— 5 Mittwoch, 27. Februar. Derantwortlich für den allgemeinen und Handelsteil: Chefredakteur Dr. Fritz Goldenbaum: 8 den Anzeigeuteil: Anton Grieſer. Druck u. Derlag: Druckerel Dr. Saas Rannheimer Geueral⸗ Anzeiger G. m. b.., ſämtlich in Raunheim.— Telegramm⸗ Adreſſe? General⸗Anzeiger Rannheim.— Fernſprech⸗An⸗ ſchluß amt Mannheim: Hr. 7920, 7241, 7942, 795, 7944, 7945 und 7945.— Poſtſcheck⸗RKonto: Kr. 2917 CLudwigshafen am Rhein. Abend⸗Ausgabe. 1918.— Nr. 98. Badliſche Neueſte Nachrichten Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck⸗Ausführung. Veilerer g nſtiger 15 Anzeigenpreiſe: Die 1ſpaltige Nolonelzeile 40 anzeigen 50 Pfennig, Reklamen—. vormitlags 8¼ Uhr, Abendblatt nachmmttags 2½ Uhr. Für fu⸗ zeigen an beſtimmten Tagen, Stellen und usgaben wird keine Ver⸗ antwertung übernommen. Zezugsp und reis in M. Umge⸗ bung monatl. M. 2— mit Bringerlohn. Peſthenug: M..0 einſcht Zuſtellungsgebühr. Bei der Poſt abgeh. Rt..70. Einzel· r: 10 pfs. der —— gerlauf unſerer Operalionen im Oſten. Staalsſekrelär Jolf über die Iukunft der deulſchen Kolonialpoliſif. Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauplquartier, 27. Febr.(WTB. Amtl.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. An der Bſer wurden einige Belgier gefangen. An der flandriſchen Fronk, beiderſeits der Scarpe, in der Champague und auf dem öſtlichen Maasufer lebte die Artkilleriekätigkeik am Abend auf. — Vielſach kam es zu heftigen Luftkämpfen. Ein einheiklicher Angriffengliſcher Flieger gegen unſere Ballone zwiſchen Oiſe und Aisne ſcheiterke. Wir ſchoſſen geſtern 15 feindliche Flugzeuge und 3 Feſſelballone ab. Hauptmann Ritler von Tukſcheck errang ſeinen 24. Luft⸗ ſieg. Gefreiter Kaffner brachte bei einem Fluge zwei Feſſelballone zum Abſturz. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls von Eichhorů. Nördlich von Dorpat nahmen wir zwei ruſſiſche Regimenker bei ihrem Rückmarſch gefangen. 0 Heeresgruppe Linſiugen. In der Akraine wurde ein feindliches Batail- lo n, das ſich bei Koroſtycgew(ö30 Kilomeier öfflich von Shikomir) unſerem Vormarſch in den Weg ſiellte, unter Ber⸗ luſten zerſtreut. Sädlich von Shiomir drangen unſere Truppen bis Berdiiſchew vor. In Gremenez(Dubno] nahmen wir den Slab eines ruſſiſchen Generalkommandos, einen Diviſions⸗ ſt a b und 200 Mann gefangen. Mazedoniſche Front. Engliſche Abteilungen, die über den Bulkowa gegen die bulgariſchen Skellungen vordrangen, wurden im Gegenſtoß zurückgeworfen. Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Nichis Neues. Der Erſte Generalquarliermeiſter Zudendorff. * ˖ Stockholm, 26. Febr.(WTB. Nichtamtl.) Der deutſche Vor⸗ marſch im Oſten findet in der ſchwediſchen Preſſe große Bewunderung. So ſchreibt„Soenska Dagblad“: Man traut ſeinen Augen kaum, wenn man die Angaben über die zurückgelegten Strecken lieſt und auf der Karte vergleicht. Wenn es gilt, während der Schlacht gewiſſen Punkt zu erreichen, um den Sieg zu ge⸗ winnen, dann kann eine ſolche Marſchgeſchwindigkeit mit äußerſter Anfpannung der Kräfte und mit Ueberanſtrengung der ſchwächeren Elemente verſtändlich ſein, aber das gleiche Tempo Tag für Tag beizubehalten, gehört in das Gebiet des Außerordent⸗ lichen. Wohl find die Wege gefroren und hart, die Winterluft leicht, aber doch muß man über die Schwierigkeiten ſtaunen, unter denen der Vormarſch auf weit von einander getrennten Fronten im Norden, Süden und in der Mitte der gewaltigen ruſſiſchen Weſt⸗ grenze vor ſich geht. Müßten nicht auch die Franzoſen und Eng⸗ länder die Kraft und Energie bewundern, die Deutſch⸗ land nach%½ Jahren Krieg an den Tag legt. Reue-Boct-Erfolge. Berlin, 28. Jebr.(WTB. Amtlich.) Auf dem nördlichen Kriegsſchauplatz vernichleten unſere U- Boote 19000 Bruttoregiſtertonnen feindlichen Handelsſchiffsraumes. Die meiſten Schifſe wurden an der engliſchen Oſtküſte unter erheblicher feindlicher Gegen· wirkung vernichtel, unter ihnen der hewaffnete engliſche Damp⸗ fer„Athenia“(4078 Brig.). Ein anderer Dampfer von mindeſtens 4000 Tonnen wurde als größles Schiff eines Geleit · zuges in geſchickt durchgeführkem Angriff abgeſchoſſen. Faſt alle Dampfer waren lief beladen. Der Chef des Admiralſtabs der Marine. * Berlin, 25. Febr.(WTB. Nichtamtl.) Die Erörterung der Ernährungsſchwierigkeiten nimmt ſeit Ende 1917 in der eng⸗ liſchen Oeffentlichkeit einen breiten Raum ein. Die Zeitungen ſind gefüllt mit den meiſt trübſinnigen Betrachtungen über den Einfluß des U⸗Bootkrieges auf den ſteigenden Mangel. Mit neidiſchen Seitenblicken ſehen ſie auf die durch die ruſſiſchen Friedensverhandlungen ſich vorbereitende Beſſerung der Lebensmittelverhältniſſe der Mittelmächte. Dem Ernährungs⸗ ——— geben die Leiter des engliſchen Lebensmittelamtes treffenden Ausdruck. Der„Times“ vom 2. Februar zufolge ſagte Herr Prothero in einer Verſammlung von Vertretern der engliſchen Landwirtſchaft: Die nächſten 8 Monate jind die jährüchſte Zeit in der Geſchichte Englands. Laut„Daily — vom 28. Januar warnte Lord Rhondda das Publi⸗ kum davor, nicht zu große Erwartungen an die Wirkung der Zwangszuteilung zu ſtellen, man müſſe nicht glauben, daß eine ationierung mit dem Mißſtande der Polonäſen aufhören werde. Während vor dem Kriege etwa 40 Prozent des Fleiſchbedarfs der bürgerlichen Bevölkerung durch die Einfuhr beſchafft wurden, ſetzte der engliſche Armeerat deshalb die Lebensmittelration für die in England dienenden Truppen und Pferde zwecks Erſparnis von Frachtraum bedeutend herab. Der Friede un Außland. EBerlin, 27. Febr.(Von unſ. Berl. Büro.) In politiſchen Kreiſen wird angenommen, daß die Untergeichnung des Friedensvertrages in Breſt⸗Litowſk durch den Delegierten des Rates der Volkskommiſſare ohne neue längere Verhandlungen heuteodermorgen geſchehen wird. Ein⸗ zelne Fragen, die im Friedensvertrag ſelbſt nicht vollſtändig geregelt ſind, ſollen einer beſonderen Kommiſſion überwieſen werden, die ebenfalls bald ihre Arbeiten beginnen wird. Ge⸗ heimrat von Roſenberg, der mit der Führung der deut⸗ ſchen Delegation in Breſt⸗Litowſk beauftragt iſt, hat vorläufig nur Vollmachten zum Verhandeln. Es iſt nun möglich, daß ihm auch Vollmacht zur Unterſchrift gegeben wird, wahrſchein⸗ licher jedoch iſt es, daß das Friedensinſtrument zur Unterzeichnung nach Bukareſt gebracht wird, wo gegenwärtig die Leiter der auswärtigen Politik der vier Mächte zu den Verhandlungen mit Rumänien verſammelt ſind. Das Crabernagaprogtanmm ber engliſchengonalſſten. GBWir haben in den letzten Tagen bereits mehrfach auf die höchſt lehrreiche Denkſchrift der interalllierten Sozialiſtenkon⸗ ferenz hingewieſen und gezeigt, wie gering der Unterſchied zwiſchen dem Kriegszielprogramm der engliſchen Arbeiter und den nackten Eroberungsabſichten der Männer um Lloyd George iſt. Auf einen beſonders charakteriſtiſchen Punkt des durchaus imperialiſtiſchen Programms der engliſchen Sozia⸗ liſten weiſt 5 die Kölniſche Zeitung hin: In den Beſchlüſſen der Sozialiſten⸗ und Arbeiter⸗ konferenz der Alliierten, die vor einigen in London ſtattfand, findet ſich eine Beſonderheit, die etwas Reues in der Theorie der Kriegsziele vorſtellen würde, falls die ganze Vorſtellung, die die Sozialiſten des Verbandes von der Beendigung des Krieges haben, nicht überhaupt zu grotesk wäre. Ueber die deutſchen Kolo⸗ nien iſt darin geſagt, daß ſie das übliche Selbſtbeſtimmungerecht erhalten ſollten, die Wünſche der benachbar⸗ ten britiſchen Kolonien dabei befolgt werden“. Dieſe Theorie, daß man bei der Konſolidierung eines Staates die Wünſche der Nachbarn zu Nate zieht, würde ſich wie ein Hohn von ſeiten dieſer ſozialiſtiſchen Doktrinäre ausnehmen, wenn nicht die nackte angelfächfi che Eroberungsgier dahinterſteckte. Sie beſtätigt die von uns ſtets verfochtene Anſicht, daß insbeſondere die engliſchen Arbeiter völlige Imperkaliſten ſind und ebenſo genau wie ihre bürgerlichen Landsleute wiſſen, daß England auf die Ausplünderung der Welt angewieſen iſt, um leben zu können. Man möchte dieſe„Sozialiſten mit einem Eroberungs⸗ programm“ erſuchen, dieſe Theorie von—n Wünſchen der Nachbarn doch einmal bei England ſelbſt anzuwenden und dort alle Verände⸗ rungen anzubringen, die deſſen Nachbarn wünſchen! Auch die ganze Idee eines Völkerbundes, die dieſe ſonderbaren Menſchheitsfreunde befürworten, zeigt, daß in allen Einzelheiten ſtets England⸗ Ziele gewahrt werden, während für das Ganze und für die Rednertribüne der Völkerfriede herhalten ſoll. Roberiſon. In einem Artikel der„Morvingpoſt“ vom 18. Febr zum Rücktritt des engliſchen Generalſtabschefs Robertſon gibt Oberſt Repington, der von Lloyd George wegen Hochver⸗ rats mit ſchwerer Geldbuße belegte Militärſchriftſteller, ein intereſſantes Charakterbild des abgeſägten Feldherrn: Die Abberufung des Generals Sir William Robertſon von ſeiner Stellung als Chef des Generalſtabes wird von der ganzen Armee als ein Mißgriff betrachtet. Seit dem Tode Lord Kitcheners iſt General Robertſon die hervorragendſte Militärfigur geweſen. Während zweier ſchwieriger Jahre war er verantwortlich für ſeine Ratſchläge, die er der Rezierung in allen Fragen der Strategie, der Operationen und ber Kriegsorganiſationen gegeben hat. Sein weites militäriſches Wiſſen, ſeine Freimütigkeit und Unabhängigkeit haben ihn zum militäriſchen Eckpfeiler gemacht, um den ſich alle unſere großen Operationen drehten. Das Vertrauen, das ſämtliche britiſchen Führer und die Feldherrn der Verbandsmächte und Truppen in hn ſetzten, war nicht nur groß, ſondern wuchs monatlich immer weiter. Seine unvergleichliche Autorität und ſeine ausge⸗ zeichneten Führereigenſchaften wurden in zwei bemerkenswerten Reden von Clemenceau und dem amerikaniſchen General Perſhing erwähnt, die nicht nur ſeine Talente als Soldat prieſen, ſondern auch ſeine Eigenſchaften als Menſch. Seine Entlaſſung von dem bisher innegehabten Poſten in dieſer kritiſchen Zeit bedeutet mehr als eine Niederlage. Nur Deutſchland kann aus dieſem Ereignis Nutzen ziehen. 