ert ſr ange e 5 en. Cdertecrten e 2eeree,: tur den Anzeigenteil AGutee Griee! 971e1 6 breasetetidi deet assbetset eseten Werrß, 6 d h. mtlich t uaesndeim Celeqramm Nut l. R07 maundeim Fernſprech · n. en N eee eee eee eee ee 5-Nonmte mu 8917 Cuomigsbatee a Rbein elagen Amtliches Berkündigungsblatt für den Amtsdeink Mannbei gung Badi chedeue EMachrichlen m— Das Weltgeſcheben im Vilde m moderner Nupfertiefdruck ⸗Ausführung —— Nezeigeabeege, Die ſpaſt. RKolonetzetle 40 Peg. ſ, Reklamen Ni 2.— Teuerungs-Zuſchlag 30% meſchluß altnagdian oorm 8˙/ Un Abendblan nachm L. Uzr Für 88 zetger an detmmten UAaden. Stellen und Kusgaben wird geine Ber antwortung ubernommen Sezugserele in Mannhemm und Umg⸗ dung aanat m à mm Sringerlohn Poftbezug Oiertelf 9 etnſchl Sunellunasqebfbe ges der Hoit abaed Mt..70 Einzel-:109 8 duſelung der Jelndſellgkeiten an der ganzen Jronl. Der letzte deutſche Tagesbericht oroßes ganptquartier, 11. Nov.(WTB. Amtl.) Weſilichet actegsſchauplaßt. dei der Abwehr amerltonlſcher Angriffe öſt⸗ ſah Maas zeichneten ſich durch erſolgreichen Gegen⸗ en as brandenburgiſche Jnfauterleregiment 207 uulet Rommandeut Oberftleutnanl Hhennigos und Trup⸗ 105 102. ſachſiſchen Inſankerlediviſton unter Führung ſaler derſticutnauls von Jeſchau, Kommandeur des Zu⸗ eregiments 183 beſonders aus. 40 aſolge Anterzelchuung des Waffenflilt⸗ svertrags wur den heute mittag au allen Fron⸗ e Feiudſeligteiten eiugeſtellt. Der Erſie Generalquarliermeiſier: Grönet. Net. 11. Nov.(M D. Nichtamtl.) Die dem Arbeiter⸗ ſurmeldatenral unterſiehende hieſige Funkſpruchſiallon hat en Junkſpruch aufgefangen: 1 Darſcan Joch an die Oberkommandlerenden! danl die Felndſeligteiten werden an der ganzen 111 werden. 55 11. Nnovember 11 Uhr franzöſiſcher Zeil elu⸗ die adlllerten Truppen werden bis auf weileres De⸗ Wne clen. die an dieſem Tage und in dieſer Slunde er · einlen nicht zu überſchreilen. Marichall Joch. * N würden uns des Tages von Herzen freuen, an dem die Waſſen zur Ruhe gekoumen ſind, wenn nicht Vehmachtbaren Waffen illſtandsbedingungen, die wir haben da. en miüſſen, alle große Freude in uns ertöteten. Wie adaben wir uns dieſen Tag gedacht, anders doch auch de als die Hoſſuungen auf einen ſiegreichen Ausgang Aabr waren. Wir dachten auch dann noch als Gleich⸗ e derhandeln zu können, geſtüͤtzt auf ein Heer, dar Wnde und Woſſen hielt, mit dem Schwert in der Hand und allzu übermitige Forderungen mit dem Griff chwert ablehnen zu können. Heute können wir dem u nicht mehr wehren. Unſere Flotte ausgeliefert, die 375 hoͤrt auf, ein deutſches Meer zu jein. Durchs d werden die engliſchen Schiſſe fahren, um anch in Nei leßte Rechte deutſchen Einfluſſes zu brechen. Feind⸗ bebdungen in Straßburg, Meß, Mainz, Koblenz und nchbenſchen das geräumte linke Rheinuſer und den auf Aeber ern. Rheinuſer beanſpruchten neutralen Streifen. Noch ſoſchriede geſchloͤſſen iſt, wird Deutſchland militäriſch und 0 lich in einen Zuſtand völliger Machtloſigkeit verſetzt, Ar tgan allen Gliedern gebunden der Willkür ausliefert. d, Uunen ohne weiteres ſolgern, wie der Friede ausſehen Die auf dieſem Waſſenſtillſtand ruhen wird. Nuch brankfurter Beuung wagt zwar zu hoffen, daß der a5 Ert er mit der deutſchen Demokratie geſchloſſen aerde, ſund adliches bringen werde im Gegenſat zu dem Waffeu⸗ luſan der Wilhelm II. auſerlegt ſei. Welche gefährliche 0 wn ls die Woffeuſtillſtandsbedinbungen formulier wur⸗ fler duche die Entente ganz genau, daß Wilhelm II. ein ſei, un)d daß die deutſche Republik kommen werde, beit be alſo, daß nicht Wilhelm k1., ſondern das deutſche bie le unerhörten Laſten dieſes Waffenſtillſtandes tragen ſoſen wußte ſie aber auch, daß das deutſche Volk ſich ent⸗ ubabe, Arbeiter⸗ und Soldatenräte zu bilden und die r ſozialdemokratiſche Republik zu erklären. drid müſſen alſo heute ganz beſtimmt damit rechnen, daß A keine dem Waffenſtillſtand entſprechen wird. Es müßte ne dan die Nevolution auf unſere weſtlichen Feinde e Aber wi lluſt elſa Aber wir möchten vor J uſionen warnen, ſung im deutſchen Volke gehegt werden. Die Stim⸗ dag unb arpoſſchen und engliſchen Volke iſt nicht auf Auf⸗ Sege Umſturz gerichtet, ſondern auf des N dermögen uns des heutigen Tages nicht mit hellem 0 ane ſo ſehr es uns alle erleichtert, daß des Mor⸗ e iſt. Wener wir grüßen heute die toten 1 5 die draußen dlcbe, den unendlichen Schmerz dieſer Tage nicht mehr 6 ſch deauchten, und wir grüßen die Mütter und Frauen, 0 Aiſſener Heimkehr der Söhne und Männer freuen dürfen, gel ſchen—0 keine feindliche Kugel ihrem Leben mehr ein ird. Deſprechungen deutſcher u. franzöſiſcher Diplomaten 85 zur Regelung der Oſifragen. Ae n in. 11. Nop.(Bris.⸗Tel.) Der„Kölniſchen Zeitung⸗ zuaig iutdet das Ukrainiſche Telegraphenbüro, daß gegen⸗ Aaccen b der Schweiz wichtige Beſprechungen eutſchen und franzöſiſchen Diplo⸗ Heute nachmittag um 3 maten zur Regelung der Oſtſragen ſtattfinden, insbeſondere der litauiſchen, polniſchen Frage. der Bürgerkrieg muß vermieden werden. Berlin, 10 November.(W B. Nichtamtlich.) An das Heimatheerl Der Wafſenſtiuſtand ſteyt vor der Tür, der Frieden wird ihm folgen. Der Augenblick naht. wo das Blutvergießen cin Ende hat. Auch in der Heimat wurde trotz der niefgreiſenden Umwälzungen das Blutvergießen bisher faſt klanz vermieden. Die Männer der neuen Regierung er⸗ klären, daß Recht und Ordnung unter allen Umſtänden auf⸗ rechterhalten werden müſſen. Daher muß auch das Feldheer und das Heimatheer mit allen Kräften mitwirken, nur dann kann die ardnungsmäßige Zurückfuhrung des Feldheeres und die Entlaſſung der Mannſchaſten ſtattſinden, nur dann kann auch die Ernäbrung von Volk und Heer wieder geſichert wer⸗ den. Der Bürgerkrieg muß vermieden wer⸗ den. Alle militäriſclen Dienſtſtellen haben ihre Dienſtge⸗ ſchöfte unverändert weiterzuführen. Die Bildung von Sol⸗ datenräten und die Bet⸗ilioung dieſer Soldatenräte an der Abwicklung des Dienſtes iſt bei allen Formationen durchzu⸗ fuhren. Ihre Hauptaufgabe iſt, bei der Einrichtung des Ord⸗ nungs⸗ und Sicherheitsdienſtes mitzuwirken und das engſte Einvernehmen zu den Maännſchaften und deren Führern her⸗ zuſtellen. Von der Waſſe gegen Angehörige des eigenen Volkes iſt nur in der Netwehr oder bei gemeinen Vecbrechen und zur Verhinderung von Plün⸗ derungen Gebrauch zu machen. Ebert, Neichskanzler. Scheuch, Kriegsminiſter. Goehre, Mitglied des Reichstags. Eroße Konferenz zwiſchen dem Kabinett und dem Soldaten⸗ und Arbeiterrat. EBerlin, 11. November.(Von unſerem Berliner Büro.) hr findet eine große Kon ferenz zwiſchen dem Kabin etrͤund dem Soldaten⸗ und Arbei⸗ terrat ſtatt, in der eine Reihe von Entſcheidungen orga⸗ niſatoriſcher Beſchlüſſe gefaßt werden ſollen. Dem Reichskanzler ſind aus einer großen von deutſchen Städten Vegrüßeungstelegramme zum Sieg der Sache der Volksfreiheit zugegangen. Das Berliner Slraßenbild. Berlin, 11 Novbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Straßenbild Berlins iſt heute ruhig. Die Straßen⸗ bahn, die Untergrundbahn und die ſtädtiſchen Bahnen ver⸗ kehren wie ſonſt. Fur das Verweilen des Publikums auf der Straße nach 8 Uhr iſt eine Legitimation des Arbeiter⸗ und Soldatenrates notwendig. Infolgedeſſen iſt es noch nicht ſicher, ob die Theater heute Abend ſpielen können. Die Schutz⸗ mannſchaft von Groß⸗Berlin hat ſich heute vollſtändig zum Dienſt geſtellt; auch die Kriminalgtizei und die Beamten des inneren Dienſtes der Polizeiprändien Groß⸗Berlins baben faſt überall ihren Dienſt wieder aufgenommen. In den Markt⸗ hallen entmickelte ſich heute früh ein reger Verkehr, doch be⸗ wegten ſich die Käufe ſeitens des Publikums in normalen Grenzen. Die Zufuhr der letzten Tage ſcheint genugend zu ſein. Die meiſten Geſchäſtshäuſer und die meiſten Lebens⸗ mittelgeſchäfte wurden wieder geöffnet, dageden ſind noch einige große Reſtaurants geſchloſſen. Der Börſenvorſtand beſchloß nach kurzer Beratung, die Börſe mit Rückſicht auf die noch ungeklärten Verhaliniſſe auch heute noch geſchloſſen zu halten. Bei den Verliner Großbanken wickelte ſich der Verkehr heute Vormittag in durchaus geordneten Vabhnen ab. m. fiöln, 11. Nov.