depegergtg far des angensehen und aabeisteg: cpef aben drnder für den kinzeigenteil: Anton chrieſer Antc n. Verlag: Druckerel Dr. Haas Rannheimer Generar detseiger 8 ſämtlich nu mannheim— Lelegramm „Anzeiger redaktem Aun Mannheim: Ur. 7940, 7941. 7912. 7943. 7944, 7945 ſaie General Mannheim. Fernſprech ⸗ An⸗ *— ſeck⸗Ronto: Ux. 2917 Ludwigshafen am htein 8 E Regeigenpeslſer Die 1 laltige Koroneizeue 40 Fues 284 50 Pfemug, Rekl. m2—. Swahmeseß: Adttgge 99 5 Uhr. Abenddlan nachmtttags 2˙½ Uhr kür Ee zelgen an———888 2 Der· antwortung e. unge vung monat! m 2 2 e peeng M 8 1918.— Nr. 282. Weiger einſchl. Zuſtellunasqebũbr. Bei der Doſt abgeb M. 5. 70 Eintel⸗Ar: 10 Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck-Ausführung. KL.UH„»wwwͤ ꝛvx ee eeeeeee ieeeeeeeeee Ereneeeeee eeee aemgaeeeeeeeeee Das Kabinetl der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquarkier, 20. Juni.(WT B. Amll.) Weſtilicher Ariegsſchauplatz. geeresgruppe des Generalſeldmarſchalis A ronprinz Ruprecht von Bahern Faſt an der gaunzen Fronk nahm die Tätigkeit des FJeindes abends zu. Der Arkilleriekampf leble auf. Starke Infanferieabteilungen ſtießen in jahl⸗ deichen Abſchnitten gegen unſere Linien vor; ſie wurden a b⸗ dewieſen. geeresgruppe des Deutiſchen Kronprinzen. Erneute Berſuche des Feindes, nordweſtlich von chateau · Thierry über den Clignon-Abſchnitt vorzudringen, 0 eitkerten in unſerem Feuer. An der übrigen Fronk blieb die Gefechtstätigkeit in mäßigen Grenzen. Heeresgruppe von Gallwitz. Südweſtlich von Ornes wurden kräflige Vorſtöße des Feindes abgewieſen. zwiſchen Maas und Moſel drangen leigene Sturm⸗ üdteilungen kief in die amerikaniſchen Stel. lungen bei Seichepray ein und füglen dem Feinde chwere Verluſte zu. Haupfmann Berkhold errang ſeinen 36. Luftſieg. Der Erſte Generalquarkiermeiſter: Ludendorff. * Franzöſiſcher Bericht vom 19. Juni nachmittags. Um 6 Uhr unds eröffneten die Deutſchen eine heftige Artillerievorbereitung der ganzen Front von Reims, von der Gegand weſtlich von kigntz dis öſtlich Pompelle. Um 9 Uhr machte die feind⸗ e Infanterie einen Angriff auf die franzöſiſchen Stellungen üſchen dieſen beiden Punkten. Die franzöſiſchen Truppen leiſteten in Stoß der Deutſchen, welche durch das Feuer der franzöſiſchen enwirkung ſtark gelitten hatten, erfolgreich Widerſtand. Zwiſchen ſen beiden Punkten wurden die deutſchen Sturmtruppen durch dfranzöſiſche Feuer zum Stehen gebracht. Sie mußten wieder⸗ klt auf ihre Ausgangskinien zurückfluten und konnten nicht an die fanzsſtſchen Stellungen herankommen. An der Peripherie von deims ſpiellen ſich heftige Kämpfe ab, in deren Verlauf der eind ſchwers Verluſte erlitt und überall abgewieſen wurde. Oeſt⸗ von Reims endete der Kampf in der gleichen Weiſe zum Vor⸗ l der Franzoſen. Es war den Deutſchen gelungen, in den Wald lordöſtlich von Sillerh einzudringen, ſie wurden aber durch danzöſiſche Gegenangriffe wieder hinausgeworfen, und es wurden ſder Gegend von Neims Gefangene gemacht, welche erklärten, daß ie Stadt durch drei Diviſionen in der Nacht um jeden Preis ge⸗ werden ſollte. neue-Bool-Erfolge. Berlin, 19. Juni.(WT7B. Amtlich.) Neue-Bools· kfolge auf dem nördlichen Kriegsſchauplatz nach Retdungen der aus See zurückgekehrten A Boote: 13000 Bruttoregiſtertonnen. us zwei Geleitzügen wurden an der Oſtküſte Englands die ledden größten Dampfer krotz ſtarker Gegenwirkung der Be⸗ wachungsftreitträfte abgeſchoſſen. Der Chef des Admiralflabes der Marine. * 90 Berlin, 19. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Als Stück poli⸗ ucher Heuchelei bezeichnet die Schiffbauwochenausgabe des 9 erpooler„Journal of Commerce“ am 30. Mai die letzte ede Lloyd Georges in Edinburgh, die ſich noch mehr als ſaber einer ſehr zuverſichtlichen Auffaſſung über die Beſeiti⸗ 1 ng der U⸗Bootsgefahr hingab. Das Blatt meint, daß ſich laber die wiederholten miniſteriellen Zuſicherungen, die auterſeebootsgefahr ſei zu Ende, nicht erfüllt hätten. Das 00 liſche Volk ſei viel zu lange am Narrenſeil herumgeführt rden. Man dürfe ſich nun nicht wundern, wenn die nektarbeiter in ihren Anſtrengungen im Schiffbau nach⸗ dlen würden, von dem das ganze Schickſal Englands ab⸗ ge. Selbſt wenn das Unterſeeboot heute wirklich beſiegt ſezwürde man ſich einer Schiffahrtskriſis von erheblicher Roze gegenüber ſehen. In den letzthin veröffentlichten ſaſern über Schiffsverluſte und Neubauten ſei nichts ent⸗ dlaen, was die Hoffnungsſeligkeit der Edinburgher Rede ſn Georges unterſtütze. Das Zuſammenwerfen ameri⸗ waſcher und britiſcher Schiffsbauleiſtungen könne ebenſo⸗ ig wie die Abrundung von Ziffern die Tatſache verhüllen, ne das Genie des jetzigen Schiffbaukontrolleurs die Auf⸗ edun der fürchterlichen Kluft zwiſchen Verſprechung und tung im Schiffbau zu verhindern rermöge. dor der Enkfeſſelung der vierlen operallon. Bern, 20. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Stegemann ſaeit im„Bund“: Die Fortſetzung der deutſchen Offenſtve eine erſtaunliche Ausbreitung der dritten Operation, der noch nicht die Entfeſſelung der vierten großen Veratio n gezeitigt. Foch hat ohne Zweifel die Linie auvais—Senlis—Meaupx bereits als rückwärtigen Verteidigungsabſchnitt herrichten laſſen. Jeder Schritt rück⸗ wärts bringt ihn dem Saume des verſchanzten Lagers von Paris näher, das er jetzt ſchon bei Compiegne und Villers⸗ Cotterets verteidigt, obwohl die Deutſchen Paris weder direkt angreifen, noch als geographiſch ſtrategiſches Ziel zu erreichen ſuchen. Sobald Paris ſo hart an der Peripherie liegt, daß die nördlichen und öſtlichen Verbindungen der engliſch⸗franzöſi⸗ ſchen Front im Umkreiſe von Paris von der Schlacht erfaßt werden, hat Hindenburgs Angriffsfeldzug eines ſeiner wich⸗ tigſten Operationsziele erreicht. Fochs Gegenmaßnahmen hem⸗ men dieſe Entwicklung, ohne ihr entrinnen zu können. Dazu dedarf es anderer Mittel und einer völligen Zurückgewinnun der Initiative. Franzöfiſch⸗amerikaniſches Kriegs⸗Kommiſſarial. Paris, 20. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Havasmeldung. Durch einen Regierungserlaß wird beim Miniſterpräſidium ein franzöſiſch⸗amerikaniſches Kommiſſa⸗ riat für Kriegsangelegenheiten eingerichtet. Die Aufgabe des Kommiſſariats iſt die höchſtmögliche Ausgeſtal⸗ tung der Zuſammenwirkung der Vereinigten Staaten und Frankreich im Kriege und die Sicherung der Uebereinſtim⸗ mung mit der amerikaniſchen Regierung, insbeſondere mit Bezug auf die neutralen Länder und die Politik der Verträge unter den Alliierten. Andree Tardie u. Deputierter und Oberkommiſſar der franzöſiſchen Republik in den Vereinigten Staaten, iſt zum franzöſiſchen Generalkommiſſar für Kriegs⸗ angelegenheiten ernannt worden. Briand der kommende Mann. m. Köln, 20. Juni.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Volkszig.“ meldet aus Zürich: Das Kabinett Clemenceau ſcheint ſich nach Pariſer Berichten in voller Kriſis zu be⸗ finden. Während Lyoner Blätter von nur teilweiſer Um⸗ bildung des Kabinetts berichten, glaubt der Sozialiſt Re⸗ naudel, einer der gefährlichſten Gegner Clemenceaus, in der„Humanits“ zu wiſſen, daß Clemenceau die Abſicht hege, Briand in das Kabinett aufzunehmen und dann das Parla⸗ ment zu vertagen. Da nun Briand auf alle Fälle als der kommende Mann gilt, iſt es fraglich, ob er ſich zu einem ſolchen Manöver hergibt. Bemerkenswert in dieſer Richtung iſt auch, daß Lyoner Blätter bereits melden, Briand und Barthou hätten ſchon ein Koalitions⸗ miniſterium gebildet, was nicht darauf ſchließen läßt, daß Clemenceau dieſem angehören werde. * Wir warten natürlich weitere Nachrichten ab, ehe wir Stellung nehmen zu der Kabinetskriſe, die ja ſchon ſeit län⸗ gerer Zeit droht. Briand iſt bekanntlich ſchon einmal wäh⸗ rend des Krieges franzöſiſcher Miniſterpräſident geweſen, von 30. Oktober 1915 bis 17. März 1917, wo er Ribot Platz machte; dieſem folgte am 7. September des gleichen Jahres das Kabinett Painlevé, das nur 2 Monate lebte. Am 13. November wurde der„alte Tiger“ Clemenceau an die Spitze des Kabinetts geſtellt. Die Stellung von Clemenceau iſt ja ſchon ſeit geraumer Zeit ernſtlich erſchüttert. Sein greiſenhafter Eigenſinn reißt Frankreich weiter und weiter ins Verderben. Die Lage iſt ſo, daß weite Kreiſe in Frankreich ihn allgemach für einen gefährlichen Narren zu halten beginnen und ſeinen Sturz herbeiſehnen. Clemenceau führt ein erfolgloſes Schreckens⸗ regiment. Die Gefängniſſe ſind voll von verhafteten Sozia⸗ liſten, Generale werden aus politiſchen Gründen verſetzt. Aber die Deutſchen werden durch dieſe politiſchen Bewegun⸗ gen nicht aufgehalten, ſie rücken näher und näher an Poris heran. Bezeichnend für die Lage iſt die Wandlung aller jener Politiker, die bisher von Beſprechungen mit Deutſchland nichts wiſſen wollten, während Clemenceau nach wie vor den Krieg bis zum Ende als einziges Rettungsmittel kennt, und das „amerikaniſche Wunder deſſen erwart⸗te Wunderwirkung nach wie vor eine techniſche Unmöglichkeit iſt und das daher auch wohl im Herzensgrunde von den kundigen Thebanern im Ententelager nicht als die Siegesbrücke angeſehen wird Die Amerikaner ſind trotz Bonar Law ungelernte Soldaten, beſitzen kein Offizierkoprs, keinen militäriſchen Geiſt und keine Erfahrungen. Selbſt wenn ſie der Entente die zahlen. mäßige Uebermacht verſchaffen könnten, würden ſie noch nicht den Sieg verbürgen. Aber es iſt auch nach wie vor durch⸗ aus zweifelhaft, daß ſoviel Millionen amerikaniſcher Sol⸗ daten, wie zu dem Ende erforderlich wären, noch recht⸗ zeitig auf den franzöſiſchen Schlachtfeldern eintreffen werden. Die Schwierigkeiten des Transportes, der Unter⸗ bringung, der Verpflegung ſind ſo groß, daß die Entfaltung dieſer Millionen unmöglich iſt. Die Amerikaner werden alſo trotz alledem und alledem den Triumph des Verbandes nicht herbeiführen und herbeiführen können. Der innere Wider⸗ ſpruch der dröhnenden Behauptungen Clemenceaus und ſeiner Freunde über die Amerikaner iſt ſo greifbar, daß man kaum begreift, wie Männer daraufhin ſich ſelbſt und das ihnen anvertraute Volk vollends ins Verderben ſtürzen kön⸗ nen. Clemenceau aber hat kein anderes Programm. * Das lenceau in voller Kriſis. Land jedoch erkennt in ſteigendem Maße dieſen Widerſpruch: ſolange Clemenceau und ſeine Freunde, Lloyd George und Wilſon, am Ruder bleiben, hat der friedensfreundliche Teil der Ententevölker keine Ausſicht auf Erfüllung ſeiner Wünſche. Die Wirkung der Beſchießung von Paris. Von durchaus zuverläſſiger Seite wird uns geſchrieben: „Ein Neutraler, der öfter im Jahr nach Frankreich reiſt, berichtet nach ſeiner vor einigen Tagen erfolgten Rückkehr, daß die beſſeren Stadtviertel in Paris wie ausgeſtorben ſeien. Alles, was konnte, reiſte nach der Beſchießung in Haſt nach dem Süden. Viele Orte Südfrank⸗ reichs ſollen dadurch übervölkert ſein; Marſeille z. B. habe die doppelte Einwohnerzahl wie im Frieden. Das Apachen⸗ tum hat in Paris ſeine beſten Zeiten. Seinen Auswüchſen und Greueltaten ſtehen Polizei und Militär machtlos gegen⸗ über. Der Pariſer Mittelſtand fürchtet die Apachen mehr als die Beſchießung. Nach dem langen Ausſetzen der Beſchießung glaubte das Volk, die Gefahr ſeit beſeitigt. Die Maſſen in Paris ſind gänzlich nieder⸗ gedrückt. England beurlaubte ſeine Offiziere zur Beruhi⸗ gung des Volkes nach Paris. Der Erfolg war aber das Gegenteil von dem, was man bezweckt hatte: Die eng⸗ liſchen Offiziere wurden auf den Boulevards wegen des Verſagens der Engländer bei der deutſchen Offenſive beleidigt und angerempelt. Das artete ſo ſehr aus, daß den engliſchen Oberkommandos nahegelegt wurde, die Beurlaubungen nach Paris einzuſtellen. Für das franzöſiſche Volk iſt die amerikaniſche Hilfe der einzige Rettungsanker, und der Glaube daran hält es augenblicklich hoch. Die amerikoniſche Propaganda übertrifft nunmehr in Frankreich die engliſche bei weitem.