1 7 Dr. Fritz Goldenbaum; für den Anzeigenteil: Knton Grieſer. 1918.— Nr. 102. Verantwortlich für den allgemeinen und Handelstell: Chefredakt Druck u. Verlag: Drucker ei Dr. Saas tannheimer General⸗ Anzeiger.m. b.., ſämtlich in Mannheim.— Celegramm⸗ Adreſſe? General⸗Anzeiger Nauünheim.— Fernſprech⸗An⸗ ſchluß Amt Mannheim: Nr. 7940, 7921, 7942, 7933, 7944, 7945 und 7946.— Poſtſcheck⸗Konto: Nr. 2917 Ludwigshafen am Rhein. Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquarkier, 1. März.(WTB. Amkl.) Weſſlicher Kriegsſchauplatz. getresgruppe des Generalfeldmarſchalls Kronprinz Nuprecht von Banern Nördlich von Poelcapelle ſcheiterten nächlliche, nach ſtarker Feuerwirkung unternommene Vorſtöße eng⸗ liſcher Infankerie. An der übrigen Front lebte die Arkilleriekätig⸗ keik vielfach in Verbindung mit kleineren Erkundungsgeſech ken auf. 5 Weſtlich von L a Jere brachte eine Ableilung von einem Vorſloß über den Kanal einige Gefangene zurück. 8 e Ein feindlicher guftangriff auf Kortrye ver⸗ urſachte erhebliche Verluſte unier der belgiſchen Bevölferung. heeresgruppe des Deutſchen Kronprinzen Bei Chavignon drangen Sturmfrupps in die feind⸗ lichen Gräben und nahmen 10 Amerikaner und einige Fran⸗ zoſen gefangen. In den frühen Morgenſtunden lebte die Gefechtslätigkeit in einzelnen Abſchnitten der Champagne auf. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Längs der ukrainiſchen Nordgrenze im Vor⸗ dringen nach Oſten haben unſere Truppen den Dujeprer⸗ reicht. Bei Rfetſchipa ſtießen ſie auf einen ſlark aus⸗ gebauten und vom Feind verkeidigten Brücken⸗ ko y f. Stadt und Bahnhof wurden im Sturm genom⸗ men und einige Hundert Gefangene gemacht; In Moſyr haben wir die Pripfetfloktitle, ſechs Panzerboole, 35 Motforboole, 6 Lazarelſboote erbeutet. Bei Jaſtow und Kaſatin wurde die Bahnlinie Kiew —Shmerinka erreichk. Den füdweſtlich von Skare Konſtankinow im Kampfe gegen feindliche Aebermacht flehenden polniſchen Legionären eilten deutſche Truppen zur Hilfe. Gemeinſam wurde der Jeind geſchlagen. Von der ukrainiſchen Regierung und Bevölkerung zum Schutze gegen feindliche Banden gerufen, ſind die öſkerrei⸗ chiſch⸗ungariſchen Truppen in breiten Abſchnikten nördlich vom Prulh in die Akratneeingerück. Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Zu beiden Seiten der Brenka war die Kampffätigkeit kagsüber geſteigert. Von der mazedoniſchen Fronk nichts Neues. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. Die Kriegslage im Weſien. Erneule Grenzſperre zwiſchen Schweiz und Frankreich. m. Köln, 1. März.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet don der ſchweizeriſchen Grenze: Wie ſchwoeizeriſche Blätter melden, wird die franzöſiſch⸗ſchweizeriſche Grenze heute mittag zwölf Uhr geſperri Der italieniſche Perſonenverkehr geſperrt. c. Von der ſchweizeriſchen Srenze, 1. März.(Priv.⸗Tel., g..) Die„Züricher Poſt“ erfährt von italieniſcher Seite, daß im Innern Italiens ſeit drei Tagen eine große Reihe von Bahnſtrecken für den rivatverkehr geſperrt iſt. Man rechnet mit dem Eintritt bedeutſamer Ereigniſſe. Neue-Bool-Erfolge. Berlin, 28. Jebr.(WTB. Amtl.) Im Mikkelmeer wurden auf dem Wege nach Alexandrien, Port Said und Sa⸗ loniki 6 Dampfer und 2 Segler von zuſammen 22600 Bruktoregiſterkonnen verſenkt. Die Dampfer waren kief beladen, zum Teil bewaffnet und ſkark geſichert. Der Chef des Admiralſtabs der Marine. * Dänemark und die„Iggotz Mendi m. Köln, 1. März.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ ſchreibt zur Haltung Dänemarks dem Beglleitſchiff des„Wolf“, „Igotz Mendi“, gegenüber. Wenn die däniſche Regierung aus Badi Am —. cheNeucſteNachrichten Anzelgenpreiſe: Die 1ſpaltige Kolonelzeiſe 40 Pfennig, Finass⸗ anzeigen 50 Pfennig, Reklamen M.—. Annahmeſchluß: Mittagblatt vormittags 8¼ Uhr, Abendblatt nachmittags 2½ Uhr. Für Kn⸗ zeigen an beſtimmten Tagen, Stellen und Ausgaben wird keine Ver⸗ antwortung übernommen. Bezugspreis in Mtannheim und Umge⸗ bung monatl. M..— mit Bringerlohn. Poſtbezug: Viertelj. M. 8,42 einſchl. Zuſtellungsgebũhr. Bei der poſt abgeh. M..70. Einzel · Nr: 10 Pfg. 2 dieſem Mißgriff nun auch noch die Folgerung zieht, das uns zu⸗ gefügte Unrecht vertiefen zu müſſen, indem ſie die deutſche Priſen⸗ mannſchaft feſtſetzt, ſo kann man nur hoffen, da die Kräfte an der Spitze der däniſchen Regierung ſie darauf aufmerkſam machen werden, daß ſte nie in die Lage gekommen wäre, die deutſchen Mannſchaften feſtzunehmen, wenn ſie die den Schiffbrüchigen von dem Bergungsdampfer angebotene, völkerrechtlich durchaus ſtatt⸗ hafte Hilfeleiſtung nicht hintertrieben hätte. ſamen Falle dürften uns Erſatzanſprüche an Dänemark wegen des Verluſtes des Schiffes zuſtehen, weiter aber auch der Anſpruch auf Freilaſſung der deutſchen Seeleute. Auch dürfte uns Dänemark eine ausreichende Erklärung über die Gründe ſchulden, die es zut ſeiner von keiner völkerrechtlichen Beſtimmung geforderten Haltung veranlaßt haben. 5 0 Des Ullimakum an Aumünien. König Ferdinand und Czernin. Berlin, 1. März.(Von unſ. Berl. Büro.) Graf Czer⸗ znin, der im Auftrag der Vierbunddelegationen dem König Ferdinand von Rumänien die Bedingungen des Friedens mitgeteilt hat, iſt geſtern Abend in Bukareſt zurück⸗ erwartet worden und dürfte ſich zur Stunde dort befinden. Es iſt nun anzunehmen, daß er heute die andern Beyollmäch⸗ tigten des Vierbunds von dem Ergebnis ſeiner Beſprechungen mit dem Rumänenkönig unterrichten wird. Inzwiſchen dürfte auch König Ferdinand mit ſeiner Regierung in Jaſſy Be⸗ ratungen abhalten. Von deren Ergebnis, das wohl ſchleu⸗ nigſt nach Bukareſt übermittelt werden wird, wird es ab⸗ hängen, ob man aus dem Stadium der Vorbeſprech⸗ ungen, in dem wir uns gegenwärtig noch befinden, in das Stadium der eigentlichen Friedensverhandtungen gelangen wird. Dieſer Zuſtand der Unſicherheit wird jedenfalls, darin ſtimmen alle maßgebenden Stellen üserein, nur noch kür⸗ zeſte Zeit dauern. Auf ein langes Hin und Her zwi⸗ ſchen Jaſſy und Bukareſt können wir uns aus militäriſchen und politiſchen Gründen nicht einlaſſen. Rumetmniens unvermeidliches Schickſal. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 1. März.(Pr.⸗Tel. g..) Die Züricher Poſt meldet aus Paris: Ueber das Schickſal Ru⸗ mäniens ſchreibt der Figaro, die Unterwerfung ſei um ſo un⸗ vermeidlicher, als Rumänien ſich zum Untergang verurteilt ſehen werde, ohne daß das Land auch nur, wie Serbien und Belgien, einen Zufluchtsort für ſeine Armee und ſeine Regie⸗ rung hätte. Die neuen Verhandlungen in Breſt-Litowfl. Die Demiſſion Trotzkys und Lenins beſtätigt. Berlin, 1. März.(Von unſ. Berl. Büro.) Die„Baſler Nachrichten melden aus Paris: Die„Prawda“, das Organ Lenins, ſchreibt zu der bevorſtehenden Wiedereinberu⸗ fung der Nationalverſammlung und der Demiſ⸗ ſion Lenins und Trotkys: Die beiden Apoſtel des internationalen Sozialismus hätten jetzt ihre letzte Aufgabe erfüllt, ſodaß ſie ihre Amtstätigkeit einſtellen können. Erneuter Nolſchrei aus Iinnland. Berlin, 1. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Die fin⸗ niſche Regierung hatte bereits Mitte Februar in Berlin ein Geſuch um deutſche Waffenhilfe überreicht. Es war darin das furcht⸗ bare Wüten der Roten Garde und deren Unterſtützung durch die gegenwärtige Petersburger Regierung ſowie die dadurch herbeigerufene Notlage Finnlands geſchildert. Nun habe, wie die „B..“ hört, die finniſche Regierung geſtern der deutſchen Re⸗ gierung ein neues Geſuch überreicht. In dieſem wird vor allem die Lebensmittelnot des Landes dargelegt und um die deutſche Hilfe auch gegen dieſe gebeten. Rußland und Japan. m. Köln, 1. März.(Priv.Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Amſterdam: Nach einer Meldung der„Aſſociated Preß“ aus Wafhington hat ſich Japan an die Vereinigten Staaten und an die Verbandsmächte mit dem Vorſchlag gewandt, gemeinſam in Sibirien militäriſche VBorbereitungen zu treffen. Japan, ſo heißt es dann, ſei auch bereit, allein vorzugehen, ſähe aber gerne, wenn amerikaniſche und Verbandstruppen ſich beteiligten. Eß handle ſich vor allem darum, die großen Vorräte, die längs der ſibiriſchen Bahn lagerten, in Sicherheit zu bringen. Die Regierung der Vereinigten Staaten ſei mit dem Vorſchlag Japans nicht ganzeinverſtanden, werde ihm aber im Laufe der Verhandlungen vielleicht doch noch zuſtimmen. Reuter berichtet gleichzeitig von einer Beſprechung, die Balfour mit dem japaniſchen Botſchafter gehabt habe. Nach einem Pekinger Telegramm, der „Times“ handelt es ſich bei dem Eingreifen Japans zunächſt um die Sicherheit der in Sibirien lagernden 500 000 Tonnen Munition. Es ſei hier bemerkt, daß, wie aus einer Meldung des Londoner Mitarbeiters des„Nieuwe Rotterdamſchen Courant“ bervorgeht, U . Aus dieſem unlieb⸗ land. tsbezirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck⸗Ausführung. ——. ſcher Jnfanlerie nördlich Poelcapelle geſcheitert. Neſterreich-ungariſche Truppen in die Ukraine eingerücktl. dem„Mancheſter Guardian“ ein Eingreifen Japaus in Rußland durchaus nicht angenehm iſt. Das Blatt erklört, dos ſtünde im Widerſpruch mit Wilſons Anſichten und fügt hinzu: Sollte es alſo nicht hohe Zeit ſein, daß Wilſon die Diplomatie der Ver⸗ bandsmächte ktatſächlich in die Hand nimmt? Reden allein nützt nichts. Die belgiſche Jrage. Graf Hertling hatte am Montag auch die belgiſche Frage angeſchnitten. Er machte der belgiſchen Regierung in Le Hapre den Vorſchlag, über die künftige Geſtaltung der deutſch⸗belgiſchen Beziehungen unter dem Geſichtspunkt zu ver⸗ handeln, daß Schutzwehren geſchaffen werden ſollten, die ver⸗ hüten ſollen, daß Belgien wieder Aufmarſchgebiet feindlicher Machenſchaften wird. Unter dieſer Bedingung bot er an, künf⸗ tig in Frieden und Freundſchaft mit Belgien zu leben. Die erſte Antwort auf dieſen Vorſchlag kommt nicht aus Le Havre, ſondern von England. Das ſchon kennzeichnet die Lage hin⸗ reichend— Belgien iſt eine engliſche Angelegenheit. Nicht Belgien hat über Belgiens Zukunft zu ſprechen, ſondern Eng⸗ Dieſer Standpunkt ſchließt ſelbſtverſtändlich ein, daß England den Vorſchlag Hertlings empörend findet. Balfour hat im engliſchen Unterhauſe als Schirmherr der„kleinen harmloſen Nation? geſprochen und von Deutſchland vollen Schadenerſatz und bedingungsloſe Wiederherſtellung gefordert. Alles andere iſt Beiwerk. Deutſchland will, ge⸗ witzigt durch die Erfahrungen, die in den Enthüllungen aus den Brüſſeler Geheimarchiven niedergelegt ſind, eine Wieder⸗ herſtellung Belgiens zugeſtehen, aber eine ſolche nur, die ihm Sicherheiten gegen England und Frankreich gewährt. Belgien darf dieſe Sicherheiten nicht gewähren, obſchon ſie ſchließlich in ſeinem eigenen Intereſſe liegen. England verbietet es. Der deutſche und der engliſche Skandpunkk ſind unvereinbar. Den engliſchen Standpunkt vertreten in Deutſchland die Sozialdemokratie, die Frankfurter Zeitung, das Berliner Tageblatt und Herr Quidde. Sie haben die Illuſion, daß England Frieden, einen für Deutſchland erträglichen Frieden machen würde, ſobald wir Belgien bedingung⸗los räumen. Die Denkſchrift der engliſchen Sozialiſten, Balfours Aeußerungen über Elſaß⸗Lothringen könnten ſie belehren, daß es Illuſionen ſind. Das übrige Deutſchland iſt mit der Haltung der Regie⸗ rung einverſtanden. Auch die Fortſchrittliche Volkspartei hat durch Herrn Wiemer erklären laſſen, Belgien dürfe nicht wieder der Tummelplatz feindlicher Machenſchaften woerden. Mei⸗ necke hat in der Gründungsverſammlung des Volksbundes für Vaterland und Freiheit geſagt:„Auch wir wollen nicht, daß Belgien engliſcher Schutzſtaat werde, auch wir ſuchen Bürg⸗ ſchaften dagegen.