Neeleer e en= Hhandelsteſl Abetre n endeam, ſüt den finzeigenteil fl u Grteen 3 en 0 briederelbt bea Münnbetwer Genttdl 40 nee. amutch Mossbeim— elegramm Fernſprech · Rn 7a 79 7044. 70385 · Ho,jãG n wWiꝰ cubwigsbater aw Rheim 10 tel-Aszelgei Mannbeim . 52 ur. 7½% 7031 ſichlands Kraſt noch nicht gebrochen. Pi, daen daß wir die Woffenſtillſtands⸗ dird 5 ugen der alliierten Feinde bald kennen werden ud an notwendig ſein, daß die Negierung ſchnell und f Schwanlen zu ihnen Stellung nimmt. Der be⸗ de dnierte Artikel des„Vorwärts“ vom letzten Montag 0 0 einung aufkommen, die Negierung ſehe die Lage ruus düſter an, daß ſie auch die ſchwerſten Be⸗ rltel glaubten gut unterrichtet zu ſein, verſichetr. daß 1 dlederee„Vorwärts“ keineswegs die Anſicht des Kabi⸗ tpe gebe Soebrn verbreitet nun das amtliche * n bũ r·o einen Artikel der„Germanla“, der Ode— Zweiſel zu heben geeignet und auch beſtimmt et: a en. 29. Ott.(weB. Nchtamtlich.) DieGermanla Jun Ein Teil der engliſchen Preſſe glaubt in dem Waffen. bet, der der Dorläuſer des zu ſchließenden Friedens wer · N Ddeutſchland ernledrlgende und enk. 0 Dedingungen auferlegen zu können. Die rr Blätter iſt unverkennbar, auf Wilſon ein⸗ 10 zu wirken und zugleich das deulſche Volk wemütigungen zu enkkräften. Wir ſind 0 N ab daß dieſe eeute in belden Jäden Ihre Ziele r manf verzichten kann, von ſeinem ſeierlich verkündeten 1 Alen: deulſche Dolkentehrende und ſeilne a vecalchtende Bedingungen weder utenRittkand ueim Frieden ſelblter. 8 acwar d. Auch unſere Feinde ſollten die Wahrhell En rkes nicht vergeſſen, das ſagl:„Hebermul kut ſel ach iſt die Kraft Deutſchlands nicht u. Noch ſlehen unſere Heere auf feindlichem Bo⸗ 0 die Welt witklich ehrlich zu beglücken wünſcht, darf 91 e aus dem Auge verlieren, daß es einen eitleden und nureinen Rechtsfrieden zu N. wie es der Reichskanzler in der Neichstagsrede Nan Mis. über allen Zweifel klar ausgeſprochen hat. berwird dicſe klare und entſchiedene Sprache mit ard en, man wird aber auck bedauern, daß dieſe Werdl nicht früher erſchien, die des„Vorwärts“ nicht Schw lieb. Es iſt ſo der Eindruck einer Schwäche und Uchen dankens entſtanden, der nicht günſtig für uns im I da usland wirken konnte, wie wir uns nicht denken iges die peſſimiſtiſchen Betrachtungen des„Vorwärts“ id auf die Feſtſetzung der Waffenſtillſtandsbeding⸗ ſe mitek haben. Dieſe Wiukung aber hätte wohl der Aſchen der„Germania“ üben können, wenn er an dem gen— wäre, an dem der„Vormärts“ durch die Mel⸗ 500 Wien ſich allzu ſehr niederdrücken ließ. Wir n e melch ſchweren und verantwortungsvollen Ent⸗ nol, daz Den Kabinett in dieſen Tagen ſteht, Eutſcheidun⸗ Ade diſ nicht in einer leidenſchaftlichen Aufwallung des .e ſben Empfindens zu trefſen ſind, ſondern nach Nend,Jorafälliger Abwägung aller einwirkenden und deſttumände, genaueſter Abſchätzung aller Kräfte — Tötbare Folgen nach ſich ziehen. Aber in dieſen 0 aucen muß ein Kabinett nicht nur ſorgſam wägen ſegtelte von ſchneller und großer Entſchluß⸗ eren ſein, wenn nicht Zweifel an ſeiner Berufenheit ken plollen. Vielleicht hemmt die Vielköpfigkeit und Lund nomogene Zuſammenſetzung des Kabinetts dieſes entſchiedene Vorgehen, dann müßte der Miniſter⸗ ne ſtarke, einigende Hand bekunden. ngetebrigen der Artikel der Germania“ im deutſchen Daß ite Zuſtimmung finden wird, bedarf keiner⸗ zer dämpfend auf den Siegestaumel der Feinde afür nicht zu ſpät komme, iſt unſer Wunſch. u, 30. Oktober.(Von unſerem Berliner Büro.) lanen Kreiſen wurde die Ankunft der Wafſen⸗ abedingungen des Generals Foch im beel geſteigen Nacht erwartet. Inzwiſchen dürften ſie N g m Berlin angelangt ſein. ne0. Ott,(Pr.⸗Tel) Die Kölniche deitung mel⸗ beriterdam: Wie dem Algemeenen Handelsblad aus (elht wet wird, herrſcht in parlamentariſchen Kreiſen er Nan 5 der Krieg ſeinem Ende entgegen⸗ Aanchenchealt den Frleden vor Meihnachten für hcerele de nlich. Der diplomatiſche Mitarbeiter des Daily .. deng auptet, in maßgebenden Kreiſen, die mit der Led Verbindung ſtänden, ſei man der Anſicht. daß Wuddeimgungen für einen Waffenſtülſtend nicht öſfent⸗ Muſſe, dedürfe, ſondern dem Marſchall§och ſie mit⸗ der ſie dann an Hindenburg weitergebe. de 0 dern Konſervaliven gegen einen Waffenſtillſtand. dutf n. 30. Oktober.(Von unſerem Berliner Büro.) N in 10 1% And abonſervatige Fraktion des Reichs⸗ Ahet unge ronzler zu den Waffenſtillſtandsver⸗ Wie wird, n geſtern eine Eingabe überreicht, in der aus⸗ ö und„Die zu erwartenden Waffenſtillſtandsbedin⸗ ſich darauf aufbauende Frieden müßten zu binzunehmen bereit ſei. Inzwiſchen haben andere reichen werden. Von Wilſon glauben wir, daß er 5 1 abzugehen. Jedenfalls wiſſen wir aufs beſtimm· n des Widerſtandes. Cin Irrtum über dieſe. einer Zerſtückelung Deutſchlands im Oſten und Weſten führen. Cinen ſolchen Frieden könnten das deutſche Volk und das deutſche Heer ohne den äußerſten Kampf nicht auf ſich nehmen. Das Waffenſtillſtandsangebot Oeſterreich⸗ Ungarns hätte zwar unſere Situation verſchlechtert, aber alle ungeheuren Angriffe feindlicher Uebermacht ſeien inzwiſchen ja zum Stehen gebracht worden und wir würden nach menſch⸗ licher Vorausſicht die Front in Feindesland noch welter halten können. Wenn wir jetzt noch einmal politiſch Front machten, wenn auch der U⸗Bootkrieg in voller Schärfe wieder einſetzte, dann dürfe mit der Wahrſcheinlichkeit gerechnet werden, daß auch bei den Feinden der Siegestaumel aufhöre.“ Die konſervative Fraktion fordert alſo den Kanzler auf, die Verhandlungen abzubrechen und die Heimat zum letzten adeen„Verteidigungskampf aufzurufen. Schließlich ſpricht ſie den Wunſch aus, der Kanzler möge den Kaiſer bitten, daß er ſich im Einklang mit der beſtehenden Reichsregierung an die Spitze des Aufrufes und des Verteidigungskampfes ſtellt. Anveränderliche Friedensbedingungen. London, 28. Okt.(WTB. Nichtamtlich.) Die„Times“, die die Rede Solfs im Reichstag beſpricht, ſcheint der Meinung zu ſein, daß Danzig nach Wilſons dreizehn Punkten zu Polengeſchlagen werden ſoll. Das Vlatt enthält einen Brief von Prethero, in dem erklärt wird, daß die Deut ⸗ ſchen, ehe ein Waffenſtillſtand zugeſtunden wird, gefragt wer⸗ den müſſen, ob ſie die allgemeinen Vedingungen der Alliierten für einen endgültigen Frieden annehmen Erſt dann dürfen die Alliierten den Waffenſtillſtand zugeſtehen, der durch ſein⸗ maritimen und militäriſchen Bedingungen die Annahme der Friedensbedingungen ſichern wird. die„Times“ ſchreibt dazu: Uns kann es gleichgültig ſein, ob im jetzigen Augenblick das Zugeſtändnis des Waffenſtillſtundes oder einheitlicher Friedensbeſprechungen zuſtande kommt, Die Hauptfache iſt, daß wir über die Bedingungen des Wafſenſtill⸗ ſtandes und die einzuleitenden Friedens⸗ beſprechungen untereinander einig ſind, ehe wir mit dem Feind rerhandeln. Hätten wir dem Waffenſtill⸗ ſtand zugeſtimmt, ehe wir unſere allgemeinen Friedensbeding⸗ Ungen feſtgeſtellt haben, dann wäre aller Kabale Tür und Tor geöffnet. Es iſt darum notwendig, daß die Friedenspräli⸗ minarien unter den außerordentlichen Bürgſchaften feſtgeſtellt und in Anwendung gebracht werden, auf die Wilſon dringt. Es iſt gleichfalls notwendig, daß die Vedingungen zur Einleitung von Friedensbeſprechungen ge⸗ nauer umſchrieben werden, als es die Alliierten in der Er⸗ klärung ihrer Friedensbedingungen an Wilſon im Januar 1917 oder in den von dem Präſidenten und Lloyd George ſpä⸗ ter abgegebenen Erklärungen getan haben. Die allgemeinen Friedensbedingungen ſelbft müſſen auf unſere früheren Er⸗ klärungen gegründet ſein und nicht wie Kriegsausſichten ſich verſchieben Mit anderen Worten: ſie müſſen unverän⸗ derlich ſein. Jetzt. da ſie auf das Recht gegründet ſind beſteht kein Grund, warum die Staatsmänner der Aſſoziierten nicht ſofort einen derartigen Beſchluß faſſen. Wilſon erwartet die Anerkennung ſeiner 14 Punkte durch ſeine Verbündelen. m. Köln, 30. Okt.(Priv.⸗Tel) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Bern: Der„Mancheſter Guardian“ legt Wilſons letzte Note dahin aus, Wilſon gebe deutlich zu verſtehen, daß er von den Verbündeten nunmehr die Anerken⸗ nung ſeiner 14 Punkte erwarte, und daß er Deutſch⸗ land nur dann Waffenſtillſtand anbieten werde, wenn er als Gegenleiſtung die Zuſtimmung der Verbündeten zu dem Programm Wilſons erhalte. Wilſon über die inzernalionale Freundſchaſt. Waſhington, 29. Okt.(WZT B. Nichtamtl) Reutermeldung. In einem Brief an den Vorſitzenden der Finanzkommiſſion des Senats erklärte Wilſon, daß die Politik der unter⸗ ſchiedsloſen Behandlung der Nationen es jeder Nation überläßt, ihre innere Politik ſelbſt zu beſtimmen und nur das Recht zu einer Palitik feindl. Unterſcheidungen begrenzt. In dem Brief des Präſidenten wird nachdrücklich betont, daß Verſuche einzelner Nationen, andere durch aus⸗ differenzielle Handelsabkommen zu ſtrafen, unter mſtänden zu Kriegen führen würden. Wenn ein dau⸗ ernder Friede zuſtande kommen ſoll, ſo müſſe jedes Hindernis, das der inkernationalen Freundſchaft im Wege ſtebe, entfernt werden. Der Präſident erklärt, daß er mit Rückſicht darauf ſeine Grundſätze in ſeiner Botſchaft vom 8. Januar verkündigte. Ofſtzielle lürkiſche Londerverhandlungen. Konſtankinopel, 29. Okt.(WB. Nichtamtl.) Die Agenkur„Milli“ keilt die offizielle Aufnahme der Sonderverhandlungen der Türkei mit der Enlende mit. Außer den ſchon gemeldeten getzört zu den Unterhändlern auch der Generalſtabschef der dritten Armee, Sadullah. „Tagspir--Efkicg“ bringt eine Unkerredung mit dem Großveſir, wonach ein ſoforkiger Friedens⸗ ſchluß bevorſtehe, wenn die weiteren Bedingungen keine Berichlerſtaltung der Delegierken nolwendig machen. Die Be⸗ Vereinbarung. Eventuelle Streitfragen ſind der E 1918.— Nr. 507. 13 biger gelgenbdeeen 9 · Hotoneizetle 40 m 2— 85 eeee ſttttagblan boem 8 tbr. Abendblan nachm F, Uhr F 2 zeiden an demmmten Tagen Stellen unb ſtusgaben wird aeine Dere weee e——— bainne; 8 bung monati ait e 3 i enickl Jubellundsdebũhr Bet der bon abged NK0 Cuwel-hr: ꝛ0 aumtches Bertündigungsblatt fin den Amtsbezk Mannheim.— Das Weltgelchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck-Aus führung. Ne deulſche Regierung und die Waſſenſtilſtandsbedingungen. dingungen werden leichter ſeln als ſüt Bel⸗ garien. Keine militäriſche Beſetzung von Konſtantinopel oder ſanſtiger kürkiſcher Gebiete. 