für den allgemelnen und Haudelsteil? Chefredakteur für den kinzeigenteil: Anton Grieſer Druc u. Verlag: Druckerei Dr. Haas Rannheimer General — m. b.., ſämtlich in maunheim— Lelegramm- Dr. Pri eſe: General⸗Anzeiger Rannheim. Fernſprech⸗ fin⸗ * Mmannheim: Nr. 7940. 7941. 7912, 793, 7944. 7948 und Holſeſcheck⸗Nonto: Nr. 2917 Ludwigsbafen am Rhein Mittags⸗Ausgabe. ————————— 8 — Deutſcher Abenoͤbericht. Berlin, 25. April, abends.(WTB. Amtlich) Die Armee des Generals Sizi von Armin ſieht im Aampf um den gemmel. 15 die Einnahme von Hangard. Berlin, 28. April.(WTB. Nichtamtlich.) Am den Wald von Hangard wurde wechſelvoll gekämpft. Die öͤſtlichen Ausläufer des Höhenzugs zwiſchen dem Walde von Hangard und dem Dorſe Hangard fielen ſchließlich in die deulſche Hand, damit war das Dorf ſelbſi u mf a ß t, ſo daß es konzentriſch unter Jeuer genommen werden konnte. Die Franzoſen, die hier die Verleidigung hatten, ſchienen den in der letzten Zeit ſchon häufig heiß umkämpften Ork unter allen Amſtänden halten zu wollen. Jedenfalls war ihre Verteidigung erhel ſich zäher als die der Englünder auf dem nördlichen Teil des Geſechtsfeldes. Aber obwohl die fran · zoͤſiſche Führung die ganz außergewöhnlich ſchweren Verlufte nicht ſcheute, die ihre Infankerie in dem liefliegenden und mit Jeuer überſchüttetem Dorf erleiden mußte, gelang es ihr dennoch nicht, durch krampfhaftes Jeſthalten an dieſer Stelle, die Schlappe der Engländer weiter nördlich welt zu machen. Zur Mittagsſtunde hellte das Welter ein wenig auf. Jetzt halle man von den Beobachtungsſtellen aus wenigſtens ſoviel Ueberſicht, daß man die Jortſchritte der deulſchen Truppen ſeſtſteuen konnle. Hangard war von ſchwer ſtem Jeuer zugedeckt und der darin verſteckte Feind unſchädlich gemacht. Noch am 24. April abends wurde nach erbittertem Hänuſerkampf das ſtark beſetzte Dorf ge⸗ nommen. Hier allein wurden 500 Gefangene gemacht. Starke wiederholte Gegenangriffe des Feindes gegen Dorf und Wald Hangard ſcheiterten blutig. Lange Gefangenen⸗ kolonnen, hauyffächlich Engländer, wurden von dem Kampf⸗ ſelde abtrausportiert. Weiter ſüdlich von Hangard, weſilich der Avre, gelang es den Deutkſchen, die Höhe nordweſtlich Ca ſtel zu nehmen. Die bluligen Verluſte des Feindes ſind auf der ganzen Fronk ſehr ſchwer. Die in vorderſter Linie befindlichen franzöſiſchen und engliſchen Diviſionen ſowie die von räck⸗ wärts zu Gegenangriffen herangeführken friſchen feindlichen Aräfte wurden keilweiſe ſchon in der Bereilſiellung von un⸗ zuſammengefaßlen Arkillerie-⸗ und Maſchinengewehr⸗ feuer ſtiark gelichtet. Von den engliſchen Truppen halte haupk⸗ ſächlich eine auſtraliſche Diviſion, die auch wieder am Brenn⸗ punkte der Kämpfe ſtand, ſehr gelitten. Auch die Franzoſen mugßten infolge der engliſchen Schlappe aufs neue hohe Blut⸗ opfer bringen. der rfolg vom 24. April. Berlin 25. April.(WTB. Nichtamtlich.) Am 24. April früh wurde von den deutſchen Truppen zwiſchen War fufge, Aboncourt und der euce ein geplanter Angriff ausgeführt. Die Arkillerievorbereitung war kurz, aber von Hrößter Heftigkeit und Wirkung. Sie begann kurz nach 4 Ahr 0 Minuten vormitlags und deckle die ſeindliche Arkillerie, die anfangs zu erwidern verſuchle, bald zu. Planmäßig um 7 Uhr at die Infanterie zum S tur m an auf die vorderſten feind · Stellungen, die ſofort genommen wurden. Den Angriff begleiteten mehrere Slurmpanzerwagenabteilun⸗ gen, die, mit der Infaukerie vorgehend, die am ſtärkſten aus· bebauten feindlichen Stützvunkte der erſten und zweiken Linie 5 it Geſchütz- und Maſchinengewehrfeuer niederkämpften. Aus er Richtung Warfuſse—-Aboncourt kam der Angriff lehr ſchnell über die erſten engliſchen Linien hinweg bis an 55 Oſtrand von Villers-Brektonneux. Hier leiſteten e Engländer hartnäckigſten Widerſtand. Die keulſchen Skurmpanzerwagen unkerſtützten jedoch durch Be⸗ eichen der Dorſſtraße und flankierenden Angriff vom Nord · uud Südrand des Dorfes ſehr wirkſam die Infankerie. Beſon · — erbittert war der Kampf an der Bahn und am Kirchhof duch des Ortes. Dieſe Punkte verſuchte der Engländer ver ⸗ zeblich zu halten. Unterdeſſen hakken weiter füdlich, gleich⸗ von Skurmpanzerwagen unlerſtützt, die deulſchen An⸗ 9elstrupyen von Marcelcave her die gegen das etwa enkſernte Dorf Cachy ſich hinziehende, lang geſtreckte el ene durchſchriklen und die erſle und die zweile engliſche nie überwunden. Die rückwärkigen Berbindungen funkkio⸗ gul. So war es möglich, das Jeuer der Arkillerie mit —— Sicherheit zu leiten. Die Wirkung des deutſchen Artillerie⸗ feuers zeigte ſich auch bald in der ziemlich ſchwachen. zuweilen faſt ganz ausſetzenden Aniwort der engliſchen Artillerie, vor allem aber in der erfreulichen Tatſache, daß die deulſche Junfankerie trotz des weiten, offenen und ſchutzloſen Ge⸗ ländes keine größeren VBerluſte erlitt. „Die wilde Schlacht“. m. Köln, 26. April.(Pr.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet von der Schweizer Grenze: Die heutige Havasmeldung zu den Kämpfen an der franzöſiſch⸗engliſchen Front ſpricht von einer wilden Schlacht unter dem Einſatz ſehr ſtarker Beſtände. Wiederum verſuchte der Feind die franzöſiſch⸗engliſche Front an der Verbin⸗ dungsſtelle der beiden Heere einzuſtoßen. Wie fol⸗ genſchwer überall das deutſche Vordringen eingeſchätzt wird, 900 daraus hervor, daß, dem„Echo de Paris“ zufolge, Sir ouglas Haig, der die Operationen ſelbſt leitet, befohlen hatte, das verlorene Gelände um jeden Preis wieder zu gewinnen. Von den Betrachtungen italieniſcher Blätter iſt heute ein Bericht des Pariſer Vertreters der„Tribunga“ be⸗ merkenswert, der ſich hauptſächlich mit dem Angriff im Pas de Calais beſchäftigt. Die ungeheuren Vor⸗ räte, die die Verbündeten hinter dieſem Frontabſchnitt an⸗ ehäuft hätten, ſollten nicht nur zur täglichen Speiſung der ront, ſondern auch zu einem großen Angriff der Verbündeten dienen, der von den bei Ypern und Menin eroberten Höhen aus geplant war und dem die deutſche Heeresleitung infolge des Friedens mit Rußland zuvorgekommen ſei. Einem Durchbruchsverſuch nach Calais oder Dün⸗ kirchen würden die Engländer zweifellos den letzten Mann entgegenſtellen. ee Calais und Dünkirchen im Verteidigungszuſland. e. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 26. April.(Pr.⸗Tel. g..) Die Mailänder Zeitungen melden aus Paris, daß Calais und Dünkirchen auch von der Landſeite aus in Vertei⸗ digungszuſtand geſetzt werden. Engliſche und amerika⸗ niſche Pionierabteilungen ſeien dabei, im Umkreis von ſechs Stunden neue Befeſtigungen zu errichten. Die feindlichen Verluſte. Berlin, 25. April.(WTB. Nichtamtlich.) Die Höhe der britiſchen Verluſte in der letzten Zeit geht daraus her⸗ vor, daß der Erſatz allgemein bereits aus ganz jungen Rekruten beſteht. Die Kriegsmüdigkeit der alten gedienten Soldaten iſt ſehr gewachſen. Nicht ſelten müſſen ſie von den Sanitätsmannſchaften aus den Trichtern der Gasgranaten vertrieben werden, wo ſie ſich durch Ein⸗ atmen der Gasrückſtände einen Heimaturlaub verſchaffen wollen. Die ſtändiggroßen Verluſte und die Notwen⸗ digkeit, ſie vor der Oeffentlichkeit zu verbergen, haben die Franzoſen veranlaßt, den Erſatz für einen Truppenteil nicht mehr wie zu Anfang aus ſeinem urſprünglichen Erſatzbezirk, ſondern aus allen Teilen Frankreichs zu verlangen. So ver⸗ teilen ſich die Verluſte auf verſchiedene Gegenden und fallen nicht in ſo erſchreckender Weiſe auf. Berlin, 25. April.(WTB. Nichtamtlich.) Neu eingelaufene Meldungen beſtätigen die außerordentlich ſchweren blutigen Verluſte der Franzoſen bei dem erfolg⸗ reichen Sturm der Deutſchen am 22. April gegen die Höhe von Vleugelhoek ſowie bei den dort mehrfach wiederholten vergeblichen franzöſiſchen Gegenangriffen. Am 24. April griſſe ſtarke feindliche Kräfte nach pelr Artillerie⸗ und Minenwerfervorbereitung nordweſtlich Feſtubert an. Dieſer 99 und ein um 10.30 Uhr abends an der Front Mete⸗ ren⸗Fletre angeſetzter Angriff wurden unter hohen Feind⸗ verluſten abgewieſen. Die geringe engliſche Widerſtandskraft. Berlin, 25. April.(WTB. Nichtamtlich.) Nach überein⸗ ſtimmenden Ausſagen gefangener Franzoſen iſt man in Frank⸗ reich und beſonders in militäriſchen Kreiſen aufs höchſte auf⸗ gebracht über diegeringe Widerſtandskraft, welche die Engländer gegenüber dem deutſchen Anſturm bewieſen und über ihre verſagende Führung. Hätten die Eng⸗ länder jetzt nicht in die Unterſtellung der engliſchen Front unter franzöſiſchen Oberbefehl gewilligt, ſo hätte die Weige⸗ rung mit Sicherheit zum Bruche geführt. Ohne ganz zwin⸗ gende Gründe hätte der engliſche Nationalſtolz dieſe Konzeſ⸗ ſion gewiß nicht gemacht. Franzöſiſche Hoffnungen. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 26. April.(Priv.⸗Tel. g..) Von der franzöſiſchen Grenze wird gemeldet: Im neuen Heeres⸗ ausſchuß der franzöſiſchen Kammer wurde am Mon⸗ tag von Negierungsſeite auf eine Anfrage der linken Kammergruppe erklärt, daß die Sperre im Briefverkehr zwiſchen dem Feldheer und der Heimat noch weitere 2 Wochen dauern werde, wofür ausſchließlich wichtige militäriſche Gründe maßgebend ſeien. Die dann eintretenden Ereigniſſe würden das franzöſiſche Volk für die jetzige Zeit der Opfer entſchädigen. Badiſche Neueſte Nachrichten Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in 1918.— Nr. 193. Augelgengteiſe: Die Iſaltige Roioneizene 40— — 30 Slengig. Reklamen 1182— kumahmeſchluß: Mittagb vormittage 8˙ Uhr. Abendblatt gachmittags 2% Uhr Für zeigen an beſtimmten Cagen, Stellen und wird keine Den. übernommen 8 antwortung ezugspreie tn eim uuid Uuige bung monati! M. 2— mit Bringerlo ug: L. M einjch! Juſtellunasaebühr. Bel der boabdeb W0 Einzel · Ur: io dia moderner Kupfertiefdruck ⸗Ausführung. —— Ißnm vVorrücken auf Ipern und Amiens. der Kampf um den Kemmelberg. Der engliſche Angriff auf Jeebrügge und Oſtende. Amkſiche deulſche Darſtellung. Berlin, 25. April.