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Berlin: Die beutigen Berliner Morgenzeitun⸗ gen veröſſentlichen eine Reihe von Aufrufen der neuen Negierung, die zur Ordnung mahnen und die Wieder⸗ aufnahme ſeder Arbeit für morgen anordnen. In der Stadt Berlin ſelbſt ie es im Laufe des geſtrigen Tages noch vielfach zu Schießereien gekommen, weil ſich in einzelnen Vezirken des Zentrums noch monarchiſch geſinnte Soldaten verſchanzt haben ſollen. Tote ſoll es dabei nicht gegeben haben, wenigſtens wied in den Blättern, auch im „Vorwärts“, nichts davon nerichtet. Im übrigen beſchäftigen ſich die wenigen Morgenblätter, die erſchienen ſind, mit den Waffenſtillſtandsbedingungen. Selbſt der„Vorwärts“ be⸗ zeichnet ſie als furchtbar, es ſei aber nach dem vollſtändigen Zuſammenbruch des alten Syſtems nichts anderes übria ge⸗ blieben, als ſie anzunehmen Um ſie ehrlich zu erfſllen. miiſſe man eine geordnete Realerung haben. Aufgabe der neuen Regierung wird es ſein, einen raſchen und mög⸗ lichſt guten Frleden zu ſchließen. Die„Poſt“ und die „Deutſche Tageszeitung“ führen aus, daß durch dieſe Bedin⸗ gungen die Entehrung und Verſklavung Deutſch⸗ lands beſiegelt ſei. Viederaufnahme der Arbeit in Eſſen. Berlin, 11. November.(Von unſerem Berliner Büro.) Die B Z. meldet aus Eſſen Keute wurde auf den Krupy⸗ ſchen ſowie auf allen übrigen hieſigen Betrieben, in denen ſeit Samstag gefeiert wurde, die Arbeit wieder aufge⸗ 2 aeee Der Sonntag iſt im Induſtriegebiet ruhig ver⸗ ufen.. der weißrutheniſchen und der Kaiſer Wilhelm in Holland. Amſlerdam, 10. Nov., Mitternacht.(WTB. Nichtamtl.) Aus zuverlöſſiger Juelle verlautet, daß die horländiſche Negierung die Internierung des Kaiſers be⸗ ſchloſſen habe. Der Kaiſer befindet ſich noch in Eysden, 105 wird morgen 8 Uhr 15 Minuten nach Niddachten ab⸗ ohren. Aus dem Haag, 11. Nov.(WTB. Nichtamtl.) Holländiſche Blätter melden: Heute früh 7 Uhr trafen in Eysden ar der Straße von Viſe 10 Autos mit dem kaiſerliche Wappen ein. Die Inſaſſen waren der Kaiſer, de Kronprinz, Generalſeldmarſchall von Hindenbure mehrere Offiziere und Hoſwürdenträger. Sie verließen Spa um 5 Uhr morgens und fuhren über Verviers und Ba! tico. Um 8 Uhr morgens traf in Cysden der Hofzug mit Ar⸗ chiven und dem Perſonal des Großen Hauptquartiers ein Die Autos wurden auf Waggons geladen und mit der Eiſen⸗ bahn ſetzte der Kaiſer und ſein Gefolge die Fahrt in nörd⸗ licher Richtung fort.— Eine andere Meldung beſagt, daß der Kaiſer und die Kaiſerin, der Kronprinz und Ceneralfeldmarſchall von Hindenburg mit Gefolge, im ganzen 51 Perſonen, an der Grenze ankamen.— Nach einer Meldung des Handelsblad aus Maastricht ſoll der Kaiſer mit einem Teil ſeines Stabes und der Hofhaltung beute früh bei Eysden über die Grenze gekommen ſein, nach einer anderen Meldung im Kaſtell Nuzddachten bei Arnhein abgeſtiegen ſein.— Le Nouvelle im Haag meldet, daß die deutſche Garniſon in Lüttich gemeutert, alle Offiziere abgeſetzt und die rote Flagge an verſchiedenen Stellen gehißt babe. An verſchiedenen Stellen hätten ſich bereits belgiſche Fahnen gezeigt. Kronprinz Ruprecht und das Gene⸗ neralgouvernement ſollen auf der Flucht ſein. Berlin, 11. Norember.(Von unſerem Verliner Büro.) Die Meldung der holländiſchen Blätter. daß Hinden burg ebenfalls in Holland eingetroffen ſei, widerſpricht die Mittei⸗ lung des.⸗ und.⸗Rates, wonach Hindenburg ſich ihm zur Verfügung geſtellt habe. Auch bezüglich der Kaiſer in ver⸗ lautet von anderer Seite, daß ſie ſich noch in Deutſchland be⸗ finde. Sie ſei ſchwer erkrankt und die Kronprinzeſſin mit ihren Kindern ſei bei ihr. Generalſtreil in der Schweiz. c. Von der Schweizer Grenze, 11. Nov.(Priv.⸗Tel. g. 1 Die„Züricher Morgenzeitung“ meldet: In der Schweiz iſt der General reik proklamiert worden. Das Oltener Aktions⸗ komitee erhebt gegen das Truppenaufgebot Proteſt. Es fordert die Arbei er im Wehrkleide auf, ſofort den Gehorſam zu ver⸗ weigern, ſobald ihnen beſohlen wird, ihre Waffen gegen das Volk zu richien. Es fordert die ſofortige Aufhebung der durch nichts zu rechtfertigenden Gewaltmaßnahmen der bürgerlichen und militäriſchen Diktatur. Steigerung der innerpolitiſchen Spannung der Schweiz. Berlin, 11 Nopbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Die„B..“ meldet aus Bern: Die innerpolitiſche Spannung in der Schweiz hat eine weitere Steigerung erfahren. Das Oltener Altion⸗Komitee forderte die ſofortige Zurückziehung der Trup en aus Zürich, andernfalls der Generalſtreik un⸗ befriſtet fortgeſetzt werden würde. Die Züricher Arbeiter⸗ union beſchloß mit 51 gegen 45 Stimmen die Fortſ zung des Proteſtſtreikes und verlangt die Aufhebung des Verſammlungs⸗ verbotes und die Anerkennung der ruſſiſchen Sowjetgeſandt⸗ ſch ft.— Der Bundesrat beſchloß darauf in einer heute ab⸗ gehaltenen Sitzung die Aufrechterhaltung der bisherigen Maß⸗ nahmen. Bei einer Fortſetzung des Streiks ſoll der gewalt⸗ ſamen Schließung der Geſchäfte nötigenfalls mit militäriſcher Gewalt entgegengetreten werden. Die Sowjetregierung wird nicht anerkannt und verläßt Montags Bern. Ktiegsausſchuß der deutſchen Laudwiriſchaſt Der Kriegsausſchuß der deutſchen Land⸗ wirtſchaft erläßt folgenden Aufruf: Die Ernährung des deutſchen Volkes iſt aufs ſchwerſte geſährdet, wenn Unruhen auf dem Lande ausbrechen. Ihrer Aufrechterhaltung ſtehen ſchon jetzt die größten Schwierig⸗ telten entgegen. Sie werden bei Eintreten der Demobilmach⸗ ung und bei Rückkehr der Truppen in außergewöhnlichem Maße ſich noch ſteigern. Es iſt ſetzt oberſte Pflicht aller Be⸗ gzörden wie aller Teile der Bevölkerung, unſere Ernährungs⸗ tertſchaft uim Intereſſe des Volksganmzen in vollſtem Umfang⸗ auſrechtzuerholten. Inde Störung der Oidnung auf dein Lunde muß mit Alen Mitteln verhindert werden. Soll die Landwirſſchaft lieferungsſähig bleiben, ſo muß die Sicherung ihrer Betriebe voll gewährieiſtet werden. Dieſe Aufgabe fällt Wmerſter Linie den Behörden zu: ſie kann aber vur erfolgreich durchgeführt werden, wenn auch die Landwlrtſchaft ſelbſt durg ſofortige Bildung von Orts⸗ oder Gemeindeausſchüſſen für den übtigen Schntz ihrer Betriebe. und der geregelten Lieferung ſo⸗ wie für die tatkräftige Abwehr aller eigenmächtige Eingriffe in dieſelben ſorgt. Jedes Zuwarten kaun verhängnisvoll werden. Wir fordern deshalb die landwirtſchaftliche Bevölkerung auf, ſofort mit der Bildung ſolcher Orts⸗ und Gemeindeaus⸗ ſchüſſe vorzugehen. Dieſe Ausſchüſſe mütſſen gebildet werden — —— —— ——— 1 Maunheimer General-Anzeiger. Abend⸗ Ausgabe.) Montag, den 11. November 10 4 n t anzuel Z. Setke. Nr. Sx. von Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Sie müſſen getragen[Nationen die größte Diaſpora, was mit ihrer Eigenſchaft als Carteimitglieder und Wtitglieder des eee ſein von dem Vertrauen aller ländlichen Kreiſe; ſie dienen Kulturbri dieſer Gebiete zuſamm nhängt. Wohnen doch]der Großherzog zwar als verfaſſungsmäßig nich leiner Sonderorganiſation und treten außer Wirkſamkeit, ſo⸗ bald die derzeitige Notlage beſeitigt iſt. Auch die Zuziehung von Vertretern der nichtlandwirtſchaftlichen Bevölkerung iſt dringend erwünſcht. Die Orts⸗ und Gemeindeausſchüſſe haben bei der aus⸗ gieb gen Erfaſſung der für die Geſamtheit erforderlichen Lebens⸗ mittel, wie beſonders auch bei der nachdrücklichen Bekämpfung des unheilvollen Schleichhandels mitzuwirken. Sie ſollen auch dafür Sorge tragen, daß die landwirtſchaftlichen Betriebe, die zurzeit ohne Leiter ſind, zum Zweck ordnungsgemäßer Weiterführung der Wurtſchaft beraten und unterſtützt werden. Sie ſollen gleichzeitig eine Hilfsorganiſation bilden zum Schutze der Perſonen und zur Sicherung des Eigentlums. Sie ſollen guch nach der Rückkehr der Truppen bei Lohnſtreitigkeiten und bei Fragen, die das Arbeitsverhältnis betreffen, eine ausglei⸗ chende Tätigkeit entfalten. Bei der Begründung dieſer Ausſchüſſe wird man ſich ſelbſtverſtändlich, ſoweit die Arbeitgeber in Frage kommen, in erſter Linie mit an diejenigen Mäuner zu halten hauen, die jetzt ſchon in den beſtehenden landwirtſchaftlichen Organiſa⸗ tionen, insbeſondere in den Genoſſenſchaften und landwirt⸗ ſchaftlichen Vereinen führend tätig ſind. Die Heranziehung der Vertreter aus den Arbeitnehmerkreiſen wird am beſten dieſen ſelbſt zu überlaſſen