Dera: fär den allgemelnen und Handekstenl: Chefredakteur Dr. Fritz Soldenbaum; für den Anzeigenteil: Anton Grieſer. Druct u. Verlag: Druckerel Dr. Haas Ranunheimer Seneral⸗ Anzeiger 6 m. b.., ſämtlich in annheim— Lelegramm⸗ Adreſſe: General⸗Anzeiger mannheim.— Fernſprech⸗An⸗ ſchluß funt Mannheim: Ur. 7948, 7041, 7942, 7945, 7944, 7945 und 7936.— Pot Konto: Nr. 2917 Fudwigshafen am Rhein. Der dentſche Tagesbericht. GroßesHhauptquarkier, 5. März.(WTB. Amtlich.) Weſzlicher Rriegsſchauplatz. Heeresgruppen Kronprinz Auprecht u. deutſcher Kronprinz. Lebhafte Erkundungskätigkeit an vielen Stellen der Fronk. Nördlich von Reims und auf dem öfllichen Maasufer war die franzöſiſche Artillerie vielfach rege. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchals Herzog Albrecht von Württemberg. Auf dem öſtlichen NMaasufer lagsüber heftiger Feuerkampf. Starke franzöſiſche Abkeilungen brachen am Abend zum Angriff gegen unfere Stellungen öſklich von Mouilliz vot. Sie wurden im Gegenſioß zurückgeſchlagen. Auch an der lolhringiſchen Frout und in den miktleren Vogeſen herrſchte geſtern erhöhte Ge⸗ fechkstätigkeit. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Die Rumänen haben unſere Bedingungen aungenommen. Somit krift der Waffenſtillſtand mii Rumänien von neuem in Kraft. * Von den anderen Kriegsſchauplätzen nichts Neues. Der Erſte Generalquartiermeiſtſer: Zudendor ff. Der Wiener Bericht. Wien, 5. März.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlich wird ver⸗ lautbart: An der ikalieniſchen Front keige beſonderen Er⸗ eigniſſe. Die Operationen zur Herſtellung der Ordnung und Sicher heit in der Akraine nehmen den beabſichtigten VBerlauf. Rumänien hat die Waffenſtillſtandsbeding⸗ ungen der Mittelmächte angenommen. Der Chef des Generalſtabs. Der türkiſche Tagesbericht. Abar wieder in kürkiſchem Beſitz. Konſtankinopel, 4. März.(WTB. Nichtamtlich.) Amklicher Tagesbericht. Paläſtinafront: An der Küſte arbeitete die feind⸗ liche Infanterie am Slellungsbau. Ein Feuerüberfall mehrerer unſerer Balterſen hatte beobachtet guken Erfolg. Aus Ubar, wo der Gegner ſich feſtgeſetzt halte, wurde er wieder verkrieben. Neue A⸗Book⸗Erfolge. Berlin, 4. März.(WZ B. Amtlich.) Neue A· Bootzerfolge auf dem nördlichen Kriegsſchauplatz: 16500 Brutto-Regiſterlonnen. Unter den verſenkten Schifſen befinden ſichz wei werk⸗ volle tiefbeladenke Dampfer von 7000 und 5000 Brukkoregiſtertonnen, die an der Weſteü ſte Englands verſenkt wurden. Eines derſelben halte, aus der heſonders ſchweren Detonation, die dem Torpedokreffer folgte, zu ſchließen, eine munikionsladung an Vord. Der Chef des Admiralſtahs der Marine. Vor der Unkerzeichnung des Bulareſter Friedens. (Berlin, 5. März.(Von unſ. Berl. Büro.) In parlamen⸗ tariſchen Kreiſen wird erwartet, daß der Friedensvertrag zwi⸗ en dem Vierbund und Rumänien in dieſen Tagen unter⸗ Fzeichnet werden wird. Die Verhandlungen werden geheim geführt; doch verlautet, daß ſie günſtig voran ſchreiten. Sie bewegen ſich in der bereits bekannten Richtung, daß letzten Endes die bulgariſchen Anſprüche auf die Do⸗ brudſcha befriedigt, daß aber auch die rumäniſchen Wünſche in Bezug auf Beſſarabien berückſichtigt werden ſollen. Die dynaſtiſche Frage iſt eine innere Ange⸗ legenheit Rumäniens. Daß aber die einflußreichen Kreiſe Rumäniens ſelbſt in einem Thron we chſel den beſten Aus⸗ weg aus den inneren Schwierigkeiten ſehen, iſt bereits bekannt. Damit ſtimmt überein eine Meldung des„Berner Vund“, die erklärt, die rumäniſche Friedensfrage ſei, wenn auch noch nicht formell, gleichfalls entſchieden. Die franzöſiſchen Offtziere verlaſſen Rumänien. 1. L. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 5. März.(Pr.⸗Tel. g..) Don det xumäniſchen Grenze wird berichtet: Alle franzöſt⸗ Oſchmjana und Dſjewjoniſchki Abend⸗Ausgabe. ſchen Offiziere der rumäniſchen Armee ſind a b gereiſt und haben die für ſie hoffnungsloſen Rumänier ſich ſelbſt über⸗ laſſen. In einem Teil der rumäniſchen Armee ſollen ſich Spuren revolutionärer Aufſäſſigkeit bemerkbar machen. der Friede uut Rußland. Der denkwürdige 3. März. m. Köln, 5. Märg.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Wien: Zum Frieden mit Rußland ſchreibt das Fremdenblatt“': Der 8. März wird ein den kw ürdiger Tag bleiben. Eine welthiſtoriſche Tatſache von ungeheurer Be⸗ deutung hat ſich vollzogen, und ſtaunend ſieht man eine neue Aera Europas anbrechen, eine neue Welt erſtehen im euro⸗ päiſchen Oſten. Seit Peter dem Großen habe ſich Rußland unausgeſetzt auf Koſten ſeiner Nachbarn zu bergrößern geſucht, und endlich ſei auch Oeſterreich⸗Ungarn in den Bereich der rufſi⸗ ſchen Machtgelüſte gerückt geweſen. Durch die Beſiegung Oeſter⸗ reich⸗Ungarns und Deutſchlands hat der Zar Herr von Curopa werden wollen. Aber dieſer Plan iſt an dem Widerſtand der helden⸗ mütigen Heere der Mächte der Mitte geſcheitert. Die zerſtörende Kraft des Zarismus und des Panſlawismus iſt zuſammenge⸗ brochen. Die Unbeſiegbarkeit der Mittelmächte iſt jetzt jedem Zweifel entrückt. Ein großer, wichtiger Schritt zur Beendigung des Weltkrieges iſt getan. Der Friedens⸗ gedanke wird in ſeinem Siegeslauf nicht mehr aufzuhalten ſein. Neim Friedensverkrag mit Rußland feſtgelegte eime. Die im Artikel 3 des Friedensvertrages mit Rußland vor⸗ geſehene Linie, welche die ruſſiſche Staatsoberhoheit im Weſten be⸗ grenzt, läuft zwiſchen den Inſeln Dagoe und Worms, ſ ie zwiſchen Moon und dem Feſtlande hindurch und erreicht in fß Bogen durch den Rigaiſchen Meerbuſen gezogen, etwas nordöftlich der Mündung der Livländiſchen Aa das Feſtland, geht in der Ver⸗ längerung des Bogens um Riga herum und überſchreitet öſtlich von Oger Galle die Dü na. Sie folgt jetzt dem Laufe der Düna bis öſtlich Dünaburg bis zu der Stelle, wo die bisherige kurländiſche Grenze aufhörte und geht von hier in ziemlich gerader Linie bis zur Südſpitze des Dryſwjaty⸗Sees, wobei der Ort Dryſwjaty ſelbſt öſtlich dieſer Linie bleibt. Von hier biegt die Linie in füdſüdweſt⸗ licher Richtung um und kreuzt die Bahnkinie Söwentzjany Lyntupy 88.7 0 Bisls o 15 8 585 10 Ahlin e ee. , e ,,, eee, 47 55 5 , Geurllet ge gabe Celieli, dtiesepiel, br Gldd e A, elcll, aul, ſaeee —— etwa in der Mitte. Die Orte Widſy und Tweretſch bleiben öſtlich der Linie liegen. An den Orten Michaliſchki und Gerwjany vorbei, die beide weſtlich der Linie verbleiben, erreicht die Linie in mehrfachen Windungen die Bahnlinie Wilna— Szmorgon, die ſie etwas weſtlich des Ortes Szlobodka überſchreitet und hält jetzt wiederum ſüdweſtliche Richtung inne, wobei ſie dem Lauf der Opita und der Gawja his zur Einnündung in den Njemen folgt. geſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck⸗Ausführung. inien ernenert. bleiben öſtlich der Linie, uzeigenpreiſe: Die 1 ſpaltige Nolonelzelle 40 Pfen — 50— 5 Reklamen M. 2—. Amahmeſchluß: m vormitiags 8½ Uhr, Abendblatt nachmittags 2½ Uhr zeigen an beſtimmten Tagen, Stellen und Klusgaben wird keine ber⸗ antwortung übernommen Sezugspreis in Rannheim und Umge⸗ bung monatl M.— mit Bringerlohn. Poſtbezug: Viertell M..42 einſchl Zuſtellungsgebũhr. Bei der Poſt abgeh...70. Einzel⸗Ar: 10 pfg Fimanz- blatt An⸗ Klewiza und Gjernon weſtlich derſelben. Die Linie folgt jetzt flußabwärts dem Niemen bis oberhalb Moßty und biegt hier direkt nach Süden ab in den Flußlauf der Sjelwanka, dem ſie folgt bis zum Orte Ruſhany, welcher öſtlich der Linie verbleibt. Von hier aus geht ſie in ſüdweſtlicher Richtung bis zur ukrainiſchen Grenze, wo Pruſhany erreicht wird. Die Orte Szmoljenitza und Dobutſchin bleibhen öſtlich der Linie liegen. Eine ganz genaue Feſtlegung dieſer Linie wird durch eine deutſch⸗ruſſiſche Kommiſſion erfolgen. Eine Schweizer Stimme zum Oſtfrieden. Bern, 5. März.