de Fin Kelbsbeeen Deranieeitch tüt polid, dr pret ostenbaum . Cotules unb den übrigen rebaktionellen detl. lr Nid-e Scf&. h6. ber, Franz Nirchet, füs Angzeten Auten&rteler. e Dr. 9150 Mann⸗ del. Arzeigei& m. b.),.ftttd, in taunbhem Draht-Abr.& eneral-Anzeiner Manndeien ene Nr 217 Cebetasheten d Nbele— Feraipreber Ab Hlasch-la Hf 7040 VBadiſche Neueſte Nachrichten Amtliches Verkündigungsblatt —e ae e One ipaln Rolonetzette für den hieſigen Begrk 40 Pf., für auswärts 0 Df, Ftman⸗ nzeigen 65 Pf, Reklamen im 2 80 finnahme chluß: Miſtagblatt vormittags 8½ Uhr, Abendblatt nach⸗ mittaqs ½, Für ànzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen und Ausgaben wiro keine Ver antwortung übernommen 215 11 eis in Mannheim und Umgebung monat ich ni.— mit Bringerloau. Dapbezug: Dierteli l. 32 einſchl Zuſtellunasgebühr. Bei der Poſt abgegolt M.70. Ernꝛſcel⸗Nt. 10 Pfg. —— !!:!:.!.. Neue Jotderungen J078. (Non unſerem Berſiner Büro.) ull F o 9 hat erſucht, duß am morgigen Mittwoch der des Verkehrsdienſtes im Felde(gemeint iſt natürlich ſenbahnpräſident) in einer Sitzung genaue A müber das geſamte Verfehrsweſen und erkehrsdienſt in den von den Alltierten beſeßten Ge. Er münſcht Auſſchluß über die Lage der Vah⸗ den Ertrag, die Veriorgung mit Schienen und Wagen. rbeitsverhällniſſe und den Materialbezug. er der britiſchen Armee nimumt an der Sihung Malor In Aachen hat ein belgiſcher Oſſizier ſämtliche Tele⸗ naulagen abgeſtellt und nur die Verbindung mit Bel⸗ Die deutſche Waffſenſtillſtandskommiſſion daa hat dagegen ſoſort Einſpruch erhoben und um den einer Verordnung gebeten, durch den ein derartiges gehen der alliierten Machte verboten wird, um das Leben erlehrsweſen der beſetten deutſchen Großſtädte nicht zu Berlin. 3. Dezbr. in beſtehen laſſen. ie deulſche Waſfenſtiaſtandskommiſſion hat gegen die udung ſchwarzer Trupren zur Veſetzung deutſcher Ge⸗ enatgiich proteſtiert. Nachdem die Franzoſen durch die von ſchwarzen Mannſchaften die Solidarität der bereits tief erſchüttert haben, krönen ſie dieſe spolink durch Entſendung ſchwarzer Truppen in deutſche gezeigt, daß die Franzoſen ihre and haben; die Ver⸗ aben das gezeigt. Das die. Schon ſeyt hat ſich nzen Freunde nicht ſeſt in der en gegen Frauen und Mädchen h namentlich den Amerikanern zu bedenken geben, die aus der Erſahrung wiſſen, daß die Schwarzen züg llos ſind, ſreie Hand haben. don der ſchweljeriſchen Grenze. 3 Dez.(Priv.⸗Tel. meldet aus Naris, daß inſolge der entſchloſſenen Hal⸗ ochs die Deuiſchen die im Waſienſtillſtandsvertrag ge⸗ aggons abliefern und daß die Ieen Wugen berells amm Freitag an der Grenze eingetroſſen Die Deſetzung des lnken Nheinufers. (Nrin.⸗Tel.) Die„Kölniſche Volks⸗ * meldet aus Genf:„Progres“ meldet: Beſeßung dee⸗ en 150000 M fisin,. Dez. Foch regelte linksrheiniſchen s, wanach Velgier die Region Düſſeldorf, Engländer Negion Köln. Amerikaner Koble en und die Pfalz beſenen. de garisruhe. 3. Dez.(Rr.-Tel.) Dle N luttes, wonach in einigen Pfälzer Ortſchafter 28 Mäd⸗ Negern vergewaltiat wurden, eniſpiicht nicht den Nach unſeren Ermittlungen ſollen in einem Orte rücken—3 Mädchen von den Ne ungen erlitten haben. Die engliſchen Frauen und die Haungerblockade. Indon. 2. Dez(WB.) Neuter. Die Vorſigende des Na⸗ Vundes für Frauuenſtimmrecht, Frau Tawcelt, Times ihre Antwort auf den Appell der Vorſitzen⸗ r deutſchen Frauenſtimmrechtsgeſellſchaft, die ſie ſhebung der Blockade gebeien hatte, mit. In ntwort bedauert ſie, daß ſie nicht in der Lage ſei, nen Appell dieſer Art an die Regierung zu richten. eklärte darin, daß der Lebensmittelmangel in der Welt verſchlimmert wurde, gegen den die n Frauen nicht proteſtiert hätten. Gemelnſame franz.-beig. Nhein- und Maaspolint. ſchwel zeriſchen Grenje. 3. Dez.(Prio.⸗Tel) Das meldet aus Paris: Der Pariſer„Temps“ berichtet o Incatré und Clemenceau wird am 8. Dezeniber dnig Albert in das wiedereroberte Stiraßburg ein⸗ % Wus bedeutet, daß zwiſchen Frankteich und Velglen künſtig emeinlame Rhein und M k leben Hierüber dürfe man ſich in Deuiſchland keinen Täuſchungen Das Schickſal der Armee Mackenſen. VBerlin, 3. Dezbr.(Von unſerem Berſiner Vüro.) er das Schickſal der Armee Mackenſen noch imnier larhen geſchaffen iſt, hat Staatslekretär Erzberger rſucht, die am Montag um 12 Uhr abgelauſene Näu⸗ ansſriſt bis Mittwoch 12 Uhr zu verlängern. Dieſer Vor⸗ angenommen worden, wonn freilich noch keine 8 über die ſachliche Vehandlung der Frage ge⸗ iſt. dDie Belgler in Aachen. 2. Dez.(W..) Dem„Niewe Rotterdam⸗ urant“ wird von ſeinem ſoeben auch Aachen zurück⸗ n Berichterſtatter gemeldet, daß geſtern Abend ein erdelgiſchen Beſatzung in der Stadt angekom⸗ Heule früh war uberall in franzöſiſcher und deutſcher die Verordnung angeſchlagen, daß vorläuſig jeder enverkehr zwiſchen 7 Uhr abends und 5 Uhr belgiſcher Zeit verboten iſt. Irtet uſw. bleiben vorläuſig geſchloſſen. Jeder Trans⸗ on Perſonen und Gütern in der Stadt außer mbahnwagen iſt verboten. gen auf der Straße ſind verboten und werden event. fengewalt auseinandergeſprengt werden. er abends müſſen alle Wafſen abgeliefert usſuchungen können jederzeit und überall vor⸗ Bürger, die auf der Straße belgiſchen begegnen, müſſen den Bürgerſteig verlaſſen und entblößen. Dem Berichterſtatter des Nieuwe Rot⸗ n Courant“ wurde, obwohl er Holländer iſt, von en Offizier der Hut vom Ke Anderen Perſonen wurden die Hüte mit der heruntergeſchlagen. erkauf von Zeitungen und anderen Druck⸗ nz Franzoſen Mainz, achricht eines Ber⸗ gern Belä⸗ en U. Bootkrie aospolilk beſtehen detkerdam. Die Kafſfeehäuſer, Alle Menſchenan⸗ fkeruen werden. bom Kopfe ge⸗ Erſcheinen waren iſt verboten. Niemand darf Aachen verlaſſen oder die Stadt betreten. Zwiſchen 4 Uhr abends und 8 Uhr mor⸗ gens muß in den Erdgeſchoßräumen aller Häuſer Licht bren⸗ nen. Perſonen, die die obenſtetenden Verordnungen über⸗ treten, werden ohne meiteres erſchoſſen. Der Stadt wird ſofort eine Buße auſerlegt. 10 Geiſeln müſſen ſich ſort⸗ während auf dem Rathaus auſhalten. Sie werden alle 24 Stunden durch andere Geiſeln abgelöſt. Dieſe Mauepanſchläge ſind von dem belgiſchen Kommandanten Grale unter⸗ zeichnet.'n Hotel des Berichterſtatters in Aochen kam heute ſtüh ein bel ziſcher Eeiſtlicher an. Dder belniſche Geiſtliche trat gegenüber einem deutſchen Prieſter, der früber behauptet huben ſoll. daß Belgien deutſch bleiben würde, ſehr roh auf. Vie ſtehl es mit dem Prällminarſrleden? m. Köln, 3. Dez.(Pelo.