4 Freitag, 7. Juni. Ferantwortlich für den ſemeinen und Handelstell: Chefredakten Dr. Fri den kKinzeigenteil! Anton Grieſer Seue u. rlag: Druckerei Dr. Saas Rannheimer General Azeiger G. m. b.., ſämtlich in maungeim— Lelegramm. : General ⸗Anzeiger Rannheim. Fernſprech · n. kalug am Mannheim: Ur. 7840. 7841, 1842, 7945. 7944, 7945 und 98— Doſiſcheck⸗Nonio: Ur 2917 cudwigsbafen em Rhein Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck⸗Ausführung. FFF•ͥ PT˙PUFmFF Frẽů⁵ͥueee eee eeeeeeeeeeeeeeee eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee — B il f 0 E eue ſo 1 len zeigen an beſtimmten Cagen. Stellen und Kusgaben wird geine Den antwortung übernommen Srzugepreie in taunhgetm und. Unge dung monati ut 2 mit Bringerlohn Poſtbezug Diertell M.= 1918.— Nr. 260. ig m5e et 8 as Anzeigenpteiſe: die Iſpaltige Aolonelzetle anzeigen 50 Sfennta. Reſtamen 5 dormittags 8˙/ Uhr Gbendblatt gachmittags 2½ Uhr für einſchl Zunellundsaedũbr Bei der Doſt abaed..70 Einzel⸗UHr: io ee Der deutſche Tagesber icht. Großes Haupfquartier, 7. Juni.(WTB. Aml⸗ Weſtlicher Ariegsſchouplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Kronprinz Ruprecht von Bayern ZJaeäeitweilig auflebender Arkilleriekampf. Rege Erkun⸗ dungstätigkeit. Bei einem Borſtoß in die franzöſiſchen Li⸗ nien weſtlich vom Kemmel nahmen wir 2 Offtiziere und 50 Mann gefangen. Heeresgruppe des Deutſchen Kronprinzen. Auf dem Schlachtffelde blieb die Gefechtstäligkeit guf ein · ſeitige Kampfhandlungen beſchränkt. Nördlich der Ais ne und nordweſtlich von Chakeau-Thierry wur⸗ den Teilangriffe des Feindes abgewieſen. Südöſtiich von Sarcy nahmen wir nach ſlarker Ar⸗ fllerievorbereitung die feindlichen Linien beiderſeits der Ardre. Wir machten 300 Gefangene. Der Erſte Generalquartiermeiſter: LEudendorff. Der türkiſche Tagesbericht. Aconſtautinopel, 6. Junl.(WB. Nichtamtlich.) Paläſtinaffront. In der Nähe der Küſte und öſtlich vom Jordan war das beiderſeitige Arkilleriefeuer zeitweiſe reger. Ein feiudliches Flugzeug wurde durch unſer Artilleriefeuer zur Landung dichl hinter den ſeindlichen Linien gezwungen. Auf den anderen Fronken kein Ereignis von Bedeukung. Deulſch⸗engliſches Luftgefechl. Berlin, 7. Juni.(WTB. Nichtamtlich) Am 5. Juni hatten mehrere unſerer Flugzeuge mit fünf engliſchen Curfsflugbooten nordweſilich Terſchelling ein länge⸗ des Gefecht, bei de mein engliſches Flugzeug abgeſchoſſen wurde. Dieſes Flugzeug verbrannte dicht unter der Küſte; drei Mann der Beſatzung relteten ſich an Land. Zwei weilere eng⸗· liſche Flugzeuge wurden ſchwer beſchädigt. Wie aus holländi⸗ 0 Preſſenachrichten hervorgeht, ſind dieſe Flugzeuge ge⸗ zwungen worden, auf Terſchelling zu landen. Die Inſaſſen haben die Flugzeuge verbrannt und wurden interniert. An⸗· ſcheinend iſt ein viertes engliſches Flugzeug auf Blieland gelandet. Sechs engliſche Offiziere und drei Ankeroffiziere wurden in Holland inkerniert. Von unſeren Flugzeugen geriet während des Gefechtes eines in Brand und wurde ſpäler von uns vernichtet; die Beſatzung wurde gerettet. Fliegerangriff auf Koblenz. goblenz, 6. Juni.(WB.) heute 8,24 Ahr vormitkags Firiſſen etwa 10 feindliche Flieger die Stadt Koblenz an. Es wurden 15 Bomben abgeworfen, die nur geringen Sachſchaden derurſachten. Außer zwei leichtverwundeten Militärperſonen ſind Derwundeie oder Tote nicht zu beklagen. Infolge des wirkſamen 3 afttreiens der Flugabwehr ſielen keine Bomben in das Innere 5 Innere der Stadt. Das Verhalten der Bevöllerung war ſach ⸗ emäß. um.50 Uhr war die Gefahr vorbei. neue-Bool-Erſolge. —Berlin, 6. Juni.(WTB. Amtl.) Zm Niltelmeer derſenkten deutſche und öſterreichiſch-ungariſche-Boote fünf Dampfer und ſechs Segler von zuſammen über 20000 Bruttoregiſtertonnen. die Dampfer wurden aus ſtark geſicherten Geleitzügen heraus daldoſſen. Einer von ihnen war ein Kriegsmalerialtrans· or 5 Der Chef des Admiralſtabes der Marine. * Berlin, 6. Juni.(WTB. Nichtamtl.) Das in dem geſtri⸗ En Bericht erwähnte U⸗Boot des Oberleutnants zur See aneß hat ſeine Erfolge in erſtaunlich kurzer Zeit erzielt. An 17 em Tage konnte es vom Morgengrauen bis Mitternacht ſt 00 Brt. in die Tiefe ſchicken, trotzdem die Angriffe durch ärke feindliche Gegenwirkung erheblich erſchwert wurden. einch Verlegung des Tätigkeitsgebietes traf das-Boot an mer anderen Stelle des Kanals auf die Spuren der Tätig⸗ teines Schweſterbootes: es paſſierte nämlich ein großes Slümmerfeld mit vielen toten Pferden, Ochſen, Futterkrippen, tällen, Stroh⸗ und Heubündeln uſw. Wahrſcheinlich war dieſer Stelle ein das engliſche Heer in Frankreich verſor⸗ dender Dampfer einem andern U⸗Boot zum Opfer gefallen. Ein neues engliſches Minenfeld im Kallegal. m. Köln, 7. Juni.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ 9 et aus Kopenhagen: Die En gländer hatten nor eini⸗ — Zeit im Kattegat Minen ausgelegt, ohne den wed beiraifaa Nuulen Ländern Mitteilung hiervon zu meld pisgons DN Kſuudvis 0 1 135 1* 8 5 e, n,, E Hun zegtes Cee und flanme rc FSFSSEEECͤ̃ ²˙¹ machen. Obwohl das völkerrechtswidrige Vor⸗ gehen der Engländer in den ſkandinaviſchen Ländern viel Erregung hervorrief und auch zu amtlichen Einſprüchen in London führte, iſt, nach einer Meldung des Chefs des ſchwe⸗ diſchen Göteborg⸗Geſchwaders im Kattegat ein neues Minenfeld entdeckt worden, das der neutralen friedlichen Schiffahrt äußerſt gefährlich iſt, weil es die tiefſte und am meiſten benutzte Fahrſtraße der Dampfer im Kattegat ſperrt. Die Minen ſind auf drei Meter Tiefe eingeſtellt. Den Schif⸗ fen wird der Rat erteilt, nur innerhalb der ſkandinaviſchen Hoheitsgebiete zu fahren. Die deulſchen-Boole vor der amerilaniſchen Küfle. Drohungen. Annapolis, 7. Juni.(WTB. Nichtamtl.) Marineſekretär Daniels ſagt in einem Aufruf an die Kadetten der Marine⸗ akademie: Deutſchland hat dadurch, daß es durch ſeinen Unter⸗ ſeebootfeldzug den Krieg bis vor die Toren der Vereinigten Staaten trägt, das amerikaniſche Volk nicht erſchreckt, ſondern hat das Feuer ſeiner Leidenſchaft verſtärkt und den Amerikanern die Notwendigkeit nahegelegt, noch grö⸗ ßere Anſtrengungen zu machen, damit der Feind ſchneller und gründlicher für ſeine Anmaßung gezüchtigt wird. e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 7. Juni.(Pr.⸗Tel. g..) Die Neue Korreſpondenz meldet aus London: Das Erſcheinen deutſcher U⸗Boote an der Küſte von New Jerſey und die bru⸗ tale Verſenkung neuer amerikaniſcher Schiffe rufe in den Vereinigten Staaten weder Beſtürzung noch Panik hervor. Schon ſeit einiger Zeit erwartete man die Ankunft dieſer U⸗Boote, da man ſie während ihrer Ueherfahrt im Atlantiſchen Ozean entdeckt hatte. Alle U⸗Bootangriffe, ſo meint die ententefreundliche Korreſpondenz, werden einzig die Wirkung haben, daß die Truppenbeſtände der Union, die nach Europa geſchickt werden, erhöht und die Schiffsbauten der Vereinigten Staaten beſchleunigt werden. * Der Zweck ſolcher Außerungen iſt, abſchreckend zu wir⸗ ken. Die ewig Bedenklichen in Deutſchland ſollen mobil gemacht werden gegen den unmittelbaren Angriff auf Amerika. In Wirklichkeit liegen die Dinge ja ſo, daß die Verhetzung in Amerika bereits ſo groß iſt, daß eine Verſtärkung des Kriegs⸗ willens nicht mehr möglich iſt. Auch ohne dieſe unmittelbare Bedrohung Amerikas würden wir der aufs äußerſte ge⸗ ſteigerten Inteyſität der amerikaniſchen Rüſtung und Feindſchaft auf den europäiſchen Schlachtfeldern begegnet ſein. Sie kann wirklich nicht mehr erhöht werden. Die Haupt⸗ ſache aber bleibt, daß wir die ungehemmte Auswirkung dieſes — Jeindliche einien beiderſeils der Ardre genommen. amerikaniſchen Kriegswillens empfindlich unterbinden und ſtören können. Von dieſem Ziel werden keine wilden Dro⸗ hungen und Einſchüchterungen ablenken. Auch zwei norwegiſche Dampfer verfenkt. m. Köln, 7. Juni.