— 40 11 bereits mitgeteilt. Die Aacht die 10 un ſtem Auttwoch **¹ 8. 1919.— Nr. 197. Jandel: Franz Mircher, uptſchriſtlettung: Dr. Frit Goldenbaum. Derantworilich für Politik: Dr. Goldenbau enilleton: Hans 1 far Colales und den übrigen redaktionellen Ceil: Maaaard Schönfelder, ur er, für Anzeigen: Anton Grieſer. Drud und Verlag: Drucketei Ur. Haas Mann⸗ Beimer Henerdl-Anzeiger G. m. b..., ſämilich in Mannheim. Draht⸗AHdr.: General⸗Anzeioer Mannheim. Poſtſcheck⸗Aonto Nr. 17890 Narisruhhe in Baden.— Fernſprecher imt Mannheim Nr. 7040— 7946 Vadiſche Neueſte Nachrichten Die iſpalt. NKoloneizeile für den hieſigen Bezirk 40 Pf., für auswärte 50 Pf, eble 14 1 M 250 finnahmeſchluß: Miſtagblan vormittags 8 ½ Uhr, Abendblatt na 27½ Uigr. Für Anzelgen an beſtimmten Tagen, Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung Amtliches Verkündigungsblatt und Umgebung monatlich Uk..— mit Bringerlo egugspreis in 0 poſtbezug: Viertelf M.42 einſchl Juſtellunasgebſihr. Bei der Poſt abgebolt M..70. Einel⸗Nx. 10 die Uebergabe des Frledensverlrages. Paris, 29. April.(Eigener Drahtberi indirekt. Die Uebergabe des 18 40 8 Bevollmächtig en wird in feierlicher Weiſe am Freitag oder Samstag morgen im großen Saale des Trianonpalaſtes ſtatt⸗ finden. Alle Delegierten der alliierten Staaten, die an der Konferenz teilnehmen, werden anweſend ſein. Clemenceau wird den Text des Vertrages dem Grafen Brockdorff⸗Rantzau über⸗ geben. Den Staaten, welche an der Friedeuskonſerenz teil⸗ nehmen, wird der Vertrag vorher in einer Plenarſitzung bekannt gegeben werden, die teilweiſe wieder ganz geheim ſein wird und deren Datum noch nicht feſtgeſetzt iſt. Der Auszug für die Preſſe wird Freitag abend veröffentlicht werden. Die Ankunft der deutſchen Delegierten. EBerlin, 30. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Der„Deutſchen Allgemeinen Zeitung“ wird aus Paris gemeldet: Die Blätter bringen zahlreiche Einzelheiten über die Ankunft der deutſchen Delegierten in Verſailles, vermeiden aber, von den bevorſtehenden Diskuſſionen mit den Deutſchen auch nur ſprechen, was auf eine ausgegebene Loſung zurückzuführen ein dürfte. Paris, 29. April.(WB.) Reuter. 60 deutſche Friedens⸗ delegierte ſind in Verſailles eingetroffen. Sie begaben ſich in einem Kraftwagen zum Hotel. Es hat ſich kein Zwiſchen⸗ all ereignet. Die in der Vollſitzung der Friedenskonfereyz zu⸗ rückgezogenen Verbeſſerungsanträge für den Völker⸗ bundsvertrag waren der Konferenzvertrag, der die luf der Raſſenunterſcheidung forderte und die fran⸗ zöſiſchen zugunſten des ſowie unlen der Errichtung eines militäriſchen Rates, der in die die Abrüſtung hetreffen, dem Rate des Völker⸗ zundes zur Seite ſtehen ſoll. Dieſe Angelegenheiten wurden für die Entſcheidung durch den Bund ſelbſt zurückgeſtellt. Hierauf wurde der geänderte Wortlaut der Beſtimmungen über die Arbeitsbedingungen, die in den Friedensvertrag auf⸗ werden ſollen, angenommen. Die Beſtimmungen tellen keine endgültigen Regeln dar, ſondern geben nur die Orundſätze wieder. Die Aenderung in den Beſtimmungen war notwendig, um die allſeitige Zuſtimmung zu ſichern. egen der vorgerückten Stunde war es unmöglich, ſich mit der Frage der Verantwortung zu befaſſen. Die Plätze der Kalieniſchen Delegierten waren unbeſetzt. 1275 Eine Sonderkonferenz der Alllierten. Berlin, 30. April.(Von unſerem Verliner Büro.) Dem Hollandſch Nieum Büro wird aus Paris gemeldet: In einer Sonderkon ferenz der Verbündeten am Sonntag wurde über die folgenden vier Punkte verhandelt: 1. Erhebun⸗ gen über den Geſundheitszuſtand der deutſchen Kriegsgefan⸗ genen. 2. Ueber den Luftverkehr wurde beſchloſſen, daß die Verbündeten wohl das Recht hätten, über deutſches Gebiet zu fliegen, die Deutſchen dagegen nicht über fremde Gebiete flie⸗ gen dürften. 3. Ueber die Kolonien wurde beſtimmt, daß Deutſchland ſeine ausländiſchen Beſitzungen nicht zurückerhalten joll. 4. Die polniſche Frage ſoll dem zuſtändigen polniſchen Ausſchuß zur Erledigung vorgelegt werden. Dieſer Ausſchuß Wird beauftragt, die polniſch⸗ukrainiſche Staatsgrenze zu regeln. Eine britiſche Note zur Adriafrage. Paris, 29. April.(Eigener Drahtbericht, indirekt.) Wie ich erfahre, beabſichtigt die britiſche Regierung die Ver⸗ öffentlichung der Note Balſours an Orlando über die Adria⸗ frage. Die Note trägt nicht die Unterſchriften von Lloyd George und Clemenceau, bringt aber die Anſichten der beiden iniſterpräſidenten zum Ausdruck. Die Note wurde Wilſon Japan und Italien. Paris, 29. April.(Eigener Drahtbericht, indirekt.) japaniſche Preſſe kommentiert die Abreiſe der ita⸗ eniſchen Delegierten von Paris und unterſtützt die Haliung Italiens. Der„Damato Shinbum“ ſagt, daß Japan und Iialien ſozuſagen in der gleichen Lage wären. Wenn Konferenz den Vertrag von Tao ſozuſagen als einen Fetzen Papier betnachte, ſo werde Japan die gleiche Haltung wie talien einnehmen müſſen. Der, Aſai⸗Shinbum“ legt dar, daß talien jedenfalls mit Oeſterreich einen Separatfrieden ſchließen und die militäriſchen Operationen gegen die Jugoſlawen auf⸗ nehmen werde. die Kra'lprobe im Auhrgebiet. Von Arbeiterſekretär Anton Erkel enz⸗Düſſeldorf, M. d. N. Wenn irgendwo im Reiche, dann ſtehen die Generalſtreik⸗ borgänge in der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtrie in innigem Zuſammenhang mit Fehlern und Sünden der Vergangenheit. die ſtärkſte Zuſammenballung des Kapitals iſt hier vertreten. Nirgends iſt ſo viel gegen die Seele des Volkes geſündigt orden von den Zechen ſowohl, als von den Predigern des kunſtsſtaates, wie hier. Hunderttauſende Menſchen aus mler Herren Länder ſind hier zuſammengewürfelt. Mehr und er; mehr wurden herangeholt, während gleichzeitig Mil⸗ onen Tonnen Kohlen, auf der Baſis hoher Inlandspreiſe, auf dem Welimarkte unter Selbſtkoſten Käufer ſuchen mußten, un— die Arbeiter zu beſchäftigen. Harte, rauhe Arbeit 3 Menſchen bitter. Sie tragen ihr Los Jahre, oſt ahrzehnte lang geduldig und plötzlich lodert ein wilder er rbrand auf, der uns zu verſchlingen droht. Wo beginnt er menſchliche, einzelperſbnliche Schuld? Wie weit ſind wir zür umhergeſchleuderte Einzelieile in einem ſyſtemloſen Sy⸗ A. Nirgends lag der Gedanke, mit menſchlicher Vernunft duung in dies gegenſeitige Durchkreuzen, Aufheben hundert⸗ Auſender Willen zu bringen, näher als hier. Die Revolution erfüllte die Maſſen dieſes Induſtriege⸗ bletes mit geſteigertem Machtbewußtſein. Ein großer ſtaats⸗ männiſcher Kopf hätte dieſes zunächſt zielloſe Kraftgefühl vielleicht auf nützlich wirkende Turbinen leiten können. Man überließ es aber der verantwortungsloſen Hetze. So ſetzte es ſich um in das, was dem einfachen Manne am nächſten liegt: Lohnerhöhung und wieder Lohnerhöhung. Man kann von Ssozialiſierung in dieſem Augenblick noch ſo wenig halten: was den Menſchen in Jahrzehnten in die Köpfe gehämmert wurde, kann ni mand in wenig Wochen heraustreiben. Das ganze Volk muß büßen und zahlen für das, was in Jahr⸗ zehnten geſündigt wurde. Sozialiſieren im Bergbau heißt: das Lehr eld bezahlen für die Sünden der Vergangenheit. Und dieſe Lehre auf dem Wege eines geordneten Verkehrs zu machen, iſt immer noch billiger und zweckmäßiger als das ſelbſtmörderiſche Durcheinander zu ertragen, das jetzt im Berg⸗ bau herricht. Im Januar gelang es, einen großen Streik ſchnell zu Ende zu bringen, indem man die Ssozialiſierung in Ausſicht ſtellte. Inzwiſchen entſtand im Bergbau der Gedanke, die Regierung habe kein Ziel, ſei ſchwach, nachgiebig. Auf dieſen Boden fiel eine neue Wühlſaat:„ihr Bergarbeiter habt immer zwei Stunden weniger gearbeitet, als die anderen Arbeiter. Wenn die jetzt acht Stunden arbeiten, ſeit ihr berechtigt, mit ſechs Stunden aufzuuören“. Das läßt ſich theoreriich gewiß hören und da Englaud denſelben Schritt macht, wäre er auf die Dauer auch bei uns möglich. Schon ertönt der Ruf: „Weg mit der ſchwachen Regierung, her mit der Sechsſtunden⸗ ſchicht! In dieſer Zeit der Auflöſung aller geſellſchaftlichen und ſozialen Inſtinkte, in der Hoch und Niedreg nur an ſich denkt, muß even alles ſchnell geſchehen, gleich heute noh. 400 Spartakiſten ſetzten ſich an einem Sonntage in Eſſen zu⸗ ſammen, verkündeten den Generalſtreik für Montag früh. Und— alles ſtrei t. Die Vernünfligen, die geiſtiger Ge⸗ 7 5 die wirklich ſozial denkenden, ſchweigen untätig und olgen. Ein Beweis für die Geiſtesverfaſſung, in der ſich das Volk befindet. Diesmal iſt die Regierung feſt geblieben. Der Streik bröckelt ab, ſcheint praktiſch beendet zu ſein. Der Optimiſt könnte in alle dem ein Stück gigantiſcher, koſtſpie⸗ liger, ſtaatsbürgerlicher Erziehung ſehen. Denn das iſt es. Aber ob der Kurſus ſchon beendet iſt, bleibt abzuwarten. Es kommt jetzt vieles, wenn nicht alles darauf an, ob die eingeleiteten Maßnahmen zur Sozialiſierung des Kohlen⸗ bergbaues wirklich ſo ausfallen, daß ſie den vernünftig denken⸗ den Bergarbeiter befriedigen. Zu wenig Sozialieſierung auf dieſem Gebiete iſt unter allen Umſtänden koſtſpieliger als zuviel. Die kleinen taſtenden Maßnahmen ſind die teuerſten. So dankbar man den Regierungstruppen ſein muß für ihre undankbare Aufgabe der Verhinderung von Unruhen, ſo erſcheint es doch erforderlich, daß in ſolchen Fällen den militä⸗ riſchen Stellen ein Berater zur Seite tritt, der politiſch⸗ phychologiſches Empfinden hat. Die Ueberrumpelung und Ver⸗ haftung der 400 Konferenzbeſucher in Werden bei Eſſen war geeignet, das Feuer neu zu ſchüren. Wenn, um 200 Sparta⸗ kiſten zu beſiegen, in Düſſeldorf ein ganzer Stadtteil mit 5000 Einwohnern ohne vorherige Warnung mit ſchweren Minen und Artilleriefeuer belegt wird, ganze Häuſer zum Zuſammenſturz gebracht werden, ſo wird viel koſtbare eeg zerſtört. Der Reichswehrminiſter möge einmal überlegen, o dieſe Methode der Pazifizierung die rechte iſt. 125 Langſame Beſſerung der Kohlenförderung. m. Eſſen, 30. April.(Priv.⸗Tel.) Infolge der Been⸗ digung des Bergarbeiterſtreikes iſt in der vergangenen Woche die Kahlenförderung langſam geſtiegen. Am 24. April wurde zum erſten Mal eine Tagesförderung von mehr als 100000 t erreicht. Bis zum Wochenſchluß iſt die Förderung aber auf nicht mehr als 120000 t täglich angewachſen, gegen⸗ über einer normalen Tagesleiſtung von 300000 t. Das liegt darin, daß auf vielen Zechen zahlreiche Strecken und Abbau⸗ betriebe zu Bruch gegangen ſind während der langen Dauer des Streiks. Auch über Tage wird es noch einige Zeit dauern, bis die Schäden, die namentlich durch die Stillegung der Koksöfen und der chemiſchen Fabriken und in den weitverzweigten Rohr⸗ leitungen entſtanden ſind, beſeitigt werden. Die Wagen⸗ eſtellung erreichte am 26. 