Dienskag, 11. März. 28 . aunheimor Genon Abend⸗Ausgabe. 1919.— Nr. 116. lzoiger jchrtfileitung: Dr. F Goldenbaum. Derantwortlich für politik: Dr. Fritz Goldenbaum, e Hans Salg 15 Lokales und den übrigen redaktionellen Ceil: Richard Schönfelder, ſer ſür Druckerei Dr. Haas Man⸗ enerul · Anzeiger G. m. b.., ſamtlich in amiheim. Draht⸗Adr.: General-Anzeiger Mannheim. ch⸗Ronte Nr. 2917 Tudwigshafen a. Rhein. fernſprecher Amt Maunheim Ur 704 704 Franz Kircher, — Anzeigen: Ainton Grieſer. Druct und Verlag: Badiſche Neueſte Nachrichten Amtliches Verkündigungsblatt Angeigenpreiſe: Die iſpalt. Kelenelzeile fülr den keſigen Bezirk 40 Pf., für auswärts 50 Pf., Fmanz⸗ Gldags 200 Hih Reflamen M 230 Kunahmeſchluß: Mint mittags%½ Uhr Abernommen.—+ etis ia MRann un Doſtbezug: Oiertelſ. W etuſchl———— Bei der peſt abgehent R. 370 Etnʒei⸗Nx. 10 p,g. blatt vormittags 8½ Ubr. Abendblatt nach⸗ en, Aellen und Rusgaben witd neme Derantwortung ür Anzelgen au beftmmtem H 5* menateih N. 2— mit Bringerlohm. Umgebnun Ne Folgen des Maunheimer Pulſchverſuches. de. Karlsruhe, 11. März.(Pr.⸗Tel.) Bon der Landes⸗ denkralſtelle der Arbeiter ⸗ Bauern- und Volkstãte wird uns geſchrieben: In den Wafſenſtillſtandsbedingungen iſt u. a. ein erbot der Arbeiterräte in der neukralen one ausgeſprochen. Man durfte zunächſt annehmen, daß auf die ſofortige Beachtung dieſes Verbotes nicht beſtanden würde. Nun aber politiſche Wierköpfe in Mann⸗ helm mit ihrem Pulſchverſuch vom 22. Jebruar ſo viel An- angerichlet haben(bekanntlich wurde deswegen die Rhein⸗ rücke geſperrl, wodurch Tauſende Arbeiter ihren Verdienſt berloren) kommi auch dieſe harte glauſel des Waffenſtill⸗ ſtandsvertrages für die revolulionäre Arbeiterſchaft zur An⸗ wendung. Der franzöſiſche Abſchnittskommandeur beſtand be⸗ kanntlich auf Einholung der ſeit 9. November auf dem Mann⸗ imer Schloſſe aufgezogenen roten Fahne. Er fordert jetzt teſlloſe Waffeneinzſehung und die Wiedereinbringung der iten Gefangenen. Er will, falls dieſe Bedingungen nichtk erfünt und nicht auch ſofort die Arbeiterräte aufgehoben wer ⸗ weitere Konſequenzen ziehen, vielleicht denkt er an die ſetzung der Städte maunheim und ädarlsruhe mit afrikaniſchen Truppen. Dieſes Unheil hat die Bevölketung den Tetrrotriſten von Mannhelm zu verdanken, welche le Räterepublit ausgerufen haben und für die begangenen Lerbrechen moraliſch verantworllich ſind. Ihnen hal man es zu danken, wenn nun auch die Arbeitettäte in der deuiralen 3one, genau ſo wie im beſetzten Gebiet, ihre Tätigtelteinſtellen müſſen. Für die Regierung iſt Dorgang um ſo unangenehmer, als ſie die Auflöſung der Arbeiterräle in die Wege leiten muß. Inm übrigen fällt die Verantworkung der unabhängi⸗ den ſozilallſliſchen Partei zu, welche es duldel, daß kleiner Teil ihrer Anhänger durch ein ſinn ⸗ und verant⸗ vortungsloſes Treiben derartige Komplitationen und polifiſche Rachleile heraufbeſchwor. Wir wollen abwarten, ob dieſe Mitteilungen eine abküh⸗ die und beruhigende Wirkung tun werden. Leider Ausſichten nicht ſehr groß. Jofeln wir aus dem Verlaufe N geſtrigen Kommuniſten⸗Verlammlung im Nibelungenſaal chlüiſſe ziehen dürfen. Wie uns berichtet wird, iſt eine Bie zerbolung der Vorgänge vom 22. Jebruar angekundigt wor⸗ el, und man hat ſich der Hoffnung hingegeben, daß es daun luner glücken werde. Mit dieſen une gewordenen Mittei⸗ deſſen ſtimmt auch der Bericht der„Volksſtimme“ über die ſe ammlung überein. Es heißt dort:„Im übrigen wollen m die Ausrufung der„Räterepublik“ auf einen ſpäteren Ter⸗ in verſchieben. Warten wir alſo noch weiterhin g ab, wann und wie die nächſte„Welle der Revolution“ wr, uns hinrollt!“ Wir meinen, mit dem paſſiven Ab⸗ geiten wird wenig getan ſein angeſichts der ſchwerwie⸗ enden Folgen, mit denen eine Wiederholung der Un⸗ —2 unſere Skadt bedroht. Dieſe Folgen 1 ſir wir uns zel als überaus ernſt vorſtellen, wenn ſchon für Nichtein⸗ mbung der Waffen uſw. Beſetzung mit ſchwarzen Franzoſen 1 gedraht wird. Die Mehrheitsſozialdemokratie hat heute die usſchlaggebende Macht in Staat und Stadt, auf r laſtet mithin der größte Teil der Verantwortung rden Gang des öffentlichen Lebens. Sie hat alſo größere konpflichtungen als die des ruhigen Abwartens der nächſlen wie muniſtiſchen Welle, ſie muß auf Mittel und Wege ſinnen, mar man dem Heranrollen dieſer Welle vorbeugen, wie d ſie brechen kann, ehe ſie über die Dämme hinüberſpült unn Schaden anrichtet. Das iſt es, was man mit vollem N t von den Hauptinhabern der Macht erwarten muß. Pfiaht iſt nicht nur Recht, iſt vor allem Pflich t, eine 8 gegen die Geſamtheit. Daß die bürgerlichen Kreiſe delt ozialdemokratie gerne ihre Unterſtützung beim Deichbau hen werden, bedarf wohl keiner Worte. Dölterbund— iegerbund— Germanenbund. ſbi Vermutlich wird der Preſſechef im Weißen Hauſe zu Wa⸗ kangton dem Präſidenten Wilſon wohl inzwiſchen eine Uäde ſtattliche Sammlung von Zeitungsſtimmen aller Herren ſicht er über den unmittelbar vor Wilſons Abreiſe veröffent⸗ lleben Volkerbund-Entwurf unterbreitet haben. ni cct die öffentliche Meinung der Welt kann daher Wilſon dahr mehr im Zweifel ſein Er din fte nun, als er vor einigen dien aus wirklich reinem Idealismus den Gedanken eines ſei kerbundes der Welt unterbreitete, ein anderes Urteil über beſchn endgultigen Entwurſ erwartet haben, als es ihm jetzt eſchert wird. N Die Preſſeregie im Verbande hat ader auch verſagt. Wie „Flnten ſonſt die großen franzöſiſchen Blätter, wie„Temps“. bersiaro“ und„Journal des Debats“ mit lauter Genugtuung veine den, deß der Bund der Nationen tatſächlich doch nur mää 0 Liga der fünf gegen Deutſchland kriegführenden Groß⸗ land te“ ſein würde. Begriffen bätte man im neutralen Aus⸗ doche allerdings dieſe wahre Bedeutung des Völkerbundes kümmaber es mußte dort naturgemäß im höchſten Srade ner⸗ Vilfon, daß Jent die kranzöſiſche Preſſe dieſes Jerrzild der denn a ſchen Idealſchöpfung auch noch feierte. So darf ee errn Wilſon weiter nicht wunder nehmen, daß ſo ziem⸗ ſein ausnahmslos die geſamte Preſſe der neutralen Länder ableh ntwurf rundweg und auch mit aller Entſchiedenheit aus At. Die erſten Stimmen ſchnwerſter Enttäuſchung kamen chweden, wo man den Voölkerbund nur noch als einen gerbund“ bezeichnet, dem gegenöber Schweden zur äußer⸗ tlenulhaltung verplichtet ſei. Die Blätter ſämtlicher en, einſchließlich der ſtark zur Entente neigenden Libe⸗ Ste ralen und Sozialiſten, ſprechen oußerdem ihre Mißſtimmung darüber aus, daß man es garnicht für nötig gehalten hat, auch nur eine neutrale Nation bei der Aufſtellung des Entwurfs zu Rate zu ziehen. Auch was die deutſch⸗ſchwe'zeriſche Preſſe an Urteilen fällt, wird ja Herrn Wilſon zum Bewußtſein bringen, daß er zurzeit mit der Liga der ſiegreichen Nationen ſich nun völlig auf dem