5 ie Stellung eines Generalſtabschefs in einem großen Kriege iſt nicht abhängig von perſönlichen Fragen, wie es in der Politik üblich iſt, ſondern ſtützt ſich auf genaue Kenntnis der Kriegsgeſchichte und Kriegserfaßrungen, die unſere beſten Offiziere gelernt haben. Wenn dieſe Richtlinien in Konflikt geraten niit perſönlichen Wün⸗ chen von Mitgliedern einer Regierung, muß der Chef des Stabes 155 Anſichten mit aller Macht verteſdigen. In der Beobachtung Mittel und in der Ausführung ſeiner ſtrategiſchen Ziele muß der Chef des Stabes hart wie ein Diamant ſein und darf ſeine Knie nicht vor falſchen Göttern beugen, deren Tätigkeit den Erfolg unſerer Waffen in Gefahr bringt. Robertſon hat dieſe Fähigkeit, ſchlechte militäriſche Pläne zu billigen, weil ſie ihm ein einfluß⸗ veicher Miniſter vorf nicht gehabt. Deulſcher Reichslag. Sitzungsbericht. Die erſte Leſung des Haushaltsplanes. UJ Berlin, 27. Februar 1918. (Von unſerem Berliner Büro.) Abg. Dr. Wiemer(Jortſchr. Bp.): Den Auffaſſungen des Abgeordneten Heydebrand über äußere und innere Politik ſteht die Mehrheit des Reichstags entgegen. Auf dieſe Mehrheit ſtützt ſich die Regierung in ihrer Politik. Unſere Verhandlungen ſtellen einen Fortſchritt für die Bahn parlamen⸗ tariſcher Entwicklung dar. Den Erklärungen des Reichskanzlers über die auswärtige Politik haben die Vertreter der Mehrheit zu⸗ geſtimmt, ſoweit ſie bisher geſprochen haben. Auch wir tun das. Das wertvollſte in den Mitteilungen des Reichskanzlers war die Bemerkung, daß jetzt bald Frieden auf der ganzen Oſt⸗ front von der Oftſee bis zum Schwarzen Meer herrſchen werde. Die Regierung muß mit aller Kraft auf den baldigen Rücktrans⸗ port der verſchleppten Oſtpreußen hinwirken. Wir verfolgen keine Groberungspläne. Unſere Stärke liegt in dem Feſthalten an dem Gedanken des Verteidigungskrieges. Wir müſſen nur dafür ſorgen. daß Belgien nicht wieder der Tummelplatz feind⸗ licher Machenſchaften wird. Zu den Erklärungen des Reichskanzlers gegenüber dem Präſidenten Wilſon können wir unſere Genugtuung ausſprechen. Die Rede des Herrn v. Heh de⸗ brand war zwar temperamentvoll in der Form, aber überaus mager in ihrem ſachlichen Inhalt. Er hat ucht, einen ſatz zwiſchen Reichskanzler und Vizekanzler zu konſtruieren. an kann zweifeln, ob von der äußerſten Rechten oder von der äußerſten Linken mehr geſündigt wird.(Heftiger Widerſpru und erregte Zurufe rechts. Vizepräſident Dr. Paaſche bittet, die Mahnung des Reichskanzlers, den Burgfrieden zu wahren, zu beherzigen.) Dann muß auch von der rechten Seite alles vermieden werden, was Erregung in die Bevölkerung hineinträgt. Herr von Payer iſt nicht als Bürokrat, ſondern als Vertreter einer fort⸗ ſchrittlichen Weltanſchauung in ſein Amt eingetreten. Das Ver⸗ trauen der konſervativen Minderheit würde er doch nur haben. wenn er fonſervative Politik machen würde. Der Mittelſtand hat unter dem Krieg am meiſten gelitten. Dieſe überaus wichtigen Faktoren unſeres Wirtſchaftslebens zu erhalten und zu ſtärken, iſt eine der wichtigften Aufgaben. Große Mittel werden hiertzu nötig ſein. Wir verkennen die Leiſtungen unſerer Kriegsgeſell⸗ ſchaften durchaus nicht, aber wir möchten ſie baldigſt wie⸗ der los werden. Zu den Erfolgen des deutſchen Volkes hat die Arbeiterſchaft ihren großen Teil beigetragen. Umſo be⸗ dauerlicher iſt der Streik. Ein Teil der Klagen des Abgeorbd⸗ neten Scheidemann war gewiß berechtigt. Der Streik iſt aber nicht das geeignete Mittel zur Abhilfe geweſen. Er iſt eine überaus bedauerliche Erſcheinung. Zur Verwirklichung politiſcher Forde⸗ rungen in dieſem Augenblick iſt der Streik das denkbar ſchlechteſbe Mittel. Die Wahlreform war längſt fällig, zum Beſten nicht zuletzt der Monarchie! Die elſaß⸗lothringiſche Frage muß im Sinne der Autonomie gelöſt werden. Der inneren Politik des Vizekanzlers ſtimmen wir zu. Wir werden alles tun, um die Reichstagsmehrheit zuſammenzuhalten. Der demokratiſche Ge⸗ danke muß die Grundlage des modernen Staates ſein. Dadurch werden die Beziehungen zu unſeren Verbündeten und nach dem Kriege auch zu unſeren Feinden erleichtert werden.(Beifall links.) Abg. Dr. Streſemann(Natl.): Der Friede mit Rußland bedeutet die Niederringung unſeres gefährlichſten Feindes. Die Exeigniſſe der letzten Wochen werden in ihrer moraliſchen Nachwirkung uns dem Weltfrieden näher bringen. Zunächſt wird der rumäniſche Frieden folgen. Damit beginnt die Liquidation des Krieges auf dem Balkan. Die Einheitsbeſtrebungen unſerer tapferen Verbündeten, der Bulgaren, werden damit verwirklicht werden. Für dieſes Ziel iſt Bulgarien in den Krieg eingetreten. Wir zweifeln nicht daran, daß Bulgarien unter Leitung ſeiner hervorragenden Staats⸗ männer und ſeines weiſen Königs die großen wirtſchaftlichen und kulturellen Aufgaben erfüllen wird. Die Erfolge unſerer Truppen im Oſten, die in wenigen Tagen Reval und Dorpat erreichen konnten, ſtehen ohne gleichen da. Groß iſt unſere Freude über die Erfolge des„Wolf“. Die Schritte unſerer Truppen im Oſten ſind beflügelt worden, ſeit ihr Vormarſch einem edelſten Menſchen⸗ werk gilt. Die Greuel in Eſthland und Livland ſind viel ſchlimmer, als wir vorher geglaubt hatten. Ueberall findet man nackte Leichen, ohne Grund erſchoſſen; Frauen wurden chleppt, Kinder hilflos ohne Eltern zurückgelaſſen. Da iſt es tief beſchämend, daß hier im Reichstag geſagt werden konnte: die Hilferufe wären in Berlin gemacht. Das Ültimatum an Rußland behandelt Livland und Eſthland anders als Kurland und Litauen. Nicht nur nach deutſcher, ſondern auch nach lettiſcher Auffaſſung bildet das Baltentum eine Einheit, die nicht derartig getrennt werden darf. Auch wir hoffen, mit den Eſthen und Livländern demnächſt in Friede und Freundſchaft zu leben. Aber ich möchte doch ſagen, daß völlig unabhängige Staatsgebilde hier unnstig ſind. Sie müſſen Anlehnung ſuchen, ſie können nicht zwiſchen Weſten und Oſten ein Einzelleben führen. Sie würden ſchon fianziell und wirtſchaftlich nicht dazu in der Lage ſein. Wenn geſagt wird, wir dürften Rußland nicht vom Welwer⸗ kehr abſchließen, indem wir ihm die Häfen Reva! und Riga nehmen, ſo muß ich ſagen, daß unſere hauptſächlichſten Häfen augenblicklich auch an Meeren liegen, die nicht innerhalb der deut⸗ ſchen Staatshoheit ſtehen. Der Abgeordnete Scheidemann hat davon geſprochen, daß ſich der Haß, mit dem uns die ganze Welt überſchütte, jetzt auch auf Oeſterreich erſtrecke. Ein Mitglied des öſterreichiſchen Reichsrats hat erklärt: Deutſchland marſchiert, wir proteſtie⸗ ren. Das war am erſten Tage. Als dann aber die deutſchen Heeresberichte kamen und wir erfuhren, wieviel Waggons und wieviel Lebensmittel uns in die Hände gefallen waren, da hat ſich die Stimmung geändert. Die öffentliche Meinung in Oeſterreich iſt ſehr zwieſpältig darüber, ob es richtig geweſen ſai, den Deut⸗ E. Seite. Nr. 98. Manunheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 7. Jebruar 1918. ſchen den Vormarſch in der Ukraine allein zu überlaſſen. Es ſind lediglich taktiſche Gründe der Verteilung der beiden Heeresmaſſen dafür maßgebend geweſen. Angeſichts unſerer militäriſchen Geſamtlage würde ich ein neues Friedensangebot als verfehlt anſehen. Dem Reichskanzler hat ein ſolches Friedensangebot auch ſicher f ge⸗ legen Trotzdem erfüllt niich ſeine Einladung an die be he Re⸗ ierung mit einigem Bedenken, nicht wegen der Formul 3, die r Reichskanzler der belgiſchen Frage gibti. Ich bin der Meinung, daß innerhalb dieſer Formulierung die Wahrung der deutſchen Intereſſen möglich iſt. Aber ich kaun mich nicht einverſtan⸗ Den erklären mit der in der Papſtnote aufgeſtellten Formulierung, daß Delgien wiederhergeſtellt werden muß, völlig unabhängig, gegen wen auch immer. Das iſt weniger als ein theoretiſcher ſtatus quo vor dem Kriege geweſen iſt. Die den Führern der»lämiſchen Dewegung von Herrn von Beth⸗ Mann⸗Hollweg gegebenen Zuſagen, die auch Dr. Michgelis nicht zurückgenommen hat, müſſen erfüllt werden. Was die rumäniſche Frage betrifft, ſo muß ich ſagen, daß Rumänien eine Rückſichtnahme unſererſeits nicht verdient hat. Hier hat eine korrupte Geſellſchaft ihr Land ins Verderben ge⸗ ſtürzt. Dafür muß es jetzt büßen. Wir gedenken dankbar der⸗ jenigen rumäniſchen Politiker, die wie Peter Carp, Margiloman an der Neutralität bdis zum letzten Augenblick feſtgehalten haben. Rumänien hat ſeine neutrale Situation ausgenutzt dis zum letzten, unter Zurüsweiſung aller moraliſchen Skrupel.(Sehr richtig!) Wir haben große Nufwendungen gemucht für die Beſetzung des Landes. Sollen alle zieſe Summen vem deutſchen Volke getragen werden? Wollen wir erſticken in den Steuernf Man wird es nicht verſtehen, wenn man einem ſo ruchloſen Feind gegen⸗ über keine Kriegsentſchädigungen fordern würde.