⸗Tel.) Die„Kölniſche Volks⸗ zeitung“ meldet aus Berlin: Von zuſtandiger Seite hören wir, daß mit einer Berlängerung des Waſfen⸗ ſtillſtandes nur dann gerechnet werden kann, wenn die deutſche Regierung bereit iſt, noch ſchärſere Bedingungen zu übernehmen. Man muß ſich den Ernſt des Augenblicks vor Augen halten. der ror allem daraus ſpricht, daß auf die deutſche Anfrage bezüglich eines Präliminarfriedens bis ſeizt noch keine Antwort von den Geanern in Berlin eingetroffen iſt. Vielleicht bietet die Nede Wilſons, die er vor ſeiner Ab⸗ reiſe nach Curopa in Waſhington hält, irgend einen Anhalts⸗ punkt bierfür. Wilſon wird übrigens vom 10. bis 16. Dezbr. ſich in Paris aufhalten. Dilſons Dolſchaft an den Kongreß. m. Köln, 3. Dez.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Amſterdau: In ſeiner Botſchaft an den Kongreß äußerte Wilſon die Hoſſnung, daß der Friedensvertrag im Frühjahr unterzeichnet werde. Er erklärte ſich mit dem neuen Flottenprogramm einverſtanden, da es nach ſeiner Auffaſſung verkehrt wäre, den Schiſſbau im Verhältnis zu einer künftigen Weltpolitik einzurichten, die noch unbeſtimmt ſei. Der Präſident erklärte zu der Mitteilung von ſeiner Ab ſicht, der Friedens konferenz beizuwohnen, er halte es für ſeine Pflicht, dort ſeine Aufgabe zu vollführen, damit das Biel erreicht werde, für das die amerikaniſchen Soldaten ihr Leben eingeſetzt hätten. Dieſe Stelle wurde von den Demo⸗ kraten mit ſtürmiſchem Veifall aufgenommen. Sie erhoben ſich von ihren Sitzen. Die Republikaner ſchwiegen dabei. Sie halten die dreivierielſtündige Rede nicht unterbrochen. Cisner, Jolf und Erzberger. BVeerlin, 3. Dez.(WB. Amtlich.) Der Vollzugsrat trat geſtern nachmittag 4 Uhr zu einer Sitzung zuſam⸗ men. Er nahm einleitend zur Kenntnis, daß ſich ein Reichs⸗ ausſchuß konſtituierte und zum 1. Vorſitzenden Däumin g. zum 2. Vorſitzenden den bayeriſchen Verkreter H ä drich ge⸗ wählt hat. Sodann wird die Vorlage des Reſchsaus⸗ ſchuſſes beraten, betreſſend Konſlitte zwiſchen den deut⸗ ſchen und den Sowſet⸗Truppen an der Oſtfront. Die Vorlage wird an den Reichsausſchuß zurückverwieſen. Ein Delegierter des bayeriſchen Arbeiterrates erſtattete Bericht über die For⸗ derung der bayeriſchen Regierung, die es für ausgeſchloſſen halt, mit So 1 und Erzberger einen Frieden zu bekom⸗ men. Hieran ſckließt ſich der Vericht von den Mitgliedern des Vollzugsrats, die zur Information in München weilten. Ge⸗ mäß Antrag des bayeriſchen Delegierten wird beſchloſſen. mit Nachdruck zu verlangen, daß die bereits geſtellte Forderung des Rücktrittes Solſs erfüllt wird, und daß Erzberger nicht an den Friedensverhandlungen teilnehmen ſoll. Berlin, 2. Dez.(WB.) Der Vollzugsrat Groß⸗Berlins hat im Einverſtändnis mit dem bayeriſchen Vollzugsausſchuß be⸗ ſchloſſen, zu fordern: 1. Daß die vom Voll zugsrat bereits ge⸗ ſtellte Forderung des ſofortigen Rücktritts von De Solf ſchleunigſt erſüllt wird. 2. Daß an Stelle von Solf ein Mann tritt, der ſtets ein Gegner des alten Syſtems und der Kriegspolitik war. 3. Juſicherung, daß Erzber ger an den Friedensperhandlungen nicht teilnimmt. München. 2. Dez.(W. B. Amtlich.) Es ging heute fol⸗ gendes Telegramm nach Berlin ab: Ebert, Hoaſe. Verlin. Der Minſſterrat des Volksſtaates Bayern iſt einſtimmig der Meinung, daß ſofort eine Konferenz der Vertre⸗ ter der deulſchen Regierungen in Jena oder in einem anderen zentral gelegenen Orte einberufen wird, in der eine programmatiſche Kundgebung der äußeren und in⸗ neren Politik zu vereinbaren iſt. Zu den unerläßlichen Pro⸗ grammpunkten gehört die Frage der Nolionalverſammlung und die Beſetzung des Auswärtigen Amtes in Berlin, ſerner die Aktenveröffentlichungen. Die Konferenz ſoll je nach der Größe der Bundesſtaaten aus 1 bis 3 Mitgliedern zuſammen⸗ geſetzt werden. Der Miniſterpräſident des Volksſtaates Bayern. Elſaß⸗Lolhringen und die Wahl zur nattonal⸗ verſammlung. Laut amtlicher Mitteilung wird nach dem Beſchluß des Rates der Volksbeauftragten das Reich für die Wahl der ver⸗ faſſunggebenden deutſchen Nationalverſammlung„in dem Ce⸗ bietsumfang vom 1. Auquſt 1914, ohne daß damit der Ent⸗ ſcheidunz der Friedensverträge vorgegriffen wird“, in 38 Wahlkreiſe eingeteilt werden. Dieſen reird aſſo auch Elſaß⸗ Lothringen, das zwar nach den Waffenſtillſtandsbedin⸗ gungen ton den Franzoſen beſetzt wurde, aber ſtaatsrechtlich deutſches Reichsgebiet iſt. zugerechnet. Die Franzoſen ſcheinen edach entſchloſſen unbekümmert um die völkerrechtliche Lage, im beſetzten Elſaß⸗Lothrinzsen keine Wahl zur deut⸗ ſchen Nationalverſammlung zuzulaſſen. Der mogen Landesverrats landflüchtige frühere Nechtsanwalt Dr. Helmer aus Kolmnar, der letzt als Berater der franzöſiſchen Regierung eine maßgebende Rolle ſpielt, erklärte bereits am 13 Nopember im„Eclair“: „Deutſchland wird ſich auf den Vorgang von 1870 be⸗ ruſen, wo Bismarck unſere Provinzen ermachtigte, Abgeord⸗ nete zur Nutionalnerſammlung zu berufen Wenn dtes der FJall iſt. werden wir es glatt verweigern. Die Ffaſſer hatten im Jab-e 1870 ibren Willen kundgegenen. Fanzoſen zu vleiben. Sie haben in der gegenwärtigen Zeit ihren Haß gegen die Deutſchen bekundet. Kein Elſäſſer und Lothringer wud in die Kounſtituante nach Berlin geſchickt werden. a Deutſchland und uns iſt von jetzt an jedes Band eriſſen.“ Wenn Feankreich wirklich in dieſer Weiſe vorgehen wird, ſo iſ: dies ein glatter Völkerrechtsbruch. Solange nicht uber das zukünſtige Geſchick Elſaß⸗Lothringens durch die Friedenskonferenz und die Selbſtentſcheidung des elſaß⸗ lothringiſchen Volkes, und zwar in voller Freiheit und'ne Bedrobung durch die Anweſenheit der franzöſiſchen Baſonette, keine neuen Beſtimmungen getroffen ſind, bildet Elſaß⸗Loth⸗ lingen einen integrierenden Beſtandteil des Deutſchen Reiches. Ein ſolches Vorgehen wäre keine„Wiedergutmachung eines Unrechts“, ſondern eine Vergewaltigung des Rechts, die das reue Deutſchland niemals als bindend anerkennen und die memals die Grundlage eines dauernden Rechtsfriedens und ker Verſtändigung der Völker bilden kännte. Das deutſche Valk könnte eine ſolche Verh'nderung des Wablrechts der Cllaß⸗Lotbringer nicht ohne ſchärfſten und feierlichſten Pro⸗ 1 ſt hinnehmen. ze gegenwärlige Lage in den balliſchen Landen. . st. Unter dem Eindruck der Umwälzung in Deutſch⸗ land kamen auch in den baltiſchen Landen ſehr bald Be⸗ ſtrebungen zur Geltung, die auf eine Neuordnung der Dinge kinzielten. In den nationaliſtiſchen eſtniſchen und lettiſchen Kreiſen drängte man vor allem auf eine Auseinanderſetzung mit den deutſchen Okkuvationsbehörden hin. Man wünſchte die Erſetzung der deutſchen Verwaltungsbehörden in Stadt und Land durch einheimiſche eſtniſch⸗letliſche, forderte Frei⸗ gabe von Handel und Verkehr, Preſſefreiheit und Verſamm⸗ lungsrecht und Ausſchaltung des„Vereiniaten Landesrats“ von Livland und Eſtland, der bisberigen Landesvertretung, die ſowohl Deutſche wie auch rechtsſtebende Letten und Eſten umfaßt. Den Schutz durch die deutſchen Truppen wünſchte man beizubebalten; dazu zwang die von Oſten drohende Ge⸗ fahr des Bolſchewisnuus. 