be e er g ben Brt, b. beee Badiſche Neueſte Nachrichten in Maunheim. Draht⸗ör.: Generalefinzeiger Maunbeim. — 8 12 7940—7946. 9 Ga Jemer G r 0 erdl⸗ er G. Eeelente R. 1890 Karlsru Verſailler Eindrücke. (Von unſerem S⸗Sonderberichterſtatter.) En politiſch Lied, ein garſtig Lied.— Es wird in allen donarten geſungen hier in Verſailles. Im Hotel Vatel, wo e Vertreter der Preſſe hauſen und im Hotel des Reſervoires, o die Delegierten wohnen und arbeiten. Denn es wird karbeitet. Unter der ſcheinbaren Ruhe und Untätigkeit ver⸗ Argt ſich reges Leben. Die Kommiſſionen von Sachverſtän⸗ en, die die eigentliche Delegation begleiten, bereiten ihre Aten vor und einigen ſich über die Taktik, die ſie in den erhandlungen mit den Feinden einzuſchlagen haben werden. Line Taktik der Abwehr, der Verteidigung; denn es wird An⸗ griſfe geben. Dieſe Angriffe werden ſic wenn wir erſt iuſeren Standpunkt in unſern Gegenvorſchlägen näher begründet haben, gegen 5 Wirtſchaft richten, gegen unſere dinanzen, gegen die Wiederherſtellung unſerer Wehrmacht, geren wir ſo dringend bedürfen ſchon um die innere Ruhe im Lunde aufrecht zu erhalten. Sie werden das Ziel haben, uns 1 immer zu ſchwächen und zu ſchädigen, uns mit der mora⸗ ſchen Schuld am Kriege auch die Laſten aller Beleiligten auf⸗ ürden. Wahrlich die Aufgabe des Grafen Brockdorff⸗ 9 ußan wird nicht nur in techniſcher Hinſicht— und die liierten verſtehen es ja meiſterhaft, ihren Gegner gleich von ein in eine ungünſtige Poſition zu ſetzen—, ſondern zuch in ſachlicher Hinſicht unendlich ſchwer und undankbar in. Man raunt und flüſtert in den Couloirs der Hotels von kuſern Gegengründen, aber man iſt ſich bewußt, daß es ſich u dieſem ſchweren diplomatiſchen Kampf um kein Fechter⸗ kunſtſtück mit dem Florett handeln wird, ſondern daß hier das Bewußtſein, das Daſeinsrecht eines 70 Millionen Bolkes zu verteidigen, welches man in Ketten geſchloſſen und 10 Dumpfheit eines beſchränkten Lebenskreiſes zu jahrzehnte anger Sklavenarbeit für die Welt verurteilen will, die mora⸗ liche Kraft dazu geben kann. die Mit der Tatſache des Austauſches der Vollmacht war 0 Gleichberechtigung der Unterhändler gegeben. Graf Brock⸗ arff⸗Rantzau hat dieſe Gleichberechtigung in ſeinen diploma⸗ 85 ſchen Handlungen mehrfach betont und die Alliierten haben dies ohne Widerſpruch hingenommen. Einmal, als er die Alliierten darauf aufmerkſam machte, daß wir die Prüfungen r Vollmachten beendet hätten und dann als er die Anfrage wegen des Termins der Uebergabe des Vertrages ſtellte. Die Knton Grieſer. Drud und Derlag: Druckerei Dr. m. er fimt Mannheim Wirkung ſeines Vorgehens iſt auch nicht ausgeblieben; der Lertrag wurde eher überreicht, als man es in den politiſchen eiſen der Entente erwartet hatte. Wir glauben, die Hoff⸗ Fung ausſprechen zu können, daß wir, wenn das deutſche Volk einmütig in der Ablehn ung der vorgeſchlagenen Bedin⸗ fungen zuſammenſteht, doch noch erhebliche Aenderungen dardt unſere Gegenvorſchläge zuſtande bringen werden, denn ber brauchen wir uns nicht zu täuſchen, auf die Nicht⸗ zuterzeichnung des Vertrages iſt man in Paris nicht gefaßt. Gweifellos wird die Entente unſere Gegenvorſchläge aufs ge⸗ 8 ſeheſte prüfen, ſie dürfte auch ihre eigene Stellungnahme, die ſcch wohl im weſentlichſten auf die Berichte der in Polen und in den verſchiedenen Gebieten herumgereiſten Kommiſſionen det, in mündlicher Verhandlung eingehend darlegen. 3 Die Hufeiſentafel im Speiſeſaal des Trianon-Hotels, an beiden Schmalſeiten Lord George, Clemenceau, Wilſon 0 deutſchen Delegierten gegenüber ſaßen, während an den ingsſeiten die übrigen Delegierten und die der anderen Staaten as nahmen, wird noch manche Debatte ſehen. Möglich, die Oeffentlichkeit von dem Wortlaut der Verhandlungen nie etwas erfährt. Eine kalte fremde Pracht ſtarrt von Saal günden. Durch die vielen Fenſter und Balkontren des Fanles ſtrömt die kalte Luft des endlich erwachten Frühlings. alt iſt die Stimmung, kalt die öde Pracht dieſer amerikaniſch⸗ 8 kvollen Karawanſerei. Mich fröſtelt. Ich verlaſſe das gaſtliche Gaſthaus, in deſſen Räumen der Haß des Siegers muert— Hier wurden, es war nämlich früher das Quartier 1 alliierten oberſten Kriegsrates, die letzten Angriffs⸗ mürb gegen unſere geſchwächte, durch Hunger und Not zer⸗ Bedbte Armee vor einem Jahre geſchmiedet, hier ein Teil der Dentigungen aufgeſtellt, unter denen die nächſten Generationen iſchlands ſeufzen. Hier wurde der Vertrag überreicht, der ſere Niederlage letzte Folgerungen zieht. die e Draußen im Park jubeln die Amſeln, flöten Schlotare Durch die Bäume leuchtet die weiße Maſſe des 90 loſſes, in dem vor faſt 50 Jahren Deutſchlands Einheit wochaffen wurde. Heute ſchließt uns ein Holzgitter aus. Ich ſi ude mich nach rechts, ſchlendere durch herrliche Alleen rie⸗ 1 Kaſtanien, vorüber au großen Birken, die ſchon im ſaf⸗ Aaten Grün des Vorſommers leuchten nach Trianon d Luſſccher zwei— das große und das kleine— ehemals et chlöſſer der Könige, jetzt Muſeen(das Trianon⸗ Place⸗ 0 von dem ſo viel die Rede iſt, hat nur den Namen zel entlehnt), eine freudige Symphonie in roſa, dieſes ſpuez udn, das das Modell war für Friedrich des Großen Sans⸗ * Die Sonne malt graue Tupfen auf den roſa Marmor, Aaeſte durch die Kaſtanien lugt. Die Waſſerkünſte ftehen ſeit güttg ausbruch ſtill und die grazidſen Nymphen und Meer⸗ atite; die verſchnörkelten Ungeheuer und barock ſtiliſierten Par en Gottheiten ſind mit Moos bedeckt. Trauliche feuchte uge kruhe im Park des Trianon, der durch Mauern von dem hodllichen Schloßgarten von Verſailles getrennt iſt, blügt ein der un in flammender Pracht. Magnolien von der Größe Vünn mittleren Linde leuchten in blendendem Roſaweiß in die knnen uuftz dahinter ſtehen ein paar rieſige Schwarzwald⸗ in duſterer Würde. an dem See, auf dem in koketter Ruhe ein Schwan negt ſtil und verlaſſen das„Ramean“, in dem die Amtliches Verkcündigungsblatt königliche Schäferin Rückkehrt zur Natur ſpielte. Tiefe Ein⸗ ſamkeit des Früblingsmorgens, dem noch die koſende Wärme des vollen Sommers fehlt! Wie herrlich ſind dieſe Gärten, wie läßt ſichs hier träumen und ſchwärmen. Vergißt alles was war und was iſt, kann ſich wieder frei, glückich und ſtark fühlen.... Durch die ſpröde klare Luft klingt das Bim⸗ meln einer Glocke, das Signal der Gegenwart, es ruft zu einer Sitzung. Verrauſcht iſt alles Träumen und der Schrecken ſteht wieder vor uns. Die entſetzensſchwere Gegenwart und das faſt noch ſchlimmer Kommende, das uns hier erwartet. So ſchwanken wir hier in Verſailles hin und her von der uns faſt unwirklich dünkenden Schönheit des Ortes umgaukelt, Träume, aus denen wir nach kurzen Augenblicken immer wie⸗ der jäh aufgeſchreckt werden. Die in der Heimat werden das uns ſchwer nachfühlen können. Sie haben das Elend ſtünd⸗ lich vor Augen und kennen nichts anderes. Wir aber hier müſſen 885 ſtaunen, dürfen genießen— wenn es auch nur wenig iſt— und ſind doch nur ein trüber Gaſt und Fremd⸗ ling in einem fernen Lande, unter einer glücklicheren Sonne. Undurchführbar. Scheidemanns Erklärungen vor der Nationalverſammlung [J Verlin, 12. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Reichsminiſterium iſt heute um 11 Uhr vormittags wie⸗ der zuſammengetreten. Zur Beratung ſtand ebenſo wie in den letzten Sitzungen die den Alliierten zu machenden deut⸗ ſchen Gegenvorſchläge. Die„praktiſchen“ Fragen und Bemer⸗ kungen, die heute von der deutſchen Delegation in Verſailles Clemenceau übermittelt werden, die auf die Gebietsabtretun⸗ gen ſich beziehen, ſind nicht von„grundlegender Bedeutung“, ſon dern haben mehr den Charakter von erläuternden, aufklärenden Mitteilungen. Poſitive Gegenvorſchläge ſind bisher der En⸗ tente noch nicht bekannt gegeben worden. Cs iſt auch nicht zu erwarten, daß Miniſterpräſident Scheidemann in ſeiner heutigen Rede vor der Nationalverſammlung weſentliches über den Inhalt unſerer Gegenvorſchläge ſagen wird. Der Ge⸗ dankengang der heutigen Rede wird ungefähr der gleiche ſein, wie jener der Rede vor dem Friedensausſchuß. Die Refierung wird es vermeiden, ſich am Beginne der Verhandlungen auf ein Ja oder Nein feſtzulegen. Doch nimmt man an, daß Scheide⸗ mann heute ſchärfer als im Friedensausſchuß die Unmöglich⸗ keit und Undurchführbarkeit der Friedensbedingungen, ſo wie ſie im Entwurfe der Alliierten geſtellt ſind, darlegen wird. Die leidenſchaftlichen Proteſtkundgebungen aus dem ganzen Reiche werden auf die Tonart, die Scheidemann heute an⸗ ſchlagen wird, nicht ohne Einfluß bleiben. Landsberg und Giesberts in Berlin. U vVerlin, 12. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Miniſter Landsberg und Giesberts werden auf einen Veſchluß der ſechs Hauptdelegierten heute Abend nach Berlin fahren, um hier Fühlung mit dem Kabinett zu nehmen. D◻JBerlin, 12. Mai.(Von unſ. Berliner Bürv.) Die Mitteilung, daß Herr von Payer dem Miniſterpräſident Scheidemann erklärt hätte, daß im Falle der Unterzeich⸗ nung des Friedensvertrages die Demokratiſche und das Zeutrum aus dem Kabinett zurücktreten würden, trifft, wie uns an zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, nicht zu. J Verlin, 12. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Abreiſe des Generals von Seeckt und des Kommodore Heinrichs von Verſailles hat ſich verzögert. General von Seeckt trifft Mittwoch Abend hier ein. [OIY Berlin, 12. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Die hier weilenden Sachverſtändigen der Friedensdelegation — von 40 Herren ſind wirklich nur 11 nach Verſailles ge⸗ gangen— haben nunmehr fünf Arbeitsausſchüſſe ſich ge⸗ bildet, die die einzelnen Teile der Antwort bearbeiten. Es wurden eine politiſche, eine militäriſche, eine wirtſchaftliche, eine finanzielle, eine ſoziale und eine rechtspolitiſche Gruppe gebildet. o00 München, 12. Mai.(Priv.⸗Tel.) Wie aus Ba m⸗ berg gemeldet wird, tritt am Donnerstag, den 15. Mai vor⸗ mittags im Kaiſerſaal der Reſidenz zu Bamberg der Land⸗ tag zu einer kurzen Beratung zuſammen. Der einzige Punkt der Tagesordnung lautet: Die Friede nsbedingungen. Wilhelm II. [O Berlin, 12, Mai(Von unſerem Berliner Büro). Die Meldung, daß Holland der Auslieferung Kaiſer Wilhelms ugeſtimmt habe, entbehrt, wie uns mitgeteilt wird, jeder Aakerlage. Die Alliierten ſind bisher überhaupt nicht an die holländiſche Regierung mit einem ſolchen Erſuchen heran⸗ getreten. Haag, 12. Mai.(WB.) Das Korreſpondenzbüro er⸗ fährt, daß der Bericht der National Rews, nach welchem der deutſche Kaiſer ausgeliefert werden ſolle, vollkommen aus der Luft gegriffen ſei. Die holländiſche Regierung vernahm allein aus den Beitungen, daß der Kaiſer ausgeliefert werden ſolle, empfing jedoch keinerlei offiziellen Bericht. Es iſt dies jetzt nur eine Frage zwiſchen der Entente und der deutſchen Re⸗ gierung. Oberſchleſiens Appell an Wilſon. Oppeln, 11. Mai(W..). Die freie Vereinigung zum Schutze Oberſchleſiens ſandte folgendes Telegramm an Wilſon: Herr Präſident! Durch unſere Gaue brauſt der Aufſchrei von Millionen gemarterter Herzen. Iſt das die Gerechtigkeit, die man uns verſprochen, daß man unſer deutſches Land, das ſeit ſiebenhundert Jahren keine Gemeinſchaft mit Polen hat, wieder in die Unkultur zurückttoßen will? Von Deutſchland haben wie bisher gehabt: Wirtſchaft, Kultur und Geſchichte: Wir Angeigenpreiſe: Die 1 Geſellſchaften ö5 51 Reflamen M. 2 50. Aunahmeſchluß: Mittagbiatt vormitt. mittags ½ Uhr. 1 Ver übernommen. 