fer den und Raunbelstel: Chefredaktem eeen r e Anten Grieſer druc u. erlag: Drucherei Dr. Haas Ranndelmer ceneral Angelger m db. H. ſämtlich in mannheim— CLeiegramm Adreſſe Genetol-Aazelger Maanbelim Fernſprech. An⸗ Num mannheim Urx. 74 7941. 7½. 79% 7944,%5 ¹— Dolt Honto: Nr. 2917 Tudwigsbater am Rhein Beilagen: Amtliches Verkü 85 8 Nageigengeetſer bi tautee Atenerzene 9 enzeigen 50 Pfeunta. Neklamen— 4 ormittags 8˙%½ Uhr Abendblant gachmtteags% Für jetgen an beſtimmten Cacen. Stellen und wird geine 0. eee ee 5 un 5 5 aung mondt à mtt peinge ezug aand. Bbehanessebdr Sel der Bohabdeb U K J0 El r: t ndigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in Der deutſche Tagesbericht. SGroßes Hauptqugrtlet, 26. Junt.(WB. Amil. Weſtlichet Ariegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalſeldmaeſchalls Groupeinz . Auprecht don Bageru . Das lagsüber mäßige Arkilleriefeuer wurde am Abend in einjelnen Abſchnitten lebhafter. Die Erkun⸗ dungslätigkeit blleb rege. Südlich der Scarpe und auf dem weſtlichen Avreufer machten wir Gefangene. deeresgrunde oes Deuiſchen atonbtinzen Nach ſtarker Jeuerwirkung griff der Jeind mit meh⸗ reren Kompagnien auf dem Notdufer der Alsne an. Im Gegenſtoß wurde der Angriff abgewieſen. geeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Herzog Albrecht von Württemberg. Die Jahl der geſtern früh von brandenburgiſcher und thüringiſcher Landwehr öſtlich von Badonviller einge⸗ brachten gefangenen Amerikaner und Franzoſen hat ſich auf mehr als 80 erhöhl. 3 Centnani Biltik errang ſeinen 20. Luffſteg. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Dudendorff. Jeindſicher Iliegerangriff auf Karlsruhe. Karlstuhe, 25. Juni.(WT B. Amil) Heute morgen 7 Uhr griff eine Anzahl feindlicher Flugzenge die offene Sladt karlsruhe an. s wurden dabei viehrere Bomben ge worfen, durch welche einiger Häuſerſchaden angerichtet wurde. Eine Perſon wird vermißt. In Grünwinkel wurden Kirche und Pfarrhaus beſchãdigt. nene-Bool-Erfolge. Berlin. 24. Juni.(WTB. Amtlich.) Unſere A- Boote daben auf dem nördlichen Kriegsſchauplatz, vorwiegend im Aanal, wiederum 17500 Brutforegiſterkonnen ſeindlichen Handelsſchiffraumes verſenkt. Der Chef des Admiralſtabes der Marine. * Berlin, 24. Juni.(WTB. Nichtamtl.) Heilloſe Zuſtände dat der U⸗Bootkr wie aus italieniſchen Zeitungen hervorgeht, in Poſtverbindung zwiſchen Itallen und Aegypten orgerufen. Mitte Mai 55 in Aegypten die lialienſſche Poſt eit dem 17. April. Zwar traf am 12. Mai ein Dampfer aus Ita⸗ ſen in Port⸗Said ein, der aber nur 900 Poſtſäche für den fernen ſten an Bord hatte. Als die engliſchen und italieniſchen Poſt⸗ pfer Marſeille und Aegypten verkehrten, blieb die kalieniſche Poſt manchmal monatelang in Syrakus liegen, da tein Dampfer zum Abtransport kam. Als die italieniſche Poſt⸗ behörde ſich endlich entſchloß, die Poft über Marſeille zu leiten, lleßen die Paſtdampfer„aus beſonderen Gründen“(lies U⸗Boot⸗ krieg) ihre Abfahrten ausfallen. Doch die italieniſche Poſt geht weiter nach Marſeille und lagert wim dort. Der türkiſche Tagesbericht. AKonſtankinopel, 24. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Tagesbericht. Paläſtinafront: Don der Küſte bis zum Jordan ſtellenweiſe lebhafte Artilleriekämpfe. Feindliche dager und Bewegungen im Jordanbecken und bei Jericho wurden von unſerer Arkillerie mit beobachteter guter Wirkung beſchoſſen. Die rege Fliegertätigteit hält an. Die Rebel⸗ len, welche die Hedſchasbahn nördlich von Kalatſch el Heſa ungriffen, wurden durch unſeren Gegenſtoß zurück⸗ geworfen. Oſten: Bilman am Armiaſee wurde von uns u einem flampfe mit Banden, die von unſeren Feinden umterſtützt wurden, beſetzt. Auf den übrigen Fronten iſt die Lage unverändert. . 5 Ein lächerliches und frei erfundenes Gerücht. Konſtautinopel, 24. Jum.(WTB. Nichtamtlich.) Die Agence Nilli meldet Einer von der„Dailh Mail“ veröffentlichten und vom Nieuwe Rotterdamſchen Conrant“ und anderen Blättern nachge⸗ ſrucktten Depeſche der Agence d' Athens zufolge ſoll an der ägä⸗ ſchen Küſte Kleinaſiens ein Aufſtand ausgebrochen r der ſich von Edronid bis Oedeniſch im Bilajet Aidin ausge⸗ nt habe. Eſſed Paſcha, der zur Unterdrückung des Auf⸗ andes entſandt worden ſei, habe mit den Aufſtändiſchen im Undernehmen mit dem Wali von Smyrna gemeiuſame Sache emacht. Dieſe Gerüchte ſind lächerlich und frei er⸗ unden und zeigen lediglich, welcher Machenſchaften ſich die An⸗ knger Veniſelos bedienen, um die öffentliche Meinung Europas degen die Türkei aufzuhetzen. elee c mung.) Keine Erſchöpfung unſerer Siegeszuverſicht. der Reichskanzler und Herr von Kühlmann rücken Mißverſtändniſſe zurechl. Deulſcher Reichslag. Berlin, 25. Juni. (Von unſerem Berliner Büro.) In der heutigen Reichstagsſitzung nahm, nachdem zuerſt das Frage⸗ und Antwortſpiel vorübergerauſcht war, der Kanzler das Wort, um Mißverſtändniſſe zurecht⸗ zurücken, die die Rede des Herrn von Kühlmann geweckt hatte und die, wie wir ſchon heute früh andeuteten, ſie auch wecken mußte. der Kanzler, dr. Graf von Herkſing, führte aus: „Ich hatte urſprünglich nicht die Abſicht, in dieſe Ausſprache einzugreifen. Die Gründe für dieſe beabſichtigte Zurückhaltung liegen auf der Hand. Es ſind die Erfahrungen, die meine Amts⸗ vorgänger mit dem Erfolg ihrer Reden gemacht haben. Sprachen wir von unſerer friedfertigen Geſinnung und unſerer Friedens⸗ bereitſchaft, ſo wurde das von den einen als ein Symptom unſerer Schwäche, unſeres unmittelbar bevorſtehenden Zuſam⸗ menbruches augefaßt, von dem andern als eine hinterliſtig geſtellte Falle mißdeutet. Sprachen wir dagegen von unſerem unerſchütterlichen Willen, den uns frevelhaft aufgezwungenen Krieg erfolgreich abzuwehren, ſo hörte man auf der andern Seite die Säbel klirren und es hieß, das ſei die Stimme des preußi⸗ ſchen Militarismus, mit dem ſich auch die leitenden Staats⸗ männer woöhl oder übel abgefunden hätten. Ich bin dann am 24. Jebruar ein Stück weitergegangen und habe Stellung genom⸗ men zu der Botſchaft des Präſidenten Wilſon. Ich habe über ſeine bekannten vier Punkte hier geſprochen und grund⸗ ſätzlich meine Zuſtimmung zu dieſen vier Vunkten erklärt. Ich habe ausdrücklich geſagt, daß dieſe vier Punkte möglicherweiſe die Grundlage für einen allgemeinen Weltfrieden bilden könnten. Irgend welche Aeußerungen des Präſidenten Wilſon ſind darauf nicht erfolgt.(Hört, Hörtl) Es hätte deshalb gar keinen Zweck, den damals begon⸗ nenen Faden weiterzuſpinnen, insbeſondere nicht an⸗ geſichts der Aeußerungen, die uns ſeitdem insbeſondere aus Amerika zu Gehör gekommen ſind. Dieſe Auslaſſungen haben ja in wirk⸗ lich erfreulicher Deullichkeit erkennen laſſen, was unter dem Völ⸗ kerbund zur Erhaltung von Freiheit und Gerechtigkeit zu ver⸗ ſtehen ſei. Zu deutlich iſt bei unſeren Gegnern zu erkennen, was dieſer zu bildende Völkerbund nach ihrer Anſicht in Wirklichkeit ſein würde und daß es ihnen gar keine Schwierigkeit machen würde, mit ihm das aufſtrebende Deutſchland zu iſolieren und ihm durch wirtſchaftliche Abſchnürung den Lebensnern abzuſchneiden.(Sehr richtig.) Ich habe es dagegen für durchaus angemeſſen gehalten, daß der Staatsſekretär des Auswärtigen Mittetlungen über die Einzelheiten unſerer politiſchen Lage im Oſten von Finn⸗ land bis zum Schwarzen Meere hier macht, in denen er auf Grund ſeiner Sachkenntnis und auf Grund der Erfahrungen beſonders be⸗ rufen war, die er ſich durch mehrmonatige aufopfernde und erfolg⸗ reiche Beteiligung an den Friedensverhandlungen im Oſten erwor⸗ ben hat. Ich bin auch der Meinung, daß der Staatsſekretär ſich dieſer Aufgabe durchaus ſachgemäß entledigt hat. Dagegen haben einige ſeiner Aeußerungen, wie ich zu meinem Bedauern feſtſtellen muß, in weiten Kreiſen eine mehr oder weniger unerfreuliche Aufnahme gefunden. (Sehr richtig! rechts und bei den Nationalliberalen.) Der Staats⸗ ſekretär hat die Schuldfrage am Kriege geſtreift. Ich will darauf nicht weiter eingehen. Dieſe Schuldfrage können wir ge⸗ troſt der Geſchichte überlaſſen.(Zuſtimmung.) Schon jetzt liegen die Zeugniſſe vor, die beweiſen, daß Deutſchland nicht ſchuld an dieſem Kriege war, daß Deutſchland nicht die Fackel entzündet hat, die dieſen Weltbrand entfachte.(Zuſtim⸗ Es liegt mir nun daran, dieſe Mißverſtändniſſe auszuräumen, die, wie mir ſcheint, bei der Betrachtung des zweiten Teils der Rede des Staatsſekretärs obgewaltet haben. Die Tendenz dieſer Aus⸗ führungen des Staatsſekretärs war lediglich, die Verantwor⸗ tung an der Fortſetzung und Unabſehbarkeit des entſetzlichen Krieges den feindlichen Mächten zu⸗ zuſchreiben, ganz in dem Sinne, wie ich das hier am 24. Febr. getan habe, denn von einer Erlahmung unſeres energi⸗ ſchen Willens, von einer Erſchöpfung unſerer Sie⸗ geszuverſicht kann ja doch ſelbſtverſtändlich nicht die Rede ſein.(Lebhafter Beifall.) Kaiſer und Reich, Fürſt und Volk arbeiten vertrauensvoll zuſammen.(Erneuter Beifall.) Dieſes Vertrauen gründet ſich auf unfere unvergleichlichen Truppen(Bravo), auf ihre genialen Führer lerneuter Beifall), auf das einheitlich und unerſchütterlich zu⸗ ſammenſtehende Volk, das ſo Großartiges in den hinter uns liegenden vier Jahren geleiſtet hat. Wir dürfen hoffen, daß der Allmächtige, der uns bisher geholfen, der uns von Sieg zu Sieg geführt hat, dieſe Treue des deutſchen Volkes belohnt.(Stür⸗ miſcher Beifull.) 55 jedes Wort. 1918.— Nr. 290. 11 m 2 moderner Kupfertiefdruck ⸗Ausführung. Ueber Einzelheiten wird nunmehr Staatsſekretär von Kühl⸗ mann ſelbſt ſprechen, um Migßverſtändniſſe aus dem Wege zu räumen. Slaalsſekrelür des Auswärligen Amles von Kühlmaun: Graf Weſtarp hat am Schluß der geſtrigen Verhandlungen. denen ich leider infolge dringender Amitsgeſchäfte nicht beiwohnen konnte, verſchiedene Kommentare zu meinen Ausführungen gemacht, denen ich zumteil beitreten kann, zumteil aber ſehr nachdrücklich entgegenzutreten gezwungen bin. Ich habe geſtern geſagt: „Wenn einmal der Moment gekommen ſein ſollte— wann er kommt, darüber möchte ich mir gegenwärtig auch nicht einmal eine Prophezeiung erlauben—, daß die Nationen, die heute kämpfen, in einen Gedankenaustauſch eintreten, wird vor allem auch als Vor⸗ bedingung nötig ſein, daß man ein gewiſſes Vertrauen in die An⸗ ſtändigkeit und Ritterlichkeit der Gegenſeite faßt. Salange Eröffnung eines ſolchen Gedankenaustauſches ron dem andern als Friedensoffenſive, als Falle, als falſche Unternehmung, Zwietracht zwiſchen den Verbündeten zu ſäen, aufgefaßt w 2 lange jeder Annäherungsverſuch von den Gegnern einer Annähe⸗ rung in den verſchiedenen Ländern ſofort auf das heftigſte bekämpft wird, ſolange iſt es nicht abzuſehen, wie irgend ein Gedankenaus⸗ tauſch eingeleitet werden kann, der zum Frieden führt. Ohne einen ſolchen Gedankenaustauſch wird bei der ungeheuren Größe dieſes Koalitionskrieges und bei der Zahl der in ihm begriffenen, auch überſeeiſchen Mächte, durch rein miltitäriſche Entſchei⸗ dungen allein, ohne alle diplomatiſchen Ver⸗ handlungen ein Ende nicht erwartet werden können, (Lebhafte Zurufe: Leſen Sie aus dem unkorrigierten Stenogrammi) Ich habe in meiner Rede nichts kor⸗ rigiert, was den Sinn meiner Rede berührt.(Zwiſchenrufe und Unruhe.) 