Holzwege befindet Man ſpricht dort rückhaltlos aus, duß der Volkerbund nur eine„erneiterte Kriegsallianz“ der Entente ſe! In der vorliegenden Form hahe alſo der Bund keinerlei Exiſtenzberechtigung, denn er legte den neutralen e eine Fulle von Pflichten, aber keinerlei echte bei. Die Schweiz und auch andere Neutrale könnten der Liga der Nationen aber nicht beitreten, wenn ſie nicht auf ihre althergebrachte Neutralität verzichten wollten. Das in Genf erſcheinende Blatt„Feuille“ ſcheut ſich ſogar nicht, von der „behelmten Mißgeburt“ zu ſprechen, die Wilſon unter dem Namen„Völkerbund“ der Welt vorſtellte. Am meiſten dürfte aber Wilſon wohl durch die Antwort überraſcht ſein, die aus dem Lande kommt, das ſich zwar neu⸗ tral nannte, aber von Kriegsbeginn bis zum Ende tatſächlich ein getreuer Parteigänger der Entente war— Norwegen. Die Enttäuſchung über den Entwurf war faſt übereinſtim⸗ mend in der ganzen Preſſe. Ein in Chriſtiania erſcheinendes Blatt geht aber in ſeinem Zorn über die völlige Ignorierung der neutralen Staaten, bei der Aufſtellung des Programms für den Völkerbund, ſo weit, die Gründung eines„Bundes der Germanen“ zu fordern. Das Blatt ſchreibt: Erzürnen muß, daß man etwas gegründet hat, was„Bund der Nationen“ genannt werden ſoll, ohne daß die höchſtſtehenden und kul⸗ tivierteſten Nationen der Welt ein einziges Wort dabei mitreden durften. Nicht ein einziges der germaniſchen Völker, die ſämtlich die höchſte Weltkultur vertreten, iſt für würdig befunden, an dieſer Gründung teilzunehmen. Norwegen, Schweden, Dänemark, Holland, die Schweiz und Deutſchland hält man fern, wenn man jetzt die Grundlagen für eine neue Zeit der ziviliſierten Welt ſchaffen will. Wenn nun die Einladung zum Eintritt in die Verbandsclique kommt, aben wir Mut und Stolz genug, dann unfere Meinung über das ing zu ſagen, das andere uns als einen Bund der Nationen zu präſentieren frech genug ſind? Die einzige Antwort auf eine ſolche Einladung an uns und unſere Stammesbrüder ſollte die Gründung eines Bundes der Germanen ſein. Nach dieſen Ausführungen dürfte Herr Wilſon zu der Einſicht kommen, daß die Durchführung ſeines Völkerbund⸗ programmes noch die größten Ueberraſchungen zur Folge haben kann. Die Deulſchen in Nordſchleswig gegen die en Block⸗ Abſtimmung. Jlensburg, 10. März.(WB.) Der deutſche Ausſchuß für Schleswig beſchloß einſtimmig für den Fall, daß in Nord⸗ ſchleswig im Gegenſatz zu Mittelſchleswig die en Block⸗ Abſtimmung verlangt wird, den Deutſchen in Nordſchles⸗ wig Stimmenthaltung anzuempfehlen unter ſeierlichem Proteſt gegen die Vergewal⸗ tigunag ron 60 000 Deutſchen durch 90 600 Dänen dieſes Ge⸗ biets. Die Deutſchen verlangen, wenn Abſtimmung erfolgen ſoll, für Nordſchleswig gemeindeweiſe Ab⸗ ſtimmung, die ſie dann für Mittelſchleswig fordern. Die Blockade. London, 11. März.(WB.) Reuter. Unterhaus. Auf eine Anfrage des Liberalen Donold Maclean antwortete Miniſter Geddes, England müſſe noch immer die Blockade gegen feindliche Länder aufrecht⸗ erhalten. In dieſes Blaockadegebiet fallen auch neutrale Länder. Er hoffe indes, daß es in wenigen Wochen möalich ſein werde, die Schranken gegen die Neutralen fallen zu laſſen. Die Oſigefahr. Di Berlin, 11. März.(Von unſerm Berliner Büro.) Vor ein paar Tagen iſt von Weimar aus eine Schilderung der ruſſiſchen Bolſchewiſtengefahr durch die Blätter gegangen. Tat⸗ ſächlich kann man das Unheil, das ſich dort zuſammenballt, nicht ernſt genug nehmen. Ddie ruſſiſche rote Armee hat ſich einſtwellen noch nicht gegen unſere Grenzen in Bewegung geſetzt. Das liegt zum Teil daran; daß ſie zur Zeit noch in Kurland genug zu eſſen hat und daß auch das Klima dort einſtweilen den Vormarſch er⸗ ſchwert. Das wird ſich in einigen Wochen geändert haben und dann wer⸗ den wir dieſen außerordentlich gut disziplinierten Truppen nichts Ebenbürtiges entgegenzuſetzen haben. Was zur Zeit im Oſten ſteht, ſind Freiwilligenformationen, die zu anſehnlichen Prozentſätzen von Spartakismus und Bolſchewismus verſeucht ſind. Auch auf unſeren Grenzſchutz iſt leider nicht der geringſte Vertaß. Die oſt⸗ preußiſchen Soldatenräte, die, nebenbei nicht aus der Provinz ſelber ſtammen, neigen durch die Bank zu Spartakismus. In Gumbinnen ſcheint die militäriſche Zentrale zu ſein, während der ruſſiſche Bol⸗ ſchewismus ſich Königsberg, wo in der letzten Zeit an die 200 ruſſiſche Bolſchewiſten mit großen Mitteln geweilt haben, zu ſeiner politiſchen Zentrale erkor, leider mit für uns betrüblichem Erfolg. Die Wahlen in Königsberg ſind ein ſprechender Beweis dafür. Am 19. Januar, bei den Wahlen für die deutſche Nationalverſammlung zählte man in Königsberg 60 000 mehrheitsſozialiſtiſche Stimmen; am 2. März bei den Gemeindewahlen nur noch 19 000 Stimmen, dafür waren die Stimmen der Unabhängigen mächtig angeſchwollen. In ſolcher Situation hat dann Winnig, der Kommiſſar der deutſchen Re⸗ gierung für den Oſten, losgeſchlagen und fürs erſte iſt die Gefahr be⸗ ſchworen. Aber ſie kebrt, wie gute Kenner uns verſichern, in einigen Wochen wieder. Schon darum gibt es nur ein Gebot: Freiwillige vor! Es gilt im Oſten von neuem deutſche Wacht zu halten, wenn nicht über ein kleines, von unſeren heimiſchen Spartakiſten unter⸗ ſtützt, ruſſiſche Heerhaufen über uns ergießen und dieſes aus⸗ gehungerte und verarmte Land in einen neuen Krieg mit den Weſt⸗ mächten verſtricken ſoll. Die ruſſiſche Volſchewiſtenarmee iſt ein inſo beachllicherer Gegner, als in iyr neuerdings die Soldatenräte apgeſchafft und ſtatt mon anſtrebt. ihrer Regimentsausſchüſſe eingeſetzt worden ſind, die ſich lediglich mit militäriſchen Angelegenheiten befaſſen dürfen. Auch bei der O ſt⸗ ſeeflotte, die bei dem ruſſiſchen Angriffsplan eine beſondere Auf⸗ gabe haben ſoll, ſind die Matroſenräte beſeitigt worden. Das neue bayeriſche Miniſterlum. München, 11. März.(Priv.