(Pr.⸗Tel.) Die Kölniſche Zeitung mel⸗ det aus Amſterdam: Waſhingtoner Meldungen beſagen, daß auch zwei norwegiſche Dampfer,„Eidswold“ und„Gibbs“, von einem deutſchen Tauchboot verſenkt wor⸗ den ſeien. 4 * Botſchaft Wilſons an Frankreich. c Von der ſchweizeriſchen Grenze, 7. Junl.(Priv.⸗Tel. g..) Der Stetio meldet aus Newyork: Eine Botſchaft Wilſons an Frankreich iſt unterwegs welche die Gewißheit des baldi⸗ gen Sjeges Frankreich geben würde Der Secolo berichtet weiter, daß ſich der amerikaniſche Kriegzminiſter Baker anfangs Juli an die franzöſiſche Front begeben werde. De Krieaslage im Weſten. Franzöſiſcher Rückzug gegen Reims hin. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 7. Juni.(Pr⸗Tel. g..) Den„Bafler Nachrichten“ zufolge beſagt eine geſtrige Pari⸗ ſer Havasnote, daß die franzöſiſchen Truppen, welche die Ränder von Reims bewachten, infolge des verſtärk⸗ ten feindlichen Druckes gezwungen wurden, ſich gegendie Vorſtädte von Reims zurückzuziehen. Näher an Compiegne. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 7. Juni.(Pr.⸗Tel. g..) Die Times melden von der Front, die Dentſchen kommen nördlich der Aisne langſam weiter vorwärts. Ihre Front ſchiebt ſich deutlich wahrnehmbar gegen das Vorgelände von Compiegne heran. 35 Die Iranzoſen tragen die Laſten allein. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 7. Juni.(Pr.⸗Tel. g..) Preſſe Der Züricher Tagesanzeiger berichtet: Die franzöſiſche hält ſich in wachſendem Mäße darüber auf, daß bei den beiden Angriffen an der engliſchen Front franzöſiſche Truppen zu Hilfe gerufen werden mußten, während jetzt bei dem neuen ſchweren deutſchen Angriff auf die rein franzöſiſche Front weder engliſche, noch amerikaniſche oder italieniſche Truppen Hilfe kamen. Dieſe haben vielmehr lediglich franzöſiſche tellungen in ganz ruhigen Abſchnitten zur Verteidigung übernommen, damit die franzöſiſchen Truppen aufs Schlacht⸗ feld geworfen werden können. Man ſehe alſo, daß die Fran⸗ zoſen die Laſten und Koſten der Schlacht nach wie vor allein tragen müſſen. „Es wäre kindiſch, die Erfolge des Feindes zu beſkreiten.“ m. Köln, 7. Juni.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Bern: Repington ſchreibt in der„Mor⸗ ning Poſt“: Es wäre kindiſch, den Erfolg des Feindes zu beſtreiten. Er hat den Verbündeten wertvolle Stellungen enltiſſen, hat ihnen ſchwere Verluſte zugefügt und hat da⸗ durch, daß er zuviel Stärke unſerer Schwäche gegenüberſtellte jene Verminderung unſerer Kraft erreicht, die das Hauptziel des Feindes iſt Eine Fort⸗ ſetzung ſolcher Schläge, wie ſie uns der Feind ſeit dem 21. März beigebracht hat, wäre kein angenehmer Ausweg, an allerwenigſten für Foch ſelbſt, deſſen Begabung bekannt iſt. Seine Aufgabe iſt keine leichte, denn die Verbündeten beſitzen nicht die zahlenmäßige Ueberlegenheit, die für eine große Offenſive erforderlich iſt, und er kann auch nicht viel nach rückwärts manövrieren, weil die See und Paris ſo nahe ſind. Die Hauptſchwäche der Verbündeten iſt der Verluſt der Ini⸗ tiative, und es iſt nicht ganz richtig, daß er durch den Ab⸗ fall Rußlands verurſacht worden iſt. Hätten wir rechtzeitig alles das getan, was wir jetzt tun, ſo wären wir nicht in die jetzige Gefahr geraten. Unſere Stra⸗ tegen werden jetzt gelernt haben, daß bie Defenſive nicht im⸗ mer billig iſt, daß wir uns das Abenteuer im Oſten nicht leiſten konnten, und daß die Taktik der deutſchen Offenſive genau dieſelbe iſt, die der Feind in Rußland angewendet hat. Unfer politiſcher Fehler im Jahre 1917 hat uns in die gegen⸗ wärtige Lage gebracht. England wird kein Friedenshindernis ſein. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 7. Juni.(Pr⸗Tel. g..) Die Bafler Blätter berichten aus London: In Vertretung Lloyd Georges empfing Lord Robert Cecil die Führer einiger Gewerkſchaften, daruntex auch die der Hafenarbeiter. Er verſicherte ihnen, daß Frankreich keinen Grund zu einemerzwungenen Frieden haben würde, da England ſeine ganze Macht für Frankreich einſete. Zum Schluß erklärte Cecil nach den„Daily News“, England würde kein Hindernis für einen Frieden mi: Deutſchland ſein. England wünſche wie alle Allfierten ein baldiges Ende des Krieges. c. Bon der ſchweizeriſchen Greuze, 7. Juni.(Pr.⸗Tel. g..) Die Schweizer Depeſcheninformation meldet: Nach franzöſi⸗ ſchen Berichten liegen die Schwierigkeiten des eng⸗ liſch⸗franzöſiſchen Widerſtandes hauptſächlich im Transportweſen, da die Zufuhren beſtändig feind⸗ lichem Feuer ausgeſetzt find, ein Notſtand, der ſich auch auf die für Paris beſtimmten Lebensmitteltransperte SNereereeereeeeerreeer 2. Seite. Nr. 260. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) — Freitag, den 7. Juni 1918. gusdehnt. Die deutſchen Erkundungsflieger ſind ſeit einigen — zwiſchen der Champagne und Paris ununterbrochen ig. Das Pariſer Blatt„Oui“ berichtet, große Maſſen feind⸗ licher Infanterie und Artillerie ſeien in der unmittelbar nord⸗ weſtlich von Paris vorgelagerten Waldregion erſchienen. Dies ſei ein höchſt bedeutſames und zugleich bedenkliches Kriegs⸗ ereignis. 10 Zur Verſenkung der„Konigin Regente“. E. Berlin, 7. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Verſenkung des Hoſpitalſchiffes„Koningin Regente“ dürfte, wie uns von ſu⸗ verläſſiger Seite mitgeteilt wird, keinesfalls auf eine deutſche Mlne Zurückzuführen ſein. Wahrſcheinlich handelt es ſich hierbei um eine engliſche treibende Mine. Man weiß ja, mit welcher Rückſichts⸗ loſigkeit erſt letzthin die Engländer im Kattegat verankerte Minen 2 t Die Verankerung iſt aber teilweiſe ſo loſe ange⸗ racht, daß ſich die Minen bei hohem Seegang ſehr leicht loslöſen und eine Gefahr für die neutrale Schiffahrt bilden. Es iſt feſt⸗ eſtellt worden, daß ſich von 4476 Minen, die an der holländiſchen üſte angetrieben worden ſind, 3619 engliſche und nur 328 deutſche Minen befanden. Schon daraus iſt erſichtlich, daß die Wahrſchein⸗ lichkeit durchaus für eine engliſche Mine ſpricht. Amſterdam, 7. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Dem„Allge⸗ meen Handelsblad“ wird noch über den Untergang des Hoſpitalſchiffes„Königin Regentes“ gemeldet, der Dampfer nach der Exploſion der Mine in der Mitte durchbrach, ſodaß die beiden Schornſteine faſt gegeneinander ſtießen. Das Vorderſchiff verſchwand beinahe unmittelbar nach der Exploſion. Die Schiffbrüchigen vermochten noch drei Boote auszuſetzen, von denen eines umſchlug. Die polniſche Jrage. JBexlin, 7. Juni. Von unſerem Berliner Büro.) Bei der Reiſe des Grafen Burian nach Berlin dürfte auch die pol⸗ niſche Frage wieder zur Sprache gebracht werden. Bekanntlich iſt ja Graf Burian ein Anhänger der auſtro⸗polniſchen Löſung. Auf der deutſchen Seite wird der Standpunkt des Grafen Burian nicht geteilt. Man hält vielmehr in gewiſſen Regierungskreiſen daran feſt, daß die polniſche Frage nur eine Einzelfrage unter vielen anderen, die zwiſchen den beiden Monarchien noch zu regeln ſind, darſtellt. Eins endgiltige Entſcheidung iſt bisher noch nicht getroffen und dürfte auch in abſehbarer Zeit nicht fehlen. Man hat ſetzt erſt mit den Vorarbeiten dazu begonnen. „Bund der freien Völker.“ Berlin, 7. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Die„Nord⸗ deutſche Allgemeine Zeitung“ ſchreibt unter der Ueberſchrift„Bund der freien Völker“: In der amtlichen Reutermeldung vom 5. Juni über die letzte Tagung des Oberſten Kriegsrates der Entente werden zum erſtenmal die Mitglieder des Vielverbandes als„Rund der freien Völker“ bezeichnet. Da die Einführung dieſer Vezeichnung vielleicht nicht die allgemeine Beachtung findet, iſt geboten, beizeiten vor der Oeffentlichkeit die Frage aufzuwerfen, was damit gemeint ſei. Bekanntlich hat die Propaganda der Entente ſich ſeit eini⸗ ger Zeit des Kunſtgriffes bedient, den pazifiſtiſchen Gedanken eines Bundes der Völker(League of nations) zur Wahrung des Völkerrechts nach dem Kriege dem Worte nach in ihr Programm aufzunehmen. Die Urheber dieſes Gedankens haben nun bis heute niemals Zweifel darüber gelaſſen, daß ſie einen ſolchen Bund einzig und allein als Vertretung ſämt⸗ licher mündiger Staaten der Welt für denkbar halten. Im Gegenſatz dazu zeigte die offiziöſe Preſſe unſerer Feinde in den letzten Monaten das unverkennbare Beſtreben, darzutun, daß der Plan eines Völkerbundes durch das Beſtehen des Verbandes bereits genügend verwirklicht ſei, das heißt alſo, das die Entente ſelbſt wie ein Gerichtshof den Neutralen und den Mittelmächten gegenüberſtehe. So ſehr dieſe theoretiſche Anmaßung dem praktiſchen Ver⸗ halten der Entente beſonders auch gegen die Neutralen ent⸗ ſpricht, ſo ſehr verdient die Fälſchung bloßgelegt zu werden, die ſie dadurch an einem der für den Neubau des Völkerrechts nach dem Kriege wichtigſten Begriff begeht. Wie ſie ſich auf einem anderen Webiet vergeblich bemüht, ihre Eroberungs⸗ gelüſte unter dem Deckmantel eines Verſtändigungsſriedens zu verbergen, ſo haben die Kriegshetzer in ihren Reihen nie⸗ mals verſchwiegen, daß ihnen— im Gegenſatz zu der Stellung deutſcher verantwortlicher Perſönlichkeiten— der Gedanke eines wirklichen Völkerbundes ein Greuel iſt. Dem Miß⸗ brauch des Namens„Bund der freien Völker“ kann alſo nicht energiſch genug entgegengetreten werden. Der Schweizer Präſident über den kommenden Völkerbund. m. Köln, 7. Juni.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Zürich: Den Aeußerungen des Bundespräſiden⸗ ten Calonder über die Frage der Schaffung eines Völ⸗ kerbundes ſei noch nachgetragen, daß der ſchweizeriſche Bundespräſident die hohe Bedeutung dieſer Beſtrebungen nachdrücklich betonte. Er bemerkte, eine Anzahl von Staa⸗ ten, Frankreich, England, Deutſchland, Oeſter⸗ reich⸗Ungarn und die Vereinigten Staaten hätten ſchon ihre Zuſtimmung erklärt, einen künftigen Völkerbund zu ſchaffen. Der Gedanke ſei jetzt ſchon in die Kreiſe der politiſchen Staatsleiter eingedrungen und werde nicht mehr zur Ruhe kommen, und damit ſei ein neues Ziel in die hohe Politik übergegangen, ein hohes Ideal, das die Menſchheit bewege, doch ſcheine die Zeit noch nicht da, wo ein entſcheidender Schritt unternommen werden könne. Kein Volk könne ſich aber lebhafter einer ſolchen VBeſtrebung annehmen, als die demokratiſche Schweiz. Für die kleinen Staaten ſei eine Rechtsordnung eine Notwendigkeit. Der Hauplausſchuß des Beichstags. Aenderung des Reichsſtempelgeſetzes. 5 Berlin, 7. Junk. (Von unſerm Berliner Büro.) Der Hauptausſchuß des Reichstags ſetzte heute die Beratung der Aenderung des Reichsſtempelgeſetzes bei Artikel 6(Beſteuerung der Kauf⸗ und ſonſtigen Anſchaffungsge⸗ ſchäfte) fort. Abg. Erzberger(3tr.): Warum wird für die Kriegsanleihe nur die niedrige Stempelgebühr erhohen? Von dieſer Vergünſti⸗ ung haben die kleinen Leute doch keinen Vorteil; dagegen iſt der faae Ausfall bedeutend. nterſtaatsſekretär Schiffer: Gegen die Freiſtellung der Um⸗ ſätze in Kriegsanleihe ſpricht das fiskaliſche Intereſſe. Eine ſchwere Belaſtung iſt natürlich nicht angebracht, da die Kriegsanleihe in ſtarkem Umfange vom Volk gezeichnet wurde, das ein patriotiſches pfer brachte, welches vom Reich anerkannt wird. Eine Bevor⸗ der Kriegsanleihe entſpricht dem Verſprechen, das die sregierung wiederholt ausgeſprochen hat. Gothein(Volksp.): Die Beſteuerung der Kauf⸗ und Anſchaffungsgeſchäfte, ſo wie ſie geplant iſt, wird den erhofften Er⸗ trag nicht bringen, andererſeits eine große Belaſtung der Bank⸗ geſchaſte bedeuten. Reichsſchatzſekretär Graf Rödern: Durch den Fortfall des Umſatzſtempels würde dem Reich ein veranſchlagter Betrag von kirchenpolitiſchem Gebiet verwieſen. — wirtſchaftlichn Kräften. acht Millionen Mark verloren gehen. Der Satz von zwanzig Pfen⸗ nig für tauſend Mark iſt ſo gering, daß er von dem Umſatz getragen werden kann. Abg. Keil(Soz.) kann die Steuerfreiheit nicht befürwort en. Abg. Gothein(Volksp.) beſtreitet die Höhe des Ausfalls, falls ſein Antrag Annahme fände. Abg. Warmuth(Itſch. Fraktion) möchte eine gewiſſe Li⸗ quidierung der Kriegsanleihe herbeiführen. einer mäßigen Summe ſollte ſie ſteuerfrei bleiben. Abg. Dope(Volksp.) ſtimmt dem zu; das bedeute einen Ge⸗ winn für die künftigen Kriegsanleihen. Abg. Stöve(Natl.) wendet ſichgegen die Steuerfrei⸗ heit der Kriegsanleihe aus finanziellen und techniſchen Gründen. Reichsſchatzſekretüär Graf Rödern: Wir haben niemals ver⸗ ſprochen, die Kriegsanleihe ſteuerfrei zu laſſen, ſondern nur, ſie zu bevorzugen. Dem aber trägt die Vorlage Rechnung. Die Abſtimmung ergibt die unveränderte Annahme der Sätze der Regierungsvorlage. Jer Beſißſleuer⸗Aulrag. Einigung zwiſchen Regierung und Reichstag. Berlin, 7. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Einigung 1 Regierung und Reichstag über den Beſitz⸗ e teuerantra 9 darf man jetzt als geſichert anſehen, und zwar be⸗ wegt ſie ſich in dem Rahmen, den wir hier ſchon ein paar mal zu zeichnen verſucht haben. Auf die Heranzi hung des Einkommens von Reichswegen hat man verzichtet. Von dem Antrag Müller⸗ Fulda bleibt nur die, verſteht ſich, einmalige Beſteuerung des Mehr⸗ einkommens und die ebenſo einmalige Abgabe vom Vermögen in der Höhe von 5 vom 1000. Dieſe Einigung iſt zunächſt natürlich nur den Nenche c unverbindliche, bezieht ſich auf die Parteiführer und den Reichsſchatzſekretär, die geſtern handelseins geworden ſind. Die Beſprechung und Beſchlußfaſſung des Bundesrats ſteht noch aus. Sie wird erſt in den nächſten Tagen erfolgen. Aber man darf ſchon heute annehmen, daß auch die Einzelſtaaten dem zu⸗ ſtimmen werden, was Graf Rödern gutgeheißen hat. Nur in einer Beziehung, wir haben dies ſchon dieſer Tags hier geſagt, wird die Reichsfinanzverwaltung und wird der Bundesrat unerbittlich blei⸗ ben: ſie werden darauf beſtehen, daß alle von ihnen geforderten Steuern jetzt unter— und Fach kommen. Aber dieſe Gefahr iſt bei einem Reichstag, der, ſteuerfreudig wie kaum ſe einer zuvor, der Regierung 1200 Mill. Mark ſozuſagen freihändia bringt, kaum zu beſorgen. Im Neichstag hat man, um die Unebenheiten der einzelſtaat⸗ lichen Einſchätzung auszugleichen, die Einſetzung eines Steuer⸗ gerichtshofs angeregt. Auch dieſer Anregung wird bei den verbündeten Regierungen Widerſtände und Hemmungen nicht be⸗ gegnen. Im Grunde iſt es übrigens nur die Wiederaufnahme eines alten Gedankens, der ſchon im Frühjahr 1914 in einem nationalliberalen Antrag Baſſermann⸗Schiffer niedergelegt wurde. Darüber, wie überhaupt über die von Grund auf ver⸗ änderte Stimmung, in der die heutigen Steuervorlagen vom Par⸗ lament aufgenommen werden, wird demnächſt noch ausführlicher zu reden ſein. Deulſches Reich. Zur Vizepräſidentenfrage. Berlin, 7. Juni.(WTB. Der Geſchäftsordnungs⸗ ausſchuß des Reichstags hat den Antrag des Zentrams, der Sozialdemokraten, der Fortſchrittler und der Natio⸗ nalliberalen betreffend die Vizepräſidentenfrage an⸗ genommen. Erzberger und das Auswärtige Amk. Berlin, 7. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Von beſou⸗ derer Seite wird uns mitgeteilt, daß das Auswär⸗ tige Amt die politiſche Tätigkeit des Abgeordneten Erzberger durchaus nicht mißbilligt. Vermutlich wird die Anfrage, die der Abg. Graf Weſtarp im Reichs⸗ tag eingebracht hat, vom Reichskanzler auch in dieſer Richtung beantwortet werden. Ein parlamenlariſcher Abend. Berlin, 7. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Der Stellvertreter des Reichskanzlers, Herr von Payer und Frau von Payer hacten geſtern Einladungen zu einem parlamentariſchen Abend ergehen laſſen, die eine überaus zahlreiche hochanſehnliche Geſellſchaft in den Feſträumen Wilhelmſtruße 74 vereinigte. Erſchienean waren u. a. der Vizepräſident des preußiſchen Staatsminiſteriums Staatsminiſter Dr. Friedberg, viele Miniſter, Staatsſskretäre und Brvpollmächtigte zum Bundesrat, und Vertreter der großen reſſe Berlins und des Reiches. Die Gäſte wurden von ihren Exzellenzen und ihrem Sohne auf das liebenswürdigſte begrüßt. Herzlichſte Gaſtfreundſchaft hielt ſte bis zur mitternächtlichen Stunde in lebhafteim Gedankenaustauſch und froher Geſelligkeit beiſammen. Von der Frachtraumverkeilungsſtelle. Berlin, 7. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) In den Satz⸗ ungen der Frachtraumverteilungsſtelle iſt eine Beſtimmung enthalten, wonach ein Reichskommiſſar die Aufſicht über dieſe Verteilungsſtelle führen ſoll. Die Hamburger Großreeder haben ſich nun in einer Denkſchrift gegen dieſe Beaufſichtigung ausgeſprochen und das Reichs⸗ wirtſchaftsamt hat daraufhin dieſen Plan vorläufig zurück⸗ geſtellt, iſt aber, wie uns von zuſtändiger Seite verſichert wird, im übrigen nach wie vor der Anſicht, daß ein Reichs⸗ kommiſſar notwendig iſt. Eine Unterſtützung findet dieſe Meinung der Regierung durch ein Telegramm, worin ſich die kleinen Reeder ganz entſchieden für die Beaufſichtigung durch einen Reichskommiſſar ausſprechen. Badiſcher Landlag. Zweite Rer.— 56. öffenkliche Sitzung. 7 Karlsruhe, 7. Juni. Vizepräſident Rohrhurſt eröffnete die Sitzung um 9/½ Uhr. Das Haus ſetzte die Beratung der Anträge der Parteien des Hauſes auf Aenderung der Verfafſung fort. Abg. Strobel(Soz.) verteidigte die Forderungen nach dem Frauenſtimmrecht, nach Abſchaffung der Erſten Kam⸗ mer, nach Einführung der Berhältniswahl und nach einem ſechsten Abgeordneten für die Stadt Mannheim. Staatsminiſter Freiherr von Bodmann: Der Abg. Strobel hal ſein Vedauern ausgeſprochen, daß ich mich nicht für einen ſechsten Abgeordneten für die Stadt Mannheim erklärt habe. Das iſt nicht richtig. Die Regierung hat eine Vorlage eingebracht, das Haus hat ſie aber abgelehnt. Die 1 ſteht nach wie vor auf dem Standpunkt daß der Stadt Mannheim ein ſechster Abgeordneter gebührt. Der Abg. Strobel hat weiter ge⸗ ſagt, daß die Regierung nur die Wünſche des Zentrums, aber nicht die des badiſchen Volkes vertrete. Er ie Regierung hat ſich aber auch für die Abſchaffung des Klaſſenwahlrechts zu den Gemeinden ausgeſprochen. Einzelne Zugeſtändniſſe auf 8 ade Gebiet erfordern eine verhältnismäßig geringe Arbeit, anders iſt es mit der Reviſion der Gemeindeordnung. Dieſe konnte für dieſen Landtag nicht mehr fertiggeſtellt werden. Abg. Schon(Natl.) verurteilt die Angriffe des Abg. Marum, die dieſer geſtern gegen den Fürſten von Fürſten⸗ ber 9 gerichtet hat, und erklärt, der ende ſei nicht international, wie der Abg. Marum behauptet habe, ſondern durchaus national und ein Mann von fortſchrittlicher Geſinnung. Abg. Schirmeiſter 9717 In bürgerlichen Kreiſen will man nichts von einer Verhältnis wahl wiſſen, weil ein konſer⸗ vativer Geiſt im Volke ſteckt. Abg. Rebmann(Natl.): Abg. Muſer hat geſtern geäußert, hätte geſagt, es ſehle der Zweiten Kammer an geeigneten geiſtign as habe ich nicht 596 ſondern, ge⸗ Bis zu at auf die Zugeſtändniſſe auf 2 gelcheer an der Piavefront. Sonſt beſchränkte + wiſſe geiſtige und wirtſchaftliche Kräfte ſeien nicht in der Zweiten e wie z. B. die Univerſitäten. Die Abgeordnen Schofer und Koch haben geſtern die Mohrenwäſche in der il lung des Zentrums zum Proporz vornehmen müſſen. Geglückt die ihnen dieſe nicht. Es ſtehen noch gute Zeugniſſe zur Verfügung. beweiſen, daß das Zentrum bis vor kurzem für den Proporz 55 getreten iſt, weil der Proporz ihm damals von Nutzen war. He glauben Sie, daß er es nicht mehr iſt: deshalb ſind Sie vom Propors zurückgetreten. Abg. Wittemann(Zentr.): Das Zentrum ſteht dem Proporz gegneriſch gegenüber. Bis heute hat ſich noch kein Syſtem gefunden, das die Schattenſeiten aufwiegt. Wird ein gutes Wahlverfahren ge funden, dann werden Sie uns mit beiden Füßen auf dem Boden des Proporzes finden. Ich bin Anhänger des Stimmrechts Frauen, das für uns keine grundſätliche Frage iſt. Abg. Muſer verteidigt die Forderung des Frauenſtimmrechts. Hierauf wurde abgeſtimmt. Der Antrag auf Einführung— Verhältniswahl zur Zweiten Kammer wurde mit 27 Stimme ber iLnken gegen 24 Stimmen der Rechten angenommen. Der Antrag auf das Recht der Stellvertretung des Erzbiſchofs un des Prälaten in der Erſten Kammer wurde einſtimmig angenommen. Der Antrag auf Minderung der Adelsvertreter in ben Erſten Kammer wurde einſtimmig augenommen. Der Städtey 2 porz wurde gegen die Stimmen der Rechten abgelehnt. Der Antraß Muſer wurde gegen die Stimmen der beiden demokratiſchen Par teien abgelehnt. Die Petitionen wurden für erledigt erklärt. Abg. Straub(Str.) berichtete für die Kommifſſio n.9 Juſtiz und Verwaltung über den Geſetzentwurf betreffend die Fürſorgeerziehung. Reichsbund der Kriegsbeſchäbigten gegen Deulſcher Kriegerbund. Der Neichsbund der Kriegsbeſchädigten und ehemaligen Krieg⸗ teilnehmer überſendet uns folgende Mitteilung: Der Deutſche Krie⸗ erbund verbreitet durch das Wolffſche Telegraphenbüro den e⸗ chluß des Verwaltungsrates des Hamburger Bundes dun Kriegsbeſchädigter, ſeiner im Juli nach Hamburg einberufenen? 1 destagung den Anſchluß an den Reichsbund nicht zu empfehlen, un knüpft daran die Behauptung, dieſe Entſcheidung ſei geeignet, die wahren Ziele der unter dem Deckmantel einer parteiloſen* tereſſenvertretung begründeten ſozialdemokratiſchen Paf teifiliale“ Auklärung zu verbreiten. Gegenüber dieſer führung der öffentlichen Meinung ſtellen wir folgendes feſt: 2 Bedenken des Bundes deutſcher Kriegsbeſchädigter gegen den An ſchluß an den Reichsbund richten ſich gegen die Aufnahme von nich beſchädigten Kriegsteilnehmern, nicht aber gegen eine angeno 4 politiſche Betätigung des Reichsbundes. In dieſer Beziehung ha das Bundesorgan des Hamburger Bundes in einem Artikel über den Weimarer Bundestag folgendes feſtgeſtellt: „Ini übrigen wurde der Grundſatz der parteipolitiſchen Nen⸗ tralität in Weimar bekräftigt, damit alle Kameraden. welcher tei ſie auch angehören mögen, den Bund als ihre Intereſſen vertretung anſehen können.“ Die Bekräftigung der pa politiſchen Neutralität des Reichsbundes, dem Kameraden aus allen Parteien und Ständen angehören, war in der Tat das hervor ſtechendſte Merkmal der Weimarer Tagung, die alle Forderun geſtrichen hat, die parteipolitiſch ausgelegt werden könnten. We der Deutſche Kriegerbund trotz dieſes klaren Sachverhalts uns par teipolitiſcher Ziele und Abſichten beſchuldigt, ſo findet ein derartiges Vorgehen ſeine Erklärung nur in der Befürchtung, die neue u jugendkräftige, von ſozialpolitiſchem Geiſte erfüllte Bewegung unter den Feldzugsteilnehmern könnte dem Deutſchen Kriegerbunde über den Kopf wachſen. Da der Deutſche Kriegerbund das Bedürful⸗ hat, unſere wahren Ziele feſtzuſtellen, ſo ſeien ſie hier mit Deutlichkeit ausgeſprochen: Wir verlangen eine würdige ge⸗ ſetzliche Verſorgung der beſchädigten Kameraden, einen wirkſamen Schutz der wirtſchaftlichen Intereſſel aller Kriegsteilnehmer und ihre durch die Opfer an Blut und Ge⸗ ſundheit unabweishar gewordene ſtaatsbürgerliche Gleichſtellung gegenüber allen anderen Gliedern des Vaterlandes. rungen erheben wir weder einer Partei zuliebe, noch einer P uleide, ſondern lediglich vom Standpunkt des Kriegsteilnehmek ntereſſes aus. Wir ſind eine Organiſation, die ſich Aufgaben —. nach ihren eigenen ſachlichen Bedürfniſſen beſtimmt und deren zuſammenſetzung es von ſelbſt verbietet, ſich einſeitig in den Dien einer beſtimmten politiſchen Partei zu ſtellen. Damit würden wir in. umgekehrtem Sinne den gleichen Fehler begehen wi' der Deutſche Kriegerbund, für den der Kampf gegen beſtimmte Partei unſeres Volkes jahrzehntelang ein Hauptſtück ſeteef Wirkſamkeit geweſen iſt und der auch in ſeinem neueſten auf uns den Verſuch macht, die Vaterlandsliebe und Ehrenhaffig, keit aller Kameraden, die mit ſeinen Traditionen und Zielen nich. der die Kameraden im Feld und in der Heimat mit ſteigendem Un⸗ willen erfüllt und gegen die Kriegervereine eine Welle der An, pathie erzeugt, deren Stärke der Kriegerbund aufs ſchmerzlichſte 1 fühlen bekommt. Wenn der Deutſche Kriegerbund an der Mitarbe von Sozialdemokraten in unſerem Vorſtand Anſtaß nimmt, ſo 11 dies ſchlechterdings unverſtändlich, nachdem der Deutſche Kriegen bund ſelber auf ſeiner jüngſten Tagung beſchloſſen hat, der f nahme ſozialdemokratiſcher Mitglieder künftig keine Schwierigkeiten mehr zu bereiten. Reichsbund der Kriegsbeſchädigten und ehem. Kriegsteilnehmer. Letzte Meldungen. VBom amerikaniſchen Heere. Newyork, 6. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Reutermeldung Das Kriegsdepartement veröffentlicht in Erwiderung auf A fragen eine Erklärung, daß zwiſchen den Soldaten, die nicht Bürger der Vereinigten Staaten ſind, und ſolchen, die in den Vereinigten Staaten geboren oder dort als Bürger natur ſiert ſind, in der amerikaniſchen Armee kein Unterſchied ge macht wird, mit der Ausnahme, daß die erſteren nicht O f zier werden könen. In jeder anderen Beziehung ſtehen ſie al dem gleichen Fuße. Großfeuer und Exploſionen in Kiew. 7 Siew, 6. Juni.(WB. Nichtamtl) Heute vormittag 10 10 brach in einem großen ukrainiſchen Munitionsdeß im Vorort Iwerinetz, weſtlich der Lawra, Feuer aus. Die ſofol eingeleiteten Löſchverſuche blieben erfolglos, ſodaß das Feuer die Munitionsſchuppen übergriff, die nach und na aſt⸗ die Luft flogen. Der Brand entſtand aus vorläufig noch n geſtellter Urſache in der Nähe eines Schuppens mit älteren 1100 10— Raketen. Bald nach 11 Uhr war die Hauptgefahr beſel Ur Die anfängliche Panik legte zeigte ſich bereits das gewöhnliche Straßenbild. Die Zahl der Sdee unter der Bevölkerung betrag etwa 60 Tote und mehrere urch Verwundete, meiſt Ukrainer. Das gefährdete Gelände wurde 11 die deutſchen Truppen abgeſperrt, die ſich opferwillig an den verſuchen und Rettungsarbeiten beteiligten. * Berlin, 7. Jun:.iv.-Tel.) Frau Profeſſor Kaſelow 1 Ehrennorſitzede des Lelte Vereins, an deſſen Spitze ſie 20 Jahre mt, —5 iſt geſtern abend nach kurzem Deiden e n. Italteniſcher Heeresbericht vom 6. Junl. Der Aeaderttef verſtärkte ſich zeitweiſe zu beiden Seiten der Brenta und in eipie ampftätigkeit auf vereinzeltes Störungsfeuer und Aufklärung Patrouillen. lct * Praeg bei Schopfheim, 5. Juni. Ein hieſiger Lar Aue⸗ hartiorte mit einem Revolber, der ſich dabei entlud. Die e Loch dem Unvorſichtigen in den Kopf und führte den ſofo rtis“ od herbei. Dieſe Vate 4 1 den Luftdruck wurden in der Stadt 1 Sene 90 — m 1 KK˖ͤ ˖‚— XT—.k ͤK —— S ß yY ³⁵··· — 2 A — + 2 — — 2 ———— uag, den 7. Jumt 1918. Maunheimer Generai- Vollshochſchulen. Man ſchreibt uns: tur erall in unſerem Vaterland regen ſich Beſtrebungen VBermehrung der Volksbildung. So ging in den dden durch die Zeitungen die Nachricht, daß ein bekannter ater in Stuttgart, der Großinduſtrielle Boſch, zwei Millionen 5 für dieſe Zwecke geſtiftet habe, Nürnberg wird unter Mitwir⸗ uite der Stadt eine freie Hochſchule erhalten und auch andererorts t man ſich, wenn auch in beſcheldenerem Umfange zu dieſer uns zur Pflicht erwachſenen Kulturarbeit. 5 wundleder war Deutſchland auf dieſem Gebiet der Förderung der — * * dadlentetter Abolf Sch r — 775 75 Se — — 7 Ne dar Gut: im allgemeinen in ganz Deutſchland. Sehr sbildung hinter anderen Kulturſtaaten, namentlich den nor⸗ 000 Ländern und Amerlka, zurück. Die breite Maſſe erhielt zwar nme Bildungsgrundlage durch die Volksſchule, der weitere au aber blieb dem Streben des Einzelnen oder irgendwelcher bateung überlaſſen, die nicht immer unbefangen an dieſe Aufgabe antrat. So kam das Volk in Gefahr um die Früchte/der Geiſtes⸗ Abelt ſeiner großen Danker gebracht zu werden. Eb wurde kein keueinfames Gut köſtlichen Bildungsſchatzes gewonnen und ge⸗ — die Verſchiedenartigkeit der Uebermittlung und Geſtaltung der Mte der einzelnen Volksſchichten war mit eine Urſache der immer er werdenden Entfremdung zwiſchen ihnen. Das Gefühl 8 dieſe ſich ünmer unllebſamer gellendmachende Erſcheinung iſt ge⸗ Sümch der letzte Grund des allſeitigen Rufs nach Vermehrung der ung der Geſamtheit unſeres Volkes. Sicher wirb auch jede Ein⸗ lne die den Bildungsſtand eines Teiles unſerer Volksglieder für die Allgemeinheit von größtem Nutzen ſein, aber es ſcheint dol er und wertvoller den Bildungsgang der breiten ksmaſſen aufeine höhere Stufe zubringen. Daß Faſſn der Volkshochſchule in ihrer jetzigen Geſtaltung allein zu ſr n iſt. möchten wir bezweifeln. Eine Volkshochſchule wird nur Bedeutung haben, bei dem ſich ein vorbereiteter Baden Sie hat zu wenig Anknüpfungspunkte an die bloßen Volks⸗ datemſe als daß ſich auch ein guter Schüler der Volksſchule. Gefahr der Halhbüldung au verfallen, unwittelbar dieſe Hoch⸗ — anzueignen verſuchen könnte. Die Volkshochſchule wird da vorläufig mehr von dem Mittelſtand beſucht werden, der cken in ſeiner Bildung ergänzen will, oder auch von einer ge⸗ danen Zahl ſolcher, die durch eigenes Streben über die Grenzen ur Volksſchule hinausgeſchritten ſind. Kenntniſſe auf dem Gebiet Philoſophie und Chemie oder anderen Sonderwiſſenſchaften ſind Aah der breiteren Volksmaſſe fürs erſte weniger not. Nottut dem Volke über den Alltag hinausgehoben zu darden und Umſchau halten zu können in dem weiten Gebiete des illahen Lebens. Nottut dem Volke, daß es ſeineigenes Leben Voltsgan zes kennen lerne und durch Hinweis auf ſeine Naent und die daraus fließenden gemeinſamen Intereſſen zur de am eignen Sein und zu vaterländiſchem Empfinden geführt an. Auch eine Vermehrung der Fachbildung des Einzelnen kann großen Zwecke dienlich ſein, da nicht nur Berufstüchtigkeit durch ſie 4 Naben wird, ſondern der ſo geförderte Drang nach Wiſſen auch bald 1 nach größerer Allgemeinbildung erzugen wird. Im dergrunde freilich müſſen bei einer Erziehung des Volkes zu ger Selbſtändigkeit und ſeeliſcher Kraft, die völkiſche Geſchichte, Kenntniſſe des gegenwärtigen Volkslebens und die Künſte ſtehen. der breiten Maſſen wird das Gold des deutſchen Bildungs⸗ 5 zu einer für die Geſamtheit des deutſchen Volkes wertvollen 90 % n be Grundlage und bei einer zielbewußten und einigenden Er⸗ geſchlagen werden. pr. Aus Stadt und Land. Mit dem„E ausgezeichnet 2 Whccaritateg etter Heinrich Kirſch, bei einem Lichtmeßtrupp. * 75 Riedfeldſtraße 3. ühem Trautmann, Schneidermeiſter, E 4, 17, unter Er⸗ zum Gefreiten. 1 imedaille. wohnhaft Bürgermeiſter Fuchsſtraße 66. ** erne Kreuz 1. Klaſſe erhielt Leutnant d. Ref 11 in Friedrichsfeld, Sohn des Obereiſenbahnſekretärs Sonſtige Auszeichnungen. Großherzog hat verliehen: vom Orden vom Zähringer tt“ Ritterkreuz 1 Klaſſe mit Schwertern: dem Major Otto Kommandeur des Jäger⸗Regts z. Pferde Nr. 5: das Ritter⸗ Klaſſe mit Eichenlaub und Schwertern: dem Königl. Bayer. nsrat Georg Martin bei einer Militär⸗Eiſenbahndirektion. Hauptmann im 1. Bayer. Pionier⸗Bat. Joſeph Reiß, dem ter d. L. 1 a. D. Albert Schütt bei einem Landſt.Inf. landſturmpflichtigen Arzt Heinrich Karl Mayer bei ſprech⸗Abt., dem Hauptmann d. L. II Heinrich Wilhelm olzgraefe im Fußart.⸗Regt. 14, dem landſturmpflich⸗ Dr. Theodor Schwab bei einem Feldlazarett und dem pflichtigen Arzt Dr. Konſtantin Lips beim Feldart.⸗ Dem 58 Sergeanten Friedrich Oberſt, bei der Fernſprech⸗Abtei⸗ N der des dee reuzes 1. und 2. flaſſe Sohn des Mane gurers Joſef Oberſt, Rheinhäuſerſtr. 