5 Ich fahre in der Verleſung fort:„Unſere Stellung auf den Schlachtfeldern, die ungeheuren Reſerven an militäriſchen Hilfs⸗ mitteln, die feſte Entſchloſſenheit im Innern geſtatten uns eine ſolche Sprache zu führen. Wir hoffen, daß 295 Gegner einſehen werden. daß gegen die Mitiel, die uns zur rſeägu, der Gedanke an einen Sieg der Entente Traum und Illuſion iſt. Sie werden, wie Asquith von uns erwartet hat, ſeinerzeit den Weg finden, mit einem Friedensan ebot an uns heranzutreten, welche den deutſchen In⸗ tereſſen entſpricht und den deutſchen Lebensintereſſen genügt.“ Nun hat Graf Weſtarp in ſeiner Rede davon geſprochen, daß ich einen Appell an den guten Willen Englands gerichtet hätte. Das hat mir total ferngelegen. Dieſer Appell richtet ſich an niemand beſonders und aus dem Rede geht klar hervor was die Abſicht war: nämlich, daß Verhand⸗ lungen von Parlament zu Parlament und von Rednertribüne zu Rednertribüne uns— darüber wird wohl ziemlich allgemeine Ueber⸗ einſtimmung herrſchen— auf dem Wege zu einer Löſung kaum mehr weſentlich fördern können. Alſo bleibt nichts übrig als der Weg der vertraulichen oder diplomatiſchen Fühlungnahme. Dieſer wird gleichfalls hoffnungslos verbaut, wenn von den Gegnern 3 5 derartige Anregung von vornherein als aus mala fides bezeichnet wird. Meine Anſicht war dabei, zu zeigen, daß die Gegner jeden Weg, der zur Verſtändigung führen kann, vollſtändig verrammen. Weiter hat Graf Weſtarp ausgeführt, die Aufforderung, uns nicht jeden guten Glauben abzuſprechen, ſei bei den Engländern an die falſche Adreſſe gerichtet. Ich beziehe mich auf das eben Geſagte. Solange die Gegner nicht, was wir ſagen, als geeignete Grundlagen anſehen, wie ſoll da eine Diskuſſion zuſtandekommen? 5 Dann hat Graf Weſtarp geſagt, aus gutem Willen würden unſere Feinde nicht in Verhandlungen eintreten, ſondern ſie müßten dazu gezwungen werden.(Sehr richtig rechtl) Ichunterſtreiche Aber wo iſt der Appell an den guten Glauben? Haben wir nicht Siege zu verzeichnen, ſo groß, wie ſie die Geſchichte kaum verzeichnet? Erwarten nicht unſere Feinde, wie ihre Preſſe zeugt, jede Minute neue große Schläge? Sind das nicht Momente, die auch ihnen die Ueberzeugung oder Nachdenklichkeit darüber aus⸗ löſen können, ob es nicht verſtändiger wäre, jetzt den Weg der Ver⸗ handlungen zu beſchreiten? Graf Weſtarp meinte, die Vorausſetz bleibe der Sieg unſerer Waffen. Ran rechts) Dem ſtimme ich vollkommen zu. Der Sieg iſt auf Seite und wir hoffen auch in Zukunft zu ſiegen, ſolange bis die Gegner zu Eröffnungen bereit ſind, welche der Lage entſprechen und den deutſchen Lebensnotwendigkeiten Genüge tun. Ferner hat Graf Weſtarp ausgeführt, wie unſer gutes Schwert im Oſten den Frieden gebracht hat, ſo wird das Schwert auch den Frieden im Weſten bringen müſſen. Der Verlauf im Oſten iſt der geweſen, daß die Gegner, als ſie einſahen, daß weiterer Wider⸗ ſtand nur noch überflüſſige Opfer bedeutet, die Ruſſen auf dem Wege des Funkſpruchs, die Ükraine auf dem Wege der Delegation nach Breſt⸗istowſk, die Rumänen auf dem Wege diplomatiſcher Verhand⸗ lungen uns ihre Bereitpwilligkeit erklärt haben, in Verhandlungen einzutreten. „In der Rede des Grafen Weſtarp heißt es weiter, die Faſſung meiner Erklärungen habe es vielleicht zweifelhaft erſcheinen laſſen können, ob ich auch der Meinung bin, die ich ſoeben ausgeſ habe. Ich lege den größten Wert darauf feſtzuſtellen, daß ich dieſer Meinung geweſen bin. Schließlich hat Graf Weſtarp mit den Ge⸗ danken zugeſchrieben, ich wollte nicht die Entſcheidung durch die Waffen, ſondern nur durch Verhandlungen herbei⸗ . Dagegen muß ich auf das entſchiedenſte pro⸗ teſtieren. Graf Weſtarp hat ſelbſt geſagt, er könne ſich nicht denken, daß ich eine ſolche Hoffnung gehabt hätte. Der Sinn meiner Rede war direkt und klar und in dem Hineingeſchobenen nur liegte eine direkte Umkehrung deſſen, was ich geſagt habe, daß nämlich durch rein militäriſche Erfolge allein, ohne diplomatiſche Verhandlungen, das Ende nicht herbeigeführt werden könne. Dabei lag der Schwer⸗ punkt auf den militäriſchen Erfolgen und die diplo⸗ matiſchen Verhandlungen wurden nur als ſetkundär gekennzeichnet. Hätte ich das, wovon Graf Herlling ſagte, er könne ſich nicht denken, daß ich es getan hätte, zum Ausdruck bringen wol⸗ len, dann wäre der Angriff in vollem Maße gerechtfertigt. 5 Der Verlauf wird immer der ſein, wie er von mir kurz ge⸗ kennzeichnet worden iſt: der militäriſche Erfolg iſt die Bor⸗ Zuſammenhang meiner 0 für eine gute Polttie 9 19 4 0 —...——— „„rr + —— 0 — — —— ——— 2. Seite. Nr. 290. Maunheimer General-Anzeiger. Abend ⸗Ausgabe.) Dienstag, den 25. Juni 1016. ausſegung und die Grundlage der diplomatiſchen Verhandluün⸗ gen. Meine geſtrige Aufgabe als Diplomat(Zufrufe bei den So⸗ zialdemokraten: Diplomat?) war, von hoher Warte zuſammenfaſ⸗ ſend, die Ereigniſſe zu überblicken Da mußten auch akademiſch und theoretiſch die Möglichkeiten erörtert werden, wie aus den militäriſchen Erfolgen ſeiner Zeit auf dem Wege der Verhandlun⸗ gen das Gewonnene ausgenützt und geſichert werden könnte. Die Einfügung des„nur“, wenn es berechtigt wäre, würde den Sinn genau ins Gegenteil verkehren. Graf Weſtarp fährt fort:„Ich kann es mir nicht denken, daß das der Sinn ſeiner Ausführungen geweſen ſein ſoll. Es würde ja draußen im Felde eine Wirkung ausſüben, die ich nicht näher aus⸗ malen will, und es würde ſich auch in ſcharfen Gegenſatz ſetzen zu Kundgebungen anderer Art, die wir in letzter Zeit oft genug gehört haben, Kundgebungen, die betonen, daß nur der Sieg der deutſchen Waffe zum Ziel führen könne“. Nachdem Graf Weſtarp ſelbſt mehr⸗ fach ſagt er könne ſich das nicht denken und nachdem ich beſtimmt perſichern kann, daß es mir nicht eingefallen iſt, das zu ſagen, muß ich die Folgerungen auf das beſtimmteſte zurückweiſen. Wir ver⸗ trauen auf die Siege der Vergangenheit und hoffen auf die Siege der Zukunft und an die Siege wird ſich die diplomatiſche Arbeit anſchließen müſſen.(Lebhafter Belfall.) Nach Kühlmann ſprach der Abgeordnete Naumann, der ſich im weſentlichen an die geſtrigen Ausführungen des Staatsſekretärs hielt, ſie unterſtrich und weiterführte. Dann wendete ſich gerade gegen die geſtrige Rede des Staatsſekretärs Herr Dr. Streſemann in äußerſt tem⸗ peramentvollen Ausführungen. Er meinte: ſeine politiſchen Freunde wären durch die geſtrige Rede des Herrn von Kühl⸗ mann geradezu niedergedrückt und nieder⸗ geſchmettert morden. Es ſei für ſie wie für die Mehr⸗ zahl des Volkes erſchütternd, zu hören, daß der Krieg nicht durcheinen Sieg beendet werden könne. In Wahrheit ſei das eine beweisloſe Behauptung. Der Oſtfriede ſei gerade durch das Heer und die deutſchen Siege erreicht worden. der Hauplausſchuß des Reichstags. Der Friedensverkrag mit Rumänien. Berlin, 25. Juni. (Von unſ. Berliner Büro.) Der Hauptausſchuß des Reichstags ſetzte heute die geſtern ver⸗ traulich begonnene Beratung des Friedensvertrags mit Rumänien fort, jedoch ohne eine Vertraulichkeit auszu⸗ fprechen. Der Vorſitzende, Abg. Ebert(Soz.) bemerkte, daß, wenn der Arbeitsplan durchgeführt werden ſolle, auch die Ausſchüſſe ſich einrichten müßten. In dieſer Woche ſollen die erſten Leſungen der Steuervorlagen zum Abſchluß gebracht werden. Deshalb bleibe für den rumäniſchen Friedensvertrag nur der heutige und der mor⸗ ge Tag übrig. Von einer allgemeinen Ausſprache wird abge⸗ ſehen, die einzelnen Kapitel und Artikel werden aufgerufen. u Artikel IX& wünſcht der Abg. Erzberger(Zentr.) Ver⸗ günſtigungen für die Deutſchen in Beſſarabien. Staatsſekretär v. Kühlmann: Verträge mit Beſſara⸗ bien haben wir nicht abgeſchloſſen. Die beſſarab. Anſiedler haben in den Verhandlungen mit Rumänien weſentliche Vorteile errungen im Sinne einer lokalen Autonomie. Zuſicherungen, Rumänien den Beſitz von Beſſarabien ſichern zu helfen, haben wir nicht gemacht. Abg. Graf Weſtarp(Konſ.) führt aus, die beſſarabi⸗ ſchen Anſiedler wünſchen gewiſſe kompakte Gebiete zur Anſiedelung zu erhalten, mit einer gewiſſen Selbſtändigkeit, aber in Anlehnung an den rumäniſchen Staat, ohne ein Schutz⸗ gebiet Deutſchlands werden zu wollen. Aehnliche Pläne haben die Deutſchen in Südrußland, die ſich in Taurien und in der Krim anzuſiedeln wünſchen. Die ſo entſtehenden ſtaatlichen Gebilde wünſchen Anlehnung an die ÜUkraine. Die Regierung ſollte mehr Entgegenkommen zeigen. Abg. Noske(Soz.): So tragiſch auch das Schickſal der Deut⸗ ſchen in Rußland ſich geſtaltet hat ſo darf man doch nicht Pläne unterſtützen, die ein ſelöſtändiger Staat nicht ertragen könnte. Man konn nur verlangen, daß die deutſchen Bürger fremder Staaten ihre Neutralität ungehindert pflegen können. Abg. Naumann(Volkspartei): Einzelne Forderungen der deutſchen Anſiedler ſind phantaſtiſch, zum Beiſpiel, beſondere Juſtiz nach Art der früheren Kapitulationen in der Türkei und das Dienen im deutſchen Heer. Nicht phantaſtiſch ſind die Forderungen nach lokaler Verwaltung, Schulen uſw. Staatsſekretãr von e Die Regierung kommt den Wünſchen der Auslandedeutſchen mit größtem Intereſſe entgegen. Das beßarabiſche Problem iſt ein begrenztes und wird auf volles Ver⸗ ſtändnis in Rumänien treffen. Wir werden die Verhältniſſe nach Möglichkeit zu fördern ſuchen. Schwierig liegen die Dinge in der Ukraine und in Großrußland, die ſehr behutſam angefaßt werden müſſen. Maſſenhafte Anſiedelungen ſind ſchwierig. Das Verbleiben unſerer Vertreter in der Ukraine entſpricht unſeren Intereſſen und denen der deutſchen Koloniſten Letztere ſind keineswegs ausſchließ⸗ lich auf das Krimproblem eingeſchworen. Die Dinge ſind auch unter den Koloniſten zu wenig geklärt. Wir dürfen nichts unternehmen, was zu einem Räckſchlag führen könnte. Zu den Gebietsabtretungen Arkikel X ff. bemerkte der Abg. Scheidemann, daß dieſe Beſtrebungen überaus weittragend —„Wie kommen wir aus dem proviſoriſchen Kondominum aus? Artikel—XII werden genehmigt. Großkampfpauſe. Berlin, 21. Juni. Die nach der Schlacht bei Noyon⸗Montdidier(.