“ Der Heidelberger Hiſtoriker Oucken hat in ſeiner Schrift„Das alte und das neue Mitteleuropa“ gleich⸗ falls gefordert, Belgien dürfe unter keinen Umſtänden von neuem als ein engliſch⸗franzöſiſcher Vorpoſten gegen uns miß⸗ braucht werden. Er fordert den Verzicht Belgiens auf mili⸗ täriſche Machtmittel höherer Ordnung und damit auf die Ver⸗ ſuchung, ſie eines Tages im Dienſte der Weſtmächte gegen uns zu verwenden, er fordert auch einen durchgreifenden Schutz unſerer wirtſchaftlichen Intereſſen, in Antwerpen kann uns nur ein Syſtem von völkerrechtlichen wirtſchaftspolitiſchen Siche⸗ rungen vor ſchwerer Schädigung bewahren. Hettner, der Heidelberger Geograph, glaubt ähnlich wie Oncken in der Ent⸗ waffnung Belgiens das Schutzmittel gefunden zu haben. Warum wir dieſe Stimmen anführen? Meinecke, Oucken und Hettner gehören zu den eifrigſten Widerſachern der„All⸗ deutſchen“. Vorzüglich Meinecke kommt immer wieder auf die Theſe zurück, daß die Forderung der Alldeutſchen auf deutſche Schutzherrſchaft in Belgien die Weltgegnerſchaft gegen uns ver⸗ ewigen und einen nahen zweiten Weltkrieg gegen uns herauf⸗ beſchwören würde, in dem England, Nordamerika, Frankreich und Holland gegen uns ſtehen würden. Ihre ſanfteren Mittel der Unſchädlichmachung Belgiens ſcheinen dieſen Widerſachern der Alldeutſchen die Gefahr zu beſchwören. Glauben ſie nach der Rede Balfours wirklich noch, daß England der Feind⸗ ſchaft gegen uns abſchwören werde, wenn wir mit ihrem ſanf⸗ teren Mittel Belgien vor engliſch⸗franzöſiſchen Ränken bewah⸗ ren? England fordert einfachglattenund gänzlichen Verzicht Deutſchlands auf irgendwelchen Einfluß in Belgien. Es wird ſich auch durch Halbheiten nicht beſänftigen laſſen, wird ganz gewiß nicht in eine Entwaffnung Belgiens willen. Und müßte es heute darein willigen, ſo wird es dieſes Zugeſtändnis uns nicht minder nachtragen wie eine deutſche Schutzherrſchaft. Nur daß letztere eben wirklich verbüten könnte, daß Belgien der Tummelplatz feindlicher Machenſchaf⸗ ten werde, während der Verzicht auf unmittelbare Einwirkung, wie ihn Meinecke, Oncken, Hettner vorſchlagen, dor engliſch⸗ franzöſiſchen Bearbeitung(auch wohl heimlichen Vewaffnung der Bevölkerung) das Feld laſſen würde. England betrachtet Belgien aus ſeine Einflußſphäre und neben Frankreich als ſein polftiſches und militäriſches Auf⸗ marſchgebiet gegen Deutſchland. Deutſchlond aber muß ver⸗ hindern, daß Belgien dieſe Nolle weiter ſpiele Auch die geringſte und ſanfteſte Einflußnahme wird England immer auszuſchalten ſuchen und nur zufrieden ſein, wenn wir uns als gänzlich unintereſſiert gus Belgien zurück⸗ ziehen. Wer das nicht will, wird konſeguenterweiſe zu dem Schutzmachtgedanken kommen müſſen, die ſanften Bürgſchaf⸗ ten der Meinecke, Oncken uſw. werden Deutſchlands Intereſſen in Belgien nicht ſichern, vor allem aber England nicht be⸗ —————— 2. Seite. Nr. 102. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Freitag, den 1. März 1918. friedigen und durchaus nicht neue Weltgegnerſchaft gegen uns verhüten. Die kommt auch dann wieder, wenn wir nur ſo auf⸗ recht bleiben, daß wir Kraft behalten, wieder zu wachſen. Als Schutzmacht Belgiens werden wir ihr dann aber wirkſamer begegnen können. G. Baljour über Elſaß-Lolhringen. London, 28. Febr.(WTB. Nichtamtl.) In ſeiner Rede ſagte Balfour weiter: Ich wende mich jetzt zu Hertlings Stellungnahme zu den vier Grundſätzen Wilſons. Iſt Gerechtigkeit der leitende Grundſatz der deutſchen auswärtigen oder militäriſchen Politik? Betrachten Sie Hertlings Sinnesart bezüglich Elſaß⸗Loth⸗ ringens! Ich wünſche ganz ehrlich vorzugehen. Es läßt ſich vorſtellen, daß ein Deutſcher einen anderen Standpunkt über Elſaß⸗ Lothringen einnimmt, als der Franzoſe, Engländer, Amerikaner oder Italiener, aber ich kann mir keinen Mann vorſtellen, der von den Grundſätzen wirklicher Gerechtigkeit ſpricht und dabei erklärt, es gibt keine elſaß⸗lothringiſche Frage, ſie iſt ſo undi kutierbar, daß wir uns weigern, ſie überhaupt zu erwägen, wenn die Frie⸗ denstonferenz zuſammentritt. Das iſt die Erklärung dieſes Friedensangebotes. Der zweite Grundſatz iſt, daß Völker und Provinzen nicht von einer Herrſchaft an eine andere verhandelt werden ſollen, als wenn ſie unſere Sklaven wären. Wir haben erſt kürzlich ein ganz deut⸗ liches Beiſpiel dafür erhalten, wie Graf Hertling in der Praxis Grundſätze ausübt, die er in der Theorie billigt, ohne auf die ter⸗ ritorialen oder anderen Eroberungen einzugehen, die Deutſchland machte oder im Begriff iſt zu machen. Man weiß ſehr wohl, daß Deutſchland bei der Feſtſetzung der Grenzen der Ükraine einen Teil unzweifelhaft polniſchen Gebietes der ukrainiſchen Republik aushändigte. Das Ergebnis war der Ausbruch polniſcher Ent⸗ rüſtungen, die dazu führten, daß man ein Zugeſtändnis machte, daß man die unter deutſchem Einfluß feſtgeſetzten Grenzen augen⸗ ſcheinlich abändern will. „Dally News“ bezweifelt, ob Balfours Haltung klug war. m. Köln, 1. März.(Priv.⸗Tel.) Aus Amſterdam wird ge⸗ meldet: Zur Balfour⸗Rede ſchreibt„Daily News“: Obwohl wir Balfours Beweisführung als begründet anerkennen, bezweifeln wir, ob ſeine Haltung klug war. Gewiß verteidigt Hertlirg man⸗ ches, was ſich nicht verteidigen läßt. Aber ſeine Rede war doch in mancher Hinſicht ein Fortſchritt im Vergleich zu früheren Aeuße⸗ rungen von dieſer Seite. Hertling hat die vier Grundſätze Wilſons angenommen. Das mag, wie Balfour meint, wenig Wert-haben. 2 jedem Fall dauert der Gedankenaustauſch an, und es wäre am ſten, deſſen Fortſetzung Wilſon ſelbſt zu überlaſſen. Die Er⸗ Härung des Kanzlers über Belgien bringt die Sache immerhin der Löſung einen Schritt näher. Die Entente wird die Kanzlerrede nicht gemeinſam erwägen. e. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 1. März.(Pr.⸗Tel. g..) Die Times meldet: Die Alliierten ſind nicht in der Lage, die deutſche Kanzlerrede über die Friedensbereitſchaft Deutſchlands in irgendeine gemeinſame Erwägung zu ziehen. Llond George wrede zwar im Unterhaus ſprechen, aber der Krieg gehe weiter fort.— 0 Deulſcher Reichslag. Sitzungsbericht. Berlin, 1. März. „GVon unſerem Berliner Büro.) Die erſte Leſung des Haushaltsplanes wird bei ſchwach 11055 Hauſe und Tribünen fortgeſetzt. Als erſter hat Graf Paſadowsky das Wort. Mährend ſeiner Rede füllt ſich all⸗ mählich der Saal. Graf Poſadowsky greift auf die Zeit z rück, wo er noch Leiter des Reichsſchatzamtes war. Damals wäre ihm unſere Schuldenlaſt von 171 Milliarden entſetzlich hoch erſchienen, jetzt wären wir glücklich bei 124 Milllarden angelangt. Umſomehr be⸗ fremde es ihn daher, daß während der Ausſprache der letzten Tage in keiner Weiſe die künftige Geſtaltung der Reichs⸗ 55 en beſprochen worden ſei. Wäre es nun richtig in einer olchen Zeit noch die Tilgung der Reichsanleihen zu be⸗ chleunigen, indem man den beſitzenden Klaſſen, die doch das Wirt⸗ chaftsleben aufrecht erhalten ſollen, einen Teil ihres Vermögens in bereilter Weiſe zu entziehen ſucht, wie das allem Anſchein nach geplant ſei? Auch bei der Jcpapſſten Erfaſſung von Vermögen und Einkommen würden nicht die Mittel aufgebracht werden können, weilche das Reich jetzt bedarf. Den einzigen Ausweg aus dieſer Sanbslage ſieht Graf Poſadowsky in der Errichtung von onopolen. Ohne indirekte Steuern werde das Reſich die Laſten nicht tragen können. Im weiteren Verlauf ſeiner Rede kommt Graf Poſadowsky guf die Vorwürfe zurück, die gegen ihn erhoben werden, daß er während des ruſſiſch⸗japaniſchen Krieges die Notlage Ruß⸗ lands ausgenutzt hätte, um von Rußland einen Handels⸗ vertrag zu erpreſſen, der die ruſſiſche Wirtſchaft ſchwer geſchädigt hätte. Dieſe Bebe vtung-n wären weiter nichts als eine panfla⸗ viſtiſche Mache, beſtimmt, in Rußland Erregung gegen Deutſchland hervorzurufen. Ein Vertragsſchluß mit der maximaliſtiſchen Re⸗ e erſcheine ihm ſo gut wie ausgeſchloſſen, da ſie ſämtliche erpflichtungen einfach vernichtet hätte, die ihre Vorgänger über⸗ nommen hätten. Man könne alſo nie wiſſen, ob eine ihr folgende en es nicht wieder ebenſo mache. Zu ku Schatzſekretär Graf dem Vorredner in einer rzen Ausführungen ergriff der Roedern das Wort. Es läge ihm fern, allgemeinen Steuerdebatte zu folgen. Nur ſo viel wollte er heute 5 daß für die Steuerperanlagung in den Einzelſtaaten ein tarkes Intereſſe des Reiches beſtände, da die Einzelſtaaten ja die Beſitzſteuer, die Warenſteuer und die Kriegsſteuer veranlaßt hätten. Daß bei der Konſtruktion der Veranlagung manche Differenzen vorhanden ſeien, ſei zweifellos. Zu den praktiſchen V rſchlägen des Grafen Poſadowsky, der die Kriegsgewinnler auf Grund der Warenumſatzſteuer packen will, verhalte er ſich ſkeptiſch. Die Frage wäre nicht ſo einfach zu löſen, da eine Menge von in⸗ direkten Gewinnen ſich ſchwer verfolgen ließe. g Badiſcher Landlag. Zweite Kammer.— 33. öffentliche Sitzung. Karlsruhe, 1. März. Präſident Kopf eröffnet um.15 Uhr die Sitzung. Nach Be⸗ kanntgabe der Eingänge trat das Haus in die Tagesordnung ein. Abg. Marum(Soz.) berichtet über den Geſetzentwurf, die Abänderung des Berggeſetzes betr. Durch das neue Geſetz ſoll die Ausbeulung von Salzablagerungen und Solquellen und des Bi⸗ tumens in feſter, flüſſiger oder gasförmiger Form und der wegen ihres Gehaltes an Bitumen techniſch verwertbaren Geſteine dem taate vorbehalten bleiben. Die Kommiſſion beantragte die An⸗ nahme der Geſetzesvorlage. In namentlicher Abſtimmung beſchloß das Haus einmütig in dieſem Sinne Abg. Geiß(Soz.) berichtete für die Kommiſſion für Juſtiz und Verwaltung über den Geſetzentwurf betr. der Gemeinde⸗Ein⸗ kommen⸗Beſteuerung. Hiernach ſoll ermöglicht werden, diurch Gemeindebeſchluß mit Staatsgenehmigung, daß in den Jahren 1918 und 1919 die Umlagen vom Einkommen ſtatt nach hundert Teilen der Normalſteuerſäße nach hundert Teilen der Steuerſätze zu erheben ſind, die nach dem Geſetz vom 22. Dezember 1917 die Er⸗ ung von Zuſchlägen zur Einkommenſteuer betreffend, der Er⸗ bung der ſtaatlichen Einkommenſteuer zugrunde Hie werden. as Miniſterium hat die Genehmigung zu erteilen. Die Kommiſſion beantragte die Genehmigung der Vorlage. Das Haus nahm den Geſetzentwurf einſtimmig an. ſarauf wurde die Beratung des Voranſchlags des Mi⸗ niſterlums des Innern fortgeſetzt. den Sorleth⸗Apparat iſt die Sterblichkeitsziffer nicht geſunken. Zur Errungenſchaften gebracht. Sie redner gerügten Dinge ſind Gegenſtand einer Eingabe des erzbiſchöf⸗ Abg. Bitter(Natl.): Ich hoffe, daß die Wertſchätzung, die der deutſche Bauernſtand gefunden hat, nicht nur in den Zeiten der Not, ſondern auch für die ſpätere Zeit anhält. Die Würdigung ihrer vaterländiſchen Verdienſte hat beil den Bauern große Befrie⸗ digung ausgelöſt. Die deutſchen Landwirtsfrauen haben ſich ein bleibendes Denkmal durch ihre wackere Tätigkeit geſetzt, aber wenn man den deutſchen Bauer achtet, dann ſoll man auch ſeinen Wünſchen und Beſchwerden Rechnung tragen. Hierzu gehört der Wunſch, feſtzuhalten an der jetzigen Schutzzollpolitik, die zum Segen des Neiches durchgeführt wurde. Die Ausführungen des Staatsminiſters auf dieſem Gebiet decken ſich mit den Wünſchen der Landwirtſchaft. Das Geſchäftsgebaren der Viehſammelſtellen iſt reformbedürftig. Es iſt unüberſichtlich. Die Spannung zwiſchen den Stallpreiſen und den Verkaufspreiſen des Fleiſches iſt zu groß. Bei den Landwirten erregt es Mißfallen, daß ihre Erzeugniſſe durch⸗ weg mit Köchſtpreiſen verſehen ſind, die Induſtrieerzeugniſſe dagegen nicht. Die Entſendung von Gendarmen bei Vorratserhebungen ſollte man nur da anordnen, wo der Landwirt ſeinen Verpflichtungen nicht nachkommt. Dem Weinbau ſollte große Beachtung geſchenkt werden. Der Gendarmerie muß die Regierung Fürſorge zu⸗ teil werden laſſen. Die Gründung des Badiſchen Baubundes iſt zu begrüßen, ebenſo die Vorlage über die ſtaatliche Ver⸗ bürgung bei den zweiten Hypotheken zur Förderung des Kriegsmohnungsbaues. Die nützlichen Fürſorgebeſtre⸗ bungen müſſen gefördert werden. Vorbildlich iſt das Wirken des Vereins für Volkswohlfahrt in Heidelberg⸗Land. Die gleiche Ein⸗ richtung ſollte man im ganzen Lande in die Wege leiten und für die Beſoldung des Perſonals einen Nachtrag im Budget einſtellen. Dem von der Gemeinde Leimen zu errichtenden Robert Koch⸗Krankenhaus ſollte der Staat fördernd zur Seite ſtehen, ebenſo dem Landes⸗ Krüppelheim und dem Verſorgungshaus für Mutter⸗ und Säug⸗ linge Heidelberg⸗Handsſchuhsheim. Die für pfychiatriſche Kinder muß bald eröffnet werden. Die Ber itſchaft, ſeiner leidenden Menſchheit Hilfe und Linderung zu ſchaffen, ſoll allezeit ein Schmuck und Ehrenkleid des deutſchen Volles ſein. Abg. Banſchbach(Rechtsſt. Vg.): Ohne die Tätigkeit der Kommunalverbände 1 70 wir nicht durchhalten können. Im Bezirk Mosbach wird eine Genoſſenſchaft für den Abſatz aller landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe gegründet. Die Bar⸗ zahlung iſt ein großer Vorteil für den Mittelſtand. Abg. Schön(Natl.): Das Holz, das der Baubund braucht, könnte man ihm von einer oder der andern Waldgemeinde für ein Jahr liefern. Die Städte erwarten, daß das Kriegsamt den Städten alles Holz zum Bauen überläßt, das die Heeresverwaltung nicht braucht. Wir beſtreiten das Recht und die Möglichkeit, Höchſtpreiſe für Bauholz feſtzuſetzen, denn Bauholz iſt kein Gegenſtand de⸗ täg⸗ lichen Bedarfs. Die Regierung ſteht auf einem entgegengeſetzten Standpunkt und vertritt die Anſicht, daß für das Freidrittel Beſchlag⸗ nahme und Höchſtpreiſe notwendig ſeien. Sie ſoll aber die Freigabe der Hölzer nicht behindern. Die Waldbeſitzer konnten an den all⸗ gemeinen Verdienſten nicht tellnehmen, die die Säger und Händler hatten. Ich verwahre mich zugleich im Namen des Abg. Schöll! gegen den Vorwurf der Holz⸗Liefer⸗Vereinigung, als hätten wir die Vorgänge auf dem Holzmarkk falſch dargeſtellt. In einem Schreiben gibt die Holz⸗Liefer⸗Vereinigung zu, daß Ungleichheiten in der Zu⸗ teilung des Rundholzes vorgekommen ſind. Geheimrat Weingärtner: Daß die Sparkaſſen nicht Mit⸗ glieder des Baubundes werden konnten, liegt an den Statuten der Sparkaſſen, weil der Baubund auch eine Bankabteilung hat. Außer⸗ dem muß das Geld der Sparkaſſen zinsbringend angelegt werden. Daß aber die Anteile beim Baubund zinsbringend angelegt werden, iſt nicht ſicher. Die Sparkaſſen können aber aus ihren Ueberſchüſſen den Baubund fördern. Abg. Odenwald(Fortſchr. Vy.): Der Anerkennung von Geh. Oberreglerungsrat Bittmann können wir uns anſchließen. Seinem Nachfolger bringen wir Vertrauen entgegen! Die jährlichen Fort⸗ ſchritte in der Gewerbeauf ſicht wurden durch den Krieg unter⸗ brochen. Das Gewerbe wird zu ſehr durch das Generalkommando in Anſpruch genommen mit der Ausfüllung von Fragebogen. In Pforzheim ſind Betriebe, in denen Mädchen von 16 bis 20 Jahren Wochenlähne von 100 bis 120 Mark erhalten. Beſchwerden dagegen bei der Militärbehörde hatten keinen Erfolg. Abg. Dr. Back(Natl.): Der Geburtenrückgang hat bei uns ſpäter eingeſetzt als bei andern Völkern. Die Gründe für die unerfreuliche Erſcheinung ſind verſchiedener Natur, vor allem das Umſichgreifen einer materialiſtiſchen Geſinnung. Die Geſchlechts⸗ krankheiten tragen ebenfalls zu dem G eiburtenrückgang bei. Der Kampf gegen die Geſchlechtskrankheiten wurde vor dem Kriege nur in geringem Maße durchgeführt. Zu begrüßen iſt, daß jetzt die Angelegenheit durch ein Reichsgeſetz geregelt werden ſoll. Daneben kämen zur Bekämpfung des Geburtenrückgangs ver⸗ ſchiedene andere Maßnahmen in Betracht, ſo auch die Jung⸗ geſellenſteuer. Für Beamte ſollte die Ehe früher ermöglicht werden. Ferner iſt zu empfehlen die Bekämpfung der Landflucht. Allzuviel dürfen wir aber von dieſen Maßnahmen nicht erwarten und die Bekämnfung des Geburtenrückgangs kann nur Erfolg haben, wenn alle Teile des öffentlichen Lebens dahei mitwirken. Die Sterblichkeitsziffer muß berahgeſetzt werden. Dieſer Aufgabe dient die Bekämpfung der Säualingsſterblichkeit. Sehr notwendia hierzu iſt das Stillen der Kinder durch die Mütter. Durch Unterſtützung der Fürforgeſchweſtern ſind die Helferinnen“ zu empfehlen. Der Vekämpfung der Tuberkuloſe iſt beſondere Aufmerkſamkeit zu widmen, wobei die Fürſorgeſchweſtern ebenfalls verwendet werden können. Eine umfaſſende Organiſation der Für⸗ ſorge⸗Beſtrebungen iſt durchzuführen. Abg. Kölblin(Natl.): Der Krieg, der in vielfacher Hinſicht als ein Zerſtörer ideeller und materieller Werte auftritt, hat in unſerem engeren Heimatland doch etwas Gutes gebracht, das zu einem bleibenden Gewinn werden kann: ich meine die tiefere Er⸗ kennung unſerer Bodenſchätze, insbeſondere der Thermen, die eine gütige Natur zum Segen der leidenden Menſchheit in den ver⸗ ſchiedenften Gegenden des Landes fließen läßt. Die letzten Jahre baben hier der allgemeinen Therapie wertvolle Erfahrungen und haben die Heilkraft unſerer Thermen bei Wundbehandlungen auf das glänzendſte erwieſen. Der Redner verlangt eine weitere Förderung unſerer Badeanſtalten in Baden⸗ Baden und die Vergrößerung des Kunſtausſtellungsgebäudes in Baden⸗Vaden. Abg. Göhring.(Nat'.): Höchſtpreiſe für Ru adholz ſind wohl angebracht. Die Kriegscuntsſtellen verteilen die Hölzer an die Säger. Die Holzinduſtrie hat große Einnahmen erzielt, ebenſo auch der Waldbeſitz. Das ſehen wir ſchon bei unſerer Forſtver⸗ waltung. Kleine Sägewerke liefern zum Teil nur an Private und werden darum auch vom Lriegscent nicht ſo beſiefert wie ſene, die für das Heer arbeiten. Daß Baden mehr zu Frontlieferungen herangezozen wurde, iſt ganz natürlich. Freilich ſoll auch für den Handwerker geſorgt werden. Abg. Müller Eppingen verlangt, daß das Eichweſen auf dem Londe ausseübt werde. 1 Abg. Röſch Soz.) brachte Wünſche aus dem Gebiet der Gewerbeaufſicht vor Die Organiſation der Arbeiter, führte er weiter aus. habe ſich bewährt. Aba. Maſt(etr.): Niedene Löhne beſtehen⸗ daneben auch hohe, ſo bei dem Barackenbau, weil dort die Fabrikanten Prozente von den Löhnen erhalten. 5 Der Sparzwang für die Jugend wäre eine große Wobltat. Der Redner brachte noch verſchiedene Wünſche und Beſchwerden vor. Staatsminiſter Freiherr von Bodman: Die von dem Vor⸗ lichen— 7177 an das Generalkommando. Strobel(Soz.) wünſcht die dauernde Beſeitigung der Nachtarbeit im Bäckergewerbe. eh. Oberreajerungsrat Dr. Schneider gab Auskunft über dieſe Angelegenheit. Abg. Dr. Schofer(Zentr.) trat für eine Zentraliſation der Gewerbeaufſicht ein und erklärte, die freien Gewerk⸗ ſchesten hätten durch ihre Anlehnung an die religionsfeindliche Sozialdemokratie zur Spaltung der Arbeiterſchaft beigetragen. gegen eine Verſtärkung der Ollittungsreihen notwendig wäre Abg. Röſch(Soz.) behauptete ſeinem Vorredner gegenüber, die freien Gewerkſchaften ſeien in religiöſer Beziehung neulral. Hierauf wurde abgebrochen. Nächſte Sitzung Dienstag Nach mittag 4 Uhr. Tagesordnung: Fortſetzung der heutigen Ausſprache. Schluß der Sitzung 1½ Ühr. 5 Die Reform der Erſten badiſchen Aammer. X Karlsruhe, 28. Februar. Die Verfaſſungskommiſſion der Zweiten Kammer behandelte heute die Anträge der Abgg. Kopf (Zir) und Gen. und Rebmann(natlib.) und Gen., die eine Ver⸗ ſtärkung der Erſten Kammer um je einen Vertreter der evangl. und der kath. Kirche verlangen. Ein Antrag der Abgg. Marum(Soz.) und Gen. will bei Annahme der Anträge auch den Israeliten und Altkatholiken in der Erſten Kammer eine Vertretung gewähren. In der Ausſprache wandte ſich ein Vertreter der Sozialdemokratie kirchlichen Vertretung überhaupt. Aehnlich äußerte ſich ein Vertreter der Fortſchrittspartei. Der Ver⸗ treter der Regierung behielt ſich die endgültige Stellungnahme noch vor. Die Abſtimmung wurde zurückgeſtellt. Weiter wurde der nat.⸗lib Antrag beſprochen, nach welchem die Oberbürgermeiſter von Karlsruhe und Mannheim Kraft ihre⸗ Amtes Mitglieder der Erſten Kanmer ſein ſollen. Der Regierungs⸗ vertreter ſtimmte dieſem Antrag zu, ein Abgeordneter des Zentrums und einer der Rechtsſt. Vereinigung ſprach ſich dagegen, ein ſozd. Abgeordneter dafür aus, ebenſo ein Fortſchrittler. Für den Antrag der Nationa liberalen, die Vertretung der Handelskammer von drei auf fünf zu erhöhen, ſprach ſich außer dem Antragſteller kein, Abgeordneter aus. Weiter kam zur Sprache der Antrag des Zen⸗ trums, der Landwirtſchaft einen weiteren Vertreter in der Exſten Kammer zu geben, dem von den anderen Parteien widerſprochen wurde. Es wurde dabei darauf hingewieſen, daß der Adet in der Erſten Kammer auch als Vertretung der Landwirtſchaft zu rechnen ſei. Auch über den Antrag, dem Handwerk einen weiteren Ver⸗ treter zu geben, fand noch keine Abſtimmung ſtatt. Dem Zentrums antrag, den Gemeinden über 2000 Einwohner einen weiteren Ver⸗ treter und den kleinen Gemeinden unter 2000 Einwohnern eben⸗ falls einen Abgeordneten zuzugeſtehen, wurde verſchie entlich zu⸗ geſtimmt. Für die Anträge, der Arbeiterſchaft drei Vertreter zu geben, die von den Arbeitskammern zu wählen ſind, ſprachen ſich alle Redner aus. Ueber die einzelnen Fragen werden ſich noch die Fraktionen ſchlüſſig machen. Me Voltsernährung. Die neuen Preiſe für Kartoffeln u. Juckerrüben. Man ſchreibt uns: Die von landwirtſchaftlichen Kreiſen mit Spannung erwartete Feſtſetzung der neuen Preiſe der hauptlächlichſten Erzeugniſſe dürfte für Kartoffeln und Zuckerrüben im Beginn der nächſten Woche veröffentlicht werden. Was die Kartoffeln betrifft, o kann eine Preisermäßigung für das nächſte Wirtſchaftsjahr ſelbſt⸗ verſtändlich nicht in Vetracht kommen, da bekanntlich mit allen Mitteln eine Steigerung unſerer Kartoffelerzeugung erreicht werden ſoll. Zunächſt muß der im letzten Jahr eingetretene Rückgang im Anbau wieder ausgeglichen werden; darüber hinaus wird eine Aus⸗ dehnung der früheren Anbauftächen angeſtrebt. Dieſem Ziel dienen die in Preußen bereits beſchloſſenen Anbauprämien, von denen anzunehmen iſt, daß ſie auch in den anderen Bundesſtaaten zur Einführung gelangen werden. Es darf als wahrſcheinlich gelten, daß der Kartoffelpreis in der bisherigen Höhe beſtehen bleibt. Für Zuckerrüben iſt dagegen mit einer mäßigen Erhöhung des Preiſes zu rechnen; ſie dürfte allerdings den Wünſchen der beteiligten Kreiſe nicht voll entſprechen. Rückſichten auf die Verbraucher nötigen zur Innehaltung einer mittleren Linie. Von entſcheidender Bedeutung für den Anbau der Zuckerrüben iſt gegenwärtig die Düngerfrage. Sie iſt ſelbſt bei Gewährung eines hohen Rübenpreiſes nicht zu löſen, wie es die Rückſichten auf eine Ausdehnung des Rübnanbaus erwünſcht erkcheinen ließe. Man hofft trotzdem, daß der während der drei letzten Jahre eingetretene Rückgang im Anbau in dieſem Jahr zum Stillſtand kommen wird. Die Feſtſetzung der neuen Getreidepreiſe dürfte vor April nicht zu erwarten ſein. Die Erwägungen über ihre Höhe ſind zurzeit noch nicht abgeſchloſſen. Vielſach wird ein Vereinheitlichung der Preiſe für die vier Getreidearten durch Feſtſetzung eines Einheitspreiſe⸗ empfohlen, wobei teilweiſe eine Erhöhung, teilweiſe eine Herab⸗ ſetzung der jetzt geltenden Preiſe eintreten würde. Entſchließungen hierüber ſind jedoch noch nicht gefaßt. Zur Befämpfung der Brokkartenfälſchungen. Man ſchreibt uns: In den Großſtädten haben die Fälſchungen von Brotkarten teilweiſe einen Umfang angenommen, der bei den beſchränkten Vorräten an Brotgetreide geeignet iſt, die Durchführung der Rationierung zu gefährden. Auch aus mittleren Städten hört man bereits, daß Fälſchungen von Brotkarten mehr und mehr in die Erſcheinung treten. Alle bisher von den Gemeinden verſuchten Mittel haben ſich als nicht erfolgreich erwieſen. Es ſei daher der nachfolgende Vorſchlag den ſtädtiſchen Verwaltungen zur Prüfung unterhreitet. Die bisherigen Fälſchungen ſind dadurch möglich, daß Brotkarten ſich immer für eine Reihe von Wochen in den Händen der Verbraucher befinden. Innerhalb dieſer Zeit haben dann die Fälſcher die Möglichkeit, ihre Einrichtungen zum Druck der Brotkarten zu treffen und die gefälſchten Karten durchzwiſchen⸗ perſonen in Umlauf zu bringen. Es müßte alſo, um die Fälſchun⸗ gen unmöglich zu machen, die Zeit, während der die Brotkarten im freien Umlauf ſind, auf ein Minimum abgekurgt werden. Zu dieſem Zweck wäre es erforderlich, folgende Einrichtung zu treffen. Die beiſpielsweiſe für die Zeit vom 1. bis 28. April gültigen Brot⸗ karten müßten etwa am 26. März an die Verbraucher zur Ausgabe gelangen. Innerhalb der nächſten drei Tage hätte nun jeder Haushalt ſeine Brotkarten an die Bäckerei abzuliefern, bei der er das Brot während der nächſten vier Wochen beziehen will. Der Bäcker legt ein Verzeichnis der Haushaltungen an, in dem die Zahl der auf jeden Haushalt entfallenden Karten vermerkt iſt. Als Quittung wird für jede Karte ein kleiner Zettel ausgehändigt, auf dem ſich die Firma der Bäckerei und eine fortlaufende Nummer befindet, die mit einem automatiſchen, ſogenanntenPaginierſtempel, eingetragen wird. Die Ausgabe des Brotes erfolgt gegen Rück⸗ gabe dieſer Quittungen. 