1919.— Nr. 249. nzei reiſe: Die iſpalt. Koſonelzeile 50 Pf., Finanz⸗finzeigen und Anzeigen von verſicherungs⸗ Sezeiiſefen 2 2 Retlamen.2 50. Annahmeſchluß: Mittagblatt vormitt. 8½ Uhr, Abendblatt nach⸗ mittags ir Anzelgen an beſtimmten— Stellen und fusgaben wird keine Verantwortung übernommen. Sezugapreis in mannheim und Umgebung monatlich M..50 mit Bringerlohn Poſtbezug: Biertel it..42 einſchl. Juſtellungsgebühr. Bei der Poſt abgeholt M..70. Einzel⸗Nr. 10 Pfg. — 2 eui iſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum, für 3 leton: Hans Gäfgen, für Lokales und den übrigen redaktionellen Teil: Richard Schönfelder, für Badiſche Neueſte Nachrichten Amkliches Verkündigungsblatt el: Franz Hircher, für Anzeigen: Knton Grieſer. Druc und Verlag: Druckerei Dr. Haas Mann⸗ Deſſer Generul⸗Anzeiger G. m. b.., ſämtlich in Mannheim. Draht⸗Adr.; General⸗Anzeiger Mannheim. check⸗Ronto Nr. 17590 Karfsruhe in Baden.— fernſprecher Amt Mannheim Nr. 7940—7946. Die Aufnahme der deulſchen Gegenvorſchläge. Frankreich wird nicht nachgeben. Verſailles, 2. Juni.(.⸗B.) Der„Temps“ meldet, der Viererat geſtern keine Sitzung abgehalten hat. Die d fung und Erörterung der deutſchen Gegenvorſchläge durch die Ausſchüſſe der Konferenz dauert fort. Man glaubt, daß e Antwort der Alliierten auf die deutſchen Gegenvorſchläge de dieſer Woche Graf Brockdorff übermittelt werden wird. eedie„Liberte“ beſtätigt, wird der Viererrat am Dienstag Prüfung der deutſchen Gegenvorſchläge ſelbſt beginnen. die augenblicklichen Kommiſſionsberatungen haben ſchon zu mem ſehr intereſſanten Meinungsaustauſch Anlaß gegeben, benfalls ſei Wilſou mit den Franzoſen darin völlig einig, ſaß Fraukreich nicht nachgeben werde, noch könne. . Die Abendblätter ſetzen ihre ſcharfen Aeußerungen über De deutſchen Gegenvorſchläge fort und wollen offenſichtlich die Heffentlichkeit dahin bearbeiten, daß die Entente nicht nach⸗ be. Kennzeichnend ſind die Ausführungen des„Journal Debats“, die Konferenz könne unmöglich den ungeheueren zutwvurf, den ſie ſo mühſelig hergeſtellt habe, ſatzweiſe nach⸗ kküfen, ſie werde dann noch im Herbſt tagen. Die Geduld 0 Völker ſei erſchöpft. Die mündlichen Verhandlungen, welche bonf Brockdorff wünſcht, ſeien nicht mehr angebracht. Die Fönferenz hätte das Syſtem der mündlichen Verhandlungen Ainehmen können, als ſie zuſammentrat, aber ſie habe mit geccht vorgezogen, nicht in Anweſenheit des Feindes zu dis⸗ llieren und zu entſcheiden. Jetzt dürfe man nicht wieder ck. Das Urteil ſei gefällt und müſſe durchgeführt werden. *„Temps“ wünſcht, daß nachträglich noch die Veſtimmung ertrage aufgenommen werde, wodurch jegliche Minder⸗ Alen, wie im Vertrag mit Oeſterreich, unter den Schutz der Aſellſchaft der Nationen geſtellt werde. Paris, 1. Juni(W..) Havas. Die Blätter ver⸗ entlichen teils im Wortlaut teils auszugsweiſe das Begleit⸗ eiben des Grafen Brockdorff zu den deukſchen Gegenvor⸗ ägen. Das„Journal“ hält den Ton des Schreibens ſür Nheblich verföhnlicher als die Gegenvorſchläge ſelbſt, die in elin fertiggeſtellt wurden. Das„Petit Journal“ bemerkt, kulſchland beweiſe von neuem ſeine Unaufrichtigkeit, da es Alegt ſei, ſpiele es ſich als Märtyrer auf. Die Geſchicklich⸗ „mit der Graf Brockdorff ſeine Sache verfechte, werde gichwohl nichts zuſtande bringen, daß man darüber die ver⸗ Aiwortlichen Urheber des entſetzlichſten aller Kriege und die 8 Fannſtalter des Unterſeebootkrieges vergeſſe. Gegen die antien einer elementaren Sicherheit und Gerechtigkeit, die Iin Alliierten fordern, gegen die Entſchädigungen, deren Höhe zuter den wirklich angerichteten Schäden weit zurückbleibe, ſufen nun die deutſchen Delegierten das Recht an, das ſie lher nur gekannt haben, um es zu verletzen. Die Unver⸗ Mäntheit dieſes Vorgehens ſei für jedermann erſichtlich. die 100 Milliarden. Man ſchreibt uns: 00. Der Vorwärts wirft der Regierung in einem bemerkens⸗ donten Artikel vor, daß ſie bei der Einreichung ihrer Eegen⸗ de chläge eine ganz falſche Diagnoſe geſtellt habe. Er führt daei denſelben Gedanken aus, der hier vertreten worden iſt, uaß nämlich die Entente unſer Hundert⸗Milliarden⸗ mgebot in erſter Linie dazu benutzen wird, um bedeutend 0 hr aus uns herauszuſchlagen.„Wir würden uns nicht keundern“, ſo ſchreibt der Vorwärts,„wenn nach der Publi⸗ glion der deutſchen Gegenvorſchläge im feindlichen Ausland dar Triumphgeheul ausbricht, in dem zum Ausdrug kommt, Aie man ſich in der Abſchätzung der deutſchen Volkskraft doch t getäuſcht hat.