—12. Juni) eingetretene Großkampfpauſe dauert an. Das bedeutet für die deutſche Armee nicht Untätigkeit, ſondern eifrige Tätigkeit zur Vervollſtändigung der erziel⸗ ten Erfolge ſowie zur Vorbereitung für weitere Hand⸗ lungen. Dieſen Zwecken dienen auch die Artilleriekämpfe und örklichen Unternehmungen, die, unſeren Heeresberichten zu⸗ folge, täglich bald an dieſer, bald an jener Stelle der aus⸗ 15155 Front ſtattfinden. Lebhaft iſt auch wieder das Räf⸗ elraten hüben und drüben, wo etwa ein neuer Schlag zu erwarten ſei. Es wird aber drüben wohl nicht mehr Klar⸗ heit gewonnen werden, als vor den bisherigen drei großen Schlachten unſerer gegenwärtigen Offenſive. Im Auge zu be⸗ halten bleibt, daß ein Verſuch Fochs, das drohende Ver⸗ hängnis durch eine Angriffsſchlacht abzuwenden, wenn auch nicht wahrſcheinlich, ſo immerhin denkbar iſt. Doch würden wir in ſolchem Falle zu Beſorgnis keinen An⸗ laß haben, er würde auf Granit beißen. begrüßen wir das erneute Eingreifen unſerer öſterreichi ⸗ ungariſchen Bundesgenoſſen in das große Völkerringen. Wenn man infolge der Nachricht, daß nicht nur die im vorigen Jaher den Italienern zuge⸗ ſandten franzöſiſchen und engliſchen Hilfstruppen zum großen Teil nach Frankreich zurückgezogen, ſondern ihnen auch ita⸗ lieniſche Truppen dahin gefolgt ſeien, hier und da Außerungen der Ungeduld darüber hören konnte, daß die Oeſterreicher dies nicht durch rechtzeitigen Angriff in Italien verhindert hätten, ſo waren dats unberechtigte Vorwürfe. Oeſterreich konnte eine ſolche Aufgabe nur durch einen mit voller Macht geführten Angriff löſen. Die Vorbereitungen für ſolches mit einem Maſſenheere auszuführende Vorgehen erfordern aber überall viel Zeit. Und in einem Hochgebirge, wie die Alpen, in dem die Zahl der Straßen, der Eiſenbahnen und der bewohnten Ortſchaften beſchränkt iſt, ſind Operationen mit größeren Maſſen in jeder Jahreszeit ſehr erſchwert und zeitraubend, im Winter aber gar nicht und im Frühjahr erſt nach beendeter Schneeſchmelze, in den Südalpen alſo kaum vor Ende des erſten Maidrittels ausführbar. Ein Angriff gegen die italie⸗ niſche Piaveſtellung erforderte aber die Verwendung eines großen Teiles der öſterreichiſchen Armee im Hochgebirge. So erwünſcht daher ein früherer Angriff gegen Italien geweſen wäre, kennte er doch mit Zuverſicht und entſprechend gründ⸗ 1 Vorbereitung nicht früher als geſchehen unternommen werden. Und die Art, wie er bisher, am 15. d. M. beginnend,, ausgeführt worden iſt, gereicht dem Heere unſerer Verbün⸗ deten und deſſen Führern zum höchſten Ruhme. Alle von dort eingegangenen Nachrichten ſind voll des Lobes der hervor⸗ ragenden Tapferkeit und Kriegstüchtigkeit, die alle öſterrei⸗ chiſch⸗ungariſchen Truppen ohne Ausnahme in dieſem heißen Ringen an den Tag gelegt haben. Entſprechend ſind auch die erzielten Erfolge. Gleich am erſten Tage errangen unſere Ver⸗ bündeten unter ſchweren Kämpfen an mehreren Stellen den Uebergang über die Piave und ſetzten ſich am jenſeitigen Ufer feſt. In den nachfolgenden Tagen haben ſie dort beſonders in dem wichtigen Höhengelände des Montello auf dem rechten Flügel der Piavefront ſowie in dem Mündungsgebiet des Fluſſes, nicht nur alle ſehr heftigen Angriffe der Italiener gegen ihre inzwiſchen brückenkopfartig ausgebauten Stellun⸗ 821 behauptet, ſondern auch mehrere Kilometer vorwärts elände gewonnen. Auch auf der ganzen, eine lange Offenſiv⸗ flanke zur Piavefront bildenden Gebirgsfront gelang den Oeſterreichern am erſten Tage, mit kühnem Schwunge bis in die dritte Linie der italieniſchen Verteidigungslinie vorzu⸗ dringen. Aber nur einen Teil des dort erzielten Gewinnes ver⸗ mochten ſie zu behaupten, an anderen Stellen waren ſie ge⸗ nötigt, vor den wütenden Gegenangriffen der Feinde, auch engliſcher Truppen, in ihre Ausgangsſtellungen zurückzuwei⸗ chen. Die ſo geſtaltete Lage in der Gebirgsfront iſt in den nachfolgenden Tagen unter fortgeſetzten vergeblichen Angriffen der Italtener im allgemeinen unverändert geblieben. Nach den letzten, bis zum 19. d. M. einſchließlich reichen⸗ den Nachrichten tobte die Schlacht an dieſem Tage mit unver⸗ minderter Heftigkeit weiter, hauptſächlich beſtehend aus fort⸗ dauernden, leidenſchaftlichen, aber vergeblichen Verſuchen der Italiener, ihre verlorenen Stellungen zurückzuerobern. Wie die Sache weiter verlaufen wird, insbeſondere ob und bis zu welchem Ausmaße unſere Bundesgenoſſen ihre Erfolge zu ſteigern ſuchen werden, entzieht ſich noch der Vorausſicht. Der erſt Zweck, unſere ſtrategiſche Geſamtlage noch günſtiger zu geſtalten, kann als bereits in gewiſſem Maße erreicht betrach⸗ tet werden. Nach den ſchweren Verluſten, die die Italiener erlitten haben— an Gefangenen allein nach den letzten Nach⸗ richten über 30 000 Mann, dazu eine große Zahl von Ge⸗ ſchützen—, wie überhaupt nach dem für ſie niederdrückenden Verluſt der Schlacht werden ſie keine Neigung haben, das Kriegsglück auf franzöſiſchem Boden nochmals auf die Probe zu ſtellen. Aber unſere Bundesgenoſſen können es auch als dem gemeinſamen Intereſſe ebenſo wie ihrem beſonderen In⸗ tereſſe förderlich erachten, die Niederlage Italiens weiterhin zu ſteigern. Der Entſchluß hierüber wird vermutlich von dem Endergebnis der Schlacht abhängen. v. Blume, General der Infanterie z. D. der Rückzug der Oeſterreicher über die Piave. UBerlin, 25. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Rück⸗ zug der Oeſterreicher über die Piave, der in der feindlichen Preſſe als großer Sieg der Italiener gerühmt wurde, ſtellt ſich als planmäßige Räumung der beſetzten Ge⸗ biete dar. Die Italiener hatten durchaus keine Fühlung mit den Oeſterreichern und merkten erſt ſpäter, daß ſich dieſe zurückgezogen hatten. Der italieniſche Heeresbericht gibt eine Gefangenenzahl von viertauſend Mann an, die unter dieſen Umſtänden durchaus als normal zu betrachten iſt. Ebenſo iſt es ganz natürlich, daß einiges Material auf dieſem Rückzug verloren ging. Der Vorteil der Offenſive wird durch dieſen freiwilligen Rückzug nicht im geringſten be⸗ einträchtigt, vielmehr iſt das Ziel, die Schwächung des Feindes und die Bindung der Reſerven, in vollſtem Umfange erreicht worden. Die Oeſterreicher werden den Angriff wiederholen. e. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 25. Juni.(Pr.⸗Tel. g..) Die„Bafler Nachrichten“ melden aus Mailand: Der amt⸗ lich zugegebene Rückzug der öſterreichiſchen Truppen wird von den italieniſchen Blättern(was nicht anders zu erwarten war) als ein Sieg des italieniſchen Heeres gefeiert. Der Berichterſtatter des„Corriere della Sera“ im italieniſchen Hauptquartier berichtet, der große Angriff ſei aufgehalten und geſcheitert, doch ereigneten ſich noch erbitterte und blutige Epiſodenz; wenigſtens ſei der Einbruchsplan des Feindes mißlungen und vom Gebirge bis zur Piave klinge für das noch einmal gerettete Italien der Ruf:„Vik⸗ toria!“ Immerhin müſſe man darauf bedacht ſein, daß die Oeſterreicher den Angriff wiederholen werden. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 25. Juni.(Pr.⸗Tel. g..) Den„Bafler Nachrichten“ zufolge berichtet der„Secolo“: die erſte Phaſe der großen Schlacht ſei abgeſchloſſen und Oeſter⸗ reich ſei in dieſer Kraftprobe zwar unterlegen, indes dürfe man nichtglauben, daß die Gefahr der Angriffe ir die Italiener nunmehr vorüberſei Der Zukunft müſſe alien mit gleichem Mut und jener Nervenanſpannung entgegenſehen, die zweifellos in erſter Linie zu dem gegen⸗ würtigen Erfolge beitrugen. Mit der ihm eigenen Zähigkeit wird Oeſterreich einen neuen Offenſipplan vorbe⸗ reiten und dabei andere Stellen und andere Angriffs⸗ ſtellungen wählen. Verrat der iſchecho⸗flowakiſchen Truppen. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 25. Juni.(Priv.⸗Tel. g..) Den„Baſler Nachcichten“ zufolge meldet Havas aus Paris, die Preſſe lege einſtimmig Gewicht auf die Jolge des Scheiterns der öſterreichiſchen Offenſive, deren Urſache man faſt einzig in dem Verrat der tſchecho⸗ſlowakiſchen Truppen ſieht. „Hamme Libre' iſt der Anſicht, daß eine Aenderung im öſterreichi⸗ ſchen Minifterium nichts an der allgemeinen Lage ändern würde. TDie kͤriſe in heſterreich. Wien, 24. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Die Blätter betonen übereinſtimmend, der Beſchluß des Polenklubs vom Sams⸗ tag habe der keine andere Wahl gelaſſen, als der Krone das Rücktrittsgeſuch gu unterbreiten. Durch die vorläufige Entſcheidung der Krone ſei eine neue Lage entſtanden, welche die Perſonenfrage in den Hintergrund, egen die Sicherſtellung der Erledigung der öffentlichen Arbeiten auf dem parlamentariſchen Wege in den Vordergrund ſtelle. Einzelne Blätter bezeichnen die in dem Handſchreiben an den Miniſterpräſidenten Dr. Ritter von Seidler ausgeſprochene Abſicht, unverbrüchlich feſtguhalten an dem vertrauensvollen Verhältnis zu jenen Parteien, die auch bisher unbedingt für die Staatsintereſſen eingetreten ſind, und zumächſt alle Möglichkeiten zu prüfen, wie die Erledigung der öffenklichen Angelegenheiten auf parlamentariſchem Wege geſiche werden könnte, als die beſten und weithin leuchtenden Grundſätze, auf denen der Monarch die Kriſe gelöſt zu ſehen wünſcht, zugleich aber nicht nur als ein Wort der Belohnung der Staatstreue zu den Staatsintereſſen für jene Parteien, die ſich bis⸗ her zu dieſer bekannten, ſondern auch als Appell an alle, die darauf Wert legen, als ſtaatstreu zu gelten. Da der Kaiſer bereitẽ mit dem Anhören der Parlamentarier begonnen hat, dürfte die Löſung der Kriſe einige Zeit in Anſpruch nehmen. Deshalb ſind vorläufig alle Gerüchte, von denen cines wiſſen will, daß ein Uebergangsminiſterium, demalle bisherigen Reſſort⸗ miniſter unter Leitung des Eiſenbahnminiſters Dr. Freiherr von Banhans angehören würden, zum Zwecke einer raſcheren Er⸗ ledigung der Staatsnotwendigkeiten berufen werden ſolle, während nach einem anderen Miniſterpräfident Dr. Ritter von Seidler das Parlament für Anfang Juli zu dem gleichen Zwecke einberufen würde, mit der größten Vorſicht aufzunehmen. Schon morgen wer⸗ den mehrere Parteien zuſammentreten, um zu der Kabi⸗ nettskriſe Stellung zu nehmen. -Wien, 24. Juni.(WTB. Nichtamtl.) Wie die Reichskorreſpon⸗ denz meldet, hat das heute verſammelte Exekutivkomitee der Gruppe der Rechten des Herrenhauſes einſtimmig beſchloſſen, ſich auf das entſchiedenſte für die Sinberufung des Parlamentes einzuſetzen. heuchleriſche Verleumder. Eigener Drahtbericht. Von unſerem zum weſtlichen Kriegsſchauplat Kriegsberichterſtatter Hermann Kakſch. Aus dem Felde, 24. Juni. Bei einem ſchneidigen Vorſtoß deutſcher Stoßtruppen nördlich des Remnerswaldes widerſetzte ſich die von vorangegangener deutſcher Beſchießung verſchont ge⸗ bliebene Mannſchaft der amerikaniſchen Be⸗ ſatzung trotz aller Ausſichtsloſigkeit der Gefangen⸗ nahme aufs äußerſte, ſodaß nur noch zwei Leute, die über⸗ wältigt wurden, gefangen eingebracht werden konnten. Die Ueberlebenden ſagten aus, ſie hätten ſich der Gefangennahme deshalb mit letzter Kraft widerſetzen müſſen, weil ihnen von den es immer wieder eingeprägt worden ſei, daß die Deutſchen ihre Gefangenen aufs grauſamſte peinigten, und ver⸗ ſtũ mmelten. Den Schaden von dieſen verleumderiſchen, verhetzenden Lügen haben nur die Amerikaner ſelbſt: es werden ihrer immer weniger, die das Sternenbanner über Verlin aufpflanzen könnten, infolge ſolchen Verhaltens. Wundern muß man ſich nur, daß von den zahlreichen in die Entente⸗ länder zurückgekehrten Austauſchgefangenen noch keineinziger aufgetreten iſt, der von der deutſchen grauſamen Gefangenenbehandlung Zeugnis ahgelegt hätte. Wäre es vorgekommen, ſo hätten die Feinde ſicherlich unter voller Namensnennung des Vetreffenden eine rieſige Kundgebung daraus gemacht und in die Welt hinaus⸗ telegraphiert. So bleibt nur die jämmerliche Tatſache be⸗ ſtehen, daß amerikaniſche Offiztere ihre Sol⸗ daten bewußt belügen und betrügen, die Erbitterung des Kampfes ſteigern und dadurch die Opfer vermeh⸗ ren. Immer wieder zeigen ſolche Fälle das wahre Geſicht der angeblich für Freiheit und Menſchenrechte etc. kämpfen⸗ den heuchleriſchen Verleumder. folterten Wilſon bereit zur Inkervenkion in Sibirien. Rolterdam, 25. Jüni.(Priv.⸗Tel.) Dem„Nieuwe Rotter⸗ damſche Courant“ wird aus London gemeldet: Anläßlich der Gerüchte, daß der Präſident Wilſon ſetzt zur Interven⸗ tion in Sibirien bereit ſein ſoll, bemerkt der„Man⸗ cheſter Guardian“, man könne erwarten, daß Wilſon, wenn er ſeine Anſicht über die Politik der Alliierten in Rußland wirklich geändert habe, mit ſeinen neuen Auffaſſungen ebenſo⸗ wenig hinter dem Berge halten werde, als mit ſeinen frühe⸗ ren. Seine letzte Tat, die Entſendung der Eiſenbahnkom⸗ miſſion, um Rußland zu helfen, ſei ein ziemlich deutliches Anzeichen dafür, daß er an ſeiner urſprünglichen Ueberzeu⸗ gung feſthalte. Troelſtra. 2 28 Amſkerdam, 24. Juni.(WTB. Nichtamtlich.)