7 — Montag, 3. Juni. Pemuworgidz für den angemetmen ind Haubelstei! Chefgredatten Peuert Goldenbaum;: fär den kinzelgentell; Anten örleſer E c u. erlag: Druckerei br. Haas Maunheimer Generab nzeiger G. m. b. B. ſämtlich in maunndeim— Lelegramm ſe: General⸗Anzeiger Rannheim.— Fernſprech ⸗ Au A t Mgege ne, 2817 7042 708. 7944, 7845 id ſdes Poſtſcheck⸗Ronto! Mr. 2917 cudwigrhafen am Nhein Die Schlacht zwiſchen diſe und Neue franzöſiſche Verbände geſchlagen. Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquarkier, 3. Juni. AmTB. Amtlich.) Weſtlicher Ariegsſchauplatz. geeresgruppe des Generalfeldmarſchalls ſtronprinz Ruprecht von Bayern Jeilweilig auflebender Arlilleriekampf. Jeindliche Teilangriffe weſtlich von Bailleul und nördlich der Ly⸗ wurden abgewieſen. Heeresgruppe des Deulſchen Kronprinzen. Jum Erſatz der durch unſeren Angriff zerſchlagenen fran⸗ Jöfiſchen und engliſchen Armeekorps und zur Ankerſtützung der bisher von den Nachbararmeen eiligſt auf das Schlachtfeld herangeführten und ſtark gelichtelen Diviſionen ſind neue ranzöſiſche Verbände weither gelegener Fronten in en Kampf getretken. Nördlich der Aisne verſuchlen ſie vergeblſch die ihnen angewieſenen Stellungen zu halten. Wir ſchlugen ſie in har⸗ lem Grabenkampf auf Moutin⸗ ſous-Touvent · St. Chriſtophe · Bingre zurück. Südweſtlich von Soiſſons wurde Chaudun denommen. Wir ſtießen im Angriff über den Savie tes Grund bis an den Oſtrand der Wälder von Bil. lers-Cofterets vor. Südlich von Ourcq füßrte der Jeind heftige Gegenangriffe. Sie wurden blulig abgewieſen. Ueber Courchamps und Monthieres hinaus gewannen wir Boden und nahmen die Höhen weſllich von hateau-Thierry. 1 An der Marne, zwiſchen Narne und Reims iſl die Lage unverändert. Die auf das Schlachtfeld führenden, mit Truppen⸗ bewegungen ſtark belegten Bahnen wurden durch unſere ombengeſchwader erfolgreich angegriſſen. Wir ſchoſſen 31 feindliche Flugzeuge ab. Leufnant Menkhoff errang ſeinen 29. und 30., die Leuknants L 5ö. wenhardt und Udet ihren 25. Luftſieg. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. Der Wiener Bericht. Wien. 3. Junji.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlich wird derlaulbart: Bei Foſalte an der unleren Piave vereikelten koir einen italleniſchen Uebergangsverſuch durch Ge⸗ ſcgct. und Minentwerſerſeuer. An vielen Stellen der Südweſt⸗ kront wurden feindliche Erkundungsabteilun⸗ den zurückgewleſen und eine derſelben wurde bei Bez⸗ ecca abgefangen. Die Arkillerietötigkeit war über⸗ Alſehr lebhaft. Ne ſeindüchen Heeresberichle. de Iranzöſiſcher Heeresbericht vom 2. Juni nachmittags. Der dwie. 0 Druck dauerte mit großer Stärke an der Front diſchen Oiſe und Marne an. Die äußerſt heftigen Verſuche In Rordrand des Waldes von Carlepont und Moulin ſous Tuuvent Fuß zu faſſen, wurden Die franzö ſchen Mabpen haben den Feind nördlich von dieſen Orten zurückgeworfen. * ont de Choiſy wurde viermal von den Deutſchen angegriffen. 870 ihnen genommen wurde es von neuem durch die Bajonette fran⸗ Fülcer Soldpten zurückerobert, welche e⸗ behaupteten. Zwiſchen ler zy und ODurcy bemüchtigten ſich die Deutſchen der Orte tngpont, Corcy, Faverolles und Troenes, aber durch dicber energiſchen Gegenangriff eroberten die franzöſiſchen Truppen ele Ortſchaften neuerdings zurück. r An der Marne erreichten die Deutſchen die Höhen weſtlich von 5 ateau⸗Thierry, die Franzoſen halten den am linken Ufer dgenen Stadtteil. datt Heftige Kämpfe fanden an der Straße Dormons— Reims Bir welche die Deutſchen ſüdlich Oligny, Violanes und 50 llersen Tardenois ein wenig überſchritten. An der Front Reims keine Veränderung. beid Engeiſcher Heeresbericht vom 2. Juni abends. Ausgenommen ii derleitige Artillerietätigkeit in verſchiedenen Abſchnitten don der engliſchen Front nichts zu herichten. me Italieniſcher Heeresbericht vom 2. Juni. An der geſamten Front fe 8 Artilleriekämpfe. Unſere vorgeſchobenen Poſten wieſen Fudliche Patrouillen in Val Herſa bei San Dranesco(weſtlich vom Heri dolatal) und vor San Donzo di Piave zurück. In Cavazuc⸗ Nalea, erlaubte uns ein Handſtreich einige Gefangene zu machen. leniſche und allijerte Luftgeſchwader waren tätig; es wurden über Hug,onnen Bomben auf feindliche Flugplätze abgeworfen. Fünf Leiſtzeuge wurden im Luftkampf ebs gee⸗ ein., von unſerer llllerie getroffen, wurde am linken Piaveufer heruntergeholt. Widerſtand bis zum letzlen Mann. .. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 3. Junl. elv. Tel. g..) Der Berſailler Kriegsral der Alli⸗ au. beſchloß. keinen weikeren Rückzug auzuordnen, ſondern der ganzen Front den Widerſtand bis zum letz⸗ ann einzuleiten. . 1 Badiſche Neueſte Nachrichlen Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in 1918.— Nr. 252. RAnzeigenpreiſei bie Ialtige Noloneizetle 40 Plnany — 50 Ptenmia- Reklamen M. 2—. Aumahmeſchlußz:— oormittags 8¼ Uhr. Kbendblatt nachmittags 2½ Uhe pür a zetgen an beſtimmten Ca Stellen und wird beine Der⸗ antwortung übernommen Oezugepreis in 1— und Umge⸗ dung monati m. 2— mit Bringerlohn. Poſtbezug: Piertel M. 8 einſcht. Zuſtellungsaebũbr. Bei der oſt abgeb. M..70 Eimzel⸗Nr: o ν moderner Kupfertiefdruck⸗Ausführung. Fenolillers S ae Fleee N ee e 0 2 edn GyOrr pi e 2 2 5 85 e Sessvnge dand eeN Aee, 2 28 e 2. 75 er 9 9 „ge 2 dbe e— 10 Hfe, 77 5 0 e Wogfplegns eeee eeee —5 88 aule e e 70 7 99 8 ae Nah 70% Nern 8 2 NN— . Taagen delun eee eee be, leune en e NK eee kront em 3. VI.(morgT2 — —— die deulſche Flurmflul gegen Paris. Der geſtrige Abendbericht meldete kurz: an der An⸗ Neen neue Fortſchritte. Dieſe Angriffsfront iſt der Raum zwiſchen Noyon und Chateau⸗Thierry, während öſtlich von ihr bis Reims augenblicklich Stille herrſcht. Die Angriffs⸗ front ſchiebt ſich ſtetig vorwärts. Foch macht die verzweifelt⸗ ſten Anſtrengungen, den Vormarſch aufzuhalten, er holt ſchleu⸗ nigſt von entlegenen Frontteilen neue Verbände heran, wie Joffre in der Marneſchlacht von 1914 Sarrail von Verdun in den Naum von Paris warf, um die ſchwer bedrohte Armee Maunoury zu retten. Aber auch die neuen Verbände ver⸗ mögen dem ſtarken Druck nicht ſtandzuhalten, der auf der reiten Front von Noyon bis Chateau⸗Thierry auf die ſich hartnäckig entgegenſtellenden Franzoſen ausgeübt wird. Dieſe Front hat eine Breite von etwa 60 Kilometer und drängt, wie ein Blick auf die Karte zeigt, in weſtlicher und ſüdweſtlicher Richtung vor, während wir zu⸗ nächſt in nord⸗ſüdlicher Richtung, auf die Marne zu, marſchiert ſind. Jetzt halten wir dort, nehmen den Fluß als Flankendeckung und gehen weiter nach Weſten. Wir nähern uns nach dem heutigen Tagesbericht etwa der Linie Co m⸗ pièsgne Vaux(ſiehe die nebenſtehende Karte). Viller—Cotterets liegt nur etwa noch zehn Kilometer öſtlich dieſer Linie, etwas weiter nordöſtlich zurück Cbaudun. Dieſe weſtliche und ſüdweſtliche Schwenkung des deutſchen Angrifts macht der feindlichen und neutralen Preſſe viel Kopfzerbrechen und bereitet unſeren Feinden viel Sorge. Der„Corriere della Sera“ ſtellt voller Entſetzen feſt, daß der Feind nur noch etwa 60 Kilometer von den äußeren Feſtungs⸗ werken von Paris entfernt ſtehe. Man könne nicht leugnen, daß die franzöſiſche Hauptſtadt bedroht ſei. Aehnlichen Anſchauungen begegnen wir in ſchweizer Blättern, wie die folgenden Depeſchen zeigen: „Die Vorrede zum Marſch auf Paris. m. Köln, 3. Juni.