33zet Paſcha begründel den Sonderſchritt folgender⸗ maßen: Nach dem Juſammenbruch Bulgarlens unternahm die Türkei gemeinſam mit den Berbündeten den Iriedens⸗ ſchritt. Dann war ſie zu Sonderverhandlungen gezwungen, da Bulgarien vom Feinde beſehzl war. war exponierf und Deutſchland nicht imſtande, die verſproche⸗ nen Verſtärkungen zu ſenden. Der Sonderſchritl wurde dem deulſchen und dem öſterreichiſchen Bolſchafter mitgeteilt und von ihnen anerkannt. Die deulſch-öſterreichiſche Nnole an Wilſon. Wien, 29. Okt.(WT B. Nichtamtlich.) Der bere ſchuß der deutſch⸗öſterreichiſchen Nationalbderſamm⸗ lung beſchloß, die an Wilſon zu richtende Note der morgi⸗ gen Vollverſammlung zur Beſchlußfaſſung vorzulegen. Die Note macht zunächſt von der Konſtituierung des deutſch⸗öſterreichiſchen Staates Mitteilung, der die Gebietshoheit über das Gebiet des bisherigen Oeſterreichs beanſprucht, in dem die deutſche Bevölkerung die Mehrheit bildet. Der deutſch⸗öſterreichiſche Staat verlangt, daß ſeine Vertreter als Vertreter eines ſelbſtändigen Staa⸗ tes zu den Friedensverhandlungen zugelaſſen werden und mit den Vertretern der anderen Nationen über die Beding⸗ ungen des Friedens verhandeln. Er bittet den Präſidenten, ihm Gelegenkeit zu bieten, unverzüglich in gerechte Verhand⸗ 13 5 mit den Vertretern aller kriegführenden Völker zu reten. Der Vollzugsausſchuß verpflichtet ſich zur Annahme fol⸗ gender Grundſäße: Vorbehaltloſe Annahme der in. den Botſchaften Wilſons niedergelegten Grundſätze: Anerkennung der tſchecho⸗ſlowakiſchen und ſüdflaviſchen Na⸗ tionen als vollkommen unabhängige Staaten: Regelung der deutſch⸗öſterreichiſchen Beziehungen mit dieſen durch freie 5 ntſcheidung eines Schiedsgerichts zu unterwerfen. Die Note erörtert die Frage der deutſchen Gebiete der Sudetenländer und erklärt, es ſei ſelbſtverſtändlich, daß der neue deutſch⸗öſterreichiſche Staat auch die deutſchen Gebiete Böhmens, Mährens und Schleſiens mit 3,5 Millionen Deut⸗ ſchen beanſpruche. Der Vollzugsausſchuß ſei überzeugt, daß Wilſon es ablehnen werde, 3,5 Millionen Deutſche gegen ihren Willen dem tſchechiſchen Staat zu unterwerfen 1 einem Verzweiflungskampf gegen die ihnen drohende Fremb⸗ herrſchaft zu zwingen. Die diplomatiſchen Beziehun wiſchen Deulſchland und Peutſch⸗Heſterteich. Berlin, 30. Oktober.(Von unſerem Berliner Büro.) In politiſchen Kreiſen glaubt man, daß Graf Wedel, der bisherige Botſchafter in Wien und Prinz Hohenlohe, der öſterreichiſch⸗ungariſche Botſchafter in Berlin, demnächſt von ihren Aemtern ſcheiden werden. Man nimmt an, daß als unſer Geſandter nach Wien ein Parlamentarier, ein Mitglied der Reichstagsmehrheit, gehen wird. Soweit wir über die Stimmung in den Kreiſen der deutſchen Ab⸗ geordneten Oeſterreichs unterrichtet ſind, wird man auch dort ein Mitglied der deutſchen Nationalverſammlung mit der Vertretung des werdenden deutſch⸗öſterreichiſchen Staates in Berlin betrauen. Der Nerfaſſungsẽntwurt für Deu:ich · Oeſt erreich. Wien, 29. Okt.(WTB. Nichtamtl.) Der vom Vollzugs⸗ ausſchuß der deutſch⸗öſterreichiſchen National⸗ verſammlung beſchloſſene Verfaſſungsentwurf von Deutſch⸗Oeſterreich, welcher in der morgigen Sitzung der propiſoriſchen Nationalverſammlung unterbreitet werden wird, umfaßt 17 Paragraphen und beſtimmt, daß vorbehalt⸗ lich der Beſchlüſſe der konſtituierenden Nationalverſammlung einſtweilen die oberſte Staatsgewalt des Staates Deutſch⸗ Oeſterreich durch die proviſoriſche Nationalverſammlung aus⸗ geübt wird. Der Vollzugsausſchuß, beſtehend aus drei Prä⸗ ſidenten, 20 Mitgliedern und ebenſovielen Erſatzmännern, wird die Bezeichnung Staatsrat führen. Drei Präſidenten vertreten den Staatsrat nach außen. Der Staatsrat führt ſeine Geſchäfte durch Beauftragte. Jedem Beauftragten, der nach dem Miniſterverantwortlichkeitsgeſetz verantwortlich iſt, wird ein Staatsamt unterſtellt. Einſtweilen werden folgende Staatsämter eingerichtet: Aeußeres, Heeresweſen, Inneres, Unterricht, Finanzen, Landwirtſchaft, Gewerbe, Induſtrie, Handel, öffentliche Arbeiten, Verkehrsweſen. Volksernährung, ſoziale Fürſorge, Volksgeſundheit. Kriegs⸗ und Uebergangs⸗ wirtſchaft. Inſoweit die jetzt beſtehenden Geſetze und Einrich⸗ tungen durch dieſen Beſchluß nicht aufgehoben oder abgeän⸗ dert werden, bleiben ſie bis auf weiteres beſtehen. die Rede Andrafſys. WMien, 28. Okt.(WTB. Nichtamtl.) Zu der Antwort der öſterreichiſch⸗ungariſchen Regierung erfahren die Blätter von informierter Seite, die amerikaniſche Regierung hobe, als Deutſchland, Oeſterreich⸗Ungarn und die Türket ſich ſeinerzeit an ſie mit dem Waffenſtillſtands⸗.Friedensangebot wondten, nicht oleichzeitig ihre Antwort erteilt. Diejenige an Oeſter⸗ reich⸗Ungarn ſei vielmehr in einem deutlichen zeitlichen Ab⸗ ſtand von derjenigen an Deutſchland erfolgt, wodurch klar ge⸗ morden ſei, daß die Vereinigten Staaten geſondert mit Die türkiſche Grenze ——.—————— —— — — ̃——— 10 0 1 —2—— ——e— —üz—z—: — —— ͤ——— S —T.———— die ſegige Lage ken Schäbigung 2. Seite. Nr. 307. Mannheimer Generel⸗Anzeiger.(Mittag⸗Nusgabe.) 2 Mettwoch, den 20. Oktober 1 den drei verbündeten Mittelmächten verhandeln wollten. Wa⸗ inzwiſchen Amerika und die Türkei verhandelten, ſei bisher nicht bdekannt geworden. Deſtereich⸗UIngarn ſei daher ge⸗ gzwungen auch ſeinerſeits den Korreſpondenzmodus der Vey⸗ einigten Staalen anzunehmen. Die Monarchie habe ſich in formaler und verhandlungstechniſcher Hinſicht dem Prä⸗ ſidenten Wilſon vollkommen angepaßt; ſie ſtehe auch in meritoriſcher Hinſicht auf dem gleichen Stand⸗ punkt wie er. Aus der Note gehe hervor, daß wilſon die Angelegen⸗ beit der Bölker Oeſterreichs nicht dem internationalen Wege ſeſbſt entſcheiden wolle, ſondern die Nationalitäten und die Monarchie auf gegenſeitige Auseinander⸗ 3 ung verweiſe. Dieſe Auseinanderſetzung ſei auf Grund völlig freien Entſcheidung der Tſchecho⸗Slowaken und Südſlawen bereits eingeleitet. Das kaiſerliche Manifeſt, welches ſchon vor der Note Wilſons erſchienen ſei, habe bereits die Föderaliſierung augekündigt, gehe alſo über die autonomen Pläne hinaus und ſtehe demnach im weſentlichen auf demgleichen Stand⸗ pUünkt wie Wilſon. Der abfällige Gedanke freilich, daß ur e zunächſt die innerpolitiſche Neuordnung Oeſterreichs völlig durchgeführt ſein müſſe, bevor der Waffenſtillſtand in Kraft treten könnte, ſei nicht zu verwirkſichen, da die verſchiedenen Fragen, beiſpielsweiſe des Verkehrs, und die wirtſchafts⸗ Politiſchen Maßregeln nicht im Kriegszuſtand geregelt werden können. Zuerſt müſſe Waffenruhe eintreten und dann könne die Reorganiſation durchgreifen. Wenn die öſterreichiſch⸗un⸗ gariſche Regierung in ihrer Note ſich bereit erkläre, ohne das Ergebnis anderer Verbandlungen abzuwarten, falls es die Entente verlangt, abgeſondert in Verhandlungen über Waf⸗ fenſtillſtand und Frieden einzutreten, ſo bedeute dies nicht das un dedingte Angebot zu einem Separat⸗ frieden, ſondern, daß Oeſterreich⸗Ungarn unter der Vor⸗ ausſetzung, daß die Entente das Verlangen nach einer geſon⸗ derten Verhandlung ſtelle, auch dieſe Bedingung im Intereſſe des Friedenswerkes akzeptieren werde. Die Blätter weiſen darauf hin, daß angeſichts dieſes Tat⸗ beſtandes die großen Kämpfe an der italieniſchen Front von neuem in völliger. Klarheit zeigen, daß die Mo⸗ Rarchie einen reinen Verkeidigungskrieg führte. Die Blutopfer Italiens ſeien völlig zwecklos, nachdem Oeſterreich⸗ Ungarn auch bezüglich der italieniſchen Aſpirationen das Pragramm Wilſons vorbehaltlos angenommen habe, falls Ialien nicht Ziele hätte, die über die Forderungen Wilſons 99— Andernfalls iſt die Offenſive Jtaliens ein voll⸗ ändig zweckloſes Unternehmen. 85 Taieſe Erregung der Deulſch⸗ Oeſterreicher. Wien, 29. Oktbr.(WT. Nichtamtl.) Die tiefe Er⸗ regung der Deutſch⸗Oeſterreicher über An⸗ draſſys Antwort an Wilſon, welche von dem über⸗ wiegenden Teile der Bevölkerung als eine Preisgabe Deutſch⸗ Oeflerreichs empfunden wird, findet in der Mehrzahl der deutſchen Blätter beredten Ausdruck. Die Preſſe verlangt zu⸗ Geſc energiſch, daß die deutſche Nationalverſammlung die 7— Deutſch⸗Oeſterreichs jetzt ſofort ſelbſt ohne Rückſicht e k. u. k. Regierung in die Hand nimmt. Das„Neue jener Tagblatt“ ſchreibt: Der Gedanke, daß Deutſch⸗Oeſter⸗ reich mit verantwortſich gemacht werden könnte für die Note macht unſere Herzen zucken. Man wird begreifen, daß dieſe wenig würdige Note vot allem ein Schlag gegen Deulſch⸗O eſt erreich iſt. Dieſes Deutſch⸗Oeſterreich, das ſo pieles duldete, wird aber der neuen öſterreichiſchen Regie⸗ kung nicht das Recht zuerkennen, in ſeinemRamen zu ſprechen. nachdem ſie durch Abſonderung von Deutſchland die Gnade der Entente für den wankenden ungariſchen Staat zu erkaufen ſuchte. Aber Deutſch⸗Oeſterreich hat ein en Ka⸗ meraden, wenn er ſetzt auch ſelbſt in ſchwerſter Bedräng⸗ kis iſt. Wir ſind nſcht geſonnen, das deutſche Bokktäm Reich, das ſeßzt ſein Schickſal feſt in die Hand ge⸗ nommen hat, zuverleugnen. Es ſoll nicht ſein, daß das letzte Wort des ſterbenden Oeſterreich von einem Undank zeugt, über den nicht nur Curopa erſtaunen wird. Die„Wiener Arbeſterzeitung“ zum Abfall Oeſlerteichs. Wien, 29. Okt.(WIiB. Nichtamtlich.) Die„Arbeiterzeitung“ — Betonung der„Notwendigkeit eines Friedens für die onapchle um ſeden Preis“ üder die Vorgeſchichte des Krieges und Deutſchiand hat Rußland den Krieg erklürt, um uns gegen die ſch: Uebermacht zu ſchützen. Um unferetwlllen iſt alſo in den worden, der dem deutſchen Volke ſo ungeheure Opfer koſtete und mit einer furchthbarſchwe⸗ er deutſchen Natlon zu enden broht. rend dieſes ganzen Krleges haben deutſche Soldaten Gebiete 6* verteidigt u. ſind viele Hunderttauſende Deutſche unſeren Schlachtfeldern verblutet. Und nach alledem bietet ſeßt rreich⸗Ungarn der Entente Sonderverhandlungen über einen ſtillſtand und Frieden an und erklärt 0 mit bürftig der⸗ hüllenden Worten zu einem Sonderfrieden bereit. Gewiß, Oeſterreich⸗Ungarn kann den Krieg ein nicht laäͤnger ren. Es muß daher einen Frieden um jeden Hras ſel um den en en en a S „ it un ar.„ Polen üd⸗ ſlaben e ſchon als unabhängige Nationen, die der öſter⸗ nichts mehr 15 Die Magyaren aber, die eigent⸗ lichen Träger des Krieges der Bündnispolitik, haben ſich jetzt mit einem Male vpöllig gewandt. Das deutſche Volk in Oeſterreich aber ift durch dieſe Umſtände 8 ſein eigenes Haus zu be⸗ —7 Es iſt klar, daß die Verwaltung des tſchechiſchen Gebietes A12 Nationalrat übergeben werden muß. So muß die deutſche Rationalverſammlung die Verwal⸗ tlung des deutſchen Gebieles an ſich ziehen. Es iſt klar, e ee und Ungarn ſich von Deutſchland trennen, um durch ei Sonderfrieden günſtigere Bedingungen zu erlangen. So muß dos deutſche Volk ſeine auswärtige Politik fortan ſelbſt beſor⸗ n, ſeine Sache bei den Friedensverhandlungen ſelbſt führen und Fie 9 91 5 Beziehungen zu allen Nachbarvölkern, nicht in letzter zum tſchen Reiche, in voller Freiheit ſelbſt beſtimmen. Die verſammlung muß jetzt mutig und ſchnell handtein. Franzöſiſche Aeußerungen über die Noten Oeſterteichs und Deulſchlands. . Köln, 380. Okt.