„Allgemeen Handelsblad“ bemerkt zu der Reutermeldung, daß der Prä⸗ ſident der Gewerkſchaft der Seeleute, Havelock Wilſon, in einer Verſammlung in London ein Telegramm aus Rotter⸗ dam über die Weigerung der Seeleute, Troelſtra nach England zu bringen, ſo auslegt, als ob ar die ſchwediſchen Seeleute gegen Troelſtra eine eindliche Haltung einnähmen. Dies ſei ein Beweis afür, wie vollkommen fremd die engliſchen Arbeiterführer den holländiſchen Arbeitern gegenüberſtehen. Wenn das Telegramm ſich nicht auf die engliſchen Seeleute beziehe. ſo habe es ſich wahrſcheinlich ein Korreſpondent aus dem Dau⸗ men geſogen. Wegen Candesverrat zu drei Jahren Gefãngnis verurteill· Haag, 24. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Das Korreſpon denzbureau meldet: Aus dem heute verdſennchden Urteils⸗ ſpruch des Haager Gerichts, der J. H. Limburg wegen Landesverrat zus Jahren Gefängnis verurteilte, eht hervor, daß der Verurteilte Dokumente aus dem Archiv des Stabes der erſten Diviſion der Feldarmee, die ſich auf die Aufſtellung der Armee bezogen, dem Militär⸗ der franzöfſiſchen Gefandtſchaft geliefert abe. In Erwarkung zweier amerikaniſcher Getreidedampfer. Bmuiden, 24. Juni. N Nichtamtl.) Die beiden Ge⸗ treidebampfer aus Amerila„Jaba“ und Stella“ haben nachts das Leuchtſchiff Terſchillinger Bank paſſiert und werden nach⸗ mittags in YDmuiden bezw. in Rotterbam erwartet. 11s Der Fiſchloker„K. W. 181“ berichtet, daß außer den bere gemeldeten Lokern noch ein weiterer Loker in die Zuf geflogen iſt. Ein unbegründeter Vorwurf gegen die Goldaukaufsſlelle. Verlin, 24. Junl.(WTB. Nichtamtl.) Der Reichstag— nete Gothein hat in der Sitzung des Haushaltsaus ſchu aͤber Reichstaas vom 18. März bei Gelegenheit einer Ausſprache—— den Goldſachenankauf behauptet, daß von der Goldankaufsſtelle 2 weilen Schmuckſtücke im Inland weiter verkauft würden, das. doch ſinnlos und ſchädige die urſprünglichen Beſitzer. Die daraufhi von dem Reichsbankdirektorſum eingeleiteten Ermittlungen ha f ergeben, daß der den Goldankaufsſtellen gemachte Vorůwu vollkommen unbegründet iſt. Gothein hat das Beween material für ſeine Behauptung bisher nicht beigubr en deß vermocht. Er hält es ſeſbſt für durchaus wahrſcheinlich, 15 ſein Gewährsmann die von der Reichsbank eingerichtete Go! 0 ankaufsſtellen mit anderen Sammelſtellen verwechſelt hat. Gs— nochmnals ausdrücklich darauf hingewieſen, die bei den Go 15 ankaufsſtellen eingelieferten Goldſachen, abgeſehen von weni erhaltungswürdig befundenen und mit Zuſtimmung der Ein ieſere an öffentliche Muſeen abgegebenen Stöcken ausnahmzle eingeſchmolgen und in Varrenform dem Goldbeſfrand des Ne zugeführt werden SSSS 7 —5 — 2 2 228 2 . 4 22 ſurg — E * 2 E 2 g a 22 Mannheimer Ger ral · Anzeiger. ¶ Abend · Ausgabe.) Nr. 290. 3. Seite. 25 — — — * 0 — 10 N 15 0 10 * * * 8 ber * ſdeend dart! Der rltn. d. R. d. 8 geprägt: eine cheſcht n ſchöngeiſ 195 ſo reich an Ar Aus Stadt und Land. Mit dem N ausgezeichnet 20 ille am Bande de Feren Johann Tremmel. Gefreiter Georg Bauer, ſeit Kriegsbeginn beim Stabe eines „Regts., Metzgermeiſter, Spelzenſtr. 13 wohnhaft. Sergeant Heinrich Tremmel, Inhaber der Badiſchen Verdienſt⸗ Karl Friedrich⸗Verdienſtordens, Sohn des Sonſtige Auszeichnungen. Großherzog hat den Nachgenannten folgende Auszeich⸗ uungen verliehen: vom Orden vom Zähringer Löwen: das Ritter⸗ 1. Klaſſe mit Eichenlaub und Schwertern: den Oberleutnanten Abteilungschefs Max Bauer und Geörg Wetzell beim Stabe des Chefs des Generalſtabes des Feldheeres; das Ritter⸗ 1. Klaſſe mit Schwertern: dem Major Günther von Fro⸗ Kommandeur eines Neſ.⸗Feldart.⸗Regt.; das Ritterkreuz RNeſ.-Inf.⸗Regt. laſſe mit Eichenlaub und Schwertern: dem Hauptmann Ger⸗ von Noſtiz⸗Wallwitz und dem Rittmeiſter Chriſtian on Pentz beim Stabe des Chefs des Generalſtabes des Feld⸗ ; dem Hauptmann d. L. J Joſeph Biehler bei einem Pion.⸗ „Batl., dem Rittmeiſter d. R. des Jäger⸗Regiments zu Pferde 12 Hermann Auguſt Guſtav Jakob von Heyden in einem Nef. Inf.⸗Regt. und dem Hauptmann d. L. 1 Otto He t mann in FPerſonal-Derdnderungen. UArnennungen, Beförderungen und VBerſetzungen kn Bereiche des 14. Armeekorps. Es wurden befördert: Zum Fähnrich: löſſer u. Boetticher im Feldart.⸗Reg. 66, Springmann u. Richert Fußart.⸗Reg. 14, jetzt im 3. Batl. dſs. Regts.— Zum Feld⸗ ebelleutnant: Hildebrandt, Offig.⸗Stellb. im Inf.⸗Reg. 112. Zum Leutnantvorl. ohne Patent: Kloſtermann, Fähn⸗ im Fußart.⸗Reg. 14.— 3 deflinger(Lörrach), Feldw., z. Itn. d. R. d. Inf., Raff(Pforz⸗ im), Vizefeldw. im Inf.⸗Reg. 27, z. Etn. d. R. dſs. Regts., Karch ülhauſen i.), Vi die Unteroffiziere um Leutmant der Reſerve: zefeldw. im 8. Fußart.⸗Reg. 4, z. Ttn. d. R. Regts., v. Wedel⸗Parlow(Freiburg), Vizewachtmſtr., z. Leutn. R. der Feldart, Diem(Raſtatt), Vigefeldw. im Fußart.⸗Reg. 40, d. R. dſs. Rgts., Böhler(Karksruhe), Vizefeldw., z. Ltn. d. R. Fußart., Göring(Offenburg), Vizefeldw., z. Itn. uaderſt(Heidelberg), Vigewachtmſtr., 3. Etn. d. Reſ. d. Train⸗Abt. 3, Aadolph(Pforsheim), Vigefeldm. im Inf.⸗Reg. 169, 3. tn. d. J. d. R. d. Inf., Zum Oberleutnant: Schaaf(Raſtatt), Itn. d. egts.— d. Feldart.⸗Reg. 30, jetzt im Feldart.⸗Reg. 18, Schnütgen ehd), Itn. d. R. d. Feldart.⸗Reg. 66, Potten(Recklinghauſen, her Spandau). Tim. d. R. d. Inf.⸗Reg. 114, Moufang(Lörrach), d. R. d. Drag.⸗Reg. 21.— Zum Rittmeiſter: Ploch(Frei⸗ ſurg), Oberltn. d. N. d. Jäger⸗Reg. z. Pf. Nr. 3, Wolff(Mann⸗ Fim], Oberltn. d. R. d. Drag⸗Reg 9.— Zum Hauptmann:; duttenberg(Karlsruhe), Oberlin. d. R. d. Inf.⸗Reg. 111, Bosbach tockach), Oberltn. d. Landw.⸗Inf. 1. Aufg, Feldart.⸗Reg. 66, jetzt bei der 2. Erſ.⸗Abt. dſs.Rgts. betopoeus(Naſtatt), Oberlin. d. Ref. d. Jeldart.⸗Reg. 66— Del arakter als Major verliehen: v. Stechow(2 Ham⸗ bg), Hauptm. d. Landw.⸗Inf. 2. Aufgeb., früher Platzmajor in ſtatt.— Kommandiert. Nounig, Hauptm. im Feldart.⸗Reg. d. 66, jetzt bei der 2. Erſ.⸗Abt. dſs. Regts, zur Dienſtleiſtung als Iitrikleoffizier zur Gendarmerie⸗Brigade in Elfaß⸗Lothringen.— rſetzt: Knack, Zeughauptmann b. Artl.⸗Depot in Neubreffach, Bauer(Stockach), er Lahr, zur 3. Ark.⸗Depot⸗Direklion.— Ausgeſchieden: kenter(Mosbach), Sber⸗Beler auf Kriegsdauer, bisher bei der ſeſp.-Abt. Erſ.⸗Batl. Fußart⸗Reg. 14, aus dieſem Verhältnis wie⸗ er ausgeſchieden.— Beamte der Militärverwaltung: Der Titel derzahlmeiſter verliehen: Engmann, Jahlmeiſter im .⸗Reg. 14, jetzt bei einem Landſt.⸗Inf.⸗Ausbildgs.⸗Batl. Brennholzpreiſe. Bekanntmachung Großh. Miniſteriums des Gemäߧ 4 der rn vom Oktober 1917, Staatsanzeiger Nr. 270 vom 4. Ok⸗ 1917, dürfen die Handelszuſchkläge für die Scheit⸗ ud Prügelholzpreiſe nicht mehr von dem höheren Ein⸗ preis, ſondern nur no n B öchſtpreiſen berechnet werden. Die Höchſtpreiſe werden in von den feſtgeſetzten Brennholz⸗ Zuſammenſtellung nochmals veröffentlicht: eiter u. Neis⸗ Normal⸗ Brſigel prügel wellen Hart⸗ Weich⸗ Hart⸗ Weich⸗ Hari⸗ Weich⸗ Hart⸗ Weich⸗ holz holz holz bolz holz holz holz holz 1 St. 1 St. 1 St. 1 St. 1 St. 1 St. 100 Stck. 100Stck· * 4.. 2. 1⁴ 10 10 8 6 5 2⁴ 2¹ II 16 12 12 10 15 6 27 24 III 18 14 14 11 8 7 3 27 „IV 2¹ 15 15 9 8 86 80 V 16 18 0 8 42 88 chzarten, Stauffen Wie peter Roſegger ein Dichter wurde. Peter Roſegger, deſſen Befinden nach den neueſten Meldungen 152 Beſorgniſſen Anlaß gibt. eine 2³ Zu Gruppe! gehören die Großh. Nater, Tobtmobs, Todtnau i.., Kaltenbronn. Zu Gruppe 1 ren die Großh. Forſtämter: Triberg, Furtwangen, St. Märgen, 2, Bonndorf, Uehlingen, len magſt, ſo ſchenk ich Dir meinen Teil von dem Kuchen!“ ren drei Leſchwiſter ſtimmten dem Vorſchlag bei, und ſo kam kleine Peter in den Beſitz des ganzen Eierkuchen“, wofür er dadin s eine nicht immer leichte Pflicht übernommen hatte, da die lichwi ter keineswegs beſcheidene Anſprüche ſtellten, ſonbern jeden 8 vollko'nmen Aach achre nerzählen kann als der erſte Schritt auf dem Wege U Forſtämter Schluchſee, St. Herrenwies, For⸗ at einmal üver ſich ſelbſt den „Mein erſtes Kinderſtammeln, ſagt die alte Baſe, te in ſteiriſcher Muadart Zeitungsberichte, ein Die heit und Erlebniſſen, daß es unmöglich i hakt kurz zu ſkizzieren, einer der intereſſanteſten Abſchnitte iſt aber enſalls die früheſte Jugendzeit Roſeggers, über die der Dichter ſt ſo viel zu erzählen wußte. Als das Alm⸗Peterl noch ein ganz ner Juage war, ſprach man unter den Dorfbewohnerg bereits ſeine auffällige Fähigkeit, zu phantaſteren und 0 inden. Beſonders geſchätzt war er darum bei ſeinen Geſchwiſtern, 0 ihn eimnal ſogar regelrecht als Erzähler„engagierten imlich einmal das Leibgericht des kleinen Peter, Eierkuchen, gab, Kuchen aber beſonders klein ausgefallen war, bang ee lijähriges Schweſterchen plötzlich den Vorſchlag:„Du. Peterl, Dul en Du uns ein ganzes Jahr in jeder Nacht eine Geſchichte er⸗ ewefen, und mein Leben, Roeman.“ 1 0 5 Roman ch iſt, den eſchichten zu Als es neue Geſchichte verlangten. Dieſes oſeggers Dichterruhm betrachtet werden. Im übrigen hatte er 0 Hirtenjunge Gelegenheit genug, ſeine Geſchichten zu erſmnen, bald taucl,ten größere Erlebniſſe in ſeinem Daſein auf, und GWurden die ſchlummernden Sinne endqültig gewe⸗kt. .Ein ſolches Erlebnis, das der Dichter niemals vergaß, war erſte Eiſenbahnfahrt, die er ſo anſchcku gen aus der Valdheimat“ ſchilderte. kein ſehr kundiger Führer, da er ſelbſt der Anſicht war, bei Bahn ſei irgendwie der Teufel mit im Spiel. 2 lich in den„Erinne⸗ Sein Pate Jochen war Beim Billetver⸗ 8, indem er bemerkte, daß ſie beide doch nicht ſchwer ſeien. großen Schreck flößte beiden der Tunnel ein. dann aber hnen die Reiſe ſo gut. daß ſie ſte über das erlaubte Maß hnten, was noch eine Menge Schwierigkeiten zur Folge hatte. Niel: dieſer 5 und abenteuerluſtigen Poeter nicht mehr zu Hauſe. aen er lange mit dem Bahnbeamten um den billigſten Fahrt litt es den nach Dichterart beſonders lebenshunge⸗ Endlich te er die Erlaubnis, nach Wien zu wandern, wo er ſchließ⸗ nach langem und ermüdendem Marſch eintrak. Wien betrachtete er genau alle Herrlichkeiten, und hier wieder ein beſonderes Erlebnis, das in ihm den Drang zum * ſchützen, D Die bach 1 und 2. Zu Gruppe III gehören die Großh. Forſtämter: Markdorf, Ueberlingen, Pfullendorf, Meßkirch, Stockach, Konſtanz, Radolfzell, Engen, Geiſingen, Blumberg, Donaueſchingen, Villin⸗ gen, Löffingen, Neuſtadt, Stühlingen, Jeſtetten, Tiengem, Säckingen, Schopfheim, Lorrach, Wollbach, Kandern, Oberweiler, Stauffen 1. Wendlingen, Freiburg, Breiſach, Waldkirch, Emmendingen, Wolfach, Zell a.., Gengenbach, Peterstal, Ottenhöfen, Bütl, Sternbich, Baden, Gernsbach, Rotenfels, Mittelberg, Schöngu b.., Neckar⸗ gemünd, Neckarſchwerzach, Eberbach, Mosbach, Buchen, Walldürn, Hardheim, Wertheim. Zu Gruppe IV gehören die Großh. Forſt⸗ ämter: Kenzingen, Ettenheim, Ichenheim, Lahr, Offenburg, Kork, Renchen, Rheinbiſchofsheim, Raſtatt, Ettlingen, Karksruhe, Gppin⸗ gen, Sinsheim, Neckarbiſchofsheim, Heidelberg, Adelsheim, Boxberg, Gerlachsheim, Tauberbiſchofsheim, ſowꝛe die ſtädtiſchen Forſtämter Villingen, Freihurg, Baden und Heidelberg du Gruppe Vge⸗ hören die Großh. Forſtämter: Pforzheim, Huchenfeld, Stein, Lan⸗ genſteinbach, Durlach, Bretten, Odenheim, Wiesloch, Graben, Bruch⸗ ſal, Philippsburg, Schwetzingen, Mannheim, Weigtheim, ſowie die Hofforſtämter Karlsruhe und Friedrichstal. Zuwiderhandlungen werden gemäߧ 8 dieſer Bekanntmachung mit Gefängnis bis zu einem Jahr und mit Geldſtrafe bis zu 10 000 Mark beſtraft. Auch kann neben der Gefängnisſtrafe auf Verkuſt der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt werden. 