1 In Reval nahmen die Dinge eine raſche Entwicklung. Der eſtniſche Landestag, eine in der Kerenfki⸗Aera geſchaffene rein eſtniſche Inſtitution, die aus Sozialiſten und Bürger⸗ lichen zuſammengeſetzt iſt, erklärte ſich als die Regierung de⸗ Landes. Die deutſche Verwaltung übergab ihr anſcheinend ziemlich widerſpruchslos alle Geſchäfte und verließ fluchtartig das Land. Nach wie vor halten aber deutſche Truppen in der Stadt und in einzelnen Plätzen des flachen Landes die Ord⸗ nung aufrecht und ſtehen neuerdings im Kampfe gegen die bei Narwa operierenden ruſſiſchen Bolſchewiſtenbanden. Der eſtmiſche Landestag hat am 11. November das von Eſten beſiedelte Gebiet(Eſtland und Nordlivland) als eine ſelbſtändige demek atiſche Republik erklärt und die Einberufung einer lonſtituierenden Verſammlung auf Grund des gleichen, direkten und proportionaſen Wahlrechts ausgeſchrieben. Alle Organe der Landes⸗, Stadt⸗ und Gebietsverwaltungen, die in der Kerenſli⸗Zeit eingeſetzt waren, wurden angewieſen, die Ver⸗ waltung von den inzwiſchen tätig geweſenen Inſtit tionen zu übernehmen und alle nicht eſtuiſchen Elemente aus ihr zu ent⸗ ſernen. Dieſe Maßnahme hat zur Folge gehabt, daß gegen 3000 deutſch⸗baltiſche Perſonen, die bisher in verſchiedenen Zweigen der Verwaltung tätig waren, nunmehr brotlos auf der Straße ſtehen. Als vorläufige Hauptaufgaben der Regierung wurden die Sicherung der Verpflegung und die Einrichtung eines Selbſt⸗ ſchuzes bezeichnet. Zu dieſem Zweck wurden alsbald die Gren⸗ zen für die Ausſuhr von Lebensmitteln geſperrt, was begreif⸗ licherweiſe großen Unwillen bei den ſüdlicher wohnenden Letten crregt hat, weil dieſe insbeſondere auf die Kartoffeleinfuhr aus den eſtniſchen Landesteilen angewieſen ſind. An die Bildung eines Selbſtſchutzes trat man gleichfalls ſofort heran und iſt gegenwärtig damit beſchäſtigt, eine Miliztruppe von eſtniſchen Schützenregime tern aufzuſtellen. Auf deutſch⸗balti che Mitwir⸗ kung wird auch hierbei vollkommen verzichtet. „Die Eſten wünſchen das Verbleiben deutſcher Truppen im Lande bis zum Eintreffen engliſcher Hilfe. Sie haben ſich an die engliſche Regierung gewandt und um Entſendung von Truppen gebeten, offenbar in der Meinung, daß es ihrer ſchwachen Miliz auf die Dauer nicht gelingen könne, dem Ein⸗ dringen bolſchewiſtiſcher Truppen und Banden zu wehren. Sicherlich wünſcht England durch dieſen Hilferuf auch eine Haudhabe zu gewinnen, um ſich dauernd im Baltikum nie⸗ derzulaſſen und Stützpunkte für ſeine Herrſchaft auf der Oſtſee zu errichten. In lettiſchen Teil des Baltikums(Südlivland und Kurland) haben ſich die Verhältniſſe— an der Oberfläche ſreilich nur— noch nicht ſo weſentlich geändert. In Riga, Libau und Mitau, ſowie auf dem flachen Lande arbeitet noch der deutſche Verwaltungsapparat, doch iſt in Libau die Stadt⸗ verwaltung, die ſich bisher vorwiegend aus Deutſchen zuſam⸗ menſetzte, in leltiſche Hände übergegangen; eine kleine An ahl Deuſſcher iſt in ihr noch vertreten.— Deutſche Truppen halten allenthalben die Ordnung aufrecht. Daneben ſchreitet auch hier die Bildung einer freiwilligen Landeswehr fort, die aus allen Nationalitäten des Landes gebildet wird. Die linksßehenden lettiſchen Kreiſe ſcheinen allerdings keinen An⸗ teil an ihr zu nehm n, ſondern planen die Bildung einer ſelb⸗ ſtändigen lettiſchen Truppe.— Auch für das ſogen.„Lett⸗ land“ iſt am 18. November in Riga durch einen neugebiede⸗ ——— ——— Deurſchbanien verlauteie bisher nichts. eie, Nr. 8, Mannheimer General-Anzeige. Abend-Ausgadbe. Dienskug, den 3. Dezember I9e uun ten lettiſchen„Nationalrat“ die lettiſche Republik erklärt wor⸗ den; eine zeitweilige Regierung und ein„Volksrat“ ſind— auf dem Papier— gebildet worden. Die neue Regierung iſt vor allem bemüht, die Verwaltung der Stadt Riga in ihre Hände zu bekommen, doch ſcheint ihr das bisher nicht ge⸗ lungen zu ſeim. An der Bildung der Regierung nahmen die ganz links⸗ ſtehenden proletariſchen Kreiſe ebenſo wie in Eſtland nicht teil; ausgeſchloſſen ſind aber von der Mitarbeit die am weiteſten rechts ſtehenden leitiſchen Kreiſe. Ueber eine Teilnahme der Offenbar fehlte es an jedem Entgegenkommen der Letten. Nur der Poſten eines Ge⸗ hilſen des Kuliusmimiſters ſcheint ihnen bisher angeboten zu ſein, doch kann eine ſolche„Teilnahme“ natürlich nicht anf haft in Erwägung gezogen werden.— Dem lettiſchen Volks⸗ rat bezw. der Regierung fehlt es an Machtmitteln jeder Art, vor allem auch an Geld. Der Volksrat gab daher bekannt, daß er zur Deckung der erſten notwendigen Ausgaben Spen⸗ den vom ganzen Volk erwarte. In deutich⸗baltiſchen Kreiſen war und iſt man zu jedem möglichen Entgegenkommen gegenüber den Letten bereit, doch will man begreiflicherweiſe micht Selbſtmord üben, ſondern verlangt eine der Bedeuung des Deutſchtums entſprechende Vertretung in einer künftigen Landesregierung. Vor allem aber bleidt man feſt in der Frage der Unteil barkeit der bal⸗ tiſchen Lande. Es würde hier zu weit führen, wollte man nachweiſen, warum im Hinblick auf außen und innenpolitiſche Grunde an dieſer Unteilbarkeit des Landes feſtgehalten werden muß und warum ein eſtniſcher und ein lettiſcher Kleinſtaat ein Unding ſind. Es genügt, darauf hinzuweiſen, daß die Auf⸗ richtung eines geſchloſſeuen Walles gegen die ſlawiſche, früher oder ſpäter wieder anſteigende Flut im eigenſten Intereſſe aller Völkerſchichten des Baltikums liegt. Freilich wird man zur⸗ zeit weder bei den Eſten noch bei den Letten, die in ſchroffem nationalen Gegenſatz zueinander ſtehen, Verſtändnis jür dieſen Geſichtspunkt erwarten dürfen. Die Deutſchbalten haben ſich zu einem Nationalausſchuß zuſammengeſchloſſen, der, innerpolitiſch betrachtet, keine neue Partei iſt, ſondern ein Bindegtied unter den ſchon vorhan⸗ denen, leider allzu reichlich ins Kraut geſchoſſenen Parteien ſein will. Der Nationalausſchuß iſt beſtrebt, praktiſche Ar⸗ beit zu leiſten und hat ſich zunächſt die Förderung der Lan⸗ deswehr zum Ziel geſetzt.