50 * 9 ſitr den allgemeinen und Handekstell: Chefredakteur Dr. Fritz Goldenbaum; für den Anzeigenteil: Anton Grieſer. ck u. Verlag: Druckerei Dr. Saas Rannheimer Seneral⸗ Anzeiger ch. m. b.., fämtlich in Mannheim.— Telegramm⸗ Adreſſe: General⸗Anzeiger Rannheim.— Fernſprech⸗An⸗ ſchluß mt Mgonhene Nr. 7240, 7941, 7942, 7943, 7944, 7945 und 7940.— Poſtſcheck⸗Ronto: Nr. 2917 Ludwigshafen am Rhein. Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirkt Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in * 0 acg Badiſche Neueſte Nachrichlen nzelgenpreiſe: Die A palzige ktolonelz ue 40 Fuanz· M 8 E n g, Reklamen M. anzeigen 50 5 5 blatt nachmittags 2½ Uhr vormittags 8¼ Uhr, Für gn- zeigen an ee Tagen, Stellen und gus, aben wird keine Ver⸗ einſchl Juſtellungsgebühr. Bei der poſt abgeh. M..70. Einzel ⸗Nr: 1o Pe moderner Kupfertiefdruck⸗Ausführung. —— Die Ftiedensverhandlungen in Bulareſt und Breſt⸗Litowſl. die Lage. In Bukareſt und Breſt⸗Litowſk vollziehen ſich in dieſen Tagen Akte von weltgeſchichtlicher Tragweite. Ruß⸗ land und Rumänien werden gezwungen, Frieden zu machen, nachdem ihre militäriſche Kraft dem Anſturm der Heere der Verbündeten nicht hat ſtandhalten können. Die großen Erobe⸗ rungsträume ſind ausgeträumt. Nun wird die Buße gezahlt für frevle Länder⸗ und Machtgier. Die Rußland auferlegten Friedensbedingungen ſind bekannt, die vom Vierbund für Ru⸗ mänien beſtimmten noch nicht, wennſchon die über ſie geäußer⸗ ten Vermutungen wohl nicht allzu weit von der Wahrheit ſich entfernen werden. Ueber die Dobrudſchafrage haben wir geſtern geſprochen. Beſtimmte Forderungen ſtellt Ungarn, was begreiflich genug iſt, denkt man an den Einfall der Ru⸗ mänen in Siebenbürgen in jenen erſten Tagen, da den Buka⸗ reſtern der Himmel noch voller Geigen hing; der ungariſche Finanzminiſter hat für die Forderungen Ungarns die e allgemeine Formel aufgeſtellt:„Wir werden beim Abſchluß des Friedens mit Rumänien ſelbſtverſtändlich alles vorkehren, damit die Intereſſen Ungarns ſowohl in bezug auf unſere Sicherheit wie bezüglich der Intereſſen der Volkswirtſchaft und der Verkehrsbeziehungen endlich mit Bezug auf unſere in Rumänien lebenden Konnationalen in rechtlicher Hinſicht ver⸗ teidigt und geſchützt werden.“ Am 27. Februar nun konnte Eraß Czernin dem König Ferdinand die Bedingungen bekannt geben, die der Vierbund ſtellt und deren Annahme Rumänien den Frieden ſichert. Es muß ein eigentümlich bewegender Augenblick für die beiden Männer geweſen ſein— dieſes Wiederſehen nach anderthalb Jahren. Graf Czernin war be⸗ kanntlich vor Eintritt Rumäniens in den Krieg Geſandter in Bukareſt, ſeine in einem Rotbuch zuſammengefaßten Berichte aus jenen bewegten Tagen haben eine geſchichtliche Berühmt⸗ heit erlangt, vor allem die der letzten Begegnung mit König Carol, da dieſer dem öſterreichiſchen Ge⸗ ſandten mit Tränen in den Augen ſein von Sorgen um ſeine Schöpfung beſchwertes Herz ausſchüttete. Czernin hat damals in vielfachen Unterredungen mit König Ferdinand, über deſſen Charakterſchwäche und geiſtige Unſelbſtändigkeit er in ſeinen Berichten ſehr ſcharf urteilt, das Unheil abzurdehren geſucht. ſchon recht frühzeitig berichtet er nach Wien, daß der Fall ganz hoffnungslos ſei und Wochen vorher gibt er ſchon faſt den Tag an, an dem Rumämien losſchlagen werde. Damals mußte Czernin das Land verlaſſen, heute kommt er zurück als Vertreter der ſiegreichen Mächte, deren Heere von Norden, Weſten und Süden zugleich in Rumänien ein⸗ dringend in einem Siegeszug ohnegleichen, in einem Feldzug von genialer Kühnheit und wunderbarer Bewährung des „Militarismus“ den frevelnden Verrat und machtgierigen Uebermut der Rumänen beſtraft haben. Nicht mehr als ein mit Hinterhältigkeiten und falſchen Redensarten abgeſpeiſter Warner tritt er vor den König, der 1916 ſich berufen glaubte, im Verein mit Bruſſilow der Donaumonarchie den letzten Stoß zu verſetzen, ſondern als Fordernder. Er hat dem König eine kurze Friſt geſtellt, die Bedingungen des Vierbundes anzuneh⸗ men. Befriedigt die Antwort des Königs nicht, nimmt er dieſe Bedingungen nicht an, ſo wird keine weitere friedliche Löſung des Konfliktes mehr verſucht werden— Mackenſen hat wieder das Wort. 155 Ueber die Verhandlungen in Breſt⸗Litowſk hören wir zur Stunde nichts. Eine Berliner Information der „Münchn. N..“ vom 27. beſagte, die Verhandlungen mit ußland in Breſt⸗Litowſt würden vorausſichtlich zu einem ſchnellen Abſchluß führen. Die Entſcheidung müſſe nach den en Ruſſen geſtellten und von ihnen angenommenen Beding⸗ ungen noch im Laufe dieſer Woche fallen, Es ſei aber möglich, aß wir nicht einmal bis zum Ende der Woche warten müſſen. Beſondere Aufmerkſamkeit aber müſſen wir der Gegen⸗ arbeit der Entente gegen die Neugeſtaltung der Dinge im Oſten ſchenken. England ſucht natürlich mit aller Kraft ie im Zuge befindliche Entwicklung zu hintertreiben. Ein neues Kriegsziel iſt bereits aufgeſtellt. Wie Reuter kabelt, ſchreibt nämlich die Newyork„Times“:„Deutſchland muß gezwungen werden, ſich aus den von ihm beſetzten rufſiſchen Provinzen zurückzuziehen. Die Ver⸗ bandsmächte müſſen das ſo ſchnell wie möglich als unabänder⸗ liches Kriegsziel verkünden.“ Das Ziel iſt leichter aufgeſtellt als erreicht. Darum hebt ſich die engliſche Diplomatie die Er⸗ reichung bis auf den allgemeinen Friedenskongreß auf. Dort hofft man mit Deutſchland eher fertig zu werden als auf den Schlachtfeldern. Im Unterhauſe hat Balfour erklärt, das Schickſal Rumäniens, Armeniens und des beſetzten ruſſiſchen ebiets werde auf der allgemeinen Friedenskon⸗ erenz entſchieden werden ohne Rückſicht auf einen er⸗ zwungenen Friedensbertrag. Von Frankreich aus wird verſucht, Japan loszukoppeln, das in Wladiwoſtok bedroht ſein ſoll, denn die Deutſchen auf Petersburg mar⸗ chieren. Japan wird ja ſchwerlich die franzöſiſche Beweis⸗ führung ſich zu eigen machen. Würde es nach dieſer mit Ruß⸗ and brechen— kein ſichereres Mittel gäbe es, um dieſes vol⸗ lends an die Mittelmächte zu ketten. Wir könnten alſo einer olchen Entwicklung mit Ruhe entgegenſehen. Aber die Ten⸗ denzen der japaniſchen Politik können ja gar nicht dahin gehen, ſich auf dieſe Weiſe eine künftige deutſch⸗ruſſiſche Rücken⸗ bedrohung zu ſchaffen. G. Deutſcher Ahendbericht. Berlin, 28. Febr., abends.(W B. Amtſich.) Von den Kriegsſchauplätzen niches Nenea. Das Ullimafum an Rumänien. m. Aölu, 1. März.(Pr.-Tel.) Die Kölniſche Volks- Jig. meldel aus Berlin: An zuverläſſigen Stellen in Berlin wird heule erklärt, daß nach Ablauf des der rumäniſchen Regie⸗ rung geſtellten Altimatums die militäriſchen Ope⸗ rationen gegen Rumänien ihren Jortgang nehmen. Ebenſo meldet die Kölniſche Jeitung aus Berlin: Die Berhandlungen mit Numänien ſucht der Verband zu ſtören. Die unſichere Lage an der rumänuiſchen Front iſt weiterhin nicht erkräglich. Es werden daher Vorbereitungen getroffen, nach Ablauf der den Rumänen geflellten Friſt und des Waffenſtillſtandes die mili⸗ käriſchen Operationen wieder aufzunehmen. Bruch zwiſchen Japan und Rußland? m. Köln, 1. März.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet von der Schweizer Grenze: Die Abreiſe des japaniſchen Botſchafters aus Petersburg faßt der„Temps“ nicht als eine einfache Vorſichtsmaßregel auf; ſie bedeutet, daß die bedrohten Intereſſen Japans durch diplomatiſche Mittel allein nicht ver⸗ teidigt werden könnten. Man ſtehe vor einer entſcheidenden Wendung in den ruſſiſch⸗japaniſchen Beziehun⸗ gen. Aehnlich äußert ſich das„Journal“: Die Abreiſe des japaniſchen Botſchafters hat die Bedeutung eines Bruches. Es handelt ſich nicht nur darum, die Vorräte in Wladiwoſtok gegen die maximaliſtiſchen Plünderer zu ſchützen, die Frage ſei, ob Japan Deutſchland ſichin Ruhe auf den Ruinen Rußlandseinrichten laſſen wolle. Tokio, 24. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Agence Havas. Bei Beantwortung der Interpellation in der Kam⸗ mer erklärte Vicomte Motono, es ſei ſchwer, ſich eine ſcharf um⸗ renzte Vorſtellung über die Tragweite des ruſſiſch⸗deutſchen zu machen. der Friede wirklich geſchloſſen ſei, werde Japan ſehr durchgreifende angemeſſene Maßnahmen ergreifen, um zu der Lage Stellurig zu nehmen. Die Abreiſe des VBicomte Uehld aus Petersburg ſei durch die gefährliche Lage veranlaßt worden, die dort herrſche. Aber die Lage bedeute keinen Bruch mit Rußland. Mit England, Amerika und den anderen Alliierten beſteht ein völliges Einvernehmen über die Fragen des ruſſiſchen Sonderfriedens. London, 27. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung des Reuter⸗ ſchen Büros. In einflußreichen Kreiſen iſt über eine franzöſiſche Anregung einer etwaigen Aktion Japans angeſichts des ruf⸗ ſiſchen Zuſammenbruchs nichts bekannt. Die jüngſten Ereig⸗ niſſe in Rußland entgingen jedoch der Aufmerkſamkeit Japans nicht. Der deutſche Vormarſch in Rußland ſchuf für alle Ver⸗ bündeten, die ſich im Oſten zu äußern haben, eine völlig neue Lage. Die neueſte Entwicklung in Rußland und die öſtliche Ausbreitung Deutſchlands nach Rußland und Aſien enthält für Japan eine höchſt ernſte Gefahr. Die Lage erheiſcht ernſtliche Beachtung ſeitens der Behörden in Tokio und des allgemeinen Publikums in Japan. Eine Beſetzung Petersburgs, das nur einen Monat von Wladiwoſtok ent⸗ fernt iſt, bedeute unter den jetzigen Umſtänden, daß die deutſche Macht ſich in 5 bis 6 Wochen über ganz Sibirien ſamt ſeinem Reich⸗ tum an Lebensmitteln und anderen Vorräten und Munition und der ſibiriſchen Bahn erſtrecken würde. Die neue Lage ſei alſo von dem denkbar größten Intereſſe für Japan. Das Wolffſche Telegraphenbüro bemerkt hierzu: Es iſt unver⸗ ſtändlich, wie Japan ſich in ſeinem Intereſſe durch unſeren Vormarſch in Rußland ſollte bedroht fühlen, in Wirklichkeit handelt es ſich um den Verſuch der Entente, Japan zu beunruhigen und aufzuhetzen. Mit beſonderem Eifer liegt Frankreich dieſen Beſtrebungen ob, wo⸗ für ſejt einiger Zeit gewiſſe Anzeichen zu beobachten ſind. Abdankung Leuins und Trotzlus? Petersburg im Verteidigungszuſtand. Berlin, 1. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Genf wird gemeldet: Nach Petersburger Depeſchen der Bal⸗ kanagentur ſoll die Prawda das Gerücht beſtätigt haben, daß Lenin und Trotzkty abzudanken beabſichtigen. Der Demiſſion beider wird die Wiedereinberufung der Konſti⸗ tuante vorausgehen, die mit der offizielfen Vertretung des ruſſiſchen Volkes gegenüber den Mittelmächten betraut werden ſoll. In den Petersburger Straßen waren Plakate ange⸗ ſchlagen, in denen geſagt wird, Lenin und Trotzky beabſichtig⸗ ten, nachdem ſie Rußland an Berlin verraten hät⸗ ten, ins Ausland zu fliehen. Die Plakate wurden von Roten Gardiſten abgeriſſen. Nach einer weiteren Petersburger Mel⸗ dung ſoll man dort fieberhaft arbeiten, um die Stadt in den Verteidigungszuſtand zu ſetzen. Durch Sirenen⸗ ſignale ſei die Arbeiterſchaft mobiliſiert. In der Hauptſtadt herrſche die größte Aufregung. Ein erheblicher Teil der Be⸗ völkerung ſuche auf alle möglichen Arten zu fliehen. Der Kor⸗ reſpondent des Petit Pariſien ſchildert das Schauſpiel der von der Front in die Petersburger Bahnhöfe flutenden Soldaten. Die Züge würden unter beiſpielloſen Szenen beſtürmt. Wenig⸗ ſtens könne man boffen, Petersburg bald von der Soldateska befreit zu ſehen.— Belagerungszuſtand in Petersburg. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 1. März.(Pr.⸗Tel. g..) Die Baſler Nachrichten melden aus Petersburg: Hier wurde erneut der Belagerungszuſtand erklärt. Nationalverſammlung gegen Bolſchewiki. e. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 1. März.(Pr. Tel. g..) Dis Baſler Nachrichten melden aus Petersburg: Neuerdings Redner fügte hinzu, ſobald verſtärkt ſich in der bolſchewiſtiſche Terro⸗ rismus, andererſeits die Neigung zu einer nach Moskau zu verlegenden Gegenaktion zugunſten der Nationalverſammlung. Die Unabhängigkeit Eſtlands. Berlin, 1. März.(Von unſ. Berl. Büro.) Aus Bern wird gemeldet: Die„Neue Korreſpondenz“ meldet aus Peters⸗ burg: Nach einem Telegramm aus Reval hat der Stadtrat von Reval eine Kundgebung veröffentlicht, welche die Un a b⸗ hängigkeit Eſtlands erklärt. Eine proviſoriſche Regie⸗ rung iſt gebildet worden. Die Kundgebung erklärt Eſtland gur neutralen Nation. Kein eſtniſcher Bürger ſolle an dem ruſſiſch⸗deutſchen Kriege teilnehmen. Die von den Bolſche⸗ wiki beſchlagnahmten Güter werden ihren Beſitzern zurück⸗ gegeben. Die in ruſſiſchen Regimentern dienenden eſtniſchen Soldaten werden zurückgerufen, und wenn ſie der Aufforde⸗ rung nicht Folge leiſten, als Deſerteure behandelt. Eine andere Depeſche aus Petersburg teilt mit, daß die Deutſchen, als ſie bis auf ſieben Stunden vor Reval vorgedrungen waren, Par⸗ lamentäre ſchickten, die erklärten, in Anbetracht der Unab⸗ hängigkeit Eſtlands kämen die Deutſchen als Gäſte und nicht als Eroberer. Die Sicherung des Friedens mit der Aktaine. Auch Oeſterreich greift ein. Berlin, 1. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Auch in Wien ſind jetzt, wie der halbamtliche Draht der Monarchie bekannt gibt, dringende Hilferufe eingetroffen. Man iſt nun auch in der Monarchie bereit, dieſen nachzukommen. Wir freuen uns dieſes Entſchluſſes. Die eigentümliche Art, mit der Herr von Seidler vor einer Woche von der deutſch⸗ öſterreichiſchen Gemeinſamkeit in dieſen Stücken abrücken zu müſſen geglaubt hatte, hatte doch in weiten Kreiſen verſtim⸗ mend gewirkt und auch was mehr gilt, in der uns feindlichen Welt allerlei Hoffnungen belebt. Es iſt gut, daß nun vor. Freund und Feind unſere Gemeinſamkeit von neuem nachdrücklich dokumentiert wird. Aber bedauerlich bleibt die Verſion doch, zu der Herr von Seidler ſich verpflichtet gehalten zu haben ſcheint. Es dürfte manche Bitternis aufgekommen und manches ärgerliche und verärgerte Wort iſt hüben und drüben geſprochen worden, das beſſer ungeſagt geblieben wäre. Die Befreiung Eſtlands und der Ukraine. m. Söln, 1. März.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeilung“ meldet aus Berlin: Unſere in Richtung Pfkow marſchlerendn Truppen ſind von der Bevölkerung freudig begrüßt worden. Viel⸗ fach ſind Stadtverordnete mit Brot und Salz entgegengekommen. In Eſtland arbeiten die eſtländiſchen Sozialrevolutionäre gegen die Maximaliſten. Es hat ſich ein Ausſchuß gebildet, der Eſtland ſelbſtändige Republik erklärt. Aus Reval ſind der Ritterſchaftshauptmann und über 250 Baſten nach Petersburg ab⸗ transportiert worden. Auch von Dorpat und anderen Städten ſind Liwländer in großer Zahl abtransportiert worden. Die verhaftet geweſenen Frauen ſind alle befreit. In der Ukraine wird die Herſtellung der Ordnung fortigeſetzt. Eiſenbahn und Wege ſind im allgemeinen in gutem Zuſtand. Die bolſchewikiſche Gegenregierung in der Ükraine ſall am 20. Februar aus Charkow geflohen ſein. Der Einmarſch der deutſchen Truppen wird, je weiter er vorrückt, freudig begrüßt. Viele deutſche Kolo⸗ niſten ſehnen ſich wegen der Unordnung und der erkittenen Unbill nach der Ueberſiedelung nach Deutſchland. v. Groener in der Akraine. Berlin, 1. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Finn⸗ land wird berichtet, daß die Kämpfe zwiſchen Roter und Weißer Garde unentſchieden andauern. Die Truppen der Roten Garde in Finnland werden auf 100 000—125 000 Mann geſchätzt. General Dobwer Musnick, der Befehlshaber der pol⸗ niſchen Truppen in Rußland, hat an die Regierung in Petersburg die Aufforderung gerichtet, die auf dem Weg nach Breſt⸗Litowſk ver⸗ haftete polniſche Abordnung freizugeben., Im Folle der Weigerung droht er mit Erſchießung eines ruſſiſchen Korpskommandeurs, der ſich in ſeinen Händen befindet. In der Ukraine leitet Generalleutnant von Groener die Wiederherſtellung der Verkehrswege. De polniſchen Parleien und die Lage. W. M. Auf die erſten Nachrichten vom Abſchluß des Breſter Vertrags mit der Zuteilung des Cholmer Landes an die Ukraine hat die polniſche Preſſe in Warſchau, wie in allen polniſchen Gebieten mit dem Ausdruck des Schmerzes und der Entrüſtung und dem Aufruf zur nationalen Samm⸗ lung reagiert. Noch am 20. Februar fordert der„Kurſer Warſzawſki“! zur Konſolidierung der Parteien auf und ſpricht dabei die Hoffnung aus:„Der gegenwärtige gewaltige Druck der öffentlichen Meinung wird das Seinige tun.“ Daß tatſächlich in der Frage der polniſch⸗ukrainiſchen Grenze eine gewiſſe Reviſion in Ausſicht geſtellt wurde, ſchreiben manche Warſchauer Blätter der zunächſt einmütigen Haltung der Polen zu. In der demokratiſchen„Nowa Gazeta“ vom 21. Februar heißt es in bezug auf die Erklärungen des öſter⸗ reichiſchen Miniſterpräſidenten:„Es zeigt ſich, daß die Haltung der Polen in der Choliner Frage nicht ohne Bedeutung war“, und die nationaldemokratiſche„Gazeta Poranne“ zam * 2. Seite. Nr. 101. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittags⸗Ausgabe.)] Freitag, den 1. März 1918. 22. Februar hebt hervor:„Jetzt zeigt ſich die ganze Kraft der ſo oft gering geſchätzten öffentlichen Me'nung. Unter ihrem Druck geben Heerführer und Diplomaten nach.“ Es kam aber nicht zu der angeſtrebten Herſtellung einer einheitlichen nationalen Front. Nachdem bereits unmittelbar nach dem Breſter Vertrag die Einigung aller Parteien auf eine gemeinſame Erklärung mißglückt war, wirkten die Zu⸗ eſtändiſſe hinſichtlich der Feſtlegung der polniſch⸗ukrainiſchen Sae einer ſolchen Einigung weiter entgegen, da ſie von ver⸗ ſchiedenen Parteigruppen verſchieden bewertet wurden. Schon am 24. Februar klagt die„Nowa Gazeta“ bitter darüber, daß die nationale Entrüſtung„nicht, wie manche meinten, einen entſcheidenden Moment des Umſchwungs bedeutete, ſon⸗ dern nur eine Epiſode, die man bereits jetzt allmählich zu liquidieren beginnt, indem man ſich beiderſeits von dem ein⸗ genommenen Standpunkt zurückzieht“. Damit treten die drei bürgerlichen Parteigruppen— Linke, Aktiviſten, Paſſiviſten— wieder ſchärfer ge⸗ trennt auf. Die„Nowa Gazeta“ ſtellt in dem eben zitierten Leit⸗ artikel feſt, daß„nichts ſichgeändert habe“, und er⸗ neuert ihre Kritik an der polniſchen Regierung. Von den aktiviſtiſchen Blättern weiſen der„Goniec“ und die„Godzina Polſti“ entſchieden auf die Verſtändigung mit den Zentralmächten hin.„Immer deutlicher zeigt ſich, daß die maßgebende Macht bei der Löſung unſerer Sache Wille und Entſcheidung der Zentralmächte ſind. Die polniſche Frage kann keine Löſung entgegen ihren Intereſſen finden“, urteilt der„Goniec“ vom 24. Februar. In demſelben Sinne fordert die„Godzina Polſki“ vom gleichen Tage zur Beteiligung an dem neuen Zug gegen Rußland auf:„Das kann die Zukunft des polniſchen Etaales noch retten; ein Kongreß oder.. das Geheiß der internationalen Gerechtigkeit wird ſie nicht retten.“ Gerade umgekehrt urteilt der„Kurjer Warſzawfſki“ vom 22. Februar; er zeigt dadurch, daß der Interparteiliche Klub einen Schritt rückwärts in der Richtung des Paſſivismus getan hat:„Noch iſt der Breſter Vertrag durch die Entente nicht anerkannt, und es wird doch der Augenblick kommen, in dem die Vierbundmächte mit der Entente verhandeln werden, und jede Frage wird dabei wieder beſprochen werden. Noch iſt nichts geſchehen, was wir als eine vollzogene Tatſache betrachten müßten. Alle Türen ſtehen noch offen und alles iſt noch zu erreichen.“ Als Vertreter des gemäßigten Aktivismus ruft das Blatt des früheren Miniſterpräſidenten Kucharzewſti, der„Kurjer Polfki“, nach wie vor zur Ruhe und Sammlung auf. Nachdem ſeine Anregung einer Rückkehr des Kabinetts Kuchar⸗ zeroſki nicht verwirklicht worden iſt, befürwortet er die tat⸗ kräftige Unterſtützung der neuen Regierung:„Sich um die „Regierung zu ſcharen und ſie in der nachdrücklichſten Weiſe 85 iſt die einfache Konſequenz der durch den reſter Vertrag geſchaffenen Lage.. Es irrt, wer annimmt, daß unter den gegenwärtigen Bedingungen die polniſche Staatlichkeit das Monopol nur irgendeiner politiſchen Rich⸗ tung werden kann.“ Ob freilich dieſer Aufruf, der nach einer redaktionellen Notiz„von einem der hervorragendſten poli⸗ tiſchen Führer“ ſtammt, Erfolg haben wird, kann erſt die Zukunft lehren. Unruhen in Irland. m. Köln, 1. März.(Priv. Tel.) Die„Kölniſche Jeitung“ meldet von der Schweizer Grenze: Die Pariſer Blätter melden aus London: In der iriſchen Graſſchaft Clare ſind Un⸗ tuhen ausgebrochen, die das Cingreifen der Trup- pennötig machten. Die Graſſchaft wurde als Kriegs gebiet erklärt, die bürgerliche Gewalt ging an die Militär⸗ behörden über. Das Echo der Kanzlerrede. Glatte Ablehnung überall! Berlin, 1. März.(Von unſ. Berl. Büro.) Aus Bern wird gemeldet: Die maßgebende franzöſiſche Preſſe lehnt die Rede Hertlings glatt ab. Höchſtens der ſanftere Ton der Rede wird hier und da anerkannt. Bei dem Kernſatz der Rede Hertlings, daß über Elſaß⸗Lothringen international nicht verhandelt werden dürfe, machen die Blätter darauf aufmerkſam, daß Hertling ſich etwas anders ausgedrückt habe, als vorher Kühlmann. Der Staatsſekretär habe geſagt: „Es gibt keine elſaß⸗lothringiſche Frage.“ Hertling. ſagte: „Es gibt keine elſaß⸗lothringiſche Frage im internationalen Sinne.“ Dieſe Nuance fällt der Preſſe auf und der„Matin“ meint, daß ſie viel kommentiert werden würde. Der„Te mps“ ſagt, Graf Hertling täuſche ſich, wenn er meine, daß es genüge, ein Problem zu leugnen, um es zu unterdrücken.