“ In Verbindung damit ſtellt der Vor⸗ s feſt, daß„das Gefühl für rückſichtsloſe Gerechtigkeit, das ſig mit uns Deutſchen durchgeht“, die deutſchen Gegen⸗ guſſchläge diktiert habe. Dieſe Beurteilung trifft den Nagel ̃ azen Kopf. Die deutſchen Gegenvorſchläge laſſen in der jedes diplomatiſche Geſchick vermiſſen und es bleibt nur uteine Annahme möglich, daß man dem Grafen Brockdorff⸗ Fenzau, wenn er etwas von ſeinem Handwerk verſteht, von Faelin aus außerordentlich ſtark ins Handwerk gepfuſcht hat. Regierung hat offenbar in dem Beſtreben höchſter Unpar⸗ das heeit das Kunſtſtück fertiggebracht, höchſt parteiiſch gegen eigene Volk zu ſein. Denn, wenn ſie die Schuld am ſür de und die daraus entſpringende Entſchädigungspflicht dis ans auf 100 Milliarden, für die Gegenſeite dagegen— annd hadenerſatz für die völlerrechtswidrige Blockade— auf dhernd 13 Milliarden Mark bemißt, ſo iſt das eine Bilanz, wehn wirklichen Tatbeſtand vollkommen in ſein Gegenteil Art hat. e ſidie Wirtung dieſes Verſahbens iſt ſo offenſichtlch, daß Argandar dem Vorwärts in die Augen ſprinat. Das Jentral⸗ der Sozialdemokratie bemerkt mit Recht, daß die Re⸗ Keung die hinterhältigen und auf die Zertrummerung doll ſchlands gerichteten Strömungen im Ententelager„nicht Anetingeſchätzt“ habe. Dieſer Vorwurf wird ſich leider ale der ſuigt herausſtellen. Denn nach dem bisherigen Verlauf emltgenannten Verhandlungen in Verſailles dürfen wir. W gewiß ſein, daß der Rat der Vier in Paris die deutſche ſundatechnung ad acta legt, daß er dagegen das Angebot von uns ert Milliarden benutzen wird, um bedeutend mehr von ſtellteu erpreſſen. Das Blatt Clemenceaus, der Homme Libre, bereits feſt, daß Deutſchland ſich ſeiner Schuld bewußt ſe, denn anders ſei es nicht erklärlich, daß die deutſche biee kskommiſſion die Jahlung einer ſo hohen Summe an⸗ ürls die Regierung hat alſo tatſächlich, wie auch der Vor⸗ eibügibt, einen außerordentlich ſchweren Fehler began⸗ Miberiſen Jehler, der ſich an uns bitter rächen wird. Der riff iſt ſo täppiſch und unverantwortlich, daß man eine zum Schaden Deutſchlands ſehr geſchäftige Hand darin zu erkennen glaubt. Jedenfalls iſt es im höchſten Maße bedenk⸗ lich, daß die Regierung, die die Führung der Friedensgeſchäfte in der Hand hat, bei der erſten Gelegenheit einer poſitiven Leiſtung ſich dem Feinde ſo völlig ungewachſen zeigt. Der Vorwärts ſagt mit Recht, das Tun der Regierung ſei in der beſonderen Situation, in der wir uns befinden, und im Ange⸗ ſicht eines Gegners, der uns nicht mit der Geſinnung der Ge⸗ rechtigleit gegenüberſteht, falſch und politiſch gefährlich. Es muß ſchon ſchlimm ſein, wenn das ſozialdemokratiſche Organ ſich entſchließt, dem Kabinett Scheidemann gegenüber eine ſolche Sprache zu führen. 1* Der frühere Staatsſekretär Dr. Helffrich wendet ſich in einem Artikel der Kreuzzeitung mit größter Entſchiedenheit gegen das Entſchädigungsangebot, das wir der Entente ge⸗ macht haben. Er betont, daß unſere Feinde uns ſelbſtver⸗ tändlich auf dieſen Betrag feſtnageln und darin das Aner⸗ kenntnis ſetzen werden, daß Deutſchland für 100 Milliarden Goldmark(dreihundert Milliarden unſeres jetzigen Geldes) zah⸗ lungsfähig ſei. Er hebt weiter hervor, daß die Entente ſich ſelbſtverſtändlich nicht mit dieſem Betrag begnügen, ſondern gegenüber der„jammervollen Haltung“ der Regierung Mittel und Wege finden wird, dieſe fälſchlicherweiſe anerkannte Zah⸗ lungsfähigkeit bis zum letzten Blutstropfen zu erpreſſen. Be⸗ merkenswert iſt, daß auch Dr. Helfferich in dieſen verantwor⸗ tungsloſen Angebot die Spuren Erzbergers entdeckt. Er ſchreibt darüber folgendes: „Der große Reichsverderber Erzberger, der bei ſeinen verhäng⸗ nisvollen Verhandlungen immer neue Beweiſe ſeiner ſchimmerloſen und be⸗ denkenfreien Leichtfertigkeit erbracht und uns mit jedem Schritt tiefer in den Sumpf des Elendes und der Ohnmacht hineingeführt hat, traue ich jeden Irr⸗ ſinn zu. Er wird ganz Deutſchland mit demſelben ſelbſtüberzeugten und Lächeln„verhandeln“, mit dem er die deutſche Flotte aus⸗ geliefert hat.“ Unerklärlich findet Dr. Helfferich nur, daß der Reichsfinanzminiſter Dernburg dieſem unglaublichen Vorſchlag zugeſtimmt hat. Nach Gründen für dieſe Haltung ſucht man allerdings vergebens. Erzberger und Vrockdorff⸗Rantzau. Verſailles, 2. Juni.(Von unſ..⸗Sonderberichterſt.) Was voruuszuſehen war iſt eingetroffen. Die Pariſer Abend⸗ blätter ſchreiben, daß Erzberger danach trachte, in Ver⸗ ſailles an die Stelle Graf Brockdorff⸗Rantzaus zu treten. In dem Verhältnis, wie die ohnehin nicht zu große Volkstümlich⸗ keit Graf Brockdorff⸗Rantzaus im feindlichen Blätterwalde ab⸗ nimmt, ſcheint die des Herrn Erzberger zuzunehmen. Verfailles, 2. Juni.(Von unſ..⸗Sonderberichterſtatter.) Die Blätter ſind voll von dem vom franzöſiſchen Spionage⸗ dienſt entdeckten Brief Erzbergers. Erzberger mag ſich ſelbſt anklagen, denn er ſelbſt iſt es geweſen, der die feindlichen Spione jeder Art nach Deutſchland hineinließ und ihnen die Wege ebnete. Verſailles. Bratianu und Paderewfki gegen Wilſon. Verſailles, 1. Juni.