(wWi. Amtlich.) Nach Reuters Mei⸗ dungen ſollen nach England zurückgekehrte Leute der Landungs⸗ ableilung des gegen Jeebrügge angeſetzt geweſenen Angriffs⸗ geſchwaders ausgeſagt haben, daß alle Geſchütze, Schup⸗ ven und Munitionsvorräte auf dem Hafendamm zerſtört und die Schleuſentore in die Luft geſprengt worden ſeien. Dieſe Behauptungen ſind von Anfaug bis Ende frei erfunden. Außer der geringfügigen, bereits ausgebeſſerten Zerſtörung an der Molenderbindung haben die Engländer durch ihre Unterneh⸗ mung nicht das mindeſte erreicht. Es iſt nicht eine einzige der auf der Mole befindlichen militäriſchen Einrichtungen auch uur in Mitleidenſchaft gezogen worden. Bis auf die bereits gemeldele leichte Beſchädigung eines einzigen Torpedobootes ſind auch keiner⸗ lei Jerſtörungen an irgendz einem-Boot, Torpedobool oder ſonftigen Fahrzeugen erreicht worden. Auch an die Schleufe iſt der Jeind weder durch Sprengungen noch durch Geſchützfeuer herangekommen. Die geſamken Haſen· einrichtungen Jeebrügges ſind vielmehr völlig unverſehrt und voll belrieb⸗fähig. Nach Gefangenenausſagen hal der Jeind das gleiche Unternehmen bereits viermal durchzuführen verſuchl. In⸗· folge der Wachſamkeit unſerer Vorpoſtenboole und unſerer Balterien iſt er jedesmal zur Amkehr gezwungen worden. Wenn es ihm diesmal gelang. an die Angriffs ziele naͤher heran⸗ zukommen, ſo verdankt er dies dem Juſammentteffen für ihn bo⸗ ſonders günſtiger Umſtände. Hierbel ſpielte das neblige Wetter und die Windrichtung eine entſcheidende Rolle. Letztere führte den im großen Umfange verwandlen künſtlichen Nebel vor dem An⸗ greifer her. unmittelhar auf die Angriffsziele zu. Anſere Abwehr⸗ mittel konnten daher erſt in Tätigkeit treien, als der Kreuzer Vin⸗ dictive“ auf nächſte Entfernung in Sicht kam. Ihre Wirkung ſetzte ſodann mit voller Wucht ein, ſodaß es dem Kreuzer bei aller Anerkennung des von ſeiner Führung gezeigten ſeemänniſchen Ge⸗ ſchicks nicht gelang, die für die unternehmung beſtimmten vier Kompagnien Seeſoldaten zu landen. Die wenigen Leuke, denen es unter Führung ihrer Offiziere möglich war, auf der Mole Juß zu faſſen, wurden von der tayferen Verteldigung nieder⸗ gemacht oder ins Waſſer geworſen, bis auf eiwa 12 Mann und einen Hauptmann, die ſich als Gefangene in unſerer Hand befinden. MII ihnen ſielen zwei Flammenwerfer, zwej Maſchinengewehre und ſonſtige Nahkampfwaffen in unſere Hand. „Bindictive“ mußte unter dem vernichtenden Feuer viel⸗ mehr wieder von der Mole ablegen Die zur Sperrung der Kanal⸗ einfahrt beſtimmten Kreuzer wurden gleichfalls beim Herauskreien aus dem Nebel unter vernichtendes Jeuer genommen. Es gelang daher, ſie zum S inken zu bringen, bevor ſie die für die Sprengung angeſtrebten Plätze erreicht hatten. Die von den Engländern mit ſchweren Perſonal- und Materlalopfern eingeſetzken Mittel haben demnach in keiner Weiſe den Erfolg erzielt, den der FJeind erhofft hat. Insbeſondere iſt ihre Abſicht, die Einfahrt zu un⸗ ſerem Ankerſeeſtützvunkt zu ſperren, vereitelt worden. Reufer mag mit Recht die Anternehmungsluſt und die Tapferkeit der an dem Unternehmen beteiligten Engländer loben, uns vermag er aber die Genugtuung darüber nicht zu nehmen, daß dank der Tapferkeit unſerer Verteidiger der Gegner ſein Ziel nicht erreicht hal. VBericht eines Augenzeugen. Brügge, 25. April.(WTB.) Von einem Augenzeugen wird unz zu dem engliſchen Flottenangriff auf Oſtende und Zeebrügge noch berichtet: Der engliſche Flottenangriff auf Oſtende und Zeebrügge am frühen Morgen des 23. April ſollte die dortigen Anlagen zer⸗ ſtören und die Hafenausfahrten durch Verſenken von Sperrſchiffen blockieren. Die Nacht vom 22. zum 23. April iſt dieſig und unſichtig. Ein feiner Regen fällt. Nach Mitternacht ſchwirrt es über Oſtende und Zeebrügge. Abwehrfeuer, Bomben krachen. Ein neuer Ton: das langgezogene Heulen der Achtund⸗ dreißiger und engliſcher Monitoren. Die deutſchen Küſtenbatterien nehmen das Feuer auf. Aber das offene Meer verſchwindet wie unter einem dichten Schleier. Das machen die Neb elapparate feindlicher Schiffe Mit einem Male zittert der mächtige Quaderbau der Mole unter furchtbaren Schlägen. Ein mit Exploſipſtoffen gefülltes engliſches U⸗Boot iſt gegen die Mole gefahren. Ein Teil der Gitterbrücke, welche die eigentliche Mole mit dem Feſtlande ver⸗ bindet, fliegt in die Luft. Für den Augenblick iſt jede Verbindung mit dem Lande abgeſchnitten. Vergeblich ſteigen die Leuchtraketen und werfen die Morſeapparate ihre Lichtbündel. Der Nebel iſt zu dick. Die Wache ſteht in fieberhafter Erwartung hinter der meter⸗ dicken Brüſtung der Molenmauer. Da taucht wie ein Geiſterſchiff dger engliſche Kre uzer aus dem Nebel Schon iſt er an der Mole im toten Winkel Maſchinen⸗ gemehre rattern, und die kleinen Maſchinenkanonen ſpucken raſſelnd Eeſchoß auf Geſchoß auf das Deck des feindlichen Kreuzers, das ſchwarz iſt von Menſchen. Aber von den 400 Royal Marines weiß jeder einzelne, daß es gilt, zu ſiegen oder zu ſterben. Unter ——ů ——— 3 — 2. Seite. Nr. 193. Mannheimer General⸗Anzeiger.[Wiags⸗Ausgabe.) Freitag, den 28. April 1018. dem tällichen Hagel der Maſchinengewehre werden Laufſtege gegen die Molenwand geworfen. Die Verwegenſten kleitern hinauf, die Kompagnieführer an der Spitze. Von Vieren blieben drei tot auf der Mole. Eis wilder Kampf in Dunſt und Nebel die zitternde Mauer, ein Kampf mit Bafonett, Meſſer, Fauſt und Zähnen! Von den 40 Engländern. die die Mole erſtiegen haben, kommt keiner lebend zurück. Das Deck des Kreuzers ſchwimmt in Blut. Der Engländer wirft wieder ab. Der Verſuch, die Seeflugſtakion und die anderen Einrichtungen der Mole durch handſtreichartigen Ueber⸗ fall zu zerſtören, iſt geſcheitert. Mit qualmenden Nebel⸗ apparaten verſuchen drei feindliche Kreuzer den Molenkopf Zu pafſieren. Da bricht das Jeuer der Molenkopfbatterie aus den Röhren. Treffer ſind im Schornſtein, auf der Kommandobrücke und im Rumpf. Auch die Küſtenbatterien greifen ein, die jetzt ihr Ziel im Dunſt erkennen können. Die engliſchen Schiffe beginnen zu ſinken. Zwar haben ſie noch Fahrt. Aberde s genügt doch nicht mehr, um ihr Ziel, die Kanal⸗ ſchleuße, zu erreichen und zu ſperren. Ein Zerſtörer, der die Beſatzungen aufnehmen ſoll, ſinkt im deutſchen Geſchützfeuer. PVon den Beſatzungen entkommt kaum einer. Doch größer war der Mißerfolg bei Oſtende. Die engliſchen Sperrſchiffe kamen überhaupt nicht an die Hafeneinfahrt heran. Kaum geſichtet, ſanken ſie im Jeuer der deutſchen Küſten⸗ batterien. Zwei Zerſtörer, die ſich Wenduhne zu nähern ver⸗ ſuchten, wurden gleichfalls vernichtet. Am Morgen des 23. April ſahen die aufklärenden deutſchen Flieger vor der Küſte fieben treibende Kutter, Wrakteile und Leichen. Jünf Lebende und einen Totem konnten die deutſchen Torpedoboote noch bergen. Die geſprengte Molenbrücke iſt raſch wieder⸗ hergeſtellt. Ein einziges deutſches Torpedobdoot iſt unbedeu⸗ zend beſchädigt. Seine Gefechtskraft iſt nicht beeinträchtigt. In Oſtende ſind einige Häuſer beſchädigt und zehn Belgier getötet. Der Engländer aber büßte fünf kleine Kreuzer, drei Zerſtörer und mehrere Motorſchnellboote ein. Nach ſchwerer aber wiegt der Verluſt der zahlreichen Toten, der tapferſten der Tapferen. Der engliſche Junkſpruch vom 24. April meint, daß die Ein⸗ fahrt zum Brügger Kanal möglicherweiſe, wirkſam blockiert ſei. Sollten die Optimiſten im vereinigten Königreich darauf ihre Hoffnungen bauen, ſo wird der unver änderte Fortgang des deutſchen U⸗Bootkrieges ſie belehren, daß England ſeine Schiffe und Mennſchen Lergeblich geopfert hat. Der Kaiſer auf dem Schauplatze des engliſchen Handſtreiche⸗ von Jeebrügge. er N am 23. April. Am frühen Morgen hatte der Kaiſer die erſten Nachrichten von dem im Laufe der Nacht erfolgten Handſtreich der Engländer auf die Mole und den Kenal von Zeebrügge erhalten. Sein Entſchluß, den Schau⸗ 25 des kühn angelegten und glänzend abge⸗ chlagenen Angriffs aufzuſuchen, war ſofort gefaßt. Schon in früher Vormittagsſtunde traf er in Zeebrügge ein, wo der Kommandierende des Marinekorps, Admiral von Schröder, ihn exwartete und zunächſt vor der Karte eine Darſtellung der Kampfhandlung gab. Der Vortrag hatte reichlich viel Schrapne und Maſchinengewehrfeuer als Begleittöne, denn die engliſchen Flieger verſuchten immer wieder im Schutze des dunſtigen Wetters heranzukommen, um dir Ergebniſſe des nächtlichen Ueberfalles zu erkunden. Nach dem Vortrage begab ſich der Kaiſer auf die Mole, wo er ſich davon über⸗ zeügte, daß der durch die Sprengung der Eiſenbrücke verürſachte Schaden ſeine Behebung ſchon hat und daß eineſ endgültige Ueber⸗ rückung der Lücke in wenigen Tagen erfolgt ſein kann. Ebenſo überzeugte er ſich von dem bollkommen —2 Zuſtande aller unſerer Anlagen und inrichtungen auf dem äußeren, dem Angriffe als Ziel ſteckten Molenteile. Hierauf begab er ſich zu der Kanal⸗ leuſe und zum Kanaleinlaß, in dem die beiden verſenkten mit Zement beladenen Kreuzer liegen und ließ ſich iex vor dem Gelände des nächtlichen Kampfes noch einmal n ganzen Hergang von mehreren an dem Kampfe beteiligten Offizieren darſtellen. Als der gefangene engliſche Marine⸗Infan⸗ tertle⸗Hauptmann eben vorübergeführt wurde, ließ der Kaiſer ihn zu ſich kommen, um auch die Darſtellung des Kampfes von dieſer gegneriſchen Seite zu hören. Der Haupt⸗ mann gab zu, daß die Vernichtung unſerer Einrichtungen auf ber Mole und die Abklemmung unſerer Unter⸗ ſeeboote von den Ausfallſtellen in Zeebrügge und Oſtende das Ziel des lange vorbereiteten und mit großen Mitteln ausgeführten Unternehmens waren. Der Ueberfall wäre bereits viermal angeſetzt und eingeleitet ge⸗ weſen, jedoch ſedesmal an der Wachfamtelt un⸗ ſerer Vorpoſtenboote geſcheitert. Erſt in dieſer hingegangenen Nacht hätten die dicken Nebel„den Reed“ er⸗ licht— leider ohne daß ihm der erſtrebte Erfolg beſchieden geweſen wäre. Der Kaiſer zeichnete darauf mehrere im Laufe des Krieges beſonders rühmlich hervorgetretene Offiziere, darunter die Marineflieger Chriſtianſen und Killinger durch Anſprachen aus. Deulſchland und Holland. Die Beziehun gen 7 80 Deutſchland und Holland machen augenblicklich eine unerfreuliche Kriſe durch. Den Grad der Schärfe dieſer Kriſe erſehen wir am beſten daraus, daß vor einigen Tagen im Haag ſegen das ganze tolle und ſinnloſe Gerücht umlaufen konnte, Deutſchland habe an Holland ein Ultimatum geſtellt, in dem es die Erfüllung beſtimmter For⸗ derungen verlangte, widrigenfalls werde es die holländiſchen Häfen beſetzen. Der Urſprung dieſer panikartigen und aufs höchſte gereizten Stimmung der Holländer gegen Deutſchland iſt nicht ſowohl in ſachlichen Meinungsverſchiedenheiten. als in engliſchen Machenſchaften zu ſehen. Man kann es unſeren niederländiſchen Nachbarn nicht oft genug zu Ge⸗ müte führen, daß ſie auserſehen ſind, das nächſte Opfer Englands unter den kleinen europäiſchen Staaten zu wer⸗ den. Die engliſche Propaganda bearbeitet Holland ſchon ſeit Wochen ganz ſyſtematiſch in dem Sinne, daß Deutſchland irgend welche finſteren Machenſchaften gegen Holland verfolge. Schon Anfang März— alſo im Herannaähen der deutſchen Offenſive — fanden wir aufgeregte Stimmen in der holländiſchen Preſſe, die ſchwere Gefahren für die Niederlande vorausſagten. Das Handelsblad fragte voller Beſorgnis, ob jetzt nicht Holland es am eigenen Leibe zu ſpüren bekommen werde, wenn auch im Weſten ein deutſcher Friede erkämpft werde. Ein Pro⸗ ſeſſor von Hamel, der ſich durch eine beſonders rege Phan⸗ kaſtie und beſonders ſtarke Deutſchfeindlichkeit auszeichnete, entwarf ein grauenhaftes Gemälde von der mitteleuropäiſchen Sturmflut und ſagte, die Freiheit von ganz Europa liege in angſtvoller Spannung, unſicher, ob ſie ſich gegen die Ueber⸗ macht ſchützen könne. Neuerdings hat dann der„Daily Tele⸗ graph“ ein in Berlin geichmiedetes Komplott erfunden, durch das Holland genödtigt werden ſolle, an dem Weltkampf teilzunehmen. Am 29. März erſchien im Nieuwe Notterdamſche Courant ein äußerſt gereizter Artikel, der u. a. beſagte: Die deutſche Preßhe täte beſſer daran, ihre Kräfte und Intereſſen den eigenen inneren Angelegenheiten des Deutſchen Reiches zu wid⸗ men. Es iſt in Deutſchland im Rauſche über einige anfängliche Er⸗ folge im Weſten eine neue militäriſche Strömung ent⸗ ſtanden, welche die ganze Welt, außer Deulſchland, mit großer Beſorgnis erfüllt. Es wäre zu wünſchen, daß man in Deutſch⸗ land darauf und auf die Gefahren, die ſich daraus ergeben können, ſeine Aufmerkſamkeit hinlenken möchte, ſtatt ſich über unſere Neu⸗ tralität beſorgt zu zeigen. Die augenblickliche Gefahr liegt nicht hier, ſondern in Be rlin. Dieſer Schluß iſt vielleicht für unſere Leſer etwas alarmierend, wie können uns aber nicht anbers ausdrücken. 