“ Woran es liegt, daß der Verband nicht ſiegt. In der„Perſeveranza“ vom 14. Juni wird ans⸗ geführt: Es wäre unnütz, ſich den Eindruck des Staunens noch mehr als der Beſorgnis verhehlen zu wollen, den die wiedecholten glücklichen Offenſtven des Feindes bei unſerem Publikum hervorrufen. Warum, fragt maag ſich unruhig, gelingt etwas derartiges niemals dem Verbande? Der Hauptgrund iſt der, daß wir noch immer nicht gelernt haben, einen ausſchließlich militäriſchen Krieg führen, ſtatt eines poli. iſhen, demokratiſchen und journaliſtiſchen trieges. In Deutſchleoe denkt man einzig und allein daran, zu ſiegen, und läßt zu dieſem Zwecke den Militärs freie Hand, während man ſich bei uns über den Zweck und Mittel der Kriegsführung tauſend Gedanken macht und aus Furcht vor dem Schreckgeſpenſt des Imperialismus und des Säbelregiments die unentbehrliche Entſchlußfreiheit der Oberſten Heeresleitung in unerträglicherweiſe beengt. Nur einmal hat der Verband in Frankreich wirklich geſiegt. Das war an der Marne im Jahre 1914, als die politiſchen Gewalten ſich den militäriſchen bedingungslos unterordneten. Daraus ſollte man endlich die ent⸗ ſprechende Folgerung und Lehre ziehen. Die Völker des Verbandes ſind ſelbſt ſchuld, wenn es ihnen 5 85 nicht gelang, den Sieg zu a erringen. Denn die Annahme, wir unterliegen, weil die Generalität des Verbandes es nicht mit den deutſchen Heerführern aufzunehmen vermag, kann doch wirklich nicht zur Erklärung heran⸗ gezogen werden 5 Dieſe Ausführungen des italieniſchen Blattes ſind übri⸗ gens auch für manche Politiker in Deutſchland ſehr nützlich zu leſen. Wir brauchen nicht zu ſagen, in welchem Lager ſie zu finden ſind. Auch bei uns würden manche Demokra⸗ ten nur zu gerne die Bewegungsfreiheit der Oberſten Heeres⸗ leitung einſchränken. Es iſt ein Glück, daß ſie noch nicht ſo allmächtig ſind, um dieſe verhängnisvolle Einſchränkung durchzuſetzen. Engliſche Schreckensherrſchaft gegen die Pazifiſten. Berlin, 20. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Bern wird der B. Z. gemeldet: Auf Grund des ſogen. Dora⸗Geſetzes ODefense of the royal act) zerſtörten ſechs Poliziſten eine große Druckerei in Streatham, weil dort die pazifiſtiſche Zeitſchrift„The Tribunal“ gedruckt wurde. Eine Anzahl hervorragender engliſcher Schriftſteller und Redak⸗ teure hatte gegen dieſes Verfahren eine Beſchwerde an das Miniſterium des Innern gerichtet. In letzter Zeit iſt es in England üblich geworden, Druckereimaſchinen zu beſchlagnah⸗ men oder zu zerſtören, ſtatt gegen die Herausgeber oder Be⸗ ſitzer gerichtlich vorzugehen. Gegen dieſe Schreckensherrſchaft hat ſich nun eine graße Anzahl von Publiziſten vereinigt. Der Mancheſter Guardian verlangt die Zurücknahme oder wenig⸗ ſtens Einſchränkung des berüchtigten Dorageſetzes. Die Offenſive gegen Jlalien. Ernſte Cage am Monkello. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 20. Juni.(Pr.⸗Tel. g..) Der Matin meldet von der italieniſchen Front: Im Abſchnitt vom Montello iſt unſere Lage in den letzten Stunden ernſt und ſchwierig geworden. Der Ausgang des gewal⸗ tigen Ringens hängt von dem rechtzeitigen Einſatz und der Verwendung unſerer Reſerven ab, denen die Oeſterreicher des⸗ gleichen ſtarke Reſerven entgegenwerfen werden. „Wir müſſen mit Fronkverſchiebungen rechnen“. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze. 20. Juni.(Pr.⸗Tel. g. K) Die Times ſchreiht zur Lage auf dem italieniſchen Kriegs⸗ ſchauplatz: Wir müſſen mit Frontverſchiebungen bei unſeren Verbündeten rechnen. Die Meldungen der leßten zwei Tage ———— —— — —————9— ———— — 9 10 1 740 Geldſorten, Umſätze von inländiſchen und amtlichen Wertſcheinen, 2. Seite. Nr. 282. Mannheimer General · Anzeiger. Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 20. Junt 1918. lauten nicht ſo günſtig, wie anfänglich angenommen wurde, aber die Schlacht iſt noch nicht zu Ende und Verſtärkungen für die italieniſche Fronk ſind unterwegs. Der Druck an der Piave. t. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 20. Juni.(Pr.⸗Tel. g..) Der Korreſpondent des Corriere della Sera meldet von der Front, daß der feindliche Druck an der Pia ve ernſt iſt. Sollte der Montello fallen, ſo würden die italieniſchen Linien zwar nicht zerriſſen, aber ſchwer bedroht werden. Enkkäuſchungen für die Italiener. e. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 20. Juni.(Pr.⸗Tel. g..) Mancheſter Guardian ſchreibt über die militäriſche Lage: Die Deſterreicher werden zweifellos den Kampf bis zur Entſchei⸗ fortſetzen. Der zweite und dritte Tag hat den Italienern Enktäuſchungen gebracht. Der Feind hat ſehr bemer⸗ kenswertes Gelände am Piaveabſchnitt gewonnen. Spanien erwachl. Madrid, 20. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) In der geſtrigen Sitzung des Kongreſſes erklärte der Miniſterpräſident Maura gelegentlich der Debatte über die Militärreform, daß Spanien alles daran ſetzen müſſe, um für die Oberhand über ſeine Territorien wirklich zu garantieren. Das Land müſſe auf die eigene Kraft bauen, um im Falle eines Krieges ohne fremde Hilfe dem Feind entgegentreten und ſeine Grenze ſelbſtändig verteidigen zu können. Ein wehrloſes S p a⸗ nien müſſe ſeine Unabhängigkeit als Nation infolge der ſtets an Bedeutung zunehmenden Lage am Eingang des Mittel⸗ meeres einbüßen. Maura erinnerte ſodann an die Rechte Spaniens auf Marokko und führte aus, daß deſſen nördliche Küſte notwendigerweiſe dem ſpaniſchen Einfluß unterſtehen müſſe, da ſie im gegenteiligen Falle von einer fremden Macht beſetzt werden würde. Bezüglich der Meerenge von Gibral⸗ tar erklärte Maura, daß deren Beherrſchung für die Nation eine Notwendigkeit ſei, und daß ſich Spanien auf ſeine künf⸗ tige Miſſion in Würde vorbereiten müſſe, um im gegebenen Augenblick ſeine diesbezüglichen Rechte entſprechend geltend machen zu können. der Prozeß gegen die polniſchen Legionäre. Weitere Vernehmungen. Marmaros Sziget, 18. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Mel⸗ dung des Wiener k. u. k. Korreſpondenz⸗ und Telegraphen⸗ bureaus. Die heutige Verhandlung vor dem Feldgericht be⸗ gann mit dem Verhör des Legio ſührers Grodzicky, der in Abrede ſtellt, daß er die Telephonlinie von Koz ma nach Sngatyn zerſtört habe, ſodann wurde der Legions⸗ fähnrich Koſſowoſti verhört. Er ſagte, er habe am 15. Jebruar nachmittags von ſeinem Kommandanten den Befehl erhalten, als Spitze einer Kolonne bis Sadagara(7) zu 958 wo er weitere Befehle abzuwarten hätte. Hierauf wurde er Konczacki verhört, welcher erklärte, der Friedensvertrag von Breſt⸗Litowft habe auf 92 deprimierend gewirkt. Am 14. Februar habe General ielins die Offiziere zu ſich berufen und ſie beruhigt, indem er mitteilte, daß vom Regentſchaftsrate Weiſungen zu erwar⸗ ten ſeien. Bis zu ſeiner Gefangennahme ſei ihm die eigentläche Abſicht Unternehmens unbekannt geweſen. Der Hauplausſchuß des Reichstags. Amſaßſtenet. DBerlia, 20. Jumi. (Von unſerem Berliner Büro.) Der Hauptausſchuß des Reichstages ſchäftigte ſh am Donnerstag mit dem Umſatzſteuergeſetz.—5 Geſe war in erſter Leſung bereits beraten worden, jedoch man einen Unterausſchuß eingeſetzt, der für die ülti Hae unterſcuſes ur es Unterausſchuſſes liegen jetzt vor, und zu ihnen Ausſchuß Stellung, ohne daß jedoch in dieſer den Beſchlüſſen des Unterausſchuſſes bereits die förmliche atveite Leſung erblickt wird. Zu dem entſcherdenden§ 1, nach dem, in der Faſſung der Regierungsvorlage, der 2faen unterliegen ſollte: die im Inland gegen Entgelt ausgeführten Lieferungen und die ſonſtigen Leiſtungen ſolcher Perſonen, welche eine auf die Er⸗ sielung von Eirmahmen aus den Leiſtungen gerichtete ſelbſtändige geſchäftliche oder berufliche Tätigkeit ausüben, hat der Unteraus⸗ ſchuß die Umſatzſteuer für die im Inland gegen Entgelt aus⸗ geführten Lieferungen beſtehen laſſen, die Steuer jedoch auf die ſonſtigen Leiſtungen ſolcher Perſonen beſchränkt, die eine ſelbſtän⸗ Dige gewerbliche Tätigkeit mit Einſchluß der Urerzeugung und des Handels ausüben. Entſprechende Aenderungen werdem in dem weiteren Wortlaut dieſes Paragraphen vorgenommen. Eine weitere ſachliche Aenderung betrifft noch den Begriff Entgelt. Während die Regierungsvorlage als Entgelt die Ge⸗ ſteh ungsko ußer geltan laſſen wollte, ſoll nach einem Beſchluß des Unterausſchuſſes als Entgelt derjenige Betra gelten, der am Ort und zur Zeit der Entnahme vom Wiederverkäufer bezahlt zu werden pflegt. Nach kurzer Ausſprache wurde Paragraph 1 in der Faſſung des Unterausſchuſſes unverändert angenommen. Paragraph 2 handelt von den Ausnahmen, die von den Beſtimmungem des Geſetzes nicht betroffen werden ſollen. Nach den Beſchlüſſen des Unterausſchuſſes ſollen von der Beſteue⸗ rung ausgeſchloſſen ſein: Umſätze aus dem Ausland und die außerhalb des Kleinhandels erfolgenden erſten Umſätze, ein⸗ eführte Gegenſtände im Inland, ſowie Umſätze in das Ausland, Kredit rungen und Umſätze von Geldforderungen, insbeſondere von ſelm und Schecks, ſowie von Wertpapieren, Anteilen von Geſellſchaften und ſonſtige Vereinigungsbanknoten, Papiergeld und — Gold in Barren und nach näherer Beftimmung des Bundesrats Umſfätze von Edelmetallen und Edelmetallegierungen, die zu Präge⸗ zwedlen, zum Zwecke des Zahlungsausgleichs oder zu gewerblichen und wiſſenſchaftlichen Zwecken neu erworben werden, Verpachtungen und Vermietungen von Grundſtücken, für welche andere Vorſchriften elten, der Perſonen⸗ und Güterverkehr, Umſätze, die nach dem 5 eichsſtempelgeſetz ſteuerpflichtig ſind, ebenſolche Leiſtungen und Zerſicherungen bei eingetragenen Genoſſenſchaften, die ausſchließ⸗ lich der gemeinſchaftlichen Verwertung von der Ge⸗ en oder dem gemeinſchaftlichen Einkauf von Waren für die Ge⸗ dienen diejenigen Teile des Umſaßes, die als Entgelt für die von den Genoſſen eingelieferten Erzeugniſſe oder als Rückver⸗ — der von den Genoſſen bezogenen en an iſt. Abg. Keik(Soz.) meint: Die Kohle muß von der neuen Be⸗ dee Seh ese daenk) wüssche ebenhedh, daß die G. v. 5 0 N iele nſ.) wũ ie G. m. b. H. den Genoſſenſchaften gleichgeſtellt werden und tritt für der Rücklieferung landwirtſchaftlicher Genoſſenſchaften ein. 1= und Bulpe lönnten unmöglich ſteuerpflichtig ſein. Be 5 baſer ſalte Dee Beſ aue nimmt der beſteuerung eintreten. Aus ſozialen Erforderniſſen iſt es daher geboten, die Kohle von der Umſatzſteuer freizulaſſen. Dieſem Ge⸗ ſichtspunkt iſt aber in der Vorlage durch eine niedrige Bemeſſung des Satzes genügend Rechnung getragen. Gegen eine völlige Steuer⸗ freiheit ſprechen ernſte Bedenken, denn es müßten dann alle Artikel umſatzſteuerfrei bleiben, die bereits einem Zoll oder einer Ver⸗ brauchsabgabe unterliegen. Der Antrag auf Herausnahme der Kohle/ wird abgelehnt und §. 2 in der Faſſung des Unterausſchuſſes angenommen. Nur wird die Vergünſtigung für die Genoſſenſchaften dahin abgeändert, daß ſteuerfrei bleiben ſollen bei eingetragenen Genoſſenſchaften, die der gemeinſchaftlichen Verwertung don Erzeugniſſen der Genoſſen oder dem gemeinſchaftlichen Eintauf von Waren ausſchließlich für die Genoſſenſchaften dienen: derjenige Teil des Umfatzes uſw. deulſches Neich. Bethmann⸗-Hollweg nicht erkrankt. Berlin, 20. Juni.