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Genf: Obſchon ein gewiſſer Optimismus äußer⸗ lich ſchon aus Rückſicht auf die Zenſur in den Pariſer Blat⸗ tern aufrechterhalten wird, läßt ſich doch erkennen, daß der Vergleich nirgends zugunſten der heutigen Lage ausfällt. Barréès glaubt zwär ſcheinbar noch an eine Hemmung, vielleicht ſogar noch an einen Gegenangriff, gibt aber zu, daß die Deutſchen noch über eine kampfbereite Re⸗ ſerve von etwa vierzig Diviſionen verfügten, was in der Marneſchlacht von 1914 nicht der Fall war. Bidou, der ſo raſch beliebt gewordene Kriegsfachmann, der zugleich das„Journal des Bebats“ und das„Journal“ bedient, iſt überzeugt, daß der Fall von Chateau⸗Thierry die Vorrede zum Marſch auf Paris wäre. Im„Fi⸗ garo“ ruft Reinach verzweifelt aus: Wir haben vierzig Diviſionen vor uns, die der Siegestaumel vorwärts treibt und die ihren Frieden in der Hand zu haben glauben. Schweizer Anſichten. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 3. Juni.(Pr.⸗Tel. g..) Der militäriſche Mitarbeiter der Thurgauer Zeitung ſchreibt: Es ſcheint, als ob man es mit zwei deut⸗ ſchen Plänen zu tun habe. Es gewinnt immer mehr den An⸗ ſchein, als ob der gegenwärtige Vorſtoß in Wirklichkeit die von Beginn an vorgeſehene Hauptoperation eines ein⸗ heitlichen großen Grundplanes wäre, nach dem der Ansoriff gegen die Südnordfront der Alliierten nur eine großartige Täuſchung geweſen wäre, um für den deutſchen Kron⸗ prinzen den Weg nach Paris endlich frei zu bekom⸗ men. Jedenfalls erſcheint es täglich wahrſcheinlicher, daß man durch einen wuchtigen Vorſtoß über die Nisne, das Marnetal und von dort mit überlegenen Kräften Paris zu erreichen ſucht, bevor noch die auf der ganzen nördlichen Weſtfront verzettelten franzöſiſch⸗engliſchen Hauptkräfte wie⸗ der zuſammen und zum Schutze von Paris herangezogen werden können. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 3. Juni.(Pr.⸗Tel. g..) Der„Zürcher Tagesanzeiger“ berichtet: Der Kampf un der Marne, Aisne und Oiſe iſt in eine kritiſche Periode eingetreten. Die bisher ruhig gebliebene Front zwiſchen Soiſſons und Noyon iſt in Bewegung geraten ſodaß ſich ſetzt die deutſche Sturmflut in unheimlicher Breite gegen Paris wälzt. Foch hat jetzt ſchon allergrößte Mühe, mit ſeinen Reſerven die auf einer Ausdehnung von über ſechzig Kilomeker wankende Front vor dem völligen Ein⸗ ſturz zu bewahren. Sollte ſich die rückläufige Bewegung noch mehr in die Breite ausdehnen, ſo dürfte Fochs Aufgabe leicht ſeine Kräfte und Mittel überſteigen. Die Lage erſcheint jedenfalls heute kritiſcher als ſe zuvor. Wachſender Druck gegen die Fronk bei Compiegne. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 3. Juni.(Pr.⸗Tel. g..) Den„Baſler Nachrichten“ zufolge meldet„Journal des Debats“, es mache ſich ſeit drei Tagen ein ſtets wachſender Druck gegen die Front St. Denis—Compiegne—Vil⸗ lers Cotterets bemerkbar. In dieſen Abſchnitten ſeien jedoch franzöſiſche Reſerven in erheblicher Stärke im An⸗ marſch. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 3. Juni.(Pr.⸗Tel. g..) Das Journal des Debats berichtet, daß die Linie Villers—Tot⸗ terets-Nauroy—Etrepilly ſtark gefährdet ſei. „Dunkle Tage“. Bern, 3. Juni.(WTB Nichtamtlich.) Unter der Ueber⸗ ſchrift„Dunkle Tage“ ſtellt Renaudel in der Humanite feſt, daß die franzoͤſiſchen Heeresberichte nicht vollſtändig der Wahrheit entſprechen. Er nimmt ſodann Stellung zu der Erklärung, daß die Regierung keine Mitteilungen machen wolle, die zu verlangen das Parlament ein Recht habe, und ſagt, daß ſelbſt für den Fall der Wiederherſtellung der Lage die Regierung nicht von der Pflicht zur Beantwortung der Interpellationen entbunden ſei. Wenn es ſein müſſe, werde man eben eine Geheimſitzung abhalten müſſen. Auf jeden Fall ſeien Febler begangen warden, die abgeſtellt wer⸗ den müßten. Renaudel wundert ſich vor allem, daß bei allen Offenſiven der Entente das Ueberraſchungsmoment nie eine Rolle geſpielt habe, während bei der jetzigen Offenſive die Ueberraſchung wieder vollſtändig geglückt ſei. Er fragt, ob die Kriegsräte in Verſailles und Paris zweckmäßig ſeien, da durch ſie die Entſcheidung bei ſchnell ſich entwickelnden Exeig⸗ niſſen faſt immer verzögert werde. Das Parlament müſſe über alle dieſe Fragen Beſcheid wiſſen, denn ſie ſtänden mit dem Heil und der Zukunft des Landes in unmittelbarem Zu⸗ ſammenhange. Hindenburgs Plan. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 3. Juni(Pr.⸗Tel. g..) Die„Zürcher Morgenzeitung“ meldet: Die Militärs der Alli⸗ ierten erblicken in der Paſſivität der deutſchen Heeresleitung im Norden eine unheimliche Falle. Man iſt noch im⸗ mer der Anſicht, Hindenburg ſcheine dort zuwarten zu wollen, bis ſein Gegner einen Teil ſeiner Reſerven an der Marne ſtehen haben wird. Der drohende Verluſt von Reims. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 3. Juni.(Pr.⸗Tel. g..) Den Baſler Nachrichten zufolge meldet Corriere della Sera aus London, man müſſe ſich auf den unvermeidlich erſchei⸗ nenden Verluſt von Reims gefaßt machen⸗ Der Heldenkod des Prinzen von Buchau. m. Köln, 3. Juni.(Priv.⸗Tel.) Der Spezlalberichterſtatter der„Kölniſchen Zeitung“ an der Weſtfront meldet den Kanem⸗ handel. 2. Seite. Nr. 252. Maunheimer Geueral⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) tod des Generalleutnants Prinz von Buch au, des Füh⸗ rers der 28. Infanteriediviſion, der, ſeinen Truppen voran⸗ eilend, auf einem der vorderſten Beobachtungspunkte am Waldufer der Marne, welche ſeine Diviſion als erſte erreichte, von einem Granatſplitter durchs Herz getroffen wurde. Der Berichterſtatter verſichert, daß im eroberten Gebiet die Deutſchen gewaltige militäriſche Neuanlagen des Gegners antrafen, erſtaunlich ausgedehnte neue prächtige Straßen, Brücken, Eiſenbahnlinien und Bahnhöfe, darunter rieſige fran⸗ zöſiſch⸗amerikaniſche Ausrüſtungslager. „Die offenkundige Schwäche der Allijerten“. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 3. Juni.(Pr.⸗Tel. g..) Die„Züricher Morgenzeitung“ berichtet: Die Ereigniſſe im Weſten folgen ſich Schlag auf Schlag. Der Verlauf der Aisne⸗ offenſive zeigt bis heute die enorme Kraft des deutſchen Heeres und die offenkundige Schwäche der Alliierten in grell⸗ ſter Beleuchtung. Es bleibt Foch zunächſt nichts anderes übrig, als die ſchwer, mitgenommenen Armctorps hinter die Marne zurückzubringen. Mit dem Fall von Soiſſons hat die Aisneſchlacht enorme ſtrategiſche Bedeutung er⸗ langt, da nunmehr die Flügel der anſtoßenden Frontabſchnitte der Alliierten in der Luft hängen und in Gefahr ſind, auf⸗ gerollt zu werden. Die Schuldfrage. c. VBon der ſchweizeriſchen Grenze, 3. Juni.(Pr.⸗Tel. g..) Laut Baſler Nachrichten meldet Echo de Paris, ſchuld an dem raſchen deutſchen Vordringen ſei die Verſpätung der An⸗ kunft franzöſiſcher Reſerven auf der bedrohten Front, die dadurch zu erklären ſei, daß das Oberkommando die Truppenſendungen genau abwägen müſſe, da der Feind nur die Hälfte ſeiner Reſerven verwendet und mit den übri⸗ gen an irgend einem anderen Punkt angreifen kann. Das Blatt berichtet weiter, amerikaniſche Truppen kämen beſtän⸗ dig an, in den letzten Tagen allein eine Sendung von 45 000 Mann. —** Großer Schlag der Itkaliener. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 3. Juni.(Pr.⸗Tel. g..) Wie der„Zürcher Anzeiger“ erfährt, bereiten die Italie⸗ ner an der Tiroler Weſtfront, am Stilfſer Joch und am Tonale einen großen Schlag vor, wofür die letzten Er⸗ eigniſſe die Einleitung ſein ſollen. Luftkampf über Paris. Paris, 3. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Agence Havas. Der Matin meldet: Ueber der Bannmeile ent⸗ ſpann ſich nachlis ein heißer Kampf gegen deutſche Geſchwader. Einem einzigen Flugzeug gelang es, durchzubrechen. Es warf eiligſt ſeine Bomben ab: vier Perſonen wurden ſchwer verletzt. nene U⸗Bool-Erfolge. Berlin, 2. Juni.(WTB. Amtlich.) Nach Meldungen aus See bekrägt der durch unſere Unterſeeboole im Miktel⸗ meer verſenkfe Schiffsraum 26000 Brutioregiſter fonnen. Der Chef des Admiralſtabes der Marine. * Berlin, 2. Juni.