(WB.) Geſtern nachmittag iſt den kleinen Mächten, welche Oeſterreich-Ungarn den Krieg erklärt hatten, im franzöſiſchen Miniſterium des Aeußern der Ver⸗ tragsentwurf für Oeſterreich vorgelegt worden. Die geheime Beratung darüber danerte zwei Stunden. Sie beſprach nach dem„Matin“ hauptſächlich die Maßnahmen zum Schutze der fremdſtämmigen Minderheiten in Polen, der Tſchecho⸗Slowa⸗ kei, Südſlawien und Rumänien. Namens dieſer vier Staaten erklärte Bratianu, daß die Großmächte ſich hiermit in die Geſetzgebung der tleinen Staaten einmiſchten. Falls die Maßregeln über die Minderheiten völkerrechtlich feſtgelegt werden ſollten, müßten ſie unterſchiedlos auf alle Mächte angewandt werden, dürften aber nicht die Benach⸗ teiligung der kleinen Staaten bedeuten oder ihre Souveränität beeinträchtigen. Laut„Echo de Paris“ erwiderte Clemenceau in kräftigem Tone, daß die im Vertrage vorgeſehenen Maß⸗ nahmen beibehalten werden müßten. Darauf erhoben ſich Paderewski(Polen), Kramarſche(Tſchecho⸗Slowakei) und Trumbitſch(Südſlawien) und ſchloſſen ſich den Aeußerungen Bratianus in längerer Rede an. Wilſon rechtfertige die zur Erörterung ſtehenden Be⸗ ſtimmungen und erklärte, daß die Großmächte die ganze Ver⸗ antwortung für dieſen Frieden trügen und dafur bürgten, daß alle Bürger der jetzt entſtandenen neuen Staaten gerecht behandelt würden. Doch ſei er bereit, in Faſſungsänderungen des fraglichen Abſchnittes zu willigen, danut er nicht mehr als Ausnahmebeſtimmung oder Zwang gegenüber gewiſſen Län⸗ dern erſcheine. Der Vorſchlag Venizelos, die Großmächte müßten zuſammen mit den kleinen Staaten den fraglichen Abſchnitt uUnverzüglich abändern, wurde angenommen und eine zufrie⸗ denſtellende Einigung erreicht. Wie der Matin“ hervorhebt, ſchieben die Delegierten der vier kleinen Staaten der franzöſi⸗ ſchen Delegation die Schuld an dieſen Unſtimmigkeiten zu. Doch dürften ſie ni ht vergeſſen, daß Frankreich und ſeine Delegation während den ganzen Friedensverhandlungen mit aller Kraft für ihr Wohl eingetreten ſeien. Sie dürften ſich alſo durch den etwas ſcharfen Ton Clemenceaus ihnen gegen⸗ über nicht vor den Kopf geſtoßen fühlen. 2 Das„Journal“ erklärt: Wie bisher, ſo habe auch dies⸗ mal die Pariſer Konferenz die Schwierigkeiten nicht gelöſt, ſondern nur verſchoben. Die Kriſe wird man nicht vermeiden können. Denn die noch ungelöſten Fragen werden doch ein⸗ mal angeſchnitten und geregelt werden müſſen. Die Adria⸗ frage beweiſe die Nachteile der Verzögerung und Verſchlep⸗ pung. Vor drei Tagen habe man geglaubt, zu einer Löſung gekommen zu ſein. Heute aber ſtehe alles wieder in Frage. Die Fiumefrage. Verſailles, 2. Juni.(Von unſ.§.⸗Sonderberichterſtatter.) Ueber die Fiumefrage iſt wie gewöhnlich zu berichten, daß ſie gut voranſchreitet und kurz vor ihrer endgültigen Löſung ſteht. Italien gibt klein bei. Es bekommt weder Fiume noch Dal⸗ matien. Dafür darf es ſich aber ſchadlos halten an der Türkei und Griechenland und erhält anſcheinend beträchtliche Erleich⸗ terungen ſeines Kolonialreiches in Afrila. Der mißglückte Pulſch in Speyer. Ueber den mißglückten Putſch in Speyer geht uns noch folgender Bericht zu: Nachdem die Franzoſen Samstag Abend 10 Uhr den Regierungspräſidenten Dr. v. Winterſtein heimlich im Auto nach Germersheim und dort über die Rheinbrücke ins Badiſche geſchafft, wähnten die Putſchiſten reinen Tiſch. Aber die ſtramm deutſche Einwohnerſchaft der Hauptſtadt, durch geſinnungsverwandten Zuzug von Umgegend und Land ver⸗ ſtärkt, machte ihnen einen vollen Strich durch die Rechnung. Zu Tauſenden demonſtrierte die Speyerer und vorderpfälziſche Bevölkerung am Sonntag ſeit frühem Morgen gegen die endgültig angekündigte Proklamation im Freien und hielt auf der Straße in weiteſtem Umkreis um das Regierungs⸗ gebäude ſtandhaft aus, unbeirrt durch den franzöſiſchen Po⸗ lizeibefehl, daß„nicht mehr als 3 Perſonen“ beiſammen ſtehen dürften, und die, übrigens nur in ganz geringer Menge ſich zeigenden franzöſiſchen Bajonette. So wurde den„21“ Lan⸗ dauern und ihren wenigen Genoſſen, an deren Spitze der „Präſident“ Dr. Haas, Teppichhändler Hofer und Dr. Feibel⸗ mann ſich rergebens zur Geltung zu bringen verſuchten, ihr Beginnen vöͤllig vereitelt, ja ſogar arg verſalzen. Nach⸗ dem es ihnen endlich mühſam gelungen war, in den Saal im Regierungsgebäude einzudringen, vermochten ſie ſich nicht im geringſten mit ihren Proklamierungsabſichten durchzuſetzen: im Gegenteil, der deutſch⸗ und pfälziſch⸗nationale Standpunkt behielt die Oberhand, die Ablehnung der„Un⸗ abhängigen neutralen Republik“ wurde zum offenen Fenſter heraus der harrenden Volksmenge unter deren größtem Jubel verkündet und die Führer Dr. Haas uſw. wurden mit Stöcken kräftigſt verhauen, ſo daß eine ganze Reihe ſchwer Verletzter und Blutender von den wartenden franzöſi⸗ ſchen Beſchützer⸗Soldaten und Sanitätern— ins Spital ver⸗ bracht werden mußten. Die franzöſiſchen Behörden und Mili⸗ täraufgebote blieben machtlos. So endete das großgeplante Unternehmen mit einem böſen Fiasko: ja, Dr. Haas, der vor⸗ her immer mit einem Revolver herumgefuchtelt und ſogar zweimal ihn abgeſchoſſen hatte, ſoll ſogar die Proklamierungs⸗ abſicht öffentlich zurückgezogen haben! Der franzöſiſche Stadtkommandant von Speyer, Oberſt Schultz, erhielt durch Unvorſichtigkeit bei den Schlägereien einen dem Dr. Haas geltenden Stockſchlag; der Täter, ein gewiſſer Bachmann, wurde ſofort verhaftet.