Auntag, 28. Oktober. für den allqemetner and Handelstel Cderresatem desbenm für der Anzeigenteil Antos Grieel 198 deuchetel di boa aaadeiet Geetl 6 d h. Umtiich nl aandeim- deleuramm b. Aeigen Manndem Fernſpiech · fin ie annhei üir 70% dr 704½ as% 045 ch⸗Monte U 0 Velagen Auntliches 217 cuomigsbater an Ndein Verkündigungsblatt ſür den Amtsbezrk Mannheim— Das Weltgeſchehen im Bilde in Abend⸗Ausgabe. 2 n 8 Ruzetgenzreiſe Die Iſpalt. Kolonelzette 40 Pig. Fuamemzeigen 50 Ptg, Reklamen M.—, Teuerungs-Zuſchlog 50% fnnahmeſchlug⸗ Mittagblan dorm n Uht Abendblan nachm 2% Uhr Für d. zeigen an deſtimmten Cagen. Stellen und Rusgaben wurd neine Ver⸗ antwortung obernommen Oezugsoreis in Rannheim und Umge⸗ dung monatt m 2 mi Bringeriohn Hoſtbezug Diertelf 542 einſchl Zuftellungsgebübr Bei der Poit abgen..70 Einzel⸗Nr: 10, moderner Kupfernefdruck-Ausführung. die Cage. der Weltkrieg neigt ſeinem Ende zu. Der„Vorwärtz“ in nur noch nach Tagen zällen zu ſollen. Es würde elcheinich aun der Fal ſein, wenn wir jede, aber ü lede Vorſchläge für einen Waffenſtiuſtand annebmen die uns die Entente macht. Wir haben um Waſſen⸗ sbedingungen erſucht, auf de,en Grundlage wir Jerechlen Frieden erlangen können. Daß England ſkankreich einem wehrlos gemachten Volke nicht einen nen Frieden einträumen würden, iſt klar. Die Frage iſt, en wir, können wir Waffenſtillſtandsbedingungen ab⸗ mi aus denen kein gerechter Friede hervorgehen kann? n deteilten Aeußerungen des Vorwärts“ ſchienen dar⸗ 1un deuten, daß die Vo glaubt, auch ſehr, ſehr edingun en für den annehmen zu s hängk alles von der Beurteilung unſerer Wider⸗ airaft an den Fronten und unſeres Ausharrungsver⸗ un daheim ab. Deutſche militäriſche Schrifiſteller erklä⸗ ere Lage nicht für ungünſtig: Das deutſche Heer in lurn 557 Geen geſchloſſenen Front, unbeſiegt und gen. Der Gegner unfähig, ſeine Ziele zu erreichen. wenlangen Kämpfen vermag er nur unter den ſchwer⸗ E opfern tilometerweiſe Boden zu gewinnen, ohne uns untſcheidungskampfe zwingen zu können. Dabei findet ein weſtes Hintergelände im Rücken der deutſchen dar in das wir noch lange Zeit zurückgehen können, daß dadurch die ſtrategiſche Eefamtlage entſcheidend be⸗ wird: beträgt doch allein die Entfernung von unſeren tellungen bis Lüttich 175 Kilometer. Auf dieſem zahlreiche ſtarke Stellungen ausgebaut, auf die wir etraigen weiteren rückwärtigen Bewegungen ſtützen 5disselben Beurteiler der Kriegslage im Weſten ſind er Anſicht, daß der Geiſt und die Güte der Truppen ſen. die Munitionsverſorgung 5 ausreichend ſei. aus dieſen Gründen den Kampf nicht einzuſtellen, nicht die Forderung einer Waffenſtreckung hinneh⸗ uchten. Allerdings berückſichtigen ſie wohl noch noch nicht genügend das unmitktelbar bevorſtehende chelden ODeſterreichlngarns aus den Reihen Apfer. Es nimmt Wilſons ſtaatliche Neuordnung für Jabsburger Monarchie einfach an, es will alſo Frieden, ohne viel nach dem Preis zu fragen. Es i bdermutlich auch in der Frage der Waffenſtillſtands⸗ ngen nicht lange feilſchen. Die Gefahr einer weiteren der militäriſchen Uenerlegenheit der Alllierten an der um rückt alſo näher. Aber wird ſie in den nächſten ſchlechthin erdrückend werden, ſo daß für uns nicht f ſſenſtillſtand, ſondern nur Uebergabe in Frage käme? unbeſtreitbaren Abſchwächung der trüben Betrach⸗ des„Vorwärts“ beſagt ein heutiges Berliner Tele⸗ „Kölniſchen Zeitung“, es könne bei unſeren Geg⸗ ſeute ſchon kein Jweiſcl mehr ſein, daß eine beding⸗ Nagceer abe weder von der deutſchen Regierung noch ger chen Volke hingenommen und von unſerem Heere, der ade im dieſen Tagen ſeine ungebrochene Schlagkraft wiweiſe, mit derſelben Entſchloſſenheit zurückgewieſen de der Anſturm der Feinde. Der Weg zum baldigen neſtand und damit zu dem von allen kriegführenden uerſehnten Frieden liege klar vorgezeichnet: er führe wenes hmbare Bedingungen und er werde ver⸗ Un un die Gegner Deutſchland die Ergebung auf Gnade e zumuten. belch d ſt im Augenblick die Lage, In Paris werden augen⸗ B affenſtillſtanbsbedingungen der Entente formu⸗ Nerden ſie ſo ſein, daß Deutſchland Kraft behält, nicht en einſach hinnehmen zu müſſen? Wenn ſie uner⸗ F ſte wer ſein werden, wird das Kabinett des Prinzen Furd dann annehmen unter Verzicht auf einen ge⸗ un rieden, werden wir Kapitulation und Gewaltfrieden am ergehen laſſen oder wird dann der letzte Verzweif⸗ bf doch kommen? am George und Bal dur in Jrankreich. er Verlin, 28. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie Reuter 1 1 aben ſcc Slond George und Balfour in Be⸗ ich von Marine⸗ und Militäroſſizieren nach Frank⸗ Enteeben. Reuter fügt hinzu, er habe erfahren, daß ente die Waffenſtillſtandsbedingungen Pier Beantwortung der letzten Wilſon⸗ durch Deutſchland bekanntgeben würden. e. a wn der Schweizer Grenze, 28. Ott.(Priv.⸗Tel. g..) 3* dern ds meldet: Lloyd George ſprach am Freitag zu des alliierten Gewerkſchaftsverbandes: Er ſehe das Uiert rieges naherücken. Bon der Einigkeit der e. 50 en werde jetzt das Schickſal der Welt abhängen. n der Schweizer Grenze, 28. Okt.(Priv.⸗Tel. g. K n zer Grenze, 28. ⸗Tel. g..) f meldet: Pichon ſagte Freitag im Kammer⸗ für 0 Auswärtiges die Friedensbedingungen ſeien ſo⸗ ſei. ireich gegenſtandslos, bis der Waffenſtillſtand dun ahbne bie Ner die Bedingungen des Waffenſtillſtandes Regierung eine parlamentariſche Erörte⸗ dandez ſchweizeriſchen Grenze, 28. Okt.(Pr.⸗Tel. g..) 8 Tageblakt meldet aus Genf: Nach den hier ein⸗ nformationen kann in Frankreich nicht von einer Auffaſſung geſprochen werden. Deutlich tritt daß man in allen Lagern Frankreichs vor der Perſönlichkeit des Prinzen Max von Baden Achtung hat, und daß man ihm wirkliches ertrauen ſchenkt. Alles in allem genommen hofft man auf zunehmende Tätigkeit der demokratiſchen Volksregierung in Deutſchland und in parlamentariſchen Kreiſen. In Paris erſcheint heute die Stimmung verſöhnlicher als bisher. c. Von der Schweizer Grenze, 28. Okt.(Priv.⸗Tel. g..) Die„Züricher Poſt“ meldet: Ein Leitartikel der Humanite“ beklagt ſich über willkürliche Abänderungen der Wilſonſchen Noten. Es keißt in dem Aufſatz: Wir können anläßlich der Noten Wilſons nicht ſcharf genug pro⸗ teſtieren gegen die Freiheiten, die ſich unſere amtlichen Ueber⸗ ſeßer mit den Texten erlauben. An gewiſſen Stellen laſſen bieſe Herren den Präſidenten Wilſon genau das Gegenteil ſeines Eedankens ſagen. An anderen Stellen mathen ſie ihn unverſtändlich. Wie kann man zugeben, daß die Regierung, die Zeitungen, die Agenturen die furchtbare Verantwortung rergeſſen, die auf ihnen laſtet, wenn ſie die Wahrheit entſtellen und die Gedanken verfälſchen. Amerikaniſche Kriegspſychoſe. c. Von der ſchwelzeriſchen Grenze. 28. Okt.(Pr⸗Tel. g..) Laut den„Neuen Zürcher Nachrichten“ meldet Reuter aus Newyork: Der amerikaniſche nülitäriſche Arbeiterverband. von dem über 60 000 Mitglieder unter Waffſen ſtehen, richtete eine Botſchaft an Wilſon: nur die bedingungsloſe Unterwerfung Deutſchlands anzunehmen Die Truppen der Verbündeten müſſen Verlin und andere deutſche Städte beſetzt halten bis zur Unlerzeichnung aller Friedensverträge. Vilſon beſleht auf ſeinen 14 Punklen. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 28. Ott.(Pr.⸗Tel. g..) Die Morningpoſt meldet aus Newyork: Im Senatsausſchuß erklälte Lanſing erneut, Präſident Wilſon ſei feſt entſchloſſen, bei den Friedensverhandlungen unter allen Umſtänden an den 14 Grundſätzen feſtzu⸗ halten. 40—50 Milliarden Schadenerſatz⸗Forderungen. c. Von der Schweizer Grenze, 28. Okt.(Priv.⸗Tel. g..) „Morningpoſt“ meldet: Der voruusſichtliche Schadener⸗ ſatzanſpruch der Alliierten an den Feind würde zwiſchen 40 und 50 Milliarden betragen, einſchließlich Belgien. Auch hierfür müſſen Garantien vor Abſchluß eines Friedens gegeben werden. 10 Norwegiſche Meinungen. m. Köln, 28. Okt.(Priv.