(WTB. Nichtamtlich.) Das„Berner Tage⸗ blatt“ findet die Friedensbedingungen für Rußland in keiner Weiſe entwürdigend. Ein rückſichtslos auf ſeine mili⸗ täriſchen Erfolge pochender Gegner würde ganz andere Be⸗ dingungen diktieren. Vor einem Monat konnte Großrußland den Frieden allerdings billiger haben Damals konnte es einige Forderungen bezüglich der Geſtaltung Polens und der von den Zentralmächten im Oſten beſetzten Gebiete durchſetzen. Nur die Frage der allenfälligen neuen Zugehörigkeit Polens zu Rußland mußte Deutſchland unter allen Umſtänden aus⸗ geſchaltet wiſſen, und das iſt Deutſchland nicht zu verargen. Heute müſſen ſich die Petersburger Machthaber nach der er⸗ folgten Veſetzung der Randſtaaten und Polen dazu bequemen, dieſe ehemals ruſſiſchen Länder ihrem eigenen Schickſal zu überlaſſen. Die Beſtimmungen darüber bilden den Hauptteil des Friedensvertrages. In Deutſchlands Hand iſt es gegeben, im Verein mit den neuen Staatsbehörden von Polen, Livland und Eſtland die Organiſation der Länder vorzunehmen. Das wird ſchrittweiſe erfolgen, wobei der Volkswille nach Möglich⸗ keit und dem Stande der Volksbildung angemeſſen berückſich⸗ tigt wird. Daß die mit deutſcher Kultur durchſetzten Länder an der Oſtſee dem ruſſiſchen Zarismus und dem maximaliſti⸗ ſchen Terror für immer entriſſen ſinn iſt im Intereſſe einer geordneten Entwicklung der Dinge nur zu begrüßen. Nicht aus der Hand des ſchön theoretiſierenden und maximaliſtiſchen Rußland werden dieſe Nationen zum eigenen Staatsleben ge⸗ führt werden, ſondern aus der Hand der vielgeſchmähten, als militariſtiſch und annexioniſtiſch hingeſtellten Zentralmächte. Zur Abreiſe der Petersburger Entente⸗Bolſchafter. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 5. März.(Priv.⸗Tel. g..) Laut„Baſler Nachrichten“ meldet Havas aus London: Ohne eine amtliche Nachricht von der Abreiſe des britiſchen Botſchafters in Petersburg glaubt man, daß die Abreiſe am Mittwoch ſtatt⸗ fand. Der franzöfiſche Botſchafter ſowie das Botſchaftsperſonal und die Miſſionen der Alliierten begeben ſich von Petersburg nach Helſingfors. die Berſorgung aus der Ukraine. Einmütigkeit Deutſchlands und Oeſterreichs. ] Berlin, 5. März.(Von unſerem Bexliner Büro.) Aus Wien wird gemeldet: Ueber die Art und Weiſe, wie die Mittel⸗ mächte aus der Ukraine mit den dort liegenden Lebensmitteln ver⸗ ſorgt werden ſollen, wird von unterrichteter Seite mitgeteilt: Oeſterreich⸗Ungarn und Deutſchland gehen bei der Verſorgung aus der Ukraineä einmütig vor. Die militäriſchen Handlungen haben unſererſeits nur die Aufgabe, der Eröffnung des friedlichen Handels mit der Ukraine die Wege zu ebnen und ſie ſicherzuſtellen. Der Handel erfolgt durch beſondere Organi⸗ ſationen, die teils ſchon am Platze, teils noch auf der Reiſe ſind. Es iſt auch ganz gleichgültig, welche dieſer Organiſationen mehr oder weniger einkaufen, ob die deutſchen oder öſterreich⸗ungari⸗ ſchen, die unter der Führung des Grafen Forgach ſtehen. Der Einkauf erfolgt überall zum Beſten beider Staaten und bildet ein gemeinſames Erträgnis, das nach einem beſtimmten Schlüſſel unter die Zentralmächte aufgeteilt wird. Die Verſchieden⸗ heit der zu erwerbenden Lebensmittel und Güter machen einen komplizierten Schlüſſel je nach der Art der Ware und nach der Verſchiedenheit des Bedarfs beider Länder nötig; aber eine Un⸗ gleichmäßigkeit der Aufteilung nach dem Ausmaß der einzelnen Erwerhungen geht daraus nicht hervor. Nach den bisherigen Erfahrungen und Feſtſtellungen der in der Ükraine operierenden militäriſchen Kräfte ſind Vorräte in der Ukraine reichlich vorhanden, und die Bevölkerung der Ükraine kommt den Truppen ſympathiſch entgegen. Die Be⸗ hörden der Zentralrada leiſten überall dort, wo ſie beſtehen, werk⸗ tätige Mithilfe. Die großen Organiſationsfragen der Erfaſſung und Herausführung der Waren über die verſchiedenen Verkehrs⸗ wege geben natürlich viel und umſtändliche Arbeit. Wenn dieſe aber einmal getan iſt, was wohl noch eine geraume Zeit in An⸗ ſpruch nehmen wird, kann man damit rechnen, daß die Vorräte in der Ukraine, zu denen noch jene Waren zählen werden, die wir aus dem mit uns in Friedenszuſtand befindlichen Rußland beziehen werden, eine fraglos geſicherte und ſtetige Verſorgung der Mittelmächte ermöglichen werbden. Das Eingreiſen Deulſchlands in Finnland. m. Köln, 5. März.(Pr.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Stockholm: Stockholms Dagblad ſchreibt: Das deutſche Schwert iſt ſcharf und ſchnell wie der Blitz. Kaum hatte die finnländiſche Regierung, nachdem ſie ſich vergeblich an Schweden gewandt hatte, in ihrer Not Deutſch⸗ land um Hilfe angerufen, da iſt dieſe auch ſchon unterwegs. Durch den Friedensvertrag werden die ruſſiſchen Truppen zum Abzug gezwungen, vorausgeſetzt, daß ſie irgendeinem Befehl gehorchen, was ſehr unſicher iſt. Die Bedeutung des Friedensſchluſſes darf deswegen gegenwärtig nicht überſchätzt werden. Seine wichtigſte Folge iſt zweifellos, daß Rußland dadurch die Möglichkeit genommen wird, neue Truppen nach Finnland zu werfen. Das Eingreifen Deutſchlands in Finn⸗ land richtet ſichgegen die finnländiſchen Revo⸗ 1918.— Nr. 108. A. Seite. Nr. 108. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Dienstag, den 5. März 1918. lutionäre, nicht gegen Rußland. Die Einſtellung des Un⸗ ternehmens als eine Folge des Friedensſchluſſes iſt demnach nicht zu erwarten. Antvortteſegramm. Freiburg, 5. März.(WTB. Nichtamtlich.) Auf das Glück⸗ wunſchtelegramm des Prorektors ber hieſigen Univerſttät an⸗ läßlich der Wiedereroberung von Dorpat erwiderte General⸗ feldmarſchall v. Eichhorn mit folgendem Telegramm: In ganz Deutſchland muß ſich der unwiderſtehliche Ruf erheben, daß im Baltenland deutſche Kultur und Weltanſchauung für alle Zeiten ſichergeſtellt werden. Dann wird Dorpat erneut eine Leuchte deutſcher Wiſſenſchaft und Geiſtesarbeit im hohen Norden werden. Maximaliſtiſche Jropaganda in den Entente⸗Cändern. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 5. März.(Priv.⸗Tel., g..) Der ſchweizer allgemeine Preſſedienſt meldet:„Zentral News“ ver⸗ nehmen aus Paris, die maximaliſtiſche Regierung in Petersburg abe eine Anzahl Propagandiſten nach Frankreich und Eng⸗ and geſandt mit Entwürfen zu ruſſiſchen Werbeſchriften, die ſie in den Ententeländern in Millionen Exemplaren drucken und an Soldaten und Arbeitern verteilen wollen. Clemenceau hat nunmehr die ſofortige Berhaftung der ruſſiſchen Propagandiſten angeordnet. In England haben die Ruſſen mit engliſchen Soldaten Beratungen abgehalten, fanden aber keine Zuſtimmung. Die Regierung hat jetzt die Weitereiſe der Ruſſen nach Frankreich und anderen Entente⸗ ländern verboten, ſodaß ſie in England blelben müſſen. Jur japaniſchen Intervention. Balfour ſchweigt. m. Köln, 5. März.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Amſterdam: Den Verbandsmächten ſcheint die Ent⸗ ſcheidung über den japaniſchen Plan eines Einmarſches in Sibirien nichtleicht zu fallen. Sie brauchen mehr Zeit zur Beratung, als die erſten aufgeregten Preſſeſtimmen vermuten ließen. Im Unterhaus hüllte ſich geſtern Balfour, als man ihn nach dem Laufe der Dinge fragte, in kühles Schwei⸗ gen.