(WTB.) Ein von der rauhen Fauſt des U⸗Boot⸗ krieges erfaßter Erwerbszweig iſt auch der engliſche Gummi⸗ Der gewaltig geſtiegene feindliche Bedarf an Roh⸗ gummi für die Fabrikation von Autobereifungen, Zeltbahnen, Mili⸗ kärmänteln und Stiefeln u. a. hat mit der Schiffsraumnot als marktbeherrſchendem Faktor nicht genügend gerechnet. So vollzog ſich auf dieſem Gebiet eine ähnliche Entwicklung, wie wir ſie bereits beim überſeeiſchen Handel mit Getreide, Fleiſch. Wolle und Fett er⸗ lebt haben. Wertvolle Rohſtoffvorräte häufen ſich jenſeits des Welt⸗ meeres in den Gummierzeugungsländern an. Sie können aus Mangel an Transportgelegenheit nicht in der erforderlichen Menge nach Europa gebracht werden. Um die Ueberproduktion und Ent⸗ wertung ihrer Plantagen zu bekämpfen, verſuchten die engliſchen Pflanzerverbände im Einvernehmen mit der britiſchen Regierung die Gummierzeugung für 1918 um 20 Prozent einzuſchränken. Dieſe Maßregel ſchlug fehl, weil die holländiſchen Kolonien mit Hilfe der amerikaniſchen Händler das Abkommen durchbrachen und unter Umgehung des einſt beherrſchenden Londoner Gummimarktes direkte Geſchäftsverbindungen mit den Vereinigten Staaten, dem Haupiver⸗ brauchsland für Gummi. anknüpften. Londons Anteil am Welt⸗ gummihandel, der 1914 rund 55 Prozent betrug, ging infolgedeſſen 1916 auf 44 Prozent und ſeitdem erheblich weiter zurück. Anderer⸗ ſeits ſtieg der Gummiverbrauch in den Vereinigten Staaten 1917 auf nicht weniger als 68 Prozent der Welterzeugung, auf 175 000 Ton⸗ nen, gegen 50 Prozent 1916, obwohl er bereits damals um 20 Proz. gegen das Vorjahr geſtiegen war. Die Gummi erzeugenden Kolo⸗ nien ſind eben beſtrebt, das Riſiko der Schiffahrt im Sperrgebiet zu meiden und direkt nach nordamerikaniſchen Häfen zu liefern. Auch die Japaner wollen ſich von London unabhängig machen; ſie haben in Holländiſch⸗Indien große Gummipflanzungen erworben. Der bulgarſſche Bericht. Sofia, 3. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Generalſtabs· bericht vom 1. Juni. Mazedoniſche Fronk: In der Moglena⸗ gegend war die Artkillerie eine Jeitlang lebhaft. Eine ſeindliche Kompagnie, die ſich einiger unſerer Poſten weſtlich vom Dorfe Sborsko zu bemächtigen ſuchte, wurde durch Jeuer verkrieben. Südlich vom Dorfe Huma zerſtreuie un⸗ ſere Artillerie mehrere franzöſiſche Truppen. Wir drangen in die feindlichen Stellungen an den Südabhängen des Monte Krucha ein und brachten gefangene Engländer zurück. Im Wardarkal lebhafte Lufttätigkeit ſeitens des Jeindes. 4 Der türkiſche Tagesbericht. Konſtankinopel, 2. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Heeresbericht. Am ſpäten Abend lag feindliches Arkilleriefeuer auf un⸗ ſeren Slellungen und im Hinlergelände. Weſtlich der Skraße Jeruſalem—Rablus nahmen wir feindliche Arkillerie und Anlagen mit unſeren ſchweren Geſchützen unter wirkſames FJeuer. Im Jordangebiet nur geringe Ge⸗ ſechtsfätigkeit. Anhaltender geſleigerter Verkehr war im Raume Vadiaudſche—Jericho zu beobachten. Im Hedſchas wurden mehrfache Angriffe der Rebellen gegen die Eiſenbahn abgeſchlagen. Die Rebellen ließen auf ihrer Flucht viel Vieh in unſerer Hand. Das in Meſopotamien geſtern zum Abſturz gebrachte feindliche Flugzeug wurde von Hauptmann Schutz und Unteroffizier Ouoors abgeſchoſſen. Auf der übrigen Front die Lage unveränderrt. 2 — 2——* N a Hochſommer in den Parlamenten. Berlin, 2. Juni 1918. (Von unſerem Berliner Büro.) 11 In dieſen nahezu hochſommerlichen Tagen, die felbſt in nor⸗ malen, nicht von Krieg und Kriegsgeſchrei erfüllten Zeiten dem parlamentariſchen Betrieb nicht eben zuträglich ſind, werden wir im Reich wie in Preußen noch eine parlamentariſche Hochſaiſon er⸗ leben. Beide Parlamente treten nach erfreulich reichlich bemeſſener Pfingſtpauſe am Dienstag wieder zuſammen, und an beiden Stätten werden wir uns vermutlich bald vor allerlei bedeutſame Begebniſſe geſtellt ſehen. Die können im Reichstag leicht ſchon bei der Präſidenkenwahl beginnen. An ſich läge der Fall ja einfach. Der bisherige Präſident iſt hochbetagt geſtorben; ſeine beiden Gehilfen im Amt atmen, gottlob, noch im Licht. Es wäre alſo nur nötig, für Herrn Kämpf einen Nachfolger zu finden. Im Grunde iſt der ja auch ſchon gefunden. Kein Menſch entzieht ſich der Einſicht, daß das Zentrum einen wohlbegründeten Anſpruch darauf hat, einen Mann aus ſeinem Gefolge mit dieſer höchſten Würde, die das Parlament zu vergeben hat, zu umkleiden. Wen immer die derzeit ſtärkſte Partei präſentiert, ob Herrn Gröber oder Herrn Fehrenbach, er wird anſtandslos gewählt werden. Es ſcheint aber im Reichstag Leute zu geben, die bei der Gelegen⸗ heit ganze Arbeit machen möchten. Denen es als das vornehmſte Gebot der Stunde erſcheint, daß die Verſchiebung der politiſchen Lage und der Parteiverhältniſſe, die zwiſchen 1912 und 1918 ſtatt⸗ gefunden hat, nunmehr, wie die Wendung zu lauten pflegt,„in der Zuſammenſetzung des Präſidiums ihren Ausdruck findet“. Das könnte dann immerhin zu Verwicklungen führen, es ſei denn, daß man zu dem Auskunftsmittel der Bequemlichkejt griffe und zu den bisherigen zwei Stellvertretern dem neuen Präſidenten noch einen dritten beigeſellte. Damit wären alle dieſe Kümmerniſſe zwar auf eine etwas mechaniſche Art geheilt, aber ſie wären doch geheilt. Hinterher wird der Reichstag ſeine zweite Etats⸗ beratung abzuwickeln haben. Sie iſt obſchon das erſte Viertel des neuen Etatsjahres nahezu verſtrich, arg im Rückſtand. Gerade über die wichtigſten Kapitel wird man ſich noch zu unterhalten haben. Und hier wird es, zumal beim Kapitel„Auswärtiges Amt!“, aller Vorausſicht nach recht bewegte Auseinander⸗ ſetzungen geben. Man kann darüber im Zweifel ſein, ob alle dieſe unendlich heißen Dinge, wie die ukrainiſche, die polniſche, die litauiſche, im gewiſſen Simne auch die baltiſche und finnländiſche Frage, ſchon eine Erörterung auf offenem Markt vertragen. Ge⸗ wiß, unter Umſtänden könnte die ſehr nützlich wirken. Aber dann müßten die Herren, die ſich darüber vernehmen laſſen, die Dinge, jüber die ſie reden, auch aus eigenem Augenſchein kennen. Dürften nicht bloß auf Grund vorgekaßter Meinungen und Spekulationen, vielfach ſogar aus parteipolitiſcher Gebundenheit heraus, urteilen oder gar bibß Materialien vortragen, die ihnen von dem oder jenem Intereſſentenkreis zugeſteckt wurden. Und die Regierung müßte nun endlich wiſſen, was ſie in Wahrheit will. Der Widerſtreit der Anſichten hinter den Kuliſſen, der Kampf konkurrierender Gewalten müßte endlich ausgetragen ſein und ſo oder ſo zu einer Klärung, zu einem feſten, einheitlichen Ziel geführt haben. Schließlich aber müßte man freier, ungehemmter, wenn man will, auch rückſichts⸗ loſer, reden können, als man, ſolange der Tempel des Mars leider immer noch offen iſt, reden darf. So, wie die Dinge liegen, wird, fürchten wir, aus der oft geforderten und mit Spannung er⸗ warteten Ausſprache nicht viel mehr herauskommen, als aus allen den anderen, die ihr voraufgingen: viel Geſchrei und wenig Wolle. Man ſtochert mit der zumeiſt etwas abgeſtumpften Klinge im Nebel herum. Auch ohne mit prophetiſchen Gaben ausgerüſtet zu ſein, kann man im übrigen getroſt vorausſagen: es wird im Reichstag nach Pfingſten und in der Hochſommerzeit nicht anders zugehen, als es im April und Mai ſchon zuging. Bis auf ein paar Sitzungen wird es im Hauſe öde und leer ſein und auch die zweite und dritte Beratung der Steuergeſetze wird in der Beziehung keine Ausnahme machen. Ueber den vorausſichtlichen Verlauf die⸗ ſer Beratungen haben wir hier ſchon vor 8 Tagen ausführlich geredet. Dem damals Vorgetragenen iſt Neues kaum hinzuzufügen. Nur daß, wenigſtens außerhalb des Reichstags, die Oppoſition gegen den Beſitzſteuerantrag zu wachſen ſcheint. Eine