eee. onkag, 6. Jannar. — 75* 1910. Nr. 8. moiger Haupirifuettung; de. Frt ndel: Franz Nircher. —— General- Hnzeiget G. m. b.., ſänitlich in Manndelm ed Codenbaum Herautwortlich Politik: Dr. fritz Goldenbaum. Feuilleton: Hans Gäſgen, fur Cotales und den übrigen redaktlonellen Ueil: Richard Schönſelder, für ſat Nnzeigen! Anton Grieſer. Drud und Derlag: Drucketel Dr. Haas Mann⸗ 1. Adx. General⸗-Anzeiger Mannheim. Poſiſcheck ·NMonto Ur. 2917 cudwigshafen a. Rhein.— fernſßiecher Am Mannheim Ur 79040 7046 eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee A K Badiſche Neueſte Nachrichten Amtliches Verkündigungsblatt übernommen. 0 Poſtbezug: Biertelſ. N.32 einſchl Zuſtellungsgebühr Bei der ngeigenpreiſe: Die tipali. Kolonetzelle für den hieſigen Beztrk 40 Pf., für auswärts 50 Pf., Finanz⸗ nzeigen 65 Pf, Reflamen m 2 50 Annahmeſchluß: titagblatt vormittags 8½ Uhr, Abendblatt nach⸗ mittags 2½ Uhr für Anzeigen an beſrimmten Tagen, Stellen und Ausgaben wird keine Derantwortung ugspeeis in Mannheim un E de monat ich R..— mit Bringerle oſt abgeholt M..70. Einzel⸗Nr. 10 pfg. Der Enl Juf des Meſſers Schneide. UBerlin, 6. Januar.(Von unſerem Verſiner Büro.) Schon in den frühen Morgenſtunden bereitete ſich der Ent⸗ ſcheidungskampf um die Nacht vor. Aus einem Jenſter der Reichskauzlei halte Hherr Ernſi heute früh Eberl von neuem aufgeſorderl, einen Wall um die Reichskanzlei zu bilden. 80 ſammelle ſich denn noch vor der 10. Stunde vor dem Häuſerblock, den das Reichs ⸗ kanzlerpalais, das Auswärtige Amt und das Reichsamt des Junern bildel, große Niengen, die die Regierung Ebert Scheidemaun hochleben ließen und den Skörenfrieden um Liebknecht und die Unabhängigen Pereats brachten. Um dieſelbe Jeil waren auch ſchon oon allen Enden der Berlinerſchen Windroſe die Nmaſſen auf dem Anmarſch. Die Mehrheitsſozlaliſten waren nun dennoch nicht ganz laten⸗ los geblieben. Auch ſie hatien ihre Gelreuen aufgerufen und ſie ſtrömten mil den üblichen Plakatken wie die Unabhängigen mit ihren roten Standarklen von allen Seiken zuſammen. Welchen Ausgang die Kämpfe nehmen werden, läßt ſich im Augenblick in keinem Belang erſehen. Ein Gerücht, daß auch die Relsbank und das Haupllelegra⸗ phenamt ſchon von Sparlakiſten beſehzt wären, bewahrheilel ſich ulch 1, wenigſlens nicht in vollem Umfange. In der Relchsbank ſchaltek zwar eine un be wa ffneie Malroſenabtellung als Wache, aber der Vetrieb wird noch immer einigermaßen aufrechterhalten. Die Dinge ſtehen ſedenfalls guf des Meſſers Schneide. Auch wenn die Mehrheitsſozialiſten wirklich bis auf den letz⸗ ten Mann aufgeboten werden, kann es doch noch geſchehen, daß Herr Liebknecht ſein Haupl heute Abend im Reichskanzler · pulais zum Schlummern niederlegt. Die Beſehung der N Jeſtungen und des Wolſſſchen üros. NMürnberg, 6. Jan.(WB.) Die Nürnberger Zeitung mel⸗ det aus Berlin: In den Abendſtunden wurden außer dem Wolfſſchen Telegraphenbureau faſt ſämtliche Berliner ZJeitungen befetzt, ſo z. B. das„Verliner Tageblatt“, die Voſſif Anzeiger“. Anſcheinend ſind dieſe Aktionen bisher ohne blutlgen Zuſammenſtöße verlaufen. Wie wir hören, hat die Regierung noch keinerlei ſicht⸗ baren Maßnahmen zur Durchführung der Abſetzung des Ber⸗ liner Polizeipräſidenten Eichhorn getroffen. Er iſt zunächſt weiter im Amt. Die„Rote Fahne“, das Organ des Spar⸗ takusbundes, fordert heute wieder zu einer Maſſendemon⸗ ſtration auf. Es wird damit gerechnet, daß die Spartakiſten verſuchen werden, die Regierung zuſtürzen, und daß es zu Zuſammenſtößen kommen wird. Wie wir hören, haben die revolutionären Berliner Arbeiter und Soldaten der Regierung das Ultimatum geſtellt, ſofort zu folgenden Beſchlüſſen des Reichskongreſſes der Arbeiter⸗ und Sol⸗ datenräte Stellung zu nehmen und dieſe von den Arbeiter⸗ und Soldatenräten zum Geſetz erhobenen Beſchlüſſe ſofort in Kraft treten zu laſſen: 1. Sofortige Entwaffnung ſämtlicher Offiziere: 2. Entfernung der Rangabzeichen; 3. Die örtliche Kommandogewalt liegt in den Händen der Arbeiter⸗ und Soldatenräte; 4. Wahl der Führer durch die 5. Völlige Auflöſung der allen Armee, ſoforkige Entwaff⸗ nung reaktionärer Sonderformationen, Einführung einer bür⸗ gerlichen Volkswehr; 6. Gegen Kriegsminiſterium und Armeeoberkommando, welche die vom Kongreß gegebenen Geſetze für Null und nich⸗ tig erklären, iſt ſofort Stellung zu nehmen. Nürnberg, 6. Jon.(W..) Der Spezialkorreſpondent der„Nürnberger Zeitung“ meldet über die Beſetzung des Wolffſchen Büros aus Berlin: Der Angriff auf das Wolffſche Telegraphenbüro erfolgte ganz plötzlich. Ein nur loſe zuſammenhängender Demonſtrantentrupp kam kurz nach 7% Uhr vom Gendarmenmarkt her die Charlottenſtraße her⸗ unter, Ziviliſten mit einzelnen, anſcheinend unbewaffneten Soldaten und Matroſen untermengt. Die Spitze bog in die Zimmerſtraße ein und machte gegenüber der dortigen Ein⸗ ahrt des Wolffſchen Büros Halt. Eine Abordnung drang chnell ein und übermältigte den dort ſtehenden Poſten der Schutzwache; der folgende, ſtärkbre Trupp bemächtigte ſich in derſelben Weiſe des Haupteingangs in der Charloltenſtraße und dann ſchnell des Hofes, überwältigte und entwaffnete die Schutzwache von 20 Mann in der nach dem Hofe zu gelegenen Wachſtube und beſetzte mit Gruppon von drei bis vier Sol⸗ daten, die faſt nur mit Handgranaten bewaffnet waren, jeden Raum der politiſchen Redaktion und der anderen im Betriebe befindlichen Abteilungen des Unternehmens. Man ſuchte nach den überall rermuteten, natürlich aber nicht vorhande⸗ nen Waffen. Als Führer trat ein Matroſe der Torpedo⸗ dtviſion auf. Der„Borwärks“. Berlin, 6. Jan.(MB. Spezialtelegr.) Demonſtrations⸗ Auge der Mehrheitsſozialiſten ſtrömten zum Wilhelmsplatz. n den Fenſtern der Reichskanzlei erſchienen die Volks⸗Be⸗ auftragten Scheidemann und Wiſſel und hielten An⸗ ſprachen. Vertrauensleute der Demonſtranten murden in die Reichskanzlei gerufen, wo ihnen mitgeteilt wurde, daß die Regierung mit Hilfe regjerungstreuer Truppen und mit Un⸗ terſtützung der Demonſtranten den„Vorwärts“ im Sturme wieder zu erobern verſuchen würde. Außerdem wurde mitgeteilt, daß ſich Spandau in den Händen der Spartakiſten befinde. Das dortige Rathaus ſei beſetzt und die Arbeitermaſſen, die ſparta⸗ kiſtiſch geſinnt ſeien, befänden ſich im Anmarſche auf VBerlin. che Zeitung“, die„Morgenpoſt“ und der„Lokal⸗ cheidungslampf um die Berlin, 6. Jan.(WB. Spezlaſtelegramm.) Der„Vor⸗ wärts“ iſt heute früh in ſeiner Mocgenausgabe als Or gan der revolutionären Arbeiterſchaft von Groß⸗ Berlin erſchienen. Er veröffentlicht einen Aufruf, der die Ar⸗ beiter und Parteigenoſſen zu einer Demonſtration um 11 Uhr in der Siegesallee auffordert. die naſionalverſammlung. Die Kandidatenliſte der Deutſchnaklonalen Volkspartei. .C. farlsruhe, 5. Januar. Die Kandidatenliſte der Deutſchnationalen Volkspartei(chriſtliche Volks⸗ partei in Baden) zu der Reichswahl am 19. Januar 1919 laulet: 1. Düringer Dr. Adalbert. Miniſter a. D. in Karlsruhe; 2. Rupp Joh., Landwirt und Bürgermeiſter in Reihen; 3. Panther Dr. Albert. Rechtsanwalt in Mannheim; 4. Steinmann Auguſt, Landwirt in Hengelau, Amt Stockach: 5. Reutter Karl, Kabinettmeiſter in Pfarzheim: 6. Freifrau Marie v. Marſchall in Neuershauſen; 7. Glockner., Stadtrat in Freiburg i. Vr.: 8. Herrmann Adolf, Pfarrer in Wolferdingen: 9. Bender heinrich, Hauptlehrer in Donaueſchingen; 10. 12 rtle Georg, Landwirt und Bürgermeiſter in Sachſen⸗ ur; 11. Opitz Dr.., Direktor der Frauenklinik in Freiburg i..: 12. Lipp Jakob, Maler in Karlsruhe; 13. Stober Leopold, Oberreriſor in Karlsruhe: 14. Riepp Paul, Tapezierer und Dekorateur in Pforzheim. TBO. Bochum, 3. Jan. Die Deulſche Volkspartei hat mit der Deutſchnationalen Partei ein ge⸗ meinſames Vorgehen bei den kommenden Waßlen vereinbart. Von den 16 Vertrelern im Arnsberger Wahl⸗ bezirk erhält die Deutſche Volksvartei 11, die Deutſchnationale Partei 5. Die vollſtändige Liſte ſteht namentlich noch nicht feſt. Uach der Wahl in Baden. Die Skärke der Parteien im ganzen Lande geht aus folgenden Ziſfern hervor: Es erhielten: 41 Sitze mit 369 057 Stimmen, Sozialdemokratie 35 Sitze mit 316 181 Stimmen, D. Dem. Partei 24 Sitze mit 227111 Stimmen, .⸗Nation. Partei 7 Sitze mit 70081 Stimmen, Unabh. Soz. Partei 0 Sitze mit 11738 Stimmen⸗ Die endgültige Feſtſtellung der Ergebniſſe findet in einigen Tagen ſtatt. Die Wahlen in Mannheim. Nach norläufiger Zählung ſind im Waßlkreis Mannbeim⸗ e 278 912 Stimmen abgegeben worden. Zu wählen maren 32 Vertreter. erhöhen und die genannte Stimmenzahl zu dividieren. Die ſo gewonnene Ziffer iſt die Siegzahl8 452. So öft in den Stimmen einer Partei dieſe Siegzabl entbalten iſt, ſo viele Mandate fallen der Partei zu. Da die Deutſche Demokratiſche Partei 68 437 Stimmen erbielt, müßten ihr 8 Sitze zugeteilt werden. In Mannbeim⸗Stadt allein brachte die Deutſche Demokratiſche Partei 24 406 Stimmen auf, ſodaß ſchon ibre Mannbeimer Stimmen genügt haben, ein Anrecht auf die drei Mannbeimer Mandate. die ſie erhalten hat, zu be⸗ gründen. Es iſt alſo nicht ſo, wie oft gegen die Verhöltnis⸗ wahl eingewandt wurde, daß ſie eine Bevorzugung des ſtädti⸗ ſchen Elementes mit ſich bringen müſſe. 