„FJournal des Déebat!“ weiſt ſehr ſcharf Hertlings Anregung über Vel⸗ gien zurück. Die Regierung in Le Havpre hätte nur einen Vor⸗ ſchlag zu formulieren: ihre Rückkehr nach Brüſſel. Graf Hert⸗ ling möge wiſſen, daß weder Belgien nach ſeine Bundesgenoſ⸗ ſen irgend eine Begrenzung der Unabhängigkeit des König⸗ reichs zulaſſen würden. 8 Belgien und England wollen antworten. e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 1. März.(Pr.⸗Tel. g..) Der Lyoner„Progres“ berichtet, daß die belgiſche Regie⸗ rung die Erklärungen des Reichskanzlers Uber Belgien er⸗ widern wolle. Uebetr den Inhalt der Antwort ſchweben die Erörterungen des belgiſchen Miniſteriums. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 1. März.(Pr.⸗Tel. g..) Die„Weſtminſter Gazette“ berichtet, daß Lloyd Geor ge Anfang der kommenden Woche die deutſche Kanzlerrede be⸗ antworten wird. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 1. März.(Pr.⸗Tel. g..) Die„Morning Leader“ ſchreibt, dieengliſche Arbeiter⸗ partei betrachte die Rede Hertlings als geeignet zu einer Grundlage für Friedensbeſprechungen. Sie werde dieſer Ueberzeugung im Parlament Ausdruck geben unmittel⸗ bar nach der Rede, welche Lloyd George als Antwort auf die deutſche Kanzlerrede in der kommenden Woche im Unterhauſe halten wird. Vieder einmal die Rheingrenze. Die Zähigkeit, mit der die franzößſſchen Chauviniſten an dem Wahn feſthalten, doch noch einmal den Rhein zu überſchreiten und nicht nur ſein linkes Ufer, ſondern auch rechtsrheiniſche Landesteile in den VBeſitz Frankreichs zu bringen, müßte Erſtaunen hervorrufen, wenn nicht die Jahre dauernde, jelbewußt in den Schulen und in der Deffentlichkeit betriebene Pro ganda uns die Erklärung für dieſe Gedankenverirrung geben würde. Immerhin hat die zwingende Logik der Kriegswirklichkeit jetzt dazu geführt, die hochgeſpannten Ziele der nationalen Beſitz⸗ erweiterung etwas herabzuſetzen und auf die Wiedergewinnung der „verlorenen Tochter“ Elſaß⸗Lothringen zu beſchränken. Kraft, Rheinheſſen bis Aachen von der Herrſchaft der„Hunnen“ zu befreien, traut ſich der galliſche Imperialismus nicht mehr zu. Was man aber noch jetzt hartnäckig wünſcht und erhofft, das hat erſt dieſer Tage der General Malleterre mit aller Ernſt⸗ haftigkeit entwickelt, und der in Frank eich durchaus ernſt genommene Hiſtoriker Cawill Jullian bekräftigte es in einem aus„Wiſſenſchaft“ und Revanchepathos übel gemiſchten Aufſatz„Die Lehren unſerer Geſchichte und der Friede von morgen“, den die Rebue Bleue im Januar dieſes Jahres veröffentlichte. Beide wollen ſich jetzt gnädigſt damit begnügen, Elſaß⸗Lot rinzen, ein möglichſt umfangreiches Stück der Pfalz, mit Landau, das Saargebiet mit Saarloufs und ſeinen reichen Kohlenſchätzen in Beſitz zu nehmen und im übrigen alles deutſche Land links des Rheins zu„internatio⸗ naliſieren“ oder doch wehr⸗ und waffenlos zu machen.„Keine deutſchen Garniſonen mehr!“ ſagt der Geſchichtslehrer Jullian, „keine Feſtungen, keine Munitionsfabriken!“ Malleterre aber fügt hinzu:„Kein deutſcher Soldat mehr links des Rheins— und über ein paar Brückenköpfe nebſt geeigneten Stützpunkten rechts des Rheins würde noch zu reden ſein.“ Wir verzichten darauf, über den Wahnſinn dieſer Zumutung unter dem Geſichtspunkt der Kriegs⸗ zielerörterung noch Worte zu verlieren. Allein vom Standpunkt der Völkerpſychologie beſitzen die Aeußerungen der Herren Mauras, Malleterre, Jullian und Genoſſen ein gewiſſes Intereſſe für uns— weil ſie aufs neue die Art beweiſen, in der man in Frankreich den Kriegswillen durch Aufſtachelung des nationalen Ehrgeizes aufre htzuer a ten ſucht. Angebliche„Anrechte“ auf das linke Rhelnufer werden dabei durch verlogene Phraſen, der Verzicht auf die jenſeits des Rheins zu hoch hängenden Trauben mit eitel Edelmut begründet, nämlich mit der Rückſicht auf— Belaien! Die„praktiſche Pol'k“ verlange leider die bedauerliche Beſchränk eng auf Elſaß⸗Lothringen und ſeine angrenzenden Gebiete.— Herr Jullian aber fügt dieſem ſchwer errungenen Verzicht die Worte hinzu: „Die beſte Grenze iſt der Rhein, das 9551 linke Rheinufer bis Mainz, bis Koblenz, bis Köln! Ueber dieſen Punkt ſind die Franzo en in der Theorie einig.“ — Chauvinismus oder Wähnſinn? Ihre Grenzlinie iſt bisweilen ſchwer zu finden. der wirlſchaftſiche Aufſchwung nach dem Kriege. UBerlin, 1. März. (Von unſerm Berliner Büro.) Die Ausſprache verebbt. Noch einmal hatte man geſlern ſtarke Eindrücke, als Dr. Rieſſer die Kriegswirt⸗ ſchaft unter die Lupe nahm und freimütig die Kehrſeite der Medaille zeigte, die vielfach ſchreienden Uebelſtände dieſer Ueberorganiſation, die kritiklos zu preiſen manche ſich nicht entwöhnen können, auch nachdem aus ihr ſchon längſt eine wahre Organiſationswut geworden iſt. Herr Rieſſer hat ganz recht: darüber, ob das Syſtem als ſolches und als ganzes ſich bewährt hat, wird man erſt ſpäter ein ſicheres und abſchließen⸗ des Urteil fällen können. Auch heute aber wird man doch wohl ſchon ſagen dürfen, daß man ſich nur zu oft die Sache allzu leicht gemacht und geglaubt hat, die Dinge geordnet und die Verſorgung geſichert zu haben, wenn man für teures Geld für eine neue Geſellſchaft die Räume gemietet und Verfügungen erlaſſen hat, die in drakoniſchen Strafandrohungen ausmünde⸗ ten. Ueber alldem ſind Tauſende, die aus ihren Kollegerinne⸗ rungen mit dem Staatsſozialismus geliebäugelt hatten, grau⸗ ſam ernüchtert worden, und in Millionen iſt die Sehnſucht ge⸗ wachſen nach der Wiederkehr der Privatwirtſchaft, nach freiem Handel und freiem Verkehr. Dieſe alle, ſelbſt ſolche, die ehedem in dem freien Handel nur einen höheren Betrug zu ſehen ge⸗ wohnt waren(etwa das, was Heinrich von Treitſchle mit Ab⸗ ſicht übertreibend ſo auszudrücken pflegte: möglichſt billig ein⸗ kaufen, möglichſt teuer verkaufen), werden das Verlangen tei⸗ len, für das Herr Rieſſer geſtern paſſende Sätze fand: die Ulebergangszeit ſo kurz wie möglich zu bemeſſen und Kriegsſtellen und Kriegsgeſellſchaften ſchleu⸗ nigſt abzubauen, ſobald der Krieg nur ein Ende nahm. Eine gewiſſe ſtaatliche Aufſicht in der Uebergangszeit wird freilich trotzdem nicht zu vermeiden ſein. Der Zeit nach dem Kriege ſieht Rieſſer mit ſtarkem und großem Optimismus ent⸗ gegen. Bringen wir einen ehrenvollen Frieden heim— und die Grundlagen für einen ſolchen ſind doch wohl ſchon gegeben — ſo meint Herr Rieſſer, würden wir einen wirtſchaftlichen Aufſchwung ohnegleichen erleben. Herr Rieſſer iſt in dieſen Stücken ein ſachkundiger Mann. Wer möchte ihm nicht gerne glauben, umſo lieber glauben, als alle unſere Hoff⸗ nungen in der gleichen Richtung gehen. Was ſich ſonſt noch begibt, iſt Nachlaß von der andern Schmaus. Herr Dr. Landsberg polemiſierte gegen die Rechte und Herrn bon Oldenburg und Herr Dr. Roeſicke verteidigt Herrn von Oldenburg und polemiſiert gegen die Sozialdemokratie. Herr Dr. Landsberg behauptet, das preußiſche Wahlrecht ſei Reichsſache und Herr Dr. Roeſicke be⸗ ſtreitet das und ſchließlich findet Herr Dr. Roeſicke noch den beneidenswerten Mut, in Weiterführung des Vildes ſeines Freundes Oldenburg vom Kanzler, auf den man ſchießt, der aber auch ſchießen läßt, zu erklären: wenn einmal im Innern geſchoſſen würde, dann müßte von beiden Seiten geſchoſſen werden. Wir ſind nicht gerade abergläubig, aber wir möchten meinen, es wäre kein Schaden, wenn wir uns ein wenig abge⸗ wöhnten, derlei Möglichkeiten mit lebhafter Phantaſie uns aus⸗ zumalen, denn ſie ſind ſchauerlich und könnten, wenn ſie je Wirklichkeit würden, leicht das Ende des Vaterlandes bedeuten.— Auch Profeſſor von Schulze⸗Gaevernitz vermochte, da er in reichlich norgerückter Stunde das Wort nahm, doch nur in ausgefahrenen Gleiſen zu pflügen. Das lag gewiß nicht an ihm, der ein erleſener Kopf iſt, aber es wurde eigentlich ſchon alles geſagt, das Feld iſt abgegraſt. Um ſo ſchmerzlicher, daß die Ausſprache heute weitergehen ſoll. Deulſcher Reichslag. Sitzungsbericht. (Schluß.) Abg. Dr. Roeſicke(Konſ.): Die Beziehungen zu den neuen Staaten im Oſten müſſen ſo geſtaltet werden, daß dort eine deutſche Koloniſation ſtattfinden kann. Die Reichsſchuld wächſt ins Ungemeſſene. Ein Wunder, daß wir ſie noch tragen können. Die Friedensreſolution ſchiebt der Möglichkeit einen Riegel vor, daß die Feinde, die uns dieſe Laſten aufgebürdet haben, zu ihrer Abtragung herangezogen werden können Die Reſolution ſollte uns den Frieden bringen; das hat ſie aber nicht getan. Nun mögen die Feinde dafür büßen, daß ſie unſere Hand nicht ergriffen haben. Die Reſolution iſt jetzt hinfällig. Schon Dr. Spahn⸗hat darauf hingewieſen, daß wir jetzt ſehr wohl eine Kriegs⸗ entſchädigung fordern können. Täuſchen Sie ſich nicht darüber der Kreis, der hinter uns ſteht, iſt doch größer, als Sie denken.(Jurufe links: Größter Hetzer!) Wir können uns auch heute nicht zur Frie⸗ densreſolution bekennen. Man ſpricht auch davon, daß keine Anne⸗ erfolgen ſollen. Gilt das nur für Deutſchland? Ungarn und ulgarien wollen doch annektieren.(Sehr gut!) Wir werden vom Geiſte der Vaterlandsliebe getragen.(Zuruf bei den Fort⸗ chrittlern: Ihre Preſſe vergiftet ſiel) Herr von Oldenburg hat trotz eines hohen Alters dem Vaterlande im Feld und im Schützengraben gedient. Das mag ihm auch das Wort verſtattet werden. Wir kennen Auch die ihn alle als temperamentvollen Mann. Temperament finden wir im Hauſe aber allenthalben. So hat der Abgeordnete Scheidemann mit der Repolution gedroht.(Zuruf Scheidemann: Unſinn!) Für Sie gilt: Willſt Du nicht mein Bruder ſein, ſo ſchlag ich Dir den Schädel ein!(Zuruf Scheidemann: Stellen Sie ſich doch nicht beſchränkter als Sie ſind! Zurufe rechts: Das iſt Mehrheitston und Temperamentl) Auch der Vizekanzler hat ſich recht tempera⸗ mentvoll gezeigt. Er fühlt ſich als Vertreter einer beſtimmten Rich⸗ tung und hat nicht das Bedürfais, auch auf die Anſchauung der Min⸗ derheit einzugehen. Das iſt das, was wir hm vorwerfen. Aus den letzten Ausführungen des Reichskanzlers entnehmen wir, daß er von der Rede des Herrn von Payer vorher keine Kenntnis hatte. Wir ſind zur politiſchen Mitarbeit ſtets gern bereit, wenn der Reichskanzler nicht eine Politik verfolgt, die uns der Soziald emokraten Willen aus⸗ liefert. Dem Vaterland gegenüber ändern wir unſere Haltung nicht, deſſen ſchwierige Lage iſt uns durchaus bekannt. Wir bieten die Hand dazu, die Einigkeit des Volkes zu fördern. Die Streikluſt iſt in die Arbeiterſchaft hineingetragen worden und nicht von innen herausgewachſen. Die Freiheit der Rede haben Sie— zu den Sozialdemokraten gewendet— beſonders bewieſen, als Sie Verſammlungen der Vaterlandspartei von vornherein totſchrien. Arbeitswillige und andere organiſierte Arbeiter ſind durch Streikende und Streikpoſten von den Fabriken ferngehalten worden. Das nennen Sie Frei⸗ heit!