25, wurde die Karl Verdienſtmedaille verliehen. — 5 2 A 50 1 deſegter Georg Reuther, wohnhaft Schimperſtr. 41, wurde Badiſchen ſilbernen Verdienſtmedaille ausgezeichnet. Mannheims Obſlverſorgung. ch die bisherigen Veröffentlichungen dürfte unſeren Leſern üge bekann! ſein, daß die diesjährigen Obſternteausſichten ſind. Es gibt bedeutend weniger Obſt, als im Vorfahr. mußte man rechnen Der Baum, der 1917 überreich be⸗ war, kann dieſes Jahr unmöglich das gleiche Erträgnis 1i Dos iſt ein Naturgeſetz, das ſchon im Frieden Geltung Weil mehr aber noch in dieſen Kriegszeiten in Erſcheinung wieil verſchiedene Hemmungen hinzu ommen, die man jetz Ignelckſam bekämpfen kann. Es ſei nur daran erinmert, daß die eror Spritzmittel zur Bekämpfung des Ungeziefers nicht in in lerderlichen Maße zur Verfügung ſtehen. Die Raupenplase Obſtlem Jahre ſo groß daß in manchen Gegenden nicht nur N terträgnis auf ein Minimum herabgedrückt wird, ſomdern aer die Obſtbäume und Beerenſträucher ſelbſt auf das deß gdefährdet ſind. Die Deutſche Obſtbauzeitung“, das Or⸗ 5 Deutſchen Wenelger creme, veröffentlicht in ihrer Juni⸗ Natee einen Vorbericht über Fruchtanſatz und Obſt⸗ Wherc der auf den bis zum 15. Mai eingegangenen, Auem deſtellten Ermittlungen fußt, lautet: 70 5„ 775 ſorg· Rtekngoder. Schleswig-Polſtein. Sechſen⸗Weimat⸗ Hamburg. N. Neus Rheinprovinz, Heſſen, Elſaß⸗Lothringen. Atelen. Gering: im allgemeinen in gangz Deutſchland. Xitel: Pommern, Heſſen⸗Kaſſau und Sachſen⸗Meiningen de dbainprovins Gieſſen und Elſaß⸗Lolhringen. mid, Inhaber der Badiſchen ſilbernen usſichten, der auch unſere Leſer intereſſieren dürfte. Pflaumen. Gut bis mittel: im allgemeinen in ganz Dentſchland. Sehr gut bis gut: Elſaß⸗Lothringen. Neiueclauden. Gut bis mittel: im allgemeinen in gartz Deutſchland. Sehr gut bis gut: Elſaß⸗Lothringen. Gu c510 im—5 emeinen in ganz Deutſchland. ehr gut: Braunſchweig. Mittel: Rheinprovinz, Baden, Heſſen, Zwetſchen. Gut bis mittel: im allgemeinen in ganz Deutſchland. Sehr gul bis gut: Elſaß⸗Lothringen. Mittel. Rheinproving, Sachſen⸗Meiningen, Altenburg, Anhalt, Süßkirſchen. Gut: im allgemeinen in ganz Deutſchlant 5 1 10 zanz Deutſchland. Sehr gut: Braunſchweig, Elſaß⸗Lothringen. Mittel: Heſſen⸗ Naſſau, Weſtfalen, Rheinprovinz, Bayern. Baden. Sauerkirſchen. Gut: im allgemernen in ganz Deutſchland. Sehr gut. Braunſchweig. Mittel: Weſtfalen, Rheinprovinz, Ba 125 6. irſiche. Gut bis mittel im allgemeinen in ganz Deutſch⸗ land. Gering: Heſſen⸗Naſſau. Weſtfalen, 7 Aprikoſen. Gut bis mittel! im allgemeinen in ganz Deutſchland. Gering: Heſſen⸗Naſſau, Rheinprovinz, Bayern, eee röbeeren. Gut: im allgemeinen in g Deutſchland. Sehr gut bis guk: Köuigreich Sachſen, Braunſchweig. Mik⸗ tel: Schleswig⸗Holſtein, Rheinprovinz. Johannisbeeren. Sehr gut bis gut: im allgemeinen in ganz Deutſchland. Gut bis mittel: Weſtfalen, Rheinpropinz. Stachelbeeren. Gut: im allgemeinen in ganz Deutſchland. Mikkel: Oſt⸗ und Weſtpreußen, Rheinprovinz, Heſſen. Himbeeren. Gut bis mittel: im allgemeinen in ganz Deutſchland. Sehr gut bis gut: Braunſchweig, El e 8 1 8 ſchweig, Elſaß Brombeeren. Gut: im allgemeinen in ganz Deutſchland. Sehr gut: Hannover. Mittel Baden. Feidelbeeren. Gut bis mittel im allgemeinen in ganz Deutſchland. Sehr gut bis gut: Königreich Sachſen, Elſaß⸗ Gering: Weſtfalen. reiſelbeeren. Gut bis miktel: im allgemeinen in gan; Deutſchland. 5 8 Weintrauben. Gut; im allgemeinen in ganz Deutſchland. Wal⸗ und Huaſeluüſſe. Gut bis mittel: im allgemeinen in garz Deutſchland. Sehr gut bis gut: Brandenburg, Sach⸗ ſen⸗Weimar. Gering: Poſen, Heſſen⸗Naſſau, Königreich Sachſen Quitten. Gut: im allgemeinen in ganz Deutſchland. Mit tel: Hannoner. Rheinpropinz, Heſſen. Aus dieſem Bericht geht, was wir bereits wußten, hervor, daß bie Verſorgungsgebicte, die für die Stadt Mannheim in Betracht kommag, im allgemeinen nicht günſtig in den Obſterträgniſſen ge⸗ ſtellt ſind. Die Zufuhr in Erdbeeren und Kirſchen hat orreicht. Es kann nicht damit gerechnet werden, daß in den mächſten Wochen und Monaten eine Beſſerung eintritt. Wit haben uns mit dieſer Tatſache abzufinden. Der ſtädtiſchen Obſtverſorgung kann tan wordan, um den Obſtbedarf der hieſigen Bevölkerung ſicher⸗ zuſtellen, aher wenn die Natur verſagt, dann iſt die vorzüglichſte Organtſatian umſonſt. Die ſtädtiſche Verſorgung hat ſich infolge der geringen Zufuhren entſchließen müſſen, die Obſtzuweiſung zu rationieren. Ein anderer Ausweg ließ ſich bei den Mengen, die der Stadt zur Verfügung ſtehen, nicht finden, wenn der Grund⸗ ſatz maßgebend bleiben ſollte, daß die Ware möglichſt gleichmäßig berteilt werden muß. Und ſo iſt heute die neue Regelung in Kraft getreten, nach der jedem Bezugsberechtigten ein Pfund Obſt en daer wird. Die Buttermarke 38 iſt aufgerufen. Man hat icll dazu entſchloſſern, den Butterverkaufsſtellen das Obſt zu über⸗ weiſen, weil die meiſten derartigen Geſchäfte im Laufe des Krieges dazu übergegangen ſind, auch Obſt zu verkaufen. In den Händler⸗ kreiſen dürfte man mit dieſer Regelung nicht völlig einverſtanden ſein, da mancher Obſthändler ausgeſchaltet werden mußte. Aber bei der Kürze der Zeit konnte eine völlig neue Bezugsliſte nicht aufgeſtellt werden. Bis zu ihrer Fertigſteltung wäre die Kirſchen⸗ ſo iſt man auf den Ausweg verfallen, zu der beſtehanden Liſte der Buttergeſchäfte zu greifen. Es wird, vorausgeſetzt, daß die erwarteten Mengen eintreffen, möglich ſein, die Bezugsberechtigten dreimal mit Kirſchen zu verſorgen, ſodaß demnach auf den Kopf drei Pfund kommen würden. Das iſt ſo wenig, daß vom Einmachen abgeſehen werden muß, wenn nicht nahe verwandtſchaftliche Beziehungen die Be⸗ ſchaffung eines größeren Quantums ermöglichen. Da die Jo⸗ hannisbeerenernte ſehr gut zu werden verſpricht, ſo darf man hoffen, daß in dieſer Obſtſorte die Zuweiſung reichlicher ausfällt. Ananaserdbeeren dürften nur noch in geringen Mengen eintreffen, da bei dem trockenen Wetter die Ernte in nächſter Woche zu Ende gehen wird. Es iſt außerordentlich bedauerlich, daß bei der geringen Fettmenge, die der Bevölkerung zugewieſen werden kann, die Brotaufſtrichmittel, die im Haushalt zubereitet werden, nicht dazu berufen ſind, die Lücke auszufüllen. Wir können deshalb nur dringend raten, der Marmelade mehr Geſchmack abzuge⸗ winnen und die geringen Mengen, die zuhauſe eingekocht werden können, als„eiſerne Ration“ aufzubewahren. Wir wiſſen, daß dem ſüddeutſchen Magen die fabrikmäig hergeſtellte Marmelade nicht recht munden will, aber bei gutem Willen gewöhnt man ſich auch daran. Wir haben erſt kürzlich eine aus gelben Rüben und Oran⸗ gen hergeſtellte Marmelade probiert, die uns vorzüglich gemundet hat. Nur ſollte die ſtädtiſche Lebensmittelverſorgung genau darauf achten, daß die ausgegebene Marmelade ſich in gutem Zuſtande be⸗ findet. Es iſt in der letzten Zeit recht lebhaft darüber Klage ge⸗ führt worden, daß die Marmelade in manchen Geſchäften in de dünnflüſſigem Zuſtande verkauft wird. An welcher Stelle wird dieſe Verdümnung, offenbar durch Waſſerzuſatz, vorgenommen? Bei der kürzlichen Beſichtigung der„Helvetia“⸗Konſarvenfabrik in Marmeladenmaſſe nach dem Erkalten ſo zäh und dickflüſſig iſt, daß man ſie aus den Verſandtkiſten unbedenklich ausſtechen kann. Wir meinen, die noch beſtehende Abneigung gegen die fabrikmäßig her⸗ geſtellte Marmelade kanen am ſicherſten durch Ausgabe einwand⸗ freier Qualitäten beſeitigt werden. Das Lebensmittelamt ſollte deshalb, wie geſagt, mit Strenge darauf ſehen, daß nur gute Ware an die Verkaufsſtellen abgegeben und in dieſem Zuſtande abgeſetzt wird. Der Preis iſt zudem ein derartiger, daß man tadelloſe Qualität verlangen darf. 128 Sen. * Augreiſe von franzöſiſchen Jiviliſten. Die„Karlsr. Ztg.