Umſtand zu⸗ Landesſtiftungen. Der König und die Königin haben aus* Karlstuhe, 22. Febr. Von der ſtädtiſchen Retall⸗ ſtatten kam, daß in dieſer Stelle vor kurzem wirklich Umgrabungen Anlaß der goldenen Hochzeit z wei Wohltätigkeitsſtif⸗ mungen errichtet Die mit der Ihren Mafeſtäten dargebrachten Tandesſpende begründete„König Ludwig 3. und Königin Marie Thereſe von Bayern⸗Landesſtiftung“ dient der Fürſorge für Säuglinge, Kleinkinder und kinderreiche Fami⸗ lien. Das unangreifbare Grundſtockvermögen beträgt 5 Millionen Nark. Ueber die 5 ſc verfügt der jeweilige König von Bayern. Die gutachtlichen Vor chläge unterbreitet der Stiftungsrat, welcher aus dem K. Staatsminiſter des Innern als Vorſitzenden, einem oder mehreren von dieſem abgeordneten und acht von den ſtändigen Landratsausſchüſſen gewählten Mitgliedern beſteht. Die von Ihren Mazjeſtäten aus dem eigenen Bermögen mit einem Betrage von 300 000 Mark errichtete„König Ludwig 3. und Königin Marie Thereſe von Bagern⸗Ausſteuerſtiftung“ hat den Zweck, in ſedem alenderjahr 30 Brautpaaren zur Verehelichung und zur Grün⸗ Jungeines Hausſtandes Beihilfen zu gewähren. Vor⸗ gusſetzung für den Stiftungsgenuß iſt: 1) daß wenigſtens der Oräutigam im Beſitze der bayeriſchen Staatsangehörigkeit iſt; 2) daß die Brautleute würdig und bedürftig find; 3) daß ſie ſpcheſtens mit der Eheſchließung ihren bürgerlichen Wohnſiz in Bagern nehmen. Kriegsteilnehmer ſind vorzugsweiſe zu berückſichtigen. Erfolgt die Eheſchlie ung nicht ſpäteſtens in dem der Bewilligung folgenden Kalenderjahre, ſo wird die Bewilligung gegenſtandslos. Das Stiftungsvermögen iſt in ſeinem Beſtande zu erhalten. Die Beihilfen werden von Ihren Mafeſtäten vergeben. Ueber die VBerleihung der Beihilſen hat der Stiftungsrat gutachtliche Vor⸗ ſchläge zu unterbreiten. Der Stiftungsrat beſteht aus dem K. Staatsminiſter des Innern als Vorſitzenden, einem Beiſither und einer Beiſtgerin, welche durch Allerhöchſte Entſchließung berufen Derden. Das Kgl. Staatsminiſterium des Jumern verwaltet beide Stiftungen, vertritt ſie in allen rechtl Beziehungen nach außen und erläßt die zum Vollzuge der Stiftungsſatzungen erforderlichen Anordnungen. Todesfall. Nach kurzem, aber ſchwerem Leiden iſt einer unſerer geachtetſten Handwerksmeiſter und Bürger, Buchbindermeiſter Georg Deutſ— dem Leben geſchieden. Der Verblichene, der ein Alter don 63 Jahren erreichte, war nicht nur bekannt als tüchtiger Ge⸗ ſchäftsmann, ſondern auch als eifriger Förderer des Turnens und des Sports. Der Nännerturnverein verliert in ihm ſeinen Mitbegründer und Ehrenvorſitzenden. Auch dem Radfahrer⸗Sport war Deutſch eifrig zugetan und hatte Fhrenämter in ſolchen ſportlichen Vereini⸗ gungen. Nus dem Großherzegtum. heim, 21. Febr. Zu einem Vaterländiſchen Rachmittag verſammelten ſich am Sonntag im„Babiſchen Hof“ eine recht anſehnliche Anzahl Männer, Frauen, ſowie