⸗Tel) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Chriſtiania: Wie ſchon geſtern abend„Aftenpoſten“ ein Sondertelegramm ihres Berliner Mitarbeiters unter der großen Kopfüberſchrift:„Wilſons Antwort erweckt neue Frie⸗ denshoffnungen in Deutſchland, in Reichstagskreiſen herrſcht optimiſtiſche Stimmung“, veröffentlichte, wonach man in Deutſchland Wilſons Note als entgegenkommende Antwort auffaßte, betonen auch die heutigen Morgenblätter auf Grund von Berliner Telegrammen, daß Wilſons Note in Deutſchland Befriedigung auslöſe. Die Auffaſ⸗ ſung der norwegiſchen Preſſe über die Abſicht Wilſons mit ſeiner Note iſt jedenfalls nicht ſo optimiſtiſch. Allgemein wird die Note im Gegenteil nur als ein formelles Ent⸗ gegenkommen aufgefaßt, während Wilſon tatſächlich nichts anderes verlangt, als daß Deutſchland ſich be⸗ dingungslos ergebe. Das Blatt kommt ſo zu dem Schluß: Für Deutſchland gilt jetzt, eine Ermäßigung der Wilſonſchen Forderungen zu erreichen. dies nicht, ſo gibt es nur zwei Wege entweder die Waffen ſtrecken oder den Entſcheidungskampf aufzunehmen. Türkiſche Jriedensbilte an Frankreich und England. Bern, 28. Okt.(WT B. Nichtamtlich.) Die hieſige tür⸗ kiſche Geſandtſchaft teilt mit Die türkiſche Geſandt⸗ ſchaft in Bern hat dem franzöſiſchen Votſchafter und dem eng⸗ liſchen Geſandten eine Note der türkiſchen Regle⸗ rung an die franzöſiſche und engliſche Regie⸗ rung überreicht, in der um Waffenſtillſtand und Frieden gebeten und die von der Regierung Talaat Paſcha an den Präſidenten Wilſon gerichtete Note beſtätigt wird. Leſterreich⸗Angarn ſchließt onderſtieden. Wien, 28. Okl.(MTB. Nichtamtlich.) Der Minifter des Auswärkigen Graf Andraſſy hat geſtern den öſter⸗ reichiſch⸗ungariſchen Geſandten in Slockholm beauftragt, die Königlich Schwediſche Regierung zu erſuchen, der Regierung der VBereinigten Staaten von Amerika nachſtehende Antwort auf ihre Note vom 18. d. M. zu übermikteln: In Beantwortung der an die öſterreichiſch⸗unga · riſche Regierung gerichteten Nole des Herrn Präſidenken Wil⸗ ſon vom 18. d. M. und im Sinne des Enkſchluſſes des Herrn Präſidenten, mik Oeſterreich- Angarn abgeſon⸗ dert über die Frage des Waffenſtillſtandes und des Frie⸗ dens zu ſprechen, beehrt ſich die öſlerreichiſch⸗ ungariſche Regierung zu erklären, daß ſie ebenſo wie den früheren Kund⸗ gebungen des Herrn Präſidenten Wilſon, auch ſeiner in der letzien Note enthallenen Auffaſſung über die Rechie der Gelingt der deutſche Tagesbericht. Großes hauplgquartier, 28 Okt.(WZB. Amtlich.) Weſiliche: Aeiegsſchouplatz. Zeeresgruppe des Generalfelomorſchalls Gconprinz Kuprecht don Bayern gKeine größeren Kampfhandlungen. Südweſtlich von Dein ze, öſtlich von Avelgem und bei Arlres(ſüdſich der Scheide) wieſen wir feindliche Angriffe av. Bei Säuberung einzelner Engländerneſter bei Jamars und Engle⸗ FJontaine machtlen wir Gefangene. Geetesgeuppe des Ddeutſcher Kronpelnzen. Uebergangsverſuche des Feindes über den Oiſe⸗ kaual bei Tupigny wurden vereikelt. Zwiſchen Oiſe und Serre nahmen wir in vorletzter Nacht die in dem vorſpringenden Vogen zwiſchen Origny und La Ferte ſtehenden Truppen in die Linie weſllich von Guiſe— öſtlich von Crecy und der Serre zurück. Der Jeind griſf geſtern unſere neuen Linſen ſüdlich von Guiſe an. Unker Einbuße zahlreicher Panzerwagen wurde er abge⸗ wieſen. Im Soucheabſchnikt ſcheilerken am frühen Morgen erneuke Angrifſe der Franzoſer zwiſchen Forid⸗ mont und Pierreponk. Weſtlich der Aisne fanden geflern nur örtliche Angriffe ſtatt. Feindliche Angriffe gegen unſere auf dem Südufer der Aisne öſllich von Nethel und bei Rilly ſiehenden Truppen wurden abgewieſen. Auf den Aisnehöhen öſilich von Vouzieres nahm der Arkilleriekampf am Abend in Berbindung mit erfolg loſen Angriſſen des Gegners öfllich von Cheſtres vorüber⸗ gehend größere Stärke an. Heeresgruppe don Gallwilg. Auf den höhen öſtlichder Raas wieſen wir An⸗ griffe der Amerikaner am Walde von Conſenvoge und am Ornont Walde ab. Südlicher Kriegsſchauplaß. Die eingeteiteten Bewegungen wurden planmäßzig weitergeführt. Sädlich von Rudnik und Topola er folgreiche Nachhulkämpfe. Beiderſeits der Marova beſteht nur geringe Gefechtsfühlung mit dem Feinde. Der Chef des Generalſlabes des Feldheeres. Staatsſekretär des Neichsmarineamtes von Mann über die Kriogsanleihe: Vertrauen zur Kriegsanleihe iſt Ver⸗ trauen zum Vaterland. Dr Bölker in Oeſterreich⸗ Ungarn, ſpeziell über jene de: Tſchecho-Slowaken und der JIngoflaven, zu⸗ ſt i mmt. Da ſonach Oeſterreich⸗Ungarn fämtſiche Bedingungen an⸗ genommen hat, von welchen der Herr Präſident den Einteikt von Verhandlungen über den Waffenſtillſtand und den Frie⸗ den abhängig gemacht hat, ſteht nach Anſicht der öſſerreichiſch⸗ ungariſchen Regierung dem Beginn dieſer Verhand⸗ lungen nichkts mehr im Wege. Die öſterreichiſch⸗ungariſche Regierung erklärt ſich daher bereit, ohne das Ergebnis anderer Berhand⸗ lungen abzuwarken, in Verhandlungen über den Frieden zwiſchen Oeſterreich⸗Angarn und den gegneri⸗ ſchen Staaten und über den ſoforligen Waffenſtill⸗ ſtand an allen Fronken Heſterreſch⸗Ungarns einzutre⸗ ten und bittet den Herrn Präſidenten Wilſon, die diesfälligen Einleitungen kreffen zu wollen. Keine Kapikulaktion Oeſterreich⸗UAngarns. Berlin, 28. Okl.(Bon unſ. Berl. Büro.) Oeſterreich⸗ Angarn hat an Wilſon eine Nole gerichtek, deren Worklaut mitklerweile bekannt ſein wird. An Berliner zufländiger Stelle wird darauf hingewieſen, daß es ſich nicht umeine Kapitulalion handelt, ſondern um ein Zonder⸗ friedensangebot. 7 4 + 2* Lammaſch zum Min'ſterpräſthenten ernannt. Wien, 28. Okt.(W7 B. Nichtamtl.) Der Kaiſe 9 eiit Handſchreiben vom 27. Oktober die Demiſſion des J niſce⸗ riums Huſſarek angenommen und Hofrat Profeſſor Dr. Dam⸗ maſch zum Miniſterpräſidenten ernannt. Wien, 28. Okt.(WT7 B. Nichtamtlich.) Durch ein überaus warm gehaltenes kaiſerliches Handſchreiben wer⸗ ————ů— —— ꝰꝙꝰ— dZñß— ——————— — 22—— —— —B.— ⅛˙Üw-wö ˙ wUN — 2. Seite. Nr. 304. Mannheimer Gei ral. Anzeiger. Abend-Ausgads.) Montag, den 2. tiobe 128. den die Miniſter für ſoziale Fürſorge M atarja, Kriegs⸗ miniſter Scapy und Unterrichtsminifter Madeyski unter ausdrucksvoller Anerkennung des Kaſſers von ihren Aemtern enthoben, wobei ſich der Kalſer die Wiederverwendung aller enthobenen Miniſter vorbehält. Finanzminfſter Wimmer wurde das Großkreuz des Legpoldordens, dem Unterrichts⸗ miniſter Madeyski der Orden der Eiſernen Krone 1. Klaſſe verliehen. In einem weiteren Handſchreiben werden Geheimrat Paul zon Vitorelli zum Juſtizminifter, Sektlonschef Richard Edler von Hampe zum Unterrichtsminfſter, der Univerſt⸗ dätsprofeſſor Dr. Irnaz Seipel zum Miniſter für ſoziale Fürſorge und Prafeſſor an der Techmiſchen Hochſchule Dr. Joſ. Redlich zum Finanzminiſter ernannt und Sektionschef Friedr. Freſherr von Lehne mit der Leitung des Landes⸗ verteidigungsminiſteriums betraut. Die übrigen Mitglieder des Kabinetts Huſſareks behalten ihr Portefeuille. Rückkehr des Kaſſerpagres nach Mien. Wien, 28. Ott Win Nichtamtlich.) Der Kaiſer und die Kaiſerin trafen am Sonntag früh aus Godöllb in Wien ein und begaben ſich nach Schönbrunn. Der Kaiſer fuhr dann nach der Hofburg, wo er den Miniſter des Aeußern Graf Andraſſy empfing. Nach Schönbrunn zurückgekehrt, empfing der Kaiſer u. a. Hofrat Prof. Dr. Lammaſch. Ludendorff. Ueber die Perſönlichkeit Ludendorffs wird uns ge⸗ ſchrieben: Einer der Großen der Weltgeſchichte, deren Rame durch die Jahrhunderte leuchtet, und einer der hervorragendſten Söhne Deutſchlands verläßt in ernſter Stunde den Schauplotz ſeiner Tätigkeit. Länger als 4 Jahre war er an hervorragend⸗ ſten Stellen des deutſchen Heeres tätig und hat, mit der Größe ſeiner Aufgaben wachſend, für die ungeſtüme Genialität ſeines Geiſtes immer wieder gewaltigere Ziele gefunden. Seitden Ludendorff im Auguſt 1914 mit Hindenburg gen 5 fuhr, um die Ruſſenflut zu meiſtern, haben ſich dem Deutſchen Reiche von Tag zu Tag größere Schwierligkeiten entgegen⸗ getürmt, an die bei Beginn