ſein, um auch den Anſchein zu ver⸗ meiden, als ob von ſeiten der Arbeitgeber ein unzuläſſiger Einfluß hierbei ausgetbt werden könnte. Wir richten dieſen Appell an die berufenen Vertretungen der deutſchen Landwirtſchaft in den einzelnen Bundesſtaaten und Provinzen mit der dringenden Bitte, mit Rückſicht auf den ſchweren Ernſt der Lage mit größter Beſchleunigung an die Ausführung dieſer Maßnahmen heranzutreten und auf dem Lande auf ſolche Weiſe einen ausgebreiteten Wohlfahrts⸗ und Ordnungsdienſt zu organiſieren. Die landwirtſchaftlichen Ver⸗ tretungen werden an ihre Einzelregierungen bezw. provinzlichen Verwaltungen mit dem Erſuchen heranzutreten haben, dieſen aus der Mitte der Landwirtſchaft freiwillig hervorgehenden Eintichtungen weitgehendſte Unterſtützung im Intereſſe der All⸗ gemeinheit zuteil werden zu laſſen. Daß bei Bildung der Orts⸗ bezw. Gemeindeausſchüſſe auf beſendere lokale Verhältniſſe entſprechend Rückſicht zu neh⸗ men iſt, braucht nicht beſonders aus geführt zu werden. Es darf angenommien werden, daß das Kriegsernährungs⸗ amt die Errichtun! derartiger Orts⸗ oder Gemeindeausſchüſſe für durchaus zweckdienlich oder notwendig erachtet und daß es weitgehendſt bei der Regelung der Ernährungswirtſchaft er Mitarbeit dieſer Ausſchüſſe bedienen wird. Kriegsausſchuß der deutſchen Landwirtſchaft: Deutſcher Landwirtſchaftsrat, Bund der Landwirte, Vereinigung der deutſchen Bauernvereine, Deutſche Landwirtſchafts⸗Geſell⸗ ſchaft, Reichsverband der deutſchen landwirtſchaftlichen Genoſſen⸗ ſchaften, Generalverband der deutſchen Raiffeiſengenoſſenſchaften, Bezugsvereinigung der deutſchen Landwirte. Wirlſchaſtliche demobil ſierung. Der Bundesrat hat durch Verordnung vom 7. November 1918 die geſetzliche Grundlage zur Durchfüh⸗ rung der wirtſchaftlichen Demobilmachung geſchaffen. Dieſe wird den Ausgleich der gewaltigen Um⸗ Wwälzung fördern, welche die Kriegswirtſchaft in der Arbeiter⸗ ſchaft verurſacht hat. Auf der einen Seite gilt es, den aus dem Heeresdienſt Entlaſſenen die Wiederaufnahme der Ar⸗ beit zu ermöglichen, auf der anderen Seite, den während des Krieges aus ſtilliegenden Betrieben in die für Heeresgerät urbeitenden Induſtrien verpflanzten Arbeitern und den neu in die Kriegsinduſtrie eingetretenen Arbeitskräften, nament⸗ lich den Frauen, andere Arbeit zu verſchaffen, ſoweit deren Beſchäftigung in den Kriegsbetrieben im Laufe der Zeit nicht Weiter ermöglicht werden kann. Da mit der Möglichkeit ge⸗ rechnet werden muß, die Umſtellung von Kriegs⸗ in Friedens⸗ wirkſchaft nicht ſchrittweiſe, ſondern mit großer Beſchleuni⸗ gung durchzuführen, überträgt der Bundesrat dem Reichs⸗ kanzler weitgehende Befugniſſe zur Erlediqung aller für eine Udnungsmäßige Durchführung der Demobilmachung nötigen Maßnahmen. Dem Reichskanzler wird ein Beirat beigegeben, der aus Vertretern von Bundesſtaaten beſteht und bei grund⸗ fätzlichen Fragen zuzuziehen iſt. Die Durchführung der Anordnungen des Reichskanzlers oder der von ihm damit beauftragten Stelle ſoll durch De⸗ mobilmachungskommiſſare erfolgen, deren Wirkungskreis von den Landeszentralbehörden für Bozirke der höheren Verwal⸗ tungsbehörde oder beſonders heſtimmte Bezirke feſtgeſtellt wird, wovel die Möglichkeit offen bleibt, dieſe Bezirke über mehrere höhere Verwaltungsbehörden verſchiedener Bundes⸗ ſtgaten auszudehnen Ebenſo iſt die Beſtellung von Staats⸗ kommiſſaren durch die Landeszentrallehörde für den ganzen Bereich des Bundesſtaates vorbehalten. Den Demobil⸗ machungskommiſſaren ſind Demobilmachungsausſchüſſe unter⸗ ſtellt, die in jedem Kommunalverbande errichtet werden, jedoch iſt guch hier eine engere oder weitere Gliederung nach Bedürfnis den Landeszentralbehörden vorbehalten. Die Vor⸗ ſihenden der Ausſchüſſe, welche Stects⸗ oder Kommunal⸗ heamte ſein müſſen, und die Mitglieder bieſer Ausſchüſſe, unter denen ſich eine gleiche Anzahl von Vertretern von Arbei!⸗ gebernu. Arbeitnehmern befinden muß, werden. und zwar letztere unter Berückſichtigung der Vor⸗ ſchläge der wirtſchaftlichen Organiſationen. Durch die Landeszentralbehörden ernannt werden, welche auch Seſchäftsgang und Geſchäftsordnung dieſer Ausſchüſſe regeln Der Reichskanzler oder die von ihm beauftragte Zentral⸗ ſtelle wird im weſentlichen allgemeine Richtlinien aufſtellen und Anregungen geben. Die von den Landeszentralbehörden er⸗ nannten Kommiſſare werden in Gemeinſchaft mit den ihnen untergeordneten Stellen berufen ſein, die wirtſchaftliche De⸗ mobilmachung einzuleiten und durchzufübren, wobei das Ein⸗ greifen in Einzelfällen Sache der örtlichen Stellen bleiben wird. — 7 der Umfang des deulſchen Sprachgebieles in Leſterreich. Vda. Der Staat Deutſch⸗Oeſterreich iſt eine Tatſache: aber ſeine Grenzen ſtehen noch nicht feſt. Am nächſten liegt der Gedante, daß der neue Staat alle diejenigen Gebiete um⸗ faſſen ſoll, in denen Deutſche geſchloſſen angeſiedelt ſind. Hier⸗ bei würden die Deutſchen in zweifacher Iunſicht benachteiligt werden. Einmal haben die Deutſchen in Oeſterreich von allen 3z. B. in Galizien 90900, in der Bukowina 170 000 Deutſche (mehr als ein Fünftel der Bewöhner des„Buchenlandes“); gibt es doch ferner übera! deutſche Enklaven wie Gottſchee in Kiain, die aus geographiſchen Gründen ſchwer dem Staate Deutſch⸗Oeſterreich angeſchloſſen werden können. Zweitens be⸗ deutet eine Regelung, die ſich nach der Kopfzahl richtet, ſchon au ſich eine Schädigung des Deutſchtums, weil die Bedeutung der Deutſchen in Oeſterreich weit über ihre Kopfzahl hinaus⸗ geht. So zahlte z. B. nach den Feſtſtellun en von Rauchberg ein Deutſcher in Oeſterreich doppelt ſo viel Steuern wie ein Tſcheche oder It liener, 4½ mal ſo viel wie ein Pole, 6 mal ſo viel wie ein Südſlawe. Immerhin wird man damit rechnen müſſen, daß ein für die Deutſchen günſtigeres Prinzip als die Abgrenzung nach geſchloſſenen Sprachgebieten nicht durchzu⸗ ſetzen ſein wird. Dann würde Deutſch⸗Oeſterreich etwa 105000 Qkm. und von den rund 10 Millionen Deutſchen, die es im Jahre 1910 in Oeſterreich gab, etwa 9 600 000 umfaſſen. Ueber 300 000 Deutſche entfallen auf die Diaſpora und die Enklaven. Wenn die Slawen ſich ſo viele Deutſche einverleiben, ſo dürfen ſie ſich auch nicht beklagen, daß mit Niederöſterreich etwa 122 000 Tſchechen, die zum größten Teil in Wien wohnen, zum deutſch⸗öſterreichiſchen Staate kommen würden. Wenn die Tſchechen daraus einen Anſpruch auf einen Teil von Wien ableiten, ſo könnten die Deutſchen mit viel größerem Recht einen Teil von Prag für ihren Staat beanſpruchen. Das geſchloſſene deutſche Sprachgebiet umfaßt folgende Länder: Nieder⸗ und Oberöſterreich mit den angrenzenden Be⸗ zirken des ſüdlichen Mähren und Böhmen(Nikolsburg, Znaim, Krumau), mehr als zwei Drittel von Steiermark bis in die Gegend nördlich der Drau, mehr als drei Vierel von Kärn⸗ ten(mit Ausnahme des. Südoſtens), ganz Salzburg, faſt drei Fünftel von Tirol mit Bozen, Meran u. Brixen, ganz Vorarl⸗ berg und außer den genannten Teilen von Böhmen und Mähren die Randgebiete Böhmens im Weſten, Nordw ſten und Norden mit Marienbad, Eger, Karlsbad, Teplitz, Leitmeritz, Reichen⸗ berg und Braunau, ferner die nördlichen Teiſe Böhmens und den Weſten Schleſiens mit Freiwaldau und Jägerndorf. Das üherwiegend deutſche Brünn iſt eine Syrachinſel mitten im tſchechiſchen Gebiet. Die deutſch⸗böhmiſchen Gebiete ſind durch den tſchechiſchen Keill von dem übrigen Deutſch⸗Oeſterreich getrennt. Im ganzen wohnen 3,5 Millionen Deutſche in Böhmen, Mähren und Schleſien, während die Zahl der Tſchechen.3 Millionen beträgt, alſo noch nicht einmal das Doppelte. Da die deutſchen Siedlungen in Böhmen ebenſo alt ſind wie die tſchechiſchen, und Böhmen all ſeine Kultur den Deutſchen ver⸗ dankt, ſo ergibt ſich, daß den Anſprüchen der Tſchechen auf die deutſchen Teile Böhmens, Mährens und Schleſiens jede Berechtigung fehlt. Ebenſo laſſen ſich die Anſprüche Italiens auf die Brennergrenze weder hiſtoriſch noch ethnographiſch be⸗ gründen; ihre Verwirklichung würde eine Vergewaltigung eines echt deutſchen Volksſtammes bedeuten. Unmittel ar an Nieder⸗ öſterreich und Steiermark grenzen die zu Ungarn gehörigen, von Deutſchen bewohnten Gebiete um den Neuſiedler See, von