Oppoſition, die nebenbei auf ſehr gute Gründe, nämlich auf die Prüfung der Thevrie an praktiſchen Beiſpielen, ſich ſtützt und dabeil zu dem Er⸗ gebnis gekommen iſt, daß bei wortwörtlicher Befolgung des An⸗ trages Müllert⸗Fulda manchen Leuten nicht nur ihre Kriegsgewinne und Mehreinkünfte, ſondern auch ihr reguläres Einkommen weg⸗ geſteuert werden könnte. Man wird deshalb wohl annehmen dür⸗ fen, daß ſchließlich in den Wein aus Fulda noch etwas Waſſer ge⸗ tan werden wird. Das Hauptſtück der parlamentariſchen Arbeiten wird freilich auch nach Pfingſten in Preußen getan werden müſſen. Der preußiſche Wahlrechtsſtreit bleibt, auch wenn er weder im Herren⸗ haus noch in der zweiten Kammer kaum mehr viele Sitzungen in Anſpruch nehmen wird, der Angelpunkt unſerer ganzen innerpoli⸗ liſchen Lage. Weſentlich geänderk haben ſich, ſeit man um die Mitte des Mai auseinanderging, die Dinge nicht. Es iſt bislang noch kein Kompromiß gefunden worden; es wird vermutlich auch keines gefunden werden. Und ſo wird es, weil es dem preußiſchen Klein⸗ adel und den mit ihm verſippten Gruppen an politiſchem Weitblick fehlt und ſie andauernd konſervativ mit engherziger Halsſtarrigkeit kampf nicht vorbeikommen Deulſches Reich. Steuerfragen. ! Berlin, 3. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie die „Tägliche Rundſchau“ erfährt, plant der preußiſche Finanzminiſter für den Herbſt eine Novelle zur Einkommenſteuer, die der Finanzminiſter aber aufgeben, falls die von der Reichstags⸗ mehrheit vorgeſehene Beſitzſteuer im vollen Umfange Geſetz werden ſollte. Die verbündeten Regierungen ſtünden nach wie vor auf dem Standpunkte, daß ſie einem Beſitzſteuergeſetz im Rahmen des frühe⸗ ren Wehrbeitrags zuſtimmen könnten, alſo einer Abgabe vom Ver⸗ mögen und von dem während des Krieges vermehrten Einkommen. Eine Einkommenbeſteuerung von Reichs wegen aber lehnen ſie ab. In dieſen Mitteilungen iſt wohl Wahres mit Falſchem durch⸗ einander gemiſcht. Daß die verbündeten Regierungen einſtweilen einer Einkommenbeſteuerung nicht zuſtimmen, haben wir ſchon vor acht Tagen hier dargelegt, aber es handelt ſich noch nicht um irgend⸗ welche endgültige Beſchlüſſe. Erſt in den nächſten Tagen wird der Bundesrat ſich mit dieſen Dingen zu befaſſen haben. Kundgebung Kaiſer Wilhelms für das Auslands⸗Deutſchtum. Profeſſor Dr. L. Fränkel, Vorſitzender des Vereins für das Deutſchtum in Ludwigshafen a. Rh., der unermüdliche Werber für die Beſtrebungen dieſes großen vaterländiſch⸗völkiſchen Verbandes in der Rheinpfalz, teilt uns mit: Eine hocherfreuliche und ſehr be⸗ deutſame Förderung der Aufgaben des„V. f. d. D. i. A iſt zu verzeichnen. Der deutſche Kaiſer hat dem Vorſitzenden unſeres Ver⸗ eins, Geſandter a. D. v. Reichenau zu Berlin, zur Förderung eben jener großen Aufgaben eine Spende von 200000 Mark. bewilligt. Dabei ließ er durch den Vorſtand des Zivilkabinetts mit⸗ teilen, daß er ſich„freuen würde, wenn es dem Verein gelänge, in engem Einvernehmen mit den Behörden des Reiches und getra⸗ gen von dem wachſenden Verſtändnis und der tatkräftigen, opfer⸗ willigen Mitarbeit weiter Kreiſe des deutſchen Volkes— nament⸗ lich auf den Gebieten von Kirche, Schule und Pflege deutſchen geiſtigen Lebens, an die Seine Majeſtät bei Gewährung Wirkſamkeit zu entfalten.“ Der Dankesausdruck der Vereinsleitung enthält u. a. die Verſicherung,„daß wir aus dem uns ſtolz machen⸗ den Allerhöchſten Intereſſe und Vertrauen neue Kraft und Ent⸗ ſchloſſenheit ſchöpfen werden, um für die Erfüllung unſerer großen völkiſchen Aufgabe uns mit unermüdlichem Eifer und freudiger Hin⸗ ebung einzuſetzen.“ Man darf beſtimmt hoffen, daß dieſer beider⸗ eitige Gedankenaustauſch zugunſten der gewaltigen Hochziele unſe⸗ verwechſeln, wohl dabei bleiben, daß wir an Auflöſung und Wahl⸗ angeblich eine Milliarde einbringen ſoll. Dieſes Vorhaben müſſe jener Spende in erſter Linie gedacht haben— eine erfolgreiche res großzügigſten Deutſchtums⸗Verbandes in den allerweiteſten Schichten 285 Volkes tiefſten Eindruck und recht ausgiebige Nachachtung erreichen wird. Badiſche Poliſik. Das Recht der Eltern auf die religtöſe Erziehung ihrer Kinder. Katlstruhe, 3. Juni. Der Petitionsausſchuß der 2. Kammer hat ſich in einer ſeiner letzten Sitzungen mit der vom Rechtsſchutz⸗ verband für Frauen eingerichteten Bitte zur Frage des Rechts delr Eltern in Bezug auf die religiöſe Erziehung ihrer Kinder beſchch tigt. Der hierüber von dem natl. Abg. Schön erſtattete Berich iſt ſoeben im Druck erſchienen. In den Gründen, die zu der geführt haben wird hervorgehoben, daß in Ehen gemiſchten Be⸗ kenniniſſes die Mutter in den meiſten Fällen gezwungen werde, die Kinder in der Konfeſſion des verſtorbenen Vaters weiterzuerziehen, ſelbſt dann, wenn ſie überzeugt ſein kann, daß dieſer ſeine Zuſtim⸗ mung zu einer Aenderung gegeben hätte. Solche Fälle, in denen zu dem Kummer über den Verluſt des Gatten noch Verzweiflung hinzutrete darüber, ohnmächtig zuſehen zu müſſen, wie eine fre kirche ſich des Gemüts ihrer Kinder bemächtige, ſeien in zahlreichen Klagen ſchwer getroffener Kriegerwitwen vor Augen getreten. ſolle die, Geſetzgebung helfen eintreten und den in Gewiſſen drängnis geratenen Frauen die wünſchenswerte Freiheit gewähren und den Zuſtand beſeitigen, daß die ihren Ehegatten überlebende Mutter machtlos ſei in der religiöſen Erziehung ihrer Kinder. den Beratungen des Petitionsausſchuſſes wurde hierzu beme das auch in Baden die Freiheit der überlebenden Mutter beſchränkt iſt. Der Petitionsausſchuß kam zu dem Antrag, die 2. Kammer möge die vorliegende Bitte der Gr. Regierung als Material in dem Sinne zur Kenntnisnahme überweiſen, daß bei einer geſetzlichen Regelung im Reiche keine Verſchlechterung der derzeit in Baden beſtehenden Freiheit eintreten darf und daß die Gr. Regierung ſich im Bundesrat in dieſer Richtung betätige.. Letzte Meldungen. Der große Brand in Slambul. Konſtankinopel, 1. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Nach er⸗ gänzenden Meldungen der Blätter hat der große Br and in Stambul den ganzen öſtlichen Teil des Sultan Selim⸗Stadtviertels verheert. Die Gebäude zu beiden Seiten der Fatiſch⸗Moſchee ſind zerſtört, die Moſchee ſelbſt jedoch und die dazugehörigen Baulichkeiten blieben un⸗ verſehrt. Die meiſten der abgebrannten Wohnhäuſer ſind nicht verſichert. Die geſamte Schadenſumme beträgt 5 bis 50000 Pfund. Unter dem Vorſitz des Großweſten hat ſich ein großer Hilfsausſchuß gebildet. Das Arteil im münchener Goldſchieberprozeh. zh. München, 2. Juni. Eine volle Woche hindurch hatte ſich die Strafkammer des hieſigen Landgerichts 1 mit einem umfangrei Goldſchieberprozeß zu beſchäftigen. ie Anklage richtete ſich gegen die Handelsleute David Apte, Paltol Berger, David Belz, Iſidor Blumenſtock, den Tochter Amalie, den Kaufmann Iſidor Boral, die Mansbach genannt Muſchel und die Kaufmannefr Laje Brandricz, ſämtlich aus Berlin, ferner den Kaufmann S Danziger, Schneider Bernhard Herſtein, die Kaufleute Iſidor Klein, Guſtav Leiſer, Bernhard Neumann, Jakob Sommerfeld, Maier Suffrin, die Händler Wagner, Rindal und Kleinhuber ſowie den Dekateur Elias Kraus aus München. Die Mehrzahl der ſämtlich aus Galizien und Ruſſiſch⸗Polen ſtammenden Angeklagten wurde aus der Unterſuchungshaft vor⸗ geführt und durch eine große Anzahl Münchener und Berlinet Rechtsanwälte verteidigt. Sie werden beſchuldigt, in Berliner, Ham⸗ burger, Münchener und Kölner Kaffeeehäuſern 20⸗Markſtücke, in⸗ geſamt über 2000 Stück, zum drei⸗ bis vierfachen Preiſe aafgetgeh und mit großen Aufſchlägen weiter veräußert zu haben. Es beſt der Verdacht, daß das zuſammengekaufte Goldgeld nach dem Aus land gebracht worden iſt, und zwar durch einen gewiſſen Scheuer, gegen