(Sehr gut!) Miniſter Dandl hat keinesfalls für ſeine Dankesworte an die Sozialdemokratie Zuſtimmung im bahyeriſchen Volke gefunden. Auf den Frieden haben die Streiks nicht fördernd eingewirkt. An dem Nationalbewußtſein der Engländer ſollten wir uns ein Muſter nehmen. Wir hoffen, daß der Kanzler ſich hinter die Oberſte Heeresleitung ſtellt und einen geſicherten Frie⸗ den bringt.(Beifall rechts.) Abg. Dr. Schulze⸗Gaevernitz(F. Vp.): Der deutſche Barbar treibt in Belgien Säuglingspflege und Frankreich Denkmalsſchutz, die franzöſiſchen Vandalen machen Fliegerangriffe auf Freiburg und zertrümmern die Univerſitäts⸗ inſtitute, in denen die feindlichen Ausländer vor dem Kriege Gaſt⸗ freundſchaft gefunden haben. Wenn je ein Volk ſeine Reife für das allgemeine gleiche Wahlrecht gezeigt hat, ſo hat das deutſche Volk dieſe Prüfung beſtanden. Die preußiſche Wahl⸗ reform iſt die Waſſerſcheide zwiſchen dem alten und dem neuen Deutſchland. Die Wahlreform iſt die bedeutendſte Förderung auch für unſere auswärtige Politik. Die ruſſiſche Revolution iſt ein Kind der deutſchen Siege. Mit der Einführung der elſaß⸗ lothringiſchen Verfaſſung und der Einbringung der preußiſchen Wahlreform hat ſich Bethmann⸗ Hollweg als Vorkämpfer der freiheitlichen Ideen in die Welt⸗ geſchichte eingetragen. Der kommende Friede wird als Frei⸗ heitsfriede fortleben, wie die napoleoniſchen Kriege als Frei⸗ heitskriege.(Beifall.) Darauf wird die Beratung auf Freitag 12 Uhr vertagt. Vor⸗ her Anfragen, außerdem Wahlkreiseinteilung. Schluß%½ Uhr. Die Ferligſtellung der gtücke zut 7. kriegsanleihe. Die Tatſache, daß die Stücke 75 7. Kriegsanleihe noch nicht in die Hände der Zeichner gelangt ſind, hat Anlaß zu allerhand tö⸗ richten Gerüchten gegeben. Selbſtverſtändlich liegt auch für diejenigen Zeichner der 7. Kriegsanleihe, die ihre Stücke bisher noch nicht empfangen haben, ein Grund zur Beſorgnis nicht vor. Im übrigen ſei nachdrücklich darauſ hingewieſen, daß die teil⸗ weiſe Ausgabe der kleinen Stücke zur 7. Kriegsanleihe von 100 bis 500„ an die Reichsbankanſtalten zur Weiterleitung an die Ver⸗ mittlungsſtellen und Zeichner bereits erfolgt 5 Die Ausgabe der Stücke zu den 47 prozentigen Reichsſchatzanwelſungen dürfte Anfang Mai reſtlos erſolgen. Die Verteilung der Stuͤcke von 1000&4 §prozentiger Reichsanleihe und darüber beginnt vorausſichtlich Mitte Mai. Sie dürfte etwa Mitte Junt dieſes Jahres für ſfämt⸗ liche Stücke reſtlos beendigt ſein. Außerdem bleibt zu beachten, daß diejenigen Zeichner auf die 7. Kriegsanleihe, die zur Zeit noch nicht im Beſitz endgültiger Stücke ſind, auch ſetzt noch durch Ver⸗ mittlung ihrer Zeichnungsſtellen Zwiſchenſcheine(Interim; chelne) erhalten können, die ſich ebenſo wie die e Stũcke jeder Zeit verkaufen und bei den Reichsbankdarlehnskaſſen beleihen laſſen. Die Ausgabe der Stücke für die 8. Kriegsanleihe wird ebenſo, wie dies bei der 7. Kriegsanleihe geſchehen iſt, nach Möglichkeit beſchleunigt werden. Dabel wird wiederum darauf Bedacht ge⸗ nommen werden, daß die kleinen Zeichner(von 1 ark), die kn Gegenſatz zu den Zeichnern von 1000 Mart und mehr keine Zwiſchenſcheine bis zum Empfan der endgültigen Stücke erhalten, thres Stücke zuerſt hekommen. leſe werden mit möͤglichſter Be⸗ ſchleunigung fertig geſtellt und vorausſichtlich im September d. 8. ausgegeben werden. Wünſchen Zeichner von Stücken der Zprozennigen Neichsanl. unter 1000 Mark ihre bereits bezahlten, aber noch nicht kleinen Stücke bei einer des Reiches zu beleihen, ſo können ſie die beſonderer Zwiſchenſcheine zwecks Ver⸗ pfändung bei der Darlehnskaſſe beantragen: die ſind an die Stelle zu richten, bei der die Neicner erfolgt iſt. Dieſe Zwiſchen⸗ ſcheine werden nicht an die Jeichner und Vermittlungsſtellen aus⸗ ee ſondern von der Reſchsbank unmittelbar der Barlehnskaſſe übergeben. aß die Fertigſtellung nicht ſchneller vor ſich 1 5 erklürt ſich aus der großen Zahl der zu druckenden Anleiheſtücke(bis jetzt mehr als 50 Millionen!) und aus der Sorgſamkeit, mit der im Einblick guf den Wertpapiercharakter der Stücke bel deren Druck unbedingt verfahren werden muß.(WTB.) Franzöſiſche Angſi⸗Tiraden. e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 1. März.(Pr.⸗Tel. g..) Laut„Baſler Nachrichten“ meldet Reuter von der franzöſiſchen Kampffront: Da die Jahreszeit vorrückt und die Wahrſchein⸗ lichkeit der deutſchen Offenſive täglich größer zu werden ſcheint, mag die Mitteilung von Bedeutung ſein, daß die Franzo⸗ ſen an allen Frontteilen auf den Angriffgefaßt ſind. Hinter der franzöſiſchen Front wie hinter den britiſchen Linien wurde der Winter ausgefüllt mit methodiſcher Vorarbeit. Un⸗ zählige Kilometer von Schützengräben wurden ausgehoben, Straßen und Verbindungswege verbeſſect und Drahtverhaue angelegt. Artillerie und Munition ſind in erfreulicher Menge bereit. Die beſte und ſtärkſte Abwehr ſichert jedoch die Ver⸗ faſſung der franzöſiſchen Armee, die bereit iſt. den Angriff zu empfangen und die beſſer als jemals auf denſelben vor⸗ bereitet iſt. Wutausbruch Hervés:„Es lebe der Zar“. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 1. März.(Priv.⸗Tel., g..) Der Schweizer Allgemeine Preſſedienſt meldet: Guſtav Herve erläßt in der„Victoire“ folgenden Wutausbruch gegen die Maximaliſten anläßlich ihrer Kapitulation vor Deutſchland: Um ſich zu erleichtern, um ſeinen Abſcheu in das Geſicht dieſer niederträch⸗ tigen Kerle zu ſpeien, die durch ihre Dummheit und Feigheit uns dazu zwangen, mindeſtens ein Jahr länger Krieg zu führen, fühlt man ſich in einer Stunde wie der gegenwärtigen verſucht zu rufen: „Es lebe der Zarl“ Der engliſche Heeresbericht aus Paläſtina und Hedſchas meldet unterm 28. Februar: Nach einem hitzigen Gefecht in der Gegend der Abusdam⸗Station der Hedſchaseiſenbahn, 80 Meilen nördlich von Medina, wurde eine feindliche Kamelreiterabteilung von Araberſtreitkräften des Königs von Hedſchas vertrieben. Am 25. Februar wurden von unſeren Fliegern erfolgteiche Bomben⸗ flüge gegen El Kerek ſüdlich des Totken Meeres, ausgeführt. Am 26. Februar erreichten unſere berittenen Patrouillen Ruß⸗el⸗Bahr, einen kleinen türkiſchen Hafen und Stapelplatz im Norden de⸗ Toten Meeres. V. „— 3 — dienſtordens, Ab det Natur⸗ und Völker 90 Nreitag, den 1. März 1918. Man ahetmer eneral⸗ Anzeiger. Mittags⸗Ausgabs. Nr. 101. 3. Seite. Nus Stadt und Land. mit dem Pe. ausgezeichnet Dolmetſcher⸗Gefreiter Carl Kalbfleiſch, wohnhaft in Ham⸗ urg, bei einem Gruppen⸗Nachrichten⸗Kommandeur. Armierungsſoldat Ernſt Peter Stein, Inhaber der Badiſchen Verdienſtmedaille, Sohn von Frau Kath. Stein Witwe, Musketier Karl Maier in einem Inf.⸗Reg., wohnhaft Gr. Wallſtadtſtraße 62, Kaufmann bei der Firma Neuberger u. Söhne. Sonſtige Auszeichnungen. Der Großherzog hat dem Major Friedrich Lang im Feldart.⸗ Reg. 80 und dem Leutnant d. Reſ. Georg Randoll im Inf.⸗ Reg. 112 das Ritterkreuz des Militäriſchen Karl Friedrich⸗Ver⸗ dem Hauptmann d. L. 1 Ernſt Hermann Hugo Kadach, Kommandeur der Mun.⸗Kol. eines Reſ.⸗Fußart.⸗Regts. ad dem Stabsarzt d. L. 2 Dr. Fritz Wertheimer bei einem Dandw.⸗Fußartl.⸗Batl. das Ritterkreuz 2. Klaſſe mit Eichenlaub und Schwertern des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen. Gefreiter Karl Wacker von Neckarau, bei einer Reſerve⸗Ar⸗ tillerie⸗Munitionskolonne, wurde die Badiſche ſilberne Verdienſt⸗ medaille verliehen. Aus der Stadtratsſitzung vom 27. Jebruar 1918. Die Bürgerausſchußvorlagen für die Sitzung des Bür⸗ gerausſchuſſes am 22. März werden genehmigt. Folgende Haushaltspläne für das Jahr 1918 werden eſtgeſtellt: Gutswirtſchaft, Oberrealſchule, Eliſabethſchule, Liſe⸗ lotteſchule, Gewerbeſchule, Handelsſchule und Handelshochſchule. Die ſämtlichen ſtädtiſchen Sammlungen für kunde wurden vereinigt. Zum Kuſtos der geſamten Sammlung wird Herr Profeſſor Föhner ter ernannt. Im Hinblick auf die derzeitige äußerſt mangelhafte Schnell⸗ zugsverbindung Mannheims insbeſondere mit Karlsruhe wird an 75 Großh. Generaldirektion das dringende Erſuchen um Ver⸗ eſſerung der Eiſenbahnverbindungen Mann⸗ eims gerichtet. Hoftrauer. Wegen Ablebens des Großherzogs Adolf Fried⸗ VI. von Mecklenburg⸗Streliß legte der Großherzogliche Hof rauer auf drei Wochen bis zum 18. März einſchließlich an. * Verſetzt wurde Amtsaktuar Artur Edinger vom Begzirks⸗ amt Ueberlingen zum Bezirksamt Mannheim. Mllitäriſche Beförderung. Unteroffizier Georg Heydecke, Inhaber des Eiſernen Kreuzes und der Badiſchen ſildergzen Verdienſt⸗ me aille, ſeit Kriegsbeginn im Felde, Sohn des Schmiedemeiſters edrich Heydecke, S 6, 41, wurde zum Sergeanten befördert. „Generalbetriebsleitung Süd“ Frankſurt a. M. Bereits vor dahresfriſt haben die deutſchen Eiſenbahnen zur Vereinheitlichung 4 r Betriebsführung auf ihren Bahnſtrecken eine Kriegsbe⸗ rkiebsleitung eingerichtet, die dem Miniſterium der öffent⸗ ichen Angelegenheiten in Berlin angegliedert iſt und für die gleichmäßige Anſpannung aller Kräfte für die Zwecke der Krieg⸗ führung und der Kriegswirtſchaft zu ſorgen hat. Die hierbei ge⸗ machten günſtigen Erfahrungen haben die Bundesregierungen ver⸗ helaßt, dieſe Einrichtung weiter auszubilden. Zur glatteren und Sinmungsloſeren Bewälkigung der in jüngſter Zeit, beſonders in üdweſtdeutſchland geſtiegenen Anforderungen an den Betrieb und zerkehr der Eiſenbahnen iſt vorübergehend in Frankfurt a. M. Bue Generalbetriebsleitung eingerichtet worden. Sie führt die zezeichnung„Generalbetriebsleitung Süd“. Zugeteilt 485 ihr die von der Generalbetriebsleitung Weſt in Eſſen nunmehr gezweigten Bezirke der Eiſenbahndirektionen in Frankfurt, Elfans⸗ Saarbrücken und der Generaldirektion der Eiſenbahnen Haß⸗Lothringens in Straßburg, ferner die Gehiete der Bayeriſchen ſenbahndirektion in Ludwigshafen, der Württembergiſchen Gene⸗ ldirektion in Stuttgart, der Badiſchen Generaldirek⸗ 5 in Karlsruhe, ſowie die Strecke Aſchaffenburg—Würz⸗ Dicg der Königlich Bayeriſchen Eiſenbahndirektion in Würzburg. blez Regelung des Kohlenverkehrs auch nach Süddeutſchland ver⸗ eibt bei der Generalbetriebsleitung Weſt. 11* Die Schnellzugszuſchſäge. Der preußiſche Miniſter für öffent⸗ teche Arbeiten erklärte im Abgeordnetenhaus, die am 1. April ein⸗ notende Erhöhung der Eiſenbahn⸗Fahrpreiſe ſolle nicht zu einer diehmaligen Erhöhung der Schnellzugspreiſe Veranlaſſumg geben, banmehr ſollten die bisher gezahlten böberen Preiſe tunlichſt beibe⸗ ſt en werden. Wie das zu ermöalichen ſei, bilde noch den Gegen⸗ and von Beratungen. Wahrſcheinlich bverde man beſtimmen, daß er Reiſende 3. Klaſſe eine Fahrkarte 2. Klaſſe, der Reiſende 2. 