“ Auch ſonſt wurden noch mehrere Verhaftungen durch franzöſiſche Poſten und Patrouillen vorgenommen. Jedenfalls aber die Hauptſache: die Ausrufung der franzöſiſch verbrämten„neutralen“ Pfalz⸗Republik iſt vor⸗ läufig durchaus verunglückt! Große Kundgebung in Ludwigshafen. Heute nachmittag zwiſchen 1 und 2 Uhr hat in Lud⸗ wigshafen eine überwältigende Kundgebung gegen die Ausrufung der unabhängigen Republik Pfalz ſtattgefunden. Es nahmen teil ſämtliche Angeſtellte und Ar⸗ beiter aus allen Ludwigshafener Großbetrieben. Die Zahl belief ſich auf viele Tauſende. Die Kundgebung fand ſta auf den Schulhöfen des Gymnaſiums, der Realſchule und n Maxſchule. Es ſprachen vier oder fünf Redner. Die 2 ſammlungen ſprachen ſich einſtimmig unter brauſenden Hu ruſen für Erklärung des Generalſtreiks aus für den daß die Republik ausgerufen würde. Gegen 2 Uhr zer ten ſich die Teilnehmer an der Kundgebung. Es erſck franzöſiſche Truppen mit aufgepflanztem Bajonett. Kleinere Truppenabteilungen ſäuberten dann die n Straßen und trieben Hunderte von Paſſanten vor ſich und nahmen einige Verhaftungen vor. Bis jetzt kam es gends zu größeren Ruheſtörungen. Die Machenſchaflen im Aheinland. Eine Sitzung des Kabinetts. .] Verlin, 2. Juni.(Von unſerm Berl. Büro.) Da Reichskabinett iſt heute ſchon um 7 Uhr zu einer Sitzung zu⸗ ſammengetreten, die zur Stunde noch andauert. Neben der Friedensfrage iſt die rheiniſche Frage Gegenſtand der Berat⸗ ungen geweſen. Am nachmittag wird das preußiſche Staats⸗ miniſterium zuſammentreten, um ebenfalls ſich mit den fran⸗ zöſiſchen Umtrieben im Rheinland zu beſchäftigen. Wie wir hören, ſteht ein ſehr energiſcher Proteſt der Reichsregierung gegen die franzöſiſchen Wühlereien im Rheinland bevor. Prak⸗ tiſch hat ſich bis jetzt im Rheinland nichts geändert. Das Hoheitsrecht des Reiches und des preußiſchen Staates könne durch die Proklamation irgend eines Ausſchuſſes nicht be⸗ ſeitigt werden. Wer ſich hinter der Annonymität der„Aus⸗ ſchüſſe“ verbirgt, iſt unbekannt, aber man nimmt an, daß die Annonymität nicht grundlos ſein wird, und daß, wenn die Namen veröffentlicht würden, mit ihnen kein beſonderen Staat zu machen wäre. Der weitaus überwiegende Teil der rheiniſchen Bevölk rung iſt dann ſicher gegen die von den Franzoſen pro⸗ pagandierte rheiniſche Republik, darüber laſſen die Mitteilungen, die mit Umgehung der Zenſur in Berlin eingetroffen ſind, keinen Zweifel. Ein Proteſt Nudants. Berlin, 2. Juni(Von unſ. Berl. Büro). An zuſtändiger Stelle erfahren die D. L..: General Nudant hat am 31. Mai formell Proteſt dagegen eingelegt, daß die Waffenſtill⸗ ſtandskommiſſion in Spa, eine Warnung der deutſchen Re⸗ gierung vor Teilnahme an den rheiniſchen Sonderbeſtrebungen ä ———— 2. Seike. Nr. 249. mannheimer General·Anzeiger. Abend- Ausgabe.) Monkag, den 2. Juni 1919. auf telephoniſchem Wege ben deutſchen Behörden im beſetzten Gebiet mitteilen ließ. Nudant kündigte an, daß im Wieder⸗ holungsfalle der telephoniſche und telegraphiſche Verkehr der Waffenſtillſtandskommiſſion eingeſchränkt werden würde. Die Vergewalligung der Elſaß-Lothringer. Das Vorgehen der Franzoſen in ohne Beiſpiel in der Geſchichte der genug damit. daß 400 006 Einwohner, Elſaß⸗Lothringen iſt ziviliſierten Völker. Nicht die entmeder ganz oder halb altdeutſcher Abſtammung ſind, unter den unglaublichſten Maßregeln ihre bisherige Heimat verlaſſen und Hab und Gut zurücklaſſen müſſen! Jetzt haben die Deportationen der wirklichen Elſaß⸗Lothringer, derten im Lande wurzeln, nen. Von Mülhauſen, dem Lande ſelbſt ſind bis jetzt ſchon an die Tauſend im öffentlichen Leben ſtehende und angeſehene — hof anrufen, niichts. die ſeit Jahrhun⸗ nach Framreich begon⸗ Colmar. Straßburg, Meß und aus zum Teil Männer zwangsweiſe ins Innere Frankreichs abgeſchoben worden. Sie können ſich nicht verteldigen, ſie können keinen Geeichts⸗ 1 auch die Bürgſchaft guter Freunde hilft ihnen Plötzlich erhalten ſie einen längeren Befehl binnen 5 Tagen das Land zu verlaſſen; ſie dürfen ſich den zukünftigen Aufenthaltsort in einer von den franzöſiſchen Behörden be⸗ ſtimmten Gegend ſelbſt wählen. Das iſt das einzige Ent⸗ gegenkommen. Von Gendarmen werden ſie dorthin trans⸗ portiert, müſſen ſich täglich beim Polizeikommiſſar melden und frei bewegen. Ob ſie nach 2 oder 3 Jahren zurüdlkehren dürfen, hängt von dem Urteil ihres Heimatpräſekten ab. Wer die Koſten ihres Daſeins im„Mutterlande“ beſtreitet, iſt ianen unbekannt. vorgeſehenz niemand weiß, wann er ſelbſt daran kommt. In⸗ folgedeſſen hat ſich eine dumpfe Angſt aller bemächtigt. Wie Schuppen fällt es vielen von das Land der Freiheit war. Außland. Das Ende der Jarenfamilie. Nenc d Aral bringt im„Gaulois“ eine angeblich authen⸗ liſche Darſtellung der Ermordung der Zarenfamilie, die ſich auf den Bericht einer vom Admiral Koltſchak nach der Ein⸗ Für die nächſte Zeit ſind neue Deportationen den Augen, daß Frankreich nie nahme von Jekaterinburg eingeſetzten Unterſuchungskom⸗ miſſion unter dem Vorſißz des Profeſſors Dille von der Uni⸗ verſität Omsk ſtützt. Danach hätte am 18. 