64 N 242 f im Maunhbeim und Umgebung monallich m. 20 mit u g Poſtbezug: Viertelſ. Hf..42 einſchl Inſtellungsgebühr. Bei der poſt adgehelt MR. 8. 70. Einzel⸗Nr. 10 in ternationale ſozialiſtiſche Ausſchuß ſetzte znòachmittag und heute vormittag ſeine Arbeiten aufs eifrigſte palt. Kolonetzetle 50 Pf., Finau⸗Anzeigen und Kinzeigen von Verſicherungs⸗ ½Uhr, Abendblatt nacd⸗ r Anzeigen an benmmten Tagen, Stellen und Rus gaben wird heine deutſch 5 polniſch Oberſchleſier wir fühlen uns ſchleſiſch im Einvernehmen mit dem deutſchen Reich. Will man uns vernichten, dann kann man es ganz offen bekennen, ſpricht man aber von Gerechtigkeit, Herr Präſident, dann verlangen wir wahrhafte Gerechtigkeit. Im Vertrauen auf Ihre Gerechtig⸗ keit, Herr Präſident, erheben über eine Million Oberſchleſier, die ſich in der freien Vereinigung zum Schutze Oberſchleſiens zuſammengeſchloſſen haben, nochmals die Stimme. Wir ver⸗ langen, daß wir ſelbſt gehört werden, wir beſtehen auf unſerem Selbſtbeſtimmungsrecht. Bekommen wir nicht unſer Recht, dann greifen wir zur Selbſthilfe. Die Schuld fällt dann auf Sie, die Sie uns zu dieſem Verzweiflungskampf getrieben haben. Im Namen einer Million Oberſchleſier: Freie Vereinigung zum Schutze Oberſchleſiens, Oppeln. Dänemarks Einſpruch gegen die Volksaſtimmung in Süd⸗Schleswig. [I] Berlin, 12. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Der„Populaire“ ſchreibt: Die Beſchlüſſe der Friedenskonferenz werden durch Dänemarks Einſpruch gegen eine Volks⸗ abſtimmung in Süd⸗Schleswig gekennzeichnet, da dort nur Deutſche wohnen und Dänemark überhaupt keinen Anſpruch auf dieſes Gebiet erhoben habe. Vorarlberg und die Schweiz. Bregenz, 12. Mai.(WB.) Korr.⸗Büro. Bei der heu⸗ tigen Volksabſtimmung über die Frage, ob die Landesregie⸗ rung in Vorarlberg mit Bern Verhandlungen über den An⸗ ſchluß des Landes an die Schw iz einleiten ſolle oder nicht, wurden nach den bisher eingegangenen Abſtimmungsergebniſſen achtzig Prozent Stimmen mit Ja und zwanzig mit Nein ab⸗ gegeben. Blul und Juneigung. Wilſon hat in ſeiner amtlichen Erklärung über das adria⸗ tiſche Problem, die er am 23. April 1919 gegen Italiens Anſprüche auf Fiume erlaſſen hat, den Italiern zum Troſt geſagt:„Amerika iſt Italiens Freund. Sein Volk zählt Mil⸗ lionen von Einwohnern, die aus den ſchönen Gegenden Italiens kommen. Es iſt an das italieniſche Volk durch Blut und Zuneigung gekettet. Solche Feſſeln können niemals zerbrochen werden.“ Was den Italienern recht iſt, ſollte den Deutſchen billig ſein. Die amerikaniſche Zuneigung müſſen wir den Italinern als beſondere Gunſt laſſen. Ueber die Ge⸗ ſchmäcker darf man nicht ſtreiten. Die Liebe iſt eine freie Gabe, und Liebe macht blind. Aber die Feſſel des Blutes ſollte die Amerikaner eher auf die deutſche Seite ziehen als auf die italieniſche. Denn aus Deutſchland waren von 1821 bis 1897(nach dem Gothaiſchen Hofkalender) 5044775 Per⸗ ſonen eingewandert, aus Italien nur 821751. In neuerer Zeit hat die deutſche Einwanderung nachgelaſſen, die italie⸗ niſche zugenommen, aber nach der letzen Zählung noch waren unter den Fremden, d. h. die nicht als Amerikaner gezählt wurden, 2501333 im Deutſchen Reich, 1343 125 in Italien geboren. Jedes Kind weiß, daß die Deutſchen und die Nach⸗ kommen von Deutſchen in den Vereinigten Staaten nach den Briten und ihren Nachkommen den ſtärkſten Anteil an der Ge⸗ ſamtbevölkerung haben. So ſtehen den 2,5 Millionen gebo⸗ rener Deutſcher nur 25573 534 Fremde gegenüber, die in England, Schottland, Wales und Irland geboren find. Demnach ſollte Amerika viel eher Deutſchlands Freund ſein als Italiens. Aber wer auf Wilſons Grundſätze vertaut, der hat auf Sand gebaut. Mh. Wilſon der unverbrüchliche Freund der Entente. Verſailles, 11. Mai.(W..) Die Pariſer Ausgabe des New⸗Nork Herald meldet: Eine Verſammlung, der mehrere Mitglieder der chineſiſchen Friedensdelegation in Paris, ſewie der chineſiſche Geſandte in Paris beiwohnten, proteſtierte geſtern gegen die Annektierung Kinut ſchaus durch Japan. Es wurde beſchloſſen, an den amerikaniſchen Senat zu appellieren. Laut„Information“ erklärte der Sekretär Wilſons, der Präſident ſei entſchloſſen, Europa vor Unterzeichnung des Friedens nicht zu verlaſſen, da er nicht wolle, daß Deutſch⸗ land ſeine Abreiſe benutze, um unzuläſſige Kontroperſen zu ver⸗ längern. Die Deutſchen dürften ſich über die Abſichten Wilſons nicht täuſchen. Wilſon bleibe der unverbrüch⸗ liche Freund der Entente, beſonders Frankreichs. Ge⸗ wiſſe Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen ihm und den Mit⸗ gliedern des Zehnerrates hätten die Beziehungen zwiſchen den 1 Staaten und den Alliierten in nichts ändern nnen. Man werde den Beweis hierfür in der Botſchaft finden, welche Wilſon vorausſichtlich am 30. Mai an eahn⸗ toner Kongreß richten wird, in der er die Notwendigkeit ent⸗ wickeln werde, die internationale Politik intakt zu halten. Der Sekretär glaubt, daß Wilſon Europa zwiſchen dem 8. Juni und dem 15. Juni wird verlaſſen können. Einſpruch gegen den inpetlalsmus der Enlenle⸗ 7 1 Ek. Die Entente⸗Sozialiſten und der Gewaltfrieden. Verſailles, 12. Mai.(WB.)„Populaire- meldet: Der geſtern fort. Er prüfte die Friedensvertragsbeſtimmungen eingehend und erörterte die Ausarbeitung einer Kundgebung, deren Abfaſſung einem Unterausſchuß, beſtehend aus Ramſay Mac⸗ donald, Stuart Bunning und Renaudel, übertragen wurde. Ein Unterausſchuß, beſtehend aus Henderſon, Huysnans uud Longuet, wurde beauftragt, neue Satzungen der Internationale in allen Einzelheiten auszuarbeiten. Es wurde beſchloſſen, eine möglichſt baldige Unterrebung mit dem Vie rerra, ——— — 2. Seſte. Nr. 216. Manunheimer General-Auzeiger. Abend· Ausgabe.) Montag, den 12. Mai 1919. zu fordern. Der Ausſchuß erörterte ferner die Entſendung einer Abordnung nach Deutſchland, Italien und der Schweiz. Der ſozialiſtiſche Seineverband prüft heute 2 mittag in einer eigens zuſammenberufenen Generalverſamailung die durch die Verſailler Präliminarien aufgeworfene beklem⸗ mende Friedensfrage. Es wird beabſichtigt, gegen den Impe⸗ rialismus der Ententeländer Einſpruch zu erheben und Richt⸗ linien für ein Vorgehen aufzuſtellen. Der„Populaire“ ſchreibt, die Entente wolle, wie aus Clemenceaus Antworten hervorgehe, keinerlei Freiheit in der Erörterung der grundſätzlichen Bedingungen zulaſſen. DieHaltung der Entenke ſcheine noch gewalttätiger als die Deutſchlands in Breſt Litowsk, wo man wenigſtens in gewiſſen Punkten den erdrückten Ruſſen einen Schein von Diskuſſionsfreiheit ließ. Derſelbe Baum bringt immer dieſelben Früchte hervor. Das devolutionäre Nußland habe die erſte Gelegenheit* um den aufgezwungenen Gewaltfrieden abzuſchütteln. Der „Populaire“ ſchließt: Deutſchland wird dem Beiſpiel folgen, und wir werden zuſtimmen. Trölſtra gegen die Friedensbedingungen. Amſterdam, 12. Mai.(W. B) Der„Telegraaf“ mel⸗ det: Trölſtra hielt in einer Verſammlung der dortigen demo⸗ kratiſchen Arbeiterpartei eine Rede, in der er mit zug auf die ſogenannten Friedeusbedingungen ſagte, die Vertreter des deutſchen Volkes hätten vollkommen recht, wenn ſie zu den ihnen in Paris übergebenen Bedingungen ſagten, daß dieſer Friede den Tod des deutſchen Volkes bedeute. Trölſtra erklärte, dieſer Friede dürfe nicht ugelaſſen werben. Er bedeute eine Kataſtropſhe nicht allein für Doutſch⸗ land, ſondern für die geſamte Menſchheit. Er ſei ei ne Ver⸗ nichtung jeder Hoffnung auf eine allgemeine Abrilſtung und eine Vorbereitung für die Zeit, in der alle Völker gezwungen werden, jedes Jahr furchtbare Laſten des Militarizmus zu tragen. Der Völkerbund ſei in der Form, in der er der Welt jezzt auf⸗ gezwungen werde, ein Hohn; er ſei ein Bund der ſtegreichen ationen, um den beſiegten Nationen das Blut unter den üägeln abzuzapfen und zu einer langen Unteriochung unter den Sieger zu zwingen. Der⸗ lenige, der wirklich den Frieden wünſche, könne den Vüller emd nicht onnehmen. * An die Deutſch⸗Demokratiſche Partei in Baden. NKarlsruhe, 12. Mai. Der unerhörte Gewaltfriede, dem unſere Feinde das deutſche Volk erdroſſeln wollen, hat bereits nach dem Bekannkwerden ſeines weſentlichſten In⸗ halts die einmütige und empörte Ablehnung aller Kreiſe un⸗ ſeres Volkes gefunden und hat ſelbſt im neutralen Aus land ſchärfſten Widerſpruch hervorgerufen. Auch Baden iſt nicht zurückgeblieben. Sowohl die badiſche Regierung, als auch die badiſche Volksvertretung durch ihren Präſidenten haben Proteſt erhoben, inſonderheit auch ente die weilere Beſetzung der Stadt Kehl und des Hanauer⸗ es. Die badiſche Demokratie ſchließt ſich dieſem Proteſt ein⸗ mittig an. Sie bezeichnet den Friedensentwurf unſerer Feinde, ſoweit er bis jetzt bekannt geworden iſt, in Uebereinſtimmun mit der Reichsregierung als unerfüllbar, unerträgli und unannehmbar. Der in dem Entwurf zum Ausdru kommende brutale Vernichtungswille unſerer Feinde legt unſerm Volk die Verpflichtung auf, in dieſen ſchwerſten Stunden deut⸗ Ncher Geſchichte ſich wie ein Mann zu erheben, alle inneren Zwiſtigkeiten und Parteiunterſchiede zurückzuſtellen und ſeine anze Kraſt zuſammenzuraffen und einen Frieden zurückzuweiſen, er Deutſchlands Ehre mit Füßen tritt und das deutſche Volk auf Menſchenalter hinaus ver klavt. In der Ueberzeugung, daß der einmütige Wille des ge⸗ ſamten Volkes zum Ausdruck kommen wird, hat die badiſche Demokratie zur Reichsregierung und dem deutſchen Reichstag das Vertrauen, daß ſie den ſchmählichen Zumutungen der inde gegenüber den Weh finden werde, der es uns ermög⸗ icht, unter Wahrung der nationalen Ehre und Würde, als gleichberechtigtes Glied des Völkerbundes den Wiederaufban unſeres Baterlandes zu beginnen. Sie cuung der badiſchen Negierung um Friebensvertrag. Harlseuße, 12. Mati. Wie die amtl. Karlsr. Zig. mitteilt, bat das Eab. Geſamtminiſerium ſchon am Freitag in lanzen und eingehenden Beratungen die Late ſelbſt und die Mogkichkeit, mit denen wir zu rechnen baben, einer gründlichen Prüfung und Beſprechung unter⸗ zegen. Die Eutſcheidung ſelbſt wird natürlich bei der Reichsregierung, zem Staatenausſchuß und dem Reichsparlament zu liegen haben. Not⸗ wendig aber iſt es, daß die Rezierung eines jeden Gliedſtaates ſich einrichtet auf alle Eventnalitäten, die uns die nächſte Zukunft bringen kaun. Und das gilt wieder ganz beſonders auch für uns in Baden. Die bad. Regterung darf erwarten, daß die Bevölkerung aus deren Bertrauen heraus ſie zu ihrem Amte berufen wurde, ihr mit dem ernſten Winen zur Mikarbeit zur Seite tritt. Pflicht eines jeden ein⸗ zelnen iſt es, ſich mutig und beſonnen hinter die Regierung zu ſtellen, ihr ihre Aufgabe mittragen zu belſen und ſie zu ſtützen in dem unſagbar ſchweren Kampfe, den ſie zu führen hat um die olkes! Auch die bad. Regierung hat Anſpruch au dieſes Bertrauen! Wir ſind auch heute nech der Hoffnung, daß be uns in Baden Regierung, Parlament und Volt in trener Zuſammen⸗ arbeit und in ſtarker Einmitigkeit der großen Schickfälsfrage, die über uns ſchwebt, entgegentreten werden. die poliſiſche kage in Bayern. Böllige Ruhe in München. don München, 12. Mai.