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus dem Gagz Der Korreſpondent des„Handelsblad“ meldet aus Paris: Die jüngſte Note Oeſterreichs, die einer bedingungstoſen Uebergabe gleichkommt, wird als ein Beweis daflür angeſehen, daß die Regierung Kaiſer Karls alle Hoffnung aufgegeben hat, noch lange Widerſtand leiſten zu können. Man darf wohl annehtmen, daß der Verband bereit ſein wird, den Waffenſtillſtand zu bewil⸗ ligen, wenn die militäriſchen Berater dies als wünſchens⸗ wert erachten, da ein Waffenſtillſtand zu den rein mili⸗ teiſchen Ddingen gehört Es iſt wohl unwahr⸗ ich, daß man im Anſchluß an dieſe Note Be⸗ über den Sonderfrieden eröffnen Wird. 8 Wus die Antwort betrifft, die die militäriſchen Chefs Der Alllierten auf das Erſuchen um Waffenſtillſtand ſeitens Deutſchlands geten werden, ſo glaubt der Korreſpondent 0 ſehr aufregend. Ich flehe zu Gott, daß das alles. zu wiſſen, daß bie Bedingungen r Zeit bekannt darüber ernſt⸗ tlich günſtigen Engliſche Preſſeſtimmen. Ainſterdam, 29. Okt(W. Nichtamtlich.) Nach einer Reuler⸗ meldung aus London betrachten die engliſchen ſuchen Oeſterrench⸗Ungarn⸗ um eir ſtand als eine vollſtändige Uebergabe, Schickſal Deutſchlands beſjiggeln merde. Dalilg Chronicle“ ſchreibt: Während Deutſchland noch am Rande der I bergabe ſchwankt; hat Oeſterreich⸗Ungarn den Sprun wagt. Dies iſt ein wichtiges Ereignis: denn es vervollſtändigt die Iſolie⸗ run Heutſchlands Die Doppelmonarchie hat ſich ergeben, weil ſie ſaktiſch aufgehört hat zu exiſtleren, ſobald die Niederlage im Weſten Deutſchland zwang, ſeine militäriſche Umklammerung des baufällig gewordenen Kaiſerreiches zu lockern, iſt dieſes rapide in ſeine Beſtandteile auseinandergefallen. Die„Times“ ſchreibt Was immer die Alltterten und die Vereinigten Staaten in der Waffenſtillſtandsfrage unternehmen werden, ſie können bei der Behandlung der öſterreichzusgariſchen Regierung allein verhandeln. Es ſteht nicht einmal das Recht der öſterreich⸗ungariſchen Regterung feſt, für die Deutſch⸗Oeſterreicher zu ſprechen Es iſt böchſt wichtig, daß die Alliierten und ame ika⸗ niſchen Staatsmäönner, die jetzt in Paris verſammelt ſind, genan wiſſen, was ſie wollen, und daß ſie entſchloſſen vorgehen. Es beſt ht kein Grund dazu nicht ebenſo ſtrenge Waffenſtillſtands⸗ bedingungen in Anwendung zu bringen, wie ſie zur Sicherung jedes einzelnen Punktes unſeres Kriegsprogramms nötig ſind. Ungarn. Neue Berhandlungen mit Karolyi. Budapeſt, 29. Okt.(Wc. Nichtamtl.) Nach Blätter⸗ meldungen iſt die Vetrauung des Grafen Michael Karolyi mit der Kabinettsbildung, die geſtern fallen gelaſſen wurde, wie; der in den Vordergrund gerückt. Es wird mit Graf Karolyi duf der Grundlage verhandelt, da in ſein Kabinett drei Mit⸗ glieder aufgenommen werden, die entweder neutrale Fach⸗ männer ſind oder anderen Parteien angehören. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß noch im Laufe des heutigen Tages die Er⸗ nennung der neuen Regierung erſolgt. 1 Zu den Budapeſler Unruhen. Budapeſt, 29. Okt.(WT B. Nichtamtlich.) Korreſpondenz⸗ bureau: Der Oberſtadthauptmann veröffentlicht eine Kund⸗ ebüng, in der er auf den Zuſammenſtoß zwiſchen der 5 olizei und der demonſtrierenden Menge verweiſt, wo⸗ bei es zu tödlichen Verletzungen gekommen ſei. Mit Rück⸗ ſicht dieſe traurigen Vorfälle wurden alle Aufzüge und Anſammlungen verboten. Deutſcher Abendbericht. Berlin, 29. Oktober abends.(WB. Amflich.) Teilkämpfe ſüdlich der Oys und ſüdlich Le Ques⸗ noh. Zwiſchen Nizü⸗le Comte und der Alsne ſind in den Nachmiltagsſtunden ſehr heflige Angriffe der Franzoſen geſchelterl. N Berſin, 29. Okt.(WB. Nichtamkl.) Dle Alempauſe des Gegners an der Schlachtfront öſtlich von Solesmes⸗Le Cateau ſcheint weniger durch die notwendige Ordnung ſeiner Verbände und das Vorziehen ſeiner Artillerie erzwungen zu ſein, als durch die blutigen Verluſte, die ihm die bei⸗ den Kampftage gekoſtet haben. Aus allen Ausſagen der Ge⸗ fangenen geht hervor, daß die ZJlele ſelner ſtarkten Angriffe nirgends erreicht wurden, und daß die Verluſte aller angreifenden Truppen ſchwer waren. Veſon⸗ ders hoben die Gefangenen wieder die furchtbare Wir⸗ kung der deutſchen Maſchinengewehre hervor. Von der Art der Kämpfe und der Stimmung der feindlichen Truppen macht auch der Brief eines gefallenen Of⸗ fiziers der 6. engliſchen Diviſion an ſeine Frau einen Be⸗ griff. Dabei ſchlug ſich die 6. Diviſion an einer Stelle, an der die Kämpfe vechältnismäßig leichter waren als an der übri⸗ gen Front. Der Offlzier ſchreibt: Der heutige Tag war furcht⸗ bar. Die Hölle war losgelaſſen. Männer heulten wie Kinder. Obwohl meine Kompagnie in zweiter Linie bleiben ſollte, mußte ſie ſchon gleich zu Beginn des Angriffs bis an die Front vorſtoßen. Da der nächſtälteſte Offtzier verwundet war, hatte ich damit zu tun, die Leute aufzumuntern und vor⸗ zutreiben. Wir litten ſchwer beim Vorgehen. Ich und wir alle glaubten, wir würden völlig gufgerieben werden. Mit einer Hand voll Leuten erreichten wir ſchließlich die angegebene Linie. Nur vier Gefangene konnten gemacht werden. Es war bald ein Ende hat. 2 e Dank an die„Neukrale Kommiſſion“. 5 Berlin, 29. Okt.(WTB. Nichtamtlich.) Letzthin ſind die Vertreter neutraler Regierungen in Brüſ⸗ 1 die ſich nach verſchiedenen Städten in Belgien und Nord⸗ rankreich zur Prüfung der Lage begaben, als„Neutrale Nem ffe bezeichnet worden. Dieſe Bezeichnung hat zu der Auffaſſung veronlaßt, daß es 155 um eine im Auf⸗ trage ihrer Regierungen zuſammengeſtellte amtliche Komiſ⸗ ſion handelte. Tatſächlich hatten ſich die Herren bereit erklärt, wegen der ihnen zugegangenen Beſchwerden der Bevölkerung ſich uſammen an die betreffenden Orte zu begeben und dieſe Veſchwerden zu prüfen. Ein Auftrag ihrer Reglerun⸗ gen lag nicht vor. Die Vertreter fühlten ſich vielmehr zu dieſer gemeinſamen Reiſe im Intereſſe der Bevölkerung verpflichtet und waren, da der Feind drängte, nicht in der Lage, erſt die Beſtimmungen ihrer Regierungen abzuwarten. Wie ſich aus den von den Herren verfaßten und von uns vor einigen Tagen veröffentlichten Aufzeichnungen ergibt, iſt dieſe ſo außerordentlich nützliche Reiſe keineswegs gefahrlos verlaufen; um ſo mehr verdienen die Herren den Dank aller Beteiligten. Erfolgloſer Fliegeraugriſf anf Mannheim⸗ Ludwigshaſfen. Karlsruhe, 29. Okt.(WB.) Heute nacht verſuchten wiederum ſeindliche Flieger krotz der Dunkelheit die offene Sktadt Mannheim und Ludwigshafen anzugreifen. Rechtzeilig gemeldet, wurden ſie durch das vor zügliche Arbei⸗ ten der Flak gezwungen, ihre Bomben wahllos in die wei tere Umgebung auf freies Jeld abzuwerſen. Es wurde weder Perſonen ⸗ noch Sachſchaden verurſacht.(g..) der türkiſche Tagesbericht. in eine Sonderpolitik auswirken konnte, hätte aufg Aonſtantinopel, 2. Okt.(wen. Nichis Paläſtinafront: Wir vermieden. Rof im Jnnern von Aleppo und verlegten unſere“ die digung nördlich der Stadk. 33* Front in Meſopolamlen: Die Kämpfe a5 9 9 Tigrisfront dauern an. Erzberger über den deulſchen Delksſtal IBerlin, 30. Oktober.(Von unſerem Berlnee In der„Norddeutſchen Allgemeinen Zeitung“ verb I1 ien Staatsſekretär Erzberger heute einen Leitaufſaß 1 er ſich über den neuen deutſchen Volksſta e breitet. Herr Erzberger ſetzt dabel auseinander, ude Reichskanzler bisher der Vertrauensmann de! Ws war und jetzt zum Vertrauten des Volkes wun er nur ſolange an der Spitze des Reiches ſtehen kömhs der das Vertrauen des Volkes rechtfertige. Auch das 301 Heer ſei nunmehr kein Staat im Staate mehr, Th 0 nome Sonderſtellung des Heeres, die ja, ſie ſei jetzt ein Inſtrument in der Regierungspolſng Herr Erzberger reſümiert ſich: der neue deutſchgſſe ſtaat biete alle Garantien, daß in ihm der politiſche ene Mehrheitsparteien zum Ausdruck kommt und die inn 309e äußere Politit des Deutſchen Reiches beherrſcht. Ae 0 der unverantwortlichen Nebenregien iſt vorbei. Das deutſche Volk entſcheidet ſelbſt übeg, Geſchicke. Was die Fühegr der großen Parteien des tages zu verſchiedenen Zeiten und von verſchiedeneſ herkommend, was Gröber, Scheidemann, ge Müller⸗Meiningen, Bebel uſw. angeſtrebn iſt nunmehr in gemeinfamer Zuſammenarbeit erreich den. Das deutſche Volk hat dieſe Entwicklung zu ſeine nen Beſten vollzogen, zu innerer Freiheitu 1 N4 antwortlichkeit und hat ſich damjit eingerrdneſ Reihe der parlamentariſch regierten Großmüchte Eigeh. Zeit erſt wird dieſe Entwicklung in ihrer ganzen Gti* erfahren können. Wichtige Kabinettsſitung in VBerlin.„ E3 Berüin, 30. Ott.(Bon unf. Berl Bürg.) Dae f hielt geſtern nachmittag eine Sitzung ab, in der noch 10e weitergehende Fragen der Ddemokratiſik Deukſchlands beſprochen werden ſollten. General Gröner— Ludendorffs Nachfolger. Berlin, 30. Oktober.(Von unſerem Berliner General Gröner iſt geſtern aus Kiew in Ber troffen und vom Kalſer empfangen worden nimmt in politiſchen Kreiſen an, daß ſeine Ernenſig Nachfolgexr Ludendorſfs unmittelbar bevolfl deulſches Neich. Berſin, 29. Ort(WrB. Nichtamtl) Der Neichen veröffentlicht das Geſetz zur Abänderung der Reichspeg und des Geſetzes betr. Stellvertretung des Reichskant Abänderung des Artikels 11 der Reichsverfaſſung. Die Slichwaßl in Berſin 1. 10 Berſin, 29. Ott.(WTB. Nichtamtlich.) In der Stichwahl im 1. RNeichstagswahlkreis wurden abgeh Geh. Juſtizrat Kemptner(Bpt.) 2607 Stimmen, 1 0. mann(ſoz. Mehrheitspartei) 2284 Stimmen. Kem iſt ſomit gewählt. Erzberger mit der Konkrolle des Arlegspreſſeamis E Berlin, 30. Oktober.(Von unſerem Berliner Der Kanzler hat geſtern eine Verfügung unterzeichm 6 0 die Staatsſekretͤr Crzberger als Stellvertreter der lers mit der Kontrolle des Kriegspreſſe betraut wird. Aufhebung der pollilſchen Abtellung im Grohen Waa Haupfkquarkier. un m. Azin, 30. Okt(Pr. Tel.) Die Kölniſche Zeſku 0 del aus Berlin: Wie ich höre, wird die politi teilung im Großen Hauptquartler au werden. Durch die Entſendung eines Vertreters des all b. tigen Amtes im im Hroßen Haupta e das Fortbeſtehen dieſer Abteilung überflüſſig gewo“ 1 Berſin, 29. Okt.