— Ungemein warm und dankvar iſt es von allen Deutſchbalten begrüßt worden, daß der Be⸗ vollmächtigte der neuen deutſchen Regierung, Genoſſe Winnig. die gefährdeten eſtländiſchen Deutſchbalten unter den Schutz des deutſchen Volksſtaates geſtellt hat. Dies geſchah in einer Note, die Winnig an die eſtniſche proviſoriſche Regierung ge⸗ richtet hat. Die deutſche Volksregierung hat im übrigen eine Anerkennung der eſtniſchen Repu lik nicht ausgeſprochen, ſon⸗ dern nur ebenſo wie die Enientemächte die gegenwärtige eſt ⸗ niſche Regierung als beſtehend anerkannt. Die endgültige Regelung der baltiſchen Frage ſoll eben der augemeinen Friedenskonferenz überlaſſen bleiben. Daher auch die un⸗ geſtümen Verſuche ſtaailicher Neugründungen durch eine Tei⸗ ſung des baltiſchen Gebietes nur ſehr bedingten Wert haben, und man daif billi! daran zweifeln, daß die Entente dieſen Plänen ohne weiteres ihre Sanktion erteilen wird. Eben o wie Deniſchland, muß auch ihr an einer Kräftigung des Bal⸗ tikums und am raſchen Wiederaufblühen ſeines wirtſchaftlichen Lebens gelegen ſein. * Ein zweites engliſches Geſchwader in Libau eingelaufen. Memel, 2. Dez.(W..) Das„Memeler Dampfboot“ meldet aus Libau: Ein zweites Ge⸗ ſchwader, beſtehend aus vier geſchützten Kreuzern, einem Minenſuchboot und ſechs Zerſtörern, iſt heute hier eingelaufen und blieb im Außenhafen liegen. Bis zum Nachmittag hatten die Engländer keine Verbindung mit dem Land aufgenommen. Anſcheinend ſind Landungstruppen an Bord, jedoch glaubt man, daß die Streitkräfte für den gur Bekämpfung der Bolſchewikt von der Entente geplanten Feldzug beſtimmt ſind und daß das Geſchwader wieder auslaufen und ſich nordwärts wenden wird. Neuerdings 500 Offtziere durch die Bolſchewiki ermordet. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 3. Dezbr.(Prio.⸗Tel.) Dem Berner Tageblatt wird aus Abo berichtet: In Peters⸗ — burg wurden in der letzten Woche neuerdings 500 Offigiere durch die Bolſchewiki ermordet. Die Lage in Oeſterreich. Die Tſchechen in Mähren. Troppau, 3. Dez.(WBB.) Korre pondenzbüro. Geſtern früh wurden auf Antrag des Militärkommandos Mähriſch⸗ Oſtraun und Wagſtadt beſetzt. Der Kommandaut der Ve⸗ gatzungstruppen forderte vom Bürgermeiſter Verpflegung der Truppen durch 4 Tage, Ablieferung der Waffen und Mu⸗ nition der Volkswehr und den Erla einer Aufforderung an die Bewohner der Stadt, Ruhe und Ordnung aufrecht zu er⸗ halten. Um dieſer Forderung zu entſprechen, begab ſich eine Abordnung auf den Ringplaß, wo ſich vor dem Rathaus eine große Menſchenmenge angeſammelt hatte. An dieſe richtete ein Mitglied des Stadtvorſtandes eine kurze Anſprache, worin die Bevölkerung ermahnt wurde, jede Auflehnung gezgen das tſchecho⸗flowakiſche Militar zu vermeiden und in aller Ruhe ause nanderzugehen. Auf Heilrufe der Menge rief ein tſchecho⸗ſlowakiſcher Soldat: Sakra, deutſche Bande! Der Sprecher, neben dem der Ruf gefallen war, wollte den Soldaten zum Kommando bringen laſſen. Hierdurch wurde das Auseinandergehen der Menge verzögert. Die beim Rathaus poſtierten tchechiſchen Soldaten gingen mit dem Bajonett gegen die Ulniſtehenden vor. Darauf ſetzte eine lebhafte Schießerei der tſchecho⸗ ſlowakiſchen Soldaten auf dem ganzen Ringplaß ein. Es gqab mebrere Verwundete. Auf das Kommando der tſchechiſchen Offiziere: Nicht ſchießen! legte ſich wobl das Feuer lanaſam, tiach ungefähr 5 Minuten ſetzte es aber von neuem ein, da angeblich aus den Haäuſern geſchoſſen wdorden ſet. Später herrſchte Ruhe in Wagſtadt. Ausſchreitungen gegen die Juden in Prag. Prag, 2. Dez.(WB.) Wiener Korreſpondenzbureau. Um die Mittagsſtunde ſammelten ſich auf dem Graben miehrete hundert Perſonen, die don einigen Häuſern, in denen ſich Geſchäftsleute befanden, die Herausgabe der jüdiſchen Be⸗ ſißer vderlangten, mit der Begründung, daß die Juden an dem Elend ſchuld ſeien, daß der 900 ausgebrochen ſei. Es gelang ihnen auch, mehrerer Geſchäftsfeute habhaft zu werden. Dieſe wurden tätlich inſultiert. Da. raſche Einſchreiten von Soldaten und Sokols verhinderte weitere Ausſchrei⸗ tungen. Man brachte die betreffenden Geſchäftsleute in die Joſeſſtraße und hielt ſie dort in Schutzvbaft. Um 12.30 Uhr wurde der Joſefsplatz abgeſperrt. Die Menge zog unter ſtür⸗ miſchen Ruſen:„Richtet die Juden! Hängk ſie auf! Sperrt ſie ein! Gebt ihnen Kraut zu freſſen als Kriegsbrotl“ vor das„Deutſche Haus“, in dem ſich angeblich mehrere jüdiſche Geſchäftsleute verborgen halten ſollten. Dem Militär gelang es, die Menge wieder gegen den Pulverturm zurück⸗ zudrängen und den Graben abzuſperten. Die Lemberger Pogrome. Berſin, 2. Dez.(WiB.). Ueber die Lemberger Juden⸗ pogrome berichtet ein ſoeben zurückgekehrter Augenzeuge Fol⸗ gendes: Am 22. Nov. nahmen die Polen Lemberg wieder ein. Die polniſchen Soldaten(Abzeichen Adler und weiß⸗rote Schleifen) wälzten ſich in die jüdiſchen Viertel, erbrachen zu · nächſt die Schenken und zogen dann betrunken, raubend, brennend und mordend von Haus zu Haus. Nach voll⸗ zogener Plünderung ſteckten ſie die Häuſer an und jagten durch Schüſſe die noch der e entgangenen Bewohner in die Häuſer zurück, wo ſie lebendig verbrannten. Leute, welche Fruuen aus den brennenden Häuſern retten wollten, wurden durch Schüſſe am Rettungswerk verhindett. In kur⸗ 7500 brannte faſt das ganze Judeuviertel lichter⸗ oh. Direi Synagogen wurden zunächſt beraubt, die Heilig⸗ tümer beſudelt. zerriſſen und dann in Brand geſteckt, hierunter die 700 Jahre alte Spnagoge. Weiber und Kinder wurden hingeſchlachtet und lagen auf den Straßen. Die in den Zei⸗ tungen angegebene Jahl von 2000 Opfern dürſte noch zu gering gerechnet ſein, weil die Judenſtadt eng bewohnt iſt und am Tage meiner Abreiſe am 27. November noch viele Häuſet brannten oder rauchten. Die Polen ſchieben dieſe Pogrome auf die vdon den Uerainern freigelaſſenen Sträflinge, die ſich polniſche Uni⸗ formen angelegt hätten. Tatſächlich war aber 48 Stunden lung die Plünderei geſtattet. Aus Krakau gekommene Ver⸗ ſtärkungen fragten zunächſt auf dem Lemberger Bahnhof nach Ceuchtende Worte in dunkler Jeit. Der Glaube iſt nimmermehr ſtͤrker und herrlicher, denn wenn Trübſal und Aufechtung am größten ſind. 010 uther. Strebe nicht nach außen, in Dich ſelbſt keßre ein; denn in Deinem inneren Menſchen, da wohnet die Wahcheit. 4 11 uguſtin. Mit ihrem hell'gen Wetterſchlage, Mit Unerblittlichkeit vollbeingt Die Not an einem großen Tage, Was kaum Jahrhunderten gelingt; Und wenn in ihren Ungewlttern Selbſt ein Eluſium vergeht, Und——7 5 ve 100 f.