(Privat⸗Telegr.) Der Fbr e Sonntag iſt in München vollkommen ruhig verlaufen. den Vororten iſt die Ruhe noch nicht ganz hergeſtellt. Ver⸗ cinzelte Fanatiker ſind noch immer am Werie, die während der Nacht Poſten beſchießen und Handgranaten werfen. In München⸗Gießing waren Elemente ſo dreiſt, daß ſi⸗ in der Samstagnacht dreimal kurz nacheinander auftauchten und auf die Poſten ſeuerten. Troß der Gegenwirkung mit Maſchinengewehrfeuer und Abſuchen des ganzen kunten die Schüßen nicht ermittelt werden. Die Polizeiſtunde wurde am Samstag wieder auf 10 Uhr feſtgeſetzt. Der Straßenverkehr bleibt aber noch in der Zeit von 11 Uhr abends bis 3 morgens unterſagt. Die 21 unſchuldigen 8 am Karolinenplatz wurden am Samstag in einem Ma ab beigeſetzt. Trotz der Ab⸗ ſperrung des Friedhofes waren wohl an die 2000 Menſchen an der eee beteiligt, darunter ſämtliche Mün⸗ chener Geſellenvereine und ſäntliche Vereine von St. Joſef. Jeſuitenpater Rupert Mapc dielt die Gedächtmisrede, die in dem Gebanken gipfelte, nicht das Gefühl der Nache ſoll die lange Neihe der Särze aufleimen 7—5 ſendern Wer dem e 1 ſich die aft und das Bürgertum die Hand zur hnung rei An Samstag wurden auch durch die Staatsauwaltſchaft Oberbürgermeiſter unterzeichneten Au des Standgerichts Haftbefehle gegen Max Levin aus Moskau und Leviné⸗Niſſen aus Elberfeld oder Düſſeldorf erlaſſen. In der von der Politzei heraus jegebenen Beſchreibung über Dr. Levin iſt beſonders geſagt, daß erbeim Sprechen die Unterlippe auffallend ſtark vorſchiebtt Levin ſei leldenſchaft⸗ licher Zigaretteraucher, ſpreche Deutſch nach der Schrift und außer ſeiner ruſſiſchen Mutlerſprache noch franzöſſſch, engliſch und italteniſch. Er habe ſich wahrſcheinlich jetzt einen falſchen Namen und falſche Papiere beigelegt und ſoll einen falſchen Bart tragen. Als Zeichen der Ruhe in München darf auch betrachtet werden, daß von heute ab die Nachtſchnellzäge zwiſchen München und Berlin wieder regelmäßig verlehren. Bis zum 10. Mal wurden an Waffen abgeliefert: 169 Feldgeſchütze. 11 ſchwere Geſchühe, 760 Maſchinenge⸗ wehre, 21361 Sewehre, Karabiner und Piſtolen, 70000 blanke Waffen, 300 000 Handgranaten und 8 Mill. Infanterie⸗ patronen. In den letzten Tagen ſind Truppenteile von München in die weitere Umgebunz berlezt worden, um auch dort die vollſtändige partakiſtiſchen Elementen und die Waffenablieferung durchzuführen. Den Teilnehmern an der Befreiung Münchens von der Gewaltherrſchaft der Auftührer wird ein Fedenkblatt über⸗ reicht werden. Zu dieſem Zwecke haben ſich namhafte Künſt⸗ ler zur Ber füͤzung geſtellt. Weitere Perhaftaugen in München. 00 Rünchen, 12. Mai.(Priv.⸗Tel.) Im Münchener Polizeigebände befinden ſich zur Zeit 269 Perſonen in Haft. Auch das Strafvollſtreckungsgefängnis iſt zlemlich überfüllt. Es ſollen in Mäuchen annähernd 2000 Perſonen während der lehten Greigniſſe verhaftet worden ſein. Nach einer Todesauzeige iſt der Nedakleur des„Repn⸗ blikaner“ Joſef Amon Leib durch Erſchießung aus dem Leben zeſchieden. Leid war früher der Hera— 5 des be⸗ kannten„Grobian“. Die Urſache ſeiner erhaftung und Er⸗ ſchießung wurde in der aufreizenden Tätigkeit des„Republi⸗ kaners“ erblickt. Wie das Ba Schützenkorps erfährt, iſt der Spar⸗ takiſt Klingelhöfer in Bamberg verhaftet worden, Ebenſo wurde der Aneee ragte der kommuniſtiſchen Räte⸗ regierung Männer verhaftel. Der„Volksbeauſtrazte“ Popp. % München, 12. Mai(Priv.⸗Tel). Wie gerade den Arbeitern durch die Näterepublik Münchens geſchadet worden iſt, beweiſt ein Aberaus kraſſer Vorfall. Der„Volks⸗ beauftragte“ im Miniſterinm für ſoziale Fürſorge, der 35 Jahre alte Schauſpieler Popp unterſchlug eine halbe Milllon Mark Lohngelder der Oberbeyriſchen.⸗G. für Kohlenbergbau in München, die für die Grubenarbeiter im benachbarten Gruben⸗ gebiet beſtimmt waren. Der ſaubere Volksbeauftragte arbeitete zuſammen mit einer weiblichen Angeſtellten des Miniſterlums. Popp erhob das Geld am 28. April bei 115 Münchener Banken, um es anzeblich perſönlich den Arbeitern zu über⸗ bringen, weil, wie er ſagte, dies am ſicherſten ſei. Selt dieſem Tage war Popp unden. Er wurde am 5. Mai in Ulm feſtgenommen, als er 100 000 Mark in ahgeſtempelten Banknoten umwechſeln wollte und ſich als Geldſchteber ver⸗ dächtig machte. In feinem Beſitz fand man annähernd die ganze unterſchlagene Summe.— iſttz nun nach München verbracht worden, wo er ſich außerdem noch wegen Hoch⸗ und Landesverrat vor dem Gericht zu verantworten haben wird. deuſſches eich. Vertreter der Arbeitnehmer im Reichsernährungs⸗ miniſterium. Der Reichsernuhrungsminiſter hat verfügt, daß zu allen Beſprechungen, bei denen Arbeitgeber der Landwirtſchaft oder aus Induſtrie, Gewerbe und Handel zu Beſprechungen heran⸗ ezogen werden, auch Bertreter der Arbeitnehmer einzuladen ud weiter ebenfalls Konſumentenvertreter bezw. Arbeiterräte, wenn Intereſſen der Verbraucher berührt werden. Durch dieſe Maßmahme dürfte die Jutzlungnahme zwiſchen Behörde und den breiten Volksſchichten weiter gefürdert werden. Leipzeg lampflos beſetzt. Hei„ II. Mai rüh ſind unter—— a e e 2 Stadt kampflos beſetzt. Die Stadt iſt ruhig. 4 haben ſich keine Zwi⸗ ſchenſälle ereignet. Leipzig, 11. Mal.(WS.) Die Unternehmung der Re⸗ gegen Leipzig iſt vollſtändig geglückt. An Operationen, die bis zur leyten Stunde geheim gehalten wurden, ſodaß ſelbſt Eiſenbahnbeamte nichts davon wußten, nahmen Truppen aus Berlin, Braunſchweig, Halle, Merſeburg, Naumburg, Weimar und auch von den in München verwen⸗ deten teil. Die Truppen waren in der 215 unter Voraus⸗ fahrt von Panzerwagen an verſchiedenen Vorortsbahnhöfen Leipzigs eingretoffen und hatten dann ſofort einen konzentriſchen Vormarſch auf die innere Stadt angetreten. Ernſtlichen Wider⸗ ſtand haben ſie nirgends gefunden, ſodaß, ſoweit bisher feſt⸗ ſteht, nur 2 Verwundete zu beklagen ſind. Alle wichtigen öffentlichen Gebünde, ſerner die Leipziger Volkszeitung und das Volkshaus wurden ſofort ſtark beſezt. Die Leipyziger Sicherheitswehr wurde unblutig und ohne Widerſtand ent⸗ waffnet. Sie wird zur genauen Feſtſtellung der Perſonalien in den Naſernen feſtgehalten. Mehrere Führer der Unabhängi⸗ 2 gen und Spartakiſten wurden verhaftet. Der Vorſitzende des Leipziger Arbeiterrats Dr. Geyer ſoll ſich in Berlin aufhalten. Der Arbeiterrat ſoll elöſt und Neuwahlen auf der Grund⸗ der Richtlinien, vom Zentralrat der Jial ſaiſche Republik aufgeeſtellt ſind, ausgeſchrieben werben. Die ſeit der Revolution auf dem Anguſtusplatz und vom Nathausturm wehenden roten Fahnen ſind verſchwunden. Eine von General Maera er, dem Vertreter der 0 Regierung und dem weiſt die Bevölkerung auf den Eruſt der Lage des Reiches hin und fordert die Ar⸗ beiterſchaft auf, weiter m arbeiten. Sollte es dennoch zum Streik oder zum Genevalſtreil kommen, ſo ſollen die Arbeits⸗ willigen Wbent und der Betrieb der Gas⸗, Waſſer⸗ und Elektrizita cher geſtellt werden. Durch die Straßen der Stadt wogt aeeg Menſchenmenge. Die Orduung wird durch ſtarte Patron aufrecht erhalten. * Klag 11. Mai.(..) Kerr⸗ües 8 50 ben geſtern hier eingetroſſenen Ubgeſaudten der Belgrader gierung und den deutſch⸗öſterreichiſchen Vertretern fanden heute bei der Landesregierung Verhandlungen ſtatt über den Ab⸗ ſchluß eines Wafſenſtellſtanbez. Von deutſch⸗öſterreichi⸗ ſcher Seite wurde vorgeſchlagen, daß die Feindſeligkeiten ſo⸗ fort eingeſtellt und die Truppen in den gegenwärtigen Stell⸗ ungen verbleiben ſollen, bis die in wenigen Tagen zu gewär⸗ tigenden Beſchlüſſe der Friedenskonferenz vorliegen. Da die Vollmacht der ſüdſlawiſchen Vertreter ſich nur darauf erſtreckte, über die Modalitäten einer Wiederherſtellung des militäriſchen Zuſtandes vor dem 29. April zu verhandeln, ſo wurden die Verhandlungen unterbrochen, um den Südflawen Gelegenhelt zu geben, neue Inſtruktionen einzuholen. erſiugen bel Pforzheim, 10. Mal. Nach einer Trauung am Sonnkag ſchoſſen junge Leute mit Gewehren und ſcharfer Munition in den eichenen Anauf unter dem Kreuze des Kirchturms. Es ent⸗ wickelte ſich ein Brand, durch den Turmhelms zerffört wurde. Wertheim, 10. Mal. In der Nacht zum Mittwoch brannkk Neep Herbfabrit des Giſenwerts Wicker vormalg Wilhah nieder. der Knauf und die Spitze des Handel und industrie. Grün u. Bilſiuger.⸗G. Mannheim. In ber heute Nachmittag 3 Uhr im Sitzungsſaale der Drespnlt Bank abgehaltenen Generalverſammlung, in der 9075 Aktien vel⸗ treten waren, wurden die Verſchläge der Verwaltuig einſtimmig und debattelos genehmigt und Vorſtand und Auffichtsrat Entlaſtung en; teilt. Von den turnusgemäß ausſcheidenen Nufſichtsratsmitgliedern Herren Geh. Baurat Dr. Anton von Rieppel, Reichsrat, Nürnbetz und Geh. Kommerzienrat Nobert Sinner, Karlsruhe, wurde letzterel wiedergewählt. Erſterer lehnte eine Wiederwahl ab. Von einer Gr ſatzwahl wurde Abſtand genommen. Hepdernteimer Hupferwerk und Güddeutſche Habel⸗ werke.., Fraukfurt a. M. Nech dem Seſchäftssericht haben die Verſand⸗und Umſaßkoel gesen 1917 erheblich abgenommen. Zuzuüslich vorfährigem Vortt ereibt ſich für das abgelaufene Jahr einen Reingewinu von 0 1215(4928757) aus dem eine Dioidenbde von wiederum 5 te im Borjahre ansbezahlt, N. 15 108(247 761) Gewinnantett au Aufſichtsrat zurückgeſtellt und M. 190 795(261000) auf nene Rech w, vorgetragen werden. 9 eleberdat wird a. a. ersgefahet„ete wirtſcg lichen Berbältuiſſe der Metall⸗ und Kaßklinduſtrie ind im Laufe bes Berichtsfahres gegen das Vorfahr ungünſtiger geworden, weil Maß koffpreiſe, Tzhne unb Unkoſten ſtark ſttegen, ohne daß entſprechen günfigere Preiſe für bie Fabrikate zu erzielen waren. 1e Der Abſchluß des Waffenſtillſtanbes anfangs November und e anſchliebenden polltiſchen Erelaniſſe übten naturgemäß auf bel Vang ber Geſchäfte und auf die bis dahin guten Ergebniße einen 1 % Einfluß aus. Die Umſtelung in die Friedenswirtſchaf te ſich in unſeren Kabelwerken verhältuismäßig keicht vollgog, ver urſachte in den Metallwerken erhesliche Schwlerigkeiten und aren Unkoſten. Ble Nachfrage nach Friedensfabrikaten, die ſehr bald, 11. nach und nach auch in verſtärktem Maße einſetzte, konnte infolge de mit der Umfellung der Betriebe eintretenden Schwierigkeiten, den Mangel an Brenunſtoffen und der verkürzten Arbeitszeit nur unge nügend befriedigt werden. Dieſe Schwierigkeiten, denen ſich noch 11 e Kachteil zugeſelte, daß unſer Drahtwerk im beſehten Gebſe Arlckenkopf Malnz) liegt, ſind im Augenblick der Abfaffung bief Berichtes leider noch nicht behoben. Jar bie Angebbrigen der im Felde ſtedenden, ſowie fär Krieg unterſtützungen an Beamte und Arbeiter ſind M. 554000 verousge worden. Piesgag ſind ſeit Kriegsbeginn M. 1456 000 hierfür ver zubtabt. Die Ausgabe für öffentliche Kriegsfürſorge ſeit Beginn de Erteges betragen R. 575000. Far Zuſchüſſe zur Verpfegung van AUrbeitern und Beamten(Kantine) wurden im Berichtsfahre. 978 000 veransgabt. Ueber die Ausſichten für das neue Ge äftsjalß läßt ſich mit Rückſicht auf die politiſchen und ſchwierigen wirtſchaft lichen Verhältniſſe zur Zeit noch nichts fagen. Frankfurter Wertpapierbseſe. rankfurt, 12. Mal.(Priv.