1* Die Mannheimer„Volksſtimme“ ſchreibt u..:„Die eiſten Wablen in Baden nach der Revolution liegen hinter uns; ols befriedigend kann indeſſen ihr Ergebnis nicht angeſehen werden. Zwar, die Sozialdemokratie hat einen ſprunghaſten und auch in ſeiner Geſamtheit erfreulich hohen Stimmen⸗ und Mandatszuwachs zu verzeichnen; einen höbe⸗ ren, als manche ſkeptiſch veranlaate Gemüter errechneten, aber auch nicht einen in ſo ſtarkem Ausmaße hohen, wie ihn ver⸗ einzelte Optimiſten. vor allem unter den mit den ſchwierigen Verhältniſſen Badens weniger vertrauten neueren Anhängern unſerer Partei erhoffen zu bürfen glaubten.“ Das ſozialdemokratiſche Blatt gibt dem Frauen⸗ wahlrecht und dem Einfluß der katholiſchen Geiſtlichkeit die Schuld am Wahlausgang. Bezüglich der Unabbängigen ſat es:„Völlig kataſtrophal iſt das Waßhlergebnis für die Unabhängige Partei ausgefallen, obwohl ſie ſich ſtändig das Ausſehen gab, als ſtände das geſamte deutſche Volk hinter ihr, oder zumindeſt große Maſſen.“ Die Mitglieder der badiſchen Candesverſammlung. * Karlsruhe, 6. Jan. Nach dem Ergebnis der Wahlen zur badiſchen LVandesverſammlung, die nach einer früheren Mitteilung der badiſchen vorläufigen Regierung innerhalb der nöchſten zehn Tage zuſammentreten wird, gehören dieſer an: Vom Zentrum: Weishaupt(). Görlacher(), Maria Veyerle⸗Konſtanz, Sekretär Kiefer⸗Söckingen. Wittemann(59), Martin(), Spang(“), Schiffsheizer Amann⸗Konſtanz, Wirth (% Kopf(), Ziegelmener, Maſt(), Sekretär Heurich⸗fkrei⸗ burg, Frhr, v. Gleichenſtein(), Albietz(), Bürgermeiſter Engelhard Mußbach, Dr. Baumgartner⸗Emmendingen, Rechts⸗ anwalt Miniſter Trunk⸗Karlsruhe, Landwirt Ziegelmeyer(Y, Frau Klara Siebert⸗Karlsrube. Wilh. Müller⸗Karlsruhe, Wiedemann(), Köhler(0. Röckel(/ Dr. Bernauer(9, Belmer(), Straub(), Zehnter(), Metallarbeiter Eber⸗ hardt⸗Mannheim, Bürgermeiſter Vierneiſel⸗Lauda(bisber 1. Kammer), Hauptlehrerin Riegel⸗Mannheim. Schell(5, Pro⸗ kuriſt Helfrich»Mannheim, Hartmann(), Spengler, Bürger⸗ Dieſe Zahl 32 iſt durch 1 zu 14 achl. meiſter in Külsheim, Kansleirat Schneider⸗Heidelberg und Schloſſermeiſter Reinhard⸗Mosbach Von der Sozialdemokratie: Schriftſetzer Großhans⸗ Konſtanz, Weißmam(), Otto Fleig⸗Villingen, Frau Regenſcheid⸗ Singen, Arbeiterſekretär und Miniſter ar zloff, Roeſch(), Geſchäftsf. Müller⸗Schopfheim, Stadtrat Richter⸗Lahr, Prof. Königsberger⸗Freiburg, Redakteur Geiler⸗Offenburg, Filialleit rin n Soldatenratsmitglied Dr. Kraus⸗Freiburg, Rechts⸗ anwalt Dr. Dietz⸗Karlsrube, Mi iiſter Stocki ger(), Eh frau Fiſcher⸗Karlsruhe, Weber(“), Marum(), Kurz(), Verkehrs⸗ miniſter Rückert, Geſchäftsf. Hamann⸗Pforzheim, Bezirksleiſer Horter⸗Karlsruhe, Schreinermeiſter Müller Baden⸗Lichtental, Z i⸗ tungsverleger Eugen Geck⸗Karlsruhe, Schneider Friſchbuch⸗Bruchſal, Miniſterpräſident Geiß(), Schloſſer Noth⸗Neckarau, Arbeit r⸗ ſekretär Stock⸗Heidelberg, Kahn(“), Strobel(), Bechtold(), Stadtrat Rauſch⸗Heidelberg, Froot Blale⸗Mannbeim, Obarleher Spieß Mannbeim, Braumeiſter Joſt⸗Eberbach und Pacteiſekretär Hahn Mannheim. Von der Demokratie: Veneden(“), Sänger(bisher 1. Kammer), Hummel(), Schön(), Muſer(), Nie erbühl( Bürgermeiſter Schneider⸗Mußbach, Göhring(“), Herbſter(), Dekan Holdermann⸗Rötteln, Miniſter Dietrich(), Misiſter Haas, Keck(), Odenwald(), Glockner(bisher 1. Kammer), Malermeiſter Hoffmann⸗Bruchſal, Richtbanwelt König⸗Mennheim, S adtrat Vogel⸗Mannheim, Pfarrer Fehn⸗Unterſchüpf, Fran Marionne Weber⸗Heidelberg, Prof. Gothein⸗Heidelberg. Oberlehrer Ihrig⸗ Maanbeim, Landwirt Schäffer⸗Heddesheim und Stadtverordneter Leſer-Heidelberg. 5 Von der Chriſtl. Volkspartel: Fiſcher(), Schöpfle(), Geh Oberkirchenrat Moner⸗Kartsruhe, Fabrikant Habermell⸗ Aiodhenm⸗ Hertle(), Pfarrer Karl⸗Ta iberb'ſ hofsheim und aufmann Mages⸗Heidelbe rg. (Die mit ͤ verſehenen e b⸗deuten, daß dieſe Abgeordneten dem letzten Landtag angehört haben⸗ Die Jriedeneve 3en dlungen. Bern, 6. Jan.„Homme libre“ beſtätigt, daß die Eröff⸗ nung der FTriedenskonferenz auf den 13. Januar feſtgeſetzt ſei, erklärt aber alle Pariſer Vachrichten ſüber die Konſerenz' und die Zuſammenſetzoͤng der einzelnen Delegatio⸗ nen für falſch. Bern, 5 Jan.(WB.) Wie die Nourelliſte de Lngon“ aus Paris meldet, ſollen die Entſchädigungsanſprüche der einzelnen zum Verbande gehörenden Länder gegenſeitig kontrolliert werden, um eine Einſtimmigkeit auf der Friedens⸗ konferenz zu erzlelen. Dieſe Arbeit werde ziemlich viel Zeit in Anſpruch nehmen, da die ein⸗elnen Liſten noch garnicht aufgeſtellt ſind. Belgien ſoll ein Prioritätsrecht auf die Auszahlung der Entſchädigungsſumme erhalten. der Anmarſch des ruſſiſchen Bolſchewismus. o. st. Der Zuſammenbruch im Baltikum iſt ſchneller ge⸗ kommen und ſchaut fürchterlicher aus, als man ſelbſt bei orundſätzlicher Hinneigung zum Peſſimismus vor kurzem noch hatte annebhmen mögen. Ddie neuen nationalen Gewalten haben ſich im nöidlichen eſtniſchen Teil und in Lettland kon⸗ ſtituiert, aber es iſt eine Konſtituierung. trotz aller Anerken⸗ nung, eigentlich nur auf dem Papier. Der Boden wankt, der ſettiſchen Regierung ſowobl wie der eſtniſchen, unter den Füßen. Deutſch⸗baltiſche Flüchtlinge berichten uns von den Zuſtänden in Lettland: etwa 50 Prozent der Bepölkerung ſtehen ouf dem Voden der Republik und ſomit binter der Re⸗ gierung. 15 v. H. wären beiden ab⸗eneiat, weil ſie lieber mit dem Regentſchaftsrat gegangen wären und ein Zuſammen⸗ bleiben der drei Provinzen gewünſcht bätten. Alles andere ſei reif für den Bolſchewismus: das landloſe Proletariat und die Induſtriearbeiter in den paar größeren Städten aus Ueberzeugung; die bei dem Einmarſch der Deutſchen vor drei Jahren Verſchleppten oder Abgewanderten, die inzwiſchen in Scharen wieder beimkebrten, jedoch desbalb, weil ſie in ihrer unſteten Pilgrimſchaft durch Innerrußland, ſelbſt wenn ſie zu den Beſitzenden gehörten, vom Bolſchewismus infi⸗iert wur⸗ den. Der Reſt aber kalkuliere ſo: man käme privatökonomiſch noch am beſten davon, wenn man mit dem Bolſchewismus halbpart machte. Dann würde er an den Deutſch⸗Balten ſich austoben und den lettiſchen Beſitz unangetaſtet laſſen— Der Bolſchewismus alſo iſt der Feind, der alles bedrobt, was an Kultur und Geſittung noch einies Intereſſe hat und das Erbe und die Frucht von Jahrtauſenden menſchlicher Arbeit vor der Zerſtörung bewahren möchte. Und dieſer Bolſchewismus— das iſt diesmal keine rhetoriſche Wendung— ſteht vor der Tür: er iſt im geraden Zuge im Anmarſch auf Riga. Bisher iſt es den baltiſchen Stoßtrupps noch gelungen, ihm ſiegreiche Abwehrkämpfe zu liefern, aber das waren einſt⸗ weilen nur Vorpoſtengefechte. Rückt die bolſchewiſtiſche erſt wirklich heran, ſo werden die ſchwachen räfte, über die die lettiſche Regierung und die freiwillige Werbetätigkeit der Deutſch⸗Balten verfügt, ibnen kaum—— gewachſen ſein. Dann hat, noch ehe ſie ſich konſolidieren konnte, die letzte Stunde auch der jungen eſtniſchen u. lettiſchen Republik geſchlagen. Es handelt ſich bei alledem gar nicht mehr um das Los der Deutſch⸗Balten. Deren geſchichtliche Rolle. fücchten wir, iſt ausgeſpielt. Jedes neue Schiff das ſich noch ſeinen Weg durch die winterliche Oſtſee bahnt, jeder Eiſenbahnzug bringt neue Scharen von ihnen ins Mutterland zurück, die, von Hof und Haus vertrieben, ihrer bürgerlichen Exiſtenz beraubt und von Barmitteln entblößt, hier einem ungewiſſen Schickſal ent⸗ egengehen. Darüber könnte man ſich zur Not noch hinweg⸗ etzen. Man könnte— wir alle ſind in dieſen Tagen furcht⸗ bar tragiſchen Erlebens ja abgeſtumpft und hartherzig ge⸗ worden— ſagen, das ſind Einzelgeſchicke. Dieſer entſetzlich grauſame Krieg hat ſo viel ſchon zerſtört, daß es auf ein paar tauſend baltiſcher Familien kaum noch mehr ankommt. Aber was auf dem Spiele ſteht, iſt unendlich viel mebr die Er. 5 * 2. Seite. Nr. 8. maunheimetr Generai- ænzeiger.(ubend- Ausgode.) Montag, den 3. Januar 1919. oberung der Baltenmark durch den ruſſiſchen Bolſchewismu⸗ würde zugleich ſeinen Einmarſch bedeuten in das Jann ſchutzlos vor ihm daliegende Ddeutſche Reich. So liegen in Wirklichkeit die Dinge, und darum bleibt dringend zu wünſchen, daß der Werberuf des 3. Armee⸗ oherkommandos und des Generalbevollmüchtigten des Deut⸗ ſchen Reiches für die baltiſchen Lande, des ſehr verdienſtvollen Herrn Auguſt Winnig zur Vildung einer eiſernen Dipiſion bei Offizieren und Mannſchaften nicht ungehört rerhallt. Es geht ganz einfach dgrum, wie ein der lettiſchen Regierung naheſtellendes Blatt 25 neulich ausgedrückt hat unſere weſtliche Ziviliſation vor dem„Andringen des Aſiatis⸗ mus“ zu retten. Schon rühmen ſich den Herren Lenin und „Trotzki dienſtbare ruſſiſche Organe, Verlin würde zum Mittel⸗ punkt der bolſchewiſtiſchen Weltrevolution werden. Wenn mit den letzten Reſten deutſcher Kraft den ruſſiſchen Horden, die nicht nur die tatſächlichen Erben des einſt von Herrn Kerl Liebknecht ſo bitter befehdeten„Blutzaren“, ſondern die auch Geiſt von ſeinem Geiſte ſind, nicht noch an der Dina Holt geboten wird, kann die bolſchewiſtiſche Ruhmredig⸗ —5 nicht zu fernen Tages noch ſchauerliche Wirklich⸗ werden. Erfolge der Ruſſen auf der Front von Perm. Omſk, 5. Jan.