⸗Tel.) Die„Münchener Poſt“ ſchreibt heute an der Spitze des Blattes unter der Ueberſchrift„Vor der Entſcheidung“ u a. Die zwi⸗ ſchen Vertretern der Mebrheitsſozialdemokratie, der Unab⸗ hängigen und des Bayriſchen Bauernbundes getroffenen Ver⸗ einbarungen haben auch die Zuſtimmung der birgerlichen Parteien geſund begreifl' erweiſe allerdinas mit den zu erwartenden grundſätzlichen Verwaheun⸗ gen, die bei den Liberalen übrigens ſchärfer zum Ausdruck kommen. als beim Zentrum und mit einigen Vorausſetzungen. denen ſich die Sozialdemokratie anſchließt und die zum Teil inzwiſchen bereits erfüllt ſind, zum Teil ihrer Erfüllung ent⸗ gegenſehen: die Enthaftung der Geiſeln und der Berzicht auf weitere Feſtſezung ſolcher, die Wiederherſtellung der Preßfreiheit, die Garantie für die Sicherheit des Land⸗ tages. In der Perſonenfrage iſt bei den Verhandlur⸗ gen, die geſtern zwiſchen Vertretern der an der Bildung des Miniſteriums beteiligten Parteien und dem Aktionsgusſchuß des Rätekongreſſes teilgenommen haben, völlige Ueberemſtim⸗ mung erzielt worden. Das neue Miniſterium dürfte ſich danach folgen⸗ dermaßen zuſammenſetzen: Hoffmann⸗Kaiſerslautern Präſidium, Kultus und Aeußeres). Segitz(Inneres), Si⸗ mon⸗Nürnberg(Handel, Gewerbe und Induſtrie), Unter⸗ leitner(Soziale Fürſorge), Endres⸗Würzburg(Juſtiz), Schneppenhorſt(militär Angelegenheiten), Frauen⸗ dorffer(Verkehr). Das Finanzminiſterium bleibt noc offen. Von großer Wichtiakeit iſt. daß der Aktionsausſchuß der Forderung, die Preſſefreibeit wiederherzu⸗ ſtellen— eine Forderung, an der auch die Vertreter der lozialdemokratiſchen Partei unbedingt feſthalten,— zuge⸗ ſtimmt hat. Man kann ſich dem nicht verſchließen, daß mit Gewaltmaßregeln das Fegenteil von dem erreicht wird, was Einige Differenzpunkte ſind noch in der Schmebe. Heute Dienstag nimmt die Landeskonferenz der Sozialdemokratiſchen Partei zu dieſer Situs⸗ tion Stellung. Von ihrer Entſcheidung wird alles abhängen. Kommt eine endgültige Cinigung zuſtande, ſo wird der Land⸗ tac ſpäteſtens am nächiten Montag zu einer kurzen Tagung in München zuſammentreten Nach der„Bayriſchen Staatszeitung“ haben Abgeordnete der Provinz bereits die telegraphiſche Einberufung noch Mun⸗ chen erhalten. Es ſcheint ſich um Einbernfung durch die Frak⸗ tionen zu handeln. Der Zweck dürfte ſein, die Mitglieder zu Beſprechungen vollzählig zu verſammeln. Im Uebrigen dürf⸗ ten dieſe Einberufungen ein Zeichen dafür ſein, daß man mit dem baldigen Zuſammentritt des Landtages beſtimmt rechnet. Die Preſſezenſur in München. München, 11. März(Priv.⸗Tel.)„Die Münche⸗ ner 5 o ſt“, das Oraan der Mebrheitsſozialiſten, das bekannt⸗ lich nicht unter Aufſicht der Preſſekommiſſion des Zentralrates ſteht, befaßt ſich nun auch mit den von der Preſſeabteilung de⸗ Zentralrates veröffentlichten Richtlinien über die Ausübung der Preſſezenſur. Die„Münchener VPoſt“ übt ſcharſe Kritik an den Richtlinien und bemerkt, daß ſie in ſchärſſten Widerſpruch zu der demokratiſchen Grundforderung der Preſſe⸗ freiheit ſteht. Es heißt dann u. a. weiter: „Daß die Herren des Preſſeamtes eine völlige partei⸗ loſe Zenſur ausüben können, iſt für uns Menſchen von Fleiſch und Blut einfach undenkbar und die von ihnen veröffentlichten Artikel bemeiſen übrigens durchweg ſchlagend. daß ſie als temveramentvolle Parteimänner ſchreiben. Das Preſſeamt hat leider ſein Ziel, einer Verdunkelung von politiſch michtigen Vorgängen vorzubeugen, faſt ganz aus den Augen verloren. Was tat es, als die ſeltſamſten Gerüchte üder die „Flucht“ der Landtagsmitalieder gefliſſentlich in Umlauf ge⸗ letzt murden, um die Schießereien im Landtage, die Hetzrufe bewaffneter Gruppen der Tribünen, den auf Landtagsmitglie⸗ der ausgeübten tätlichen und wörtlichen Terrorismus aufzu⸗ bellen? So gut wie nichts Es nahm aus nicht ausdrücklich das Wort zu der barbariſch⸗terroriſtiſchen Maßnahme der Verhaf⸗ tung der Geiſeln. Als in München jſedermann von all dieſen empörenden Vorgängen, von den Ausſchreitungen der Spar⸗ takiſten ſprach, war das Preſſeamt naiv genug, von„falſchen Meldungen über München“ zu ſprechen. Das„Recht der Stadatsbürger auf Wahrheit“ wurde weiter durch einen par⸗ teiiſchen Nachrichtendienſt des Preſſeamtes in direkt auffälli⸗ ger Form verletzt. So konſtatierten wir in der„Münchener Poſt“ öffentlich die unerbörte Verſtümmelung eines Berichtes uber die Nationalverſammlung in Weimar. Angeſichts all die⸗ ſer Tatſachen fordern wir heute wieder mit allem Nachdruck die volle Freiheit der Meinung in Rede und Schrift.“ Nalionalverſammlung. Anfragen und Interpellationen. Weimar, 11. März.(Von unſerm Vertreter.) Das Plenum der Nationalverſammlung erledigte heute eine Anzahl kleiner Anfragen und die Interpellation der Deutſch⸗ nationalen über die Eingriffe der Einzelſtaaten in den Relie gionsunterricht der Schule. Vor Beginn der Verhandlungen widmete der Präſident einige Worte des Gedenkens für den in Halle beſtialiſch ermordeten Oberſt⸗ leutnant von Klüber. Vor einiger Zeit hatte dieſer den Schutz für die Nationalverſammlung in Weimar organiſiert. Bei Aus⸗ bruch der Unruhen in Halle übernahm er dort das Oberkommando der Regierungstruppen. Er wurde, wie bekannt iſt, von den Spar⸗ takiſten in die Saale geworfen und bei dem Verſuche, ſich zu retten, in gemeinſter Weiſe niedergeſchoſſen. Die Notionalverſammlung entſendet zu der heutigen Veſtattungsfrier den Präſidenten Hauß⸗ mann und einige Schriftführer. Nach Erledigung der kleinen Anfragen erhielt der Abg. Lie. Dr. Mann das Wort zur Erörterung der Interpellation der Deutſchnationalen Volkspartei über das Verhältnis von Staat und Kirche. Dabet ſtellte ſich plötzlich heraus, daß überhaupt ken Seite, Nr. I8,. Mannheimer General-Anzeiger. ¶Abend· Ausgube.) Dienstag, den 11. März 1919. Mitglied des Reichsminiſteriums des Innern an⸗ weſend war. Der Präſident glaubte, daß das Haus ſich des⸗ halb vertagen müßte. Reichskolonialminiſter Dr. Bel! gab aber im Namen der Reichsregierung die Erklärung ab, daß das Kabinett über die Interpellation beraten habe und er bereit ſei, eine ſchrift⸗ liche Erklärung zu verleſen. Infolgedeſſen ſetzte man die Beratung fort. Die Erklärung der Regierung war ſehr kurz. Sie enthielt nur die Tatſache, daß die Reichsregierung im Augenblick, ſolange die Verfaſſung noch nicht fertig iſt, kein Mittel in der Hand hat, in der zur Debatte ſtehenden Frage auf die Einzelſtaaten einzuwirken. Das Haus beſchloß nach dieſer Erklärung die Beſprechung der Interpellation. Als erſter erhielt ein mehrheitsſozialiſtiſcher Lehrer aus Hamburg das Wort. In faſt 155ſtündiger Rede beſchäftigte er ſich mit allen Einzelheiten des Problems. Verſchiedene Male mußte der Präſident ihn zur Ordnung rufen, wenn er in das Gebiet der Re⸗ ligionsphiloſophie gelangte. Man hatte urſprünglich beabſichtigt, die bis 2 Uhr durchzuführen und den Nachmittag frei⸗ zulaſſen. Infolge der langen Rede des Mehrheitsſozialiſten, dem dann der Domprobſt Ausbach⸗München folgte, mußte man eine Mittags⸗ pauſe eintreten laſſen. Sonſt wird heute nachmittag gleichzeitig der Hauptausſchuß, der Verfaſſungsausſchuß und das Plenum tagen. Sozialiſierungsgeſetz und Kohlengeſetz. Weimar, 11. März.