8 Ein Beiſpiel möge die Quittungsausgabe veranſchaulichen. Haushalt A liefert 20 Brotmarken ab und erhält dafür 2) Zettel⸗ quittungen mit den Nummern 2321—2340. Haushalt Büberbringt 15 Brolmarken, deren Quittungen durch Umſtellung der erſten Zahl des Stempels die Nummern 3341—3355 erhalten. Auf dieſe Weiſe jeder Haushalt ohne Aufwand von Zeit und Arbeit eine andere uittungsreihe. Eine Fälſchung der Quittungskarten erſcheint nicht möglich, da hierfür eine genaue Kenatnis der vom Bäcker gewählten Jeder Haushalt hat aber ein Intereſſe daran, die Qufttungen keinem Dritten zugänglich zu machen. Denn falls der Verdacht beſteht, daß gefälſchte Quittungen eingeliefert ſind, iſt der Bäcker in der Lage, feſtzuſtellen, bei welchem Haushalt Quittungen über die zuläſſige 30)1 hinaus abgeliefert ſind. Der betreffende Haushatt würde ſich dem Verdacht ausſetzen, mit der Fälſchung in Zuſammenhang zu ſtehen. Verbraucher, die einen Teil ihrer Brotkarten in Gaſtwirt⸗ ſchaften verwenden wollen, müßten dieſen Teil bei der Brotkom⸗ miſſion gegen Reiſebrotmarken umtauſchen. Die Bäcker dürften 111 dieſer Regelung eine ungebührliche Belaſtung ſehen, und es iſt nicht zu beſtreiten, daß ihnen daraus eine in der gegenwärtigen Zeit unerwünſchte Mehrarbeit entſteht. Dieſer Nachteil wiegt aber unzweifelhaft ſehr leicht gegenüber dem Vorteil einer Beſeitigung dr Brotkartufälſchung. Daß die Fälſcher ihre Karten innerhalb der erſten drei Tage nach Auslieferung der Karten herſtellen und ver⸗ treiben, erſcheint unmöglich. Nach dieſem Zeitpunkt würde aber kein Bäcker mehr Brotkarten annehmen. Für die Belieferung der Bäcke⸗ reien mit Mehl wäre auch bei dieſer Regelung ein ſo zuverläſſiger Anhalt gegeben, wie er auf anderem Wege nicht zu erzielen iſt. — — —— 45 1 — 5 90 ind Freitag, den 1. Märg 1918 Mannhein er Seneral· Anzeiger. Abend⸗Ausgabe.) Aus Stadt und Land. Au die Frauen! Mein achtjähriger Junge, der ſeine erſten wiſſenſchaftlichen Sporen auf der Bürgerſchule verdient, hat in den zweimal von der Lebrerin einen Propagandazettel erhalten, der dazu auffordert, Goldſachen und Juwelen zur Goldankauf⸗ ſtelle zu bringen. Mein Töchterchen, das die Liſelotteſchule beſucht, iſt leer ausgegangen. Die Lehrerin hat ihre Schützlinge zwar auf die Bedeutung der Sache aufmerkſam gemacht; aber mein Filiu⸗ chien doch mehr von dem gedruckten Wort zu halten. Jedenfalls dahm er ſeine Schweſter mit wichtiger Amtsmiene ins Gebet, hän⸗ digte ihr einen der beiden Scheine ein und verlangte kategoriſch, ſie ſolle ihre Goldſachen dem Vaterlande opfern.— Ich weiß nicht, ob ſich ähnliche Szenen auch in anderen Familien abgeſpielt haben: ich weiß auch nicht, ob nur die Kinder der Bürger⸗ und Volks⸗ ſchulen ihre Eltern durch Werbezettel an ihre vaterländiſche Pflicht ermnern mußten, und ob in den höheren Schulen von dieſer Art er Propaganda ganz abgeſehen worden iſt. Eins aber weiß ich: die Erziehung der Eltern und Geſchwiſter durch die Kinder darf nicht unterſchätzt werden. Beſonders die Ein⸗ wirkung des Kindes auf die Mutter iſt und bleibt ein wich tiges Moment in der Menſchheitserziehung; wer aber erſt die deutſche Ir a u für eine ideale Sache gewonnen hat, darf ſich der ſchönſten Früchte freuen. Und dielesmal iſt es allein an den deutſchen Frauen, zu zeigen, daß ſie das große Gebot der Stunde begriffen haben. Sie ind nicht nur in der Lage, von ihrem Schmuck zu geben, ſie kön⸗ gen vor allem auch beſtimmend auf ihre erwachſenen Töchter ein⸗ wirken. Wie nutzlos erſcheint doch alles prangende Geſchmeide in einer Zeit, die unermeßliche Opfer an Blut und Leben heiſcht, und wie wertvoll, wie unendlich ſegenſpendend kann das tote Gold wer⸗ den, wenn der Staat dorüber verfügen kann. Wir ſtehen an em der letzten großen Wendenunkte dieſes Krieges. Schon neigt ſich des Geſchickes Wage zu Gunſten des deutſchen Volkes und ſeiner erbündeten. Unſere Krieger an den Fronten werden den letzten barten Anſturm tanfer ertragen, nun darf auch die Hand der Frauen, die ſchon ſo viel Gutes in dieſen Jahren der Prüfung geleiſtet hat, nicht verſchloſſen bleiben. Jede Frau, jedes ädchen, hat einen Goldreif oder eine Kette, ein Arm⸗ kand oder eine Broſche, die ſie ſicher entbehren zann. Und wäre es ein teures Andenken, es gäbe keine edlere Be⸗ ſtimmung dafür, als es dem reichen, das nichk ein⸗ mal ein Geſchenk verlangt, ſondern den Wert des Goldes ohne Ab⸗ zug erſetzt. Man muß dem Friedensengel mit vollen Händen enl⸗ gegenkommen. Der letzte Tag ſteht vor der Tür. Verſäume keiner, ihn zu nutzen. Es könnte ſonſt geſchehen, daß er ſich noch Jahre Imaus zu ſchämen hätte vor ſeinen Kindern und Kindeskindern, weil er das Gebot der Stunde nicht erkannt hat. — Vorſtandsſitzung der Handwerkskammer Mannheim. 5 Aus dem von der Geſchäftsſtelle erſtatteten Tätigkeits⸗ ericht verdient hervorgehoben zu werden, daß die Gründung der irtſchaftsſtelle für den Handwerkskammer⸗ ezirk Mannheim e. G. m. b. H. unter Beteiligung der Kam⸗ mer durch die Oroaniſationen des Handwerks vor einiger Zeit er⸗ olgt iſt. Die Zahl der Geſchäftsanteile hat das erſte Hundert bereits Uberſchritten, wodurch die Sicherheit des Unternehmens gewährleiſtet 1 Dieſer Wirtſchaftsſtelle iſt u. a. auch die Leitung der Ausſtel⸗ ung von leinwohnungseinrichtungen und die ganze Geſchäftsführung übertragen. Die Ausſtellung iit, neu aus⸗ geſtattet, wieder eröffnet und erfreut ſich eines guten Beſuches, namentlich aus den Kreiſen, für die ſie beſtimmt ift und zwar nicht aur van Intereſſenten innerhalb, ſondern auch außerhalb des Nammerbezirks. Allgemein wird anerkannt, daß die Frage der Ver⸗ orgung unſerer Kriegsgetrauten mit preiswürdigen und geſchmack⸗ —.— Möbeln hier eine gute Löſung gefunden hat. Als Beweis r darf angeführt werden, daß die Einrichtung für andere Bezirke vorbildlich gewirkt hat und noch wirkt. ie umfangreichen Erhebungen über die Rohſtoffver⸗ loraura des geſamten Handwerks ſind nunmehr ab⸗ geſchloſſen und das reichhaltige Material andwerks⸗ und Gewerhekammertaa und dem Königl. Kriegsamt drgelegt werden. Gutachten über Mittelſtandsfürſorge, Hilfsdienſt⸗ Afllcht. Reklamationen ete. wurden in erheblicher Zahl an die zu⸗ zündigen Behörden erſtattet. Die Anmeldungen zu den Ge⸗ ellen⸗ und Meiſterprüfungen, ſind beendet. Die Zahl der Jateren hölt ſich annähernd auf der gleichen Höhe wie im vorigen Dahre. Meiſterprüfungskondidaſen und ⸗kondidatinnen, ſind es 39. ie Ergänzung der Meiſtervrüfungskommiſſionen wurde vorgenom⸗ en und di⸗ Liſte dem Großh. Landesgewerbamt zur Genehmigung dorgelect Ein Vorbereitungskurs wurde in Eberbach abgehalten, 0 meiterer findet demnächſt hier in Mannheim ſtatt. Eine Anzahl — Lehrlingsangelegenheiten wurde vorbeſchieden, die Gewährung ge⸗ Stipendiums an einen kriegsinvaliden Maler zun Beſuche der Bar gewerbeſchule in Karlsruhe wird befürwortet. Einſadungen zu ereins, und Geyoſſenſchaftsverſammlungen wurden bekannt ge⸗ geben und die Delegierten hierzu ernannt. Wo ſteckt der Kandiszuck er? Dieſe Frage wird uns durch lgende Zuſchrift beantwortet: Es iſt jetzt wieder eine auffüllige E⸗ einung, daß in den einſchlägigen Ge W konnte dem Deutſchen ſchäften Randis auf Zucker⸗ Nr. 102. 3. Seite. marken nicht zu bekommen iſt, obgleich in den Kandisfabriken noch reichliche Vorräte zur Hand ſind. Der Grund dazu iſt wohl nur in dem Mangel der Kenntnis des einzuſchlagenden Weges zu ſuchen. Der Händler hat Kandis beim Groſſiſten oder Kommunalverband an⸗ zufordern, dieſe wiederum bei dem Kgl Preuß. Landeszuckeramt in Berlin, Lindenſtraße 51—53, oder bei der Reichszuckerſtelle in Berlin SW. 19. Bei Nichtlieferung von Kandis kann jedem Intereſ⸗ ſenten— Händler, Groſſiſten, Kommunalverband— nur dringend geraten werden, bei dem Landeszuckeramt oder der Reichszuckerſtelle ſeine Wünſche anzubringen, es wird dann ohne Weiteres eine Zu⸗ teilung von Kandiszucker erfolgen. Gerade in dieſer Zeit, wo die Zuckerzuteilungen ſo gering ſind, wird Kandis gern genommen. da er gegenüber dem feinen Zucker eine nicht unbedeutend höhere Süßkraft aufweiſt, und beſonders ein geſchätztes wirkſames Mittel gegen Erkältunzen iſt. Trockenſegung des Rhein⸗Rieds. Eine ſehr alte, koſtſpielige, aber alich höchſt wichtige Kulturarbeit iſt in Heſſen jetzt endlich zum glücklichen Abſchluß gebracht worden, nämlich die Entwäſſerung oder Trockenlegung des„Riedes. Dieſe große, zwiſchen Rhein und Bergſtraße gelegene Ebene war früher eine völlig ſumpfige Niede⸗ rung. Sie zu entwäſſern, legte bereits Landgraf Georg I.(1567 bis 1596) den„Landgraben“ an, der bei Trebur ſich mit der Ichwarzbach vereinigt und mit ihr bei Ginsheim in den Rhein fließt. Auch zahlreiche kleinere Gräben durchziehen zur Entwäſſe⸗ rung die Ebene, ferner planvoll aufgeworfene Ddämme und zur Verminderung der Hochwaſſergefahr ausgeführte Rheindurchſtiche. Den fortgeſetzten Bemühungen, das frühere Sumpfland, das eine gefürchtete Brutſtätte von Seuchen war, zu ſanieren und es in fruchtbares Kulturland umzuwankeln, iſt es jetzt gelungen, in Ver⸗ bindung mit Rheinbaggermaſchinen das Rheinbett tiefer zu legen, ſo daß das Grundwaſſer allmählich ſank und das„Ried“ jetzt trocken liegt. Eine Veſſerung der geſundheitlichen Verhältniſſe iſt bereits zu verzeichnen, fruchtbares Kulturland wurde gewonnen und eine den veränderten Bodenverhälfniſſen entſprechende Flora und Fauna hat ſich herangebildet. 3 Die Kochkiſte als Prämie für fleißige Sammler! Von der Kommiſſion der Mannheimer Abfallverwertung wird uns geſchrieben: Immer mehr greift der Gedanke Platz, daß der Sammler eine Beiſteuer zum Haushalt durch ſeine Arbeit leiſten kann. Wir ſehen, welchen Anklang unſere Haushaltungsgegenſtände in O 7, 9 finden, wie jeder Junge und jedes Mädel ſich freut der Mutter einen ſchönen Kochtopf oder ein Kaffeeſervice ſtiften zu kön⸗ nen. Nun ſoll er imſtande ſein, ſchon für 200 Marken eine qute, —— Kochkiſte für 2 Töpfe zu erwerben.— Sicher wird dieſe Prämie ebenſoviel Zugkraft beweiſen wie der Ruf, der Mutter bei der Ausſtattung für die Konfirmation zu helfen. Iſt es doch zwei beſonders fleißigen Sammlern gelungen, ſich ihre Anzüge zu ver⸗ dienen. Sicher ein Zeichen, welche erziehlichen wie finanziellen Kräfte in dem Snuſtem der Abfallnerwertung lienen! Abgefaßte Hamſterinnen. Die Wirtsfrau Keller und Bahn⸗ beamtenfrau Etzkorn von Berghauſen, beide ſchon längſt polizei⸗ bekannte Hamſterinnen, konnten am Bahnhof abgefaßt werden, wie ſie mit 29 Pfund Buiter und 300 Eiern nach Mannheim fahren wollten, um hier die Waren abzuſetzen. Die Lebensmittel wurden zugunſten des Kommunalverbandes Speyer⸗Stadt beſchlagnahmt. Für die Hamſtereien folgt das dicke Ende nach. Polizeibericht vom 1. März. Selbmord. Am 13. vor. Mts. entfernte ſich eine 18 Jahre alte Fabrikarbeiterin von Herzogsreuth, wohnhaft in Neckarau, Adlerſtr. 64, aus ihrer Wohnung. Die Lebensmüde wurde geſtern Vormittag halb 8 Uhr in der Nähe der Fähre oberhalb der Fried⸗ richsbrücke als Leiche und in die Leichenhalle des hieſigen Friedhofs verbracht. Nach den gemachten Erhebungen liegt Selbſt⸗ mord vor, der Grund hierzu iſt unbekannt. Zuſammenſtoß und Unfälle. Auf der Seckenheimer⸗ landſtraße in der Nähe der Halteſtelle Karl Ladenburgſtraße in Neuoſtheim erfolgte am 27. v.., vormittags, ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Zweiſpänner⸗Fuhrwerk und einem Straßenbahn⸗ wagen. Bei dem Zuſammenprall wurde der Fuhrmann vom Bock herunter auf die Straße geſchleudert und erlitt dabei einen rechts⸗ ſeitigen Unterarmbruch. 92 5 Der Verletzte wurde mit der Straßenbahn ins Krankenhaus ver⸗ bracht. Die vordere Plattfoem des Straßenbahnwagens wurde ſtark beſchädigt. Die Wagenführerin erlitt durch herumfliegende Glas⸗ ſplitter an der rechten Hand leichte Schnittwunden. Unfälle. Auf der Kellerkreppe der Peſtalozziſchule rutſchte am 19. vor. Mets., nachmittags, ein 10 Jahre alter üler aus, fiel die Treppe hinunter und zog ſich am rechten Arm eine ſo ſchwere Verletzung zu, daß er ins Allgemeine Krankenhaus ver⸗ bracht werden mußte. Epileptiſcher Anfall. Vor dem Hauſe Traitteur⸗ ſtraße. 