(Sehr richtig!) Eine ſolche Forderung würde auch nicht im wegenſatz ſtehen gur Reichstagsentſchließung vom 19. Juli 1917, die uch nicht zum Netiſch werden darf. Gegenüber den Feinden, die unſere Frie⸗ densangebote mit Hohet zurlickgewieſen haken, haben wir wieder die Freiheit der Entſchließung. Wir müſſen Rumänien gegenüber davon Gebrauch machen. Die Rumänen werden ſich da⸗ mit abfinden müſſen.(Beifall rechts und bei den Nationallibe⸗ ralen.) Dabei denken wir nicht darau, daß man die Kriegsentſchä⸗ digungen in Zwanzigleuſtücken auf den Tiſch kegt, wir denken an wirtſchaftliche Vorteife. BVeifall.) 0 Der Redner wandte ſich dann den kolonlalen Fragen * Wir müſſen unſere alte Kolomiakmacht wieder herbeiführen. eneral Smuts hat aguf die große Bedeutung Deutſch⸗ Oſt⸗ afrikas hingewieſen. Die känder haben ihren alten Plan, die Beherrſchung der Vahn don Kairo bis Kapftadt, nicht aufge⸗ geben. Wenn in unſeren Kolonten zur rechten Zeit die Verteidi⸗ Fungsmittel geſchaffen worden wären, dann wären ſie nicht ver⸗ Sbren gegangen.(Sehr richtig.) Wir begrüßen die Helden Deutſch⸗ ſtafrikas, die jetzt auf porkugieſiſchen Gebiet den Hampf fortſetzen. Beifall.) Aus den Ereigniſſen— 55 wir aber die Lehre giehen, daß, wenn wir den Nut haben, Koſonialpolitil zu kreiben, man dann diejenigen auch ſchützen muß, die binaus⸗ gegangen ſind.(Sehr richtig!) Es wäre gut, wenn uns die Veruhigung gegeben würde, daß an eine 1 5 Stellung als Rolonialmacht nicht gedacht wird. In den der allltlerten Sozialiſten in London finden wir dle Forderung eines ſelbſtändigen Polens Eis zur Oſtſee, die Loslöſung von Arabien, Meſopotamien und Palc⸗ kina vom türkiſchen Reich, eines ſelbſtändigen füdſlaviſchen Staates, zines Referendums über die Zugehörigkeit Elſaß⸗Lothringens. Was ſollen da erſt die Imperialiſten dieſer Länder verlangen! Aber ich —— die Art des Friedensſchluſſes mit Rußland, wo unſere ur⸗ ——4— infolge Weigerung der Ruſſen erheb⸗ ch verſchärft worden ſind, wird auch im ten erzieheriſch wirken. Das tragiſche Ableben des Sroßherzogs A Triedrich von Necklenburg und die 125 daraue ergebend Streitfrage über die Thronfolge legt uns die Faſſung eines Reichs⸗ eſezes nahe, wonach nur deutſche Fürſten auf einen deut⸗ chen Thron folgen können. Wenn mir ein Arbeitskammergeſetz ſchaffen ſollen, lege ich Wert darauf, daß neben den Ardbeitskammern auch ammern für Angeſtellte ge—— werden. Sollte das 5 nicht Mmöglich ſeiag, ſo muß eine entſprechende Boſtimmung in das Arbelts⸗ kammergeſetz aufgenommen werd⸗n. 1 27 77 iſt es, daß auch das Nei Ddet Wohnungsnot mit eigenen eln betelligen will. Wie eht die ierung zu der grußen Kriegerbeimſtätten⸗Bewegung? ch dem Kriege 1870/71 25 en die Mieten um 115 1 715 Solche Zuſtände dürfen nicht wlederkehren. Die beſte Vesdi⸗ n iſt eine gute Vohnungsfürſorge. Am 27. März 1917 hat der Denkſchrift varlangt die deutſchen Eiſenbahn mit Einbezlehung der Binne erſtra re Einſetzung einer ion unter Zuziehung von Perſönlichkeiten Wirt⸗ tslebens, Paxlamentärfern und Vertretera der Reichsrogterung. as W 1 5 Firethe hen? e ( ahlrechtsfratze in Pr der er mit Recht als eine dentſe Frage dezen den t Felge der führenden Szellung Preußens im h, Ne unbodingt erhalten pleiben ſol. Unſtimmige müt kleineren Vundesſtaaton r e K* zwiſchen Reichspolltik und preu oli auf die Dauer nicht zu ertragen. Gewiß ebnet das glelche Wak recht in der Wag. Wenn aber das gleiche Wahlrecht ſcheitert, ſo wird, fürchte lah, emokratiſterung kommen, als ſie meinen en Freunden er⸗ wünſcht wäre. Gro—. ſtehen dem nach dem Frieden bevor. Wird ſetzt die Frage des Vahlre n Preußen Bicht gelöſt, ſo wird der nächſte Reichstag eine Zuſammenſetzung haben, die der Löſung der Aufgaben nicht günſtiger 7 Was uußen⸗ + auf dem Spiele ſteht, wiſſen wir alke. irt können as Rotwendige nur erreichen, wenn wir inner⸗ lich zufſammenhalten. Eme rung des glei Wahlrechts iſt nicht ohne die ſchwerſte innere Kriſis möglich. Die nationalliberale Reichstassfraktion ſtet faſt einmälttg guf dem Standpunt, daß die Cinführung des allgemei⸗ nen, glelchen Wahlrechts in Preußen unbebingt . kehar lerl lich den Gegmern des Wahlrachts Waffen re n ern a in die Hand gegeben. Man darf hier nicht A Berlin iſt nicht das deutſche Volk. Wenn hier ein Bruchteil der Arbeiter ge⸗ ſtreikt hat, ſo darf man nicht daraus die politiſche Unreiſe des Aeecn Volkes folgern wollen. Die ſchen und Chriſt⸗ chen Gewerkſchaften haben nicht geſtretkt, 12 aber viellesicht hier und da dem Terror fügen müſſen. Eine Verurteilung wegen des Streiks gebührt nur den Führern und nicht den Verführten. Die idealiſtiſche Darſtellung Scheidemanns über den Streik iſt falſch. ie ſehr ausländiſche Einflüſſe hierbei mit⸗ gewirkt haben, 15 die Verhandlungen in Daß der Streik kriegsverlängernd wirkt, darüber iſt kein Zweifel möglich. Nichts kann die pfychologiſche Wirkung unſeres Friedens⸗ luſſes im Oſten auf den Weſten mehr abſchwächen, als frivole treiks. Ernährungsfragen ſind ſicher nicht ausſchlaggegehend ge⸗ weſen, denn gerade die Munitionsarbeiter gehören zu den beſternähr⸗ ten und höchſtbezahlten Deutſchen. Staatsſekretär Wallraf konnte r keine andere Stellung einnehmen. Er durfte die Führung der olitik nicht von dem Reichstag auf die Straße verlegen. Die Ent⸗ gleiſungen des Herrn von Oldenburg werden ſicher auch bei der Mehr zahl der Konſervativen keine Zuſtim⸗ mung gefunden haben. Dem Regierungsprogramm ſtimmen wir wahren uns aber darüber hinaus unſere ſachliche Selbftändigkeit. ifall.) Staalisſetretde des Reichskolonislamts Dr. Solf: Man darf die Aeußerungen des Generals Smuts nicht als vate Meinung auffaſſen. Der General iſt Mitglied des engliſchen iegskabinetts und war mit Lloyd George in Verſailles. Die Rede dal alſo durchaus die Natur einer öffentlichen Kundgebung. All⸗ E 25 Ausſprachen über Kolonialprobleme haben 1 on mehrſach gefunden. Von deutſcher Seite iſt niemals eine Urklarheit dar⸗ geloſſen worden, daß ſowohl die deuiſche Regierung als auch Volk einmülig auf dem Standpunkt ſtehen, daß wir unſer olonien wieder haben wollen. Die Kolonial⸗ politik für Deutſchland eine Lebensfrage und keine Luxusfrage. Bei unſeren Feinden hal esz an dieſer erwünſchten Klarheit gefehlt. Der Welt gegenüber, beſonders den Vereinigten Staaten gegenüber hat man mit einer gewiſſen Zweideutigkeit gearbeitet. Es hieß ein⸗ mal: Deutſchland ſef grauſam, deswegen könnte man den Deutſchen die Kolonſen nicht wieder geben. Dieſes philantropiſche Ziel ſchien gerabe Amerika gegenüber das richtige zu ſein. Es iſt weiter ge⸗ ſprochen worden von einem utopiſchen Vorſchlag, die ſämtlichen Ko⸗ lonien, beſonders ika, unter eine internationale Herrſchaft zu ſtellen. ter gemäßigte Stimmen, man ſolle doch den ganzen Komplex der Kolonialfragen der Beratung auf der ſpäteren Friedenskonſerenz vorbehalten. Die Rede Smuts hatte etwas Licht in dieſes Halbdunkel gebracht. Das Programm kann man mit wenigen Worten charakteriſieren: Lloyd George will Deutſchland als Kontinental⸗ macht vernichten, Carſon will Deutſchland als Indu⸗ ſtriemacht vernichten, Smuts als Kolonialmacht. Aber der General begnügt ſich nicht mit der einfachen Aufſtellung einer Vernichtungsformel, er verſucht ſeine Vernichtungsabſichten auch moraliſch zu begründen. Er gibt eine wohlaufgebaute Begründung dafür, warum das britiſche Neich Deutſchland als Kolonialimperium nicht dulben könne. Das Neue dabei iſt, daß bei dieſer Begründung der Benerol nicht wie früher humanitäre Ziele in den Vordergrund ſtellt, daß er nicht mehr von dem Wohle der Eingeborenen ſpricht, ſondern daß er lediglich den kraſſen imperialiſtiſchen Standpunkt an die Spitze ſtellt: Die Vernichtung des deutſchen Kolosnialreiches iſt notwendig, um der Sicherheit des britiſchen Welt⸗ reiches wegen. In der„Times“ wird die große Bedeutung Deutſch⸗ Afrikas geſchildert. Man ſpricht von der Pracht des Landes, von den Erzeugniſſen: Kaffee, Zucker, Siſal, Baumwolle, Hanf u. ſ. w. Dieſe Schilberung von der Herrlichkeit Deutſch⸗Afrikas bildet den Auftakt zu der ung daß eine ſo wertvolle Kolonie notwen⸗ ditzerweiſe England gehören müſſe und Deutſchland nicht wieder⸗ gegeben werden könne. Smuts will Deutſchland das einzige Re⸗ ſervoir nehmen, das es für ſeine modern entwickelte Induſtrie hat. Das iſt ein Ausfluß jener britiſcher Anſchauungen, die Kipling einmal dahin ausgeſyrochen hat: China iſt ein Land von unendlichen Mög⸗ lichketten, alſo annektieren wir auch China.(Heiterkeit.) Alſo Smuls erklärt, die Rückgabe der deutſchen Kolonien ſeit mit der Sicherheit des entzliſchen unperlums unvereindar. In erſter Linie wird O ſt⸗ afrika geſordert zur Abrundung des engliſchen Welt⸗ reiches als ein Bindeglied für Aegypten und Indien. In der„Times“ wird darauf hingewieſen, daß eine der Lehren des Krieges die Verwundbarkeit der und die Wichtig⸗ keit der Eiſenbahnverbindungen ſei. Beide müßten daher Hand in Hand gehen. Smuts ſtellt eine liſche Monroedoktrin auf und zwar über die ganze ſüdliche Feneſ Ein Echo findet ſie bei den Franzoſen, die für Weſtafeſta ebenfalls eine franzöſtſche Monroedoktrin aufſtellen. Die alte Jdee von dem direkten Verkehrsweg Kap—Kairo nimmt er wieder auf, der nur durch rein engliſche Gediete laufen müßte. Er denkt an den Weg Kap—Kaiers.