„Die engliſche Regierung widmet der Lage im aſia⸗ tiſchen Rußlanbd ihre Aufmerkſamkeit“, das war alles, was er ſagte. Inzwiſchen melbet ſich der„Mancheſter Guardian“ mit einer Meinung zu Wort, die von dem Geiſte anderer Blätter betrüchtlich abweicht. Das Blatt ſchreibt: Es liegt auf der Hand, daß der geplante Einmarſch der Verbandsmächte in Rußland als ein Unternehmen zu bewerten iſt, das nicht mit beſchränkter Verantwortnug ausgeführt werden kann, da es gleichbedeutend iſt mit Krieggegen Rußland oder doch gegen die Gewalt, die jetzt Rußland im fernen Oſten vertritt. Es läuft darauf hinaus, daß, während Deutſchland und ſeine Bundesgenoſſen auf Rußlands Zerbröckelung im Weſten hin⸗ arbeiten, wir und unſere Bundesgenoſſen genau dasſelbe im Oſten vorhaben. Unſere Bemeggründe mögen andere ſein, die Wirkung iſt dieſelbe. Die Sachlage gebietet uns nicht einen brutalen Ueberfall, ſondern freundſchaftliches Ent⸗ gegenkommen und freundſchaftliche Unterſtützung des ruſſiſchen Widerſtandes gegen Deutſchland. Es handelt ſich nicht darum, was aus den Vorräten in Wladiwoſtok und aus dem Korn in Sibirien werden kann, ſondern um den guten Ruf unſerer Sache und um die Stellung der Verbandsmächte insgeſamt. Wie können wir von der Freiheit der Völker und der Sicherheit der Nationen reden, wenn wir uns an einem Angriff auf das ruſſiſche Volk beteiligen, zu der⸗ ſelben Zeit, wo die Deutſchen mit einem Angriff von genau derſelben Art beſchäftigt ſind? Das Blatt ruft zum Schluß den Präſidenten Wilſon auf, darüber das entſcheidende Wort zu ſagen. „Ernſte Beachtung“ in Amerika. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 5. März.(Pr.⸗Tel. g..) ⸗Petit Journal“ berichtet: Laut„Newyork Sun“ finden die militäriſchen Maßnahmen Japans in Sibirien in weiten Kreiſen ernſte Beachtung. Es fehlt eine militäriſche Ver⸗ 25 tung Japans, ſo heißt es, gegenüber den Alllierten, wenn ich die militäriſchen Vorgänge nicht direkt gegen die Mittel⸗ mächte richten. Letzteres ſcheint aus allen Berichten aus Tokio nicht der Fall zu ſein. Jedenfalls ſteht die Diplomatie jetzt vor ihrer ſchwerſten Belaſtungsprobe. Amerikaniſches Geſchwader nach Oftaſien unterwegs. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 5. März.(Priv.⸗Tel. g..) Der„Herald“ meldet einer Züricher Zeitung zufolge, daß ein amerikaniſches Geſchwader am onn O ſt⸗ aſien ausgelaufen iſt mit dem Beſtimmungsziel Wladiwoſtok. e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 5. März.(Priv.⸗Tel. g..) Wie der„Matin“ aus Newyork berichtet, bedeutet die Entſendung 1 Schiffe nach Wladiwoſtok keinen Schritt gegen Ruß⸗ and. ——— —————— 8— Deutſche Heldenehrung. Ueber Heldenhaine und Freundſchaftshallen Von Friedrich Lienhard. Möchte doch nach dieſer furchtbaren Haßentfaltung wieder ſtärkere Gemütskraft im ſiegreich bewährten Heutſchen Reiche eine Macht worden! Man hat jetzt viel von zukünftigen Helbenhainen gehört. Und wahrlich, man kann ſich über den poeſivollen Gedanken freuen. Dieſe Form der Ehrung unſerer gefallenen Helden ſtimmt wunder⸗ ſchön zu unſerer deutſchen Waldliebe. Und Ehrfurchtiſtüber⸗ 5 eine ſehr züchtenswerte Herzenseigen⸗ aft. Alle großen Führer der Menſchheit haben irgendwie mit den Meiſtern vorausgegangeer Jahrhunderte Fühlung geſ Der Aufblick zu ihnen hat ihre eigene Arbeitskraft geſtärkt. Helden ſind geborene Heldenverehrer. Sie grüßen einander von Berg zu Berg, nach Schopenhauers ſchönem Wort. Unter ihnen, in den älern, mag die Maſſe jener Menſchen verharren, die zur Verehrung und Auſſchwung weder Luſt noch Kraft haben! Und ſo iſt es für den ehrfürchtig geſtimmten Heldenverehrer ein erhebender Gedanke, durch einen rauſchenden Heldenhain zu wan⸗ deln und der tapferen Taten ſeiner Volksgenoſſen zu gedenken. Aber auf das innigſte iſt Heldenverehrung mit Freundesliebe perbunden. An unſeren Wänden oder auf unſeren Tiſchen ver⸗ ſammeln wir die Bilder unſerer Freunde und unſerer Großen. Sie umgeben uns wie ein heiliger Hain; ſie formen mit an unſerer geiſtigen Welt und an unſerem Seelenleben. Wenn die Meiſter auf unſeren Geiſt und Willen einwirken, ſo verdanken wir der Freund⸗ ſchäft und der Liebe die erwärmende Kraft. Und wo mag Gutes und Großes gedeihen ohne beſeelende Wärme? Zu den Heldenhainen gehören alſo die Hallen der Freundſchaft. Auch jede gute Bücherei iſt ja ſchließlich ein Heldenhain und zugleich eine Freundſchaftshalle. Unſere Helden ſind unſere Freunde. enn nur das Strahlenwerk liebender Verehrung ſtellt eine frucht⸗ bare Beziehung zu den Großen her. Wohei ich freilich die Förde⸗ rung, die durch elektriſche Reibung mit Feinden möglich wird, nicht unterſchätzen will. Man ſollte jedenfalls unter ſeinen Vüchern Auswahl halten wie unter den Menſchen und ſollte ſeine kurze Lebensdauer nicht mit unnützem Zeug belaſten. Nur erprobten Seelengibt man den Ehrentitel Freund; nur irgend⸗ wie wertvolle Bücher zieht man in ſeinen näheren Umgang und — 3 92 e Mng wiſ 995 Wänden. wir nperehrung eine Kraftquelle; ſo wird die Freund⸗ ſchafts hall tahlbad. e ein G 5 Präſident Wilſon ſoll auch in der ruſſiſchen Frage den von .Freundſchaft. den Alliierten abweichenden Standpunkt einnehmen und lediglich für die Sicherheit der amerikaniſchen Wirtſchafts⸗ intereſſen bedacht ſein. ——— Die Oſſeuſive im Weſten. Stegemann zur Weſtoffenſive. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 5. März.(Pr.⸗Tel. g..) Im Berner„Bund“ ſchreiht Stegemann zur beporſtehen⸗ den Offenſive: Die Entwickelung ſchleicht, wenn man die ungeheure Spannung in Betracht zieht, mit der in dieſen Tagen und Wochen jedermann den kommenden Dingen ent⸗ gegenblickt. Sieht man aber von dieſer pſychologiſchen Zeit⸗ bewertung ab, ſo kömmt man zu dem Ergebnis, daß gerade das Gegenteil richtig iſt, und wenn in wenigen Wochen große Operationen beginnen und bis dahin keine Brücke der Verſtän⸗ digung zwiſchen den feindlichen Völkern geſchlagen iſt, wird man mit Schrecken inne werden, wie ſchnell ſich dieſe Entwicke⸗ lung vollzogen hat und wie enorm die militäriſchen Vorberei⸗ tungen waren, die ſich in dieſen Tagen vollendeten. Die ge⸗ waltſamen Erkundungs⸗ und zablreichen Störungsverſuche durch feindliche Flieger im Weſten nehmen inzwiſchen ihren Fortgang. Noch iſt der Augenblick der erwarte⸗ tengroßen Offenſive nichtgekommen, aber ſeder Tag, der hinter uns verſinkt, bringt uns ihr näher und ver⸗ kürzt die Friſt, die ſich zur Herbeiführung eines allgemeinen Friedens aus dem Intervall ergibt, das wir trotz der ſchleichen⸗ den Entwickelung allzubald verſtrichen ſehen werden. Frankreich rühmt ſich. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 5. März.(Pr.⸗Tel. g..) Die„Zürcher Morgenzeitung“ meldet: Die mobile Reſerve⸗ oder künftige Armee unter General Foch, die in rückwärtigen Räumen an der Weſtfront verſammelt iſt und hauptſächlich aus von Engländern abgelöſten franzöſiſchen Fronttruppen beſteht, ſoll nach neueren Berichten eine Geſamtſtärke von etwa 400000 Mann erreicht haben. „Baldige Offenſiven von großem Umfang“. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 5. März.(Pr.⸗Tel. g..) Laut„Neuen Zürcher Nachrichten“ meldet Havas halbamtlich aus Paris: Verſchiedene lokale Operationen am Chemin des Dames, in der Champagne und an der Aisne, wie überhaupt die geſteigerte Tätigkeit an der franzöſiſchen Front laſſen auf baldige Offenſiven von großem Umfang ſchließen. Der Simplon geſperrt. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 5. März.(Pr.⸗Tel. g..) Die Schweizer Blätter berichten von der italieniſchen Grenze: Der Verkehr über den Simplon iſt gänzlich geſperrt. Ueber Chiaſſo können mit beſonderer Erlaubnes jeden Tag zwei Güterzüge durchgehen. Ikalteniſche Militärarbeiter für Frankreich. 95 c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 5. März.(Priv.⸗Tel., g..) Die ſchweizeriſchen Blätter berichten aus Paris:„Home libre“ be⸗ ſtätigt, daß italieniſche Truppen an die Weſtfront gebracht worden ſeien und zwar in Form italieniſcher Arbeiter, welche die italieniſche Regierung der franzöſiſchen zur Verfügung ſtellte, die an der Verteidigungsorganiſation der franzöſiſchen Front mithelfen ſollen. Italieniſche Blätter rebellieren gegen den Londoner Verkrag. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 5. März.(Pr.⸗Tel. g..) Die Schweizer Depeſcheninformation meldet aus Mailand: Die italieniſchen Zeitungen ſchreiben, der Krieg bilde jetzt das Problem der Weſtfront. Alles konzentriere ſich auf die Frage: Welcher Widerſtand iſt für die Entente erforberlich, um den Durchbruch an der italieniſchen Front, die Farcierung der Vogeſen und die Beſetzung von Calais, welche Paris und England bedroht, zu verhindern? Die Blätter ver⸗ ſichern, durch die Verſchiebung des Schwergewichts vom Oſten nach Weſten ſei der Londoner Vertrag hinfällig geworden. 85 Breunholzverſorgung in Daden. Die„Karlsruher Zeitung“ ſchreibt halbamtlich: Zur Erzielung einer einheitlichen Verſorgung des Landes mit Verhütung ungeſunder Preisverhältniſſe ſind durch die Verord⸗ nungen des Großherzoglichen Miniſteriums des Innern vom 3. Auguſt, 2. Oktober und 2. November 1917 beſchränkende Beſtimm⸗ ungen über den Verkauf und Verkehr mit Brennholz erlaſſen worden. rennholz und zur Die Verſteigerung von Brennholz wurde verboten, das Holz muß daher freihändig abgegeben werden. Brennholz darf auf der Bahn oder zu Waſſer nur mit Frachtbriefen, die von der Landesbrenholzſtelle abgeſtemfpelt ſind, befördert werden. Das durch die Knappheit der Vorräte bedingte Steigen der Brennholzpreiſe machte weiter die Erlaſſung amtlicher Höchſtpreiſe für den PVerkauf durch den Waldbeſitzer erforderlich; dieſe Preiſe verſtehen ſich für zugerichtetes Holz guter Beſchaffenheit frei Abfuhr⸗ plaß im Walde und ſind je nach Landesgegenden in 5 Gruppen ab⸗ geſtuft(ſiehe Staatsanzeiger Nr. 270 vom 4. Oktober 1917.) Auf Grund einer weiteren ergänzenden Verordnung vom 20. Februar 1918 iſt nunmehr der geſamte Brennholzverkehr und die einheitliche Verteilung des Holzes auf die Städte und Landgemeinden einer eingehenden Regelung unterworfen worden. Dieſe erfolgt durch die Landesbrennholzſtelle, welche weitere ausführende Be⸗ ſtimmungen erlaſſen hat. Die iſt berechtigt, über alles angefallene und noch anfallende Brennholz zu verfügen. Nach der getroffenen Regelung, der eine eingehende Bedarferhebung bei ſämtlichen Gemeinden des Landes zugrunde liegt, erhält jede Gemeinde die ihr zur Verſorgung der Haushaltungen zugeſtandene Brennholzmenge, ſoweit die Vorräte reichen, durch das Großh. Forſtamt oder die Landesbrermlo'zſtelle zum Bezug unmittelbar vom Waldbeſitzer oder einem amtlichen Holzeinkäufer zugewieſen. Die weitere Verteilung des Holzes an die einzelnen Verbraucher unter Berückſichtigung der Drin alichkeit des Bedarfs iſt Sache der Ge⸗ meinden, die ſich hierbei der Permittlung des Handels bedienen können. Ein Einkauf von Brennholz vom Walbdbeſitzer iſt ſomit künftig⸗ in im freien Verkehr weder den Gemeinden noch Privaten geſtattet. etztere haben ſich wegen der Zuteilung des benötigten Holzes an die Gemeindeverwaltung ihres Wohnſitzes zu wenden. Unmittelbare Abgaben ſeitens der Waldbeſitzer an einzelne Verbraucher können in beſonderen Fällen von den Großh. Forſtämtern zugelaſſen werden. Die Waldbeſitzer ſind verpflichtet, eine der Leiſtungsfühigkeit ihres Waldes entſprechende Brennholzmenge auf Anordnung der Landes⸗ brennholzſtelle zur Verfügung zu ſtellen und alles zum Verkauf fertige Holz binnen 14 Tagen dem Großh. Forſtamt anzumelden. Letzteres oder die Landesbrennholzſtelle beſtimmen, an wen das Kolz abzuſetzen iſt. Entroeder erfolgt unmittelbare Zuweiſung an die Bedarfsgemeinden, oder das Holz wird einem Händler zugeteilt, der es nach beſonderen Weiſungen der Landesbrennholzſtelle oder des Forſtamts weiterzuverkaufen hat. Die Händler haben für die Abfuhr und den weiteren Verſand des Holzes Sorge zu tragen und dürfen außer dem Erſatz der hier⸗ für erwachſenen Koſten und des Einſtandspreiſes(amtlichen Höchſt⸗ preiſes) nur noch den zugelaſſenen Handelszuſchlag beim Weiter⸗ verkauf in Anſpruch nehmen. Beim Verkauf des Holzes hat der Waldbeſitzer einen Anſpruch auf Barzahlung der feſtgeetzten Höchſt⸗ eiſe bei der Uebergabe des Holzes. Er kann die Abfuhr verweigern, olange die Zahlung ausſteht. Letzte Meloͤungen. Veröffentlichung des ſerbiſch-engliſchen Geheimvertrags 5 von 1913. Sofia, 5. März.(WTB. Nichtamtl.) Meldung der Vulgariſchen Telegraphen⸗Agentur.„Echo de Bulgarie“ veröffentlicht den Text des ſerbiſch⸗engliſchen Geheimvertrags von 1913, der die Be⸗ kämpfung Bulgariens zu einer Zeit beſtätigt, wo dieſes mit ſeinen Armeen die Sache des Balkanbundes verteidigt hat. Die Ver⸗ öffentlichung des Vertrages erregte großes Aufſehen. — Netzte Hundelsslldchrickiten. Mammbheimer Efleutenbörse. Umsatze erſolgten heute in Rhein. Creditbenk-Aktien, Aktien der Sücd. Disconto-Oesellschaft und in Zuckerfabrik Waghäusel- Alctien. Höhere Kurse erzielten noch Benz und Rostheimer Zallu- lose-Aklien. N Berhlaer Wertyhanlerdores. Berlin 3. März.(WITB.) An der Börse erhielt sich bei Stillem Verkehr die feste Grundstinmnung, die sich im weiteren Verlauf in der Kursbesserung einiger Schiffahrts- und Montan- werte wie Flamburg, Südamerila und Laurahütte ausprägte. Elek- trizitätswerte lagen ebensd wie Daimler etwas schwächer. Rhein- metall zogen später kräftig an. Der Nentenmarkt bewahrt festes Aussehen sowohl für hei- mische als auch für russische und österreichisch- ungarische Werte Weerm err roaasg-enmee. Berlin& März. Im heutigen Produkienverkehr lagen keine besonderen gen vor. Saathülsemfrüchte waren zndauernd stark begelirt, konnten indes von den Händlern nicht beschafft werden. Auch die übri Sämereien waren nur in geringem Maße ten. Namentlich wurden Seradella, Roklee und Gras- samen in grögßeren Posten vergeblich gesucht. Ueber das, was herandcommt, ist meist. schon vorher disponiert. Das Fehlen von Heu und Stroh wird andauernd sehr unangenehm empfunden, um so mehr, als auch von Ersatzmitteln sehr wenig zur Verfügung Unterſ herzlichen Sae h Jedes Treibhaus liefert den Beweis, doß Wärme nötig iſt, um Wachstum zu fördern. Und wie kann eine Kultur gedeihen ohne Seelenwärme! Hier haben neben den männ⸗ lichen Heldenhainen, die uns auf Größe ſtimmen, die Frauen und Freunde das wundervolle Amt der Durchſeelung. Sie ſchaffen Wärme. Wird Heldenverehrung unter uns wieder eine Macht, ſo wird in enau entſprechendem Maße auchdar Sinn füredle Freund⸗ chaft wieder erſtarken. Dieſer Sinn wird ſich Formen ſuchen. n ihm wird aufgehäufter Haß zerſchellen. Es liegt nahe, hierbei an das achtzehnte Jahrhundert zu denken mit ſeinem ſtarken Verſtündnis für die ſchöpferiſche Kulturkraft der Man kann bei einer Betrachtung jener Geiſteswelt geradezu von Gefühlsſchulungen Wie unzugänglich wird da oft über Erſcheinungen wie Lavater, Hamann, Jacobi und viele ähnliche religiös⸗nhiloſophiſche Gemüter geſprochen! Hier gingen— in meinetwegen dogmatiſchen Formen, das iſt ja zunächſt gar nicht wichtig,— Herzenskräfte aus. Dda war Her⸗ zensgenialität, von den Schweizern Rouſſeau und Peſtalozzi guf das Gebiet der Erziehung äußerſt wirkſam ausgeſtrahlt. Daz ſchwang durch Jahrzehnte weiter und hielt vor bis zu Goethes Tod, wo dann mit Jungdeutſchland neue Verſtändelei einſetzte, wie ſie den Bedingungen der neuen Zeitſtrömung entſprach. Es iſt mein feſter Glaube, daß nach dieſem Weltbrand die Macht des analyſierenden oder zerlegenden Verſtandes gebrochen wird, daß ſtatt deſſen eine neue Syntheſe, eine Zuſammenfaſſung aller Seelen⸗ und Geiſteswerte in ein mächtiges Eins, anbrechen wird. Wie kulturfördernd haben im achtzehnten Jahrhundert Freund⸗ ſchaften in den Gang des Ganzen eingegriffen! Man denbe nur an die Freundſchaften auf Schillers Lebensweg, vom treuen Streicher bis zum Grafen Schimmelmann und zu Körner! Von