(Von unſerem Vertreter.) Der Haus⸗ haltungsausſchuß der Nationalverſammlung hat am Montag abend des. Sozialiſierungsgeſetzes zu Ende ge Der 8 1 der Regierungsvorlage wurde in der Faſſung der erſten Leſung wieder angenommen. Beim 8 2 entwickelte ſich abermals eine längere Ausſprache über die Frage der Entſchädigung bei Enteignungen. Auf Antrag der Demokraten wurde beſchloſſen, in das Geſetz folgende Worte einzufügen:„a ngemeſſene Ent⸗ ſchädigung“. Die nähere Regelung ſoll einem beſonderen Reichs⸗ geſetz vorbehalten bleiben. Im 4 wurde das in erſter Leſung ein⸗ gefügte Wort„Nohbl“ geſtrichen. Eine längere Ausſprache entwickelte ſich dann über die Frage, wie weit das Geſetz für das beſetzte Gebiet haben ſoll. Der Reichswirtſchaftsminiſter erklärte, daß er bis zu Beginn der Ver⸗ handlungen im Plenum ſic über die juriſtiſchen Grundlagen genau informiert haben würde. Das Geſetz wurde dann in zweiter Leſung endgültig angenommen. Es wird am Mittwoch und Donnerstag in 2. und 3. Leſung im Plenum beraten werden. Gleichzeitig befaßte ſich der Hauptausſchuß auch mit dem Kohlen 3 eſetz.§ 1 wurde geſtern Abend noch angenommen. Die erhandlungen wurden dann auf heute nachmittag 5 Uhr verta Die Lage in Berlin. Ein Angriff auf Lichtenberg durch Neglerungskruppen 4 beabſichtigt. Berlin, 10. März.(WB.) Um 6 Uhr abends wird mitgeteilt: Neukölln iſt bis zur Ringbahn von den Regierungstruppen beſetzt. Nach Norden verläuft die er⸗ reichte Linie über den Schleswigſchen Bahnhof, Friedrichs⸗ heim, Güterbahnhof⸗Nord und Nordgrenze von Moabit. Die Durchführung der Entwaffnung macht gute Fortſchritte. Ein Angriff auf Lichtenberg iſt beabſichtigt, der Zeitpunkt hierfür kann noch nicht angegeben werden. Berlin, 11. März.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Mittellungen von den ſpartakiſtiſchen Bluttaten ſind von der„Frei⸗ heit“——5 worden. Es wird daher ein Namensbper⸗ Jeichnks der von den Spartakiſten in beſtlaliſcher Weiſe hingemordeten Zivil⸗ und Milktärperſonen er⸗ ſcheinen. Die Liſte der Militärperſonen wird wohl noch im Laufe des heutigen Abends bekanntgegeben werden. Auch der Berliner Vollzugsrat ſcheint ſich dieſen Zweifeln anzuſchließen. Er 31—— auf welchem Wege iſt nicht erſichrlich— eine Streife nach dem militäriſch abgeſperrten Lichtenberg unternommen und dabei eine Art Protokoll aufgeſetzt. Nach allem, was wir von dem Berliner Pollzugsrat wiſſen, iſt zu vermuten, daß er damit dem ordentlichen Gerichtsverfahren in den Arm hat fallen und ſelbſt hat Unter⸗ ſuchungsrichter ſpielen wollen. Mit allem Nachdruck wird darum feſtzuſtellen ſein, daß der Vollzugsrat dazu in keiner Weiſe legiti⸗ miert war. Im übrigen möchten wir annehmen, daß die Jahl —5 wenig zur Sache tut. Auch wen nnur ein Schutzmann und ein oldat von den ſpartakiſtiſchen Pöbelhaufen gemeuchelt worden wäre, bliebe die Tat genau dieſelbe. * Demobilmachung in Leipzig. Leipzig, 10. März.(WB.) Der Arbeiter⸗ und Soldaten⸗ rat erließ eine Bekanntmachung, in der die Arbeiter, nachdem der Generalſtreik beendet und die Gefahr des Ein⸗ marſches fremder Truppen behoben iſt, aufgefordert werden. die ihnen ausgehändigten Waffen und Munition ſo⸗ fort wieder abzugeben. Ebenſos ſchnell wie die Bewaff⸗ nung müßte auch die Entwaffnung erfolgen. In einer weiteren Bekanntmachung werden die Einſchränkun⸗ gen des Perſonenverkehrs auf den Straßen, der bisher von 9 Uhr abends bis 5 Uhr früh verboten war, und die Feſtſetzung des Lokalſchluſſes auf%½ Uhr aufgehoben. In der Nacht zum Montag kam es namentlich in der O ſt⸗ ſtadt mehrfach zu lebhaften Schießereien, Perſonen wurden aber anſcheinend nicht verletzt. Im Laufe des heutigen Tages wurde der Zugverkehr allerdings nur in be⸗ ſchränktem Umfange wieder aufgenommen. Eine wahnſinnige Tat. Mülheim a. Ruhr, 11. März.(W..) Eine wahnſinnige Tat haben die Hochofenarbeiter der Friedrich⸗Wilhelms⸗Hütte der Deutſch⸗Luxemburg⸗A.⸗G. begangen, indem ſie infolge Diffe⸗ renzen bei der Lohnzahlung ſämtliche Hochöfen aus⸗ blieſen. Dieſes Vorgehen, das dem Werk ein Vermögen koſtet, wurde von der revolutionären Arbeiterſchaft und den hinter ihnen ſtehenden Parteien in einer außerordentlichen Verſammlung aus⸗ drücklich verurteilt. Die Parteien lehnten jede Verantwortung ab. Zum Ausſtand in Schleſien. Beulhen, 11. März.(WB.) Im Ausſtand befinden lich gegenwärtig 30 Grubenbetriebe mit ungefähr 20 000 Monn und 3 Hütten, die Laurahütte, das Borſigwerk und die Julienhütte. Vielfach haben ſich die Arbeiter nur widerwillig dem Ausſtand angeſchloſſen. Von einem Generalſtreit kann keine Rede ſein. Aus dem Parkeileben. Parteitag der Deuiſchen Volkspartei, Landesverband heſſen. Ie. Frankfurt d.., 10. März Geſtern trat hier der Parteitag der Deutſchen Volkspartei(früher Nationalliberale Partei) zuſam⸗ men Männer und Frauen waren 557 zahlreich erſchienen. Abg. Dr. Oſann begrüßte die ſtattliche Verſammlung. Einen beſonderen Gruß richtete er an die treuen Freunde in Rheinheſſen, die ein ſo ſchweres Schickſal mit Würde tragen Dann aber hieß er beſonders willkommen die Frauen und die Jugend, iſt doch auch die jungliberale Bewegung in Heſſen 905 1. zur Volkspartei über⸗ gegangen. Der Taumel der Revolution iſt durchs Land gegangen, mancher hat ihm nicht ſtandgehalten, ſondern iſt von unſeren Fahnen abgeſchwenkt. Aber wir haben mit allen unſeren Mahnungen im Wählkampf recht gehabt: die Sozlaliſierung iſt auf dem Marſche und damit eine Bahn beſchritten, die nicht zum Guten kann. Umſo feſter wollen wir zu unſerem rogramm ſtehen. Mancher bedauert heute, daß wir den alten ſchönen nationalliberalen Namen abgelegt haben. Sehr ricttig!) Wir hatten im Wahlkampf einen ſchweren Stand. Die Einigungsverhandlungen haben uns wertvolle Wochen gekoſtet. Offenbach und Mainz gingen uns verloren, aber es war doch bewegend und erhebend, wie ſich dort ſofort Männer und Frauen fanden, die das alte Panier neu trauen. Im Reich und Lande ſtehen wir in der Lage der Oppo⸗ ſition. Wir treiben ſie nicht um ihrer ſelbſt willen, wir ſind keine Partei der Negation Aber wir wollen unſere Finger feſt auf die vielen Wunden dieſer Zeit und dieſer Regierung legen.(Beifall.) Viele alte taktiſche Rückſichten nach rechts können nun wegfallen, wir ſind eine ſelbſtändige Partei mit klaren N nach rechts wie nach links. So ſehen wir in trüber Zeit doch für unſere Partei mit der Ruhe des guten Gewiſſens zuverſichtlich in die Zukunft.(Lebhafter Beifall.) Vor der Wahl des Landesvorſitzenden gab Dr. Oſann be⸗ kannt, daß er aus perſönlichen Gründen eine Wiederwahl ablehnen müſſe; darauf wurde Landtagsabgeordneter Rechtsanwalt Ed. Dingelden⸗Darmſtadt zum Vorſitzenden gewählt und Dr. Oſann für ſeine auſopfernde, ſelbſtloſe 15jährige Tätigkeit als Parteivor⸗ ſitzender von allen Seiten wärmſter Dank zuteil Ueber die poli⸗ tiſche Lage im Reiche und in Heſſen gibt Abg. Dingeldey einen gedrängten Bericht Er weiſt auf die Reden der Herren Ebert, Scheidemann und Erzberger hin und auf das neue Geſetz, das die Sozialiſierung einleiten ſoll. Auch die Lage in Heſſen gibt kein erfreuliches Bild. Die Autorität wird untergraben, anſtelle der ge⸗ prieſenen Freiheit iſt Parteiherrſchaft, an die Stelle der Sachlichkeit iſt die Phraſe getreten. Die Parteien der Mehrheit haben ein förmliches Spiel um Miniſterpoſten getrieben.