(Hapas.) Die ruſſiſche Telegraphenagentur meldet: Infolge der Erfolge unſerer Truppen auf der Front uon Perm erreichten dieſe die Kama, einen Zufluß der Wolga, und verfolgen die Gegner in 0 Glagow. Un⸗ ere Erfolge entwickeln ſich. Wir machten 31 600 Gefangene. Die 3. Armee, die den dritten Teil der auf der Perm⸗Front kämpfenden Truppen bildeten, wurden kampfunfähig gemacht. Eue Bede Wilſous im ikafleniſchen Barlamenl. London, 4. Jan(WB.) Reuter meldet aus Nom vom 3 Ja⸗ nuar: In ſeiner Rede im italieniſchen Parlament ſagte Wilſon u. a. Wir haben zweifellos zeitweiſe den Eindruck von Gleichgültigkeit er⸗ weckt, da wir aus großer Entfetnung zuſahen. Aber unſere Herzen ſind niemals weit enifernt geweſen und das italieniſche und ameri⸗ kaniſche Volk haben mancherlei Bande miteinander verknüpft. Als das Volk der Pereinigten Stagaten die Leiden und Opfer und das beroiſche Aushalten ſah, wurden wir durch Bande tiefer Bewun⸗ Fadg aneinandergekettet Wir wußten, baß das italieniſche Volk für dieſelben erhabenen Grundſätze von Recht und Gerechtigkeit in den Krieg ging, die auch unſer eigenes Volk bewegten. Ich heiß⸗ dieſe Gelegenheit willkemmen, um Ihnen die herzlichen Grüße dez gamerikaniſchen Volkes zu übermitteln. Wir ſind uns bewußt, daß uns Dinge erwarten, die in gewiſſer Beziehung ſchwiexiger ind als die, die wir bereits übernommen haben, denn es iſt zwar leicht, von Recht und Gerechtigkeit zu ſprechen aber es iſt manchmal ſchwierig, ſie in die Tat⸗umzuſetzen. Dazu wird eine Reinheit der Notive und eine Selbſtloſiekeit notwendig, wie ſie die Welt bei Beratungen von Nationen noch niemals geſehen hat. Sie werden mir deshalb verzeihen, wenn ich einige der Elemenle der neuen Lage Ihnen rorlege Dias, was dieſen Krieg charakterſſiert, iſt, daz grohe Neiche Fzerfallen ſind und daß charkkteriſtiſch an dieſen Reichen wiederum war, daß ihre verſchiedenen Völker durch Intrigen zum Krieg gezwungen wurden. Große Schwle kofeiten dei Staaten etwa am Balkan waren, daß ſie immer geheimen Cinflüſſen zugänalich waren, daß ſie immer von Intriſen durchdrungen werden und daß nördlich von ihnen eine VBevölkerung ſich befand, die nicht durch Sympathle und Freuiſßſchaft, ſondern durch militäriſch: Ge⸗ walt zuſammengehalten wurde. Jeßt ſind dieſe Intrigen unmüg⸗ lich geworden und die Feſſeln ſind zerriſſen. Aber wir werden Jeßt für ein Bindemittel ſorden wiſſen, um die Völker zuſammenzuhalten. Sie ſind nicht daran gewöhnt, un⸗ abhängig zu leben und ſte müſſen von hiute ab unabhängig ſeln. Ihr ſeld euch ſicher ebenſo darſſber klar, diß wir nicht das Necht Hhaben, zu beſtimmmen, welche Art von Negierung ſie ſich geben ſellen. Aber wir ſind Freunde dieſer Völker und es iſt unſere Freundespflicht, darauf zu achten, daß ſie mit irgend einer wird, was ſie zuſammenhalten kann. Es gibt nur eines, was die Nakionen kann, wenn die Gewalt ausgeſchloſſen wird; das iſt Freund.ſchaft und guter Wille. Es wird deshalb unſere Aufgabe in Paris ſein, eine Weltfreundſchaft zu organiſileren und darguf zu achten, daß die moraliſchen Kröfte, die auf Recht und Gerechligkeit hinzielen, pereinigt werden, und daß ihnen eine Organilſation gegeben wird, in der ſich die Wölker der Welt gerne und mit Freuden beteiligen. AUnſere Aufgabe iſt mit anderen Worten nichts Geringeres, als eine neue internationale Pſychologie zu ſchafſen, eine neue Atmoſphäre zu bilden. Gilhaucherweiſe kaun ich ſagen, daß meinen Verhandlaungen mit den ausgezeichneien Herreng, die ihre Nation führen, und 79550 die Frankreich und England führen, ich die Ueberzeugung gewonn, daß dieſe Atmoſphäre im Entſtehen begriffen iſt. 2 2 National⸗Theater Mannheim. Herr Dandolo. 0 in drei Auſzügen von Nudolſ Slegel. (Zum erſten Male.) Herr Tantalus litt geſtern wieder einmal große Jual! Er iſt Mmuſikaliſch, aber ſein Geſchmag ſind Carmen und Tiefland, und ſeine ſtille Liebe iſt die Operette. Chriſtelflein und Pfitzners Kunſt, inniges Hefünl und meiſterliche Muſik ſind ihm Freund. Dagegen hat ihn die Wedekindgrippe mitgenommen; nun iſt aber von erotiſchen Er⸗ regungen nichts in Herrn Dandolos Reich zu finden. Wie hat alſo den„Tantaliden“ dieſe neue komiſche Oper gefallen? Das iſt nicht ſo leſcht geſagt. Man empfindet die Zeit und Weile dieſer kurzen Oper als ungeheuer lang, möchte aber auch für modern gelten. ſo hilft man ſich mit dem Wort„intereſſant“(das ſich gar 0 zur unrechten Gelegenheit einſtellt) über die Notwendigkeit, agen, was iſt Der Tonſetzer wendet ſich an den kleinen Kreis muſika⸗ liſch gebildeter Opernfteunde. Der Stil dieſer Oper hält, wie ich ſchon ſagte, zwiſchen dem Richard Wagner der Meiſterſinger und ichard II.“ die Mitte. Aber die Feuersnot iſt reicher an lyriſcher eledie, und die Orcheſtration hatte ich mir nach Durchſicht des Flavierauszuges blühender, weniger dick fließend vermutet. Natür⸗ lich gebe ich hler nur den erſten Eindruck wieder. Aber eine be⸗ ſondere leberraſchung hatte die geſtrige Erſtaufführung: um die Vor⸗ ſtellung zu ermöglichen, übernahm Herr Dr. Siegel die Partie des Mattes ünd führte ſie als vartrefflicher Schauſpieler durch. Da der Tonſeßer ſich außerdem als gebildeter Sänger erwies, ſo haben wir in Herrn Dr Siegel einen Künſtler von ſeltener Begabung zu ehren. Dieſe ee bereitete ihm auch das Geſamtpublikum. Ihm und Herrn Furtwängler! Dem muſikaliſchen Leiter dieſer komiſchen Oper erwachſen beſondere Schwierigkeiten: denn er muß Symphoniker, zu⸗ 1 aber auch ſicherer Taktgeber und Einſatztechniker ſein Wie oft ie Takrarten wechſeln, wie ſchwierig die Geſamtſätze ſind, wieviel von dem ſymphoniſchen Feingefühl des Kapellmeiſters abhängt, war allerdings ſchon aus dem Klapierauszuge zu erſehen. Zum rechten Velingen dieſer Oner haben gewiß unzählige Proben helfen müſſen. Wenn nun dieſe Bemühungen des Orcheſters, die Inſzenkerung dez Herrn Gebrath(die alles Reinmuſikaliſche ſo treffend* Bühnliche ae Eifer der einzelnen Mitglieder für das große gomiſche oper . liku wenig des Klanglichen und der Augenweide brachte, ſo legt dies eben in der Natur dieſer Oper. Durch einzelne Aenderungen iſt demnach wenig zu verbeſſern. J Dandolo in die 2 ahugge umſchrieb, mein Vorbericht als nö em man Herrn Fenten ſeinen ar das geſchehen, was ſchon ig ar deutete. Nun aber ſpielte Herr Jenten „ Art von Schez umgeben werden und daß ihnen etwas gegeben reichiſchen Länder, Elſaß⸗Lothringen, das man n Bei dieſer Gemeinſamkeit der Anſichten braucht man vor keinem Hindernis zurückzuſchrecken. Hinderniſſe ſind nur da, um überwunden zu werden. Tapfere Männer laſſen ſich durch Hinderniſſe nicht abſchrecken, ſondern werden heraus⸗ gefordert ſie zu überwinden. So ſollte es auch unſer Stolz ſein, alles zu überwinden, was uns im Wege ſteht. Wir wiſſen, daß es kein neues Mächtegleichgewicht geben kann und es muß deshalb ein Erſatz dafür geſchaffen werden. Es freut mich überall bei den Nationen die Auffaſſung vorzufinden, daß dieſer Erſatz ein völlig einiger Völker⸗ ideologiſch betrachtet haben, ſtellt ſich nun ale praktiſch not⸗ wendig heraus. Wir ſtehen am Beginn eines neuen Zeitalters, in dem durch die Staatsmänner die Menſchheit zu neuen Zielen und Errungenſchaften geführt werden ſollen. * c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze. 6. Jan.(Priv.⸗Tel.) Wie das„Journal des Debats“ erfährt, hat Frankreich dem Wilſonſchen Völkerbund nur mit weſentlichen Einſchränkungen zugeſtimmt, die Frankreich für notwendig erachtete, um ſeine Grenzen ſtrategiſch zu ſichern und ſich die Freiheit des Handelns in Lebensfragen Frankreichs vorzu⸗ behalten. Die deulſche Ofimark in Gefahr! Wir proteſtieren auf das ſchärfſte gegen die ſchwächliche und beſchämende Haltung der Regierung in der Frage des Schutzes der Oſtmarken. Das rechtzeitige Einſetzen unſerer Machtmittel hätte uns die Schmach erſpart, unſere Oſtgrenzen von ſchwachen volniſchen Aufrührerbanden überrannt zu ſehen. So ſind wertvollſte Reichsintereſſen kampflos preisgegeben, ſo iſt das Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker, die Grundlage des Waffenſtillſtandes, ohne tatkräfti⸗ gen Widerſtand der Reichoregierung in ſein Gegenteil ver⸗ kehrt worden. Deutſches Blut iſt ungeſühnt durch feige Meuchelmörder vergoſſen worden. Wir fordern, daß die Ne⸗ gierung mit größter Energie alle Mittel anwendet, um dieſes neue ſchwere Unglück von unſerem Vaterlande fernzuhalten. Wir ſtellen uns hinter unſere deutſchen Brüder. Noch ſind unſere Oſtmarken nicht verloren. Der Geſchäftsführende Nugſchuß der Deulſchen Demokratiſchen Parlel. Heftige Kämpfe zwiſchen Deutſchen und Polen. Berlin, 6. Jan.(WB. Spezialtelegr.) Am Samstag abend iſt es zu heftigen Kämpfen zwiſchen den Polen und den deutſchen Truppen in der Stadt Benkſchen gekommen. Die Stadt würde ſchließlich von den Polen beſeßt, während die deutſchen Truppen ſich auf den Bahnhof zurſckzogen und ihn verteidigten. Da die Polen gegen ſie in dem feſten Gebäude mit Maſchinengewehren nichts ausrichten konnten, ließen ſie im Laufe des Abends Artillerie heraukommen und nahmen den Bahnhof unter Feuer. Die deutſchen Truppen erwiderten das Feuer und es entwickelte ſſch ein Artilleriekampf, der je⸗ doch zugunſten der Polen verlaufen dürſte, da 15 polniſchen Geſchützen nur 2 deulſche gegenüberſtehen. Am Sonntag ver⸗ ſuchten die Polen nochmals einen Sturm auf den Vahnhof, vurden aber wieder abgewieſen. Der Bahnverkehr nach Poſen iſt unterbrochen. Die Züge von Berlin verkehren nur bis Schliebuſch. Nach einer Meldung vom Samstag abend ſoll ſich auch Meſeritz in den Handen der Polen befinden. Es/ iſt am Freitag von etwa 3000 Polen eingeſchloſſen worden und fiel am Sonntag in polniſche Hand. Letzte Meldungen. Eine Kundgeung für den deutſchen Gedanken in der Well. J Verlin, 6. Jan.