“ ſchreibt halbamtlich: Auf Grund der in der Norddeutſchen Allgemei⸗ nen Zeitung vom 16. Mai 1918 Nr. 247 veröffentlichten Verein⸗ barung zwiſchen der deutſchen und der franzöſiſchen Regierung über Zivilperſonen vom 26. April 1918 kann denjenigen Zivilper⸗ ſonen franzöſiſcher Staatsangehöbrigkeit, die zu irgend einem Zeitpunkt ſeit Beginn der Feindſoligkeiten interniert mgren und ſpäter ermächtigt worden ſind, frei in Deutſchland zu leben, unter gewiſſen Bedingungen die Ausreiſe aus Deutſch⸗ land geſtattet werden. Das Nähere ergibt ſich aus der bezeichne⸗ ten Veröffentlichung. Die Zivilperſonen, die hiernach von der Aus⸗ reiſemöglichkeit Gebrauch machen wollen, müſſen ſyäteſtens bia zun 15. Auguſt 1918 ein ſchriftliches Geſuch an das für ihren Aufent⸗ haltsort zuſtändige ſtellpertretende Generalkommando oder an die Königlich ſpaniſche Botſchaft in Berlin richten. In dem Geſuch ſind anzugeben: 1. Name, Vornamo Geburtstaa und Geburksort; 2. Zeit und Ort der Internirung: 3. Zeitpunkt der Entlaſſung aus der Internierung: 4. Wohnort oder ſtändiger Aufenthaltsort vor dem Kriege: 5. Ort. wohin ſich die Zivilperſon zu begeben wünſcht. Kohlenverſorqung der gewerblichen Betriebe. Anſiallen uſw. Wie bei den Haushaltungen ſollen auch demnächſt die Gemerbe⸗ trelbenden, Anſtalten, Behörden mit einem Teil ihres Brennſtoff⸗ bedarfs beliefert werden, ſoweit dies die Zufuhren ermöglichen Der Termin wird öffentlich bekannt gegeben. weswegen jetzt Umfragen bei den Händlern oder der Ortskoßlenſtelle zwecklos ſind. Im übri⸗ gen verweiſen wir auf die Veröffentlichung der Ortskohlenſtelle unter der Lehensmittelliſte des heutigen Mittagsblattes. Polizeibericht vom 7. Juni(Schluß). Unfälle. Der 6 Jahre alte Volksſchüler Otto Wor m, Sohn eines im der Augartenſtraße wohnenden Eiſendrehers, wurde vor⸗ Anzeiger.(Abend · Ausgabe.) Nr. 260. 3. Seie. denn auch bisher nicht im Entfernteſten dieſenige des Vorfahres ein Vorwurf nicht gemacht werden. Es iſt alles nur Mögliche ge⸗ ernte vorüber geweſen. Es mußte ſchnell gehandelt werden, und Groß⸗Gerau haben wir uns perſönlich davon überzeugt, daß die Abſtempelung der Fleiſchkarten. Die jetzt ausgegebenen Fleiſchkarten müſſen bei dem Metzger zur Abſtempelung vorgelegt werden, bei dem vor 2 Wochen die neue Anmeldun zur Kundenliſte vollzogen worden iſt. Da die neue Fleiſchkundenkiſte am Montag, den 10. Juni, in Kraft tritt und die Metzger non dieſem Zeitpunkt ab nach dieſer Liſte beltefert werden, können Haushaltungen, die die neuen Fleiſchkarten in einer un⸗ richtigen Metzgerei abſtempeln laſſen, kein Fleiſch erhalten. Städtiſches Lebensmittcramt. C 2. 16/18 222 9NP geſtern abend auf der Augartenſtraße, äls er mehrfach unter der Deichſel eines mit Brettern beladenen, an einen anderen Wagen angehängten Fuhrwerks während der Fahrt hindurchſchlüpfte, über⸗ fahren und ſchwer verletzt. Der Knabe wurde mit dem Sani⸗ lätswagen dem Allgemeinen Krankenhaus zugeführt. Ein Ver⸗ ſchulden des Fuhrmanns iſt ausgeſchloſſen.— In einer Fabrik auf dem Lindenhof fiel am 5. ds. Mis. beim Verladen von Werkzeng einem 31 Jahre alten, verheirateten Schloſſer von Neckarau eine 2 Zentner ſchwere Kiſte auf den linken Juß und verurſachte ihm eine ſtarke Quetſchung. Körperverletzung. Ein 17 Jahre alter Schloſſer ver⸗ letzte am 21. bor. Mts. in einer Reparaturwerkſtätte an der Neckar⸗ alterſtraße einen 15 Jahre alten Schloſſerlehrling durch Werfen mit einem Hammer—— erheblich am Hinterkopfe. eee 5 Verhaftet wiſen 13 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, dakkünter 4 wegen Diebflahls und ein Schreib⸗ gehilfe wegen Sittlichkeitsverbrechens. vergnügungen. Bunter Felmy⸗Abend im Roſeugarten. Herr Hofopern⸗ 5. Felmy, der bekanntlich in nächſter Zeit im verlößt. wird ſich am kommenden Sonntag im Nibelungenſaal von einem weiteren Kreiſe des Mannheimer kunſtliebenden Publikums ver⸗ abchieden. Bei der Abwicklung des reichhaltigen Programms, das Herr Felmy aufgeſtellt Hat, wird er durch Frau Margarethe Jelmy, deren Geſangskunſt den Beſuchern der Roſengartenver⸗ anſtaltungen ebenfalls ſchon manchen genußreichen 9 bereite: hat, ſowie durch Hofſchauſpieler Wenzel⸗Hoffmann und die Schauſpiekerin Maria Roſen unterſtltzt. Den orcheſtralen Tel hat wieder die bewährte Kapelle des Erſatz⸗Bataillons unſeres Grenabier⸗Regiments übernommen, während die Begleitung aum Flügel in den Händen des Muſtkdtrektors Bartoſch liegt. Monnheimer Straf kammer. Sirafkammer I. Sitzung vom 6. Juni. Vorf: Landgerichts⸗ direktor Benckiſer. Zigarren ſind bei der Knappheit der Vorräte z. Zt. außerordent⸗ lich begehrt und man kann ſich deshalb üher die Zunahme der un geſetzlichen Veſitzwechſel kaum wundern. Es war in einer Wirtſchaft iu der Nähe des Neckartores, wo ein Soldat, der Arbeiter Wilhelm Bauer aus Geißlingen, zwei Tiſchgenoſſen gegenüber die Sprache auf einen Einbruch auf Zigarren brachte. Von den beiden andern fühlte ſich der eine, der Schloſſer Reinhold Maier aus Furtwangen. an einer ſchwachen Seite berührt, denn er hatte ſchon einigemale im Fache der„ſchweren Jungen“ gearbeitet und dafür Zuchthaus be⸗ ogen. Der Plan wurde angenommen und 1 bekam eine Zigarrenfabrik in Ou4 Beſuch. Maler ſtieg zuerſt ein, der Fabrik⸗ arbeiter Jakob Eberle aus Mundenheim folgte etwas fln rnd und Bauer ſtand Poſten. Bauer war es auch, der, weil in Unfform, am wenigſten auffiel, mit dem Karren der Fabrik die aus 32 000 Ji⸗ geren im Werte von 4000 Mark beſtehende Beute nach ſeiner Wohnung in B 4 drückte. Der Karren aber erregte die 9 eines Schutzmanns, der, als Bauer nach Verſtauung der Beute zurück⸗ kam, dieſen ins Gebet nahm und ihm richtig ein Geſtändnis ablockte. Heute ſuchte ſich Bauer auf Koſten ſeiner zwei Mitangeklagten in eine beſſere Lage zu bringen, doch fand er nur ungläubige Ohren. Wegen ſeiner bisherigen Strafloſigkeit kam er heute mit zehn Mo⸗ naten Geſängnis danon. Maier dagegen wurde zu 4 Jahren Zucht⸗ haus, zehn Jahren Ehrverluſt verurteilt und Zulöſſigkeit von Poltzei⸗ aufſicht ausgeſprochen. Eberle, der zwar wegen Diebſtahls noch keine Strafe erlitten hatte, aber ſchon wegen Notzucht im Zuchthauſt war, erhielt 1 Jahr 6 Monate Gefängnis. Nus dem Großherzogtum. Klarlsruhe, 7. Juni. Ddie Diözeſanſynode nahm nocß einem Vortrag von Stadtolkar S von Bruchſal über die Stellung der Kirche zu der Kriegerheimſtättenbewegung eine Entſchließung an, in welcher geſogt wird, daß die Synode in der Errichtung von unperlierbaren, vor Bodenwucher, Verſchuldung und Mißbrauch geſetzlich zu ſichernden Kriegerheimſtätten eine ſelbſt⸗ verſtändliche Rlucht gegen die heimkehrenden Kämpfer erblickt und für unſer Vofksleten eine Quelle äußerer und innerer Geſundung von wirtſchaftiich⸗ſozialer und ſittlich⸗religißſer Not. Die Sunode befürwortet die katkräftige Mitarbeit der Kirche bei der Frage der Schaffung von Kriegerheimſtätten. * Breiſoch, 7. Juni. Eine ſeltene und ee 18 konnte vor wenigen Tagen die J milie der Witwe Peter Bielmann in Biesheim begehen. Die hochbetagte Frau har neun Süöhne zum Waffendienſt geſtellt, die trotz aller Kämpfe und Anſtrengungen ſämtlich noch am Leben ſind. Anläßlich des Geburtsfeſtes der W. war nun durch Erlaß des Kalſers die Beurlaubung der Söhne ver⸗ fügt worden. Sieben erſchienen zu dem Geburtsfeſt ihrer Mutter; einer befindet ſich in Gefangenſchaft und ein anderer im fernen Oſten, ſodaß ihn die Urlaubsverfügung wohl nicht rechtzeitig erreichte. Sportliche Rundſchau. Jußball⸗Club Bhönir 9 Verein für Raſenſpiele Die mit Spannung erwartete Begegnung der führenden Ver⸗ eine im Neckargau, der beiden Lokalrivalen Mannbeims, fand am vergangenen Sonntag in Anweſenheit einer ſtattlichen Zuſchauer⸗ menge bei günſtigem Wetter auf dem Sportplatz des erſtgenannten Vereins bei der alten Fohlenweide ſtatt. Unter der Leitung des Herrn Hauck⸗Seckenhelm beginnt P* kurz nach 4 Uhr mit dem Anſtoß den Kampf. Die V. f. annſchaft übernimmt für die erſte Viertelſtunde die Führung. In dieſer Zeit erhielt V. f. R. nicht weniger als fünf Eckbäll', die jedoch zum Teil vom Torwächter abgewehrt, zum Teil durch Abſeits unterbunden werden. Danach kommt dann Phönix auf und bald muß auch der V. f. R⸗Torwöchter in Tätigkeit treten. So lenkt er einen ſchönen Schuß des Halb⸗ rechten Mülier bei einem Vorſtoß von Müller und Gutfleiſch(Rechts⸗ außen) über die Latte, den Eckball wehrt der linke Verteidiger Weinert. Der Kampf iſt 145 ausgeglichen, doch bald gewinnt Phönix a immer mehr an Boden. inge ſedoch hält der V. f..