Jung⸗ frauen und Jünglinge. Als Redner waren die Herren Berſch und Merkel aus Weinheim, ſowie Herr Oekonomierat Kuhn aus Ladenburg gewonnen. Die Herren Berſch und Kuhn ſprachen eingeßzend über die finanziellen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe, Zerr Merkel verbreitete ſich über den Verlauf des Weltkrieges und die derzeitige für uns günſtige Lage, die wir der guten Führung und der Tapferkeit unſerer Soldaten zu danken haben. Ein wetterer aus Karlsruhe ſchilderte die ruhmwolle Tätigkeit unſerer Flotte, beſonders die todesmutige Arbeit unſerer U⸗Boote, denen die größte Flotte der Welt aus Furcht aus dem Wege geht. Alle Redner ernteten reichen Beifall. Auch der Herr Oberamtmann aus Wein⸗ heim war anweſend und ermunterte die Zuhörer, bei den jezigen nötigen Einrichtungen und Verhältniſſen gerne fer zu bringen und durchzuhalten. Der Krieg müſſe bis zum ſtegreichen Ende geführt werden; eine andere Möglichkeit gibt es z. B. nicht bei dem Vernichtungswillen unſerer 2 Herr Bürgermeiſter Zei⸗ linger dankte den Herren Rednern im RNamen der Gemeinde und ſooß gegen 7 Ühr die ſchön und einmütig verlaufene Verſamm⸗ ung. 5 e Hartheim bei Meßkirch, 23. Febr. Veim Beaufſichtigen der Hene der 53jähr. Waldhüter Andreas Schreyeck in geſchloſſener Geſellſchaft, eintreffen würde, um perſönlich das 5 ſcden ſtelle ſind nach Feſtſtellungen des ſtädtiſchen ſtatiſti⸗ chen Amts bis 1. Oktober 1917 insgeſamt 315 000 Kilo oder 6 300 Metall geſammelt worden. Davon waren 309 443 Kilo ushaltsmetall! Dachkupfer, Zinn(Orgelpfeifen, Bierkrugdeckel), Aluminium, Glocken und Deſtillationsapparate, 3425 Kilo Blei, Zink, Zinn⸗ und Bleiſtaniol und 2106 Kilo Konſervendoſen. Die tadt Karlsruhe hat bei dieſer Sammeltätigkeit im Vergleich mit anderen weſtlichen und ſüddeutſchen Städten ganz hervorragend gut abgeſchnitten, denn das Durchſahnittsergebnis in den Städten mit 100 000 bis 150 000 Einwohnern ſtellt ſich bei den anderen Städten auf 1880 Gramm auf den Kopf der Vevölkerung, während in Karlsruhe durchſchnittlich 2303 Gramm geſammeltes Altmetall auf den Kopf der Bepölkerung kommen. Freiburg, 22. Febr. In einer der letzten Nächte wurde aus einem militäriſchen Büro eine Geldkaſſette mit etwa 7000 Mark Inhalt geſtohlen. (Vehr, 24. Jebr. Die Forſt⸗ und Domänendirektion hat der Gemeinde Wehr die Ausſtockung von etwa 40 Hektaren ihres Ge⸗ meindeweldes im Waldbezirke Waldberg genehmigt. Der Wald ſoll in etwa 5 Jaßren in landwirtſchaftliches Gelände umgewandelt werden. )( Konſtanz, 21. Febr. Die Leiche der 28jährigen Damen⸗ ſchneiderin Joſefine Störk aus Emmendingen(Amt Engen) iſt im Walde bei Tägerwilen(Schweiz) aufgefunden worden. Das Mädchen war in geiſtesgeſtörtem Zuſtande am 23. Januar aus der Wohnung ihrer Eltern entlaufen und iſt dann an dem Fundorte geſtorben. Usberlingen, 24. Febr. Die hieſige Getreldeabſatz⸗Genoſſen⸗ ſchaft hatte aus 17 Gemeinden nach dem Umlegungsplane der Badiſchen Eierverſorgung 203 343 Eier im letzten Jahre aufzu⸗ bringen. Nach dem Endergebniſſe ſind jedoch 60 000 Stück mehr aufgebracht worden, als vorgeſchrieben waren. So haben die Ge⸗ meinden Nailfrach über 12 600 Stück und Sipplingen 6800 Stück freiwillig abgeliefert. Pfalz, Heſßſen und Umgebung. ꝙ Saarbrücken, 24. Februar. Die neueſte Wendung in der Raubmordaffüäre Gebhard⸗Löwenthal hat auch in der Saargroßſtadt Saarbrücken große Aufmerkſamkeit geſunden, einmal welh ein wichtiger Zeitabſchnitt nach der Ermordung des Löwenthal dom Verbrecher in Saarbrücken zugebracht wurde und weil er port angeblich den Hauptteil der gerauhten Summe mit annähernd 40 000 Mark verſteckt haben will. Gebhard war els Stammgaſt der beſſeren Kaffees, Bars uſw. in Saarbrücken wohl⸗ bekomit. Den reichen Lebemann ſpielend, warf er dort mit 100 Markſcheinen um ſich, hielt ganze Tiſche zechfrei, veranlaßte nächtliche Gelage bei Sekt und Wein, ließ ſich auf eigne Koſten Soloſtücke der Kaffeehaus⸗Kapellen vorſpielen u. dergl.., wobei er ſtets als der„reiche Fäbrikant aus Pirmaſens“ galt. Die Kunde, daß dieſer junge Lebemann nochmals in der Saargroßſtadt, diesmal Verſteck zu zeigen, in dem er das Geld vergraben hatte, war raſch bekannt geworden. Schon am Bahnhoß wurde er ſofort erkannt. Die infrage kommende Baumanlage iſt der Luitpoldpark, der links vom Ausgang des Hauptbahnhofes in unmittelbarer Nähe des Bahndammes liegt und emein zugänglich iſt. Die befindet ſich etwa in der Mitte der Anlage, nicht weit von einem Pavillon entfernt. Gebhard gab das Verſteck ziemlich genau an, auch die Schrittzahl von einem Wege her und den Baum, un deſſen Fuß das Geld liegen ſollte, bezeichnete er beſtimmt. Sofort nach Eintreffen begann die Grabarbeit, die rings um deg Baum bis um Wurzelwerk durchgeführt wurde. Von Geld wurde aber, wie ſeer berichtet, keine Spur vorgefunden. Der dabeiſtehende Ver⸗ recher blieb auf der beſtehen, daß er das Geld dort eingezraben habe und zwar nicht beſonders tief, etwa 20 Zentimeter Handes und Industrie. in eine Büchſe verpackt. Als nichts gefunden werden konnte, war er wie wie bei der Hauptverhandlung ſofort bereit, bie Schuld auf 2. M zu gärtneriſchen Zwecken vorgenommen waren; aber auch ſonſt ein nbekannter könne, wie Gebhard meinte, durch irgend einen Zufall vom Verſteck Kenntnis erhalten und das Geld geſtohlen haben. Auf Vorhalte, daß dies doch ſehr unwahrſcheinlich ſei, bemerkte er zum Staatsanwalt:„Ich weiß ja, daß. Sie mir jetzt nichts mehr glauben werden, aber es iſt Tatſache, daß ich das Geld hier verſteckt habel“ Ueber 1 Stunde wurde gegraben, aber es blieb bei einem negativen Ergebnis. Gebhard, der bis dahin ziemlich wortgeroandt war, verfiel jetzt wieder in finſteres Brüten. 