Preßburg, Oedenburg und Güns, ſie würden bei emer Auflöſung Ungarns ihren natürlichen Anſchluß⸗ an den deutſch⸗ öſterreichiſchen Staat finden. Baden. Das neue Miniſterium. oc. Karlͤruhe, 11. Nov. Der Soldatenrat und der Wohlfahrtsausſchuß erlaſſen an das badiſche Volk eine Kund⸗ machun!, wonach ſich geſtern eine proviſoriſche Volksregierung für Baden gebildet hat, welche die Macht übernommen hat. Sie beſteht aus folgenden Perſonen: Vorſitzender Anton Geiß, Laudtagsabgeordneter, Maunheim; Miniſterium des Auswär⸗ tigen Oberbürgermeiſter Dietrich, Landtagsabg., Konſtanz; Miniſterium für ſoz. Fürſorge Metallarbeiter Adolf Schwarz, Vorſitzender des Arbeiter⸗ und Soldatenrats in Mannheim; Miniſterium für militäriſche Angelegenheiten Landſturmmann Brümmer, Vorſitzender des Soldatenrats in Karls⸗ ruhe; Min ſterium dult Innern Dr. Ludwig Haas, Reichstagsabgeordneter, Koelsruhe; Miniſterium der Finanzen Prof. Wirth, Reichs⸗ und Landtagsabgeordneter, Freiburg; Miniſterium der Juſtiz Rechtsanwalt Marum, Landtagsabge⸗ ordneter, Karlsruhe; Miniſterium des Verkehrs Geſchäſtsführer Leopold Rückert, Karlsruhe; Miniſterium des Unterrichts Fritz Stockinger, Landtagsabgeordneter, Pforzheim; Miniſte⸗ rium für Ernährungsweſen Rechtsanwalt Trunk, Stadtrat in Karlsruhe; Miniſterium für Uebergangswirtſchaft und Woh⸗ nungsweſen Arbeiterſekretär Marzloff in Freiburg. Der Aufruf der neuen Regierung. X Karlsruhe, 11. Novbr. An die Bekanntgabe des neuen Miniſteriums ſchließt der Soldatenrat und Wohlfahrts⸗ ausſchuß folgende Kundmachung: Die neue Regierung wird eine aufgrund des allgemeinen Wahlrechts hervorgegangene Landesverſammlung darüber ent⸗ ſcheiden laſſen, welche Staatsform, ob Monarchie oder Repu⸗ blik für Baden maßgebend ſein ſoll. Ohne Nückſicht darauf, wie dieſe Entſcheidung ausfällt, ſoll Baden für die Zukunft ein Beſtandteil des Deutſchen Reiches bilden: Wir fordern das badiſche Volk auf, den Anordnungen der neuen Regierung Folge zu leiſten und die Ruhe und Ordnung zu bewahren. Die Beamten bleiben in ihren Stellungen und haben in treuer Weiſe ihre Pflicht zu erfüllen. Die Soldaten werden aufgefordert, in die Kaſernen zu⸗ rückzukehren und den dienzlichen Anforderungen zu gehorchen, ſoweit ſie nicht für den Soldatenrat in Anſpruch genommen werden. Nur wenn dieſem Rufe Folge geleiſtet wird, iſt es möglich, Ordnung und gute Verpflegung durchzuführen. Für deu Soldatenxat unterzeichneten den Aufruf: Brümmer und Weſer; für den Wohlfahrtsausſchnß: Stadtrat Saner, Abg. Rebmann, Gewerkſchaftsſekretär Erſing und Stadtv. Baſchang. Eine Kundmachung des Großherzogs. fKlarlsruhe, 11. Nov. Am Sonntag hat der Großherzog dem Soldatenrat und dem Wohlfahrtsausſchuß folgende Mit⸗ teilung zugehen laſſen: „Der Großherzog begrüßt es lebhaft, daß nach Ihrer aller Anſicht Baden unter allen Umſtänden ein Beſtandteil des Deutſchen Reiches bleiben ſoll. Die Errichtung einer pro⸗ viſoriſchen Regierung lediglich durch in Karlsruhe wohnende nen, will jedoch in Anbetracht der durch die Zeitumſt 10 ſchaffenen beſonderen Lage einen Widerſpruch gegen ni abſichtigten Maßnahmen nicht erheben. Folgenweiſe der Großherzog lediglich Kenntnis von der Errichtun a en proviſoriſchen Volksregierung und der Abſicht der alannt einer verfaſſunggebenden Verſammlung. die! Asblat Der Großherzog gibt ſich der Hoffnung hin, daß a. Wn viſoriſche Regierung ihr Ziel, unſerer gellebten Heim un und Ordnung zu erhalten, erreichen möge. öul aſſen Seine Königl. Hoheit haben geruht, die gegenn en Miniſter in Gnaden ihrer Aemter zu entheben und in einſtweiligen Ruheſtand zu verſetzen.“ litre Prinz Max von Baden in Karlsruhe. h Karlsruhe, 11. November.(Priv.⸗Telegt.) 9 herige Reichskanzler Prinz Max von Baden, der geſte cdelh Be Berlin verlaſſen hat, iſt in den Abendſtunden in befad 0 Das Herzogspaar von Braunſchweig 100 Herzogspe aunſch Nahedefe 9 Palais 9 ia eingetroffen. in Begleitung des Prinzen Max, der von der mandantur in Karlsruhe begrüßt und in ſein wurde. 0 8 u. Karlsruhe, 11. Nov.(Priv.⸗Tel) Die meihe un proviſoriſche Regierung, ſoweit ihre Mitglie flei n Stunde in Karlsruhe anweſend waren, hielt geſtern 1. Leh Rathausſaale unter Vorſitz des Miniſters des Jur ig Haas ihre erſte Sitzung zur Erledigung der nolwe n Fragen ab. Ihr wohnten auch die Chefredakteure der e ruher Zeitungen bei, denen durch die neue Regierung dingt Preßfreiheit zugeſichert wurde. Seitens waee treter der Karlsruher Tageszeitungen ward hierzu an 1 0 wie das Vertrauen des Volkes zu ſeiner Preſſe unwan zi 17 10 5 u1 aſe 8 58 Der Miniſter Dr. Haas gab unmittelbaz nach der proviſoriſchen Regierung dieſe dem neuen Reche Ebert in Berlin telefoniſch bekannt. Abenes 6 n einc Veſprechung beim ſtellvertretenden kommandieren ahel 5 neral, wo der neue Miniſter für militäriſche Angele 0 Bruemmer fo tan die Gegenzeichnung der Verſigun 1 Generalkommandos übernimmt, damit der geſamte 3 1* Apparat auf ſolche Weiſe von Vertretern des Soldal!“ U kontrolliert, ohne Störung weiter arbeiten kann. me ſ b. Karlsruhe, 11. Nob.(Prio.-Tel.) Heute muche 4 Uhr fand in Karlsrube eine Geſamtſitzung der 50 1 r* aller badiſchen Soldatenräte ſtatt, w i 6 Uhr nachmittags das geſamte Miniſterium zum eaſlede cot im Anſchluß ſeiner von auswärts kommenden Mital ſammentritt. 0 Letzte Meldungen. Die Weſtmächte und die Revolution. 16 e. von der ſchweizeriſchen Grenze, 11. Nop,(ef In unterrichtelen politiſchen Kreiſen der Schweiz 5 ein Uebergreiſen der revolutionären Bewegung aug g ſa0 reich und Deutſchland nach den Ländern der Weſtm ſeh 10 + durchaus im Vereich der Möglichkeit liegend, verhehlt i nicht, daß ſich umſtürzleriſche Stömungen bei den 0 lal i0 alliierten Heeren naturgemäß ſehr viel ſchwerer u ſamer durchſetzen werden. Wenn auch Gerüchte davon ſprechen, daß ſich in fl franzöſiſchen Armteteilen oder in der engliſchen Flole tionäre Strömungen bemerkbdar machen, ſo müſſen degg ſ richte mit der größten Vorſicht aufgenommen werde f keinem Zweifel unterliegen, daß Foch und die Allücg 10% unverſucht laſſen werden, um aufkommende umſt Bewegungen in den Armeen der Alliierten mit aller zu unterdrücken. „„75 —— Der Kalſer nicht interniert. 9 EBertin, 11 Noobr.(Von unſerem Berline, feh, Die holländiſche Meldung über die Internlerung 110 ren Kaiſers in Holland beſtätigt ſich einſtweilen N Foriſchreitende Auflöſung in der italleniſchen Ar + 0 t. Bon der Schwpelzer Grenze. 11. Nob.(Prioe. Die„Züricher Morgenzeitung“ erfährt aus Onnsb U der italleniſchen Armee macht der Auflöſun a 55 0 8 Fortſcheltte. Die italieniſchen Soldaten erklärteg ſei Friede und ſie gingen ebenfalls nach Hauſe, wie du 0 recher. In der dritten italieniſchen Armee ver w eagen 0 die Soldaten den Gehorſam. Auf die ſechſte ite ffel U Armee hat die Auflöſungsbewegung beſonders übermen be⸗ nachdem ſie den Auflöſungsprozeß bei den Oeſtertel merkt hatte. — Die revolufiondre Bewegung in der Schwelr 9 80 k. Don der Schweljer Grenze, 11. Noy.(Prio⸗Tegea 10 Laut Schweizer Blättern hat die Schweizer Bundes Beu, b0 anläßlich der drohenden revolutlonären ſzehorg N gung in der Schweiz weitere Truppen 25 ſac 8 Zürich, Bern, Baſel. Genf und andere Stahecſ 0 unter verſtärktem militariſchem Schutz. Die volſeſche Bewegung iſt überall ſtark durchgedrungen. Zu f Zwiſchenfällen iſt es bisher aber nicht gekommen. U Vittor Adler geſiorben. 5 a UBerlin, 11. November.(Von unſerem Berlin del ſhe Der deutſch⸗öſterreichiſche Führer Biktor Adle Wwien eben bei der deutſch⸗öſterreichiſchen Revolution n Ausw leitende Rolle ſpielte und zum Staatsſekretär des gen ernannt worden war, iſt plötzlich geſtorben Das Ergebnis der neunten Kriegsanleiht, Bl JBerlin, 11. November.(Von unſerem Berli; 5 Von ſehr gutunterrichteter Seite wird uns mitge gittte Ergebnis der neunten Kriegsanleihe 10 überſteigt. Kleinere Zeichnungen ſtehen noch die Feldzeichnungen, für die die Zeichnungsfriſt us gelaufen iſt. r ˖˙——— + — ——— eltt 300 m. Köln, 11. Nov.(Pr.⸗Tel.) Die Kölniſche— 11 meldet aus Wien: Die Wiener Blätter nebmen gemeſe marſch der bayerlſchen Truppen im a nnGanthlcher auf.Die Bayern exteichten G. und Gaſtein. Die Engländer ſind in Slovenien 91 Bromberg, 11. Nov.