4. nicht 10000 Wagen, gegen⸗ über der täglichen Normalgeſtellung von 25000 Wagen. Noch troſtloſer ſieht es zur Zeit mit dem Verſand auf dem Waſſer⸗ wege aus, was umſo bedauerlicher iſt, als die Schiffahrts⸗ verhältniſſe auf dem Rhein ſchon ſeit Wochen ſehr günſtig ſind. Dasſelbe gilt auch für die Kanalverladungen. Anfhebung des Belagerungszuſtandes in Hamburg⸗Altona⸗ Wandsbeck. Hamburg, 25. April.(W. B) Der am 23. April über Ham⸗ burg⸗Altona und Wandsbeck verhängte Belagerungszuſtand wird am 30. April aufgehoben werden. Generalſtreik in Jena Jena, 28. April.(W..) In Jena brach als Proteſt gegen die Anweſenheit von Regierungstruppen der Generalſtreik aus. Beſſerung der Lage in Oberſchleſien. Kattowitz, 29. April.(WTB. Nichtamtlich.) Wie die Preſſe⸗ ſtelle des Staatskon miſſariats für Oberſchleſien meldet, wurde die Arbeit in dem Kraftwerk Cherzow wieder aufgenommen. Das Kraftwerk Zabree wurde heute Nacht ohne Blutvergießen militäriſch beſetzt. Der Hauptré delsfü rer Brix, der die Ark eitswilligenmehrheit terroriſierte, wurde verhaftet. Die Arbe terſchaft nimmt die Ar eit wieder auf, ſo daß auch dieſes Kraftwerk wieder bald im Gang ſein wird. Dadurch wurde der in Oberſchleſien geplante Generalſtreik gegenſtandslos. In verhäliispiaßig kurzer eil wird wohl die Arbeit weder voll aufgenommen, beſonders da bekannt geworden iſt, daß von einer Bezahlung der.reikſchichten keine Rede iſt. Augen⸗ blicklich verbreiten Kommuniſten und Unabhäng'ge ein Flugblatt mit der Aufforderung zum Generalſtreik. Es ſind alle Maßnahmen dagegen getroffen worden. 8 85 Streit in Hindenburg. Hindenburg, 29. April.(W..) Heute früh fand unter der Arbeilerſchaft der Donnersmarckhütte in Hindenburg eine namentliche Abſtimmung ſtart. Der weitaus größie Teil der Belegſchaft erklärte ſich für den Streit. Die geſamte Arbeiterſchaft iſt dem Ober⸗ ſchleſiſchen Wanderer mfolge, ſofort in den Ausſtand getreten. Erfolgreiche mililäriſche Unternehmungen gegen München. 98 Die Hauptverteidigungslinien der Roten Armee geuommen. Berlin, 29. April.(W..) Die Reichstruppen über⸗ ſchritten im Einverſtändnis mit der bayeriſchen Regierung heute an einzelnen Teilen die Grenze. Die 2. Garde⸗Diviſion mit den Regimentern Alexander, Auguſta, Franz und dem Freikorps Görlitz befinden ſich auf dem Marſch. Gemeinſam mit der bayeriſchen und ſchwäbiſchen Velkswehr werden die Hilfstruppen des Reiches den Aufmarſch gegen München durchführen. Die Hauptverteidigungslinien der Roten Armee, gegen Weſten Amper, Ammerſee bis Bruck, der Stütz⸗ punkt gegen Norden, das ſtark befeſtigte Dachan und der nördlich vorgeſchobene Stützpunkt Freyſing wurden von den Regierungstruppen genommen. Auch eine Amperbrücke befindet ſich ſchon in der Hand der Regierungstruppen. Die Spartakiſtenarmee wird nicht mehr von Toller, ſondern von dem früheren Stadikommandanten u. Kommuniſten Egelhoſer angeführt. Ueber die Zuſtände bei der Roten Armee verlautet, daß die Unſtimmigkeiten un Kommmniſtenlager um ſich greifen. Die Garniſon München gilt den Skartakiſten als verdächtig. 200 Mann des Leibregiments wurden verhaftet. Als zuver⸗ läſſig gelten nur die bewaffneten Arbeiterbataillone. Als Druck⸗ mittel zum Eintritt in ſie wird nur an Waffenträger Arbeils⸗ loſenunterſtützung gezahlt. Trotz ſehr günſtiger Bedingungen verlangt die Dachauer Beſatzung Lohnerhöhung, beſſere Ver⸗ pflegung, Ablöſung und Abſetzung ihres Beſehlshabers Die ausländiſchen Elemente unter den Kommuniſten verſtärken ſich. In allen Verſammlungen treten Ruſſen auf. Im Voll⸗ zugsausſchuß im Wittelsbacher Palais befinden ſich ſtändig 50—60 Ruſſen in Zivil. Ruſſiſche Kriegsgefangene liegen als Beſatzung in bayeriſcher Uniform in den Dörfern. Die Münchener Räteregierung druckt Papiergeld mit neuen Serren⸗ nummern und be ahl, alles Bargeld abzuliefern, weil ſie keine Löhne mehr ausbezahlen kann. Das Haus des Proſeſſoren Seidl wurde vollſtändig ausgeplündert. Die Verhandlungen mit der Müuchner Räterepublik zerſchlagen. Nürnberg, 29. April.(WB.) Die„Bayriſche Volks⸗ zeitung“ berichtet aus Ingolſtadt, die Verhandlungen mit der Räterepublik hätten ſich in letzter Stunde zerſchlagen. Schwere Differenzen innerhalb der Münchener SBewalthaber. Verlin, 29. April.(Priv.⸗Tel.) Nach dem„Berliner Ta⸗ geblatt“ berichtete ein aus München in Bamberg eingekroffe⸗ ner verläßlicher Gewährsmann dem dortigen Korreſpondenten des Blaties, daß es zwiſchen Lewin und den Münchener Ka⸗ ſernenräten zu ſehr ſchweren Differenzen gekommen ſei. Die Letzteren beantragten, daß mit den Soldaten auswärtiger Gar⸗ niſonen'rhandelt werde. Lewin verhinderte die Annahme dieſes Antrages, ſodaß ſich die Kaſernenräte mit dem Ruſe entfernten:„Euch trifft die Blutſchuld.“ Auch bei einer gro⸗ ßen Verſammlung im Löwenbräu wurden den gegenwärtigen Gewalthabern ſchwere Vorwürfe gemacht. Die Kaſernenräle ſagten der Republik und ihren Führern die Gefolgſchaft auf, da die Räterepublik keinen Beſtand haben könne. In 11 Ver⸗ ſammlungen, in denen die radikalſten Redner auftraten, wurde als nächſte Maßnahme der Republik bezeichnet: Abſtempelung des Geldes zum Zwecke der Enteignung der Vermögen. Neu⸗ rationierung der Lebensmittel mit voller Ration für die Ar⸗ beiter und gekürzter für die Bürgerſchaſt, Wahl eines Rates zur Ueberwachung reaktionärer Elemente und die Verhaftung aller Anhänger der Rezierung Hoffmann. Münchner Zuſtände. 9 8 D Berlin, 30. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Angeſehene Kaufleute, welche auf Umwegen aus München geflohen ſind, teilen mit: In den letzten Tagen erſchien im Amtsblatt der Bolſchewiſten, den„Münchner Neueſten Nach⸗ richten“, welches von der Firma Hirth unentgeltlich hergeſtellt werden muß, wodurch bisher ein Vermögensverluſt von nahe⸗ zu dreiviertel Millionen Mark entſtand, ein Aufruf mit der Ueberſchrift:„Greift zu!“ In dem Aufruf wurde die Ar⸗ beiterſchaft aufgefordert, ihre dunkeln unzulänglichen Woh⸗ nungen zu verlaſſen und ſich in denen der Bourgeviſie ein⸗ zurichten. Die rote bolſchewiſtiſche Garde verfährt bei der Enteignung des Privateigentums noch mit einer gewiſſen Schonung und läßt den bisherigen Beſitzern noch einen not⸗ dürftigen Reſt an Kleidung, Wäſche und Lebensmitteln zurück. Nach Vornahme dieſer Enteignung wird ein Schein ausgeſtellt, der die Wohnungsinhaber vor weiteren Requiſitionen ſchüßen ſoll. Die irregulären Arbeiterformationen, die dann das Plündern ſortſetzen, pflegen ſich aber um dieſe Scheine nicht ſonderlich zu kuͤmmern. Geſchäfts⸗ und Fabrikmhaber ſind vollſtändig unter die Aufſicht ihres Perſonals geſtellt. Sie dürfen nur das nötige Haushaltungsgeld entnehmen. Alles übrige Geld gehört den Angeſtellten zur freien Verfügung, ebenſo wie ſie auch über die Neuetuftehen und Entlaſ⸗ ſungen ohne die Zuziepung des Cheſs zu befinden hahen Als die angeſehenſten Kaufleufe Münchens das Erſuchen ſtellten, zur Leipziger Meſſe zu fahren, wurde ihnen dies erſt nach zweitägiger Debatte unter Mitnahme von je tauſend Mark

mithörenden Spitzels hin 2. Seite. Nr 197. Mannheimer General⸗Anzeiger. (Mittag⸗Ausgabe.) WMittwoch, 30. April 1913. geſtattet. Das Bürgertum iſt eingeſchüchtert. Jeden Moment erwartet es, auf die Denunziation irgend eines am Telephon im Militä auto vor das Revo⸗ lutionstribunal geichleppt zu werden. Die Handelsangeſtellten ſind für den Bolſchewismus dadurch gewonnen worden, daß ihr Mindeſtgehalt 8000 Mark beträgt. Berriebsräte u. dergl. bekommen 24000 Mark. Es ſcheint aber doch, daß dieſe Zuſtände ſich nun dem Ende nähern. Starnberg iſt geſtern früh von württember⸗ giſchen Truppen beſetzt worden. Die Spartakiſten haben un⸗ gefähr ein Dutzend Tote. Die Truppen wurden von der ge⸗ guälten Bevölkerung freudig begrüßt. Die eingebrachten Ge⸗ fangenen wurden von der erbitterten Bevölkerung halbtot ge⸗ prügelt. Augsburg, 29. April.(W..) Amtlich. Die Regierungs⸗ truppen ſind heute in Starnberg eingetroffen. Baden. Landeskonferenz der ſofialdemokratiſchen Partei Badens. Am Montag fand in Karlsruhe eine Landeskonferenz der ſozd. Partei Badens ſtatt, zu deren Beginn Abg. Marum den Tätig⸗ keitsbericht der ſozd. Fraktion in der bad. Nat.⸗Verſammlung erſtattete, wobel er hauptſächlich das Verfaſſungsgeſetz, das Abfindungsgeſetz mit dem Großherzog und die Regierungsbüdung bebandelte. Die von Oberländer Parieigenoſſen ſeinerzeik beſchloſſenen Reſolutionen, die ſozd. Fraktion habe die Grund ätze der Parter verletzt und müſſe ihre Politik mehr nach links richten, bezeichnete der Redner als durchaus deplaziert. An das Referat ſchloß ſich eine Ausſprache in der von verſchiedenen Rednern gewünſcht wurde, man möge den Verleumdungen der Unabhängigen energiſcher entgegentreten. Die Abfindung mit dem Großberzog wurde im allgemeinen gebilligt. An der Ausſprache be⸗ teiligte ſich auch Miniſter Rückert, der u. a. mitteilte, an der Auf⸗ tellung des Gloßgrundbeſitzes werde gearbeitet. Dieſe Un e laſſe ſich alleidings nicht in wengen Tagen erledigen. Eine Aufteilung in Parzellen, wie ſie von manchen Landwirten gewünſcht wird, werde die Regierung nicht machen. Die bad. Regierung wilde de Energle⸗ guellen Badens ohne Rückſicht auf das Reich zuſammenfaſſen und verſtaatlichen. Schließlich wurde ſolgende Entſchließung angenommen: Die ſozialdemokratiſche Landeskonſerenz erklärt ihr Einverſtändnis Rit der bisherigen Tätigkeit der ſozialdemokratiſchen Fraktion der Zadiſchen Nationalverſammlung. Die Nonferenz beträchtet die badiſche Verfaſſung vom 21. März 1919, die Städte⸗ und Gemeindeordnung, ſowie das Verwaltungsgeſetz als eine taugliche Grundlage für einen demokratiſchen Ausbau der Republik Baden. Damit dieſe Verfaſſungs⸗ eſetze Leben bekommen, iſt es unbedingt erforderlich, daß die verzopfte ürokratie des alten Obrigkeitsſtaates auf allen Gebieten der e lichen Verwaltung durch Männer erſetzt wird, die von demokratiſchem und ſezialem Geiſt erfüllt ſind. Es wird weitere Aufgabe der Fraktion ſein, gleichzeilig mit dem demokratiſchen Ausbau der Republik dafür beſorgt zu ſein daß auch in der Republik Baden die Sozialiſierung der Zweige des Wirtſchaftslebens, die dafür reif ſind, in die Wege geleitet wirb ſoweit dies im Rahmen der badiſchen Republik möglich iſt. Die Konferenz erſucht ferner dringend, daß die Fraktion allen ihren Einfluß geltend macht, um eine Beſeitigung derunerhörten Wohnungsnot und um einen Apbau der Lebensmittelpreiſe herbeizuführen. In einer weiteren Eniſchließung erklärte die Lau deskonſerenz, ſie ſei zu jeder Zeit bereit, zur Einigung des Proletariats die Hand 0 bieten. Die Einigungsbeſtrebungen könnten aber nur dann von Er⸗ —— „ olg gekrönt ſein, wenn ſie von den maßgebenden Parteivertretungen Aler in Frage kommenden Parteien gefühet würden. Nach einem Bericht uber den Rätekongreß in Berlin wurde den Arbeiter⸗, Soldaten⸗ und Bauernräten der Dank ausgeſprochen und in einer Entſchließung betont, für die weitere Tätigkeit der Arbeiterräte müßten durch Zu⸗ ſammenwirken der Partei, der Gewerkſchaften und Re ierungen geeig⸗ neie geſetzliche Grundlagen geſchaffen werden. Am Schluß der Be⸗ ratungen referterte Abg. Oskar Geck⸗Minnheim über den Zufammen⸗ ſchluß von Baden und Württemberg, den er eingehend befür⸗ % Woßtete. Ein Beſchluß über dieſe Frage wurde nicht gefaßt. 