—Aegypten—Kalkutta. Auf dieſer Strecke ſoll rechts und links kein ſremder Beſitz ſein. Das iſt eine ſtärkere Vetonung des Machtſtandpunktes, als wenn man Sicherung der eigenen Srenzen verlangt. Ich begrüße die Offenheit des Gene⸗ rals Smuts, denn er enthüllt uns die engliſchen läne. Von dem Selbſtbeſtimmunzsrecht der Eingeborenen, von dem die britiſchen Staatsleute ſprechen, iſt in der Kede des Burengenerals nichts zu finden. Er billigt die Grundſätze, unter denen einſt die Engländer die Burenrepublifen annektiert haben. Das iſt nicht der Geiſt, der zu einem wahren Frieden führen kann. Seneral Smuts veriritt die Anſchauung, England müſſe eine lücken⸗ loſe Weltherrſ 2 be⸗ Die moraliſche Begründung kon⸗ ſtruiert er ſich in der Gr der deutſchen Gefahr in Afrika. Afrika hat von Deutſchland, wenn es Kolonialmacht bleibt, die Militariſierung der feemden Stämme für einen Krieg mit Deutſch⸗ land zu erwarten. So liegen die Verhältniſſe nicht. Es liegt auf der Hand, daß eine kleine Schar von Soldaten nicht eingetroffen war für den Kampf gegen weiße Mächte. Dieſe kieine Anzahl von Truppen in einem Kolonialreich, das ungefähr viermal ſo groß iſt wie Deutſch⸗ land, reichte gerade aus, um R Ordnung unter den Ein⸗ gaborenen zu halten. Wie lagen aber die Verhältniſſe vor dem! e bei unſeren Feinden? hat, ſeildem es ſich ſeit Jahre 1870 ein großes afrikaniſches Königreich gegründet hat, dies von vorn⸗ herein mit dem Ziel gewonnen, die afrikaniſche Kolonie auch für euroßäiſche Kriege auszunutzen. Es hat ſich in den afrikaniſ Veſſtzungen ein ſtehendes Heer von ca. 100 000 Mann en, da rechne ich die e e Beſitzungen mit den we ee zuſammen. Ebenſo hat Eugland in ſeinen afrikaniſchen Kolonjen ſtarke eingeborene Tru 7 gehabt und ßat einen— Küſtenplatz— ich habe das 1255— er t. In noch viel 1777 de als in Afrita hat England die Eingeborenen in Indien zum MNilitärdlenſt heran⸗ bi Alſe, meine Herren, unſere Feinde, die uns in Zukunft Eie Milltarerung Afrlkas vorwerfen, die haben ſchon vor dem Kriegihre Elngeborenen mobiliſiert und milltarifert. Wir haben ſeit Kriegsbeginn vergebl 1 die Stimmung unter das deutſe den Schwarzen und noch mehr unter den n in Afrika zu neu⸗ traliſſeren. Tngland hat nlcht ie England hat damit den Anfang gemacht Frankrei folgte Eng⸗ land nach. England hal geſatzt ein, wir wollen ſchland übder⸗ immer ſel. all ſchadigen, wo es auch Wir handelten bel dieſem Verſuch der Neutraliſterung in Ueber⸗ einſtimmung mit unſerer Ueberzeugung, unſerer der weißen Naſſe gegenüber der ſchwarzen und der Würde der weißen Raſſe gegenüber der 85 55 n. Jür unſere Feinde war die Verſuch⸗ ung der militäriſchen Ueberlegenheit größer als ihre kolonialpolitiſche Uederzeugung und als ihre Verantwortlichkeit der weißen Raſſe der farbigen. Se haben ſie den Krieg nach Afrika getragen. s war nicht alles. Sie haben außerbem die eingeborenen 775 in größerer Jahl auf die europniſchen daeeen geſchickt. Fraukreich hat die ſchwarze Raſſe zuerſt mobiliſiert und iſt dann bald bei dieſen ſogenannten freiwilligen Anwerbungen unter den ee zu Zwangsauſchebungen in größerem Stil ge⸗ ritten. Auch Englanb hat in Afrika gelinden Zwang für die Rekrutie⸗ rung und Ausbebung der Eingeborenen anwen müſſen. Unter dem Drus Frankreichs und Englands iſt neuerdings auch Belgien im belgiſchen Kongo zu Zwangzaushebungen L Die eingeborenen Heere kamm ich auf mehr als 100 000 Mann ſchätzen. Wenn Oſtafrika bis jetzt ausgehalten hat und in den frem⸗ den Koloaien jetzt noch tapfer aushält, dann haben ſie es nicht getan, weil, wie Smuts ſagt, ſie für den Krieg gegen Buropäer jahrlang vorbereitet ſind, ſondern nur, weil es unz gelungen iſt⸗ zweimal aus der Heimat Waffen und Munition zu Hilfe zu ſchik⸗ ken. Dafür bin ich der kaiſerlichen Marine außerordentlich dank⸗ bar. Es iſt gar nicht denkbar, daß man in Afrika eine Truppe ausrüſten kann, die gegen wohlausgerüſtete europäiſche Feinde kämpfen kann. General Smuts ſpricht vorher die Befürchtung aus, daß wir unſere Kolontien els Moltenſtützpunkte verwerten würden. Auch demgegenüber muß ich, was die Vergangenheit anbetrifft darauf hinweiſen, daß vor dem Krieg keine einzige unſerer afrikaniſchen Statlonen an der Küſte überzaupt mit Artillerie verſehen war, weil wir niemals daran gedacht haben, Afrika zum für Weiſe zu machen, während England und Frankreich eine Reihe ihrer Häfen als vollſtändige Marineſtation ausgerüſtet haben. Unſere Berhandlunzen vor dem Kriege über unſeren Stand punkt 85 Militariſtierung haben klar bewieſen, daß di⸗ Beſtre⸗ ungen nicht auf eine Militariſlerung der Eingebore⸗ nen abzielen, ſongern wir verſuchten im Gegenteil durch eine inter⸗ nationale Verſchärfung der Beſtimmungen der Antiſklavereiakte, über die Beſchränkung der Waffeneigfuhr und des Waffentragens in Afrika, die kriegeriſchen Gelüſte der Eingeborenen zu dämmen. Die kaiſerliche Regierung iſt von dieſem Standpunkt auch heute noch nicht abgewichen, trotz des üblen Beiſpiels der Feinde, das wir lediglich als abſchreckend bezeichnen dürfen. Das Pro⸗ gramm unſerer Regierung iſt klar: keine Militariſterung in Afrika Aber, meine Herren, gleiche Rechte und gleiche Pflichten, das iſt nicht ſo aufzufaſſen, als ob die Feinde militari⸗ ſieren dürften und wir nicht. Deutſchland ſoll ſich dadurch nicht wehrlos machen, daß es duldet, daß die Feinde militariſieren und es allein auf ſeinem Standpunkt ſtehen bleibt. Wie wollen wir aber die Abſichten unſerer Feinde, inſonderheit der Engländer, durchkreuzen? Auf der einen Seite haben wir die Smutsſche Forderung: Afrika darf auf keinen Fus militariſtert werden, auf der anderen Seite haben wir die Aeußerung von Churchill: wir haben aus unſeren Eingeborenen noch lange nicht genug Vor⸗ teile für den Krieg in Europa gezogen. Als Material gegen unſere deutliche programmatiſche Erklärung hat Smuts in ſeiner Rede nur vorgebracht, der deutſche Generaſtab wende, wie das Buch des Generals von Freytag⸗Loringhoven beweiſe, der Rekrutie⸗ rung farbiger Soldaten in einem Zukunftskrieg ſein ernſtes Augenmerk zu. Daraus ſchlietzt er, daß Deutſchland ſein afrikaniſches Reich in erſter Linie als ein Reſervoir für ſein Heer ausnützen will. Das iſt lächerlich. Auch in England gibt es außerordentlich viele Träger des Friedens⸗ gedankens. Die Zahl der engliſchen Stiwmen, die zu einer lolonialen Ver⸗ ſtändigung mit uns nicht nur geneigt ſind, ſondern die ſie für eine Vorbereitung einer ruhigen Welt halten, mehren ſich. Aber darüber kann kein Zweifel ſein: hinter dem General Smuts und ſeiner Rede leaz die* Regierung, ſtehen große Maſſen, große Intereſſen 55 n eidenſchaften und damit müſſen wir rechnen.(Lebhafter ifall. Abg. Bruhn(Deutſche Fraktion): Im Oſten müſſen Vorkehrungen getroffen werden, daß ſich in unſeren Oſtſeeprovinzen keine Irredenta bilden. Als es dem Volksbeglücker Trotzky⸗Braunſtein ſchlecht ging, ſah er ſich im Aus⸗ land nach Hilfe um. Er hat ſie leider auch in Deutſchland in den Unabhängigen Sozicldemokraten gefunden durch den Streik.— Der Mittelſtand hat im Krieg am ſchwerſten gelltten; er bedarf der beſonderen Fürſorge des Staates. Abg. Haaſe(Unabh. Soz.): Das Ultimatum an Rußland bedeutet den vollſtändigen Sieg der olitiker. Entweder der Mittelbiock und ſeine Ver⸗ ſtändigungspolitik iſt in aalen Grundlagen machtlos, oder Regierung und Mittelblock haben eine Schwenkung unternommen. Graf Hert⸗ ling iſt nur das Aushängeſchild. Ludendorff diktiert. Unſere olitik muß a ſein(Lärm rechts). Das Wort von der deutſchen reue darf kein Lippenbekenntnis ſein(Unruhe). * DE+Berlin, 27. Februar.(Von unſerem Berliner Büro.) Der interfraktlonelle Ausſchuß des Reichstags für Beamtenfragen, der unter dem Vorſitz des national⸗ liberalen Abgeordneten Meyer⸗Herford arbeitet und der vom Hauptausſchuß des Reichstags eine Reihe wichtiger Fra⸗ en zur Erledigung erhalten hat, iſt jetzt an einem vorläu⸗ Abſchluß ſeiner Arbeiten angelangt. Die Mitglie⸗ der der Konferenz, der ſämtliche Fraktionen des Reichstag⸗ angehören, haben ſich in Erkenntnis der allgemeinen Notlage der Beamten einſtimmig für eine weſentliche Erhöhung der laufenden Kriegsteuerungszulagen ausge⸗ prochen. Die Reichsregierung hat zu dieſem Beſchluß grund⸗ ätzlich bereits ihre Zuſtimmung erklärt und nur über das b der Erhöhungen ſind noch Verhandlungen im Gange. Letzte Meldungen. Der Wiener Bericht. Wien, N. Jebr.(WTB. Nichtamilich.) Amſlich wi verlautbart: zwiſchen Eiſch und Breukaerhöhte Arlilterie⸗ läligkeit. Italieniſche Flieger bewarſen die weil hinter unfſerer Front liegenden, nicht beſeſtigten Orte Cles, Mezzolombarde und Bozen mit Bomben. 25 Der Chef des Generalſtabs. Gründung einer Deulſch-UAkrainiſchen Geſellſchoft Berlin, 27. Febr.(Nichtamtlich.) Nach einem Vortrag, den Dr. Paul RNohrbach in Berlin hielt und dem auch Mitglieder der ukrainiſchen Abordnung beiwohnten, wurde auf Grund einer einſtim⸗ mig angenommenen Reſolution beſchloſſen, ungeſäumt eine Organi⸗ ſation zur Pflege der deutſch⸗ukrainiſchen Bezleh⸗ ungen zu gründen. Die Vorarbeiten für die demnächſt ins Leben tretende 1 e ſind im Gange. Nähere Aus⸗ kunft erteilt ſchriftlich bis auf welteres der uusfch u ür die Deutſche Oſtpolitik, Berlin., Kurfürſtenſtr. 105 e. Don der ſchwelzeri 1 27. Februar.(Priv.⸗Tel.) Der„Matin“ meldet, die ruſſiſche Reglerung habe die Annahme eines Proteſtes der vor der Abreſſe ſtehenden Botſchafter und Englands 12 den Frledensſchluß Rußlands mit Mittelmächten ahgelehnt. aris, 26. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Agenee Die Kammer hat in der Beratung des Geſe es uber die Organiſation der franzöſiſchen Getreldeverſor⸗ ung den erſten Artikel angenommen, der den frelen Handel mit 13 r die Dauer des Krieges bis zum Ende der erſten auf die igung der Feindſellgkeiten folgenden Ernte auſhebt. ——e— lesfzte Handels⸗Ilachirickiten. Mmaunsbeilimer Eüektenbörse. Die Tendenz der heutigen Börse war etwas ruhiger. Gehandelt Wurden: Plz. Bank-Aktien, Aktien der Südd. Disxonto-Gesell- schaft und Unionwerke, Mannbeim. Niedriger stellten sich: Anilig, Westeregein, Pfilz. Nühmaschänen und Zellstoflfabrik Waldhof- Aktien. Framkfurter Wertypapterdbrsse, Frankfurt, N. Febr.(Pr.-Tel.) An der Börde war Ge heutige Tendenz auch bei ruhigem Oeschäft fest. Die zu Einheits- kursen ten Werte verkehrten bei angeregtem Geschäft. Russische Bunlen und Eisenbahnprioritüten zogen àn und wurden in größeren Beträgen umgesetzt. Russische Bank und Interuatio- nale Bank Peiersburg wiesen leste Haltung aui. Heimische Banleem verlechrten in sehr jester Haltung. Höher wurden Deutsche Ranke, Commerz- und Disvonto-Bank, Pfälzische Bank und Dresdner Bank-Aktien bezahlt. Am Montanaktienmarkt war die Tendenz nicht einbeithich. Es trat infolge des bevorstehenden Ultimos teil- weise Abgabelust ein. Von Schiftahrtsaktien konnten sich Nordd. Lioyd befestigen. Von Elelctrowerten waren AEOG. und Kabel Nheydt gesuchit. Die Aktien der chemischen Werte eriuhren vereinzelt Kursabschwäch⸗ ung. Nachfrage bestand für Th. Goldschmidt. Rüstungswerte wie⸗ sen eine ungleichmußige Haltung auf. Benzaktien waren auch Weyersberg u. Kirchbaum und HHirschkupfer fanden Be- achtung. Im freien Verkehr wuren Petroleumwerie unter Schwyanke- ungen niedriger. Kalipapiere sind nur wenig veründert. Im übrigen wurden von Industriepapieren höher: Schuhfabrik Wesseler, Ma- schinenfabrik Eglingen, Norddeutsche jute, Westdeutsche Jute sowie Immobillien. Am Nertenmarkt machte sich Nauflust für Mexikaner be- merkbar. Russische Werte schließen sehr fest. Sonst verlief das Oeschalt ruhig bei günstiger Strömung. Privatdiskout 46 88. F7²˖ĩ·1((ô·· ·ů rr FF, „eSSSorde r E F 10 — digegen. AZeichsbefleidungsſteke Siallen, hierher eine Verteilungsſtelle gzu leten, eingegangen ſei. — „Nitzwoch, den 27. Februar 1918. Mannhein or General⸗Anzeiger.[Ahend⸗Ausgabe.) Aus Stadt und Land. Zur Goldankaufswoche. Goldeankaufsſtelle in A 1 iſt a nach Abſchluß der offiziellen OSoldenkaufswoche bis zum 2. Kür Galte zu den⸗ ſelben tunden geöffnet wie wätrend der Goldankaufswoche. Es iſt zu wünſchen und anzunehmen, daß noch zahlreiche unſerer Müibürger dem eindringlich an ſie zu tichtenden Appell, ihr Cold umd ihre Juwelen der Goldankaufsſtelle zum Kauf zu überlaſſen, ſelgen. Jedermann kann jetzt zeigen daß er wirklich zu einem pfer für das Vaterland bereit iſt, wenn er ſich von liebgeworde⸗ nen Gegenſtänden trennt. Kleinhandelsausſchuß⸗Sitzung. Am 19. b. M. fand auf der unter dem Vorſitz des 2. ſtellb. Vorſitzenden der Handelskammer, Herrn Roth⸗ ſchild, eine Kleinhandelsausſchußſitzung ſtatt. Die ffi 1. Mit der Frage der Errichtung von Schiedsgerich⸗ ten für Lebens⸗ und Genußmitlel hatte ſich bereits die letzte Kleinhandelsausſchußſitzung beſchäftigt. Nach einem in⸗ zwiſchen eingegangenen Beſcheid der Regierung ſcheint wenig Ge⸗ neigtheit zu beſtehen zu einer Ausdehnung dieſer Eineichtung. Mit großer Befriedigung wurde von der Verſammlung die Mitteilun entgegengenommen, daß nicht nur die Bezirksämter, ſondern an die Staatsanwaltſchaften angewieſen find, bei Anzeigen wegen Berfehlungen gegen kriegswirtſchafkliche Vorſchriften, insbeſondere wegen Kriegswuchers, in allen geeigneten Fällen Aeußerungen der Zuſtändigen Handelsfammern eingübolen. Es wurde daran der Wunſch geknüpft, daß auch die Gerichte und insbeſondere auch die Jreieprüfungsämter in möglichft weitem Umfange Handelskam⸗ eeee zuziehen möchten. Im Anſchluß daran fand eine allgemeineAusſprache über die Bekämpfung des Kriegowuchers Die vom badiſchen Verband der Web⸗, Wirk⸗ und Strick⸗ warenge ſchäfte dem Landespreisamt vorgelegte Kalkulation, welche als Richtlinie im großen und gangen anerkannt wurde, findet auch die Billigung des Kleinhandelsausſchuſſes.(Berichterſtatter Dr. Jager.) 2. Die Verſammlung wandte ſich mit aller Untſchiedenheit dezen die beabſichtigte„ einer Reichs⸗ wohffahrtslokterie, die für den Kleinhandel eine ein⸗ icge unertrögliche Belaſtung bedeuten würde. 8. Der Haupigeſchäftsführer der Kammer, Herr Dr. Blau⸗ ein, berichtete über die den Kleinhandel betreffenden agen, die in der letzten Sitzung der Sonderkemmiſſion ür Uebergangswirtſchaft der Südweſtdentſchen andelskammervereinigung beſprochen worden ſind. aufgeſtellte Programm fand allgemein Anklang. Wiederholt wurde zum Ausdruck gebracht, daß der Kleinhandel ſobald als mög⸗ von der befreit werden und in ſeine alten Rechte einge ſetzt werden eolle. de 4 Die Verſammlung nahm einen eingehenden Bericht der Ner det hieſigen Städtiſchen Vekleidungsſtelle, der Herren enges und Fuchs, über Dabei wurde dem Bedauern Ausbruck gegeben, daß die nicht auf die Erſuchen der beteilicten 7 5. Der Ausſchuß beſchäftigte ſich ſodann mit ber Frage, ob der „ör-Ladenſchluß auch in Friedenzzeiten beibe⸗ lten werden ſollle. Nan war ſedoch der Anſicht, daß as ver⸗ öt ſei, jetzt n zu dieſer Frage Stellung zu nehmen. Es Furde jedoch darauf hingewieſen, daß, wenn eine Rezelung er⸗ baren würde, dieſe eine rei hsgeſeßliche ſein müßte. Was wegen Beleuchtungserſparnis eingeführten 8⸗Uhr⸗Laden⸗ 121 anbetrifft, ſo wurbe beſchloſſen, beim Großb. Niniſterium Innern bafür einzutreten, daß dieſer auf 1. April 1918 892fl wirb. Ferner wurbe beſchloſſen, den beim Großh. Ninierium des Innern geſtellten Antrag auf Zulaſſung der neleucktung der Berkaufsſtelle auf eine Stunde ach Schließung des Geſchäfts zur Vornahme der not⸗ en Ordnungsarbeiten zu unterſtützen.„ 8. Auf Antrag des Bundes Vabiſcher Delaflliſten⸗Vereine hat Vorort beßs Badiſchen Handelstags das Niniſterium des Innern Naneh, daß in den Beiraf des Kriegsernährungsamts und in den irat des Reichskommiſſarz für Uebergangswirtſchaft je ein wei⸗ Vertreter des badiſchen Kleinhandels berufen werde. Im Jendtus beran wurbe auch die Frage einer Vertretung des Klein⸗ dels in der 1. Kammer Weiier wurden noch be⸗ Keden die Fraße der Beſchlagnahme der Herren⸗ und aenbellfidung ſewie das Ausberkaufsverbot r Web⸗, Wirk⸗ und Strickwaren. ——— Auszeichunnten. Der Großterges hat den nachtenannten ſonen die nachgeſuchte Srlaubnis zur Annahme und zurm Froben der ihnen verliehenen Ausgeichnungen erteilt: für den 2 KNoten Adlerorden 1. Klaſſe: dem Staatsminiſter und des Innern Dr. Heinrich Freiherrn von und zu Bod⸗ Siagt für das Preußiſche Verdienſtkreuz für Kriegshilfe: dem Tetefarrer Karl Arnold in Wiesloch, dem Stadtpfarrer Peter Neder in Mosbach, dem Stadtpfarrer Joſeph Hirt in Wies⸗ dez dem Rrofeſſor Dr. Joſeyh Rünch in Bruchſal, dem Profeſſor medeiwen Rat Dr. von Schubert in Heidelberg, dem Kauf⸗ Osker Herrmann in Mannheim, dem Oberbürgermeiſter 1 Walz in Heidelberg, dem evanzeliſchen Pfarrer Otto Wer⸗ in Bruchſal, dem Eiſenbahnſekretär Guſtav Veith in Mann⸗ —0 dem Oberpoſtſekretär Peter Krämer in Mannheim, dem N akteriſierten Poſtſekretär Jobhann Kniep in Heidelberg, der Wraphengebilfin Narie Pretſch in Mosbach, dem Oberpoſt⸗ er Iſidor Fiſcher in Nannheim, dem Oberbriefträger ried Riekert und dem Leitungsaufſeher 1. Klaſſe Ludwig utwein in Nannheim, dem Poftſchaffner Adam Pfiſter annbeim, dem Telegraphenarbeiter Linus Wolz in Bruchſal; das Bateriſche Rönig Ludwig⸗Kreuz: dem Prof, „ Säberle, Volontär⸗Aſſiſtent am 198 Inſtitut in defberg, dem Kaufmann Wilhelm Kunz bei der Landwirt⸗ lichen Zentraldarlehenskaſſe, Filiaſe Ludwigshafen a. Nh., Theaterbirektor Salomon Zacharias in Mannheim: für dem Auberiſchen Verdienſtorden vom beiligen Michgel 4. Kſaſſe: w. Generalbirekter des Rhenania Abeinſchiffahrtskongerns Her⸗ 6 Becht in Nannbeim; für das Ehrenkreuz zum Haperiſchen rerſterken vom beiligen Michgel: dem Geheimen Hofrat Dr. und Jer. Vorfitzender des Aufſichtsrates der Badiſchen Anilin⸗ Sodafabrif Ludwigsbafen, in Heidelberg und dem Geheimen An merzienrat, Hättenmülker, Direktor der Badiſchen Ani⸗ liſch und Sodafabrik Ludwigshafen, in Mannbeim; für die Tür⸗ 10 Medaille vom Roten Halbmond in Silber: dem Geheimen ae jenrat Dr. Haas und der Frau Berta Broſien in m. krer 2 2. +. 0 78 Wilitzriſche Beförderung. Kaufmann Karl Schmidt, Kiſn dmohnhaft, wurde nach 5½jähriger militäriſcher Dienſt⸗ beförde Erſatzbataillon des Inf.⸗Regts. 143 zum Sergeanten rt. Hupeſg Betbliches persena in Soſpatengeimen. Schweſtern und f ſchweſtern mit und ohne ſtaatliche Anerkennung als Kranken⸗ Sants nnen— wie z. B. die Ordensſchweſtern— dürfen nur im Nitätsdienſt und in den hiermit zuſammenhängenden Einrichtun⸗ in einem Beſtätigungs⸗ebiete beſchäftigt werden, das. wie bei d Kochſchweſtern und Köchinnen, der Pflege der Verwundeten deriedranten unmittelbar zugute kommt. onſtigen Wirtſchafts⸗ bier eben des Operations⸗ und Etappengebietes(einſchl. der Ge⸗ le⸗ der Generalaouvernements uſw) 3. B. Wafgungsſtellen, Offizler⸗, Soldaten, Eiſenbahnerteimen, Militär⸗ in erelen uſw., ſind ſie künftig nicht mehr einzuſtellen, ſoweit ſie dule erartigen Betrieben bereits beſchäftigt werden, iſt ihnen nabe⸗ Fülſe nach Ablauf ihrer Verträge aus dem beſtehenden Dienſt⸗ dea Itnis ee und ſich itrem eigentlichen Berufe, dem Ar en legedlenſte, wieder zuzuwenden.(Kriegsm. v. 14. 2. 18 3411/1. 16 8 5. b. die Rähfadenverteilung in Eiſenbahnver⸗ Nr. 88. 