(Von unſ! Berl. Vüro.) Zu einer zerhebenden Kundgebung für den deutſchen Gedanken in der Welt geſtaltete ſich eine von Verein für das Deutſchtum im Ausland am geſtrigen Sonntag nachmittag nach dem großen Saale der Philharmonie einberufene Verſammlong, auf der eine Reihe von Rednern— lauter Auslandsdeutſche— das Wort zu dem Thema„Das Selbſtbeſtimmungsrecht der Deutſchen“ ergriſff. Die Herren, von denen der deutſch⸗öſter⸗ reichiſche Geſandte Dr. Hartmann, Profeſſor Koepke und Profeſſor Brandl genann, ſeien, vertraten die deutſch⸗öſter⸗ un ja leider eeeeeeeeeeeeee Weiſung des Herrn Dr Siegel— aber der höckerige, ſtöckerige, ver⸗ Herr Fenten ſeine Partie vortrefflich ſang und in der gewählten Form ebenſo treffend charakteriſierte, verſteht ſich. Sie haben ja alle ihre beſte Kraft eingeſetzt: Fräulein Eden, die eine jugendlich⸗ſyriſche Rante mit dunklem, wohlgepflegten Ton ſang und den Reiz ihre⸗ Spieltalentes ausſtrahlte, Frau Hoffmann⸗Brewer mit ihrem pracht⸗ vollen Alt, die beiden Liebhaber(die Herren Lipmann und von der Heydt), Herr Kromer als Riecardo, Herr Dr. Kuhn in der wirkſamen FTenorbuffopartie des Notarius und die Damen Wiesheu und Ziehl, die als. Zuben ſehr nett ausſahen und ihre kleinen Sätze ſehr gut ſangen. Des Dieners Matteo gedachten wir ſchon, und ſo kehren wir zu der Oper ſelbſt zurück. Wenn wir das Wort intereſſant richtig verſtehen, hatte unſer Tantalus re, Wer nämlich nicht zur Würze des Genuſſes unerwarteter Begebenheiten bedarf, wer den Reiz ſolcher Muſik auezukoſten weiß, wer den Aufbau der Finalia mit muſitaliſchem Verſtändnis genoß, der hatte einen intereſſanten Opernabend! Arthur Blaß. e eeeeeeeeeee Thealernoliz. N Als dritte Vorſtellung in der 1 10 bedeutenderer Werke des Schauſpiels und der Oper, die zu beſonders ermäßigten Preiſen gegeben und damit weiteren Kreiſen zugängig gemacht werden, findet am Dienstag, den „Die Räuber“ ſtatt. Mannheimer Trio. Noben der Erſtaufführung des Trios von Napravnik in Mann⸗ heim bringt die hieſig? Trio⸗Vereinigung am 13. Januar das Trio in C⸗moll 10 5(für Klapier, Violine und Cello) von Robert Volk⸗ mann und die Violinſonate in Es⸗dur von Mozart zu Gehör. Theater, Runſt und Titeratur. Das Hoftheater in Wiesbaden geſchloſſen. Der gußerordentlich geſtiegene Mangel an Kohlen, der eine ge⸗ d Behetzung und Beleuchtung des ehemaligen Hoftheaters in Wlesbaden unmöglich macht, hat zur Schließung dieſes Theaters bis auf weiteres geführt. Alberl Baſſermann am Berliner Schauſpielhaus. Vom Herbſt 1919 an wird Albert Baſſermann dem Verbande des lehemals königlichen) Schauſpielhauſes angehören. U bund ſein muß. Was die Menſchen früher nur theoretiſch und ſeinen Dandolo als fein komiſche Charaklerrolle— wohl na liebte Narr der eigentliche Baßbuffo wäre wirkſamer geweſen. Daß 7. Januar 1919 Schillers Schauſpiel bereits als ein außerhalb der Reichsgrenzen liegendes deutſches Gebiet anſehen muß, Polen, Ukraine und Rußland ſowie endlich das kaum von uns gewonnene und auch ſchon wieder verlorene Baltenland. Schwere Ausſchrelfungen in Konſtanz. Konſtanz, 6. Jan.(WB.) Heute morgen zwiſchen 1 und 2 Uhr kam es hier zu ſchweren Ausſchreitungen. Eine große Menge von Arbeitern und Soldaten zog lärmend vor das Münſter, in deſſen Nähe ſich der Parrhof befindet. Unter dem Rufe:„Nieder mit dem Zentrum!“ wurden Türen und Fenſter des Pfarrhofes eingeſchlagen und erheblicher Schaden angerichtet, ſodaß ſchließlich Militär alarmiert werden mußte, das die Ruhe ohne Anwendung von Schußwaffen wieder herſtellte. Furchtbare Hungersnot in Wien. e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 6. Jan.(Priv.⸗Tel.) Wie die„Züricher Voſt aus Wien erfährt, hält die furcht⸗ bare Lebensmittelnot in der Stadt an. Nach amt⸗ lichen Angaben ſterben täglich—500 Menſchen infolge von Krankheit und Hungersnot. Italien erhält drei Viertel der öſlerreichiſch· ungariſchen Handelsflokte. 9 c. Von der ſchweizeriſchen Grenze. 6. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die„Neue Züricher Zeitung“ meldet: Wie die Agentur Volta erfährt, ſei bei den jüngſten Verhandlungen in Paris Italien drei Viertel der öſterreichiſch⸗ungariſchen Handelsflotte zu⸗ geſprochen worden. 65 Handel und industrie. Mannheimer Eflektenbörse. Der heutige Börsenverkehr zeichnete sich durch etwas leb- hafteres Geschäft aus und zwar gelangten zur Notierung Umsätze in Mannheimer Aktienbrauerei, Anilin-Aktien und Mannheimer Gummi- und Asbestlabrik-Aktien. Letztere konnten ihren Kurs der prozentweise gebessert. Frankturter Wertpapferbörse. Frankfurt, 6. Jan.(Pr.-Tel.) Auch bei Beginn der neuen Geschäftswoche vermochięe man sich nicht zu einer freundlicheren Beurteilung der augenblieklich für die Tendenz maßgebenden Verhältnisse durchzuringen, aber die Stimmung trug jedoch einen ruhigeren Charakler. Da die Berliner Bäiree im Anschluß an die Demonstrationen des Spartakusbundes Alossen bleibt, so blieb die Umsatztätigkeit eine sehr bescheidene, wozu die militärische Sperre an der nahen Olckupationsgrenze ebeulalls hindernd im Wege ist. Die Spekulation zeigte sich durch die Vorgänge in Berlin sehr reserviert. Montaupapiere schwächten sich größten⸗ teils ab, besonders Oberbedarf, Phönix Bergbau ung FHarpener. Unter den Rüstungswerten waren die Aklien- der Daimler Mo- toren 7% niedriger. Benz-Aktien schwächten sich im Verlauſe ab. Flelctrizitätspapiere erlitten ebeufalls mäſſige Kursrückgänge. Ani⸗ Unwerte wiesen, soweit sie notiert wurdeen, unregelmäßige Hal- tung aufl. Karbwerke Höchst wurden 526 niedriger angeboten. Schlffahrtsaktien unterlagen ee e Auf dem Markt der Auslandsaktien stellten sch Schantungaktien etwas niedriger. Die Aktien der Deutschen Maschinen würden höher gezahlt. Am Rentenmarkt fanden süddeutsche Anleihen bei fester Stimmung Abnehmer, dagegen lagen ausländische still. Die Kurse der am Einheitsmarkt noſierten Werte waren meist rein nomineller Natur. Zu ersten Kursen wurden umgesetzt Daimler Motoren 172 4, AEG. 107, Schuckert 128 ½, Zellstofl Waldhof 180, Deutsch-Luxemburger 110, Oherbedarf 130%½, Phönix Bergbau 189,, Privatdiskont 4% und darunter. Park- und Bürgerbräu.-., Zwelbrücken-FPirmasens Nach dem Abschluſ bezilfert sich der erzielte auf M. 347 719. Nach Abzug von M. 125 209 fur Abschreibungen verblelben M. 222 450/ als Reingewinn, der sich 8 ich M. 94 148 vorjährigen auf M. 216 598 erköht. Nach den üblichen Rilckstellungen gelangt wiederum eine Divi- dende von 67% zur Ausschütfung, während M. 90 353 auf neue Rechuung vorgetragen werden. Nach dem Bericht des Vorstandes ist die Lage der Brau-· ln-· dustrie nicht besser geworden. Das Braurecht halte eine weitere Kürzung erfahren und die Beschaffenheit aller Materialien war erheblicſi schwieriger und ſeurer geworden. Ueber die Aussichten wird bemerkt, daß bei den unklafen Verhältnissen über das neue Geschäftsſahr sich keine Voraussage machen lasse. In der klirzlich in Zweibrüeken chaltenen Oeneralver- sammlung wurde der 8 17 der Statuten dahingehend ergänzt, daß die Gesellschaft die Täntiemesteuer übernimmt. 5 EEN nr Eine Aünſtlerkammer für Thüringen in Weſmar. Der vereits kn; erwähnte Plan, die ſchaffenden Künſtler Thüringens unter dem Geſichtspunkt, die Behörden wie das Pub⸗ likum unter den gegenwärtigen Umwälzungen für ihre Intereſſen zu gewinnen, iſt ſent in der Ausführung begriffen. In den Künſt⸗ lerkreiſen Thürlngens(wie wahrſcheinlich anderswo auch) iſt oft bitter beklagt worden, daß die Kfinſtlerſchaft in öſſentlichen Kunſt⸗ beſitzes keinerlei Eiufluß hat, daß keinerlei Stelle beſteht, die von den Behörden oder der Oeffentlichkeit als berufene Vertreterin der geſamten einheimiſchen bildenden Künſtlerſchaft angeſehen wer⸗ den konnte. Deshalb ſind die Künſtler Weimars und Thüringens zufammengetreten und haben einſtimmla deſchloſſen, eine Künſtler⸗ kammer für Thüringen mit dem Sitz in Weimar ins Leben zu rufen Die Kammer ſoll aus 17 Mitglſedern deſtehen. zum überwiegenden Teil bildende Künſtler, doch ſollen, um Einſeitigkeiten zu vermeiden. auch ſolche Nichtkünſtler Mitglieder werden, die infolge ihres Be⸗ rufes oder ihrer Leiſtungen geeignet erſcheinen. Als beruſene Ver⸗ treterin der bildenden Künſtlerſchaft ſoll ſie zu öffentlichen Kunſt⸗ fragen Stellung nehmen, beſonders dei allen Beſtrebungen. die danach zielen, die Lebenskraft der Einrichtungen zur Pflege der Kunſt zu erhalten und zu fördern. Es wird erhofft, daß ſich ein Weg finden läßt. der⸗der Künſtlerſchaft eine maßgebende Mitwir⸗ kung neben den zuſtändigen amtlichen Stellen auf die Verwaltung und Vermehrung des öfkentlichen Kunſtbeſitzes, auf die Unterrichts⸗ einrichtungen und bei öffentlichen künſtleriſchen Fragen ermöglicht. e Meiſter Wegmann. Roman von Withelm Platz.