(Zu⸗ ſtimmung.) Die Erlaſſe des Miniſterialdirektors für das Bildungs⸗ weſen ſind ein ſtarkes Stück der Eigenmächtigkeit Demgegenüber iſt unſere Haltung klar vorgezeichnet. Nach rechts und links ſelbſtändige Politik treibend, wird die Deutſche Volks⸗ partei ihre Aufgabe erſüllen, am deutſchen Gedanken arbei⸗ tend, die Freiheit der Perſönlichkeit ſchützend und für alle ſozialen Fragen velles Verſtändnis beſitzend. An die mit anhaltendem Beſfall aufgenemmenen Ausführungen ſchloß ſich eine Ausſprache, an der ſich u a. die Herren Prof. Roloff⸗ Gießen, Prof. Dr. Neßlang⸗Darmſtadt, Generalſekretär Wittig. Kauf⸗ mann i ee Dr Becker⸗Sprendlingen, Direktor Kißz⸗ Guſtapsburg beteiligten. Mit Dankesworten wurde darauf der Parteitag geſchloſſen. cn München, 11. März.(Priv.⸗Tel.) In einer Münchener Bezirks⸗ verſammlung der Deutſchen Volkspartei in Bayern (Deutſchdemokratiſche Partei) wurde geſtern Abend eine an die Landespartei zu richtende Entſchließung gefaßt, in der mit Rückſicht auf die häufige Verwechslung mit der Deutſchen Volkspartet im Reiche erſucht wird, alsbald den Namen der Deutſchen Volkspartei in Deutſchdemokratiſche Partei umzuwechſeln. die Lebensmittelverſorgung Deunlſchlands. Die neuen Berhandlungen in Brüſſel. Par is, 11. März.(WB.) Admiral Wemyes iſt nach Brüſſel abgereiſt, wo er mit der deulſchen Kommiſſion zur Jortſetzung der in Spa unterbrochenen Ver⸗ handlungen zuſammentreffen wird. Der Admiral begibt ſich allein nach Brüſſel und iſt mit den nöligen Vollmach⸗ ken ausgerüſtet. Bei den am Miktwoch in Brüſſel beginnenden Ver⸗ handlungen über die Uebergabe der deukſchen Handelsſchiffe werden die Alllierten durch Admiral Hope vertreien ſein. * Der erſte Lebensmitteltransport von der Entente(300 Tonnen Mehh) iſt, wie uns die Mannheimer Lagerhaus⸗Geſellſchaft mitteilt, mit dem Eilgüterdampfer „Induſtrie 3“ don Rotterdam am 7. März nach Duisburg abgegangen. Dieſelbe erhielt heute ein weiteres Telegramm, wonach in dieſer e größere Partien Lebensmittel nach Deutſchland unterwegs ſind. die Friedenskonferenz. Die Entwaffnung Deulſchlands. Paris, 11. März.(Havas.) Der Oberſte Kriegsrat ſetzte, wie im einem Bericht der diplomatiſchen Lage ausgeführt wird, am Montag nachmittag das endgültige Statut über die Entwaff⸗ nung Deutſchlands nach dem von Foch eingereichten Bericht feſt. Deutſchland darf nur etwa 100 000 Mann, die für eine Periode von 12 Jahren auf Grund des freiwilligen Syſtems rekrutiert wer⸗ den, mit den entſprechenden Kadres Geſchützen, Maſchinengewehren und Gewehren, deren Zahl angegeben wird, behalten. Das Führen einer Kriegsflotte iſt ihm unterſagt und darf nur noch 5000 See⸗ behalten.(Vor einigen Tagen hieß es noch, Deutſchland ürfe 200 000 Mann halten. D. Schriftl.) Es wird ihm erlaubt, einige Flugzeuge zu behalten. Die das vorgeſehene Maß überſteigenden Vorräte an Material und Munition ſind zu zerſtören und dürfen von den Kriegsbetrieben nicht erſetzt werden. Der endgültige Wortlaut wird heute nach⸗ mittag vor einem Redaktionsausſchuß feſtgelegt, der aus je einem militäriſchen und einem Zivilvertreter der Großmächte beſtehen wird. Der Text wird am Mittwoch vom Oberſten Kriegsrat endgültig an⸗ genommen werden. Sodann beſchloß der Rat, daß die kleinen Mächte die Finanz⸗ kommiſſion mit 6, die Wirtſchaftskommiſſion mit 7 Vertreter be⸗ ſchicken ſollen. Es werden diejenigen europäiſchen Mächte, die am Kriege beteiligt waren, ſowie Braſtlien vertreten ſein. Die übrigen Mächte mit begrenzten Intereſſen werden gehört werden, wenn ihre Intereſſen zur Sprache kommen. Der Rat hat ſich heute mit dem Proteſt der Tſchecho⸗ Slowaken gegen das bolſchewiſtenfreundliche Treiben der Un⸗ garn befaßt und die ſchleswigiſche erörtert. Am tittwoch und Donnerstag wird die Frage der Oſt⸗ und e Deutſchlands erörtert werden. Am Samstag glaubt der Rat der Regelung der Eitſchädigungsfrage beginnen zu können. Taft über den Völkerbund. Paris, 10. März.(WB.) Havas. der Vertreter des „Matin“ in Newyork hatte eine Unterredung mit dem ehe⸗ maligen Präſidenten Taft über den Völkerbund. Taft iſt der Anſicht, daß durch den Völkerbund die Wohrſcheinlich⸗ keit weiterer Kriege faſt völlig beſeitigt wird. Er begreife die Beſorgnis, die Frankreich als Nachbar Deutſchlands hege, be⸗ merke aber, daß die Vereinigten Staaten dem Vorſchlag einer die Oſtgrenze überwachenden internationalen Polizei nicht zu⸗ ſtimmen könnte, da die nationalen Kräfte erſt nach erfolgter Kriegserklärung dem Befehl des Führers des Völkervundes unterſtellt werden könnten. Taft ſteht dem Wunſch Frank⸗ reichs, den Völkerbund ſo ſtark wie möglich zu machen, 120. pathiſch gegenübor, bezweifelt ober, daß Deutſchland den An⸗ ariff von 1914 wiederholen könne, da ſich die Verhältniſſe Deutſchlands vom Grund aus geändert hätten. Taft erklärte weiter, er glaube, daß der in Paris aufgeſtellte Pakt von den Vereinigten Staaten unter der Bedingung ratifiziert wird, daß eine Reviſion im Sinne der Monroe⸗Doktrin erfolgt, welche Reviſion dem allgemeinen Geiſte des Profſekts indeſſen keinerlei Eintrag tun würde. Die Vereinigten Staaten würden ſich einem Bund nicht anſchließen können, der ihnen bei der Ausübungh der Polizei in Europa nicht das Zuſammenwirken mit anderen amerikaniſchen Nationen ſichern würde. Taft erklärte ſich einverſtanden mit der Verhängung des wirtſchaftlichen Boykotts über die Verletzer des Pakts, doch iſt er gegen die Anwendung von Waf⸗ fengewalt. Er wünſcht die Aufnahme einer Beſtimmung, die jeder amerikaniſchen Nation verbieten würde, ſich ihrer aufrichteten.(Beifall.) Der alte gute Stamm iſt uns doch trotz Un⸗ gunſt der Zeit treugeblieben Jetzt iſt nötig: Feſtigkeit und Ver⸗ Vetee ſend de⸗ oder eines Teils ihres Gebietes zu entäußern. Betreffend der Gültigkeitsdauer des Pakts wäre ebenfalls eine Beſtimmung aufzunehmen und ferner eine Beſtimmung, kann, 3. B. mit zweijähriger Kündigungsfriſt. Der frühere A. dent regte noch einige andere Verbeſſerungen an, jedoch an dem Geiſte des Vertrages nichts ändern würden. * Paris. 11. März.(WB.) Wie verlautet, kommt die miſſion zur Unterſuchung der Verantwortlichkeit in ihrem 1 richt zu dem Schluß, daß unter den heutigen internationa 2 Geſetzen der frühere Deutſche Kaiſer und ſeine Ratgebe nicht vor ein Gericht geſtellt werden können. Letzte Meloͤungen. Deulſche Kriegsgefangene von ihren Aufſehern gepeilſchl. EBerlin, 11. März.(Von unſerm Berliner Bürb.) 5 Holländer, der das zerſtörte Gebiet in Nordfrankre 55 bereiſt hat, hat dort gänzlich verkommenedeutſche Kricg efangene bei den Aufbauarbeiten getroffen, die von de 25 ufſehern gepeitſcht wurden. Die⸗ mitreiſenden Ame kaner gaben ihrer lebhaften Entrüſtung kund. Es wird dieſe Schandtaten niedriger zu hängen. Verhandlungen wegen Baues eines Tunnels unterm Aermelkanal. London, 11. März.