( Nichtarntl.) Der Reich e ibt die Verleihung des warzen Adlerotr 100 65 en württembergiſchen Kriegsminiſter Generaloberſ 600 Marchtalet, des Roten Adlerordens 1. Kl. mi ſch tern an den bayeriſchen Kriegsminiſter General der rie von Hellingrath und an den ſächſiſchen miniſter General der Infanterie von Wilsdor Ein engliſcher Hiſtorlter uber Elſaß-Lolheln Einer ber berühmteſten engliſchen Geſchichtsſchreiber ühwer Jahrhundert, Edward Aug. Freeman, hat in ſeinegeh wählken Abhandlungen“ über die elfäſſiſch⸗lorhringiſche Dieſe engliſchen Standpunkt aus Sätze geſchrieben, die es ber chene geſichts der franzöſiſchen Propagandg mit den„natürſie ſ pothien der Elſäſſer für Frankreich“ dem Vergeſſen“ werden: N0 „Unſere Gewohnheit, alle Pläge mit franzöſiſchen belegen, beſchönigt die Schändſichkelt des franzöſiſchen 2Alface klingt, als handle es ſich um ein von altersher ſant. Lond. Das beutſche„Elſaß“ vermittelt dagegen eine gan ahet Vorſtellung.„CTologne“,„Mayence“,„Traves klingen, ines ſie geradezu zur Annexion einloden: ehenſo Liege, clüſe vain, und es iſt kein Wunder, daß man Karl den Grobgeh Franzoſen hält, wenn man ſein Grab in einer ſo fran enden Stadt wie Alx⸗la⸗Chapelle ſleht. Aber Röln, Ma Jüttich, Mecheln, Löwen, Aachen erheben ſich ſchon Namen als Bollwerke gegen franzöſiſche Anarliffe 55 iden 0 Das Deutſche Reich hat manche Zerſtückelun Im 16. Jahrhundert wurden die drei Biefun 0 Toul und Verdun durch ein Gemiſch von Gewalt um oe ſ geriſſen. Ein Akt in dieſem langen Drama abder Ubeden dad d anderen, nämlich der Raub Straßburgs mitten im Segh 8 Judwig XIV.“ Dieſe Sätzen finden ſich in Frremannd c 0 N Franken und die Gollier“, der vor 1870 geſchrieben warn, h n Er belben engllichen Auſſaß füker die„Continental Timge h de Oktober auch noch die folgende höchſt zeitgemäße Stelle Ge de jeden Angriff finden die Franzoſen immer kein ausgeklügelt det gf Sie annektieren ein Land aus franzöſiſcher Anwenbet au grarhie, aus franzöſiſcher Auslegung der Vergangenheil, 4 zöſiſcher Auslegung der Sittlichkeit. Verträge werden 5 alte Rechte mit Füßen getreten, die Gerechtigken in delauh ſchlagen: ein Grund findet ſich immer. he tiertes Bol' die Annexion wünſchen müfle, wie die Tar⸗ Fronzöſiſc n in gleicher Wetze geſchickt, die Lehre 15 deweiſen, 5 ſie wirklich wünſcht. 92 1 8 W.—* 5 1+ 9 n ddber 151d Mannheimer Generai-Anzeiger.(Mittag · Ansgabe.) Nr. 507. 3. Seite —— us Stadt und Zand. Na ggartendirettor geinrich Löwenhaupt f. derſchaft hat wieder einen ſchweren, ſchier unerſetzlichen ihei Geſtern mittag iſt im 71. Lebensſahr nach kurzer 0 8we Direktor des Roſengartens, Herr Altſtadtrat He in ⸗ feit daupt, verſchteden. Am Sonntag vor acht Tagen ſch nch Löwenhaupt die Grippe aufs Krankenlager, von dem mehr erheben ſollte. Der Heimgegangene feierte am ds. Js. ſeinen 70. Geburtstag. Wir haben damals über eines unſerer verdienſtvollſten Mitbürger eingehend per Wwert, wie der einer angeſehenen. alteingeſeſſe⸗ Ru entſtammende Mann als Inhaber des väterlichen Oömwen Geſchäfpspücherſabrik, Druckerei und Papierhand⸗ e Söhne, ſich auf das emſigſte und erfolgreichſte Nit er frühzeitig ins politiſche Leben eintrat und als Sballed der Fortſchritillchen Volkspartei 1884/1890 und Fuadren verordneter und dierauf 12 Jabre bis zum Herbſt ſen dat wor. wie er in letzterer Eigenſchaft zum Leiter der 0 Wieane ernannt wurde. Wir wiſſen, daß die, Ueber⸗ 0—85 arbeitsreichen und verantwortungsvollen Amtes die lwier nes Lebenswerkes war. Hch. Oöwenhaupt batte ſich in ien echniſhen und künſtlerischen Geſchäfte dermaßen Hun ſcwe 0 innig mit dem Roſengarten derwachſen, daß wir nch er in die Tatſache finden können, daß wir Hch. Löwen⸗ dun wehr an der Stätte antrefſen werden, für die er ſo gewi mit ſo zäher Ausdauer und bewunderungswürdiger wor f— hat. Er hat ſich ſicher auch zuplel zugemutetl. Einige Aann ner Erkrankung rieten wir ihm dringend, einige Tage hnenen und Körper und Nerven die notwendige Erholung in Er wehrte lächelnd ab. Aus ſeinen Worten war zu 1 de as er ſich von ſeinem Roſengarten nicht trennen Wſobe Leitung dieſes ſtädeiſchen Unternehmens, das er in den herung n mit den rauſchenden Feſten, die uns heute in der erl. wie ein Märchen aus„1001 Nacht“ anmuten, aus be⸗ 0 nterbilanz zu ſteigendem Gewinn emporführte, das er doriginelle wie künſtleriſch wertvolle Veranſtaltungen Weusenen Unterhaltungsſtätte geſtaltete, dem er zu Anſehen ds n in ganz Südweſtdeutſchland verhalf, war das Lebens⸗ eemin aufrecht hlelt, zu immer neuen Anſtrengungen un) Unterte. düſt dänte die Verwaltung des Roſengartens allein ſchon bdom Tannes, der die 70 überſchritten hatte, völlig in An⸗ Nuoch dien. Er war aber, wie allgemeiner bekannt ſein mehr tätig. So wird ihm unvergeſſen bleiben, aeg von Arbeit und Aufopferung er dem Mannheimer A btwümet hat. Er war nicht nur leitend in der Ver⸗ Neihmne ſondern übte auch maßgebenden Einfluß auf die den nen aller großen vaterländiſchen Veranſtaltungen aus, derfloſſenen Kriegsjahren die Herzen ven Tauſenden ge⸗ en haben. Am rellglöſen Eeden Mannheims nahm Acchenat in regſter Weiſe teil als Mitglied des Evangeli⸗ gemeinderates. Er gehörte dieſer Körperſchaft als len p. an und war ſeit Beſtehen Vorſtandsmitglied und ſeit an ung echner des Ev. Hilfsvereins der Innenſtadt. Wir er⸗ 10 darb ch, mit welchem Eifer er das Mannheimer Reſorma⸗ dlarttedeiten half und welche Freude es ihm bereitete, als 10 Veranſtaltung in Gegenwart des Großherzogspaares laal einen ſo erhebenden Verlauf nahm. In Sänger⸗ Sch. Löwenhaupt ebenfalls eine bekannte und beliebte 5 Er war von 1899 bis 1903 und von 1905 bis 1911 es Mannheimer Sängerbundes und ſaß über 20 Jahre un dieſ Während dieſer Zeit durfte er das 50⸗ und 60jährige eangeſehenen Vereins erleben, den er auch in der war rvereinigung als einflußreicher Berater vertrat. 1nb bin im Detsaueſchuß für Baterlöndicche Vorträge der u ie Rechnungsführung übertragen. er gchen Wünſche, die an Hch. Löwenhaupts 70. Beburts⸗ er inune gipfelten, datz ihm noch roecht viele Jahre er⸗ 1 Schaffens beſchieden ſein möchten, ſind zu unſerm gach* der fich ſicherlich die ganze Bürgerſchaft anſchließen Neuen anfüllung gegangen. Mitten aus regſter Arbeit, mit⸗ lo der länen und Abſichten hat ihn die tückiſche Krankheit, 5 dler ſo manches Leben vernichtete, abberufen. Im Ge⸗ AMes pwannheimer aber wird ſein Name fortleben als der⸗ annes, der ſich durch ſein Wirken zum Beſten der die Bürgerkrone erworben hat. Sch. üͤder die Vollverſammlung der Handels⸗ kammer Nar vom 28. Oktober 1918. 1 der n der Handelskammer für den Kreis Mannheim.) ig werſitende, Geh. Kommerzienrat Engelhard, eröffnet Ebe einer Anſprache, in der er die augenblickliche Lage ae au auffordert, nicht zu verzagen. Wir dürften den Aach all dem, was das deutſche Volt in dem mehr als N de Anfänge der Berliner preſſe. Von Kurt Palm f. 1 enrwiligen Regierung hängt es ab, wie die Preſſe des her den. Uutect, Dem iſt heute noch ſo, mag der Schein es 8 d0 ie Wende des 17. und 18. Jahrhunderts aber des Regierenden, in Preußen alſo des Monarchen, Ahnkte, aue ſeine Zuſtimmung kein neues Wort geſchrieben hicht damals fragte man, wenn der Nachfolger di: Krone wir wie wird die Preſſe ſich zu ſeinen Taten ſtellen? rheit—5 er überhaupt eine Preſſe erlauben? Wird er ensn, wird er ſcharſe Zenſur befehlen, wird er ſie Naas ein ie Zeitung war keine Notwendigkeit, wie heute. du pfle Geſchenk des Staates an ſeine Untertanen, die es den und im angemeſſenen Rahmen zu unterhalten m ſelun man, wenn man von den Anfangsjahrzehnten des r ein wef s ſpricht, ſteis ein neues Kapitel beginnen, Irledr Herr cher den Thron beſtieg. ein Berſch 1.(1683—1713) brachte die Nüdingerſche Buch⸗ ged rlin das erſte Blatt heraus. Es war auf graues „ in Oktapformat, und beſchränkte ſich auf eine Sſtenübermittlung. Trotz aller Beſcheidenheit von 25 attung vermochte es ein regelmäßiges E ſechei en ch Wit 5 traten immer wieder Unterbrechungen auf. ulhe geaden(41 174c0 der Somdatentöntg rng te 13 ber Publiziſtik. Er verbot ſelbſt dieſes ärmliche dichte on blieb Berlin ohne Zeitung Der König Uſt nch ſein Holmſterdmer Courier“ von den Weltgeſchehniſſen ant daralwafr 5 e ee ihn 0 in dem berühmten Tabakskollegium vorzn⸗ dedde vorfluchten Zeitungsſchreiber, umſo mehr. als in edaer Seie Blatte einer die Frechheit gehabt hatte mit u⸗ iter Gardung des baumlangen Flügelmanner Jonas pn ſten war de habe man kein Herz im Leib gefunden. Der ah das Gentworten, entſfprechend hätte bei einem toten 1 ſach eitebirn gefehlt,— ſeinen Groll wider die Feder⸗ n Ae ben d 8 ſtbten olche Anrempeleien nur. Und dennoch , ee deldzuge, eine Ausnahme zu machen. Während ſeines e zu pens nämlich wünſchte er Berichte von den preudi⸗ e ariedigbreiten, teils um in Berlin die Neugierde an⸗ derwertden, teils um die Gunſt des Kriegsſchickſals ſo eine Zten. Das ließ ſich auf keine andere Weiſe erreſchen g. Am 11. Februar 1722 erhielt wiederum vierlährigen Kriege geleet habe. Das deutſche Volk bei ſeiner Tüch⸗ tigkeit und der ihm innewohnenden Kraft werde in nicht ferner Zeit nach dem Kriege wieder ſeinen Platz unter den Völkern der Erde ſich errungen haben. Er weiſt alsdann auf die neuen Aufgaben hin, die der Kammer durch die veränderte Lage erwachſen werden. Am wich⸗ tigſden ſind für die nächſte Zeit die Fragen der Demobilmachun g. die Weiterbeſchäftigung der Induſtrie ſowie die Be⸗ [chaffung von Arbeit für die zurückkehrenden Hee⸗ rezangehbrigen. Von entſcheidender Bedeutung hierfür wird, ſobald die Heeresaufträge fortfallen, die Verteilung von Nohſtoffen für Friedensaufträge ſein. Für alle dieſe Fragen wird von der Han⸗ delskammer ein Ausſchuß eingeſetzt, dem Vertreter von Induſtrie, Groß⸗ und Kleinhandel, Banken und Schiffahrt angehören. 2. TDeuerungsbeihilfen der Angeſtellten. Ueber dieſe Frage hat auk Wunſch der Angeſtellten⸗Verbände in dem bei der Handelskammer ſeit Jahren beſtehenden Angeſtellten⸗Ausſchuß am 21. Oktober eine Ausſprache ſtattgefunden, bei der ſich ergeben hat, daß die Angeſtellten gerne anerkennen, was in dieſer Beziehung von den Firmen geleiſtet wird, daß aber wohl nicht überall die Teuerungsbei⸗ bufen und Gehbaltserßöhungen den ſtark geſtiegenen Preiſen für alle Bebürfniſſe des käglichen Lebens nachgekommen ſind. Der Angeſtellten⸗ Ausſchuß ſprach den Wunſch aus, die Handelskammer möge an die Firmen ein Rundſchreiben richten mit der Bitte, nachzuprüfen, ob die Gehalts⸗ und Teuerungszulagen fiberall auskömmlich ſind. Die Kam⸗ mer beſchließt dieſem Wunſche zu entſprechen. 