1 aſſe eine ſolche 1. Klaſſe und der Reiſende 1. Klaſſe je eine ſolche und 2. Klaſſe löſen müſſe. 2 86 9 RNeutralität- abzeichen. Lt. Erlaß des Kriegsm. darf das Pentralitätsabzeichen des Geafer Abkommens nur von denjenigen erſonen getrqgen werden, die unter die Artikel 9, 10 und 11 des ommens fallen. Innerhalb der freiwilligen Krankenpflege darf RNeutral.⸗Abzeichen nur von ſolchen Perſonen getragen werden, lle ordnungsgemäß in die freiwillige Krankenpflege eingereiht ſind. eber die Ausgabe dieſer Abzeichen iſt von den Dienſtſtellen der Heeresverwaltung und der freiwilligen Krankenpflege eine genaue Kontrolle zu führen und ſtreng darauf zu achten, daß beim Aus⸗ ſcheiden der Beſitzer aus dem Heeresſanitätsdienſt oder aus der freiw. Krankenpflege die Abzeichen zurückgegeben werden. B. Der März oder der Lenzmonat hat heute ſeinen Anfang genommen. Es iſt ein kriegeriſcher Name, der Martins; hängt er doch mit Mars zuſammen, dem altrömiſchen Kampfgott, dem eben der März,— der erſte Monat des Kalenders der alten Römer—, beſonders geweiht und heiſig war. Wir begrüßen den März als den Lenzmonat; er ſoll frühjahrlichen Charakter tragen und nach dem Kalender hält am 21. das Frühjahr ſeinen Eingang. Aller⸗ dings iſt es mit der Lenzosherrlichkeit des Monats März aicht immer eine ausgemachte Sache. Wir dürfen uns nur an den März 1917 erinnern, der mehr winterlichen, als frühjahrlichen Chorakter trug. So müſſen wir auch in dieſem Monat wieder mit ühlen Winterlüften rechnen. Boethes hübſches Märzgedicht hebt warnend an:„Es iſt ein Schnee gefallen, denn es iſt noch nicht Zeit, daß von den Blümlein allen, daß von den Blümlein allen, wir werden hoch erfreut.“— Für das kirchliche Leben iſt der März in dieſem Jahr inſofern von beſonderer Bedeutung, als ſeine lezten Wochen im Zeichen der Paſſionszeit ſteht. Der allerletzte Te iſt der Oſter⸗ ſonntag. Aus den auernregeln greifen wir folgende heraus: „Viel und longer Schnee; fiel Heu, aber mager Korn und dicke Spreu“;„Viel Schnee, den uns der Lenz entfernte, läßt zurück uns reiche Ernte“ und„Bleibt der Winter zu fern, nachwintert er gern“. * Eine außerordenkliche Generalverſammlung der Betriebs⸗ krankenkaſſe der badiſchen Skaatseiſ nbahnen, die notwendig wurde, weil, wie es ſe,on aus den Verhandlungen der 2. Kammer bekannt geworden iſt, die Kaſſe im Jahre 1917 mit einem Fehlbetrag von 215 802 Mark abſchließt, fand dieſer Tage in Karlsruhe ſtatt. Es wurde eine Aenderung der Satzungen vorgenommen und zwar dahingehend, daß die Kaſſenleiſtungen jſetzt auf 26 Wochen herab⸗ geſetzt worden ſind, bei einer halbjährigen Beitragsleiſtung. Durch die Kriegsaushelferinnen hat die Kaſſe eine außerordentlich ſtarke Belaſtung erfahren. Es wurde eine Entſchließung angenommen, in 5 das Finanzminiſterium erſucht wird, den Fehlbetrag zu en. Der Verband der badiſchen Bahn⸗, Weichen⸗ und Signal⸗ wärter hat auf ſeiner letzten Hauptverfammlung in Offenburg be⸗ ſchloſſen, ſich dem Verbande der Badiſchen Beamten⸗ und Lehrer⸗ vereine anzuſchließen. Der Verbandsbeitrag wurde einſchließlich des Beitrages zum Verbande der Badiſchen Beamtenvereine auf 3 Mark jährlich feſtgeſetzt. 3 Beamtenjubiläum. Am heutigen Tage kann Herr Ingenieur Albert Gansler bei der Maſchinenfabrik von Joſeph VPögele auf eine 25jährige Tätigkeit zurückblicken. Die Verdienſte des mit ausgezeichneten Kenntniſſen und einem vornehmen, verbindlichen Weſen ausgeſtatteten Veamten wurde von der Firma und den Kol⸗ legen des Jubilars durch entſprechende Ehrungen gewürdigt. 3 Jubiläum. Sein 30. Dienſtjahr am Großh. Hoftheater be⸗ geht heute der Magazinmeiſter Ludwig Schölll. * Ein folgenſchwerer Treibriemendiebſtahl. In der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag wurden die Treibriemen einer Abteilung der Deutſchen Zündholzfabriken.⸗G. in Rheinau entwendet. Da ohne dieſe nicht gearbeitet wer⸗ den kann, ſo ſteht der Betrieb der Fabrik ſeit geſtern früh vollſtändig ſtill. Der Wert der entwendeten Treibriemen beträgt etwa 5000 Mk. Die Spur der Diebe ſcheint nach Mann⸗ heim zu führen. In der Nacht vom letzten Freitag zum Samstag wurden aus dem Fabriklager mehrere Kiſten Zündhölzer geſtohlen. Es iſt nicht unmöglich, daß dieſer Diebſtahl ebenfalls von den Treibriemendieben ausgeführt wurde. Todesfall. Im Alter von 76 Jahren iſt in Konſtanz Oberbergrat Honſell geſtorben. Der Verſtorbene ſtammte aus der altbefgnten Konſtanzer Familie gleichen Namens. Er iſt im Jahre 1842 in Konſtanz geboren und trat 1864 als Berg⸗ und Hüttenpraktikant in den badiſchen Staatsdienſt. 1873 wurde er Berameiſter, 1877 Direktor der Saline in Dürrheim, 1881 Berarat bei der Domänendirektion in Karlsruhe, 1893 Oberbergrat, Seit einem Jahr war der Verſtorbene bereits ſchwer krank. Oherbergrat Honſell hatte neben ſeiner Weamtentätigkeit reges literariſches Intereſſe In dem Werk über das Großherzogtum Baden, das 1912 mit Unterſtützung des Kultusminiſteriums herausgegeben wurde, hat Oberbergrat Honſell das Kapitel ſber das Bergweſen in Baden bearbeitet. Auch für den Scheffelbund hat er ſich intereſſiert und England und ſeine Komponiſten. ſaß Durch eine Statiſtik über die Ergebniſſe der engliſchen Konzert⸗ Enon murde feſtgeſtellt, daß die engliſchen Komponiſten auch in ſegband elbſt den letzten Platz einnehmen. Darum beſchäftigen ſich 0 die Blätter in längeren Artikeln mit den muſikaliſchen Ver ⸗ Lob iſſen in England, und es gibt dabei weſentlich mehr Tadel als ſtelle Nun bemüht ſich die„Times“,„Mißverſtändniſſe“ klarzu⸗ 8 en und die modernen heimiſchen Muſiker wenigſtens teilweiſe in dichu zu nehmen.„Gegenwärtig“, ſo ſchreibt das Blatt,„gibt es 00 nſichten über die britiſchen Komponiſten Die erſte Anſicht 5 dahin, daß die Aufführung engliſcher Muſikwerke das beſte die tel iſt, um die Konzerlſäle zu leeren. Nach der zweiten Anſicht, au mit der erſten logiſch zuſammenhängt, ſoll die Preſſe von Haus entf der Meinung ſein, daß alle britiſche Muſik wortlos iſt und in fuchereczender Weiſe kritiſiert werden muß. Im Gegenſatz hierzu badert du dritte Gruppe, daß man in den Schulen mehr bebrauch giſc rengliſchen Muſik machen ſolle, um einerſeits die Jugend ener⸗ niſter zum Patriotismus zu erziehen und andererſeits den Kompo⸗ aten Einnahmequellen zu verſchaffen.“ Die„Times“ meint nun, nich das Publikum ſich den neuen engliſchen Muſikwerken gegenüber ſach wegen ihrer britiſchen Herſunft kalt verhält ſondern ganz ein⸗ darum, weil ſie neu ſind. Es ſehle die Möglichkeit, ſich mit den Ideen und Richtungen der engliſchen Komponiſten ernſthaft mol 9 nachen oeßn erftengligen Hören könne man ſſch nie⸗ 5 5 über eine neue Muſik ein auch Rür einigermaßen treffendes aßz„ Udden., Dieſe Urteilobillaung wird aber dadurch verhindert, ſlku ie neuen Werke wegen der kalten Aufnahme ſeitens des Pub⸗ ob ins meiſtens ſchon nach der erſten Aufführung wieder für immer übgeſett werden.„Nicht alle briliſchen Kompoſitionen ſind wertlos, werd viele von ihnen kann allerdings kein beſſeres Urteil gefällt ſön en. Aber wie könnte es auch anders ſein? Die Komponiſten 1 ſich nur ſelbſt weiter bilden, wenn ſie Gelegenheit haben, böre Werke drei⸗ oder viermal bei öffentlichen Aufführungen zu Pubti Auch ſie bedürfen ſolcher Wie erholungen genau wie da⸗ düdenkum, das ſich auf andere Weiſe unmöglich muſikaliſch fork⸗ Schult kann. Eine Einführung britiſcher Kompoſſtionen in die Aineen, wäre gewiß zu bigrüßen. Aber nur beſtimmte Werke aus en ſich hierfür, und zwar ſind es pom künſtleriſchen Standpunkte urchaus nicht immer die wertvollſten. Wichtig wäre aber eine duge icklung in diefer Richtung ſchon darum, weil die engliſche foll nd vorerſt mit der heimiſchen Muſik nertraut gemacht werden Wenn der junge Engländer in die Welt hinausgeht, ſteht es dann noch immer frei, zmiſchen heimiſchen und ausländiſchen ſitianen zu wählen. Von der Muſik als patriotiſches Er⸗ ziehungsmittel iſt aber ſchon darum nicht allzu viel zu halten, weil Patriotismus nicht gelehrt werden kann, ſondern von Haus aus empfunden werden muß.“ Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Konzert 5. Kander— M. Lipmann. Zwei hier beſtbekannte, ernſt ſtrebende Künſtler hatten ſich geſtern im Kaſinoſaale zu gemeinſamer künſtleriſcher Tat zuſam⸗ mengefunden, die Herren Hugo Kander und Max Lip⸗ mann. Das Konzert batte ſich eines regen Beſuches zu erfreuen und nahm einen erfreulichen Geſamtverlauf. Herr Hugo Kander, der ſeine Stüdien, wie bekannt, an der hieſigen Muſikhochſchule bei Prof. Pfeiffer begaun und bei Scharwenka in Berlin vollendete, eröffnete die abwechslungsreiche Vortragsfolge mit Bachs Orgel⸗ konzert in A⸗moll. Die drei Orgelkongerte Bachs ſind Uebor⸗ tragungen von Violinkompoſitionen des italieniſchen Violinmeiſters Antonio Vivaldi(1680—1743), und A. Stradal, der Brucknerſchüler, hat drei davon für Klavier bearbeitet. In dieſer Form bot H. Kander das dreiſätzige A⸗moll⸗Konzert, und ſeine Wiedergabe ver⸗ einte Kraft und Temperament(in den Eckſätzen) piit Muſikalität. Als nachempfindender Künſtler erwies er ſich beſonders im Adagio. In noch innigerem Verhälinis ſteht Kander mit Brahmſens tief⸗ gründiger Kunſt. Drei Intermezzis von Is. Brahms, eine Ga⸗ botte bon Gluck in Brahmsſchem Arrangement, die Brahmsſche G⸗moll⸗Rhapſodie op. 79, ſowie einige Tonpoeſien F. Chopins, der As⸗dur⸗Walzer op. 34, die Des⸗dur⸗Berceuſe op. 57, ſowie das wie zarter Elfenſpuk dahinziehende Cis⸗moll⸗Scherzo op. 39 ergänzten die mit ſicherem Geſchmack gewählte Vortragsfolge, und H. Kander bewies in dieſes Programms aufs neue ſein gediegenes kechniſches und muſikaliſches Können, den gereiften Vor⸗ tragsgeſchmack, das hohe Geſtaltungsvermögen. Ja, ſeine Kunſt ſchien noch reifer, tiefer und abgeklärter, vor allem in dem über⸗ aus poeſicvoll geſtalteten Cis⸗moll⸗Scherzo von Chopin, aber auch in dem zweiten der drei Brahmsſchen Intermezzi und deſſen „himmelſtürmender“ zwsiten Rhapſodie. Dem herzlich geſpendeten Beifall entſprach der Künſtler mit einer Zugabe(Chorens E⸗moll⸗ Walzer)./ Gleiche Gedlegenheit zeichneten den vofalen Teil aus. Herr Lipmann bewies zunächſt in Händels Arie„Gewaffnet iſt mit Mut mein Arm“ aus„Judas Maccabäus“ ein erhebliches Maß von Koloraturtechnik und Geſtaltungsvermögen. Drei Geſänge von Hugo Wolf,„Tambour“,„In der Frühe“ und„Geſaug Weylas“, wurden in ihrer Eigenart ktreffend charakteriſiert und mit ver⸗ N bis in die letzte Zeit aktiv betätigt. Der Verſtorbene war der Bruder Samskag, 2. März, gellen folgende Marlen: IJ. Für die Berbraucher: Brot: Für je 750 Gramm die Brot⸗ und Zuſatzmarken—3. Mehl: Fur 200 Gramm Haushaltungsmehl(das Pfund 28 Pfg.]) die Mehlmarke 2. 