5 Der Güterverker nach und von der Front. Von zuftändi⸗ ger Seite wird uns geſchrieben: Um die Nach⸗ und Abſchubgüter des Feldheeres und die Privatſendungen an die Front und von der Front gegen Beraubung, Diebſtähle und Unterſchlagungen zu ſind in Karlsruhe, Mannheim und Raſtatt Nach⸗ und Abſchubüberwachungsſtellen eingerichtet worden. Die bereits gezeigten Erfolge würden ſich bedeutend ſteigern, wenn die Allgemeinheit dieſe Stellen dadurch unterſtützen würde, daß ſie Angebote von militäriſchen Bekleidungs⸗ und Ausrüſtungsſtücken, ſowie aus Heeresbeſtänden ſtammenden Lebensmitteln und ſonſt bekannt gewordene Diebſtähle, Unterſchlagungen und Beraubungen derartiger Militärgüter den Nach⸗ und Abſchubgüterüberwachungs⸗ ſtellen Karlsruhe(Beiertheimer Allee 10, Fernruf 5204), Mann⸗ heim(Großh. Amtsgericht, Zimmer 125, Fernruf 1548), Raſtait (Markgraf Ludwig Wilhelm⸗Kaſerne, Stabsgebäude, Fernruf 403) ſchriftlich oder mündlich meldet. Nur wenn jeder an ſeiner Stelle mithilft, kann dem weiteren Umſichgreiſen der ſtrafbaren Eingriffe in fremdes Eigentum Eintzalt getan werden. Mittel ſind bereit geſtellt, den Anzeigenden in geeigneten Fällen eine Belohnung zuteil werden zu laſſen. )(Die Vorbereitung der künftigen Bautätigkeit. Als deutliches Zeichen einer Wohnungsknappheit, aber auch als Beweis erfreulicher Fürſorge für die Wohnungsbedürftigen iſt es anzuſehen, daß jetzt ſchon an verſchiedenen Stellen des Großherzogtums Baden don Städten und Induſtriellen der Bau von Wohnhäuſern für ie in beſcheidenen Verhältniſſen Lebenden, zunächſt durch Schaffung bon Entwürfen, in die Hand genommen iſt. Die Zahl der neuge⸗ planten Wohnungen geht dadei an einzelnen Stellen in die Hun⸗ derte, in Mannheim in die Tauſende. Beinahe an all den ge⸗ nannten Orten iſt man von den Vorzügen des Flachbaues erfreu⸗ licherweiſe ſo durchdrungen, daß man von der Errichtung großer Mietshäuſer Abſtand nimmt und die geplanten Wohnungen in ein⸗ bis zweigeſchoſſigen Häuſern unterbringt. Um einwandfreie Ent⸗ würfe zu erhalten, haben die Bauherren z. T. den Weg eines engeren Wettbewerbs in Verbindung mit dem„Badiſchen Baubund“ in Karlsruhe gewählt. *Das Feſt der Goldenen Hochzeit kann am Freitag Privatmann Joghann Beauſſencourt mit ſeiner Gattin Wilhelmine geb Eroß, Emil⸗Heckel⸗Straße 107, begehen Der Jubilar, ein geborener Münchener, har den Feldzug von 1866 mitgemacht und iſt dann als Schmied bei der Spiegelmanufaktur Waldhof eingetreten, bei der er 42 Jahre arbeitete Seine Frau gleichfalls in Waldhof wohl⸗ bekannt, war ſie doch 30 Jahre Hebamme draußen. Sie trügt das Eßörenzeichen der Großherzogin und ihr Maan erwarh ſich die Medaille für 4jährige treue Arbeit 79 Jahre zählt der Ehejubilar, 76 ſeine treue Lebensgefährtin. Möge dem wücdigen Paar ein ſchöner Lebensabend beſchieden ſein. vereinsnachrichten. Badiſcher Waldbeſi erband. Vor kur fand in Neu⸗ ad i. Schw unter von Bürgernielſter Lehmann⸗ Villingen die Hauptverfammlung des VBadiſchen Waldbeſitzerverbandes ſtatt, die von Mitgliedern und anderen Waldbeſitzern und Forſtbeamten aus ganz Baden zahlreich beſucht und zu der auch Geh. Oberforſtrat Gretſch als Vertreter der Gr. Forſt⸗ und Domänendirektion erſchienen war. Nachdem der Vorſitzende Bericht über die bishe: ige Tätigkeit und die weiteren Aufgaben und Ziele erſtatter hatte, hielt Privatdazent Dr Ruckle⸗ München einen Vortrag über forſtliches Genolſenſchafts⸗ weſen, deſſen Ausgeſtaltung der Verband ſich neben der all⸗ gemeinen Wahrung der Intereſſen der Forſtwirtſchaft und des zur beſonderen 9 gemacht bat Aufſehen und ſcharfe Beurteilung erregte ein Beſchluß der Badiſchen Holzlieferer⸗ vereinigung für Heereszwecke, der ſich gegen die neneſte, in der Cewährung des ſog Freidrittels an die Waldbeſitzer beſtehen⸗ den Aenderung der Pegelung des Abfatzes von Tannen⸗ und Fichten⸗ holz(Ausführungsbeſtimmungen der Kriegsamtsſtelle vom 31. 5. 18) richtet und die Mitglieder der Holzlieferervereinigungen verpflichtet oder zur Verpflichtung auffordert. ſich in keiner Form um im Groß⸗ herzogtun Baden zum Verkauf geſtelltes Nadelnugholz zu bewerben ei einer Strafe von 20 Mark für jeden Feſtmeker Holz, der ent⸗ gegen dem Verbot gekauft oder zum Gegenſtand eines Angebotes Dichter förderte, nämlich der erſte Theaterbeſuch.„Die Männer,“ ſo heißt es in der Schilderung des Publikums,„waren kohlſchwarz, bis auf die weißen Geſichter. An dieſe Geſichter ſeßten ſie Dinge in der Art, wie kleine Doppelpiſtolen und zielken damit nach ollen Richtungen herum. Die Weiber hatten an den Händen breite Flügel, mit denen ſie in einemfort flatterten, wie unſere Hühner daheim, wenn ſie Eier legen wollen.“ Als Peter nach der Wiener Reiſe heimkehrte, hatte er eine Ueberfülle von Stoff geſammelt, und nun kounte das Dichten richtig losgehen. Als noch nicht Zwölfjähriger verfaßte er eine Lebensbeſchrei⸗ bung des heiligen Joachim und eine Anzahl„Ka⸗ lender für Zeit und Ewigkeit“, die er bei dem Gemeindevorſtand auslegte, damit jeder ſie leſen könne. Zu ſeinen erſten Arbeiten gehört auch eine zoologiſche Beſchreibung des Menſchen, in der ſich falgende Stelle findet:„Der Menſch gehört zur Gattung der Sau tiere, erlangt ausgewachſen die Höhe von ſechs Schuh und ein Alker von 80 Jahren Er kommi in allen Ländern vor und ernährt ſich von Fleiſch, wie auch von Pflanzen. Sein Fell iſt glatt.“ Wie ſehr in Roſegger ſchon in den jüngſten Jahren Phantaſte, poetiſches Gefühl und auch Humor entwickelt waren, zeigt aber am aller⸗ deutlichſten das erſte Gedicht des elſjährigen Almpeterl, das von Krieglach Alpel 1884 datiert iſt und in der Originalorthographte wiedergegeben ſei: 5 „In meiner Bruſt ſo Auff der linken Seide Ift etwas, man mends das Herz Und an meiner Bruſt, ſo auff der linken Seide Ift etwas, o Welcher Schmertz— Ift, ja ja bei meiner Ehre, Die Briftaſche, die leere. Die Brieftaſche ligt an der ſchwintſucht bei dem Herz, und Ich bin karum halt gar ſo krank in dem Herg. Und offt krigt die Brieftaſche ein follen Pauch, Mahnpriff ſind darin und von Mädel auch ein Prif: fahl iſt mein Herz!—— o Schertz! o Schmerz!“ Peter Noßegger. Kunſt uns Wiſſenſchaſt. Der Berband der Kunſtfreunde in den Ländern am Ahein hielt im Jurzenich zu Köln ſeine ordentliche Mitgliederverſamm⸗ lurg ab. An Stelle von Exzellenz Max Freihr. von Heyl, dem bekannten Kunftſreund, der ſein Amt aus Geſundheitsrückſichten — Krank Stathelbeeren 80 bis 90 gemacht wird. Es wurde beſchloſſen, daß vom Waldbeſitzerverbande egen dieſes Vorgehen der Badiſchen für eereszwecke ſofork Schritte getan werden. Ein Juſammenſchluß des badiſchen, württembergiſchen und Hanriſchen Waldbeſitzerver⸗ bandes, wie dies auch von dieſen beiden Verbänden gewünſcht wird, wurde allgemein befürwortet. ie Sazungen des Ver wurden einſtimmig genehmigt. Auf 2. Jult d. J ſoll am Sitze des Verbandes in Villingen eine beſondere Geſchäftsſtelle ein⸗ gerichtet werden. Als Mitglieder des Verbandes ſollen alle Wald⸗ beiizer Badens, auch die kleinſten, und auch fonſtige Förderer und freunde der Forftwirtſchaft aulgen mmmen werden. Die nächſte Verbandsverſanmlung wird in Mittelbaden oder im Unterfande abgehalten werden. Der Verein der Stiafionsvorſteher der Badiſchen Slaalseiſen⸗ bahnen hielt dieſer Tage in Karlsruhe ſeine Hauptver⸗ ſammlung ab Bei der Vorſtandswahl wurden einſtimmig ge⸗ mählt Stationsvorſteher Schwab⸗Ensberg zum 1. Vorſitzenden, Stations vorſteher Frey⸗Gondelsheim zum 2. Vorſitzenden, und Schere r⸗Iſpeingen zum Schriftführer und Rechner, ferner zum 3 Stationsvorſteher Henn⸗Marau. Eine rege Ausſprache eniſpann ſich üher die Wiedervereinigung bes Vereines der Station⸗⸗ vorſteher mit dem Verbande der Staklonsvorſteher und Betriebs⸗ aſſiſtenten. Es wurde einſtimmig beſchloſſen, daß der Verein der Stationsvorſteher der badiſchen Eiſenbahnen als ſelbſtändige Organi⸗ ſation ggeſtehen bleib! Ein Zuſammenſchluß mit dem Verhband der Stationsdorſteher und Betriebsaſſiſtenten wurde abgelehnt. Kommunales. Weinheim, 21. Juni. Die Erben des verſtorbenen Privat⸗ mannes Guſtab Friedrice) Mohr haben der Stadtgemeinde zur Verwendung für die Armen 1000 Mk. überwieſen. Der Gemeinde⸗ rat beſchloß, dieſe Summe als Grundſtock für einen Fonds zu ver⸗ wenden, aus deſſen Zinſen für die ſtädtiſchen Pflegekinder eine Weihnachtsbeſcherung beſtritten werden ſoll.— Laut Beſchluß des Gemeinderates ſoll den ſtädtiſchen Beamten in dieſem Johre zum erſten Male der friedensmäßige Erholungs⸗ urlaub 24 werden. *Freiburg, 17. Juni. Nach den Entwürfen der neuen Reichs⸗ ſteuergeſetze ſoll den Gemeinden die Warenhausſteuer und die Verbrauchsſteuer auf Wein entzogen werden. Zu⸗ ſammen mit der weiter geplanten Sparkaſſenſteuer, die letzten Endes don der Stadt ſelbſt aufgebracht werden muß, würde eine ſolche Entziehung eine Heträchtliche und unter den heutigen Verhältniſſen nur ſchwer auszugleichende Belaſtung der Gemeinde⸗ fnanzen mit ſich brtagen. Den beim Reichstag, beim Großh. Miniſterium des Innern und dem Vorſtand des Deutſchen Städte⸗ tages von den badiſchen Städteordnungsſtädten hierwegen bereits erhobenen Vorſtellungen ſchließt ſich der Stadtrat nach einem in der letzten Sitzung gefaßten Beſchluß an und wendet ſich außer⸗ dem an den Freiburger Reichstagsabgeordneten mit der Bitte, gegen die geplanten ſteuerlichen Entziehungen und Velaſtungen Stellung nehmen zu wollen. Pfalz, heſſen und Umgebung. Reuſtadt a.., 23. Juni. Das Herrn Rechtsanwalt Dr. Robert Blum in Fronkenthal gehörende, weithin bekannte Wirt⸗ ſchaftsanweſen;„zurm Geſellſchaftsho 5“ mit Theater⸗ und Konzert⸗ ſaal, Nebengebänden eic., Bergſtraße 1, ging käuflich in den Beſitz des ſeitherigen Pächters des Geſellſchaftshauſes und Apollotheaters. Herrn Hermann Theobald hier, mit ſämtlichem Inventar üöber. Der Kauf wurde durch das hieſige Kommiſſionsgeſchäft Oskar u. Rudolf Mayer vermittelt. J. Darmſtadt, 21. Juni. Der überaus gute Beſuch aller VBergnügungsſtätten ſindet ihren Gipfelpunkt in dem An⸗ drang zur Hoftheaterkaſſe. orgens in aller Frühe kann man eine lange Keite Perſonen beiderlei Geſchlechtes und faſt jeden Alters mit übernächtlichem Ausſehen, meiſt in Tücher und Mäntel gehüllt, vor dem Theatereingang ſehen, die teilmeiſe auf Feldſtühlen oͤder anderen Sitzgelegenheiten, die ganze Nacht von abends 10 e oder gar ſchon vom Nachmittag an, die Eröffnung der Theaterkaſſe erwarſen, mn ſich einige oder mehrere Karten oft für Vorſtellungen, die erſt in einigen Tagen ſtattfinden, zu ſichern. Tatſache iſt jeden⸗ folls, daß das Hoftheader ſeit langer Zeit faſt täglich ausverkauft iſt, ebe oft hört man aber, daß wirkliche Kunſtliebhaber, die nicht o viele Zeit und keine ſo ſtarke Geſundheit haben, um für einen heaterbeſuch eine ganze Nacht vorher ſchon opfern zu können, keine Kärten mehr erzatten können. Weil durch das Treiben der nächtk⸗ lichen Kaſſebelagerer, die oft eine Anzahl Karten kaufen und damit ein Geſchäft nuachen, ſchon nach Beging der eigentlichen Kaſſeeröff⸗ nung die Karten ausverkauft ſind. Es wird wohl ſehr ſchwer ſein, dieſem Mißſtand abzuhelfen, doch verdient es als ein Zeichen der Zeit feſtgehalten zu werden. Dieſer Tage ereignete ſich ein gelungener Vorfall. Ene