8. Seite. Anzureſchende Freimachung von Eilſendunzen nach Land⸗ orfen. Für Eilſendungen nach Landorten werden oft can Aufzabe⸗ orte bei der Vorausbezahlung nicht die Eilbeftellgeldſätze von 60 Pfg. und 90 Pfg. für Sendungen nach dam Landbeſtellbezirk, ſondern die niedrigeren Sätze für Sendungen nach dem Ortsbeſtellbezirk(25 und 40 Pfg.) erhoben. Dden Poſtanſtalten wurde daher zur Pflicht gemacht, der cicheged Erhahung der Gebühren für Einſendungen beſondere Aufmerklamkeiten zuzuwenden. Deutſche Beſellſchaft für Kaufmanns⸗Erhslungsheime. Der Geſellſchaft, die bekanntlich auch im Badiſchen Schwarzwald bei Bül h ein großes, ſtark beſuchtes Heim unterhält, ſind in letzter Zeit u. a. wieder folgende Zuwendungen gemacht worden: Hein⸗ rich Lanz, Mannheim 30 000 Mk., Brown, Boveri u. Co., Mann⸗ heim, wentere 5000 Mk., J. Reiß, Mannheim 5000 Mk., Brauerei⸗ ge ſellſchaft vorm. Neyer u. Söhne, weitere 5000 Mk., Wilh. Pfeiffer ſen., Heidelberg 4000., Max Knopf, Karlsruhe 8000 Mark, Generaldirektor Weneger ena B. Spielmetzer, Nannheim 2000 Mk., A. VBatſchari, G. m. b.., Baden⸗Baden, weitere 1000 Mark, Gebr. Großmann,.⸗G., Brombach, weitere 1000 Mk., Dörflinger'ſche Achſen⸗ und Federn⸗Fabriken.⸗G., Mannheim 1000 Mk., Adolf Krebs, Mannheim 1000 Mk., Luſchka u. Wagen⸗ mann, Mannheim 1000 Mk., Mannbeimer Maſchinenfabrik Wohr u. Federhaff, Mannheim 1000 Mk., Rheiniſche Papiermanufaktur Hermann Krebs, Mannheim 1000 Mk., Gebr. Sternheimer, Mann⸗ beim 1000 Nk., J. J. Menzer, Reckargemünd 1000 Mk., Joh. Sut⸗ ter, Schopfheim, weitere 1000 Rk. Mit den Stiftungen ſind erheb⸗ liche Vorteile für die Angeſtellten der Stifterfirmen verknüpft. M Der Verkahr wiſ Sacl. und Steckzwiebeln. Die Badiſche cemüſeverſorgung hat die bisherigen Höchſtsreiſe für Saat⸗ und Steckzwiebeln aufgehsben und ſtatt doſſen boſtimmt: Soweit Saat⸗ und Steckzwisbeln nach obigen Vaſtimmungen zu Saatzwecken gegen Saatkarte und mit der zuftändigen Stellm abgeſetzt merden, dürſen beim Borkauf durch den Erzerzer die nachſtehernen Saze pro Hentner nicht Überſchrien werden: för Gaatzwiebeln 18 Mark, für Steckzwiebeln: 1. längliche oder ovale: Größe 1 unter 1% Jentimeter Durchmeſſer 100 Mark, Sröße II 1½ bis 2 Zenti⸗ meter Durchmeſſer 80 Nark, Größe III 2 bis 2½ Jerthnster Burch⸗ meſſer 80 Mart, II. vletrunde(übgeusche): Gröhe I ter 2 entl⸗ meter Durchmeſſer 120 Mark, II bis 2% Jentimeter Durch⸗ —.55 100 Mark, Größe NI 2% bis 3 Zentimeter Durchmeſſer 80 ark. „Der neue Tabak. In ſakiriſcher Weiſe ſchrewt der„Berliner Vofalenmzeiger zu der neuen Tabakverordnunz des Bundesrats: Nir haben mit Erſchrecken gebört, daß jegliches Unkraut„bis zum op, der an der Mauer wüchſt“, von nun an berechtigt ſein ſon. den Namen Tabak zu führen. Es genügt, daß elliche Prozent Tabakblätter pfälziſchen oder märkiſchen Urſprungs der höchſt ge⸗ miſchten Seſe ſt von Erſatzmitteln beigege ganzen Sammelſurium den hochanſehnlichen Namen„Tabak“ zu verleihen. Daß„nur“ Duchenlaub oder Hopfen oder Noſenblätter serwendet werden, glaubt niemand, der unſere Erſatzmittelinduſtrie kennt, aber ſelbſt, wenn ſie es täte, auuh denn müſſen wir ein See rauchen, das, frei nach Shakeſpegre,„zum Himmel ſtinktl“ ß ernſthafte Geſundheitsſchädigungen die Folge der neuen behördlichen Weittzerzigkeit ſein werden, liegt auf der Hand, ſoll uns aber vorerſt nicht künmmern. Wir wollen zunächſt zwei anbere Frazen erhsben. Wie ſtezt es mit der Deklarati⸗ onspflicht für die neuen— mit Reſpekt zu melden— fabrikate und wie mit dem Prekſe! Gollen nie Verkäufer von getrocknetem mit einer Priſe Tabak fumierten Karteffolkraut oder Seegras nicht wenigſtens gehalten ſein, auf der Packunt anzu⸗ 8 welcher Art ihre köſtliche Ware ſei! Und dann dor Preis? es dabel bleiben, daß die Preiſe für unbenennbares Gemiſch unmſo höher ſteigen, je tiefer deren Tabaksgebalt finkt? Wweifeis⸗ ohne werden ſich die Buchenwaldeigentümer als Plantsgenbeſitzer vorkommen und ſich ihre Produkte entſprechend bezahlen laſſen, und die Fabrikanten und Groſſiſten ſich beeilen, dem löblichen Bei⸗ ſpiele nachzueifern. Aber wir meinen, daß das nicht geduldet werden darf. Purch die Deklaration ſoll ſedem Naucher, der rich⸗ tigen Tabak nicht erſchwingen kann, ermötlicht werben, zu prüfen, was ihm beigebracht wird, damit er im Intereſſe ſeiner Geſundheit lieber das Rauchen agufſteckt, als daß er Unkraut qualmt. Wer aber von ſeinem Laſter troßdem nicht laſſen will. der ſoll wenigſtens dieſen Genuß nieht teurer bezahlen, als er wert iſt. * Flitterwochen⸗Zulsge. Das Bonner Lebensmittelamt gibt Reuvermählten, wenn einer der Ehegatten wenigſtens ſechs Monate Bonner Einwohner war, als einmalige beſondere Lebensmittel⸗ zulage: 50 Pfund Kartoffeln, 2 Pfund Weizenmehl, 2 Pfund rieß, 5 Pfund Zucker, 2 Pfund Malzkaffee, 2 Pfund Putter oder andere Fette und 10 Gier. Die Bonner Stadtverwaltung folgt damit dem Vorbild der Straßburger, die ſchon ſeit längerer Zeit den Neuvermählten beſondere Zulagen gewährt. Vereinsnachrichten. 3 Turnverein Nannbeim von 1846. Zum 90. Male verſam⸗ der Turnverein im Kriege am 2. März ſeine Mitglieder zu einer Kriegstagung. Zu dieſer feſtlichen Veranſtaltung haben die Geſchwiſter Sech ihre muſikaliſche und geſangliche Mitwir⸗ kung zugeſagt. Das Kreisturnratsmitglied Schimpf wird die Hauptanſprache halten. 200 Turner werden bis dahin das Eiſerne Kreuz ihr eigen nennen, 198 finds ſchon jetzt. Zuletzt erhielten dieſe Auszeichnung: Musketier Feßler, Landſturmmann Joſef Ruſchmann, Cefreiter Theodor Beckenbach, die Unteroffi⸗ ziere Fritz Kaufmann, Karl Guigne und Fritz Kurz, ſowie Vizefeldwebel Henkel. Die Angehörigen des im November ge⸗ fallenen Unteroffigiers Karl Oberſt erhielten nachträglich das Eiſerne Kreuz ausgehändigt. Leider beklagt der Turnverein von neuem den Tod eines getreuen Turners: Flieger Joſef Höhl, der als Kampfflugzeugfübrer an der Front tätig war, iſt beim Probieren einer neuen Flugmaſchine tödlich abgeſtürzt. Am 20. Februar konnte ſeine Beiſetzung in der Heimat unter zahlreicher Beteiligung der Turngemeinde erfolgen. Landgerichtsrat Dr. Wolfhard legte unter Würdigung ſeiner Krieger⸗ und Turner⸗ laufbahn einen immergrünen Krauz im Namen des Turnvereins nieder. Seinem Gedächtnis iſt auch die nächſte Kriegstagung ge⸗ widmet. An dieſem Abend werden außerdem die Uehungen aller Abteflungen für das große Schauturnen im Roſengarten am 5. Mai bekannt gegeben. Mannheimer Straf kammer. Strafkammer l. Sitzung vom 26. Februgr. Vorſitzender: Landgerichtsdirektor Baumgarkner. Die Kaufleute Karl Häberle und Ernſt Schwarz boten am 21. November v. Is. dem Metzgermeiſter Jakob Imhoff 200 Zentner Zwiebeln zum Preiſe von 130%0 Mark, alſo 65 Nark den Fentner an, während Schwarz im Bernburgiſchen, wo er die Zwie⸗ beln aufkaufte, um 1450 Mark für den Zentner, angelegt hatte. Wegen einem Unterſchiep von 500 Mark zerſchlug ſich der Handel Die Kriminelyoligei bekam Wind davon, eber ſie kam zur Beſchlag⸗ nahme zu ſzöt. Noch am gleichen Toze hatte der Arbeitergusſchuß von Benz die Zmfebeln um 17 Mark den Zentner gekauft, einem nach Anſicht das Vorſterdes des Preissrüfungsarstesz, Dr. Hofwann engemeſſenen Preiſe. Wegen übermäßiger Preisſteigerunz wurde der von Rechtsanwalt Dr. Stern verteidigte Angeklagte Schwarz eben werden, um dem melt Tabak⸗ zu einer Geldſtrafe von 10000 Mark oder 1 Jahr Qe⸗ fängnis, der Angeklagte Häberle, dem Rechtsanwalt Geo Müller zur Seite ſtand, zu einer Geldſtrafe von 2500 Mar oder 127 Tagen Gefängnis verurteilt. Rommunales At. Baben- Badeu, 28. Febr. In einer heute unter dem Vorſitz von Oberbürgermeiſter Fieſer im großen ſtaltgefundenen Sitzung des Bürgerausſchuſſes ſtand der Antrag des Stodtrats betreffend Erhöhung der Kurtaze in unſerer Bäderſtadt zur Beratung. Der Stadtrat iſt der Anſicht daß die Kurtaxe, wie dies auch in anderen weſtdeutſchen Bäbern geſchehen wird, mit Beginn der diesjährigen Fremdenzeit erhöht werden ſollte und zwar um 30 Proz. Die Erhöhung würde eine Ver⸗ mehrung der Einnahmen um etwa 70 000 Mark ergeben, welche zur Dockunz der erheblich vermehrten Ausgaben der Kurverwaltung (für die Vehaltsaufbeſſerung der Beamten und Orcheſtermitglieder find allein 40 bis 30 000 Mark erforderlich) nden ſollen. Noch einer längeren Ausſprache wurde der ſtadträtliche Antrag einſtimmig angenommen. Zweibrücken, 21 Febr. Das Vorverkaufer für die dem K. Landgeſtüt gehörigen Rennbahn⸗Wieſen iſt nunmehr der Stadt vertraglich geſſchert, wobei die Preisfeſtſetzung ſpäterer Ber⸗ einbarung verbehalten bleibt.