(WT B. Nichtamtlich.) Die in der Preſſe verbreitete Nachricht, der frühere Reichskanzler Dr. v. Veth⸗ mann⸗Hollweg ſei ſeit einiger Zeit leidend und ſein Be⸗ finden habe ſich durch einen kürzlich erlittenen Schlaganfall verſchlechtert, beruht, wie wir feſtſtellen können, auf völlig freier Erfindung. Herr von Bethmann⸗Hollweg be⸗ findet ſich bei beſter Geſundheit. Eine nalionalliberale Jrauenkundgebung. Im Feſtſaal des Abgeordnetenhauſes traten am Dienstag Abend der Reichsausſchuß nationalliberaler Frauen Deutſchlands und die Nationallibe⸗ rale Frauengruppe Groß⸗Berlin zu einer Kund⸗ gebung zuſammen, die für die Frauenbewegung programma⸗ tiſche Bedeutung beſitzt. Als Vorſitzende des Reichsausſchuſſes war Frau Julie Baſſermann anweſend, namens der Frauengruppe Groß⸗Berlin führte Frau Klara Mende den Vorſitz. Außor mehreren nationalliberalen Parlamentaä⸗ riern wohnte auch Staatsminiſter Dr. Friedberg der Ver⸗ ſammlung bei. Frau Klara Mende führte in ihrer Be⸗ grüßungsanſprache aus, daß die Frau aus ihrer politiſchen Untätigkeit heraustreten müſſe. Das Programm der national⸗ liberalen Frauenorganiſation ſtimme mit dem Geſamt⸗Pro⸗ gramm der nationalliberalen Partei überein. Ihr Ziel ſei nicht politiſche Arbeit gegen den Mann, ſondern mit ihm zu⸗ ſammen. Auf dieſer Grundlage aber fordere die nationallibe⸗ rale Frauenorganiſation völlige politiſche Gleich⸗ berechtigung mit dem Manne. Sie ſei aber ſelbſtver⸗ ſtändlich bereit, Parteidiſziplin zu wahren. Im beſonderen verfolgt die nationalliberale Frauenorganiſation die Ziele der Mittelſtandspolitik, die beſonders in der Zeit nach dem Kriege ihre volle Bedeutung gewinnen werde. Im Anſchluß an dieſe Begrüßungsworte ſprach dann der Reichstagsabgeordnete Li ſt über die politiſche Lage. Er führte aus, daß die nationalliberale Partei in Uebereinſtimmung mit ihrem Namen und ihrer Überlieferung nationale Macht⸗ politik treibe und deshalh auch in dieſem Kriege ver⸗ mehrte Macht für das Deutſche Reich gewinnen wolle. Andererſeits aber müſſe ſie auch liberal ſein, wenn ſie den Boden im Volke nicht verlieren wolle. Von dieſem Ge⸗ ſichtspunkte aus trat Abgeordneter Liſt mit aller Entſchieden⸗ heit für die Einführung des gleichen Wahlrechts in Preußen ein, die er im Zuſammenhang mit der ganzen politiſchen Lage als eine deutſche Frage behandelte. Die Spaltung in der Sozialdemokratie. Durch die Verhandlungen des füngſten Gau⸗ tages der nordbayeriſchen Sozialdemokratie zog ſich die ſtete Klage über die ſchweren Schäden der Spaltung in der Partei. Die Unabhängigen wurden aber dabei ſehr zart an⸗ gefaßt; man hofft offenbar, ſie dadurch handſamer zu ma en und ſie ſänftiglich zurückzuführen. Um die Lockung zu verſtärken, wurde die Reichstagsfraktion mit einigen Ausfällen bedacht und ihr vor allem zu viel Rückſicht auf andere Parteien und deren„Politik der Reaktion und des Landraubs“ vorgeworfen. Ob ſich die Unab⸗ hängigen damit fangen laſſen? Einſtweilen haben ſie den ganzen üher ſchon ultraradikalen Wahlkreis Hof in ihrer Gewalt; als allerſchlimmſte Wirkung der Spaltung aber wurde vom Gauvor⸗ ſtand die immer ſtärker einreißende Fahnenftucht bezeichnet; die „Genoſſen“ wollen nicht mehr zahlen, weder in die alte Kaſſe, noch in die neue. Sollte es nicht doch, fragen die„Münch. N. Nachr.“, wie ſtets vermutet wurde, recht viel gezwungene„Genoſſen“ geben, die nun, des Druckes ledig, ſchleunigſt abſpringen? vadiſcher Landiugz. Iweite Kammer.— 62. öffenkliche Sitzung Karksruhe, 20. Juni. Präſident Kopf eröffnete.20 Uhr die Sitzung. Das Haus in namentlicher Abſtimmung den Nachtrag zum Fi⸗ nanzgeſetz an. Dann wurden vom Staatsminiſter verſchiedene kurze Anfragen beantwortet. Zur Anfrage der Abg. Maſſa (Fortſchr. Bp.) und Gen. über die Erhöhung der Getreide⸗ preiſe führte Staatsminiſter Freiherr v. Bodman aus: Es iſt zutreffend, daß der Grundpreis für Brotge⸗ treide für die Ernte 1918 gegenüber dem Preiſe des Vorjahres erhöht wurde. Die Erhöhung beträgt M. 35.— für die Tonne. Der Grundpreis des Weizens wird daher M. 335.—, der Grund⸗ preis des Roggens M. 315.— betragen. Außerdem wurde die Jruſchprämie erhöht. Dieſe Erhöhung trifft aber nicht die Verbraucher, da die Koſten dafür auf die Reichskaſſe übernommen werden. Ddie Erhöhung des Getreidegrundpreiſes bedingt eine Erhöhung des Brotpreiſes. Sie beträgt beim kleinen Laib Brot höchſtens zwei Pfennige, bei einem großen Laib höch⸗ ſtens 4 Pfennige. Die Regierung hat ſich ungern dazu entſchloſſen, ſig der Erhöhung des Getreidegrundpreiſes anzuſchließen, ſie hat ſich aber nicht der Ueberzeugung entziehen können, daß ſie not⸗ wendig war, wenn für die zur Ernährung notwendige Getreide⸗ menge geforgt werden ſollte. Die Preisentwickelung in andern Staaten zeigt zudem einen viel größeren Aufſtieg, als bei uns. Zur Anfrage des Abg. Martin(Ztr.) über die Forderung der Reichsgetreideſtelle an die ſelbſtwirtſchaftenden Kommunalver⸗ bände, ihre auf 1. Juli verbleibenden Getreidebeſtände abzuliefern, erklärt der Staatsminiſter: Die Reichsgetreideſtelle hat tatſächlich den ſelbſtwirtſchaftenden Kommunalverbänden die Auflage gemacht, ihre auf den 1. Juli verbleibenden Getreidebeſtände abzuliefern. Ausdrücklich hat die Reichsgetreideſtelle zugeſagt, die Kommu⸗ nalverbände mit Mehl zu verſorgen, wenn dies notwendig iſt. Auch dieſe Maßnahme iſt eine Kriegsnotwendigkeit. Es geht nicht an, daß die Kommunalverbände ihre Vorräte behalten, wenn ſie das Reich braucht. Später wird der Bedarf durch den Früh⸗ druſch und die Zufuhren aus der Ükraine und Beſ⸗ farabien befriedigt werden. Die Vorräte der Selbſtverſorger bleiben von dieſer Maßregel unberührt. Hierauf ſetzte das Haus die Beratung des Abſchnittes 10 der Denkſchrift der Regierung über ihre wirtſchaftlichen Maß⸗ nahmen während des Krieges fort. Abg. Hertle(Rechtsſtehende Vereinig.) ſtimmte der Er⸗ höhung des Getreidepreiſes zu und forderte höhere Grünkernpreiſe. Die Forderung, die ſtädtiſchen Hühnerhalter ſollten nicht zu ſo ſbegen blieferungen von Eiern angehalten werden, wie die ländlichen, ſei, ſo führte der Redner aus, nicht gerechtfertigt. Es begann nun die Einzelberatung, zu der die Redner eine beſchränkte 795 von fünfzehn Minuten hatten. Darin wies Abg. Ringwald(Natl.) auf die Bedeutung der Papierfaſer in Weberei hin. Abg. Geiß(Soz.): In der letzten Bürgerausſchußſitzung in aatsſekretar Schiffer: Die Forderung nach Freilaſ⸗ hle von der Umſatzſteuer wird mit der bereits beſtehen⸗ Tat eine Doppel⸗ nt der 8. begründet. Hier würde in der Mannheim wurde eine Entſchließung angenommen, in der verlangt beim ebenſo behandelt werden möge, wie die anderen Stãdte. wurde, daß bei der Fleiſchlieferung die Stadt Mann⸗ Geheimer Oberregierungsrat Schneider: Es iſt nicht richtig, daß die Stadt Mannheim weniger Fleiſch erhalt en hat als andere Städte. Die Hauptmängel, daß die Verbraucher weniger Fleiſch erhielten, als anderswo, ſcheinen in der Unterverteilung zu Uegen. Abg. Strobel(Soz.) verlangt, daß die Reichsbekleidung⸗ ſtelle kene fertigen Kleider, ſondern Stoffe liefern ſollte. Hierauf wurde abgebrochen. Nächſte Stzung: Freitag vormit⸗ tag 9 Uhr. Tagesordnung: Kleine Geſetze und Regierungs denkſchrift. Schluß nach 1 Uhr. Badiſche Polifil. Wahlrechisfragen in der Zweiten Kammer. (Erſte Kammer— Proporz— Jrauenſtimmrechl.) fHlarlsruhe, 19. Juni. Der Landtag, der ſich ſeinem Endk zuneigt, hat in ſeinen Sitzungen vom., 6. und 7. Jun Gelegen⸗ heit gehabt, ſich mit einer Reihe Verfaſſungsfragen auseinanderzu⸗ ſetzen. Viel iſt dabei nicht herausgekommen. Der Berichterſtattet über die Kommiſſionsberatungen, Abg. Wittemann, ſchloß ſein Bericht mit dem bezeichnenden Wort:„Der Berg hat gekreiſt un ein Mäuslein geboren.“— Es handelt ſich in der Hauptſache um drei Dinge: die Referm der Erſten Kammer(Anträge Rebmann, Kopf und Muſer), Einführung der Verhältniswahl zum Landtage (Anträge Rebmann und Kolb), Einführung des Frauenſtimmrecht⸗ (Antrag Muſer). Abg. Rebmann hatte eine andere Zuſammenſetzung der Erſten Kammer befürwortet. Die Oberbürgermeiſter von Mann⸗ heim und Karlsruhe ſollen„geborene“ Mitglieder des Ober⸗ hauſes ſein, auch die Arbeiterſchaft müſſe mindeſtens zwei Vertreter haben. Dafür ſolle die Zahl der Adelsvertreter vermindert werden Die geſchichtlichen Verdienſte des Adels wurden von Rebmann, würdigt, eine völlige Beſeitigung der Adels⸗Repräſentation wurdk daher nicht verlangt. Auch das Zentrum erklärte ſich für Beibehel tung der Erſten Kammer, ſie ſei berufen, die Funktionen des „Bremſe“ auszuüben, wenn das Tempo des Staatswagens einmal allzuraſch angeſchlagen würde. Grundſätzliche Gegner der Erſteg Kammer ſind allein die Sozialdemokraten. Abg. Marum biel daher eine ſcharfe Rede gegen den Adel und die Standesherrn, An⸗ träge auf Beſeitigung der Erſten Kammer wurden aber auch vol dieſer Seſte, offenbar wegen ihrer Ausſichtsloſigkeit, nicht geſtellt, Schließlich einigte man ſich dahin, dem Erzbiſchof von Freiburg und dem Prälaten der evangeliſchen Landeskirche ein Recht au Stellvertretung in der Erſten Kammer(beide ſind Mitglieder) zü⸗ zugeſtehen und der Arbeiterſchaft 2 Sitze zuzubilligen. Mit den Stimmen der Linken gegen die Rechte wurde die Verminderung der Adelsvertretung beſchloſſen.— Wann dieſe Beſchlüſſe einen Nieder ſchlag durch Geſetzesvorlagen der Regierung erfahren, bleibt ab⸗ zuwarten. Lebhafter war der Kampf um die Verhältniswahl. Abh⸗ Rebmann hatte diesmal nicht nur die grundſätzliche Forderung geſtellt, ſondern auch für die Durchführung beſtimmte Vorſchläge gemacht. Das Land ſoll in vier Abſtimmungsdiſtrikte geteilt wer⸗ den, innerhalb denen„auf Grund von Vorſchlagsliſten mit ein⸗ maliger Stimmgebung“ gewählt werden könne unter Zulaſſung det Liſtenverbindung. Damit wird bezweckt: 1. daß jeder Bezirk„ſei⸗ nen“ Kandidaten erwählen kann, 2. daß aber innerhalb des großen Wahlkreiſes die Parteien gemäß ihrer Stimmenzahl Sitze erhalten und 3. daß auch noch die Reſtziffern in allen 4 Wahlkreiſen zu⸗ ſammengezählt in die Wagſchale fallen können.— Die Anträge fanden natürlich den Widerſtand des Zentrums. Herr Schofel begründete denſelben. Die Landbevölkerung wolle nach wie vor von dem Proporzverfahren nichts wiſſen. Gewiß, fürher ſeien auch beim Zentrum Freunde der Verhältniswahl zu finden geweſen. die Herren Kopf, Fehrenbach uſw. Aber jetzt iſt man ganz und gol bagegen. Vielleicht ſpäter wieder einmal. Allerdings, für die gro⸗ ßen Städte, Mannheim, Karlsruhe, Freiburg uſw., da könne man ſchon heute den Proporz einführen. Aber nicht etwa, weil dam das Zentrum 2 oder 3 Sitze gewinnt, nein, nur weil der Proporz der für das Land ſo ſchlecht ſein ſoll, für die Städte gut genuf ſein möge——1 Am Ende wurden die Anträge auf Einführun der Verhältniswahl mit 27 gegen 24 Stimmen angenommen. aber hierfür eine Zweidrittelmehrheit notwendig wäre, bleiben d Ausſichten für dieſes gerechteſte aller Wahlſyſteme in Baden ring. Das Zentrum fühlt ſich aber zur Zeit ſehr ſicher in ſeine Wahlkreiſen, es kann mit dem Mehrheitswahlrecht gut beſtehen u die Stichwahlen auch noch entſcheidend beeinfluſſen. Vielleicht abe⸗ ändern ſich auch dieſe Dinge einmal. Ausſichtslos war der Antrag Muſer, den Frauen dasſelhe Wahlrecht wie den Männern in Staat, Gemeinde und Berufsvel tretung zu gewähren. Der Antragſteller begründete ihn mit den allgemeinen„Menſchenrechten“. Abg. Nebmann trat nicht auf dieſes ſchwanke Brett. Er iſt aber bereit, aus Gründen der wirk ſchaftlichen Entwicklung für die Gemeinden das Frauenwa recht zuzulaſſen. Die Staatspoljtik dagegen könne angeſichts del ſchweren Uebergangszeiten keine Experimente vertragen.— Zen trum und Rechksſtehende Vereinigung(letztere Fraktion bei alle Debatten von grundſätzlicher Bedeutung in kläglicher Hilfloſigkeit lehnten das Frauenwahlrecht ab. Da der nationalliberale Antea auf Einführung des Gemeindewahtrechts der Frau bei anderer Ge legenheit verhandelt wird, ſo fand der Antrag Muſer keine Mehr heit. Immerhin kann die Frauenbewegung mit dem Ergebnis des Tages zufrieden ſein Erſtmals iſt in einem deutſchen Parlamen die Forderung des Frauenwahlrechts grundſätzlich verhandelt und von großen Fraktionen befürwortet worden.— Die Haltung der Regierung in allen dieſen Fragen war meh. als lau. Man merkte es ihr an, daß ſie ſich für die freiheitliche Forderungen nicht erhitzen wird. Das Zentrum dagegen iſt be⸗ ſtrebt die Ernte des Abbaus der kirchlichen Geſetzgebung heim zubringen, ohne ſeinerſeits in irgend einem Punkte Entgegenkom men zu zeigen. Die Aenderung der Gemeinde und Städteordnung in Baden, * Karlsruhe, 19. Juni. Die 2 Kammer wird ſich in den nächſten Tagen noch vor Beendigung ihrer Tagung mit den von den Nationalliberalen, den Sozialdemokraten, der Fortſchrittliche Volkspartei und dem Zentrum vorliegenden Anträgen zu der G meinde⸗ und Städteordnung befaſſen. In Verbindung mit dieſe Anträgen ſtehen die Petitionen des Stadtrats der Hauptſtadt Rannheim über die badiſche Städteordnung des Badiſchen Verbandes für Frauenbeſtrebungen um das Ge meindewahlrecht der Frauen, des Badiſchen ndesvereins n Frauenſtimmrecht mit dem gleichen Wunſche und einer Anzahl ba Liegenſchaftsbeſitzern in Heidelberg um Aenderung der auf den Ge, meindeaufwand und die Mittel zu deſſen Deckung bezüglichen Be ſtimmungen der Städteordnung. Zu Berichterſtattern über di Anträge und Petitionen ſind beſtellt: die Abgg. Marum(Sosz⸗ Schön(Natl.) und Wiedemann(Ztr.). Der Ausſchuß der 2. Kammer für Fuſtig und Verwaltii ſchlägt dem Hauſe vor, einen Antrag anzunehmen, in welchem f Regierung erſucht wird, dem nächſten Landtag einen Geſetentmn, vorzulegen, dürch welchen die Gemeinde und Städtene nung neugeſtaltet wird. Hierfür ſind verſchiedene Neech linien aufgeſtellt. Darin wird betont, daß das Klaſſenwahlr 0. aufgehoben und für alle Wahlberechtigten ein gleiches Wableer eingeführt werden ſoll. Die Frauen ſollen in den Städten Städteordnung das gleiche Wahlrecht wie die Männer erhalten Den verheirateten Frauen wird die Abgabenzahlung des Ehemame, gutgebracht Der Stadtberordnetenvorſtand ſoll auf der Grundlaf des Verbältniswahlverfahrens gebildet werden. Weiterhin wird den Richtlinien hervorgehoben: Die Staatsaufſicht ſoll eingeſchrung werden. Die Stellung des Bürgerausſchuſſes ſoll eine Skereae, erfahren durch Zuweiſung weiterer wichtiger Beratungsgegenſtä abt⸗ durch Entlaſtung von Unweſentlichem und Ausſcheidung des 810 rats aus den Bürgerausſchüſſen der Städteordnungsſtädte. Vorlagen zur Gemeindebeſteuerung ſollen u. a. ermäglichen, pei⸗ eime Entlaſtung der verſchuldeten Liegenſchaftsſteuerwerte her * geführt, die Steuerwerte der Kapitalbermögen unter Schonung fleinen Vermögen höher herangezogen und der Einkommensverbd ß 1 5 4 725 ſollen der Regierung Material für die Peugeſtaltung der Gemeinde⸗ und Städteordung überwiejen werden Donnerstag, den 20. Juni 1918. An e bei einem Staffelſtab das Ritterkreuz 2. bor„Leutnant und Kompagnieführer deuptmann d. R. und Aerbs deutſchen Behörden und Hilfsvereinen angefragt, ob dieſe Maunheimer General-Anzeiger.