8 Gegenüber dieſem aufgeregten Treiben kann man immer und immer wieder nur betonen, daß Deutſchland wirklich nicht daran denkt, Holland anzutaſten. Wir haben die holländiſche Neutralität ſtets geachtet, troßdem ſie eine ſtark eniente⸗ freundliche Färbung trug und trägt. Die Holländer, die das Gegenteil glauben, ſind Opfer engliſcher Machen⸗ ſchaften und bringen ihr Vaterland in Gefahr, ein Opfer des Vampirs des Feſtlandes zu werden wie Rumänien, Ser⸗ bien, Griechenland uſw. Auf dieſe Zuſammenhänge und un⸗ äbweisbaren Folgerungen kann von deutſcher Seite nicht deut⸗ lich und kräftig genug hingewieſen werden. Wenn Holland aber in der rechten Geſinnung und ohne das ſinnloſe und unbegründete Mißtrauen in die weiteren Verhandlungen geht, ſo werden die Verhandlungen ſüber das Wirtſchafts⸗Ab⸗ kommen und die Schiffsfrage ſchon zum guten Ende gedeihen. Soudon über die Lage. J Berlin, 26. April.(Von unſ. Berliner Büro.) Die „Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ meldet aus dem Haag unterm 25.: Die erſt mit Ende der Woche erwarteten Erklärungen des holländiſchen Außenminiſters Loudon über die deutſch⸗ holländiſche Streitfrage wurde bereits heute von ihm abgegeben, veranlaßt durch einige welche der Abgeordnete Cremer in der Erſten Kammer ſtellte. Er forderte die holländiſche Regierung auf, über die in der hollän⸗ diſchen Preſſe aufgetauchten beunruhigenden Meldungen über den Schiffsverkehr zwiſchen Holland und Ame⸗ rika und den gegenwärtigen Stand der wirtſchaft⸗ lichen Verhandlungen mit Deutſchland ſich zu äußern. Miniſter Loudon führte ungefähr folgendes aus: Die niederländiſche Regierung iſt bereit, den Pendelverkehr zwiſchen Holland und Ameriks aufzunehmen, wenn ſie des Erfolges im voraus ſicher iſt. Aus England liegt eine Erklärung vor, daß Schiffe nach dem 22. März nicht mehr beſchlagnahmt werden. Ich habe mit dem amerikaniſchen Geſandten geſtern abend über dieſe Frage geſprochen; er war der Meinung, daß ein Mißver⸗ ſtändnis vorliegen müſſe. Aus den bisherigen Dokumenten ergebe ſich, daß Holland damit rechnen könne, daß ſeine Schiffe, welche nach dem 22. Mürz in amerikaniſchen Häfen einlaufen, nicht beſchlagnahmt werden. Ich bin, ſagte der Miniſter, trotz⸗ dem der Anſicht, daß über die Rückkehr der Schiffe von den beteiligten Regierungen eine ausdrückliche Erklärung abge⸗ geben werden müſſe. Bei dem Pendelverkehr von ſechs Schif⸗ fen iſt die Möglichkeit vorhanden, allmählich die uns zugeſagten hunderttauſend Tonnen Getreide einzuführen. Von deutſcher Seite müſſen wir jedoch eine Sicherheit dafür haben, daß dieſem Verkehr keine Schwierigkeiten in den Weg gelegt werden. Dies⸗ bezügliche Schritte ſind in Berlin bereits unternom⸗ men. Sobald eine definitive Regelung der Angelegenheit ge⸗ troffen iſt, kann ein regelmößiger Schiffsverkehr aufgenommen werden. Durch die Beſchlagnahme der holländiſchen Schiffe iſt der Wirtſchaftsvertrag mit der Entente hin⸗ fällig geworden. Ich glaube, daß die Alliierten den Ver⸗ pflichtungen, die ſie Holland gegenüber haben, nachkommen werden. Eine Sicherheit dafür habe ich jedoch nicht in den Händen. Ueber das Schickſal der holländiſchen Schiffe in indiſchen Häfen iſt mir nichts bekannt. Der Miniſter kam dann auf das deutſch⸗hollän⸗ diſche Wirtſchaftsabkommen zu ſprechen und ſagte, daß die Verzögerung dieſes Abkommens zunächſt dadurch 411N wurde, daß die Berufung von Sachver⸗ tändigen in die Kommiſſion erfolgte, was zu ſehr ein⸗ ehenden und langwierigen Beratungen führte. Das Abkommen werde dadurch aber umſo gründlicher vorbereitet. Eine weitere Verzögerung liege darin, daß man ſich erſt über die Stellung der Alliierten informieren müſſe. Die Verhandlungen gingen nur langſam vonſtatten, weil Holland zur Zeit nur ſehr wenig Artikel ausführen könne. u der Sand⸗ und Kiesfrage erklärte Loudon, er wolle nicht verhehlen, daß er die Frage als ſehrernſt anſehe. Die Kammer werde begreifen, daß er im Augenblick nicht auf Einzelheiten eingehen könne. 8 deulſcher Reichslag. Sitzungsbericht. Berlin, 25. April. Am Bundesratstiſch Graf Rödern. Vizepräſident Dr. Paaſche eröffnet die Sitzung kurz nach 174 Uhr. Er teilt mit, daß das ungariſche Magnatenhaus an den Reichs⸗ tag ein Begrüßungstelegramm anläßiich der Waffenerfolge im Weſten gerichtet hat. Es wird an beideHäuſer des ungariſchen Par⸗ laments ein Danktelegramm gerichtet werden. Die erſte Beratung der Steuervorlagen wird fortgeſetzt bei der allgemeinen Beſprechung der Getränkeſteuern, des Bierſteuer⸗ eſetzes, des Bierzollgeſetzes, des Weinſteuergeſezes, der Novelle zum chaumweinſteuergeſetz, des Geſetzentwurfs üher die Beſteuerung der Mineralwäſſer und anderer künſtlich bereiteter Getränke, ſowie der Erhöhung der Zölle auf Kaffee, Tee, Kakao und Schokolade und dez Geſetzes über das Branntweinmonopol. Staatsſekretär Graf Rödern: Die Ihnen jetzt vorgelegten Steuern ſollen etwa 1240 Millionen Mark mehr einbringen als dieſe Steuern bisher gebracht haben. Sie würden uns in Zukunft eine Geſamtſumme von 1600 Millionen Mark bringen. Man ſollte dieſen Betrag nicht nach der abſoluten Ertrags⸗ höhe ſchätzen, ſondern nur in Relation zu dem Geſamtbedarf, vor dem wir vorausſichtlich beim Ende des Krieges ſtehen werden. Der 9 0 Ertrag der Getränkeſteuern ſtellte bisher ein Viertel der Reichsſteuern dar. Ich würde mich freuen, wenn in Zukunft die eben von mir genannten 1600 Millionen ein Viertel der künftigen Reichs⸗ ſteuern darſtellten. Der Herr Abgeordnete Waldſtein(Ir.—— hat nun meine bier aufgemachte Rechnung. daß die im egsetat er⸗ direkten Steuern für das Reich und die Bundesſtaaten 955 Milliarden und die indirekten Steuern 4 Milliarden einbrachten, an⸗ Herr Waldſtein, die Folgerung aus meinem Exempel ziehen zu gezweifelt. Einerſeits hat er auf den Umſtand hingewleſen, auf den ich ſelbſt aufmerkſam gemacht habe, daß die direkten Steuern ein⸗ malig, die anderen laufend ſind. Meine Herren, ich glaube dieſem Umſtande dadurch Rechnung getragen zu haben, daß ich die laufen⸗ den Steuern für die Kriegsetatsſahre immer eingeſetzt habe. Ein zweiter vom Abg. Waldſtein bemängelter Punkt iſt die Tatſache, daß der Wehrbeitrag und die Beſitzſteuer vor dem Kriege beſchloſſen wurde. Belaſtet haben beide Steuern zum erſtenmale die Kriegszeit. ſie ſind beide erſt in der Kriegszeit erhoben worden. Nun— ollen, daß nun auch die vor dem Kriege beſchloſſenen indirekten Steuern, die auch in der Kriegszeit zur Erhebung gelangt ſeien, in das Exempel einbezogen werden müßten. Ich folge dem Herrn Ab⸗ eordneten ſehr gerne auf dieſem Wege. Wir wollen die indirekten teuern, die vor dem Kriege beſchloſſen und während des Krieges er⸗ hoben worden ſind, für die Kriegsjahre ausrechnen. Hier wird man 1600 Millionen einſetzen können. Wir müſſen das Exempel den Steuerzahlern gegenüber einheitlich machen. Wir können die Be⸗ laſtung doch nicht einſeitig nur von Reichswegen betrachten. Da unterliegt es keinem Zweifel, daß die direkte Belaſtung der Kom⸗ munen und Bundesſtagten pro Jahr 2˙7 Milliarden Mark betragen, alſo für 5 Kriegsetatsſahre 12/ Milliarden Mark. So kommt man zu einer Erhebung in Geſtalt von Verbrauchsabgaben von ungefähr 12% Milliarden, und man kommt auf eine Erhebung von direkten, den Beſitz belaſtenden Steuern auf ungefähr 22 Milliarden. Hier bleibt die Spannung ungefähr dieſelbe: das Verhältnis zwiſchen beiden verſchiebt ſich nicht weſentlich. Es iſt ein Irrtum, anzunehmen, daß wir je in der Lage geweſen würen, die Bundes⸗ ſtaaten auch ohne eine beſondere ſteuerliche Geſetzgebung nur durch den Herrn Reichskanzler am Anfang des Krieges zu einer Erhöhung der Matrikularbeiträge zu zwingen. Nach der Reichsverfaſſung kann der Reichskanzler nur Matrikularbeiträge in der budgetmäßigen Höhe ausſchreiben. Es müßte ein Budget vorhergegangen ſein. Selbſt wenn der Bundesrat hier aufgrund des Ermächtigungsgeſetzes hätte vorgehen können, würden Sie damit nicht einverſtanden geweſen ſein, weil Sie immer wieder daran feſtgehalten haben, daß ohne die Mitwirkung des Reichstages derartige Beſtimmungen nicht zuſtonde kommen ſollen. Die Herren Abgeordneten Dr. Paaſche und Keil haben danach auf die Mitwirkung der bundesſtaatlichen Finanz⸗ miniſter hingewieſen. Dazu möchte ich bemerken: Ich werde ein Geſetz, mit deſſen Tendenz ich nicht einverſtanden bin, hier meiner⸗ ſeits nicht vertreten, andernfalls würde ich wiſſen, die nötigen Kon⸗ zu ziehen. Ich darf dann mit wenigen Worten auf die neuen Steuervorlagen eingehen, die uns heute beſchäftigen. Die gegenwärtige Malzſteuer hat einen ganz erſchreckend geringen Ertrag gebracht. Da ſcheint es jetzt für die verbündeten Regierungen der geeignete Zeitpunkt zu ſein, zu der modernen Steuer der Fabrikatſteuer überzugehen. Die Erhöhung der Sötze iſt ſehr erheblich, nach der Meinung der Intereſſenten aber doch nicht unerträglich. Das Branntwein⸗ monopol, das den größten Teil dieſer Vorlagen dorſtellt, hat uns hier in anderer Form ſchon zweimal beſchäftigt. Die ganze Ent⸗ wicklung des Geſetzes drängt unſerer Ueberzeugung nach auf da⸗ Monopol hin. Das vorgelegte Monopol iſt im weſentlichen nur eine Verſtaatlichung der Spirituszentrale und ein Großhandelsmonopol. Die Geſchäftsführer der Spirituszentrale ſind nicht gewillt, eine per⸗ entwortliche Stellung in der Verwaltung einzunehmen und verzichten auf eine Entſchädigung bei der Einführung