14 mögliche hineingeheimniſt hat. KAraufführung);„Herzwunder“ und ſeu den Guienburg,„Fiorenza- Letzte Meldungen. Wiederbeginn der Plenarſitzungen der Nattonalverfammlung. Weimar, 29 April.(W. B) Die nächſte Plenarſitzung der Na ion iverſammlung findet in Weimar ſtalt und zwar am 8. JWal, nachmitta 3 3 Uhr. Auf der Tagesordnung ſteht die Inter⸗ pellation über die Beamtenfragen. Weimar, 29. April.(W. B) Der Aelteſten⸗Ausſchuß der Nationalverſammlung hielt eine längere Sitzung ab, um über die Geſchäftslage im Zuſammenhang mit den durch die Friedensver⸗ handlungen bedingten Arbeiten zu beraten. Die Vertreter der Re⸗ gierung haben den dringenden Wunſch, daß die Sitzungen des Friede 8⸗ ausſchuſſes zunächſt in Berlen abgehallen werden. Da die Regierungs⸗ vertreter nicht an beiden Plätzen, in Berlin oder Weimar, ſein können, ſe wäre es wünſchenswert, daß die üb igen belden Ausſchüſſe, der Haushaltungsausſchuß und der Verfaſſungsausſchuß, ebenfalls in Berlin tagen. Es ſollen geeignete Räumlichkeiten etwa im Reichsamt des Innern oder im preußiſchen Landtagsgebäude bereitgeſtellt werden. Ein beſtimmter Beſchluß wurde nicht gefaßt. Kleines Feuilleton. — Granffurter Theater.) Strindberg und kein Endel Im Laufe einer einzigen Woche gab es in Frankfurt zwei Erſtauf⸗ n von ſeinen Werken. Das„Neue Theater“ brachte in guter arſtellung die„Geſpenſterſonate“ heraus, ein wirres Spiel, im das der ſchwediſche Denker neben ſeiner üblichen Haßtheorile alles ö„Samun“(mit Ebert und Gerda Müller) und„Fräulein Julie“ ſah man im Schauſpielhauſe: das zweite Stück, einſt beſtimmend für die neue Richtung des Na⸗ turalismue, feſſelt noch immer durch die ſtark bezwingende Kraft der Leidenſchaft, die den Perſonen völlig ihren freien Willen raubt, ſie Iiu Sklaven der Triebe macht. Frl. Aſchenbach(in der Titel⸗ krolle) und Herr George(als Diener) boten den Durchſchnitt über⸗ ragende Leiſtungen.— Gewiſſermaßen als Gegengewicht zu der ſchwer genießbaren Koſt ließ das neue Theater acht Tage ſpäter das Schwankluſtſpiel Der Rieſe Gollath“ folgen, von dem an dieſer Stelle ſchon bei der Heidelberger Uraufführung geſprochen ward. Wiederum fand das harmloſe Stück lebhaften Beifall, der die Frankfurter Autoren Toni Imchekoven und Carl Mathern mehrmals vor die Rampe rief. Das Schauſplelhaus ſtudierte Richard II.“ von Shakeſpeare neu ein und bot unter Walther Brügemann eine liebevoll vorbereitete Klaſſikervorſtellung, die Herrn Taübe, dem häßlichen, aalglatten, heuchleriſchen Gloſter viel Ehre einbrachte, obwohl er das Dämoniſche, Triebhafte noch ſtärker bätte entwickeln dürfen. Da die Theater der Lichterſparnis halber nur von—9 Uhr abends ſpielen dürfen, ſo mußte natürlich das Königsdrama ſtark beſchnitten werden. Trotzdem— das Publikum, in der überwiegenden Mehrheit, atmet förmlich auf, wenn es auf der Bühne dramatiſches Leben, Handlung ſieht, ſtatt der ewigen, ins Myſtiſche gewandten Quälereien. G. Sch. —(Theater-Thronff). Die Frage der Zukunft des Düſſeldorfer Schau⸗ ſpielhauſes wurde im Einverſtändnis mit der bisherigen Direktion Dumont⸗ KLindemann vorläufig derart gelöſt, daß das Unternehmen für ein Jahr an Die Bühnenmitglieder Paul Henkels und Fritz Holl verpachtet wird.— In Ellen wurde mit Roſenows„Kater Lampe“ die von der Stadt errichtete neue Bolksbüyne“ eröffnet. Das neue Theater dient zur Entlaſtung des räumlich ſehr beſchränkten Staditheaters. Es werden von den Mitgliedern des Stadt⸗ tbeaters Vorſtellungen zu ſehr billigen Preiſen geboten.— Das von dem Theaterorchitekten Prof. Moritz errichtete Bochumer Stadttheater wurde na mehrfäbrigem Fillalbetrieb(Düſfeldorſer Schauſpielhaus, Eſſener Stadttheater mit einer Feſtaufführung von Grillparzers„Des Meeres u. der Liebe Wellen“ in der Inſzenierung ſeines neuen Leiters Dr. S. Schmitt und mit Dekora⸗ Ronen von Johannes Schröder dem eigenen Spielbetrieb übergeben. Die Daßne bringt u. a. zunächſt folgende Werke: Arthur Ernſt Rutra:„Golgatha“ raufführung); Heinrich Eduard Jakobs und Sonnenfels“ „der Gaſt“ von W. v. Scholg:„Nacht. von Thomas Mann, ſowie klaſſiſche In⸗ Mit Räckſicht darauf, daß es unbeſtemmt ſt, an welchen Tagen die Sitzungen des Friedensausſchuſſes nötig ſein werden, beſchloß der Haushaltungsausſchuß, morgen die Beratungen abzu⸗ brechen und dieſe erſt am 6. Mai, dem Tage res Zuſammentrittes der Nationalverſammlung, in Weimar wieder aufzunehmen. Inzwiſchen ſoll der Referent für die einzelnen Etats von den Fraktionen beſtimm und alles zur Etatberatung Nötige vorbereitet werden. Der 1. Mai. Berlin, 29. April.(WB.) Die preußiſche Regierung erläßt fol⸗ gende Kundgebung: Nach dem Geſetz vom 17. April gilt der 1. Mai als allgemeiner Feiertag im Sinne der reichs⸗ und landesgeſetz⸗ lichen Vorſchriften, alſo in dem Umſange wie die beſtehenden geſetz⸗ lichen Feiertage. Demgemäß ſind die öffen lichen Arbe ten, insbeſon⸗ dere der Eiſenbahndienſt, am 1. Mai wie an den anderen geſetzlichen Felertigen ausuführen. Hierzu wird an eordnet, daß der Güter⸗ verkehr, ſoweit es de notwendig e Verſorgung er Bevölkerung mit Lebensmitteln und Kohlen irgend zuläßt, ruhen ſoll, damit dem Eiſen⸗ bahnperſonal eine weitgehende Veſreiung vom Dienſt zugute ko umt. Ankunft des zweiten Teiles der deutſchen Delegation in Verſallles. Verſailles, 29. April.(WB.) Havas. Der zweite Teil der deutſchen Delegation ſtieg, um der Neugierde zu entgehen, im Bahnhof Vaukreſſen aus. Die Delegation wurde von dem Präfekten des Seine⸗Oiſe⸗Deobartements Chaleux, mehreren Offizieren, dem Oberinſpektor Walther und ſeinem Sekretär Kropp empfangen. 18 Automobile, 14 Omnibuſſe und 5 Militärlaſtautos ſtanden vor dem Bahnhof. Die Polizei ſicherte den Ortsdienſt. Der zührer der Delegation iſt Botſchaftsrat von Keller. Die Delegation be⸗ ſteht aus 87 Perſonen, darunter 30 Frauen. Die Ange⸗ kommenen begaben ſich in das Hotel du Reſervoir. Graf Brockdorff⸗Rantzau trifft heute ein. Bern,(WB.) Ueber die Vorbereitungen in Ver⸗ ſailles meldet der„Lyoner Nouvelliſte“, daß die telegraphiſche Verbindung des Hotels du Reſervoir mit Frankfurt a. M. fertiggeſtellt iſt, nachdem ſie mit Spa und Köln bereits am Freitag funktioniert hat. Der Park von Groß⸗ und Klein⸗ Trianon wurde den Deutſchen für die ganze Dauer ihres Auf⸗ enthaltes zur Verfügung geſtellt. Die Internationale Sozialiſtenkonferenz zu den Friedensfragen. [IYBerlin, 30. April.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Internationale Sozialiſtenkonferenz in Amſterdam beſchloß geſtern, eine Studienkommiſſion nach Deutſch⸗ land zu entſenden. Feruer erklärte ſich die Konferenz gegen die Einverleibung Danzigs in Polen und forderte die Rückgabe der Kolonien an Deutſchland. Schließlich wurde ein antrag Longuet⸗Mae Donald⸗Haaſe über das Saargebiet angenommen. Att: Paris, 29 April.(Eigener Drahtber. indir.) In der erſten Vollſizung der Internationalen Sozialiſtenkonferenz wurde verlangt, die Verantworilichkeitsfrage noch einmal in einer Konſerenz zu be⸗ handeln, die in einigen Monaten in vutern abgehalten werden ſoll. Unter dleſer Bedingung erklärten ſich die Belgier bereit, an dem Kongreß teilzunehmen. Im Verlaufe eines Berichtes über den Völkerbund gab Ramſey Maedonald bekannt, daß Lord Robert Cecil den Delegierten der Berner Konferenz, die er empfangen hatte, geſagt habe, daß Deutſch⸗ land und Rußland ſich der Liga anſchließen können, ſobald es die Um⸗ ſtande erlauben. Der neutrale Handel mit Deutſchland. Berlin, 30. April.(Von unſerem Berliner Büͤro.) Wie däniſche Blätter melden, ſteht die Ordnung des neu⸗ tralen Handels mit Deutſchland unmittelbar bevor. Zu den Verhandlungen waren weder neutrale Mächte, noch Deutſchland zugezogen. Als Ergebnis dieſer Verhandlungen wird genannt: 1. Die Wiedereroͤffnung von Krediten, aller⸗ din s durch eine Reihe von Beſtimmungen begrenzt. 2. Die Wiederzulaſſung des offiziellen Handels mit Deutſchland, gleich⸗ falls unter ſcharfen Begrenzungen. So ſollen alle Handels⸗ telegramme nur in ranzöſiſcher oder engliſcher Sprache abge⸗ faßt ſein dürzen. Deutſchgeſchriebene Briefe unterliegen einer Zenſur. Für die Einfuhr ſind in weiteſtem Umfange zunächſt Lebensmittel zugelaſſen. Als deutſche Ausfuhrartitel kommen näher bezeichnete Waren in Betracht, vor allem Gold und Silber. Warenſendungen durch die Poſt ſind verboten, aus⸗ genommen Muſterſendungen ohne Wert. Hingegen ſoll die Schiffa)yrt nicht behindert werden. 930 gr tägliche Lebensmittelration für die beſetzten Gebiete. Bern, 29. April.(..) Koblenzer Meldungen der Lyoner Blätter berichten, daß die internationale Lebensmittel“ ſzenierungen.— Als nächſte Neuheiten des Frankfurter Neuen Theaters ge⸗ langen im Monat Mai Werke der Dichter Emil Götr(„Der Schwarzkünſtler“) und Hermann Burte(„Donng Ines“) zum erſten Male zur Aufführung. —(Der Sphärismus— die neueſte Kunſl.) Marinetti, der Er⸗ finder des Futurismus, hat ſich in einer Umfrage der Grande Revue über die Zukunft der Künſtler ausgeſprochen und dabel, wie wir einem Referat des Cicerone entnehmen, das Programm einer neuen Kunſtform enthüllt.„Die vergangene romantiſche, ſymboliſtiſche und dekadente Schönheit ſoll endgültig begraben ſein. Als die Grundſätze des neuen Kunſtſtils nennt er u. a.