Dame, welche ſich eine Karte erſtanden halte, wollte dieſe abgeben, wenn ſie auch ein Pfund Zucker erhalte. Ein ſunger Hausburſche war bereit. das Geſchöft zu machen, dolte zu Hauſe roſch die Düte und der Tauſch wurde vollzogen. Als die Dame die Düte öffnete, hatte ſie feinen Sand darin. Der Hausburſche aber war verſchwunden. *Mainz, 24. Juni. Infolge der ſtrengen Obſtkontrolle auf den Bahnhöfen in Budenheim, Heidesheim, Nieder⸗Ingelheim und Gau⸗Algesheim benutzten in den letzten Tagen die gewerbs⸗ mäßigen Schleichhändler die Landſtraßen, machten aber in vielen Fällen die Rechnung ohne die Gendarmerie Auf den Landſtraßen Heidesßheim—Gonſenhen und Wackernheim—Finthen hat die Polizei große Mengen geſchmuggelte Kirſchen, Johannisbeeren und Stachel⸗ beeren beſchlognahmt. Zahlreiche Landwirte, die für Kirſchen.20 bis 1,50 Mk. für Johannisbeeren 60 bis 80 Pfg. und für 10 Pfg. abnahmen, ſind zur Anzeige gebrache niedergelegt hatte, wurde Exzellenz von Römheld, Chef des Großherzoglichen Kabinetts in Darmſtadt, zinn Vorfitzenden gewählt. Der Geſamtvorſtand der Goethe⸗Geſellſchaft hat beſchloſſen, von einer diesfährigen Tagung abzuſehen, aber beſtimmt im nüchſten Frühjahr zu tagen. Schillings Abſchied von Stuttgart. Der Abſchied des Generalmuſikdirektors Dr. Max v. Schil⸗ lings von der Stätte ſeines zehnjährigen Wirkens an der Stuti⸗ garter Hofoper geſtaltete ſich zu einer höchſt ehrenvollen Kund⸗ Man gab des Scheidenden Oper Mona Liſa“. Schil⸗ ings mußte ungezählte Male unter ſtürmiſchen Zurufen erſcheinen. In der Preſſe kommt das lebhafte Bedauern zum Ausdrück, daß es nicht gelungen iſt, die Unſtimmigkeiten, die zum Abſchied dieſer her⸗ vorragenden Kraft führten, zu beſeitigen. Shakeſpeare iſt Frauzoſe! Den Franzoſen läßt es anſcheinend keine Ruhe, daß eines der größten Genies der Welt nicht einer der Ihrigen ſein ſollte. dem vor kurzem der„Gaulois“ ſich auf die neue Theorie eines bel⸗ giſchen Literaturhiſtorikers geſtützt hatte, um den Beweis dafür zu erbringen, daß der Schöpfer des„Hamlet“ aus der Normandie ſtammte,„Heht jetzt das„Journal“ einen Schritt weiter, indem es erklärt, Shakeſpeare ſtamme nicht bloß von normanniſchen Vor⸗ fahren ab, ſondern er ſei ganz einfach ein regelrechter Franzoſe. In einem alten(wohlweislich nicht genannten) Werke habe man eine Stelle gefunden, nach der Shakeſpeare in Wirklichkeit Jacques VPierre heiße. Durch engliſche Verballhornung dieſes Namens ſei der franzöſiſche Dichter Jarques Pierve fälſchlich in den engliſchen Shakeſpeare verwandelt worden. Literatur. Neues von Spitzweg. Unter dieſem Titel iſt eben im Del⸗ phin⸗Berlag München ein hübſches Bändchen erſchienen, welches eine Sammlung unveröffentlichter Gedichte und Briefe des Münchner Altmeiſters und außerdem 43 Kupferdruckbilder und Zeichnungen enthält. Ueppig ſprießt und rumort in dieſen Gedichten, Schnada⸗ üpfeln und Briefen in Sommerfriſchenſtimmung und in der Sphäre nger holder Weiblichkeit Spitzwegs Humor. Irland, Ein Beiſpiel ber Machtpolitik. Von Albrecht Mendelsſohn⸗ Bartholdy. Leipzig, Der Neue Geiſt⸗Verlag. Gr. 86.— Der neue Geiſt— Eine Schriftenreihe— 9. Heſt. Weiße Garde gegen Rote Garbe. Fluchterlebniſſe des Leutnants d. R. Erich Schüler. Verlag Auguſt Scherl G. m. b.., Berlin. Das indiſche G 28.0 rabmal. Roman von Thea von Harbou. Berlkin, —— — — —— —.. ——— — —— 2 ——— —9. 55 4. Seite. Nr. 290. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend ⸗ Ausgabe.) Dienstag, den 25. Juni 1918. und ſehen einer hoffentlich exemplariſchen Straſe entgegen Die e e von Obſt erſtreckte ſich ſehr Amfagrel 92900 auf kleine Mengen, die von ainzer Verbrauchern auf dem Lande ange⸗ Tauft murden. Der Berſuch, das Obſt durch Fußmarſch der Käufer Zach Mainz der polizeilichen Kontrolle zu entziehen, mißglückte meiſt, Deng auch die Straßenpaſſanten wurden beſonders auch an den Endſtationen der Mafnzer Vorortbahnen ſtändig durch Geadormerie — 7 ſtreng kontrolliert. 5 Sportliche Runsſchau. Badiſcher Bfalz-Turugau. Am vergangenen Sonnta hielt Pfalz⸗Turngau in Eppelheim ein größeres Wetfurnen mit folgenden Wettkämpfen ab: 1. terkampf, beſtehend in Weitſpringen, Handgranatenweitwerfen, Schnellaufen über 100 Meter und einer Freiübung. 2. Sonderwett⸗ kampf im Stab⸗ und Freihochſpringen und 3. Vorführung geſchloſ⸗ ſener„Vereinsabteilungen. Im Vierkampf wurde in einer Ober⸗ zund einer Unterſtufe geturnt. In der Unterſtufe durften nur Tur⸗ ner, die nach dem 1. Januar 1901 geboren ſind, turnen. Die Weti⸗ kämpfe begannen um 1 Uhr nachmittags. Es traten hierzu insge⸗ ſamt 204 Turner an. A85 des öſters einſetzenden Regens konnte das Wetturnen in voller Ordnung dank dem begeiſterungsvollen Verhalten der Turner bis gegen 6 Uhr abends zu Ende geführt werden. Die Leiſtungen wären recht gute. In der Oberſtufe er⸗ reichten 19 und in der Unterſtufe 52 Turner die zum Sieg er⸗ forderliche Punktzahl. Im Vereinsturnen wurde der To. e n⸗ geim mit 27½ P.., Ty. Eppelheim mit 2434 P. 2. und Ty. Kirchheim mit 24½ P. 3. Sieger. In der Oberſtufe(Vierkampf) Wurde Frz. Adler, Tgn. Rheinau, mit 67½ P.., rz. Weik, Tgſ. Plankſtadt mit 65 P. 2. und Peter Koger, Tb. J. Seckenheim mit 63*5 P. 3. Sieger. In der Unterſtufe wurde Hugo Heißler, Tu. Kirchheim mit 69 P.., Wilh. Ernn, To. Seckenheim mit 67 P. 2. und Fritz Rudolf, Tv. Seckenheim mit 66 P. 3. Sieger. Im Sonderwetturnen Stabhochſprung wurde Karl Volk, Tv. Seckenheim mit 2,60 Meter., Peter Kroger, Tb. J. Seckenheim mit 2,50 Meter 2. und Karl Klumb, Ty. Seckenheim mit 2,20 Meter 3. Sieger; im Freihochſpringen wurde Frz. Weik, Taſ. Plank⸗ ſtadt mit 1,55 Meter., Gg. Kapp, Tgſ. Plankſtadt mit 1,50 Meter 2. und Karl Lehr, Ty. Kirchheim mit 1,45 M 3. Sieger. Mannheimer Schöffengericht. Markenloſe Leber⸗ und Griebenwurſt, mitunter auch Fett konnte man von den Metzgerseheleuten Friedrich Herget kaufen. Die Preiſe waren demgemäß:.20 bis.30. Mk. für das Viertel Wurſt und.50 Mk. für das Viertel Fett. Der Ehemann wurde wegen Vergehens gegen die Fleiſchberordnung mit 100 Mk., die Ehefrau mit 50 Mk. beſtraft. 78 Um Frauen und Mädchen die Schwere der Zeit vergeſſen zu machen, will die Chefrau Suſanne Kverner Karten geſchlagen gaben. Soweit man ihre„Kunden“ ausfindig machen konnte, malte ſie auch durchweg roſige Zukunftsbilder. Gefordert hat ſie für ihre Hilfsbereitſchaft nichts, aber angenommen hat ſie, was man ihr gab. Die ihr durch einen Strafbefehl auferlegte Haftſtrafe von Tagen wurde auf ihren Einſpruch hin vom Schöffengericht in 8 Haft 55 1 ei der Brennſtoffaufnahme im vergangenen Jahr verſchwie die Hausbeſſtzerin Anng Rohrer einen Veſtand— 5 Zenene Koks, den ſie berſteckt hielt. Sie glaubte ſich dazu berechtigt, weil es ſich um eingeſparte Kohlen gehandelt habe. Auch zwei Kontrol⸗ leuren gegenüßher verſchwieg ſie das Hamſtergut. Wegen Vergehens Agen die Kohlenverordnung wurde die Angeklagte zu 200 Mk. Geld⸗ ſtrafe Sine unflätige Bemerkung gegenüber einem Straßenhahn⸗ Tontrofleur ktrug dem Arbeiter Wilh. Bopp in Anbktraht ſeier 1125 auf ähnlichen Gebieten bewegenden Vorſtrafen eine Gefängnisſtrafe von 2 Wochen ein Stimmen aus dem publikum. Zum zweiten Male innerhalb ganz kurzer Zeit iſt es vorge⸗ kommen, daß von Wagen der Linie 6 der ſtädtiſchen Straßenbahn vor den beiden Schulhauſern: Peſtalozziſchule und Luifenſchule Kin⸗ der, die ſich auf dem Schulweg befanden, überfahren wurden. Wenn auch porausgeſchickt werden kann, daß die Kinder etwas vorſichtiger ſein ſollten, ſo kann dem Fahrperſonal doch nicht der Vorwurf er⸗ ſpart bleiben, daß es an der nötigen Vor⸗ und Umſicht fehlt. Schrei⸗ ber dieſes fährt täglich zu verſchiedenen Jeiten dieſe Strecke. Oft lief es ihm kalt den Buckel hinunter, wenn er bevbachten mußte, wie Führerinnen mit. vollem Strom an dieſen gefährlichen Stel⸗ len vorbeiſauſten. Es wöre dringend geboten, dem Fahrperſonal ſtrengere Anweiſungen nach dieſer Seite zu geben. K. M. Nühfadenpreiſe. Die von der Reichsbekleidungsſtelle feſtgeſetzten Klein⸗ gandelspreiſe für Baumwollnähfäden u. Leinen⸗ nähzwirn ſind in der Preſſe in letzter Zeit zu Angriffen gegen die Reichsbekleidungsſtelle benutzt worden. Man hat ihr gorge⸗ worfen, ſie ſchaffe eine ungeheure Preisſteigerung. So zahle ſie für 100 Rollen à 1000 Meter Hutergarn 65 Mk. und für die gleiche Menge Obepgarn 106 50 Mk. 200. Meter der erſten Sorte koſteten ſomit 13 Pfg. und dasſelde Quantum Obergarn 2, Pfg. Da ſie hierfür den Kommunalverbänden einen Einheitspreis von 27 Pfig herechne, verbleibe ihr ein netter Geminn. Die Bevölkerung müſſe 33 Pfg. zahlen, ſo hoch ſtellten ſich die Verwaltungsſpeſen. Hierzu iſt zu bemnerken, daß die Reichsbekleidungsſtelle am Ge⸗ winn bei dem Verkauf dor Nähgarne überhaupt nicht beteiligt iſt. Man muß zwei getrennte Verteilungsarken witerſcheiden. Es zwerden Matigarn auf, 200 Meter⸗Rollen für die einzelnen Ver⸗ braucher und Kleinverarbeiter durch die Kommunalverbände und außerdem Ober⸗ und Untergarn auf 1000 Meter⸗Rollen durch Fach⸗ verhände besteilt. Bei der erftgenannten Verteilung wird von der Reichsbekleidungsſtelle lediglich der Aufſchlag feſtgeſetzt, den die mit der Verteilung beträuten Groß⸗ und Kleiſthäudler für Nutzen und Unkoſten auf bie von der Kriegsrohſtoffabteilung feſtgeſevlen FJahrikantenpreiſe aufſchlagen dürfen. Dieſer Nutzen iſt nicht grüßer als in Friedenszeiten. Ober⸗ und Untergarn wird nicht an das Publikum, ſondern nur an die Großlonfektion, und zwar un⸗ mittelbar durch die Fabrikanten abgegeben. Es iſt daher eine un⸗ richtige Behauptung, daß das Publikum dieſes Ober⸗ und Unter⸗ garn, von dem 200 Neter allerdings 21 Pfg. bezw. 13 Pfg. koſten würden, mit 33 Pfg. bezahlen müßte. Dieſe 38 Pfg. ſind der Klein⸗ bandels⸗Einheitspreis für eine 200 Meter⸗Rolle Mattgarn, deren Jabrikpreis 24 Pfg. beträgt! 