des Monopols. Für die Weinſteuer war die Stimmung früher im Reichstag nicht günſtig. Gerade in dieſer Beziehung ſcheinen mir die Verhältniſſe heute anders zu ſein. Wir haben nicht nur eine ſehr ſtarke Steigerung der Weinpreiſe zu verzeichnen, ſondern es haben ſich auch in den Wein⸗ bau treibenden Landesteilen die Verhältniſſe ſo gebeſſert, daß die Angelegenheit heute von einem anderen Geſichtspunkt aus betrachtet werden kann als früher. Bezüglich der Formder Steuer dachten wir zunächſt an eine Grundſteuer für das Faß und an eine höhere Beſteuerung für den Flaſchenwein, und auch an die Banderoleſteuer⸗ Es wurde nun dringend empfohlen. von dieſem Gedanken abzugehen, und ſtatt deſſen einheitliche, buchmäßig zu kontrollierende Wertſteuer zu bekommen, und zwar eine Wertſteuer, die wir möglichſt weit ab vom Produzenten erheben wollten. Wenn das Neich auf dieſes Ge⸗ biet ſeine Hand leat, dann iſt eine einheitliche Geſetzgebuna erforder⸗ lich. Die Kapitaliſten müſſen auf Einnahmen verzichten, für die wir ihnen auf eine Reihe von Jahren Entſchädigungen gewähren. Die Vorlage über eine Veſteuerung auch der Kellerweine läßt uns die ſehr große Weinpreisſteigerung der letzten Jahre noch nach⸗ träglich zur Steuer heranziehen. Hier haben wir eine Beſiß⸗ ſteuer in Form einer indirekten Steuer, die vielleicht nicht ſo un⸗ erhebliche Beträge ergibt. Zum Schluſſe ein Wort über die Mi⸗ neralwaſſerſteuer. Auf dem Gebiete der natürlichen und künſtlichen Mineralwäer und Limonaden hat eine ganz ungeheuerliche Preis⸗ trelberei ſtattgefunden und ſo wird die Steuer naturgemäß von den Vertretern der Brauereibetriebe uns immer wieder und ſehr mit Recht empfohlen. Kaffee, Tee und Kakao hätten naturgemäß nach Schluß des Krieges doch beträchtlich höhere Zölle ertragen müſſen. a ſchien es uns praktiſch, dieſe Sache ſchon ſetzt mit zu erledigen, o wir doch den ganzen Komplerx dieſer Fragen zu bearbeiten hatten. Dadurch iſt auch für die Uebergangszeit und für die dann abzuſchließenden Handelsverträge ein Faktum geſchaffen worden, mit dem gerechnet werden kann. Es iſt ein Teil der ſväteren Reform, den wir bei der Getränkeſtener vorwegnehmen. der Kommiſſion wollen Sie bedenken, daß es wünſchenswert iſt, jetz ganze Arbeit zu machen.(Beifall.) Abg. D. Blunck(Vpt.) Wir wollen eine den Geſamtintereſſen enſſprechende Belaſtung herbeiführen. Vorteile und Nachteile des Monopols 98 genau abgewogen werden. Eine Abwälzung der Weinſteuer auf die Win⸗ er wäre für dieſe ein Ruin. Mit dem lebergang zur Fabrikal⸗ bei der Bierſteuer ſind wir grundſätzlich einverſtanden. Da⸗ zigen haben wir gegen die Höhe der Belaſtung und gegen die Kontingentierung Bedenken. Sie würde keinen Schutz für die klei⸗ nen, aber ein Geſchenk für die großen Brauereien ſein. Die Steuer auf Nade Getränke iſt am gefährlichſten. Eine ganze Reihe von Berbeſſerungen werden notwendig ſein. Ungerecht iſt die Diſ⸗ ferenzierung der teueren Mineralwäſſer, die mit 5 Pfennig und — des Volksgetränks, das mit 12 Pfennig belaſtet wer den ſo Abg. Schulenburg(Natl.): Bei dem Branntweinmonopol muß Nückſicht auf die kleinen Brennereien genommen werden, deren Erhaltung im Intereſſe des Mittelſtandes notwendig iſt. Wir en ſchwere Bedenken Fing eine 20pro 1 Weinſteuer. Sie iſt für kleine Weine unb ingt zu hoch. Die Beſteuerung der Fruchtweine dürſte nicht richtig ſein. Die Mineral⸗ und Limonadenſteuer be epett bei uns ſchweren Be⸗ denken. Die Limonadenſteuer läßt ſich ei über dies leicht umgehen. Mit der Schaummweinſteuer können wir un? einverſtanden erklären. Wir bedauern die Kakaoſteuer, da Kake⸗ namentlich ein Kindergetränk iſt. Bel Kaffee, Tee und Kakao mül ſen die Zollbehörden einen Ausgleich ſchaffen. Sämtliche Steuern müſſen gründlich vorbereitet werden. 2125 Abg. Röſicke(Konſ.): Immer wieder iſt geſagt worden: Dieſes iſt das letzte Mal. deß wir einzelne Objekte beſteuern. Statt eſſen finden wir in— Vorlagen alte gute Bekannte. Die Kontingentierung der Brauterei— ſoll einen Auszleich zwiſchen den verſchiedenen kräftigen Betrieb herbeiführen. Mit der Fabrikatſteuer bei dem Bier ſind wir ein, verſtanden. Bei dem Wein muß die Politik dahin gehen, daß 10 normalen Zeiten auch wieder normale Preiſe eintreten. Ueber Prozent!“ naus ſollte man nicht bei der Beſteuerung gehen. Ach Geſichtspunkt des landeskulturellen Wertes darf nicht außer bleiben. Die Brennereien, ſowohl die kleinen wie die Kontingen, tierten, werden nicht in der erforderlichen Höhe werden Wir werden mitarbeiten, damit etwas Ertrügliches für das deutſche Volk herauskommt. ̃ Die an eine Kom mifſion von 28 Mitgliedern, die übrigen Getränkeſteuern geſße⸗ an eine beſondere Kommiſſion von 28 Mitgliedern, die geſtern. retenen Steuern werden dem Hauptausſchuß überwieſen. 95 Sitzung Freitag 1 Uhr: Petitionen, Anfragen. — Bei der Prſifung in Ä e SS Sgr greregrse oons —— S F777 SSS S SN erern ee enner e E * ſuldurg. um ſich der Theologie—5 widmen, Fberulcherweiſe in Ausſicht geſtellt iſt. Freitag, den. Aprü 1018. Mannheimer General⸗Anzeiger. ¶Mittags⸗Ausgabaq Nr. 198.. Seite. Aus Stadt und Land. 6 Geh. Hofrat Wilhelm Höhler 7 Eine ſchmerzliche Lücke hat der Tod in das Lehrerkollegium des kolgymnafiums geriſſen Am 23. April ſtarb in Neckargemünd Geheimer Hofrat Direktor Wilhelm Höhler. Ein ſchweres inneres Leiden, das ihn vorigen Sommer befiel und einen dperatiren Eingriff erforderte, hielt ihn bis zum Ende des Jahres don ſeinem Beruſe fern; offenbar legte es auch den Keim zu ſeiner Au1 und ſchmerzlos erſolgten Auflöſung. Am 19. Auguſt 1847 als Sohn eines Bahnbeamten in Manſch bei Ettlingen geboren, beſuchte der begabte Knabe zuerſt die Volks⸗ ſchule und das Progymnaſium in Offenburg und dann das Gym⸗ in Raſtatt. Im Jahre 1868 bezog Höhler die Univerſität Dieſes Studium ver⸗ emeſtern mit dem der klaſſiſchen Staatsexamen beſtanden, erhielt als Praktikant am Realgymnaſium in er Anſtalt wurde er 1876 zum Profeſſor ernannt. uſchte er jedoch nach einigen Ihilologie. Nachdem er 1873 das Tſeine erſte biader arleruhe. An die hre 1885 wurde er Vorſtand an der höheren Bürgerſchule in Lenzingen und 1889 Direktor des Realgymnaſiums zu Ettenheim. Als in dieſer Zeit der Oberſchulrat der Stade die Umwandlung der Anſtalt in eine ſechsklaſſige Realſchule nahelegte, trat Höhler mit Eniſchledenheit für die Einführung des Reformſchullehrplans ein, 7* ſeinem unermüdlichen Wirken war es zuzuſchreibeg, daß ttenheim die erſte in Baden erhielt. uch in Mannheim förderte er ſpäter durch öffentliche Vorträge das kandekommen der hieſigen Reformanſtalt(jetzt Leſſingſchule). 0 en zu wiſſenſchaftlichen Studien unternahm Höhler 1888 nach Nüen. 1889 nach Rom, 1894 nach Paris und 1895 nach Florenz und Fach. Die Ergebaiſſe derſelben legte er in verſchiedenen litergriſchen Veſcecblten nieder. Ebenſo entſtammen ſeiner Feder die N ichte des Realgymnaſiums Ettenheim, Feſtſchrift 1891, die der nſchule 0 Mahlberg(1892), und die Geſchichte des Real⸗ mnaſftums Mannheim 91919 Im Jahre 1896 wurde er zum Arertor des Realgymnaſiums ernannt, welches er nahezu 22 Jahre tete. Im gleichen Jahr verlieh ihm der eßberg0g das Ritter⸗ euz I. Klaſſe des Ordens vom Zähringer Löwen, 1806 das Eichen⸗ aub zum Ritterkreuz und 1910 deg Titel Geheimer Hofrat. 155 ler beſaß eine gründliche wiſſenſchaftliche Bildung, eine treff⸗ 880 ehrgabe und hohe Liebe zu ſeinem Beruf. Obwohl ein eifriger taltriot und begeiſterter Vaterlandsfreund, ſpielte er im öffentl. Leben lade hervorragende Rolle. Die Sorge um ſeine Familie, der er ein bevoller Galte und Vater war, ſowie die reſtloſe Tätigkeit, die er 5 Hlean Beruf entfaltete, nahmen ihn vollauf in Anſpruch. Nach dußeren Ehren geizte er nicht. Aus einfachen Verhältniſſen hervor⸗ Teangen, ſt er ſein ganzes Leben ein einfacher Mann geblieben. —1 köchſte Glück beſtand für ihn darin, den Schülern ein gewiſſen⸗ an r, anregender Lehrer und wahrer Freund und den Kollegen gerechter, wohlwollender Vorgeſetzter und treuer Berater u ein. Die Amtsgenoſſen rechneten es ihm hoch an, daß er ihnen in r erzieheriſchen Wirkſamkeit vollkommen frete Hand ließ, daß r ſie mit ſchablonenhaften, pedantiſchen Vorſchriften niemals be⸗ * Den trauernden Kollegen, welche das Hinſcheiden ihres Kehrten Direktors aufrichtig bedauern, wird das Bild des pflicht⸗ Areen geraden Mannes in dankbarer Erinnerung fortleben. Mit ſei Geſchichte des Mannheimer Realgymnaſitums aber, das unter ner Leitung einen gewaltigen Aufſchwung genommen, bleibt der Aame Wilhelm Höhler für immer unzertrennlich verknüpft. W. Verein für Volksbildung. Der Verein verſendet gegenwärtig ſeinen Ja hresbericht, für die Allgemeinheit folgendes von Intereſſe ſein dürfte: der Schwere der Zeit haben die daheimgebliebenen Volks⸗ genoſſen das Bedürfnis gefühlt, nach harter Arbeit geiſtige Ab⸗ dechslung zu ſuchen. Die Vorträge waren immer gut beſucht von dorern aus allen Volkskreiſen. Als Werbemittel diente neben der edesmaligen Ankündigung in den Tagesblättern der zu Tauſenden berteilte Vortragskalender. Die Einrichtungen der Volksleſe⸗ lüke wurden fleißig benützt. 55226 Erwachſene und im Kinderleſezimmer 12 464 Knaben und 015 Nädchen gezählt. Der Beſuch der Kinder war ſo ſtark, daß Achren Teil bei den Erwachſenen untergebracht werden mußten. und rend der Kohlenmangelzeit konnten die Räume geheizt werden Hände: an 124 Ausgabeabenden wurden 3500 Bände unent⸗ lich ausgeliehen; die Zahl der Leſer betrug 3414, neu hinzu⸗ waren 875. je Ausgaben konnten im verfloſſenen Jahre noch mit den wn ümen im Gleichgewicht gehalten werden; der Krieg und ver⸗ wün ne Todesfälle brachten erhebliche Ausfälle. Es wäre zu 8 ſchen, daß dieſem Hort der Volksbildung recht viele Ginzel⸗ Jerſanen Fahresbeſtrag 3 Mk) und noch nicht angeſchloſſene dereine(Mindeſtbeitrag 10 Mk.) beitreten möchten, damit er fällt edlen Aufgabe ſtets gerecht werden kann. Mit Sorgen er⸗ 12 den Vevein die wirtſchaftliche Grundlage der Leſehalle. Schon Aadazre 1918 müßte entweder das in Stkaatspapieren angelegte mü mkapital mit Verluſt angegriffen werden oder die Stadt ſrelte ihren Zuſchuß von 2000 Mark bedeutend erhöhen, was er⸗ Es wird beim Ausbleiben Jahresbeiträge des Stifters, Herm Otto Kahn von New⸗ men im abſehbarer Zeit eine andere Löſung der Frage vorgenom⸗ den müſſen. 4 Im großen Leſeſaale wurden Was Pimersliche Verluſte erlitt der Verein im Vorſtand und Aus⸗ urch den Tod der Herren Julius Bensheimer, Emil Deutſchtum und Vlamentum. 