„die Hoffnung, das Verlangen, die Schnelligkeit, das Licht, die Ordnung, die Diſziplin, die Methode. Dieſe neueſte Kunſt iſt der Sphärismus, der eine höchſt origineile von Futurismus und Kubismus darſtellen ſoll. Die Erfinderin dieſer neueſten Mode iſt eine Dame, Berthe de Nyſe, und der Stil hat bereits auch ſeinen Klaſſiker gefunden in dem Maler Boleslav Biégos. Das Prinzip des Sphärismus beruht darin, daß Oeſichter durch ineinandergeflochtene Kreiſe wiedergegeben werden. Der Kreis bedeutet überhaupt für den Sphäriſten das, was für den Kubiſten der Würfel iſt. Wenn dieſe ſtark farbigen Kreiſe ſich be⸗ wegen könnten, ſo wäre das ein Kaleidoſkop. Das würde aber den Sphäriſten natürlich zu banal ſein. Sie tragen alſo die Kreiſe in Farben auf die Leinwand auf und überlaſſen es in taktvoller Zu⸗ rückhaltung der Phaontaſie des Beſchauers ſich daraus menſchliche Formen zuſammenzuflechten. us Jiumes Vergangenheit.) Der Kampf um den with⸗ tigen Hofenplatz Fiume iſt ſetzt zum Brennpunkt der Pariſer Frie⸗ geworden, und die hohe Bedeutung dieſes alten Froi⸗ hafens, den die Italiener für ſich gewinnen möchten, wird dadurch in ein helles Licht gerückt Die günſtige Lage der Stadt hat ſie ſtets zu einem hervorragenden Handelszentrum gemacht, und ſchon der alte liburniſche Ort Perſatica, der wahrſcheinlich an der Stätte des heutigen Fiume lag, wird als Handelsplatz erwähnt. Später erhielt Fiume den Namen Vitopolie, und von dem Reichtum der Stadt im Altertum zeugt noch ein prächtiger Triumphbogen, der zu Ehren des Kaiſers Claudius II. errichtet worden ſein ſoll. In der früh⸗ chriſtlichen Zeit brachte man den Namen Vitopolis mit dem heiligen Vitus in Zuſammenhang, und die Stadt wurde nun Fanum Sanotti ad Flumen genannt, woraus das heutige Fiume entſtand. Für den — deutſchen Anteil an der Beſiedelung des Ortes zeugt die ange gebräuchliche deutſche Ueberſetzung St. Veit am Flaum, unter welcher Benennung die Stadt vielfach auftritt. Dem Stadtheiligen gewideet iſt die ſtattliche St. Veitskirche, eine Nachahmung von Santa Maria della Salute in Venedig. Das alte Flume wurde durch Karl dem Großen im Jahre 799 zerſtört und blieb dann lange Zeit unter der Herrſchaft der Franken. Es ſtand zunächſt unter dem Patriarchen von Aquileja, als deſſen Vertreter der Biſchof von — kommiſſion beſchloſſſſen hat, 7 Millionen Deutſchen der Be⸗ ſatzungsgebiete eine tägliche Lebensmittelration von 930 Gramm zuzuweiſen. Falls die lokale Zufuhr zur Erreichung dieſes Quantums nicht genüge, werden die Alliierten das Fehlende nachliefern. Handel und lndustrie. Maunheimer ftektenbörse. Die Börse war ziemlich fest. Als höher sind zu bezeichnen: Verein Deutscher Oelfabriken, Maschinenſabrik Badenia, Rhein. Elektrizitäts-Aktien, Zellstoſſſabrik Waldhol und Portlandzement- werlee Heidelberg.(Letztere ex Div.) Ebenso werden von gestern ab Pfälz. Bank-Aktien ex Div. noſiert. Frankfurter Wertpapierbörse. Prankfurt, 29. Apill.(Pr.-Tel) Abendbörse. Die Haltung der Abend- börse gestaltete sich etwas lebhaſter mit vorwiegender Nei- ung zur Festig- keit. In reger Nachlrage standen Kriegsanleihe, welche sich 83.75 stellten. Eine Erholung erluhren Petroleumaklien. Schiltahrtsaktien stellten sick mäßig höher. Beeng Eisenbaht mit 142 3% gebessert. Sonst erluhren noch Daimler Motoren eine Kursbesserung von 30%, 209, Adlerwerke Kleyer 10%, 240, Lederlabrik Spier%, 250, dagegen stellten sich Deutsch Veber⸗ see.25%, 205.78, niedriger. Deutsche Stelnzeugwarentabrik füär Canaltsation und Chemlsche Iadustrie,. Friedrichsteld is faden. In der gestern nachmittag 4 Uhr unter Vorsitz des Herm Bankiers Bonte-Berlin abgehialtenen Generalversanimlung waren 10 Aktionäre mit zusammen 1513 Aktien und Stimmen vertreten. Der Vorsitzende wies darauf hin, daß durch die Umwälzungen im letzten halben Jahre in allen Iidustrieunternehmu Ver- änderun eingetreten seien, die auch bei der Gesellschaft rechit tiefeinschneidend waren. Das Werk habe unter scur ungünstigen Verhälinissen gelitten, die einesteils hervorgerufen wurden durch den großen Kohlenmangel, zum andern dadurch verursacht wurden, daß die im besetztien Gebiet in der bay- rischen Pfalz sich befinden. Dadurch war es unmöglich. Ton zu bekommen. Infolgedessen mußte mit Verlust gearbeitet werden. Das neue jahr war verlustbringend. Einzelne Unternehmungen mußten stillgelegt werden oder es konnte nur im beschränkten Maße fabriziert werden. Die fortdauernd steigenden Löhne der Arbeiter sowie die große Verteuerung aller Artikei trug dazu bei, daß das Erträgnis des abgelaufenen Jahres sich nicht àuf der vorjährigen Höhe erhalten konnte, und die volle Ausnützung der Betriebsanlagen unmöglich machte. Wie der Vorsitzende weiter mitteilte, sind die Beamten und Arbeiter des Werkes an die Geschäftsleiiung mit einer neuen For- derum g herangetreten, indem eine Entschuldungssumme verlangt wird. Diese Ubersleigt den Betrag von weit über 100 000 M. Der Aufsichtsrat habe nach längeren Verhandlungen dem Verlangen Auch von seiten der Aktionäre erhob sich kein Wickerspruch dagegen. Infolgedessen wurde die vorgeschilagene Dividende von 14 auf 12% ermäßigt. Die Regularien wufdden hierauf einstimnag genehmigt und Vorstand und Aulsichtsrat Ent- Astung erteilt. Von seiten eines Aktionärs wurde bezüglich der Abschreſbungen an- geregt. diese nicht weiter zu erhöhen, damit man die Dividende nicht weitet zu ermüßigen brauche. Er verwies dabei auf die Strömungen vielen Oesellschalten, entyeder hohe Abschreibungen oder kohe Ausschüt- tungen auch in Form eines Bonus zu machen. Die Verwaltung erklärte demgegenſiber. dab die Abschreibungen in der Natur der Werke begründet ien, wodusch starke Abschreibungen notwendig würden. Den Anregun 05 Vorredners könne man nichi ſolgen. Der Gesellschalt sei és nicht darum zu tun. möglichst alles aus dem Unternehmen herauszuholen, son- dern man habe den Wunsch, auch die bekannten Spexialnaten weiter zu llegen. Bei dem guten Renommee der Gesellschaft würden auch wieder ssere Zeiten kommen. Die vorgeschlagene Aenderung des 3 15 Gesellschalts· statuts, der Aufsichtsrat 9580 seiner Bar- auslagen eine Vergü von zusammen M. 16 000 pro Jahr er- hält, welch letztere auf Qeschäftsunkosten zu verbuchen sind, ſand Meie einstimmige Oenehmigung. Die turnusgenäß aus dem ufsichtsrat ausscheidenden Herren wurden wiedergewühlt. Obgleich zurzeit reichhaltige Aufträge vorliegen, arbeite das Werk, wie mitgeleilt wurde, unter ungünstigen Verhältnissen. Die kortdauernd steigenden Löhne wie die immer mehr steigenden Kosten für Brem- und Betriebsmaterial stellten die Rentabilität des Werkes für 1919 ernstlich in Frage. Nach der Bilanz betrug der Pabrikationsgewinn M. 1881 440(1 78 8000. Handlungsunkasten stüegen von vorjährigen M. 588 408 auf M 756 149, Steuern und Versicherungen von M 109048 auf M. 116 284, Reiträge füf N und Arbeiterversicherung. sowie fur Kriegsfürsorge einschl- Unfallversicherungsreserve von M. 152814 aul M. 178 755 und Abschrei- bungen von M. 255 150 auf M. 348 736. Hiernach verbleibt einschließlieh M. 5130 Rest Vortrag aus dem Vorſahre ein Reingewinn von M 406 C73 gegenüber M. 694888. Durch die von 14 auf 12% ermäbigte Dividerde ermäßigt sich auch die Tantieme des Aufsichtsrats von 30000 auf 24000 Mark. Der ev. Kirche Frledrichsfeld werden als Beihilfe zur der Zinsen für ein zum Kirchenbau aufg Darlehen M. 1 Aberwiesen. Die Talonsteuer erſorden M. 30000. Der Vortrag aul neue Rechnung belfuft sich aui M. 108 008. im Geschuftsbericht Wird darauf verwiesen, daß infolge des plötzlichen Kriegsendes die Kundschaſt der eee Oroßindustrie viele umfangreiche Aufträge zurückgenommen abe. Pola hier regierte und war dann im Beſiß verſchiedener Feudal⸗ herren, der Grafen von Duino, der Frangipant, der Grafen von Wallſee, von denen der Ort dann im Jahre 1471 an den Kaiſer III. verkauft wurde. Von nun an gehörte Fiume mit ſeiner Umgebung zum Fſterreichiſchen Kaiſerhaufſe und wurde bis zum Jahre 1776 von kaiſerlichen Gouverneuren verwaltet. Kaiſer Karl VI. erklärte 1723 Fiume für einen Freihafen und verlieh da⸗ durch der beſonderen Wichtigkeit des Ortes Maria Thereſia vereinigte 1776 Fiume mit Kroatien, erklärte es aber dann 1779 als ein„corpus ſeparatum“ der ungariſchen Krone. 1809 wurde Fiume von den franzöſiſchen Truppen beſetzt und 1818 von den Engländern wiedererobert, Jahre an Oeſterreich zurückgaben. Fiume wurde dann 1822 wieder zu Ungarn geſchlagen, nach der Revolution von 1848 aber dem Kronlande Kroatien zuerteiſft, und unter kroatiſcher Verwaltung blieb der Ort die nächſten 20 Jahre. Seit Auguſt 1870 ſtand Fiume mit ſeiner ganzen Umgebung als autonomer Körper direlt unter der ungariſchen Zentralregierung. Aus dem Mannheimer Kunſtleben. —(künſtleriſcher melodramen- Abend der Sternwarte.) Heute Mittwoch, 30. April, abends 755 Uhr, veranſtalten die Herren Kapellmeiſter Sinzheimer und Hermann Kupfer vom hieſigen Na⸗ tionaltheater einen künſtleriſchen Melodramen⸗Abend für die Mit⸗ glieder der„Sternwarte“. Zum Vortrag gelangen ältere Melo⸗ dramen von Benda,. Schumann neuere Melodramen von Arenely und Botho Sigwart(„Hektors Beſtattung“ aus der Ilias). Zu dleſer Veranſtaltung haben ausnahmsweiſe noch die vorfährigen Mi gliedskarten Gültigkeit. —(max eipmann und heinrich Tiemer), die geſchätzten Mit⸗ glieder unſeres Natlonaltheaters geben Freiſag, den 16. Mal im Verſammlungsſaal einen modernen Kompoffflonsabend. bel welchem Lieder unſeres heimiſchen Tonſetzers Otto N. Frank des Wiener Komponiſten Nobert Hernrſed zur Erftaufführung in Mannheim gelangen werden Am frlügel wird Kapellmeiſter Robert Hernried ſämtliche Geſänge begleiten. I Akademie für Jedermann.) Am Freitag, den 2. Mal, abende 81 Uhr, ſetzt Dr. Hartlaub ſeine Seclen e ur„Einführung in die bildende Kunſt“ fort. Der Redner wird an Hand elner Reihe von Lichtbildern nach charakteriſtiſchen Werken der Biſdhauerkunſt „dom Weſen der Plaſtit“ handeln. Es wird ausdrücklich darcuf aufmerkſam gemacht, daß für den Beſuch der Vorlefungsreihe Pi⸗ ͤ noch die Mitgliedskarten des alten Geſchäftsſahres Güllig⸗ ————. Ausdruck. Die Kaiſerin die die Stadt im folgenden