den in Berlin ein Strafverfahren anhängig iſt. Die Beweiß, Auee ergab, daß die Angeklagten in Riga für ein Zwanzigmar ſtück 100 Mark erhielten, und daß auch in Warſchau und Lodz da⸗ deutſche Gold ſehr hoch bezahlt wurde. Die Angeklagten behaupteten demgegenüber, daß ſſe das Gold an Zahnärzte, Goldſchmiede und Uhrmacher weitergegeben hätten, und die vernommenen Sachverſt digen dieſer Berufe erklärten denn auch, daß einzelne Goldſtücke von dieſer Seite aufgekauft ſein könnten, da hier Mangel an Go⸗ errſche und z. B. Goldſchmiede heute 50 bis 60 Mark für ein wanzigmarkſtück zahlten, um daraus namentlich Trauringe zu 10 beiten. Doch ergab die Vernehmung der polizeilichen Zeugen, 10 die Mehrzahl der von den Angeklagten umgeſetzten Goldmünzen n den beſetzten Gebieten des Oſtens gegangen iſt, was der Sta 0 anwalt als Vaterlandsverrat und als eine Ausbeutung der Notlag und Bedrängnis des Deutſchen Reiches und ſeiner Verbündeten* zeichnet. Der Staatsanwalt beantragte Geſängnisſtrafen bis 91 zehn Monaten und Geldſtrafen bis zu 4000 Mark. Das ureein erging dahin, daß eine Angeklagte, die unverehelichte Händle⸗ Amalie Blumenſtock, freigeſprochen, elf Angeklagten erhielten 8 fängnisſtrafen von einem bis fünf Monaten ſowie Geldſtrafen. 600 bis 4000 Mark. Sieben Angeklagte kamen mit Geldſtrafen vo 45 bis 1800 Mark davon. Die Kohlenverſorgung der ſüddeulſchen Großſtädte. Augsburg, 2. Juni. In Augsburg hielten Vertreter 5 aller ſüddeutſchen Großſtädte eine Tagung ab, bs der in erſter Linie zu der neuen Bekanntmachung des Reich⸗ kommiſſars über die Brenſtoffverſorgung der Haushaltungen, des Gewerbes und der Landwirtſchaft während des Sommer 1918 und des Winters 1918—19 Stellung genommen wur 6 Dem Reichskommiſſar wird in einer Eingabe dargelegt, eſ die ſüddeutſchen Großſtädte eine Wiederholung der voritſägaß gen Schwierigkeiten für äußerſt bedenklich hielten, und 5 ſie, wenn nicht vom Reichskommiſſar in Berlin für eine an. giebige Zufuhr nach dem hinſichtlich der Verkehrswege ſo m⸗ günſtig gelegenen Süden des Reiches ſchon während der So 9 mermonate ernſtlich geſorgt werde, jedwede Verantwortuge für den kommenden Winter ablehnen müßten. Weiter wur dem Reichskommiſſar eine Reihe von Wünſchen wegen Br en ſtoffbeſchlagnahme, rechtzeitiger Mitteilung der Bahnſpenſz an die Ortskohlenſtellen, Verſorgung der Gaswerke und leer täriſchen Anſtalten überreicht. Die Meinung aller Verte der ſüddeutſchen Kohlenſtellen ging dahin, daß eine öffentl Bewirtſchaftung für Brennſtoffe grundſätzlich dem vom kommiſſar gewählten und in ſeiner neuen Bekanntma llen aufrecht erhaltenen Syſtem vorzuziehen wäre. Trotzdem wo auf ſich die ſüddeutſchen Kohlenſtellen angeſichts der Tatſachen 5 den Voden dieſer neuen Bekanntmachung ſtellen, allerdi nur mit dem Vorbehalt, daß bei der Kohlenverſorgung 101. einſeitig die Intereſſen des Handels berückſichtigt werden, dern daß die großen Intereſſen der Volksallgemeinheit vorgd gingen. Berliner Wildgemüſe Ausſtellung. Berhn 3. Funf.(ma Michtant0, Eine Aus felf 15 für zeitgemüße friſche Wildgemü ſe veranſtaltet der Kr edem ausſchuß für Sammel⸗ und Helferdlenſt unte nals Vorſit des Kriegsamtes Was die heimatlichen Fluren an eh ſſen⸗ geſchätzten, in den letzten Jahrzehnten aber faſt ganz in Ver er in heit geratenen Nahrungspflanzen freiwillig darbieten. wird ltdgen friſchen, in der Umgebung von Berlin geſammelten Schau r Be⸗ * gt, Auch über die Verwendung der Pflanzen erhält de ſelht ucher Aufklärung, ſodaß es ihm möglich ſein wird, zuran e für die Vermehrung ſeiner Nahrungsmittel durch eigene⸗ zu ſorgen. Montag, den 3. Juni 1918. Reich⸗ — 22 S SSs . S e 8 2 S S S 2 E S — V Duntag, den 3. Juni 1918. Maunheimer General-Anzeiger. Abend· Ansgabe.) Nr. 252. 3. Seite. ANus Stadt und Land. Mit dem 4 ausgezeichnet be ſton Dugeorge, Gefreiter beim Füſilier⸗Regt. 40, In⸗ — Eiſernen Kreuzes, erhielt die Badiſche ſilberne Verdienſt⸗ Shlaſerdwehrmann Jakob Bauer, bei einem Landw.⸗Inf.⸗Regt., ſſer bei Lanz, Alphornſtraße 27 wohnhaft. ** Das Eiſerne Kreuzerſter Klaſſe erhielt Leutnant und Waunflonsadjutant Schlilin g, wohnhaft Feudenheim. brl ie gleiche Auszeichnung erhielt Leutnant d. L. Max Haſen⸗ uk, Mannheim. Sonſtige Auszeichnungen. Dem Gefreiten Theodor Streit, beim Gren Regt. 110, Sohn Vchi datharina Streit Witwe, Seckenheimerſtraße 26, wurde die ſche ſuberne Verdienſtmedaille verliehen. h. Ariegsurlaubsbeſlimmungen. Die während des Krieges er⸗ zadenen wichtigſten Erlaſſe und Erläuterungen über Veurlaubun⸗ duem 2. Angehörigen des Feld⸗ und Beſatzungsheeres ſind in Heft— Beſtimmungen über die Beurlaubung von Heeres⸗ Webseigen für die Dauer des Krieges(K. Url. Beſt.)— vom gsminiſterium zuſammen geſtellt worden. Sämtliche bisher Angenen, die mit den K. Url. Beſt. in Widerſpruch ſtehen, wer⸗ ſud niermit aufgehoben. Für Zeiten etwaiger Urlaubsſperren 3 die für dieſe Sperren gegebenen Beſtimmungen maßgebend. Heft wird allen Dienſtſtellen zum Dienſtgebrauch überwieſen. ud X Veföroerung kriegsgefangener Offiziere. In der letzten Zeit Feördtederholt Klagen durch die Preſſe gegangen, in denen bei der Aenderung kriegsgefangener feindlicher Offiziere auf unſeren Ueubnen beanſtandet wurde, daß das Jugperſonal den ge⸗ lege nen Offizieren gegenüber eine—4 7 ückſicht an den Tag Lelſ und daß es vorkomme, daß deutſ Offiziere und andere ende mit Fahrkarten 2. Klaſſe veranlaßt wurden, ihre Plätze ſten franzöſiſcher oder engliſcher Offiziere aufzugeben und ſich tehplätzen oder Plätzen in der 3. Klaſſe begnügen mußten. badiſche Reichstagsabgeordnete Duffner hat dieſe Angelegen⸗ e riegsminiſterium zur Sprache gebracht und es wurde ihm teilt, daß die in Deutſchland befindlichen Ataße deren n Offiziere im allgemeinen in der 2. Wagenklaſſe der Per⸗ nzüge zu befördern ſind, da auch die kriegsgefangenen deutſchen lere im Feindesland meiſtens in der 2. Klaſſe befördert werden. latzmangel in der 2. Klaſſe ſeien die kriegsgefangenen Offtziere 8. Klaſſe unterzubringen, und es ſei nicht angängig, daß und Reiſende mit Fahrkarten 2. Klaſſe den krieg⸗⸗ * 15 ffizieren gegenüber nachſtehen. chfor das Zentra dcht, n von in Lazaretten verſtorbenen Heeresangehörigen veröffent⸗ Aen ren Perſonlichkeiten dis jetzt nicht hat ermictelt werden wi Dieſe Veröffentlichung kann bei den Gr. Bezirksämtern, ad bei allen Kommandabehörden, Garniſon⸗ ſcen Bedirkstemmandas. Erſatztruppenteilen und Lazaretten einge⸗ Ab werden. Aufklärende Mitteilungen über die abgebildeten Neietannt Verſtorbenen ſind an das Zentralnachweiſebüro des Eminiſterum⸗ Berlin N. W. 7, Dorotheenſtraße 48, zu richten. Neld Ueber die Proviſionsſrage im Weinhandel wurde nach einer N0 ung unſeres Neuſtadter ⸗Korreſpondenten in einer am — im„Hotel Löwen“ zu Neuſtadt a. H. abgehaltenen Ver⸗ ung der drei pfälziſchen Weinhandelsverbände beraten. In Ait Angelegenheit haben bekanntlich ſchon zweimal ee a Ne des Kriegswucheramtes ſtattgefunden. Im Gegenſatz erd 777 75 ungen nach Vermißten. Wie ſchon bekanntgegeben, nachweiſebüro des Kriegsminiſteriums die Abbil⸗ 0 einung dieſes Amtes brachten auch diesmal wieder die 0 ommiſſäre einmütig zum Ausdruck, daß in Anbetracht der Ipdlen Geſchäftsunkoſten der bisher übliche Proviſionsſatz von kgent keineswegs zu hoch ſei, 955 wenn man die heutigen hohen Apreiſe und den dadurch von ſelbſt erhöhten Verdienſt in Vetracht Die beauftragte eine Kommiſſion mit der Wirecſ eine diesbezügliche Denkſchrift an das Kriegswucheramt en. 1 1 0 Die Benutzung der Schrokmühlen. Der ſtellv. kommandierende Freiccal des XIV..