7. der Sowjet von Jekaterinburg auf die Nachricht vom Herannahen der Tſchecho⸗ Slowaken hin den Beſchluß milie erſchießen zu laſſen und der Juſtizkommiſſar Jurowskty ſich bereit erklärt, den Beſchluß zu vollſtrecken. Jurowsky ſei mit ſeinen Helfershelfern in das Zimmer der Villa Ipatien eingedrungen, das dem Zaren, der Zarin, ihren vier Töchtern und dem kranken Thronfolger als gemeinſamer Schlafraum angewieſen war, und habe die kaiſerliche Familie in den Keller des Hauſes führen laſſen, wo ſie von Soldaten beim Scheine von Handlaternen durch Revolberſchüſſe niedergeſtreckt wur⸗ den. Als erſte fiel die Kaiſerin, dann wurde der Kaiſer er⸗ ſchaſſen, der den ohnmächtigen Thronfolger umſchlungen hielt. Der Knabe wurde aus den Armen des entſeelten Vaters geriſſen und durch eine Kugel in den Kopf getötet. Zuletzt komen die Prinzeſſinnen an die Reihe. Da die Großfürſtin Taijana, trotzdem ſie zehn Schüſſe erhalten hatte, noch Lehenezeichen gab, wurde ihr der Kopf durch Kolbenſchläge zzerſchmettert. Die Leichen wurden nach einer Sandgrube außerhalb der Stadt geſchafft und dort auf einem Scheiter⸗ haufen verbrannt. Die Aſche wurde in alle Winde verſtreut. Das Programm der neuen bayriſchen Regierung. 000 München, 2. Juni.(Priv.⸗Tel.) In der Sams⸗ tagſitzung des Bayeriſchen Landtages legte der Miniſterpräſi⸗ dent nach einer kurzen Darlegung der Gründe, die zur Bil⸗ dung eines Koalitionsminiſteriums veranlaßt hätten, ſein Mandat als Miniſterpräſident in die Hände des Landtages zurück. Auf Antrag des Präſidenten wurde dann die Sitzung auf eine Stunde unterbrochen. In der fortgeſetzten Sitzung wurde dann die Neuwahl des Miniſterpräſidenten vorgenommen. Die Bauernbündler waren nicht im Saale erſchienen. Abg. Dr. Müller(Dem.) machte den Vorſchlag, den bisherigen Miniſterpräſidenten wieder zu wählen. Auf Antrag eines Teils der Mitglieder des Hauſes wurde die Wahl durch Stimmzettel vorgenommen. Die Abſtimmung atte folgendes Ergebnis: Abgegeben wurden 92 Stimmen, zon 75 für Hoffmann, 1 für Abg. Speck und 1 für Strathmann. 15 Zettel waren unbeſchrieben. Dieſe en von der Bayriſchen Mittelpartei. Miniſterpräſident Hoffmann teilte dann die ſchon mitge⸗ Liſte des Geſamtminiſteriums mit. Dieſe Zuſammen⸗ ig hat in letzter Stunde noch eine kleine Verſchiebung er⸗ n. Der bisherige Miniſter des Innern Segitz über⸗ it das Miniſterium für ſoziale Fürſorge und der bis⸗ ze Miniſter dieſes Reſſorts Endres das Innere. Das 4s erklärte ſich mit dem Vorſchlage des Präſidenten, am Kontag in die politiſche Debatte einzutreten, einverſtanden. Als Staatsſekretäre wurden bisher beſtimmt: Inneres: Münſterer Bayr. Vp.); 0 Fürſorge: Oswald(Bayr. Vp.) und Gaſteiger(Soz); Militär: General Köberle, Giehrl Bayr. Vp.); Landwirkſchaft: Gentner(Soz.) und vom Bauern⸗ bund vermutlich der Abg. Steiner; Finanzen: Dr. Haller(Soz.); Verkehr: Dauer(Bayr. Vp.). Außerdem beſetzt der Bauern⸗ bund das Staatsſekretariat in der Miniſterial⸗Forſtabteilung im Finanzminiſterium, für das der Abg. Engelsberger in Aus⸗ ſicht genommen iſt. 900 München, 2. Juni.(Priv.⸗Tel.) Die Vereinbarung der Bayeriſchen Volkspartei, der Deutſchdemokratiſchen Partei und der Sozialdemokratiſchen Partei, auf deren Grundlage die neue Regierung gebildet worden iſt, wird jetzt bekannt gegeben. Das Programm zerfällt in eine Reihe von Vorausſetzungen und Bedingungen. In den Vorausſetzungen wird geſagt: Die neue Regierung hat die Aufgabe, Ordnung in die wirtſchaft⸗ lichen und politiſchen Verhältniſſe des Landes zu bringen und ein geregeltes parlamentariſches Leben herbeizuführen. Beſon⸗ ders die Regelung der vollſtändig zerrütteten Staatsfinanzen iſt als gemeinſame Aufgabe aller Parteien anzuſehen. Alle Abmachungen, auf denen die Bildung der gegen⸗ wärtigen N beruhte, werden durch die jetzigen Ver⸗ einbarungen hinfällig. Das Ermächtigungsgeſetz vom 18. März 1919 wird aufgehoben, ſein programmatiſcher Inhalt in die gegenwärtigen Abmachungen übernommen. Das Programm ſpricht dann von einer Reihe politiſcher Vereinbarungen in wirtſchaftlicher und ſozialpolitiſcher Hinſicht, die ſich zum en Teil auf die baheriſche Verfaſſung gründen. Die Frage er Sozialiſterung und des Räteweſens ſeien in erſter Linie Gegenſtand der Reichspolittt und können nur in Ueberein⸗ kümmung mit dem Reiche gelöſt werden. — gefaßt, den Zaren und ſeine Fa⸗ Die Parteien und Fraktionen verßflichten ſich ausdrücklich in ra⸗ ſcher Arbett die endgültige Verfaſſung fertigzuſtellen. Die volle Glau⸗ bens⸗ und