dem einzigartigen Bunde mit Goethe ganz abgeſehen! Sind denn heute nur abſtoßende Kräfte tätig, daß der moderne Menſch in allem Gewimmel der Gruppen, Parteien und Organiſationen der⸗ art an geheimer Herzenseinſamkeit leidet? Ich muß immer gleich⸗ ſam wehmütig lächeln, wenn ich immer wieder neue Dichterſcharen ſich zu Gruppen und Bünden zuſammenſchließen und aneinander⸗ drängen ſehe. Das erwärmt nicht; das ſchafft keine Seele. Orga⸗ niſation iſt für Nahrungsmittel und andere Betriebsdinge der Außenwelt eine vortreffliche Sache; nicht für die Seele. a iſt das königliche Geheimnis. Nur die Liebe. Eine Ebner⸗Eſchenbach etwa brauchte keine Organiſation, um dag Herz ihres Volkes zu gewinnen. * ätze man doch ja nicht die erwärmende Kraft ſolcher Und ſo verſtehe ich denn auch unter den ſo wünſchenswerten „Hallen der Freundſchaft“ keine Organiſation, ſondern natür⸗ liche Lebensgebilde. In meinem Kulturbild„Oberlin“ iſt ein ſolcher Freundeskreis getreu geſchildert, wie er ſich damals um den erblindeten und doch ſo lebenswarmen Dichter Pfeffel ge⸗ bildet hat. Es iſt Zellen⸗ oder Kriſtallbildung, Organismus, nicht Organiſation! Aber die damaligen Beſtrebungen auf dieſem Herzensgebiete ſind überhaupt ſehr beachtenswert. Man leſe einmal die Briefe eines Friedrich des Großen! Welch fühendes Freundſchafts⸗ bedürfnis! Dieſe Stimmungen ſehen wier ſchon in Klopſtocks Oden und in„Vater Gleims“ Freundſchaftsgenie. Weichlich kann man den Helden des Siebenjährigen Krieges nicht nennen. Und doch leſen wir in Kuglers Lebensgeſchichte des Königs(43. Kapitel) folgendes:„Seiner verehrten Schweſter, der Markgräfin von Bay⸗ reuth, weihte er ein Denkmal.„Mag es Schwach⸗ heit oder übertriebene Perehrung ſein“— ſo ſchrieb er im Jahre 1773 an Voltaire—,„genug, ich habe für dieſe Schweſter das aus⸗ geführt, worauf Cicero für ſeine Tullia dachte, und ihr zu Ehren einen Tempel der Freundſchaft errichten laſſen. Im Hintergrunde ſteht ihre Statue, an jeder Säule iſt ein Medaillon von einem ſol⸗ chen Helden befindlich, der ſich durch Freundſchaft berühmt gemacht hat. Der Tempel liegt in einem Boskett meines Gartens, und ich gehe oft dahin, um an ſo manchen Verluſt und an das Glück zu denken, das ich einſt genoß... Noch heute gibt der zierliche Marmorbau dieſes Freundſchaftstempels den ſchönen landſchaft⸗ lichen Bildern, welche ſich im Garten von Sansſouci aneinander⸗ reihen, einen charakteriſtiſchen Reiz.“ Man mag dieſe und ähnliche Dinge, wie Gleims Freundſchaftk⸗ tempel, die Herzensbündniſſe um den jungen Wilhelm v. Hum⸗ bolbt, das ſchöne Verhältnis eines Hamann zur Fürſtin Gallitzin und anderes,„ſchwärmeriſch“ nennen. Aber ſolche Bezeichnung paßt allenfalls auf die Kleinigkeiten eines Backfiſches, nicht auf einen großen König. Da dürfte man denn doch vielleicht eine an⸗ dere Bezeichnung vorſchlagen, nämlich ſchöpferiſch. Dieſes Hergensfeuer war ſchöpferiſch. Die Geſchichte unſeres klaſſiſchen Zeitalters ſpiegelt dieſe Schöpferkraft wider. Miniſter Humboldt war ein höchſtgebildeter und beſonnener Mann; doch an ſeinem Lebensanfang ſtand eine herzensfeine, wenn auch rokokohaft ſpielende Freundſchaft, und er ſchloß ſein reifes Daſein mit Briefen an eine Freundin. Auf welchen Wegen läuft eigentlich unſere moderne Dichtung herum mit ihren einſeitig ſinnlichen Aufpeitſchungen? Solange wir nicht wieder eine neue ſeeliſche Lebenswärme ge⸗ geht von all dieſen Beſtrebungen keine beglückends ²˙ AA. ˙ ⁵9uüng ꝗꝗůnꝗñꝗdd ²] ͤ EE SST8288 —— —5. 22—— + 7 d „Dienstag, den 8. März 1918. mannheiner General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Nus Stadt und Land. Fruu Staatsrat Marie Lamey 7 Eine unſerer älteſten Mitbürgerinnen, Frau Geheimrat Ger⸗ trude Marie Lamey. iſt im 94. Lebensjahre aus dem Leben geſchieden. Die Verblichene, die ſich bis in ihr außergewöhnlich dohes Alter einer großen geiſtigen Regſamkeit und körperlichen Rüſtigkeit erfreute, wurde am 17. September 1824 in Mannheim 0 Tochter des Oberingenieurs Jacob Friedrich Dyckerhoff geboren. Ihre Mutter Katharine war eine geborene Renner. Am 14. Oktober 1852 vermählte ſich die Verblichene mit Herrn Dr. Auguſt Lamey. Bis 1860 wohnte das Ehepaar in Freiburg, wo Herr Lamey eine Profeſſur an der Univerſität bekleidete. 1860 wurde Auguſt Lamey 5 badiſche Miniſterium berufen, dem er unoergeßliche Dienſte ete. Polititer wird durch das Denkmal aufrecht erhalten, das auf dem ing in der Nähe des Waſſerturms im Jahre 1904 errichtet wurde. Als Staatsrat Lamey aus der Regierung ausſchied, ſiedelte er mit ſeiner Familie nach unſerer Stadt über, um ſte nicht mehr zu derlaſſen. Die Verblichene ging ganz in der Fürſorge für ihren Gemahl und die Kinder auf;: ſie liebte es deshalb auch nicht, ſich viel in der Deffentlichkeit zu zeigen. Nur ſelten war ſie zu bewegen, ſich in Geſellſchaften zu begeben. Als der Tod den Lebensgefährten in dohem Alter nach einem reich geſegneten Leben abrief und ſie allein Zurückließ, ſchloß ſie ſich völlig von der Außenwelt ab und verbrachte die Witwenjahre in der Erinnerung an den unvergeßlichen Gemahl und in reger Anteilnahme an dem Wohlergehen ihrer Angehörigen. Das Andenken der ehrwürdigen Frau, die heute Morgent ſanft ent⸗ ſchlafen iſt, wird allezeit ein geſegnetes ſein. Militäriſche Beförderung. Vizefeldwebel Adolf Treuſch, Sohn der Frau Linga Treuſch Wwe., U 1, 21, wurde zum Leutnant befordert. w 8 Der Haupf. und Arbeitsausſchuß der Ariegerwilwen⸗ und alſenfürſorge hielt am 27. Februgr, im Reichstagsgebäude eine gung ab, bei der er in ſeiner bisherigen Zuſammenſetzung zum etztenmal in die Erſcheinung trat. Die Geſchäftsſtelle des Arbeits⸗ Stechuſſes geht zum April d. J. an ven„Beixat der National⸗ tiftung für die Hinterbliebenen der im Krlege Gefallenen“ über, gachdem der Hauptausſchuß ſeine Zuſtimmung hierzu gegeben hat. r„Beirot“, in den auch die Milglieder des bisherigen„Arbeits⸗ ausſchuſſes“ gewählt worden ſind, will deſſen Tätigkeit auf der von him geſchaffenen Grundlage fortſetzen. Auf der Tagesordnung ſtand neben einem Geſamtbericht über die Tätigkeit des Ausſchuſſes ſeit ziner Gründung:„Entwickelung und gegenwärtiger Stand der rlegshinterbliebenenfürſorge“. Außerdem wurde die Kriegswaiſen⸗ usfrage ſowie die Frage der Abtretung von militäriſchen Ver⸗ orgungsgebührniſſen behandelt. Warnung an Gemüſeſamenwucherer. Die amtlichen Richt⸗ für Gemüſeſamen werden häufig derart überſchritten, daß ſich 9 Reichsſtelle für Gemüſe und Obſt genötigt ſieht, dagegen auf das cärfſte einzuſchreiten. Die Schuldigen werden unnachſichtlich den trafgerichten ausgeliefert(Höchſtſtrgfe: 1 Jahr Gefängnis nebſt Mark Geldſtrafe und entſchädigungsloſer Einziehung der Vamenvorräte), die Handelsbetriebe polizeilſch geſchloſſen, ſowie die Forräte beſchlagnahmt und einer amtlichen Stelle zwecks Ver⸗ außerung zu den Richtpreiſen unmittelbar an die Verbraucher über⸗ Aaehr Dieſe Maßregeln ſind ſchon mehrfach durchgeführt worden. Kuf irgendwelche Nachſicht darf nicht gerechnet werden. Es wird r dringend vor Ueberſchreitungen gewarnt. 