des Krieges noch nicht zu denken war. Sie alle aber haben in Ludendorff ſowohl auf dem Gebiete der Feldherrnkunſt, als auch auf dem der Poiitik ihren Meiſter gefunden. Von der gewohnten Art großer deutſcher Feldherren unterſcheidet ſich Lrdendorkf durch manche weſentlichen Züge⸗ da im allgemeinen Männer wie Blücher, Gneiſenau, Moltke nur Feldherren waren, die ſich in der Hauptſache ihrem krie⸗ geriſchen Berufe widmeten. Ludendorff war von nervpsſerer und modernerer Art und kann in manchen Beziehungen mit dem ewig modernen Staatsmann der preußiſchen Geſchichte, Friedrich dem Großen, verglichen werden. Zugleich mit ſeiner Tätigkeit als Schlachtendenker umfaßte er nämlich den ganzen Umkreis der politiſchen Fragen, die mit dem Kriege verbunden find. Eine ähnliche Erſcheinung mar der erſte Napoleon, der auch nicht nur ſein erſter Stratege, ſondern auch ſein eigener politiſcher Leiter war. Zwar wurden die politiſchen Geſchäfte in Deutſchland von den Kanzlern des Reiches nerwaltet, aber es iſt nicht zu verkennen, daß Ludendorff auch auf dieſem Gebiete einen bedeutſamen Einfluß ausübte. Schon die ungeheure Ausdebnung des Weltkrieges und die dadurch entſtehenden Verwickelungen politiſcher Natur brachten es mit ſich, daß die Oberſte Heeresleitung ſich auch ntit den dadurch entſtehenden politiſchen Fragen beſchäftigen mußte. Es war ein ganz neues Gebtet, das hier Ludendorff hetrat, und Angelegenheiten von einer Tragweite und Be⸗ deutung, wie ſie im Frieden ſelten zu verzeichnen ſind, waren an der Tagesordnung. Der Neuling auf politiſchem Gebiet geigte ſich aber auch hier als der geniale und ſcharfe Denker, der alle Aufgaben mit einer unerkörten Intenſttät erfaßte. Auf dem Gebiete der inneren Volitik kam ihm wie auf mili⸗ täriſchem Gebiet die gewaltigfte Organiſationsfäßigkeit zur Hilfe, die das Staunen und die Bewunderung der ganzen Welt erregte. So fand er neben den ungebeuren Leiſtungen guf ſtrategiſchem Gebiet noch Zeit, die große Mobilmachung der inneren Front zu erdenken und zu organiſteren, die von allen unſeren Feinden nachgeahmt wurde. Seine Leiſtungen als Feldherr ſind mit dem Namen Hin⸗ denburg unlöslich verbunden. Tannenberg, maſuriſche Seen, Gorliee—Tanom, der rumäniſche Feldzug, die Durchbruchs⸗ ſchlacht in Italien, und Hunderte gewaltige Siege im Weſten Namen von ſo unerhörtem Aanz, daß jedes Wort über⸗ ſüſſig iſt. Noch die letzte Loslöſung unſerer Front vom Heere — eine große ſtrotegiſche Leiſtung— iſt von ſeiner Meiſter⸗ hand durchgeführt worden, die immer in Verbindung mit handelte. Ludendorff war auch, wie die anderen Großen, Cäſar, Napoleon u. a. von Irrtümern nicht frei. Die Naſtloſigkeit ſeiner Geiſtesarbeit und die innere Verſtricktheit in den An⸗ gelegenheſten trübte wohl manchmal ſeinen ſonſt unfehlbaren enialen Blick, der immer das Weſentliche vom Unweſent⸗ chen zu ſcheiden wußte. Aber auch hier iſt ſtets zu bedenken. daß er vor der ſchwerſten Aufgabe ſtand, die jemals ein Menſch zu bewältigen hatte, denn die Uebermacht einer Welt 7 7555 ihm gegenüber, die er ſtets in Schach zu halten ver⸗ and. Von allen Großen der Geſchichte hat nur Friedrich der Wroße vor ähnlichen Schwierigkeiten geſtanden. Zum Rücktritt Lrdendorffs erhält die„Köln. Volksztg ron einer Seite, die Selegenheit hatte, dem verabſchiedeten Erſten Generalquartiermeiſter perſönlich näherzutreten, fol⸗ gende Mitteilungen: Generalleuinant Ludendorff war ein gerader, aufrechter, ſei⸗ kem kaiſerlichen Herrn treu ergebener Boſdat, dem ſeine ſoldatiſche Pflicht üver alles ging. Sein Verhültnis zu Hindenburg war vorbiſdltch. Nie gabs eln Her⸗ verdrängen Ludendorffs.„Der Feldmarſchall und ich haben be⸗ oder„Der Feldmarſchall und ich ſind der Auffaſſung. a.— ſo war ſeine ſtete Redewendung, die er il Geſpräch benutzte. Die beiden Heerfüßrer ergänzten ſich in der Zufammen⸗ arbeit vortrefflich. Ludendorffs ruhlger klarer Vortrag über milttüriſche Geſcheh⸗ niſſe oder die ganze Lage wirkte überzeugend und vertrauen⸗ erweckend. Zwiſchendurch konnte er aber guch rocht lebhaft wer⸗ den, wenn ihn eine Sache packte und beſonders erregte. Dann bligten die Augen, und die rechte Hand, die meiſt den Zwicker hielt, machte raſche energiſche Bewegungen. Einmal ſchleuderte er ihn— es war während der Breſt⸗Litewſker Verhandlungen Ende Dezem⸗ ber 1917— wütend in eine Ecke ſeines Arbeitszimmers, ſo daß er in tauſend Splütter zerſprang. Es war die ehrliche Entladung eines mannhaften Zernes. Sonſt war Ludenderff die Ruhe und Faſſung ſelber, nicht leicht aus dem Gleichgewicht zu bringen. Wenn das deutſche Volk ſich vergegenwärtigt, was es den bei⸗ den großen Heerführern verdankt: daß ſie Oſtpreußen von den Ruſ⸗ ſen befreit und uns im Weſten die Feinde von der Heimat fernge⸗ dalten haben, ſo gebührt an dieſen unveraänglichen Verdienſten dem General Ludendorff ſein guter Teil. Möge es ihm nie ver⸗ geſſen werden! Bom Roniſüſchen Slaate in Paläfling. Man ſchreibt der„Deutſchen Orient⸗Korreſpondenz“!: Als im November 1917 Engloand ſiegreich gegen Palaſtina vormarſchierte, verſicherte Balfour gegenüber dem Präſidenten der zioniſtiſchen Ver⸗ etnigung, Lord Rothſchild, die engtiſche Regierung ſtünde dem zio⸗ niſtiſchen Streben nach einer Staatswerdung Paläſtinas als natio⸗ naler Siedelung des jüdiſchen Volkes ſympathiſch gegenüber; aber es dürfte nichts unternommen werden, was gegenüber den bürger⸗ lichen oder kirchlichen Rechten der übrigen Paläſtina bewohnenden Konfeſſionen eine Schmälerung bedeuten würde. Cbenſo äußerke ſich bald darauf Lord Cecil in einer von Zioniſten einberufenen Ver⸗ ſammlung in London. Mit dieſer zugeſagten Förderung der zio⸗ niſtiſchen Zeſtrebungen bezweckte England, das Judentum bei ſeinem kulturellen und wirtſchaftlichen Einfluſſe auf die übrigen Völker für die Entente zu gewinnen. Etwa ein Jahr 15 ſeitdem verfloſſen, ohne daß bisher etwas geſchehen wäre. Im Gegenteil, im Juli d. Is. ſprach ſich der engliſche Miniſter Barnes gegen das zioniſtiſche Staatenprogramm aus. Die Erklärungen Valfours und Cecils wur⸗ den in nichtzloniſtiſchen Kreiſen bekämpft. Die deutſchen Zioniſten ſtellten ſich dagegen auf den Standpunkt, der jüdiſche Staat müſſe vom Wohlwollen aller Mächte, insbeſondere der Türkei, getragen ſein, er dürfe kein Staat von Gnaden der Entente werden. Tautſüchlich fprach ſich auch Talgat Paſcha über das zioniſtiſche Programm freundlicher aus, als es ſ inerzeit Djemal Paſcha getan hatte. Das ging aber dem ensliſchen Imverialismus gegen den Stirich. Weiter kam hinzu, daß mohamedaniſche Stimmen laut wurden, die ſich energiſch gegen das ensgliſche Paläftinavroſekt ans⸗ ſprachen. Dieſe Stellungnahme der Mohammedaner hat unzweifel⸗ haft Englands Begeiſterung für den jüd ſcgen S geneimmyft. Von großem Einfluß auf die weitere Entwicklung der zioniſti⸗ ſchen Pläne war aber auch vor allem die Stellung des Vatilans und die Notwendigkeit für England, ihr Rechnung zu tragen. Aus naheliegenden Eründen hat der Patikan ein Inereſſe daran, daß die zioniſtiſchen Beſtrebengen nicht verwirklicht werden. Vor allem leitet ihn hierbei die Bedachtnahme auf rein ideelle Wünſche der Chriſtenheit, die den größten Wert darauf legen, die heilisen.ät⸗ ten vor anderen Invaſionen zu ſchützen. Eine volle Erfüllumg der zioniſtiſchen Wünſche mußte von den Chriſten als eine Veeln⸗ trächtigung ihrer Intereſſen aufgefaßt werden. Das hat auch Eng⸗ land eingeſehen. CEs erkannte, daß es auf die Anſichten des Nati⸗ kans Rückſichten nehmen miiſſe. Auf die noch immer revolutionären katholiſchen Iren iſt der Papſt in der Lage, einen Einfluß auszu⸗ üben. Deshalb ließ England ſein bisheriges weit ausgreifendes Palüſtinaprojekt fallen. Heute ſcheinen die Verhandlungen zwiſchen dem Va'fkan und England folgendermaßen zu ſtehen: England haß wi; bel auptet wird, dem Vatikan den Vorſchlag gemacht, es ſollen über Raläſtina alle die Völker, die an den Kreuzzſigen teilgenemmen hob'en, alſo vor allem Frankreich, Itelien und England eine Art Schusherrſch ßt erlangen. Als oberſter Schutzhorr würde der Papſt ſteh n. Der jüdiſche Staat dürfte auf einen weit kleineren Raum beſch änkt ſein, als urſprünglich von England beabſichtigt war. Die heili en Stätten ſollten für exterritortal erklärt werden. Es ailt aber nicht als au⸗⸗ geſchloſſen, daß es geuingen wird, glle ſene Stärten weſche für die Etzriſtenheit von hiſtoriſcher Bedeutung ſind, als Eigentun der Ehriſtenheit zu erklären Damit würde dann der Plan des zieni⸗ ſtiſchen Reiches endgültia geſcheitert ſein. Deulſches neich. Das Kriegspreſſeamt wird e dem Kanzler unker ⸗ ellk. ½Berlin, 28. Oktober.