— Was groß und gött„beſteht. * 2 Hölderlin. Das hohe Göttliche, es ruht in ernſter Stille; Mit ſtillem Geiſt will es empfunden ſein. Schiller. Theater und Literatur. Im Müuchner Schauſpielhauſe erlebte am 30. Nooember ein kleines durch wilnigen Diaſog und manche Situationskomik erh'iterndes Luſtſpiel von Rudolf Eger, „Doris und ihre Mäaner“ ſeine Uraufführung, ein Stück. das durch das Doppelgängermotiv beluſtigend und freundlich ver⸗ wirrend. ein paar Stunden lang beſcheidene Unterhaltung ſpendet. Wie in Rötlers„Seehunden“, ähneln auch hier Fürſt und Unter⸗ zan einander. Der Schauſgieler Martell muß ſeinen Herzog offi. Flell vertreten, wenn der hohe Herr zart beſchäftiot iſt. Einmal Aber, bei der Schauſpielerin Doris. iſt der Diener vor ſeinem Herrn zur Stelle. Der Zufall. der ihm dazu verhalf, macht es ihm mög⸗ lich, das Herz der ſchönen Doris zu gen innen Und der etwas trottefhafte Herzog muß vor der geſchloſſenen Tür umkehren. Da⸗ mit wäre am Ende des erſten Aktes das Stück fertig. Zwei wei⸗ tere Akte werden durch etwas erzwungene Motivierungen ermög⸗ licht. Der kleine Ehrgeiz, den Herzog empfangen zu dürſen ver⸗ anlaßt Doris zweimal zu einem Doppelſpiel und es ſcheint faſt. als verllerxe ſie dadurch den Doppeloänger ihres Herzens. Sie krieat ihn aber am Ende des zweiten Aktes. wie ſie ihn auch am Ende des dritten kriegt und ſie würde ihn auch am Ende ſedes weiteren Aktes kriegen, wenn der Theater⸗bend fünf oder ſieben Akte bean⸗ ſpruchte Die Technik Egers läßt ſich od infinitum weiterführen. kann man ſich an ſeinen Späßen eine Weile untethalten. Die Motive und Spannungen, die Welnars„Leibagardiſten den großen Erfolg gebracht haben, wirken auch hier. Ri. Ri. Jolgende Werke des Drei Masken Berſags(Deriin) werden u. a. nach Auſhebung der Zenſur der Oeffentlichkelt zu⸗ gänglich gemacht werden können: Gerdt o. Baſſewig Judas?; Franz Bülberg„Korrallenkettlin“: Frederit van Ceden„Die Here von Haartem“; Hermann Eſſig„Ihr ſtilles Glück“ und „Des Kaiſers Soldaten“; Lion Feuchtwanger„Die Kriegs⸗ gefangenen!: John v. Corsleden„Der Raſtaquär“; Paul Gutmann„Der entfeſſelte Mann“; Horſt und Engel„Der Schret nach dem Kinde“ Hanns Johſt„Stroh“: Harry Kahn „Der Ring“; Heinrich Lautlenſack„Das Gelübde“?: Sopheis Mlchaelis„Der Arzt und der König“; Arno Nadel„Adam?: Romain Nolland„Wölſe“; Wilheim Schmidtbonn⸗ Die Stadt der Beſeſſenen“; Carl Sternheim„Der Kandidat“,„Tabulg raſa“,„1913“,„Die Noſe“; Fritz von Unruh ⸗Prinz Louis Fer · dinand' und„Ein Geſchlecht? Frank Wedekind„Die Vüchſe der„Schloß Wetterſtein“,„Tod und Teufel“,„Frühlings⸗ erwachen“ Karl Schönherr hat ein neues Drama,„Narrenſpiel des Lebens“, vollendel. Das Werk iſt als Manuſkript von Max Reinhardt für ſeine Bühnen zur Uraufführung angenommen worden. Der Frieden im deulſchen Sprichworl. Der Frleden iſt eine ſo ſchöne und im deutſchen Volksgemüt ſo heilige Sache, daß er natürlich auch im deutſchen Sprichwork eine große Rolle ſplelt. Kaum ein anderes Volk dürfte ſich ſchon allein durch ſeine volkstümlichen Redensarten als ſo fri dliebend erweiſen als das deutſche. Die Segnungen des Friedens werden folgender⸗ maßen ausgedrückt:„Frieden ernährt, Unfrieden verzehrt“.„Fried und Einigkeit haben alle Städt' erbaut.“„Frieden dünget den Acker wohl Freilich weiß das Sprichwort, daß dles koſtbare Gut nicht immer leicht zu bewahren iſt.„Willſt auf Frieden du beſtehen, laß dich nur geharniſcht ſehen!“ So rät ein kräftiges Wort, während ein demütigeres behauptet:„Wer in Frieden will walten, muß leiden und ſtill halten.“ Andere Sprichwörter meinen:„Wer ausſchlägt, bricht den Frieden.„Man kann nicht länger F ieden halten, als der Nachbar will.“„Wo man wohl hütt, da iſt guter Fried.“ „Beſſer Bauern⸗Fried, als Bürger⸗Krieg,“ ſoll bedeuten, daß es beſſer iſt, im Frieden als Bauer zu leben, denn im Krieg als Bürger. Frieden um ſeden Preis predigen Worte wie:„Ungerechter Friede iſt beſſer als gerechter Krieg.“„Beſſer gewiſſer F ieden, als un⸗ N Sieg.„Alter Friede wird leicht erneut,“ rät eine weiſe 0 f 01— V egel, und ins Sittliche gewender, beſiehlt das deutſche Sprichwort: „Frieden hab mit jedermann, Krieg ſollſt du mit Laſtern han.“ dem Wege zu Kratoweki(Judeuſtadt), müt den Worten 50 gehts auf die Juden! Letzte Meldungen. 10 Das Treiben der früheren ruſſiſchen Botſchaft in aan 9 3 Bertin, 3. Dez.(WB.) Wie ſich weiter herausſtelt ſung ſich die frühere ruſſiſche Volſchaft hier nicht nur die* 11 bung von bolſchewiſtiſchen Propa gaudaſchriften, ſondern 1K 10 die Beſchaffung von Waſfen augelegen ſein. In dem 05* der die Boiſchaft an die Glenze brachte, ließ ein Ma dos det Miſſion ein Pückchen mit Papiezen liegen. Darin be ſich 21 Rechnungen über Unkäufe kleiner Mengen Waſſen Munition Sie erſtreckten ſich auf die Zeit vom 21. ſhe November 19188 und lauten auf insgeſamt 159 Wauſe len, 28 Browuing, 22 Parabellum iſtolen mit eung— Pattonen für insgeſamt 105000 M. derd Die Erklärung Nadeks, Artitel 2 des Friedensveltin habe dit ruſſiſche Regierung nicht gehindert, in Deuiſchug u. tevolutionäre Propaganda zu betreiben, ergielt dau 150 r weitere Unterlagen. n Anſchlußbeſtrebungen ſüdbadiſcher Gemeinden an die d Schweiz. 7 0 10 5 e. Von der ſchwelzeriſchen Grenze, 3. Dez.(Priv⸗ 2l an Wie wir erfahren, herrſcht in verſchiedenen ſudb adiſ e. namentlich in den der Schweiz am nächſten gelegenen Lub cheruf meinden ein ſtartes Beſtreben nach einem An 1 an dle Schwelz. Nachdem vor einigen Tagen die 1 üdee meinde Büfingen einen entſpiechenden Beſchluß Kael Eee hat, haben ſich nun noch die beiden Gemeinden Jeſt 5 85 und Loßſtätlten des Amtsbezirks Waldshut in ſta lü⸗ 18 ſuchten bürgerlichen Verſammlungen ein ſtimmig ben den Anſchluß an die Schweiz ausgeſprochen 15 Die Grüünde zu Ballins Selbſtinord.. den k. Don der ſchwelzerlſchen Grenze, 3. Dezbr.(Prig ſa v Das Berner Tageblalk meldet aus Londan: Dallg 5 1 Ballin, der Direktor der Hamburg⸗Alnene eu⸗ berichtet: Linie in Hamburg. hut ſeinerzeit Selbſtmord verübl 1 dach die Urſache desſelben will das Blatt folgendes in 1 rung gebracht haben: Im Ottober hatte Vallin im H 155 quartier eine heftige Auseinanderſetzut Ludendorff. Der Kaiſet ſtellle ſich auf den 7 an punkt des Generals. Er widerſette ſich allen Vorſchl, Vallins, die auf die Wiederaufnahme von guten Bezlehun zu England zielten. Ballin machte auf die Gefahr deg ie volution aufmerkſam, die alles verſchlingen könne. Der K auf zuckte die Achſeln und ſprach von jüdiſchen Inttigen, 8 Ballin das Hauptquartier verließ als ein gebrochener— wie Augenzeugen ſchilderten. Als die Nevolution Aelle und in Hamburg ihren Sitz im Palais der Hamburg⸗Al Olnle nahm, erſchoß ſich Vallen. . Handel und Industrie, Vorverleguoung der Hörsenzelt. Becll⸗ Berlin, 3. Dezember.(Von uns., Berl. Bäro). Der Börsenvorsta id setzte heute vormittag seine Beraſungen 45 f Fiage einer Votrvetlegung det Börsenzeit fort. E= deschlossen, den Börsenverkehr von Montag ab in der 51 Uhc bis%2 Uht stattfinden zu lassen. maot-ede Hank. Mannbetm. gum Mannbeim, 30. November, Wochen-Auswels der Hadlschen bel 30. November 2.vem Mu.. 0089U0 Metaflbestanlkl 632080.41 672%%% Reicliskassen-Scheine 11253531.— 117807 Noten anderer Banken 974010.— 0222.50 Sonstige Kassendestände. 20880.— 12375 Wechselbestandgd. 