(Fr. Ackermanns Verlag, den Platz geſchrieben hat, er kehrt darin zu dem bodenſtändigen Odenwälder Kulturcoman zurück, von dem er mit ſeinem „Valtin“ ausgegangen war Diesmal hat Platz den Handwerker und folgen dem Helden Bernhard Wegmann auf ſeinem Lebensweg nom Lehrling und Geſellen zum Meiſter, bis ihn die wirtſchaftlich un⸗ ünſtige Lage des Handwerks zwingt, ſeine Selbſtändigkeit auf⸗ igeben und in die Fabrik zu gehen. Eine Fülle ſozialer und wirt⸗ dem noch halb ländlichen Städtchen— unverkennbar aber liegt es an ber Bergſtraße— mit liebevoller Singſpieldichtung gezeichnet. In der Darſtellung ſeiner Perſonen zeigt 44ů0 ſeine gewohnte Schlicht⸗ eit, Volkstümlichkeit und Menſchenliebe, ſeine Beoba gs= und harakteriſierungsgabe. H. O. B. 19619 beträchtlich erhöhen, ebenso sind Karlsruher Maschinenbau wie- — fragen ſowie in der Pflege und Erweiterung des öffentlichen Kunſt⸗ Weinheim und Leipzig.)„Meiſter Wegmann“ iſt der dritte Roman. ſein ſeziales und wirtſchaftliches Leben als Vorwurf gewählt. Wir chaftlicher Fragen werden mit Sachkenntnis behandelt, das Leben in beln, 200 Montag, den 8. Jonnar 1918. Maunheimer General · Anzeige.(Abend · Ausgabe.) Nr. 8. 3. Sella Nus Stadt und Land. Skeigerung der landwirtſchaftlichen Produkte. Bekanntlich befinden ſich in Baden große Gebiete von vielen Tauſend Hektaren, weiche als Oedland oder wegen Verſumpfung und aus anderen Gründen bisher nur eine ſehr geringe, z. Zt. gar keine landwirtſchaftliche Produktion aufweiſen, aber durch geeig⸗ nete kulturtechniſche und landwirtſchaftliche Maßnahmen in Land von bedeutend höherem Ertrag übergeführt werden könnten. Auch könnten durch Umwandlung von Wald in Ackerland und Wieſen in dafür paſſenden Gegenden des Landes große und ſehr erglebige Flächen für die landwirtſchaftliche Erzeugung gewonnen werden. Letztere würde durch dieſe Maßnahme in ſehr bedeutendem Maße geſteigert und die Ernährung unſeres Volkes und die geſamte volkswirtſchaftliche Lage unſeres Landes ganz erheblich verbeſſert werden. Es würden auch eine größere Anzahl neuer landwirt⸗ ſchaftlicher Betriebe gebildet und den bereits vorhandenen nach Bedarf mehr Kulturland zur Bewirtſchaftung zukommen können. Die Ausführung ſolcher Melioratlonen, die z. T. ſchon ſeit Jahr⸗ zehnten beabſichtigt waren, unterblieb bisher aus Mangel an un⸗ terſtüßenden Mitteln, aber auch aus anderen Gründen. Die Badiſche Landwirtſchaftskammer, die bereits im vorigen Jahre in ihrer Vollverſammlung beſchloſſen hatte, die während der Kriegszeit erübrigten Mittel für die Durchführung der genannten Iandwirtſchaftlichen Mellorationen zu verwenden, hat ſich dieſer Aufgabe angenommen, eine beſondere kulturtechniſche und betriebswirtſchaftliche Abteilung zu dieſem Zwecke errichtet und bereſts mehrere größere Proſekte in Bearbeitung und Durchführung genommen. Leider reichen die von der Landwirt⸗ ſchaftskammer zur Verfügung ſtehenden Mitteln bei weitem nicht aus, um ſelbſt nur die erfolgverſprechendſten und deshalb dring⸗ lichſten, aber immerhin zahlreichen Melioratlonen auszuführen. Sie hat deshalb beſchloſſen, ſich an leiſtungsfähige induſtrielle oder andere Unternehmungen und Firmen mit der Bitte um Unter⸗ ſtützung zu wenden. Sie hofft auch bei der vorläufigen und der künftigen Reglerung in ſeder Nichtung bel der Durchführung dieſer großzügigen, die Wirtſchaftlichkeit des Landes ſehr fördernde Maßnabme Unterſtützung zu finden. 6 X Protverſorgung der Militärurlauber. Das badiſche Miniſte⸗ rium für Ernährungsweſen hat beſtimmt, daß Militärurlauber für die Dauer ihres Urlaubs von dem Kommugalverband ſenes Ortes mit Brot zu verſorgen ſind, in dem ſie ihren Urlaub verbringen. Den Militär⸗Urlaubern ſteht nur die gleiche Brotration wie der Zivilbevölkerung zu. Den Kommunalverbänden wurde anheim⸗ eſtellt, die Brotverſorgung der Militäxurlauber entweder durch die dellichen Brotkarten oder durch Reiſebrotmarken erſolgen zu laſſen. Orden, Titel und Amtsbezeſchnung in Preußen. Die preußi⸗ ſche Regierung erläßt folgende Bekanntmachung: Eine Verleihung von Orden findet nicht mehr ſtatt. Doch iſt ſedermann geſtattet, früher verliehene Orden, beſonders Kriegserinnerungszeichen, wei⸗ ter zu tragen. Eine Verleihung von Titeln findet ebenfalls nicht mehr ſtatt. Verliehene Titel können weitergeführt werden. Für dle Beamten wird eine Neuregelung der Amtsbe⸗ zeichnungen im Anſchluß an die in Ausſicht ſtehende Reform der Beamtenrechte und der Beſoldungsverhältniſſe vorgenommen. Bis dahin bleiben für ſie die bisherigen Beſtimmungen über die Amtsbezeichnungen beſtehen. Schadenerfaß. Beim Verlaſſen Polens haben viele Militär⸗ N eiſenbahner, darunter auch badiſche, ihr Privateigentum ganz oder teilweiſe verloren, teils durch Beſchlagnahme, teils durch Beraubung. Das Gut ſoll nun den Eigentümern wieder umeſtellt oder, wenn das nicht möglich iſt, erſetzt werden. Die Genereldirektion hat daher den betreſſenden Eſſenbahnern Liſten zum Eintrag der geſtohlenen oder beſchlagnahmten Gegenſtände überreicht. * Iu Mitgliedern des Fürſorgegusſchuſſes der Landosſtelle der Erwerbeloſenfürſorge wurden vom Miniſterium für ſoziale Für⸗ ſorge als Vertreter der Arbeitgeber ernannt: Fabrikamt Komm.⸗Rat Dr. K. Reuther in Mannheim, Fabrikaant Komm.⸗Rat Emil Kollmar in Pforzheim und Gewerberat Alfred Bea in Frei⸗ burg. Als Vertreter der Arbeitnehmer wurden ernannt: Gewerk⸗ ſchaftsſekretär. Aug. Kuhn in Mannheim, Gewerkſchaftsbeamter Hm. Fiſcher in Karlsruhe und Schreiner Friedr, Sigmund in Karlsruhe. (die Abſieferung des Getreldes. Das Miniſtertum für FEr⸗ nährungsweſen hat die Kommunalverbände angewleſen, angeſichts der gefährdeten Lage unſeres Ernährungsweſens mit allem Nach⸗ druck dahin zu wirken, daß die Getreideoblleferungen raſch und reſtlos erfolgen und zwar entſprechend den Vorſchriften der Reichs⸗ getreideordnung und den dazu ergangenen Anweiſungen der Reichsgetreideſtelle. OvVenz u. Cie., Rheinſſche Aukomobil⸗ und Mokorenfabrik .-., Mannheim. Zu der von aänderer Seite verbreiteten Meldung, daß der frühere Prinz. Auguſt Wilhelm von Preußen in den Dienſt der Benz⸗Geſellſchaft eingetreten ſer, hören wir von der dieſer Geſellſchaft, daß dieſe Meldung offenbar als Wahl⸗ oder Konkurrenzſchwindel frelerfunden und verlogen iſt. Sie wurde von Berliner Blättern zuerſt gebracht und hat von dort den Weg in andere Zeitungen gefunden. Dabei haben der Benz⸗Geſellſchaft und dem genannten Prinzen nlemals die geringſten 5 beſtanden, ebenſo nicht mit einer der zahlreichen Niederlaſſungen der Mannheimer Firma und dem Prinzen. Auch iſt kein Gedanke daran geweſen, daß die Geſellſchaft mit ihm irgendwie in Verhand⸗ lungen getreten ſei. Weihnachlsfeler der Kraftfahrer. Am 28. Dez. fand in Weinheim im Saale„zum grünen Laub“ die Weihnachts⸗ feier der früher hier ſtationierten Kraftfahr⸗Abteilung l Der Saal war zu klein, um alle Angehörigen der Abtei⸗ ung und die Gäſte zu faſſen. Kraftfahrer ſelbſt waren uner⸗ müdlich in Vorträgen und auch einige Mitglieder des Mannheimer Nationaltheaters exwarben ſich durch ihre ſchönen Darbietungen wohlverdienten Beifall. Alle Angehörigen der Abteilung erhiekten praktiſche Weihnachtsgeſchenke. Die Kommiſſion, die die Vorbe⸗ reitung und die Leitung der Feier übernommen hatte, konnte mit Genugtuung den ſichtlichen Erſolg ihrer Bemühungen feſtſtellen. Vielen Feldzugsteilnehmern war hierdurch Gelegenheit geboten, dieſes ſchöne Feſt, wenn auch nicht im Kreiſe ihrer Familie, ſo doch im Kameradenkreiſe zu feiern. pp. Un talionlerten Lebensmikteln erhielten die Mannheimer das vergangene Vierteljahr auf den Kopf: täglich ein Pfund Kartoffeln, das bekannte Brotquantum und außerdem 1500 Gramm Ttra, 400 Gramm Mehl für jede Markenperiode, 200 Gramm Fleiſch wöchentlich(mit Ausnahme der ſleiſchloſen Woche) und ferner: % Pfd. Butter und ½% Pfd. Fett(auf den Tag macht das 57, Gramm), vier Eier(auf je 22 Tage ein Ei), 200 Gramm Trocken⸗ milch, 2400 Gramm Zucker(26,6 Gramm auf den Tag), 5¼. Pfd. Marmelade, 375 Gramn Suppeneinlagen, drei Suppenwürfel, 100 Gramm Graupen. 125 Gramm Grieß, Pfd. Bohnenmehl, Pfd. Erbſeg ktäglich 9 Gramm), 125 Gramm Teigwaren, 2 Pfd. Zwie⸗ Gramm Streichkäſe, 50 Gramm Limburger und Pfd. Schwelzerkäſe, Liter Eſſig, zwei Brieſchen Süßſtoff, 1 Pfd. Aepfel, 4 Pfd. Bienenhonig, 200 Gramm Bohnenkaffe und 220 Gramm Lebkuchen. Die meiſten der letztgenannten Herrllchkeiten gab es als Weihnachtsüberraſchung. Auf den Tag ausgerechnet erhielten wi. im letzten Vierteljahr ein Pfund Kartoffeln, durch⸗ ſchnittlich 300 Gramm Brot(und Mehl), 26,56 Gramm Fleiſch und 85 Gramm andere Lebeasmittel. Monatsbericht der Mannheimer Volksbücherel U 3(erſchel. bad). Die im Monat Dezember geführte Stallſtik ergibt folgende ahlen: Neu eingetretene Leſer 156(108 männliche, 48 weibliche). liederung nach Beruſen: Kaufleute 27: gelernte Arbeiter 23; un⸗ gelernte Arbeiter 12: Beamte 6: kaufmänniſche Hilfskräfte 6; aka⸗ demiſche Verufe 3: Lehrer 3; Studenten 3: Techniker 2: Chemſker 2; Dienſtboten 2; Künſtler 1; Jugendliche(16—18 Jahre) 17. Beruf⸗ loſe Frauen und Mädchen 20; Frauen und Mädchen 23; Jugendliche 5.