(Von unſerem Berkiner Biiro.) Das Kriegspreſſeamt ſoll, wie die„Cermania“ aus zuverläſſiger Quelle erfährt, in allernächſter Zeit unmittel⸗ bar dem Reichskanzler unterſtellt werden. Die Vorbereilung der Uebergangswirlſchaft. Berlin, 26. Okt. Im Reichstagsausſchuß für Handel und Ge⸗ werbe teilte Unterſtagtsſekre är Dr. Mülker vom NReichswirtſchafts⸗ amt mit, daß eine Kommiſſion für Demobilmachung der Arbeiter⸗ ſchaft berufen worden iſt. Sie beſteht aus Vertretern der Reichs⸗ behörden, der Bundesregierungen, der Induſtrie, des Handels, der Landwirtſchaft, der Angeſtellben⸗ und Arbeiterorganiſationen, im ganzen etwa 40 Mitglie ern. Dieſe Kommiſſion hat einen neun⸗ enee Ausſchuß eingeſetzt, der in Fühlung mit den militäriſchen tellen, den Gemeinden und den wichtiaſten Berufszweigen die erforderlichen Maßnahmen ſchnell vorbereiten ſoll. Die Entlaſſung der Heeresangehörigen wird ſo erfolgen, daß der Wiederaufbaw des ſtaallichen und nertſchaftlichen Lebens möglichſt ſchnell erfolſen kann. Schon vor längerer Zeit hiben die Militärbehörden und die ührigen beteiligten Stellen den grundlegenden Plan ausgearbeitet. Eine Vereinſochumg und Verkirzung des Entlaſſungsverfahrens wird angeſtrebt. Die iter ſollen nach Möglichkeit wei⸗ terbeſchäſtiet werden. Die Arbeitsloſenunterſtügung wird vorbe⸗ reitet, ebenſo eine Erwerbsloſenunterſtitzung. Rückſtändige öffent⸗ liche Arbeiten ſollen dann ſofort vergeben, noue Arbeiten in Angriff genommen werden. In erſter Linje dürften bei der Demobilmachung Betrkebsunter⸗ nehmer, Werkmeiſter Land⸗, Berg⸗ und Transportarbeiter und Be⸗ amite aller Art entlaſſen werden, und es ſoll vorgeſorgt werden, daß die Landwirte, Gewerbetreibenden und Unternetzmer ihre Arbeits⸗ kräfte namentlich anfordern und möglichſt ſchnell erhallen können. Gegen das Ermächtigungsgeſetz für den Bundesrat betr. die Ueber⸗ gangswirtſchaft wurden erhebliche Vedenken im Hinblick auf ſo manche Bundesratsverordnungen geäußert. Ein Zentrumsantrag verlangt, daß die Zuſtimmung des in dem Geſetz vorgeſehenen Reichs⸗ tagsausſchuſſes zu allen das Wirtſchaftsleben berührenden Anord⸗ nungen auf Verlangen des Ausſchuſſes wieder aufgehoben werden müſſen. Ein ähnlicher Antrag iſt von den Nationalliberalen geſtellt. Unterſtaatsſekretär Göppert betonte, daß ohne das Ermächtigungs⸗ geſetz vom 4. Auguſt 1914 die Kriegswirtſchaft nicht hätte eingerichtet und fortgeführt werden köͤnnen. Wenn der Reichstag wirtſchaftliche Bundesratsverordnungen wieder auſheben dürfte, ſo würde das be⸗ denklich ſein. Die weitere Beratung wurde vertagt. gchieber ur⸗ Irieden. Man ſchreibt uns aus Verbraucherkreiſen: Für ſehr viele Ge⸗ ſchäftsleute, die während des Weltkrieges ſtark im Charakter und Ge⸗ wiſſen waren, bedeutet der kommende Frieden eine Gefahr im vollſten Sinne des Wortes. Wenn dieſe Herrſchaften, die ihr Geſchäft auf der Hoffnung aufgebaut haben, daß Blut und Elend noch weiter die Welt beherrſchen werden und die ſetzt merken, daß ſie falſch ge⸗ tippt haben, im ſtillen Kammerlein den kommenden Frieden ver⸗ fluchen, ſo wäre dagegen nichts zu ſagen. Die Umwandlung aller Werte hat aber auch die einfachſten Moralbegrifſfe ſo über den Haufen geworfen, daß die Schieber, denen nun die Felle wegſchwim⸗ men, mit ihrem Geſammer die Heffentlichkeit zu beläſtigen wagen. Gegen dieſe Methode muß ſich jedermann energiſch verwahren, dem eine Senkung der Preiſe noch nicht als„nationales Unglück“ er⸗ ſcheinen will. Der Skandal der wahnſinnig hohen Weinpreiſe ſtank zum Himmel und wird dadurch nicht aus der Welt geſchafft, daß ſich gegenwärtig Produzenten, Groß⸗ und Kleinhandel gegenſeitig des Wuchers beſchuldigen. Richtig wird wohl ſein, daß ſie alle drei Butter auf dem Kopſe haben. Nunmehr hat im Weinhandel ein teilweiſer Preisſturz eingeſeßt, freflich noch lange nicht ſtark genug, um wenigſtens die letzten Schieber zur wohlverdienten Pleite zu bringen. Das kommt hoffentlich noch. Bezeichnend iſt aber, daß ein Fach⸗ organ des Weinhandels zu ſchreiben wagt:„Was man lange befürchtet, iſt raſcher, als man erwartet, eingetreten. Die Herbſtpreiſe ſind plötzlich rapid geſunken. Die Hauptſache bildet das Friedensangebot!!— da haben wir's—: das leidige Friedens⸗ angebot! Vie⸗lleicht führen wir, dem Weinwucher zuliebe, den Krieg noch einige Jahre weiter. Dieſe Gedankengänge finden ſich in einer ganzen Anzahl von „Branchen“. Auch im Rauchwarenhandel erheben ſich Kun⸗ dige mit gerunzelten Augenbrauen und regiſtrieren in ihren Kund⸗ gebungen ahnungevoll eine„große Zurückhaltung der Käufer“.„Das bisher lebhafte Geſchäft iſt zum Stillſtand gelangt und iſt völlig tot.“ Wenn gewiſſe Geſchäfteleute fürchten, daß der ſchlechteſte Kräzer nicht mehr 10 Mark und der Pelz aus gefärbtem Karnickelfell nicht Srundkapital 7f.. 94828 10 U. „Notenumlauff„„»„16420768 450 11 0 iaie 781 Sonst Verbindiehkeft-::.85037— 5 e d dann können witr andern wün— hoffen: der Frieden iſt nahe! mehr 1000 Taler koſten wird, Letzte Meldungen. Ein Schweizer Blatt gegen die ſinnloſen Luſtangrlſſe der Entenle. 1. n c. Von der Schwelzer Grenze, 28. Okt.(Prio.⸗Tel n Unter der Ueberſchrift:„Wo bleibt die humane Kriegfüht 1 der Entente?“ zählt heute die„Züricher Morgenzeltuuſſ 1n verſchiedenen neueſten Luftangriffe auf den 1 offene Städte im Hinterlande auf und beig zum Schluß: Wo bleibt jetzt die Wilſon⸗Note, die den, ſeh kämpfern der Kultur das verbietet, was die„Barbaren willig aufgegeben haben? 0 Beniſelos Schreckensherrſchaſt. 9 Nahe e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 28. Okt(Pr Teliſ Der Schweizer„Allgemeine Preſſedienſt“ erfährt aus ibe Ein griechiſcher Abgeordneter erklärte als Augenzeug 104 F. die Zuſtände in Griechenland, daß Venſſe Nurt den Heiligen Synod aufgelöſ: habe, daß er dache Biſchöfe, ferner aller Generale und Admirale ſamt Ot 18 und die meiſten Offiziere, eine große Anzahl Ratshefte lug Richter, alle Präfekten, 2000 Hauptbeamte und 30 Un ſ. tätsprofeſſoren innerhalk der 3 Monate abgeſetzt, an und zum überwiegenden Teile eingelkerkert hat aul 18 Grunde, weil ſie noch immer Sympathien für König? ſtantin äußerten. Die neunle Kriegsanleihe. Die 5ffentlichen Feuerverſicherung ſtalten haben auf die 9. Kriegsanleihe bis jetzt cund 5% be lionen Mark gezeichnet; die Zeichnungen ſind noch n ſal geſchloſſen. An den neun Kriegsanleihen haben dieſe o ſich mit insgeſamt 462 Millionen Mark beteiligt. 11 e! ac Betzte HandefssHlachricfitef Raichsdankauswelis vom 23. onne HBestand an kurstähigem çeutschem(jeld und an 10 I0 Barren odet auskindischen Münzen, das Kilogtamm fein? Mark bereclinet. ga Vermögen(in 1000 Marke) FFFC Metallbestang„8228661357 darunter[ldldi 12123403084 Reichs- und Darlehenskassen-Scheine 2910884 Noten ander. Banken„„ 2407 + dohte Wechsel, Schecks und disk. Schatzanw. 18742 523— Lombarddatleben 7309— Merip. pierbestanndaii 134068 + U Sonsliges Veimödgen 21152002— 10 Verbindlichkelten. n — 22*„„ 0 180000 Berlin, 28. Okt.