(W..) Im Underhaus erklärte Bong, Law in Beantwortung einer Anfrage, er ſtehe mit Lloh George in Verbindung wegen der der franzöſiſchen Regien 2 unterbreitenden Vorſchläge, unverzüglich mit dem Bau e in unnels unter dem Aermelkanal zu beginnen, um entlaſſenen Soldaten eine neue Arbeitsmöglichkeit zu ſchaffen. Die Prager Angelegenheit. Berlin, 11. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Zu 5 unerfreulichen Angelegenheit des Dr. Schwarz, der in Prag a⸗ deutſcher Bizekonſul amneerte, ſcheint ſich harmloſer zu zur wickeln, als urſprunglich vielfach worden war. 7 Material, auf das hin die tſchechiſche Regierung Herrn Schwarz d Strick drehen wollle, iſt offenbar nicht übermäßig bewelskriſg Jedenſalls iſe die eſchechiſche Preſſe allmählich von dieſen Pingen fin geworden. Feſtzuhalten bleibt trotzdem, daß Herr Schwarz, 150 ubrigens nicht Verufsdiplomat iſt— er iſt von Hauſe aus Kauſteg, und hat während des Kriegs im Auswärtigen Amt ſozuſagen mill riſchen Hilfsdienſt geleiſtet— alles, was er in Prag unterno haben mag, auf eigene Hand getan hat, Das Auswürtgh Amt hat an dieſen Unternehmungen des Herrn Dr. Schwarz a nicht den geringſten Anteil. Es trifft auch nicht zu, daß unſer neralkonſul aus Prag ausgewieſen worden iſt. Der ganz! Zwiſchenfall dürfte demnächſt wohl erledigt ſein. Auſhebung der ſchweizeriſchen Exporteinſchränkungen. Bern, 11. März.(WB.) Meldung der ſchweizeriſchen de⸗ peſchen⸗Agentur. Van gut unterrichteter Seite wird mitge“ teilt, daß vorausſichtlich in wenigen Wochen die Exporteln, ſchränkungen für die ſchweizer Induſtrien zinn mindeſten leh, ſtarkgemildert, wahrſcheinlich aber faſt ganz aufe hoben werden. Formalitäten für den Tranſitverkehr Verſendungen nach dem Norden ſollen in dieſen Tagen ven einbart werden. Zuſammentrikt der preuſſiſchen Landesverſammlung am Donnersſaß⸗ Berlin, 11. März.(Von unſerem Berliner Büro.)— preußiſche Staatsminiſterium, das am Samstag bel eſtern wieder Sitzungen abhielt, hat ſich nun doch entſchloſſen, es he em Zuſammentritt der preußiſchen a8 af a be den Landes⸗Verſammlung am Donners ag zu. laſſen. Freilich werden die im Oſten Gewählten bei den gege wärtigen Verkehrsverhältniſſen kaum der Eröffnungsſitzung wohnen können. ktriliſche Cage in der Ukraine. 2 25: Geuf, 10. März.(Eigener Dabdbeß ch indirekt.) +5 ukrainiſcher Seite liegen Berichte vor, daß die Lage in h Ütraine ſehr kritiſch iſt. Es haben ſich zwei bolſchewi 2 Armeen gebildet, von denen die eine gegen Odeſſa, andere gegen Vinitza marſchiert. 1* Liebenwerda. 11. März(WB.) Am Montag wurde die im ſtädtiſchen Rathaus untergebrachte Kämmereikaſſe 125 mehreren unbekannten Männern ausgeraubt. Der Rendan wurde durch Schläge auf den Kopf betäubt und geknebelt Den Räubern fielen 30 000 Mark in die Hände. Berlin, 11. März.(Von unſerm Berliner Bue, Die ſozlaldemokratiſche Fraktion der verfaſſung gebenden preußiſchen Nationalverſammlung iſt heute zu erſten mübung zuſammengetreten. Mit der Leitung der handlungen iſt der Abgeordnete Leinert beauftragt. e Handel und lndustrie. Mannheilmer Nfektenbörse. Selir ſest lagen heute wWiedler industrielle Werte. vai nöner sind u. 4. Auihn, Chem. Fabrik Goidenberz, Benz, uat, gonfabrik Fuchs, und Zelistofftabrik Waldhol. Von Banalt waren höher gesucht: Nhein. Hypothekenbankt und von Versiche rungs-Aktien aind Württ. Transport· Versicherungs· Altzen g bessert. Frankfurter Wertpapflerbzrse. nan Frankfurt, 11. März. Griyv-Tel.) Die innerpolitische Lage schien iden, heute beruhigter aufzuiassen, die Unternehmungslust blieb aber besche llen da die Berliner Bötse auch heute geschlossen ist. Die Notierungen ennst sich fast durchweg auf dem gestrigen Stand, immerhin war jedo Am auf sümtlichen Markigebieten vorwiegend Kauflust zu bemerken-. etwa⸗ Montanaktienmarkt war die Tendenz unregelmßig. Gelsenkirchen ſester, 154½, dagegen schwüchten sich Phönix-Bergbau ab. dbörs Oderseftlesisehe Eisenbedartf verloren gegen den Stand der Aben dem 3%. Allgemein jest war die Haltung der Transportwerte, wo beson den Lompbarden lebhafter umgesetzt wurden. In Schantung-.-., 126, 45 ebenfalls größere Umsütze statt. Oesucht waren ferner orientalische wo⸗ und Prinz Henric. Orossem Interessen begegneten Schiſfahrtsalüderrie· bel Deutsch-Luxempurger bevorzugt wurden. Unter den Indus werten trat etwas Kauflust für Chemische Aktien hervor. nen Badische Anilin, Farbwerke Höchst, Elektron-Grieshelm, Uotoreg besser dezahlt.— 2 destand für Schuckert. Daimler-Moto schwächten sich etwas ab, gingen aber im Verlauf wieder müssig arkt oben. Benzaktien behaupteten den Kursstand. Am Einheitsneget, war die Kursgestaltung für Waggon- und Maschinenfabrikaktien Auf dem Rentenmafkt logen deutsche Kriegsanleihen behauptet. e Be⸗ Hür Pfandbriefe und chuldverschreibungen machte sich heut ab/ hr geltend. Von fremden Fonds schwächten sich Piandanle Unter geree bestand für Pfundkupons Kauflust bei anziehenden Preisen, Doag den Rolonialpapleren fanden Neu-Cuiena Beachtung, 170 Gel e mnlt Geschäft blieb auch im weiteren Verlauf ruhig, doch schloß die baahen, Ausnahme von Montanpapieren, welche schwache Hallung be ziemlich ſest. Privatdis Ront 3¾ũ% und datunter. Berliner Wertpapierborse. Berlin, 11. März. Devisenmarkt.) daß jede Nation ihren Austritt aus dem Bund erklären Auszahlungen für: 11. 10. Oeld Briet Geid bilel Konstantinopel————— 85.50 Holland dad Oulden..392.00 292.50 2388.00 2530 Dänemark 100 Kronen. 253.00 283.50 253.00 230.25 Schweden 100 Kronen. 275.75 27625 275.75 255.25 Norwegen 100 Kronen.. 204.75 265.25 2564.75—+ Schweiz 100 Franken 205.75 206.— 200.75 48.50 Oest.· Ungarn 100 Kronen.. 48.70 48.80 48.70 60.— e 189.— 160.— 159.— 169.— ulgarien Lera—.——— 5 Helsingios. 22 98. 8 8% — S — 4. — F ßbTbTb S —— 777!oooo o(K — e e e, 1 Maunheimer Generul· Anzeige · ¶Abend· Ansguba) 8. Seite. Nr. 116. Aus Stadt und Land. Lohnbewegung der Straßenbahner. mnd⸗ niedrigſt bezahlte ſtädtiſche Arbeiter bekommt pro Tag . das ſind fährlich 3161.30 4. Der laut Gehaltstarif Anfungsgehalt 2000, dazu erhält er monatl ulage von zi. r. aul ele e Zulag 30 4 bzww. jährlich 20 4, uge ſeſamt 2360 Der Stadtrat hat nun beſchloſſen, die Zu⸗ monatlich 90 zu erhöhen bzw. jährlich um 1080 A. Es dann Gehalt und Zulage, Summa 3080 4, alſo 81.60 4 die Ler als der niedrigſt bezahlte Arbeiter bei der Stadt verdient. ſen nbahner ſind mit dieſer Neuregelung nicht zufrieden. In 8 letzten Tagen fanden zwei überfüllte Verſammlungen 05 wo Aemich bewegt herging. Dem Ausſchuß und der Verbandsleitung es, ſo berichtet die Volksſt.