⸗Tel.) Jufolge bes Proteſtes getzen ie Friedensbedingungen konnte ein Bericht über die letzte aun Donnerstag, den 8. Mat, abgehaltene Börſenverſammlung nicht me gebracht werden. Nach viertägiger Pauſe iſt heute der Verkehr wiebe aufgenommen worden. Den Geſamteindruck den man aus den Aeuſ, rungen der an der Börſe Verſammelten entnahm, war der. daß 500 Annahme der Bedingungen in der bisher veröffentlichten Form 5 Vernichtung des deutſchen Wirtſchaftslebens ſowie unſeres Landz als Staatsgebilde bedeuten würde. Der Verkehr war wenig bele 5 Die Spekulation ließ deutlich erkennen, daß die die allgemeine Sitten tion ungünſtig beurteilte ungünſtig beurteilte und eher zu Abgabe als zu Deckungen geneigt war. 1 Rur zögernd wagte man ſich au das Geſchäft. Vereinzelt kame Abſchlüſſe mehreren ſchwankte zwiſchen 61—80 u ſtande, insbeſondere waren es Kriegsanlethe, die 23 rozent niedrigen Kurſen umgeſetzt wurden, der Sueg 6. Auch die übrigen heimiſchen Aulelhe lagen ſchwach, außerdem erlitten auch die entſchen Diridenwen Rärkere Preizabſchläge, namentlich Schiffahrtsaktien im Hinblick ar die unſere Schiffahrt vernichtende Beöin gungen der Enten Demgegenlber werden ausländiſche Werte beſonders Canada-Waſiſte Baltimore und Ohio und Sonth Weſt gefragt und bötzer, was m dem ſtark gewichenen Kurſe der Reichzmark im Ausland im Zuſemmel, bang gebracht wurde. Engliſche Pfund, rumäniſche Kupons, Spezie Vortngieſen und andere lagen feſt. 7 ontanwerte hatten ebeufalls unter Abgaben zu leiden beſonber Nae Phönix⸗Bergbau, Gelſenkirchen, während Ha pener zu 1 Geld gefragt biieben. Eine Ausnahme machten unteg den Elektrowerten Deutſch⸗Ueberfee, ſowie Brown Boverie, welche z auſehnlich gö eren Kurſen umgingen, Schuckert 1 Proz. niebriger um, Daimler Motoren, Benz und Kleyer waren em dele, Abneigung beſtand auch fär chemiſche Aktien, deken Kurſe eben falls niedriger umgingen. Schantung⸗Giſenbahn eröffneten 184, ſchw 10 ten ſich jedoch ſpäter ab, auch Lombarden gaben nach. Unter den Kolonlalbapleren ſtanden Reu-Gulneg im Anzebot. Deutſche Petie leum lagen matt. Am Markte der Werte mit Einheitskurſen blie das Geſchäft in mäßigen Grenzen, doch zeigten ſich verſchiedene WMintoz zeichen, u. g. für eaberleh dner Unter Schwankungen ſchlen der efftstelle Borſenverkehr, welcher um 12 Uhr bekannt gehebe wurde. Privatbdiskont 8¾ö00. Berliner Wertpapierbörſe. Berlin, 12 Mat.(Ag.) Die Deutſchlands Wirtſchaftsleben mit Vernichtung örohende friedensbedingungen verſetzten die Borſe in einen Zuſtand der Ratlofigkeit und Hilfloſigkeit, der in ſtarke Zurückbaltung zum Ansdruck kam. Lias Angebol war demgem Richt ſo umfangreich. Die angebotene Ware ſand aber im allgemeine zu gauz bedeutend ermäßigten Kurſen Abnehmer. Am ſchwernag lttten Schiffahrtswerte, von denen Hapag und Norddeutſcher Llon, 15 und 18, Hanſa 88, Deutſch⸗Außtraliſche etwa 20 90 einbüßten e und Huttenaktten verloren meiſt—90% mit Auznahen der Oberſchleſiſchen Werte, die auf die eN gut gehandelt maßfei daß bei der vorausſichtlichen Zugebörigkeit zu dem polniſchen Geb die Möglichkeit gänſiger Arbeiten beſtehen wörde. 250 Deutſche Aalen, Hirſchseupfer und Daimler verloren 18—27 Deutſche Kali 12 50. Auch ausländiſche Werte und Deutſche Kolonſe⸗ aktien waren ſehr bebeutend ntedrier, befonders da bezüglich te. Uebernahmekurſes ſeltens des Stagtes pöllige Ungewißheit herrſch 1 Berbittemhte keß waren lede Frinz Helnrichbahn, Orlentbaß⸗ und tärkiſche Tabakaktten. Am Anleibemarkt waren Deutſche 500 leiden etwa 84 ntedriger, öſterreichiſche behauptet, ungariſche 17 ſchwächer. Die Börſe ſchloß auf Deckungen zu elwas gebeſſerte Notierungen. Die zu Einbettskurſen behanbelten Induſtriewer wieſen ſtarke Rückgänge auf. Berlin, 12. Mai.(Deviseasmarlat.) Auszahlungem fär: 11. Geld Brief Geld Brief Konstantinspell!—ETTͤ ͤ—1 kiolland 18% Oden. 437.00 487.50 448.06 445.50 Dänemark 109 Kronen.. 297.00 297.25 28000 280.50 Schweden 100 Krones. J21.00 32150 304.00 304.0 Norwetten 100 Kromwem... 309.00 309.50 202.00 702.0 Sah welg 100 Franbem. 447.00 447.25 227.00 227. Oest.- Ungarn 100 Kronen. 47.45 47.35 4695 47.05 tln ie Bulgarien 100 Len—2——— Helsingios 126.75.5 119.75 — . 2 SreSs S S r rrr Sda SS muumhermer Svmοε· Wingeiger. ¶ Abendonaude.) 8. Seite. Nr. 216. „Mondag, ven 1z. Pral 1rd9. Nue Staòt und Land. Die JTuſlöſung der Soldatenrute in Baden. Mit der fortſchreitenden Organiſation der neuen Wehr⸗ Pocht und dem Abbau des bisherigen Heeres löſen ſich auch die zum alten Heere gehöͤrenden Soldatenräte auf. An ihre 1 8 Stelle treten ehrenamtlich tätige Vertrauensleute. Dieſe werden dadag einem beſonderen unparteiiſchen Wahlrecht, das allen An⸗ Phirigen der Truppe Einwirkung ſichert, gewählt. Demzu⸗ bdelge werden nunmehr durch das General⸗Kommando im Ein⸗ t dernehmen mit dem Landesausſchuß der Soldatenräte Badens, e bei den Truppenteilen beſtehenden Soldatenräte aufgelöſt, pofern die Geſamtzahl des Truppenteils an Unteroffizieren und annſchaften die Zahl 300 nicht mehr erreicht. Bei allen Behörden, Anſtalten und Schulen pp. des auf⸗ ſaldenden Friedensheeres treten Vertrauensleute an die Stelle .⸗Räte. Eine Maßnahme, die bei uns in Baden ſchon ſadt durchweg burchgeführt war, da hier infolge der neutralen ene bei den meiſten Behörden keine.⸗Räte beſtehen durften. dee Kranken der Lazarette und das Pflegeperſonal wählen RFereils für ſich ihre Vertrauensleute, um beiden Kategorien, bon denen die erſtere ihrer Zuſammenſctzung noch dauernd Rechſelt, eine Vertretung ihrer Wünſche zu ſichern. Die Standort.⸗R. treten ebenfalls zurück und führen die Ab⸗ kechnung der laufenden Geſchäfte dis 20. Mai durch. Stand⸗ ite des alten Friedensheeres und der Reichswehr haben in Hakunft demnach keine Standort⸗S.⸗R. mehr. Der„Landes⸗ Asſchuß der.⸗Räte Badens“ beim Generallommando 14. K. K. in Durlach verſieht zunächſt ſeine Geſchäfte weiter und die noch laußenden Angelegenheiten auf, um ſich dann Vpprechend der Abnahme der Truppenteile zu verwindern. Deuiſche demokratiſche Pariet Wanuchelm. Die öffentliche Verſammlung in der„Flora“, deren Neſuch durch eine Reihe widriger Umſtände ungünſtig beein⸗ kußt war, wurde von Herrn Stadtverordneten Muckle gelei⸗ k. Als erſter Redner wies Herr Stadtverordneter Ihrig den Ernſt der Stunde hin, in der unſer Vaterland vor wichtigſte Entſcheidung ſeiner Geſchichte geſtellt iſt. Das k uns aber nicht verzweifeln und davon abhalten laffen, Pflicht den unerbittlichen Gegnern zum zu erfüllen. 5 Die nächſte dieſer Staatsbürgerpflichten iſt unſere Be⸗ . ndung an den Wahlen zum Bürgerausſchuß, zum N 5 srat und zur Kreisverſammlung, die am 18. Mai ſtatt⸗ den. Der Redner ging dann des näheren auf die Bedeu⸗ ſung der Gemeindewahlen ein und führte den Zuhörern im klenderen die beiden drohenden Gefahren vor Augen, nämlich zunvorgerrſchaſt der Sozialdemokratie und die 8 zbeutſch⸗nationale Volkspartei, Mietervereinigung und Gvang.⸗ Foziale Partei. Herr Werkmeiſter Haug, der mit Herrn Ihrig für die Jartei zum Bürgerausſchuß kandidiert, ſprach darauf über ddie Notwendigkeit politiſcher Betätigung“, deren keundlage bereits in der Schule durch Einführung der Staats⸗ aurgerkunde gelegt werden müſſe. Damit ſeien auch die Vor⸗ nusſezungen für die politiſche Schulung des ganzen Volkes aeber. An der Diskuſſion beteiligten ſich die Herren Kraus⸗ dar, Metzger und Stadtrat Vogel. R erſplitte⸗ a ungültige Gefetze. Die„Badſſche Correſpondenz“ weiſt hin, daß die Geſetze vom 10. April, betr. ein vereinfachtes Ent⸗ ungsverfahrens, und vom 15. April, betr. den Verkehr mit Grund⸗ en(Sperrgeſetz) nicht in der nach der Verfaſſung erforderlichen 5 zuſtande gekommen ſind und d her keine Rechtskraft haben. kunn 49 der(Geſetz⸗ 7 Berordnungsblatt Nr. 28, al Annahme eines Geſegentwurfes nur, auf Grund einer zwei⸗ kenlgen; durch eine Zwiſchenzeit von mindeſtens einer Woche ge⸗ ler den Beratung und Abſtimmung erfolgen. Ueber beide Geſetze iſt nur je einmal beraten und abgeſtimmt worden. W Sie Neuberatung der Stäbte, und Geweindbeorbnung. Rer gemeldet haben, hat die Regierung einen Ausſchuß eingeſeßt usarbeitung des Entwurfes einer neuen Stäbte⸗ und Gemeinde⸗ : Dieſer Ausſchuß beſteht aus Ob rbürgermeiſter Kutzer⸗ beim, Oberbürgermeiſter Dr. WüzHeidelberg, Bürgermeiſter n Bübl und Stadtrat Geck⸗Karlsruhe. Gegen vie Zuſammen⸗ word des Ausſchuſſes iſt von verſchiedenen Seiten Einſpruch erhoben en, ſo vom Ausſchuſſe des Verbandes mittlerer Städte Badens, der Wählerſchaft durch Liberale Volkspartei, von dem Badiſchen Jandgemeinvenverbande, da die 1564 Landgem den mit ihren 1884 ein⸗ keine Bertretung im Ausſchuſſe er meiftern baben, und vom Badiſchen Gemeindebeamtenverbande. Der Fandge⸗ meindenverband fordert mindeſtens zwel Landbürgermeiſter mit Sitz und Stimme in der Kommiſſton. An der Handelshochſchun wurden bei der erſten Imma⸗ trikulation zum Sommerſemeſter 96 neue Studierende aufgenommen gegen 16 im letzten Winterſemeſter, 8 im Sommerſemeſter 1918 und 20 im Sommerſemeſter 1914, dem letzten normalen Semeſter vor Krieg beginn. Die 2. Immatrikulatien, zu der wiederum zahlreiche Anmeldungen vorliegen, findet am, den 14. Mai, mittags 12 Uhr, in der Aula der Handelshochſchule(A 4. 1) ſtatt. Die gerichklichen Wohnungsräumungen. Der Juſtizminiſter hat folgendes angeordnet: An den meiſten Orten herrſcht ein un⸗ gewöhnlich großer Mangel an Wohnungen. Die Mieter, die zu einem Umzug E N befinden ſich in der ſchwierigſten Lage. Dieſem Umftande wird bei Bemeſſung der im 8 721 der Zivilprozeß⸗ ardnung vorgeſehenen Friſt Nechnung zu tragen ſein. Ein Spiel⸗ raum von—2 Wochen wird die berechtigten Intereſſen der zur Näumung verurteilten regelmäßig nicht genügend wahren. Um zu einer zutreffenden Würdigung der N Verhältniſſe zu ge⸗ langen, wird es ſich empfehlen, mit dem Mieteinigungsamt, das i⸗ ſolge ſeiner Tätigkeit die e auf dem Wohnungsmarkte allſeitig zu üwerſchauen vermag, im lins Benehmen zu treten und ſich ſeinen Vorſchlägen anzuſchließen. *( Die Gaſtwirte und die Autſchankpreiſe für Bier. In Mit⸗ tederverſammlungen bdes Berbandes badiſcher Haſtwirte war Klage arfßer geführt worden, daß die Regierung bei der Feſtſetzung der Außsſchankpreiſe für Bier angeblich uur für die Brauereien geforat und die Intereſſen der Wirte verletzt habe. In der„Karler. Zig.“ weiſt die Resierung nun darauf hin, daß bies nicht ber Fall it, daß 5 B. die Ausſchankpreiſe für Bier in Baden heher ſind, als in Würt⸗ temberg und daß die den Gaßwirten in Baden zugebiligte Spannung den Herſteler⸗ und Ansſchanbyreiſen gesßer iſt als in Würt⸗ emberg. 7 Diee Sichenhortsdeenſt dey Denswete teiſt uus mit, daß es den Fabhndern g„ in einer en belannten Weinwirtſchaft 4 Hinterſchinken von zuſamen 18 Mund, 18 Geitenſtücke 16 Stück Pökelſteiſch, 20 Pfund Fett und etwa 0 Pfund ehl zu beſcklagnahmen. Der WMirt iſt erſt kürzlich, weil er im Beſitz größerer en nichtrationierter Hebensmirtel war, mit einer Gefängnis⸗ und afe bevacht worden. Der Fährer des Sicher⸗ heitsvienſtes hat ſich nunmehr mit der Bitte an die Polizelsdirektion ge⸗ 515 7 2 5 der dem 123 7 ſein 0 1 auf mindeſtens ierzehn ge zu ießen. agnahm wurden von der Volkswihr im erſten Drittel des Monats: An 1. 5. ſechs Kiſten, enthalkend Setfe, Fett und Oel, im Geſamtgewicht von 10 Zentnern, 48 Büchſen Tee, Is Stücke Toilettenſeife, 1½ Zentner Kernſeife, 211 Taſeln Schokolade und 26 Päckchen Kakao; am 2. 5. 8 Zentner Kernſeife; am 3. z. 5 Pfund Hamme fleiſch; am 6. 5. ken von 30 Pfund, 3 Zentner Weizen; am 8. 5. 60 Pfund ltenb Toilettenfeife, Tre,„Speck Kognek, welcher als Wein dekla⸗ riert war, 25 Pfund Kaffee, 15 Stück Tolleteen 4 Pfund Schoko⸗ lade, 14 Sack Lederabfall, 1 Vallen Lederabfall, 3 Vallen Sohlenleder, 8 Sack leichtes Rindsleder, 20 Pfund Kalbfleiſch, 45 Pfund Rindfleiſch, 216 Stück Tafeln Schokelade; am 10.. 40 Buchſen kondenſierte Müch, 5 Pakete Seife, 2 Pakete 1 und 2 Kiſten Schmalz. Weiter wurden. Ki igarren feſtgehalten, deren richtiger Erwerb noch nicht aufgeklärt iſt. 5 5 und der Poliz i übergeben wurden einige Leute, welche 4 we beim Vogelfang erwicht wurde. Vollzeiberdcht vom 12. Maf 1910. Selbſtmord. In einem Hauſe in U 4 hat ſich it den leten der 72 5 alte verwitzzete Hausmeiſler Heids bach aus noch un nter Urſache, vermutlich aber aus Lebenzüberdruß, erhängt, nachdem er zuvor die Adreſſe der von ſeinem Tode zu verſtändigenden ſeine Sterbekleidung und Beerdigungsꝛoſten bereit ge⸗ tee. Anglücksfall. Das einem 6 Jeßhre aſten Ruaben anvertrautte elchen eines Drehers vom Walphof, in welchem ſich ein 1 Jahre altes Kind befand, rolte am 10. 