2 * mnwoch. 7u. Apru 1978 Mannheimer General-Anzeiger. ¶Mittag⸗Ausgade.) Nr. 197. 3. Seite. Aus Stadòt und Land. UAus der Stadtratsſitzung vom 28. April 1919. Dem darſtellenden Perſonal des Naotlonal⸗ iheaters wird zur Beſtreitung des durch die Teuerüng ver⸗ urſachten Mehraufwands für Bühnen⸗Kleidung, Wäſche und ſon⸗ ſtigen Berufsaufwand eine einmalige Beihilfe gewährt. Die Mittel im ungefähren Aufwand von 50 000 4 ſind aus den Mehreinnahmen des Spieljahres 1918 /19 zu decken. Den freien Gewerkſchaften wird das Nationaltheater für eine Sondervorſtellung am 1. Mai vermietet. Der Leiter der Abteilung Verwaltung des Nationaltheaters, Oberſekretär Herrmann, führt künftighin die Amtsbezeichnung waltu. Jsrat. Einem Antrag der Wahlkommiſſion entſprechend wird die Er⸗ neuerungswahl in den Bürgerausſchuß auf Sonn⸗ tag, den 18. Mat 1919 anberaumt und die Wahlzeit vun vormittags 10 Uhr bis abends 6 Uhr feſtgeſetzt. Die Neuwahl in den Stadk⸗ rat findet am 3. Juni nachmittags ſtatt. Vom 2. Mai ab wird bei den ſtädtiſchen Amts ſtellen Ne ungetellte Arbeitszeit eingeſührt; die Dienſtſtunden werden feſtgeſetzt von Montag bis Freitag von 48—37 Uhr mit ſtündiger Pauſe und am Samstag von 728—1 Uhr ohne Pauſe. Die Zentralverwalfung arbeitet wie bisher aus dienſtlichen Gründen imn geieilter Arbeitszeit. Kriegsbeſchädlgten, denen infolge Verletzung der Beine oder durch Störungen des Nervenſyſtems das Gehen ſehr ſchwer fällt, wird die Benügung der Straßenbahn inſofern er⸗ leichtert, als ſie ub 1. Mai Jahreskarten und Monatskarten zu dem für ſtädtiſche Beamte und Lehrer geltenden ermäßigten Preiſe be⸗ iehen können. Der Arbeitsloſenrat hat nachſtehende Neſolution über⸗ gehen:„Die Arbeitsloſen fordern, daß die Stadtgemeinde Mann⸗ heim den beim Arbeitsloſenrat täligen Mitgliedern, welche bisher ſreiwillig und nur zum Satze der Erwerbsloſenunterſtützung tag⸗ täglich für die Intereſſen der ſämtlichen Erwerbsloſen kätig ſind, gleich anderen Städten des Reiches eine entſprechende monatliche Ent⸗ ſchädigung gewährt.“ Hierauf iſt folgende Antwort erteilt worden: Wie ſind bereit, die Mitarbeiter in der Beratungsſtelle(Schlich⸗ kungsausſchuß) für ihre Tätigkeit zu entſchädigen, ſind aber nicht in der Lage, eine gleiche Entſchädigung für die ſämtlichen Mit⸗ glieder des Arbeitsloſenrats zu bewilligen. ur Einrichtung eines Arbeitsnachweiſes für Bin⸗ zenſchiſſer, Fuhrleute u. dergl. werden Räume in dem Hauſe Kirchenſtraße 28 gemietet. Die Räume ſind mit einem Koſten⸗ gufwand von 2600 1 für den vorgeſehenen Zweck herzurichten. Der dem Kommunalverband Mannheim⸗Stadt von der erſten Rieferung zugeteilte amerikaniſche Speck wird im Laufe der mmenden Woche wahrſcheinlich in der Menge von 100 Gramm auf den Kopf abgegeben werden zu einem Preiſe, der noch feſtgeſetzt wird, der aber vorausſichtlich auf 6& für das Pfund zu ſtehen kommt. Der Speck wird gegenwärtig auf Trichinen Gemäß Paragraph 3 der Allgemeinen Grundſätze über die Um⸗ legung der Straßenkeſten wird der Einheitsſatz der in die Beizugs⸗ verfahren oufzunehmenden Unterhaltungskoſten für un⸗ Grundſtücke auf 70 Pfg. für den Quadratmeter und r feſigeſetzt. Gegen die ſeltens der Oberpoſtdirektion beabſichtigte Ver⸗ egung von Erdkabeln in hieſiger Stadt werden unter den dom Tiefbauamt aufgeſtellten Bedingungen Einwendungen nicht erbaben. Die Wingertſtraße von der Gießen⸗ bis Mönchwörthſtraße im Neckarau iſt fahrbar fertiggeſtellt und dem Verkehr übergeben. Im Hauſe E 5, 16 ſollen 2 weitere Notwohnungen ein⸗ gebaut werden. Der Vertrag mit der Kanalbauunternehmung Gg. Phil. Helf⸗ mann über die Ausführung von Kanalanſchlüſſen guf der Straße wird genehmigt. 4 N die 1* Vergeben werden: 1 Die Pflaſterarbeiten für die Sandhoferſtraße zweſter Teil in 2 Lofen an die Firmen H. u. J. Ludwig und Joſ. Kronauer; 2. die Unterhaltungsarbeiten auf den Asphalt⸗ Rraßſen en die Fa. Münchener Asphaltwerke Kopp u Cie. und Firma Südd. Aspholt⸗ und Zementfabrik hier;: 3. die Eiſenteile für die Sſelhauten in der Sandhofer⸗, Eiſenlohr⸗, Käfertaler⸗, Mannbeimer Straße und 29. bis 31. Sand⸗ gewann an die Fa. Weil u Reinhardt hier: 4. die Lieferung der Eeſchläge für 364 Schulbänke an die beh Bereinigte Schulmöbelfabriken G. m. b. H. in Tauberbiſchofs⸗ 5. die Ausführung von Tüncherarbeiten: a) an der Per⸗ und Liſelotteſchule an Tünchermeiſter Friedrich Hettinger in „Lazertal: b' für die Oberrealſchule: Los 1 cn Richard Virkenmaier, WI 2 an Joſef Sahner, Los 3 an Joſef Worzelberger, Los 4 an 8 lhelm Huckenbek, Los 5 an Leonhard Heiß, Los 6 an Adam eiſtler, Los 7 an Anton Knapn, Los 8 an Jean Blochmann, Los 9 un Alois Amrhein; c) für die Schulhäuſer K 5, 1 und 3: Los 1 an 9 rmann Appel, Los 2 an Paul Brendel. Los 3 an Adam Bub, os 4 on Wilhelm Künzel jun., Los 5 an Karl Baſtian, Los 6 an 9 Alar Schröder, Los 7 an Philipp Grab, Los 8 an Franz Walter, N s 9 an Fritz Haas, Los 10 an Peter Schuhmacher, Los 11 an Max Riebel, Los 12 an Karl Kohler:“ die Entleerung der Abortaruben in den Gemeinde⸗ Sondhofen: Los 1 an Chriſtof Herbel I, Los 2 und 3 an ob Boſſert. Der bargeldloſe Zahlungsverkehr. E Am 2. Mai d. J. kann die vom Reichsbankpräſidenten d Nellenz von Havenſtein ins Leben gerufene Abteilung 15 Reichsbank zur Förderung des bargeld⸗ deh en Jahlungsverkehrs auf eine einjährige Tätig⸗ 71 zurückblicken. Das Netz ihrer Organiſation, beſtehend aus 05 Landes⸗, Provinzialſtellen und Ortsgruppen, erſtreckt ſich 795 das ganze Reichsgebiet. Ihre Tätigkeit iſt 5 nur auf hel r opeagandiſtiſche Aufklärung der Allgemein⸗ geldumlaufes und die Wege zur Einſchränkung desſelben ge⸗ 8 et, ſondern ſie bearbeitet alle vorkommenden Fragen die swirtſehaftlicher, juriſtiſcher und techniſcher Natur, prüft die zahlreich eingehenden Vorſchläge und bereitet die notwen⸗ e Umgeſtaltung einzelner geſetzlicher Beſtimmungen vor. 10 Die enge Fühlungnahme mit der Poſt, den Banken, Ge⸗ vderhalchaften, Sparkaſſen, Gemeindegirokaſſen und den Giro⸗ 58 änden hat zum weiteren Ausbau der kun, Einrichtungen des bargeldloſen Zah⸗ wönaverkehrs und ſeiner Mittel beigetragen. ſaubrend die Einwirkung auf die Behörden und die Ju⸗ beſ enarbeit mit ihnen verſchiedene hemmende Vorſchriften Gleitigt und den Anſchluß vieler behördlicher Kaſſen an den Nezberkehr berbeigeführt oder enger geſtaltet hat. Die eine chsbank hat ferner in ihremeigenen Betriebe Reihe—5 Verbeſſerungen eingeführt. Wenn wich er bargeldoſe Jablungsverkebr zurzeit noch in der Ent⸗ wenung ſtebt und die Erfolge der Arbeiten bisber nach außen nach n die Erſcheinung getreten ſind, ſo darf man doch ſpa den bisherigen Erfahrungen boffen, daß mit der Ent⸗ unung der Lage die Wirkungen der bisher geleiſteten Ar⸗ nicht ausbleiben wird. WB. Einführung der ungeleilten Arbeilszeil bei der Stadtverwaltung. N An einer Montagabend im Rodenſteiner ſtattgefundenen gliederverſammfung hat, ſo wird uns ge⸗ Ueieben. der Verein ſtädtiſcher Beamten Mann⸗ im ſolgende Eutſchllebung geſaß; über die wirtſchaftlichen Schäden des ungeheuren Papier⸗ „Die heute zahlreich verſamtnelten Beamten der Stadt Mannheim verlangen vom 1. Mai d. J. ab die Einfüh⸗ rung der ungeteilten 7½ ſtündigen Arbeits⸗ zeit einſchließlich einer 12ſtündigen Pauſe. Arbeitsſchluß ſpäteſtens nachmittags um 3 Uhr. Bei Nichteingehen auf unſere gerechte Forderung ſind wir gezwungen, unſerem berechtigten Verlangen auf andere Weiſe Geltung zu ver⸗ ſchafen? Erläuternd ſei hierzu bemerkt, daß die ſtädtiſche Veam⸗ tenſchaft einſchließlich der Hilfsbeammten an den Stadtrat die Bitte gerichtet hat, die ungeteille Arbeitszeit auf 28—3 Uhr feſtzuſetzen. Der Stadtrat hat jedoch in ſeiner bvorgeſtrigen Sitzung die Arbeitszeit auf 48—1½4 Uhr beſtimmt. Es ſei noch darauf hingewieſen, daß die Städte Darmſtadt. Frank⸗ furt und Stuttgart in letzter Zeit die durchgehende 7ſtündige Arbeitszeit eingeführt haben. 8 Die Vereinigung aller Angeſtellten⸗Ausſchüſſe der ſtädtiſchen Betriebe erſucht uns um Aufnahme folgender Zuſchrift: „Nachdem der Stadtrat trotz mehrfacher vorausgegaugener Rückſorachen unſere Forderung nach ungeteilter Arbeiiszeit von—3 Uhr abge⸗ lehnt hat, ſehen ſich die Ausbilfsbeamten der ſtädt. Dienſtſtellen gezwungen, ihre berechtigte Forderung ſelbſt zur Durchführung zu bringen und haben deuigemäß ab Freitag den 2. Mai 1919 die Dienſt⸗ ſtunden von 8—5 Uhr ſeſtgeſetzt. Wir bitten nun um Unterſtützung ſeitens der verebrlichen Eiwohnerſchaft Mannheims und erfuchen ſie gleichzeitig, zur Erledigung ihrer Geſchäfte bei den ſtädt. Dienſtſtellen die Zeit von—2 Uhr in Auſpruch zu nehmen. Aufhebung einer Brotmarkenbörſe. Der Sicherbeitsdienſt Mannheim erſucht uns um Auf⸗ nahme folgender Mittteilungen: Schon längere Zeit machten die Fahnder der Volkswehr die Wahrnehmung. daß große Mengen von Brotkarten des Lebens⸗ mittelamts Mannheim durch Lebensmittelkartenſchieber im Umlauf ſind. So werden ſolche ucht nur allein in Mannheim, ſondern auch in Seckenheim, Waldhoſ und ſogar in Lampertheim verkauft. wenn man bedenkt, daß für eine einzige Brotmarkenkarte 10 Mark bezahlt werden, ſo kann man ſich ungeſähr den überaus großen lebhaften Handel mit dieſen Karten vorſtellen. Durch eifrige Recherchen gelang es nunm hr den Fahndern der Volkswehr, den Herd dieſes die Allgemeinhein ſo ſchwer ſchädigenden Nebels ausfindig zu machen. Im Badenia Automat in Mannheim befand ſich die Brotmarkenbörſe. Von hier aus wurde überall heingeſchoben. Den Fahndern ge ang es nunmehr, indem ſie als Selbſtkäufer auftraten, eine Reihe von Perſonen zu verhaften, welche in dem erwähnten Automat ihre Nieder aſſung hatien. Sie wurden ſämtliche der Poltzei übergeben. Es handelt ſich bei den Marken nicht allein um Maxken für den Monat April, ſondern auch bereits für den Monat Mai, welche ſa bekanntlich das Lebens⸗ mitielamt noch nicht e nmal ausgegeben hat. Wie feſtgoſteln, ſtammen dieſe Karten alle aus der Druckerei von Maſur, Beilſtr. 18. Es ſind leider ſchon einige 100 hiervon im Handel. Weiter hat die Volkswehr auch in den letzten drei Wochen auß er ihrer Wachgeſtellung eine umſangreiche Tätigkeit entfaltet Hier ein kurzer Bericht. Von der Fahndungsabteilung ſowie Wehrleuten der Volkswehr wurden folgende teils geſchobene und teils geſtohlene Lebens⸗ mittel beſchlagnahmt und der Allgemeinheit durch das Lebensmittelamt wieder zugeführt: 475 Pfd. Fleiſch, 40 Pft. Rauchfleiſch, 180 Pfd. Schinken, 2 Schweine, 30 Pfd. Wurſt, 40 Pfd. Butter und Fett, 100 Eier, 60 Liter Schnaps Kirſchwaſſer), 27 Zir. Zucker, 42 Pfund Stangenkäſe, 230 Pfd. Hülſenſrüchte, 15 Pfund Weißmehl, 60 Pfund franzöſiſche Schokolade, außerdem 2 Kiſichen Zwieback, Kels und Bon⸗ bons, ſowie zirka 180 Pfund franzöſiſche Toilettenſeife.