3. Wohnungsfrage der Angeſtellten. Die Angeſtell⸗ ten⸗Berbände haben in der Sitzung des Angeſtellten⸗Ausſchuſſes der Handelskammer dem Wunſche Ausdruck gegeben, daß die von ihnen gegründete Gartenheim⸗Baugenoſſenſchaft in gleicher Weiſe unterſtützt werde, wie dies bei den Arbeiterbaugenoſſenſchaften der Fall ſel. Die Kammer beſchließt, 10 Anteile der Gartenheim⸗Baugenoffen⸗ ſchaft der Angeſtellten und Beamten zu nehmen und ſpricht dabei die Erwartung aus, daß auch die Firmen die Beſtrebungen der Angeſtell⸗ ten, ihre Wohnungsverhjltniſſe zu verbeſſern, entſprechend unter⸗ ſtützen mögen. 4. Zahlungsmittelknappheit. Der Vorſitzende berich⸗ tet über die gänzlich unbegründete Zahlungsmittelhamſterei und über die Schritte, welche ſeitens Stadt und Handelskammer ſeit Wochen un⸗ ternommen ſind, um durch Beſchaffung von Zaßlungsmitteln aus ber Reichsbank, Badiſchen Bank, durch ſtädtiſches Notgeld, Kriegsanleihe⸗ zinsſcheine uſw. die nötigſten Zahlungen ſicherzuſtellen. Nach den bis⸗ herigen Maßnahmen iſt damit zu rechnen, daß in den nächſten—414 Tagen eine Erleichterung eintreten wird. 5. Tenerungsbeihilfe an das Perſonal. Die Kam⸗ mer bewilligt zu den bisherigen Teuerungsbeihilfen an das Perſonal weitere. 6. Herr Direktor Mann Dudwigshafen, der die Kammer bei der Sitzung des Wirtſchaftsrats für Mitteleuropa vertreten hat, berichtet im Anſchluß an die Vollverſammlung über die gegen wa rtige wirtſchaftliche und politiſche Lage im Oſten und S doſten und die Möglichtelten eines zukünftigen Wiederaufbaaes in dieſen Gebieten. Aerzlliche Natſchläge gegen die Grippe. Von hieſiger ärztlicher Seite wird geſchrieben: Es iſt bedauerlich, daß durch die vielerlei Ratſchläge, welche ſei es von Laien, ſei es aus ärztlichen Zeitſchrifteg herausgegriffen, als Schutz vor der herrſchen Grippe oder zu ihrer 2 5 in die Tagesblätter gelangt ſind Jurchaus nicht die wohl gute Abſicht erreicht wird eher aber Beunruhigung geſchaffen, 5 n unzweckmäßige Maßnahmen im Einzelfall getroffen Eas lohnt ſich deshalb vielleicht, mit einigen kurzen Worten na ch Erfahrung den wirklich für den Laien brauchbaren Kern eines geeigneten Verhaltens zuſammenzufaffe. 5 1. Jur Auffaſſung der Schwere der Epidemie (wohl allerorts) muß allerdings zu geſtanden werden daz recht bedauerlich ſchwere Einzelfälle auftreten, welche natür⸗ lich bei der rieſenhoften Ausdehnung der Kranken⸗ zahl auch ungewohnt hohe Zahlen von Todesfällen bedingen; aber gerade im Verhältnis zu den zahtlofen Krankheitsfällen iſt doch die Prozentzahl der ganz ſchweren Fälle nicht ſo hoch und kein Grund für diejenige ängſtliche und trübe Auffaſſung, der die Aerzte oft bei leichteſten Fällen oder beſonders bei gewifſen Erſcheinungen(höherem Fieber, Seitenſtechen etc.) bei An⸗e⸗ örigen und Kranken begegnen. Ift es beim Einzeknen auch menſch⸗ ich begreiflich, ſo ſollte doch in der Allgemeinheit mit mehr Kritik, Mut und Ergebung den Zuſtänden ins Auge geſchaut werden. Es darf z. B. wohl au⸗ge⸗ ſprochen werden, daß die gefürchtete Lungenentzün⸗ dung doch bei der Maſſe der Erkrankungen die Ausnahme bildet! 2. Betreffend den Schutz vor Anſteckung durch Dritte die eine ganz weſentliche Nolle ſpielt neben der unzweifelhaften Tatſache, daß die Krankheitskeime woßl in der ganzen Außenluft verteilt ſind, ſoll zu dem von Seiten der hieſigen Geſellſchaft der Aerzte ſo beſonders kraftvoll und ſiberzeugt betonten Hinweis cuf die Vermeidung überflüſfſiger' Menſchenanſamem⸗ lungen aller Art nur ein Hauptpunkt feſtgelegt werden: Ma mache keine Krankenbeſuche. der Kranke wird tun lichſt nur von einem und demſelben Mitglied der Famklie verſorat!— Auch ſei bei dieſer Gelegenheir geſagt. deß die angebliche ſchützende Wirkung beſonders größerer der Buchhändler Rüdinger die Erlaubnis zur Herausgabe einer 2Berliniſchen Zeitung“, die dreimal wöchentlich erſcheinen ſollte und für die er ein Kanon von zweihundert Talern zu erlenen hatte. Auch jetzr entſtand nur ein beſcheidenes Unternehmen, das die Tag s⸗ meldungen verbreitete und ſich im Uebrigen fortan mit Dingen lo⸗ kaler Art, mit den Hoffeſtlichkeiten und den fürſtlichen Beſuchen und mit Hinrichtungen und dergleichen beſonders eingehend b ſe gge Von den Ereigniſſen außerhalb der Stadt erfuhren die Leſer blutwenig. Erſt unter Friedrich dem Großen(1740—1786) gewann die Preſſe an Umfang und Inhalt. Er erreilte gleich nach ſein m Regierungsantritt der Buchhandlung Haude die Ernehmigung zur Gründung eines zmeiten Blattes, das unter dem Motto„Wabrheit und Freiheit“ zu erſcheinen begann.(Von dieſer Buchhand'ung hatte der König als Kronprinz heimlich die neuen franzöſiſchen Dich⸗ tungen bezogen.) Haude ſtarb 1748. Sein Privilegiuim erloſch da⸗ mit, doch wurde es ſofort ſeinem Schwager, dem Buchhändler Spener, übertragen, ſodaß die Zeitung in ihrer urſprünglichen Fom erhalten blieb. Rüßinger dagegen verlor ſein Verlagsrecht. Er hatte die Falſchmeldung veröffentlicht, das königliche Legerhaus ſolle eingehen und die mürkiſchen Landſtände müßten drum hundert⸗ tauſend Scheffel Korn nach Verſin liefern. Man verübelte ihen dieſe wohl unbewußte Irreführung; die Lizenz wurde ihn entzogen. Speners Zeitüng allein befriedigre indeſſen das'fiefnis ncht. Nachdem Berlin nun einmal zwei Zeitungen beſeſſen hatte, genügte das eine den höheren Anſprüchen und dem Ruf der erſten Stadt nicht mehr. 1751 erhielt alſo Rüdingers Schwiegerſohn. Bu hͤndſer Chriſtian Friedrich Voß eine neu. Erlaubnis. Der Könſa verſolot⸗ Wachſen ſeiner Zeitungen mit reger Teilnohme. Er weertie Macht der öffenelichen Meinuna richtig urd entichtog ſich mebr⸗ mit eigenen Beiträgen auf Mißſtände hiueuweiken oder F hler zu verbeſſern. Seine Zenſoren arbeiteten mild2. Er hekte ihnen als Grundſatz geſchrieben:„Gazetten dürfen, wenn ſie intereſſant ſein ſollen nicht genirt werden“. Nur wäßrend der Krieeihre befahl er ſtrengere Sichtung des Stoffes, damit leich ſinnige Mitte!⸗ lungen über Truppenmörſche und Ruheloger den Feipden nicht er⸗ möglichten, daraus Einzelheiten ſeiner Pläne zu erraten. Nech Dieſer guten Periode kom für die Preſſe wieder einz ſchlechte. Friedrich Wilhelnds I1.(1783—1797 Mniber Biſoff⸗ werder und Wöllner unterdrückten jede freiere R n 32 den. Spalten las man jetzt die Siegesprahlereien des„Monfteur“ und daneben endloſe Berichte über Theater und Theatorklatſch. Nichts Anderes. Weder die harmloſen Meldunzen von den Neuickeiten in ferneren Gegenden, die bisher ohne obrigkeitliche Rüge halte ver⸗ öffentlicht werden dürfen, noch objektive Aufſätze zur innernolitſthen Lage. Ebenſo blieb es unter Friedrich Wilhelm III.(1797—1840). Alkoholdoſen durchaus zweifelhaft iſt und daß uus begreiflichen Gründen gerade zur Zeit e und der etwa vorhandene Alkohol für beſſere Zwecke, z. B. in der Erholungszeit aufgeſpart werden ſollte! 1 8 3. Die Behandlung der Kranken lege man in die Hand des Arztes, dem man das Vertrauen ſchenkt. Dam!⸗ ſich das Befolgen aller der teilweiſe mindeſtens weife Abſicht ſchon übermittelt haben; ſind darunter eecht wenig gleichgültige geweſen(3. B. große Chinindoſen, Anwendung des wohl recht zur Mode gewordenen Chlorcalciums, das aber im Handverkauf gelegentlſich unſchwer zu bedrohlichen Verwechslungen Anlaß geben könnte etc.), andererſeits auch Vieles, ſogar auf ärztlichen Urſprung Zurückführendes, was nichts weaiger als erprobt oder anerkannt gelten kann, Viel richtiger dürfte es ſicher ſein, ganz wenige ein⸗ ache Anweiſungen, dieſe aber um ſo genauer, zu befolgen bis der rzt kommt: ef Fieber oder größerem Unbehagen ſofort Bettruhe: nicht gleich Fiebermittel(Aſpirin!) nehmen! 25 Für Kopfſchmerzen kühle naſſe Umſchläge auf die Stixn. Für Hu f. enreiz heiße Getränke(Zuckerwaſſer, Emſer Waſſer ekc.) ſchluck⸗ nicht gläſerweiſe!„„ Bei Halsbeſchwerden feuchtwarme Halswickel und Gurgeln mit ganz milden Wäſſern(Salzwaſſer, Kamillentee— nicht gleich Waſſe 1 id—). 352 Wichtigk: icht die Naſe ſchneuzen(höchſtens ap⸗ wiſchen— zur Vermeidung des Naſenblutens, Ohrenerkrankungen! Alkohol überflüſſig! Wenig Nahrung nötig(durchaus nicht Milchbedürfugteit); Schleimſuppen, Tee, Malzkaffee, ekochtes Ob 50 Mit der Befolgung ſolcher einfacher, teotzdem wert⸗ voller und nie ſchädlicher Ratſchläge wird der Krankheits⸗ verlauf keinesfalls ungünſtig beeinflußt und, was auch wichtig iſt, das Urteil des dann kommenden Arzres nicht eſtörtl Den Arzt aber ſetze man, ſobald man desſelben bedürftig zu ſein glauöt, ungeſäumt in Kenntnis, damit er ſich beſon⸗ ders bei der augenblicklichen Ueberlaſtung rechtzeitig mit der Ad t einteilen kann: da er ſo Vielen dienen muß, warte man aber gedul⸗ dig und vernünftig, bis ſein Kommen möglich iſt. Gercde bei Einhaltung obiger Ratſchläge dürfee ja auch keinerſei Grund zur Befürchtung beſtezen, daß auch bei längerem Ausbleiben desſelben etwas verfdumt re..ürlich füge mag bei der Peſtellung hinzu, wenn bſonders etwa ängſtliche Erſcheinungen beobachtet ſind! Auch vergeſſe man nicht, bei rückfälligen Zuſtänden den Arzt wieder zu rufen, wenn dieſelben nach aaen en Beſſerung, welche beſon⸗ ders unter den ietzigen Verhältniſſen zur Ein Amlaß der ärztlichen Beſuche berechtigt hatten, nun zu neuer Sorge Anlaß geben! 2 Und zuletzt, was für unſere Geſamtlage— geſund⸗ heitlich und ſonſt!— oberſter Grundſatz ſein ſollte: Man höre nicht auf jedes Geſchwätz über die Grippe. glaube nicht Alles, trage nicht alles Glaubliche und Ungleub iche meiter, hüte ſich vor Allem gewiſſenhafteſt, auch nur mit en e Silbe Gerüchte zu vergrößern, auch nicht Selbſtoeobachtetos. Die Zeit iſt viel zu ernſt, als daß man ſie oder ſich intereſſanter mächen ſollte. 2 Auszeichnungen. Die Direktoren der Unjonwerke.