27 erlitt geſtern Abend ein 28 Jahre alter, verheirateter Taglöhner von hier einen epileptiſchen Anfall. Von einer Polizei⸗ patrouille wurde der Kranke in ſeine Wohnung verbracht. Unaufgeklärte Diebſtähle. Entwendet wurden: 1. Vom 21. zum 22. Februar Schanzenſtraße 17 aus einem Lagerplatz eine 7 Meter lange und 5 Meter breite dunkelgraue Wagendecke mit folgender Aufſchrift:„Heinrich Gräff, 1. amtliche Güterbeſtätterei Mannheim der O. E.., Tel. 1253 und 2553, Nr. 48.“ An einer Ecke ſteht„A. Moll u. Co., Deckenfabrik Lennep.“— 2. Am 22. Februar, zwiſchen 12 und 2 Uhr mittags, aus der Herrenkleider⸗ fabrik(L. 20 Kleiderſtoffe im Werte von 2000 Mk. Beſchreibung: 19 Teilſtücke Buxkin⸗, Cheviot⸗ und Kammgarnſtoffe verſchiedener Farben,.40 Meter breit, in der Länge von 1,25 bis 20 Meter. Für die Ermittlung der Täter iſt eine Belohnung von 100 Mk. und 10 Proz. vom Wert der wiederbeigebrachten Stoffe ausgeſetzt. — 3. In der Nacht vom 20. auf 21. Februar aus einem ver⸗ ſchloſſenen Stall im Spelzengärtengebiet 5 Stallhaſen, einer grau, die anderen gelblich.— 4. In der Zeit vom 12. bis 15. Februar beim Verlädeplatz des Güterbahnhofs in Neckaxau 2 Fäſſer mit je 180 Kilogramm Schmieröl. Auf dem einen Boden ſtehen auf einem aufgenagelten Blech die Buchſtaben„D. O..“— 6. In letzter Zeit aus einem Keller des Hauſes Kaiſerring 18 folgende Weine: 5 Flaſchen Marſalla, 4 Flaſchen griechiſcher Muskat, 2 Flaſchen Oppenheimer, 4 Flaſchen Nierſteiner, 7 Flaſchen Kraga⸗Himmel⸗ reich, eine Flaſche Herxheimer und eine Flaſche Ungſteiner.— In der Nacht vom 17. auf 18. Februar aus einem Keller des Hauſes Kepplerſtraße 32: 60 Pfund geſalzenes Schweinefleiſch, 25 Flaſchen Herxheimer Goldberg mit Etikett Max Pfeifer, 20 Flaſchen Dürk⸗ heimer, Wachenheimer und Forſter mit Etikett Gebrüder Sckel, Deidesheim.— 8. Am 21. Februar aus einem Manſardenzimmer des Hauſes Werderſtraße 28 folgende Wäſcheſtücke: 3 Damen⸗ ſchirtinghemden mit Stickereieinſatz, 3 ſolche mit Spitzeneinſaß, 3 ſolche mit Stoffſtickerei und 7 ſolche ohne Stickerei, 3 Damen⸗ hoſen, weißleinen mit Spitzen beſetzt, 3 weiße Damenhoſen mit Stickerei, 8 Damennachthemden aus Schirtingſtoff mit Stickerei, 5 Damenhoſen mit Stickerei, 3 weißleinene Damennachtjacken, 5 Damennachtjacken aus Schirting mit Stickerei, 2 weiße Damen⸗ nachtjacken, 2 weiße Untertaillen mit Rückenſchluß und Stickerei⸗ einſatz, 2 Untertaillen, Vorderſchluß mit Stickereieinſatz, 4 weiße Trägerſchürzen mit Stickerei⸗Einſatz und Spitzen, 2 weiße Halb⸗ ſchürzen, einen Karton, enthaltend ein Damenhemd und Hoſe mit Stickerei, einen Damenrock(Unterrock) mit Stickerei, 20 weiß⸗ leinene Taſchentücher, 4 Paar ſchwarzwollene Damenſtrümpfe, zwei Paar ſchwarze baumwollene Damenſtrümpfe, einen Karton, enthaltend Einſätze und Stickereien. Sämiliche Gegenſtände find„G..“ gezeichnet. Für die Beibringung der Gegenſtände ſind von den Geſchädigten 100 Mk. Belohnung aus⸗ geſetzt.— 9. In der Nacht vom 18. zum 19. Februar aus einem Stall in der Unterhellung drei weiße, ein ſchwarzes Huhn und ein Hahn.— Um ſachdienliche Mitteilung an die Schutzmannſchaft wird erſucht. Verhaftet wurden 14 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein Matroſe von Schwetzingen, ein Drogiſt von Aſchaffenburg und ein Schuhmacher von Lohr, alle wegen Diebſtahls, ein Müller von Tölz, ein Wirt von hier und ein Schloſſer von Halberſtadt, alle drei wegen Hehlerei, ein Taglöhner und ein Schuhmacher von Tuttlingen wegen Betrugs. Vergnügungen. Mannheimer Künſtlertheater„Avollo“.„Schein Knab' ein Röslein ſteh'“, das altdeutſche Sinaſpiel von Wilhelm Jaroby, mit Muſik und Volksliedern von Heinrich Spangenberger, geht in der Inſzenierung und unter Leitung von Nir. ccharfag am Samstag Abend erſtmals in Szene. Das im Verlon B. Schott's Söhne erſchlenene Singaſpiel, welches den Lebeasabſchnitt Jung⸗ Goethes mit Frtedericke Brion zum Inhalt hat, wurde an der Hof⸗ bühne Wiesbaden, Caſſel, Braunſchweig und am Stadttheater Mainz bereits mit ſeltenem Erfolg gegeben. Die beiden führenden Rollen ſind durch Frl. Sturm und Herrn Roitner vertreten. Die öbrigen Partien ſind mit den Damen: König, Croiſſant und Brenken, den Herren Oberland⸗Klotz, Brönner, Stein, Fricke, Bertram und Pieau beſetzt. Die Dekorationen wurden nach Ent⸗ würfen Bornhofens in eigenen Werkſtätten verfertigt. Muſtkaliſche Leitung hat Kapellmeiſter Leo Melitz. Nus dem Großherzogtum. Ilvesheim, 25. Febr. Am 21. d. M. fand im Saale der Großh. Blindenanſtalt eine daterländiſche Feier ſtatt. Mannheimer Künſtler hatten ſich eingefunden, um dem Abend die richtige Weihe zu geben. Mit einem vierhändioen Marſch von Schubert, geſpiekt von einem Feldgrauen, Herrn Stephan, und Herrn Hauptlehrer Metzler, wurde die Feier eingeleitet. Frl! Walburga Schick brachte mit ibrer klaren und wohlklingenden Stimme zeitgemäße Lieder von Schumann, Beethoven und Gluck gu Gehör. Das Volkslied„In der Heimat iſt es ſchön“ fand be⸗ geiſterten Beifall. Im Mittelpunkt des Abends ſtand die Rede des Herrn Leutn. Falkenberg. Er wies auf die große Zeit vor hundert Jahren hin mit der Aufforderung, daß auch wir bereit ſein müſſen, alles für unſer geliebtes Vaterland hinzugeben und nicht zuletzt unſeren Schmuck und unſer Gold. Weiter folgten Vor⸗ träge für Klarinette mit Klavierbegleitung durch die Feldgrauen Stephan und Seib. Herr Hauptlehrer Götz bereicherte die Vortragsfolge durch einige ſtimmungsvolle Gedichte, und die Zög⸗ linge der Blindenanſtalt ſangen unter Leitung des Heren Haupt⸗ lehvers Tröſch einige Vaterlandslieder. Herr Rektor Koch ſchloß die ſchöne Feier mit dem Dank an alle Mitwirkenden. Weinheim. 27. Febr. Anläßlich iyres 50jährigen Geſchäftsjubiläums hat die hieſige Lederfabrik Sig⸗ mund Hirſch ihren vor 10 Jahren geſtifteten Unterſtützungs⸗ und Penſionsfonds für Angeſtellte und Arbeiter von 20000 Mk. auf 100 000 Mk. erhöht. Außerdem hat die Firma der Stadt Weinheim 25000 Mk. zur Erbauung von Kleinwohnungen(Eigen⸗ cheimen) überwieſen.— In der Frühjahrsverſammlung des hieſt⸗ gen Obſt⸗ und Gartenbauvereins wurde nach einem Vortrage von Kreisinſpektor Blaſer beſchloſſen, in Verbindung mit dem Hausfrauenbund in der zweiten Märzhbälfte einen Gar⸗ tenbaukurſus für Frauen und Männer, ferner einen Ge⸗ müſezuchtkurſus für Landwirte abzuhalten. Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Die Ausſtellung„Neue religlöſe Kunſt“. 11. Die Bilder. Das fleind Vorwort zu dem Katalog dieſer Ausſtellung in der Raduſſcen Kunſthalle verſuͤcht blar zu machen, daß die hier gegzeigte ve t nicht das Ende einer Entwicklung darſtellt; ſie will vielmehr wennlaſſen, daß die Kunſtfreunde jeder Richtung auf ſie aufmerkſam dlerden und zu ihr Stellung neumen. In dem einführenden Vericht 915 Blattes, 79 Nr. 44, vom 26. Januar, habe ich mich beſtrebt, uf den Unterſchied des Schaff ens unſerer alten Meiſter und ei erer neuzeitlichen Künſtler hinzuweiſen. Heute möchte ich nun ſehzelne Künſtler nennen, aber keineswegs Kritſt üben, die ſich Elteßlich in Einzelheiten verlieren müßte, ich will auf die große dienle, kinweiſen, die durch dieſe Ausſtellung hindurch e um wflleicht klar werden zu laſſen, daß das hier gezeigte Schaffen ein graßtiges Glied der Entwicklung iſt, die uns vielleicht die neue oße Kunſt bringt. Im erſten Raum, nächſt dem Oberlichtſaal, ſind einige Werke Alammengeſtellt, die der religiöſen Malerei des Endes des 19. nörbunderts noch nahe ſtehen, ſich aber doch ſchon geiſtig von ihr N ſernt haben. Da iſt zunächſt die„Kreuzaufrichtung“ von Franz wit aardt, München, der das Bild Glück aber doch ſene naturaliſtiſche Süße vermeidet, die den Ch zern eines Ühde, Walter Firle, eigen iſt. Die„Auferſt⸗hung donifti. von G. Jagerſpacher, München, ſowie ſeine„Ecce dlter beſitzen ſchon jene nervöſe Ergriffenheit, die den Unterſchied diert Kunſt und neuzeitlichen Empfinden⸗ klar macht, wenn man Idee ſchmerzlich durchwühlten, innerlich gepeitſchten Geſichter, den Wer, ätheriſchen Höhen ſchwebenden Chriſtus betrachtet. Die beiden Fortte„Beweinung“ und„Ave Maria“ von Segewitz, lerbei be. ſtellen ſich noch tiefer in das Empfinden ein, beobachten noch eine naturaliſtiſche Zeichnung, die in Einzelheiten ſich aſt zur E Brutalität ſteigert. Noch inniger wirkt„Golgatha“ von den ich Waske, Verlin, einem Werk, in dem ſchon die Farben — Klang ſeeliſcher Stimmung erhöht. Bis zur Senſibilität far⸗ 5 878 Empfindung führen uns die wunderbaren Kompoſitionen Sus auf dem Meere⸗ und„Beweinung Chriſti“ von Edwiw mdarff, München, das erſtgenannte Bild enthällt eine Reinheit in Frömmiakeit des Gefüßls, die— man ſel doch ganz ehrlich— ſnden, letzten beiden Jahrhunderten unſerer Malerei ſelten zu einee iſt. Ein kühner Schritt zum nächſten Saal ſtellt uns vor Trles der Hauptwerke der Ausſtellung, vor die„Paſſion“, ein von Karl Caſpar, München. Auf eine Reihe 10 Motib rein körperlich auffaßt, einer Empfindung dargeſtellt, die eine Sicherheit räumlicher Kom⸗ poſition, ein inniges Durchfühlen des Stoffs vorausſeßt. Das zuckende Leben der Maſſen der Figuren geht inſtinktiv auf uns über. Gewiß, es ſind manche der Vilder zerriſſen im Eindruck flackernd in der Wirkung, aber man fühlt, wie der Stoff ſeeliſch gebändigt wur e, wie der Künſtler durch die abſichtliche Vernach⸗ läſſigung der äußeren Form den Beſchauer zur ſeeliſchen Betrach⸗ tung zwingt. wenn dieſer willens iſt, ſich vom Kunſtwerk erheben zu laſſen. Schmerz und Leid, Hingebung und übermenſchliche Auf⸗ gabe des Ichs glüht aus der Haupt eſtalt, bis ſie ſich aus ſprühen⸗ dem Rot zum Himmel erhebt. Mas ſein, daß die nicht vollender⸗ naturaliſtiſche Form manchen Beſchauer ſtört, ebenſo richtig iſt aber, daß naturaliſtiſche Feichnung vom Hauptgedanken ablenkt. Einſtweilen fehlt dem Künſtler noch die Kraft der Vereinigung beider Momente, es ütberwiegt aber das ſeeliſche Gefühl des Schöpfers. 72 Wir wenden uns zum„Propheten“ von E. R. Weiß, einer Geſtalt, die in ihrer wuchtigen monumentalen Größe, in der Idealiſierung der Landſchaft, in der Geſamtkompoſition weit ab⸗ rückt von ſo manchen Kirchenbildern ähnlichen Inhalts, die im letzten Jahrhundert geſchaffen wurden. Hier wächſt der Menſch ohne äußere Symboliſierunz zu innerer Größe. Es ſei hier auch auf den„Klagenden Jeremias“ von Albert Weißgerber 7(im 1555 Saal) hingewieſen, einer Geſtalt, die ſich in Jammer aufzu⸗ löſen ſcheint, deren Geſte von einer Wucht iſt, die den Begriff Jammer, Klage faſt Symbol werden läßt. Und nun zu Erich Heckelss„Oſtender Madonna“, im Felde entſtanden, auf Zeltbahnen gemalt, räumlich über das Normalmaß hinausragend. Mit Geſchick hat der Maler den braunen Unterton der Leinwand benutzt, hat die Figur in eine eigentümliche Land⸗ ſchaft geſetzt, in der alles Idee iſt. Wie Blitze huſchen die Figuren um dieſe große Geſtalt der Maria und des Chriſtusknaben. Was abſtößt, iſt die Verzerrung der Dimenſionen, die faſt krankhaft närkt. Es war dem Maler darum zu tun, für das Vild den geiſtigen Augpunkt zu ſchaffen, was er durch eine Verſtärkung, durch Vergrößerung der normalen Erſcheinung zu erreichen ver⸗ ſuchte. Es ſei immer wieder darauf hingewieſen, daß alle dieſe Werke, all demein betrachtet, zunächſt nur Verſuche einer neuen geiſtinen Kunſt bedeuten. Aus dieſen Verſuchen wird ſich von ſelbſt die geſunde, aber unbedingt fortſchrittliche Entwicklung ergeben. Was Heckel, abgeſehen von anderen Momenten, durch die Aus⸗ dehnung nach zwei Dimenſionen, Breite und Größe, erſtrebte, führt Dietz Edzard, VBremon, in der Längsrichtung weiter. Ihm ſchmehten die gotiſchen Dome mit ihren bis zur höchſten Höhe reichenden Säulen vor, an denen ſich der Blick von ſelbſt zum räumlich kleiner Flächen ſind Szenen aus dem Leben Chriſti mit ſeiner Heiligenbilder ein. Himmel rankt. Die Erinnerung an die Gotik klingt duch in den Gewändern nach; ganz auf unſere Zeit aber ſtellen ſich die Köpfe Viſionär, durchdringend ſchauen uns die großen, weichen Augen ſeiner Geſtaften an: die Härte der Zeich⸗ nung verdichtet ſich ſu einer Einfachheit der Form, die bei aller Fremdartigkeit eine innige Reinheit ſeeliſchen Empfindens beſißzt. Die Einwände unnatürlicher Verhältniſſe will ich nicht widerlegen. die Schönheit des ſeeliſchen Ausdrucks, der an die Zeit des Prü⸗ raphaellsmus gewahnt, wird der nicht leuanen können, wer ſich offenen Herzens dieſen Bildern gegenüberſtellt. Die Figuren hahen die Erdenſchwere verloren, ſie löſen ſich eigentümlich vom