⸗K. hat angeordnet, daß in ſeinem Korps⸗ dlſ die Benutzung von Schrotmühlen zur Zerkleinerung von Fieeſcrͤchtea. Mais und Getreide zu Speiſe⸗ oder Futterzwecken agt iſt. Falls die Herſtellung wirtſchaftlich notwendigen Wlädrots in einer gewerblich betriebenen Mühle mit großen Abeitur ateiten verbunden iſt, kann in/ beſchränktem Maße die Ver⸗ Ferdenng mit Hiife der Schrotmühle vom Bezirksame geſtattet en. Jede oder unentgeltliche Ueberlaſtung von müßplen an drütte iſt unterſagt, ebenſo auch die Herſtellung von mihlen oder Teilen von Schrotmühlen und die Ankündigung zerkaufs von Schrotmühlen in periodiſchen Druckſchrifren. 12 Marktwanderung. Es kam, wie wir vorausgeſehen hatten. Nabeſcr Höchſtpreistafel am Nathauseingang ſtanden die Hoftpreiſe ichnet, darunter Kirſchen 50 Pfg., zu ſehen bekam man keine. dagegen gab es an zwei Stellen, man mußte ſie ſich, ab⸗ tig 1 2 vom Preiſe, teuer erkaufen. Von 6 Uhr ab ſtanden die en eng gedrängt, die Körbe in den hoch erhobenen Hän⸗ ſchließlich um& Uhr vielleicht dran zu kommen. Wenn n d Präludium der Beerenobſtverſorgung im Allgemeinen war, brguchen viele nicht auf den Genuß von Obſt zu rechnen, it, Geduld und Unempfindlichkeit gegen Püffe und— 2 jede Hausfrau aufbringen. Wenn man wenigſtens einſt⸗ als Erſatz Rhabarber haben könnte, der aber iſt unter Tarn⸗ verborgen.— Auf der Preistafel ſtanden auch einige Ge⸗ ͤchſtpreiſe. Unſere Hausfrauen unterrichten ſich dort aber über die Preiſe. Den Ludwigshafener Marktbeſuchern wird er Beziehung viel bequemer gemacht. Da iſt inmitten des eine weithin ſichtbare, etwa 2 Meter hohe weiße Tafel die in großen ſchwarzen Buchſtaben und Zahlen die und Richtpreiſe verkündet. Nach der neuen Preiefeſtſetzung taltlo Rettich bis zu 20 Pfg., Radischen das Bündel—10 ſten, Zwiebeln mit Schloten das Pfund 40 Pfg. Man ni ch meiſtens aber nicht darnach. Wirſing und Kohlrabi ſind cht von der Preisbeſtimmung erfaßt. Erſterer mußte heute 0 Pfg. das Pund bei den Händlern und 30 Pfg. bei der ezahlt werden, Kohlrabi koſteten das Stück() 25—45 Pfg. gab es zu 1,50—2,00., Erbſen zu 1,20—1,50 M. das Karotten waren viel vorhanden, aber noch immer uner⸗ lich teuer. Die Anfuhr an Spinat und Mangold war mäßig. * werden noch viel gekauft. 0 Ertddeutralſtege zur Förderung der Düngerherſtellung. Ueber Nang ndung einer Zentralſtelle zur Förderung der Düngerher⸗ * Geazeim Stab des Kriegsamts ſchreibt man uns: Es beſteht r, unſeren Boden im vierten Kriegsjahr ſo verarmt zu zdaß die Ernährun hrung in Frage geſtellt werden könnte. Haupt⸗ S es an Kunſtdünger. Daher iſt eine Vereinheitlichung idm aßnahmen energiſch in die Hand zu nehmen, die eine 0 dalen 05 M dcdef iche Püngerbelieferung ermöglichen. Zu dieſem Zweck hat des K.., Generalmajor Schlüch die Düngerzen⸗ gegründet, die keineswegs etwa die Herſtellung von Dünger die ſondern ſie nur erleichtern und ſichern ſoll. Da im wichtigſten Faktoren, Arbeiter, Transporte, Materialien, bewirtſchaftet werden, liegt es auf der Hand, daß dieſes nicht willkürlich geändert werden kann. Daher brauchen alle nen iſchen Stellen das Militär notwendig, ſollen nicht Un⸗ N von Zeit verloren und Unzuträglichkeiten geſchaffen werden. kommende Herbſtbeſtellung darf aber keine Zeit mehr ver⸗ ben rden und das Notwendigſte muß unbedingt jetzt veranlaßt dan— Die Leitung der Stelle hat Dr. Bittong(bisher deletretär des badiſchen Bauernvereine) igr Unterbal rubt in 4 die en Kriegsamtsſtellen, die mit möglichſter Beſchleunigung 9 berudeue Aufgabe eingehen. Der Zentkale ſteht ein Ausſchu Männern der Düngerinduſtrie und der Land⸗ ur Seite. 15 . fall. In der Nacht auf den Pfingſtſonntag iſt der und alleinige Inhaber der weltbekannten Briefordnerfabrik in Feuerbach eines raſchen, ſanften Todes geſtorben. Leitz wurde durch ſeine Leiſtungen auf dem Gebier der Büro⸗ Bedarfs⸗Induſtrie weit über die Grenzen des deutſchen Reichs be⸗ kannt. Es iſt der Erfinder des Hebelordners. Dieſe Erfindung ermöglichte ihm die Erſtellung eines ſo vollkommenen, praktiſchen Briefordner⸗Syſtems, wie es vorher nicht dageweſen iſt. Im Jahre 1871 gründete Louis Leitz in Stuttgart ſeine Briefordner⸗ fabrik, die er im Jahre 1898 nach Feuerbach verlegte. Der Abſatz ſeiner faſt in jedem Kontor gebrauchten Leitzordner ſtieg von Jahr zu Jahr und ging ſchließlich in die Millionen. Polizeibericht vom 3. Juni(Schluß). Fahrläſſige Köcperverletzung. Auf dem Fried⸗ richsring vor U 2 ſtieß das Fuhrwerk eines hieſigen Milchhändlers mit jenem eines Handel ners aus Oggersheim infolge Unvor⸗ ſichtigkeit des Leiters Letzteren zuſammen. Bei dem Anprall wurde die Ehefrau des! händlers vom Bock auf die Straße ge⸗ ſchleudert und durch Hautabſchürfungen mehrfach verletzt. Unfall. Geſtern Abend gegen 10 Uhr griff eine 8 Jahre alte Volksſchülerin von hier im Schalterraum des hieſigen Haupt⸗ bahnhofes mit einer Hand in die Briefmarkenöffnung eines daſelbſt aufgeſtellten Briefmarkenautomaten. Das Kind blieb mit der Hand an der in der Innenſeite angebrachten Vorrichtung hängen und konnte, weil der Schlüſſel nicht zur Stelle war, erſt nach länge⸗ rer Zeit befreit werden. Verletzt wurde das Mädchen nicht. Epileptiſcher Anfall. Vor dem Haupieingang zur Reichspoſt erlitt am 1. d.., vormittags, eine 59 Jahre alte Gärt⸗ nersehefrau von hier einen epileptiſchen Aufall, wodurch ein größe⸗ rer Menſchenzuſammenlauf verurſacht wurde. Die Frau wurde von einem Angehörigen nach ihrer Wohnung verbracht. Zwei Körperverletzungen, verübt im Anweſen Indu⸗ ſirieſtraße 12 dͤͤrch Schlagen mit einem Stock und im Hauſe Ried⸗ feldſtraße 17 durch Schläge mit einer eiſernen Brennſchere, ge⸗ langten zur Amzeige. Verhaftet wurden 23 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein Hoteldiener von Arheilgen wegen Diebſtahls und Unterſchlagung, ein Schloſſer von Pfedelbach, ein Schiffer von Straßburg, eine Ehefrau von hier und eine Händlerin von Heilbronn, alle wegen Hehlerei. vergnügungen. Künſtlertheater„Apolln“. Die ſo beifällig aufgenommene * Cperette„Eva“ von Lehar bleibt noch bis einſchließlich Mittwoch auf dem Spielplan. Am Donnerstag iſt eine geſchloſſene Vorſtel⸗ lung, Freitag iſt das Theater wegen der Vorbereitungen zu der am Samstag erſtmalig zur Aufführung kommanden Oyperette „Schwarzwaldmädel“ geſchloſſen. Nus dem Großherzogtum. Weinheim, 31. Mai. Leutnant Adolf Freudenberg ethielt das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe. Hiermit ſind alle vier im Felde ſtehenden Söhne des Geh. Kommerzienrates Freudenberg im Veſitze dieſer Auszeichaung. Klarlsruhe, 2. Juni. Prinz Max von Vaden und Staats⸗ miniſter Freiherr v Bodman haben der Stadrperwaltung ihr Beileid über den letzten Fliegerangriff auf die Stadt Karlsruße ausgeſprochen der Stadtrat beſchloß, den Hinterbliebenen der Getöteten ſeine Teilnapme ſchriftlich kundzugeben und die Opfer des Angriffs auf dem ſtädt. Hauptfriebhofe in Ehrengräbern beizuſetzen. 8 Schönwald Schwarzwald, 31. Mai. Das bekannte Kur⸗ hetel zum„Adler“ in Schönwald wurde vom Badſſchen Landes⸗ verband Städtiſcher Beamter zur Errichtung eines Erholungsheimes für ſeine Mitglieder zum Preiſe von Mk. 172 50.