(WTSB. Nichtamtlich.) Solbe berg und Graudenz haben ſich Arbeiter⸗ und gebildet. —— ̃ Mannheimer Ger ral-Anzeiger. Abend- Auagube.) Nr. 527. 3. Seite Aus Stadt und Cand. 11 Die Bewegung in Mannheim. Man war uns nicht mehr möglich, auf die andern beiden kun achungen des Arbeiter⸗ und Soldatenrates im Wiit⸗ 1 aufmerkſam zu machen. Von großer Wichtigkeit iſt 1 8 ung, welche zur Aufrechterhaltung eines gere⸗ ſen kraßenverkehrs und der öffentlichen Sicherheit borden iſt. Darnach iſt u. a. angeordnct, daß jugend⸗ dnen unter 18 Jahren(nicht 16 Jahren, wie N gelan mitteilten), ſowie Kindern das er Straße von abends halb bis morgens 7 Uhr verboten iſt nihang iſt bereits geſtern Abend durch die Vollzugs⸗ uo Vellimmthelt und Gewiſſeuhaftigkeit zur Anwen⸗ ſedelangt Es wird gut ſein, wenn alle Beſorgungen durch ſe, durunnehr in den Tagesſtunden erfolgen, damit Eltern geninder ſich keine Beſtrafung zuziehen. Aber auch bendlichen Perſonen, bei denen nicht zweiſelsfrei feſt⸗ 15 ſie das 18. Lebensjahr Aberſchritten haben, werden Mund, die Berſügung genau zu beſolgen. Wenn berufliche 0 zwingen, in der Sperrzeit die Straße den, ſo wird es gut ſein, weun vom Arbeiter⸗ 1 oldatenrat ein Nuaw ele verlangt wird. * lüsſtellung eines derartigen Ausweiſes wird ſicherlich 1be n Wege ſtehen. Im übrigen iſt es gut, daß die Kin⸗ 0 keladendlichen Perſonen endlich mal bei hereinbrechen⸗ mükelheit von der Steaße verſchwinden. Es iſt ſchon lange en. 7 allen denjenigen, die Verantwortlichkeitsgefühl be⸗ allzulange lärmende Treiben der Jugend auf Stra⸗ ſe Platzen mißſällig beobachtet worden. Die Todes⸗ Wowird bei Vorng jeder gewalttätigen Handlung igen ie Plünderung, Raub, Mord 55 A- und.⸗R. auf dieſe Weiſe Pnebnerſchaft v ewalttätigkeit zu ſchützen fucht. khede iſt aber auch rnung vor jeder Hamſterei, de Haelte Lebensmfffelverſorgung hindert. Der Anſturm ˖ ber derläden muß am Samstag recht arg geweſen ſein. enle Aalier, gilt es, Beſonneuheit zu wahren, nicht den Kopf 4 + Nagen. Die Geſchäfte dürfen unter keinen Umſtänden nabenngsniittel über die aufgerufenen Marken hinaus ſet lef Wer nicht ganz genau die Vorſchriſten befolgt, hat Abang des Geſchäfis zu gewärtigen. ber geſtrigen Sonderblatt wurde bereits mitgeteilt, daß r etrigen Sitzung des Arbeiter⸗ und Soldatenrates die d ulung der Republik für Baden beſchloſſen e einſtimmig angenommene Enſchließung hat ortlaut:„Der Arbeiter⸗ und Soldateurät der lannheim ſchlägt den bereits gebildeten oder in Bil⸗ ce kiſfenen Arbeiter⸗ und Soldatenräten der größeren em Städte vor, ſofort die nötigen Schritte zu kun, um be als ſozlaliſtiſche Republik 30 proklamieren eildung einer Volksregierung in die Wege zu leiten.“ ees 10 Nr 8 er wurde beſchloſſen, vor allem die Nahrungs⸗ ſlorſo rgung der Bevölkerung ſicherzuſtellen. ſen haf mik den hierfür in Betracht kommenden In⸗ * erbindung zu treten. Ebenſo wurde ein Preſſe⸗ 5 Nct dem Redakteur Herrmann von der„Volks⸗ rſieht. ſunen Vollzugsansſchuß, der, wie gemeldet, aus zehn Whän. ge drei Vertretern der Mehrheitsſozialiſten und der ügigen und vier Vertretern des Militärs beſteht, wird Aier um die Wiedereinrichtung der elektriſchen ubeleuchtung bemühen, eine ſehr vernünftige Maß⸗ zur Erhöhung der Sicherheit weſentlich beitragen dur gerſtenung von Obſtbrannkwein ſt Karlsr. Ztg.“ halbamtlich: Nach der Bekanntmachung i⸗ für Genüſe und Obſt vom 5. Juli 1917(Staatsan⸗ nde, Nr. 188) dürſen Obſt, Obſterzeugniſſe aller Art und don Obſt gewerbsmäßig zur Branntweinherſtellung nicht che erden. hiervon ſind nur Brennkirſchen, 2 Kirſchen, die ſich zum Genuſſe im rohen Zuſtand nicht 0 beabtderdem können von der badiſchen Obſtverſorgung(Ver⸗ bem Mieilung in Karlsruhe, FFriedrichsplag 11) Ausnahmen Gen rsanperbot für Obſt zugel ſſen werden, das zum menſch⸗ legunnuß untauglich iſt und wegen ſeiner Beſchaffenheit zur Wleiche don Marmelade nicht verwendet werden kann, unter 0 don Vorausſetzungen auch für Obſterzeugniſſe und Rülk⸗ 1 um Obſt. Sämtliche Geſuche um die Crlaub⸗ Aian Brennen von Ob ſt, Ohſterzeugniſſen und and ob deen von Obſt müſſen die Brenner und Stoffbeſitzer. ſol, as Brennen gewerbsmäßig oder nichtgewerbsmüßig ge⸗ in Zukunſt ausnahmslos zunüchſt mündlich beln — Aam gtwein nach Verſicherung des Antragſtellers ausſchließ⸗ eſerbrauch in ſeinem eigenen Haushalt beſtimmt, ſo be⸗ daler weiteren Brennerlaubnis der Badiſchen Obſtverſor⸗ 5 aber die Prüfung des Antrags durch den Steuer⸗ 5 die Ausbeute vorausſichtlich mehr als 10 Liter Alkohol ſſchen⸗ ſo hat der Antragſteller zunächſt die Genehmigung * Obſtverſorgung zum Abtreiben der Rohſtoffe einzu⸗ eidleſem Zweck erhält er vom/ Steuererheber einen Vor⸗ An dem ſchrilllichen Geſuch, den der Antraaſtellen auszu⸗ klendann unmittelbar vortofrei an die Badiſche Obſtverſor. rt Den muß. Die Stenereinnehmereien werden in Fällen le Abfindungsanmeldungen erſt dann entgegennehmen, ae 1 ſchriftliche Erlaubnis der Badiſchen Obſtverſorgung Buwen aus Kleinbrennerelen und aus Obſtbrennereien Karfner nur an die Sammelſtelle der Reichsbranntwein⸗ Wer drube(Roonſtr, 15) oder nach deren Weiſungen ab⸗ dem Verbot zuwider Obft, Obſterzeugnſſſe und Rück. s Doſt zur Branntweinterſteuung verwendet, hat Ge⸗ Nieſer zu einem Jahr und Geldſtrafe bis zu 10 000 Mark oder 0 Strafen zu gewärtigen. 1 Ne Lertragung der Grundbücher au die Amksgerichte. Wie „or wurdehendlungen des letzten Landlags noch erinnerlich ſein ete m damals die Pebertragung der Grundoücher brach tsgerichte lebhaft beſprochen. Eine Reihe Abgeord⸗ ſich dagegen aus. Der due Dr. Düringer „ 88 ͤVTT 7 2 U ſunale daß die Negierung in dieſer Angelegenheit noch Wbelagt en Entſchlüſſe iſant habe. Wie nun ſetzt bekannt dien Alhlie das Juſtiminiſterium erneut mit dem Plan, die een Crung in Vaden den Amtsgerichten zu übertragen und dees dus üchern auch die Vermeſſungswerke und die Lager⸗ durget Ralhäſern in die Aimtsgerichle zu verlegen. Gegen Pnter beſſe beſtehen bei den babdiſchen Siadten die Gemeinde 10 05 zen, ſehr ernſte Vedenken. Die Städte der Städte⸗ en deshalb an das Juſtizminiſterium das Erſuchen ge⸗ Eine 8 580 vorbringen. Ergibt ſich bei Prüfung des Antragz, AVWannsbeute höchſtens 10 Uter Altohol betragen wird und e kichtet, die Grundbuchführung ebenſo wie die Vermeſſungswerke und Lagerbücher bei den Gemeinden zu belaſſen, namentlich aber die ſtädliſchen Grundbuchämter, ſoweit ſolche beſtehen, zu erhalten. * Dom 9 Roten Kreuz. In der letzten Sitzung des Roten Kreuzes in Karlsruhe, welcher auch die Großherzogin⸗ nen Hilda und Luiſe anwohnten, wies der Vorſitzende, Ge⸗ neral Limberger auf die Exeianiſſe der letzten Monate hin und gab ſeiner Fleude Ausdruck über die Ernennung des Ehrenvor⸗ ſitzenden des badiſchen Roten Kreuzes, Prinzen Max, zum Reichskanzler. Sodann beglückwünſchte der Vorſitzende Exz. von Chelius und Geh. Rat Mäüller zur Verleihung des Eiſernen Kreuzes am weiß⸗ſchwarzen Ban e. Mit beſonderer Genugtuung und Dankbarkeit erwähnte der Vorſitzende die Tätigkeit der im Roten Kreuz⸗Dienſt ſtehenden Perſonen in den Lazaretten; für ihr treues Aushalten und ihre Opferbere tſchaft gebühre allen Frauen und Mädchen Bewunderung. Großher zogin Luiſe über⸗ mittelte den Sitzungsteilnehmern die Grüße der Königin von Schweden und ſagte herzlichen Dank für die vom Vorſitzenden aus⸗ geſprochenen teilnehmenden Worte. Schwerſte Zeiten ſejen herein⸗ gebrochen, ſo ſagte die Großherzogin, aber mit ihnen habe ſich auch das unerſchütterliche Vertrauen weiter gefeſtigt, daß Gott Deutſch⸗ land nicht verläßt. Sodann wurde mitgeteilt, daß der bisherige Leiter der Hauptſammelſtelle, P ivatier Prinz. infolge geſund⸗ heitlicher und geſchäftlicher Verhältniſſe ſein Ehrenamt niederlegte. Zu ſeinem Nachfolger wurde Herr Baumann beſtimmt. Von den Frauen in Gotenburg iſt wieder eine größere Gabe eingegangen und zwar je 1000 M. für die Schweſternſammlung und für die Weihnachtsſammlung. Verein Rechtsſchutzſtelle für Jrauen und mädchen. Es kann nicht oft genug betont werden, daß jeder Ladung zu einem beer Termin Folge zu leiſten iſt, auch wenn man meint, die ngelegenheit durch private Abmachungen erledigt zu haben. Wenn 5 B. Vermieter und Mieter beim Mieteinigungsamt waren, hat der Mieter