8 Die Enkwicklung der Fliege, ein Beitrag zu ihrer Bekämpfung. Diefer Tage wurde an dieſer Stelle ſchan auf die Gefährlich⸗ keii der Fliegen als Krankheitsüberträger und auf zinige Abwehrmaßnahmen hingewieſen. Heute ſoll in kurzen Zügen das Werden und Leben der Stubenfliege behandell werden, da die Vertrautheit mit dieſer Frage auch das Ver⸗ e— die zur Fliegenbekämpfung erſorderſichen Maßnahmen aben wird. 899 75 Die Mutterfliege legt 3 Tage nach der Paarung etwa 100 ge⸗ ſtreckt⸗kugelförmige, perlmutterweiſe Eier von Mültmetergraßße häuſchenweiſe in irgend einen Schmutzwinkel möglichſt an den tiefſten Stellen ab, z. B. auf Miſt, Fäkalien, Küchenabfälle, Kehrichthaufen und in tieriſche oder pflanzliche, in Zerſetzung oder Gärung befind⸗ en Während der etwa—10 Wochen ihres Lebens kann ie weibliche Fliege dieſen Vorgang—ömal wiederholen. Aus dieſen kleinen zylindriſchen Eiern ſchlüpfen, je nach den Wärmeverhältniſſen, innerhalb 6 bis 24 Stunden die unter dem Namen„Maden“ bekannten wurmförmigen Fliegenlarven aus, Dieſe Laxven ſind gelblich weiß gefärbt, freſſen glerig, wachſen ſehr raſch und häuten ſich zweimal: die kegelförmige Geſtalt iſt durch eleine Einſchnitte in 12 Glieder geteilt, an deren erhabenen Wülſten kleine Haken ſitzen, die das Kriechen ermöglichen. Der Kopf der Larve iſt ſehr klein, länglich kegelförmig und trügt 2 ſchwärzliche Punkte, die Atemlöcher. Aus dem Munde treten zwei ſehr ſpitze ſchwarze Nage⸗ haken zur Aufnahme der Nahrung hervor. Augen beſitzen die Larven nicht. Obgteich ſehr lichtempfindlich, ſind die Larven ſonſt ſehr a . ſelbſt ein Verkleben der Luftlöcher ſchadet u vie 52 Einige Tage nach dem Entſtehen der Larven verwandeln ſie ſich zu längliche,— braune Pupven von Tönnchenform, ohne zu⸗ nächſt exkennbare beſondere Gliederung: das Innere iſt eine weiße ſchleimige Maſſe. Aber ſchon einige Tage ſpäter werden die Um⸗ riſſe der Fliege immer deutlicher ſichtbar, bis nach insgeſamt 10—14 Tagen die fertige Wiae ausſchlüpft, die ſich nun, wenn ſie äußeren Feinden nicht zur Beute föllt,—10 Wochen ihres Lebens freut. Schon 14 Tage nach den.: Ausſchlüpfen iſt ſie fortpflanzungsfähig. Dann kann der eben geſchilderte Vorgang mit der nächſten Generation beginnen. Vei der hiernach ganz gewaltigen Vermehrung der Fliegen iſt die Beuer ſung frühzei tig durch Ver⸗ nichtung der überwinterten Mutterfliegen und ihrer Brut vorzu⸗ nehmen. deulſches Reich. Sicherſtellung des Privalelgentums gegen völkerrechts · widrigen Eingriff. Der Verband zur Sicherung deutſcher For⸗ derungen an das feindliche Ausland, Sitz Bar⸗ men, hat an das Auswärtige Amt in Berlin folgende Depeſche gerichtet: Barmen, den 18. Juni 1918. Neben der Reederei ift anerkannterweiſe der Außenhandel der durch den Krieg am ſchwerſten betroffene Erwerbsſtand. Ab⸗ eſchnitten von den überſeeiſchen Abſatzgebieten ſind ihm die wirt⸗ ſchaftlichen Vorausſetzungen für Schaffen und Streben ſeit nahezu vier Jahren entriſſen Im Vertrauen auf den Schutz des Reiches, iſt der deutſche Kauf⸗ mann hinausgezogen und hat die Weltmärkte unſerer Induſtrie er⸗ ſchloſſen. Der beiſpielloſe Aufſtieg unſeres Außenhandels iſt der Stolz des deutſchen Volkes geweſen und hat den Neid unſerer Feinde erregt. Ihm iſt es in erſter Linie zu danken, daß unſere Finanz⸗ kraft den hohen Anforderungen des Krieges gewachſen war. Seine Vernichtung iſt ausgeſprochenerweiſe eines der Hauptkriegsziele unſerer Gegner. Nur die Erhaltung ſeiner Kapttalkraft und das felſenfeſte Vertrauen, daß die Reichsregierung das im Aus⸗ land inveſtierte, werbende Kapital ſchützen kann und will, kann dem Exporteur für den Wiederaufbau unſeres Außen⸗ handels die geeignete Grundlage bieten. Deshalb geſtattet ſich der unterfertigte Verband, angeſichts der bevorſtehenden wirtſchaftlichen Verhandlungen mit den ruſſiſchen Friedensunterhändlern, die von ihm er⸗ hobene Forderung auf Sicherſtellung unſerer privat⸗ rechtlichen Guthaben durch Vereinbarung der Aus⸗ fallbürgſchaft auf Gegenſeitigkeit erneut vorzutragen. Der Hauptausſchuß des Reichstages, 52 Handelskammern und über 100 wirtſchaftliche Verbände Deutſchlands haben ſich dieſer Forderung angeſchloſſen. Die Wiederaufrichtung des niedergetretenen Völkerrechts iſt eines der edelſten Kriegsziele des Siegers. Die Welt wird es Deutſchland Dank wiſſen, wenn es in den Friedensverträgen für jetzt und für die Zukunft das Privateigentum gegen völkerrechtswidrigen Eingriff N Deutſchlands zukünftige wirtſchaftliche Entwickelung und Welt⸗ geltung ſteht und fällt mit unſerem Außenhandel. Jegerangreiff auf Offenburg. Karlsruhe, 25. Juni.(WTB. Amtlich.) Heute mor⸗ gen wurde die offene Stadt Offenburg von einer größeren Anzahl feindlicher Flieger mit mehreren Bomben angegriffen. Häuſer wurden nicht beſchädigt, Menſchen nicht verletzt. Es enkſtand nur leichter Materialſchaden. Ein feindliches Flug⸗ zeug wurde zum Abſturz gebracht.(.) Die Ktiegslage. Warum Amerikas Kriegsleiſtungen hinker den Erwarkungen E 5 zurückbleiben. „Verdens Gang“(Chriſtiania) vom 19. Juni bringt fol⸗ genden amerikaniſchen Bericht des Ingenieurs Lehmkuhl: 1. 84777 Amerika ein Jahr im Kriege war. iſt es von Intereſſe, eine Ueberſicht über das geben, was es geleiſtet hat, und be⸗ ſonders, was es nicht geleiſtet 5770 Es iſt nämlich eine beklagens⸗ werte Patſache, daß der Aufmarſch Amerikas nicht mit der Schnellig⸗ keit vor ſich gegangen iſt, die die Welt oder wenigſtens die Ameri⸗ kaner erwartet hatten. Amerikas Proſekte waren himmelſtrebend, und auch nur eine teilweiſe Erfüllung ſeiner Verſprechungen be⸗ deutet eine nicht zu unterſchätzende Leiſtung. Bis zur Kohlenkriſe im letzten Winter ging die allgemeine An⸗ ſicht dahin, daß die Kriegsmaſchine zur Zufriedenheit arbeitete. Dann aber zeigten Mitteilungen im Kongreß, daß einzelne Dinge nicht ſo waren, wie ſie ſein müßten. Vor allem iſt der Bau der Handelsflotte beträchtlich verzögert worden. Die Streitigkeiten zwiſchen den leiten⸗ den Männern hinderten lange eine günſtige Entwicklung. Der Grund für die Verzögerung des Baues von Flugzeugen iſt nicht ganz klar. 640 Millionen Dollar ſind im erſten Jahre daraufgegangen, und nochhat Amerikakeine Maſchine in Frankreich. Die Verantwortung hat der Kriegsminiſter Baker, Demokrat, Politiker und früherer Pazifiſt. Auch die bei Beginn des Krieges eingerichtete Eiſenbahnzen⸗ trale funktionierte nicht, ſo daß der Staat die Bahnen übernahm. Die Gründe dieſer verſchiedenen Unſtimmigkeiten und Verzögerun⸗ gen in den verſchiedenen Verwaltungsgebieten können nicht ohne eine perſönliche Kritik Präſident Wilſons erklärt werden. Wil⸗ ſon wird einerſeits mit Lincoln und Waſhington verglichen; ande⸗ rerſeits iſt die Meinung aber ſehr verbreitet, daß er nicht der rechte Mann an ſeinem Platze iſt, und das dürfte wohl ſtimmen. Er iſt kein Führer. Wilſon errichtete bei Be⸗ ginn des Krieges für die einzelnen Verwaltungen 10 Boards, die als Sans ſelbſtändige und unabhängige Abteilungen organiſtert wurden. Wilſon perſönlich war das einzige zentrale Bindeglied. Da er aber ſehr beſchäftigt iſt, war ein Zuſammonarbeiten völlig unmög⸗ lich. Dem Vorſchlage eines Kriegskabinetts von drei Mitgliedern widerſetzte ſich Wilſon. Ein weiterer Grundfehler der amerika⸗ niſchen Kriegsführung liegt darin, daß man den Krieg wie immer als Nebenbeſchäftigung führt. Noch ſind Hunderttauſende von Männern und Frauen in Luxusinduſtrien tätig. Die außerordent⸗ lich gefährliche Lage der engliſchen Heere in dieſem verhängnis⸗ vollen Apriltagen geigt aber beſſer als alles andere, daß der Krieg keine Nebenbeſchäftigung ſein darf. * Engliſcher Beeresbericht vom 24. Juni morgens. Wir führten heute Nacht eine kleine Unternehmung, bei der zahlreiche Deutſche 1 5 8 0 und 50 gefangen und 80 Maſchinengewdehre von unſeren ruppen eingebracht wurden, ſüdlich von Meteren aus Ferner fügten wir im Laufe der Nacht bei Ueberfällen und gefechten an anderen Frontteilen dem Feinde Verluſte zu und machten einige Gefangene. Letzte Meldungen. Eine Ehrung für Fritz von Below. Berlin, 23. Juni.(WTB. Nichtamtl.) General der Infanterie Fritz von Below, Oberbefehlshaber einer Armee, iſt a la ſuite des Garde⸗Grenadier⸗Regiments Nr. 3 geſtellt worden. Beſchlagnahme von 40 000 Gewehrpalronen. Dublin, 24. Juni.(WB. Nichtamtl.) Meldung des Reuter⸗ ſchen Büros. Wie gemeldet, hat die Polizei 40000 Gewehr⸗ bpatronen beſchlagnahmt, die als Getreide in Getreide⸗ ſäcken eingeſchmuggelt werden ſollten. * c. Von der eriſchen Grenze, 25. Juni.(Priv.⸗Tel., g..) Dae„Neue Züricher 2 1 meldet von der italieniſchen Der„Corrire della Sera“ ſchreibt geſtern zu dem öſterreichiſchen Rückzug angeſichts des allgemeinen Jubels in Italien: Ein allzu großer D y imisemus wäre wirklich gefährlich und nor⸗ früht un des müſſe dringen vor einem ſolchen gewarnt wer⸗ den. Andere Schlachten die gewonnen oder verloren werden können, ſtünden bevor. Dieſer Sieg ſei nur ein Anfang und es gelte jetn weitere geſchichtlich denkwürdige Taten zu verrichten. Haag, 25. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Die Zünder der auf den holländiſchen Ort Aardenburg geworfenen Fliegerbomben wurden ausgegraben; ſie tragen Auf⸗ ſchrift in engliſcher Sprache. Hendel und Industrie. Mefft'sche Kunstmühle.-., Mannheim- 940 Akktien vertreten waren und welche die Dividende auf 645 (i. V.%) ſestsetzte und das ausscheidende Aufsichtsratsmitglied Guggenheim-WVorms wieder- und an Stelle des verstorbenel Herrn Emil Hirsch den Herrn Oskar Hirsch-Mannheim nen in den Aufsichtsrat wählte, wies der Vorsitzende, Herr Banbdireb- tor Benno Weil, darauf hin, daß man den Vortrag aus dem Vor, jahr zu Abschreibungen und NRückstellungen verwandt habe, ul daß man das Geschäft materiell auf eine absolut sichere Grund' lage stellen wolle. Aus diesem Grunde ziehe man es auch vofz hohe Abschreibungen zu machen, anstatt hobe Dividenden auszü- schütten, wenngleich sich bei Berücksichtigung der erfolgten Rich- zahlungen von Geuußscheinen nicht sagen lasse, daß die Cesell schaft bisher etwa niedrigere Dividenden verteilt habe. Die 555 sprũnglich in nicht unerhieblicher Zahl ausgegebenen Genußscheile die sich ausschließlich in den Händen der ursprünglichen Aktib- näre befinden, seien bis auf 84 000 M. zurückgezahlt und auch heute gelangen wieder 30 000 M. zur Auslosung. Man hoffe, nach⸗ dem die Dividende schon im Vorjahr von 4 auf 5% und j̃ auf 60% erhöht wurde, sie nach und nach weiter erhöhen Zu können, wenn die Cenußscheine süntlich getilgt sind. Dabei seĩ natürlich Voraussetzung, daß das Geschäft nicht nur vorläufig, sonderl auch spater gut gehe und daß die Maßnahmen der Regierung die Oesellschaft nicht zu sehr einschränken.. Baddsche Bank, Mannheim. 15. Juni 23. Juni Mk. Mök. Metallbestanegd 6344078.28 6343031.38 Reichskassen-Scheine 327/0066.— 3339074.— Noten anderer Banken 6598 910.— 6674020.— Wechselbestanded 18431 490.72 19177825.07 Lombard-Forderungen 4904625.— 4612975.— We tpapierbestanld 28638980.92 2342365.34 Sonstiges Vermögen 39790302.64 43312409.9 81 978 453.50 85802500.7 Verbindlichkeiten. Grundkapital! 9000000.— 9000000.— Reserveſondss 2250000.— 2250000.— Umlaufende Noten 26192500.— 25 245 100.— Tägl. fällige Verbindlichkeiten 42358(94.22 46004 835.10 Sonstige Verbindlichkeiten.— 2177859.34 22127255. 81978453.50 85 802650.75 Brumerei schwartz-storchen.-G. im Speyer a. E. Die Oesellschaft kündigt sämtliche noch im Umlauf beſien lichen Teilschuldverschreibungen, die von der Bayerischen 81 brauerei-Giesellschaft vorm. H. Schwartz in den jJahren 1886 10 1890 ausgegeben wurden, zur Rüickzahlung auf 30. September 1000 Es handelt sich um 35 500 M. vom Jahre 1880 und 332 000 vom' Jafire 1890. Die Rückzahlung erfolgt zu 105 Prozent. Mannbhelmer Efektenbörse. Kleinere Abschlüsse erfolgten heute in Aktien der Badischet Brauerei- und in Brauerei Eichbaum-Aklien. Industriewerts ſe Weise etwas abgeschwächt, Kauflust bestand für Waggonfabl Fuchs, Hleddernheimer, Zementwerle Tleidelberg. Unionwecte, Zellstofffabrik Waldhof und Zuckerfabrik Waghäusel. Außerder erwähnen als höher: Pfälz. Hypothekenbank und Gutſahr-Aktien. Oberrh. Versicherungsalttien notierten ab heute enbtl. Div. Frankfurter Wertpapierbörse. die Fottier Rede des Staatssekretärs von Kühlmann, welche dlie herrschende Zurückhaltung bestand hier weiter, Das Privatpubl kum sobie auch die gewerbsmäßige Spekulation beteiligte 3 wenig am Geschäit. Die Tendenz kennzeichnete sich unter diegn⸗ Umständen schwächer. Montanwer e gaben bei bescheidenen ½ sätzen nach, Bochumer unterlagen großer Abschwächung. 