2: Bilrokratismus und Jwang zum Reiſen. Man ſchreibt uns: Der badiſche Staat beſitzt in Furtwangen eine Uhrmacher⸗ Uiie. etwa 40 junge Leute im Alter von 14 Jahren, die ſich zur Reſnahme angemeldet haben, müſſen in den nächſten Tagen die ſhelle nach Furtwangen unternehmen, um dort in einer Prüfung e Fähigkeit zum Eintritt in den unterſten Kurs zu beweiſen. ˖ ulzeugniſſe uſw. liegen an amtlicher Stelle bereits vor. Jetzt, einer Seit, in der von allen Stellen vor unnötigen Reiſen ge⸗ warnt wir„wo das Reiſen ſo teuer iſt und die Strecke nach Furt⸗ 2 ingen von den unteren und mittleren Landesteilen ſchwer zu ſaßeichen iſt. Bei den ungeheizten Wagen nötigt man junge, uner⸗ mörene Leute zu dieſer beſchwerlichen Reiſe und mit ihnen vielleicht Prurher Vater und manche Mutter als Reiſebegleiter. Iſt die cufung beſtanden, ſo wird nach Hauſe gereiſt und nach Oſtern die 5 e Reiſe nochmals unternommen. Gibt es keinen anderen Gendus, um die fähigen Schüler ohne Nan ne auszuwählen? deelten die Schulzeugniſſe uſw. nichts? Hätte man nicht aufgrund ſun Zeugniſſe die nötige Zahl von Schülern ſur Probe ohne Prü⸗ Neng aufnehmen können? Es wird auch unter den ſchwierigſten hältniſſen nach dem Schema E weiter gewirtſchaftet, ohne Rück⸗ ſcht auf Geſundheit und Geldbeutel, ohne Rückſicht auf die Schwie⸗ rigteiten der Verpflegung und Unterkunft. deg F. Leichenländung. Aus Bingen wird gemeldet: Die Leiche —55 im Januar bei den furchtbaren Stürmen im Rheine hier er⸗ nkenen Kapitäns Ludwig Dann von dem Schleppdampfer zGutfahr Nr. 9“ wurde an der Feſthalle geländet. Der aus Gerns⸗ dan a. Rh. ſtammende Kapitän hatte vom Ufer aus in der Dunkel⸗ — ſein Schiff angerufen, um abgeholt zu werden und war, als Sohn mit dem Nachen faſt herangekommen war, von dem Lturm über die Ufermauer in den Rhein geſtürzt worden. Die geſche wurde an Bord des Dampfers„Fendel Nr. 21“, der Halbmaſt eflaggt hatte, nach Gernsheim gebracht. ichter gegen Butter. Immer mehr ſinkt der Verkehr zwiſchen Sune und Land auf die primitive Stuſe des Tauſchhandels zurück. N den Dörfern des Miltenberger Gaus macht ſich ein drückender f ungel an Beleuchtungsmitteln fühlbar. Sie eatbehren des elektri⸗ n Lichts; Petroleum und Kerzen fehlen. So müſſen die Be⸗ lobner ſchon ſeit Wochen im Dunkeln ſitzen. Dies hat einen fin⸗ braen. Frankfurter Geſchäftsn.ann auf einen glücklichen Einfall ge⸗ Aiacht. Mit dem Rade durchſtreift er die Gegend und tauſcht Jcchter gegen Butter ein. Für 50 Lichter erhielt er kürzlich in einem * 28 Pfund Butter, die er, wie er ſich ſelbſt in Miltenberg an einer Wirtſchaft rühmte, für 15 Mark das Pfund in Farnkfurt den Mann bringt. 13 Der Hamſter⸗Unterrock. Unfreiwillige Komik erregte un⸗ bengſt das Schickſal.ner Butterhamſterin in einem größeren Orte ſche Vorderpfalz. Schlau und in der Not erfinderiſch, hatte ſie —— lange darüber nachgedacht, wie man am beſten ſchmuggeln 155 dem Geſetz ein Schnippchen ſchlagen könnte. Und ſiehe da, 155 Unterrock erſchien ihr zu dieſem Zwecke als das ſicherſte Trans⸗ Vrtmittel. Sie machte ſich in dieſes Kleidungsſtück die nötigen dat chen, und fort Ing es frohgemut auf die Butterhamſterei. Man Glück und erbeutete ein recht anſehnliches ZQuantum. Die gäſ Frau erregte ſelbſtredend überall Bewunderung, und die Fahr⸗ liate in der Eſſenbahn rückten reſpektvoll vor dem außergewöhn⸗ 175 Umfang ihrer Mitreiſenden zuſammen. Aber der Rock gab Henlee ſeiner Schwere nach und guckte bedenklich unter dem Ueber⸗ Stid hervor. Die Frau fieberte, Schweißtropfen traten auf die 1 irn, die Mitreiſenden erhoben ein homeriſches Gelächter. Doch die upfhaft hielt man das Allerheiligſte zuſammen. Endlich war — eimat erreicht. Das erſte Haus benützte man ſofort als ret⸗ Hades Aſyl. Es war höchſte Zeit, denn kaum war das rettende Ae erreicht, fiel der Uünterrock mit Inhalt zu Boden und— als itte im Bunde— balb ohnmächtig vor Angſt und Schrecken, die anßehetzte ſchuldbewußte Hamſterin. Die Hausbewohner glaubten fungs an einen Anfall infolge der Dickleibigkeich des ſeltſamen aſtes und holten raſch den Arzt. Der Fall war indeſſen ſchnell beklärt, und die„Fettſucht“ löſte bald allgemeine Heiterkeit aus. Todesfall. Die Badiſche Gefangenenfürſorge ſchreibt uns: 80 Verlin iſt im St. Hedwigskrankenhaus am 24. Februar Herr erſt z. D. Stephan im 69. Lebensjahre ſanft entſchlafen. chue Das Andenken an den hervorragenden Staatsmann und in unſerem Lande darf dieſe Tatſache nicht bekannt werden, daßz die Bevöllerung unſeres Landes fühlt, daß ſie an dem von 200 Mk. ein. Nr. 108. 8. Seite. verehrten Abteilungschef des Zentralnachweisbüros des Kriegs⸗ miniſteriums einen Mann verloren hat, der während des Krieges den weiteſten Kreiſen des deutſchen Volkes durch den Dienſt, dem er vorſtand, nahe war. Die Badiſche Gefangenenfürſorge des Lan⸗ desvereins vom Roten Kreuz und die übrigen Organiſationen in unſerem Lande betrauern in Herrn Oberſt z. D. Stephan zu gleicher Zeit den Reichskommiſſar der freiwilligen Krankenpflege, den oberſten Chef des in freiwilliger Arbeit im ganzen deutſchen Lande geleiſteten Nachweiſeweſens über die VBermißten und Ge⸗ fangener im feindlichen Auslande. Unter ſeiner Leitung iſt es in dieſem Kriege gelungen, dem Nachweiſeweſen des Kgl. Preu⸗ ßiſchen Kriegsminiſteriums im ganzen Reiche den dringend not⸗ wendigen Unterbau zu ſchaffen, welcher es ermöglicht, daß die Arheitsergebniſſe, die irgendwo in Deutſchland bei der Vermißten⸗ nachforſchung herausgearbeitet werden, in Berlin in der großen Regiſtratur der deutſchen Heeresverwaltung gleichzeitig verwertet werden. Mit einer großzügigen Sachlichkeit hat der Verſtorbene perſönlich ſich dafür eingeſetzt, daß ganz Deutſchland zur Mitarbeit herangezogen wurde. Mannheimer Schöffengericht. Von der Anklage des Betrugs freigeſprochen wurde die 37 Jahre alte Ehefrau B. M. Sie war beſchuldigt, von dem Kriegs⸗ unterſtügungsamt für die Zeit von September bis Dezember 1917 163 Mark Untrſtützungsgelder zu Unrecht bezogen zu haben. der Ehemann Müller ſteht ſeit dem 3. Mobilmachungstage im Feld. Nach ſeinem letzten Urlaub kehrte er nicht zu ſeiner Truppe zurück und wurde wegen unerlaubter Entfernung vom Heere ſteckbrieflich verfolgt. Mitte Dezember fonnte er ausfindig gemacht und feſt⸗ genommen werden. Frau M. erklärte, daß ſie nicht davon unter⸗ richtet war, daß ihr die Unterſtützung im Falle einer Fahnenflucht ihres Mannes nicht zuſteht. Man habe des öfteren Erhebungen bei ihr gemacht, um den Aufenthalt ihres Mannes feſtzuſtellen, ſie aber niemals darüber aufgeklärt, daß ſie nicht mehr unterſtüßungs⸗ berechtigt ſei. Das Gericht gelangte zu einem Freiſpruch. Ein Kuhhandel, der ſich nicht nach den geſetzlichen Vorſchriften abwickelte, trug dem Landwirt Wilh, Altrieth eine Gelbſtrafe 90 Er hatte nicht nach Lebendgewicht verkauft und für das Tier etwa 100 Mk. über den Höchſtpreis erlöſt, obwohl er tagszuvor davon unterrichtet wurde, daß nur nach Lebendgewicht und unter Einhaltung der Höchſtpreiſe verkauft werden darf. Das traurige Jubiläum ſeiner ſechzigſten Vorſtrafe beging der Taglöhner Karl Söllner von Schweßingen. Er geht der Arbeit am liebſten aus dem Wege. Diesmal hat er Logisſchwindel getrie⸗ ben, was ihm drei Monate Gefängnis eintrug. Auf den Warenhausdiebſtahl verlegte ſich die Ehefrau Mina Heckmann. Das Traurige dabei iſt, daß ſie ihren ſchulpflichtigen Sohn auf ihre Gänge mitnahm. Wie er ſagte, wollte er die ge⸗ ſtohlenen Sachen verkaufen, um das Geld für einen Konfirmanden⸗ anzug zuſammenzubekommen. Die Mutter erhielt 3 Wochen Ge⸗ fängnis, das Kind einen Verweis. „Einer Schaffnerin bot der 34 Jahre alte Zementeur Jakob Böhmer Ohrfeigen an, da er ſich mit ihr über den Fahrpreis nicht einigen konnte. Ein Straßenbahnwagenführer, der Böhmer an der Ausführung ſeiner Drohung hindern wollte, mußte dafür die Ohrſeige einſtecken. Wegen Beleidigung erhielt Böhmer eine Woche Gefängnis. 