20007 387¼2 197363507 Lombard Forderungen 4739300.— 470⁰ 22500 Weetpapierbestanl 45%,0088 65 2420304U5 Sonsliges Vermögen 72214768 De, TCοοο 175⁰ Verbladlichtelten. 000— Orumdenpffal 9000000 2900%5 Reserveſondd„2250000.— 2250007 Umlaufende Noten 23 401 000.— 25 407510 60 Tägl. lällige Verbindlchkelten 70 351 740.43 7⁴ 10525277 Soustige Verbindlichkelten 275342455 3715 715 1200⁹ſ.9 7175 Frankfurter Weripuplerdüree. 400 Verkelir heute in vorwiepeud schwacher Haltung ein,. alligemeinen von einem lebliaften Oeschft kaum die Rede welber aus kapitalistischen K reisen nennenswerte Auftrüge ſoch lagen, noch die Spekulation Neigung bekundele, unler% dauernd unsicheren politischen Verhältuissen Engagemens el gehen. Man verwies u.. auch auf die Absichten Foclis, che der verfügten Orenzsperre. Bochumer Bergbau gaben zus ſüht erkeblich nach, wWährend die Aktien der Phönix Dergbad, pener, OGelsenkirrhen mit bescheidenen Abschwächungen en. Verkehr traten. Deuisch-Luxeniburger konnten sich bellauß! Tunſe, dem Pistemgsakienmarkt setrten Dainiler iliren Entaet prozeß fort. Der Kurs stellte sich auf 144(-9). Nieyer, Neckarsuliier und Benzaktien lagen ebenſ“ lis— Unter den chemischen Aktien sind es wieder Anilunwerte. g 74 unter starkem Kursdruck zu leiden haben. Badische 9 (DeE) gegen den letzten Stand. Höchster 204(ge starkem Angebot lagen ferner Scheideanstalt, Zellstol 4 burg, Karlsruher Maschinen, Sclinellpresse Frankenthal. 30%% Amilich mit Minuszeichen verseben sind. Schiflahrtsaklien auch Auslandsaktien schwächten sich ab. Am Rerenma zæwar reger Verkehr in Mexikanerwerten, doch untertagen 8i Süber· vnd Goldmexikaner mäßigen Schwankungen. chinen, s getragt. Petroſeumwerte lagen ruhig. Die Stimmung biieb eine 9 Schluli ruhig, die Tendenz auf den meisten Märkten drhkie. Privatdiskont%. 5 Rerliner Wertpapterbörse. Beriſtn, 3. Dezember. Deviseninarkt.) 2 4 Frantfurt, 3. Dez.(Pr.-Tel.) An der DBörse zelrt in 0. Auszahlungen für: grlel Oeld Brief Oeld keonstantinopve!— 3¹00 Hlolland 100 Oulden. 313.00 31850 31090 8900 Dänemark 100 Kronen.. 100.50 10100 188.0 404 Schweden 100 Kronen. 213.23 21375 2ʃ0.25 100 25 0 Norwegen 100 Kronen... 1093.78 099.25 105.75 1400 Scbeele 100 Franten. 1808 1800 i Oesi.-Ungarn 100 Kronen. 54.20 34.0 54 20 137. 1 Spanien ne ,, Bulgarien 100 Lera—.—— 55. 5 Helsingfors„% O„%„%„%„„ 70.23 70.75 75.25 n Nner R Maunbeimer General-Anzeiger. ubend- Aus aabe. Nr. 508. 4 Seie 7 Nuo Staòdt und Land. Dle Heimkehr. Der Herdwe:I& beec 5. cenbwehr- loſſlon LTee de vange. Nach längerer Pauſe paſſierte furz nach J5. Veptn-Ultad des Landw⸗J.i⸗Regis. 25 di⸗ Rhein⸗ „ N0 lalgten Mauſchinengewehr⸗Abtellungen mit faſt durch⸗ rie 65 annſchaften, die in vorzüglicher Stimmung warm 9 teüude und Dank enigegennahmen, was ihnen geſpendet d ten. Bigaretten, Blumen, Backwerk Zeilungen. Dann Laubw-Art.-Negt. 256 über bie Brücke. Die Truppen Vig durch die Breiteſtraße, wo ihnen von dem Publi⸗ 15 d ſchnell anſammelte ebenfalls ein herzlicher Empfang Zug Ungeflellten-Verſicherung. —— wird uns dom hleſiger Ortsausſchuß Fenich der Angeſkellten ⸗Verſicherung mitgeteilt: de 8 der Ver⸗ (Geſchäfts. Lonzſtraße 31, Sprechſtunden Montags und Donuers⸗ don 8— 10 Uhr.) Catſcheldungen des Obderſchledsgerichts. eſenſchaſier einer ofſenen Handelsgeſellſchaſt mit einge⸗ Nrma 1. 5 ſeloſtändigen eigenen Geſchäftseinrichtungen, 1% Aenerolagenfur einet Verſicherungs⸗ dacdet adernimet. ſich ader dinſichtiich der Einrichtung u Aldbeit und der Handbabung des Geſchäftsbetriebes vollſte 700 ewordedälz ſind enich dann nicht derſſcherungspflichtig, wenn . l an Proviſtion und Reingewinn eine Mindeſteinnahme 0 eenmen 8000 Mark ſäprtich zugeſichert ii.(Nr. 287.) 15 ch che Schuzgediele gellen hinſich lich der Froge der eg⸗pirich als Ausland. Ce⸗ N74l che Veritretungen des Reichs oder eines eeeets im Ausland( 3 des Geleßes) ſind nur 4en llen. welche das Neich oder einen Bamdesflaat im Aus⸗ ehne drrcht zu oertrelen haben. tür 90 Krantenſchweller des„Teurſchen Freuendereins * Kreuz r die Kolonten“ ifi während ſhre Beſchäftigung 0 deutſchen Schußgebleten nicht verſicherungspflichtig. ige Geſellſccaftert Aner oſſenen Handelsgelell. Proture ertelfl worden iſt, wied dadurch wicht not⸗ damfielter der Geſedſchafter(Ar. 292) tegen wurde Oberpoſtſekretär Ludwig Hellinger e Bureaubeamtenſtelle I. Klaſſe bei der Kaiſer⸗ 1 ſidireftion in Karisruhe und Poflſekretär Wilhelm N le Kortsruhe unter Ernennung zum Oberpoſtſekretär eine Natlekretärſtelle beim Poſlamt 2 in Karlsruhe. ee der Cinſahrigen- Berechtigung 7 Die Berechtigung abrig-freiwilligen Dienſt bildete bisher für die höheren dt ein großes Hindernis für einen gedeihlichen Fortgang ertichie, well dadurch eine Reihe von Schülern vera. ilaßl esone inneten Drang und ohne Fähigkeit zum Studium ie dis zur Erlangung der wiſſenſchaft ichen Veſähigung für Wdeig⸗ſretwilligen Dienſt a den Anſtalten zu bleiben. Um ue Katlaſtung der höheren Lehranſtalten herb izuführen, iſt heriſche Minſſterimma für Uaterricht und Kultus mii dem der. far militäriſche Angelegenheitn ins Benehmen getreien, Nelchsletung zur Abſchaſſung des einjährig⸗freiwilligen deranlaſſen. J0 2 Mieterverelmiqunq hat in ſhrer Monatsſtiemg die Er ⸗ Gegenmari in eingehender Beſprechung gewürdigt. Es ſetgeſtettt, daß in dem neuen freieren Deutſchland eine Ver⸗ o die voctehaltlos für Wohnungs und Bodenre form ein⸗ .Atig ift wie ſemals. Mit großer Befriedigung wurde davon jetzt im Handumdrehen durchgeſeit worden ſind, die früher trotß unabläſſiger Bemühungen nicht erreicht werden konnten. Es iſt dies die Genebmigungspflicht für jede Mierskün⸗ digung und Steigerung und ferner die Einführung der ungetellten Arbeilszelt. Für die von der Stad: zum Zwecke der Zivileinquartierung zu bildenden Kommiſſionen wurden Mitglieder namhaft gemacht. Es ſollen übrigens eine Reihe von Wohnhäuſern in beſten Wohnlagen leer ſtehen, außerdem ſtehen in der Ühlandſtraße zwei Häuſer kurz vor der nicht durchgeführten Herſtellung. Erſtrebt wird ferner eine Vergütung für die Beiſitzer des Mieteinigungsamtes. X* Scharſer Preisrückgang im Elſaß. Aus drieflichen Mkttei⸗ lungen aus Straßburg iſt zu erſehen, daß doct ein großer Preisſturz für Lebegasmittel eingetreten iſt. Der Preis für den Liier Wein wurde auf 1,20 Mark feſtgeſetzt. Kaffee, Kakao werden für 3 Mark das Pfund verkauft. Die Wucherer haben das Nachſehen. Aue Luòwigshaſen. O Einſtellung des Eiſenbahnbetriebs in der Pfalz. Amtlich wird mitgeteilt: Es wird beſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß während des Vorrückens der alliierten Truppen in die Nordpſalz— d. von Mitternacht 4. auf 5 