— käuflich er⸗ worben. Der Kauf wurde durch das Liegenſchaftsbüro B. Maier, Karleruhe i.., Haiſerſtraße 127, vermittelt. Lahr, 30. Mai. Der beim Proviantamt beſchäftigte 45jährige Stephan Kindle von Kippenheim wurde von einer Haferputzmaſchine, deren Träger nachgegeben hatten, todgedrückt. * Endingen(Kaiſerſtuhl), 30. Mai. Durch Feuer wurde das Anweſen des im Felde ſtehenden Landwirls Franz Schmidt zerſtört und das benachbarte Anweſen der Witwe Vögele bis auf den erſten Stock in Aſche gelegt. Pfalz, Heſſen und Umgebung. eSpeyer, 2. Juni. Dieſer Tage fand der Schiffer Konrad Hann in einem Nachen am Rheinufer eine erſchoſſene männ⸗ liche Perſon, bei welcher noch der abgeſchoſſene Revolver lag. Wie inzwiſchen feſtgeſtellt wurde, iſt der freiwillig aus dem Leben geſchiedene der ledige Keſſelſchmied Philipp Grill von Speher, 35 Jahre alt, welcher hochgradig nervös war und ſich tags vorher — zuhauſe entfernt hat mit der Aeußerung, daß er ſich das Leben nehme. RNeuſtadt a.., 29. Mai. Die ſchöne Witterung der letzten Zeit iſt den Pfälzer Weinbergen trefflich zuſtatten gekom⸗ men. Beſonders iſt ein gleichmäßiger Austrieb vielfach zu beobach⸗ ten. Die zahlreichen Geſcheine laſſen bei fortdauernd günſtigem Wetter— in kürzeſter Friſt deren Blüte erwarten. In vielen Lagen iſt der Samenanſatz kräftig, reichlich und geſund. Einzelne Gegenden melden eine ſo raſche Wachstumentwicklung der Wingerte, wie ſchon ſeit 5 nicht mehr. Viele Weinberge ſind bereits zugewachſen, d. h. das alte Rebholz iſt ſchon völlig bedeckt. Geklagt wird über Umſichgreifen des ſogen. Wingertgraſes und ſonſtig en Unkrautes, deſſen Bekümpfung infolge Mangels an Arbeitskräften eingeſchränkt iſt. Auch der Rebſticher, die Kräuſelkrankheit und der Heuwurm machen ſich ſchon bemerkbar. In einzelnen Gemeinden beteiligten ſich die oberen Schulklaſſen an der Bekämpfung der Schädlinge. Alles in allem ſind die Winzer mit dem Stand ihrer Wingerte im allgemeinen zufrieden. * Frankfurt a.., 2. Juni. Auf der Linie 18 wurde eige Straßenbahnſchaffnerin, die rauchende Fahrgäſte auf das Rauch⸗ verbot aufmerkſam machte, während der Fayrt aus dem Straßenbahnwagen geworfen. Ein die Unfallſtelle zu⸗ fällig paſſierendes Krankenauto nahm ſich der Verletzren an. Gerichtszeitung. AKalſerslautern, 31. Mai. Ein erſchütterndes Bild barbariſcher Mißhandlung eines armen Mädchens bot eine Verhandlung, die faſt den ganzen Tag während, vor der Strafkammer ſtattfand. Es——75 unter Anklage der 30 Jahre alte Former Karl Lauer in Kaiſerslautern und deſſen gleichalterige Ehefrau Gertraude geb. Nöchel. Das voreheliche Kind Chriſtine der Frau, geboren am 23. September 1912, wurde ſchon ſeit dem Jahre 1915 ſo ſchlecht be⸗ handelt, daß ſich die Nachbarn darüber aufhielten. Das Kind iſt, nachdem es am 21. Januar 1917 nochmals gehörig mißhandelt worden war, am 22. Januar geſtorben. Die Sektion der Leiche ergab, daß es lungenkrank war. Der linke Oberarm zeigte zwei ältere abgeheilte Knochenbrüche ſowie einen abgeheilten Knochen⸗ bruch des linken Ellenbogens. Zahlreiche Verletzungen zeigten ſich an Kopf, Armen, dem Rumpf und den Beinen. Die Naſenſpitze war weg, ebenſo fehlte an einem Naſenflügel und der Oberlippe je ein Stückchen. Mechaniſche Gewaltanwendung iſt nach Anſicht des Ge⸗ richtsarztes unverkennbar, wenn auch der Tod nicht unmittelbar auf die Verletzungen zurückzuführen iſt. Unzweifelhaft iſt das Ableben aber durch die Mißhandlungen beſchleunigt worden. Das Gericht verurteilte die unmenſchliche Mutter zu 23 Jahren Gefäng⸗ n 5 bei ſofortiger Verhaftung, Karl Lauer zu 1 Jahr Gefäng⸗ nis. sh. München, 31. Mai. Ein umfangreicher Prozeß wegen Goldſchieberelen, der ſich gegen 20 Angeklagte richtet, be⸗ ſchäftigt zur Zeit die Strafkammer des Landgerichts München I. Die Angeklagten werden beſchuldit, verbotenen Handel mit Reichsgoldmünzen getrieben und dadurch gegen die Bundesratsver⸗ ordnung vom November 1914 verſtoßen zu baben. Die erſten Er⸗ mittlungen in der Angelegenheit gelangen der Polizei in der Woh⸗ nung einer hieſigen Künſtlerin, wo ſich Verkäufer und Ankäufer zu treffen pflegten. Die Angeklagten ſind überwiegend jüdiſche Händler aus Galizien, die teils in Berlin, teils in München ihren Wohnſitz hätten. Die Münchener figurierten als Aufkäufer, während die Berliner die Goldſtücke dann weiter erwarben. Ob ſie das Gold ins Ausland verkauft haben, hat ſich nicht feſtſtellen laſſen. Die Angeklagten beſtreiten es, und die Anklage iſt auf dieſen Punkt auch nicht ausgedehst worden. Die Ankäufe der Goldſtücke erfolgten in E Kursfortschritt erzielten in Regensburg, erzieſte nach 558 818 M.(i. Louis Wirtſchaften, wobei für ein Zwanzigmarkſtück 30 bis 45 Mark ge⸗ zahlt wurden Beim Weiterberkauf brachte ſedes Stück bis zu 838 Mark. Die Berliner Angeklagten haben nach der Anklage über 2000 Goldſtücke aufgekauft.— Bei ihrer Vernehmung ſind die e⸗ klagten im weſentlichen geſtändig. Sie behaupten, daß unerlaußte Zwecke bei den Ankäufen nicht in Frage gekommen ſeien. Ein Teil ſel für zahntechniſche Zwecke, ein anderer Teil für die Uhren⸗ induſtrie gebraucht wörden. Ein Angeklagter behauptet, er habe die Goldſtücke ſeinem Sohn ins Feld ſchicken wollen, damit dieſer Urlaub bekomme. Feſtgeſtellt wurde, daß das aufgekaufte Goſp vollſtändig den Weg nach Berlin genommen hat. Der Hauptau käufer, für den auch die Berliner Angeklagten arbeiteten. iſt nicht ermittelt worden, möglicher Weiſe wird er von den Angeklagten auch nur fingiert. ak. Leipzig, 28. Mai. Am 21. März 1918 verurteilte das Schwur⸗ gericht Breslau den Damenſchneider Paul Tiſcher daſelbſt wegen Totſchlags und ſchweren Raubs zum Tode und Verluſt der bürger⸗ lichen Ehrenrechte. Er hatte am 31. März 1912 in Breslau den Kaufmann Julius Beſſer erſchlagen und ihm die Barſchaft geraubt Das Reichsgerichtverwarf die Reviſion als unbegründet und beſtätigte ſomit das Todesurteil.(Nachdr. verb.) Handel und industrie. Allgemeine Rohrleitung.., Düsseldort. r. Düsseldorl, à. ſuni.(Pr.-Tel.) Nach Abschreibungen von 128 602 M. gegen 104 203 M. verbleibt ein Reingewiun don 52707., dem ein Verlust von 1317 M. gegenübersteht, davon Soll die Unterbilanz aus dem Vorjahr von 34 302 M. getilgt wer⸗ den. Der Rest von 17 745 wird auf neue Rechnuug Das laufende Jeschäftsjahr beginnt mit einem großen Kuftrags⸗ bestand, der eine lange und volle Beschäftigung sichert und Zur Annahme berechtigt, daß für das laufende Jahr ein günstiges Ex gebnis erzielt wird. Verschmelzung in der Textilindustrie. r. Düsseldorf, 3. Juni.(Pr.-Tel.) Die Hammersche Spin. nerei.-G. in Osnabrück, die vor kurzem die Baumwollspinnerei Verdingen käuflich erworben hat, hat mit dem Aulsicktsrat der Baumwollspinnerei Rote Erde in Bachum Verschmelzungsverhand- lungen angelnüpft. Das Aktienkapital der Osnabrücker Oesell. schaft soll zwecks Durchführung dieser Verschmelzung um æwei Millionen Mark erhöht werden. Die Deutsch-Amerikanlsche Fetroleum-Gesellschaft ie dö numnburg verteilt für 1917 eine Dividende von 3,2(i. V..5 Des Gesamtgewinn beziffert sieh auf 1 835 06 M.(1 820 467), einschl. 66 404 M.(6325) Vortrag nach Abzug der Unkosten und Steuern, Zu Abschreibungen werden 1 333 786 M.(ö1 618 970) verwandt. Der Reingewinn betrug 501 270 M.(201 994). Framkfurter Wertynnlerbörse. Frankfuürt, 3. Juni.(Fr.-Tel.) Die Kursbewegung am Börseubeginn Waf zunächst jebhaft und sie erstreckte sich in der Hauptsache auf das Gebiet des Industrieaktienmarkies. wodurch die Auslassungen Über die allgemeine Wirtechaltslage immer meim zur Geltung kommen. Bei fester Grundtendenz setzlen die weisten Aktien ein, eine Ausnahme machten Montahpapiere, welche nach der letzten Rurs- steigerung, wohl eine Folge von Gewinnsicherungen, maßi: schwächung erfuhren. Zu größeren Umsätzen wurden Phönix Bergbau, Deulsch-Luxeniburger und Harpener gehandelt. Schiff- fahrtsaklien lagen fest, besonders Hamburg-Paketfahrt. Schantung. eisenbahn konnten ebenfalls bessere Tendenz erzielen. Kauflust entwickelte sich für die Werte des Anilinkonzerns wiie Höchster Farben. Griesheim und Badische Anilin. Einen neuen Holzverkohlung. Rüstungswerte lagen ruhiger, höher gingen Deutsche Wafen. Der Verkehr in Elekkro⸗ werlen war reger. Höhere Kurse erzielten Felten u. Guilleaume sowie Bergmann. Am Einheitsmarkt der industriellen Werte erhielt sich die feste Tendenz. Am Rentenmarkt herrschte Geschäftsstille. Gefragt blieben ungarische Kronenanleihe und Japaner. Die Börss schloß in fester Haltung. Privatdiskont 4 Prozent. 