5 Nus dem Großherzogtum. Wallſtabt, 28. Febr. Einen vaterländiſchen Abend beranſtaltete der Werbeausſchuß geſtern Abend im Gaſthaus„zum Hirſch“. Trotz Nacht, Regen und Wind hatten ſich eine ſtattliche Anzahl Mannheimer Damen und Herren in den Dienſt der Hei⸗ matfront geſtellt, um den zahlreich Erſchienenen Schönes und Edles zu bieten. Lieblich erklangen die herrlichen Geigentöne durch den Saal. Von Herzen kommend und ihren Eindruck nicht verfehlend waren die beredten Worte des Redners, von hohem künſtleriſchen Werte die Sologeſänge. Mancher, der das liebliche Volksliedchen „Guten Abend, gute Nacht“ aus ſeiner Schulzeit her kannte, war über die Schönheit dieſes Liedchens erſtaunt. Möge die vater⸗ ländiſche Veranſtaltung ihren Zweck nicht verfehlen und Alle ver⸗ anlaſſen, ihr Gold auf den Altar des Vaterlandes zu legen. bWeinheim, 4. März. In Hohenſachſen iſt die Mühle von Jakob Reibold und in Lauden bach die Mühle von Wilhelm GEberhard Ehefrau wegen Verfehlungen gegen die ren der Reichsgetreideordnung behördlich geſchloſſen worden. + Eberbach, 28. Febr. Maſchinenarbeiter Clemens Sigmund, der 1915 einen Kaufmannslehrling vom Tode des Ertrinkens rettete. erhielt dieſer Tage, nach Vollendung ſeines 18. Lebensjahres, die ee Rettungsmedaille. * Karlsruhe, 4. Märg. Der Kleinhandelsausſchuß der Handelskammer Karlsruhe erörterte in ſeiner letz⸗ ten Sitzung die Frage der Mindeſtgehälter für kaufmänniſche An⸗ geſtellte. Der Ausſchuß war der Anſicht, 15 es Pflicht der Kauf⸗ mannſchaft ſei, den jetzigen Kriegsverhältniſſen durch Teuerungs⸗ zulagen gerecht zu werden. Indeſſen müſſe es ſeines Grachtens nach wie vor der Kaufmannſchaft überlaſſen bleiben, die Angeſtell⸗ ten nach Jeiſtung zu bezahlen. Die Feſtſetzung von Mindeſtgehalt⸗ ſätzen läge auch nicht im Intereſſe der Angeſtellten. Aib Baden⸗VBaden, 4. März. Im Alder von 43 Jahren iſt geſtern Abend hierſelbſt Buchdruckereibeſitzer Max Kölblin, ein Bruder des Landtagsabgeordneten Hermann Kölblin, aus dem Leben geſchieden. Der Verſtorbene, Mitbeſitzer der Firma Hof⸗ buchdruckerei Ernſt Kölblin, des„Badeblatt“ und des„Padener Tagblatt“, zog kurz nach Kriegsbeginn mit einem Artillerie⸗Regi⸗ ment ins Feld. Infolge der Strapazen des Winterfeldzuges er⸗ krankte er und mußte hierher zurückgebracht werden. Nach einer ſchweren Operation beſſerte ſich ſein Zuſtand im Lauſe der Zeit, vor kurzem aber trat ein Rückfall ein und geſtern hat der Tod ſeinem Leben ein ſchnelles Ziel geſetzt. Bekanntlich iſt der Vater des Verſtorbenen, Rentner Ernſt Kölblin, vor 14 Tagen aus dem Leben geſchieden. pfalz, heſſen und Umgebnng. *Speyer, 27. Febr. In die Falle gegangen iſt eine Frau aus dem benachbarten Baden. Als ſie vergangenen Sonntag früh mit einem Korb auf dem Kopfe die Johannesſtraße entlang ging, ſah ſie von weitem einen Diener der hl. Hermandad ihr entgegen⸗ kommen. Mit ihrem bͤſen Gewiſſen ſuchte ſie Schutz in dem nächft⸗ beſten Anweſen, ohne Ahnung zu haben, daß es ausgeſucht das Gendarmeriegebäude war, das ihr am nächſten lag. Sie flüchtete in die Wohnung eines verheirateten Gendarmen, wo ſie mitteilte, daß ſie vor der Polizei hier Schutz ſuche. Sie hätte in der Um⸗ gebung 11½ Pfund Butter zuſammengehamſtert, die ſie nach Hauſe berbringen wolle. Sie war aber aus bem Regen in die Traufe ge⸗ kommen, denn die Gendarmerie nahm ihr die Butter weg, um ihr die Bürde zu erleichtern. Außordem intereſſierte ſich die Gendarmerie für Namen und Wohnort der Frau. Ein Nachſpiel vor Gericht dürfte nicht ausbleiben. So kann es einem ergehen, wenn man Schutz bei der Gendarmerie ſucht. Neuſtadt a. Hbt., 27. Februar. In der letzten Sitzung des Kommunalverbandes wWurde bekanntgegeben, daß in letzter Zeit wieder verſchiedene Anzeigen wegen Fälſchungen der Brot⸗ uUnd Lebensmittelkarten durch Raſuren feſtgeſtellt worden ſind. Ebenſo iſt die Fälſchung einer Rechnung feſtgeſtellt, wodurch ſich der Beſchuldigte über 100 Gier unrechtmäßig verſchafſen wollte. Bezüglich der Eierablieferung wurde die Vergünſtigung eines Freihuhnes für jedes Familienmitglied aufgehoben, dafür ſind aber nicht mehr 24 Eier pro Huhn abzuliefern, ſondern bei Hühnern und Enten bei einem Beſtand von—20 Tieren je 10 Eier, von 21—30 Tieren je 15 Eier und über 30 Tieren ſe 20 Eier. ſowie von jeder Gans 5 Eier. Für Körnerfutter des Kommunalverbandes müſſen in Zukunft keine Eier mehr abgeliefert werden. Der Kommunal⸗ verband erhofft auf dieſe Weiſe etwa 5000 Eter mehr von den Geflügelhaltern herauszuholen. Blieskaſtel, 2. März. Ein guter Fang gelang der K. Gendarmerie Gersheim anläßlich einer Streife nach Lebensmittel⸗ ſchmugglern. Unweit der Statlon Gergheim wurde auf der Land⸗ ſtraße ein mit zwei Pferden beſpannter Militär⸗Sanitäts⸗ wagen angehalten, deſſen Durchſuthung ergab, daß ſeine Ladung aus Lebens⸗ und Genußmitteln im Werte von faſt tauſend Mark beſtand. Unter anderen Sachen befanden ſich in dem Gefährt über angeboten. Die 10 Zenktner Kartoffeln, für etwa 600 Mark Butter, Eier, Zwetſchen⸗ waſſer, Rauchfleiſch, Obſt und Geflügel. Die Ladung wurde von angeſehenen Einwohnern des nahen Herbitzheim unter erheb⸗ licher Ueberſchreitung der amllichen Höchſtpreiſe aufgekauft und war für Suargemünd beſtimmt. Das Fuhrwerk wurde von einem Zipfliſten begleitet, der beim Anſichtwerden der Kontrolle Reißaus nehmen wollte, aber feſtgeholten werden konnte. Die Nahrungs⸗ mittel wurden beſchlagnahmt und an bedürftige Nichtſelbſtverſorger verteill, gegen die Beteiligten wurde Anzeige erſtattet. Sportliche Kundſchau. * Der Südweſtdeutſche Leichtathletikverband hielt am Sonn⸗ tag in Karsruhe ſeinen 1. ordentlichen Kriegs⸗ verbandstag ab, der den Verhältniſſen entſprechend gut be⸗ ſucht war. Anweſend waren u. a. als Vertreter der Stadt Karls⸗ ruhe Stadtſchulrat Hauptmann Dürr und als Vertreter des Jung⸗ beutſchland⸗Bundes deſſen 2. Vorſitzender Geh. Hofrat Dr. Binz. Nach der Vegrüßung durch den Vorſitzenden Herrn—— ſprach Sportredakteur Unteroffizier Merk über ſportliche Zukunftsaus⸗ ſichten und wies beſonders darauf hin, daß die Körperpflege treiben⸗ den Organiſationen einig werden müſſen, um ihre Ziele durchzu⸗ ſetzen, daß jederzeit freier Wettbewerb herrſchen müſſe und daß die Körperpflege auf allgemeine b eiteſte Grundlage zu ſtellen ſei. Der Redner ſchloß mit der Namhaftmachung einiger Aufgaben für die allernächſte Zukunft. Hierauf verlas der Vorſitzende den Kriegs⸗ bericht, der erkennen ließ, daß es der Vorſtand an Arbeit nicht hatte fehlen laſſen und daß der Betrieb, wenn auch ſtark einge⸗ ſchränkt, oſſen gehalten wurde. Zum Schluſſe ſetzte eine rege Aus⸗ ſprache, beſoders über die Vereinigung von Fußball und Leicht⸗ athletik ein. Der Vorſtand wurde entlaſtet und einſtimmig wieder⸗ gewählt. Handel und industrie. MWünlenwerke Gottschalk.-., creteil. In der am 2. März stattgefumdenen Generalversammlung, in der sämtliche Aktien vertreten waren, wurde die Bilanz cke Gewinn- und Verlustrechnung pro 1917 einstimmig genehmigt. Es ergibt sich nach M. 177 49.88 Abschreibungen ein Reingewinn von M. 452 979.77. Eiervon werden M. 9393.19 nebst dem aus dem Geschäftlsjahr 1916 von M. 74 600.81, zusammen 84 Mark zu besonderen Abschreibungen auf die äude verwendet. An die Aktionäre gelangt eine Dividende von 8 Prozent wie im Vorjahr zur Verteilung. Zu Kriegsfürsorgezwecken werden M. 70 000 verwendelt und auf neue Rechnu 105 542.35 vor. getragen. Die Generalversammlung beschloß die Fe des Aktienkapitals um M. 300 000 auf M. 2 100 000. Die jungen Aktien werden von einem Konsortium unter Führung der Süddeutschen Disconto-Gesellschaft.-G. zu pari übernommen und den bisheri- gen Aktionären pro rata ihres Aktienbesitzes zum gleichen Kurse osten der Kapitalserhöhung trägt die Gesellschalt. Frankfurter Wertpapierbörse. K Frankfurt, 5. März.(Pr.