(abend-Ausgabe.) Nr. 282. 3. Seite. Aus Stadt und Land. Mit dem Adolf Kaufmann, Unteroffizier in einem Infanterie⸗Regt., Wee in der Druckerei Zr. Haas, R 3, 13 wohnhaft. Unteroffizier Ritzhaupt wegen Tapferkeit vor dem Feinde ausgezeichnet Grenadier Karl Haaß, Sohn des Friſeurs Leopold Haaß, z. It endſturmmann, wohnhaft Kleinfeldſtraße 209, unter Ernennung zum Afreiten, wegen Tapferkeit vor dein Feinde. Musketier Johann Brunner, Inhaber der Vadiſchen filber⸗ en Verdienſtmedallle, wohnhaft Waldhof, Glasſtr. 4. Arthur Krone, Sohn des Schreigermeiſters Augaſt Krone. Ldſtrm. Wilhelm Eppe, Verwaltungsaſſiſtent beim Städt. auamt, zur Zeit verwundet in einem Reſervelazarett. Sonſtige Auszeichnungen. Der Großherzog hat dem Stabsveterinär d. L. 11 a. D. Otto Klaſſe mit und Schwertern des Ordens vom Zähringen Löwen ehen. Der Großherzog von Oldenburg hat Herrn Erich Lauter⸗ Inhaber des Eiſernen Aee es 1. und 2 Klaſſe und des Oldenpurger Friedrich Auguſt⸗ uzes 2. Klaſſe, für hervorragende Tapferkeit in ſchweren Kämpfen Ne. Oldenburzer Friedrich⸗Auguſt⸗Kreuz 1. Klaſſe verliehen. Zemerkenswert iſt, daß der Vater des jungen aktiven Offiziers, Herr F. Lauterborn, Abteilungskommandeur einer Aeartilerde Apteineng im Felde, auch vor längerer Zeit das Eiſerne 0 5 1. Klaſſe erhalten hat, ſodaß alſo Vater und Sohn dieſe ers ehrenhafte Auszeichnung beſitzen. Aus kauſch deulſcher Kriegsgefangener und ZJivil⸗ inkernierker in Frankreich. Auf Grund der Veröffentlichung der Berner Vereinbarungen von den Angehörigen deutſcher Kriegsgefangener Zivilinternierter in franzöſiſcher Hond häufig wird aehörigen auch unter das Abkommen fallen und wann ihte actehr zu erwärten iſt. Oft wird der Wunſch vorgetragen, ihre leſchleunigte Entlaſſung herbeizuführen. Zur Aufklärung der Angehörigen wird daher folgendes mitgeteilt: „Nach den Berner Vereinbarungen werden alle kriegsgefangenen Unteroffiziere und Mannſchaften, die mehr als 18 Monate in Lefangenſchaft find, in die Heimat entlaſſen und alle kriegs⸗ ngenen Offiziere mit gleicher Dauer der Gefangenſchaft in der weiz interniert. Der Abtransport erfolgt grundſäßlich in der 5 der Ferner werden alle Zivilperſonen. während des Krieges einmal interniert waren, in die Heimat en aſſen. Die Entloſſung der jetzt noch internierten Zivilperſonen Ruß bis zum 15. 8. 1918, die der während des Nelegee Iterniert geweſen, jetzt aber freilebenden Zivilperſonen bis zum 5. 11. 1918 durchgeführt ſein. Der Austauſch oder die Internierung der Kriegsgefangenen und Zivilinternierten erfolgen nach dieſen er Vedern 5e ohne daß es einer beſonderen Meldung oder orderung bedürfte. Ausgenommen von der Entlaſſung und Internierung ſind lur Kriegsgefangene, die ſich in gerichtlicher Unterſuchung Ider in Strafhaft befinden und zwar bis zur Verbüßung der Srafe Ihre Entlaſſung oder Internierung läßt ſich in keiner Weiſe kreichen. Kriegsgefangene Unterofftziere und Mannſchaften, deren Frichtliche Strafen Ende 1916 ausgeſetzt wurden, werden, wem die rausſetzungen fſe den Austauſch in die Heimat vorliegen, nicht in e Heimat entlaſſen, ſondern nur in der Schweiz intergiert. Wie nge der Austauſch dauern und in welchem Tempo er ſich vollziehen ird, iſt noch nicht vorauszuſehen, Ein Zeitpunkt für die Rückkehr zeiner Kriegsgeſangener kann daher auch nicht annähernd an⸗ geben werden. Eine Bevorzugung Eiazelner durch früheren ustauſch oder Internierung iſt unter keinen Umſtänden zu er⸗ chen. Dahiagehende Geſuche bebeuten eine Benachteiligung früher angener Kameraden der Kriegsgefangenen und können ſchon aus ſem Grunde nicht berückſichtigt werden. 83 8Auszeichnung. Max Oeſterreicher, Waldparkdamm 2, tand der Bank für Handel und Induſtrie Ludwigshafen, erhielt as Preußiſche Verdienſtkreuz für Kriegshilfe. 0 * Ernannk wurde Rechnungsrat Georg Lichtenberger in Nainz um Bureauvorſteher und Eiſenbahnaſſiſtent Aug. Herbold n Karlsruhe zum Eiſenbahnſekretär. Verſetzt wurde Gewerbelehrer Eugen Spahn an der Uewerbeſchule in Tauberbiſchofsheim in gleicher Eigenſchaft an jene n Eberbach. *Etakmäßig angeſtellt wurden die Bezirksbaukontrolleure Vuhem Clormang in Wolfach, Heinrich Dewald in Bretten, rdinand Finus in Radolfzell, Heigrich Fiſcher in Triberg, Jotedrich Herold in Buchen, Joſeph Huber in Sinsheim, hannes Kübhn in Neuſtadt, Karl Ludin in Ettlingen, Karl 1 Sl[linger in Säckingen, Fritz Seeber in Ueberlingen und nard Sütterle im Müllheim. Höchſtpreiſe für Brennholz. Das Landespreisamt hat neue öchſtpreiſe für Brennholz feſtgeſetzt. e eeeeeee N e eeeeee Danach betragen paar Pfund Rhabarbe 77FE ĩð⁊ĩu0 die Preiſe für Bündelholz bei einer Länge von mindeſtens 20 und weniger als 25 Zentimetern bei einem Durchmeſſer von mindeſtens 30 Zentimeter, abgeholt das Bündel 55 Pfg., frei ins Haus 62 Pig. wenn der Durchmeſſer 23 und weniger als 30 Zentimeter be⸗ trägt, abgeholt das Bündel 38 Pfg., frei ins Haus 43 Pfg.; wenn der Durchmeſſer mindeſtens 20 und weniger als 23 Zentimeter be⸗ trägt, abgeholt 32, frei ins Haus 36 Pfg.; bei einer Länge von min⸗ deſtens 25 Zentimeter, wenn der Durchmeſſer mindeſtens 30 Zenti⸗ meter beträgt abgeholt 66 Pfg., frei ins Haus 75 Pfg.; wenn der Durchmeſſer mindeſtens 23 und weniger als 30 Zentimeter beträgt, abgeholt 45 Pfg., frei ins Haus 50 Pfg.; wenn der Durchmeſſer mindeſtens 20 und weniger als 23 Zentimeter beträgt, abgeholt 38 Pfg., frei ins Haus 43 Pfg. Für Bündelwellen, die eine Länge von 90—100 Zentimeter und einen Durchmeſſer von 20—25 Zenti⸗ meter beſitzen, abgeholt am Lager die Bündelwelle 1,10., frei ins Haus 1,25 M. Ladengeſchäfte, die Bündel⸗ und Wellenholz vertreihen, haben Preisverzeichniſſe oder Tafeln mit den Preiſen in ihren Verkaufsräumen auszuhängen. * Schiffsverkehr auf dem Bodenſee. Das ſchweiz Grenzſchutz⸗ kommando der Nordoſtſchweiz hat neue verſchärfte Vorſchriften er⸗ laſſen betr. den Schiffs⸗, Motorboot⸗ und Gondelverkehr auf dem Bogenſee, Uaterſee und Rhein. Zu beachten iſt namentlich die Neuerung, daß auf dem Unterſee und Rhein im Verkehr von Schweizer ſtalian zu Schweizer ſtation von dem Reiſenden dine Schiffspaſſagierkarre, welche vom Heerespolizeipoſten der Ausgangeſtation verabfolgt wird, verlangt wird. Die Schiffs⸗ paſſagierkarte berechtigt zur einmaligen Fahrt in einer Richtung von einer Schweizerſtation zu einer anderen Schweizerſtation und iſt beim Ausſteigen dem Kontrollperſonal der Heerespolizei abzugeben. Die Karte iſt perſönlich nicht übertragbar. Die Kursſchiffe der Dampfbootgeſellſchaft Schaffhauſen werden von Feldgendarmen, weſche die Paßtontrolle ausüben, begleitet. Ferner ſind die Ausfahr⸗ zeiten am Morgen und die Einfahrzeiren am Ahend für die Fiſcher⸗ fahrzeuge auf dem VBodenſee und Unterſee neu geregelt worden, wie auch die Jabl der Landungsſtellen. Für Luſt. und Ver⸗ gnügungsfahrten auf dem Bodenſre und Unterſee ſind im Benehmen zwiſchen Militär, Ortsbehörden und Schiffsinhaber freie Zonen beſtimmt worden. *BVerbot des Jauſchhandels mit Lebensmitteln. Eine Bekannt⸗ machung des württ. Generalkommandos verbid eit bei Gefäng⸗ nisſtrafe bis zu 1 Jahr, die gewerbsmäßige Abgabe von Gegen⸗ ſfänden des täglichen Bedarfs oder gewerbliche oder berufliche Lei⸗ ſtungen(tie Ausbeſſerungsarbeiten) ausdrücklich oder ſtillſchwei⸗ gend von der Lieferung von Lebensmitteln abhängig zu machen. Wenn dieſes Perbot mit rückſichtsloſer Strenge durch⸗ geführt wird, ſo wird das einem Unfug ein Ende machen, der unter der Bevpölkerung in ſtejgendem Maß Verbilterung und Verärgerung hervorgerufen hat. Jum Abſatz von Pferdefleiſch. Die im Pferdefleiſchhander in letzter Zeit hervorgetretenen Mißſtände haben den Staatsſekretär des Kriegsernährungsamts veranlaßt, im Verordnungswege vom 1. Auguſt 1918 ab für den Ankauf von Pferden zur Schlachtung, für den Betrieb des Roßſchlächtereigewerbes und den Handel mit Pferdefleiſch den Genehmigungszwang einzuführgen. Die Verordnung gibt den Landeszentralbehörden die Befugns, ihrer⸗ ſeits die erforderlichen Ausführungsbeſtimmungen zu erlaſſen. Ins⸗ beſondere ſind die Landeszentralbehörden danach berechtigt, an den Stellen, an denen ein Bedürfnis nach Einführung von Richt⸗ oder Höchſtpreiſen für Schlachtpferde beſteht, ſolche feſtzuſetzen. Wo es durchführbar erſcheint, ſollen Kundenliſten zur Einführung gelangen, damit das von der Verordnung erſtrebte Ziel, das Pferdefleiſch der minderbemittelten Bevölkerung möglichſt gleichmäßig zuzuführen, eher erreicht wird. DPp. Mörktwanderung. Der Erbſenreichtum iſt gänzlich verſiegt, bezeichnenderweiſe juſt in dem Augenßlick, als der Höchſtpreis von 50 Pfg. fürs Pfund einſetzte. Aber die noch vogelfreien Karotten und was willkürlich ſo genanat wird, gibt es noch in Hülle und Fülle, das Bündelchen zu 14 bis 30 Pfg. Wir nahmen miktlere zu 20 Pfg. und konnten daraus einen Pfundprejs(ahne Kraut) von ſage und ſchreibe 1,40 Mk errechnen. Eine Vauersfrau bol kteine Gelberüben nig einladender Beſchaffenheit(ſie hatten einen hohen blauen 8 Kraut im Pfund zu 80 Pfg. an. Angeſichts dieſer Zahlen brauchan wir die Notwendigkeit eines Höchſtpreiſes für Karotten und Geil erüben wohl nicht mehr beſonders 9 betonen. Weißkraut gab es heute genug, bei der Stadt und auch im freien Handel, das Pfund zu 40 61g. Aber es iſt ein ſehr teures Gemüſe, denn hier wie dort muß man die unbrauchbaren äußeren Blätter und ein großes Strunk mitbezahlen. Wir waren Zeuge, wie von 3½% Pſund Weiczkraut— um ein Exempel zu ſtatuieren— eineinhalb Pfund Abfall weggeſchnitten wurde, das Pfund ſtand alſo nicht auf 40, ſondern 80 Pig. Kohlrabi waren 2 angefahren, ſie hielten ſich im Preiſe, wührend ſie die Stadt zu 40 Pfg. das Pfund auswog. Hie und da ſind die Händler vernünftigerweiſe ſelbſt dazu über⸗ gegangen, pfundweiſe zu verkaufen, ſie verlangten 45 Pfg. Mangold ſah man wenig, deutſche Gurken zu 1,80 Mk. und Spargeln fanden raſchen Abſug. Zwiebeln, die in Schloten 40 Pfg. koſten dürfen, werden jetzt vielfach ohne Schloten(d. h. nicht ganz ohne) zu 60 und 65 Pfg. das Pfund angeboten: in Ludwigshafen wurden geſtern 50 Pfg. däfür rerlangt Die Salatzufuhr und Qualität beſſert ſich erfreulichermeiſe, aber z Zt. iſt dieſer Artikel nicht ſo begehrt, weil wir unter einem Eſſigmangel leiden. Die Geſchäfte wollen Eſſig nur an ihre eingeſchriebenen Kunden abgeben. Hat der betr. Kolonial⸗ warenhändler gerade keinen, ſo iſt die Hausfrau übel dran. Um ein paar Körbe Johannisbeeren wurde gekämpft, unter Verdeck gab es für Bevorzugte heute auch ſchon Himbeeren. Frühaufſteher konnten bei der Stadt und bei ein oder zwei Händlern auch ein ergattern. Polizeibericht vom 20. Juni. Unfälle. Einem 44 Jahre alten, verheirateten B er von hier drang am 25. vor. Mts. auf der Fahrt mit der 9 bon der Tütre eines Bremſerhäuschens ein Holzſplitter in den linken Mittelfinger ein. Wegen Verſchlimmerung der Verletzung mußte der Bremſer am 29. vor. Mts. ins Allgemeine Krankenhaus auf⸗ genommen werden.— Im Fabrikhof der Fabrik Wohlgelegen fiel einem 42 Jahre alten, verheirateten Maurer von hier am 16. d.., rormittags, eine Eiſenſchiene auf den rechten Fuß, wodurch dieſer erheblich gequetſcht wurde.