1 Pen der Anteilnahme der Saarbrücker iſt noch zu berichten, daß der—9755 zum Part rieſig war. Schon am Bahnhof ſtanden dichte Spallerketten, obwohl der Ankömmling hurch Geheimwege teilweiſe über die Gleiſe weg zum Park wurde. Im Laufe der Grabung wurde die Anſammlung ſo groß, baß ſchließlich weit über 1000 Men den die Umgebung bevölkerten. Maschimenfabrih madenta, vortu. Was, Plmtn Shne, .%., Weinkeim[(Baden). Weinheim, 25. Februar. Der Aufsichtsrat unseter Gesell⸗ schaft hat in seiner heutigen Sitzung beschlossen, der auf den 23. Mürz d. J. anberaumten Generalversammmmg die Verteihing von 10 Prozent Dividende auf das Aktienkapital von 2 500 000 M. in Vorschlag zu bringen und nacht reichlichen Abschreibungen ur Rückstenungen 88 821.31 M. auf neue Rechnung vorzutragen. Daplertabritt Welssenstelm A. Ge, Dillvreissensteln. In der außerordentlichen Generalversamnilung der Oesellschaft wurde der gesamte Aufsichtsrat mit Ausnahme des Herrn Bank⸗ direktor Loeb(Süddeutsche Disconto-Oesellschaft-G. in Pforz- heim) abberufen und folgende Herren neu gewühlt: Kotmmerzien- rat Dr. Hans Clemm und Direlctor Otto Clemm, Zellstoffhabrik Waldhof, Mannbheim, Komtmerzienrat Iheocor Frank, Süd⸗ deutsche Disbonto-Gesellschaft,-G. in Mannheim, Bankier Max Goldschmidt, Maunheim, Fabrikdirektor ſulius Vogz, Dill- Weigenstein. Diese Wallen stehen im Zusammenliang mit dem Uebergang der Aktienmaporität an ein unter Führung der Süd- ceuigchen Disconto-Qesellschaft.-G. in Mannheim stehendes Kon- sortium. In der Leitung des Unternehmens tritt eine Aenderung nicht ein. 5 Pogelstation vom Datum fideln A.., I 28. I 4d.. ecee Hunlagen⸗) 099 0e.s d de 093 Abende 4 Uhr Ne::: e akaunu 4 44 220 270 aehm 2 Phr Nannhem 4228 22 2.6.50 Nerpene 7 dhr Nalax„ 405 6 0 0031 Fen 72 bör Kaud 4145 1½%.2.44 Vorm. 2 Dat. Leisn„ 8 148 1½ Nachm. 2 Uür vom Neckar: Mannkelm 2 232.38.44.59.0 Verm. 7 Ube Helldronn 4050 9.80 Verm, 7 Ver Bod.— 25 Wetter-Aussickten für mehrere Tage is Veraus. (2..) Undefugter Nachdruek Wird gerfehiſton verfoigt 27. Februar: Kaum veründert. 28. Februar: Teils heiter, milde, nachts kalt. 1. März: Wenig veränderte Wetterlage. Arz: Angenehm, nachts kalt. eee Für Anſer Büro wird ein Zum baldigen Eintritt gesucht einen Mabehnten Urd einen Hakswascenigteg gur Bedienung einer Sauggasmotoren-An- läge, bestehend aus zwei 60 PS Benz- dasmotoren mit Generator- Anlage. Be- Aingung ist, dass Bewerber, welche Kriegs- mvaliden sein können, schon solche An- lagen bedient haben, auf diesem Gebiete durchaus erfahren sind und gute Zeugnisse Vorlegen können. 356 Akktiengesellschaft für Seil-Industrie vormals Ferdinand Wolfr NMammhneirn- Neckaprcma. Wir suchen zum fofortigen Eintritt einige füchitige die im Stand lind, ielbitändig zu arbeiten Schriftl. Bewerbungen mit Angabe der bisherigen Tätigkelt und Lohn⸗ anſpruck iind zu richten unter J. R. 166 an die Seſchäftsſtelte ds. Bl. 