eine Friſt erhalten bis zum Auszug. Wenige Tage vor Ablauf der Friſt macht der Vermieter trotz des ergangenen Be⸗ ſchluſſes des Mieteinigungsamtes eine Räumungsanklage anhängig. Der Mieler ſtützt ſich auf die ergangene Entſcheidung des Miet⸗ einigungsamtes und geht nicht zum Termin. Dadurch ergeht Ver⸗ ſäumnisurteil und der Mieter hat die Gerichtskoſten zu tragen. Dabei können ihm noch weitere Nachteile entſtehen, wenn er gegen dieſes Verſäumnisurteil nicht rechtzeitig Einſpruch erhebt. Darum komme man in allen zweifelhaften Fragen rechtzeitig zur Rechts⸗ ſchutzſtelle. Sprechſtunden: Montags, Donnerstags und Frei⸗ tags von 5 bis 7½ Uhr im alten Rathaus, Zimmer Nr. 12. Mitt⸗ wochs von 4½ bis 3% Uhr in der heiniſchen Gummi⸗ und Zellu⸗ lold⸗Fabrik, Gummiſtraße in Neckarau. pp. Marktwanderung. Erfreulicherweiſe war der heutige Markt, namentlich von der Pfalz, recht gut beſchickt. Die Nachfrage war auch ſehr lebhaft und man konnte an dem, was und wieviel gekauft wurde, ſehen, daß es vielen Hausſrauen weniger um die Deckung des ſofortigen Bedarfs zu tun war, als um Wintervorräte. So waren es namentlich Gelberüben und auch weiße Rüben, die in größeren Mengen gekauft wurden. Um das ſtädtiſche Rotkraut riß man ſich wieder, auch Wirſing war ſehr begehrt. Svinat zn 25 un) 30 Pfg. war genug da, auch Meerrettich gab es viel. Wenig An⸗ klang fand Blumenkohl und Roſenkohl, welch' letzterer heule.70 Mk. das Pfund koſtete. Das Angebot in Lauch und Sellerie war 1655 auch von dieſen wurde viel zum Einſchlagen gekauft. Einen rtikel, den man bislang nur in ganz geringwertiger Beſchaffenheit auf dem Markte ſand, ſah man heute in erſtkſaſſſorr Qualität: Jwie⸗ beln. Im erſten Augenblick tut es weh und ſtimmt eineg hitter, wenn man daran denkt, daß erſt jetzt dieſe Zwiebellager gebffnat merden, während man noch vor wenig Tagen auf dieſen Zwiebel⸗ ſäcken ſaß und eine noch günſtigere Konjunktur abwartete. Aber es iſt ſetzt nicht Zeit, mit der Vergangenheit zu rechten, freuen wir uns, daß man auf dem Lande zur Einſicht zu kommen ſcheint.— Es gibt noch immer Pilze zu kaufen, das Neueſte ſind Totentrom⸗ peten. Der Preis von 1 Mark, der dafür verlangt wurde, iſt aber entſchieden zu hoch. Mit Eicheln ſcheint es vorüber zu ſein. Na Käſtanjen ſucht man noch immer vergeblich. Nüſſe tauchten ma wirder auf, aber bei ſolch hohem Preis finden ſich kaum Liebhaber. — Mit dem ſtädtiſchen Nolgeld gibt es noch immer Anſtand. Die Maxdörfer und Schifferſtädter Lieferanten nehmen das Geld jetzt an, aber die Zeistämer Bauern können ſich dazu noch nicht ver⸗ ſtehen, weil man es ihnen im dortigen Bezirk nicht abnehmen wolle. Es wäre unbedingt erforderlich, daß man ſich dieſerhalb mit dem Be⸗ zirksamt Germersheim ins Benehmen ſetzt. Polizeiberichl vom 11. November. Selbſtmord beging aus Liel eskummer eine 26 Jahre alte ledige Buchhalterin von hier, indem ſie eine giſtige Flüſſigkeit trank, welche ihren Tod herbeiführte. 15 Il. Ein 21 Jahre alter Taglöhner geriet am 8. d. M. in einem Fabrikberrieb in der Frieſenheimerſtraße beim Holzſägen mit der rechten Hand in eine Rundſäge, wobei ihm der Daumen der Länge nach durchſchnitten wurde. Der Verletzte begab ſich ins Allg Krankenhaus. Unaufgeklärte Piebſtähle Ven noch unbekannten Tätern wurden in leßter Zeit dohier entwendet: In der Nacht vom ./10. ds Mts. aus einem Damenhutgeſchaft un G 3, 1 eine Anzahl Pelze, Kleider und Vargeld im Gefamtwert von etwa 3000.; in der gleichen Nacht nach Zertrümmerung einer Schaufeaſterſcheihe im Ladenlokal Q 1, 5/6 eine blaue geſtrelfte baumwollene Damenbluſ⸗, ein ſchwarzer Karton mit etwa 30 Stück weißen Damenſpitzenkragen verſchiedener Art, etwa 2 Dutzend geſtickte Damentaſchentliicher, teils mit bunter Kante, 2 Paar ſchwarze buumpollene Damenſtrümpfe und 3 bis 4 Paar Herrenhoſenträger im Zeſumtwerte von 472 M; in der Nacht vem 8/9. ds Mis. aus einer Stallung an der Neckur. vorlandſtraße 8 große Stalhaſen und 4 Jänſe im Werte von 100 Mark: in der gleichen Nacht durch Einteigen im Hauſe Löwen⸗ ſtraße in Feudenheim 4 Zentner Kartoffeln und ein ſchwarzgefleck⸗ ter Haſe und in: Hauſe Hauptſtraße 20 in FJeudenheim eine halb⸗ jährige welße, gehörnte Jiege' in der Nacht vom 6/7 ds Mts. aus einen! Keller im Hauſe I 7. 9 ein Faß von 40 Liter Wein. Um ſachdienliche Mitteilung eiſucht die Schuzmannſchaft. Rommunales. Bühl, 10 Nor Der VBürgerausſchuß beſchloß, ſich mit 20 gegen 17 Stimmen an einem Kimnemgtegrapheathealer, das nach dem Kriege hier errichtet werden ſoll, zu beleiligen. Die Stadt ſoll die Konzeſſion erhalten. Die Geſellſchaft, die den Betrieb übernimmt, ſoll mit einem Stammkapitak von 8000 Mark gegründet werden. Von den 40 Anteilen ſoll die Stadt 21 übernehmen, die übrigen 19 ſollen durch den Gemeinderat vergeben merden. 5Stultgark, 7. Nop. In der letzten genmeinſamen Sitzung der Gemeindekollegien wurde über die Erhöhung dear Gas⸗, Koks⸗ und Elekltrizitätspreiſe beraten, woben Nürgermeitter Sigloch unter Hinweis auf die weiter geſtiegenen Lehne, Kohlen⸗ und ſonſtigen Matexialpteiſg beantragte, mit Wir⸗ kung vom 1. Oftober an den Preis für Gas von 16 guf 20 Pfg pro Kubikmeter zu erhöhen. Zur Begründung dieſer Erhöhung wurde darguf hingewieſen, daß beim Gaswerk, abgeſeen von der Erhöhung der Kohlenpreiſe, die Gehäfter der Angeſtelllen ſich um 220 000 Mek, dis Arbeiterlöhne um 650 000 Mk., die Ausgaben für Materialien um 450 000 Mk., die Umſatzſteuer um 65 000 Mk. er⸗ lüht haben, währepd aus den Nebenprodukten 39 000 Mk. weoniger eingenommen wulden. Angeſichts der Erſchwerung der Produk⸗ tionsverhällniſſe und der, Notpvendigkeit, die ſtädtiſchen Finanz⸗ verhältniſſe auf eine ſichere Grundlage zu ſtellen, laſſe ſich die er⸗ höhung, ſo bedauerlich ſie an ſich ſei, nicht umgehen. bindung mit der Kohler preisſteigerung wird ſodann beim Koks eine Erhohung um 50 Pfg. für den Zentner ab 1. Oktoher be⸗ autragt. Die ermäßigten Preiſe für die Famitien Ausmarſchierter und für Minderbemittelte ſollen beibehalten und Her hierdurch enk⸗ ſlehende Mebraufmand dem Gaßwerk aus Miteeln der Kriegs. wohlfahrts pflege erſetzt werden; gleichzeitig ſoll die für die Minder⸗ bemittelten geltende Einkommentzgreuze vou 2900 guf 3000 zuk erhoͤbt werden. Leim Glektrlgitätswerk wird eine durchſchmittliche Echöhung der Jariſe um 20 Prozent beautragtz bei deyen igſren Verbraucheeklaſſe ſoll denmngewtäß der Kilowaltſtunndendpots von 19 auf 12 Pig erhöbt werden; eine entſbrechende Erhöhung ſollen auch die VPauſchaltarife und der Tarif der Straßenbahn erfahren. Die Erhöbung des Gaspreiſes um 4 Pfg. wurde genehmigt, die In Ver⸗ Erhöhung des Kokspreiſes um 50 Pfg. vom Gemeinderal angenom men, vom Bürgerousſchuß abgelehnt, alſo verworfeg, die Erhöhung des Eleltrizuätspreiſes von 20 Prozent genehmigt Aus dem Großherzogtum. Weinheim, 8. Nov. Der Poſtaushelfer Guſtay Klemme von hier wurde wegen unzüchtiger Handlungen an Kindern durch die Gendarmerie verhaftet. Durbach, 7. Nop. Die Weinleſe iſt hier gut ausgefallen: die Ernte ergab etwa einen guten Drittelherbſt. Ueber die Güte iſt nicht zu klagen. Die Rebbauern haben ihre Erträgniſſe zum größtenteil ausverkauft. Waldshut, 8. Nov. Leutnant Frommherz, der im Tages⸗ bericht vom 30. Oktober anläßlich ſeines 30 1 erwãhnt wurde, iſt aue Waldshut e rutz Im Auguſt 1914 zog er als Vizefeldwebel ins Feld, wurde früh verwundet und meldete ſich nach ſeiner Wiederherſtellung zu den Fliegern. Nach kurzer Auspildung kam er zum Kampfgeſchwader 1, mit dem er die 18910 nach Salo⸗ niki und Bukareſt mitmachte. Nachdem auf dem füdöſtlichen Kriegs⸗ ſchauplatz keine große Verwendungsmöglichkeit mehr war, meldete er ſich zuſammen mit Oberleutnant Bonnert und Leutnant Voß Zur Jagdſtaffel Bölke. Bei dieſer machte er ſeine erſten Kampfflüge im Frühjahr 1917 mit Oberleutnant Bonnert und Leutnant Voß. An Pfingſten 1917 hatte er fünf Gegner abgeſchoſſen. Ein Mißgeſchick, das ihn bei einer Landung ereilte, zwang ihn eine Zeitlang ſeine Fliegerei aufzugeben, bis er ſich dieſes Jahr wieder mit aller E ie und mit voller Pflichttreue ins Werk legte, um für ſein gellebles Vaterland in den Lüften zu kämpfen Vor ſeinem Eintritt in das Heer war Frommherz Studierender an der Techniſchen Hochſchule Stuttgart. * Konſlanz. 