— Am 18. d.., vormittags, erlitt eine 17 Jahre alte Fabrikarbeiterin von Frieſenheim, der in einem Fabrikbetriebe i Induſtriehafen ein ſchweres Stück Eiſen auf den rechten Fuß fiel, eine ſtarke Quetſchung der Zehen.— Am gleichen Tage, vormittags, zog ſich in einem Fabrikanweſen auf dem Wald⸗ hof ein 58 Jahre after, verwitweter Maurer von hier dadurch, daß er infolge Ausrutſchens der Leiter, auf welcher er ſtand, etwa 12 Meter herunterſtürzte, eine Verſtauchung des Beckens zu— Einen linksſeitigen Knöchelbruch zog ſich am 18. d.., mittags 12 Uhr, ein 56 Jahre alter, lediger Zimmermann von hier dadurch zu, daß er am Hauſe M 5. 9 auf einer Leiter ſtehend ausrutſchte und 4 Meter hoch herunterfiel. Sämtliche Verletzten mußten ins Allgemeine Krankenhaus aufgenommen werden. Verhaftet wurden 17 Perſonen wegen verſchiedener ſaf⸗ barer Handlungen, darunter 2 Perſonen wegen Diebſtahls. Aus dem Großherzogtum. Weinheim, 19. Juni. Durch die Gendarmerie wurden dem hieſigen Amtsgerichtsgefängnis 7Zwei Burſchen eingeliefert, die auf dem Wege zwiſchen Leutershauſen uad Schriesheim einen Mann überfallen und ihm eine Ledermappe mit Papiergeld eraubt hatten. 5* bei Bruchſal, 19. Juni. Beim Kirſchen⸗ brechen fiel der Landwirt Auguſt Schenkel ſo unglücklich vom Baum, doß er ſofort tot war. * Karlsruhe, 18. Juni. Der Verein der Badener zu Dresden hat 1000 Mark für das Bad. Heimatdank ge nachdem er ſchon früher annähernd die gleiche Summe für das Rote Kreuz und die Opfer.? Fliegerangriffs in Karlsruhe in die Heimat ſandte. 8 ( Ettlingen, 19. Juni. Ein Beamter des Kommunalverbandes ſtellte ein Kaſtenfuhrwerk auf der Landſtraße zwiſchen hier und Karlsruhe feſt, das zwei Kälber und ein Rind auf dem Wege des Schleichhandels von Stzenrot nach Karlsruhe bringen wollte Der Inhaber der Tiere, ein gewiſſer Karl Erb aus Karlsruhe⸗ wollte ſich die Beſchlagnahme der Tiere, die alsbald erfolgte, nicht gefallen laſſen und drohte, handgreiflich zu werden. Gegen den Schleichhändler wird vorgegangen werden. )(Schönau i.., 18. Juni. Im Walde oberhalb Atzenbach ſpielten zwei Burſchen namens Wilhelm Strütt und Albert Baum⸗ gartner mit einer geladenen Browningpiſtole. Die Waffe entlud ſich und der Schuß ging dem Baumgartner durch den Kopf und ver⸗ letzte ihn ſo ſchwer, daß er bald darauf verſchieden iſt. Strütt und ſein getöteter Freund ſollten jetzt zum Heeresdienſt einrücken *Bötzingen bei Emmendingen, 20. Juni. Auf der durch un⸗ ſeren Ort gelegten Materialbahn entgleiſten Lokomotive und ſechs Wagen. Während Bremſer und Führer des Zuges ſich retten konn⸗ ten, geriet der Heizer unter die umſtürzende Maſchine und wurde ſo ſchwer verletzt, daß er ſtarb. 3Weiher, 17. Jüni. In der geſtrigen Verſamml des Bauernvereins Weiher wurde die Feier des 25fährigen Beſtehens, gleichzeitig mit dem 25jährigen Amtsjubiläum des Vorſtandes Auguſt Holzer unter ſtarker Beteiligung aus dem Bezirk Bruchſal in ſchlichter Weiſe begangen. Bezirksvorſtand Ab⸗ geordneter Ziegelmayer überbrachte die Glückwünſche des Be⸗ zirkes, Direktor Dr. Aengenheiſter überreichte unter ehrender Anſprache ein Diplom nebſt Geſchenk im Namen des Hauptvor⸗ ſtandes und der Zentrale Freiburg. * Freiburg, 17. Juni. Ju der ordentlichen Mitgliederverſamm⸗ lung des Münſter baubereins, die alljährlich ſtattfindet, wurde mitgeteilt, daß der herrliche Bau bis jetzt von allen Kriegs⸗ gefahren verſchont und unverſehrt geblieben iſt. Wegen der Flieger⸗ gefahr iſt. der ganze Beſtand an alten Glasgemälden in den Seiten⸗ ſchiffen und im Querſchiff herausgenommen, in ſichere Schutzver⸗ wahrung gebracht und durch Notverglaſungen erſetzt worden. Nach⸗ dem Rechenſchaftsbericht ſtehen den Einnahmen von 188 287 Mf. imsgeſamt 111 120 Mk. Ausgaben gegenüber. Das Reinvermögen des Vereins beträgt 3,6 Millionen Mark, hat ſich ſomit gegen das Jahr 1916 um rund 50 000 Mk. vermehrt. Die Arbeiten am Turm des Münſters ſind auch im vergangenen Jahr fortgeſetzt worden. Pfalz, heſſen und Umgebung. * Freinsheim, 18 Juni. Wie es in den Kirſchenzentren Freinsheim⸗Weiſenheim gugebt, erzählt ein Händler, der ſich dieſer Tage das Schauſpiel anſah, wie folgt: In das gelobte Land, wo die für uns heute unerreichbaren Kirſchen wachſen, kommen täglich tauſende von Menſchen aus nah und fern, alle mit dem gleichen Ziele, Kirſchen zu ergattern. Da ber Großhändler Kirſchen nur an den Kleinhändler abgeben darf. ſtrömen die Scharen der Kirſchenliebhaber einfach 58 aufs Feld, um die Früchte dort vom Baume weg zu holen ie Kirſchen werden auf dem Felde meiſt gar nicht nach Gewicht verkauft, denn kaum hat der Bauer den Brechkorb gefüllt, iſt er ſchon die Ware für 7 und 8 Mart los. Der Preis ſpielt keine Rolle. Die Hauptfrage iſt das„Bekommen“, der Koſtenpunkt bleibt Nebenſache. Dem Händler, der nach den Kirſchenzentren kammt, ergeht es nicht anders, ols dem gewöhnlichen Sterblichen. Auch er muß darauf ausgehen, direkt an der Quelle Ein deutſcher Kunſterzieher. Von Oskar Graß. (Schluß.) 3 dieſer wahrhaften und vaterländiſchen Geſinnung heraus, Lichtwark 28 Jahre hindurch als Leiter der Kunſthalle ſeiner mat Hamburg gewirkt. Sein Amt war ihm nicht die Anſatz⸗ e einer Streber⸗Laufbahn, ſondern Lebenszweck. Die Ham⸗ urger Kunſthalle ſollte das in die Tat umſetzen, was er lehrte. Er hatte nicht den kindlichen und fruchtloſen Ehrgeiz, in der Samm⸗ ac einer Landesſtadt die Beſtrebungen von Welthauptſtädten uahmen, ein Ehrgeiz, der ſeine Kunſthalle nur zu einem ſchlech⸗ en Abklatſch eines Vorbildes gemacht hätte. Durch die gerade zutgegengeſetzte Art, mit der er die Hamburger Kunſthalle geſtaltete, at er dem deutſchen Volke vor Augen geſtellt, wie eine Provinz⸗ wolerie zu einer in ſich geſchloſſenen und wertvollen Anziehungs⸗ 05 Belehrungsanſtalt auszubauen ſei. Er ließ das Hamburger ſthalle im Bildnis feſthalten. Auf alle Weiſe förderte er nicht ſar die Hamburger Kunſt der Gegenwart, ſondern es gelang auch auer Spürſinn, alte bisher unbekannte Hambur ger Meiſter zu N. ilt 0 2 ͤ⸗ ie 10 er 1 15 9 bur cken. Vor allem richtete er ſein Augenmerk auf die Ham⸗ Er ber⸗ und geſamtdeutſche Kunſt des neunzehnten Jahrhunderts. war es, der durch Wort und Schrift hinwies auf die von der Kauſtwiſerſchaft vernachläſſigten Jahre 1800 bis 1850. Auf ſeine ſregung hin wurde im Jahre 1906 in Berlin eine Ueberſicht, über zei deutſche Kunſt des letzten Jahrhunderts veranſtaltet, und es igte ſich, daß bisher faſt unbekannte Künſtler, als ſehr bedeutende ſtungen der ganz Großen zuſam⸗ gelten haben.„Wenn die Lei 13 ee kann ſie(die deutſche Kunſt des⸗ 19. Jahrhun⸗ wußt ihr Haupt neben der franzöfſſchen und engliſchen en er Aachtart war allerdings Böcklin noch eine„neue Menbarung und Menzel ſtand ihm nicht unter den Franzoſen lerten Ranges, wie in unſeren Tagen unter dem Beifall von Galerie⸗ ſabern verkündet wird. Heute werden die deutſchen Künſtler aus kenerſten Hälfte des 19. Jahrhunderts ſchon wieder vergeſſen. Es Fu wie Lichtwark ſelbſt ſagt, daran, daß der Kunſthandel dieſe aſt„nicht pflegt“ So ſehr er für die heutige Kunſt eintrat, das aufdringliche Ge⸗ de der ſich jagenden„Richtungen erregte nur einen„Spott. n ate, wo jeder Kunſthändler ſeine immerwährende Ausſtellung Gange halten muß, kann jeder grüne Junge, der noch nicht ein⸗ aal Geſellenrang haben dürfte, ſeine Herbſt⸗ und ſeine Frühiahrs⸗ wesſtellung veranſtalten. Dieſe Möglichkeit knickt ſetzt piele Exiſten⸗ ie. Der junge Mann ſieht die Wände an, die ihm für 8 oder 14 Tage zur Verfügung ſtehen und malt drauflos, ſie in einem halben Problem der Farbe. 6 da⸗ burge die Konſtruktion des Körpers Aufſchluß, oder fragt er, wo eine Auet von Künſtlern abſchildern und berühmte Hamburger für die oder wenns hoch kommt, in einem Jahr mit Oelgemälden zu be⸗ decken— auf 8 Tage. Er malt Mittelſtücke— Schlager— malt Seitenſtücke, malt verſchiedene Dinge, die ihm gleichgültig ſind, um Abwechſlung⸗ hineinzubringen. Nichts von alledem entſteht, weil es in der Seele keimte und wuchs, bis es die Hülle ſprengte mit der ungeheuren Kraft des organiſchen Lebens, alles wird nur mit den Augen und mit den Händen gemacht, und als treibende Kraft ſteht dahinter nicht die Zeugungskraft einer feurigen Seele, ſondern die Eitelkeit.„Wen gehen die Studien der Hemdenmätze etwas an?! Die ſollen ſie für ſich behalten und erſt mit dem wirklichen Werk aus Licht kommen, wenn es ſoweit iſt.“ Und wer ſtimmt nicht Lichtwarks Worten zu, wenn er überblickt, was uns heute im Bild⸗ nis als geniale Leiſtung geboten wird?„Ob der Dargeſtellte ſitzt oder ſteht, iſt oft nicht zu erkennen. Ob die Beine ihm oder einem anderen gehören, erſcheint gleichgültig gegenüber dem einzigen Wünſcht der üunbefangene Betrachter über Hand, ein Arm, ein Fuß abgeblieben, ſo heißt er Pedant.“ Den Malbefliſſenen, die ihre ſchwächliche Eigenart durch Nachahmen franzöſiſcher Künftler völlig erſticken, rüft er zu:„Die Franzoſen pflegen im Gegenſatz zu uns das ganz klare Bewußtſein zu haben, daß die Art, wie die Mehrzahl unſerer Künſtler zu ihnen in die Lehre geht, ehe ſie ihre Kräfte zu Haus entwicklt haben, mehr ver⸗ nichtet, als aufbaut: Was wollen eure jungen Künſtler bei uns? fragen ſie. Habt Ihr nicht Holbein? Ihr ſeid anders als wir. Ihr müßt damit beginnen, eurer Natur zu folgen, nicht der unſeren. Man ſieht, Lichtwark ließ ſich über die wahre Beſchaffenheit von Nichtkönnern und Nachahniern nicht täuſchen, auch nicht durch die Wertſchätzung, die ihnen der Kunſthandel angedeihen läßt. Er anerkannte die guten Seiten des Kunſthandels und verurteilte um ſo ſchärfer ſeine ſchlechten. Er bedauerte, daß durch den„unge⸗ heuren Betrleb des Kunſthandels“ das Kunſtwerk zur Handelsware werde und er fragt:„Iſt das der feſte Boden einer Wirklichkeit, wo der Kunſthandel Kunſt für ſeine Ausſtellungen züchtet? und Lieferungskontrakte große Begabungen in ſein Joch zwingt?“ „Es kann bei uns vorkommen, daß den perſönliche Geſchmack eines Kunſthändlers mehr bedeutet als Staat, elkademie, das ganze ſtaat⸗ liche Schulweſen und die Preſſe und einfach die Entwicklung⸗einer Generation von Begabungen beſtimmt.“ Wie Lichtwark in allen möglichen künſtleriſchen Dingen bis herab zur Blumenvaſe Belehrung verbreitete, wie er unter anderm zeigte, daß auch Schulkinder an der Kunſt teilnehmen können, wenn ſie ihnen in einer ihrem Verſtändnis entſprechenden Art nahege⸗ bracht wird, das mag der Kunſtfreund den beiden Auswahlbänden Wo er, wenn es ihm beliebt, als Sklavenhalter auftritt und durch Arbeits⸗ entnehmen und in der Schrift„Uebungen in der Betrachtung von Kunſtwerken“ nachleſen! Dieſe Abhandlung iſt in die Auswahl nicht einbezogen; einige der obigen Belegſtellen ſind ihr entnommen. Unſere Anführungen aus Lichtwarks Schriften werden auch dar⸗ tun, daß er ſeine Auffaſſungen durchaus klar, einfach und ohne ver⸗ ſchleiernde Umſchweife kundgab. Man hat den Eindruck, daß er damit in bewußten Gegenſatz zu der bombaſtiſchen Inhaltsloſigkeit einer Reihe ſeiner Fachgenoſſen treten wollte, jener„Fachmänner? die ihre Hohlheit durch eine gemachte Begeiſterung verhüllen müf⸗ ſen. Er verlangte ein„lesbares Deutſch“ und er hat ſelbſt ein vor⸗ treffliches geſchrieben. Er machte ſich ſelbſt einmal luſtig über die „Soll⸗ und Mußäſtheten, die im Grunde nur Phonographen ſind.“ Lichtwark hatte etwas Eigenes zu ſagen, und weil der Inhalt ſeines Denkens und Wollens ein klarer war, konnte er ihn auch zum Aushbruck bringen. Gerade mir in Süddeutſchland haben allen Grund, das von dieſem Hanſeaten zu lernen, was uns in bedenklichem Maße Selbſtändigkeit. Wir bedürfen ihrer insbeſondere jenem Berliner⸗ tum gegenüber, das in ſeinen Kunſtäußerungen weder norddeutſch, noch ausländiſch oder allgemein menſchlich, ſondern geſinnungslos und deshalb ohne Zukunftswert iſt. Schon Goethe hat das dortige „Geſchmäcklerpfaffenweſen“ verabſcheut. Für Heine war Berlin die Stadt des„Man⸗ſo⸗tuns“ und für Börne die Stadt der Schlag⸗ worte. Später, im Jahre 1879, ſchrieb Th. Fontane, der ſeine Landsleute gewiß gut kannte, in einem Drief:„Die klugen, pfiffi⸗ gen und in vielen Dingen wirklich begabten Berliner ſind unbegabt in Sachen der Kunſt. Sie haben keinen Geſchmack, ſie können gut von ſchlecht nicht unterſcheiden und deshalb ſind ſie bei aller Groß⸗ mäuligkeit in Kunſtſachen feige, gänzlich unſelbſtändig und ſpringen dem Vor⸗ und Leithammel nach.