58. Mis. Mittags augs Un⸗ achtſamkeit des Knaben von der Düßfensſtraße auz über die Böſchung hinunter in den Alirhein. Der 26 Jaße alte WMeſſer Wigelm Heinz von Jeudenheim wurde auf das der Kinder auf den Bor⸗ fall au am, ferang kurz en in des r und rettete das bereits bewußelsſe Kind vom ſſcheren Tode des kens. An⸗ eſtellte Wiederbelebungsverſuche waren von Erfolg bezleitet. Das Aund wurde von der inzwiſchen verſtändigten Mutter abgeholt. Von ſchweren Krämpfen befallen wurde am 10. ds. Mts. abends auf der Hauptſtraße in Feudenheim eine Frau von da, ſodaß ſie mit der Tragbahre nach ihrer Wohnung verbracht werden mußte. wei Körperverletzungen, im Hauſe I. 4, 7 und auf der Goetheſtraße verübt, gelangten zur Anzeige. Einbruchs verſuche. Unbekannte Diebe ſchnitten in der Nacht vom 9. auf 10. ds. Mits. in einem Verkaufelokal in S 2, 8 und in der Nacht vom 11. guf 12. vs. Mig. en dem Schaufesſter eines Uhr⸗ machers im Hauſe Seckenhezmerftraße Nr. 18 Teile der Schaufenſter beraus, in der Abſicht ut Meu. Ofſenbar wurven die Täter burch irgend einen Zufall an ſhrem Vorhaben geſtört. Verbächtiger Beſiz. n ker Mehnunz einen Juhafuerten wurden 14 Meter ſchwarzen Balifrſesff nrit ſchwarzen Punkten, 6,8 Meter ſchwarzen Seidenſteff mit maften Längsſtreifen, ſowie 4 Meter blauer lüſterartiger Stoff gefunden. Es miſt anzunehmen, daß dieſe Stoffe von einem Diebſtahl herrühren. Der etwaige Eigentümer wolle ſich 0 ſtahl betroffen wurden, und ein Mann, an die Kriminalpolizei, Schloß, Zimmer 73, woſelbſt die Stoffe ein⸗ geſehen werden können, wenden. Berhaftet wurden 16 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Chauffeur von hier wegen fahrläſſtiger Tötung, ein Aländler, ein Sdengler und ein Former von hier wegen Hehlerei, ein Kaufmann von Neuſtadt und ein Taglöhner von Mannheim wegen Diebſtahls. 9 Unisntheater wird gegenwärtig mit großem Erfolg der zweite bes mit einem grandioſen ſzeniſchen Aufwand Hergeſtellten Filmwerkes„Die Lieblingsfrau des Maharadſcha“ autgeführt. In einem Vorſpiel und 6 Akten wird von den ferneren Schickſalen der liebretzenden Baroneſſe erzähll, die in dem indiſchen Wunderlande erfahren muß, daß die zärtlichſte Liebe des Fürſten ſie nicht von dem Makel der Unreinheit befreien kann. Die Handlung, die reich an dramatiſchen Konflikten iſt, erfährt dadurch die höchſte Steigerung, daß die infolge teuflliſchen Intriguenſpiels verſtoßene Fürſtin vergiftet wird. Schon flammt der Scheiterhaufen auf, auf dem die Tote mit ihren Mördern verbrannt werden ſoll. In dieſem Augenbeick erſcheint der Heilige, mit deſſen Hilfe die Fürſtin die des Volkes gewinnen wollte, und verkündet, daß Brahma ein Wunder geſchehen ließ: die Bergiſteie liegt nur im Starrkrampf. Unter dem Jubel der Menge entreißt der Fürſt ſein Weib den züngelnden Flammen. So ſchließr die ſpannende Handlung mit einer ergreifenden Apothesſe: dem Triumph hehrſter Gattenliebe und ⸗treue. Herr Direktor Ohler hat durch die Verſtärkung des Orcheſters, das die Szene mit einer auf das Milieu aufs feinſte Muſik umrahmt, für der Mirkung des Werkes ebenſogeſchickt ulle. wie für die Erböhung der Anziehungskraft durch die geſchmackvolle Ausſtattung des Vorraumes, die durch Theatermaler Bornhofen ausgeführt wurde. Mannheimer Straf kammer. Straftammer J. Vorſ.: Landger.⸗Dir. Baumgartner. An der eitzenen Tochter ſich der 44 Jahre alte Taglöhner Friedrich Neckerauer aus Naſen em vergangen. Seine Strafe mußte umſoe höher ausfallen, als Neckerauer 5 wegen Sittlichkeits⸗ verbrechens vorbeſtraft war. Das Urteil lautete auf 2 Jahre Zucht⸗ haus und Verluſt der Sprenrechte auf 5 Jahre. Aus dem zin des Einkeufs ſüdweſtdeutſcher Städte in der Meerfelpſtraße itzten am 2. März ds. Irs. zwei Volkswehrleute, der Taglöhner Wiſhelm Haun und der Zimmermann Albert Hand⸗ loſer, Waren im Werte von 1900 Mark. Als ſie damtt abzogen, kamen zwei andere Leute der Volkswehr und verlangten ihren Anteil und erhielten einiges, aber nicht viel. Die beiden Erſten wurden zu je 4 Monaten, die Hebler, Taglöhner Foriſtian Leiſt und Packer Alsis Zieg ler zu je 4 Wochen Gefängnis verurteilt. Ene fünfköpfige Diebesbande, ehend auß dem Kellner Anton Schneyer, dem Schloſſer Ludwig Grönert, dem Schreiner Joſef Nüsgen, dem Schneider Friedrich Andel und dem Gärtner Joſef Kübler, Ratteen am 21. Februar dem Schleß in Hemsbach einen Beſuch ab und plünderten die Wohnung des Zahnkünſtters Rock und deſſen Schweſter, die Kleider und Lebensmittel im Werte von 2000 Mark einblüßten. Am folgenden Tag ſuchten Schneyer und Grönert die des Schreibers Wilhelm Braun in der Rheinhäuſerſtraße heim, der mit ſeiner Familie verreiſt war. Lebensmittel und Kl⸗ider im Werte von 800 Mark fielen in die H nde. Köhler entwendete außerdem in Feudenheim einer Freundin drei Uhren, Grönert in S 6, 40 em Bäcker Wörner ein Fahrrad. Schneyer und Köhler wurden als ſchwer vorbeſtrafte Leute ins Zuchthaus geſchickt: Jener mit Einſchluß einer andern Strafe auſ 5 Jahre, Köhler auf 27 Jahre, Grönert — 7 5 2 Jahren, Nüsgen und Andel zu je 4 Monaten Gefüngnis verur Der 17 jährige Konrad Kneis aus Wallvorf hatte aus einem Diebegabenteuer einen ganzen Schinken als Anteil erhalten. Auf die dab des Vorſitzenren, was er damit angefangen, erwiderte er, er abe ihn ganz allein arſnueſſen. Nach ſeinen Pausbacken zu urteilen, konnte menm izm das glauben. Bei dem Diebſtahl, der den Landwirt Wegele in Bühl um vier Schinken, zwei Rippenſtücke, zwei Schwarten⸗ magen, drei Laibe Brot im Werte von über 300 Mark beraubte, hatten noch der 16 jährige Heinrich Götz und ein Mannheimer Sntedel, Pauk Belz, mitgewirkt, welch letzteren, der noch nicht erwiſcht ift, Kneis in Mannheim kennen gelernt hat. Bei anderen Einbrüchen, die die Burſchen verübten, war Kneis insbeſondere auf Tabak und Tabakspfeifen ſcharf. Bei einem Ginbruch in die Zietzelei Eder in Brühl wüßten ſie ſich vier Stunden vergeblich an dem Kaſſenſchrank ab, der 12000 Mark enthielt. Ihre Beute beſtand am inde nur aus einem Arbeitsrock, Ta ak und Pfelfe. Beſſer trafen ſie es bei einer Witwe Schäfer in Drühl, wo ſie Kleider und Lebensmittel im Werte von ein gen hundert Mark beſchl⸗gnahmten. Knei⸗ war ortskundig, da ſeine Ettern früher in Brühl gewohnt hatten. Er wurde zu 5, Götz zu 2 Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. Während der Schloſſer Wilhelm Dittert, K 2. 28, am Weih⸗ nachtsabend mit ſeiner Familie bei derwandten Beſuch machte, nützten Diebe ſeine Abweſenheit aus und ſchleppten Wäſche im Werte von 2000 Mark, ſowie 500 Mark Abſchnitte von Kriegsanleihe weg. Die Diebe waren der 20 Jahre alte Schloſſer Math. Fink von hier und der 19.dse Außläufer Hermann Schäfer aus ver, der an jenem Adend bei dem Schwiegervater des Beſtehlenen, einem Schneidermeiſter, einen Anzug batte ausbüßzeln laſſen wollen. Als er den Schneider⸗ meiſter nicht ui Hauſe traf, hatte er an einer anbern Türe geſ. ellt und feſtgeſtellt, daß niemand m Hauſe war. Darauf war Fink durchs Obe licht ein eſtiegen. Außerdem haben die Beiden in Speyer einem Kaufmann Squlze einen Autopelz und Kleider im Werte von 2500 Mk. geſtohlen und in Berlin zu Geld gemacht. Schäfer wurde zu 10 Mo⸗ naten Gefängnis verurtellt.(Vert. R. A. Dr. Hartmann); Fink wird ſpäter abgeurteilt. Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Nau(Vormittags-Mufführung im Nationaltheater.) Zu einer 6 daſten Weiheſtunde wurde die geſtrige Vormittagsveranſtaltung efallene Dichter“ die andächtige Stimmung, welche einer Feier gebührt, die dem laber n der ſchweigenden Dichter gewidmet iſt: Mattleuchtende Kande⸗ doße flankierten die dunkel ausgeſchlagene Bühne, deren Seitenflügel a mit ſchwarzen Schleifen umwundene Kränze trugen. Das Adagio Ne Deethovens Quartett op. 74, von den Herren Birkigt, Caſpar, Naater und Müller mit tiefem Empfinden vorgetragen, leitete Mas eranſtaltung ein. Fritz Droop ſprach darauf einleitende Worte. aben an Walter Flex, Gorch Fock und Hermann Löns verloren und Gavelche Hoffnungen mit Ernſt Stadler, G. W. Lotz, Guſtav Sack .K. Lorg Trakl begraben wurden, die Bedeutung Walther Hehmanns, Ult,Koeklers, H. Schmidt⸗Keſtners, Gerhard Moerners, Peter Baums, M. daln, Ohrs und beſonders Hugo Zuckermanns für unſere Lyrik— ſu 5 wußte Droop in meiſterhaft geſermte, poetiſch verklärte Worte 1 und zum unaußslöſchlichen Eindruck werren zu laſſen, Lore „der man etwas mehr Schlichtheit im Vortrag anempfehlen aſe und die Herren Kupfer, Odemar und Godeck laſen dann ..69 der ebengenannten Dichter. Daz Apagio aus dem Cmartett er zdon Beethoven ſchloß die nach 2 8 und Form gleichgelungene 16 für die di 5 8 e Iniendanz, Heinz Voigt, der die Veranſtalfung und die Mitwirkenden gleichermaßen Dank verdienen. kl. G. (SDeethovenwoche des Konzertvereins. 5. Uletzter! Neand Die Beethovenwoche unſeres Konzertvereing fand am Vranfag ibren Abſchluß, und mit Stolz und Befriedigung dürfen die itelter und durchführende Künſtler auf den Verlauf des Abends Jua s ganzen Unternehmens zurückblicken. Das eröffnende A⸗dur⸗ fdrzett op. 1s Nr. 5 aus der erſten Schaffensperiode iſt der Aang dt eines frohen mit den techniſchen Künſten und dem Voll⸗ Altend er Inſtrumente frei ſpielenden Kraftgefähls. Gleich bas ein⸗ D Mall'gro gibt dieſem heiteren Frohgefähl beredten Ausdruck. echteg iche welches hier ausnahmsweiſe an zweiter Stelle feht, iſt Menuett mit Klangwirkungen von entzückender Feinheit. Nedur tvollſte Satz aber iſt der dritte, das Andante centabile in durch z, mit den reizenden fünf Variationen, von denen die vierte Arag etiee Harmonik und weſhevolle Faneindeeng e ere her⸗ N d Ein im Allabrevetakt frohgemut dabinziehendes Ahegrs be⸗ 15 as jugendfriſche Werk, in deſſen Wiedergabe nameniich die dohe N ge, daß feinaſzentuierte Mennete und die Varzasiesen, eine gler kragskultur bekundeten. In der zweiten Varigtion bot Prof. 5 mit ſeiner koſtbaren Straduariusgeige die Triolenpaſſagen ſchloſſe die vierte Variation ſchien in ihrer ganzen Ginpfindungs⸗ Schon der äußere Rahmen ſchuf die Grund⸗ Künſtleriſch höher noch ſtand das Es⸗dur⸗Quartett op. 74, das wegen ſeiner Pizikstowirkunzen des erſten Satzes die Namen „Harfeuquartett“ trägt. Hier wußte man in der Tat nicht, was man mehr bewundern ſo te, die vollendete, bis ins kleinſte ausgefeilte Technik der Nuancen, die Klangfarbe von adliger Schönheit, die Frei⸗ heit der Empfindung und vor allem bie bei nie geſtörter einvütiger ae die K arheit in der Darlegung des Organismus. as Allegro, ein bald frohen Kraftgeföhls und das feierlich erhabene As dur⸗Adagio werden uns noch lange nachklingen. Und nun das monumentale Cis⸗moll⸗Queartett op. 181 des Jahres 18n, welches uns vas Klingterquartett am 28. Januar ds. Js. in trefflicher Weiſe vermittelte. Aunch am Samstag überwandten unſere hervor⸗ ragenden Beethoveninterpreten die eminenten Sckwierigkeiten des Rieſenwerkes, dem trotz der Vielzeſtaltigkeit feiner ſteben Sätze eine einheitliche Form(die Sonatenform) zugrunde ließt, in bewunderns⸗ werter Muſikali ät. ugaben ſind, m.., an ſolchen intimen Weiheſtunden deplaziert. Infofern aber als die große B⸗dur⸗Fuge op. 138, die der Meiſter auf Wunſch des werlegers(„wegen zu großer Ausdehnung und zu ungewöhnlicher, ſchwerberſtändlicher Anlage“) aus dem B⸗hur⸗Quar⸗ tett op. 130 ausſchied, ſomit dieſe Koloſſalfuge