8 Kaliwerten zeichneten sich Heldburgaktien durch feste Flaltaig⸗ alrs. Unter den Rüstungswerten standen Adlerwerke Kleyer. Nha! metall im Angebot. Elektrizitätswerte blieben still. Felten 1 2 Guilleaume lagen niedriger. Von chemischen Werten zogen Schei 45 anstalt, Holzverkohlung und Weiler-ter-Mer an. Die Werte d, Auilinkonzerns blieben preishaltend. Im Verkehr der Petrolepe⸗ werte schwächten sich Steaua Romana ab, ebenso Deutsche 1 troleum Auch auf dem Markie der Papiere mif Einheitskufser bemerkte man einen schwächeren Grundton. Hedddernheing. Kupfer, Vereinigte Fränkische Schuhfabriken lagen schwach. e teresse bestand für Akkumulatoren, Siegener Eisenkoustruktion un Maschinenfabrik EgBlingen. Deutsche Das Geschäft in fremden Fonds stockte. Auch am Schlusse Verkehrs war die Tendenz abgeschwäch. Privatdiskont%. Berliner Wertpapierbörse. Berlin, 25. Juni. Devisenmarkt.) Auszahlungen für: 25. 24. Oeld Brief Geld Brie⸗ Keonstantinonl. 20.48 20.5 20.45 20.30 Hlolland 100 Oulden... 223.50 254.50 253.50 284.00 Dänemark 100 Kronen. 159.50 160.00 159.50 160.05 Schweden 100 Kronen.. 175.25 175.75 176.25 17675 Norwegen 100 Kronen. 160.25 160.75 160.25 100.%5 Schweiz 100 Franken 131.50 131.75 131.50 191.15 Oest.-Ungarn 100 Kronen· 62.05 62.15 62.05 62.5 Spaien 103.— 104.— 103.— 10.½ Bulgarien 100 Leya 79.— 79. 79.— 19˙% Personalien. 50n In der am 14. Juni d. J. stattgefundenen aubzerordentlie on Mitgliederversammlung des Verbandes der Verleih-Anstalten 4g, Wagendecken E.., Berlin, wurde anstatt des ausscheidenden op⸗ Joseph vom Hövel-Köln Herr Paul Koppel, Direktor der begez pel u. Temmler Ges, m. b. H,, in den Vorstand des Verbalad gewählt. Ferner wurden zwei Vorstandsstellvertreter eruaunt 1 zwar Herr F. W. Sundheimer in Fa. Sundheimer u. Strupp-k itin furt a. M. und Herr Otto Draht in Fa. Adolſph Goldschmidt-·Ste Sehifferbörse zu Duisburg-Ruhrort. Duisburg-Ruhrort, 24. Juni. Amtliche Notierungen. Berg ng Frachtsätze yon den Rhein-Ruhr-Hafen nach Mainz-Gustavse i .50, nach Mainplätzen bis Frankiurt à. M..73, nach Straßbaß 2550, nach Karlsruhe.80, nach Lauterburg.00, nach Straß 10 i. E..50; Frachtsätze von Häfen des Rllein-Herne-Kanals. Mainz-Qustayvsburg.00, nach Mainplätzen bis Frankfurt Aput .25, nach Mannheim.00, nach Karlsruhe.30, nach Lautef eil 250, nach Straßburg i. E..00; Schlepplöhne von den 4 Ruhr-Häfen nach Mainz-Gustavsburg 200 nach Mannheim 100 f 2375 M. In der heutigen Generalversammlung, in der 9 Aktionäre nit Mannheim, 23. Juni. Wochen-Ausweis der Badischen Bau * Frankfurt, 25. Juni.(Pr.-Tel.) Die Börse diskuliefte al¹ A leilen blieben behaupe ntwicklung der Tendenz keinen Eindruck machte. Die 2 * 9 —— 7 * —— en r eeedeeendene aan e — eeeeeee Dienstag, den 28. Juni 1918. ——— Maunheimer General-Anzeiger.(Abend⸗ Ausgabe.) Nr. 290. 5. Seite. der Slurz ins Glück. Ein Schwarzwaldroman. Von Max Bittrich. Machdruck verboten.) Fortſetzung.) Während ſie becherten, führte Leiſte das große Wort— auf Grumd ſeiner„der Tiefe entrungenen, dem Lebenszentrum der Erde entriſſenen Erfahrungen und Erkenntniſſen— ſozuſagen“. Sie ſchwäßten, bis die Kuh ſechs Batzen koſtete. Auch Engelbert mußte ſein Teil dazugeben und ſein Herz aus⸗ ſchütten. Er berichtete, rühmte und tadelte Priska, die nur noch Anſichtspoſtkarten ſchreibe, jedesmal aus einem anderen Neſt, und ſtellte die Karlsruher Malersleute vor, die dem ſchönen Mädchen gewogen ſeien wie einer Tochter und danach trachteten, der Ab⸗ frünnigen ein ſolides Glück zu bereiten. Maalersleute? Maler! Da horchte Leiſte auf. „Der Maler wird auch Leiſten brauchen, künſtleriſche Erzeug⸗ niſſe! Die berühmteſten der Schwarzwaldmaler find bereits meine getreueſten Kunden. Bei ſolchen Abnehmern heißt's Grütze im Kopfe haben! Die fünf Sinne zuſammenreißen, um jedem Kunſt⸗ werk die geeignete Leiſte auszudenken, den natürlichen Rahmen zu finden, beiden die gemeinſame Seele zu finden. Man kann nicht uneben behaupten: ſie zu bermählen.“ Der Karlsruher Maler durfte nicht abſeits ſtehen bleiben; un⸗ bedingt mußte ihn Leiſte bennen lernen. 22 Nübling ließ ſich Straße und Hausnummer nennen. Nur Mut haben, Mut! Damit gewann man den Vorſichtigſten für das Geſchäft. Und mit der geeigneten Leiſte kam noch ſeder Menſch vorwärts! Der Antrag. Als Leiſte auf ſeiner Geſchäftsreiſe in der badiſchen Reſiden einkehrte, beſuchte er die Gemäldeſammlungen und vertiefte ſick insbeſondere in die Werke der Meiſter, denen ſeine Aufwartung zugedacht war. 5 Die Hauptſache blieb ein geeigneter Anknüpfungspunkt, das Hatte er noch immer herausgefühlt bei ſeinen Erfolgen, und nichts ſchlug tüchtiger ein, als wenn Nübling, in ein Atelier eingelaſſen, die 70 Schöpfungen des Meiſters mit ehemaligen Werken 9 Das Biſd kennen Sie auch?“ „Aber ja doch! Wie ſollte unſereiner nicht darauf aus ſein, hervorſtechende Merkmale, den Charakterzug ſozuſagen, die Eſſenz des Weſens eines gottbegnadeten Künſtlers herauszuſchälen, ehe ſich vielmehr noch lange nach Sonnenuntergang im Schloßpark ab Neben ſonſtigen Gemälden einer Sammlung betrachtete Leiſte heute ein Bild des Meiſters, von dem ihm Engelbert erzählt hatte Eine leuchtende, jugendliche Geſtalt war auf die Leinwand ge⸗ zaubert. Man fühlte ſich in rauſchenden, duftenden Kornfeldern mit blauen und roten Blumen, wenn man dieſes Gemälde auf ſich wirken ließ. Leiſte meinte einen milden, würzigen Hauch ſommer⸗ lichen Windes zu fühlen und kam nicht los von dem dargeſtellten anziehenden Menſchenkind, dem ſo gar nichts Gekünſteltes anhaftete. Weich und verſonnen, mit erſtaunten Augen blickte dieſes junge Mädchen den Beſchauer an, als ſeien Körper und Seele unberührt geblieben von irgendwelchen fremden Einflüſſen. Er wurde geradezu verlegen, der Herr Jabrikant Nübling, vor dieſem Stück unangetaſteter Natur. Welch herber Gegenſatz zu ſeinem Weſen, und darin doch zugleich welche unbegreifliche Kraft der Anzziehung. „Ein Wunder und zugleich ein Rätfel,“ ſagte er fich.„Mir wird wahrhaftig ganz anders zu Mute! Sie hat ſo etwas— ich weiß gar nicht, wie ich das ausdrücken ſoll. Wenn ich nur darauf käme!“ Er ſchwamm einige Minuten wie durch Dämmerung. Ach, nun war er der verſchleierten Tiefe auf den Grund ge⸗ kommen: was großäugig, unbefangen feinen unſicheren Blick aus⸗ hielt, war nichts anderes als der Gegenpol ſeiner üblen Plaſter⸗ müdigkeit, war die Unverbrauchtheit, die Ergänzung ſozuſagen, die Heilung. Die Erkenntnis burchjagte arg, lebhaft ſeine Glieder; er war nicht fähig, noch am gleichen Tage den Maler aufzuſuchen, kühlte und fand ſo zugleich Muße, die Rechnung ſeiner bisherigen Erden⸗ pilgerſchaft aufguſtellen. Dabei kam er zu dem Schluß, im Alter von annähernd vierzig Jahren dürfe mam nicht Verſteck ſpielen mit einer Gefahr. Auf ſeinen Fall bezogen hieß das: nicht den An⸗ ſchluß verſäumen! Worte verloren hatte er wiederholt darüber; nun mußte ſich an die Pläne eine Tat knüpfen. In Bernau war für ihn nichts zu holen. Er kannte die Mäd⸗ chen wie ſein eigenes Ich; mit ihnen wäre nicht genügend Neues in ſein Leben getreten. Auch eine Reiſebekanntſchaft in Baden⸗ weiler, mit einer nicht ſchüchternen Elſäſferin, Babette Fleury aus Zabern, nahm ihn nicht genügend gefangen, um ihr fetzt noch nach⸗ zuſinnen. Nein, er mußte anderswo die Vervollkommnung ſuchen. Am folgenden Tage klopfte er beim Maler an. Das war eine nette Beſcherung! Denn das bewunderte Ge⸗ mälde erhob ſich lebend vor ihm, in der Geſtalt noch etwas höher, das Haar etwas goldiger. Auch bewußter gekleidet ſchien ihm ſein Gegenüber, doch blühte aus aller Gewandtheit noch ein tüchtiger Daß der Meiſter nicht zugegen war, fand Leiſte zwar unan⸗ genehm, doch nicht gar zu uneben. Er plauderte ſich 5 wies deutlich auf die ſolide Grundlage ſeines Unternehmens hin, das weiter auszudehnen ihn lediglich künſtleriſche Abſichten trieben, und allein reiſe er, weil auf fremde Leute zu bauen niemals das Rechte fei. Entweder allein zugreifen oder, wo ſich das Vorhandene er⸗ gänzen müſſe, dieſe Ergänzung ein für allemal verpflichten, ſie an⸗ gliedern, ſozuſagen! 25 Als er die Treppe hinunterſtieg, durch Händedruck beglückt, gu weiteren Beſuchen eingeladen, geſtand er ſich, ſcharf ins Zeug ge⸗ gangen zu ſein, doch ohne Scharten zu fühlen. 5 Er nahm ſich vor, ſchon morgen neuerdings vorzuſprechen, be⸗ gann auch am Abend, das Geſpräch ſchriftlich vorzubereiten, Lam jeboch nicht weit damit, denn die Helbin ſeiner Huldigung ſchien ihm ſo greifbar nahe, daß ihm die Worte in der Jeder ſteckan blieben. Ein deutlicher Blick tut das Eutſcheibende beſſer, redete er ſich ein. So unerfahren ift die Geſchätzte gricht, mich nicht zu verſtehen. Die, wenn man ihr manchmal die Schlüſſel zum erwünſchten Wez zeigt, findet die Tür gewiß und alle Treppen zum Ziel! Arn nächſten Morgen ſchwirrten ſeine edanken anfänglich durcheinander wie ſchwärmende Bienen. Er begab ſich an die kützle Luft. A was, ſagte er ſich endlich, in vierundzwanzig Stunden iſt die Luft klar! Und wie Einer, der ſich die Siegesgewiftheit aus der Kanne angetrunken hat und losſtürmt, ohne überbaurt noch einas Bedenkens fähig zu ſein, ſtapfte er gewichtigen Schrittes zum Maler. Wieder öffnete Priska. „Je, Herr Nübling! Sie ſo früh?“ Er lächelte und gab ſich genau wie am nvorigen Tage rein ge⸗ ſcaalnt ob er die Ehre haben dürfe, zum Herrn des Kauſes zu treten Jetzt lachte auch Priska.„Sind acht Tage vergangen ſeit geſtern, Herr Nübling? Ich ſagte Ihnen— ſw—— 8— über 3— chwunden. enn trotz er Mitteilung hi gewiſſerma wie eine Klette an Ihrem Haus, wie die Berre an der Traube, wollen wir ſagen. Ich habe nicht Schlaf gefunden— „Sind Sie krank, Herr Nübling? O, ditte, nehmen Sie Plaßz, wenn Sie ſich müd fühlen!“ „Müd? Nicht ſo, wie Sie meinen!“ triebene 1 „Pflaſtermüd. „Geleſen hab' „Ganz rechtl „Er erhob davon. Wenn „O bitte, bleiben Sie nur nochl“ AKriegs-Fersicherungen; man ihm beſcheidene Dienſte anträgt.“ Echtos Wildunger Salz existiert nicht MHan melde die Nachahmungen 1017 Besuch 10 410 Fürstliche Wildunger MI Schuß unverkennbarer Natürlichkeit. ne Harnsäure, Zucker, Eiweiss 4 2 6 bei Nierenleiden, ralquellen,.-., Bad Widungen— Schriften kostenfrei Gortſetzung folat.) iolr: viaschenversane 1618 131% Verſtehen Sie, was pfloſtermüd iſt?“ der Gaul— enn der abgenützte, ſagen wir einſeitig abge⸗ aul im Menſchen bemerkbar wird, iſt man pflaſtermüd.“ Bekanntmachung. Schutz der Mieter betr. : Unter Hinweis auf die Bundesratsverordnung vom 26. Juni v. J. machen wir zum bevorſtehenden Biertelfahreswechſel darauf oufmerkſam, daß im Fall einer Kündigung oder Mietzinsſteigerung der Mieter das Einigungsame(im Grundbuchamtsgebäude N6,5/ anruſen kann, falls der Mieter eine Aufhebung der Kündigung und die Feſtſetzung des Mietzinſes bei Fortſetzung des Mietverhältniſſes anſtreben will. Die Anrufung des Einigungsamis muß unverzüglich geſchehen. Der Mieter kann den Antrag ſchriftlich einreichen oder zu Protokoll des Einigungsamts unter Vorlage des Mietvertrags, Quittungsbuchs und Kündigungsſchreibens während der Geſchäfts⸗ ſtunden(vormiktogs zwiſchen 9 und ½12 Uhr) ſtellen. Wenn das Einigungsamt die Kündigung aufhebt. ſo hat der Vermieter, der die Wohnung weiter ver⸗ mietet hat, den Antrag zu ſtellen, den mit dem neuen Mieter abgeſchloſſenen Mietvertrag auſzu heben. Mannheim, den 22. Juni 1918. Mieteinigungsamt. Spb mit gunstigen Phönix Monatsraten K. Th. Balz, Mannheim, ca. Zigarbten und Tabake für den Selbstverbrauch eines grossen industriellen Betriebes bin ich persönlich in Mannheim. Angebote an Michalskli, Metel Pfälzer Nof. 17590 Statt besonderer Anzeige. Fur sein Vaterland fiel am 30. 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