“ Anſangs der neunziger Jahre meinte dann Lichtwark, das Berliner Bürgertum habe noch„alle Allüren des Emporkömmlings“ und er warnte vor dem„nivellie⸗ renden Einfluſſe, der, von Berlin ausgehend, in den norddeutſchen Städten ſchon ſo verheerend zu wirken beginnt“. Heute iſt das alles noch ſchlimmer geworden, denn inzwiſchen iſt der mäßig ergiebige Kunſtboden der Mark zum Tummelplaßz eines bunten Völkergemiſchs geworden, das ſich krampfhaft an⸗ ſtrengt, künſtleriſchen Geiſt zu zeigen Beſtrebungen, welche Hei⸗ mat und Sittlichkeit nicht verleugnen, dienen ihm zum Geſpölt, und ſeine geiſtigen Bedürfniſſe erſchöpfen ſich inm öden„Senſaklonen“. Je werxtloſer ſie ſind, deſto lauter läßt es ſie in die Welt ſchreien; das entſpricht der gewohnten⸗ Art ſeiner ſonſtigen geſchäftlichen Tätigkeit. Nie fehlt dabei der lüſterne Blick nach Paris, deſſen „Kultur“ dem Emporkömmling und ſeinem Anhang ſchmarotzender Aeſtheten ſo ausnehmend gefällt. Meiſt ſind die Urheber des Ge⸗ tues gar keine Deutſchen. Ihr betonter„Internationalismus“ iſt 41 1l 1 1 — — ———. ̃ĩᷣ———— —%⅜ũri—; ̃——————————————ß———— —— eee 50 Eu „Mit dem anderen Frühobſt dürfte es kaum anders werden. aber die Landesobſtſtelle die Kontrolle darüber ausüben will, daß trotzdem die Schleichhändler ihr ſcheues Gewerbe nicht ausüben können, iſt uns unerfindlich. des Mordes in Tateinheit mit einem Verbrechen 4. Seite. Nr. 282. Mannheimer Ge: ral- Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 19. Juni 1918. etwas zu 8 und unter dieſen Umſtänden kommen ganz über⸗ teiebene Preiſe zuſtande. Die Zuſtände auf dem Kirſchenmarkte zeigen, daß die behördlichen Vorſchriften kurzerhand beſeitegeſchoben werden, und daß man die Ibaler wel Beſtimmungen einfach als Fetzen Papier berrachtet. Unter dieſem Geſichtspunkte bleibt auch für die üorige Obſternte kuum etwas beſſeres zu erwarten. wenn es die Behörde nicht verſteht, ſich anders Geltung zu verſchaffen * Speyer, 18 Juni. In einer der letzten Nächte wurde aus dem ſtädtiſchen Stall an der Rheinhäuſerſtraße ein großer, der Stadt ehöriger Zugochſe geſtohlen. Die Spuren führten zum kſelsdamm in der Nähe des früheren Pulverhäuschens, woſelbſt der geſtohlene Ochſe, allerdings geſchlachtet, aufgefunden wurde. Ein Teil des Fleiſches, der Eingeweide und der Haut war ver⸗ ſchwunden. Von den Tätern fehlt bis jetzt jede Spur. ꝗ Aus der Weſtpfalz, 17. Juni. Ueber die Ergebgiſſe der neu eröffneten Rehjegd wird in Jägerkreiſen verſchiedentlich geklagt. Beſonders Rehböcke ſeien ſehr wenig vorhanden, hervor⸗ 9405 durch die verſa, erfte Bejagung und den letzten ſtrengen Winter. Trotzdem waren zahlreiche Jagdverſteigerungen der letzten Monate für die G⸗meinden ſehr erträglich. Die demnächſt zu eröffnende Niederjagd verſpricht ein beſtete Ergebnis beſonders bezüglich des Haſenbeſtandes. /Horubach(Pfalz), 17. Juni. eckten Getreidevorräten durchgeführt, die immer noch erfolgreich ſind. Ein eigenartiges Verſteck hatte ſich ein Ackerer im znahen Mauſchbach erkoren, der eine Bütte und einen Sack voll Weizen im Schweineſtall verſteckt hatte, von wo ſie der Gendarm ans Tageslicht beförderte. Das Suchen iſt infolge des unvernünf⸗ n Verhaltens vieler Landwirte mit großen Unannehmlichkeiten die Beamten verknüpft. + Darmſtadt, 18. Juni. Eine ſiberraſchende Nachricht bringt ſoeben die amtliche„Darmſt. Ztg.“ in einer Bekanntmachugg des heſſiſchen Miniſteriums des Innern. Danach wird in Abänderung der Vekanntmachung vom 29. Mai betr. den Verkehr mit gaſt beſtimmt: Der 8 3 der Verordnung, wonach dem Erzeuger die Abgabe von Fagen Obſt an Selbſtverbraucher aus anderen Gemar⸗ e engen bis zu 5 Kg. geſtatter iſt, wird auf⸗ 5 oben und triit dieſe Bekanntmachung ſofort in Kraft. Gewiß iſt der Unfug, der mit dem Ankauf von Obſt von Seiten der Ver⸗ braucher ſomohl, wie der Erzeuger getrieben wurde, ungeheuerlich gemeſen. Boten doch die Käufer beiſpielsweiſe den Kirſchbaum⸗ beſitzern am Baume ſelbſt außer dem Höchſtpreis von 65 1 noch 60—70 Pfg. Trinkgeld. Für dieſen hohen Preis ging das Obſt in die beuachbarten Großſtädte. Aehnlich ging es— mit Erdbecren. Wie Serichtszeitung. FJrankfurt d.., 18. Juni. In zweitägiger Sitzung wurde am S ch w urgericht gegen eine Betrügergeſellſchaft verhandelt, die den Eiſenbahnfiskus durch Fahrkartenſchwindeleien geſchädigt hat. Der 31jährige ehemalige Eiſenbahnſekretär Leonhard Iſen⸗ arm aus Straßburg hatte nach Verbüßen einer Zuchthausſtrafe von 5 Jahren eine Stellung als Nachtportier in einem hieſigen Hotel angenommen, in dem der 27jährige Kaufmann Willy Haut aus Köslin Buchhalter und der 21jährige Friedrich Kreuzer au⸗ Weinsheim Heizer war. Iſenarm und Haut fertigten Fahrkarten Paſchn Klaſſe an, um ſie Hotelgäſten als echte zu verkaufen. Die ſchung war nach dem Gutachten des Eiſenbahndirektor Klingen⸗ berg ſo gut, daß ſie dem Stationsperſonal an den Bahnſteigſper⸗ ren entgehen mußte. Einen weiteren Schwindel verübten die Bei⸗ den mit abgefahrenen echten Fahrkarten, die ihnen, durch kleine Geſchenke veranlaßt, der Stationsſchaffner Guſtay Gail, der an der Bahnſteigfperre auf dem hieſigen Hauptbahnhof beſchäftigt war, lieferte. Hierbei wirkten mit Heiger Kreuzer und ſein Vater, der Kaufmann Friedrich Kreuzer in Weinsheim bei Worms. Iſenarm war gerade dabei, eine dritte Sache, einen Nachnahme⸗ indel zu or niſieren, als die ganze Geſellſchaft verhaftet wurde. Iſenarm und d ut wurden zu ſe 5 Gefängnis, Gail zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt. Kreuzer ſen. erhielt ein Jahr und ſein Sohn 9 Monate Gefängnis. Die ganze Unterſuchungshaft wird allen Angeklagten angerechnet. 1 München, 19. Juni. Von der Jugendſtrafkammer 55 erichts München J wurde der noch nicht 18 Jahre alte loſſer uſt Wagner von München wegen 1 5 8 weren Raubes, wegen mehrerer Diebſtähle und ſen Sachbeſchädigung u einer Geſamtgefängnisſtrafe— 15 urteilt. Wagner hak am 4. Dezember 1917 in München den Bild⸗ hauer Mario Vienello in deſſen Wohnung in der Thereſienſtraße mit einem Revolver vorſätzlich und mit Ueberlegung getötet und gus der Wohnung des Vienello 1000 Mark getaubt. Außerdem hat Wagner früßer ſchon eine Straßendirne beſtohlen und in Augsburg aus einem Flobertgewehr auf einen vollbeſetzten Straßenbahnwagen geſcho ohne jemand zu verletzen. Mit gner teilte die Anklage der 3jäbrige Schneider Ametsmeier, der von dem Vorhaben die ee 0 nde Form ihrer Feindſchaft gegen alles De kurzem hat die„Kölniſche Zeitung“ darauf hingewi 22 daß unter den 19 Unterzeichnern des läppiſchen Programms des „Dodaismus(der neueſten Aufregung von Berlin W.., die 8 er— ſich mindeſtens amen befin mit ausländiſchem, franzöſiſchem, flaviſchem und 9 e Der„nivellierende Einfluß“ beginnt im letzten Jahrzehnt auch in Süddeutſchland„verheerend zu wirken. Bon München glaubt Lichtwark, daß es durch die Anknüpfung an die eigene Vergangen⸗ heit ſich ſelbſtändig erhalten könne. Andere wichtige Städte Süd⸗ deutſchlands haben keine oder nur geringe kunſtgeſchichtliche Stützen. Dort beruht der Segen oder Unſegen der Kunſtpflege allein auf der Einſicht und dem Willen des Bürgertums. Es wird zu achtbaren Sungen nur dadurch gelangen, daß es— Lichtwarks Lehren ent⸗ ſprechend— die Kunſtpflege als einen ernſten Teil ſeiner allge⸗ meinen Lebensgeſtaltung betrachtet, überall von ſeinem örtlichen Volkstum ausgeht und, ſoweit dies verſagt, mit bewußtem Wollen darnach ſtrebt, aus deutſch⸗heimatlichem Geiſte heraus Eignes zu Wenn ſich die Bürgerſchaft andere Wege führen läßt, o könnte ſich die Warnung des nordiſchen Kunſterziehers bewahr⸗ 275 e eee, Nar +5 olk 473 zerſtört, wo vor der Entwicklung ſeiner eigenen Kräfte einem fremden Einfluß hingibt.“ Aus dem Mannheimer Runſtleben. Meater · Nachricht. Wegen mehrfacher Erkrankungen im Perſonal wird anſtelle von„Der Barbier von Sevilla“ heute abend„Der Zi⸗ geunerbaron7 gegeben. Roſe-Ouarteii— Lonny Eyſtein. Wir weiſen ganz beſonders daß heute Abend, Beginn 28 Uhr, im Kaſinoſaal das Wiener Roſé⸗Quartett mil Lonny CIyſtein aus Köln am Flügel einen einmaligen Kammermufikabend veranſtaltet. Theaterkulturverbund. Die Leſung von Hanns Johſt's„Der junge Menſch“, die am 27. Juni im Verſammlungsſaal als Veranſtaltung des hieſigen Thedterkulturverbandes ſtattfindet, hat Herr Hofſchauſpieler Fritz .¹ emar übernammen. Inſtitut für höheres Alavierſpiel und Seminar, zugleich Inſtrumen⸗ kual · und gſchule in Maunheim. Am Montag, den 24. Juni, abends 8 Uhr, findet im Vor⸗ tagsſaal der Anſtalt M 4, 1 der zweite diesjährige Vortragsabend 35 der ee un Frl. Eliſabeth Stärck, Schülerin Direk⸗ els, beſtritten wird. Frl. Stärck, die ſich kürzlich erfolgreich der ee, unterzogen hat, wird folgende Werke zum Vor⸗ teag bringen: Bach, Präludium und Fuge in G: Beethoven, So⸗ naie in C op. 53; Chopin, Etuden op. 10 No. 5 u. 12: Weber, Kon⸗ duriſtück in f⸗ moll op 79. J Durch die Gendarmerie werden zurzeit in der Umgebung wiederum Kontrollen nach ver⸗ des Wagners Kenntnis hatte, es aber unterließ, die Polizei zu ver⸗ 1 5 50 Das geraubte Geld hat Ametsmeier von Wagner zur uſbewahrung angenommen und hiervon 200 Mark als Anteil für ſich behalten. Zu den früheren Diebſtählen hat er den Wagner angeſtiftet und jedenfalls ſeinen Beuteanteil erhalten Ametsmeier murde zu zwei Jahren ſechs Monaten Gefängnis und 5 Jahren Ehrverluſt verurteilt. die Vollsernährung. Ausnahmebeſtimmungen von der Erſatzlebensmiltel⸗- verordnung. Der Staatsſekretär des Kriegsernährungsamts hat am 15. Juni d. J. eine Verordnung erlaſſen(„Reichsanzeiger 1918, Nr. 139), nach der eine Anzahl Erſatzlebensmittel und zwar Marga⸗ rine, Kunſtſpeiſeſeit, Süßſtoffe, ferner Lebensmittel. die nur wegen der Verwendung von Süßſtoff an ſich Erſatzlebensmittel ſind, ferner künſtliche Mineralwäſſer allgeinein von der Genehmigungs⸗ pflicht ausgenommen werden. Auch künſtliche Zitronen⸗, Erdbeer⸗, Himbeer⸗, Kirſch⸗, Johannisbeer⸗ und Waldmeiſter⸗L i mo⸗ naden werden von der Genehmigungspflicht freigeſtellt, wenn die bei ihrer Herſtellung verwendeten Erſatzmittel von einer Erſatz⸗ mittelſtelle bereits genehmigt ſind. Das gleiche gilt für Kuchen, Torten und Zuckerwaren und für zum als⸗ baldigen Verzehr beſtimmee küchenmäßigen Zubereitun⸗ gen, wie Kaffee⸗ und Tee⸗Erſatzgetränke, Puddings, Salate, Speiſeeis uſw. Ferner iſt durch dieſe Bekanntmachung nachgelaſſen, daß für Waren, die in Packungen oder W abgegeben werden, auf denen der Preis, Herſteller und ein entſprechender Zenehmigungs⸗ vermerk(Erſatzmittelſtelle, Datum, Nummer) angebracht iſt, die durch die ae ee vorgeſchrievene Beſchetnigung abgegeben werden kann. Die Händler werden aber gut tun. in dieſen Fällen 3. B. durch der Rechnungen dafür zu ſorgen, daß ſie jederzeit den Nachweis über die Bezugsquelle führen können. Schließlich iſt den dringenden Wünſchen des Handels ent⸗ ſprechend, der nicht in der Lage war, ſeine vor dem 1. Mai eia⸗ gekauften Beſtände bis zum 1. Juli abzuſetzen, die Friſt für den Verkauf dieſer Waren bis zum 1. Oktober 1918 ꝛverlängeet worden. Dieſe Ausnahme gilt nicht für Herſteller von Erſatzlebensmitteln, da dieſe bereits ſeit dem 1. Mai nur genehmigte Waren verkaufen dürfen. Letzte Meloͤungen. De Einleitungskämpfe der öſterreichiſchen Offenſive. Privattelegramm unſeres zum italieniſchen Kriegsſchauplatz entſandten Kriegsberichterſtatters Kirchlehner. K. u. f. Kriegspreſſequartier, 19. Juni. Die öſterreichiſch⸗ungariſche Offenſive iſt über die G⸗ LAkben nur an der Piave, wo unter Zurückhaltung der Mitte der Nord⸗ und Südflügel kämpfend vordrifnngen. Der Nord⸗ flügel Montello bedrängt ſchon die Itoliener, die füdlich dieſer Hoöͤhe verblieben. Der Südflügel dringt beiderſeits der Bahn nach Meſtre vor gegen den Waſſerlauf des Vallio. Stärkſte Gegenangriffe des Feindes, gegen die Mitte gerich⸗ tet, waren bisher vergebens. Täglich werden einige Tauſend Gefangene gemacht. An der Gebirgs⸗ front Aſiago—Piape ſtehen unſere Truppen nach vollzogener Demonſtration in den gewonnenen Stellungen in erfolgreicher Abwehr. An der Etſchfront und in Judikarien bisher bloß Artilleriekämpfe. 15 Kilometer von Treviſo. e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 20. Juni.(Priv.