Gewiſſensfreiheit und ihre Betätigung iſt gewährleiſtet. In dem Programm heißt es dann zum Shluß, der Abſchluß eines Sonderfriedens mit der Entente wire ausgeſchloffen. Die Ab machungen. hahen für die beteiligten Parleien ſolange Gültigkeit, als ſie an der auf Grund derſelben zu bildenden Regierung beteiligt ſind. Ne Gemeindewahlen. UWeinheim, 2. Juni. Bei den Bezirksrats⸗ u. Kreis⸗ wahlen wurden hier abgegeben für die Deutſche Demokratiſche Partei 1091 bezw. 1092, Zentrum 570 bezw. 568, Deutſch⸗ nationale Volkspartei 917 bezw. 918, Sozialdemokratie 2017 bezw. 2019 und U..P. 736 Stimmen. JLützelſachſen, 2. Juni. Bei den geſtrigen Gemeinde⸗ ratswahlen erhielten die Demokraten 307 Stimmen(3 Sitze) und die Sozialdemokraten 295 Stimmen lebenfalls 3 Sitze.) UHohenſachſen, 2. Juni. Bei den Wahlen zum Bürger⸗ ausſchuß erhielten die Sozialdemokraten 209 Stimmen(21 Sitze) und 925 Vereinigten bürgerlichen Parteien 157 Stimmen (15 Sitze). USulzbach, 2. Juni. Bei den Gemeindewahlen er⸗ hielten die Sozialdemokraten 174 Stimmen(15 Sitze) und die Vereinigten bürgertichen Parteien 247 Stimmen(21 Sitze). I Hemsbach, 2. Juni. Bei den geſtrigen Gemeinde⸗ wahlen entfielen auf die Sozialdemokraken 429 Stimmen (19 Sitze), U. S. P. 97 Stimmen(4 Sitze), Bürgerliche Vereinigung 565 Stimmen(25 Sitze). Laudenbach, 2. Juni. Bei den Wahlen zum Bürger⸗ ausſchuß erhielten die Bürgerlichen Parteien 534 Stimmen (24 Sitze) und die Sozialdemokraten 262 Stimmen(12 Sitze). Letzte Meldungen. Deutſchland wird keinen Einſpruch in interne Angelegen⸗ heiten dulden. J] Berlin, 2. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Das Verlangen der Entente, die deutſchen Truppen nicht, wie beabſichtigt, aus Lettland zurückzuziehen, ſondern dort zu belaſſen, wird in einigen Tagen durch eine Note der Waffenſtillſtandskommiſſion beautworket werden, in der, wie wir erfahren, mit Nachdruck der Standpunkt vertreten wird, daß dieſe Zurückziehung eine interne Angelegenheit Deutſchlands iſt, in der wir einen Einſpruch nicht dulden können. Aufnahme deutſcher Vertreter in die internationale Arbeiter ⸗ kommiſſion. I Berlin, 2. Juni.(Von unf. Berl. Bitro.) Die Antwort Clemenceaus auf unſere Note über das internationale Arbeiter⸗ recht ſagt zu dem Punkt 4 unferer Erklärungen. daß die alliierten und aſſocierten Mächte darin einig ſind, in Kürze deutſche Ver⸗ treter in die internationale Arbeiterkommiſſton aufzunehmen und einen entſprechenden Antrag der Konferenz in Waſhington zu⸗ geben zu laſſen, umvolle Gleichberechtiaung für die deutſchen Mitglieder zu erwirken. Erbohrung einer Solquelle. Heidelberg, 2. Junk. Die Heibdelberger Thermalbohrung hat zu einem Ergebnis geſührt, das in einer Tieſe von 990 Metern eine wertvolle Quelle mit ſtarkem Radiumgehalt, kräftiger Emanution und außerordentlich hohem Gehalt an Chlornatrium erbohrt worden iſt. Nach von dem bekannten Chemiker Freſius in Wiesbaden gefertigten Annalyſe charakteriſiert ſich das Waſſer als eine ſtarke Solquelle. Drohender Generalſtreik der franzöſiſchen Bergarbeiter. Verſailles, 2. Juni.(Von unſ..⸗Sonderberichterſtatter). Für den 16. 6. iſt der Generalſtreik der franzöſiſchen Bergarbeiter angeſagt, falls die Regierung den Achtſtundentag nicht zugeſtehen will. Im Departement Pas de Calais iſt er ja bekanntlich bereits ausgebrochen und dauert mit unvermin⸗ 9 5 Schärfe fort. Zu Zwiſchenfällen iſt es bisher nicht ge⸗ mmen. 5* SW. Freiburg. 2. Juni. Das organiſierte Perſonal der hieſigen Gärtnereien iſt in den Ausſtand getreten. Es handelt ſich um einen Lohnſtreik. L Berlin, 2. Junl.(Von unſ. Berl. Büro.) Die deuiſche Denk⸗ ſchrift über die Schulöfrage, die einen Umfang von 25 Seiten hat, iſt fertiggeſtellt und wird in Kürze bekannt gegeben werden. 1— 7 Handel Und Industrie. Wirkſchafllicher Wochenbericht. Der unerträgliche Schwebezuſtand, in dem ſich unſere Volks⸗ wirtſchaft befindet, hält weiter an, Auf dem Kohlenmarkte iſt die amerikaniſche Konkurrenz erſchienen. Sie bietet in den Län⸗ dern, welche vor dem Kriege durch uns mit Kohle verſorgt wurden, jetzt langfriſtige Kohlenlieferungsverträge an. Tas Land, das weder ſoziale Geſeggebung noch Verbol der Kinderarbeit kennt, tritt jetzt mit uns, dem Lande der achtſtündigen Arbeitszeit, in Konkurrenz, ſchließt in Holland, Schweiz und anderen Staaten jahrelange gültige Kohlenlieferungskontrakte und nimmt damit auch für die Hen nach dem Friedensſchlu, wenn wir überhaupt noch an Export von Kohle denken könnten, die Möglichkeit unſere alten Abſatzgebtete wieder zu erringen. Die Kohlenförderung hat noch immer nicht die frühere Höhe erreicht und wird ſie auch wohl nicht erreichen. Der ſinkende Waſſer⸗ ſtand auf dem Rhein ließ eine günſtige Verfrachtungsmöglichkeit zu. Wenn auch die verfrachtete Menge erheblich geſtiegen iſt, ſo war den⸗ noch Laderaum überreichlich vorhanden. Noch nicht mal die Rhein⸗ dampfer ſelbſt konnten genügend