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Februar 1918. Im Namen der trauernden Einterbliebenen: Frau Auguste Schertel Wwe. Die Beerdigung flndet Mittwoch nachmittag 3 Ukr von der Leichenhalle aus statt. Empfehle: Strickwolle schwarz und grau Annähfüsse schwarz gestriekt Damen- und Kinderstrümpfe schwarz gestriekt Socken in bester Qualität — S H. Kahn, 6 5, 9 —— Offizierskoffer zu kauſen geſucht, au Vogel, Laugſtr. 3 W60 .e f garetten Obne Mundstück 100 Stück.20.— Mk. ihre Kinder anvertraut ſchon über 8 Jahre der Eechter ſie heranwachſen mögen 5 79 das wieder— 25. chmalzler ſich threr Verantwortung Schnupftadak gegeben iſt. Sie müſſen sehr mild, mſt feinstem Aromsa in Packungen zu 28, 56,.25 u..30 Pfg. Grgs. Qunntums an Wiederverk. billiger. Zigarrenhaus Alert Neffmann (rrr beeeetees T0 8 Freitag abends 8 Uhr) um mit ihnen über den kinder zu ſprechen. In Februar, abends 8 einer Schweſter. Alle Frauen und Mütter W. Meuthen Nachf. LL I6 Hel. 1815 zuvor empfinden wir: die unſeres Volkes ruht auf unſeren Kindern. tüchtigen Meuſchen, die ſpäter einmal helfen können, alles Bororten ſollen ſolche Mütterkurſe ſtattfinden. Neckaran wird damit begonnen werden. Zuſammenkuft findet 73 am Dienstag, den 20. Neckaran, 2. Stock, Handarbeitsſaal, unter Maunheimer Mutterſchutz E. B. An unſere Mütter! Schon im Frieden wußte jede Mutter, welches ernſte und verantwortliche Amt ihr in der Sorge für iſt. Nun wütet draußen Krieg und ſtärker als ſe Hoffnung, die Zukunft Daß zu geſunden, was der Krieg jetzt zer⸗ unſer innigſter Wunſch. Wechtiger als je zubs or iſt daher die Aufgabe der deutſchen Mütter geworden, mehr als je müſſen ſie bewußt werden. Sie müſ⸗ ſen wiſſen, daß ihuen das Wertvollſte in die Hand aber auch wiſſen, wie ſie das koſtbarſte Gut, Leib und Seele ihrer Kinder, bewahren und hitten, pflegen und hegen können. Um den Müttern Gelegenheit zu geb niſſe in der Pflege und Ernährung und Kleinkindes zu erweitern ur will der Verein Mutterſchutz Maunheim an ein paar Abenden in der Woche ſjeweils Dienstag und „ihr Keunt⸗ 5 Säuglings aufzufriſchen, die Mütter verſammeln, Säugling und das Klein⸗ der Altſtadt und in 135 In Die erſte in der Germaniaſchule ſind freundlich eingeladen. Verein Mntterſchug Mannheim. Kohlen-Handlung. örennholz zum Melzen und Anfeuern Buümnmdelholz HKolizgkohlem Dozrohlenbrarretts für Herde und Oefen GrudGeRKOES WW⁰O Noachlaß⸗ Berſteigerung Auf Ableben der Richard Schultz Witwe, Katharina geb. Sutter, zum Nach⸗ kaßpfleger beſtellt, verſtei⸗ gere ich die zu deren Nach⸗ Laß gehsrigen, nachverzeich⸗ neten am Dienstetg, 26. Jebr. 18918, nachmittags 2 in der Krunprinzen e 2, ebener Erde, meiſtbie⸗ gluug: Sofas, 1 Schreibtiſch mit Auſſaß, 1 egulater, 1 Berteke, 1 antike Kom⸗ Zum Abſchluß von Berſicher ungen gegen Naäkmasehinen verſch. all. Fabrikate rep. langzi.. 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