dunklen Hinterprund, von der brenne d roten Erde. Daß Innigkeit ſeeliſchen Empfindens ſich auch in richtige Zeichnung einfügt, beweiſen einige Ar eiten von Stanislaus Stückgold,(das betende Mäßd⸗ chen Cliſabeth). Mit Naturſckilderung oder Bildniſſen haben dieſe Köpfe nichts mehr gemein. Sie ſind nur Form für den Gedanken. Der Stift überſteigt aber bald auch dieſe letzte Grenze und löſt ſich in religiös fantaſtiſchen Entwürſen in überaus packender, intereſ⸗ Weiſe zu den„Tierkreiſen“ aus. Die Form wird ſchließlich n beſtimmte Formeln, in Bogen und Kreiſe eingeengt, immer von dem Beſtreben geſührt, die materielle Erſcheinung durch die Gewalt der ſeen Kompoſition zu beſtegen. Die„Kreuzigung“ von J. W. Schülein, München, zeigt dieſe Richtung, die einſtweilen noch all⸗ 845 gewollt, ſpäter vielleicht einmal in ſolcher Freiheit erſcheint, daß wir die innere Größe erſt geiſtig wieder zurückkonſtruieren müſſen, um in das Geheimnis künſtleriſchen Schaffens einzudringen, wie dies bei vielen alten Werken ſchon geübt wurde. Der meiſtumſtrittenſte Künſtler dieſer Ausſtellung iſt Emtl Nolde, Ütenwarf. Hier iſt Form Nebenſache, ſie wird grotesk, brutal, gemein genannt. Die Geſichter ſeiner Bilder laſſen wirklich nicht viel mehr von dem übrig, was wir als ſchön zu bezeichnen pflegen, ja ie ſtoßen, namentlich nach dem Titel der Bilder betrachtet, gewalt⸗ am ab. Und doch bleibt, wenn man Noldes Bilder länger betrachtet, etwas in uns haften, was wir nicht wieder vergeſſen. Mit einer Meiſterſchaft, die nur der wirklich beurteilen kann, der ſelbſt mit Farbe umgeht, ſind hier farbige Flächen in einer Größe, in Um⸗ riſſen, in Verhältniſſen nebeneinandergeſtellt, die wie Fackeln in uns hineinbrennen. Der Impreſſio ismus, d. h. die Wiedergabe der wirklichen Erſcheinung, iſt völlig überwunden zu Gunſten eines „gläubigen Spiritualismus. einer Sehnſucht nach dein Geiſt und dem Geiſtigen, nach dem unkeſchränkt Freien““ Rhuthmus der Linie und der Farbe ſetzt ſich über den Zufall der wirklichen Er⸗ ſcheinung kühn hinweg, zugunſten eines unbegrenzten ſchwärmeri⸗ ſchen Idealismus, eine„brutale Fantaſtik“ ſchafft hier Werſe. die für das Auge in gewiſſem Sinne ebenſo abſolut ſind, wie die Muſik dem Ohr. Eine Symphonie von Tönen liegt abſeits jeder Erinne⸗ 4. Seite. Nr. 102. 0 Mannheimer General⸗ Anzeiger. (Abend⸗Ausgabe.) Freitag, den 1. März 1918. Pfalz, Heſſen und Umgebung. Erbach i.., 25. Febr. Die Fuhrmannseheleute J. Haußner feierten am Samstag das Feſt der goldenen Hochzeit. * Alzey, 25. Febr. Nachdem die wiederholten Mahnungen der Kreisbehörde betr. Erfüllung der Milchlieferungspflicht ſeitens der Kuhhalter auch im Kreiſe Alzey nicht zu dem notwendigen Erfolge geführt haben, hal der Kreisausſchuß beſchloſſen, einen Kreis⸗ Milchreviſor anzuſtellen und dieſem einen vereidigten Probe⸗ melker beizugeben. Auf dieſe Weiſe ſoll eine ſtrenge Durchführung der kriegswirtſchaftlichen Maßnahmen betr. Milchverſorgung ge⸗ währleiſtet werden. *Mainz, 27. Febr. Dieſer Tage ſtarb in der Zellenſtrafanſtalt Butzbach an Altersſchwäche der 1838 geborene Johannes Herchen⸗ röder. Er wurde am 23. Juli 1863 von dem damaligen Großh. Aſſiſenhof der Provinz Oberheſſen wegen eines in der Nähe von Salzhauſen an dem Fuhrmann Adam Müller in Eichelſachſen ver⸗ übten Raubmordes zum Tode verurteilt. Im Wege der Gnade wurde die Todesſtrafe in lebenslängliche Zuchthausſtrafe verwandelt. Dieſe hat Herchenröder am 8. Oktober 1863 im Landeszuchthauſe Marienſchloß angetreten. Bei Kriegsausbruch wurde er von da mit den übrigen Züchtlingen nach der Zellenſtrafanſtalt übergeführt. Er hat über 54 Jahre im Zuchthaus zugebracht und war der älteſte Strafgefangene im Großherzogtum. Serichtszeitung. Karlsruhe, 21. FJebr. Die Strafkammer verurteilte heute den Mechaniker Georg Heilmann aus Hüttenfeld wegen fahrläſſiger Tötung zu vier Monaten Gefängnis. Heilmann hatte auf dem Bahnhof in Durlach eine Drehbank verladen, die aber micht entſprechend befeſtigt war. Sie kippte daher um und erdrückte einen Lehrling. Darmſtadt, 25. Febr. Im vorigen Jahre hatte eine Frau Direktor Langheck, welche aus Norddeutſchland zugezogen, mit ihrer Tochter eine geräumige Wohnung inne. Als der ihr ange⸗ ſagte Mann der Einquartierung erſchien, wurde zunächſt die Tür der hell erleuchteten Wohnung nicht geöffnet und dann, als ex mit einem Schutzmann wiederkam, erklärte die Frau, daß ſie wegen Platzmangels den Mann nicht aufnehmen könne. Mit Hilfe des Schutzmannes wurde darauf ein anderes Quartier geſucht, doch Erklärte Frau Langheck dann in Gegenwart der Einquartierung und anderer Zeugen, ſie könne derartiges„Geſindel“ in ihrer Wohnung nicht aufnehmen, außerdem werden ihr noch beleidigende Aeußerungen gegenüber dem Schutzmann zur Laſt gelegt. Die Angeklagte leugnet, den Ausdruck gebraucht zu haben, doch erfolgte die Verurteilung durch das Schöffengericht zu 6 Woche n Ge⸗ fängnis.. Die von der Angeklagten vor der Strafkammer er⸗ folgte Berufung wurde koſtenfällig abgewiefen, da der Beweis Durch einwandfreie Zeugen erbracht iſt. Franukfurt a.., 25. Febr. Die Strafkammer ver⸗ urteilte den Kaufmann Hugo Vorpahl wegen gewerbs⸗ mäßigen Glückſpiels zu einem Monat Gefängnis und 4J000 Mk. Geldſtrafe. Der Kellner Karl Haßl erhielt wegen Bei⸗ hilfe eine Woche Gefängnis und 500 Mk. Geldſtrafe. 1600 Mk. Wettgelder, die bei Haßl gefunden wurden, zog das Gericht ein. Vorpahl und Haßl hatten im„Kaiſer⸗Kaffee“, Kronprinzenſtraße, ein blühendes Wettbureau auf Pferderennen eingerichtet, bei dem Taufende von Mark umgeſetzt wurden. Bei der Beurteilung des Strafmaßes zog das Gericht, wie es im Urteil heißt, den weite Volkskreiſe ruinjerenden Charakter der Wettgeſchäfte und der Buchmacherei in Betracht. )(Offenbach, 27. Febr. Der Bauunternehmer Adam Stadel⸗ bauer aus Sinzheim hatte den Sanitätsdienſt am Offenburger Bahnhofe zu leiten, und die Auszahlung der Vergütung an die Mitglieder der Sanitätskolonnen zu beſorgen. In dieſer Eigenſchaft ließ ſich Stadelbauer mehr Geld aushändigen, als er ausbezahlen mußte und verwandte dann dieſen Betrag für ſich. Wegen Untreue und ſchwerer Urkundenfälſchung verurteilte ihn die Strafkam⸗ mer zu 10 Monaten Gefängnis. Der veruntreute Betrag wurde gKuf etwa 2000 Mark angenommen. 8 AZeͤeetzte Meldungen. 25 Sturm gegen Clemenceau. e. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 1. März.(Pr.⸗Tel. g. K) Die Baſler Nachrichten melden aus Paris: Hervs glaubt, die Interpellationsdebatte vom Freitag über den Fall Bolo werde zu einem ernſthaften Anſturm gegen das Miniſterium Cle⸗ nienceau, das die Sozialiſten durch eine Regierung Albert Thomas erſetzen wollen. 78 Ausbau des Hafens von Marſeille. Dem„Serner Tagblatk“ zufolge berichtet„Petit Pariſien“, daß die franzöſiſche Regierung den unverzüglichen Ausbau des Hafens von Marſeille beſchloſſen habe. Weibliche„Rote Garden“ꝰ e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 1. März.(Priv.⸗Tel. g..) Der Berner„Bund“ meldet aus Helſingfors: In der finniſchen — 9 55 wurden unmehr auch weibliche Rote Garden ge⸗ bildct. Die Lage in Finnland. 8 C. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 1. März.(Priv.⸗Tel. g..) Die„Neue Züricher Zeitung“ meldet von der finniſchen Grenze: ——4 rung naturaliſtiſcher Geräuſche und kann doch unſere Seele in tiefen Rauſch verſenken. Auch dieſe Molerei, ſo fremd ſie uns jetzt noch erſcheinen mag, ſo unvollkommen ſie formal wirkt, ſtrebt nach ſoſchem Ausdruck myſtiſcher Werte. Der Begriff Schön war von jeher ſubjektip, der Geiſt aber wirkt, das iſt der Sinn dieſer Malerei, ubjektiv. Der Einzelne wird ſich ſträuben, allmählich wird die 5 in ihrem Weiterſchreiten auch die Widerſtrebenden mit ſich ziehen. Die Werke, von Joſef Eberz, München, gehen noch einen Schritt weiter zur Unwirklichkeit der Erſcheinung. Ich gebe zu, daß manches Schaffen dieſer Kreiſe ſich in Sackgaſſen verliert, ſodaß es nicht immer möglich iſt, ihnen bes zum letzten Ende zu folgen. Aber ſelhſt ſolche Irrwege haben des Gute für ſich, daß ſie von ihrem Endpunkt wieder zurückführen zur Hauptlinie, und daß ſie den einmal begangenen Weg für die Nachtommenden, Weiterſchreitenden verſtopfen. Noch manche Bilder dieſer Ausſtellung könnten den großen Umriß dieſer Schau ergänzen. So mag auf Adolf Hilden⸗ brands„Johannes“ hingewieſen werden, wo ſich der geiſtige Ausdruck des Bildes bei ſachlicher Form in temperamentvollem Pinſelſtrich äußert; mag die„Kreuzigung“ von A. H. Pelle⸗ grini, Baſel, genannt werden, ioo die VBeherrſchung und Form ſich einer größeren Auffaſſung des geiſtigen Gedankens unterordnet, die Kompoſition befriedigt allerdings nicht völlig, mag ſchließlich euch Bruno Krauskopfs grauſiges Bild„Im Lazarett“ ange⸗ führt ſein, in welchem Geſichter der letzten Stunde auftauchen. Ueberall wird nian den Ernſt des Schaffens anerkennen müſſen. Kunſt iſt Gefühl, das Kunſtwerk entſteht aus der Erregung des Künſtlers, dieſe will wiederum den Beſchauer erfaſſen. Sie packt ihn nicht durch die äußere Form, die uns von der Natur viel reiner gezeigt wird, bondern durch das ſeeliſche Empfinden, durch die Kraft ihres Ausdrucks, durch die höhere maleriſche Ordnung, die ein Pro⸗ dukt des Geiſtes iſt. Mentor. * 55 Alademie für Jedermann. Heute Freitag, den 1. März ſetzt Dr. Hartlaub ſeinen Vor⸗ leſungszyklus über„Die Kunſt der Gotik“ fort. Der Redner wird an dieſem Abend, ſpeziell an den Beiſpielen franzöſiſcher Bauten, das Weſen der gotiſchen Architektur erörtern ee Wünſchen entſprechend beginnt die Dor n g bereits um 8 ½ Uhr. e. von der ſchweizeriſchen Greuze, 1. März.(Priv.-Tel., g..) Die geſetzliche finniſche Regierung hat den finniſchen Landtag auf geſtern zu einer außerordentlichen Sitzung in Waſa zuſammen⸗ gerufen. Kandadiſcher Schiffsbau. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 1. März.(Priv.⸗Tel., g..) Laut„Basler Nachrichten“ meldet Reuter aus Ottawa: Das kaiſer⸗ liche Munitionsbüro ſchloß Verträge ab für den Bau von Schiffen in Holz und Stahl im Werte von 64 Millionen Dollar in den kanadiſchen Schiffswerften. Zur Kabinettskriſe in Spanien. Madrid, 28. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Havasmeldung. Der König erneuerte Garcia Pietro ſein Vertrauen. Das Kabinett verbleibt im Amt mit zwei Ausnahmen. Garatl erſetzt den Finanzminiſter Ventoſa und Louis Sil⸗ vela, der Kommiſſar für Lebensmittelverſorgung, übernimmt an Stelle von Rodes die öffentlichen Arbeiten. Herabſetzung des Fleiſchqanantums in Italien. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 1. März.(Priv.⸗Tel., g..) Die„Neue Züricher Zeitung“ meldet von der italieniſchen Grenze: Der Miniſter des Innern ordnete neue Einſchränkungen des Fleiſch⸗ verbrauchs an. Das ſeit 1. März 1917 bis jetzt geſtattete Fleiſch⸗ abantum muß um 10 Prozent herabgeſetzt werden. Bundesratsbeſchſüſſe. Berlin, 28. Febr.(WT. Nichtamtlich.) In der heutigen Sitzung des Bundesrats wurden angenommen: 1. Der Entwurf des Geſetzes über die Kreisabgabe der Reichsbank; 2. der Entwurf eines Geſetzes über Veranſtaltung von Lichtſpielen; 3. der Ent⸗ wurf einer Bekanntmachung über die Errichtung einer Reichsſtelle für Schuhverſorgung,; 4. die Vorlage der Abänderung des Para⸗ graphen 77 der Ausführungsbeſtimmungen des Viehſeuchen⸗ geſetzes vom 25. Dezember 1911. Erneuerung des Reichstarifs für dederausrüſtungsgegenſtände. Berlin, 1. März.(WTV. Nichtamtlich.) Unter dem Vorſitz des Handelskammerſyndikus Oskar Meyer und unter der Teilnahme der Militärbehörden der Bundesſtaaten ſind zwi⸗ ſchen den beteiligten Arbeitgeber⸗ und Arbeitnehmerverbänden Verhandlungen über eine Erneuerung des Reichs⸗ tarifs für Lederausrüſtungsgegenſtände ge⸗ führt worden. Hierbei iſt nunmehr eine Einigung über den Abſchluß eines neuen Tarifvertrags erzielt worden, der bis zum 30. September 1919 Gültigkeit hat. Der Chef der Preſſeabteilung kritt zurück. ſe Verlin, 1. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Major Grau, der verdiente Chef der Preſſeabteilung des Kriegsminiſteriums, hat aus Geſundheitsrückſichten ſei⸗ nen Abſchied eingereicht. Er wird einen längeren Erholungs⸗ urlaub antreten, von dem er dann nicht mehr zurückkehren wird. Man wird in der Preſſe aller Parteien ihn mit Bedauern ſcheiden ſehen. Sein Nachfolger wird Major Dobberke. v. Dandl iu Berlin. München, 28. Febr.