15 5 Von Jranz Fromme. dan in 18. Jahrhundert erſchien zu Antwerpen ein Buch von Jan de Werve, das den Titel führte:„Den schat der Duytscher de»der Schatz der deutſchen Sprache“. Das Buch verpönte Däßliche Neigung, franzöſiſche und lateiniſche Fremdwörter zu Neeen e wo ein gutes Wort der Mutterſprache eben ſo klar aus⸗ W könnte, was das fremde Wort meinte, und bereicherte den der der„deutſchen Sprache“ um gute Ausdrücke, die man ſtatt emdwörter anwenden ſollte. e„deutſche“ Sprache, die der Verfaſſer mit dieſem Buche und rein erhalten wollte, war aber nicht die hochdeutſche, dein waren die vlämiſchen Mundarten, die damals noch allge⸗ unlſchen derduntſch genannt wurden im Gegenſatz zu den„Hoch⸗ hben 15 dasſelbe wie dies Buch, das binnen wenigen Jahrzehnten n flagen erlebt und dem niederländiſchen Sprachgebrauch für ganzes Jahrhundert, von 1559 bis 1664. den Ton angegeben hat, uns noch mancher andere Zeuge jener Zeit beweiſen: nämlich, ich der Blame damals als Deutſcher fühlte und auch als ſolcher Niederdeutſcher. Wenn wir den Künſtlern folgen, die aus en nach Rom pilgerten und ſich dort niederließen, ſo finden E da zu einer feuchtfröhlichen Geſellſchaft vereinigt, die ſich die nannte, etwa zwei Jahrhunderte beſtand und nur ſolche und Bildhauer aufnahm, die„der hochdeutſchen oder der utſchen Sprache mächtig“ waren. Dda treffen wir die Frank⸗ eimer und Roos, die Niederländer Heemskerk, de Bruyne, ſerdin u. a. Kein Wunder, daß Michelangelo keinen Unterſchied den der vlämiſchen und der oberdeutſchen Malerei machte und mülde 2 rer einen„Vlamen“ nannte. Und vergleichen wir die Ge⸗ dan +5 . e * · 25 uder r alten deutſchen und vlämiſchen Meiſter, eines van Eyck war 5 der Goes, eines Memling(der von Geburt Mitteld zutſcher in urch Schule und Kunſtauffaſſung aber Vlaming wurde), eines wald, eines Cranach oder Fürer, 0 finden wir dieſelbe Innigkeit U ſlendüs, dieſelbe liebevolle Verſenkung auch in die kleinen und en Schöpfungen der Natur und der Menſchen, denſelben reli⸗ Und die Vilder derſelben Maler zeigen uns die große 8 der Bürger und Bürgerfrauen jener Zeit, ob ſie nun ent oder Nürnberg, Brügge, Baſel oder Lübeck ſtammen moch⸗ 0 dah Verwandtſchaft der Raſſe, der Sprache und des Geiſtes war chen aß ein außerhalb ſtehender Beobachter keinen Unterſchied Kauſchet Deutſchen und Blamen machte. Die Vlamen galten als Volksſtamm, ihre Kunſt und Literatur wurden zur deut⸗ botan ſo willkommenen Aufenthalt. Die Bücherei hat über Hirſch und Adolf Zivi. Alle drei Herren gehörten von der Gründung des Vereins an zu deſſen eifrigſten und tatbereiteſten Mitgliedern. An ihre Stelle traten in den Vorſtand ein: Herr Kreisſchulrat Profeſſor Otto Iſchler und Herr Oberlehrer Knodel, der nach swölfjähriger Tätigkeit wegen Arbeitsüber⸗ laſtung das Amt des Geſchäftsführers niederlegte; dasſelbe wurde Herrn Hauptlehrer Leo Rümmele, 8 6. 20, übertragen. Jahres⸗ berichte können auf Verlangen an Intereſſenten vom Geſchäfts⸗ führer abgegeben werden. R. * Vom Hofe. Die Prinzeſſinnen Eliſabeth und Sophie von Luxemburg ſind am 23. dieſes Monats, abends, wieder von Karls⸗ ruhe abgereiſt. Der Großherzog und die Großherzogin gaben dem Beſuch das Geleite zum Bahnhof. 4 Ernannt wurde Forſtaſſeſſor Otto Becker aus Bulach zum Forſtamtmann. In den Kuheſtand verſetzt wurden Oberzollverwalter Heinrich Felber beim Hauptzollamt Mannheim auf ſein Anſuchen wegen leidender Geſundheit unter Verleihung des Titels Rechnungsrat und den Kaſſier Sebaſtian Schüßler beim Finanzamt Tauber⸗ biſchofsheim auf ſein Anſuchen unter Verleihung des Titels Rech⸗ nungsrat. 3 Militäriſche Beförderung. Der Gefreite Guſtav Apfel, Sohn des Obereiſenbahnſekretärs Apfel von Friedrichsfeld, ein früherer Schüler der hieſigen Leſſingſchule, wurde zum Unter⸗ offizier befördert. Von der Handels⸗Hochſchule. Am nächſten Dienstag abend beginnt die auf 5 Abende berechnete Reihe öffentlicher unentgelt⸗ licher Vorträge des Dr. Kahn(Ludwieshafen)„Aus dem Recht der Kriegswirtſchaft“. Am erſten Abend werden die Rechts⸗ grundlagen und Rechtsformen der Kriegswirtſchaft behandelt. Pro⸗ gramme mit Inhaltsangaben ſtehen koſtenlos zur Verfügung. Die Porträge finden in der Aula ſtatt. c Das Feſt der ſiſbernen Hochzeit feiert am 28. April der Fuhrmang Karl Frey mit ſeiner Ehefrau Barbara geb. Brodhäcker, Draisſtraße 57a wohnhaft. * Beſitzwechſel. Die Dresdener Bank, Filiale Mannheim, hat die beiden der Badiſchen Brauerei gehörigen Gebäude P 2, 10/11 (Stadt Lück) zum Zwecke künftiger baulicher Erweiterung käuflich erworben. Liefert Celluloid⸗Abfälle ab! Die Kommiſſion der Mann⸗ heimer Abfallverwertung erſucht uns um Aufnahme folgender Auf⸗ forderung: Um der Kriegsinduſtrie die ihr fehlenden Stoffe zuzu⸗ führen, bitten wir, jegliches Quantum Celluloid⸗Spiel⸗ zeug, insbeſondere durchſichtige Celluloid⸗Abfälle(Trambahn⸗ kartenhüllen), an uns abliefern zu wollen. Näheres ſiehe unter den Lebensmittelmarken. Splelplan des Groflh. Hof- U. National-Theaters Mannhelm Hof-Theater Neues Theater 26. April l ee Nichhoif Freitag] fobe Prese Anfang 6 27. April Abonnement 5 Mit dem Feuer spielen Samstar Kleine Preise N Außer ABonn. Gastapiel W. Nrchförf m 7 28. tagl Verres 5 plstegteieg Bie pessere Hiälfte untag Hohe Preise Aufauß 5 Unr Anlang 7% Uhr Aus Euòdwigshaſen. Straßenbahnunfall. Geſtern früh kurz vor 7 Uhr ſtieß Ecke der Prinzregenten⸗ und Mottſtraße ein Fuhrwerk der ſtädtiſchen Kehrichtanſtalt mit der Straßenbahnlinie 3 zuſammen. Der Fuhr⸗ mann erlitt ſchwere innerliche Verletzungen und wurde ins Krankenhaus berbracht. Beide Wagen wurden ziemlich ſchwer beſchädigt. Nus dem Großherzogtum. *hHeidelberg, 25. April.(WTB.) Der Seismograph der Königs⸗ ſtuhl⸗Sternwarte regiſtrierte geſtern nachmittag 4 Uhr 22 Minuten 17 Sekunden ein ziemlich heftiges Nahbeben. Das Maximum war um 4 Uhr 23 Minuten 22 Sekunden, der Schluß um 4 Uhr 26 Minuten 5 Sekunden. Der Herd iſt in etwa 500 Kilometer⸗ Nähe zu ſuchen. Serlchtszeitung. Heidelberg, 24. April. Das Schöffengericht verhandelte geſtern nachmittag gegen den 41 Jahre alten Lokomotipführer Lud⸗ wig Lautenſchläger von Viernheim wegen Gefährdung eines Eiſenbahntransportes. Der Anklage lag lt.„Heidelb. Tgbl.“ folgen⸗ zer Tatbeſtand zugrunde: Am Sonntag, den 18. November v.., übernahm Lokomotivführer Lautenſch'äger in Schriesheim den Zug nach Heidelberg. Kurz nach 4 Uhr fuhr der Zug in der Station Handſchuhsheim ein. Hilfsſtationsvorſteher Schmidt, der auf der Station Handſchuhsheim an dieſem Sonntage Dienſt hatte, gab, nach⸗ dem noch einige Fahrgäſte eingeſtiegen waren, dem Zugführer Gut⸗ fleiſch das Zeichen zum Vorfahren. Der Zug, der ſich auf dem äußerſten Geleiſe befand, wurde nun von dem Angeklagten in Be⸗ wegung geſetzt. Lautenſchläger war nach ſeinen Ausſagen der Mei⸗ nung, es wäre bahnfrei zur Weiterfahrt. Als nun Stationsvor⸗ ſteher Schmidt ſah, daß der Zug weiterlief, ſtellte er noch, um Lau⸗ tenſchläger zu verſtehen zu geben, daß er nicht ausfahren dürfe, das Signal für den von Heidelberg kommenden Zug zur Einfahrt. ſchen gerechnet, wie denn auch Ulenſpiegel und Reineke Vaß nicht nur in Flandern und Brabant, ſondern in ganz Niederdeutſchland bis zur Oſtſee einheimiſch waren und ſind. Aber nicht nur Verwandtſchaft der Raſſe und des Blutes, des nn her Seele beſtanden; Politik und Handel vervollſtändigten die Gemeinſchaft. Ein großer Teil der Vlamen Pbufe dem Deut⸗ ſchen Reiche an. Brabant mit Antwerpen und Brüſſel unterſtand ſeiner Hoheit, ebenſo Oſtflandern um Gent; Brügge in Weſtflandern, das ſich dieſes nahen politiſchen Anſchluſſes an das Reich nicht er⸗ freute, hatte um engere Handelsbeziehungen dorthin; es war be⸗ wie Lübeck und Bergen einer der Vororte der deutſchen Hanſe. Im 16. Jahrhundert war das Gefühl der Zuſammengehörigkeit wohl am ſtärkſten ausgeprägt; das war eine Zeit, in der die Wörter „vlämiſch“ und„Vlame“ noch als der Inbegriff der feinen Bildung und Geſittung galten, auch in deutſchen Landen. Wer ein an⸗ mutiges und anſchauliches Bild davon haben will, wie innig Vlamen⸗ tum und Deutſchtum zueinander ſtanden, der ſeſe Albrecht Dürers 910 von ſeiner Antwerpener Reiſe und ſeinem dortigen Auf⸗ enthalt. Aber dann ſind Jechrhunderte gekommen, die alle dieſe engen Bande gelockert haben. Es kam die ſpaniſche Unrerdrückung; wäh⸗ rend das Vlamentum durch den Glaubenskrieg, durch die Los⸗ trennung der nördlichen Miederlande geſchwächt wurde, verlor das Deutſche Reich durch den 30jährigen Krieg die Kraft, ſich noch um die Vlamen, dieſen wichtigſten germaniſchen Vorpoſten gegen das Franzoſentum, kümmern ün können. Es kamen die Eroberungs⸗ kriege Ludwigs des Vierzehnten: die Macht Fronkreichs begann nicht nur init Waffengewalt vlämiſches Land zu erobern; ſie drang auch mit der welſchen Sprache in die Hochburgen des Vlamentums ein. Es kamen die Zeiten der Revolution und Napoleons; ſie haben den eigentlichen Grund gelegt zur Entfremdung zwiſchen Deutſchtum und Vlamentum. Seit der Begriff„Belgten“ von franzöſiſchen Propa⸗ gandaſchriftſtellern eingeführt und von Staatsleuten und Verwaltungsbeamten im vlämiſchen Lande durchgefdhrt wurde, hat die Verwelſchung dieſes germaniſchen Gebietes gewoltige Fort⸗ ſchritte gemacht. Am gründlichſten hat in dieſer Richtung der belgiſche Staar gearbeitet, der 1830 gegrundet wurde; er iſt es, der dieſen germa⸗ niſchen Volksſtämmen ein franzöſiſches Aushängeſchild nach außen gegeben und durch die ſyſtematiſche Arbeit von acht Jahr zehnten das Vlamentum und das Deutſchtum völlig von einander geſchi⸗den hat Natürlich konnte der belgiſche Staat dieſe Scheidung und Ent⸗ fremdung nur allmählich erzielen. In den erſten Jahren nach 1830 wareg die Beziehungen zwiſchen Deutſchen und Vlamen ſogar recht lebhaft; die Empfindungen und Jamsfag, 27. April, gellen folgende Marten: l. Für die VBerbraucher: —— Für je 750 Gr. die 3— e 1 bis 3. Mehl: Für 200 Gramm die Mehlmarke 2. Butter: Für ½ Pfd. die Buttermarke 16 in den Verkaufsſtellen 881 bis 1000; ferner für Pfd. die Buttermarke 17 in den Verkaufs⸗ ſtellen—83. Eier: Für 1 Auslandei(33 Pfg.) die Eiermarke 8 in den Ver⸗ kaufsſtellen 351—700. Fott: Für% Pfd. die Fettmarke 2 in den Verkaufsſtellen—182. Jeißer Küſe: Für 4 Pfd.