— Feſtgenom⸗ men und der Polizei übergeben wurden: 2 Diebe, welche in der Fendel⸗ halle Hülſenfrüchte geſtohlen hatten, 1 Eiſenbabner, welcher dabei be⸗ troſſen wurde, als er ein geſtohlenes Paket fortſchaffen wollte, 4 Leute, weil ſie Zrcker geſtohlen hatten beziehungsweiſe unterbringen wollten. mehrere Leute, welche an der Altriper Fähre 25 Zeniner Zucker, welcher geſtohlen war, wegbringen wollten, weiterhin ein ſchon längſt geſuchter Taſchendieb.— Zur Anzeige gelaugten: 2 Burſchen, welche am Gasſchutzraum Bretter wegriſſen, ein Mann, welcher eine Fuhre Holz aus dem Käfertaler Wald fortfahren wollte, ein hieſiger Milch⸗ händier, weil er Milch an veute abgab, die zum Bezug von Milch nicht berechtigt waren, ein hieſiger Bankier, weil er unberechtigterweiſe von 2 Milchhändlern Milch bezog und zudem noch eine friſchmelkende Gees im Beſitz at, die er allerdings nicht anmeldete.— Bezüglich der Lebensmittelſchiebungen von Wein und Gemüſekenſerven zieht die Angelegenheit immer noch weitere Kreiſe. Die Führung der Volkswehr hat die Hoſfnung, daß die Augelegenheit voll auf⸗ gedeckt wird. *Verlkebrsnachricht. Am Donnerstag, den J. Mai und om Sonn⸗ tag, den 4. Mai ruht bei der württembergiſchen Staatsbahn der geſamte Perſonenverkehr. „ etrenge Durchführung der weltlichen Feier des l. Mai. Von zufſändeger Seite erhalten wir folgende Mitteilnng. Entgegen da und dort laut gewordenen Keußerungen, als ob der 1. Mai nicht als ſtreng geſetzlicher Feiertag gehalten zu werden brau be, muß darauf bingewiefen werden, daß der 1. Mai genau wie die Sonn⸗ und Feier⸗ tage gehalten wird und daß die Bezirksämter angewieſen ſind, auf ſlrenge Durchführung der weltlichen Feier des 1. Mai zu achten. Die gewerbliche Arbeit ruht demnach vollkommen. Für die Land⸗ wirlſchaft iſt angeordnet worden, daß die im Kriege geltenden Beſtim⸗ mungen über etwaige Zulaſſung von ländwirtſchaftlicher und Garten⸗ urbtit Anwendung finden. Es dürfen alſo landwirtſchaftliche und Gartenarbeiun am 1 Mai nur verrichtet werden, wenn es dr Stand der Arbeiten dringend erferdert und wenn deshalb das Be⸗ zirksamt derartige Arbeiten ſür die Gemeinde zugelaſſen hat. „ Feler des 1. Mai im Wirtsgewerbe. In einer am Montag um die Meitternachtsſtunde abgehaltenen Verſammlung faßten die An⸗ geſtellten des Wirtsgewerbes folgende Entſchließung:„De von über 300 Perſonen beſu te Verſammlung aller im Gaſiwirisgewerbe An⸗ geſtellten beſchließt, den als Nationalfeiertag erklärten 1. Diai wie alle auderen Angeſteuten zu feſern. Sie erblickt in dem Feiern die Aus⸗ übung eines ſtaatsbürgerliche! Rechts und eine Kundgebung für die Einſührung des Achtſtundentags und die Abſchaffung der unwürdigen Trinkgeldentlohnung und 2. gegen die behördli en, wellkürlichen und unſachgemäßen Anordnungen, welche den Arbeitgebern im Gaſtwirts⸗ gewerbe eine zeitgemäße Entlohnung erſchweren und au die Verpfle⸗ gung der Gäſte ſowohl als der Angeſtellten ohne Geietzezübertretung unmöglib machen. Die Verſammlung fo dert die Arbeitgeberaauf, dem Perjonal freizugeben und die Lokale geſchloſſen zu halien.“ Inzwiſchen iſt von den Arbe tgebern bereits beſchloſſen worden, dem Erſuchen ihrer Angeſtellten nachzutkommen. Die Hotels, Gaſt⸗ und Schankwirtſchaften bleiben demnach morgen geſchloſſen. 0( Voltsſchullchrerprüfung. Vom 28. Juli ab werden in Karls⸗ ruhe beim Lehrerſeminar 2 Prüfungen für die dem Heere ange⸗ hörigen Volksſchullehrer abgehalten. Geſuche um Zulaſſung ſind bis zum 1. Juni beim Unterrichtsminiſterium einzureichen. Sammlung für die Arlegs⸗ und Zivilgefangenen. Die Be⸗ irksgruppe Mannheim des Volksbundes zum Schußze der deutſchen 1 85 und Zivilgefangenen wird in der Zeit vom 1. bis einſchließ⸗ lich 7. Mai eine Hausſammlung zuͤgunſten der Vafleen veranſtalten. Der Volksbund hat unter den vielen ihm zu allenden Aufgaben auch die Mitwirkung beim Empfang der rückkehrenden Gefangenen übernommen. Große Geldmittel ſind notwendig, um für dieſenigen, die unter dem unglücklichen Ausgang des Krieges om meiſten zu leiden haben, einen würdigen Empſang zu bereiten. Die Leitung des Volksbundes iſt ſicher, daß an keiner Tür ver⸗ ebens vorgeſprochen werden wird. Die Sammlerinnen ſind mit be⸗ e vorgedruckten Sammelheften verſehen, die Stempet und Unterſchrift des Volksbundes tragen und auf die Inhaberin lauten müſſen. Wir bitten, der Sammlung die regſte Sympathie entgegen⸗ zubringen und ihr zu einem großen Erfolge de verhelfen. Es gilt diesmal Gebefreudigkeit für dieſenigen zu beweiſen, die für uns noch in der Gefangenſchaft ſchmachten. O Seutſche liberale Voltspartei. Heute Mittwoch, nach⸗ mittags 57½ Uhr, ſpricht im Politiſchen Seminar, C 3, 21 22, Herr Dr. Paul Wittſack, Direktor der Mannheimer Ingenicuiſchule, durch das über das recht aktuelle Thema:„Die Energiebewirtſchaftun hinweiſen Reich“,„Das Reichsko,lengeſetz“, worauf wir an dieſer Ste 1 H. Vortrag über Sexualreform. Im ziemlich gut beſuchten Ver ammlungsſaal erneuerte Dr. med. H. J. O rre geſtern Abend ſeinen bereits vor einigen Wochen gehaltenen Doppelvortrag über Sexualreform. Der Vortragende, dem ein enges Vertraut⸗ ſein mit der Materie auf Grund reichen mediziniſchen Wiſſens voll⸗ kommen freies Sprechen ermöglicht, behandelte das heikle Thema in äußerſt dezenter und vornehmer Weiſe. Die weſteuropäiſche Schein⸗ kultur, das Produkt eines öden und platten Materialismus, die dieſen Krieg verſchuldete, iſt ſchließlich durch ihn zuſammengebrochen. Neue Wege werden geſucht, der Drang nach Neuorientierung iſt bei allen Menſchen lebendig. Die beiſpielloſe Verrohung des Geſchlechtslebens, das lediglich au: Gier und Genuß geſtelt iſt, der ungeheure Prozent⸗ ſatz der Geſchlechtskranken erfordern gebieteriſch durchgreifende Re⸗ formen. Aber alle Vorträge und Aufklärungsſchriften nützen nichts, ſolange das Uebel nicht an der Wurzel gefaßt wird. MUnd das kann nach den lichtvollen Ausführungen des Vortragenden nur durch zweierlei geſchehen: durch die Erkenntnis jedes Ein:einen von der ei⸗ genen ſchweren Verantwortlichkeit dem kommenden Geſchlecht gegenüber und vor allen Dingen durch planmäßige, in früheſter Jugend ein⸗ ſetzende Belehrung und Erziehung der Kinder, den Träzern einer neuen und reineren Kulturform. Nicht als ein heimliches und ver⸗ botenes Wiſſen, wie es jetzt Sitie reſp. Unſitte iſt, ſondern als ein durch Mutter, Lehrer und Erzieher vermitteltes Erkennen und Erfaſſen ter tiefen und bedeutſamen Myſterien des menſchlichen Daſeins. Die leidige Raumnot läßt leider ein näheres Eingehen auf die Einze heiten des Vortrags nicht zu. Die an den Vortrag anſchließende Fragen⸗ beantwortung zeigte deutlich, daß die Ausführungen auf fruchtbaren Boden gefallen wären. Dem beute abend ſtattfindenden zweiten Teil der„Sexualreform“ iſt ein noch zahlreicherer Beſuch herzlich zu wünſchen. « Unaufgeklärte Diebſtähle. In der letzten Zeit wurden von unermittelten Tätern in hieſiger Stadt entwendet: in der Na vom 26. zum 27. d. M. durch Einbruch aus einem Kleidergeſchäft in H 3, 1 etwa 20 verſchiedenfarbige Herrenanzüge, darunter ein Smoking, 50 verſchiedenfarbige Herrenhoſen, etwa 20 Paletots(Ma⸗ renko⸗ und mittelfarbige Ulſter, etwa 30 Herrenjuppen(Baumwolle und aus Loden), eine Partie Kragen, Hoſenträger, Gummibänder und Krawatten. 5 Kartons ſchwarze Seidenſtoffe,.00 und.19 Meter breit, im Geſamtwert von etwa 20 000 4. Am 28. d. M. vormittags aus einem in der Nähe des Bahnhofes gelegenen Hotel 4 weiße Bettücher im Wert von 300. Am 286. oder 27. d M. im Hauſe Riedfeldſtraße 22 verſchiedene Damenkleider im Wert von 1200. In der Zeit vom 24.—27. d. M. im Hauſe U 5, 4 ein Damenmantel, eine ſeidene Bluſe, ein Paar ſchwarze Lackhalbſchuhe und ein Paar gelbe Halbſchuhe, im Wert von 340. In der Nacht vom 27. zum 28. d. M. aus einem an der Mühlauhafenmündung bei der Drehbrücke vor Anker liegenden Schiff„Rhenania Nr. 35 nach Erbrechen von Kiſten 12 Zentner amerikaniſchen Speck im Wert von etwa 6000 und ein Nachen im Wert von 400 K. vergnügungen. Künſtlerthealer„Apollo“. Heute Mittwoch findet die ſetzte Operettenvorſtellung nach einer ununterbrochenen zweißjährigen Operettenſpielzeit ſtatt. In dieſer Vorſtellung, die zugleich der Ehrenabend für den ſtellv Direktor Emil Reinfurth iſt, werden ſich die Mitglieder des Künſtlertheaters von dem Mannheimer Publikum verabſchieden. Am morgigen 1. Mai bleibt das Theater zur Feier des Natjonalfeſttages geſchloſſen Die Eröffnungsvorſtel⸗ lung der Varietee⸗Spielzeit beginnt ſomit erſt am Freitag den 2. Mal mit einem erſilkaſſigen Spezialitäten⸗Programm, dem mit Aus⸗ nahme des hier ſo beliebten Humoriſten Hermann Strebel nur für Mannbeim gänzlich neue Nummern angehör n. Die Vorſtellungen finden bei Reſtaurationsbetrieb ſtat.. Im Kaffee⸗Ka baret und in der Künſtlerdiele treien von worgen ab ebenfalls neue Kräfte auf. Spielplan des National-Theaters Neues Thenter — vorstellung 8 Vorstellung 1 Kunc Torquato Tasso 7 .I 1. D. AI Madame Butterſly 6 Die ewige Lampe 7 2. F. 43 D Der Fächer 7 3. 8..1 Die Meistersinger von Nürnberg 6 4. S. 43 B Der lebende Leichnam 5 Der Zigeunerbaron 7 Stimmen aus dem pDublikum. Jur Abgabe der Fleiſch⸗ und Wurſtkonſerven. Ein Leſer unſeres Blattes macht uns darauf aufmerkſam, daß es vorgekommen iſt, daß in Verkaufsſtellen für Fleiſch⸗ und Wurſt⸗ waren auch für die Kilo⸗Doſe Wurſtkonſerven den Kunden 5 Mark abgenommen wurden. Wir verweiſen hierzu nachdrücklichſt auf die jüngſte Bekanntmachung der Direktion des Städt. Schlacht⸗ und Viehhofes, nach der nur für die Kilodoſe Fleiſchkonſerven 5 Mark verlangt werden darf, während der amtliche Feſtpreis für die Pfunddoſe Wurſtkonſerven 4,10 Mark beträgt. Aus dem Lande. RNeulußheim, 29. April. Die Gendarmerie beſchlagnahmte hier 15 Jentner Tabak, der im Wege des Schleichhandels zum Preiſe von 800 Mark pro Zentner aufgekauft worden waren. G. Aus dem Bauland, 28. April. Am weißen Sonntag hat dicht fallender Schnee nochmals unfere Fluren bedeckt. Den Getreide⸗ und Repsfeldern hat das kalte Wetter nicht geſchadet, dem Klee in den höheren Lagen nur wenig. Die Obſtblüten ſind durch das kalte Frühjahrswetter noch derart zurückgehalten worden, daß bis jetzt noch kein nennenswerter Schaden beobachtet werden konnte. Pforzheim, 29 April. Da die Typhusepidemie im Zurückgehen begriffen iſt wurde don den Behörden beſchloſſen, am 5. Mai in den hieſigen Schulen den Unterricht wieder auf⸗ Aee btarlsruhe, 28. April. Der Schirrmann Abendſchön ſtürzte auf der Morgenſtraße infolge Scheuwerdens ſeiner Pferde vom Wagen und erlitt einen Schädelbruch, dem er ſpäter erlegen iſt. Gerichtszeitung. AKonſtanz, 29. April. Vor dem Schwurgericht ſtand der 70jährige Privatmann Simon Döbele von Säckingen wegen Körperverletzung mit nachgefolgtem Tode. Dem Angeklagten war zur Laſt gelegt, daß er ſeine 33jfährige Ehefrau fortgeſetzt derart miß⸗ handelt hatte, daß ſchließlich die Frau geſtorben iſt. Die Geſchwe⸗ renen verurteilten Döbele zu 3 Jahren Gefängnis. ũw— Wasserstandsbeobachtungen im Monat April pegelstation vom Datum kbein 25 28. 27 l 2 2 l 20 Baingee Sohusterlnsel.18.23.01 196„97.0 wends 8 ube Kehlln„ 6„„ 2.21.12 306.00 00 299 faehm. 2 U57 Maxau„„6 4.17.07 300.96 445 185 daehm Uur Mannhem.66.51.386.28.28.16 Lertens 7 Ubr Halnee» 12 Uur Kauv Verm. 2 Uhr. 1„%„%%„%„% NMachm. 2 Uhr vom Neckar: Kannhelim„„„.70.82.0.29 424 420 Verm. Ubr Helibrona„.94.89.00 Vorm 7. Udr Wetteraussichten für mehrere Iage im voraus. Unuetugte, Racharue“ wird geriehtllen vortelgt 1. Mai: Heiter, normal temperiert. 2. Mai: Wolkig mit Sonne, tagsüber warm. 3. Mai: Wenig verändert. dle bevorzugte Schluß des redaktionellen Teils. Zahnpaste wirkt wunderbar erfria Shlerledenftf mißfarbene Zähne nach kurzem Gebrauch blendend weiß. E 5d