(WTB. Nichtamtlich.) Die Korreſpondenz Hoffmann meldet amtlich: Staatsminiſter von Dandl begibt ſich heute zu einer Sitzung des Bundesratsausſchuſſes für auswärtige Angelegenheiten nach Berlin. 15 Begen Aufforderung zum Skreik verurkeilt. Leipzig, 1. März.(WTB. Nichtamtlich.) Der zweite und dritte Senat des Reichsgerichts verurteilte den 32jähri⸗ gen Gewerkſchaftsſekretär Bernhard Menke, Dresden, wegen verſuchten Landesverrats und öffentlicher Auf⸗ forderung zum Ungehorſam gegen behördliche Anurdnungen zu vier Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt. Der Angeklegte hielt als Anhänger der unabhängigen Sozial⸗ demokratie am 12. Auguſt 1917 in Pirnau vor meiſt jugend⸗ lichen Arbeitern und Arbeiterinnen der Munitionsinduftrie eine öffentliche Reds. in der er den Streitk der Rüſtungsarbeiter empfahl. Er handelte dabei, wie das Gericht annahm, in dem Bewußtſein, daß ſeine Aufforderung, wenn ſie Erfolg gehabt haben würde, die Kriegsmacht des deutſchen Vol⸗ kes ſchädigen würde. Handel und Industrie. 2 PVersehmelzung in der Brauindustrie. Wiesbatle n, 28. Febr. Eine die Brauiudustrie inieressie- reude Verschmelzung ist durch den einstimmig zustimmenden Be- Schluß der augerordentlichen Generalversammlungg der Kronen- brauerei in Wiesbadten Tatsache geworden. Es handelt sich um die Uebertragung des gesamten Brauereibetriebes der Wiesbadener Brauerei an die Hofbierbrauerei Schöfferhpf und Frankfurter Bür- gerbrauerei.-., Zyreigniederlassung Mainz, sowie um den Ah- Sciuluß einer Vereinbarung mit der Bank für Brauindustrie in Berlin zwecks Durchſührung der Uebertragung. Die Veranlassung zu dieser Vereinigung liegt einmal in den durch die Länge des Krieges geschaffenen Arbeitsbedingungen und weiter in der Mög- lichkeit einer zwangsweisen Stillegung durch Zusammenlegung.“ Die Kronenbrauerei hat daher die günstige Gelegenheit der er- Wähnten Vereinbarung wahrgenommen und das Abkommen, das eine rückwirkende Kraft vom 1. Oktober letzten Jahres erhält, dahin genelmügt, daß der ganze Gewerbebetrieb samt allen mo- bilen Werten au die Schöfferhofbrauerei in Mainz übergeht. Da· gegen behält die Kronenbrauerei ihre Immobilien, Wirtschafts- anwesen und die Aktivhypothehen und verfügt nacli der Beglei- ckung der Kaufsumime und der laufenden Schulden über Bar- mittel in Höhe von rund 800 000 M. In der Versammlung wa ren 302 000 M. Aletienkapital mit 1355 Stimmen verireten. Die ent- Sprechende Aenderung der Satzungen der Gesellschaft wurden genehmigt und die aus den gleichen Gründen erſorderliche Zu- Wahl zu dem Aufsichtsrat, in den Herr Direktor Oskar Thieben von der Bank für Brauindustrie in Berlin gewählt wurde, voll- zogen. 55 Mannhelmer Effektenbörse. Die Börse war ziemlich fest. Kauflust bestand haupisächlich für Industrieaktien und erwähnen wir: Anilin, Verein chem. Fa- briken, Verein Deutscher Oelfabriken, Westeregeln und Waggon- fabrik Fuchs-Aktien. Die Aktien der Dinglerschen Maschinenfabrik und der Unionwerke Mannbeim notierten eine Kleinigkeit niedri- ger. Südd. Disconto-Gesellschaft-Aktien wurden zu 138.50 Prozent gehandelt. Frankfurter Wertpaplerbörse. Frankfurt, 1. März.(Pr.-Tel.) Mangels Anregung zeigte der heutige Börsenverkehr bol Eröffnung ruhiges Aussehen. Auf den meisten Märkten war die Unisatztätigkeit gegenüber den Vortagen wesentlich bescheidener geworden. Russische Renten waren weniger begehrt als gestern. Russische Kupons fanden Weiter Beachtung. Auf dem Montanmarkt wurden Phönix, Friedrichshütte und Bochumer zu höheren Kursen aus deni Markte genommen. Nach- frage bestand für Gelsenkirchen. Von chemischen Werten erfuhren die Aktien der Höchster, Griesheim und Badische Anilin Ab- schwächung. Von Flektrizitätspapieren wurden AEG. und Berg- mam leicht beiestigt. Von Riistungswerten hatten Rlieinmetall, Adlerwerke Kleyer unter Angebot zu leiden. Zu eluns höheren — Kursen wurden einzelne Kaliaktien umgesetzt. Petroleumaktien lagen lustlos. Heimische Banken bewakrten feste Haltung, beson- ders Deutsche Bank. Am Markte der Einheitskurse war die Tendenz unregelmäßig. Höhere Kurse kamen zusta.de für die Aktien der Bau- und Terrainwerte. Schnellpressenfabrik Frankenthal, ſulius Sichel, Spis- gel und Spiegelglas, Zelluloid Wacker und Badenia Wemheim da- gegen standen im Angebof. Zellstoft Waldhof schwächten sich ab. Am Rentenmarkt fanden Mexikaner erneut Beachtung. Die Börse schloß bei behaupteter Tendenz. Russen schwächten sich später ab. Privatdiskont 46 Prozent. Bernner Wertpaplerbörse. Berlin, 1. März.(WIB.) Bei geringem Gieschäft gestaltete sich die Kursbewegung an der heutigen Börse niclit einheitlich. Vorwiegend waren Abschwächungen zu verzeichnen, namentlich in den Werten, die in den letzten Tagen eine wesentliche Steige- rung erfahren haben. So gaben Kattowitzer und Oberschlesische Eisenbahnbedarf nach, während Laurahütte und Caro gute Hal- tung zeigten. Rheinmetall, Hirschkupfer und Deutsche Waffen stell. ten sich höher. Russische Werte waren nach der gestrigen Auf- wärtsbewegung mäßig schwächer. Berlin, 1. März(Devisenmarkt.) Kopenhg. 87.75— 68.78 Hotl.-Am.-L. 430.— 433.½ Anaconda 131.% 147% „ Stookhol. 71.75.— 73.— fal ind. H. 2 steeis%½ 86 „ Tondon..——f0.s60— Atopison. 58%½ 815, Franz. engl. „ Farls..—39.10—IHooKk Isla add—-— Anlede Soheck auf New-Vork—.—(—.—). Hamdurg-Amerlka-LUinie.(—. 3 Pariser Werggapierbörse. PARIUS 28. Februar(Kassa-Markt.) 4% 8pan.Auß. 19.2.— Ibomfloust.. 785 50%ftussen 1906 50.90 51.—Baff Ffay. 482 3% do. 1598—.:Caoutehoue— 4% Türken-.— 62.— Malakka 4550 Chſna Copper 236 Utha Copper 142J/ Tharsis J0deſde Seers Bang. de Parls.88.93 Baru 8 ö Goldfleſds Sreéd Lyonnals 10.84 10.80[Eriank Un. Farisſen.— 628Llanosoff. 233/Lena G0d. Metropolitaan 425 425 Matlzoff Fabr. 333Jägersfont NRord Fspdag. 286 3980Le Naphte— IHRandmines. Spasskl Copber—.—(zuletzt 34.—) A. endoner Wertpepierbörse. LOFDAx, 28. Februar. Aktlen-Umsatz 600 600(500 C0) tBerlimer Proauktenmabhse-. keine Aenderung eingetreien, das Angebot in den meisten Artikes blieb knapp, so daß die Nachfrage in keiner Weise befriedigt Wes den konnte. Etwas, mehr Ware war in Saatweizen offeriert, wäl remel Haier und Gerste nur wenig zur Verlügung stehen. Im all nur in beschränktem Maße zustande. .ondoner Metallmarkas. London, 28. Fobruar. Kupfer: Kassa 110.— 3 Aonats 110.—, Elektro Kassa 125/123, per 3 Monaſo——, Beét-Seleoted per Kassa—.—, per à one inn: per kassa 390.—, p. 3 Monate 300——. Blef loke h Kassa 80.00.% per 3 Ronate—.—. Tlak: per Kassa b. Spetial 67. 75 ):( Pirmasens, I. März. Eine neue Holzschubiabrik 1 in Schönau ins Leben getreten. Unter der Firma„Holzwerge Schönau Karl Mischler u. Co.“ betreiben. Bierbrauer Kar! NMes ler in Schönau sowie die unter der Firma Viktor u. Richard Dragt fuß Adolf Dreyfuß Söhne in Landau als offene Kandelsgesellschs, in Schönau die Fabrikation und den Vertrieb von Tiolzsolle“ Schuhleisten, Schuhwaren mit Holzsolillen und aller sonstigen tikel, zu deren Herstellung Holz benötigt ist. Die Landauer f iſ ist Vertreten durch ihre drei Teihaber Viktor, Richard und W. Dreyfuß. § Saarbrücken, 1. März, Ein Bekleidungsverband für de Saargebiet wurde als Genossenschaft mit beschränkter Haftung 1 Saarbrücken errichtet. Der Gegenstand des neuartigen Unterne mens dient ausschlieglich gemeinnützigen Zwecken. Zur Förd der der minderbemittelten 5— erfolgt die Durchführung ſle Aufgaben, die vom Reichskanzler und der Reichsbekleidungsste hinsichtlich des Erwerbs, der Bearbeitung und Veräußerung. tragener Rleidungs- und Wäschestliche sowie gebrauchter Scht waren zuständigen Stellen zugewiesen worden sind. Die 8² Sicherstellung des Bedarfs der minderbemittelten biirgerlichen 9. völkerung an geeigneter Kleidung und an Schuhwaren nobun, di Einrichtungen können—5 den Betrieb des Unternen jederzeit mit einstimmiger g Sammlung einbezogen werden. Das Stammkapital beträgt 120 Uf. Mark. Geschäftsführer sind Stadtassessor Or. Pape, Kauf mann f Levy und Kaufmann H. Oyerbeck in Saarbrücken, stellvertr Oeschaftsführer Oberbürgermeister Maugold. 28. 28. 20. 28. 128. 25 5% Anleine. 67.85 87.18[Saragossa.. 439 4360 Loue. 3% Rente 57.50 57.50]Suez Kanal 1860 4630 flio Tinto. 1835 1802 800 Cape Copper—.— 28. 21. 28. 2¹. 28. 27. 2½% Konsol. 5½%(4½ fErie— 20%[de Peers 13— 713— 5 Argenin.—— 88%½ Hat. B. Mer. 6———oldfidels 1/ 45 4 Brasillan. 36, 57½% Pensylvanla—— flandmises.%6 N2 4 Japaner.. 72½ 72¼ South Fao.— 4% krlegsl.. 01⸗/ 102˙ 3Forxtuglesen 57½ 37½ Unlon Pao.———% nauekfgsanl. 88¼1s 88. BRussen1908 47½ 48—[Steels 101— 100—%CoKrlegsl. 86½ 305 bese 100— 38½ dasoondao. gee biskent.%½ 3˙% Baſtim. 3. Oh./— flo Tinto 64%½ 64½ Sliber 42%½. Canad. Fao,, 116.25 60/, Chartered. 15.1 18— 5 N Wovryrher Wertpapſerberee. MEW vonk 28, Februar.(Devisenmarkt) 28. 28. 7 5 2. 25. Tondenz für Geld. stramm stramm Wechsel auf Londos 5 Geld ant 21 Stunden 8 1 N 83 7250.72.00 Durohsohnlitsrato). 1½.— ö 9210 letztes 9.— 4J.—(Cable Transfers).78.45.75.45 Sſohtwechsel Berlin.- Siſpet Bullloeoen 85/%ꝶ᷑ ĩ́?Dͥs5.0% Sichtwechsel Parjis.72.50.72.50 New-Vork, 28. Februar.(Bongs- und AKtienmarkt). 8 25 Pabifle 225. 22 g ata F& 4% Eisscurl Fae.22½% 5 5 E 3———— of* 5 8 „Corps ew Vork Cent.. 1. 55 99%/% 98¼ do. Ontario& Western. 20.— 5 75 Acht⸗ Top. Santa fe.„ 35.— 85%½ Rorfolk& Western 1903ʃ%— do. pref. eol. Dleid, 51½ 81% Korthern Paofl-e 85•% 455 altimore Ohlo 53½ 52˙%(Pennsylvenia 75515 7117 Eanadlan Paolfto. 1— 147¼ feading 77˙ 2115 Ohes.& Ohlsee 355½¼ Ea% Obioago Rock lol& Par. 20˙½ 2755 Chio, HMiw.& St. Paul. 39%8 38¼ Southern Pagifio 9577 4. Denever& Rlo Grande. 3½ 30% Soutnern falwar. 24 5905 Eissn i 18¼ Southern BaI,ay pref. 89˙— 127 Erie kst prett.. 22 20½ Unlon Pacifiia 12295 420½ Erle 28t pref.„18— 19—Wabash pretit. 125 re Oreat hothern pref. 91— 91—Amerle. Cann. 40½ 8250 Unnofs Centra!l 95.— 94.— Amer.Smelt 4 fett. 82— 955 interborougk Cons. Cordp. 8½% 6% Anac. Copp. Mln. 83 5 0. do,. pref. 42½½ 42% Sethlehem Steel 78.— 7001 Kansas Oity& Southern 17% 16¾[Cenmrai Leaher 20˙0 295 do. pref. 48 48.— intern. Merdantiſe Harine 29 99— d0. do. pret. 39% 9705 Loulsville u. Nashullle 113— 113½ Uniteu States Steeiscorp. 90 0 101 Missourl Kaus. 4 Texas 309% United Stat. Steel Sorp hr 109% 17% Berlin, I. März.(WITB.) Im hiesigen Warenverkenhr i 8 7 I1 gemeinen blieb der Verkehr ohne Anregung und Abschlüsse kanten Lette Manclelsnachrienten. 5 der Gesellschaftec00 Auszahlungen für: 27. Geld Briet Qeld Brief Konstantinoßpel! 18.85 18.95 18.85 18.95 Holland 100 Gulden 215.50 216.00 215.50 216.00 Dänemark 100 Kronen. 152.50 153.00 152.50 153.00 Schweden 100 Kronen.. 162.25 162.75 162.25 162 75 Norwegen 100 Kronen. 159.25 159.75 159.25 159.75 Schweiz 100 Franken e 112.50 112.75 Oest.-Ungarn 100 Kronen. 606.55 650.65 66.55 60.55 Snen.1I114.— 115.— 115.— 116.— Bulgarien 100 Leva 79.— 79.1 Amsteraamer Wertpapierbörsa. ARHSTERDAAH, 23. Februar. 11 28. 22. 132 Soh. Berlin.43.52½ 13.95 5% Rlederid. 987/ 97—-[South. Pao.— 63.%½ Wien 28.70 29.05 3%„ böd, 79%„ Fallwv.—— 24. 1 1N Schwelz. 50.00— 50.10 Kgl. Peir. 6 546.½ 541.½ nlon Pao 130.½, 130- * —.— Frefkag, den 1. März 1918. Mannheimer Gener Abend⸗Ausgabe. 8 Nr. 102. 5. Seite. fahrungen Kontorisſin tin gesucht. mit mehrjähr ger Büropraxis, flott im Stencgramm und Maschinenschreiven. 1H64 Diplom-! 28 Jahre alt, militärfrei, mit im Betrieb Maschinen-Industrie, sucht sofort geeig. Stellung. Angebote unter J. J. 9 a. d. 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Verwandien, Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht, daß unser innigst- geliebter Sohn, Bruder, Schwager und Onkel Rampfflieger, Vize-Feldwebel Martin Rlein bel einer Jagdstaffel. Inhaber des Eis. Kreuzes L. u. II. Kl., Bad. Vverdienst- medaile, Tapferkeitsmed., Oesterr. Tapferkeitsmeduaullle, Feldflieger- Abzeilehen und des silbernen Ehrenbechers am 18. 2. 18. im blähenden Alter von 22 Jahren, 3 Monaten, im Luftkampf den Heldentod Die ueſtrauernden Hinterbliebenen; Adam Klein und Fran Flieger-Gefr. J. B. Klein, Frau und Kinder Flugzeugführer, Vize-Feldw. Adam Klein, z. Zt. vermißbt und Frau Flugzeugführer, Vize-Feldw. Gustav Klein, z. Et. Stuttgart Rraſtſahrer Josef Klein, im Felde. MANMNHEIHNM, Spelzenstr. 