-, in der letzten Verſammlung nicht i e Straßenbahner nochmals zur Annahme folgender Reſo⸗ on zu beſtimmen: Die am Samstag, 8. März im„Rodenſteiner“ tagende öffent⸗ Straßenbahnerverſammlung nimmt unter Proteſt von Beſchluß des Stadtrats Kenntnis, bei deſſen Annahme der enbahner ſchlechter geſtellt wäre, als der niedrigſt bezahlte ernte ſtädtiſche Arbeſter. Die Verſammlung appelliert noch⸗ an den Gerechtigkeitsſinn des Stadtrats. Sollte wider Er⸗ trotzdem an dem ſetzigen Beſchluß feſtgehalten werden, erwartet ſie eine baldmöglichſte Einberufung des Bür⸗ rausſchuſſes in der Erwartung, daß dieſer den berechtig ⸗ Jorderungen des Straßenbahnperſonals mehr Verſtändnis nigegenbringt. Die Verſammlung erklärt ſich bereit, bis zur end⸗ dulligen Beſchlußfaſſung durch den Bürgerausſchuß die angebote · 150 4 als Borſchu ß anzunehmen. Sie muß jedoch nach vor an ihren geſtellten Forderungen weil dies Exiſtenzminimum für einen Fahrbedienſtelen darſtellt. Falls Stadtrat ſich nicht entſchließen kann, die Forderungen des erſonals zu erfüllen, erwartet ſie beſtimmt vom Bürger⸗ uß, daß dieſer die Notlage des Perſonals würdigt und den gen in doller Höhe ſeine Zuſtimmung gibt. 74 75 e + e dus wurden Hauptlehrer Karl Bell an der Gewerbe⸗ ia Singen a. H. in gleicher Eigenſchaft an die gewerbliche Aaſcgte in en Endingen, Handelslehrer Hugo Kaſt an der ſchule in Karlsruhe in gleicher Eigenſchaft an ſene in Lahr. elehrer Emil Beurer an der Gewerbeſchule in Pforz⸗ 8 in gleicher Eigenſchaft an jene in Baden und Gewerbelehrer Wasleb fotte an der Gewerbeſchule in Baden in gleicher aſchaft an ſene in Pforzheim. Auſhebung der Militärfahrſcheine. Nach etner Verfügung 1. gri 2. Febr. 1919 traten die bisherigen dranf en Militärfahrſcheine mit dem 3. März 1919 außer en Nur noch für Transporte in Stärke von über 30 Mann Aen ſolche Fahrſcheine ausgeſtelle werden. Von jetzt an haben Militärperſonen bei Reiſen Fahrkarten gegen ſofortige Be⸗ Ne zu löſen. Die Gewährung freier Fahrt aufgrund von ſün ürpapferen(Eatlaſſungspapieren) oder aufgrund des Ab⸗ Ites„Militärfahrſchein“, der bei Entlaſſungen unmittelbar Feldheere dem Entlaſſungsſchein angefügt iſt, kommt in Weg⸗ dur Die Löſung der Militärfahrkarten erfoigt bei allen Reiſen kete ufgrund eines Ausweiſes zur Erlangung einger Mintärfahr⸗ nach beſtimmem Muſter. Der Urlaubsſchein berechtigt fort. nicht mehr zur Löſung einer Militärfahrkarte, fondern nur n benannten usweiſe. Sofern nach den erlaſſenen Vorſchrif⸗ den dele Fahrt zuſteht, werden die veraulagten Fahrkoſten von zuſtändigen Kaſſeaverwaltungen zurückerſtattet. ˖ Das Projekt des Ehrenfriedhofs ür unſere Krieger findet, ag bt man uns, in manchen Einzelheiten durchaus nicht un⸗ enancten Beifall. Schon die Zuſammenlegung von Freund e nd iſt mit gemiſchten Empfindungen aufgenommen worden. Aapfindd überzeugt, die Verteilung nach den Nationen häte dem aden aller mehr entſprochn. denn der Idee der Vereinigung (hoffentlich) endgültige Anordnung der Gräber dargelegt wird, läßt bpolle, junge Deutſche, die für die Heimat ſtarben und von ihren den ferner in Heidelberg eine 16 Jahre alte Fabrikarbeiterin Ander Grenadiere! unter dem gleichmachenden Banner des Todes wäre damit doch 125 Siege verholfen geweſen. Andererſeits wäre dadurch das uffinden der einzelnen Grabſtätte erleichtert und größere Ueber⸗ ſichllichkeit erreicht worden. Was von zuſtändiger Stelle über die ſich gewiß zum großen Teil vertreten, aber gegen die Art, wie die Gedenktafeln gedacht ſind, wird von den Angehörigen entſchieden Einſpruch erhoben. Man hat ſich für gleichmäßige Tafeln ent⸗ ſchieden und die Inſchrift ſoll ſich auf Name und Regiment be⸗ ſchränken. Eine ſolche Anordnung wäre bei der großen Zahl der Grabſtätten in Stein überſetzter Militarismus. Ebenſogut könnte man ſich auf Nummern beſchränken. Mindeſtens wären die Nationen nach der Farbe des Steins zu unterſcheiden. Auch ließe ſich vertreten, verſchiedene Formen der Tafeln zu wählen. Für viele Beſucher würde das Intereſſe an dem einzelnen hier zur letzten Ruhe Gebetteten ſehr bedeutend beſchnitten, wenn nicht Ge⸗ burtsort, die Schlacht oder der Ort, wo er fiel oder ſtarb, erwähnt würden. Auch irgend einen guten Spruch könnte man dulden, ohne daß der Geſamteindruck darunter litte. Kurz, die Angehörigen haben an dem Plan des Ehrenfriedhofs nicht wenig auszuſetzen und es wäre ein Gebot der Pietät, wenn die leitende Stelle nicht einſach dekretieren, ſondern auch die Wünſche der in Betracht kommenden Familien hören würde. Es waren Menſchen, blühende, hoffnungs⸗ Familien hierher gebracht wurden, um in würdiger Weiſe beſtattet zu werden, keine Nummern, die um der Symmetrie und anderer im Grunde recht ſeelenloſen Ueberlegungen halber in Reih und Glied nebeneinander gelegt werden ſollen. Noch eins: Wo kommen die Holzkreuze der Kriegergräber hin? Nicht wenige der Kreuze ſtammen aus der Kampfzone. Treue Kameradſchaft ſchnitzte ſie in in Flandern, in Rußland, und die ſchlichten letzten rüße folgten den Toten in die Heimat Man würde den Ange⸗ hörigen einen Herzenswunſch erfüllen, wenn die Friedhofverwaltung dieſe Kreuze ſammelte und an würdigem Platze zuſammen aufbe⸗ wuhrte. Auch ſie reden eine ſtumme Sprache aus ſchwerer Zeit. * Verhaftungen. Ein vierter Teilnehmer an dem Raub⸗ überfall in Lützel⸗Rimbach, der Friſeur Adam Jöſt, wurde jetzt hier ergriffen.— In Neckarau ſind zwei Schwet⸗ inger verhaftst worden, die umfangreiche ſtähle ausgeführt hatten. Bei ihnen ſind für etwa 12 M. Stoffe beſchlagnahmt worden. Die Verhafteten verweigerten jede Auskunft darüber, woher die Stoffe ſtammen.— Verhaftet wur⸗ und ein 14 Jahre alter Volksſchüter, beide aus Mannheim, die am Heidelberger und Mannheimer Frauen den Geldbeutel aus der Handtaſche ſtahlen. Man fand bei ipnen noch eine große Anzahl Geldbeutel. Viele haben ſie. weggeworfen. “ Eine Anzahl Kanonenſchüſſe waren heute Nachmittag gegen halb 4 Uhr aus Ludwigshafener Richtung zu hören. Wie wir ver⸗ nehmen, wurden die Schüſſe in e abgegeben, jedenfalls anläßlich einer Parade oder einer anderen militäriſchen Urſache. Pollzeibericht vom 11. März. Leichenländung. Geſtern Vormittag wurde aus dem Neckar gegenüber des Krankenhausneubaues eine bis jetzt noch unbekannte weibliche Leiche die etwa 8 bis 14 Tage im Waſſer gelegen haben mag. Die Verlebte war etwa 35 bis 43 Jahre alt, 1½6 Meter groß, von kräftiger Geſtalt, hat breites, volles Geſicht mit dicken Lippen und dicker Naſe, dunkelblonde Haare, blonde Augen⸗ brauen und bläuliche Augen. Im Oberkiefer ſind nur noch die zwei Augenzähne und am Unterkiefer rechts nur noch einige ſchadhafte 2 5 vorhanden. Alle übrigen Zähne fehlen. Vekleidet iſt die eiche mit rotgeſtreiftem Hemd, grauer Weſte, anſcheinend von einer Joppe gefertigt, mit vier übereinandergezogenen Taillen, die eine rot, blau und grün kariert, die andere