4 Seite. Nr. 197. Anmiliche Verbffen lichungen ber Stadtgemeinde Freitag, den 2. Mal geltes ſolgende Marken: J. Nür die Verbraucher. Butter: Für ½ Pfund Butter die Buttermarke 82 in den Butterverkaufsſtellen 321—350. Suppeneinlagen: marke 142 in den Kolonlalwaren⸗Verkaufsſtellen —1109. Die Preiſe ſind für offene Suppen 92 Pfg. das Pfund, Gemüſekonſerven in Würfeln zu 300 Gramm⸗ Würfel. 80 Pfg., Grützenſuppen in 250 Gramm⸗ ackung 30 Pig., Nähr⸗ und Rhemiſche Suppen in Namm„ Fadung 48 Pfg., Maggi⸗Würſel, m. 13 Pfg. Dett; Für ½% Pfund Speiſefett(das Pfund zu M..20) die Marte 12 der Fettkarte in den Fettverkaufsſtellen 675—854. Mer: Fur 1 Inlandel zu 36 Pfg. die Eiermarke 31 in— Eierverkaufsſtellen 501—1098. Jucker: Für 400 Gramm die Zuckermarcke D in den Kolo⸗ Malwaren-Verkaufsſtellen—1109. Der Preis beträgt far Kriſtanzucer 50, für alle anderen Sorten 52 Pfg. für das Pfund. Haſerflocken: Für 125 Gramm die Kolonialwarenmarke 143 in den Kolonialwaren⸗Vertaufsſtellen—1109. Der Preis beträgt 62 Pfg. für das Pfund. Fruchtfaft: Für 100 Gramm zu 28 Pfg. die Kolonial⸗ warenmarte 144 in den Kolonialwaren⸗Verkaufsſtellen —1109. und Haforflocken:(ſe 250 Gramm als Erſatz für Kartoffel) die Kartoffelerſatzmarte 10 in den Kolo⸗ 9105 eigwaren beträgt n ck 92 Pig. für das Pfund Verkaufsſtellen 269—613. Herings: Für ein Stück zu 60 Pfg. die Kolontal⸗ Waxenmarke 141 in den Kolonlalwaten-Verkaufsſtellen und 868—1100 ſowie in den Verkaufsſtellen —84 und 88. —17 und Buttermilch: Für ½ Oiter die Marke 4. Reiſd: Die Wochenmenge beträgt 125. Gr. Fleiſch, davon 20 Gr. Wurſt. 300 Gramm für die Kolonialwaren⸗ 109. Der Preis für u: Für die Karioffelmarte 195 3 Pfund in Bekanntmachung. Statt Karten. Todes-Anzeige. Nach 6 Monaten qualvolſer Ungewissbeit erhielt ich die schmerzliche Mit- teilung, dass mein einziger unvergesslicher guter Sohn, Neffe und Vetter Eugen Sauer Leutnant d. R. und Kompagnie-Führer im Regiment 170 Inhaber des Elsernen Kreuzes II. Klasse u. der Bad. Verdienstmedaille nach 3½ jdhriger treuer Pflichterfüflung am 1. November 1918 im Alter von 23½ Jahren bei Landreville fürs Vaterland gefalſen ist und se seiner lieben Mutter kurz im Tode nachfolgte. 1338 1 Der trauernde Vater: Josef Sauer. MANNHEIM(Rosengartenstr. 28), den 30. April 1919. Das Seelenamt ſindet am Montag, 5. Mai, morg. 7 Uhr in der Liebfrauenkirche statt. Fernſprechnetz wird neu aufgelegt. Anträge auf Aenderung der Eintragungen ſind bis ſpäteſtens 10. Mal ſchriftlich an das Telegraphenamt zu richten. 1391 laß⸗ 77 19 6 5 2 — Verſteigerung. Dienstag, den 29. April 1919, nachmittags 2 Uhr, verſteigere ich in der Ver Langerötterſtr. Nr. 52 die zum Nachlaß des Bohrers Emil Erle gehörigen nachbezeich⸗ neten Gegenſtände meiſtbietend gegen Barzahlung: 1 ſehr ſchönes Schlafzimmer: 2 kompl. Betten⸗ 1 Spiegelſchrank, 1 Waſchkommode m. Marmorplatte u. Splegelaufſatz, 2 Nachttiſche m. Marmorplatte, 2 Stühle. Ferner: 1 kompl. Bett, 1 Soſa, 1 Vertiko, 2 Schränke, 1 Pfellerkommode, mehrere Tiſche und Stühle, Bilder, kl. Vorhänge, Spiegel, 1 Waſchliſch m. Marmorpl, 1 Nähiiſch, 2 Küchenſchränke, 1 Tiſch, Stühle, Porzellan, Geſchlrr z. ſonſtiges mehr. tägl. Gebrauch und 9 1210 Georg Landſittel — un Donnerskag, 8. Mai, vorm. 10 Ahr zollen im Hofmarſtall gahier, Wagen aller Gaktungen und Schlitten öffentlich gegen Befannkmachung. gleich bare Zahlung verſte gert werden. Beſichtigung kann am Tage vorher erfolgen. Milchverſorgung. Die Kirchen und Fonds⸗ ſ. 6. Apri Am Dienstag. den 28. ds. wurden 750% Vollmilch Klechenſen ee 1970 2 055 vertein. um Miſtwoch und Donnerstag können einſchließ⸗ Todes-· Anzei 2e d 0 100 holichen 8. 9101 5 Hofmarſtall⸗Amt. 13⁰⁸ Uch der ausgegebenen Doſenmilch 100% Bollmilch verteilt ge. ee eeer, 61 i be Mannheim liegen ab heute Riedeſel Freiherr zu Eiſenbach. mmnee e ee b Oestern nacht verschied nach längerer Krankheit im Alter von 14 Tage lang zur Einſicht a wangeren Frauen erhalten für Freitag, den 2. Mal und 2 Jahren der Monteur, Herr W Gtatt Rarten 84¹⁹¹ ＋— 5 Mal 4 3 gezuckerte kondenfterte Voll..5 zum 18. Mal eee? müch zum Preiſe von— 0 0 D 0 a 12 zuläſſig. 1373 ＋ Zur Abenbe A0 EeN Friedri c Ner. Der alt-kath Kirchenvorſtand Cuci 2 Toſe enſliel f Dt. Steinwachs, Stadtipfr. Fett:— ett das Pfund zu Mk..20 für die Fett⸗ Mobert Maſtus verkaufsſtellen 550—674 am Freitag, den 2. Mai, Der Verstorbene, der nahezu 25 Jahre in unserer Fabrik tätig war, Niegzeiede s Geld t a;nat sich stets durch Fleiß und Pllichttreue ausgezeichnet; wir hedauern Verlobte Eimburger 55 Für die Milchkonſerven⸗Verkaufsſtellen dessen Hinscheiden àufrichtig und weiden ihm jederzeit ein ehrendes 281—928 am Freitag, den 2. Mal bei A. Böhmer, Andenken bewahren. 1322 2 Neuſtaòt a. ö.. Mannßheim Binnenhaſenſtraße 8, vormittags von—12 Uhr und 92 Hobhenzolleruſir. 15, 7 nachmittags von—5 Uhr. Kopfmenge: 50 Gramm MANNHIEIM, den 29. Aprfl 1919.. 1 5 ＋ zu 10 Pig. Verpackungsmaterial iſt mitzubringen. 3 7 9850—— Narte ſfeln: Für die Kartoſſelmarte 195 3 Pfund⸗ Die.„ 1755 5 e beet do de be al Mannbeimer Masckinenſfabrik e am Freiiag vormittag bei der Kartoffelſtelle 8 2, N u f 3 K Le ge eee Mohr& Federhaff. VvVon der feise zurüc Dom Sager Kahn und Nheinauer kann Saatgerſte N aur—.— 3. Mai abgeholt werden. 1932 8 Allches Lebensmittelamt C 2. 16.18— 2 U 8 e Zahnarzt Sepmeier gegen Abtrennung der Marken 28.—81 einſchl. der 5 e ee 15 See aebang gunn. Mebentge A0eenen Muartich kausend Zentner 1 7 etanntmachung vom 7. November eze ten N 5 Verkauſeſltellen. 1 Stalt besonderer Anzeige. Meblatter zom NHorgel. 5, 7 Telephon 386. 2 erzen Tn f rig littei 1 1280 gegen Abtrennung der Marke s der blanen Karte Freunden und Bekannten die traurige Mitteſtung, berd bepſen. 40, Sune 1 Kerze in den Verkaufsſtellen. daß mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwieger⸗ 10905 ne gat lae 7 8 t.„Kkliaaft nahr- N ileerkcn,—55 lt. Serpmonang vom vater und Crobvater ſaſg 5 155 Saee Habe mieh klat als 1 2855 „Oktober ezeichneten Berkaufsſtellen zum lerde, Kinder, Schale, Preiſe von.60„/ das Kilo ohne Verpackung. 1145 ‚ 8 7 124 e e prakt. Zahnarz Falls in der einen oder anderen der bekannt ge⸗ Tie le 4 72— 8 Inan⸗ e jahre are niedergelassen. pruchnahme das Gewünſchte nicht mehr zu baben jeder Landwirt s0l. Wäre, iſt die Petroleumverteilungsſtelle K 7, Zim⸗ im Alter von 62 Jahren uns plötzlich und unerwartet 3 0 6, 81 A. Wawrina Tel. 2381 mer 3, auf mündliche und telephoniſche Anfrage be⸗ elt, dieſenigen Nerkaufsſlellen, bei welchen die Ware gegen die in Gültlakeit geſetzten Marken noch bezo⸗ en werden können. anzugeben. St. 107 151010 n— das 10 5 Nea naſium, Oberrealſchu'eſſingſchule, Ellſobethſchule. Melette ule iſt fällig. 95193 Wir erſuchen, die Beträge innerhalb einer letzten Friſt von 14 Tagen zu bezahlen. Wer dieſe Friſt verſäumt, hat die geordnete Ver⸗ ſdumnisgebühr entrichten und die Zwangssdollſtreckung ine beſondere Mahnung jedes einzelnen umigen erſolgt nicht. Straßenbahn. Auf Beſchluß des Fahrperſonals ruht am 1. Mal der mte Betrſeb der Slraßenbahn in Mannheim und den ororten. Sti27 durch den Tod entrissen wurde. Mannheim(Tattersallstr.), 29. April 1919. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Margarete Maler geb. Baum Fritz Maler u. Frau. Die Beerdigung fndet am Freitag den 2. Mal, flachmittags 2½ Uhr von der Leichenhalle aus statt. B4123 geradezu verblütfen. derart ungeheure mengen hervorbringt Landwirte in Ost- und eh anfangen sollen, Virh erhalten.“ Deulschen Landwirtse VVVVTVVVTTTVTTT Fortbildungsſchulpflicht. Nach g 2 des Geſetzes vom 16. Februar 1874 ſind Knaben nach 2 Jahre und Mädchen noch 1 Jahr nach Wrer Entlaſſung aus der Voltsſchule zum eſuch der Fort⸗ Mannhelm im laufenden S emgem en nn l. lahr zu beſuchen: J alle in der Zelt pom 1. Jult 1908 bis 30. April 1905 geborenen Knaben die Knabenfortbildungsſchule, ) alle in der Zeit vom 1. Juli 1904 bis 30. Juli 1905 eborenen dchen die hauswirtſchaſtliche Mädchen⸗ ertbildungsſchule in den Schulküchen verſchiedener Schulhäuſer. Rach 8 2 desſelben Geſetzes ſind Eltern oder deren Staupertreter, Arbelte, oder Sehrherrn verpflichtet, die Jortbildungsſchulpflichtigen Kinder, Lehrlinge, Blenſt⸗ mädchen uſw. zur Teilnahme am Fortbildungsunterrichte znzumelden und ihnen die zum Beſuch desſelben er⸗ forderliche Zelt zu gewähren. Die Anmeldung hat zu 8 für die in der Altſtadt und den Stadttelten Käfer⸗⸗ tal, Waldhef Neckarau, Feudenheim und Rheinau wohnenden ben bei dem Oberlehrer der Knaben⸗ een im Schuldaus U 2, 6 täglich von —10 Uhr vormittags, Y fur die im Siadtteil Sandhofen wohnenden Knaben dei dem Oberlehrer der Schulabteilung daſelbſt. fAr die in der Altſtadt und den Vororten wohnenden bel dem Oberlehrer der zuſtändigen biellungen täglich von—12 Uhr. Zu⸗ Widerhandlungen werden mit Geldbuße bis zu 0 Mark beſtraft(Abſ. 2 desſelben). 1—＋ ſchulpflichtige Dienſtmädchen, Vehrlinge uſw. Nackſicht darauf, ob dieſelben ſchon in ein ſeſtes Lehr⸗ oder auswärts kommen, ſind ſofort anzumelden, ohne Danksagun Stecklinge Nk. 12.—. 