1 Butter: Für · Pfund die Buttermarke 7 in den Verkaufsſtellen 521 bis 1000; ſerner die Buttermarke 8 in den Verkaufsſtellen—.220. Feit: Für Pfd. die Allgemeine Lebensmittelmarke) 6 in den Fett⸗ verkaufsſtellen—225 und 501—810 der alten Kundenliſte. Eier: 915 1 Ei(92 Pfg.) die Eiermarke 1 in den Verkaufsſtellen 611 bis 920. Weißer Käſe: Für Pfd.(das Pfund 75 Pfg.) die Buttermarke 9 in den Verkaufsſtellen 26.—174. Zucker: Für 400 Gramm die Zuckermarke 2 der Kolonfalwarenkarte in den Verkaufsſtellen—998. Mager⸗ und Buttermilch: Für Liter die Marken 14 und 15. Kartofſeln: Für 3 Pfd. die Marke 69 ſowie die Wechſelmarken. Milchverſorgung. Von Sonntag bis Donnerstag konnten wieder jeweils 100 Proz. füße Vollmilch verteilt werden. II. Für die Kleinverkaufsſtellen. Bei den Großhändlern liegen zur Abgabe bereit: Butter: Für die Butterverkaufsſtellen 221—510(Verkaufspreis 2,85 das Pfund). Weißer Käſe: Für die Butterverkaufsſtellen 175—210 bei der Miſch⸗ zentrale. Städtiſches Lebensmittejamt, C 2, 167/18. des verſtorbenen Finanzminiſters Honſell und der Schwiegervater unſeres Dichters Ludwig Finckh. Mannheſmer Schöffengericht. Unter der für eine Frau überaus ſeltenen Anklage der fahr⸗ läſſigen Tötung hatte ſich die 22 Jahre alte Aushilfs⸗Wagen⸗ führerin Anna Weber von hier zu verantworten. Die Anklage legte ihr zur Laſt. daß ſie den Tod des 7jährigen Schülers Joſef Herbeck verſchuldet hat. Das Unglück, dem das junge Menſchen⸗ leben zum Opfer fiel, ereignete ſich am 21. Dezember, kurz nach 12 Uhr mittags, an der Wohlgelegenſchule. Die Angeklagte war zu jener Zeit 7 Monate als Wagenführerin tätig, davon die letzten zwei Monate auf der Linie 15. Sie hält ſich ſelbſt nicht als ſchuldig, da ſie vorſchriſ. ⸗mäßig an jener Stelle— knapp vor der Straßen⸗ kreuzung Käferthaler⸗ und Kronprinzenſtraße— ſtromlos gefahten ſei und angeſichts der Gefahr für das Kind auch gebremſt habe, zunächſt mit der Handbremſe und dann mit der elektriſchen Bremſe, Das Gericht war in der Hauptſache auf Zeugenausſagen angewieſen, die wie gewöhnlich bei derartigen Anläſſen, bezüglich der wichtigen Frage der Entfernung des Kindes vom Wagen vom Augenblick des Bremſens an, nicht ganz Der Bremsweg wurde von den Zeugen auf—12 Metet bezeichnet, d. h. ein Zeuge, der neben der Schaffnerin auf der Plattform ſtand, will das Kind ſchon 12 Meter vor dem Straßenbahnwagen auf dem Geleiſe ſtehen ge⸗ ſehen haben. Die Führerin habe gerufen:„Ach Gott, ein Kind auf dem Geleis“, 1. habe aber erſt zu ſpät gebremſt. Zwei Soldaten bekundeten, daß die Angekfagte dauernd Signal gegeben hat, der eint ſprang, als er das Unglück kommen ſah, vom Wagen ab, aber der Junge war bereits unter dem Wagen und Mitfahrende veranlaßten die Führerin, Gegenſtrom zu geben, worauf der Wagen rückwärts fuhr und das Kind freilag. Der Tod war aber bereits eingetreten. Die Führerin iſt der Anſicht, daß ſie durch dieſe Aufforderung der Fahrgäſte verwirrt wurde. und daß die ſchweren Verletzungen des indes erſt durch das Rückwärtsfahren entſtanden, eine Anſicht, die ſich nicht nachprüfen läßt. Als Sachverſtändiger wurde Herr Ingenſeur Habermann von der..G. gehört, der zunächſt die mangelnde Beaufſichtigung der Schulkinder nach Schulſchluß an der außerordentlich gefährlichen Stelle bemängelte. Dieſe Bemerkung veranlaßte eine als Zeugin erſchienene Lehrerin zu der Ausſage, daß den Kindern allwöchentlich die Gefahren vor Augen geführt und ſie gewarnt werden, die Zchienen an jener Stelle zu überqueren. Ein Antrag der Oberlehrer, den Schienenweg dort zu umzäumen, ſei abgelehnt worden. Stadtrat Dr. Steren, der als Verteidiger der Angeklagten auftrat, ſtellte feſt, daß ſich der Stadtrat erſt nach dem Unfall mit der Frage der Umzäumung zu beſchäftigen hatte, und daß der Vorſchlag deshalb abgelehnt wurde, weil man der Anſicht war, daß bei einer Umzäumung der Zaun den Jungen eine willkommene Geiegenheit ſein würde, überzuſteigen und daß die Gefahr dadurch nur vermehrt würde. Unter Zugrundelegung eines Bremsweges von—8 Metern hält der Sachverſtändige Habermann die Vermeidung des Unglücks für möglich, vorausgeſetzt, daß die Angeklagte wirklich ſtromlos und vorher nur auf Stufe 4 fuhr. Nach ſeiner Anſicht wäre es für die Angeklagte geboten geweſen, ſofort Gegenſtrom zu geben, allerdings liege eine gewiſſe Unvoll⸗ kommenheit in der Konſtruktion der Wagen, weil ſie drei Brems⸗ arten aufweiſen und es für jemand, der die Kurzſchlußbremſe nur ſelten zu benützen habe, ſchwer ſei, ſie im gegebenen Augenblick zu handhaben. Das bezirksärztliche Gutachten heſagt, daß das Kind zoh reiche Hautabſchürfungen erlitt, die Bauchhöhle war ihm geöffnet, die Wirbelſäule, ein Arm und ein Oberſchenkel gebrochen, ſodaß der Tod auf der Stelle eingetreten iſt. Das Gericht konnte ſich von der Schuld der Angeklagten nicht überzeugen. Es hatte von ihr den perſönlichen Eindruck, daß ſie nicht in der Lage iſt, im Moment der Gefahr einen ſchnellen Entſchluß zu faſſen. Signal habe ſie gegeben, der Bremsweg ſei nach den Zeugenausſagen nicht beſtimmt feſt⸗ zuſtellen, jedenfalls hätte die Angeklagte aber gut daran getan, ſofort bei Anſichtwerden des Kindes zu bremſen. Die Angeklagte wurde freigeſprochen, ihr jedoch empfohlen, nicht mehr als Führerin tätig zu ſein. ſtändlicher Textdeklamation zu ſchönſter Wirkung gebracht. In allen Darbietungen zeigte ſich der gereifte Vortragsgeſchmack des ſicher geſtaltenden Künſtlers. Dabei konnte er allerdings den dramatiſch geſtaltenden Bühnenſänger nicht immer verleugnen. Der Schluß des Abends gehörte dem modernen R. Strauß, deſſen „Zueignung“,„Ach, weh mir unglückhaftem Mann! und„Früh⸗ lingsgedränge“ ſolchen Beifall erweckten. daß ſich Herr Lipmann ebenfalls zu einer Zugabe entſchließen mußte. Herr Arthur Roſenſtein erwies ſich aufs neue als fein⸗ anſchmiegender Begleiter am Steinwayflügel. F. M Hofthealer. Für Samstag, den 9. März wird eine vollſtändige Neu⸗ inſzenierung der Geſangspoſſe„Kobert und Bertram“ vor⸗ bereitet. Die Regie fübet der Intendant, die Dekorationen hat Ludwig Sievert entworfen. Die Vorſtellung findet außer Abonne⸗ ment zu mittleren Preiſen ſtatt. Der Vorverkauf beginnt nächſten Montag an der Tageskaſſe. Luſtiger Abend Senff— Georgi. Senff— Georai's Luſtiger Abend, der am 13. März im Ver⸗ ſammlungsſaal ſtattfindet, wird das Thema„700 Jahre Deut ſcher Humor“ behandeln und beſonderes Intereſſe erwecken wein die Rezitationen des reichen ausgewählten Programms von Walter von der Vogelweide bis auf die neueſten Dichter der Gegenwar⸗ zeigen wollen, wie alle Zeit Deutſcher Humor ſieghaft über de. Wandel der Zeiten und Geſchicke triumphierend auch in der Dichtun ſich behauptete. Lieder⸗Abend Roſel König. Ueber die Sängerin, welche, wie bereits mitgeteilt, am Montag. den 4J. März im Verſammlungsſaal einen Liederabend gibt, ſind die vorliegenden Beſprechüngen außerordentlich günſtig. So ſchreibn das Leinziger Tageblatt“:„Piana war an dieſem Abend Trumpf Die Sängerin wandte es durchaus künſtleriſch an. Aber die an ſick geſchmackvolle Wahl der Lieder eines Franz, Jenſen, Brahms Strauß und Wolff bedingte ſeinen Gebrauch. Die Wiedergabe dei meiſten Lieder, darin Ruhe und Gleichmaß vorwiegen, geriet vor⸗ trefflich.“ * Literatur, Kunſt und Wiſſenſchaſt. Ein neues Drama von Rabindranath Tagore. Die kürzliche Uraufführung eines neuen Bühnenwerkes von Rabindranath Togore in der Londoner Georges Hall wird in der engliſchen Preſſe als bedeutendes literariſches Ereignis heſprochen. 1. Mannheimer General⸗Anzeiger. Mittags⸗Ausgabe.) Freitag, den 1. März 1918. 4. Seite. Nr. 101. Spleiplan des Uroph. Hof- U. Nafional-Theaters Mannbelm Hol-Theater Neues Theater I. Mirz Abonnement BTotentanz I. u. 1 Freitag] Mittiere Preise Anfang 6½ Uhr 2. März Außer Abonn. Martha Samstag] Mittiere Preise Anfang 7 Uhr Vorm. 12 en Hir aeagt. a 1% ir Die verloreue Tochter bonnemen Die Kõ on Saba eunteeſ nene Preie Lang 6 Uür 8 vergnügungen. 8. Maunheimer Künſtlertheater Apollo. Die heutige Freitag⸗ Vorſtellung fällt wegen der Generalprobe zu dem am Samstag zum erſten Male zur Aufführung kommenden Singſpiel„Sah ein Knab ein Röslein ſtehn“ auss. Die Vorſtellung morgen und die Sonntagabendvorſtellung beginnen bereits um 7 Uhr. Aus Luòwigshafen. ODachſtuhlbrand. In der Breitlingſchen Keſſelſchmiede in der Gellertſtraße entſtand geſtern Nachmittag ein Feuer, das in Inapp einer halben Stunde durch die Berufsfeuerwehr gelöſcht werden konnte. Es wurde der Dachſtuhl eingeäſchert.(3..) OErſchoſſen hat ſich geſtern hier eine etwa 20—22 Jahre alte märmliche Perſon. Die Perſonalien lauten auf Hagen Schmel⸗ ber, Laubenburg. Der Grund zur Tat ift unbekannt. () Zuſammenſtoß. Am ſogenannten Lagerhausweg am un⸗ teren Rheinufer wurde ein Kohlenfuhrwerk beim Paſſieren eines Bahngleiſes, das über die Straße läuft, von mehreren abgeſtoßenen Eiſenbahnwagen überfahren. Während das Pferd ſofort getötet wurde, konnte ſich der Fuhrmann, deſſen Frau und ein 8jähriges Kind durch rechtzeitiges Abſpringen retten. VDernichtung des ſtarisruher muſeumsgebäudes. c. Karlsruhe. 1. März.(Piv.⸗Tel.) Aus noch nicht aufgeklärter 1 1 iſt geſtern Nachmittag kurz vor 2 Uhr in dem der Geſell⸗ ſchaft Muſeum gehörigen Gebäude, das an der Ecke der Kaiſer⸗ und Ritterſtraße, einem der Hauptverkehrspunkte der Stadt, gelegen iſt und im Untergeſchoß ein großes Kaffee beſitzt ein Brand ausgebrochen, der ſich bei dem herrſchenden Sturmwind raſch aus⸗ breilete und ſchließlich den ganzen Bau ergriff. Das Gebäude, das in vornehmem Weinbrennerſtil gehalten iſt und als ein Juwel der Städtebaukunſt gilt, war bis zum Abend vollſtändig aus⸗ gebrannt. Es ſtehen nurmehr die Umfaſſungsmauern. Der Srundſtein zu dem Gebäude wurde im Jahre 1812 elegt. Die Einweihung erfolgte zwei Jahre ſpäter im Dezember. Vor einigen Jahren hatte es die Geſellſchaft Muſeum reſtaurieren laſſen. Man vermutet, daß der Brand im Kamine auskam oder durch Kurzſchluß entſtand. Beim Eintreffen der Feuerwehr bald nach 2 Uhr hatte das Feuer ſchon beträchtlichen 12 angenommen und bedrohte zu⸗ nächſt die Gebäulichkeiten des„Karlsruher Tageblatts“. Als der Wind umſchlug, ſprangen die Flammen gegen Süden und erfaßten den ſtah d Bau des Muſeumsgebäudes ſelbſt, wobei zunächſt der Dachſtuh dann das Hintergebäude, ſowie der Hauptſaal eingeäſchert wurden. Schließlich ſtürzte das ganze Gebäude in ſich zuſammen. Nach 44 Uhr wurde auch der Teil des Muſeumsgebäudes, der gegen die Kaiſerſtraße zuliegt, vom Feuer ergriffen. Den vereinten Be⸗ mühungen der Feuerwehr, die mit mehreren Dampfſpritzen zur Stelle war, ſowie mit Hilfe des Militärs gelang es, nach 5 Uhr den Brand zu lokaliſieren. Da ſich die Brandſtätte, wie ſchon bemerkt, mitten an einem der Hauptverkehrspunkte der Stadt beſand, war eine allgemeine Straßenſperrung notwendig geworden. Bei den Söſcharbeiten kam leider ein Feuerwehrmann ums Leben; er wurde von einer einſtürzenden Mauer erſchlagen. Ein eigen⸗ artiger Zufall fügte es, daß am Abend Herr Hofſchauſpieler ek im Muſeumsſaal Heiſermanns dramatiſche Szene„Der Brandſtifter“ uführen gedachte, nachdem techniſche Schwierigkeiten ihm das 5 eten im Konzerthaus unmöglich gemacht hatten. Balſours Ankmort an herlling. London, 28. Febr.