5. Nov. In Ega geriet die 18jährige Tochter des Landwirts Merkt aus eigener Urvorſichligkeit in die noch in Gang befindliche Trommel der Dreſchmaſchine. Das Mädchen erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß es ſtarb. pfalz, heſſen und Amgebung. Speyer, 7 Nov. Die Kriegsverbote ſind durch ein weiteres bereichert worden. Die Ausf hr von— Kuhdünger aus dem Bezirk einer Diſtriktsverwalt nasbehörde iſt ohne die vor⸗ hergehende Genehmigung dieſer Behörde bei Gefängnisſtrafe bis zu einem Jahr verboten und zwar für den Geſamtbereich des Regierungsbezirks der Pfalz. Landwirte, deren Grundſtücke beider⸗ ſeits der Grenzen eines Diſtrikts lie jen, haben infolge dieſer Vor⸗ ſchrift beſondere Zeitverluſte und Scherereien. / Sweibrücken, 7. Nov. Durch Gerichtsbeſchluß wurde wieder⸗ um Pirmaſenſer Leder⸗Schleichgut im Werte von über 2000 Mark eingezogen. Bei einer Zugkontrolle wurden hier in einem Abteil, in dem zwei Fraven ſaßen, ein Koffer, eine Reiſetaſche und ein Pack, alles prima Kernleder enthaltend, entdeckt. Die Infaſſen beſtritten entſchieden, Eigentümer der Waren zu ſein und überließen das werktvolle Leder, ohne mit der Miene zu zucken, den beſchlag⸗ nahmenden Beamten. Sie verloren lieber das Geld und das Leder, als ſich zur Täterſchaft zu bekennen. Pirmaſens, 7. Nov. Die ſchönen Fünfziger des Pirmaſen⸗ ſer Notgeldes haben es einem Teil der putzſüchtigen Weihlich⸗ keit angetan. Man findet ſeit einiger Zeit die meſſinggelben Miün⸗ zen, die wie„Gold“ blinken, wenn ſie mit Metallputz gewichſt ſind, am Halſe mancher holden Schönen als Broſche. Die Stadtver⸗ waltung wird über dieſen Einfall zwar kaum betrübt ſein, umſo⸗ wehr aber die Aſfbemeinpeft, die von Zeit zu Zeit in die arößte Verlegenheit mit Wechſelgeld kommt, da nach jeder Neuanfertigung don Kriegsnotgeld die Münzen bald wieꝛder unterzutauchen pflegen. Wiel Schuld an dieſer Erſcheinung trägt auch die nicht unterzu⸗ kriegende Sammelwut, die bereits einen großen Teil des Exſaßz⸗ geldes nach auswärts wandern ließ. Frankfurt, 6. Nov. Im„Frankf. Generalanz.“ befind⸗n ſich eine Anzeige, die einen wehmütigen Nekrolog auf zwei— Gänſe darſtellt. Der ehemalige Beſitzer— denn er war es einmal— teit der Oeffentlichkeit mit, daß man ihm in der Nacht zum Montag ſeige beiden Gänſe geſtohlen und ihn damit um die ganze Ma tini⸗ und Weihnachtsfreude gebracht hat. In der traurigen Erwartung, daß die kapitoliniſchen Vögel ſchon den Weg alles Irdiſchen gegangen ſiab, ruft er ihnen nicht zu:„Kehret zurück“, ſondern ſchließt ſeine öffentliche Kundmachung mit der melancholiſchen Bitte:„Die Diebe merden geheten, wengigſtens etwas Gänſefett abzugeben Hoffentlich ſind die Diebe Kavaliere und haben ein Herz im Leibel Gerichtszeitung. ) Pforzheim, 9. Nop. Der Kaufmann Nalentin Seubert aus Pforzheim hatte in einem anonymen Schreiben an das General⸗ kommando in Karlsruhe behauptet, ein Metzger werde nicht zum Heeresdienſte eingezogen, weil er an Beamte Fleiſch und · Marken liefere. Tatſächlich war der Metzger als dauernd ar verwendungsfähig ausgemuſtert worden. Das Sch verurteilte Seubert lediglich wegen zu 20 Mark ſtrafe, ließ aber ſofort deſſen Gewährsperſon, die als Zeugin auf⸗ getreten war, unter dem Verdachte des Meineids perhaften. *falſerslautern, 9. Nov. Die Frau Anna Petens 8 Baldauf, Ehefrau des Peter Petens in Imsweiler, brachte eines Tages Anfang Auguſt die Schauernachricht nach Winnweiler und erzählte ſie in einem Laden, die Franzoſen ſeten bei Mülhauſen durchgebrochen und wir härten dort 100 000 Gefangene verloren. Die Zuhörer entſstzten ſich natürlich gewaltig über dieſe Schreckens⸗ nachricht. Die Nachricht will die Frau Petens unterwegs von Kindern gehört haben. Sie wird wegen deren Verbreitung zu 8 Tagen Haft vom Standgericht verurtellt *Berlin, 3. Nov. Ein Muſterfall aus dem Reiche des heiligen Bureaukratismus kam por dem Schöffengertcht zur Exörte⸗ rung! Wegen fahrläſſiger Nahrungsmittelfälſchung war die Milchhändlerin Gertrud Schiefner angeklagt, während ſich der Milchkutſcher Friedrich Kolberg wegen vorſätzlichet Nahrungsmittelfälſchung zu verantworten hatte.— Die Angeklagte Schiefner hatte wiederholt in ihrem Geſchäft die Wahrnehmung machen müſſen, daß die ihr zugewieſene Milch ziemlich„blau“, d. h. ganz offentſichtlich mit Waſſer verpanſcht war. Sie wandte ſich ſich deshalb ſelbſt an das e Polizeirevier und teilte dort mit, daß ihr verfälſchte Mllch geliefert würde. Als man ihr dort mit bedauerndem Achſelzucken ſagte, die Polizei köane auch keine Abhilfe ſchaffen, füflle die reſolute Frau einen Topf mit der ver⸗ panſchten Milch und ging damit nach dem Polizeipräſidium. Nach ihrer Behauptung habe ihr dort ein Polizeiwachtmeiſter unter Hin⸗ weis auf den gerade herrſchenden ſtarken Schneefall geſagt, mit der Probe könne man nichts anfangen, da offenbar Schnee hinein⸗ gefallen ſei. Die Frau beruhigte ſich aber hiermit nicht, ſondern ging zur Fattſtelle, und bal hier ihr einen andern Liefsranten zuzu⸗ weiſen, da ſie ihrem jetzigen verwäſſerte Miich erhalte. Dieſes durchaus berec Verhalten der Angeklagten hatte einen unvor⸗ herſehbaren E Anſtatt daß Abhilfe geſchaffen warde, wurde gegen ſie ſelbſt ein Strafverfahren wegen Verkaufs verfälſchter Nahrungsmiktel eingeleitet. Am früßen Morgen des 26. März erſchien in ihrem Laden ein Pollzeibeamter⸗ der die übliche amtliche Probe entnahm, welche ſpäter ergab, daß der Milch 30 v. H. Waſſer zugeſetzt worden war. Die weiteren Ermittlungen ergaben, daß der Angeklagte Kolherg auf der Fahrt vom Bahnhofe zu den einzelnen Kunden die Verwälſerung vorge⸗ nommen und das dadurch erlangte Mehr an Milch zu Wucherpreiſen verkauft hatte. Vor Gericht wies der Verteidicer der Frait Sch, darauf bin, daß es doch eine eigenartige Jronie des Schickſals ſel wenn ein Menſch für ſeine Gewiſſenhoftiakeit und Cntlächkeit mit einer Anklaas bedacht werde. Das Gerſcht folgte den wüzßeren Aus führungen des Verteidigers und erkannte geden Fran Sch auf Freiſyrechung auf Koſten der Staatskaſſe. Dadegen würde der Nin⸗eklagte Kolberg zu zwej Wochen Gefängnis verurteilt. 1 Nus dem Mannheimer Nunſtleben. Thegternachricht. Wean Mangel an Arbeitskräften im techviſchen Perſonal kann der ufben der auf Pienſtag und mittpoch aueſetten Vorſtellungen von Schillers„Die Ränber“ nicht bewältigt worden. ewird desgalh em Dienſtg den 12. ds. Schillers Trauerſutel„gabale und Liene“ im Abonnement C zu kleinen Preiſen geſeben. Am Mittwoch gelangt als Volksvorſtellung Schillers„Don Carlos“ zur Aufführung. 118 —— 4. Seite. Nr. 527. Roman von Walther Schulte vom Brühl. U NMachdruck verboten.) (Fortſetzung.) Es war abends, als Juſtus den ſehnſüchtigen Brief von Käth⸗ chen empfing. Er fand erſt Gelegenheit, ihn zu leſen, als er ſich mit dem Freunde zur Nachtruhe in die Strohſchütten des Ziegen⸗ ſtalls verkroch. Beim trüben Sehein einer Later ne machte er ſich an die Lektüre, während ſich der Paclewuh unter Zeubahn und Mantel, ſowie unter einer atten Pferdedecke, den Torniſter als Kopfkiſſen benutzend, ins Stroh huſchelte und nach dem Gefährten hinüberblinzelte. „Na, hat ſie ſich getröſtet und wie gehts im Städtchen?“ fragte er, cls Juſtus den Brief geleſen hatte, ein verſonnenes Geſicht machte und dann das Schreiben mit einer gepiſſen Zärtlichkeit in der Bruſttaſche verſchwinden ließ. Juſtus ſeufzte.„Weißt Du, ſagte er,„es iſt nicht meine Art, „Briefe, wie dieſen, jemanden zu zei en, auch Dir nicht, aber wenn Du ihn leſen würdeſt, dann kriegteſt Du doch vielleicht eine beſſere Meinung von dem Mädel, als Du zu haben ſcheinſt. Auch ich hab' ihren Charakter manchmal mit einem leiſen Mißtrauen de⸗ „Krachtet und nun hätte ich ihr doch wohl manches chzubitten. Jeder Menſch hat ja ſeine Eigenheit.“ „Mancher hat ihrer mehr,“ brummte der Parlewuh.„Daß die Haupteigenheit der Deiniſsten ſehr nett zum Anſehen iſt, das dab' ich ſedenfalls nie beſtritten.“ „Und ſont? Sie iſt hall ei: Weib um Temp'rament hat ſie. Darauf iſt ſchließlich alles zurückzuführen.“ „Auch, daß ſie im Grund ihres Weſens ſo iſt, daß Du mal im einer Stunde der Erkenntnis ganz unglücklich warſt?