-Tel.) Bei fester Orundstim- mung zeigte die Börse nur geringe Geschäftsbelebung, da Seitens des Publikums Aufträge nur spärlich eingegangen waren und die Spekulation sich auch nur wenig am Geschäſte beteiligte. So- weit Tussische Werte in Frage kamen, verkehrten russische Renten in fester üstungspapieren mechte sich beso Unter den Interesse für Benz geltend. Daimler und Kleyer bewegten si i kaum veränderten Kursen. Deutsche Waffen behauptet. Auf Montan- marlet erhielt sich Interesse für Bochumer, Oberbedarf, H und Deutsch-Luxemburger. Schiffahrtsaktien verkehrten zu behaup- teten Kursen. Unter den chemischen Aktien gingen Höchster Far. ben und Scheideanstalt niedri um; Holzverkohlung dagegen konntem sich befestigen. Von Elektropapieren sind Schuckert und AEG. reger umgesetzt. Gute Haltung zeigten Petroleumwerie bei gebesserten Kursen, Kaliaktien konnten sich behaupten. Auf dem Kassaindustriemarkt ist die Kursbewegung wesent⸗ lich ruhiger geworden, ein Teil der bevorzugten Aklien gab nack. Feinmechanik ſetter standen im A t. Fest bei lebhaften Um- sützen sind Walchof zu erwähnen. Maschinenfabriken schwüächten sich zum Teil ab. Bankaktien wiesen keine nennenswerten Ver⸗ uänderungen auf. Deutsche Anleihen und österreichische Fonds boe- hauptet. Chinesen, Argentinier und Rumänier ſest. Die Böree schloß bei fester Tendenz. Privatdiskoni%½% Prozent. Mernmer Wertpanlerbörse. Berlin, 5. März[Devisenmarkt.) 5 Auszahlungen für: 0 4. Qeld Briet Geld Briet Constantinovelũ 18.88 18.05 18.85 18.95 Holland 100 Julden 2215.50 216.00 215.50 216.00 Dänemark 100 Kronen 152.50 153.00 152.50 153.00 Schweilen 100 Kronen 162.25 162 75 162.25 162.75 Norwegen 100 Kronen 159.25 159.75 159.25 159.75 Schweiz 100 Franken 112.30 112.75 112.50 112.78 Oest.-Ungarn 100 Kronen 66.55 60.65 66.55 66,65 111.— 112.— 112.— 113.— Bulgarien 100 Leva 79.— 79. 79.— 79.1% Novryerher Wertpaßlerbörse. MEW Vvonk. 4. Aärz. 5 Tonsen: fur deig, ShaohI stramm Woghsel auf London. 5 uels aut 24 Stundon Tage 5.72 50.72.50 (Durohschnlttsrate).—.%[eohsel auf Londeor geid letztes Darlehen..½.—(Cable Transfers)..48(.78.48 Siohtwechsel Berſin., Ibe Sullion 85.½% 38.% Siohtwochsel Parls.72.50.72.50 Aew-Vork, 4. März.(Sends- und Akiienmarki). 4. 1 4. 1. 0 Missouri Faolffe 22½% 22½% mee 94—— 64—7— 8 of Mea. 15 77 .Oor ew vörk Con r. o.— 77 12 98 99%% d0, Ontario& Western.—— 20 Acht. Top. Santa fo„ 34.— 851/ Vorfoſk& Western.— 103¼ do. pref. eel. DIvid 60³— 61% Rorthern Paclflo 63˙½%, Belümore& OhR[lo 522˙85 53.% ennzylvania 24%% 47 Oanachan Paoffto. 144—145½ f feading 76— 76 bes.& Onio 54½%½% bodee Chloage Rook lsl& Pao...— 290% Obie, MIIV“,&. St. Paul. 39% 40% Souhern Paglflo 3˙% 385% denever& fiie Arande. 4õ—. 3½Southern Rallway 24½% 24½ V 14¼ 14% Southern gallway pref. 56½¼[38½ Erie lst prefßf. 24 25/ Unton Pacifie 127% 122 Sele Zst pree.... 2 15 Ae——3 155 0 f U f. 1 1½ Amerſg Can.. N 395% dilnete Seugaf: dner Seen 1 nel.O interborough Cons Corp. 3— 6— Anao Copp. Mln. 62 863— do. do. pref. 1 52 155 er 1—2 78.—. th*1 ontra 2— 48——' 4datern nereanille härins 27% 28ʃ ⁰ 15.—47 97 Loulsvhle u. Mashyllle 112½ 113— United States SteelsDorp. 10 lesdurt Kaus. Teuas 3% Uniteu Stat. Steel Corp or 109% 109% Aktlen-Umsatz 340 003(.%0 000) Letzte Hamdelanachriechten. Braunschweig, 5. März.(WITB.) Nach einer Mitteih der Verwaltung von Amme-Giesecke und Konegen.-., Brat. schweig steht sie in keinerlei Beziehung zu dem in letzter Zet beobachteten sprunghaften Steigen des Kurses ilirer Aktien an de Berliner Börse. genifper-rbe 2d1 Distb ep-Wunbr. Duisburg-Ruhrort, 4. Mürz. Amtliche Notierungen. Bergfahrt. Frachtsktze von den Nhein-Ruhr-Häfen nach Mainz-Gustavsburg .— nach Mainplätzen bis Franlcurt a. M..25, nach Mannheim .—, nach Karlsruhe.30, nach Laulerburg.50, nach Straß i. E..—; Frachtsätze von Hläſen des Rhein-Herne-Kanals na Mainz-ustavsburg.50, nach Mainplätzen bis Franklurt à. .75, nach Maunhéint.50. nach Karisruhe.80, nach Lauterburg .—, ugchn Straßburg 1. E..50, Schlepplönne von den Rhein- Ruhr-Hifen nach Mainz-Oustavsburg.40—.60, nach Mannheim .60—.80. 100 215.75 M. 4. Seite. Nr. 108. Mannheimer General⸗Anzeiger. Abend⸗Ausgabe. Dutes den Bekanntmachung betreffend dle Ausübung des Bezugsrechtes auf nom. M. 10, 250,000.— neue Aktien der Frauklurter Algemzbag Jerwebersugs- Aatien-Leseflschalt zu Frankfurt a. M. Die ordentliche Generalversammilung vom 12. Februar 1918 hat be⸗ schlossen, das Grundkapital der Gesellschaft von M. 20.50 750.000.— durch Ausgabe von 10250 Stück auf M. 30. .000.— auf Name lautender, mit 25% eingezahlter Aktien im Nennbetrage von je M. 1000.— zu erhöhen. Die neuen Aktien sind ab 1. Januar 1918 voll dividendenberechtigt. Sie sind einer Gemeinschaft überlassen worden mit der Verpfliehtung, den Inhabern der nom. M. 20,500, 000.— alten Aktien auf je zwei alte Aktien eine neue von nom. M. 1000.— zum Preise von M. 2250.— M. 4500.— per Stück zuzüglich 4½% Zinsen auf den ausmachenden Betrag ab 1. Januar 1918 and Schlußnotenstempel zum Bezuge anzubieten. Nachdem der Beschluß der Kapit Alserhöhung, sowie seine Durch- führung in das Handelsregister eingetragen worden sind, fordern wir die Besitzer der alten Aktien auf, dingungen auszuüben: das Bezugsrecht unter folgenden Be- 1. Die Anmeldung muß bei Vermeidung des Verlustes in der Zeit vom 7. März 1918 bis 23. Mäürz 1918 einschließlich in FPrankfurt a. M. bei der Direktion der Disconta-Gesellsenaft, Fillale Frankfurt a. M. 59 Beriin 8 0* 29 7* 2 Hannheim bei der 2 5* 7* „ Deutschen Effecten- u. Werchselbank, Direstion der Discontoe-Gesellschaft, Commerz- und Discento-Bank, Natlonalbank für Deutselaland, Stieldentschen Disconto- Gesellschaft.-G. Wwührend der üblichen Geschäftsstunden erfolgen. 2. Auf je zwei alte Aktien kann eine neue Aktie bezogen werden. 3. Hei der Anmeldung sind die Mäntel der Aktien, auf die das Be- zugsrecht ausgeübt werden soll, unter Beifügung eines nach der Nummern- folge geordneten Verzeichnisses zur Abstempelung einzureichen. Formu- are hierzu sind bei den Bezugsstellen erhältlich. Zugleich mit der Anmeldung ist der Bezugspreis von M. 1500.— per Stück zuzüglich 4½ ½ Zinsen auf den ausmachenden Betrag ab 1 Januar 49¹⁸ und Schlussnotenstempel zu entrichten. Veber die geleisteten Zahlungen werden Kassenduittungen ausge- stellt, gegen deren Rückgabe nach vorheriger Bekanntmachung die Ausgabe der neuen Aktien mit Gewinnanteilscheinen und Erneuerungs- schein bei dersenigen Stelle, von der die Kassenquittung ausgestellt ist, erfolgen wird. Die eingereichten Aktien, für die das Besugsrecht anene igt, Worden abgestempelt zurüekgezeben. Die Bennssstellen aind bereit, die Verwertung von Destaeresibden und Bezugarechtsspitzen zu vermitteln. Erankfurt a.., Berlin, Maunhelm, den 2. März 1913. lureiion der Disconto-Gesellschaft, Deutsche Effecten- und Wechseldank. Flilale Frankfurt a. M. action der Dlsconte-Geselsehaft. ommen- und Disconte-Bank. Mationalbank für Deutsehland. Danksagung. Für die herzliche Anteilnahme, sowie für die zahlreichen Kranzspenden bei dem Hinsdieiden unseres lieben Vaters, Sckwie- gervaters und Grobvaters Heinrich Menold sprechen wir allen unseren tiefgefühlten Dank aus. Carl Menold= 21 in felde u. Familie Otto Schmeyer u. Frau seb Meneld 21¹33 Seeknnt Hahsbrat sind ausser im Roten Kreuz-⸗NMaus 7, 12 auch zu haben bei Hermann Bazlen, Kunstgewerbehaus Müller, Fritz Weickel, C 87¹ „ Rathaus- Bogen 23 1, 3. arnle S. Tel. 4 Liektksl-xtitst Käzig Caat md—2 rad 7en—8— Sonrisgs ven—1 eu. aller Art. Neues Verfahren. Schnellste Erfolge, auch bei hartnäcki- gen Fällen. Ohne Berufsstörung.z21R 47 Tel 629 Grosse Bürorãume am Friedrichsplatz, mit Zentralheizung ꝛc. ſofort oder ſpäter zu verm. Nah. T 6, 17(Büro). N65 Rachlaßverſteigerung. verſtelgere ich am Donnerstag, 7. Mär vormitiags 9 U Augartenſtraße 75, part., nachſtehende Fahruiſſe 57 fentlich gegen bar an den Meiſtbietenden: LboS 2 vollſt gute Betten(hohe Häupter) mit Drahtroſt u. 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