⸗G., Herren Benno Danziger und Otto Johns, ſind mit dem kürki⸗ ſchen Orden vom„Noten Halbmond“ ausgezeichnet worden. G. Militäriſche Beförderung. Unteroffizier Julius Hillen⸗ brand von Mannheim, z. Zt. bei einer Armeekraftwagenkolonne, tiurde zum Sergeanten beförderk. Die Sicherheit der Kriegsanſeihe. In einer am Sonntag in Karlsruhe abgehaltenen Verſammlung der Mehrheitsparteien beſprach der Reichstagsabgeordnete für Karlsruhe⸗Bruchſal, Dr. Haas, die Forderung nach Zeichnung der Krlegsanleihe und ſagte: ſoll gezeichnet werden: In Zeiken, wo es uns güt geht, iſt es keine große Tat, Kriegsanleihe zu zeichnen. Aber auch in Zeiten der Not iſt es unſere Pflicht, es zu tun. Wenn die Kriegs⸗ anleihe nicht mehr gut iſt, was iſt dann noch gur? Viele meinen Häuſer und Aecker ſind noch immer da Die ſo denken, kennen aber die neue Negierung ſchlecht. Meinen Sie, die neue Regierung werde halt machen vor ihrer Schlauigkeit und Pfiffigkelt. In Zukunft ſorgen die Regierungen zunächſt dafür, daß die Leute, die iegs⸗ anleihe gezeichnet haben, ihre Zinſen erhalten und ſie werden das Seld dort holen, wa es die Schlauen angelegt haben. Von der Zeichnung der Kriegsanleihe hängt viel ab, ob wir den Frieden er⸗ holten. Vollſtändig zu verwerfen iſt die Geldhamſterei, denn wenn jeder ſein Guthaben abhebt, kann die Reichsbank dem Geld⸗ nicht mehr nachkommen. Das Geld in den Sparkaſſen iſt auf jeden Fall 55 und jetzt iſt patriotiſche Pflicht den Kopf nicht zu verlieren. Das Deutſche Reich kann nicht beſtehen bleiben, wenn jeder einzelne an ſeine eigenen vermeinklichen Intereſſen denkk. Wenn wir wirtſchaftlich zuſammenbrechen ſollten, wird ſich mancher überlegen, ob es nicht geſcheiter geweſen wäre, Kriegsanleihe zu zeichnen und nicht Geld zu hamſtern. Die Allgemeine Orkskrankenkaſſe wird, wie aus der Bekannt⸗ machung im Anzeigenteil hervorgeht, zur Vermeidung des An⸗ dranges an den Samstagen bis auf weiteres die Auszahlang der Krankenunterſtützungen jeweils Freitags und Same tags in der Zeit von 8 bis 1 Uhr vornehmen. In der Zeit der Niederlagen durften die Zeitungen nicht ſprechen Es war ihnen verboten, eigene Gloſſen irgendwelcher Art zu bringen. Der önig glaubte es nicht, daß er hier ein Mittel beſaß, auf ſein Volk einzuwirken wie es ihm vielleicht auf keine andere Weiſe in ähnlichem Umfang möglich geweſen iſt Ein ſchwa⸗ cher Abglanz der Begeiſterung, die dann den Befrei ngek mef ent.⸗ fachte, ſpiegelte ſich auch in der Preſſe. Während dreier Jahre ſchien es, als verſpräche die Zukunft langſame Beſſerung. Die H ffnur wurde enttäuſcht. Nach dem Ende des Krleges zog man di⸗ 8 ſſ. Lan wieder ſtärker an. Ueber die politiſchen Angelegenheiten, die Fchißpt⸗ ſächlich den Bürger durften nur wenige allgemein ge⸗ faßte Zeilen unterrichten. Denn das galt der Regierung nicht al⸗ die eigentliche Aufgabe der Preſſe Sie meinte, die Zeitungen fan⸗ ten von den Stadtereigniſſen plaudern und damit unterhasten. Klatſch füllte folglich die Seiten, breite Ergüſſe über eine geue Oper, über Balletvorſtellungen, über Schauſpieler und Sänger. N d ſelbſt dieſe Belangloſigkeiten unterſtanden einer ſtrengen Zer ſur. Es war verboten, ein neues Werk vor ſeiner dritten Auffahrung In beſprechen. Es war verboten, den Dichter oder die Künſtler oder de Zeiten ausdetichtie Veranſtalter zu tadeln. Lob dagegen wurde zu hefohlen, waaa ein Beteiligter ſich hoher Protektion erfreut Angriff auf den Generaldirektor Spontini ſoll nach einm. beinahe wie eine Majeſtätsbeleidigung beſtraft worden ſein, und elnte Satire auf die Sontag koſtete den jungen Rellſtab Gefüng⸗ nis. Berlins Zeitungen ſanken zu minderwertigen Lo alblöttchen hinab. Wem es nicht genügte, aus ihren kurzen und dennoch ger⸗ ſtrichenen Meldungen zum Beiſpiel über franzöſiſche und engeiſche Kammerverhandlungen wenigſtens den Sinn der Redeg hirrusgle kinden. mußte ſich fremde verſchaffen. Allen ha ber zerrſchte darüber Erbitterung. Die Regierung ſah ein, es emufah! ſich eine Erklärung und Verteidigung ihrer Anordnungen, und rief deshalb den„Staatsanzeiger“ ins Leben, den ſie fortan überhaupt als ihr Organ benützen wollte Seine Redaktion leiteten z näte Staatsrat Stägemann und des Kanzlers Hardenberg gemander Günſtling Dr. Koref Später gehärte Carl Heun ihr an, der unter dem Dichternamen Clauren eine geſchrieben hat. 28 Mit Friedrich Wilhelm IV.(1840—1861) und der Julirevolution wurde die erſehnte Aenderung dann Wirklichkeit. Man begann, mieder auf die Ooffentlichkeit zu hören. Man erfüllte einige ihrer Wünſche. Man gab ihr Rechte. Die Zeitungen durften freier reden Ein Oberzenſurgericht ſchützte ſie vor willkürlichen Unterbtamten. Und wenn auch die Beſtrebungeg wuchſen, die der jungen Fr⸗ih⸗lt ſich entgegenſtemmten, fehlte dieſer nun doch nicht Geße die Kaaft zim Widerſpruch. Es wurde mit Eifer an der Geſundung der Verhältniſſe gearbeitet. Neue Blätter geſellten ſich den alten. 184% — dieſen Verſuch verzichtet haften Ratſchläge, die die Tagesdlätter in beſter Stirndöhlen⸗ and Reihe einſt viel geleſener Romiane — —— ö — 170 0 1 —— — 5 nen. — ³˙—2ä-— — ————ů— ů— FFF — 4. Seite. Nr. 307. 1 à2a Stkandmuſik. Die Kapelle des Erſ.⸗Baus. 110 ſpielt heute Mittwoch um ½4 Uhr am Gontardplatz. * Todesfall Im Alter von 55 Jahren iſt in Tauber⸗ biſchofsheim Pfarrer Konrad Jakob Maier geſtorben. Er hatte im Juhre 1888 die Prieſterweihe empfangen und war lange Zeit in Zimmern ſe.lſorgeriſch tärig geweſen. Polizeibericht vom 30. Oklober. Tödlicher Unglücksfall. Der 17 Jahre alte Schloſſer Nobert Meiſterling, wohnhaft Relaisſtraße 177 in Rheinau, ſtieg geſtern nachmittag aus Mutwillen oder infolge momentaner geiſtiger Umnachtung in einer Jabrik daſelbſt in den Becher eines Aufzugselevaters, um damit in die Höhe zu fahren. Meiſterling ſtürzte aus einer Höhe von 8 Metern ab und trug ſo ſchwere Ver⸗ letzungen davon, daß er auf dem Transport nach dem Allgem. Kronkenhaus ſtarb. Mannheimer Strafkammer. Zu einer verhängnisvollen Tat führte in Nohrhof bei Rheinau die Unverträglichkeit zweier in einem Hauſe wohnenden Familien. Die Arbeiterfamilten Weick und Waltz hatten öfters Streit und das Verhältnis wurde nicht beſſer, als Weick dem Waltz geküfidigt hatte. Am 2. September d. Is. führte eine Tochter von Waltz wieder gegen die Weicks böſe Reden und bald ſtanden ſich die beiden Fa⸗ milienväter im Hofe gegenüber, Waltz mit einem Prügel bewaffnet. Da wurde der 16jährige Sohn des letzteren, Mathes, von ſeiner Mutter hinunter gehetzt: Der Vater läge ſchon tot im Stalle. Mathes d eine Hacke, ſtürzte in den Hof und wurde hier von Weick mit der Frage empfangen:„Na, was willſt denn du, du Schlingel?“ Darauf ſchlug der Junge zu. Der erſte Hieb zerſchmetterte Weick, einem Manne von 50 Jahren, den einen Arm, der andere zer⸗ trümmerte ihm den Schädel. Er war nicht gleich tot, ſtaar b aber am andern Tage. Der Bezirksarzt, Medizinalrat Dr. Hen⸗ riei⸗Schwetzingen, ſchilderte die Verletzungen als fürchterlich. Der junge Totſchläger genoß bisher einen guten Ruf, er war ein ſtiller und keineswegs händelſüchtiger Menſch. Der böſe Geiſt ſeiner Fa⸗ milie, ſeine Mutter, hatte ſeine Hand mit Blut befleckt. Als er nach der Tat zurückkam, empfingen ihn Mutter und Schweſter mit der Frage:„Haſt du ihm ordentlich gegeben, iſt er verr.? Die Strafkammer verurteilte ihn geſtern zu einer Befängnisſtrafe von einem Jahre. Die Verteidigung hatte Nechtsanwalt Dr. Walter geführt. ö Nus zem Greßherzommm. * Klengen bei Villingen, 28. Okt. Bei der Scheuer des Land⸗ Wirts Max Bartler war Landmirt Johann Schütz, der die Dampf⸗ dreſchmaſchine zu bedienen hatte, im Begriff, mit noch and ren die Maſchine mittels Winden vom Platze zu bringen, als ſie ſich plötzlich gegen ihn neigte und ihn erdrückte. Lahr. 27. Otit Von Schönberg wird der„Lahrer Zeitung“ daß der 25jährige Knecht Bernhard Moſer des Hofba erg enjamin Schwörer beim Auflegen eines Transmiſſionsriemens in das Getriede der Maſchine kam. Er wurde dald nach dem Unfall ſtar b. Bernan, 27. Okt. Die Eheleute Karl Köpfer in Vernau⸗ Kaiſerhaus feierten das Feſt ihrer goldenen Hochzeit. Rommunales. Neuſtudt i. Schw., 28. Okt. Mit einmütiger Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes zeichnete die Stadtgemeinde 50 000 Mk. zur B. Kriegsanleihe. Ebenſo einſtimmig wurde ein Kredit don 50 00 Mi. fur die Mittelſtandshilfe der Stadt bewilligt und die Gewäbrung von Teuerungsgzulagen an Hürger⸗ meiſter, Gemeinder eamte uſw. genehmigt. OOggersheim, 27. Okt. Daß auch kleinere Städte und Land⸗ gemeinden in der Lebensmittelverſorgung bis ſetzt Groß⸗ zügiges geleiſtet und damit das Durchhalten der Bevölkerung ganz bedeutend unterſtützt haben, beweiſt ein amtlich herausgegebener Bericht des Lebensmittelamtes der Stadt Oggersheim. Beſieſen ſich die Geſamteinnahmen des Lebensmittelamtes vom 290. Auguſt 1916 bis 30. September 1917 auf 1029 300, die Geſamtausgaben auf 1011 600, ſo haben ſich vom 1. Oktober 1917 bis 30. September 4918 die Geſamteinnahmen um rund 1239 000, ſohin auf 2 268 300 Mark erhöht, während die Geſamtausgaben einſchließlich der verzins⸗ lichen Gewinnanlagen um rund 1250 200% auf 2 261 800% ge⸗ ſtiegen ſind. Der erzielte Umſatz belief ſich Ende September 1918 demnoch auf rund 4% Millionen Mark. Veim Lebensmittelbezug reſp. dem Verkauf wurde ſeit 20. Auguſt 1916 bis 30. September 4918. alſo in etwas mehr als 2 Jahren, nach Abzug aller Ver⸗ waltungsunkoſten und ſonſtiger Laſten ein Reingewinn erzielt von 15 699„, woövon 6776 auf das letzte Jahr treffen. Von dieſem Gewinn ſind 15 400 4 verzinslich bei der ſtädtiſchen Sparkoſſe an⸗ gelegt. Weiche übergroße Arbeitsleiſtung von der Verwaltung des Lebenzmittelamtes zu bewältigen war, vermag man aus dem ge⸗ waltigen Umſatz zu beurteilen. Wie groß aber auch die Leiſtungen CCCCCCCC ĩͤ ſo ſchwer verletzt, daß er ründete G. Julius ſeine„Berliper Zeitungshalle“, die bis 1848 in beralem Sinne redigiert wurde, nach der Revolution aer durch radikale Artikel ihre Leſer abſtieß und bald verſchwand. Unter Dr. Zabels Leitung entſtand die„Nationalzeitung“, unterſtützt von wohl⸗ habenden Freunden, freiſinnig gehalten, taktvoll im Ton, geſchickt und ihres Zieles bewußt in der Wahl der Mittel. Sie überwand guch ſchlechtere Zeiten. Auf die Märztage des Jahres 1848 hin ſchwoll plößlich eine Preſſeflut an; jede Partei ſchuf ſich ein ei enes Organ, und die fliegenden Buchhändler handelten mit zahlloſen ſati⸗ riſchen Tageszeitſchriften. Das dauerte nicht lange. Die meiſſen dieſer pölitiſchen Eintagsfliegen ſtarben am Widerwillen des Voleß oder an behördlichen Verboten. Auch die„Gothaer“, die Organe der Mittelpartei, gingen allmähſich am Leſermangel zugrunde. Gle⸗ halten haben ſich nur die beiden erbitterſten Feinde, das Batt der äußerſten Rechten und das der äußerſten Linken. Die bemokreliſche „Urwählerzeitung“ verdankte ihr Weiterbeſtehen den hrvorrogenden Gaben ihres Redakteurs Bernſtein. Ebenſo half der„Neuen Preußi⸗ ſchen Jeitung Kreuzzeitung)“, der eine ariſtokratiſche Geſſſchaft das nötige Geld die Schriftleiterfähigkeit des Aſſeſſor⸗ Wagener über die Schwierigkeiten fort. Von den humorictiſhen Wochenſchriften blieb allein der„Kladderadatſch“ am Leben, da man ihn als„geſundes Berliner Kind“ anerkannte. Nachdem die Preſſe ſich nun ſo weit entwickeſt hatte, konnten Tenmende Einflüſſe ſſe nur noch ſchädigen, nicht mehr zur früher en Bedeutungsloſigkeit herabdrücken. Unter Hinckeldeys Herrſchefte hatte es ſchwer zu kämpfen. Namentlich die liberale Preſſe litt unter Konfiskationen, Hausſuchungen, Prozeſſen. Ausweiſungen, Konzeſſionsentziehungen. Die„Urwählerzeitung“ ging ein und er⸗ ſchien erſt ſpäter wieder als„Volkszeitung“ im Verſdg von Fronz ——5 Doch auch die„Kreuzzeitung“ hatte manchen hort⸗ Srra gß mit der Regierung auszufechten. Hinckeldey ſtarb durch Hans von Rochows Hand, das Miniſtertum Manteuffel⸗Weſtphalen erſetze ihn. Für die Zeitungen bedentete es eins Erleichterung, noch nicht vöſlige Freiheit Der Fortſchrut dauerte an. Es wurden die Gru- diaren gelegt, auf denen heiße Arbeit jetzt ziemlich raſch den rieſigen Kompiex aufbaute, den heute als„Verliner Preſſe“ alle mit Achtung und diele mit Bewunderung betrachten.