(das Pfund 75 Pfg.) die Buttermarke 9 in den Verkaufsſtellen 982—1000. Maggi⸗Suppenwürſel(das Stück 10 Pfg.): Zum Einkauf die Marke 41 ber alten Haushaltungskarte in den Geſchäften, die ſ. Zt. bet der Beſtellung die Marke 41 abgeſtempelt haben. Es erhalten Fa⸗ milien mit grauen und braunen Karten 1 Würfel und Famiiien mit violetten und grünen Haushaltungskarten 2 Würfel. Mager⸗ nud Buttermilch: Für Liter die Marke 8. Kartoffeleindeckung für den Sommer. Von der Vergünſtigung, die Kartoffeln für den Sommerbedarf im Ganzen ſchon jetzt einzudecken, kann nur dringend geraten werden, Gebrauch zu machen. Neben den anderen damit verbundenen An⸗ nehmlichkeiten iſt dies ſchon aus dem Grunde ratſam, weil vom 20. Mai ab der Preis der Kartoffeln auf 8,80„ für den Zentner er⸗ höh werden muß. 5 Diejenigen Haushaltungen, deren Namen beginnt mit den Buchſtaben—3 haben am Freitag, 28. April, die Bezugsmarken auf 75 Pfd. für jede Perſon, für welche ſie ein⸗ kellern wollen, beim Städt. Lebensmittelamt, C 2, 16/18(Kartenſtelle) oder in deſſen Zweigſtellen in Waldhof und den Vororten abzuholen. Bei der Abholung iſt als Ausweis die im Laufe dieſes Monats ausge⸗ gebene Haushaltungskarte vorzulegen. Der Preis für die einzukellernden Kartoffeln beträgt 8,50 für den Zentner frei Hauspang. Die Bezugsmarken ſind alsbald nach dem Beſtellverfahren einem beliebigen Kartoffelhändler vorzulegen. „Die Haushaltungen, welche die Abholung der Marken an den früheren Tagen verſäumt haben, können dieſe noch am Samstag, den 27. und Montag, den 29. April nachträglich in Empfang nehmen. II. Für die Verkaufsſtellen. Bei den Großhändlern ſind zur Abgabe bereit: Butter: Für die Butterverkaufsſtellen 84—310 am Samstag, 27. d. M. Eier; Für die Elerverkaufsſtellen 701—1000 am. Samstag, 27. d. B. (1 Auslandei zu 36 Pfg.) Suppeneinlagen(125 Gramm): Für die Kolonialwaren⸗Verkaufsſtellen —998 bis Montag, den 29. ds. Mts., abends. Städtiſches Lebensmittelamt, C 2. 16/18. Maunheimer Abfall⸗Verwertung[Abteilung Altwaren.) Neues Sammelgut Wir nehmen ab heute an: 1. Unverletzte Glüßbirnſockel, 3 Stück 1 Gutſcheinmarke.— J. Grammophonplatten, 100 Gramm 3 Gutſchein⸗ marken.— 3. Celluloid(rein), 10 Gramm 1 Gutſcheinmarke.—. Granatzünder, die wir auch dem Kriegsamt wieder übermitteln wol⸗ len, werden ihrem Metallwert entſprechend vergütet. Altwaren⸗Annabme, P 6, 20, täplich von—5 Uhr. Mannheimer Abfall⸗Berwertung. Liefert Eure Abfälle und alles Ueberflüſſige aus Küche und Hausz Keller und Speicher an die Annahmeſtellen der Maunheimer Abfa⸗ 8 en Bezahlung erfolgt in bar oder in Gutſcheinmarken ennig. 8 Küchenabfälle wie Speiſereſte, Kartoffelſchalen ꝛc. pro Kilogramm 101 7 pro Kilogramm 10 Pfg., Kaffeeſatz pro Kilogramm enn nnahme zwiſchen—5 Uhr: Markt und Wallſtabtſtraze täglich, Lindenhof und Uhlandſchule Montag, Mittwoch Samstag. Altwaren wie Lumpen.18—.40„ pro Kilogramm. Vapler 0,10 pro Kilogramm, Metalle.025—6% pro Ki ogramm, Wein⸗ flaſchen 10 Pfg. das Stück, Korke, Scherben Gummi ſe nach Qua il. Annahme in P 6, 20 täglich von—5 Ühr. Möbel uud jeglicher Hausrat: Annahme gegen gute Be⸗ zahlung, auch der nicht mehr gebrauchsfählgen Gegenſtände in der Hauptgeſchäftsſtelle O 7, 9, zwiſchen—12 und—0 Uhr täglich. Wix laſſen auf Wunſch alles auch abholen. Telephonruf über Rathaus. 8 Die Kommiſſion der Maunheimer Abfall⸗Berwerktung. Der von Heidelberg kommende Zug, der, als das Einfahrtsſignal noch nicht ſtand, ohne Dampf ganz langſam r, ließ nach der uhr mit Volldampf Stellung wieder Dampf auf die Maſchine und gegen den Schriesheimer Zug. Alle Gegenmaßregeln, wie Ziehen der Bremſe und Kontredampf, konnten das Unglück nicht mehr ver⸗ indern. Die Züge fuhren mit ziemlicher Gewalt aufeinander. Beide üge waren ſtark beſetzt. Verletzt wurden 7 Perſonen, darunter wei ſchwer und fünf leicht. Von den Schwerverletzten iſt der 17 hre alte Kaufmannslehrling Richard Kerner von Neuenheim am 6. Dezember v. Is. im Akademiſchen Krankenhaus infolge Blut⸗ vergiftung geſtorben. Der pleichaltrige Gymnaſiaſt Dolewski erlitt durch den Bruch beider Oberſchenkel eine Berkürzung beider Beine und kann ſich heute nur mühſam mit 2 Stöcken fortbewegen. Der Materialſchaden betrug an beiden Zügen ungefähr 1800 Mark. Der war ſo gewalt'g, daß die Wagen aufeinander⸗ ſtellten und zuſammenſchoben. Der Angeklagte iſt bis heute noch nicht vorbeſtraft, wird als ein ſehr nüchterner Mann geſchildert und ſteht ſeit dem Jahre 1899 in Dienſten der Baßn. Von beſonderem Intereſſe war das Gutachten des Sachverſtändigen Gr. Baurat Zimmermann aus Maunheim. In klaren Sätzen beleuchtete er die Dienſtanweiſungen des Zugperſonals, gegen die der Ange⸗ klagte verſtoßen habe, aber ganz beſonders betonte er, daß das Unglück vielleicht verhütet wor en wäre, wenn Hilfsſtationsvorſteher Schmidt nicht das Signal zur Einfahrt für den Heidelberger Zug geſtellt hätte. Das Urteil lautete auf 5 Monate Gefängnis. Gegen dieſes Urteil legte der Angeklagte Berufung ein. das Bewußtſein gemeinſamer Abſtammung gingen in den ſtürmiſchen Jahren und 1848 ſo weit, daß große Sängerfahrten von vlämiſchen nach deulſchen Stödten und umgekehrt ſtättfanden und der B ame mit dem Deutſchen 1 die Lieder der Sehnſucht ſang, die ein großes, einiges deutſches Vaterland begehrten. Aber über den gewaltigen Kriegsereigniſſey, die 1864, 1866 und 1870/71 die deutſche 2+ vorbereiteten und ſchufen und über dem inneren Weiterbau des Reiches gerieten dieſe Bewegungen in Ver⸗ geſſenheit. Dem neuen Deutſchtum, das allmählich zum Träger einer Weltmacht heranwuchs, wurde das Vlamentum fremd; und beſonders die in Belgien eingewanderten deutſchen Elemente, in ihrem Beruf und Erwerb oft tüchtige Leute, ſind von dem Vorwurf völkiſcher Gleichgültigkeit nicht freizuſprechen. Wie ſehr bei ihnen die materiellen und internationalen Intereſſen die völkiſchen über⸗ wogen, ſehen wir an dem Schickſal der„Germania“. Dieſe Zeit⸗ ſchrift, die in deutſcher und vlämiſcher Sprache zu Brüſſel erſchien und eine ſtarke Brücke zwiſchen den beiden, einander ſo fremd gewordenen Nationen hätte werden können, mußte nach kurzem Beſtehen eingehen. Auch die deutſchen Schulen haben das Vlämiſche arg vernachläſſigt, während ſie in ihrer Begünſtigung des Franzö⸗ ſiſchen ſehr weit gingen. Noch viel ſchlimmer aber war und iſt es um das Vlamentum ſelbft beſtellt. Acht Jahrzehnte belgiſcher Unterdrückung ſind nicht purlos an ihm vorübergegangen. Und zwar geſchah dieſe Unter⸗ rückung weniger durch offene Gewalt. Gewiß, es ſind ein naer Juſtizmorde vorgekommen, weil vlämiſche Angeklagte nicht franzöſiſch verſtanden und belgiſche Gerichtsbeamte nicht blämiſch. Gewiß, es ſind vlämiſche Soldaten wegen ihres Volkstums mißhandelt worden (ee cochon ne parle pas francagis)). Aber das ſind noch die minder gefährlichen Aeußerungen des belaiſchen Syſtems; viel geführlicher ſind die verborgenen Methoden dieſes Syſtems. Alles, was das belgiſche Staatsweſen dem Vlamen an Kultur⸗ gütern, beſonderen Erwerbsmöglichkeiten, geſellſchaftlichen Vor⸗ zügen, Stellungen und Ehren bietet, kann er nur auf dem Umwege über die franzöſiſche Sprache erreichen. Will er etwas mehr lernen als das kleine Einmaleins, ſo zwingt ihn der Staat, franzöſiſch zu rccheien; will er etwas von der Weltgeſchichte erfahren— es geſchieht in franzöſiſcher Sprache und durch die Brille des franzö⸗ ſiſchen Chauvinismus; Matbematik, Naturwiſſenſchaft, Weltlitexa⸗ tur— es muß franzöſiſch ſein. Der belaiſch gebildete Vlaming verlernt es, in ſeiner Muiterſproche zu denken; alle Begriffe wer⸗ den ihm verwälſcht und verfälſcht. Ebenſo ergeht es ſeiner Tracht, ſeinen Handbewegungen, ſeiner Art, ſich zu geben und zur leben. Er entartet zum Französling, ohne je Franzoſe werden zu können. )(„Dieſes Schwein ſpricht nicht franzöſiſch.“) — ——— — ———————— — —— 7 4. Seite. Nr. 198. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittags⸗Ausgabe.) Freitag, den 28. April WW. Badiſcher Landlag. Zweite Kammer.— 43. öffentliche Sitzung. )(Karlsruhe, 25. April 1918. Präſident Kopf eröffnet um%è Uhr die Sitzung und gedachte des Abſcheidens des Herzogs Friedrich von Anhalt. Das Haus gab dem Präſidenten die Zuſtimmung zu einer Beileids⸗ Fundgebung an den Pringen Max und die Herzogin Maria von Anhalt. Auch in unſere Reihen hat der Tod ſeit unſerer letzten Sitzung eine Lücke geriſſen. Unſer Kollege Kolb iſt am 18. d. M. nach einer ſchweren Krankheit geſtorben. Eine große Partei hat ihren Führer, die Zweite Kammer einen tüchtigen Mitarbeiter und einen hervorragenden Redner, wir alle einen lieben Kollegen ver⸗ loren. Dieſe Empfindung bringe ich auch heute zum Ausdruck. Einer Uebung des Qauſes gemäß widmete ein Fraktionsgenoſſe ihm einen Nachruf. Hierzu erteilte der Präſident dem Abg. Geiß (Soz.) das Wort. Dieſer dankte zunächſt allen Mitgliedern des Hauſes und der Regierung dafür, daß ſie Kolb zahlreich die letzte Ehre erwieſen hal Dann fuhr der Redner fort: Kolb war aus⸗ eſtattet mit einem ſcharfen Geiſt und beſtrebt, allen Bedrückten zu lfen. Sein Charakter war lauter und rein, und er war ſtets vom beſten Willen beſeelt. Groß war ſeine Liebe zu ſeiner Vater⸗ ſtadt und ſeiner Heimat. Seine Ueberzeugung gab ihm die Kraft, das, was er unternommen hatte, durchzuführen. Was Kolb in dieſem Hauſe war, brauche ich Ihnen nicht auszuführen. Auf dem Nathaus und hier im Hauſe hat er große Lücken hinterlaſſen. Aus eigener Erfahrung wußte er, wie notwendig es iſt, daß die Be⸗ völkerung willige Helfer hat. Jetzt ſchläft er den Schlaf, wo es ein Erwachen nicht mehr gibt. Hier im Hauſe wird man ſeiner ſtets in Ehren gedenken. Zu Ehren des Entſchlafenen erhob ſich das Haus von den Sitzen. Darauf trat das Haus in die Tagesordnung ein. Abg. Schöpfle(R..) trug eine kurze Anfrage über die Lage der Beamten der Privatbahnen vor. Finanzminiſter Dr. Rheinboldt beantwortete die Anfrage: Wie die Regierung früher mitgeteilt hat, hat die Regierung auf die Entlohnung der Privatbahnbeamten nur dann ein Aufſichtsrecht, wenn durch ſchlechte Entlohnung eine Unſicherheit des Betriebs ent⸗ ſtehen würde. Beweiſe dafür, daß dies der Fall iſt, lagen bisher nicht vor. Die Regierung hat Ende März über die Bezahlung der Privatbahnbeamten Erhebungen veranlaßt, die aber nicht abge⸗ ſchloſſen ſind. Es wird geprüft werden, ob eine Erhöhung der Be⸗ züge notwendig iſt. Abg. Seubert(3tr.) berichtete über die Petition des Ge⸗ meinderats Plankſtadt, die Verſetzung der Gemeinde Plank⸗ ſtadt in die zweite Ortsklaſſe des Wohnungsgeldtarifs. Die Kom⸗ miſſion beantrage Uebergang über die Petition— Tagesordnung. Abg. Kahn(Soz.) bat die Regierung um Berückſichtigung der Wünſche der Gemeinde Plankſtadt. Abg. Rebmann(Nail.) berichtete über die Petitionen des Verbandes der Beamten⸗ und Lehrervereine und die Anträge der Abg. Bitter und Genoſſen, Rebmann und Gemoſſen, die Kriegs⸗ zulagen und Teuerungsbeihilfen der Beamten, Lehrer und Ar⸗ beiter betr. Auf Antrag der Kommiſſion wurden die Petitionen durch die Maßnahmen der Regierung formell für erledigt erklärt. Da die Teuerung aber anhält und neue Petitionen eingegangen ſind, ſoll die Frage weiter behandelt werden. Abg. Stockinger(Sog.) berichtete über den Antrag Kolb und Genoſſen, die Einkommensbeſteuerung betr. Der Antrag lautet:„Wir beantragen, die Zweite Kamnier wolle be⸗ ſchließen, die Großh. Regierung um einen Geſetzesvorſchlag dahin zu erſuchen, daß die in Artikel 3 des Einkommenſteuergeſetzes feſt⸗ — 7 abzugsfähige Einkommensſumme von 2000 Mark auf 4000 ark erhöht wird.