— Der Südweſtdeutſche Städteeinkauf in Mannheim hat ſein Aktienkapital auf 500 000 Nark erhött; die Stadt als Mitzlied nimmt an dieſer durch Verdoppelung ihrer bisherigen Einlage von 5000 Mark te — Die Friſt des z. Ot. in Umlauf befindlichen Stadtnotgeldes wird bis 31. Dezember ds. Js. verlängert, bisher ſind 150 000 Scheine ausgegeben und noch 50 000 worden. Nun⸗ mehr ſoll das unbrauchbar gewordene Rotgeld eingezogen und d das noch zurückbehältene Papiergeld erſetzt werden. U „ Piegaens, 23. Febr. Eine Semeindeverſammlung nahm einſtimmig den Antrag des Oberbürgermeiſters Strobel, ein An⸗ lehen ven 1 Million Mark zu 3 Prozent en, an. Das Kapilal ſoll von der Stadt der Geſellſchaft„Vaußhllfe Pirmaſens“ zur Berf ag ung geſtellt werden. Zu dieſem Zweck haben bereitz vorſchtedene Induftrielle und Kaſſen 1 Million gezeichnet, ſo daß ſich das Seſamtzrundkapital der—04ů7 auf 2 Millionen erhöht. Es ſollen, um der hier herrſchenden Wohnungsnot zu ſteuern. kleine und mittlere Wohnhäuſer bis zum Preiſe von 00 000 Mark aut werbden. Die Geſslkſchaft wird dieſe Häuſer bis 4 80 Proz. sleihen. Das Kapital ſoll vom 1. Januar 1919 ab mit 8 00 Mark lährlich zur Ausgahlung gelangen. pfolz, Heſſen und Unngebung. / Speyer, 21. gehr. Ein Preſſe⸗Konflikt iſt im Pfäl⸗ iſchen Kreislehrerverein entſtanden. Der ſeitherige Vorſitzende 2 Preſſeausſchuſſes in Pirmaſens hat ſein Amt niedergelegt, weil der Kreisvereinsvorſtand in Speyer dem Schriftleiter der „Pfälziſchen Lehrerzeitunz“ verboten bat, einen Aufſatz jenes Preſſe⸗Ausſchuß⸗Vorſitzenden,„Der kommende Hauptlehrer“, in das Vereindorgan aufzunehmen. Das Verbot wurde damit be⸗ gründet, daß die Tendenz des Aufſates im Widerſpruch ſtehe mit dem Beſchluß des Hauptausſchuſſes des ee Lehrervere In pfälziſchen Lehrerkreiſen hat dieſe Anordnung fentlichen Widerſpruch gefunden, weil durch ſie Standesangele eiten, die irgendwie bon der Auffaſſung der Vereinsleitung abweichen, in der„Pfälziſ Lehrerzeiſung“ nicht mehr beſprochen werden können, ebenſe weil das Vorgehen als eine Bevormundung der Lehrerſchaft wird, zumal vom Vereinsvorſitzenden auch unzerſagt wurde, im Vereinsorgan eine Mitteilung über die Sachlage erſchien. 88 Aus der Pfalz. 22 Frebr. Hinſichmich der Arbeitszeilt in den Bäckereien Pfügiſche Kreisregierung fo tne beſtluumt. 1. Alle Arbeiten, die 1— reitung von Brot dienen, in den Bäckereien, auch wenn dieſe nur einen Nebenbetrieb dar⸗ Kaam, a) im Sommer, d. i. vom 14. April bis zum 16. Oktober in der Jeit von 6 Uhr abends bis 8 Uhr morgens, d) im Winter, d. 1. vom 16. Okteber bis zwn 14. Apeil von 7 Udr abends bis 7 Uhr morgens verboten. 2. Zur Vornahme von Vorerbeiten darf dieſe Slee. Ruhezeit auf die Dauer einer Stunde,— drei nden dor Bezzinn der Arbeitszeit, unmterbrochen n. d. k. im Semmer in der Zeit von—4 Uhr im Winter von—8 Uir ſind auch die Vorarbeiten während der uwiderhanblungen gegen s zu 1800 Mark oder mit bis Gerichtszeitung. X Smenm d.., 27. Jebr. Der rufſiſche Udin Golagrſzuck, welcher om 78. September 1917 iegels · bucz bei Sinsheim die Witwe Mann ermordet ſowie deren Schwiegertochter nach vorhergegangenem Sitttichkeitsverbrechen eine ſchwere Körperverletzung beigebracht hate, 1 vom eee Naſtatt) 1. wegen Ermordung der itwe ann zum Tode und 2. wegen Sittlichkeitsverbrechens und chwerer ee in den letzten belden Fällen zu einer Ge⸗ amtzuchthausſtrafe von 12 Jahren verurteilt worden.(8. K) )(Offenburg. 25. Febr. Der Mechaniker Otto Meßmer aus Oberachern hatte mit ſeinem inzwiſchen geiſteskrank denen Bruder einen Einbruch in die bei Oberkirch gelegene Villa eines in Straßburg wohnenden Geh. Regierungsrates verübt und dort geſtohlen, was ihnen in die Hände fiel. Die Sachen führten ſie auf einem Handwagen, den ſie anderwärts entwendet hatten, fort. Auf ähnliche Weiſe raubten ſie ebenfalls bei Oberkirch di eines Rittmeiſters aus und verübten ſonſt noch mehrere Diebſtäßle. Die Straf kammer verurteilte Ottis Reßmer zu 1 4 Monaten Gefängnis. KAuln, 22. Febr. Das Außerordentliche Kriegs⸗ ericht für den Bereich der Feſtung Köln hat durch Urteil ent⸗ chieden, daß die Entwendung von Trelbriemen aus Fabriken, die für Heeresintereſſen arbeiten, als Landesverrat u beſtrafen iſt, da der Fabrikbetrieb dadurch 99 1 85 und der ſeindlichen Macht ſomit Vorſchub geleiſtet wird. Auf der Anklage⸗ bank ſaßen der ſchon vielfach beſtrafte Arbeiter Ernſt Siegel und die Chefrau Helene Lieſk, 30 Jahre, und Anna Marla Slodowy, 50 Jahre olt, alle dreil aus Wiesdorf. Siegel war erarbeiter bei den Farbenfabriken in Leverkuſen und ver⸗ diente täglich 8 Mark. Er war geſtändig, nachts in den Keller eines Lagerhauſes der gewaltſam eingebrochen und Treib⸗ ritmen im Werte von Mark geſtohlen zu haben. Er verkaufte das Leder, nachdem er den Fabrikſtempel abgeſchabt hatte, zum Teil an die mitangeklagten Frauen, die in Abweſenheit ihrer zum Heeresdienſt eingezogenen Männer 496 eparaturwerkſtätten be⸗ treiben. Ein abermallger Einbruchsver Siegels in den Lager⸗ keller mißglückte; bei einem dritten erbeutete er aber wieder Treib⸗ riemen im Werte von 2800 Mark, von denen er drei im Werte von 1000 Mark auf dem Fabrikgrundſtück im Freien liegen laſſen mußte, weil die gangze Laſt ihm zu ſchwer war. Wieder verkaufte er von der Veute Leder an die mitbeſchuldigten Schuſtersfrauen Die geſtomenen Treibriemen waren für den Betrieb der für Heeres⸗ wecke arbeitenden Farbenfabriken unbedingt notwendig. Eine euanlage konnte längere Zeit nicht in Betrieb genommen 19 ſo daß eine Schädigung unſerer Kriegsmacht e Siege wurde lt.„Kölniſcher Zeitkung“ deshalb wegen vollendefen Landesverrats in Tateinhelt mit ſchwerem Einbruchsdiebſtahl und Verſuch dazu zu neun Jahren Zuchthaus, zehnjährigem Ehrverluſt und Polizeiaufſicht verurteilt. Die eine der angeklagten morgens. Im übrigen Rußhezeit verbstsn. 3. werden mit Geſpſtrafe droi Monaten baſtraft. Schuſtersfrauen muß den verbotenen Ankauf von Treibriemen und die Hehlerei mit ſechs Monaten, die andere mit acht Monaten Ge⸗ fängnis büßen.(ge.) Sportliche Rundſchau. „ Entſcheidungskampf um den Verbandspokal des Siiddeulſchen Jußbal-Berbandes. Die vier Kreismeiſter in den Pokalſpielen ſtehen bereits feſt und werden ſich in der Vorſchluß⸗Runde um den Verbands⸗ pokal nunmehr gegenüberſtehen: Oftfreis⸗Steger Spielvereinigung Fürth und Nordkrels⸗Sieger Fußballſport Verein Frankſurt, ferner Phönix⸗Mannheim und Südkreis⸗Sieger Stuttgarter ckers. 4. Seite. Nr. 98. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 27. Februar 1218. Handel und industrie. Reiensbamkausweis vom 23. ebruar Bestand an kur Zeld und an Gold i zem deutschem 4 Barren oder auslänc n Münzen, das Nilogramm fein zu! Mark berechnet. Vermögen(in 1000 Mark) gegen die Vorwoche Metallbestannaa 83 125⁵ darunter Golldldſd 914 66 Reichs- und Darlehenskassen-Scheine 1264270= 294⸗ Noten ander. Banken · 23 65618+ 29 Wechsel, Schecks und disk. Schatzanw. 12355895— 608 Lombarddarlegnen 6003— 026 Wertpepierbe 3233C 91937.— 178 Sonstiges Vermögenm 1874378. 95643 Verbindlichkeiten. Grundkapitaa!kl—2 180000(unver.) Rücklagen 90137(unver.) Notenumlauffßn 24761 Einlagen JJJ.. 3 Sonst. Verbindlichkeit. Berlin, 27. Febr.(WITB.) Der Ausw¾eis zei; ordentliche Entlastung der Anlage. Die günstige Verfassung des deutschen Geldmarktes ermöglickte es, in der abgelaufenen Woche der Reichsbank in besonderem Umange, Schatzanweisungen in den offenen Markt weiter zu geben. Die gesamte Anlage vermin- derte sich um 520,8 auf 12 453,8 Mill.., die bankmäßige Deckung Allein um 510,6 auf 12 355,9 Mill. M. Im Zusammenhang mit dieser Entlkstung der Anlagekonten verminderte sich das Guthaben um 146, Mill.., nämiich von 6215,0 auf 6069,3 Mill. A. An Banknoten wurden in der 3. Februarwoche 24,8 Mill. Mark in den Verkehr gesetzt, daneben 33,2 Mil. M. an Darlehens- kassenscheinen. In der entsprechendkn Zeit des Vorjahres waren an Darlehenskassenscheinen 63,5 NMill. VI., an Reichsbankroten 415,9 Mill. M. ausgegeben worden, 80 auch diesesmal wieder ittel Ziünstigere Bewegung zeigte, Als in der entsprechenden Woche des Vorjahres. Der Goldbestand der Reichsbank erhölite sich weiter um 166 000 M. auf 2407,7 Mill.., der Silberbestand usw. 115,7 Mill. M. BDer Besitz der Reichsbank an aahm um 96 000 M. auf 13,1 Mill. M. zu. n erhöhte sich die Sum sliehenen Darlehen um 58 Mill. M. iII ichs bank unter Beruclesichtigu Miilionen Mark einen Zun lehenskassenscheinen von: Für die Zwecke der ., Sso daß di Neuausgaben von Bestandes- an Dar- inzahlungen auf die 7 Kriegs- Anleihen im Betrage von rund 73 Milliarden M. sind die Dar- Stultgarter Lebensversicherungsbank a. G. (Alte Stattgarter). im abgelaufenen 63. Geschäftsjahr ist in ntigung der schwer auf der Lebensversicherung lastenden t befriedigend verlaufen. Eingereicht wWurden 7631 neue i Versicherungssumme(im 1250). Davon gelangten 6559 040 zur Aunahme(im Vorjahr 440 90 270). Nach Abzug des Gesamtab- in der Todesfalhersicherung ein Reinzuwachs von icherungen mit M. 24 223 903 Versicherungssumme (gegen M. 8 941 008 im Vorjahr). Dadurch erhöht sich der Ge- samtversicherungsbestand(einschließlich der Altersversicherung) von M. 1 Mitiarde 172 Millionen Ende 1016 auf M. 1 Müliarde 105 Millionen Ende 1017. W. 30 Ichenskassen nach dem Stand vom 22. Februar 1918 nur noch mit 825 Mill.., d. h. mit.1 Prozent der bezahlten Summe in Höhe von 73 Milfarden M. in Ansprueh genommen. Bernner Weripaplerbörse. Februar Devisenmarkt.) für: 2 25. Geld Brief Wele Brief Konstantinopel 18.85 18.95 18.85 18.95 Holland 100 Gulden 215.50 216.00 215.50 216.00 Dänemark 100 Krenen 152.50 153.00 15230 153.00 Schweden 100———— 75 163.25 163.75 Nerwegen 100 Kronen 159.25 159.75 159.25 159.75 Schweiz 100 Frauken 5 112.50 112.75 112.50 112.73 Oest.-Ungarn 100 Kronen 65.55 60.65 66.55 606.65 Sanienen 115.— 116.— 11880 116.½ Bulgarien 190 Levkraea 7% Jge, oe. 79.% NewwrnrhRer Wertrasferbbrae. NEM YeRK., 26. Februar.(Devisenmarkt) 25. 25. E. Tendenz für Geld. stramm fsst auf London 1 42 Beld auf 24 Stunden 0 ag6) 8 560.72 5⁰0 (Burohsohnkttsrate).——.—[[Wechsel auf London Qeld leties Barlehen 83833(Oabie Transfors).28.45.28.45 Slohtwoohsel Berlin..7 Snder Bunioaan 85.½ 85.4/ Sichtweohsel Paris.72.50.72.50 Mew-Vork, 26, Fobrusr.(Zonds- and Aktlenmarkt). 9 45 26. 25. N. Acht. Top. Santa Fé 4% e 33 2275, Bonds.