(Fortſ. folgt.) Nus dem Mannheimer Runſtleben. Theafer. Nachrichl. In der heute abend ſtattfindenden Erſtaufführung der neuein⸗ ſtudierten Operette„Der Opernball“ von Heuberger ſind be⸗ ſchäftigt die Damen: Dorothee Manski, Johanng Lippe, JIrene Eden, Betty Nofler, Erna Liebenthal, und die Herren Karl Mang, Paul Kuhn, Fritz von der Heydt, Ludwig Schmizz. Epielleitung⸗ Richard Gſell. Muſikaliſche Leitung: 5 Lederer. Wegen Erkrankung von Grete Neumann ſingt Die Arie der„Angelika“ Gertrud Runge. Minmaliger Oiederabend Walkher Kirchhoff. Im Muſenſaal findet heute der Liederabend Walther Kirch⸗ de ſtatt, worauf wir auch an dieſer Stelle nochmals hinweiſen. Der Künſtler ſingt Lieder von Schuber t, Doörak, Liſzt, 840. und Strauß. Herr Artur Roſenſtein begleitet die Mannheimer Generai ⸗Anzeiger.(mittag · Aus gade.) 1 nführung waren, kann daraus ermeſſen werden, daß die on Gattungs⸗Warenbezügen enthalten und die Detail⸗ Haaſe⸗Berſammlung. Nun haben wir auch die allerſchärfſte Tonart gehört. Die hie⸗ ſigen Anhänger der Unabhängigen Sozialdemokratie hatten ſich einen ihrer Führer, den Reichstagsabg. Haaſe, ver⸗ ſchrieben, der gegenwärtig in Deutſchland herumreiſt, um Ideen zu verfechten, die von dem Gebot der Stunde weit entfernt ſind. Noch vor einigen Wochen wäre dieſe Verſammlung, die geſtern abend den Nibelungenſaal ſo füllte, als Scheidemann, der nunmehrige Staats⸗ ſekretär, ſprach, unmöglich geweſen, der Auflöſung verfallen. Aber wir ſind ja ſo überſtürzend ſchnell in die neue Zeit eingetreien daß wir uns damit abfinden, daß Haaſe geſtern abend in Mannheims größtem Saal überhaupt ſprechen konnte. Es war ſogar gut, daß man Haaſe nicht am Sprechen hinderie, daß die Tauſende, die ge⸗ kommen waren, mit eigenen Ohren hörten, welche Anſichten die Unabhängige Sozialdemokratie in der ſchwerſten Not des Vater⸗ landes vertritt. Jeder urteilsfähige Hörer wird ſich über dieſe Rede ein Urteil gebildet haben, das von der beabſichtigten Wirkung weit entfernt ſein dürfte. Die Unabhängi⸗ gen waren auch nicht in der Mehrheit, wir im Raume geſchickt ver⸗ teilt, ſo gruppiert, daß dem Redner Beffall und Zwiſchenrufe aus dem Saal und von der bberſten Galerie entgegenſtrömten. Die Mehrheit— an dieſer Anſicht ändert auch nichts das Ergepnis der Abſtimmung über die vorgeſchlagene Entſchließung— beſtand aus Anhängern der„Regierungsſozialiſten“, wie Haaſe die Geſinnungs⸗ verwundten ſpöttiſch nannte, und aus Neugierigen, überzeugten Freunden und Anhängern der hürgerlichen Parteien und ziemlich viel allzu jungem Volk, bei dem die Kontrolle recht nachſichtig ge⸗ weſen war, ſonſt hätte nicht ein Schüler einer höheren Lehranſtalt neben uns geſtanden, der ganz wo anders hingehörte. Unſere Leſer werden von uns nicht erwarten, daß wir auf Haaſes Rede auch nur andeutungsweiſe eingehen. Wer die Aus⸗ führungen dieſes Fanatikers gehört hat, wird dieſe Beſchrünkung begreiflich finden. In der Ausſprache, die dem etwa zweiſtündigen Vortrage folgte, ergriff nur Reichstagsabg. Geck das Wort. Die Unruhe war während ſeiner Ausführungen ſo groß, daß er ſich nur ſchrer verſtändlich machen konnte. In der Hauntſache verteidigte er ſeine Partei gegen die Angriffe und Verwürfe, die in Haaſes Rede enthalten geweſen waren. Er meinte, er könne die Ausfüh⸗ rungen Haaſes zu 90 Prozent unterſchreiben, worauf ihm Herr Haaſe in der Erwiderung, die den Schluß der Verſammlung dildete, enkgegnete, die 10 Prozent, die Herr Geck nicht zu unterſchreiben wage, ſeien umſo ſchwerwiegender. Herr Geck erinnerte einleitend an„die größte Stunmde, die unſer Volk ſemals erlebt hat, an den 4. Auguſt 1914, als das deutſche Volk ſich zur Abwehr des An⸗ griffes einer ungeheuren Koalition zuſammenſchließen mußte“ Da ſei im Reichstiag im Auftrag der ſozialdemokratiſchen Fraktion eine Erklärung abgegeben worden, in der u. a. ſtand:„In dieſem Augeg⸗ blick machen wir wahr, was wir immer geſagt haben: wir laſſen das Vaterland in der Stunde der Not nicht im Stich.“ Herr Haaſe hat in ſeinem Schlußwort feſtgeſtellt, daß dieſe Parole für ihn keine Geltung mehr habe. Nicht etwa, weil das Vaterland gegenwörtig nicht mehr in Gefahr iſt, ſondern weil ſich die Zeiten geändert haben. Als Herr Geck ſeiner Genugtuung darüber Ausdruck verlieh, daß ſeine Porteirichtu die Mehrheit in dieſer Verſammlung habe, wurde mit dem Au jand der ganzen Lungenkraft der Unabhängigen dagegen proteſtiert.„3lls Herr Geck angeſichts der großen Unruhe, die im Saale herrſchie, an das politiſche Anſtandsgefühl derjenigen anpellierte, die Herrn Haaſe ruhig angehört hatte, wurde ihm dom Vorſitzenden bedeutet, daß er dieſe Mahnung bereits an die Ver⸗ ſammlung gerichtet habe Im übrigen bat Herr Geck, das Tren⸗ nende in dieſer ſchweren Zeit zurückzuſtellen und ſich auf das Einigende zu beſinnen. Die Proteſte, die bei dieſen Ausführungen erſchollen, werden ihn belehrt haben, daß er damit gegen Wind⸗ mühlen kämpft. tariat vor allem einig ſein müſſe, wenn es nach Herr Geck, der weiterhin betonte, daß das Prole⸗ dem Kriege gelte, die Riefenſchuldenlaſt gerecht zu verteilen, ſchloß unter lebhaftem Beifall mit der Feſtſtellung, daß die Neuordnung der Dinge nur durch eine einige, gerchloſſene Arbeiterſchaft erfolgen könne. Nach dem Schlußwort Haaſes, das lediglich eine Polemik gegen Gecks Ausführungen war, wurde über die folgende vom Vureau der Verſammlung eingebrachte Friedensentſchließung ab⸗ geſtimmt:„Die heute Verſammelten erwarten mit aller Beſtimmt⸗ heit, daß die auf Veranlaſſung der militäriſchen Oberbefehlshaber eingeleiteten Waffenſtillſtands⸗ und Friedensverhandlungen ener⸗ giſch und ohne Rückſicht auf hochſtehende Perſönlichkeiten durchge⸗ führt werden. Die Verſammlung verwirft entſchieden den Ver⸗ ſuch, den Krieg bis zum äußerſten Widerſtand fortzuſetzen. Sie wehrt ſich dagegen, daß völlig ſinnlos noch Hunderttauſende dahin⸗ geſchlachtet oder zu Krütppeln gemacht werden. Sie billigt die Hal⸗ tung..P. und wird alles tun, um ihre Beſtrebungen für den Frieben täkräftig zu unterſtützen.“ Darauf wurde die Ver⸗ ſammlung nach nahezu dreiſtündiger Dauer durch den Vorſitzenden mit einem Hoch auf die internationale ſozilalrevolutionäre Sozlal⸗ demokratie geſchloſſen. Sch. Die Jerligſtellung der Skücle der 8. Krlegsanleihe. Berlin, 29. Oktober. Die Tatſache daß die Stücke der 3. Kriegsanleihe teil⸗ weiſe noch nicht in die Hände der Zeichner gelangt ſind, hat Anlaß zu allerhand törichten Gerüchten gegeben. Selbſtver⸗ ſtändlich liegt auch für diejenlgen Zeichner der 8. Kriegs⸗ anleihe, die ihre Stücke bisher noch nicht empfangen haben, ein Grund zur Beſorgnis nicht vor. Im übrigen ſei nachdrück⸗ lich darauf hingewieſen, daß die Ausgabe fämtſi Stücke der 4½ proz. Neichsſchatzanweiſungen und der Stücke von 100 Mark bis einſchließlich 1000 der Sproz. Reichsanleihe an die Reichsbankanſtalten zur Weiterleitung an die Vermitt⸗ lungsſtellen und Zeichner bereits erfolgt iſt. Die noch fehlen⸗ den Stücke der 3proz. Reichsanleihe zu 2000, 5000, 10 000 und 20 000 dürften bis Ende November d. J. zur Ausgabe gelangen. Außerdem bleibt zu beachten, daß diejenigen Zeich⸗ ner auf die 8. Kriegsanleihe, die zurzeit noch nicht im Beſitz endgültiger Stücke ſind, auch jetzt noch durch Vermittlung ihrer Zeichnungsſtellen Zwiſchenſcheine(Interimsſcheine) erhalten können, die ſich ebenſo wie die endgültigen Stücke aßen verkaufen und bei den Reichsdarlehnskaſſen beleihen aſſen. Die Ausgabe der Stücke für die 9. Kriegsanleihe wird ebenſo wie dies bei der 8. Kriegsanleihe geſchehen iſt, nach Möglichteit beſchleunigt werden. Dabei wird wiederum dar⸗ auf Bedacht genommen werden, daß die kleinen Zeichner der Sproz. Reichsanleihe(von 100—500), die im Gegenſatz zu den Zeichnern von 1000% und mehr keine Zwiſchen⸗ ſcheine bis zum Empfang der endgültigen Stücke erhalten, ihre Stücke zuerſt bekommen. Dieſe werden mit möglichſter Beſchleunigung fertiggeſtellt und vorausſichtlich im April n. J. ausgegeben werden. Wünſchen Zeichner von Stücken der 5proz. Reichsanleihe unter 1000 ihre bereits bezahlten, aber noch nicht geliefer⸗ ten kleinen Stücke bei einer Darlehnskaſſe des Reiches zu be⸗ leihen, ſo können ſie die Ausfertigung beſonderer Zwiſchen⸗ ſcheine zwecks Verpfändung bei der Darlehnskaſſe beantra⸗ gen; die Anträge ſind an die Stelle zu richten, bei der die Jeichnung erfolgt iſt. Dieſe Zwiſchenſcheine werden nicht an die Zeichner und Vermittlungsſtellen ausgehändigt, ſondern von der Reichsbank unmittelbar der Darlehnskaſſe übergeben. Daß die Fertigſtellung nicht ſchneller vor ſich geht, er⸗ klärt ſich aus der großen Zahl der zu druckenden Anleiheſtücke (bis jetzt mehr als 60 Millionen) und aus der Sorgſamkeit, mit der im Hinblick auf den Wertpapiercharakter der Stücke bei deren Druck unbedingt verfahren werden muß WTB. ſeit 20. Auguſt 1916 bis 30. September 1918 über 7000 ſuchten feindliche Geſchwader zahlreiche Bombenan ſicht unverändert ſeil, Feindliche Luftangriffe auf franzöſiſche und belgſſche 10 Bertin, 20. Okt.(W2 B. Nichtamtlich) um 2l ſ ntwed. ken Nu Dree franzöſiſche und belgiſche Städte weit binter der Kau Durch die deutſchen Jagdflieger meiſt ſchon weit 17 5 Zielen auseinander geſprengt, kehrten ſie unverrichtelg wieder um und warſen ihre Bomben wahllos ins N5˙ Einige ſeindliche Fiugzeuge, die wahrſcheinlich auß angeſetzt waren, emledigten ſich ihrer Bomben über 190 täriſch völlig bedeutungsloſen Städtchen Quareg 1 9% lich Mons. Die Wirkung war furchtbar. Von 29 1e1 ſchen Bevölkerung wurden über 40 getbt viele verwundet, meiſtens Kinder. Die Zerſtörunge 6 die Bombenabwürfe in den franzöſiſchen und belgiſchen ten bewirken, ſtehen in keinem Verhaltnie zu dem den das deutſche Heer durch ſie erleidet Die Jtvllfag 10 ſind ſich deſſen ſehr wohl bewußt, denn bei dem Here feindlicher Geſchwader haben ſie nur eine Sorge ſel deutſchen Jagdſtaffeln rechtzeitig zur Stelle ſind, um ihren„Befreiern“ zu ſchützen. Die„Unterdrücklen“ für den Böſkerbund Abllabelptia, 28. Ottbr.