— Die Buchſtatfſtik. Es wurden aus⸗ eliehen an 19 vollen Ausleihetogen und 3 Vormittagen insgeſamt 22 Bände. Davon entfielen auf die Schöne Literatur 7996 Bände, auf die belehrenden Gebiete 1026 Bände. Im Leſeſaal wurden 2013 Beſucher gezählt. Es wird dringend gebeten, Mohnungsände⸗ rungen unverzüglich anzugeben. Infolge der erhöhten Porto⸗ und Druckunkoſten für Mahnkatten ſieht die Bucherel ſich lelder ge⸗ nötigt, die Mahngebühren auf 20 Pfg. zu erhöhen. X Gegen die Hundetollwut. der Einſchleppung der Tollwut aus den beſetzt geweſenen feindlichen Gebieten wurde beſtimmt, daß die ſeit dem 15. November 1918 nach der Heimat verbrachten und im Privatbeſitz befindlichen Hunde am Beſtim⸗ mungsort der Polizeibehörde anzumelden ſind und einer drei⸗ monatigen polizeilichen Beobachtung unterliegen. Währeyd dieſer Zeit ſind die Hunde feſtzulegen oder mit einem ſicheren Maulkorb verſehen an der Leine zu fübren. Für Zieh⸗, Jagd⸗ und Hirten⸗ hunde ſind Ausnahmen zugelaſſen Für die abs den beſetzten feind⸗ lichen Gebieten zurückgebrachten militäriſchen Dienſthunde wurden gleiche Vorſchriften erlaſſen. Tödlicher Unglücksfall. Am 4. ds. Mts. geriet der 9 Jahre alte Schüler Friß Gröf. wohnhaft Fröhlichſtraße 34, vor dem Hauſe F 3, 9 unter ein beladenes Kohlenfuhrwerk und wurde tot⸗ gefahren. Zuſammenſto ß. In Käfertal ſtieß am 4. ds. Mts. ein Auto⸗ mobil mit dem Einſpännerfuhrwerk eines Landwirts von Käfertal ſo zuſammen, daß das vorgeſpannte Pferd einen Beinbruch erlitt und das Autamobil beſchädigt wurde. Beſinnungslos aufgefunden wurde am 5. ds. Mts. vormittags von einem hieſigen Fährunternehmer am linken Neckar⸗ ufer hinter dem ſtädtiſchen Stroßenbahnamt ein 20 Jahre altes Dienſtmädchen von hier, welches gänzlich durchnäßt und ohne Schuhe am Neckarvorland lag. Das Mädchen wurde mittels Sanitätsauto⸗ mobils dem Allgemeinen Krankenhaus zugeführt. Unterſuchung iſt eingeleitet. Brandasbruch. In einem hieſigen Kohlenlager geriet in der Nacht vom./4. ds. Mts. infolge Selbſtentzündung ein Haufen Brikettkohlen in Brand, welcher durch die Berufsfeuerwehr wieder gelöſcht wurde.— Im Hauſe Rheinauſtraße 11 brach am 5. ds. Mts. vormittags ein Zimmerbrand aus, wobei Kleidungs⸗ und Wäſche⸗ ſtücke im Schätzungswerte von etwa 250 Mark verbrannten. Das 1 55 wurde von einem Ordner des Sicherheitsdienſtes wieder ge⸗ löſcht. 00 Unfälle. In einem Fabrikanſheſen in der Schwetzingerſtraße fielen am 4. ds. Mts. beim Auflegen eines Transmiſſionsriemens die gußeiſernen Lagerböcke ſamt Riemen zu Boden und verletzten dabei einen 32 Jahre alten, verheirateten Eiſendreher erheblich am Kopfe, Schulterblatt und linken Vein, ſodaß er mit dem Sanitätswagen ins Allgemeine Krankenhous überführt werden mußte.— Ein 38 Jahre alter, verheirgteter Jigarrenmacher von Edingen ſiel am 4. ds. Mts. auf der Straße bei k 1 anſcheinend mehrmals auf das Geſicht, wo⸗ durch er bewußlos wurde. Auch er mußte mit dem Sanitätsauto⸗ mobil dem Allgemeinen Krankenhaus zugeführt werden. Straßenraußh. Am 256. Dezember, nachmittags gegen 175 Uhr, wurden auf dem Wege von Waldhof nach Sandkorf einer Frau von zwei noch unbekannten Tätern 20 Mark und eine Damen⸗ uhr unter Vorhalt eines Revolvers abgenommen. Beſchreibung der Täter: Der erſte iſt etwa 18—19 Jahre alt, 1,65—1,70 Meter groß, hat dickes rotes Geſicht, war bekleidet mit einem hellgrauen Mantel und grauer Militärhoſe und trug eine gelbe Klappmütze. Der zweite war ebenfalls 18— 19 Jahre alt, 1,50—1,55 Meter groß, lat blaſſes mageres Geſicht, war belleidet mit einer grün geſticklten Joppe, an welcher an den Aermeln hellere tücke eingeſetzt waron, blamleinene Hoſe und trug hellgrauen Filzyut. Letzterer iſt buckeliz und ſchieꝛte mit dem linken Auge. Nähfadendlebſtahl. Unbekannte Diebe entwendeten in der Zeit vom 26./27, v. Mts. im Hauſe O0 3, 3 auf erſchwerte Weiſe verſchiedenſarbigen Nähfaden, teils auf Spulen, teils auf Holzrolten befindlich, im Werte von 10 000 bis 12 000 Mark, Schuhdiebſtahl. In der Nacht vom 39./81. Dezember wurden aus einer Schuhhandlung in D 2: 28 Paar ſchwarze Damen⸗ halbſchuhe, Größe 36 bis 42, 17 Paar ſchwarze Damenſchnürſtiefel, Größe 36 bis 39, 2 Paar Herrenſchnürſtiefel, Größe 45 und 46, und 1 Paar 7 Herrenhalbſchuhe, Größe 44, entwendet. Verhaftet wurden 16 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter 9 wegen Diebſtahls. Vereinsnachrichten. der Mannheimer Ruderklub begrüßte ſeine aus dem Felde heimgekehrten Krieger am Sonntag, 29. Dezember nachmittags mit einer würdigen Feier in ſeinem Bodtshaus. Das vom Mitglied Ernſt Wolf neu gebildete Hausorcheſter leitete die Feier nach einer kurzen Begrüßung der Erſchienenen durch Herrn Dr. Becker, der das Prä⸗ ſidium führte, ein. Der erſte Vorſitzende, Herr Ludwig Pfeffer, 190 die herzbewegende Begrüßungsanſprache. Er dankte allen riegern für die der Heimat gebrachten Opfer und gedachte in ehren⸗ den Worten der auf dem Felde gebliebenen 27 Mitglieder. Eine be⸗ ſondere Gedenkfeier für ſie werde im Frühjahr ſtattfinden. Ebenſo widmete der Vorſitzende den noch bin Gefangenſchaft weilenden 9 Mitgliedern Worte treuen Gedenkens. 243 Mitglieder haben unter den Waffen geſtanden Der Schluß der Ausführüngen galt der Auf⸗ forderung, treu zur Fahne des Klubs zu ſtehen, denn auch im Ruder⸗ ſport gelte es, neu gufzubauen; neue, große Aufgaben und Ver⸗ änderungen ſtünden bevor. Gerade die intenſiwere Arbeit fordere einen Ausgleich, wie ſie der Sport biete. Das Klubmitglied, Herr Hauptlehrer Landhäußer, ſtellte ſich wieder mit ſeinem Doppel⸗ quartett zur Verfügung, das mehrere Chöre unter feinſinniger Be⸗ gleitung feines Dirigenten auf dem Klapier glänzend und ſtimmungs⸗ voll zu Gehör brachte. Außerdem trugen mehrere Soliſten zur Ver⸗ ſchöͤnerung der Feier bei. Der Benzſche Männerchor E. B. begrüßte ſeine aus dem Felde zurückgekehrten Krieger in einer am leßten Sonntag im großen Saale der„Liedertafel“ abgehaltenen Feier, welche einen glänzenden Verlauf nahm. Der Vorſißendes Herr Göbel, rief in trefflicher Anſprache unſeren Helden ein herzlich Willkommen zu. Die Proben konnten faſt über den ganzen Krieg abgehalten werden und ſo war es möglich, bei der Feier einen gut geſchulten, 75 Mann ſtarken Chor auf das Podium zu ſtellen. Die Chöre und Lieder wurden auch ausgezeichnet zu Gehör gebracht. Hervorragende Leiſtungen waren „Wle's daheim war“ von Wohlgemuth und„Der frohe Wanders⸗ mann“ von Mendelsſohn. In den Thören zeigte der Verein ein ſelten ſchönes Stimmaterial, das zu den beſten Hoffnungen berechtigt. Die muſikgliſche Leitung liegt in den Händen des Herrn Land⸗ häuſer. Künſtleriſch unterſtützt wurde das Programm durch Herrn Lor beer, Mitglied des hieſigen Nationaltheaters. Seine„Polo⸗ naiſe“ von Popper zeigte grandioſe Technik, während„Cantabile“ von Cui innigen Vortrag bewies. Herr ritz Weinreich brachte eigme Couplets zu Gehör, welche ſtarken. Beifall auslöſten, odaß es ohne Zugaben nicht abging Herr Kerſebaum ſpielte mit ſeiner Truppe einen heiteren Schwank. Die Muſiknummern wurden von dem Salonorcheſter Häberle ausgeführt. Dankesworte für die aus dem Felde zurückgekehrten Mitglieder ſyrach Herr Keßler, mit der Mahnung an die Sänger, auch fernerhin zuſammenzuſtehen, damit das deutſche Lied auch in Zukunft ſeinen guten Klang behält Die Veranſtaltung chär ſehr ſtark beſucht und die herrliche Durch⸗ führung des Programms ſtellt dem Verein und deſſen Vorſtand⸗ ⸗ſchaft ein glänzendes Zeugnis aus. G. K. Rommunales. 9 Karlstuhe, 5. Jan. der Stadtrat hat zur bildneriſchen Ausſchmückung dos Kriegerkurhauſes in Davbds⸗Dorf(Geneſungs⸗ heim für Kriegsbeſchädigte) eine Anzahl Bilder mit Anſichten der Stadt Karlsruhe geſtiftet. Die ſtädtiſchen Abwäfſer ſollen durch Anlage von Rieſelfeldern und Rieſelwieſen auf dem Hochgeſtade bei Walſch⸗ und Teucſchneureut nutzbar gemacht werden. * Freiburg, 30. Dez. Infolge der oroßen Steigerung der Her⸗ ſtellungskoſten kritt hier eine abermalige Erhöhung der Gas preiſe am 1 Januar ein und zwar wird der Gaspreis von 20 zauf 25 Pkg und der Gaspreis für Gas aus Miinzgasmeſſern von 21 auf 26 Pfg. erhöht. Nus dem Lande. i Weiuheim, 5. Jan. Der 23jährige Bahnarbeiter Valentin Lambertsdörfer aus Lützelſachſen wurde wegen Sittlichkeits⸗ verbrechens dem hieſigen Amtsgefängnis gbgeliefert. Polizeibericht vom 6. Januar. fſachen. KRitſchweler, 5. Jan. Durch die Gendarmerie in Großſachſen und den Jagdaufſeher Jößt in Rittenweier wurden 8 Perſonen er⸗ mittelt und zur Anzeige gebracht, die auf hieſiger Gemarkung in den letzten Wochen Wildieberei getrieben hatten. Den Burſchen würden ihre Infanteriegewehre und Karabiner ahgenommen. * ftarlsruhe, 5. Jan. Die Blätternachricht, wonach die Gut⸗ haben der elſaß⸗lothringiſchen Poſtſcheckkonts⸗ inhaber beim Karksruher Poſtſcheckamt von den ffranzoſen de⸗ ſchlagnahmt worden ſeien, iſt in dieſer Form nicht richtig. Die Poſtſcheckkonten der Elſaß⸗Lothringer ſind z. It ledialſch ge⸗ ſperrt, wobei ſedoch die in Deutſchland befindlichen Elſaß⸗Hoth⸗ ringer über ihre Guthaben beim Poſtſcheckamt Karlsruhe verfügen können. )0 Karlsruhe, 8. Jan. Nach der„Badiſchen Landeszeitung“ wurde in der letzten Vollverſammlung des Volksrates mitgetelt, daß im hieſigen Schloſſe und im Palais eine Suche nach Lebensmitteln ſtattgefunden hobe. Es ſei dabei ein großer Vorrat Weine und etwa 150 Zentner Kartoffeln