(WIB.) Nach dem vorliegenden der Reichsbank zeigen die Anlagekonten für die 4 Oktobt 00 eine Entlasſung. Die gesamte Kapitalanlage ernäßigte 271, Mill. M. auf 18 883,9 Mifl.., die bankmäßige kür sich allein genommen um 18 742,5 Mill. M. Auf def 1275 Seite wurde der Bank die Siminte von 431,0 Mifl. M. Geldern entzogen, deren Bestand hierdurch auf 9058,9 zurückging. Die tatsächliche Neuinanspruchnahme der 2 messen an der Bewegung der Anlage und der frenden 2 ergibt diesmal also einen Betrag von 159,5 Mill.., vio einer Entlastung von 283,4 Mill. M. in der entsprechendes des Vorjahres. Der in den jefzten Wochen beobachtete außerger starke Zahlungsmittelbedarf hielt auch in der Berichtsw 4* undd verstärkte sich von Tag zu Tag. An Banbnoten Wan 0 mal 341,7 Minl. M. neu in den Verkehr geleitet..Ah. der entsptechenden Teit des Jahres 1917 in Rücklluß 18% Mark zu verzeichnen gewesen war. 41 Infolge des Abschluses in der Berichtswoche sſieg 90 samte Notenunſauf in der Reichsbank am B. Oktobel 10 4208 Minl.., daneben wurden weitere 157, n Darlehenskassenscheinen durch die Reichsbaunk neu vers 10 der gleichen Zeit des Vorjahres waren 35.8 Mill. M. 1n Verkehr zurückgeflossen. Während also an Zahlungsamt c haupt(Banknoten und Darlehenskasgenscheinen) die 3. woche des Vorjahres einen Riickfluß van 102.8 Mill. hatte, bracite die 3. Oktoberwoche in hauſenden Jahir Abſluß von 500 Minl.., so daß sich im Vergleich 0 Vorjahr eine um fast 700 MIIl. M. unganstigere Eut herausstellt. Dem Ooldvorrat wurden 25 000 Min. M. rugeführt. stand. an Scheidemünzen und Reichskasenscheinen ert bei gegen weitere Abnahnte Der gesamte Darlebensbestand 10 12 Darlehenskassen sfieg in der Berichtswoche von 11 909 ume Minionen., d. h. um 265 Min. M. Ein dieser unn g sprechender Betrag an Darlehenskassenscheinen foß def M. — 2 — — — — —— — — — „„„ — rant zu. Da ihrerseits wie oben erwähat 187. b den freien Verkehr übergeleitet werden mußten. konnden 800 un eigenen Bestünde auf 2063 Mill. M. erhöhen, wüährend 42396 4 det im freien Verkehr umlauſenden Dartebenskassenschaget 90 N 23. Oltober 1018 010 Mill M. betrug. Der zich gegg pe gesamen Darlehenssumme(12 173 Mifl..) ergebende 22 W 120 Mill. NI. ist für die aul Orund des Oesctres vm N0 iols(Reichsgesetzblatt S. 179) ausgegebenen Rei den als Deckung zu verwenden. Nen Eerliner Wertpapterbörse. N Berlin, 28. Old.(WBl) Unter gem Oruck der e Lage herrschte an der Börse hochgradige Geschäftsunlu 100% 2 gendes Angebot machte sich nicht geltend. Die zum Vh stellten Schiffahrtsaktien Hütten- und Bergwerke sowie 0 aer e werte fanden zu ernüäßzigten Kursen Aufnalnne, während 64%% Ir5 hielten. Bismarckhütte, bei denen der Dbescendenebseeugen rücksichtigen ist, gaben stärker nach, ebenso Hirsch 15065 Schuckertaktien, Gebr. Böhler, auch Prinz kleinrichbalghe⸗ 1 nur um, einige Prozent. Am Anlagemarkt konnten ziche⸗ ungarische Werte nach mäßigem Beginn etwas bes⸗e goß 00 gänge jedoch sich ſast ausnahnslos in regelnäßigen einzelt sind auch Kursbesserungen zu verzeichnen. Es Von Schuckertaktien waren Hansa besonders gedrückt, gele le Anleihe nur ganz unbedeuſend verändert. Die Börse. g dellen Fe — schwacher kaltung; nur die zu Einheitskursen gehan d0 dustriewerte gaben Überwiegend meist nach: Nel Na um hefmer KHlektlenbörse. n 60 Die Tendenz der heutigen Börse war schwach, 1 Ae haben Industrieaktien mehr oder weniger Kursrüctgäng 00 zeichnen. Auch war das Oeschäft sehr still und wür Abschluß in Benz-Aktien zur Notierung- en be 28. Ortoter 1916 MNannheimer Geueral-Auzeiger.(Abend-Ausgabe.) Nr. n. 8. Sette. Aus Stadt und Land. ſ—— dem* ausgezeichnet ö Ma Deorg g a m m unter gleichzeitiger Beförderung zum Vize· Sen. Utſf Na VPaul L 8 e. Dentiſt, wohnhaft§ 1. 2. Hern Joh. 10.— 85 Auguſt Sch war z, bei einem Reſ.-Inf.⸗Negt., Sohn kenträger J. Kämmeret, R 8, 16. Vanete banenler Joſe ph Beſch t, bei einer bayriſchen Feld⸗Artillerie⸗ für wackeres Aushalten in vorderer Linie Wüeinkurnmann Konrad Grafler, Kaufmann. Schanzen⸗ Wgah Marthr Grau, Sohn des Herrn Anton Grau, Eiſen⸗ 8. lung, Colliniſtraße 12. 10 Wier r Otte Lelb. Mollſtr. 3 wohnhaft, in Siellung dei Clemm. 14 1* 75 1 Klaſſe erdielt Wachtmeiſter Höf⸗ 6 del einem Artillerle-Regiment, früher Wirt in Mannhelm, mu VBadiſchen filbernen Verdlenſtuiedaille, für eine beſon ⸗ 5 lige Tat vor dem Feinde. dleiche Auszeichnung ergleit Leutnant der e Auguſt t˖ tan. Sedn des Bäckermelſters Auguſt Adrian, Kleine Wall⸗ erallerae Kreu + Wbsopwgrentesderrfenmlesgn. Von der Abhaltung der dies⸗ . roſtkontrollberſamnuungen iſt li. Exlag des Kriegsminiſte⸗ bzuſeden. 8 der Schnellzugprriſe7 Aus Eiſenbahnfachkreiſen geht walderüner Lokalanzeiger die folgende Mitteilung zu: Die ſen ag des deutſchen Etſenbahnderkehrsverbandes hat ſetzt be⸗ Löſung der brennenden Frage eines allmähllchen de! der enormen Berteuerung des Schnell⸗ duſ ſes näher zu treten— Es wäre auch die höchfte Zeit, *2 den Luzusrelſeverkehr nicht im mindeſten eindämmende notwendigen Ortswechſet der Minderbemittelten ſchwer be⸗ Zuſchlag wegſiele. u rfſten Maßnathmen gegen den Schlel del mit Kar⸗ 0 droht das Kreisant Groß⸗Gerau an. Kartoffel⸗ Kreiſes erhäll eine Aufforderung zur Lieſerung einer entſperchenden Kartofſelmenge. Iſi dieſe nicht mehr und kann ſich der Erzeuger nicht Uber den rechtmäßigen gegen Bezugsſchein) ausweiſen, ſo wird in den Bebdarf des eingegtiſſfen und im Notfall der geſanus vor handene enteignet. Jeter Ro ⸗Abend. Zu ungewohnter Stunde trat labend der Kauſmänniſche Bereln müt ſeiner dles- bub Vortrugstätigkelt auf den Plan, die, wie es in dleſem 0 er Gebrauch iſt, eine Reihe hervorragender Veranſtaltungen ahren Ein Häuflein Geireuer datte ſich, den Anſteckungs⸗ Trotz, im Koſinoſgale eingefunden und erlebte eine ſe ch 25 Gedenkens an Peter Roſegger, dieſen ſonnigen, unent⸗ r ine Ideale arbellenden Volksdichter im echteſten Sinne, Aite die treuen Augen für immer ſchloß. Dr. Richard aſteſnex iſt ein Freund Noſeggers und man merkie, daß ſprach, der den kerndeutſchen Steiermärker liebt und kennt ein liebevoll gezeichnetes Charakterbild, das er von entwarf. Die Weſensart ſelner Erzählerkunſt, die auf tllebe aufgedaut und von der Sehnſucht nach dem in der Menſchheit getragen iſt, erſtand lebendig vor ern, ſie hörten, wie Roſegger verſtanden ſein will. Und ebensabriß rezi ierte der Vortragende einiges aus den Dichters, dabei ſtarke Einfühlurgsfähigkeit deweiſend. friedigt als neugewonnener oder gefeſtigter Freund — Noch etwas, das nicht gerade zum Thema gehört, eſer Zeit doch erwähnt zu werden verdlent: Dr. Platten· ch von der Liebe der Deulſch⸗Oeſterrelcher chland. Es war nicht das Treuegelöbnis eines Ein⸗ Der damit gab, man fühlte hinter ihm die Maſſe der lenſeits unſerer Grenzpfähle, die zurückſtrebt zum Mutter⸗ dihe In Nwetungenſaal war geſtern mit RNückſicht auf die gegen⸗ ad Verbäältniſſe kein großer Tag. Unſere olelbeſchäftige U dene mit Kapellmeiſter Schulze an der Spitze beſtritt Kde, Programm, das unter der Parole Operetten⸗ uiltand. Der Titel hatte ſeine Zugkraft nicht verſehlt, der Tel verhältnismäßig gut. Freilich zeigte es ſich wieder, Wudent der jugendlichen Veſucher der Kapelle weniger Rückſicht n glaubt, 41s Soliſten, ſie denützen die Empore als len N. Die übrigen freuten ſich der anſprechenden, meiſt be⸗ Wacne elodien, die von den feldgrauen Muſikern ſchwungvoll dacht wurden. N1 Pollzewericht dom 28. Oktober(Schluß.) 12 eskranker. Eine größere Anſammlung von Kindern 5 27. ds. Mts. nachmittags auf der Straße zwiſchen 0 ein anſcheinend geiſteskranker, 49 Jahre alter, lediger zer von Waldheim durch ſein Benehmen. Erx wurde eieeits ins Allgemelne Krankenhaus eingellefert. N Innlos belrunkener Bäckerlehrling mußte Netnuchmittag vom Neckarhafen aus mittels Handwagens in Wauß ſeines Lehrmeiſters verbracht werden. wurdede tlä re Diebſtähle. Von noch unbekannten en entwendet: in der Nacht vom 24. zum 25. Oktober 2 hafspferch beim Scharhof 3 fette Hämmel; in der 3 g. zun 27. Oktober aus einer Stallung in den Spelzen⸗ wur chtige Zlegen im Geſamtwert von 1200 Mark. Die Ae am Tatort abgeſchlachtet.