⸗Torwächter Dürr den Anſtürmen des Phörir⸗Sti-mes Stand, Schüſſe von Gut⸗ fleiſch und dem Halblinken Schönig hält er in ruhiger und ſicherer Weiſe. Erſt in der letzten Minute vor Halbzeit muß er einen Erfolg von Phönir zulaſſen. Bei einen vom rechten Läufer Wolf eingeleiteten Angriff erhält Schönig freiſtehend einen von Gutfleiſch geflanktan Ball, den er unfehlbar in die linke Torecke einſendet. Die zweite Halbzeit zeichnet ſich im großen Ganzen durch Aus⸗ geglichenheit aus. In der 6. Minute gibt der Schiedsrichter wegen angeblich unfairem Spiel einen Elfmeterball für Phönir, der non Müller jedoch an die Latte getreten wird. Doch bald kann Phönir das Reſultat zu ſeinen Gunſten erhöhen. Gutfleiſch flanet ſchön vor das Tor, wo der Mittelſtürmer Henrich den Ball ins Ne einköpft. Des weiteren erztelt Phönix einen erfolgloſen Eckba dann unterbindet der B f.⸗Torwächker einen ſchönen Innenvor⸗ ſtoß von Schönig und Müller. Der V. f. R⸗Sturm leat plötzlich mit aller Energie los doch das Phönir⸗Tor wird von einem auf⸗ merkſamen und geſchickten Torwächter bewacht. Mehrere Eckbölle erzielt B. f. R. durch ſeine Abwehr doch bringen dieſe nichte ein. Auch die beſonders von dem Halblinken zahlreich abaegebenen Schüſſe macht er gut zunichte. In den letzten Minuten ſehen wir Phönix nochmals in Front. doch bleibt es bei dieſem Stande. End⸗ reſultal: Phönir Mannheim ſiegt mit:0 Toren Bei Phönir war ledermann in gewohnter guter Form. Die Schwäche der B. R⸗ Mannſchaft war ihr Sturm. die Hinter nannſchaft war der Teil, die Außenläufer lleßen auch manches zu wünſchen ührig. Ad. 2 ausmacht. Die Aussichten der Kallindustrie für 1018 lassen sich 4. Seite. Nr. 260. Maunheimer Ger eral-Anzeiger. ¶Abend · Ausgabe.) Freitag, den 7. Juni 1918. * LHandel und Industrie. Fom Kalisyndikat. Berlin, 6. Juni.(WITB.) In der gestrigen Gesellschalter- versammlung des Calisyndikats berichtete der Vorstand u..: Der Absatz des Kalisyndikats im Jahre 1917 betrug 10 042 814 Doppelzentner Reinkali im Werte von 230,6 Millionen M. Im Jahre 1913, im letzten Friedensjahre, wurden 11 103 604 Doppelzentner Reinkali im Werte von 102,1 Millionen M. abgesetzt. Aus diesen Zahlen geht hervor, daß die Preiserhöhung, welche der Kali. industrie in den vier Kriegsjahren zugebilligt wurde etwa 305 noch nicht übersehen. Frankfurter Wertaslerbörse. Frankiurt, 7. Juni.(Pr.-Tel.) An der heutigen Börse machte sich zu Beginn des Verkehrs eine freundlichere Stimmung Platz und zeitweise konnte sich eine gewisse Belebung durchsetzen. Hierzu trug der leichte Geldstand sowie auch Rückſckufe bei. Auf dem Montanaktienmarkt ging die feste Stimmung noch etwas ent⸗ schiedener hervor, besonders zeigte lebhafte Kaufbewe⸗ ung für Harpener, welche ansehinliche rserhöhung erfuhren. bbas lagen fest, währen h die übrigen Gebiete dieses Gebietes wenig veränderten. Durch regere Unmsätze fielen Benzaktien auf. Rheinmetall konnten sich gut behaupten, eine Bes- Die übrigen Werte mit Ausnahme der ebenfalls fest veranlag- ten chemischen Werte wurden vernachlässigt. Für Bad. Anilin, Scheideanstalt und Griesheim wurden höherèe Kurse angelegt. Von sonstigen Werten des freien Verkehrs beanspruchten Augsburg- Nürnberger Interesse, gebessert sind auch Petroleumaktien. Am Einheitsmarkt der industriellen Werte war die Haltung rulliger. Aluminium waren auf die Abschwächung der Reichsmark in der Schweiz gefragter. Spiegel und Spiegelglas sianden im An- gebot. Späterhin machie sich Wieder die Geschäftsstille bemerkbar, Was sich in der Preisbewegung fühlbar machte, doch schloß die Börse bei gut behaupteter Tendenz. Privatdiskont 4 Prozent. Wermaer Wertpaslersörse. Berlin, 7. Juni.(Devisenmarkt.! Auszahlungen für: 7 7 Auch ein Teil der oberschlesischen Werte wie besonders Siemge hütte, oberschlesische Eisenindustrie waren kräftig gebess fer 7 Rüstungswerten waren. Deutsche Waſſen und Daimler höher. 105 ner stiegen.-G. für Anilinfabrikation und Petroleumwerie Bevorzugung von Steaua Romana. Unter heltigen Schwankun, gewannen Bambergaktien eine beträchtliche Karssteigerung ganß⸗ kische Tabakaktien zogen auf Wien kräitig an. Für russische wie aktien zeigte sich Interesse. Auf dem Aulagemarkt waren derum 3proz. deutsche Reichsanleihen und preußische N begehrt. Letate Randelsnachriehten. 1 * Frankfurt, 7. Juni.(Pr.⸗Tel.) Die Dyckerhoff u. maun.-G. in Biebrich a. Nk. verzeichnet nach 1 417 613 (1 088 940) Abschreibungen einschließlich 151 550 M. Vortrag 5. 5 Geig riee Je 10 Beingeminn von 1 778 O30 NM. gegen 971 661 M i. V. und bent. Hlolland 100 Gulden... 2233.50 2540 253.50 254.50 eine Dividende von 1025 gegen 7 i. V. sowie eine Zuſene Dänemark 100 Kronen. 155.50 156.00 153.50 154.00 von 500 000 M.(130 000 i..) zur Bau- und Verfügun 10 0 Schweden 100 Kronen 168.25 188 5 164.25 104.75 und 233 004 M.(151 352) neuen Vortrag. Als neues Arbeits Ve koo baenn: 85 fi 114 50 lieh bat die Geslebaf den an von Fkeabehuetkilen adge en.. 60.35 65 606.55 60.65 be schifferbörse zu Duisburg · Ruhrort. Bulgarien 100 Le.vka 79.— 79.½ 79.— 79.½ Duisburg-Ruhrort, 6. Juni. Amtliche Notierungen. Berghung Ber li n, 7. Juni.(WIB) Im Börsenverkehr war von der Nachwirkung der gestrigen Verstimmung kaum etwas zu bemer⸗ ken. Für Industriewierte Zeigte sich erhöhe Geschäftstätigkeit. Rege Kauflust bestand namentlich für rheinisch-westfälische Rohlen- und Bochumer und Eisenwerſe, wovon Harpener, Gelsenkirchen, serung erfuhren auch Schiffahrisaktien. Am gestrigen Tage verschied nach im 41. Lebensjahr unser Beamter Erledigung aller Obliegenheiten, Mitarbeitern sichern. MANNHEIM, den 6. Juni 1918. Herr Otto Spörry der über 25 Jahre der auf uns übergegangenen Ober- rheinischen Bank und unserem Institut treue Dienste ge- leistet hat und dem sein Pflichteifer und die gewissenhafte ebensosehr, Schlichtes Wesen und sein biederer Charakter ein dauerndes freundliches Gedenken bei seinen Vorgesetzten und seinen Direktion und Beamte der Rbeinischen Gredltbank. längerem Leiden Als sein 880 Schwägerin und Tante Tocles-Anzeige. Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche Mitteilung. dass meine liebe Gattin, unsere herzensgute treu- besorgte Mutter, Grossmutter, Schwiegermutter, Schwester, Frau dakobine Nönig 25. nocr 498a Okfens st e xemburger niehrprozentige Aufbesserungen erfuhren. N Mil.-Verh., Zum möglichst sofortigen Eintritt Tüchlige Ingenieure, Technikeru. Zeichner für Betfiebs-,Vorrlehtungs-ü. Konsfruktions-Büäro gesueht. Ausführl. Angebote mit Licht- bild, Zeugnis-Abschriften, An- gabe des Bildungsganges und der bisherigen Tätigkeit, des Gehaltsanspr. und des Eintrittstages an Maybach-Motorenbau e n... der Ffiodriehshafan 2. B. E56e EFEE TTTTT. — * 253.75 M. Für unser Einkaufsbüro suchen wir 2 durchaus perfekte Stenotypistinnon zum möglichst baldigen Eintritt. Be- werbungen erbitten E56f „NRhemag“ henanla-WMotoren-Fabrig, Aktlengesellschaft Mannheim-Käfertal, Siemensstr. 9. zu verkau en. ſtr. 10, 4. 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