vorgefunden worden. Die Kartoffeln werden, ſoweit ſie von den im Schloſſe wohnenden Perſonen nicht benötigt werden. dem Kommunalver⸗ bande zugeführt werden, die Weine wurden einem Krankendaus überwieſen. )Baden-Baden, 3. Jan. Nach einer amtlichen Zählung wurde unſere Badeſtadt im Jahre 1919 von 44469 Kurfremden beſucht. Von dieſen ſtammten 42 404 aus dem deutſchen Reiche. pforzheim, 1. Jan. Das Stallgebäude des Hofgutes Haldach auf dem Buchenberge iſt am Montagnachmitiag niederge⸗ brannt. Wahrſcheinlich entſtand das Feuer durch Funkenflug aus einer Dreſchlokomobite. Das Vieh wurde gerettet. Die Futtervorrätt ſtelen dem Feuer zum Opfer. * Otktenau b. Gernsbach, 5. Jan. Der gährige Sohn der Witwe Heitz ſtürzte vom Heuboden auf die Tenne und erlitt ſe ſchwere Verletzungen, daß er ſtarb. Rippoldaau, 5. Jan. Ein 13ſähriger Schitter ſpielte mit der geladenen Jagdflinte ſeines Vaters. Dabel ging eln Schuß los, der die 10jährige Emma Hermann traf und tötete. St. Georgen 1 Dr., 3. Jan. Hauptlehrer Oßwald m einer Todesanzzige bekannt daß es für ihn und 1 Jamſiie gur ſchmerzlichen Gewißheit geworden iſt, daß ſeine drei ver⸗ mißten Söhne FJoſef, Friedrich und Stefan den Tod fürs Vaterland erlitten haben Jofef war Dr. phil. et fur. Friedrich cand. phil und Stefan ſtud. ſur. „Sulz bei Lahr, 3. Jan. Der Mitte der vierziger Jahrs ſtehende Stierfütterer Eunde Kappis, Vater von fünf Kindern, wollte am Abend einen Stier zum Stalle n ren. Das Tier wurde hierbei unruhig. Kappis kam Fall, und der Stier drückte tot. Der auf ſao traurige Weiſe ums Leben Gekommene dat 0 Dienſt, nachdem er pier Jahre im Felde war, geſtern ange⸗ reten; ein Sohn der Famtlie iſt im Kriege gefallen. * Emmendingen, 5. Jan. In Ebnet ſtürzte eine in Frei⸗ burg wohnhafte Frau, als ſie dort Milch holen wollte, in den Dorf⸗ bach und ertrank. ͤ Radolfzell, 5. Jan. Zu dem umfangreichen Jold⸗ ſchmuggelverſuch, bei dem, wie gemeldet, eine Dame au⸗ „Norddeutſchland in Oehningen verhaftet worden iſt, wird noch berichtet, daß mit der Dame auch ihr Ebemann., ein gewinnler, namens Lauphold aus Berlin. den Behörden in Hände ſiel. Sie hatten noch einen Helfershelſer bei ſich, einen früheren Grenzſoldaten von Oehningen, der, nachdem er auf drei⸗ maligen Ruf nicht ſtillſtand, einen Schuß von hinten in die Leber bekam. Der Betrag von 500 000 Mk. beſtand in Gold⸗ u. Schmuck⸗ Die Schmugaler ſind wieder auf freien Fuß geſetzt wor⸗ den, weil man in der halben Million genügend Kautionsſicherheit zu haben glaubt. pfalz, Heſſen und Umgebung. * Darmftadt, 1. Jan. Ein Diebſtahl von Futterſtoffen ete. zum Nachteil der Handwerkerzentralgenoſſenſchaft während der Aeag hat dank den Bemühungen der Kriminal⸗ polizet raſch ſeine Aufklärung gefunden Es konnte feſtgeſtelll wer⸗ den, daß ein hieſiger Damenſchnelder den größten Teil der Ware zum Preiſe von 20 für den Meter an ſich gebracht hot. Nach ſeiner Angabe haben ihn zwei Burſchen gebracht die eine Beſ gung vorzeigten, nach der die Stoffe ordnungsmäßig erworben und ſie berechtigt waren, ſie wieder zu verkaufen. Sie ſind ſedenfalls die Diebe und nunmehr verſchwunden. Der Schneider hat etwa 3800 am ſie ausbezahlt, aber einen großen Teil des Stofſes. etwa 120 Meter, für 30 4 den Meter an einen Händler mit Schneider⸗ und Kurzwaren weiterverkauft Ein anderer Teil, etra 40 Meter, ging zu einem etwas geringeren Preis an eine hieſige Damen die ihn ſchleunigſt an eine hieſige Firma zum Mlaufärben adgad, die ols Färberet hier kaum bekaunt war. Alles aing ſo raſch nor ſi daß ſchon ein großer Teil des Stoffes gefärbt war, als er dur Polizei beſchlagnahmt wurde. Der Damenſchneider und ſein Sohn, ſowie der Händler ſind wegen Hehlerei zunächſt feſtgenommen, Mainz, 3. Jan. Nach der Durchführung der Beſetzung des auf dem linken Rheinufer gelegenen heſſiſchen Gebietes hatten die Franzoſen den ſeinerzeit durch den Arbeiter⸗ 4d Soldatenrat ein⸗ geführten Achtſtundentag zunächſt noch beſtehen laſſen. In⸗ folge neuerer Entſcheidung iſt die Beſchränkung der Arbeitszeit auf dieſe Höchſtleiſtungd aufgehoben worden.— Wäbrend bisber die weſteuropälſche Zeit nur für das linksrßheiniſche Gebiet galt, tritt ſie mit dem Jahreswechſel auch für das Gebiel des Mainzer Brückenkovſes, alſo rechtsrheiniſch, in Kraft, alſo guch für die Plätze Mainz⸗Kaſtel, Wiesbaden, rheinabwärts bis Aßmanns⸗ hauſen, oſtwärts bis Höchſt a. M. und bis zum Taunus, füdwaels bis Gernsheim.— Für die Benüßung der ſtädtiſchen Straßenbahn iſt für ſämtliche Angehörige der Beſatzungs⸗ armee der Einheitstarif von 10 Pfennſg auf ſede Entſer⸗ nung eingeführt worden. Bei der deutſchen Armee dalten nur die Mannſchaften dieſe Ermäßigung.— Aus einem Lager in Guſtavaburg bei Meinz ſind durch Anboßbren einer Lagerhalle an der Räckwand große Juckerdlebſtäßhle erfolgt. Nach der Schaffung eines manngroßen Loches ſind etwa 180 Sack Jucker, alſo rund 300 Zentner geſtohlen worden. Es bandelt ſich um Ware aus der Ukraine. Von den Tätern fehlt jede Spur. Sportliche Rundſchau. Fußball. Im kanneen chte didemgsſeienn um den Mann⸗ heimer Silberpokal ſiegte geſtern die Ligamannſchaft des Sporz⸗ vereins Walddof auf ihrem eigenen Plaße die Ligamannſchaft des M..⸗C. Phönix, nach hartem, ausgeglichene und wechſelvollen Kampfe mit:0. Das entſcheidende Tor ſiel 9 in der 88. Minute der Verlängerungsſpielzent(h) durch den ſtürmer H ö 9 er, welcher aus einer Entfernung von ca. 18 Metern einen unhaltbaren Ball in die rechte Ecke des—4— 176 7 1 hat der Sportverein Waldhof mit der 1. Mannſchaft den Pokal, und mit der 2. Maanſchaft den Becher gewonnen. Die 3. Mannſcheft von V. f. R. das Diplom errungen. dra. die Weltkampf⸗Ausſchuß⸗Sizung des Deutſchen Reichs⸗ ausſchuſſes für Leibes 2 55 fand dieſer Tage 2 VBerlin ſtatt. Den Vorſitz führte der Bizepräſtdent v. Oerzen. Die ausfüßrliche Nus⸗ ſprache zur neuen Lage ergab den einſtimmig getellten ſch. mit allen Vereinigungen für Leibesübungen zuſammenzuardelten und die noch fernſtehenden Verbände zur Zuſammenarben aufzu⸗ fordern. Insbeſondere ſeien auch die Vereine für Laibegüdungen politiſcher, ſozioler und anderer Art zur Mliorbeit, ſowell zs sben die Sache der Leibesübungen angeht, willkommen.— Die Berbreſ⸗ tung der Leibesübungen unter den ſetzt noch unter den Waffen ſtehenden Jahrgängen, wie ſte durch einen Erlaß des Kriegs⸗ miniſters gewünſcht wird, wird ſeitens des Reichsäusſchuſſes und ſeiner Verbände Aach Krätten unterſtützt werden Das Kriegsmini⸗ ſterium hat hierzu eine Vermittlungsſtelle eingerichtet— Aae Ter⸗ min für die Jahresverſammlung 1919 wird der 18 Upril vorläufig in Ausſicht genommen. Bis dahin ſoll der Neuauſbau dets Reichsausſchuſſes beendet ſein.— Die Verſammlung trat dafär ein, auf Errichtung von Spielplätzen als Notſtandsorbeſt hin⸗ zuwicken. Für die abgeſagten Wettkämpfe im Wehrturnen werden Leiſtungsprüfungen ſeitens der freien Turn⸗ und Sportverbaͤnde in Ausſicht genommen. entſchien der Alte. 4. Seite. Nr. 8. Ma-nheimer Get ral-· Anzeiger. ¶Abend-· Auagade.) Montag. den 8. Januar 1919. Juſtus, der Kunſtſchmied. Roman von Walther Schulte vom Brühl. (Rachdruck verboten.) [Fortſetzung.) „Damit wollen wir uns heut' den Kopf nicht zerbrechen.“ e„Kommt Zeit, kommt Nat. Vielleicht hat die Kleine Glück, wie ſie es ſchon dadurch hatte, daß du ihr den bri⸗ tiſchen Schuft, der ihrer ſchon faſt Herr war, lot vor die Füße legen konnteſt und daß ſie in ſo gute Hände kam irie die unfrigen. Warten wir das weitere in Rube ab und ſorgen wir, daß wir zu einem ſchonen Weihnachtsabend kommen. Son Stückchen eutſche Ch iſt⸗ nacht, das bringen wir ſchon zuſanmen Da wird ſie Augen machen, noch größer, als ſie ſie ſchon pat, und wie ich ſie talie wir ihr das Licht von unſerm Kerzenbäumchen noch viel wärmer in ihr zappeliges Puppenherzchen ſcheinen als die Sonne ihrer Provence Und nun ſorgten ſie zeitig vor, daß ſie auch für ihre vier Wände ihre Weihnacht feiern konnten, indes die Kameraden von Lichier⸗ bäumchen und Liebesgaben in den Schütengräben träumten. An einem dienſtfreien Tage wanderte Juſtus nach dem nächſten faſt zwei Stunden hinter der— liegenden Walde von Dieplade hinaus und brachte ein kleines Tännchen mit. Und dann hatten die beiden Freunde ihre Heimlichkeit und ſchnitzelten und klebten oft bis in die ſpäte Nacht beim Schein einer Laterne mit klammen Fingern. Es truf ſich gut, daß ſie im Vorabend ror dem Feſte dienſtfrei hatten. daß ſie erſt am Weihnachtsmorgen wieder in den Graben mußten. Mutter van der Mer und Aliſon hatten keine Ahnung von einem Weihnachtsfeſt im deutſchen Sinne. Das Mädchen horchte erſtaunt guf, als ihr der Parlewuß erzällte, welche Vorbereitungen in ganz Deutſchland zu dieſen Feſttagen getroffen würden und daß es recht traurig ſei, daß man das Feſt im Feindeeland nicht mit der Aus⸗ giebigkeit und Feierlichkeit feiern könne vie daheim und ſich wohl einzig mit einem guten Nachtmahl behelfen müſſe. Dazu richtete denn das Mädchen wieder ſo hübſch, als es die Verhaltniſſe nur erlaubten. den Tiſch und ſtellte auf das kleine Oeſchen einen Keſſel mit Waſſer, damit wentgſtens aus Liebesgabenſchekolade ein ſchmackhaftes Ge⸗ tränk gebraut werde Als dann der beſcheidene Tiſch zum Mahl —— ſtand, wurden