“ Die Kommiſſion beamtragt die Annahme des Antrags. Abg. Stockinger(Soz.) bat die Regierung, dem Antrag zu entſprechen. Finanzminiſter Dr. Rheinbolpt anerkannte, daß das Ein⸗ zommenſteuergeſetz geändert werden müſſe. Die Regierung prüfe zurzeit dieſe Feage. Je nach dem Ergebnis dieſer Prüfung ſolle 25 dieſem Landtage ein Geſetzentwurf vorgelegt werden. Abg. Wittemann(Ztr.) unterſtützte den Antrag Kolb, der darauf einſtimmig angenommen wurde. Das Haus erledigte noch verſchiedene Petitionen und vertagte ſich dann auf morgen Vormittag 9 Uhr. Tagesordnung: Anträge über die Kreisverfaſſung und Bezirksräte u. a. Schluß der Sitzung ½7 Uhr. 3 Das Budgetrecht der Jweiken Kammer. Karlsruhe, 25. April. Der Verfaſſungsausſchuß der Zweiten Kammer beriet geſtern über die Anträge der Abg. Muſer(F..) und Gen., welche verlangen, daß das Budgetrecht der Zweiten Kam⸗ mer in dem Zuſtand wieder hergeſtellt werde, in welchem es ſich bis der Verfaſſungsreviſion im Jahre 1904 befand. Außerdem ſoll nach em genannten Antrag ein mit 73 Mehrheit in zwei aufeinander⸗ ſolgenden Landtagen von der Zweiten Kammer angenommenes Ge⸗ eeeeeeeeeeeeeee 7SCFc ͤ 1 Dazu iſt die Miſchung des Blutes gekommen; indem der belgiſche Staat in vlämiſchen Landſchaften walloniſche, in walloniſchen vor⸗ — vlämiſche Beamte anſtellte, begünſtigte er dieſe Baſtard⸗ Zucht. Man kann daher keinen verhängnisvolleren Irrtum begehen, als wenn man an das heutige Vlamentum denſelben Maßſtab legt, wie an das frühere, oder wenn man glaubt, die Vlamen mit den⸗ ſelben Maßen meſſen zu können, wie andere europäiſche Nationen. Was anderswo bei Taten und Stellung einer Nation den Ausſchlag gibt, eine breite Schicht von Gebildeten, fehlt dem vlämiſchen Volk. Seine Sberſchicht iſt entvlamt, verwelſcht, belgiſch. Uebertriebener und unberechtigter Peſſimismus wäre es jedoch, das Vlamentum für verloren zu halten, weil einige Hundert⸗ tauſende„gebildete“ Volksgenoſſen ihrer germaniſchen Eigenart beraubt wurden. Noch iſt die breite Maſſe der Bauern und Klein⸗ ſtädter echt vlämiſch geblieben, alten Bräuchen treu und franzö⸗ ſiſchem Gebaren abhold. Und die ſeit Menſchenaltern erſehnte, 1916 unter der deutſchen Verwaltung zur Wirklichkeit gewordene plämiſche Hochſchule zu Gant, die ſchon heute, 1/ Jahre nach ihrer Exöffnung, trotz aller belgiſchen Drohungen von mehr als 400 jungen, ſtrebſamen Vlamingen beſucht wird, kann dafür ſorgen, daß die Beſten des Volkes dem Vlamentum künftig nicht mehr ver⸗ loren gehen, ſondern ſtammesbewußte Träger ſeiner germaniſchen Eigenart und Führer einer wahrhaft vlämiſchen Nation werden. Dadurch wird auch die Möglichkeit näher gerückt, daß Deutſch⸗ tum und Vlamentum künftig einander nicht ſo fremd und gleich⸗ gültig gegenüberſtehen, wenn erſt die Härten dieſes Krieges den ſegensvollen Werken des Friedens wieder Platz gemacht haben Soll es aber zwiſchen den Vlamen und Deutſchen zu einem aufrichtigen gegenſeitigen Verſtehen und Achten kommen, ſo werden ſie eines Mittlers nicht entraten können, der von der Natur gegeben, aber ſeltſamer Weiſe von hochdeutſcher Seite erſt wenig in Anſpruch ge⸗ nommen ift: des Reichsniederdeutſchen, des Niederſachſen, ſoweit er noch ſeiner plattdeutſchen Mutterſprache mächtig iſt. Und wie dieſe jüngſt in den Werken eines Jobann Hinrich Fehrs, eines Gorch Fock, Wagenfeld, Wibbelt, Hinrich Wriede zu Ehren gekom⸗ men iſt, ſo ſind mit größerer Kraft, allen Hinderniſſen und Kriegs⸗ ereigniſſen zum Trotz, auch die Beziehungen zwiſchen den Reichs⸗ niederdentſchen und den Vlamingen wieder erwacht und Freund⸗ ſchaften zwiſchen den„taalbroeders“ hüben und drüben gegründet worden, unter dem Schatten des heute ſo vielfach verzweigten Baumes der alten„nederduytſche tael“. Nus dem Mannheimer Runſtleben. Theater⸗Nachricht. Die heutige Vorſtellung von„Lohengrin“ beginnt um ſech⸗ Uhr.— Morgen gelangen Auguſt Strindbergs Einakter„Gläubiger“ und„Mit dem Feuer ſpielen“ zur Aufführung. Hochſchule für Muſik. 5 Herr Konzertmeiſter Otto Spamexr, der verdiente 8— für Violinſpiel an der Hochſchule für Muſik in Mannheim, der ſeit längerer Zeit zum Heeresdienſt eingezogen war, hat ſeine kün ſüör leriſche Tötigkeit in Mannheim und an der Hochſchule für Muſik wieder aufgenommen. ausgeſprochen werden,. ſetz der Zuſtimmung der Erſten Kammer nicht mehr bedürfen. Die Gr. Regierung verhält ſich zu den beiden Anträgen ablehnend. Die Vertreter des Zentrums, der Nationalliberalen und der Reichsſt. Bgg. hielten die Anträge zurzeit ebenfalls für nicht annehmbar. Die So⸗ zialdemokratiſche Partei trat für die Anträge ein. Die wurden abgelehnt. Die Abſtimmung über das Jorkbildungsſchulgeſetz. * Karlsruhe, 26. April. Geſtern führte der Ausſchuß für Schul⸗ weſen der Zweiten Kammer die zweite Leſung des Fortbildungsſchul⸗ geſetzes zu Ende. Nachdem die Regierung die Ausdehnung der Schul⸗ pflicht auch für Mädchen in den Städten und überwiegend induſtriellen Gemeinden gleich den Knaben auf 3 Jahre als für unannehmbar be⸗ zeichnete, zogen die Vertreter der Nationalliberalen ihren diesbezüg⸗ lichen Antrag zurück. Dieſes Verlangen ſoll nun in einer Reſolution 3 Ein Antrag der Sozialdemokraten, welcher verlangt:„daß Schulgemeinden, in welchen bei Inkraftſetzung des Ge⸗ ſetzes die in 8 16 vorgeſehene Wochenſtundenzahl ſchon ſechs beträgt, der Religionsunterricht erſt dann einzuführen ſei, wenn eine Erwei⸗ terung dieſer Unterrichtszeit um mindeſtens eine Stunde erfolgt“, wird mit 13 Stimmen(Nationalliberalen, Zenrum und Rechtsſt. Vgg.) gegen 3 Stimmen der Sozialdemokraten abgelehnt. Für das Fortbildungsſchulgeſetz, das nun den Religionsunterricht obligatoriſch eingeführt erhält, ſtimmen 12 Mitglieder des Ausſchuſſes und zwar die Vertreter der Nationalliberalen, des Zentrums und der Rechtsſt. Vgg., während gegen das Geſetz 3 Mitglieder(Soz.) ſtim⸗ men. Ein Vertreter des Zentrums und 2 Vertreter der Fortſchr. Volkspartei enthalten ſich der Abſtimmung.— Die in Verbindung mit dem Geſetzentwurf ſtehende Denkſchrift des bad. Lehrervereins und verſchiedene Petitionen von Lehrerinnenvereinen uſw. werden erledigt. Badens Stellung zu den neuen Reichsſtener ⸗Geſetzentwürfen. X* Karlsruhe, 26. April. In der geſtrigen Sitzung der Zweiten Kammer wurde von der Fraktion der Fortſchrittlichen Volkspartei folgende kurze Anfrage an die badiſche Regterung gerichtet:„Iſt die Gr. Reoierung bereit, dem Landtag noch während der jetzigen Tagung Wee ſcchtlich 8 dem badiſchen undesratsbevollmächtigten hinſi er neuen Reichsſt entwürfe erieilt hat?“ Bener Geles⸗ Letzte Meldungen. Der türkiſche Tagesbericht. Konſtantinopel, 25. April.(WB. Nichtamtlich.) Paläſtinafront: Stellenweiſe lebhafleres Arlillerie · euer. Kaukaſusfront: In der Nähe von Kars nehmen unſere Bewegungen weiter einen günſtigen Berlauf. An der Küſte ſind unſere Truppen über Ozurgeki hinaus im Vormarſch gegen die Eiſenbahnlinie Kutas- Batum. Sonſt keine bedeutenden Ereigniſſe. die Große Schlacht in Frankreich. Beſonders heftige Arkilleriekäligkeit. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 26. April.(Pr.⸗Tel. g..) Das Pariſer Petit Journal meldet am Dienstag früh von der Front, daß die Artillerie tätigkeit im Raume von Amiens einen beſonders heftigen Umfang ange⸗ nommen habe. Auch vor Verdun und Reima zeige ſich von neuem eine verſtärkte feindliche Artillerie⸗ tätigkeit. Die ſchwerſten Ereigniſſe ſeit 4 Wochen. e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 26. April.(Priv.⸗Tel. g..) Die Schweizer Preſſeinformation berichtet aus Mailand: Die Turiner„Stampa“ meldet aus London, daß die Ereigniſſe der letzten Tage die ſchwérſten ſeien, die man innerhalb von vier Wochen an der Weſtfront erlebte. Das Blatt kündigt beiderſeitige außerordentliche Kraftanſtren⸗ gungen an. Es ſchreibt, daß der Befehl zum Rückgug bei Ypern nach den Ereigniſſen, die der letzte Freitag brachte, nicht mehr überraſcht habe. Es verweiſt dann auf die den Deutſchen aus Rußland fortwährend zuſtrömenden Reſerven und betont, daß beim Feinde ſich täglich die Vorteile mehren, während die Alliierten immer mehr in Bedrängnis gerieten. Franzöſiſche Mahnung zur Skandhaftigkeit. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 26. April.(Priv.⸗Tel. g. K. Die Baſler Nachrichten melden:„Petit Pariſien“ berk. 2 Die Schlacht im Weſten dauert erbittert weiter. Sie wird morgen weiter dauern und welches die Pauſen, die entſtehen, auch ſein iſe Jal ſie wird vielleicht noch lange dauern. Gewiſſe Er⸗ eigniſſe füllen unſere Herzen mit banger Angſt:; laßt uns unſere Nerven beherrſchen und die Kaltblütigkeit nicht verlieren. Der Schaden in Paris. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 26. April.(Pr.⸗Tel. g..) Von der franzöſiſchen Grenze wird berichtet: Ein belgiſcher ee e hat verſichert, daß der in Paris ſeit der Beſchießung verurſachte geſamte Schaden auf mehr als 100 Millionen Franken zzu ſchätzen ſei, davon ent⸗ fallen gegen 30 Millionen auf die Schäden, die der letzte deutſche Fliegerangriff vom 13. April hervorgerufen hat. Paris, 25. April.(WT B. Nichtamtlich.) Amtlich.) Das weittragende Geſchütz ſetzte die Beſchießung des Pariſer Ge⸗ bietes am 24. April fort. Keine Todesfälle. Wilde Gerüchte in Paris. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 26. April.(Priv.⸗Tel. g..) Die Schweizer Blätter melden aus Paris: In den letzten Tagen aben die ſaa Behörden aufgehört, jene Familien, die aris verlaſſen wollen, durch ſchikanöſes Vorgehen daran zu hindern oder Schwierigkeiten ü bereiten Die Bahnzüge ſind überfüllt, die Schulen ſind leer. Viele Familien ver⸗ bringen die Nächte, auch wenn kein Gefahrzeichen gegeben wurde, in den Kellern. Wilde Gerüchte, beſonders ſolche von einem e Verſchieben der deutſchen Artillerielinie gegen Paris, aufen um. Streik in Paris. m. Köln, 26 April.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Volksztg.“ meldet aus Genf: Der„Petit Pariſien“ meldet: Faſt alle Zweige der Pariſer männlichen und weiblichen Konfek⸗ tion ſind durch Streik lahmgelegt. Dies wurde geſtern durch Schließung der Modehäuſer und Konfektions⸗ werkſtätten verürſacht, welche den Mangel an Rohſtoffen ſowie die hohen Preiſe anklagen. Vom Verſailler Kriegsrat. m. Köln, 26. April.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Volksztg.