— In der Nacht zum 19. dem Jſolierſpital: 10 Matratzenüberzuge aus weißem war; je 2 Meter lang, 60 Zentimeter breit(am Kopfende kiaer Schrift„Krankenhaus 1914“ zu leſen); in der Nacht ketze ober aus einem Grundſtück der Lange Rötterſtraße eine und weize Milchziege mit friſchgeſchnittenen Hufen, die Stelle abgeſchlachtel wurde, ſowie 4 graue große Haſen. arf 70 vom 10. zum 11. Oktober aus dem Laden O 6, 9: 1 leingeld, meiſtens Papiergeld, eine größere Menge nbne geößere Menge Keks in Paketen, 8 Flaſchen Likor⸗ 00.Bitter, eine größere Partie Bonbone. 1 Korbllaſche f Pakte echten chineſiſchen Tee, 70 Gläſer je 1 Pfund J, und 850 Doſen Spergelkonferven, je 2 Pfund ſchwer. gacht zum 25. Oktober aus einem Keller in der Noon⸗ en Flehtemm Schweizerkäſe, 31,5 Kilogramm Rinderfett, eni elſchtonſerven und ein Sack mit W. P. gezeichnet.— erh 7 7 Mittellung erſucht die Schutzmannſchaft. andlatet wurnen 12 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ lterzungen. darunter 5 weden Diebſtahls und eine 18 n von hier wegen Beteiligung bei der Tötung des Rock von Ludwigshafen. eehe 1 ſenenvecein Mannheim von 1846. 1 r Eun 12. iche Anzahl unſerer Mitglieder hatte ſich am Sams⸗ ösle 2 Penballe kiober zur 97. Krieastagung im großen Saale u de Wugtel eingefnwen. Landserichtsrat Dr. Wolfhard, der J rütte n Brüſſel derch ſeinen Heimetsurlaub unterbröchen . uſamme die Anwoſenden. Es freue ihn, ſolch ſchönes Bild en ettenbalks zu leßen. gerade in der für uns ſo ſchweren daoren* uTru in 2 krell 1 dbe von jedem das Aeußerſte gefordert werde. Beſonders dödaftazen draußen und unſeren Vorwundeten gelte es den ee für ihre ungeheuren für die Heimat ertragenen eie bemger genüßer ſei es ein kleines Opfer, das ein jeder zu Heäe anfe müßte. ſein Scherflein beizutragen für die 9. unge 5 leihe. In ſehr ſchöner Weiſe ſangen dann Ge⸗ d Fart che von izrer Mutter arſchmiegend begleitet, zwei dar Nicend beſeelt brachten die ſchönen Stimmen die Stim⸗ ſriſche er zum Ausdru⸗k. Der Juzendturner Hattinger r Art das Gedicht„Unſer Hindenburg vor. größeres Quantum Hlerauf nahm Dr. Wolfhard wieder das Wort. Ernſte Stunden ſeien für unſer Vaterland gekommen. Die Union hahe die Weltgeſchichte in den Händen. Möge in Wilſon die Friedensſeele ſchlummern, von der er vor vier Jahren gepredigt hat. In dieſer langen Zeit wurden von unſerem Volke Heldentaten vollbracht, wie ſie die Weltgeſchichte noch nie geſehen hat. Dafür gebühre dem Volke auch der Dank und die Anerkennung. Nun gilt es aufrecht den letzten Gang zu tun. Wir haben im Frieden und im Kri g immer unſere Pflicht getan getreu den Traditionen Jahns. Dieſes Pfand wollen wir auch in den kommenden Monaten bewahren. Wir haben im Kampfe hinter der Front unſeren Mann geſtanden (Feldberg, Wehrturnen uſw.). Dem turneriſchen Gedanken müſſen wir weiter dienen, ſelbſt wenn noch ſchwerere Zeiten kommen. Es ſei Pflicht eines ſeden einzelnen Turners, überall da, wo es das Vaterland gebietet, einzuſpringen. Auch über den ſchreckliche Krieg hinaus gelte es, zuſammenzuhalten. Ein abſteigendes VPolk wird auch abſteigen, ein aufſtrebendes Volk wird aber das Unmög⸗ lichſte möglich machen. Herzſicher Beifall lohnte die zu Herzen gehenden Worte Dr. Wolfhards. Zahlreiche Auszeichnungen ſind wieder zu melden. Gefreiter Feßler erhielt das E. K.., H. Webers, Fr. Beyers⸗ dörfer, Martin Frank und Auguſt Zimmermann das E. K.., letzterer auch die Bad. ſilb. Verdienſtmedaille. Unſer 1b.-Richter iſt nach vlerjähriger Gefangenſchaft endlich in die Hei⸗ mat zurückgekebrt. Ein herzlicher Glückwunſch galt den beiden Verlobungspaaren, Frl. Thenau mit Herrn Leutnant Groß und Frl. Johanna Helbach mit dem Vorturner Peres. Leider 55 der Tod auch wieder Einkehr gehalten. Richard Förderer, arl Schreiber und Obergefreiter Fehs ſind auf dem Felde der Ehre gefallen. Viel edles Turnorblut iſt gefloſſen. Schwer ſind die Lücken auszufüllen. Zum Andenken an die Gefallenen erhebt ſich die Verſammlung von den Sitzen. Frl. Lydia Stech ſang hierauf mit warmer, voller Stimme„Das Heidegrab“. Fkein und tief empfunden war ihr Vortrag. In lebenswahren Schilde⸗ rumgen gab Dr. Wolfhard noch ſeine Eindrücke über Belgien, die leider wegen der vorgerückten Stunde kurz gefaßt werden mußten. Der 1. Vorſitzende, Direktor Kermas, ſtattete ihm dafür den herlichſten Dank ab. Alte deutſche Turnerweiſen umrahmten die Feier. 8 Bürgerausſchußſitzung in Schwetzingen. Schwetzingen, 28. Okt. Am Samstag abend fand unter dem Vorſitze des Herrn Bürgermeiſters Reinhardt eine Bürger ⸗ ausſchußſitzung ſtatt, die von 50 Mitgliedern beſucht war. Der erſte Punkt der Tagesordnung betraf die Gewährung einer ein⸗ maligen außerordentlichen Teuerungszulage an die ſtädtiſchen Beamten, Bedienſteten und Arbeiter und zwar an Ledige 200, an Verheiratete 500„ und für jedes unverſorgte Kind 120. Der Vorlage wurde zugeſtimmt, ebenſo dem Antrag des BAM. Abraham Ueltzhöffer, dieſe Zulagen auch auf die Familien der im Felde ſlehenden Beamten uſw. auszu⸗ dehnen. Die anderen Veratungsgegenſtände ſtanden zufolge Antrags einer größeren Anzahl von Bürgerausſchußmitgliedern auf der Tagesordnung. Es war zunächſt beantragt, nachſtehende Er⸗ klärung zur Abſtimmung bringen zu laſſen:„Eine Ausſprache über das ſtädtiſche Warenvermittlungsgeſchäf t iſt z. Zt. unmöglich, weil eine Unterſuchung im Gange und eine Prüfung durch das Amt wegen Veſchlagnahme der Unterlagen ausgeſchloſſen iſt. Im Intereſſe der Allgemeinheit, insbeſondere zur Beruhigung der aufgeregten Einwohnerſchaft, gibt der Bürgerausſchuß ſeinen Standpunkt zu der Frage durch folgende Erklärung bekannt: 1. Der Bürgerausſchuß hält eine genaue Unterſuchung ſowohl gerichtlich, als auch im Verwaltungswege als unbedingt notwendig: 2. bei nach⸗ emieſenen Verfehlungen muß ohne Rückſicht auf die Perſon ent⸗ prechendes Einſchreiten erfolgen: 3. aller Schaden, der der Stadt⸗ gemeinde durch nachgewieſene ungeſetzliche Maßnahmen oder Unter⸗ laſſungen entſtanden iſt, muß durch den Gemeinderat und die ſon⸗ ſtigen verantwortlichen Perſonen der Stadtgemeinde erſetzt werden.“ Der Vorſitzende gab in längeren Ausführungen eine Darſtellung über die bisherigen Bemühungen hinſichtlich der Verbeſſerung in der Lebensmittelverſorgung. U. a. iſt erreicht worden, daß die Ein⸗ wohnerſchaft, wie an anderen Orten, ſetzt regelmäßig mit Fett bzw. Butter beliefert wird Auf dem Geblete der Eierverſorgung ſteht eine Verbeſſerung in Ausſicht Die Kartoffelverſorzung ſei ein Schmer⸗ zenskind der Stadt. Den Warenverkauf in ſtädtiſcher Regie habe man aufgegeben und ſoſchen den Kleinkaufleuten übertragen. Nach⸗ dem BAM. Uhrig dem Herrn Bürgermeiſter den Dank der Ein⸗ wohnerſchaft für ſeine erfolgreiche Tötigkeit in Betreff der Lebens⸗ mittelverſorgung übermfttelt und den erwähnten Antrag begründet hakte, ſprachen ſich nach längerer Disküſſion bei der Abſtimmung 30 Mitglieder für die obengenannte Erklärung aus, 12(meiſtens Jen⸗ trumsleute) ſtimmten dagegen: der Gemeinderat enthielt ſich der Ab⸗ ſtimmung. Iin Anſchluß hieran erfolgte eine Ausſprache üher die Steuerung der Wohnungsnot wobei der Wunſch aus⸗ geſprochen wurde, die Frledrſchsſchule zu Wohnzwelken einzurichten, ferner dahin zu wirken, daß für die gleichen Zwecke die Näume des hieſigen Schloſſes zur Verfügung geſtellt werden. Zum Schluſſe der 2ſtündigen Sitzung wurde Oberreallehrer Morlock in die Ab⸗ hörkommiſſion gewählt. gommunales. *Freiburg, 28. Okt. Das ſtändige Steigen der Ausgaben, ins⸗ beſondere die erneut notwendig gewordene Erhöhung der Kriegs⸗ teuerungsbezüge, zwingen die Stadtverwaltung, nach Deckungsmög⸗ lichkeiten Umſchau zu halten. Dem Bürgerausſchuß ſoll daher zu⸗ nächſt die ſchon ſeit einiger Zeit in Ausſicht genommene Vorlage über die Ausdehnung der Luſtbarkeitsſteuer zur Gut⸗ heißung unterbreitet werden. Außerdem ſoll die Zuſtimmung zur Einführung von Kanal⸗ und Müllabfuhrgebühren ein⸗ geholt werden. (Offenburg, 25. Okt. Die