die Alte und Aliſon in das Kämmerchen des ädchens geſperrt, und nun machten 115 di⸗ beiden Freunde eilig daran, den Tiſch weihnachtlich berzukichte. Das Bäumchen in einem mit Erde gefüllten, alten Emailletopf befeſtigt, mit allerlei Flitter aufgeputzt und mit Kerzen beſteckt, wurde bereingebracht und ſeine Lichter wurden angezündet. Dann legte man die Gaben zu⸗ ſammen: für die Quartierwirtin ein dicker Biberrock und ein wollenes Halstuch für Aliſen eine Wollbluſe, Seidenſchleiſchen, Taſchentücher und allerlei niedliche Kleinigkeiten, wie ſie einee Mädchens Herz er⸗ freuen. Auch an Näſchereien fehlte es nicht Aulliche veröffen ſichunzen der Stadtgemeinde Erwerbsloſenfürſorge. Als dann alles gerichtet war, holte Juſtus die beiden Frauen aus dem Kämmerchen und führte ſie ins Zimmer, indes der Parle⸗ wuh auf der Gitarre das Weihnachtslied klimperte und die Melodie dazu mit Feierlichkeit pfiff. Er hätte das Lied in Worten ange⸗ ſtimmt, aber er traute ſeiner Stimme nicht und dachte, beſſer gut gepfiffen als ſchlecht geſungen. So beſcheiden die Veranſtaltung auch war, das glänzende Lichter. bäumchen und die getragene Weiſe wie der freundliche Anblick der Gaben taten doch ihre Wirkung Ucberraſcht, wie mit großen, glän⸗ zenden Kinderaugen blickte Aliſon auf dos Bäumchen Sie wurde ganz verlegen, wußte nicht, was ſie ſagen ſollte, aber ſie fühlte ſich tief ingerlich bewegt „Man muß vorlieb nehmen Unſer Chriſtkindchen iſt etwas zeghaft wo Blut fließt und Granaten platzen Aber es hat doch ein wenig an Sie gedacht, Fräulein Aliſon.“ ſagte Juſtus und deutete auf ihre Gaben Da hatte ſie nur das Geſühl einer ſchönen, feinſinnigen Feier und daß ihr die beiden Männer in der grauen, hart mitgenommenen Uniform eine rechte Freude nachen wollten „„Oh. Meſſieurs, oh, Meſſieurs!“ ſeufzte ſie ganz verlegen und dann ſchluchzte ſie heſtig auf vor innerer Bewegung, vor einem fren⸗ den, nie gekannten Glück „Nicht weinen, kleine Aliſon. Nur ein bißchen froh wollen wir Sie an dieſem Abend ſehen,“ flüſterte ihr Juſtue zu und legte zagend den Arm um ihre Schulter. Da hob ſie die feuchten Augen zu ihm empor und ſagte leiſe:„Oh, oh, Monſieur Juſte!“ und dann 9 0 es ganz unwillkürlich, daß ihre Lippen ſich flüchtig in einem Kuſſe fanden. „Na alfo!“ brummte der Parlewuh ner ſich hin und es wurde ein wenig naß in ſeinen Augen. Da ſtand Aliſon vor ihm und er⸗ griff mit heftigem Druck ſeine Hände„Dank. tauſend Dank! Oh Sie ſind beide ſo gut zu mir,“ ſchluchzte ſie. „Aber ich kriege doch keinen Kuß.“ lachte er. Da drückte ſie nochmals ſeine Hände und küßte ſie „Schon gut ſchon gut, Kleine.“ ſchmunzelte er„Es wird noch alles recht werden. Und nun wollen wir uns nach der feierlichen Einleitung mit der Magenſrage beſchäftigen und einmal wieder recht dergnuͤgt miteinander ſein. Wer weiß, ob uns der Krieg nicht bald einen Strich dur⸗) die Vergnüglichkeit mach!t Allons! Feiern wir alſo die Feſte, wie ſie fallen. Am es Alarm in der Ruheſtellung der Komabarie. Di: Engländer hatten in der Nacht, mit dem Weih⸗ nachtsfeſt der Deutſchen rechnend, ihre Steſlung weit in das unbeſetzte Gelände vorgeſchoben hatten ſich in aller Haſt eingegraben und die zerſchoſſene Ferme zum Stützpunkt erwählt. Jetzt lagen ſie faſt auf Schußwelte vor den deutſſchen Gräben und es hatte ganz den An⸗ ſchein, als vlanten ſie einen Durchbruchsverſuch. Sie mochten herau⸗ ebracht haben, daß des weilen, disher unbeſetzien Landſtrichs zwi⸗ ſchen den Fronten wegen die gegneriſche Stellung an jener Stelle ziennlich ſczwach beſetzt war, mochten auch annehmen, daß eine Weih⸗ nachtsruheſtimneung bei den Deuiſchen vocherrſche und ſomit die günſtig ſei, endlich einmal einen ordentlichen Streich zu ühren *„Das wird ein ſchlimmes Chriſtkindchen,“ meinte der Leutnant Graf Trott zu einem Kameraden.„Ja man ſoll ſich nicht zu früh auf etwas freuen. Vor wenigen Tagen erſt ſchrieb mir meine Mutter, zu Weihnachten gäbe es vielleicht eine beſonders freudige Ueber⸗ raſchung für mich. Halb und halb glaubte ich ſchon, daß mein alter Herr mit einem Liebesgabentransport angerückt käme, da er früher einmal ein Wort von ſolcher Abſicht verlauten ließ, aber nichts iſt geſchehen. Nicht einmal Weihnachtsſendungen ſind eingetroffen.“ „Nur Geduld, die werden doch ſelbſtverſtändlich nicht ausbleiben. Man muß die ungeheure der Feldpoſt in dieſen Tagen in Betracht ziehen,“ beſchwichtete ihn der andere. Aber die Mienen des Grafen erhellten ſich nicht„Ich weiß nicht, es iſt was wie ſo'n Katergefühl in mir,“ brummte er.„Und dazu ein ſo neblig ſcheuß⸗ licher Weihnachtstag ohne Friſche und Weiße. Na ja, ſo was drückt ſchon auf die Nerven. Aber wenn's gegen die Kanaillen geht, nun woohl, ich bin grade ſo in der richtigen Stimmung, ihnen dies ver⸗ korxte Weihnachtsfeſt einzutränken, und ſo wird es noch andern genug in der Kompagnie gehen.“ Die ausgeruhte Mannſchaft bezog den Schüßengraben, doch die andern, die ſeit zwei Tagen Farin geſtanden, wurden nicht zurück⸗ genommen. Teils blieben ſie zur Verſtärkung der Beſatzung vorne oder mußten als Reſerven in die Deckungsgräben. Noch wußte keiner. was geſchehen würde. Olzingen, der Kom⸗ pagniechef, ſtand in einem der Graben am Telephon, den Hörer am Ohr, und ſprach mit ſeinem Vataillonschef, empfing ſeine Weiſungen. Unterbeſſen bewarfen die Engländer, die in der Nacht auch Ar⸗ tillerie vorgebracht hatten, mit großer Heftigkein die deutſche Stel⸗ lung. Die Kompagnie Olzingene hotte ſchon einige Verluſte und nicht ander's war's bei den Truppen in den bnachbarten Stellungen. Noch war die Meinung nicht geklärt, ob es vorteithafter ſei, den offenbar geplanten engliſchen Angriff in den gut angelegten Gräben, hinter den breiten Drahtverhauen abzuwarten und abzuſchlagen. Dann würden ſie eben wieder, wenn auch unter ſchweren Verluſten zurſickweichen und ſich in ihren friſchgewühlten Gräben feſtſetzen. Dieſe aber waren nachts. in Haſt errichtet, noch nicht ausgebaut und ihre Hinderniſſe ſchienen noch ſehr ſchwach zu ſein. Da war denn der Sturmangriff offenbar zweckmäßioer für die Deutſchen, denen es nicht ſchwer fallen konnte, die neue Stellung zu nehmen, die Feinde darüber hinaus noch gründlich zu verfolgen, vielleicht gar ihre alte Stellung zu erobern und das Gebier auf einige Kilometer Tiefe gründlich zu ſäubern. (Fortſetzung folat.) Prlvat- —— nach den neuen Sa Wir bringen zur Kenntnis der Arbeitsloſen, daß die Erwerbsloſenunterſtützung vom 6. Januar 1919 ab „ die der Stadtrat unterm Januar 1919 genehmigt hat, berechnet wird. Die r der erhöhten Unterſtützungsbeträge für die egende Zeit wird ſo.— als möglich erfolgen, ſo⸗ —1 ie umfangreichen rechnungen fertiggeſtellt ſein werden. In Anwendung des 8 4 der Reichsverordgung vom 1. November 1918 iſt hier ein Fürſorgeausſchuß für Er⸗ werbsloſenfürſorge beſtellt, dem folgende Perſonen ange⸗ Mitgneder: Stellvertreter: Arbeitgeber: Senel, Nichard, Fabrikant Frank, Bankdtrektor, Komm Arbeitgeberverband 12 Nat Dr. Jahr, Direttor der Rhein. Neeſ, Syndikus Creditbank Schneder, Bäcker Ober⸗ Zögele Willl, Jabritant Bufam, Steinmetzmeiſter. Arbeitnehmer: Stadtrat Rehfeld, Stadtverorbnster Schlier Stadtverordneter Schenk, Arbeiterſektetär Jak., Schloſſer, Eberhard Nit. Schloſſer 8 b. Neck⸗ Roſenſtraße Neckarauerſtraßße Hahn Will, Geſchaftsführer. Hamm Karl, Ingenieur. Beſchwerden in Angelegenheiten der Erwerbsloſen · Ate J8*05 beim Fürſor 1 2(Mathaus) binnen einer e anzubringen. Zur Beſchleunigung der Sache kträgt es jedoch bei, wenn die Beſchwerden unmittelbar beim Arb t— Ortsſtelle der Erwerbsloſenfürſorge— im Schulhaus N 8, 4. Ili. Stock,— 9, eingereicht werden, damit ſie ſofort mit einer Aeußerung des Arbeits⸗ amis dem Fürſorgeausſchuß vorgelegt werden können. Die Ausza 5 der Erwerbsloſenunterſtützung für Fe erfolgt jew en 3 tn en 12 ÜUhr in folgender Veiser 4 1 die männſichen Erwerbsloſen der Altſtadt(einſchl. Seldboh mit dem Anfangsbuchſtaben A und B 6 eeneen M. N, O, P und O jew. Montags 8 C, D.—1 F und 2 R und 8(ohne Sch u. Sh)„Dienstags 8 H und J Sch, St und T„Mittwochs R und J. 5 U, V. W. X. Y und T„ Donnerstags 8 Erwerbsioſen der Altſtadt„reitag⸗ E leinſchl. Waldhof) 8 4 3 mänmnſichen und weiblichen Erwerbsloſen der Dororte Feudenheim, Käfertal, arau, Rheinau und e jeweils tags in den Semelude· Sekre· 4 Faällt der Basgaun stag auf einen geſetzlichen Feier⸗ ſo erfolgt die Alsg lung am Tage—— 1 Bei dem derbaf Andrang von Arbeitsloſen müſſen wir unbedingt darauf halten, daß die feſtgeſetzten eitsloſen genau beachtet werben, 1 feaſt ane ge—— Abwickelung der G ſchle geordnete ekung der Geſchäſte en iſt. den 5. Januar 1919. Städt. Arbeitsamt, Handelsſchule der Hauptſtadt Maunheim. Der ſeit dem 20. November 1918 ünterbrochene Anterricht nimmt vom 4 Diensiag, den 7. Jauuar 1919, morgens 8/ Uhr ab ang. 28 Scer haben ſich von dieſem Tage ab pünktſich und vollzählig in der Friedrichſchule U 2 in ihren früheren Klaſſenzimmern einz die Schülermnen des freiwilligen Vorbereitungs⸗ Kurſes erſcheinen zur ſelben Zeit in der Mädchen⸗Abteilung des gleichen ee 4 7886666666666666 0 „. Ingenieur-Büre suecht erstklass. Vertretung kar Baden und Württemberg. 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