(WTB.) Reuter. Im Unterhaus ſagte Holt(liberal), daß Graf Czernin dem Anſchein nach die Frie⸗ densgrundſätze Wilſons abgenommen habe, und fragte, ob ſie auch die Zuſtimmung der engliſchen Regterung und der Alliterten hätten, und ob die Regierung verſuchen wolle, da alle Parteien in grund⸗ ſätzlichen Punkten übereinſtimmten, dieſe Uebereinſtimmung in kon⸗ krete Bedingungen zu übertragen. Balfour erwiderte: Holts Ktitik richtet ſich hauptſächlich gen meing Bemerkung vor drei Wochen, daß der Verſatill er Rat nicht mehr geeignet ſei, die diplomatiſchen Fragen zu be⸗ handeln. An dieſer Auffaſſung halte ich feſt. Holk iſt ſehr unge⸗ halten, weil ich Czernins Rede falſch zittert haben ſoll. Ich — nicht, daß ich das Weſentliche von CTzernins Rede tatſächlich falſch ausgelegt habe. I chglaube nicht, daß Czernin ſich im minde⸗ ſten von der gleichzeitigen Erklärung ſeines deutſchen Kollegen trennen wollie. Sie hatten zuſammen beraten, und nach Inſor⸗ mationen, die ich erhalten habe, glaube ich, daß die Rede nach der Beratung und auf Grund der Beratung gehalten worden iſt. Ich glaube nicht, daß ich dem Grafen Czernin Unrecht getau habe, andernfalls würde ich es ſehr bedauern. Ich glaube, Holt hat eine ſehr wichtige Erklärung über Polen falſch ausgelegt. Die Er⸗ klärung war zweideutig, und auch Wilſon dürfte ſie günſtiger aus⸗ gelegt haben, als ſie es verdient. Holt ſpricht, als ob Czernin wünſche, das alte Königreich Nolen, ſoweit es katſächtich polniſcher Nationalitüt war, auf der Grundlage der Unabhängigkeit wiederber⸗ Ich denke, Czernin brauchte Wendungen, duß man es ſo verſtehen kann, aber ich glaube nicht, daß er es ſo meint. Man kann eine ſolche Polttik nicht ausführen, ohne Polen die Provinzen wieder⸗ zugeben, die Deutſchland ihm bei der Teilung genommen hat und die heute zum größeren Teile von Polen bewohat ſind. Hotls Polemik richtet ſich weiter gegen eine Aeußerung, daß die Diplomatie im Augenblick ausgeſchaltet ſei. Es ift klar, daß die Diplomatie ausgeſchaltet iſt, ſoweit Verhandlungen zwiſchen Kriegführenden in Betracht kommen, wenn nicht ein Maß mög⸗ kcher Uebereinſtimmung beſteht, das gute Ergebniſſe von diploma⸗ äſchen Unterredungen verſprechen könnte. Aber alle Anzeichen ſprechen dafür, daß wir dieſes glückliche Stadinum noch nicht erreicht haben. Nach meinem Gefüßl ſind die Kriegs⸗ wolken noch immer ſchwer über der ganzen ziviliſierten Welt zu⸗ ſammengeballt, und der Sonnenſtrahl des nahenden Friedens wird zu keiner beſtimmten Richtung ſichtbar. Möge dieſe Zeit bald kom⸗ wmen! Aber ich denke, angeſichts der Rede Hertlings würden wir SFFSFCCCCCCCC eeeeeee ee, Das Stück, das den Titel„Opfer“ trägt, erzählt von einem König, der durch die Trauer eines Bettlermädchens über die Opferung eines Tieres ſo ergriffen wurde, daß er hinfort alle derartigen Altaropfer verbietet. Dies facht den Widerſtand des Oberprieſters zan, und ſo kommt es zu einer politiſch⸗religiös⸗moraliſchen In⸗ Krigne, die mit dem Selbſtmord des Prinzen und der Entfernung der Götzenbilder endet.„Daily Chronicle“ exklärt, daß dieſes Drama des indiſchen Dichters die Größe der klaſſiſchen griechiſchen Tragödie habe. Kleine Mitteilungen. Das neue Ballet Eric Charell— Valesca Gert— Helga Lund iſt durch Vermittlung der militäriſchen Stelle des aus⸗ wärtigen Amtes für ein Ke Gaſtſpiel in Bukareſt ver⸗ pflichtet worden. Die künſtleriſche Leitung des Balletts hat der Maler Ludwig Kainer.— Schröder⸗Plär, der bekannte plattdeutſche Vortragsmeiſter, erhielt vom Großherzog von Mecklenburg für ſeine Verdienſte um die plattdeutſche Literatur den Titel eines „Profeſſors h. c. * der Zufuhren in den nächsten Wochen schließen lassen. uns täuſchen, wir würden ſanguiniſch ſein, wenn wir das an⸗ nähmen. Hotl meint, Hertlings Rede ſeine eine durchaus befriedi⸗ gende Grundlage für Unterhaͤndlungen, anſcheinend, weil Hertling die vier Vorſchläge Wilſons angenommen habe. Er wandte ſich mit herausfordernder Miene nach mir und fragte, ob die Regierung ſo weit gehen wolle. Wilſon war gewiß gut beraten, als er jene Sragen der völkerrechtlichen Billigkeit ſtellte, aber Wil⸗ jon wäre jetzt der erſte, der ſagte, daß, wenn es auch nötig war, ſie zu ſtellen, doch nichts Neues darin liege. Uns iſt nie der Ge⸗ danke gekommen, daß ich hier im Hauſe aufſtehen und ſagen wollte, daß ich mich mit den vier Vorſchlägen in völliger Ueberein⸗ ſtimmung befände. Vielleicht war es angebracht, genau zu prüfen, wie wir Hertlings Zuſtimmung zu Wilſons Vorſchlägen bewerten ſollen. Aber vorher muß ich etwas zu einer Bemerkung Hotls über Belgien ſagen: Soweit ich ſehe, iſt er der einzige in der ganzen Welt außerhalb der deutſchen Grenzen, der Hertlings Erklärung über Belgien als befriedigend betrachtet, und es gibt ſehr viele andere Fragen, die auf der Friedenskonferenz zu erledigen ſein werden und die jetzt die europäiſchen Nationen trennen, aber keine Frage iſt ein beſſerer Prüfſtein für die Ehr⸗ lichkeit der Abſichten der Diplomatie der Mittelmächte und namentlich Deutſchlands. Hotl weiß ſehr wohl, daß der deutſche Angriff auf Belgien unprovoziert war, er weiß wie jeder andere, daß es nicht nur ein unprovozierter Angriff auf eine kleine harmloſe Nation war, ſondern daß der An⸗ griff von einer der Nationen ausgeführt wurde, die die Sicherheit jener kleinen harmloſen Nation garantiert hatte. Das ſind die Gemeinplätze der Lage, das ſind die geſchichtlichen Theſen, die jeder auswendig kennt. Die angreifende Nation hat unter dieſen Umſtänden nur einen Weg, nämlich zu ſagen, wie ſie es getan hat,„ich habe geſündigt“. Das hat ſie durch den Mund des früheren Kanzlers geſagt.(1) Das nächſte, was ſie zu tun hat, iſt, daß ſie ſagt:„Da ich geſündigt habe, ſo erſetze ich den Schaden Ich gebe zurück, was ich mir hatte nehmen wollen und gebe es natürlich bedingungslos zurück“. Was ſagt nun der Staatsmann, der die uneingeſchränkte Billigung Holts findet? Er ſagt:„Gewiß, wir ſtellen Belgien wieder her! Wir wollen dort nicht bleiben, aber wir müſſen dafür ſorgen daß es nicht ein Auf⸗ marſchgebiet für feindliche Machenſchaften wird.“ Wann war Belgien ein Aufmaxſchgebiet für feindliche Machenſchaften? Warum nimmt an, daß es ein ſolches werden würde? Belgien war das Opfer, nicht der-Urheber dieſes Verbrechens. Weshalb ſoll es beſtraft werden, da Deutſchland die Schuld hatte? Welcherlei Bedingungen hat Hertling im Auge, wen er ſagt, daß Belgien nicht länger ein Aufmarſchgebiet ſein dürfte? Wir wiſſen, was Hertling im Sinne hat. Hertling denkt daran, woran ein Deutſcher ſtets denkt, wenn er von wirtſchaftlicher Frei⸗ heit und von Sicherung der Grenzen ſpricht. Er denkt dabei immer daran, dem ſchwächeren Nachbarn wirtſchaftliche U Feſſeln anzulegen oder ſich etwas von deſſen Gebiet anzueignen, um ſeine eigenen Grenzen zu verſtärken. Wenn die Deutſchen ſolche Phraſen geſprochen haben, ſo denken ſie ſtets an die Wiederher⸗ ſtellung eines Belgien, das Deutſchland durch verſchiedene neue Be⸗ dingungen territorialer, kommerzieller und militäriſcher Natur dienſtbar ſein ſoll, Bedingungen, die Belgien daran verhindern werden, einen ſelbſtändigen Platz unter den europäiſchen Nationen einzunehmen, den Deutſchland verſucht hat ihm zu nehmen, während es ſich aber ebenſo wie England verpflichtet hatte, ihm dieſen zu erhalten. ALetzte Meldungen. Ukrainiſche Bitte au Oeſterreich. Wien, 28. Febr.(WT B. Nichtamtlich.) Aus dem Kriegs⸗ preſſequartier wird gemeldet: Am 25. Februar erſchienen der Kommiſſar für das Generalgouvernement Podolien, Dr. Sicura und der Stabsoffizier des Oberbefehlshabers der Südweſtfront Nikolaſew beim 54. Diviſionskommando mit der Erklärung, daß ſie mangels jeder Verbindung mit der Zentralrada gekommen ſeien, um namens des ukrainiſchen Volkes zur Hülfe gegen die Gewalttätigkeiten und das ber⸗ brecheriſche Raubweſen der Bolſchewiki, den Einmarſch der öſterreichiſch⸗ungariſchen Truppen in die Ukraine zu erbitten. Beide Geſandten legitimerten ſich vollkommen entſprechend und betonten ausdrücklich, daß ſie ihre Bitte im Namen des gantzen ukrainiſchen Volkes vorgebracht hätten. Andzenzen bei Kaiſer Kart. Wien, 28. Febr.(WTB. Michtamtlich.) Der Kaiſer hat heute den Präſidenten des Abgeordnetenhauſes Groß und die Abgeord⸗ neten Landeshauptmann Johann Hauſer und Dr. Viktor Waldner empfangen. Die Amerikaner an der Weftfront. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 1. März.(Pr.⸗Tel. g..) Der Berner„Bund“ berichtet: An der Weſtfront ſind nunmehr insgeſamt fünf amerikaniſche Korps eingetroffen, die aber nur zum Teil als ſelbſtändige Truppenkörper verwendet werden. „Sie ſtehen gegenwärtig vom Rhein⸗Marne⸗Kanal und von Pont à Mouſon bis Ailly verſammelt. Kleinere amerikaniſche Verbände wurden neuerdings unter die franzöſiſchen Truppen an der Aisne⸗ und an der Champagnefront gemiſcht. Kabinettskriſe in Spanieu. Madrid, 28. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung des Reuterſchen Büros. Das ſpaniſche Kabinett iſt zurück⸗ getretenu. Engliſch-apaniſche Berafungen. London, 28. Febr. Reuterſchen Büros. Balfour hat heute abend mit dem japaniſchen Botſchafter beraten. Deukſchfreundſiche Sozialiſten in Italien. Rom, 28. Febr.(WITVB. Nichtamtlich.) Der Generalſekretür der ſozialdemokratiſchen Partei Lazzari Bombaecei, die der Propaganda angeklagt ſind, welche geeignet iſt, die Widerſtandskraft des Landes zu vermindern, wurden vom Gerichishof in Nom zu 2 Jahren 11 Monaten Zuchthaus, 3900 Lire⸗ Buße, beziehungsweiſe 2 Jahren 4 Monaten Zuchthaus und 2100 Lire verurteilt. Nach der Verleſung des Urteils rief Lazzari mit lauter Stimme:„Es lebe der Sozialismus“; das Publikum ant⸗ wortete:„Es lebe Italien, nieder mit den Deutſchen“. Ankunfi deutſcher Auskauſchgefangener in Holland. Rokterdam, 28. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Die Hoſpital⸗ Aacle„Sindoro“,„Zeeland“ und„Königin Regentes“ ſind geſtern beud mit 817 deutſchen Austauſchgefangenen hier angekommen. Handel und industrie. Gatrelde-Wochenbertent. Die im Gange befindliche Bestandsaufnuahme behindert die Zunalune det Getreidezufukren etwas, soll aber zum Teil reclit ertreuliche Ergebnisse gezeitigt haben, welche auf ein je Malllgutversorgung der südlichen und westlichen Mühlen ist durch Bahnsperren usw. immer noch etwas behindert. Der hauptsäch- lichste Teil der Ablieferungen besteit in Roggen, währenddem Weiren nun im beschrändeten Mafle herankoummt. Der Umiang den 2. März: Angenchm, nachts klt. (WB. Nichtamtlich.) Meldung des und der Vizeſekretär Ablieferungen von Gerste und Hafer ist ungefahir unverändert ieben. Von seiten der Mühlen wird in ſetzter Zeit lebhaft lage geführt über den Mangel an Säcken. Gelegenheit zur Neu- eindeckung ist nicht vorhanden und das alte Material hat durch den Gebrauch während der Kriegsdauer naturgemaäßg erheblick gelitten. Die Mühlen, insbesondere die für die R. G. tätigen, streben daher eine Abänderung der bestehenden Vorschriften, wonach sie ihre Säcke zur Verpackung von Mehl leihweise beizustellen Haben und diese von Mehlempfängern in bestimmten Fristen zurück⸗ zugeben sind, an. Die Sacke sincd, wie gesagt, zum großen Teil nicht mehr brauchbar. Die Verwendiuig von Papiersäcken erweist sich aber, da dieselben meist nur eine oder zwei Reisen aus- halten, die Mühle also für jeden versandten Sack Mehl den halben oder ganzen Papiersack kalkulieren muß, was ihr bei den be- zahlten Mahllöhnen meist keine Verdienstmöglicllkeit mehr bietet, nicht als möglich. Es kann angenommen werden, daß die maß- gebenden Stellen diesen berechtigten Wünschen Rechnung tragen Werden. Aus den Reichstagsverhandlungen ist bemerkenswert daß der Vizekanzler zum erstenmal ausdrücklich mitgeteilt hat, daß die Regierung die aus Kriegsnotwendigkeit heraus geschaffenen Kriegsorganisationen nicht mit in den Frieden zu übernehmen ge- denkt. Diese Mitteilung wurde in den Kreisen des Getreide- handels mit Befriedigung zur Kenntnis genommen. Daß die wirt⸗ schaftlichen Kriegsmaßgnahmen nicht von heute auf morgen abge⸗ baut werden können, ist selbstverständlich und eine Tatsache, miit der man sich längst vertraut gemacht hat. Bei dem raschen Fortgang der militärischen Operationen im Osten ist vielleicht doch die Annahme berechtigt, daß noch in diesem Wirtschaftsjahr die Einfuhr von Getreide aus der Ukraine möglich sein wird, und die neugegründete für Getreide, Futtermittel und Saaten, G. m. b.., Berlin, ihre Tätig- keit praktisch wird aufnehmen können. Vom Tabakmarkt. AMannheim, 27. Februar.(Wochenbericht.) Die Ver- wiegung der restlichen Posten noch bei Pflanzern liegender 1917er Tabake geht zurzeit langsam voran, weil es zu sehr an Gespannen mangelt. Die Ablieferungen erstreckten sichi zumtei! noch auf Haupt-, wie auch Nach- und Geizentabake der Karls- ruher Gegend, des badischen Oberlandes und der Rheinpfalz. in der Pfalz wurden zuletzt die Tabake der Schwergutorte Flomers- heim, Ruchheim, Fußgönheim und Haßloch abgeliefert, wofür ein Durchschnittspreis von 90 Mk. für den Zentner gezahlt wurde. In Friedenszeiten erlösten diese Pfeifentabake mitunter nur den fünften bis sechsten Teill Die zuletzt abgelieferte Ware machte hinsichtlich ihrer Beschaffenheit mit wenigen Ausnahmen einen guten Eindruck und ließ deutlich sorgfältige Behandlung seitens der Pflanzer erkennen. In der Landauer Gegend lagern in ein- zelnen Orten noch Posten vor jähriger Tabake, deren Ab- liefſerung an die Händler aber in nächster Zeit bevorsteht. Bis anfangs nächsten Monats dürfte die Verwiegung der 191 Jer Ta- bake füberhaupt ganz beendet sein. In der Gärung befindliche 1917er Tabake entwickeln sich verhältnismäßig gut; es befinden sich besonders die zeitig eingelieferten Sandblätter in sehr guter Verfassung. Nachdem jetzt die Verteilung von Grumpen geregelt ist, setzte ein überaus reger Begehr nach dieser Ware ein, doch stehen einer schlanken Belieferung der Verarbeiter der Mangel an Verpackungsstoffen, wie auich die Beförderungsschwierigkeiten hindernd im Weg. Die Nachfrage nach 1917er Tabakabfällen war sehr lebhaft, die Andienungen entsprachen aber dieser bei weitem nicht. Der Markt in alten Inlandstabaken wurde durch überaus beschränktes Angebot auf der einen und sehr starben Begehrs auf der anderen Seite gekennzeichnet. Das Haupt interesse erstreckte sich auf Umblattware, die in anseimlichen Mengen kaum mehr angeboten werden konnte. Neuerdings liet eine stattliche Anzahl von Dringlichkeitsan von Verarbeitern mit enteigneten Pfälzer Tabaken ein, durch deren Zuweisung wenigstens der allerdringendste Bedarf der Ver· arbeitung werden kann. Die Anforderungen in Nippen waren ungemein dringend, die Andienungen bei den beschränkcten verfügbaren Beständen aber völlig unzureichend. Die Deutsche Zuweisung von Rippen in letzter EZeit geradezu bestürmt. der immer schwächer werdenden Beschäftigung der Zigarren- kfabriken geirt auch das Ergebnis an Rüppen ständig zurück. Für im Inland befindliche Uberseetabake zeigte sich reges Interesse, es war aber auch bei diesen Sorten die Spannung zwischen An- gebot imd Nachfrage sehr scharf. Die zeigte Sch besonders bei Decichlatt- Tabaken. Der Handei mit Ersatzstoflen iür Tabalt nimmt immer größere Ausdehmung, wobei der Umstand er Bie großten 5 8 Bochenlanb 2n. geboten. Es wurden u. a. verlangt für Kirschblätter 108 bis 110 Mk., Weidenblätter 85—905 Mk., Eichenblatter 100 Mx., Hasel- nufſblätter 105—112 Mk., für Fenchelkraut 70—75 Mk. und ſüt Heidekrautspitzen 75.—78 Mk.; afles für den Zentner. Geselisehatt far Spinnerel und weberel, Etaelintgen. Nach dem Ber icht der Direktion üũber das 0 en e tungen õchstleis tungsbetrieh bestimmt 1 ten an 300 volleii Arbeitstagen von 53 704 Speadein durchschnitt lich 18 140 uid von 2047 Webstühien durchscimiftlich 440 im Betrieb erlalten werdden. Beschäftigt wurden durchschinittlich 644 Angestellte und Arbeiter gegen 878 im Voriahre. Fhr Kriegsturter- stützungen an diie Famifen der zum Heeresdienst eingezogenen Angestellten ind Arbeiter, sowie für Teuerumgszulagen wid sou- stige freiwillige Leistungen wurden M. 245 551.27 Den Trotzdem ein Fabrikati wim aus den Heeresauftra nicht erzielt werden lhonme und durch die getroffenen Verfügungel der Heeresverwaltung auch niciit erzielt werden sollte, Konmten außzer dem Vorteil der. A. der 4 isa⸗ war dies mir möglich mit Hilfe det Eiuserträgnisse aus den becderttenden Kapitalien, die infolge des Sark eingeschrängten Betriebes freigeworden waren. Der Rein ger/ inn begiſſert sich einschfieglich Cewinnvortrag vou 1016, naclh Abaug des Betrages von M. 403 241 53 für Abschreibungen 3uf Gebaude und Maschmen auf M. 173 217.63. Um in der Ausschiit tung einer regelmäßigen und gleichbleibenden Dividende kein UInterbrechumg eintreten zu lassen, wird beantragt, aus dem Dis“ denden- Reservekonto einen Betrag von M. 100000— dem Reil gewinn xuzuschlagen und sodann den Gesanmbetrag von Mars 273 217.63 um Verteilung von 7 Progent Dividende zu vel- Die Aussichten für die Zukunft seien weuig hoffnungsvoll. Seſbs bei baldigem Kriegsende müsse mam mit laugandauerndem Mang an gewolintem Rohmaterial rechnen. Es wurde deshalb die Paple, verarbeitung noch weiter ausgebaut und das Interesse auch 5 andere Baumwollersatzmateriaſien erstreckt, so daß man glaub“ die Schmierige Vebergangszeit nach Kriegsende gut überwnden zu konnen. Die Generalversammlung findet am 25. Maf⸗ in Karlsruhe statt. Wasserstandsbeobachtungen im Monat März. Pegelstation vom Datum n Rheln 21. 25. 26. 27. 28. 1. emerkun Uuningen)%% 0% 09½ 9098 90.60 Abends 6 Ut Kehi. 10.65.89.50.80 Machm. 2 U Baxan.1 341.34 338 435.40 Nachm. 2 U Mafinhem 42%.0 20 20.47.80 Korgegs 7 MaIunzgz 4.0 d 04-B 12 Uht Kaud„3 41½%.9.58 Vorm. 2 1 FFFFFFFCC 185.0 Kaohm. 2 U vom Neck—————. Mannbem 424 33 2 27%.58.8 Lverm. 7 H. Heſflbrenn.85.80.54.75.74.75 Vorm. 7 Uhr 0 Wetter-Aussichten für mehrere Tage im Voraus. (r..) Unbefugter Machdruck wird gerlektfleh verfolg für Belieferung Tabakhandels-Gesellschaft wurde mit Antràgen nachi eee wencken. Auf neue Rectmung werden M. 16177.63 vorgetragen * Mannbeimer— e Ausgabe) Gatten, und Schwiegervater wir dankend abschen zu wollen. Todes-Anzeige. Dem Herrn über Leben und Tod hat es gefallen, unseren lieben Peter Rlos Bauunternehmer Mitinhaber der Firma Hch. Fesenbecker de im 50. Lebensjahre zu sich in die obere Heimat abzurufen. MANNHEIM, den 28. Februar 1918. In tiefer Trauer: Ratharina Rlos, geb. Bartmann Amalie Lüthy, geb. Rlos Fritz Lüthy, Finenzsekretür. Die Beerdigung kindet am Sonntag, den 3. Marz, vormittags, statt. Von Blumenspenden und Kondolenabesuchen bitten 11½ Uhr 38775 Brennholz schieden ist. Anna Elkan, geb. Gutmann Lilli Gutmann Julius Elkan Beileidsbestuche dankend verbeten. Todes-Anzeige. Schmerreriallt machen wir die traurige Mitteilung, dass unser guter Vater, Grossvater und Schwager Jsaae Gutmann am 27. Februar im Alter von 85 Jahren sanlt ver. Die trauernd Fiterblebench: Lise Meszleny, geb. Gutmann Dr. Artur Meszleny, Oberlandesgerichtsrat. MANNHETN, Tullastrage 3, London, Budapest. Die Feuerbestattung lindet in aller Stille statt. Es kreffen wied e. Wagen 1. Sorte Buchenholz ein Vorbeſtellungen werden angenommen. Sofort lieſerbar RBündelholz, Hartholz, Tannen- holz, 25 Etm. lang ge⸗ ſchnitten und gehackt. Wellen ea. 40 Pfd. ſchw., zu 1,20 M. pro Welle. 2 Waggon Fichtenstaugen 1Waggon Schwarten- holz, in ca. 4 Meter Länge,zu Garteneinzäun⸗ uſw. geeignet. Ein Wagg. Gimsterbesen, Erſatz für Reisſtrohbef nur 25⸗ Stückweiſe für Wieberverkäufer abzug. franko Haus. 380⁰0 Wilm. Frey UA4, 19a. Tel. 76929 Lager, e p ELuiſenring 62. Guter bürgerl. Miag- u, Abendtisch 2, 4 2 Tr.. Auf ins Haoste görtehen 6, 13. unser guter Vater und Grossvater Großh. Rektor In tiefer Trauer: Frledde Lutz, geb. Friedun Frleda Leschot-Lutz, Renan Licidy Lutz halle des hiesigen Friedhofs statt. Statt jeder besonderen Anzeige. Nach Gottes Ratschluss ist mein lieber Mann, Beileidsbesuche werden dankend abgelehnt. Matthaus Lutz im Alter von 54 jahren heute früh ee Mannheim(Meßplatz), den 28. Februar 1918. * Waltnher Lutz, Stadtvikar, Karlsruhe dacques Leschot-Lutz u. Kinder, Renan Die Trauerſeier ſindet Samstag, 2½ Uhr, in der Leichen- 8783 kommt 8 Uhr. Aimmer Fobnang in beſſ. Hauſe mit elektr. Licht, kl. Villa im Vorort nicht ausgeſchloſſen, zum 1. April ob. 1. Mal geſucht. Angebotem unt D. K. 144 8 Geſchäftsſt. Beſſ. Herr ſucht ver 1. 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