Stiotverwaltung hat die Erlaubnis zur Herſtelluna von Streckfleiſch erworben. Streckfleiſch iſt ein Gemiſch von friſchem ffleiſch, Gemüſe und Kartoffeln. Durch maſchinelle Verarbeitung wird eine ſolche Bindung disſer Veſtand⸗ teile erreicht, daß der Gemiſegeſchmack verſchwindel. Am Samsetag wird das erſte Streckfleiſch ausgegeben werden. aldshut, 25. Okt. Der Gemeinderat von Rhina hat be⸗ ſchloſſen, für ſedes Schulkind, deſſen Vater oder Bruder im Heeres⸗ dienſte ſteht, aus Gemeindemitteln 5 Mark zur Schulſammelzeich⸗ nu die Kriegsanleihe beizuſteuern. Moersburg, 27. Okt. Die hieſige Stadtverwaltung wird von dem als vorzüglich bekannten Wein ihrer Reben dieſen Herbſt ein urückbehalten: es ſoll an die Armen und Kran⸗ ken der Stadt zum Preis von 2 Mark pro Liter abgegeben werden, damit ſich jeder in dieſer mageren Zeit einen ſtärkenden Trapfen kaufen kann. OSpeher, 27. Okt. Zwecks Aufnahme eines Anlehens von einer Million Mark zum Erwerb des hieſigen Waſſerwerks fand Ende vergangener Woche im Stadtſaal eine Bürgerver⸗ ſammlung ſtatt. Das Waſſerwerk befindet ſich im Beſitze eines Engländers namens Lindemann. Die erſten Verhandlungen zum Ankauf des Werkes durch die Stadt fanden 1912 ſtatt. Der Wert wurde von einem Sachverſtändigenausſchuß anfangs des Jahres 1914 auf 1½ Millionen Mark geſchätzt Durch den Kriegsausbruch wurden die Verhandlungen unterbrochen. Das Werk wurde zu⸗ nächſt unter Staatsauſſicht geſtellt und ſpäter als Vergeltungsmaß⸗ nahme deſſen Liquidation angeordnet. Nach einem vom Miniſterium angeordneten neuen Gutachten beträgt z. Zt. der Wert mit Rückſicht auf die geſunkene Rentabilität etwa 1 100 000. Die Stadt machte darauf ein Angebot von 900 000. Daraufhin wurde der Stadt vom Miniſterium der freihändige Ankauf um den Detrag von 970 000„ genehmigt und der Kaufvertrag abgeſchloſſen. Zu dieſem Zweck ſoll bei der ſtädtiſchen Sparkaſſe ein Anlehen von einer Milllon Mark verzinsbar zu 4% Prozent mit Prozent tilgbar auf⸗ genommen werden. Die Bürgerverſammlung genehmigte einſtim⸗ mig den Antrag des Stadtrats. AKaißerslontern, 23 Okt. Die Stadtverwaltung wird dem⸗ nächſt ätznlich wie andere Stäßte ſtädtiſches Nofgeld aus⸗ geben. Außer den ſchon einmal ausgegebenen Metall⸗Kriegsmünzen wird für 2 Millionen Papier⸗Kriosgoeld zur Ausgahe gelangen und zwar 50 000 Scheine zu je 20 Mark, 50000 zu je 10 Mark und 100 000 zu je 5 Mark.— Für Kriesswohlfahrtspflege hat die Stadt Kaiſerslautern für die vier erſten Kriegsjahre insge⸗ ſamt 13 020 370 Mark aufgewendet.— Den Familien der Kriegs⸗ teilnehmer wird ähnlich der Vorjahre ein Zuſchuß zur Be⸗ ſchaffung von Kohlen und Kartoffeln bewilligt. Vor⸗ geſehen iſt ein Gefamtbetrag von 293 000 Mark. Den ſtädtiſchen Beamten, Lehrern, Arbeitern und Aushilfskräften wurde in der letzten Stadtratsſitzung eine einmalige Kriegs⸗ teuctungszulage bewilligt unter Zulrundelegung der in ver Sle' voriuge vorpeſehenen Zuſ güſſe für die Staatebeamte und Angeſtellten. Der Aufwand beläuft ſich auf 320 000 Mark, welcher ſich auf 968 Perſonen verteilt. * Fraukſurt, 27. Okt. Um der Wohnungsnot abzuhelfen. ſollen in Frankfart die Kellexr und Dachgeſchoſſe, ſowie Lager und Viros, die zu Wohnzwecken geeignet ind, am⸗ gebaut werden Der Magiſtrat erläßt nunmehr eine Bek innt⸗ machung, duß in Fallen, uu. denen die Umbaukoſten durch die ein⸗ zunehmenden Micten nicht gedeckt werden, von der Stadt ein Zu⸗ ſckuß zu den Um aakoſten bewilligt wird. Die entſprechenden Ge⸗ ſuche der Hausbeſitzer ſind an den Magiſtrat zu richten. Pfalz, heſſen und Umgedung. Zweibrüden, 28. Okt. Die kürzlich durch die Preſſe 05 gangene Angelegenleit, wanack laut Darſtellung von Adjunkt 2 Wenz der Bezirksamtmann von Speyer, Regierungscat Wag⸗ ner, als Vorſitzender des dortigen Kommunatvervandes Land die Anlieferung von Kartoffeln noch Zweibrücken im Frühjahr zurzeit der Kartoffelnot aus Gründen verweigert hatte, bat nun auch die Nal. egierung der Pfalz als Kuſſichts⸗ behörde beſchäftigt In einer Entſchließung an die Stadwerwal⸗ tung hat die Regierung mitgeteilt, daß eine Beanſtandung des Vor⸗ gehens des Bezirksamtmannes nicht veranlaßt erſcheine. In der letzten Stadtralsutzung erklärte Dr. Wenz,. daß er eine andere Stellungnahme der Regierung nicht erwertet habe, weil die Al⸗ ſicht des Regiernngs rates 5 Schädigung der Stadt nur durch einen logiſchen Schluß zu gewinnen war, den zu ziehen der Regie⸗ rung aus verſchiedenen Gründen nicht gut zugematet werden könne: von der Sachbarſtellng ſelbſt habe er nicht das Geringſte zurück⸗ zunehmen. * Worms, 7. Okt. Sein goldene3 Amtsſubiläum feierte am 26 Cltober der Vorſteher der hieſigen Bezirkskaſſe, Rech⸗ nungsrat Kröll. Nahezu 88 Jahre lang verſieht er ſein ver⸗ antwortungsrriches Amt. Feanſfurt a.., 27. Okt. Die berühmte Hellerſche Kal⸗ bvarienbergorupfe des Mainzer Bildhauers Bekoffen, aus dem Jahre 10 ſtammend, die ſeitber am Dome ſtand, wird angenblicklich abgebrochen, um ſie vor Fliegerbomren ſicher unterzubringen Das bervorragende Kunſtwerk, das ſeinesgleichen in Deutſchland ſucht, wird nach dem Kriege durch eine Kopie erſetzt. Das Original ſoll dann im Kreuzgang des Domes gufgeſtellt wer⸗ den, da es durch die Witterungseinflüſſe notleidet und der drohende BVerfall nicht aufgeballen werden fönnte. » Muinz, 24 Okt. Oberbürgermeiſter Dr. Gottelmann erhielt vom Eroßh. Hofmarſchallamt die Mitteilung, daß der Groſherzog das Erdgeſchoß des hieſigen Schloſſes(am Rheinuſer! der Sindt für Schulzwecke oder zur Unterbringung ſtädtiſcher Auros zur Verfügung ſtelle. Der Oberbürgermatſter nahm das Anerbieten dankend an. Sicherlich kommt das Angebot der Stadt ſehr gelegen, mußten doch vor wenigen Tagen erſt wieder die Schiller⸗ und Leibyizſchule von neuem geräumt werden, um für Lazarettzwecke hergerichtet zu werden. Gerichtszeitung. * Ofſenkurg, 27. Okt. Die 17 Jahre alte Dienſtmagd Roſa Gaiſer aus Grotzingen, die am 1. Januar 1918 dos Gehäude der Kreishaushaltungsſckule in Bühl vorſätzlich in Brand geſteckt hatte, wodurch dem Kreis Baden ein Schaden von 12 629 Mk., den Lehro⸗ rinnen und Schülerinnen ein ſolcher von 1290 Mk. erwachſen iſt, erhielt für dieſe Tat ein Jahr Gefängnis. Neuſtadt a. H. 23. Okt. Weil ſie 600 Pfund Trauben im Werte von 120 Mk ans mehreren Weingärten Neuſtadts geſtohlen baben, wurden vor dem Schöffengericht der Gipſer Joſeph Martin und die Fahrikarbeiterin Kitharina Mayer, beide von hier, zu ſe ö WPochen Befängnis verurteilt. Edenkoden, 25. Okt. Der Brandmetzger Albert Schlichter von hier ſcheint ein unverbeſſerlicher Schwar⸗ſchlächter zu ſein Na h⸗ dem er vor Kurzem von der Strafkammer Lagdau weden Beih ſe zur Schwarzſchlächterei ein Monat Gefängnis erhalten h tee, dik⸗ tiorte ihm das Schöffengericht Edenkoben geſtern neues⸗ dings eine Strofe von einem Monat Gefängnis und 5) Mk. Geldſtrafe, weil er in Apnenthal ein Rind im Gewicht von 480 Pfund für 430 Mark obne Schlußſchein gekauft hat, um es ſchwarz zu ſchlachten. Schlichter hat den neuerlichen Reinfall dem unand zuzuſchreiben, daß er beiin Fransport des Rindes von Awenthel nach Edenkoben ſich betrunken und ſo die Aufmerkſamkeit der Behörde auf ſich gelenkt hat. Sportliche Rundſchau. „Jußſlall. Die geſtrigen Verbandsſpviele im Weſt⸗ kreis ergaben Phönixr Mannheim gegen V f. A. Maanheim 0˙0, Pbönix Ludwigsbafem gegen Spv. Frieſenheim:1, Spv. Waldho gegen Neckarau 2 2; im Südkreis: Phönix Kaclsruhe gegen Karlsruher Fv..2, Müblburg geßen Beiertheim 10. —* Handel und industrie. * Deutsch-Luxemburgische Rergwerks- u. Hütten-.⸗G., Münlheim. r. Düsseldorf, 28. Okt.(Pr.