(Weg.) Niederlandiſche Peee (Radiol. Nach dreitägiger Konſerenz in der Unabbängigkel 910 Phllabelphia haben die Vertreter der mitteleuropälſchen 1 Re 10 0 ten folgende Erklärung abgegeben: Wir. Vertreter von über 50 Millionen, die zu emer% Nationen gehören, welche zwiſchen der Oſtſee, dem Schwarse Adriatiſchen Meere wohnen und Tſchecho⸗Slowaken, Polen, 1 Ukrainer, Litauer, die kalieniſche Irredenta, Griechen, Sache 1 Armenier umfaſſen und ganz oder teilweiſe fremder Herrſ worfen ſind, ſchlagen ſolgende Punkte zurRegelung auf 1+9 konſerenz ror: 1. Alle Neglerungen leiten ihre Macht von. 0 mung der Regierten ab. 2. Jedes Volk bat ein Recht 5 1 ſation ſeiner eigenen Regierung nach ſolchen 10 und Bebingungen, von denen es glaubt, daß ſeine olhe Sicherheit und ſein Glück am beſten gefördert wird. 3. Dal und natürlichen Entwicklung der Ideale eines ſeden Staage wale unb unbehlnderie Richtung geſtattet wird, Nichtung nicht die 1 Intereſſen aller ſchädigt 4. Daß kein e eheimdiplomatie beſtehen 0 e barungen zwiſchen den Nationen ſoller vor ihrer Natifizlern 29 gegeben werben. 5. Daß der Bölkerbund durch gemelg verpflichtenden Vertrag zum aufrichtigen und praktiſchen ſchen wirken gebildet werden ſoll, um dadurch den Frieden zn 500 10 Lauſe unferer Geſchichte waren wir die Geknechteten und 1 angriſſsluſtiger und ſelbſtſüchtiger Nationen und daie naſtien durch die Gewalt der Wafſen. Wir erduldeten die%% unſerer Stäbte, Dörfer und Heimſtätten und Länder. der frelen Rede und das Berſammlungirecht 0 ſant geweſen. gure, Maſſaruk ſetzte die Fbeale ber mitteleurvpäiſchen Na 2% einanber und deren Bedeutung und dat um die Unterſtützung“ Rucdkteitt eines engliſchen Miniſters. eerden, 29 Ott(WTS. Nichtamtt) Reuter. Per Pet miniſter Vort Baferbrecz, der ſchwer erkrankt iſt“% ſeinem Poſten zur n ck. e Abtretung deulſcher Schiſfe au Hollond Hang, 29. Oft(Wr Nichtamtſich.) Das wie Aeußern gibt bekannt daß die ſechs deutſchen S den nlederländtſch⸗ſndiſchen Häfe n, die 04%%% die am 22 Februar 1917 bei Falmouth vernichteten ſech diſchen Schiffe von der deulſchen Negierung ten wurden, jetzt in das Eigemum der betreffenden 7910 übergegangen ſind und die giedertändiſche Flagge 9 Ehe dieſe Schiffe in den Verkehr gebracht werden können, d Verſtändigung mit den aſſozllerten Negierungen erzielt 90 Verhandlungen hierüber werden dei den wirtſcha n gen ig Lonbon gepflogen werden. +55 Neutraftict. Englond achtel die hollandſſche 7% Haag, 28. Oktpr.(WT.) Der Niewe Couraut“ nem Sonderkorreſpondenten aus London: babe dle Auln des Staatsſekretärd Balfonr auf einen Ertitel des„cht Aber die nlederländlſche Neutralitat und 10e der Schelde getenkt und verwles guf die früheren rei e Churchills und Ceeils, die im Namen der engliſchen R 9enl ſichert haben, daß England niemals bie nleberlünbiſche durch cine Forcierung der Schelde verleen würde Net wortet mir mit der Erklärung. daß die engliſche Volittt u! ** 5 London, 29. Oktk.(WIB. Nichtamtl.) Neut Prinz Fushimi überreichte dem König im Buckinghan ein Handſchreiben des Kalſers von Jaf die Inſignien des japaniſchen Feldmarſchalls. Handel und Ilndust verm. G. Uoberle u. E. Lrler. Das Unternehmen, das durch Zusanunenlegumg sein Kapital von M. 1 022 200 auf M. 682 000 bera erhöhte es durch Neuausgabe von M. 318 000 Aklien 1000 000 M. Framkfurter Wertpapierborse, Frankfurt, 29. Olct. Abendbörse. Bei weiteref tung zrigen die Kurse nur geringe Veründerungen. Schiffahrtsalctien lagen ruhig bei behaupteter Teudenæ, deutscher Lloyd schwächten sich ab. Am Markte der kursen notierten Werte stellten sich Metalw. Oebr. E. ler Motoren, Höchster Farbwerlee höher, dagegen Qasmotor Deutz, Rütgerswerke, Arnatur Hilpert Ges. Edison niedriger. Im freien Verkehr hatten sehiferbdörse ru Dulsdurg · Rubror Duisburg-Ruhrort, 28., Olct. Amtliche Notierunge(in Frachtsätze von den Nhein-Ruhr-Häfen nach Mainz. .50, nach Mäinplätzen bis Frankiurt a. M. 1½8, nach 86 Alkttlenßraserel Unloen vo¹ on .50, nach Karlisruhe.80, nach Lauterburg 200, necn 1. E..50; Schlepplöhne von den Nhein-Ruhr-Häfen Qustavsburg.40, nach Mannheim.60. 100 1 Wasserstandsbeobachtungen im Monat Pogelsiatioa 950 Datum Rhein 25 J 26. 27. 2 J 2. hunſagen“)„ 125.33.35.40 14 105 Rebi.„„„„„„„ 424 2½% 22 2271 7% Naxuags„„„„433 31 377 770 277 475 Haanhem„„„%.08 286 282.81.60 2˙7½ f Ralngzg„„57 954.50.48.48 Kaungnn„„„.50.88 r.63 6 ie 5 6 ——„ 263.0.0 27½ 2½/ 27—2 fiellecenn„„ 05 d dö d= * 1 Wetteraussichten für mehrere Tage im 90 (Z..) Unbetugter kachdrunk wird geriehtileb verfolgt 31. Oktober: Sonne, angenehm.%„ 1. November: Kühler, onst kaum veründenk November: Wolkig deils bedecht, rauns S 5 90 ge Sd 335 ar — de — 22 — 2 S 0 I—„„ 2. — Tagnge 1 150 m ſage 85 Ado 75 0 1 auber 0 10 eſchäftigung. 1 nsohn 5 bo. 5 10 Eose skanal. ů in rame n 1 n dle Blise Sed, NHeuss ee nd dustriebafen. de aeſu t. Nad. uck. Mittelfr. 8. uge Tallten-, eee lorrdenerin tations maſchine 4 1 mädchen me Anshilfe. 5 + dan...f. Nöea u. 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Mts. verschied nach kurzem Leiden mein innigst geliebter tober in der Abwehrschlacht im Westen erhaltenen schweren Verwundung Mann, unser lieber Vater, Grossvater und Schwager mein lieber, treuer, einziser Sohn, unser guter Bruder und Schwager Altstadtrat 0 111 1 27 0 11 5 Leutnant d. R. in einem Feldartillerieregiment im 71 Lebensfabee. 7 Inhaber des elseruen Kreuzes II. Kl. und des Ritterkreuses II. Kl. Im Namen der trauernden Hinterbllebenen: e ee eee ee 710 im dlüdbenden Alter von 28 Jahren. J5291 10 Anna Löwenhaupt. 1 5 MANNTHEIM, Viktoriastr. 6. Lb291 In tlefer Trauer: Dr. G. Meueck, Geh. Med.-Rat 11 Die Beisetrung findet am Samstag, den 2. November, vorm. 3 10 Uhr statt. SSphie Pfistarer geb. Hruck Von Beileidsbesuchen sowie Blumenspenden biitei man absehen zu wollen. Mii Pkisterer, är. Aalmann. Von Belleidsbesuchen wolle man absehen. 4 15 2 Verwandten, Freunden und Bekannten hier- Am 28. d. M. verschied 1 Tiefbetrübt machen wir Freunden und Bekannten durch die traurige Mitteilung, dass mein lieber Mann, kurzer, schwerer Krankhel F 4 die Mitteilung, daß mein lieber Mann, unser guter unser treubesorster Vater, Sohn, Bruder, Schwager unser Mitarbeiter 8227³ 1 140 Sohn, Bruder, Schwager und Onkel, N krtegstrelwilliger A Hertel Herr Kaufmann rno 4 Geſreiter bei einer Flak- Batterie Wilhelm L0 Jaf ͤ 9 F 8 1 2 F 2 + im blühenden Alter von 35 Jahren infolge einer schweren 1 Lungenentzündung plötzlich verschieden ist. Leutnant der ſteserve eines * Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Fussarti-R egts 1 Schntze bei einer.-G. Scharfach-Abtenlung W Gretel Hertel eb. Welamann inhaber des Eis. Kreuzes ll. l. 1 am 11. Oktober nach Hähriger treuester Pſlichterküllung im nebst Rinder. 1 Alter von 25 Jahren den Heldentod fürs Vaterland gestorben ist. Cannabichstrasse d. Nach rierjahriger ununterbrochenef Mannhelm(N 4 12 Walbstadt, Prorzheim, 28. Oktober 1918 Die Peerdizung audet Donnerstag, den 81. Oktebor. nach- niagabe für zela Veterland un des Fren mittags-4 Uhr, von der Leichenhalle des städt. Friedhofes verlieren wir in ium einen treuen, 1 1 In tiefstem Schmerx: aus statt. 2010 ſleißigen Beamten, dessen Andenken Frau Louise Feuerer geb. Kolmar wir stets in Ehren halten werden. Frita Ballveg 2z. Zt. im Feld and Fran 2 2 Katharina Ballweg, verw. Feuerer Gebrũder Nöcbiling Aalun Fenerer, z. Zt. vermisst und Familie i Ludwigshaſen a. Rh. 16%% 0 5. Abt Flehwostell Fumllte Kelmar. C201 eRiroS ö 9 Am 22. Oktober verstarb im Festungslazarett dermersheim der bis zu seiner Einberufung bel uns * 10— tätige Herr Robert Rauner Statt besonderer Anzeige. 2 Wir verlieren an ihm einen tüchtigen, braven Mit- Nachdem unser lieber Sobhn Unerwartet rasch verschied Montag nachmittag arbeiter und anständigen, liebenswürdigen Kollegen, dessen Bruder 5Uhr unser herzensguter, treubesorgter Vater, Bruder, VVVVFV 5 Leutnant Carl Müller Grossvater und Schwiegervater, Herr wöreteat md d p ee eee eee n der Stille auf dem hiesigen Der Vorstan* en eee kriedhof unter seinen mimn Sammellager der Heeresverwaltung den die letate Rnbegtäkte refunden l. sagen wir allen Freunden und Be. Treibriemenlager der kaunten für ihre herzlichen Antell ̃ nahmen bei unserem schweren ven 1 1 RKriegsleder · Aktiengesellschaft. lnuigen Dank* 1 Oberstabsarzt Dr. M. Maller 1. relde Elektrotechniker—* im vollendeten 70. Lebensjahre folgte er rasch seinem lieben Enkel Karl Haußer im Tode nach. In tiefer Trauer: Famiſie Carl Legleiter, waldhofstr. 2. Familie P. W. Legleiter, strasburg l. Els. Heinrich Haußer, Slumengeschau ist Buchhaltungen erdget end Abteilung für Buchiführung· Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche Suldd. Finanz-- Bucher-fievisions-4a, Nachricht, daß unsere liebe Schwester, Schwägerin, Tante maunheim. Fernspr 4dp Hch. Lanzstr. und Nichte— Fräulein MARIE BATZ nach kurzem, schweren Leiden im Alter von 36 Jahren heute vormittag 11 Uhr sanft entschlafen ist. Mannbeim, Werderstraße 3. Neuköfln, Frankfurt à.., Hamburg, Heideſberg den 29. Oktober 1918. Die trauernd Hinterbſiebenen: 208b Geſchwiſter Batz. Die Feuerbestattung ſindet Donnerstag, den 31. Oktober nachmittags 2 Uhr im hiesigen Krematorium statt. Todes-Anzeige. Unubertrotfen iet Henaigsen“e Maariarbe · Wiederherstellef 2 211 Haer Wie neutzi! Flasche Mk..— zur Wiedererlangunf 360 ursprünglichen Naturfarbe erbleiohender 1 erzrauter Haure. 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Marz eeee 2 ene Helte alkapiel um⸗ Wie nen werden alte Hüte durch 22 7FSSFC TTbTbTTTTTTTTb Allen Freunden und Bekannten die schmersliche Mitteilung. daß auck unsere zweite Lockter und Schwester meine treue Mitarbeiterin Elisabeth Bernhard nach hkurzem schweren Krankenlager im Alter von I8 Jahren von uns geschieden ist. 210 MANNHEIM, Rheinhäuserstr. 108, den 29. Oktober 1918. Im Namen der leſtrauernden Hinterbliebenen: Familie August Bernhard. Familie Heinrich Jung, Wöllstein. Die Beerdigung findet Donnerstag Nackmittag ½8 Uhr statt. Im Namen aller traueruden Hinterbliebenen: Michael Schenzel. Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 31. Oktober, nachmittags 3 Uhr in Käferthal von der Leichenhalle aus statt. — rreſſen und Moperniſteren, Pelze duee, 4 Umarbeiten. Chit, elegant, nicht 114256 vielj. Erfahrung! Uas, Spezlalgeschürt NM. Nemann Nehf., R 3,l. 7 TcekeT cgeec — nefext in 2 Stunden Oruckerei Ot Haes Mannneime denerabAanzeiger.m. U. 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