“ „Ich muß nach dieſem Brief doch annehmen, daß es nicht nur gußerlich mu ihr iſt, daß ſie mich wirklich von Herzen gern hat. Und wenn eine einen wirklich liebt „So hat der eine noch lange nicht die Verpflichtung, eine Fliege zu ſein die auf ſüßen Leim krabbelt,“ brummte der Parlewub. „Na, einſtwerlen biſt Du hier und ſie iſt da, und es iſt viel Waſſe⸗ und Geſtein und Erde zwiſchen Euch. Meinethalben lutſch' an Deinem Brief wie an einer Zuckerſtange, bis ſie Dir den Magen verſäuert. Na, cchl.f gut, träum ſöß.“ Die kritiſchen Worte des Alten hatten doch wieder Waſſer in den Wein des Burſchen gegoſſen. Lange konnte er nicht ein⸗ ſchlafen. In alle den Aufregungen des Krieges, die er nun ſchon ſell vlelen Wochen durchgemacht, auch unter den vielen neuen Ein⸗ drücken, die auf ihn einwirkten, war das Bild der Geliebten etwus men verblaßt. Kaum, daß er ihr einige flüchtige Grüße geſandt hatte. Juftus, der Kunſiſchmied. neu ſer liege. zeigen. Schreilben kam. bach. Gefühlen beſeelt. treten ſollten. heit befliſſen hab' formiert werden. einig.“ Aber wenn er Als er zum erſten Male ſeinen Zug hinter der Front exerzieren ließ, befahl er, daß die Perlbacher geſondert an ⸗ Es waren ihrer achtzehn Mann. „Es war mir ſo ums Herz, Leute, als wenn ich die aus melner engſten Heimat mal beſonders begrüßen müßte,“ ſagte er. ſind ja wohl'ne bunte Muſterkarte. hat der eine in der Kartonnagenfabrik geſchafft, der andere hat eln Schiff friedlich den Fluß hinab geſteuert, ein dritter hat auf dem Schneidertiſch greſſen oder auf dem Schuſterſcemel oder mit dem Hammer am Amboß geſtand⸗n, wie ich wich der Kameralgelehrt Aber was wir 1˙4 cetrieben haber und welche geſellſchaftiliche St llung wir einnah nen, hier'im Felde ſind wir lichts als“daten, haben an nichts uderer zu denken, als wi: wir dem bedrbtei. Vaſe lande nütelich ſele kaͤnnen ſind richts als Kameraden, alle ven gleichen G fühlen beſerl. .der wollen dener da drüben“— und er deuten gegen die eig⸗ liſchen Stellungen hin—»einmal zeigen, daß wir nicht mit uns ſpaßen laſſen und daß wir die beſien Rruder necht ſiyd ſolch, ein em elenden Krämervolk gegenüber, und wenn die Franzoſen Revanche! ſchreien, dann ſoll ihnen unſer Hurra! noch viel kräftiger in die Ohren ſchallen. Ich denke, in dieſem Sinne ſind wir uns vollkom⸗ „Zu Befehl, Herr Leutnant,“ an'worteten die Perlbacher freu⸗ Er wollte ihr doih Vor wenigen Monaten noch Wir Pertbacher 21419 2* Nontag. ben 11. Novenber B Mannheimer General · Anzeiger.(Abend · Ausgade.) Nun cber ſtand ſie in ihrem ganzen Reiz in Gedanken vor ihm Das brachte ihm Unruhe und Hite ins Blut. auch einmal ganz ausführlich und lieb ſchreiben Darin hatte der ja recht, der ſetzt da auf Armslänge von ihm auf der Strohſchütte ſchnarchte, daß zwiſchen ihm und Käihchen ſetzt viel Land und Waf⸗ Wer konnte wiſſen, was wurde einmal zu ihr zurückfinden ſollte, wenn alles noch einmal ſo wer⸗ den würde, wie er es ſich hin und wieder geträumt hatte, nun, dann wollte er keineswegs ihren„Hampel“ machen, dann mochte ſie im Weſen geartet ſein, wie ſie wollte, er würde ihr ſchon den Herrn Und nun dachte er nur an ihre Lieblichkeit und an ihre Küſſe, und indem er mit ſolchen Erinnerungen einſchlief, wurbe ihm der jämmerliche Ziegenſtall inm Truume zum ſchönſten Hörſel⸗ berge mit allem Farbenreiz und Venuszauber. Die nächſten Tage brachten ſo viel Neues, daß er nicht zum Das Bataillon, das ſtark gelitten hatte, mußte Anſtelle des Leutnants, den er mit Mut und Aufopferung gerettet, als der mit zerſchmettertem Schenkel in der Nähe der Feinde lag, kam der jung Graf Trott aus Perl⸗ Das war den vielen aus dem Städichen oder aus ſeiner Umgebung, die bei der Kompagnie ſtanden, eine beſondere Freude. Man fühlte ſich da in Feindesland landsmänniſch vertraut, man hatte die Erinnerung an die gemeinſame Heimat und dann lebie auch in jedem ein Ehrgeiz, nicht hinter dem andern zurückzuſtehen, ſowohl an kameradſchaftlicher Geſinnung wie an Mut und Ent⸗ ſchloſſenheit. Auch der neue Leutnant ſchlen durchaus von ſolchen 0 weiter und ich denk, wir werden gute Freunde unge Mann und ſchlug den Alten auf die Achſel. grüßte er einen ehemeſigen Spie kameraden, den So gäriners:„Und Sie, Wilkens, wir haben ſo oft Näu darm mit einander geſplelt, ſetzt wollen wir gegen die beides in eins ſeln. Ja. ſa. wenn ich ſo meine Biene Geſichter ſeh', dann freu' ich mich dopnelt, daß mir me zur heimatlichen Kompagnie geglückt iſt“ u Dann ſprach er auch Juſtus an: Von Ihnen mancherlei gehört, daß Sie dem Schmied Dillmang 5 Jungen, der nun wohl auch irgendwo gegen den Fein wenigſtens noch dazu gedrillt wird, aus dem Waſſer ſe Jheen und dann die Geſchichte mit dem Splon, und daß Si nant, meinen Vargänger, mit Lebens⸗efahr gerettet brauchen Sie nur noch den betrübten Könia Albert au ſeiner Getreuen herauszuangein und gefangen das Wundertier iſt fertig. Sie zu meinem Zuge gehören. ſich doch war. bekommen. Alte. erworben? belt, Herr „Wir auskommen.“ Ich war vor Herr Leutnant dürfen wenn es ſich um etwas handel und alle Perlbacher freuten ſich ſte. daß„der vom Schloß“ in ſh „Sie huden auch nur einen Pfennig das S werden Herr Leutnant wohl deſſere rauchen und werdag gch meht damit hinter die Schloßmauer verkriechen, 9 Nortſedung Statt besondeter Anzeige. Diese Nacht verschied in ltavos nach langem mit großer Jeduld und Ersebung getragenem Leiden infolge einer rasch verlaufenen Grtppe unser guter Sohn und Bruder Heintrich Mosthaf eaud. math. uud rer. unt. LUDWIGSAFCN. Kh., den. November 1018. Carl Mosthaf und Frau Walther Mostact, Reg.- Reterender 2. Zt, Leutnant d. R. im Folde. Die Einäischerung fludet in Daves statt. Für Beileidsbesuche wird gedaukt. N2⁰⁰ 25 icos Zahn-Atelier O Helene Hcubach Sprechatunden von 9 12 u.—0 Uhr bane- Pragtslelteria 4e. Hecre K Neb.⸗ FJahnarꝭt Giegel — 47.7— Gyreqſtunòùen:-i un-= r. Jeleſon 6263. 5 tb „ Offenesteſſen Verwandten, Fteunden und Bekannten die traurige Nach- Tochter, unvergessſiche Schwester, gute gebt, duse meine ſiebe Schwigerin und Nichte frälan Sophie Thiele Sametag abend unerwartet aus dem Leben geschieden fst. In tie'stem Schmerz: Frau I. Thiele geb. Kornapp nebst Kinder u. Angehörigen. MANNHEIM, den 11. November 1918. Die Beerdi findet Dienstag nachmitia 4 Uhr von der Leichenhalle 957 Nachkalkulafion richten an Wir suchen kfür sofort oder apätor eine in der Nachkalkulatlon bewan-⸗ dorte it. Kraft aus der Automobll⸗ branche, welche in der Lage tat, solbständig Kostenanschläge sowle Abreehnuntgen für Reparaturwazen aufzustellen. Angebote mit Ang. der Gehaltsanspr., des frühesten Einteltt- termines und der Militärverk. sind zu Dautsche Last-Automobilfabrik.-G. fatingen hei Düsseldafl. Ezo⸗7 50 2 Einige N 2, 8 Pelzwaren-Haus N 2, 8 Telephan 6534 u. 6535. Eokke Paradeplatz-Kunststrabe Grodes Lager in fertigen Mänteln, Stolas, Mufen und Hüten in allen Preislagen. Bʃ1d Grobße Werkstättan fur Neuanfertigungen und Umarbeitungen Michard Kunze ⸗ Aannheim rrae — Neisende auch Frauen können ſich — 5 nachm 8 Uhr geſucht. 970b Mittelſtraſſe 100 bet Helinrich Blerbaum. Selbständ. Spengler und Installateur geſucht. 9786 Friedr. Rensch KNieinfeldſtr. 20. 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Natell, Nhelnaut. 6, IV. 8816 Seidenpinscher prachtvolles Tier. nur in gute Cände preis- wert abzugeben Aktabemleſteade 10. on 50 Mk. beſondere ent „Aber ein erhabener Moment wars doch, dieſer Der wog die üblen Folgen auf. Traume daran denken können, daß ich noch einmal m wuh gegen die briliſch⸗galliſchen Bimdesbrüder zu mürde. Und die Unkerofflzierstreſſen haben Sie ft fünfundzwanzig Jahren ſchon el zier und hab' mich ſetzt wleder in die frühere Poſition Leutnant. „Aber doch nur durch Tüchtlakelt und Selb 6 au nm ſeubervirge ſein, Und hn des ber 5b. 0 e dersca 7 ie ee üch elnzeine u an n tauft Certeree 2707% 8 J. 73 E mit wer leib er 400 e gegen monatl- ie Hald Ponn 1 deſſen 4 falle ch die 0 7 igehe al Unien, herauſt 760% d•9 Fielnd bac daleh⸗ inen ſein b 670 hätten 1 15 del, 15 e pyh ſene elle malte! 60 h. elu Sint 1 70ll 285 K. 1 D Lreiflammige⸗ Gasherd zu berlauſen dei Ehwei⸗ gert, Trattteurſtr. 44. 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