mit Bunkerkohle verſehen werden. Die ſüddeutſchen Märkte litten beſonders an mangelhafter Beſchickung. Die Eiſenbahn wird zunächſt wieder mit ihrem Reſerveſtreikkohlenbeſtand verſehen, dann kommen die öffentlichen Unternehmungen, Gas⸗, Elek⸗ trizitäts⸗ und Waſſerwerke ſind die nächſten, dann kommt die verſor⸗ gungswichtige Induſtrie und dann unſere g⸗ſamle Induſtrie. Was heute ſeitens der Fabriklei er getan werden muß, um ihren Unterneh⸗ men die nötigen Brennſtoffe zu beſorgen und einen Stillſtand zu ver⸗ meiden, iſt kaum zu ſagen. Wenn dieſe Betriebe ſozialiſiert wären, dann ſtänden ſie infolge Kohlenknappheit ſicher ſchon wochenlang ſtill. Selbſt mit Laſtkraftwagen hatte man ſich nicht geſcheut die Kohle vom Induſtriebezirk nach dem öſtlichen Weſtfalen und Hannover zu holen. Eine ſehr koſtſpielige Transportart. Wenn die Eiſenbahnſtatlonen und öffentliche Betriebe ihre Reſervebeſtände wieder aufgefüllt haben werden, iſt mit einer beſſeren Beſchickung der Kohlenmärkte zu rechnen. Ob angeſichts der anſehnlichen Menge Kohlenfelder, die uns der Frie⸗ densvertrag nehmen wird, die Niederbringung weiterer Schächte, Auf⸗ ſchließung weiterer Felder zur Erhöhung der Produktionsziffer empfehlenswert iſt, ißt fraglich, da ſolche Maßregel nur nutzbringend ſein kann, wenn die Arbeitsluſt wieder auflelben wird. Im Eiſen bah nweſen, dieſer Hauptverkehrsaber unſeres wirkſchaftlichen Lebens hat ſich die Lage weiter verſchlechtert. Durch die Abgabe von rollendem Matexial iſt die Betriebskraft ſtark ge⸗ ſchwächt. Mit dieſem durch die Waffenſtillſtandsbedingungen bebingren Aderlaß iſt aber nicht genug geſchehen. Für Polen ſollen weitere Mengen Lokomotiven und Wagen zur Verfügung geſtellt werden. Es iſt ferner nicht ausgeſchloſſen, daß man für die jetzt durch den engliſch⸗ baltiſchen Vormarſch befreiten ruſſiſchen Geblete für die deutſch⸗ſpu⸗ rigen Teile der Bahnen deutſches Material verlangt. Dabei arbeitet die noch betriebsfähige Zahl der Lokomotiven bis zur Erſchöpfung und keine mehrſtündige Fahrt kann man auf der Eiſenbahn machen, ohne daß ſelbſt bei den beſten Zügen die Maſchine einen Defekt bekommt. Die Eiſenbahnwerkſtätten, dieſe ſür das Verkehrsweſen ſo wichtigen Jazarette unſerer amſchinen, ſind überfüllt. Materialmanger und Ar⸗ beitsunluſt hindern ſchnelle Wiederinſtandſetzung. Der jin Friedens⸗ zeiten bochrentable Eiſenbahnbetrieb, die Haupteinnahmeqnelle des Saates, verſiegte. Auf das wirtſchaftliche Leben wirkt die Eiſenvahn⸗ 14 liegen. 1 ſſen, daß norwegiſche Reedereien die ſeit Beginn der engliſger Blockade eingeſetzte Verkehrsſperre nunmehr aufgeben und den kehr mit Deutſchland wieder aufnehmen. infubrel uf dem Lebensmittelmarkte ſind weitere Elufthne greßer Fleiſch⸗ und Speckmengen über Holland zu reatſtrreron nſile Erhöhung der Einſuhrziffer verhindert zur Zeit noch der ung 5 Stand der deutſchen Währung und die Ausſuhrbehinderung leite ezgent Entente. Beſonders linksrheiniſche Gemeinden verſuchten auf Labſe⸗ Fauſt wilde Aufkäufe im Ausland und wurden teilweife Großſ ſuee wieſen, teilweiſe wurden unſinnige Preiſe verlangt. Die zunge Entwicklung hängt mit der Unterzeichnung der Friedensbedinanm eng zuſammen. Auch bei einer⸗Unterzeichnung iſt mit einer aud größeren Zufuhr nicht zu rechnen. Die Zwangsmwirtſchaft 1 5 Hand — 75 noch geraume Zeit lang die Einfuhrorganiſation in der ehalten. zu verzeichnen. Der Wucherhandel mit Zigaretten ſpottet jed erile ſchreibung. In Köeln und Berlin raucht man engliſche oder amen niſche iZgaretten zu enormen Preiſen. Die Zigarrenbander geren Sicht. Die Einfuhr dieſes Genußmittels muß hinter ben wichti⸗ Lebensmitteln zurückſtehen. del In der Farbſtoffinduſtrie geht nicht nur die Har ſafß ſpionage weiter vor ſich, ſondern Amerika ſagt unſerer Farbſg induſtrie ſcharfen Streit an. Die„New⸗Nork Times“ erklärt, der Amerika nicht weniger als 4590 deutſche Patente konfisziert uneen neugegründeten Chemikal Foundation zur Verwertung üb nsdele hat. Die Frage des Erſatzanſpruches wird Sache der Friedeneit gierten ſein. Es darf ſedoch angenommen werden, daß auch ei unſcrer chemiſchen Induſtrie ein geräumiges Arbeitsfeld verb ihren Die Lage unſerer Ban ken, die ſetzt faſt ſämtlich mit ib Abſchlüſſen herausgekommen ſind, läßt erkennen, daß die Umſäs. en ſolge der Entwertung des Geldes an Höhe der Summen zugen ſon haben. Da eine gleichen Schritt haltende Ermäßigung der Prau ſätze und ſonſtigen Gebühren nicht damit erfolgt iſt, wären weſen 11 eMhrgewinne gegen! über Friedensjahren zu verzeichnen, wenn antel Generalunkoſten. beſonders das Gehälterkonto, durch die 12 alle Vorkommniſſe weiter geſtiegen wären. Der ſchlechtere Gang faſt an unſerer Induſtrien wird infolge der Napitalbeteiligung auch belowel ken treffen und Rückgänge der Dividenden ſind daher ganz ſe cl ſtändlich, ohne daß man beſonders annehmen könnte, daß auahae der Sozialiſierungsfrage die Dividenden