Dezember ab auf die Dauer von ungefähr 3 Tagen— auſ der Strecke Kuſel—Landſtuhl— Kaiſerslautern—Neuſtadt—Ludwigshafſen und Speyer—Ludwigs⸗ hafen-Mann 9 eim, ſowie allen nördlich davon gelegenen pfälziſchen Eiſenbahnlinien 91 miliche der Perſonenbeſör⸗ derung dienenden Züge elngeſtellt werden, mit Ausnahme ganz weniger Arbelterzüge, welche ſedoch nur von den in induſtriellen Betrieben oder im, Eiſenbahndienſte tatſächlich be⸗ ſchäftigten Arbeltern und Angeſtellten benützt werden dü fen. Wider⸗ rechtliche Benützung dieſer Arbeiterzüge würde ſtrengſte Beſtrafung durch franzöſiſche Kontrollkommundos zur Folge haben. Außerdein wird vorausſichttich von vorgenanntem Tage ab der geſamte Eiſenbahn⸗Perſonen⸗ und Güterverkehr zwilſchen der Pfalz und den rechis des Rheines gelegenen Gebletstellen vorübergehend aufgehoben. Ueber die Wiederaufnahme des Perſonenverkehrs auf den zur Zeit ge⸗ ſperrien Streckeni erſolgt noch Mitteitung. Nähere Aaskunſt geben auch die Beaniten an den Fahrkartenſchaltern und on der Bahn⸗ ſteigſperre. .K. Gründung eines gemeinſamen Ausſchuſſes der vereinigten Berbände des Verkehrsperſoncus. Nachgenannte Vereinigungen des Verkehrsperſonals in der Pfalz ſind am 12. November zu einer Sitzung zufammengetreten und haben den einmütigen Beſchluß ge⸗ ſaßt, einen gemeinſamen Ausſchuß„Pfalz' der ver⸗ einigten Verbände des Verkehrsperſonals?“ mit dem Sitz in Ludwigshaſen zu gründen“ 1. Bayeriſcher Verkehrs⸗ beamtenperein(Eiſenbahn⸗ und Poſtbeamtenverein), 2. Bayeriſcher Eiſenbahnerverband, 3. Bayeriſcher Poſtberband, 4. Verband des Deutſchen Verlehrsperſonals, 5 Bayeriſcher Lokomotipführer⸗Ver⸗ ein, 6. Lokalverein det Lokomotivpführer in Ludwigshafen. In der Gründungsverſammlung wurden einſtimmig folgende Beſchlüſſe ge⸗ faßt: a) Der gemeinlaue Ausſchuß tritt der Entichließung, die am 10 11. 18 bei der Maſſenverſammlung in München von den ver⸗ einigten Verbänden des Verkehrsperſonals geſaßt worden iſt bei,. b) er verſpricht namens der von ihm vertretenen Verkehrsange⸗ hörigen den Dlenſt welterhin pflichttreu zu verſehen; c) der gebil⸗ dete Ausſchuß wird beauftragt, die Intereſſen des geſamten Ver⸗ kehrsperſonals zu vertreten; d) die Einfſügung einer Vertretung des Verfehrsperſonals der Wielz in den Arbeiter⸗ und Soldatenrat aller gröseren Städte der Pfalz wird geſordert; e) ꝛnit Rückſicht auf die unſicheren Verhältniſſe, die ſich für das pſälziſche Verkehrsperſonal in nächſter Zeu einſtellen müſſen, iſt dringend zu verlangen, daß ſcfort das Einkommen für ½ Jahr im voraus bezahlt und dazu noch eine angemeſſene Teuerungszulage geſchlagen wird, die min⸗ deſtens die Höhe elnes Monatseinkommens zu betragen hat. Nur der Eisdecke. Aus dem Lande. Weinheim, 2. Dez VBankdtrektor Philſpp Zinkgröf, der durch ſeine Suchtenntnts und meiſterhafte Geſchäftsführung dis hieſige Krediigenoſſenſchaft zu ihrer heutigen Blüte brachte. begeht heute ſein 25fähriges Dienſtjubiläum in der Pereinsdank Weinheim G. m. b. H. Aus dieſem⸗Anlaſſe wurde ihm ſeitens des Aufſichtsrates eine beſondere Ehrung dargebracht, wobei der erſte Vorſitzende, Buchdruckereibeſitzer Julius Diesbach, die Hoffnung aus⸗ ſprach, daß die Vereinsbank unter der kundigen Führung de⸗ Jubflors auch in der kommenden ſchweren Zeit ihren Aufſchwung fortſetzen möchte. *Schönau, 25. Nov. Inmitten von zwei lebenden Söhnen und vier Enkelkindern feierte der bei der Sang Pflege in Dienſten ſtehende 75 Jahre alte Kulturauffſeher Jakob Ebert mit ſeiner Ehefrau Liſette geb. Gärtner das Feſt der goldenen Hochzeit X Bruchſal, 1. Dez. Beim Ausweichen zweier Militäromos fuhr eines davon guf den Gehweg. Dabei wurde ein Laternenpfahl unigeriſſen, der einen 22jährigen ſächſiſchen Soldaten traf, wo dieſer zu Boden geſchleudert und von dem Kraftwagen überfahr und getötet wurde. * Baden-Baden, 29. Nov. Ddie Einſchränkungen im Fremdenverkehr geten hier am 4 Degember in Kraft. Von bieſem Tage an bis vorläufig 31. Dezember dürfen Fremde höchſtens drei Tage Aufenthalt nehmen. Für eine Verlängerung ſind beſondert ärztliche Zeugniſſe beizubringen. Der Betrieb des Kurhauſes und der ſtaatlichen Badeanſtalten wird auf den gleichen Zeitraum unter⸗ brochen. 80 Kehl, 28. Nov. Auch auf der badiſchen Rheinbrückenſeite ſind letzt franzöſiſche Poſten aufgeſtellt worden Deutſches und franzöſiſches Militär ſteht hier ſomit in dichter Nähe. *Ollenheim bel Lahr, 29. Rov. Am Bahnhof der hieſigen Eiſen⸗ bahngeſellſchaft ſpielten einige Knaben an einem Güterwagen Ploß⸗ lich fiel die Klapptüre herab und traf den ſechsjährigen Sohn des Bäckermeiſters Trunkenbolz derart auf den Kopf, daß das Kind ſofort toi war ) Singen a. 9. 28. Nov. Auf dem Eisweier bel der Ziegelez vergnügten ſich einige Knaben mit Schlittſchuhlaufen. Der elwa 13 Juhre alte Schüler Fritz Ball geriet dabei an eine Stelle, wo das Eis noch nicht tragfähig war. Der Junge brach ein und verſchwand unter Einem Kameraden gelang es, den Jungen aus dem Waſſer zu ziehen, er war aber bereits tot, Gerichtszeitung. Heſderberg, 1. Dez. Die Ehefrau Johann Elfner, Margarete geb. Wagner aus Handſchuhsheim, war vom Schöffengerichte zu einer Gefängnisſtrafe von 6 Monaten 2 Wochen verurteilt worden, weil ſie auf dem Friedhofe zu Handſchuhsheim eine Aergernts errsgende Szene verurſacht hatte. Wegen Sachbeſchädigung edhielt ſie weitere 6 Monate Gefängnis. Die Sachbeſchädigung hatte ſie dadurch de⸗ gangen, daß ſie einem Landwörte aus Rache eine Anzahl Bohnen⸗ ſtöcke auf dem Acker aus de n, Boden riß. Gegen das Urteil legte die Aageklagte Berufung ein, ſie wurde jedoch von der Strof⸗ kammer verworfen. Daldshut, 26 Nov. Der Bombenanſchlag gegen die Lonza⸗ werke bei Waldshut hat jetzt ſeine gerichtliche Sühne oefunden. Wie noch erinnerlich ſein dürfte, hatte im Frühjahr 1917 der Chef der franz. Spionageorganiſation M. Mougeot den Kaufmann Jul. Fricker in Belilard und den Fabrikarbeiter Karl Zahnd von Guggenberg gegen eine Belohnung von 5000 Fr. dafür ge⸗ wonnen, die Lonzawerke in die Luft zu ſprengen Der Anſchlag mißlang jedoch, da eine der mit Sprengſtoff gefüllten Büchſen vorzeitig explodierte. Bei der in Baſel von dem Punde ſtrafgericht abgehaltenen Verhandlung wurde feſtgeſtellt, daß die vorgefundenen Bomben mit franzöſiſchem Armeeſpren material ge⸗ füllt! waren. Der Anſtifter des Anſchlags, Mougeot, wurde zu 5 Jahren Zuchthaus verurteilt. Dieſelbe Strafe erhiest der Kauf⸗ Bekanntmachung. don den Feld⸗ und Erſatztruppen Entlaſſung lommenden Leute, die NA jur 1 Aahungs⸗ bezw. Morſchgeld von ihren 7 7 len wegen Mangel an Zahlungs⸗ hacht erhalten haben, können dasſelbe Wotlage einer Zahlungs⸗Anweiſung ihres ezis ſowie des vorſchriftsmäßigen Ent⸗ Ne ſcheints beim Bezirkskommando C 7, 5 ANr. 28 nach untenſtehender Reihen⸗ grgen. Wanſengabuchſdaben bwoch, den 4. ds. Mts. von 9 Uhr ab, ſoweit ſie es am Montag und Diens⸗ d nitht erhalten haben. Auuerstag, d. 5. ds. Mts. vorm. 9 Uhr ab eitag, d. 6. ds. Mets. vorm. 9 Uhr ab Nopamstag, d. 7. ds. Mts. vo m. 9 Uhr ab danmnlag. d. 9. ds. Mis. vorm. 9 Uhr ab Kittag den 10. ds. Mts. und Mittwoch, nds. Mts. kann nicht gezahlt werden.) eastag, d. 12. ds. Mts. vorm. 9 Uhr ab Feitag, d. 13 ds. Mts. vorm v Uhr ab nistag, d. 14. ds. Mits. vorm. 9 Uhr ab N teihenfolge, wie bisher bekannt ge⸗ dbeerdurch hinfällig. Diejenigen Leute, 1 dorſchriſtemäßige Zahlungsanweiſung 1 W denteil nicht haben, wollen ſich dieſe igrem Truppente l beſchaffen. Gcs1 Vezirkskommando. — 1 nr 8 euuurenaraturen ertomerden angenommen. Heiduhe werden mit Keruleder beſohlt. deit in der Regel eine Woche.