das Schaffensbild er⸗ Ba mußte man dem Klinglerquartelt dankbar ſein, daß es ſich nach encal deneg eines Rigensrogramms infolge ſpontanen Beifalls zu dieſer Zugzabe entſchloß. Der Konzertverein hat ſich durch Veranſtaltung der Beethoven⸗ woche ein neues Lorbeerblatt im Kranze ſeiner Verdienſte um dſie ege guter Fammermuſik in Manndeim erworden. Konnte man über die gewählte Zeit, im Anſchluß an eine kenzertüberreiche Saiſon, verſchiedener Meinung ſein, mochte dem einen oder andern, vor allem dem berufzmäßigen Hörer, die urmlttelbare Folge ſämtlicher Streich⸗ quartette Beethobens innerhalb einer Woche zu anerengend erſcheinen, über den künſtleriſchen Gewinn vieſer an ſeeliſchen Labungen ſo reichen Beethovenwoche herrſchte wohl bei allen Teilnehmern wohl nar ein Gefüßl: das heher Befriedigung. Es waren Stunden der Andacht und Erbauung in einer ſchweren Zeſt. F. M. — Gas Maunheimer Soloquartett) verſammelte ſeine reunde Samstag Abend im Verfammiungsfaal des Roſengarten um 15 Von ſeinem zweiten Konzert iſt als erſtes günſtiges Moment die uterung des Geſchmaces zu buchen. Man verletzte ſich auf das dieſen Sängern am beſten zel Gabiet des Bolksliches. Unſer frucheharſter Visder kont peniſt, 5 Mübende reutſche Nuſik uns in bieſen ſch weren Zeſten uher denn je ſein ſonte, Fram Schuberf, war mit dem„Linvenbaum! vertr ten, Silchic, dam der Männerchor ſo ungemein viel verdankt, kam gleich mit vier Volksliedbearbeitungen zu Wort. Dazu geſellten ſich Bungert und Brahms mit ſeinem volls⸗ Münlich gewordeten Wiegzenlied„Guten Abend, gut Nacht“. Die Vor⸗ träge lleßen tüchtige Arbeit der Sänger erkennen, auf Tongebung und Ausſprache iſt Sorgfalt verwendet und ſie find auch mit Erfolg be⸗ müht, Seele in den Vortrag zu legen. Der Zuſammenklang iſt, den erſten Tenor ausgenommen, gut. Herr Oberfrank muß ſich einer dunkler-n, ſatteren Tonbildung befleißigen, der ſopranartige Klang ſeiner Stimme hat ſeit dem letzten Auftreken zugenommen, etwas mehr Männlichken iſt ihr dringend bonnöten.— Eine wertvolle Bereicherung erfuhr das Programm durch die Mitwirkung des Herrn Johannes Stegmann vom Nationaltheater. Mit ſeinen Harfenvorträgen errang 1 15 den verdienten herzlichen Beifall des zaßlreich erſchienenen Pub⸗ ikums. pp „(Ein Konzert in Feudenheim). Kennen unſere Leſer das Jägerhaus in, Feudenheim? es liegt in der Talſtraße, unweit der End⸗ ſtatton von Linie 9 unſerer Straßenbahn. Dorthin hatte uns Herr Adolf Schmitt, durch langjährige Tätigkeit an der Hochſchule für Muſik als Klavierpädagoge bewährt, geladen. Er ſtellte zwei Schü⸗ lerinnen vor, die er von der unterſten Stufe an unterrichtet, mithin nach ſeinen Maximen erzogen hat. Sie ſpielten beide ſauber, fließend und muſikaliſch; die Ferkigkeit iſt gut entwickelt, Technik und Vortrag ſtanden im wünſchenswerten Verhältnis. Kurzum: man konnte beiden Spielerinnen gerne zuhören. Die ältere, Fräulein Kate Zu ber iſt eine muſikſinnige Natur, die auch den techniſchen Auforderungen der gewählten Stücke entſprach, die füngere, Fräulein Beity Eiſele hat rhythmiſchen Schwung, Freude einer Sechzehnjährigen an pianiſtiſchen Wirkungen, Anlage zur öffentlichen Betätigung. Alſo unbefangene, friſche Jugend. Fräulein Zuber ſetzte dagegen in Hugo Reinholds Impromptu 1795 feinen Muſtkſinn ein: das Stück iſt im Hauptſatze beweglicher Cbopin, im Mittelſatze hören wir Brahms⸗Anklänge. Und gerade dieſe Brahms⸗Nachahmung traf die Spielerin, hier ſcheint ihr Talent zu wurzeln! Es gab übe haupt ſeltene Stücke zu hören, u. a. einen Kinderreigen von Adolf Schmitt. Fräulein Eiſele ſpielte das anmutig⸗gefällige, formenſchöne Werk ihres Meiſters und Oheims mit matürlicem Wuürf. Genug: beide Pianiſtinnen haben allerler gelernt und keiſen unter ruhiger Leitung heran. Es gab noch eine zweite Kompoſition des Konzertgebers: das Lied„mein Glück“. Ein Lied aus holder Ju endzeit, melodiſch, ſtimmgerecht und wirkſam. Herr Fritz Bartling ſang dies und manche Lleder von Schubert und Schu⸗ menn. Er gehort zu den Opernſängern, die im Konzertfaale gewinnen und 1 ein zebormer Liederſänzer. Er ſang Griesd„Ic liebe dich“ enblich einmal wieder in jenem ruhigen Tempe und nordiſch⸗gehaltenen Stil, den Grieg unſere brennend heiße Frotik wierwärtig war mir ſelbſt einſt an e nem ſchönen Bl thnerflügel ſküzzierte. Dieſer Grieg und Schumanns Hidalgo waren glänzende Gaben; Herr Schmitt begleitete alles als gediegener Pianiſt und mitfühlender Muſiker. Arthur Blaß(i..) — 4. Seite Nr. 216. Maunheimer Generai⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Montag, den 12. Mai 1919. Nus Teſlament des Johannes Freymuth Roman von Alfred maderno. (Fortſetzung.) HBender fühlte wohl, daß der Freund recht hatte, aber dies zugeben, hieße ihm ein Recht auf die eigene Ent⸗ ſchließung einräumen, und deſſen ſollte er ſich nicht rühmen dürfen. Bruno, erſt zur Einſicht geneigt und zum Nachgeben bereit, wurde nun in ſeiner Abwehr ſteif und beinahe ſchroff. „Rede mit Rahel und frage ſie, ob ſie glücklich iſt. Und dann frage ſie, wer ſie glücklich gemacht hat. Frage ſie, ob ich ſie liebe und ob ich ihr treu bin, und dann dich ſelbſt, ob du mehr von mir verlangen darfſt. Richt daß ich, von Rahels Liebe beglückt, ſchaffen müſſe, ſondern daß ich dann erſt wirklich ſchaffen würde, haſt du mir vorgehalten, als ich mich weigerte, dein Opfer anzunehmen. Du botſt mir ein Geſchenk; iſt es Sitte, mit einem Geſchenk auch Pflichten zu übernehmen? Dann dünkt mich dieſe Sitte ſo übel als ein ſolches Geſchenk.“ Daniel ſah ſich in einigen härten ſeines Vorwurfes widerlegt und geriet darüber außer Faſſung. „Dann gib mir wieder, was ich dir geſchenkt habe!“ forderte er ungeſtüm. „Das kann ich nicht, blieb Bender kühl und beſonnen und erkannte bereits ſeinen Vorteil.„Das kann ich nicht, auch wenn ich es wollte, nur um deine höchſt eigentümliche Forderung zu erfüllen.“ „Du kannſt es nicht? Dann habe ich dir auch nichts geſchenkt, denn Geſchenke, die man noch beſitzt, kann man auch wieder zurückgeben. Beſitzt du Rahel vielleicht nicht mehr? Daß du ſie mir nicht wiedergeben kannſt, weiß ich; darum iſt Kahel auch kein Geſchenk—“ „Rege dich nicht weiter auf, mein Beſter! Don Wieder⸗ geben iſt doch überhaupt nicht die Rede, da du RKahel ja nie beſeſſen haſt. Alſo! Aber die Szene, die du mir eben bereitet haſt, habe ich vorausgeſehen und befürchtet. Du ſpielteſt dich ſtets auf den Weiſen und Abgeklärten hinaus, und ich habe dich, vielleicht in Geringſchätzung meiner eigenen Lebensphiloſophie, als den Ueberlegenen anerkannt. Wer von uns beiden jetzt die kläglichere Rolle ſpielt, dürfte weder einem von uns noch einem dritten ſchwer fallen zu erraten! Walter, komm her, gib mir die Hand! Crotze nicht, weil du einmal unterlegen biſt! Ich biete dir die Hand zur freundſchaftlichen Ausſprache und die Gelegenheit, dich wieder als der Größere, Stärkere, Beſſere und Ruhigere zu bewähren. Ich weiß ja, daß du ein ſchweres Opfer gebracht haſt, und erkannte längſt, daß es von mir weder klug noch beſonders taktvoll war, dich ſo oft daran zu erinnern. Aber, ſchau, Freund, ich fühle mich plötzlich ſo übervoll von Gefühlen, die einen erſt dann ſo ganz zu beglücken vermögen, wenn man ſie in Worte kleidet und ſie ſich ſelbſt ausſprechen hört. Verzeih' mir und denke daran, daß du bereits Schweres vollbrachteſt, dann wird es dir auch gelingen, an meinen glücklichen Uebermut einen anderen, milderen Maßſtab anzulegen. Du forderſt Zinſen von mir? cut, wir wollen uns um das angebliche Geſchenk nicht länger zanken. Fordere deine Zinſen, du ſonderbarer Wucherer; ich weiß, wofür du ſie von mir verlangft, aber ſei zufrieden und einſichtsvoll und nimm die Zinſen, wie ich ſie dir geben kann. Laß dir für heute als Zinſen genügen, daß Kahel glücklich iſt und ich der Worte nicht genug finden kann, ihr Glück zu beſchreiben und des meinen mich laut zu freuen. Glück iſt klingen⸗ des Gold!?! „Und eins iſt ſo trügeriſch wie das andere,“ murmelte Daniel. „Nenn' mich einen ſonderbaren Schuldner,“ fuhr Bender laächelnd fort. 8 „Das kann ich nicht. Der Journaliſt ſchüttelte den Kopf.„Sonderbar mag ich wohl ſein, als Wucherer wie du ſagſt; aber vielleicht bin ich auch bloß ein Gläubiger. Doch du, als Schuldner, biſt nicht ſonderbar. Du liebſt, liebſt anders, als ich es je konnte und können werde, und dennoch liebſt du wie unzählige Glückliche vor dir. Sahl⸗ loſe aber lieben heute wie du und werden nach dir nicht anders lieben. kkuer Recht iſt es, mit Zinſen zu bezahlen, die eure Gläubiger wie Dornen verwunden und ihnen wie glühende Hünzen in der Hand liegen. Wir müſſen nur die Kraft haben, einzuſehen, daß ihr nicht anders könnt.“ Bender legte Daniel die Hand auf die Achſel. „Ich wußte ja, daß du dieſe Kraft aufbringen würdeſt. Laß dir danken, laß dich aber auch beruhigen. Schaffen, und zwar recht bald ſo ſchaffen zu können, daß wir beide es deinem Opfer wert zu erachten vermöchten, iſt ja auch mein Wunſch. Aber ſiehſt du die Pflanze ſchon morgen neue Blüten und Blätter treiben, wenn du ihr heute friſche Kräfte und Nahrung zugeführt haſt? Walter, höre es noch einmal, aber ohne Bitterkeit: ſo wie ich jetzt liebe, liebe ich zum erſten Male in meinem Leben. Ba muß doch mein Leben ein anderes und ich ſelbſt durch dieſe Ciebe ein anderer werden.“ Daniel nickte und erhob ſich mit einem ſtillen Seufzer. Er reichte Bender die Hand, nickte noch einmal und ging dann ſchweigend. Bender wußte, daß ihn der Freund wohl überzeugt verließ, nicht aber zufrieden. Den Abgrund, der zwiſchen dieſen beiden Erkenntniſſen klafft, vermag keine Einſicht auszufüllen. Stolzes Glück und glückliches Schaffen. Und es kam in der Tat wie ein unbändiger Drang über Bender, mit ſpieleriſchen Kräften Gedanken aus ſich herauszuholen, die er früher als allzu kühn vielleicht be⸗ lächelt, wenn nicht gar brüsk verworfen hätte. Denn wie ſeder echte kKünſtler konnte auch Brune gegen ſich ſelbſt unerbittlich ſtreng und zuweilen ſogar voll Spottluſt ſein. Diesmal aber erfüllte ihn ſeinem Schaffen gegenüber ein abwägender Ernſt, deſſen Gründlichkeit und Sorgfalt ihm um ſo mehr in Staunen verſetzten, als ihm ſein Schaffen vollkommen neuartig vorkam und mit der kirt des bis⸗ herigen kaum einen verwandten Zug aufwies. Als Bender 17 ſoweit und ſeiner Sache ſicher war, ſprach er ſo kurz, wie er es knapper nicht hätte in Worte faſſen können, zum Freunde:„Ich arbeite.