“ meldet aus Genf: Infolge eines Antrages Fochs wurde laut der Lyoner Preſſe die Mitgliederzahl des Verſaiiler Kriegsrates vermindert. Er zählt jetzt nur die vier Gene⸗ rale: Kliß, Sackville, Robilant und Belin. * Engliſcher Heeresbericht vom 25. April vormittags. Ein hef⸗ tiger Kampf fand die ganze Nacht hindurch in der Umgebung von Villers Bretonneux ſtatt und dauert noch fort. Unſere Truppen ge⸗ wannen durch Gegenangriffe Gelände zurück und machten eine An⸗ Anträge Gefangene. Geſtern fanden an dieſer ganzen Front ſehr ernſte Kamofe 152 Dem* wurden durch Artillerie, Infanterie und Tanks ſchwere Verluſte zugefügt. Der iriſche Hexenkeſſel. m. Köln, 26. April.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Bern: Aus demiriſchen Hexenkeſſel iſt zu melden, daß nach einem Bericht der„Daily Mail“ aus Dublin die deutſchen Erſolge erheblich dazu beigetragen haben, die feindlichen Handlungen der jungen Iren gegen England zu ſtärken. Im Unterhaus enthüllte der iriſche Na⸗ tionaliſt Healy, daß in Cork 400 Soldaten eines engliſchen Regiments gemeutert hätten, weil ihnen kein Urlaub gewährt wurde. Die Times“ hört, daß die Tage des Staatsſekretärs für Irland Duke gezählt ſeien. Auch ſtänden noch weitere Aenderungen in der Regierung bevor. Iu Richthofens Heldentod. Berlin, 25. April.(WB. Nichtamtlich.) Dem Vizepräſidenten des Reichstages, Geheimrat Dr. Paaſche, ging folgendes Tele⸗ gramm zu: Großes Hauptquartier 25. April. Die warmen Worte, mit denen Euer Hochwohlgeboren geſtern im Reichstage unſeres größten Fliegers gedachten und die Ehre, die von der verfſammelten Volksvertretung dem dahingeſchiedenen Helden der Luft erwieſen wurde, erfüllen die Herzen aller Angehörigen der deutſchen Luftmacht mit Dankbarkeit. Wir wiſſen uns eins mit gans Deutſchland, in der Trauer um unſeren ſiegreich 23 Ka⸗ meraden. Dies Bewußtſein 5 uns die Kraft, den Verluſt zu tra⸗ gen. Er ſtärkt unſere frohe Gewißheit, daß Richthofen sleben⸗ dige Tatkraft als mahnendes Vermächtnis in den Herzen aller Luſtkämpfer weiterleben und uns auch ferner die Luft⸗ herrſchaft ſichern wird. Der Kommandierende Geueral der Luftſtreitkräfte: gez. Generallentnant v. Hoeppner. der Jriede mit Aumänien. Abreiſe Kühlmanns.— Die Beſprechungen mit den Frakfions- Führern. Berlin, 28. April.(WTB. Nichtamtl.) Der Staatsſekretär des Auswärtigen Amts Dr. v. Kühlmann machte heute den Führern der Parteien des Reichstags vertrauliche Mitteilungen über die Bukareſter Verhandlungen. Nachdem er geſchloſſen hatte, nahm der Vigepräſident Dr. Paaſche das Wort, um dem Staats⸗ ſekretär für ſeine Ausführungen zu danken und im Namen der anweſenden Abgeordneten dem Bedauern und dem u nwillen da⸗ rüber Ausdruck zu geben, wie von der Deutſchen geitung“ gegen den Staatsſekretär des Auswärtigen Amts mit perſönlichen Verdächtigung gekämpft werde. Er ſei überzeugt, daß keiner dem widerſprechen werde, daß das Hineinziehen perſönlicher Verhält⸗ niſſe in den politiſchen Kampf mit aller Entſchiedenheit zurückgewieſen werden müſſe. Dieſe Ausführungen wurden mit lebhafter Zuſtimmung aufgenommen. Im Anſchluß daran ſprach der Vizepräſident perſönlich ſein lebhaftes Bedauern darüber aus, daß auf die gleiche Weiſe auch eines der kenntnis reichſten und fleißigſten Mitglieder des Reichstages in der ge⸗ häſſigſten Form angegriffen werde. Die Zeitungen aller Rich⸗ tungen hätten ſich ja auch ſchon dagegen gewandt, daß man in die⸗ ſer Weiſe das perſönliche Gebiet in den politiſchen Kampf hinein“ ziehe. Berlin, 26. April.(Von unſerem Berliner Büro) Ergänzend iſt zu den Meldungen des Wolffſchen Drahtes noch folgendes zu bemerken: Staatsſekretär von Kühlmann reiſte geſtern Abend über Wien nach Bukareſt. In Wien trifft er heute mit dem öſterreichiſch⸗ungariſchen Miniſter des Aeußern, Baron Burian, zuſammen, der ſich gleichzeitig mit Herrn von Kühlmann nach Bukareſt begibt. Bei den geſtrigen Beſprechungen mit den Fraktionsführern verbreitete der Staatsſekretär ſich eingehend über die Fragen, welche mit dem rumäniſ chen Friedensvertrag zuſammenhängen. An ſeine Dar legungen, welche auch auf die Königsfrage eingingen, knüpfte ſich eine kurze Erörterung. Aus dem Bericht des Staatsſekretärs gewannen, wie verlautet, die Teilnehmer de Beſprechung den Eindruck, daß der formelle Abſchlu des Friedensvertrages mit Rumänien, der, w erinnerlich, längſt paraphiert iſt, nunmehr in kürze ſtet Friſt erfolgen wird. Bevorſtehende Kanzlerrede über den Abſchluß der Oſtfragen. Berlin, 26. April.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie die „Deutſche Tageszeitung“ aus parlamentariſcher Quelle erfahrt, wird der Kanzler unmittelbar nach Abſchluß de? Friedensvertrags mit Rumänien im Reich 4 tag über die politiſche Lage ſprechen und ſich dabe eingehend mit dem durch den rumäniſchen Friedensſchluß. wirkten Abſchluß der geſamten Sſtfragen fü Deutſchland befaſſen. ſch fa Die Brokverſorgung. El Verlin, 28. April(Von unſerem Berliner Büro.) De Reichstagsbeirat des Kriegsernährungsamts beure zu einer Sitzung zuſammen, um über die Brotverſ 9 1 gung bis zur kommenden Ernte zu beraten. Wle der„Vorwä 5 hört, kommt eine HKerabſetzung der Brotration zurzeit ni ch in Frage Ob dies zu einem ſpäteren 3 vor der neuen Ernte notwendig wird, ſtünde noch nicht fe Briefkaſten. A.., Schwetzingen. Wir empfehlen Ihuen, ſich an die Ves tranensſtelle der Reichsverſichernng, Herrn Karl Hamm, Hrch. Lanz' ſtraße 31, zu wenden.(232) H. M. 100.„Herzfehler.“(223) ——————— Wasserstandsbeobachtungen im Monat April. Pegelstatlon vom Datum Rheln 21. L 2 23. ½ J 28 28 Semerkunges Huningen) 138.70 180.30.52.45 Abends b, Un, Leni.. 0 2 Lacde. 2 Ralau 30 387 21 33 7 401 Lachs 2Ube Mannbeim 28 200.990.00.95.26 Lorgens Bainun:: 07 952.57.57(.72 kn ſ2 Une Kaund.75.7 1.80 Vorm. 2 iin VVVVbV 151.1 18.51 Macbm. 2 vom Neckar: Hannbeſm 21 300 40½ 40 A0 38 vers. 7 Vellbroess 4 00 874 670 68.5 verm. 7 hr Bed. + 2 Wetter-Aussichten für mehrere Tage im Voraus. (z..) Unbefugter NMachdruck wird gerlebtlch verfolg 27. April: Veränderlich, ziemlich kühl. 28. April: Sonne, Wolken, Strichregen, nachts kalt. 29. April: Wenig verändert. 30. April: Wolkig, teils Sonne, kühl. 1. Mai: Veräünderlich, wärmer. 2. Mai: Wolkig, Sonne, Regen, ziemlich kiihl. 3. Mai: Kaum verändert. 4. Mai: Veränderlieh, ziemlich kühl. EP ³² ßnfßfß]⅛]ꝶüĩm ̃ rÜìwm—⁵AXeT—̃• ˙W—— 2 neeeeee „ ˙·˙ . SSSo( bT r oaeer⸗ A 2 ds. Bl. Dreitag, ben 28. April 1918 Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittags⸗Ausgabe.) Nr. 193. 5. Seiie. Nelfe, Vetter und Onkel MANNHERRL, Mainz, Aussig, B 8, 18 Beilstrasse 1. Unsagbares Leid brachte uns die erschütternde Nachricht, dass mein innigstgeliebter Mann, unser braver, hoffnungsvoller, einziger Sohn, unser herzensguter Bruder, Schwiegersohn, Franz Amelung ingenieur Leutnant d. R. und.-.-Kompagniefuhrer fitter des Eisernen Kreuzes l. und II. Klasse und der hess. Tapferkeits-Medaille im Alter von 30 Jahren, bei den Kämpfen am 18. d. Mis,, seine Pllichttreue mit dem Heldentod besiegelte. Beileidsbesuche dankend ee Schwager, B31 In tiefem Schmerze: Cläre Amelung geb. Harth Richard Amelung und Frau Maria Amelung Lotte Jäger geb. Amelung feinhold Jäger Theodor Harth und Familie Darmstadt, den 26. April 1918 Damen-Ffisiersalon iurtz, dass mein guter braver Hann, u nach lüngerem Leiden sanft verschleden ist, Wir bitten um stille Teilnahme. Anna Wagner geb. Fuchs Frieda Bruch geb. Wagner Hermann MANNHEIM., den 25. April 1913. Todes- Anzeige. Tiefbewegt machen wir Verwandten und Pekannten die traurige unter treubesorgter Vater Johann Wolfgang Wagner, Buchniuger Austav Wagner z. Zt. im Felde a ner, Kriegsinvalide nebst Frau Frliedrieh Bruch z. Zt. im Feld Anna Kösterer D 1, 10 empfiehlt sich im Kopfwasdien Frisieren Ondulieren und sämtlichen Haararbeiten. 785⁰ 7678 0. Heirat. Witwer(Beamter), mitie Statt Karten. Für die Velen wohltnenden Beweise der schmerzlichen Verluste anserer unvergesslichen Vank, besonders für die zahlreiche Beteiligung die Uebevolle Pflege. Hildegard MANNHERnI, den B. April 1918. Danksagung. Vielen Kranzspenden nnd den chrw. Niederbronner Schwestern für Die tieftranernden Hinterbliebenen: Rarl Weidner Anna Weidner 40., in ſich. Stellg. u. lautem Eink., mit erwachf. Kindern, wünſcht zwecks baldiger 7659 Hei eir at mit Dame(Witwe mit Kind nicht ausgeſchloſſen) in Berbindung zu treten. Etwas Vermögen er⸗ wünſcht. Ernſtgemeinte Zuſchriften mit Bild un⸗ ter B.§. 33 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. Srengſte Verſchwiegenheit zugeſichert. Teilnahme, dei dem Mutter, sagen innigen am HBegräbnisse, die Weidner. na Montag, 29. April ds. Is., Naſteaittaas 1 Uhr läßt Frau W. Schaaff 1 ihrer Behauſung in Edingen folgende Fohg uiſe ver verſteigern: 646 2 Bittoria⸗Wagen faſt neu, 2 vollſt. 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Mannheimer Künstlertheater Fernruf 1624„Apollo“ Fernruf 7144. Hente Freitag: Liebe im Sdmee. 5 Morgen Samstag, 7½ Uhr, Erstmalig: Das süsse Mädel Operette in 2 Akten von Landsberg u. Stein B32 Musik von Heinr. Reinhardt. Mannheimer Altertumsverein. Die ordentliche Mitgliederverſammiung ſindet ſtatt Donnerstag, den 2. Mai 1913, abends 6½ Uhr in der Vereinsbibliotzek(Schloß). N29 Tagesordnung: Jahresbericht u. Rechenſchaftsablage. Die Mitglieder werden hierzu freundlichſt einge⸗ Der Vorſtand. Iaden. STERNWARII GESELLSCHAFT FUR RUNST. U. WELTANSCHAUUNG Samstag, 27. April, 9 Uhr in der„Harmonie“ T: Rudolf Borchardt: Der Diditer und die Geschichte. Vortrag. Einzeichnungslisten liegen bei Heckel O 3, 10, Mann- heimer Musikhaus P T, IAa, Runsthandlung Gebrũder Buck O 7, 1Aa aus. U3 0Fürbitte für, 1 45 und Vaterland. Abends.25 Uhr. 2 Mannheimer General⸗Anzeiger. ſcun Mannheim H Platz fur 800 Personen H Meßplatz) Grüsstes und schönstes Theater der Neekarstadt. Pracht-Programm vom 26.—29. April Maria Widal in dem großen Schauspiel Rosen, die der Sturm enthlättert! 4 Akter Die Schicksale zweier junger Mädchen 4 Akter Herrliche Ausstattung.— Künstlerische Darstellung Almenrausch Komsödie in einem Akt 2 Akter Lustspiel 2 Akter Das Adoptiv-Kind Heitere Bilder aus dem Grosstadtleben 8 eeee 29—iUhr Ifraelitiſche Gemeinde In der Hauptſynagoge. Freitag, den 26. April, abends.45 Uhr Samstag, den 27. April. morgens.30 Uhr Fürbitte für Heer und Vaterland. Nachm. 2½ Uhr Abds..2 25 Uhr An den n Morgens 7 Uhr.— Abends 7 Uhr In der Clausſynagoge. den 26. April, abends.45 Uhr. amstag, den 27. April, morgens 8 Uhr Ffisiermogell ſofort geſucht, 3 mal wo⸗ je 1 Stunde. E. Hunzinger, C 3, 15. 7643 Prischer Sninat Pfund 35 Pfg. 232 Nhabarber Pfund 30 Pfg. Kadel, Mittelſtr.3 Tel.6513 de n ee Morgens.30 Uhr.— Abends 8 Uhr. Musensaal Donnerstag. 2. Mai, *—8 Uhr Hannelore Ziegler vom Großh. 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