⸗Tel., g..) Der„Secolo“ berichtet: Die öſterreichiſchen Truppen an der Piave ſtehen nunmehr 15 Kilometer von Treviſo entfernt. Die Italiener leiſten an der Einbruchsſtelle heftigſten Widerſtand, da Treviſo der wichtigſte Bahnknotenpunkt im Front⸗ bereich iſt. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 20. Juni.(Priv.⸗Tel., g..) „Secolo“ meldet die weitere Artilleriebeſchießung von Treviſo, das vollſtändig geräumt ſei; mehrere Häuſerviertel ſind in Brand geraten. Die Zone zwiſchen Treviſo, Vizenzo und Baſſano wurde als kriegsgefährdetes Gebiet erklärt und die Bevölkerung, die noch zurückgeblieben iſt ſeit dem Herbſt letzten Jahres, wurde evakuiert. Die ſtrategiſche wichtige Linie Tre⸗ viſo— Baſſano ſteht unter Artilleriefeuer. Gegen den hetzeriſchen Telegraph“. Haag, 20. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Der„Neuwe Courant“ wendet ſich anläßlich des Beſchluſſes der engliſchen Regierung, Troelſtra keinen Paß für die Ausreiſe nach London zu ge⸗ währen, gegen die Preſſetreibereien des„unholländiſchen und anti⸗ holländiſchen„Telegraph“ und gegen ſeinen„berüchtigten“ Kor⸗ reſpondenten in England Vanderpeer. Das Blatt ſchreibt: Wir e nicht, daß der gewöhnliche Engländer, der mehr Gefühl für nſtand und Ehre hat als dieſe Herren, dieſelbe Verachtung für dieſe Hetzer fühlen wird, wie die Niederländer, die ſich nicht dußch die Sympathien für die Entente haben verblenden laſſen. 57 0 Engliſcher Flieger in Dänemark gelandet. Kopenhagen, 20. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) In Ring⸗ kobing auf Klaegodde in Fjaltring nahe dem Niſum Fjord ſtür zte am Vormittag ein engliſches Flugzeug ab. Der Inſaſſe, ein Leutnant Smitſon, iſt gerettet. Ecr war um 2 Uhr morgens in der Nordſee von einem engliſchen Kriegsſchiff abgeflogen und landete infolge Nebels und eines kleineren Motorfehlers. Der Fliegerleutnant glaubt, den Motor ſelbſt reparieren zu können. Der Fliegeroffizier hält ſich hier beim Zollkontrolleur auf; am Nachmittag findet ein poli⸗ zeiliches Verhör ſtatt. Der franzöſiſche Jahrgang 1920 an der Front. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 20. Juni.(Pr.⸗Tel. g..) Der Pariſer Temps meldet: Der Heeresausſchuß der Kammer hat am Mittwoch der Verwendung des einberufenen Jahr⸗ gangs 1920 in der zweiten und dritten Linie der Kampffront mit einigen Vorbehalten zugeſtimmt. Der„nicht ſehr optimiſtiſche Bonar Law. Amſterdam, 20 Juni.(W7B Nichtamtlich.) In einer er⸗ gänzenden Meldung über die geſtrige Unterhausſitzung ſtellte der Londoner Korreſpondent des Allgemeen Handels⸗ blad“ ſeſt, daß die Ueberſicht, die Bonar Law über die mili⸗ täriſche Lage gab, nicht ſehr optimiſtiſch war. Trotz ſeiner ermutigenden Verſicherungen, die in dem Augenblick, wo ſie ausgeſprochen wurden, befriedigend klangen, wurde im weiteren Verlauf der Debatte die Forderung der Abgeordneten Walter Roch (Liberal) und Page Croft(Unioniſt), welche von Aſquith kräftig unterſtützt wurde, auf eingehendere Aufſchlüſſe über einige ſehr beunruhigende Ereigniſſe der letzten Monate, mit viel Sympathie begrüßt. Außer dem ungewöhnlich ernſten Ton, im dem Aſquith über die allgemeine Kriegslage ſprach, war das Bemerkens⸗ werte in ſeiner eindrucksvollen Rede der Nachdruck, mit dem er eine aktivere Politik gegenüber Rußland verlangte und ſagte, man müſſe Rußland nicht wie einen Faktor behandeln, der nicht mehr in Frage komme. Eine ſolche Politik würde kurzſichtig ſein. Die Alliierten müſſen freundſchaftliche Beziehungen an⸗ knüpfen und zu dieſem Zweck alle Mittel der Diplomatie aufbieten. Engliſche Uebergangswirkſchaft. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 20. Juni.(Priv.⸗Tel. 4.) Nach einer Londoner Meldung tritt die britiſche Reichs⸗ konferenz in der erſten Juliwoche wieder in London zuſammen. Nach engliſchen Blättermeldungen ſoll die Konferenz Beſchlüſſe über die Geſtaltung der Uebergangswirtſchaft für England und die engliſchen Dominions faſſen. Handel und industrie. Vom Tabakmarkt. Mannheim, 19. Juni.(Wochenbericht.) Es zeigte sich fortdauernd Nachfrage nach Tabaksetzlingen. Die für diese Ware bezahlten Preise waren fast durchweg hoch; sie bewegten sich zwischen 35 und 50 Mark für die 1000 Stück. Vereinzelt traten Klagen auf über Beschädigungen der Tabakpflanzen durch Un- geziefer, ohne bis jetzt größeren Umfang zu erlangen. Mit den Abrufungen der 191 7er Vorernte-Tabaken wurde fortgefahren; die Ausführung der Aufträge erfolgte meist in langsamer Weise, was mit dem Mangel an Arbeitskräften und Packstoffen zusammen- hängt. In der Preislage von etwa 110 Mark der Zentner wurden 191 7er Tabakgrumpen in die Hände der Verarbeiter geleitet. Von Vorbruchsandblatt gehandelte Posten wurden mit 150—160 Mark der Zentner bewertet. Auf Rippenkontingent bezogene 191 7er Gaiz- tabake brachten 78—85 Mark der Zentner. Soweit die Rauch- tabakhersteller mit Bedarfsanerkenntnissen versehen waren, suchten sie neben Gaizen auch vorjährige Hageltabake zu er- werben, deren Beschaffung bei den stark verringerten Beständen erschwert war. Die Preise gingen von etwa 175—200 Mark für den Zentner. Inzwischen kommen die Haupttabake des 191 7er Folgte bisher Freigabe der Ware für die Verarbeitung noch nicht. Das Sortieren der neuen Deck- und Umblattabake nimmt die meisten Arbeitskräfte in den Magazinen in Anspruch. Die gũn- stige Beschaffenheit der Ware läßt neben der Knappheit an alter Ware den Wunsch der Verarbeiter nach baldiger Freigabe der vor- jährigen Haupttabake immer dringlicher verden. Inzwischen ieten süddeutsche Vermittler diese Ware vorbehaltlich der Frei- gabe zum Verkaufe an, der allerdings erst später vor sich gehen kann. Alte Pfälzer Tabake konnten nur ab und zu beschafft wer⸗ den. Meist waren es 191ber Schneideguttabake, sehr wenig Zi- garrenrohware, dann auch etwas Magazin-Abfälle und Spitzen. Kleinere Mengen 1916er rheinpfälzische Ware wurde zu 165—170 Mark die 50 Kilo angedient. Im Hinblick darauf, daß neben In- landware auch Auslandserzeugnisse sehr knapp sind, spitzt sich die Lage des Tabakmarktes für die Verarbeiter immer mehr zu. Die von der Deutschen Tabakhandelsgesellschaft angeordnete Be- schlagnahme der Tabake bei Verarbeitern, soweit diese Ware über den kontingentierten Bedarf bis zum Schlusse des Jahres hinaus- geht, hat eine Gegenaktion bei den durch diese Maßnahme betrof- fenen Verarbeitern hervorgerufen. die aber aller Wahrscheinlich- keit nach im Sande verlaufen dürfte. Neckarwerke.-G. in Enlingen. Die Gesellschaft, die zum Konzern der Gesellschaft für elek- trische Unternehmungen gehört, konnte nur mit außerordentlichen Ans den Betrieb in 1917 durchhalten. Angesicirts det erheblichen Verteuerung der Betriebsmaterialien usw. wurden durch gütliche Einigung mit den Stromabnehmern die Stromver- kaufspreise es des Versor- gungsgebiets d eckarwer! von denselben versorgten E e am Jahresschluß 57 188 KW(i. V. 33487 KW). Die Zahl der an en Gemeinden blieb mit 181 unverändert, dagegen erfolgte der Anschlaß der städtischen Elek- trizitätswerke Waiblingen und Schorndorf an die Hochspamnungs⸗ anlagen zu gemeinsamer Stromversorgung mit dem Kraftwerk Alt⸗ Württeniberg. Die Siromerzeugung nebst St von aus- — Werken betrug 45.99(36.35) Mill. Kwst., Wovon 33.42 26.30) Mill. Rwst. nutzbar a Wwurden. Die gesamben iebsei stiegen von 3 406 O2 M. auf 4634 224., während Betriebsunkosſen 2 756 810 M.(1 701 694.) erforderten. Nach 344 900 M.(275 000.) Abschreibhiumgen und Nücklagen verbleibt ein Reingewinn von 850 221(852 400) M. woraus wieder 5,5 Prozent Dividende auf die Vorzugsaktien und 5 Prozent auf die Stammaktien verteilt werden. In der Bilanz steht den samten An und auswärtigen Zentralen mit einem Buchwert von 26.23(25.8) Mill.., der Abschreibungsfonds mit.67 240) Min. M. gegenüber. In Bankguthaben waren 0. 78(.80) Alionen M. und in Effekſen.18(O. 12) Mifl. M. vorhanden. i- toren betrugen.14(.04) Mifl. M. während Kreditoren.84 (.50) Mill. M. zu fordern hatten. Die verſlossenen drei Monate des neuen Geschäftsſahres zeigten eine weitere Steigerung der Ausgaben, so daß es unmöglich erscheine, mit den Zurzeit ver- einbarten Preiserhöhungen im laufenden ſahre durchzukommen. Frankfurter Weregnerbörse. Frankfurt, 20. Juni.(Priv.-Tel.) Bei ruhigem Geschiäft zeigbe die Börse teilweise ein freundlicheres Aussehen. Im Verlauf setzte sich, ausgehend vom Markte der Montanwerte, eine schwächere Haltung durch, neben Phönix Bergbau gaben auch Deutsch-Luxemburger nach. Oderschlesische Papiere 1 5 lustlos. Am Markte der Rüstungswerte konnten sich Kleyeraktien erhöhen. Daimler, Benz und Neckarsulmer behaupteten den Kurs- stand. Elektrizitãtpapiere konnten sich ziemlich behaupten. Felten und Guilleaume mäßig besser und Schuckert fanden Käufer. Schiff- fahrtsaktien unterlagen nur Schwankungen. In Paket- fahrt fanden einige Umsätze statt. Chemische Werte ziemlich gut behauptet. Anilin, auch Höchster konnten sich befestigen. Die von Wien abhängigen Werte zeigten größtenteils ein hwaches Aussehen. Recht lustlos gestaltete sich der Verkehr in Petroleum und Kaliwerten. Am Bankenmarkt war ebenfalls wenig Geschäft. Metallbank und Dresdener fanden Beachtung. Am Markte der mit Einheitskursen notierten Werten war die Tendenz überwiegend behauptet. Heimische Fonds befestigt. Oesterreichisch-ungarische Anleihen geschäftslos. In anbetracht der heute stattfindenden Besprechung im Handelsministerium über die Maßnahmen zur Eindämmnug der Spekulation nahm die Börse eine abwartende Haltung ein und schlof bei behaupteter Tendenz. Privatdiskont 4 Proxent. Dernner Wertpaplerbörse. Berlin. 20. Juni. Devisenmarkt.) Auszahlungen für: 20. 18. Oeld Brief Qeld Brief Konstantinopel! 20.15 20.25 20.15 20.25 Holland 100 Qulden 253.50 254.50 253.50 254.50 Dänemark 100 Kronen 158.50 159.00 158.50 159.00 Schweden 100 Kronen 116.25 176.75 176.25 176.75 Norwegen 100 Kronen.„ 1060.25 160.75 160.25 160.75 Schweiz 100 Franken. 129.50 129.73 129.50 129.75 Oest.-Ungarn 100 Kronen· 62.55 62.65 63.55 63.65 Spaniienee 103.— 104.— 104— 104.— Bulgarien 100 Leva 79.— 79.% 79.— 79.% erlin, 20. Juni. Wenn auch wegen der Unsicherheit Uber die Mgnahmen gegen die übermäßige spekulative Betäti Zu- rückhaltung und Unsicherheit vorherrschend blieben, 80 5 die Börse unverkennbare Widerstandskraft gegen weitere Rückgünge. Die Stimmung kann im großen Ganzen als wesentlich ſfreundli bezeichnet werden. Verschiedentlich bröckelten die Kurse zwar noch weiter leicht ab, Schwankungen traten auch im Verlaufe ein, doch sind im Gegensatz hierzu für einige Werte am Schiflahrts- und Montanmarkt auch Besserungen festzustellen. Das Geschäft war sehr geringfügig. Schifferbörse zu Dulsburg-Ruhrort. Duisburg-Ruhrort, 19. Juni. Amtliche Notierun Bergfahrt. Frachtsätze von den Nhein-Ruhr-Häfen nach Mainz-Gustavsburg .00, nach Mainplätzen bis Frankfurt a. M..25, nach Mannheim .00, nach Karlsruhe.20. nach Lauterburg.50, nach Sir i. E..00; Frachtsatze von Häfen des Rhein-Herne-Kanals Mainz-Oustavsburg.50, nach Mainplatzen bis Franklurt a. M. .75, nach Mannheim.50, nacht Karisruhe.80, nach Lauterburg .00, nach Straßburg i. E..50; Schlepplöhne von den Nhein-⸗Ruhr. Hafen nach Mainz-Qustavsburg.40, nach Mannheim.60 Niaszz, 100 fl 253.75 M. Jahrgangs nach und nach aus der zweiten Fermentation, doch er- 4* gerꝰ ———— 1 Donnerstag, den 20. Jumt 1918. du verzeichnen iſt. maunheimer General · Anzeiger.(Abend · Ausgabe.) Nr. 282. 8. Seite. der Alurz ins Glück. Ein Schwarzwaldroman. Von Max Bittrich. 15)(Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) „Verheiratet ſind Sie nicht!“, rief Leiſte und legte das letzte Heft fort.„Reden wir lieber über die Menſchelchen Vorurteile!“ „Sind Sie verheiratet?