“ Daniel ſenkte einen bewundernden, brennenden, forſchen⸗ den Blick in Brunos Seele. Er begegnete keinem Wider⸗ ſtand. Klar und offen lag dieſes Künſtlergemüt vor ihm, und ein ſtummer Seufzer der Erlöſung ſtieg aus Walters Bruſt auf und hob ſie mächtig. Seine Antwort war noch kürzer als Brunos Bekenntnis, ſagte dieſem aber ebenſo viel. Er drückte dem Freunde, an den er nun wieder glauben wollte, feſt die Hand. Am nächſten Abend wurde im Schauſpielhauſe Benders dramatiſches Gedicht wiederholt, und der Dichter beſuchte die Kufführung in Rahels Begleitung. Ehe ſie die Gegend des Theaters erreichten, mußte er das Mädchen ſich erſt austoben laſſen, wie er Rahels aufgeregtes Gebahren lächelnd bei ſich nannte. Rahel hatte wohl gewußt, daß ihr Geliebter ein Dichter war, doch zum Bewußtſein hatte es ihr noch nicht recht kommen wollen, was es bedeutete, neben einem ſolchen Menſchen, der ſonſt allein durch die Reihen der übrigen zu ſchreiten gewohnt war, als Vertraute und Geliebte einherzugehen. Sie kannte nur wenige der modernen Dichter; Benders Namen hatte ſie nie gehört und ihm aufs erſte Wort auch nicht glauben wollen, als er ihr eines Tages ſagte, daß man in der kommenden Woche im Schauſpielhauſe eines ſeiner Werke aufführen werde. Bender hatte Rahel nie davon geſprochen, daß er mit dem Theater bereits ſeit Jahren zu tun hatte. Erſt wenn wieder einmal eine Aufführung bevorſtand, wollte er dem Mädchen dieſe Ueberraſchung als Geſchenk darbieten. Er hatte nicht allzulange darauf warten müſſen und ſich an Rahels ungläubigen Mienen und an ihrem kindlichen Jubel, als ſie endlich begriffen hatte und glaubte, von Herzen ergötzt und erfreut. Er ließ es lächelnd geſchehen, daß Rahel ihn nun noch einmal ſo lieb hatte und daß ſie ſtolz auf ihn war, wenn auch niemand wiſſen durfte, daß ſie ſeine Geliebte war. Bender lächelte und lächelte zu allem. Auf dem Wege zum Schauſpielhauſe aber kam es noch einmal wie ein Sturm über das im Grunde unverdorbene und in manchen ſeiner Tiefen noch unberührte junge Weib. „Ich muß dich noch einmal ſo recht von Herzen küſſen, Bruno,“ ſprach Rahel auf dem Wege durch die engen Gaſſen der Altſtadt. Es klang mehr wie eine Bitte. Bender fühlte es auch an dem Druck der Hand, die ihn am Arm ergriff und zwang, ſeinen Schritt zu verlangſamen. „Rahel, ſeltſam ſchöne Rahel!“ flüſterte Bender eigen⸗ artig bewegt.„Niemand in ganz Frankfurt denkt in dieſer Stunde wie du. Diele machen ſich in dieſem Augenblick fertig, um mein Stück zu ſehen, viele ſind bereits auf dem Wege ins Theater wie wir, aber du allein denkſt ein paar Minuten vor deſſen Beginn noch an mich, an unſere Ciebe.“ „Ich allein darf es, Bruno.“ Rahel ſchmiegte ſich im langſamen Weiterſchreiten an den Geliebten, der mit ihr in eine kurze, finſtere Gaſſe einbog. Sie kürzten dadurch den Weg ab und fanden gleichzeitig Gelegenheit, ſich nochmals innig zu umarmen. „Jetzt erft,“ ſprach Rahel, und ihre Stimme klang wie eine Andachtsglocke ſo ruhig, ſicher und rein,„jetzt erſt werde ich dein Stück verſtehen können, da du dich mir in dieſem Kuſſe ganz gegeben haſt. Nun biſt du in mir, und dein Fühlen iſt das meine geworden. Deine Worte wird es tiefer in meine Bruſt hineintragen, die nur darauf wartet, immer mehr von dir zu empfangen.“ Sie betraten das Haus durch eine Seitenpforte und nahmen ihre Plätze im dritten Rang ein. Bender wollte nicht erkannt ſein, um den Abend unbefangen verbringen zu können. Rahel achtete ihrer Umgebung kaum. Obwohl ſie zum erſten Male in dem vornehmen Theater ſaß und genug zu bewundern gehabt hätte, verging ſie doch beinahe vor Ungeduld, bis die Lichter erloſchen und der Vorhang ſich teilte. Dann ſaß ſie regungslos vorgebeugt, die Ellenbogen auf die Schenkel geſtützt, das Kinn in den Handmuſcheln, und Bender, der nicht dem Vorgang auf der Bühne folgte, ſondern unausgeſetzt, bald mit Rührung, bald mit Zärtlich⸗ keit, nur Rahel beobachtete, ſah dem mädchen an, daß ihm kein Wort der Dichtung entging und wie es ſo manches in ſeinem Gedächtnis ſchnell ſeitwärts ſchob, um ihn nach der Vorſtellung über ſeinen Sinn, der ihr nicht ganz klar geworden ſein mochte, zu befragen. Als das Stück zu Ende war und ſie das Theater wieder durch den Seitenausgang verließen, fragte Bender Rahel, ob er ſie noch in ein Reſtaurant führen dürfe. Er hatte das Mädchen für dieſen Abend, der ihm ein Feſt werden ſollte und auch ein Feſt des Herzens geworden war, neu und vornehm gekleidet, und Rahel ſah allerliebſt aus. Sie wußte es, wollte jedoch nur für ihn allein ſchön ſein. Heftig ſchüttelte ſie den Kopf. „Ich habe nur einen Wunſch, mein Ciebſter, den aber Rannſt du mir nicht erfüllen, denn unter dieſem koſtbaren Mantel und unter dieſem duftigen Kleid bin ich doch nur das arme Judenmädchen aus der Roſengaſſe. Was ich möchte? Rie von dir gehen müſſen, immer bei dir bleiben dürfen! Jede deiner Bewegungen möchte ich fortan ſehen und in die Richtung blicken, wohin ſich deine Augen wenden. Deine Stirn ſollte mir deine Gedanken nicht verbergen können— dann wüßte ich, wie es in einem Dichter aus⸗ ſieht und wie ein Dichter ſchafft.“ Bender lächelte nicht. Er drückte Rahels Arm nur feſter an ſich. Nach einem kurzen Schweigen ſprach er mit halber Stimme zu ihr:„Das laſſe deinen Wunſch bleiben, Liebſte! Wir Dichter ſchaffen nicht immer und ſind nur zu oft wie andere Menſchen auch. Du könnteſt dir leicht eine Enttäuſchung holen.“ Rahel ſchüttelte den Kopf. „Wie andere Menſchen auch mögt ihr euch fühlen, denn ihr wißt nicht, worin andere Menſchen anders ſind als ihr. Schaffen aber, ſchaffen müßt ihr unausgeſetzt. Jeder euper Blicke, jede eurer Bewegungen 0 ein Teil eures Schaffens. Ich habe es aus deiner Dichtung herausgefühlt. Ich habe geſpürt, wie du in deinen Worten lebſt. Ich liebe dich ſchon zu lange, um nicht zu wiſſen, daß du ſo und ſo fühlen, ſo und ſo vorher geſprochen haben mußteſt, damit du dieſes und jenes Wort dann niederſchreiben konnteſt.“ Rahels Stimme klang freudig erregt und begeiſtert. „Ich danke dir,“ ſprach Bender,„und höre wie gerne, daß dir mein Stück gefallen hat, obgleich es nicht beſonders gut iſt, und daß du mich in ihm erkannteſt.“ „Nicht beſonders gut? Du biſt— ja, undankbar biſt du gegen dich ſelbſt, wenn du das behaupteſt.“ Bruno lächelte und hatte heute gut lächeln. „In Leipzig iſt das Werk ſogar durchgefallen.“ „Unglaublich. Und wie haben die Leute heute abend geklatſcht!“ „Warte nur, du ſollſt ſie noch ganz anders klatſchen hören, wenn mein neues Stück fertig ſein und zum erſten Male geſpielt werden wird.“ „Dein neues Stück?“ fragte Rahel mit ehrfürchtiger Neugierde. „Ja, Rahel, mein neues Stück, an dem ich arbeite, während du mich küßt und während ich mich am Tage nach dir ſehne.“ Ein glückliches Lächeln umſpielte Rahels knoſpenfriſchen Mund. Nun fehlten ihr die Worte, doch ihr ſtolzes, lichtes Lächeln ſagte Bender mehr. Er ſtörte ſie in ihrer Er⸗ wartungsfreude mit keiner Frage, keinem Anruf. Nach einer Weile glaubte aber Rahel, nun doch etwas ſagen zu müſſen, und ſo fragte ſie, wieder ſchüchtern und ehrfürchtig:„Und wird es bald fertig ſein, dein neues Stück? „Siehſt du, Rahel, auf dieſe Frage kann ein Dichter niemals antworten.“ „Verzeih' dann, daß ich dich fragte. Ich wußte nicht— „Närrchen,“ ſprach Bender heiter,„frage, was du willſt! Woher ſollſt du wiſſen, worauf wir Dichter nicht antworten können? ielleicht werde ich in acht Tagen fertig, vielleicht auch erſt in vier Wochen. Und wenn du mir morgen untreu würdeſt—“ „Pfui, Bruno, ſolche Gedanken möchte ich hinter deiner Stirn allerdings nicht leſen.“ „Es ſollte nur ein Beiſpiel ſein für eine Urſache, die mir die Arbeit verleiden, wenn nicht gar ganz unmöglich machen könnte.“ Sie waren in eine Straße eingebogen, die ihnen ein grelles weißes Licht entgegenwarf. Es herrſchte hier ein lebhaftes Ab⸗ und Zugehen verſchiedener Ceute, und die Klänge eines automatiſchen Klaviers hüpften wie ausgelaſſene Gaſſenjungen zwiſchen ihnen herum. „Siehſt du, Rahel,“ Bender wies auf die lebensgroßen, auffallenden Plakate, die rechts und links vom Eingang des Kinos aufgeſtellt waren, an dem ſie nun vorbeikamen, „hier riskiert man nichts. Was hier gezeigt wird, gefällt immer und allen, und die Leute brauchen nicht einmal zu applaudieren. Die Leinwand kann ſich nicht verbeugen, und die Menſchen, die auf ihr ihre Grimaſſen ſchneiden, tun es auch nicht. Sie benehmen ſich gerade ſo wie zu hauſe oder auf der Gaſſe.“ „Beſuchſt du das Kino öfter?“ fragte Rahel ziemlich gleichgültig. „Als Junge, als die Sache noch neu und nur ſelten in unſerem Städtchen zu ſehen war, ſchwärmte ich für den Kinematographen. Nun aber bin ich ſchon ſeit Jahren nicht mehr hingegangen. Aber wenn du CLuſt haſt, können wir ja einmal zuſammen eine Vorſtellung beſuchen. Man darf ſchließlich nicht an allem achtlos vorübergehen, was zum Bilde des Jahrhunderts gehört, in dem wir leben unſere Entwicklung durchmachen. Tiebſt du das Kino?? „Ich hatte nur zwei⸗ oder dreimal die paar Groſchen dafür übrig, und da folgte ich mehr dem Zureden einer ehemaligen Schulfreundin als der eigenen Cuft. Es hal mich arg aufgeregt. Sie ſpielten einen ganzen Roman. „Ja,“ ging Bender auf das Thema weiter ein,„ich habe mir erzählen laſſen, daß man jetzt derlei bevorzugt Wenn's einen aufregt, das ſchadet unſereinem nicht mehr wir ſind über die Kinderjahre hinaus. Im Gegenteil, vielleicht erhalte ich ſogar die eine oder andere Anregung, wer weiß! „Manchmal iſt es wirklich wie im Leben,“ verſicherte Rahel lebhaft. „Das kann ich gerade brauchen. Man ſchont die Nerven, wenn man ſich damit begnügt, behaglich zurück⸗ gelehnt dazuſitzen und zu ſehen, was die Leute auf der Leinwand vor einem erleben. Abgemacht, morgen gehen wir alſo einmal ins Kino. Weißt du ein gutes?“ „Meine Freundin nannte damals das Heliostheater auf der Seil, und wir gingen auch hin, aber die Eintritts“ preiſe waren uns zu hoch.“ „Na, da wollen wir diesmal ins Helios gehen. möchte mich auch einmal unterhalten.“ Ich „Du biſt genügſam,“ lächelte Rahel.„Du ſelbſt gibſt den Leuten an einem kibend Edelſteine, und am nächſten begnügſt du dich mit Quarkkuchen.“ Bender lachte laut heraus. Rahel ſchämte ſich ihres Uebermutes. „Ich wollte nicht—“ „Fängſt du ſchon wieder an, Dummchen! was du da ſagteſt, war ganz famos. Nun, wir wollen ſehen, der Quarkkuchen genießbar iſt.“ Bender lachte noch immer. Huch Rahel verzog zuweilen die Lippen zu einem leiſen Schmunzeln. Am Hirſchgraben trennten ſie ſich, um nicht zuſammen in der Roſengaſſe geſehen zu werden. Denn der mond ſtand groß und breit am Himmel und duldete keine Heimlichkeiten · Die Fratze der Seit. Das Heliostheater war ausverkauft. Man ſpielte einen Film der neuen Vera Holſt⸗Serie, einen der begehrteſten und zugkräftigſten des ganzen Jahres. „Ba wir unſere Erwartungen und Aufmerkſamkeit aber ſchon einmal auf das Vino eingeſtellt haben,“ ſpottete Bruno lächelnd,„ſo ſuchen wir uns eben in einem anderen Kino einen Platz.“ Rahel widerſprach nicht, und bald ſtanden ſie vor den Palaſt⸗Lichtſpielen, aus denen ihnen eine ohrenbetäuben Muſik entgegenkläffte. Hier war offenbar keine Maſchine am Werk, ſondern vermutlich ein vollblütiger Menſch im Finſtern auf das Klavier losgelaſſen worden, der ſich erſt zurechtfinden zu wollen ſchien. Fortſetzung folgt. * Am 10. da Mis. verchled nach lungem schweren Leiden unsere langfahrige hochgeschätzte Teiſhaberin fül Mae dae im 74 Lebenehabre 10256 lur gumnen Sinven und Trachtem wur selt Bestehen nseres Unternehmens seinem Wohle gewidmet. Dus OGedeihen unseres Wertes verdanken wir zum grossen Tell ihren reichen Erfahrungen und steis hifisbereiten Natschlägen. r wenden zr ets ein daatbares und e MANNIEIN. WALDHOr& 11. M 1019. Bopp& Neuther. 