-Tel.) In der Hauptversamm- lung waren 45 887 000 M. Aktienkapital vertreten. Auf Anirage teilte die Verwaltung mit, daß die Aktionäre nicht annehmen dürften, daß die Qesellschaft über stille Reserven in einem grö- Beren Umfange verfüge, die den Verlust dieses oder jenes Ob- jektes als unerheblich erscheinen lassen dürfle. Näbere Angaben uüͤber den Wert der Zechen und der einzelnen Eisenwerbe zu geben, lehnte die Verwaltung ab, sie bemerkte nur, daß die Be“ teiligung zu pari zu Buch stände. Die Verwaltung lehnte weiter ab, der Anregung auf Ausschüttung eines Bonus stattzugeben, da es sich nicht empfehle, die Finanzlage der Gesellschaft stärker ꝝu beanspruchen, als dies durch die Ausschüttung einer Dividenche nötig sei. Die Dividende wurde dann sofort zahlbar gestellt. Frankfturter Wertpapierbörse. Frankfurt, 28. Okt.(Pr.-Tel) Die neue deutsche Note an Wilson, auch der Rücktritt Ludendorſis gingen einſlunios vor- über. Die Börse eröffnete in behaupteter Disposition, wobei aber die Umsatztätigkeit auf den verschiedenen OGebieten nur geringen Umfang annahm. Auf dem Montanmarkt stellte sich, da es an Kaullust fehlte, Abschwächung ein, wovon besonders Phönix, Caro und Bochumer betroffen wurden. Ferner waren auch verschiedene Rüstungs-Pa- piere etwas niedriger augeboten, besonders Benzaktien, Adler- werke Kleyer und Daimler Motoren. Am Schiffahrtsmarkt war die Tendenz ſester. Norddeutscher Lloyd wurden teilweise reger umgesetzt. Elektrizitätsaktien blieben mit wenig Ausnahmen be⸗ hauptet. Die Anilingruppe war uneinheitlich. Badische Anilin lagen schwächer, während die übrigen Aktien sich ziemlich be- haupten konnten. Im freien Verkehr fanden Mainzer Gas und Jul. Sichel etwas Beachtung. Petroleumaktien, auch Kaliwerte, vet folgten schwankende Haltung Sehr still wWẽar das Geschäft auf dem Einheitsmarkt, doch zeigte sich etwas Kaufneigung für einzelne Aktien. Zellstoff Wald hof setzten höher ein. Metallwaren Gebr. Bing standen im An- gebot. Im weiteren Verlauf wurde die Geschäftstätigkeit noch ge ringer ümd die Stimmung blieb bis zum Schluß lustlos. Die Kurs- gestaltung unterlag leichten Schwankungen. Der Anleihemarkt lag ruhig bei behaupteten Kursen. Privatdiskont 4 Proxent ——— —— 1 P — ——— ů ůů ů—— 1 4 — (Abend⸗Ausgabe.) Tiefbetrübt machen wir die schmerz- liche Mitteilung, dass unser lieber Sohn Kans am 26. Oktober, nachmittags 4½ Uhr im Aiter von 16 Jahfen nach achttägiger Krankheit verschieden ist, MANNHEIAM, C 4, 18. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Karl Schnelder Babette Schneider, geb. Mohr Walter Schneilder. Die Beerdigung findet am Dienstag nachmittag 5¼ Uhr von der Leichenhalle aus statt. 1 Wegfall von Zugen. Vom 28. Ottover 1918 ab müſſen aus zwingenden Gründen folgende Züge vorübergehend ausfallen, die baldmöglichſt wieder eingelegt werden Anträge guf Wiedereinlegung ſind zwecklos. D 301 Mainz ab 558 Coblenz an 755 170 Coblenz„ 10(über Wiesbaden) Frankfurt a. M.„ 124 „ 252 Coln Obk.„ 700 Frankfurt a. M.„ 120. „ 111 Frankfurt a. M.„ 354 Cöln 9 „ 177 Ludwigshafen„ 759 Wiesbaden„ 934 „ 162 Wiesbaden„ 732 Ludwigshafen„ 907 FZ 127, Mainz„1021ingerbrück 112 .70 Mainz„ 1046 Raunheim 5 „ 12%3 Raunheim„ 1158 Mainz„ 10 „ 1255 Bingerbrück„1004 Cobleuz„ 111 „ 13828 Coblenz„ 130 Bingerbrück 5 „1314 Bingerbrück„ 216 Mainz„ 321 „ 13.6 Mainz„ 353 Raunheim„ 425⁵ 1323 Keeſtel bach„ 33 Mainz„ 20⁵ (Sumstags Fraukf. M.„ 255) P 1825 Rüiffelsbeim„ 432 Mainz„ 459 (Samstags) „1800 Fraukſurt M.„ 7 Mainz„ 847 „ 1352 Mainz„ 8 Fraukfurt M.„ „1005 Wiesbaden„ 4 Niederlahnſlein„ 72 „ 1122 Rüdesheim„ 517 Wiesbaden„ „ loNi derlahnlein„ 914 Rüdesheim„ 105⁰ „ 1130 Rudesheim„ 901 Fraulfurt M.„1155 „ 1013 Wiesbaden„ 320 Rüdesgeim„ 427 1193 Frankſurt M.„ 1027 Wiesbaden„ 1120 T 1i05 miesbaden„ 1255 Rüde heim„ PE 489 Wiesbaden„ 248 Vangenſchwalbach„ 359 4058Langeuſchwalbach, 642 Wiesbaden„ 72² „ 1591 Wiesbaden.„ 911 Niedernhauſen„ 98 „ 1592 Niedernhauſen„10 Wier baden„ 102³ „ 1829 Worms„ 95 ürgen„114⁴⁰ „ 1840 Bürgen„ 1043 Wor ens„ 1251 1867 Worms„ 1038 Alzey„ 1122 „451 Alzey* 8¹ Mainz „ 523 Worms„ ainz„ 81 „ 53. Guntershauſen 108 Worms„ 11 „ 916 raulfurt M.„ 806 Varmſtadt„ 200 „ 945 Darmſtadt„ 320 Fraulfurt a. M.„ 420 „ 957 Mannheim„ 664 Bens heim„ 522 „ 836 Darmſiadt„ 503 Wein eim„ 615 „ 3685 Weinheim„ 630 Tarmſtadt 74 „ 72. Darmſtadt„ 235 Wiebolsbach Heubach„ 847 „ 70*Wiebolsbach Leubach„ 412 Darm ſtadt„ 52 „ 473 Hanau Oit„ 440 Babenhauſen„ 520 (außer Samstags) „ 4½/ Vabenhauſen„ 62 Hanau Oſt„ 7²² Die Züge 956, 965, 71, 780 und 474 werden Semstags bejordert. Die durch den Ausfall der Züge eintretenden kleiueren Verſchiebungen beſtehender Züge werden durch Schalteranſchlag betannt gegeben⸗ Kaz8/ Mmainz, den 25. Oliober 1918. Sdigl. reif. u. Greßh. Ocff. Elſentahndirertion. Bürgerhräu Ludwigshafen am Rhein in Ladwigshasen am Rueisz. Otermit bechren wir uns, die Oerren Aktionäre zu der am Diensiag, deu 19. November 1918, vor⸗ mittags 11 Ubr, in den oberen Lolalitaten unſeres Hauptrellaurants, Ludwigſtraße 75/7 dahler, ſtatt⸗ indenden ordentlichen Genctalverſammlung erge⸗ ſun elnzuladen. Cads7 Tagesotdunng: 1. Borlage der Jahresrechnung und Bllanz nebſt den Berichten des Vorſtaudes und Auſſichts⸗ tates; 2. Bericht der Neviſionskommiſſton; 8. Erteilung der Eutlaſtuna an Vorſtanb unb Auf⸗ ſichtsrat; 4. en ene über die Verwendung des Neln⸗ ewinns; 5. hl der Neviſionskommiſſton: G. Berſchiedenes. 8 Die Derten Aktlondre, bie an der Weneralver⸗ mmiung lelzunebmen wünſchen, wollen ihren Aktienpeſig bis ſpäteſtens 18. Novembet 1918 auf dem Büre der Geſellſchaſt nachweiſen und dagegen die Eintrittskarten in Empfang nehmen. Lubwigsbaſen a. 8ih., den 26. Ottober 1018. Der Anſſichtsrat. Gewandite Stenotypistin 0 per sofort gesucht. Na271 Miimar-Lebensmittel-Amt, Meerteldstrasse l. Hiffsbücher f. d. Einj.-Peüfung J. MNan verlange Nr. 2 derſelben als unentgeltl. Probe Verlaae E. Ledegott, Wolfenbüttel 102. Cicogk Hübſch möblierte Junggesellenwohnung. Arbeits⸗ Wohn⸗ und Schlafzimmer nebſt Küchen⸗ und Gasbadeeinrichtung, komplett wegen Ver⸗ änderung zu vertaufen. Nur an Selbſtreſlek⸗ ausgeſchloſſen. 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Zt im Felde Lee Webher, Kulturmeister a. D. und Famiiie NMeinrich Könckamp, Bahnverwalter und Kinder Franz Meber, Finanzsekretär, und Fæamilie. Mannheim, Offenburg, Kolmar, Karleruhe, den 29. Oktober 1918. Die Bestattung des lieben Verstorbenen wird nach der Ueberführung bekanut zegeben. Von Beileidsbesuchen bittet man abzusehen. 81b Statt besonderer Anzeige. Freunden und Bekannten die ltraurige Nachricht, daß Samstag abend um ½12 Uhr mein einziges, liebes Kind, Enkel, Neſſe und Veiter Rarl Hausser nach gtäg. schweren Krankenlager infolge Lungen- entzündung im Alter von 16 Jahren und 2 Monaten sanft entschlalen ist. Mannheim(Waldhofstr. 10), 28. Oktober 1918. In ticfſem Schmerz: Heinrieh liausser Blumengeschäaft. Die Beerdigung ſindet Mittwoch, 30. Oktober, 4½ Uhr, von der Leichenhalle aus statt. J27¹ Elfenstrasse Nr. 22. Danksagung. Für die Beweise herzlicher Teilnahme an dem für uns so herben Verlust sagen wir auf diesem Wege innigen Dank. Im Namen der Hinterbliebenen: J. Jattiot MANNIIEIM, den 28. Oktober 1918. 9b Danksagung. Allen Verwandten, Freunden und Bekannten sagen wir hiermit herzlichen Dank für die liebevolle Teilnahme an unserem großen Schmerz, für die schönen Blumenspenden, für die trostreichen Worte des Herrn Stadtpfarrers Klein, für die liebe Pflege der Niederbrenner Schwestern und ganz besonders der Teilnahme seiner ganzen Schulkameraden. Familie Klooz Lameystraße 16. Handelsschule Neue Rurse Thur! Pflyat- NA, 17 Tel. 7105 Gründliche Ausbildung in Tages- u. Abendhursen. beginnen: A. Novbr. Prospokt und Auskunkt jegerzolt kostenlos, auch Sonntags won II—12 ohr durch die Schulleitung. 38a FUr meine mechanische Werkstätte suche ich einen tücht. Werkmeister Fein- und einige Angebole mit Gehaltsansprüche erbeten an O. Desaga, Heidelberg Fabrik chemich physlkalischer Apparate. lechaniker tüchtige Person an die Oeſchaltsſt d. Bl. Kiſten abzugeben. 5 Fräft. Zuchthasen Jungeter Hausbursche 8. Freyg Wöe., H 1, 1. rcen J. Madcgeg zu kl. 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