“ wagte ſich Engelbert zu erkundigen. Schwappl Schwapp! machte Leiſte und ſchüttelte ſich. Er ſtellte ſich mit dem ausgewählten Heft auf einen Schemel hinter den Tiſch, vergrub die linke Hand in der Weſtenöffnung und hub an, die menſchlichen Vorurteile als Glücksſchänder niederzu⸗ metzeln. „Es iſt bedauerlich“, begann er„daß man den Vorurteilen keſtloſen Spielraum gibt und eatgegenwirkende Dinge, inſonderheit eima eine lebenſpendende oder lebenführende Frage, nicht eingehen⸗ der auf ihren inneren Wert prüft und nicht erforſcht, wie hoch der Prozenlſatz des Gewinnes oder der Nützlichkeit und des berechneten Schadens oder der Nutzloſigkeit iſt, ſein wird oder kann. Beſſer, weniger uneben vielleicht, ausgedrückt: ob die Sonne nicht die Schatten überſtrahlt. Noch anders vorgeſtellt: ob denn irgendein Schaden das Haupt erheht und ein Knüppel zyiſchen die Beine geworfen wird ſozuſagen humanen oder auch weiterliegenden, doch immerhin vorteilhaften Beſtrebungen; will ſagen: ob ein Fortſchritt berausſchaut ober gar kein chstum ewiger Eigenſchaften und Ziele Er hieit ein wenig inne und ſein Auge weilte auf Engelbert, der den Redner ungläubig anlächelte, denn ihm war der Siun des ags durchaus nicht eingegangen. Leiſte war einer andern Wirkung ſicher und fuhr fork: „Des Menſchen Unvollkommenheit, ſie mag einerſeits nicht un⸗ ebene Erfolge erzielen, andererſeits Benachteiligungen durch unbe⸗ kannte Mächte und Kräfte von ſich ſtoßen, hat doch leider eine fixe Idee zum ausſchlaggebenden Faktor erhoben: ein Ding, eine Sache, eine Aungzune, eine Vermutung für wahr und unwahr, bös oder ungerechtfertigt gelten zu laſſen, auch ſofern gar nichts Seiendes oder Beweiſendes vorhanden iſt, lediglich weil Andere ſagen oder behaupten oder meinen, nicht auf Grund eigener Analyſe von Er⸗ ſcheinung, Form und Bezweckung, von Kenntniſſen oder Erkennt⸗ niſſen, vom Zentrum und Ausſtrahplung. Begleit⸗, Neben⸗ und Jolce⸗Erſcheinungen Auf ſo anmutige und gediegene Art lehrte Leiſte Man müſſe, behauptete er tiefgründig, den oberflachlichen Dar⸗ legungen der Maſſe mit hellem Blick zu Leibe rücken, gleichwie, mit mideutbarer Lanze, oder auch gleich einem Scharf⸗ ſchügen ſozuſagen, der zugleich mit Scheinwerfern und Fernrohr bewaffnet ſel. 8 Als Engelbert ein Viertelſtündchen geſtaunt hatte, legte er den Kopf in die Hand und fragte ſich: behauptet Leiſte etwas? Was will er? Nach einer halben Stunde 155 er den Schädel wie eine hohle Kugel; ſein Körper begann dahinzuſchweben wie eine Seifenblaſe durch einen heiligen Raum. Nach geraumer Zeit bemerkte Engelbert wie Leiſte ſchwappl ſchwapß machte und das Heft zuſchlug. Stille war ringsum, während Engelbert noch weiter durch un⸗ endliche Weiten ſegelte, leicht wie Marienfäden im Herbſtſonnenſchein. Endlich nahm er wie durch einen dicken Nebel wahr, wie ihn jemand am Arm nahm, eine Treppe hinunterführte und heimbrachte. Nachts erwachte Engelbert aus einem abſcheulichen Traum. Ein kleiner Mann mit dickem, gleich einer Wand abſtehendem Haar wollte ihn zwingen, tauſendmal„Nicht uneben!“ zu brüllen, und verſetzte ihm, ſobald eine Pauſe eintrat, Hiebe mittels einer Gardinen⸗ leiſte: ſchwapp! ſchwapp! Als Engolbert im Morgenlicht zu ſich kam, fühlte er die Angſt aus allen Poren dampfen. Das Rähmchen. Ein andermal ſuchte Leiſte von ſeinem ſtandhaften Freund Auskunft zu erhalten, weshalb ſich Engelberr, etwa aus kieferer Nachdenllichkeit odet ſozuſagen nicht unebener Anteilnahme heraus, nach der Exiſtenz einer Frau Nübling erkundigt habe. „Ich beabſichtige, Ihnen eines meiner Rähmchen zu ſchenken, bevor ich Kommißbrot eſſen werde!“ „Das wollen Sie verſchenken, junger Maun? Und Leiſte nahm das Schnitzwerk und Parbehce nicht ſeine Bewunderung.„Wo haben Sie das zweite gelaſſen? Wer iſt die Glückliche? Eine Glückliche iſt die Empfängerin nicht? Etwa eine Jugendgeliebte?“ Eggelbert bejahte. Wie vorauszuſehen! Und wann iſt der Tag der Vereinigung?“ „O, viel ſpäter!“ „Wenn man ſich ſo nahe ſteht, dann lieber bald heiraten, junger Mann! Ich bin, obwohl älter, auf beſagtem Gebiet noch nicht ſo weit vorgedrungen Geſetzt aber den Fall, auch unſereins hätte dereinſt eine Verehrte oder Angebetete einzuweihen in Gefühle des Herzens, ſozuſageg ein Licht aufzuſtecken und Abſichten zu erhellen, ohne daß man ſich durch ſtarre Worte gleich feſtlegen möchte,— in ſolchem ee ſolch Rähmchen die ſchlummernden Neigungen deutlich enthüllen“. 5 „Se ganz ohne Abſichten ſcheinen auch Sie nicht das andere Geſchlecht zu prüfen, Herr Nübling!“ „Junger Mann, wiſſon Sie, was pflaſterwüde iſt? Nein, da ſchweigen Sie? Jede Kreatur wird pflaſtermüde wie das Roß, das zulange in der Stadt Laſten gezogen hat,— nur braucht man verſchiedene Worte für den Zuſtand. Zu lange ein Pflaſter getreten, zu lange nicht die unverfälſchte Erde berüührt— das Wort löſt die angeblichen Rätſel der Erde allzumal. Wo der Menſch über ſeine Zeit hinaus auf unebenen Voden ziehen muß, wird er pflaſtermüde. DTa muß er fort hinaus in die Natur. Er muß ſozuſagen in oder, ſagen wir, wenigſtens an die Windeln zurück an die Wiege, wie der Baul auf den Acker. Nicht uneben verglichen—“ „Ich verſtehe, Herr Nübling!“ 5 „Der Junggefelle, wenn ſein Zuſtand zu lange währt, landet beim gleichen Leiden. Das ewig gleiche Plaſter, don Jugend an die eine ſelbe Sorte, läßt nichts mehr durch an der Biegſamkeit und vom Geruch der Erde Er verknöchert, wie ſein Boden Er braucht die junge Frau, die aus Erde gemacht ift, hoch daran erinnert Da nähern wir uns— nicht uneben— der Gäa. Vertiefen Sie ſich in das Lexikon, leſen Sie nach, damit Sie auf die Sprünge kommen! Was ich noch ausführen wollte: mindeſtens gach dreißig Jahren (denken Sie an das Mehrfache der heiligen Zahl Dreil) ſoll der reif werdende Menſch Anſchluß ſuchen an ſolche Ratur. Der Schoß der Mutter Erde beginnt zu mahnen. Was mich detrifft, ſo bin ich bald zweimal drei Jahre über die drei Jahrzehnte hinaus; muß man da nicht anhaltend an en Acker denken, an die Auffriſchung, falls man nicht lendenlahm werden will vor der Zeit? Darum. auf den Urgrund unſerer Unterhaltung zurückzugelangen, — ſo ein geſchnitztes Rähmchen ſollte jeder Menſch fürſorglich zu ſtecken. Damit kann er ohne große Worte den Hebel änſetzen, ich furtzuſchleudern vom mißliebigen Pflaſter, der geeigneteren Ver⸗ bindung entgegen Und wenn ihm das Gliick bei ſolchem Beginnen wohl will, ſo fällt er in das friſche Kornfeld und hat die nötige Vervollkommnung für den Reſt ſeines Lebens“ „Sie werden gewiß bald finden, was Sie zu Ihrer Ergänzung verlangen, Herr Rübling!“ Urm gerüſtet zu ſein für jeden güaſtigen Zufall, ſteckte Leiſte jedenfalls das ibm angebotene Rähmchen zu ſich. Frohgelgunt glaubte er ſinnig zu ſcherzen, wenn er dem Geber gönterhiſt verhieß: „Sofern ich Ihnen dafür jemals einen Stein in den Weg rollen kann, zunger Mann ſo ſollss geſchehen! Ich meine, einen Karfunkelſtein bon großem Kaliber, wie Sie in Waldkirch bewundert haben nach Ihrem Bericht“. Der Beſuch. Engelbert verabſchiedete ſich im Frühjahr in Furuvangen. Er mußte den bunten Rock anziehen. barte ihm Mübling, auch ſeine Furtwanger Uhr nähere ſich der Zwölf; zu Pfingſten gedeuke er wieder in Bernau zu weilen bei Schtoung ſeinen Leiſten. Alsbald werde er dem Geſchäft kräftigeren geben nach dem ſaumſeligeren Betrieb während ſeiner A heit. Eine Geſchäftsreiſe durch das Land und mindeſtens bis nach Frankfurt werde manche Scharte auswetzen. Keine unebene Abſicht ſei wohl die, Engelbert in Raſtatt bei ſolcher Gelegenheit aufzu⸗ ſuchen und die Freundſchaft gehörig zu beſiegeln. Doch Engelbert zählte ſchon zur alten Maunſchaft, als Nübling anlangte. Er brachte die beneidenswerteſte Laune mit und war geneigt, die Welt zu umarmen. Ihm fehle nichts, berichtete er. Und nun habe er die größte Luſt, ein Stündle ins Kreus zu hocken, und Engelbert müſſe ihm Geſellſchaft leiſten.„Der Soldate, der Soldate iſt der ſchönſte Mann im Staate,“ ſchmeichelte er unde füßrke Engelbert mit ſich.(Fortſetzung folgt.) e 8 Belauntmachung. Statt besonderer Anzeige. und Schwägerin Frau im 80. Lebensjahre. 1 Im Der Zeſtpunkt der Beisetzung steht noch MANNHAEINI(. 4, 18), den 19. Juni 1918. Heute verschied sanft nach schwerem Leiden, im Krankenhause 20 Konstanz, meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Grossmutter, Schwester inna Namen der trauernden Hinterbliebenen: Hans Vogelgesang. 0 nicht fest. Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. Sang Die neuen Zinsſcheinbögen zu unſerem Anlehen vom 24. März 1897, enthaltend die Zinsſcheine vom 30. Juni 1918 bis einſchließ⸗ lich 31. Dezember 1927 nebſt Erneuerungs⸗ ſcheinen für die nächſtfolgende Reihe, werden von heute ab koſteufrei bei der Mannheimer Bank.⸗G. hier abgegeben. Die Abgabe erfolgt gegen die Einlieferung der Zinsſcheinanweiſungen, die zum Empfang der neuen Zinsſcheine verechtigen. Tbds Mannheim, den 20. Juni 1918. Schützengeſelſchaſt Mannheim E. V. 12 Todes-Anzeige. Schwager und Onkel ustav Breitenbücher Inhaber des Elsernen Kreuzes im Pelde zugezogenen schweren Leiden erlöst wurde. Er folgte bald unserer lieben Mutter nach. Dle fieftrauernden Geschwister. Mannheim, H 3, 19/0, Wertheim, Frankfurt./M. Leichenhalle aus statt. Verwandten, Freunden und Bekannten die schmérz- liche Mitteilung, dass unser lieber, guter Bruder, gestern vormittag 12 Uhr im Alter von 26½ Jahren, vonsseinem Die Beerdigung findet Freitag nachmittag ½5 Uhr SGececkter Sunä aen guterhalten(Federgestell) billig zu verkaufen Mark. 9 l, 7 7 Danksagung. Für die herzliche Teilnahme anlässlich des Hinscheidens unseres Nerrn jlohann Wittmann Kql. Wagenwärter a. B. sprechen wir allen edlen Spendern von Blumen u. Kränzen u. welche ium die letzte Ehre erwiesen, unsern herzlichsten Dank aus. 9* Die tiektrauernde Gattin: Babette Wittmann mit Sohn, Töchtern und allen übrigen Verwandten. „lieben, guten Gatten, Vater, Grossvater, Schwiegervater, Onkel und Paten , 2 , K, Ferlenaufenthalt, Zwei Kinder finden ebevolle Aufnahme Auf dem Lande. Pensionspreis je 4 die Geschäftsst. Weicher Ianfflache „ N ;, 0, ,,—4 , 1898,.. Beste Kraftübertragung pel unveründerlieb atelchmässitem Laut Grosse Bürorãume ge Friedrichsplatz, mit Zentralheizung ie. ſofort oder 0 Näh. 6, 17(GBüro). 21 9 8 Nog9. ſpäter zu verm. Näh„17(Büroh Nela Arbeitsvebgebung. N Die Tüncherarbeiten im Allgem. Krankenhaus R5 ſind zu vergeben. Ange⸗ bote, Auskunft R (N Jj), Zimmer 125, miſſionstermin: Spß5zs Montag, den 24. Juni 1918, vormittags 9 lhr, Aimmer 125. Manuheim, 14. Juni 1918. 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Abteilung enthaltend: a) die Gräber der in der Zeit vom 30. Juli 1896 bis 81. Auguſt 1898 verſtorbenen Kinder, d) die bereits einmal übergangenen Gräber der in der Zeit vom 8. Jannar 1859 bis 20. Jult 1861 und vom 3. Januar 1864 bis 20. April 1866 verſtorbenen Erwachſenen zur Umgrabung. Spõo Gegen Entrichtung der Verſchonungsgebühren, die für ein Kindergrab& 15.— und für das be⸗ reits einmal übergangene Grab eines Erwachſenen 50.— betragen, werden die Kindergräber auf eine weitere 12jährige und die Gräber der Er⸗ wachſenen auf eine weitere 20jährige Ruhezeit über⸗ gangen. Auträge hierwegen ſind bis längſtens 10. Auguſt 1918 beim Friedhofsſekretariat im Rathaus N1, 2. Stock, Zimmer 51] zu ſtellen; nach dieſem eitpunkte einkommende Auträge werden nicht be⸗ — — 52—— Srrss — unter Nummer D. E. 180 an die Oeschäfts- Schmirgelleinen! ſucht. Preis pro 100 Blatt Mk. 50. Angebote mit Angabe des vorhandenen HN. Schulz Industriebgdarr stelle dieses Blattes. Nd 74 Kinderloſ. 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Ihre Aufgabe iſt es, allen Müttern, die ſich in Angelegenheiten der Säuglingspflege dort einſinden, Beilehrung und Nat unentgeltli zu erteilen, außerdem werden ſolchen Müttern, die ihre Kinder ſelbſt ſtillen, alle 14 Tage Geldbetbtiſe von 6 M. zugewendet. Die Geldbeihilfe wird— regelmäßiger 14tägiger Vorſtellung des Säugling in der Regel bis zur Beendigung des dritten Lebenk⸗ monats des Säuglings gewährt. Mütter, die ihre Kinder vier Monate regelmäßig vorſtellen, erhalten eine weitere Geldbeihilfe von 5 M. Erfolgt die Vor⸗ ſtellung des Kindes nochmals, wenn es 6 Monee oder 1 Jahr alt iſt, ſo wird eine weitere Geldbeiilf von 3 M. bezw. 5 M. gewährt. ebt Die Sprechſtunde der Mütterberatungsſtelle ſt Frauen der Altſtadt ſowie der Vororte oſfen u 8 ſindet jeweils Dienstag und nachmitecg % Uhr im alten Rathaus Lit. F1, 2. Stock, Zimmer 23 unter ärztlicher Mitwirtung ſtatt. Die Stillprämien gelten nicht als Armenanten⸗ ſtützung und ihre Annahme hat nicht die Beei trächttaung politiſcher Rechte zur Folge. be⸗ Auch nicht ſtillende Mütter werden koſtenlos 4 raten. ebenſo ſteht die Beratungsſtunde den Menen größerer Kinder im vorſchulpfiſchtigen Alter bis zu 6. Lebensfahre offen; es wird ihnen Rat über neß und Ernährungsweiſe der tleinen Kinder dort erte Mannheim, den 29. Oktober 1917. Städt. Jugendamt. Sens