5. Seite. Nr. 216 Frau Firma Bopp Reuther Ae 73 Jahren verstorben jst. Bedeutung redenken. Wannmee 12. Mai 1919. Wi ataten Rensente, dah am 10, 4. Mas a Neunhe uue Mitbegründerin und Teiſlhaberin der Ihrer Mitarbeit und unermüdlichen Tatkraft ver- dankt das Werk sein Erstehen und geine jetzige Wir werden der Dahingeschiedenen otets in Ehren Die Beamten und Arbeiterschaft der Firma Bopp Neuther und Reutherwerke.m..H. Am Samstag, den 10. Mal, verschlecl nach langem 8 8 Leiden Frau Maua Aeat 11. Als Gattin des Begründers unserer Werke und lang fahrige Teilhaberin, nahm sie an dem Oedeihen unseres Unternehmens regsten Anteil. Durch ihre edle Cesinnung und hervorragenden Charakter-· Eigenschaften war sie eine echte deutsche Frau. Die Fürsorge und die Hittsberettschaft, die sie stets uns angedeihen ſiess, werden wir mit treuem und enrendem Audenken zu danken wissen. Alannbeim-Wadhoi den 12. Mai 1919. Direktion und Prokuristen der Firma Bopp Reuther Sett Besonclerer Anzeige. Heute verschledd nach langem, schweren Leiden meme liebe, gitte Schwester und Mutter Maria Werner ger. xeen uum Alter von 33 Jahren. In tlefer Frauer: Farmilie Frledrich Nössler nebst Kinder(E J, 1) Friedrieh Weruer Lisa Werner. Mammbelm, den 12. Mai 1919. deeeeeee Mietwoch, den 14. Mal, 1% Uhr nachm. . Gegend. veriſ 18 Hubſcher eſunder Knabe 2 Monate alf an Klndes- statt abzugeben. B8on. chriften unter J. U. 98 lan Geſchäftsſtelle de. A. Erholungsſuchende Damen Aufuahme malk 5 8 ken ßer Tan laee 2 15 rk pro Tag in Ang ebote unter II. P. 8 9 die Geſchäftskene⸗ I ee e ene, eeeeee Handels⸗Hochſchule Mannheim. In der laufenden Woche werden folgende Vorleſungen und Kurſe aufgenommen: Momag, 12.—7 Uhr abenbs: gne 1 Anfznger.& 4. 1, Saol 2. 5—10 1— 1 für „*„ 1 Begro, 2 Oienstag, 13.„—10, Goythein, Wi 52 55 der 5 und ueſten Zeit. A 4. 1, Donnerstag, 15.„ 10—11, vorm. Meltzer, 6 F. die taufm. Arithmetit. Dieſe und die übrigen bereits aufgenommenen Nenhengen unb Uebungen werden „lanmäßig fortgeführt. Die Gebähren für Hoſyitanten und Hörer betragen 3 Mk. für eine entlich einſtündige Vorleſung über das ade Semeſter. Um den Beſuchern/ Gelegen 12 zeben, vor ihrer eldung die Vorleſun ugen und Kurſe kennen zu lernen, 11 5 die Teil⸗ nahme an der erſten Stunde ohne Eintrittskarte geſtatiet. Anmeldungen von Hoſpitanten und 25 rern werden im Setkretariat der Hochſchule] in der laufenden Woche noch von 8 bis 6 Uhr nachmittags entgegengenommen. Mannheim, den 12. Mai 1919. Stas Der Rektor: Proſeſſor Dr. Pöſchl. Dresdner Bank Filiale MANN HEIM P 2, 12, Planken. gesorgung aller bankgeschüftlichen Angelegenkeiten &a dgetele Ren empfiehlt ſich zur Maß⸗ anfertigung ſeln. Damom⸗ und Mädchenbekleidung. 2 9 15., 1 8 5 Massage Schweſter empfiehlt ſi eee u. e⸗ handlung in Maſſage und Elektriſteren(Farad. Ser.) bere 5 5 Krie gte zu m 1902 + Näheres in der Geſchäfts⸗ ſtelle ds. Bl. Se Munffiun J. Ondulation 1 u. außer dem Hauſe Frau Keller, 3 4, 1. 4* geeeeggeseses Wer liefert regelmäſzig Waken Rauchabt boſe und in Paketen. 194: Angebote mit Preis an Heinrich Weisheit Coburg, Steintor 4. Gutgehende B5901 Maesdheibee 0 übernehmen geſucht ent ofort. Angebote mit— u. G. O. 91 an die Geſchäſtsſt. Altenkapltal und feserven Hark 340 000 00 Ich warne hiermit Jedermann, meiner Tochter Wilnelmine Bockmeyer eftwas 2u flemen oder zu borgen, da jeft für nichts halte. AIa, fadd Ana Phwerg. 1 1. 1 1 ———j— 6. Seite. Nr. 216. Voile 100 om beett, Banbſtrelfen Rohſeide echt Schantung, 60 om beettt.. Meter 36. oo Anſere große Auswahl in unſeren Spezial⸗Abteilungen Seide⸗, Wolle⸗ Waſch⸗ und Baumwollſto nCCß erwecken in hoͤchſtem Maße das Intereſſe des Publikums. Von unſeren großen neu⸗Eingängen empfehlen wir als beſonders preiswert: Voile 100 om eharbtg in viden Susben.... eter 16.75 Meter 18. oo 29224**% Hemdenflanell„ en det ge..60 Hemdentuche. 980 M. Hirſchland& Co. Nannheim an den planken. Meter dalt 5 Mittagsblatt iſt ein Druckfehler unterlaufen; an⸗ vom A genehmigt, gibt plütenwelsse Wäsche Wmeeen letemehtn ohne sie im geringsten anzugreifen. Alleinige Fabrikanten Sehmitz-Bonn Söhne, Düsseldorf- Reisholz. Veftroter: S. Feitler, Mannhelm,] 7, 20, Tel. 3744. f 8 Relsender nimmt noch einige zug Artikel mit auf Tour 5 gebote unter G. L. 8 908 die Geſchäftsſtelle. B Berichtigung. In der Annonce der Firma Samson& Oo. im att„Woll⸗Voiles“ ſoll es„Voll-Voiles“ heißen. Pechhütte G. m. b.., Mannheim. Junge Dame ſeſgene ſchäft), e beſſ. Penſiot Fang„Pechhüne“ Mittag- nd Abendesst Kein Ersats) mild riechend S64 Angebote unter Q. R. 92 an 4 desinfizierend b. e dauchnden Geſchäfteſtelle ds. Bl. b Wer vermietet an Gardinenspannes 2 F. 5l ch ünnflüſſig, fettreich Gibt dem Boden beste Mahrung. Für 3 kg Probekannen Schutz-Marke Nachnahme. 4 Suche mich 111 enge 4 Mille an einem gus gehenden rentablen Geschafie zu beteiligen. Chemi 80 Lechuiſche Branche be⸗ vorzugt. Ang. unt. E. dte reisen lsst zum Vertrieb einer pat. gut federnden Hols- Aofrente fimz Hatratse(Massenartikeh, sowie einer kleinen Weykzeugmaschine gesetzl. geschiltzten auf eigene Rechnung gesucht. B5893 Angebote an Josef Gehrig N 2, 2, Telephon 282 orbeten. 18 4. d. Geſch. 85556 — mit Auslandspraxis, als Abteilan inteliigenter enter Junge 8 u erlernen, zum ſofortigen Eintritt geſu elfabrik wunle ant zeichneriſchem Offene Stellen laemglam u derhen! Tüchtiger ſelbſtändiger Volkaufmarm eykl. im ein größeres ſuddeutſches Verkehrsunternehmen geſucht. Energiſche und rührige Perſönlichkeiten woll. eingehende ausführliche Bewerbung einreich. unter X. W. 182 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Junges braves Mädeben f. kl. Haush. bei gut. Behand⸗ lung geſ. E 7, 2 1 Tr. r. 55000 Tooht. Madcher perfekt kochen k 6endag Ffeſcrischer Nran neu, 2500 kg Tragkraſt zu verkauſen. 500 Intereſſenten wollen ſich unter G. A. 76 an die Ge⸗ ſchaßtsſtelle dieſes Blattes Woht ebeenäntel Woinbe 1856 S.. mt Wirtachat Oe. Beotsweſſer, 2 O08. Dutempfohlene, dächtioe Wolſcheeren, 2 Büdb. Wolſch. Hiriſchaft kann eutl. auch für vern. 2 Dhzd. Kreyyſcheoren Pufzfrau ſur Bckee 26. geſucht. 1040 Sachs& 00,, F 7, 20. Stellen-Gesuche Mam ſür fleißig. verh. ſeaunmnn dace welcher Art oder Ieite zu verkaufen. 35024 R. platz(Neßbude),. anted Mdermasfechez nebst — 8 jähriges Kind B5933 — 25, 5 parterre Bee Aur und 2 verkaufen: 5554 Ein Schreibtisch 11898 10 1 1 — 2——— TIeh. Veith,—— 0— 5 ſer Sonutag. den 18. Mai, für Mannheim und Vororte gesuelſt. Nur verirauemswürdige, ſolide Männer u. Frauen wollen ſich melden. 0 3,-22, LIberale Jolkspartel. Wir zuchen fur unſer Verwaltungsbüro dine Kaufmäannisch goblldete Kraft. Edioen in mteld. unter Q. C. 78 an ſchäftsſtelle d. Bl. 89970 Eleeane ee Kaffee u. ae— II 105 iie ünden welcher zum Reiſen Luſt hat. Ad. Haier, p—— 5 MHannheim, Stütze Directrice Bei 2 aee I. Lelkänlecig r für S4 eh—5 Laden. 10 Aa, Magen — vor· 5 En Haus und kochen kann, zu ũem Eintritt bei gutem Lohn geſucht. 190¹ perfeft, zum ſofortigen Gintritt eeee Mäbelꝛsiohner Basel*— e Triulein, b Tendauf l. Nenieren 22d Belgaftelee Wondltoel Wellenrenther, ſowie 5 u 55 für Mädchenklelder ins end Beſcha —— geſtellt 5—5 An bote unter G. H. 88 an e. Junger aufmanñ 25 Jahre alt, am 8. 4 10 vom Wde Kulseladtene Selt ee V elsen une. 0 6 FAHrrad die Geſchaſteſtelle S. Bl. ſaft neu, mit gutem Gustel 2. und Feallauf preiswert 2 2. verkaufen. 8 Beschafligung 1 Ia. Ia. benuche eutt duch alg gef. Wanderer-Rad 25 120. Abedeene Srelan ſuſchr. u a elle. B5855 Ru Slkibren wie—5 E Falrrad benrad preisw. 8 — O 1, 16, 2 Tleppen. bgewelde fenimihanez neu, werden abgegeben. Bsos E6, 4, 2. Fe⸗ IKW. Mäd⸗ ud 5 50— Grünewald ſratze. 2850 Telepben 9036. Sen ee ad fftledr AffHaaaell Messingluster — G. X. 98 13 3 Tr. die Geſchäfts ſtelle ds. Bl. —„ Nessiuglüster Verkaufe Za——„ büüis zu 2 en en e — I Elne r kunpl.—5 dern Sucteerte et 15— 10 4 2 Jommefan 5007 lde d. Qbſtgarten zu ve— rter—+ zu vertaufen. engaslampe, 1 Wring:] Zu e 1801 8 Seenweg AI, 2. St. miit Aufsatz 1 N Stühle 2c., 20 erfrag. angſir. Anzũge ———— g Kostüm Negg 2b. zihr 58 fl 1 großer gut echaltener Herd W 8 Näß. IT I, 6 Laden. 1835 annvern Latraties Ini faäebelten wle Macden-Fanchlungen 2. 1 Speiſezimmer, 1 Schlaf⸗ zimmer in Eiche mit Spiegel· ſchrank, 1 Plich yine · Küche, 1 Bodenteppich u. 1 Kopier⸗ veeſſe faſt nen billig abzu⸗ geben. Rennert, J 1. 8. 1886 U gesucht. Veilſtraßze 20. 1048 mit als Werkmeiſter. gebote unter H. 8. 178 1925 Wo kann eine Frau das Putamachen eg- Angebote unter F. U. 7 an die Geſchäftsſtelle..25 Debild. Fräulein bewandert, ſofort geſucht. D 1, 18. 25⁰12 Tichiige 1.— ofort 5878 Damenſchneiderel Nicard Wagnerſnge 22. Schneiderin geſ. Tullaſtr. 14 part. junges Mädchen — 995 285 Suche zum ſofortig- Emtritt —— gebrauchte, fardige b zu verkaufen. rg 1˙7. 1221 ſebote u. H. L. 111 an 5. l. 8 5 Oummiwalgen. Nüme Ansahl 7—— 644. Sarrrn Bettbezüge, Kissen u. . C. 0 H-F LI Si ee. Ialeedale U 1, 24, dendlte 1 1 Dn. AdolfFreinkel Einige komplette Aelteres ades e (aus Unterfranken i. 5 mit guten Bez. a. Land, 15 ier tätig, ſucht 3 per, i ſchön 11 517 u kaufen Schriftl. Angebote erb. an Fernruf 4802. Bunss Herrmann, D 3, 11 part. preiswert abzugeben. J2, No. 4, Laden. wen, gute Arbeit, u. 1 ODüd. Paket Korkzieher verkaufen. 2 mödi Znme Angeb. an A. Stattemans 10. Bender, Brinz Wilhelmſtr. Chaiselongue Belgische EIn Wöepn Iffuskrie-Akffen reen ene ddcss an meptn e Laben neuer pder 15 m beene ie Jaeger& Reohenberg 93. 893 90 e 80550 parterre Duüsseldůorf 24. bote an Hans EE 29 800 Eichendorffſtraße 23. el Ekuner aus us Böfelt Kredenz, Umban Lederſeh herrli halber zu verkaufen. 8 L B5878 — Säanglingswage gobraucht, gut erhalten, zut kaufen geſucht. mit Preisangabe unt. H. R. 177 ͤ an die 1855 ds. Blattes. Dipf.-Schreibtisch — kaufen geſucht. B94⁷ geb. aele 3 24. 1. Stsck. geſnüll. Tince am ſiebſten bei einz.— oder kl. Familie ſofort B. Müller, atlonsfrr. a. 4 a. Sollder Dauermieder e per ſofort eichen, mafſte, befteh. 8 S chon Buldern, wegz Nber. er⸗ päter. part. rechts. Uhr 3 + 85 —5— Breaks mit in l Fe eug 200 FKomplettes 5 Milchhaheweck agen in ſehr gut. — 6fähr., Feder⸗ Ko. Tragkraft, Meßz⸗ erdeck und 22 Saſe er wee 1983 a erſorgungs⸗ Seck⸗ 7828 Lchen 20. Motorradreifen u. Schläuche ſofort zu 1 geſucht. 1931 C. Barsel, ing., Mannheim im gutem Hauſe. Angeb H 8. Stiftsmühle. Dame im Ges sueht event. ver ſofort oder fpa dübsch mödi. Aane mit oder ohne Penf, 5 Näheres 27 arreng! Groh, K 1, 4. Suche möͤbliertes guterhaltene nachm. von—3 B5832 14 2 10 280 auch umzutauſch. (Neſtauration). zu verkaufen. eee 7 Telephon Nr. 2770. Zu kaufen gesucht: lehsnonnoter 500 Volt, 50 erloden, in allen Stärken bis 250.-., desgleichen ein Elnanker. umformer 100 bis 200 .-S. zur Umformung von Drehſtrom 4000 Volt 50 fast naer Anzug für Burſche von jegen geſtreifte en von na Aldhof, Altren uhr. 15 14 Gasbade-Sfen n. Benallwanne B5800 E2, 8, im Hof. gegen monatliche Naten 9 ch art 1 billig zu verkaufen. 5872 in 220 Volt Glei ſtrom. Angebote unt. HI. 179 a. d. Geſchäftsſt. 1888 — 2— 100 N ohen Zins. Angebote unter 0. 5 2. an die Geſchäftsſtelle Nähmaschine „7 part. U 1 lren, ge 10 verkaufen. ee von 10—1 Uhr N4, 1B, 3. Stock. 85875 Aeeen Rauder ekto haltend, zu ver⸗ de fürgtaschenbterbandt od. Garten geel n. ꝛc. Hauger, Baſelbt Gr. alftabtfr 3. Daſelbſt wird 1 Küfer zu kaufen geſucht. Suche ſoforf Stillen haber mit 2000 Mk. 60 5 Haen Sich. 8 monatl. 1955 ergütung. Juſchr. unt. 9 an d. Ceſchalteſbee., Gaslüſter und kleine Tiſche 10 N. S. U. mit —5 Mk. zu verkaufen. Kener An Kurzer U. zu verkaufen. B5886 — 12, IV. rechts. 1 1 it ſah e d. Reissbrett etwa 100: 80 für Maſchinen⸗ eichnen zu kaufen 4 F. Le. an Loewecke 5937 Lebrauchter Kaszenndhrank un kaufen geſucht. Angebote 8 3— der Holorrad 1 1 18 bei Schmuk. Mt. 500 e Mt. 210 ut und Lle lichrock unter X. ſchäftsſtalls ds. Bl. 194⁵ Kassenschrank zu ver⸗ kaufen. ſchendorffftr. 9 ee t aniker, St. Poſtracte genügt. eee Alphornſtraße 21, 2 St. les. Hanor- Ichrelbmarchle — ſichtbarer— mie zu kaufen enſtr. rtaufen. Metsepola, Tel, 2340. Augart e b l—— kaufen geſucht. B5938 ngldel mit Preis und an Georg eckſtr. 6. 1. Piano gebraucht, ſur 1300 Mark zu 500 Hirtel. Wind Ein gufer Rattenfänger eſucht. B5945 Prima Bier llefert franko. n Blerhandlung 7 195