ſchwarz geſtreift mit hell⸗ Futter und ſchwarz geblumt, die übrigen beiden von dunkler arbe Ferner trug die Leiche einen blaugrauen Trikotkittel, einen roten Unterrock, einen blau und weiß geſtreiften Unterrock, einen graugeſtrickten wollenen Unterrock, einen grauen Unterrock mit brau⸗ nem Band und bröunlich karierten Oberrock, ſchwarze zerriſſene Strümpfe und ſchwarze zerriſſene Schnürſchuhe ohne Abſätze. Die Leiche wurde in die Leſchenhalle des hieſigen Friedhofes verbracht. Um ſachdienliche Mitteilungen über die Perſönlichken der Un⸗ bekannten an die Schußmannſchaft wird gebeten. Aufgefundene Geldkaſſette. Am 9. ds. Mts. vormit⸗ tags wurde in dem Garten Windeckſtraße 87 eine aufgebrochene Geldkaſſette aufgefunden, in der einige Keks und 2 Fläſchchen mit Mandelflüſſigkeit lagen. Die Kaſſette iſt 30 Zentimeter lang, 28 Zentimeter breit und 11 Zentimeter hoch, aus Eiſenblech. außen braun und innen rot lackiert, hat Weißblecheinlage und vernickellen Handgriff. Der Eigentümer kann ſeine Anſprüche bei der Kriminal⸗ polizei im Schloß geltend machen. Verhaftet wurden 24 Perſonen wegen ſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter 7 Perſonen wegen Diebſtahls, 2 wegen Betrugs und 2 wegen Hehlerei. Nus dem Lande. „Schwetzingen, 10. März. Auch bei uns mehren die Diebſtähle in erſchreckender Weiſe. Einer Frau in der Syna⸗ ogenſtraße wurde vor— Tagen das Korn vom Boden ge⸗ tohlen, während ſie beim leen der Kühe war. Aus einem Hühnerhof bei der Wageghalle der Oberrhein. Eiſenbahn⸗Geſ. wurden in der Nacht zum Samstag der ganze Hühnerbeſtand von 6 Stück geſtohlen. Eine beſonders fetie Beute machten in der Nacht zum Sonntag einige Diebe in der Mühlenſtraße Don ſie aus dem Rauchfang eines Hauſes ein 2 chwein heraus, ſowie noch verſchiedene andere Teile eines zweiten Schweines, die dem Rauchfangeigentümer zum Räuchern übergeben worden waren. Heidelberg, 10. März. Am Montag, den 24. Februar, vor⸗ mittags, wurde, wie wir ſ. Zt. meldeten, die 47 Jahre alte Witwe Marie Ziller in ihrer Wohnung(Untere Neckarſtraße 80) mit J Verletzungen im Geſicht und am Kopf aufgefunden. Im ad. Krankenhaus iſt die Frau den Verletzungen erlegen. Dia Unterſuchung hat nunmehr ergeben, daß zweifellos ein gewalkt⸗ ſamer Tod vorliegt. Die Verletzungen ſind ſolcherart,=s ſie nur von dritter Hand ausgeführt ſein können. Trotz aller Nachforſchungen iſt man noch vollſtändig in Unkenntnis über die Perſönlichkeik des Täters.— Am Abend des 7. ds. wurde das allein anweſende Dienſtmädchen im Hauſe Schillerſtraße 29 von einem unbekannten Mann überfallen und mi einem narko⸗ tiſchen Mittel betäubt. Während der Betäubung ſtahl der Gauner verſchiedene Gegenſtände und verſchwand. Müßhlpauſen bei Wiesloch, 9. März. Wie wir in der „Wiesl. Zig.“ leſen, hatte das Erzbiſchöfl. Ordinariat einen von dem„Spartakusklub Heidelberg unterzeichneten Drohbrief erhalten, in welchem die ſofortige Verſeßung des Pfarrers Geiler aus Mühlhauſen verlangt wurde, andernfalls er von den Spartakiſten mit Gewalt entfernt würde. Von dieſem Brief hatte Pfarrer Geiler Kenntnis und beſprach ihn im Mottesdie Darouf wurde am Mittwoch letzter Woche die Einwohnerſcha durch Glockengeläute und Trompetenblaſen alarmiert und eine 700föpfige Menſchenmenge ſammelte ſich vor dem RNat⸗ und Pfarrhaus, wo aus der Mitte der Verſammlung der Rücktrit des Bürgermeiſters und Gemeinderats gefordert wurde. Man ſchickte eine Abordnung zu den Gemeindevertretern, die ſich aber weigerten zu verhandeln. Daraufhin wurde kurzer⸗ band der ganze Gemeinderat für abgeſeßt erklärt und ein neuer Bürgermeiſter ſowie neue Gemeinderäte erwählt. Schließlich gelang es aber dem Bezirksamt Wiesloch, die Ange⸗ legenheit zu ſchlichten. Weinheim, 9. März. In einer Zuſammenkunft der Bürgermeiſter der Bergſtraßenorte im hieſigen Nai⸗ hauſe hielt Stodtbaurat Kuckuk aus Heidelberg einen zweiſtündigen Vartrag fiber Gasfernverſorqung Die Ausfüßhrungen, die ſich in der Houptſache auf die von der Heidelberger Kommunalver⸗ woltung bezüglich der Gasfernverſorgung gemachten günſtigen Er⸗ fahrungen ſtützten, fanden olliei ibes Intereſſe. In der anſchließen⸗ den Debatte zeigte ſich für den Plan, der Gasfernverſorgung der benachbarten Beraſtraßenorte durch das Weinheimer Gaswerk zu gegebener Zeit näher zu treten, aünſtige Stimmung. Unter ver⸗ änderten Verhältniſſen dürfte daher die bedeutſame Anregung des Herrn Stadtbaurat Kuckuk im hieſigen Bezirk ihre praktiſche Ver⸗ wirkſichung finden. Schmücken Sie Ihren Hut mit meinen echten Straussfedern „Brunhiide“. f im Lande einzutreten. Ihr alten 110er, SGtenadier⸗Begimenk ur. 110, Heidelberg . Das Vaterland iſt in Gefahr! Kleine Gruppen wollen mit Gewalt erſchaft an ſich reißen. Unſer Deutſches Volk will eine feſte krung, die die Maſſe des Volkes vertreten kann. 00 Allen, die das Vaterland in ſchweren Kriegsjahren gegen äußere krmacht verteidigt haben, iſt jetzt Gelegenheit gegeben, für die innere die Ihr nicht durch Intbende Arbeit feſtgehalten ſeid, zaudert nicht! Meldet Euch freiwillig alten Truppenteil, der mit Einverſtändnis der Badiſchen Volks⸗ Venng und der Reichsregierung Euch jetzt ruft. 9 Das Regiment ſtellt in beſonderen Formationen Freiwillige unter enden Bedingungen ein: 85 Fewdtenffhigken iegsfronterfahrung Verpflichtung 8 ſtraffer Diszipſtn und Unterorbnuung Einwandfreie Dienſtzeit Badbans zum Schutze Badens und des Deutſchen Reiches Beſoldung: Fir Ofſiziere: Gehalt, Wohnungsgeld, Teuerungszulage, Demobilmachungszulage. Berechtigung zur Teilnahme an der Truppenküche ohne Brot. Geldentſchädigung für Selbſtbeköſtigung wird nicht gewährt. 0 Für Unteroffiziere und Mannſchaften: Löhnung nach Dienſt⸗ draden, mindeſtens 30 Mark monatlich. Tägliche Zulage von 90 4 Mark. Freie, reichliche Verpflegung. Urlaub: 14 Tage in jedem halben Jahre. monatliche Kündigungsfriſt bei 14tägiger Probedienſtzeit. Wusentlaſtungsanzug und Mäntel ſind mitzubringen. Bei Wieder⸗ ſung ſteht Erſatz zu. d Chemalige Angehbrige des Reſerve⸗Infanterie⸗Regiments Nr. 249 Jufanterie-Regiments Nr. 469 werden ebenfalls eingeſtellt. eldungen und Anfragen an (alte Kaſerne). id ie-5—— 5—— 0 Ii9 Piig piſo Iſg Pie Pſie pllg Pig Püg Plo Pig ietg dig 50 540 80 Slo Sibo dig dug dig Blle Site die dig dao ſoddüo Puo Pio Pig Biio Pio diſ9 Bg Bllo Pio Plio Pio Pud ilg 5o ie ee 8 e .diſ 0 1 ſo Dilo Bilo Pilo nichts als dilo 9. ſſe Io pf do Pilo Piio 2 Pilg Pilo 5ſ0 dſo Piſo Piſo dſſo Piſo 2 pilg Pilo Pilo Pilo Ppilo pilo Dilo Dilo 910 dilo Pilo E211 Last-Auto 2 Tonden in fur chige Tege in ber Woche el Wolp Aufträge nimmt entgegen 5 Sehuhlrem Zilo i Aberall enhdlilich. fil 69 und 1 faſt neues Blüthner Piauiue in Miete abzugeb. Angebote unter A. 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