9. Aufträge werden der Für die herzliche Ieilnahme an dem uns so schwer detroffenen Verluste unserer lieben Tochter und Schwester, Diakonisse Rulca Schloer sowie für die Kranz- und Blumenspenden sagen wir alley lieben Ver- vorhandene Pflanzm. hergibt. dieses Angebot bis 6 Erfurt. MANNHEIM GBöckstr. 10), den 29. April 1919. B4236 Familje Jjoh, Schloer. Paradiesblumenrasen Weißkohl— Speisekür e 193 WEpheulrn empfiehlt zum 1. NMal 6 12 Tabak, um zelbst Tab Dleses ganze Samen- 30 Pakete Samen Mk. Das Doppelsorument pakete Samen M..— sondern nut in diesem ervt geliefert werden. suchsstück mit Comirey an- pilanzen. Die Eriräge werden Steht wie vor einem Wunder. Es hat wohl noch nie eine Fulterpflanze exle tiert, Fuiter- „Was hätten wir“, berichten die reussen„jetzi mit unserem wir keine Comtreß gehabt hätten. 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Stoek. 6⁰0 biese Sorti- probemeiſe aufgenommen ſind oder ſich nur vorüber⸗ gae e a oder nur verſuchsweiſe oder gehend(auf Beſuch) hier aufhalten. Dieſenigen foridüldungsſchulpflichigen Knaben, welche die Gewerbeſchule oder die ben ſich beim Rektorat ule zu melden. Weite der Zeit vom 1. Juli 1 Handelsſchuͤle beſuchen wollen, der Gewerbe⸗ bezw. Handels⸗ in bemerken wir, daß auch die bis 30. April 1905 geborenen Handelsſchmerinnen zum Beſuch der een St 154 9. eu Jolksſchulretorat. Stadt werden sorglältig ausgeführt. 2 la. Leinen- 2 3. Kunsprecher 1240 E2 Betanntmachung. kuchsache Vornehme Handpflege listi— f 28 4. el c gepetget g, g Waree die ged., Ae n kr leseie Le ektacl bssbaleeimriehlung Wickelgamaschen eta9eg, leleedt. Berlin tanlsuss en Sonnſagen landwirtſchaſtliche- und Garten⸗Arbeit B7l e! uit Nupferwandofen und 8 olthau WItt ma empſlehlt sich für in u. ausser dem Hause. 2 len. 364 28 beſſ. Herk. w. zur ſorgf. 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2 Mittwoch, 80. April 1919. Maunheimer General-Anzeiger. Nr. 197. 5. Seite. 70— N An die Mite kMannheimsf und Umgebung. — sehlossen wir, denselben mizufeiern und ver- langen Solidarität. Die Geschüſte sind deshalb geschlossen zu halten und nachmittags ½3 Uhr 5 im Schloshol, bei schlechtem Wetter im Fried- 850 richspark sich vollzählig einzufinden. 1336 55 Die Arbeitsgemeinsckaft. 9 e e8 [Weignähschule gründlichste Ausbildung Zuschneiden, Hand- und Maschinennähen, Flicken,— Eintriu jedelzeit. Massanfertigung Herten-, Damen- und Kinderwsche, komplet- ter Aussleuein in gediegenster Ausführung Jun busch Nachdem von der Reichsregierung der I. Ma. 3 als Nationalleiertag proklamiert wurde, be- P= 8 55 Das Meueſte ODamen- Maòͤchen· und Ainooͤerhũten Celenon jbu9 Aus ſlellung in ᷣ Gqhaufenſleru kauſen Gie vreiswert ſtets bùei Hugo qimmern 2 2, 9 Aunſtſtraße N2, 9 NAmarbeiten ſahnellſlens moderu garuierlen 818 Celxyhon 1609 10 1 a Ferkäufſh! 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8. Seite. Nr. 197. Nalional-Theafler Mittwoch, den 30. Ayril 1919. 42. Vorſtellung im Abonnement C Torquato Tasso Amfang 7 Uhr. Kleine Preiſe. Ende 9% Uhr. Künstlertheater„Apollo“ Heute Mittwoeh abends 7 Uhr: Abschiedsverstellung: 18⁰⁰0 Ehrenadend für den stellv. Direkior Emil Reinfurth Die Fahrt ins Glück Donnerstag, den I. HMai Geschlossen. ünstlertheater„Apollo“. Freitag, den 2. Mai, abends 7½% Uhr: AULL Sommer- variste Spielzei Hermann Strebel, Humorist Reinhard& Sohn, Equilibristen Assad, der Dünnemacher Brucks& Brueks, komischer Radfahrer Rubinl, Experimentator Zwel Bennos, die urkomischen Akrobaten und das ũbrige Programm. S80 Ninmoch, 30. April— Kasinosaal Lieder-Abene Vallher Kirchhoff Schumann— Beethoven W N Schmalstich— Wolf. lartenausgabe; Mannheimer 8 7 Im Versammlungssaal des Rosengarten Mittwoch, den 30. April, ½8 Uhr Oeffentlicher Vortrag Dr. med. H. J. Oberdoerffer Schloss Rneinburg Die Sexualreform Oesundheits- u. Verjüngungslehre.— Innere Wiedergeburt des einzelnen und der Oesamtheit.— Ueberwindung von allen ererbten und erworbenen Krankheiten. Vererbungs- lehre.— Unter dem Banne der Sinnlichkeit und deren Bemeisterung. Von der Mitbestimmung der Geschlechter dei der und die vorgeburtliche Erziehung. Neue Menschen; deutsche Zukunſt. Nach den Vorträgen Fragebeantwortung. Karten Mk..—,.— im Mannheimer Musikhaus, P 55 5 und an der Abendkasse. Aaantelner Laaaanaband 1. Kabarett Rumpelmayer Täglich 4 Uhr-Tee mit Unterhaltung durch Rabareti-Kunstler Mttwoch, 30. April 1919 881 Abschiedsabend ter Künsfler des Apri-Programm Kasse neröfnanmg 7 Uur. Beginn 8 Unr. 5 Sonntag, 4. Mai, nachm. 3½ Uhr, im Musensaal des Rosengartens: Große öffentliche FPfflen-Weianmlng „Jie fau in Dieast der demeinde.“ Eintrittskarten zu 20 Pig., die zugleich zum freiem Eintritt in den Rosengarten berechtigen, sind zu haben: ia der Geschäftsstelle des Hausfrauenbuudes. 3, 6, in Verkehrsvereln und im Mannheimer Musikhaus. 1282 Basengarten-Mannhelm-—Nbelungensaal. z Senntag, den 4. Mat 1010, abends ½ 8 Uhe⸗ Heiterer Wiener Abend Mitwirkende: Elisabeth Valentin Kathe Rönig Konzertſdngerin aus Wien dum Künſtlertheater Sopran) Dperetten · Soubreute) Rudolf Roitner Ernst Vogler Tenor) dom Künftlerhemer Npoo ¶Tenor⸗Buffo) Die vorstärkte Kapelle des Grenadier-flegiments 110 Dirigent der—3 und Muſiknummern: Kapellmeiſter HRobert Hernriled. Sti05 Lieder, Duette und Quartette aus den Operetten: Die Fledermaus Wiener Bint Bruder Strau⸗ binger Brüderlein fein/ Der ſiebe Anguſtia Der Vogelhändier Das Dreimäderſhaus Originnal Wiener Lieder Erstaufführung in Alt- Wiener Tracht Im Prater blühn wieder die Baume von Nob. Stolz ing ſein von Ralph Benatzen geſungen von Frl. Elisabeth Valentin(Wien Original Wiener Duette a) So küßt nur eine Wienerin von Edmund Eysler b) Heute Nacht, wenn die Sternlein— von ert Stolz beſungen non Frl. Elisabeth Valentin(Wien) und Herrn Vogler. Beſtuhlung— Ohne Wirtſchaftsbeirleb— Kaſſeneröffnun 55 Ich niuß wieder eirmmal in Grin — Anfang 7. Preiſe: Numerierte Plätze Parkett 1. 880 Empote 1. Reihe 2 M. Parkett 2. Abt. Empore 2. Reihe und Sänulengang.50., alle 8 nicht aumerierten Plätze 80 Pfg.— Vorvertauf an der Tages⸗ kaſſe im Roſengarten täglich von 11—1 und—6 Uhr. Casinosaal, Montag, 12. Mai, ½8 Ulhr Bach.Abend Hi eeeeeeee Nanmbefm Klavier: Arno Landmaan, Mannbeim Oesang: Jane Freund-Nauen Strelch-Orehester: Otehestor-Miigiieder vonn Nationaltheater. Ooldberg Variattonen fur 2 Mavwiere, Gesünge. Ronreri-mol für 2 Klaviere mit Streichorchester. Karten.—,—,.—, 2— im Mannheimer Mueikbans P 7, 14a und Heckel, O, 10 8 Kaffee Stern. Täglich nachmittags uud abends Efsiklassige Künstler-Tonzerte z i gelbe — Nur noch 2 Tage? 25 Eine Tragüdie der Menschheit in 6 Akten u. a.§ 218 Verbrechen J gegen das keimende Leben. 50 Voranseige ab Freitag, 2. Hal: nach dem Roman von 131⁶6 Mans Meinz Ewers. Kammer- Tiontspieſe; K 15 2, 6 Tel. 987 8— e — 5 —maundeimer deeebertebee e(Mirtag-Ausgade.) Mannheimer Hausfrauenbund den 6. Mai 1919, nachm. ½6 Uhr, im kleinen Saale der„Harmonie“ III. ordentliche Anallederversammlung. Tagesordnung: J. a) Jahresbericht d) Kaſſenbericht e) Bericht der Reviſorinnen u. Entlaſtung führerin d) Entlaſtung d.— e) Wahl der Revlſorinnen und Vorſtandswahl I. Neue Aufgaben d. Vereins. Donnetstag nachm. 3 Uhr: V. f..-Platz. V. i..— Käfertal (Aga-Bez.—. I. Stelle ez 19) 1389 halb 2 Uhr: LILui— in-n Aebuag Masz wache! 6. u. 10. Mal Baden-Badener Geldlose à Hk. 1— 1 Stuck Mk. 10.—) Bayerische Invaliden ſieldlose à Mk..— d1 Stück Mxk. 20.—) Perte u. Iiste Lofterie 45 Fl. Ais Bacnahme 39 Pl. tere m. 5644 eigene I. 4. n 3479 fleldgavinne Mk. na 2165 Selegrwinne Mx. Hauptgewinne Mk. 30000 10000 lUufterte-Uaneralagentur Hofim Henberper Mannheim 5 6, 1 u E3, 17 u¹ Schwetzingerstr. 24 Stürmer, D 1, 1 Hoffmann, H 1, 1 R4, 10 Sehmitt F2, 1 —— Denlnteuerteade eine Freude füͤr jeden Raucher. elcneundlennsufl. R. Armbruster E 1, 13—14 Tel. 3358. olal Jechlosz Munbautn Badenweiler wieder eröfrnei. böschäftsgröffnung u. Empfehlung. Fr d Behannt wie der verehrl. 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MHitalieder-Versammlune am Freitag, 2. Mal, abends 8 Uhr im„Gronen fFeis“, Seckenheimerstraße 72. 1. Die Gemeinden im neuen Deutschland. Herr Chefredakteur Scheel. 2. Die Frauen und die Gemeindepolitik. Frl. Wissler. 3. Bespreckung der Wahlarbeit am 18. Mai. Mitglieder und Freunde sind ergebenst eingeladen. W 2 SDDD 8 Deufsche liberale Volkspartei Mannheim Geschäſtsstelle C3, 21/22 Fernsprecher 6045 Politisches Seminar. Iittwoch, den 30. April, nachmittags 8½ Uhr in der Oeschäftsstelle C 3, 2½2(Cale Oper) 1312 N Vortrag Herrn Direktor Dr. Paul Wittsack Haunheim über: f Die Energiebewirtschaftung durch das Reich. N Das fteichskohlengesetz. N Unsere Mltglieder und Freunde sind herzllchst eingelader. Der Vorstand. SD e 445 Geschãſts-Empfehlung. NMeiner werten Rundschaſt und der verehri. Einwohnerschaft Mann- helms rur gell. Renntnisnahme, dass ich das bisher von meinem verst. Ee 0 Hertn Mugo Schwarts, zeit Uber 20 Jahres innegehabte B 4227 Tupndeen LInahkengerd mit Hilſe meiues Scirwagers, Henn Heinrich Keller, hier, in un- veründerter Weise und unter der gleichen Firma weiterführen werde und bitte ich, das meinem verat. Manne entgegengebrachte Wohhwollen und Vertrauen auch auf mich gütigst Ubertragen zu wollen. — M vorzügücher Hochachtung! Frau Hugo Schwartz Wwe. Tel. 604. Hannheim L 3, 3 b. ieeeeeeeeeeen aahhe ſühchene — 12 — Mein Büro befindet sidh ab I. Mai 1919 —5 mit demjenigen der Mannheimer Rohlen- — handels · Gesellsdiaſt im Laden des Hauses 8 85 E 7. 1. J. K. Wiederhold, Aublahnunms Telephon 616 bisher Luisenring 37. 1188 eheebegwcne Institut für Röntgen-, Madium-) und Finsenbehandlung 5 insbeſondere zur Bekämpfung der Oberflächen ⸗(Euyus) · und Tiefſen--⸗ kuberkuloſe, der Drüſenſchwellungen, 13 Hauterkrank⸗ ungen, maucher qrauenleiden, ſowie der bõsartigen Geſchwülſie. Die Röntgen-Tlefenbeſtrahlung darf nach dem heutlgen Snd der LadTeTDraL e ni de Lch Augemeln ver. Preiieſen Alieren Nö⸗ Apparalſyſtemen, mit denen eine genügende Tieſenwirkung 745 nicht nur 13 erzlelt, ſa ſogar Schaden verurſacht werden kann(Retzdoſis), ſond durch die moderne Intenſin romapparatur erfolgen. Dr. med. J. Wetterer Hanmhelm 0 2, 1 Telephon 6747. Spezialarzt für Hautleſden und — 0—— E32 Innenausbau einſacher u. vornehmer Wohnrãume „ Werzelmeser pol. Helsera. Eichen sd lech, nack eigenen und gegebenen Entwürſen. Antike Möbel und Runstgegenstände . u Fr. Rœtter 1¹⁰2 Werkstätten fſür Wohnungseinrichtungen. Eleker. Haltesbelle, Linze 6. Apollo- 801 ö . 28 4