— Wasenelfi, Waldpof 1 Tnommen, daß zweil Forderungen der Mietervereinigqung Eigene Speude 500 gi⸗ garren unb 1000 igaretten Vom derſonol deß Mann⸗ deimerGeneral-Anzelgert gingen ein: Direftor F. Geyme M. 50 Julfus Weber M. 80, Dr. Goldenbaum M. 85 Anton Grteſer M. 25, Rich. Schön⸗ ſelder M. 10, Karl Hügel M. 15, Rud. Tellet M. 1b, Andr. Obermater M. 5, Jvos M. 13, Joſ. Dummel⸗ dinger M. 2, Jul Leidecker M. 2, Chr Haberader. 15, Ernſt Kurtze M. 20, Kar! Uhrig M. 5, Edelmann.5, Schneider M. 2, Mehler M. 5, Heinr. Hellbach M. 12 Schneider M. 5, Eckert M. 3. Peirg M. 8, Marx W. 2, Krauß M. 2, Arnold M. 2, Ehard M. 6, Frau Papen⸗ dorf Wi. 1. Schwarz M. 1, Schäſer M. 1, Schweickart M. 2, E. Miüller M. 2, Pröbſter M. 1, Heeß M. 2, Geiger M. 1, Schäſer 1, Schmid M. 1, Benecle M. 3 Vernauer M. 2, Jouvenal M. 1, Walſer M. 1, Müller O. M. 1, L. Roſt M. 1, J Pfeiſer M. 2. E. Bellem M. 1, Hans Gäfgen M. 12, Ernſt Katz M. J0, Herm. FJelber W. 5. Stumpf1.5 Laſt M. 1, Stumpf M.—.50, Mettlach u.—.50, Gilbert M. 1, Katzenmaier M. 2, C. Faag M. 5. L. Nixe. 2. L. Kredel M. 3. E. Fuß 11. 2, IA.Börſchinger wi. 5,Lehner! M z. Kranz M. 2, Galſter M. 3. Carle MN. 2, Jöſt M. 2, Feuerpeil ui 2, Nied M. 1,. Müllet M. 1, Vorger M. 1, Hazemann we.50, Schwen⸗ zer M.—.70, Koffler m. — 40, Rückert 1. 7o, Götze W. 2. Braun M. I, Meßmacher M. 1. Zuſammen M. 391.30 Weiter gingen ein: von Reg.⸗Rat Janzer 600 Si⸗ garreu u 1000 Zigaretten, Sladtrat Joſel Köchler damit kann den vordringlichſten Bedürfniſſen entſyrochen werden Rauchwaren⸗Spende der Mannheimer Zeitungen. Bei dem Mannheimer General⸗Anzeiger gingen ein: Nag18 M. 20, Marz& Goldſchmidt M. 20, Südd. Diskonto⸗ Gelellſchaft M. 50, Rechts⸗ anwali König M. 10, Dr. Karl Lanz 1000 Zigorren, Fronz Hirſchhorn 1000 ei⸗ garren, zaern 100 Zigarten u. 500 Zigaretten, Stadtr. Darm⸗ ſtädter Mart 20, Joſeph Ammern, M. 20, Helene Röchteing M. 20, A. Grum⸗ bach M. 10; A. Hohenemſer M. 10, M. Seyfried, M 10; Ed. Ladenburg M. 20, Auguſt ſen, 11. 10, E. Wanner Sigarren, Ungen. 25 Zigarſuos und 25[Zigarren, Süddeutſche Düngerm.⸗Geſellſchaft 800 Zigarren, A u. B. Kauſ⸗ mann 100 Zigarren, R. R. M. 20, A. Guthmann 200 Zigarretien, 280 Derrer 150 Zigarren und 8 Päckchen Tabak, Gebr. Zimmern 100 igarren u. 500. Zigarett., Dir Mandt 200 Sigarett., Dreſel 28 Zigarren u. 90 Zigaretten, Schmidt, Ober⸗ lehrer. We. 3, A... ö, 3 Mädchen von Fr. Bender M. 4, Anng Ganther WMwe. M. 1, Kommerz.⸗R. Brunck 200 Zigarren, Mit herz⸗ lichem Wiukommen für die heimlehrend Helden m. ö, Jean Fluß 2000 Zigarett. ugo Schön 22 Päckchen Tabak, Koch 50 Zigaretten und 3 Palete Tabat Zuſammen M. 258, 3632 Zigarren, 4540 Higaret⸗ ten, 33 Pakete Tabak. Die ganze Spende ergab: M..9,30, 41% Sigartren, 5540 Zigaretten, 83 Patkeie Tabak, u. von Kohlmeler 3 Roſenſtock 25 Fl. Wein Für die eingegangenen Geldbeträge wurden Zi⸗ gatrreu und Zigaretten ge⸗ kauft. 1 Im Namen unſerer Feld⸗ grauen ſaſen wir herz⸗ lichen Dank. Weihnachts⸗Vitte. In ernſter, ſorgenroller Zeit wenden wir uns wieder on die Gemeindeglieder mit der herslichen uns durch Spenden (Kleidungsſtücken, Bitte: Helft andern Gaben Spielſachen und dergl.), Armen unſerer Gemeinden zum Weihnachtsſeſte eine Freude bereiten können. ucht der Ereignlſſe anders geworden iſt,„die Liebe Allen alten und neuen Gebern eln herzliches„Veraelts Gott!“ Die beiden Pfarrer der Friedenskirche: Stadtpfarrer Gebhard[Nordpfarrei), Traitteurſtraße Nr. 48, Teleſon 4668. höret nimmer auf!“ der Apothete. Endſiation der Linie 3. Teleſon 6314. 3257b Stadtpfarrer Knobloch[Sübpfarrei), Bachſtraße Nr. 2, Telefon 4731. von Geld und Lebensmitteln, daß wir den zahlreichen Ob auch vieles unter der 840 Gebrüder Zim- 5 mann Fricker, während ZJahnd 4 Jahre Zuchthaus erhielt. Unsere liebe Mutter Wanna fauer Mn. geb. Wortel ist heute früh nach schwerer Krank. helt in Gott entschlafen. 6316 In ibhrem Helmatsorte liegt sie de- Fraben. Stelnsfurt, Mannbelm, 30. Nov. 1918. In tiefer Trauer: Theodor Faller, i. d. R Karl Marsteller und Frau Lina geb. Faller mii Kind. Todes-Anzeige. Wir machen hiermit unseren Mit- gliedern u. Freunden die schmerzliche Mitteilungvom plötzliehenHlinscheiden unseres laugjährizen, hocenverdienten Vorsitzenden des Aufsichtsrates Wr Friedrieh Oelderf Malermeister in Heidelberg. Die Maler- Einkaufsgenossenschaft Maunheim hat durch den frühen Tod dieses für die Handwerkerinteressen in erster Reihe wirkenden Kollegen einen schweren Verlust erlitten. Sein Andenken wird von uns atets in Ehren zehalten. Nasis Mannhelm, den 3. Dezember 1918. Maler- u. Tünchermeister- Einkaufsgenossenschaft, Mannheim, eingetr. Gen. m b. H. Die Beerdigung findet Mittwoch, den 4. Dezember er., nachm. 3 Uhr von der Friedhofkapelle in Heidelberg aus statt. Danksagung. Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme en dem uus betroffenen Verluste meines jiunigstgeliebten Man- nes und meines teueren Vaters E341! Herrn Fritz Degel sagen wir allen herzlichen Dank. Mannheim, den 3. Dezember 1918. Die traueruden Hinterbliebenen: Bianka bezgel geh Septtert mebst Sohn. Aus dem Felde zurück, habe meiue Praxls wieder aufgenommen Meine Kauz⸗ lel bofindet sleh jett E 3, 15. 2 Rechtsanwalt Bertold Scheuer, rel. 5l 5 basere BUTOTAu Me delinden slch jetzt 6 No. 2627 RHENANIA Speditons-Gesellschaft m. b. H. vorm. Leon Welss. Sbote 9 Von der Front zurück, babe ich meine Praxis wieder aufgenommen. 3280b Dr. Stoll, Hechtsauwalt L 2, 14— Tel. 133— Schlossplatz. Geſchoſts· Croͤßnung. Dem verehrten Vublikum zur geſl. Reuntnis, daꝭ ich meine 3248b Meggerei Beilſlraße 10 Beilfraße 10 wieber eraſiue unò bilte mir das ſruher entgegen· gebrachte Vertrauen auch ſeyt bewahre; zu wollen. 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