15, den 1. März. Die Beerdigung ſindet am Samstag, den 2. März, nachmtttags 2 Uhr, von der L65 4½ Uhr ab Leichenhalle statt. Todes-Anzeige. Unser guter Vater und Sdrwiegervater Heinrich Menold Privatier ist nach langem Leiden sanft entschlafen. MANNHEIM,(Prinz Wilhelmstr. 14), 1. März 1918. Die trauernden Hlinterbnebenen: Rarl Menold u. Femilie Otto Schmeyer u. Frau geb. Minne Menold Trauerfeier und Brerdigung findet Sonntag, den 3. März Amtliche Bettanntmäe Hüfgetz Bekauntmachung. In die Wilhelm Sachſſche Sti znn in dieſem Jahre eine Anzahl Knaben und Mädchen aurß genommen werden. Zur Aufnahme eignen ſchul⸗ entlaſſene arme Waiſen und Kinder bedürſtiger, braver Eltern, die in hieſiger Stabt heimats⸗ Laerſ unterſtützungswohnſtpberechtigt ind, ohne Anterſchted der Konfeſſion. Die Stiftlinge erhalten Unterſeektzung hehufs Erlernung eines Handwerks begw. zer Nus⸗ bildung in Handarbeiten. Aufnahmeg 0585 Deifugung einas 13 1 2¹8 eknzu⸗ reichen. bieſem Leimint benen e Gefnee nnen 25* mehr berückſichtigt +7 1 Sp. N. den 1. Me 8 —2 ftungscomm—2 * 5 Hollander. Gögele. Bekaunntmachung. In die Domkapitulaer Dr. Katſer ſche Stiftung ſowie in die Pfarxer Kteſer'ſche kaun in dieſem Jahre eine Anzahl von Knaben Mädchen aufgenommen werden. Zur Aufnahme eignen ſich ſchulentlaſſene, im Alter von 14—16 Jahren ſtehende Kinder hieſiger katholiſcher, unbemittelter Bütrger. Die Stiftlinge erhalten in den erſten Jahren Unterſtützung behufs Erlernung eines Handwerss bezw. von weiblichen Arbeiten und haben ſpäter bei 95 5 Verhalten Anſpruch auf einen 0 prei Auſnahmegeſucht ſind unter Beifügung elnes Schulzeugniſſes bis 10. Märg 1913 dahier einzurei⸗ chen. Geſuche, die nach dieſem Termin eingehen, können nicht mehr berückſichtigt werden. Mannheim, den 1. Mär 1918. Stiftungskommiſſion: v. Hollander. Gaseinſchräukung. Durch die Verordnung des Reichskommiſſars für die Kohlenverteilung iſt eine Gaseinſchränkung von 20 p. H. gegenüber dem Jahre 1916 angeordnet wor⸗ den. Jede Ueberſchreitung der verbleibenden Ver brauchsmenge wird mit einem Aufgeld von 50 Pfe. für jeden Kubikmeter beſtraft. Die Aufgeldeinziehung ift 5 hinausgeſchoben worden, in der Annahme, daß d vorgekommenen Ueberſchreitungen durch Entnahme in den folgenden Monaten aus⸗ geglichen würden. Swo Die letzte Zeit zeigt nun aber ein Anſteigen der Gasentnahme, ſodaß ein weiteres Hinausſchieben des Aufgeldeinzuges nicht mehr ſtattfinden kaun. Der Einzug müßte daher erfolgen, wenn die einzelnen Berbraucher nicht durch ſofortige weitgehenbſte und audanernde Einſchränkung die notwendige Gasein⸗ parung aufholen. Zine weitere Warnung an den einzelnen Ver⸗ braucher— eine ſolche iſt bereits im vorigen Jahre erfolgt, kann vor dieſem Aufgeldeinzug nicht mehr ergehen. Verbraucher, die ſich ihre Einſchränkung nicht ſelbſt ausrechnen können, exhalten bei unſerer Berbrauchsverrechnungsſtelle(K 7, Schalter 7) Aus⸗ kunft. Bezieher von Gas durch Automaten, ſowie Gasbezieher mit einer Verbrauchsmenge unter 50 Kubikemeter im Monat ſind von der Einſchränkung micht betroffen. Verbraucher, die ausſchließlich Gas zur Beleuchtung benützen, brauchen nur um 10 Proz. gegenüber der gleichen Zeit des Jahres 1916 einzu⸗ Mannheim, den 25. Februar 1918. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗ 8 Vees Elektrigitütswerke. 155 Straßenbahn. Werknaf von Almaterial. 5 Das Altmatertal, beſtehend in ungeführ: 9000 Kg. Bandagen und Ankerzahnräder(Sie⸗ mens-Martinſtahl) 28000 Kg. und Achſenzaßuräder 10 000 Kg.— ze ufw.(Gußeiſen) Gt anben* VVVV 10 000 29 Grauguß Acke) 100 900 Kg. Schienen(St— ein Teil der 8 85 en ſich fur Baugrwecke, 2 399 Neſe der Preis geſondert an⸗ welches im Sne 9 Wepvt Maunheim kagert, 1 im— des öffentli Angebois zum Verkauf Langen. e Beſſcheigung des Materials kann 22 zeit 5 der üblichen Geſchäftsftunden eerſolgen. Die Verkaufsbedingungen können vou der Lagerver⸗ waltung des unt eten Amtes in Empfang ge⸗ nommen werben. Angebote ſind verſchloſſen und mit der Anſſchrift vn terial“— 9— bis ſpäteſtens 20. März 1918, 10 Uhr dem Straßenhahmamt 233 wuſelhſt die ug derſelben in Hegenwart etma erſchlenener B er⸗ ſolat. Spa1 Manuheim, den A. Febr. 1918. 15 7 Straßenbahnamt: 5 Löwit. Arbeitsrergebung. Für den Krankenhaus⸗Neubau ſoll die Ausführung der(Treppengeländer) für die Ge⸗ bände und Geſchlechtskranke, Sonderban und 3 Infektionsbauten im Wege der öffentlichen Aus⸗ ſchreibung vergeben werder. Angebote Auee ſind verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender verſehen bis ſpäteſtens Donnerstag, den 7. März 1918, vormittags 11 Uhr an die Kanzlei des unterzeichneten Amtes(Rathaus, NI, 3. Stock, Zimmer Nr. 125) einzureichen, wo auch die Deffnung berſelben in Gegenwart etwa erſchie⸗ nener Bieter oder deren bevollmächtigte Vertreter erfolgt. Sp41/ Ungebotsvordrucke werden unentgeltlich auf 1 Baubüro des Krankenhaus⸗Neubaues, Zimmer Nr. abgegeben, wo auch nähere Auskunft erteilt wird. Mannheim, den 2. Febrnar 1918. Stãdi. e Perrey. Arbeitsvergebung. Für den Krankenhaus⸗Neubau ſoll das Verfetzen der Feuertonwaren und die Ausführung von In⸗ ſtallationsarbeiten für die Gebäude Haut⸗ und Ge⸗ ſchlechtskranke, Sonderbau und 3 Infektionsbauten im Wege der öffentlichen Ausſchreibung vergeben werden. Sp41/1 Angebote hierauf ſind verſchloſſen mit entſprechen⸗ der Aufſchrift verſehen bis ſpäteſtens Donnerstag, den 7. März 1918, vormittags 10 Utr an die Kanzlei des unterzeichneten Amtes(Ratfaus N 1, dritter Stock, Zimmer Nr. 125) einzurei wo auch die Oeffnung derſelben in Gegenwarte erſchienener Bieter oder deren bevollmächtigte Ver⸗ treter erfolgt. Angebotsvordrucke werden unentgeltlich auf dem Baubüro des Krankenhaus⸗Neubaues, Zimmer Nr. 1 u. 3 abgegeben, wo auch nähere Auskunft erteilt wird. Maunheim, den 21ʃ. Februar 1918. Städt. Hochbaunamt. Perrey. 1, als Geſchäftshaus beſonders eignet J. Bekaunntmachung. Holzverſteigerung in der mein Teilhaber Herr Archütekt denken bewahren. R. Loose Todes-Anzeige. Gestern früh verschied nach längerem Leiden Peter Rlos Derselbe hat sick während unserer leider zu kurzen Iätigkeit durch eifrige Mitarbeit ausge- zeidmet und werde idi ihm ein ehrendes An- in Fa. Hch. Fesenbecker Nachfolger, Baugeschäft. Steſauienpromenade betr. Am Mittwoch, den 6. März 1918, vormittags 10 Uhr beginnend, verſteigern wir an Ort und un 5 ſowie 2 verſchiedene Pappel⸗ Weidenſtämme, und losweiſe an Meiſtbietenden. Zuſammenkunft am alten VBobtshans im Schnicken⸗ lochpark Spa1 Mannheim, 25. Febr. 1918. Städtiſches Tieſbanamt: Ehlgötz. den 1 Mber Spraut. u. Namniite- unferricht. ae genf: „Wittelſchul⸗ lehrer erteilt Unterricht in Franzöſ., Mathematik, Deutſch, Engliſch, Latein, Griech. ꝛc. Vorber. f. alle Kl. d. Mittelſchule z. Eink. u. Abitur. Pr. p. Std. 2 M. Todes-Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen und Vater, Grossvater, Schwiegervater, Onkel, Herrn im Namen der trauernden Hinterbliebenen unseren lieben Gatten Schwager und Albert Wolf nach kurzem, aber schweren Leiden im Alter von 61 Jahren und 5 Monaten, wohlversehen mit den heiligen Sterbesakra- menten, in die Ewiekeit abzurufen.— Um gtilles Beileid bittet Frau Elisabeth Wolk Wuw. Mannheim, S 2, 22, Eschweiler, den 28. Februar 1918. Die Beerdigung findet Montag, den 4. März, ½4 Uhr von der Leichenhalle ans statt.— Das Seelenamt für den Verstorbenen ist am Montag ½8 Uhr in qqer unt. Pfarrkirche. im mäßigen Monatsgreite Näheres Pr. St. Belſch, Rheinhäuſerſtr. 16. 1 Tr., Nähe Tatterſall. Wabßg Nelmtakpisb en 100 Dosen M. 21.— 300 Dosen M. 60.— alles portofrei ein- schliessl. Verpackung geg. Nachnahme. V551 Ernat& Witt Hamburg 23 az. Pflegerin für alte kranke Dame geſucht. Angebote mit Zeugnisabſchr u. L. 86 an die Geſch. nachmittags 9805 Kinderloſes Ehepaar ſucht ein Kind. in liebevolle flege zu nehmen. Ang. u. J. C. Spiegelſabrik Berirk I. Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme an dem schweren Verluste, der uns beiroffen hait, sagen wir allen Verwandten, Freunden und Be- kannten herzl. Dank. Besonders danken wir Herrn Dr. Gruber für seine aufmerksame Behand- lung, den Hochw. Herrn Geistlichen der Franzis- kus-Kircke und den lieben Ehrw. Schwestern der und dem Werkmeister Verein Die trauernden Hinterbllebenen: 1. Eberhardt und Tochter. 85 a. d. Geſchäftsſt. 232⁰9 Für 1 Jahr altes (Enabe) wird ſoſort 3701. gute Pflege geſucht. Augeb. unt. H. 2. 100 an die Geſchäftsſtelle. Ein Kind findet 3812 ebevolle Pflege auf dem Lande. Angebote unt. K. N. 38 an die Ge⸗ ſchäftelelle Dieſes Blatzes Teine Betten beſte Stoffe und N in blau weiß, rot, gold einfach blan und reſeda. Rapohu. Jacq.Drille Feinste Decken- u. Rissenbezũge Ia. Strohsäcke 382¹ Gottfr. Fischer Heilbronn. G64 Ct. Beſchluß des Stadtverb. Mannh. Detailkaufleute vom 21. unſer Gutſcheinmarkenheft als allgemein öͤffentliches Jahlungsmittel anerkannt.— Wir bitten hierdurch die verehrl. Ge⸗ von dieſem Beſchluß in Kenntnis ſetzen zu wollen und fte anzuweiſen, uns und den Sammlern durch freundliche ernannt haben. Seine Stellvertretung wird 2 durch den bisherigen Prokuristen der Firma Tillessen, Herrn Cart Annahme der Marken zu 5 Pfg. das Stück in unſerer ſozialen Arbeit unter⸗ ſtützen zu wollen. NG) Die Kmniſien Geſchäftsſtelle: O 7, 9, Tel. über Rathaus. Bekanntmachung. Freiwillige Grundſtücksverſteigerung Auf Autrag der Erben der in Ladenbur etr. ver⸗ ſtorbenen ledigen Händlerin Bertha Wolfsheimer, wird das zum Nachlaß gehörige Grundfück der Ge⸗ zeichnete Notariat am: Freitag, den 8. März 1913, vormittags 11 uhr öffentlich verſteigert. Beſchreibung: (2gb. Nr. 178, Ortsetter un der Hauptſtraße, 25 Hofraite. haus, mit Seitenban und gewölbtem Keller, das ſich Schätzung 15000 Mk. Der Zuſchlag erfolgt, wenn mindeſtens der Schätzungswert geboten wird. Die übrigen Ver⸗ ſteigerungsbedingungen können in der Kanzlei des Notariats eingeſehen wugen, auch wird auf Antrag und Koſten des Antrasellers Abſchrift derſelben exteilt. H63 Ladenburg, den 25. Februar 1918. oß Weteriat. Transmissionsteile ab am Freitag, 8: März 1938, abends punkt 8 Uhr im Rodensteiner, O 2. 18, zu der er die Mit⸗ alieder hierdurch einlädt. Treibriemen, Riemenverbinder Steh-u. Hängelager, Scheiben, Wellen, Kuppiungen, Stellringe in großen 1 an Lager. FI2a Nüäkzerei-Maschinenfabrik teeel n ee 1. 18 wurde Hierauf ſteht ein dreiſtöckiges Borr⸗ 75 Wir bringen hiernut zur Kenntuis, dass 15 vir nach dem Tode unseres langjährigen Generalagenten Herrn Bernhard Tillessen in Mannlheeim, die General-Agentur in direkte Verwaltung genommen und zum Leitef der- ſchäftsinhaber höflichſt, ihre Angeſtellten selben den bisherigen General-Agenten der Gladbacher Feuer-Versicherungs⸗Aktien-f Getellschaft, unseren früheren Inspektor Herrn Fritz Schürmann Maler erfolgen. 85 Die General-Agentur verbleibt bis auf weiteres in ihren bisherigen Räumen, doch lautet die Adresse fortan: 75 deneral- Agentur d. Schlesischen Feuerver- sicherungs-Gesellschaft Mannheim, L 8, 8. der Maunheintr Abfal⸗Verwertung Der Fernsprecher hat wie bisher die Nr. 670, die Telegramm-Adresse lautet dagegen fortan„Schalesischfener Mann- hein“, das Postscheckkonto der Generab- Agentur bei dem Postscheckamt Lneiwäges- hafen führt die Nr. 4824. Wir bitten Sie, sich auch fernerhin in? allen Angelegenheiten, betr. Feuer-, Trans- port-, Glas-, Eimbruch-, Diehstahl- und Wasserleitungsschaäden Versfcherung an unsere Gemeral-Agentur in Mannheim nzu wenden und empfehlen markung Labenburg teilungshalber durch das unter⸗ Versicherungen in diesen Versicherung zweigen. Ihnen, dieselbe gleichzeitig für den Abschluss vom neuen Tet 67 Breslau, im Februar 1918. 8 Schlesische Feuerversicherungs- Gesellschaft Der General-Direktor: e e Geschàftsbericht, 5 sionsbericht, Aufsichtsrats wahl, Reingewinn⸗ vo 67 Spal-und Bauverein Mannheim; G. m. b. H. hält seine diesjährige Ceneralversammlung Tagesordnung: Bilanz, Entlastung, Revi- Verteilung und Verschiedenes. Es erwartet zahlreiche Beteiligung Der Vorstand Loſe Brennholz öffentlich Beaufſ. d. häusl. Arbeiten —