——— St. Rallw. dex.̃ ⁊ 3— Inſted States Oorp. Corps Newf Vork Centr... 177% 71˙ bue Donds-.99. 99/ d. Ontario& Western, 20½% 28¼ Acht. Top. Santa FE.„ 35½ 35.—Lorfelk& Western. 10/ 103%/ do. pref. eol. Diyid. 81¼ 81½ FNortnern Pacifoͤon 35— 684½ Baltimore&, Ghio.5203 51½[Pennsyivana 23˙¼ 44, Canadlan Paoifto.„ 147¼ 70% Readinngg 8, Ohes.& Ohlo 64¾ 54¼ Obioago Rock 181& Pao. 21 20˙% Chio, MIIw.& St. Paul. 394, 28% Souern Haoltio. 7% 64 Denevor& Rio Grande. 3½ 5— Southern Hallwaß. 24— 223% Heee 157 1—[Southern Raibbay pref. 59½g 59.— Erle lst pret.. 228%½ 25% Union Pacifod. 121% 120% Erle 28t pretft.—* 8—85 58—* 411.— 5 Areat Nothern pret. 81—— merlo. Can——— Ulinois Central 21 94% mer Smelt& Ret. 32% 32% interborough Cons. Corp. 5 7% Anad. Copp. Bin. 64½% 63%8 do. do. pref. 42 4—[Sethlehem Stee. 519½ 39⁰5 Kansas Oity& Southern 16¼ 16—[CLentral Leather. 70½% 70ʃ. do. pref. 48— 40— intorn. e 38— 209 5 do. A. pref,f— 97/ Loulsvilte u. Mashyltle 113¼ 112½% Unſted States Steelscorp. 97½% 95½/ Hissouri Kaus.& Texas 4% 4% Unſted Stat. Steel Dorppr 110% 110— Aktlen-Umsatz 509 000(630 00) Mannheim, Rathaus⸗Bogen 47/48,(geöf Wiener Wertpaplerberse. Wien, 26. Febr.(WIB.) Die Meidung üüber den bevorstehen- den Friedensschluß mit Rußland und die Rede des deutschen Reichskanzlers wurden an der Börse lebhaft gewürdigt und Wirkten auf die Stinmumg freundlich ein. In geschäfflicher Hin- sicht ist eine Belebung nicht eingetreten. Der Verkehr blieb aufs Außerste beschränkt, nur Montan- und Türkische Tabak-Alctien er- reichten infolge von Deckungen einige Lebhaftigkeit. Schwächer lagen Rüsturgs- und leitende Bankpapiere. Nach Er g. der Deckungekäuffe trat allgemein eine leichte Abschwächung infolge der vorherrschenden Geschäftsstille ein. NLomdener Metallarkt. Londeg, 28. Februsr. Kupfer: Kassa 110.— 3 Honate 110.—, Eiektruytio zer Kassa 125/129, per 3 Hoaso——, Best-Seleoted per Kassa—.—, per 3 Honate Zinn: per Kassa 314.—, p. 3 Monate 311.—. lel loke p Kaess 30.U00.—20. per 3 Monate—.—. Zink: per Kassa 67.—. Sperfal 69.%½ Letnie Handelsnaehriebten. r. Düsseldorf, 26. Febr.(Pr.-Tel.) Der Auisichtsrat der Firma Böddingkaus, Reimann u. Co., Ebberfeld beantragt nach reichlichen Abschreibungen einrt Dividende von 10%% wie i. V. eereeee e eeeeeerer. Duisburg-Ruhrort, 206. Febr. Amtliche Notierungen. Bergfahrt. Frachtsätze von den Nhein-Ruhr-Häfen nach Mainz-Gustavsburg .—, nach Mainplitzen bis Frankfurt. M..25, nach Mannbeim .— nach Karleruhe.30, nach Karisruhe.0, nach Lauterburg .50, nach Straßburg i. E..—; Frachtsätre von Häfen des Nliein-Herne-Kanals nach Mainz-Custavsburg.30, nach Main- Atzen bis Franlturt a. M..75, nach Mannheim.50, nacii arlsruhe.80, nach nach Straßburg i. E..50 Schlepplöhne von den Nhein-Ruftr-Haſen nach Mainz-Ciusta vsburg .40—.60, naem Mannheim.60—.80. 100 1 215.75 M. — Briefkaſten. . S. Ohne Angabe der Anzahl Dienſtjahre unter Doppelrech⸗ nung der Kriegsjahre können wir Ihnen die Frage nicht beank⸗ worten.(94) 3 K. St. 15. Wir würden Ihnen raten, ſich zunächſt an die Ermit⸗ telungsſtelle für Vermißte und Kriegsgefangene im Verkehrsverein et von—12 und von—6 Uhr) zu wenden. Ferner nennen wir Ihnen noch: Das Zentralbür des Kriegsminiſteriums in Berlin, Dorotheenſtr. 48.(88) E. E. Ihre Anfrage wurde von uns unterm 28. November im Briefkaſten unſerer Nr. 557 beantwortet.(1115) L2. D. Landwirtſchaftsſchulen gibt es in Bitburg, Brieg, Reg. Bez. Breslau, Dahme, Reg.⸗Bez. Potsdam, Elſener(Greifswald) Flensburg, Heiligenbeil(Oſtpreußen), Herford, Hildesheim, Kleve, Liegnitz, Ludinghauſen(Weſtfalen), Marggrabowa(Oſtpreußen Marienburg(Weſtpreußen), Samter(Poſen), Schivelbein(Pommern) Weilburg a. d. Lahn.— 2. Zum Studium der Landwirtſchaft eignen ſich dieſe Schulen allerdings weniger. Dieſem Zwecke dienenn 116 landwirtſchaftlichen Akademien und Hochſchulen z. B. in Poppelsdor und Berlin. 6800 GE. K. Es konnte uns auf unſere Erkundigungen nirgends die gewünſchte Auskunft gegeben werden. Rufen Sie uns einmal bele phoniſch au; vielleicht können wir Ihnen eine Adreſſe auftzeben, bei der Sie ſich erkundigen könnten.(28) Bekanntmachung. Städtiſche Bekleidungsſtelle, Maunhein, f3,6. Mit den dem Kommunalverband Mannheim⸗Stadt ſeitens der Reichsbekleidungsſtelle für die minderbe⸗ D 15. April. Städf. Handels-Hochschule Oöln. [Das Borleſungs⸗Verzeichnis für das Sommer⸗Halb⸗ jahr 1918 iſt erſchienen und durch das Sekretariat, Claudiusſtr. 1, zu beziehen(Preis 0,25). ie Poloſungen Nachlaßverſteigerung. Im Auſtrage des Vor⸗ und Uebungen beginnen am mundes verſteigere ich am VB56e Freitag, 1. März 1918, Der Studiendirektor: 2 Profeſſor Dr. Chr. Eckert. nachmittags 2 Uhr fertigt ſAbschriften auf Schreibmaſchinen u. Verviefaftigangen D 2, 11, Anruf 2888. Lehrling. für ſof. od ſpäter geſucht. Gründl. Ausbübung zu⸗ Wener, mtater bent D. 8. Arbeiterinnen ⁷ Kraus Spiegel, Sofa mittelte Bevölkerung zugeteilten Jackenkleidern und Bluſen wurden folgende hiefſigen Geſchäfte beliefert: Alsberg Geſchw., O 2, 8 Liebhold., H 1, 4 Ammann., H 1, 16 Müller Gebr., Schwet⸗ Boſch Ad., Neckaran zingerſtraße 88 Dugeorge Hrch., Mittel⸗ Ortlieb Frieda, Weubeck⸗ ſtraße 90 ſtraße Furchheimer Beund, Nek⸗ Rothſchild Gebr., K 1, 1 karau. Schmoller Herm. u. Cie., Holdberg., Mittelſtr.77 P 1, 8/12 A Leop. Nachf., G277 Vatter Klara, Riedfeld⸗ ahn., G 5, 9 ſtraße 30 Kander, Warenhauß, T 1,1 Vetter H. u.., Schwet⸗ „Kauders., U 6, 12 zingerſtr. 16 Krüpe Ernſt, C 3, 1 Wronkers. u. Cie., E 15/10 Landauer., Q 1, 1 (Den mit verſehenen Firmen wurden nur Blufen zugeteilt.) Dieſe Waren dürfen nur an ſolgende Berbraucher⸗ kreiſe des Kommunalverdandes Maunheim⸗Stadt ge⸗ gen Borlage des betr. Unterſtützungsanswelſes und Abgabe des ordnungsgemäß ausgefertigten Bezugs⸗ ſcheines verabfolgt werden: 1. an die Empfanger von Armenunterſtützung, 2. an die von der Zentrale für Kriegsfürſorge Un⸗ terſtützten, an die eine Kriegshinterbliebenen⸗Rente Pezie⸗ henden(genügt Ausweis der letzten Zahlkarte), an die Kriegsbeſchädigten(genügt Rentenbeſcheid oder Rentenbuch), 5. an ſonſtige Perſonen gegen entſprechende Be⸗ ſcheinigung der ſtädtiſchen Bekleidungsſtelle. Die Geſchäftsinhaber werden zur ſtrengſten Einhal⸗ tung der ihnen bekannten näheren Bedingungen ver⸗ pflichtet, andernfalls ſie von weiterer Belieferung aus⸗ geſchloſſen werden. Swi1s Bekanntmachung. Die Bekämpfung der Reblaus betr. Die Verſendung von Blindhölzern und bewurzelten Reben aus einem Weindaubezirk in einen anderen Weinbaubezirk iſt verboten. Dieſes Verbot gilt ſelbſt⸗ verſtändlich auch für den Bezug von Blindhölzern und bewurzelten Reben aus nicht badiſchen Gebieten oder für die Verſendung von Blindhölzern und Reben nach ſolchen Gebieten. 3. 4. Das Großherzogtum Baden iſt in 6 Weinbaubezirke eingeteilt; die Kreiſe Mannheim, Seidelberg Karlsruhe bilden den 2. Weinbaubezirk. 5 Der Marktverkehr mit Wurzel⸗ oder mit Vlind⸗ reben, ebenſo der An⸗ und Verkauf von Schnitt⸗ und Wurzelreben im Umherziehen iſt verboten. Wer Reben neu anlegen will, gleichwiel, ob das Grundſtück ſchon mit Reben bepflanzt iſt oder nicht, und hat dies mindeſtens 4 Wochen nor der Anpflangung bei uns anzumelden. Als Neuanlage von Reben iſt auch anzuſehen das Pflanzen von Reben in Rebſchulen vder Zier⸗ gärten und das Ergänzen vorhandener Rebſtöcke durch Nachpflanzung, nicht aber das Ergänzen der 9 Reben durch Vergruben. Vordrucke für die Anmeldungen ſind bei uns er⸗ hältlich. Sy4l Reben, die im Widerſpruch mit den vorſtehenden Beſtimmungen angepflanzt wurden, werden vernichtet. Maunheim, den 22. Februar 1918. Bürgermeiſteramt: von Hollander. ee Wheig- Henkdibeß N5 15 2 05 Kre 182. Auf Anordnung der Kgl. Eiſenbahndirektion Ludwigshafen wird die für 15. März 191s vorge⸗ ſehene Wiederausgabe von Sonntagskarten bis auf weiteres unterbleiben. S65 Mannheim, den 26. Februar 1918. Rhein⸗Haardtbahn⸗Geſellſchaft m. b. S. Geheimer Regierungsrat. in der Böckſtraße 29 III die zum Nachlaß der 7 Karoline Steiner Witme gehörigen nachbenannten Fahrniſſe metſtbietend ge⸗ gen Barzaklung: 1 Veriiko, 2 aufgerüſtete mehrere Tiſche, Wal-Ha uin“, LebeasversNherAngsbanxK d. 6 (Alte Stuttgarter) Gegründet 1864 E211 eue Aaträge 197„ 74 Hillionen K ersicherungsstand 1 Riiarse and 185 Riifionon K Auskünfte erteilen in Mannheim Karl Sadel, D 6, 4; A. Köchier, Karl Ludwigstrasse 15; Pari Ben- aꝛe, Augusta Anlage 381; Wifn. Balster, Rheindammstrasse 14; Ober- inspektor Jaeger, Heinrieh Lanz- strasse 28. Möhel-Rüektransport von Heidelberg nadi Mannhæiĩm Mitte bis Ende März gesucht. Angebote unter G. Z. 75 an die Ge- schäftsstelle ds. Blattes. 3646 — Es wird das Gerücht verbreitet, dass „Kalser-Frladrich-uelle“ nicht mehr nach Mammhehm geliefert werde, bez w. nicht mehr zu kaufen sei.— Wir machen darauf aufmerksam, dass die Firma Wäih. Müler jun. S, 28 Te. 1636 nach wie vor unser Quellprodakt in altem Umiange bezieht und dass Kalser-Fried Flenn- Smelle in allen Apothebhen, Drogerlen und Eeseniee E- semiüften kkuflich ist. 1un Oflenbach a.., den 15. Februar 1918. Kaiser-Friedrich-Duelle Aktien-Gesellschaft. —— Nervüse jung —15 Jahren, U die höhere finden liebevolle im Alter von Schulen besuchen sollen, Aufnahme und verständige Pfege in; Heidelberg. Schriftliche Anfragen unter? Bettort, Stähle, Bilder, Spiegel, ding gr. 2r. Schrauk, 1 Sofa mit 2 Seſſel, 1 Regulator, 1 eiſ. 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