8 Dernner Wertpaplerbörse. 1 Berlin, 3. Juni. Devisenmarkt.) 1 4 Auszahlungen für: 1* Geld Brief Geld Briet Konstantinopel 19.75 19.85 19.85 19.95 Holland 100 Gulden. 2245.50 245.00 241.50 242.00 Dänemark 100 Kronen.. 152.50 153.00 15250 153.00 Schweden 100 Kronen.. 162.25 102.75 162.25 162 75 Norwegen 100 Kronen.. 159.25 159.75 159.25 159.78 Schweiz 100 Franken 112.50 112.75 112.50 112.75 Oest.-Ungarn 100 Kronen. 6655 66.65 66.55 60.65 Spanien 103.— 104.— 103.— 104.— Bulgarien 100 Ler2 79.— 79.4½ 79.— 79.% Letzte Handelsnachriehten. München, 3. Juni. Der Bayerische Schiffahrts-.-G. 251 74) Abschrei- und einschließlich Vortrag einen Reingewinn von Mark 72⁴ 685 M. N woraus wieder 7,5 Dividende verteilt und 40 470 M.(116 199) en werden sollen. Der Schifis- park umfaßte Ende 1917 104 Schiffe und wird nach Fertigs der Neubauten und nach Wiedergewinnung der in Rumänien auf- elundenen Warenboote auf 140 Schiffe mit rund 100 000 t Trag⸗ aähigkeit gebracht werden. Im neuen Geschäftsjahr ist die Wieder- aufnahme des Privatgüterverkehrs in bescheidenem W Sworden. Ferner War im neuen Geschäftsjahr die Arbeit der iesellschaft besonders dem Ausbau der Organisation auf dem Balkan gewidmet. In Bulgarien ist die Gesellschaft durch den Bulgarischen Lloyd, in Runnjen durch den Rumänischen Llo, vertreten, die beide vom Bayerischen Llody insam mit Deuischen Bank in Berlin gegründet wurden. Die Flotte des Bayer. Lloyds ist auch im neuen 7 voll beschäfti m. KöIn, 3.——(Pr.-Tel.) Der Aufsichtsrat der Baum- wollspinnerei Rote Erde.-G. in Bocholt hat vorbehaltlich der Zustimmung einer außerordentlichen Hauptversauunlung mit der F. H. Hammersen Spinnerei.-G. in Osnabrück en. Ab getroffen, wonach im W. eines Aktien-Austausches unter den noch näher zu bestinmenden Bedingungen die Baumwollspinnerei Rote— 59 dem Osnabrücker Unternehmen angeschlossen Wer- den soll. m. KöIn, 3. Juni.(Pr.-Tel.) Der Aufsichterat der Krefelder Stablwerk.-G. in Kreleld schlägt der am 24. Juni stattündenden Hauptversanunlung wieder 12 Diyidende vor. m. K 5 In, 3. Juni.(Pr.-Tel.) Die auf den 20. Juni einherufene Vollversammiung der Bergwerksgesellschaft Trier m. h. H.(Oe. werkschaften Trier—II) in Hamm soll u. a. auch über die Tei- lung und Zusammenlegung der Gewerkschaft Trier 1 Beschluß fassen. — 2805 deen⸗ Warme Heilquellen; 81—37˙ 4 württ. Schwarzwald, 430 m ũ. d. M. 000 Kurgäste. n ildbad mit natürl. der menschl. Blutwarme angemessener Temperatur und groger Radioaktivität. Vorzügliche Heilerfolge bei Nervenleiden, Ocht, Kneumatl mus, Ischias, Neurasthenſe, Ver- Wuncdlungen und Lähmungen und allen Folgeerscheinungen des Krieges.— Alle erforderlichen Kurmittel wie Mediko-mecha-: nisches Institut, Radium-Emanatorium, Elektrotherapie.— Für Krlegsteilnehmer weitgenende Vergünstigungen. Euftkuren, Sommerfrische. Neues Kurhaus. Drahtseilbahn auf den Som- merberg, mit Hotels in 330 und 750 m ũ. d. M.— Prospekt frei durch den Kurverein. EAxe eeetetdetteteseseeesseeeeeeseeetesetteeteneeeee eeeeeseseeeteeeseeeeeeesee Bekanntmachung. In der Fleiſchwoche vom 3. Juni bis 9. Juni kann auf einen Zehntel⸗Anteil der Vollkarte ent⸗ nommen werden: Schlachtviehfleiſch mit eingewachſenen Knochen oder Friſchwurſrtt 20 Gramm dvder Schlachtviehfleiſch ohne Knochen, Schinten, Dauerwurſt, Zunge od. Speck 16 Gramm eder Wildpret, Eingeweide, Fleiſchkon⸗ lerven einſchließl. des Doſengewichts 40 Gramm Auf eine ganze Frleiſchkarte entfallen 200 Gramm Dieſelben ſind zu etwa einem Viertel in Wurſt zu entnehmen. Mannheim, den 1. Juni 1918. Swꝰ Die Direktion des ſtüdt. Schlacht⸗ u. Viehhofes. Dr. Fries. Bekauntmachung. * Sammeln der Kerne des Steinobſtes f zur Oelgewinnung betreffend. Die Einwohnerſchaft Mannheims wird im allge⸗ meinen Intereſſe gebeten, ebenſo wie im Vorjahre Zurch eifriges Sammeln der ölreichen Obſtkerne zur Linderung der Fettknappheit beizutragen. Die Ge⸗ winnung des Oeles aus den Kernen iſt für die Aul⸗ gemeinheit ſehr wertvoll. Swal Es ſollen nur gut gereinigte, getrockuete und nach Arten getreunte Obſtkerne folgender Sorten abge⸗ liefert werden. A. Steinobſtlerne: Kirſchen, Pflaumen, Zwetſchgen, Mirabellen, Reineclauden, Aprikoſen. B. Kerunbſtkerne: Kürbiskerne, Zitronenkerne und Apfelſinen(Orangen)kerne. Andere Obſtkerne als die vorſtehend genanäten iind für die Oelgewinnung wertlos. Die gewaſchenen, getrockneten und nach Sorten ge⸗ trennten Obſtkerne werden während der Dienſtſtun⸗ den— Montags bis Freitags— von—12 Uhr vorm. und 223—6 Uhr nachm., Samstags von—1 Uhr en der Ortsſammelſtelle— Städt. Unterſuchungsamt 78 lin der Kurfürſt⸗Friedrichſchule C 6) entgegenge⸗ unmmen. Es werden vergütet: 10 Pfennige für 1 Kilo Kerne des Steinobſtes 15 Pfennige für 1 Kilo Kürbiskerne 35 Pfennige für 1 Kilo Zitronen⸗ u. Apfelſinen⸗ kerne. 5 Die Sammler können uuf Wunſch Knochenhrüh⸗ würfel, die der Kriegsausſchuß für dieſen Zweck zur Derfügung geſtellt hat, zum Selbſtkoſtenpreis von 2 Pfennig das Stück erhalten, jedoch nicht mehr, als der macht. Außerdem kommen Preiſe von je Mk. 50.—, Mk. 45.—, Mk. 40. Mk. 35.—, Mk. 30.—, Mk. 25.—, Mk. 20.—, 3 Mk. 15.—, 3 Preiſe von Preiſe von Mk. 10.— uſw., im Ganzen 212 Preiſe im Geſamt⸗ werte von Mk. 600.— an die eifrigſten Sammler zur Berteilung. Zur Teilnahme an der im Anfang nächſten Jahres ſaktfindenden Preisverteilung werden bei der Ab⸗ keferung von Kernen Gutſcheine ausgeſtellt, die nach Beendigung der Sammelzeit(1. Januar 1919) durch eine beſondere Bekanntmachung von der Ortsfammel⸗ ſtelle eingefordert werden. Die Preiſe richten ſich nach der Menge der von den Sammlern eingeliefer⸗ ten Obſtkerne. Mannheim, den 1. Juni 1918. Städt. Unterfuchungsamt: Dr. Cantzler. Arbeitsvergebung. Für den Krankenhaus⸗Neubau ſoll die Ausführung eies einmaligen Oelfarbenanſtriches auf die fämt⸗ lichen Fenſter, Türen und Wandſchränke der 5 In⸗ fektionsbauten, beſtehend aus Seinöl, Bletweiß und gutem Lack, im Wege der ientlichen Ausſrcheibung vergeben werden. Sp5! Angebote hierauf ſind verſchloſſen mit entſprechen⸗ der Aufſchrift verſehen bis ſpäteſtens Dienskag. den 4. Juni 1918, vormittags 11 uhr en die Kanzlei des unterzeichneten Amtes(Rathaus II, dritter Stock, Zimmer Nr. 125) einzureichen, wo auch die Oeffnung derſelben in Gegenwart etwa krſchienener Bieter oder deren bevollmächtigte Ver⸗ kreter erfolgt. 5 Angebotsvordrucke werden unentgeltlich auf dem Baubüro des Krankenhaus⸗Neubaues, Zimmer 1, abgegeben, wo auch nähere Auskunft erteilt wird. Mannheim, den 25. Mai 1918. Städt. Hochbauamt. 0 Perrey. Abwaschba Vorsicht vor Nachahmung! 1 Tube Mk..50 für 12 Kragen usw. Friseh gestärkte und gebüg. Kragen usw. können ahwaschb. gemacht werden. Vertreter und Ver- Klfufer gesucht.— Proben und Näberes durch Generalvertret.: Otto Kugler, Reklame-Institnt, Todes- Anzeige. Schwager und Onkel Herr von der Friedhofkapelle aus statt. Schmerzerküllt teilen wir Verwandten und Bekannten mit, dass gestern früh mein lieber Mann, unser guter Vater, Bruder 2 696 85 A 0 nach langem, schweren Leiden sanft verschieden ist. In tiefem Schmerz: Eiise Six geb. Rittelmann und Kinder. Mannheim-Feudenheim, Ziethenstr. 54, den 3. Juni 1918. Die Beerdigung findet am Dienstag nachmittag um 4 Uhr 132a Frauerbriefe Hiefert in 2 Stunden Druckerei Dr. Haas Manmmheimer Gdeneral-Anzeiger...H. Montag, den. Juni 1018 Srosse Ausstefſung l —— und Harmonium auch Teilzablung ge 10 Pnobausl. Spiegeſc5 Hoflieferant Luduigsbafen, Laiser ecz delelenerFante id Auscpeltel Aufbügeln, Wendege Aendern, Neinigen, ſger alle Reparaturen v. den 5 renkleidern außer bils 5Hauſe, ſchnell und OSald,, 28. 8 Mödel⸗ Reparalotd Aufpolieren und 4 empfiehlt T. 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