abſichtlich niedriger a Frak worden wären. Der Handel mit ausläudiſchen Noten an der je A furter Börſe iſt eingeſtellt worden, da ſich die Reichsbank für 77 10 gelegenheit intereſſierte und beteiligte Kreiſe darauf hinwies, Irhar⸗ allgemeinen volkswirtſchaftlichen Intereſſe der illegitime Einfuhnn del nicht zu fördern ſei. So wird der Noteuhandel abſeits der und ken und Bankiers in gewiſſen Schichten weiter ſein Weſen treiben! die Verſchlechterung der dentſchen Währung unterflützen. eret Ein tragiſches Kapitel iſt die Entwertung unf areln Kriegsanleihen. Mit 97 Prozent aufgelegte Anleihen wan, ntit 74 Proz. ſtatt noch vor ca. acht Tagen mit 84 Proz. zu habert et ſcharſe Rückgang hat die Reichsbank neranlaßt, den offigziellen 555 in ventienskurs von 87˙½ Proz. auf 80 Progz. au ermüßigen. 4 be nationalen Intereſſe zeichnenden Kriegsanleihegläubiger ſind runt ſtraft. Sparkaſſen und gemeinnützige Anſtalten, ſtaatliche Perſiche ppile und Kapitaliſten ſind ſchwer getroffen. Der beinahe kataſtre Kursrückgang wurde zum Teil durch Leerverkäufe berder e Kriegsanleihe„fixen“ war ein ſehr gutes Geſchäft, bis die Rei die endlich eine ſehr energiſche Interventionstätigkeit entfaltete und Herren Baiſſtiers gründlich„aufſchwänzte“. Es iſt vorgeſchlane 1 den, die Kriegsanleihe gemäß der Vermögensanmeldung ante 1 cl verteilen und zwar zum Ausgabekurs. Dieſe an und für ſich 46 f nehmbare Maßregel veragißt ſedoch. daß es einen Unterſchied Fenten, dem rulenden und dem arbeitenden Kapital gibt und daß man Stule die ihr Betriebskapital zu Geſchäften kenziigen, nicht auf eine aulhe⸗ ſtellen kann mit Kapitaliſten, die ihr Vermögen nicht arbeftend an 05 legt haben. Eine gerechte Verteilung wird kaum möglich ſein 2 0 wird dabei bleiben müſſen, daß man die Anleihe weder kaduzier vel⸗ auf die Vermögensziffer relativ zum ehemallgen Ausgabekur ung⸗ tilt(wie denkt man ſich überhaupt deren prakliſche Durchfüuuheun ſondern ſogar von einer allgemeinen Kapitalrentenſteuer beſre zehl zur finanziellen Verbeſſerung des Reichsſtatus die Steuern bera Leer⸗ nicht aber jedes Sondergebiet mit Spezialſtenern bekegt, Peerung verkäufen iſt einigermaßen beizukommen, wenn man den Lieferum termin verkürzt. Vollen Erxfolg bietet dieſe Maßregel aber n gegen den„Fi,xern“ die Möglichkeit bleibt, ſich Stücke beliebig lange mäßig: Gebühr zu leihen. ˖⸗ Die Zwangsſondizierung des dentſchen 5 ize ſchaftslebens macht keine Rückſchritte. In der Voſſiſchen dt tung konnte man einen Auszug aus der Denkſchrift des Reichswin⸗ ſchaftsminiſteriums leſen, in der ein umfangreiches Programi an die„Ge. meinwirtſchaft“ aufgeſtellt wird. Eine Reichsvermägen gen⸗ ſoll die„befriedeten Betriebe“ durch Kapitalhergabe unter dütigung greifen und der arbeitſuchenden Bevölkerung dadurch Beſchül er⸗ bringen, Die Denkſcheift ſordert ein feſtes klares„Wiriſchaf gramm“. Fachliche Wirtſchaftsgruppen werden in dem„Reichs mzie ſchaftsrat“ uſammengefaßt. Der Hanſabund wiederum kritt, 5 1 freie Pirtſchaft ein. Das für die Volkswirtſchaft günſtige lte haher gefähr ſin der Mitte. Die Nachteile der Zwangsbewirtſchaftung der wir im Kriege genügend kennen gelernt, das Wegorganiſte Sgten Verbrauchsgüter haben wir genügend geſehen, um mit dieſem rlbal das Eldorado zu erſehen. Wiederum geht es nicht an, daß pich intereſſierte Wirtſchaftsgruppen nur aus privatwirtſchaftliche ehle volkswirtſchaftlichen Gründen einen reinen in längſt wberiſchaft Mancheſtertum zurückfallende ſpekuleliven modus der freien Sunk ſitt verfallen. Das volkswirtſchaftliche Intereſſe muß die Richtſchn die Geſtaltung unſerer künftigen Wirtſchaftspolitik ſein. ein ANheinſchiffahrt⸗Aktiengeſelſchaſt, vorm. Jendel, Mannhe Zum Abſchluß eines Bekriebsvertrages•0. in der Aheinſchiffahrt zwiſchen der Rheinſchiffahrt? chafl vorm. Fendel und der Badiſchen Aktiengeſellf 1 für Rheinſchiffahrt und Seetransport tragen wiach⸗ Ergänzung unſerer Mitteilungen vom Samstag abend lr das ſtehenden Bericht des Vorſtandes mit Dieſer iſt id 00 abgelaufene Geſchäftsjahr für beide Geſellſchaften gleichlaute hat folgenden Wortlaut: wor die zSchleppſchiffahrt. Zu Anfang des Jahres te ſich Schiffahrt infolge Eisganges eingeſtellt. Mitte Januar ände und jedoch die Witterung, die Fahrten konnten aufgenommen werde ſſet nach kutzer Hochwaſſerperiode trat Anfang Februar Nie all, ein. Dabei blieh es bis Ende April. Auch in weiteren Verlaß des Jahres, ſo im Juni, Ende Auguſt bis Mitte Septembqteder, Mitte Oktober bis Mitte Dezember, hatte die Schiffahrt unter eule waſſer zu leiden. Dadurch konnte die Ladefähiakeit der Fahrzeden nicht voll ausgenützt werden. Der Verkehr nach und voatend Seehäfen blieb, durch die Verhältniſſe bedingt, ſehr unbed Streat Auch der Oberrheinverkehr, insbeſondere auf der⸗ ſehl Straßburg—Vaſel, hatte unter den Niederwaſſerverhältniſſen ie zu leiden, und konnte nicht recht zur Entwickelung kommezinmel, Ueberleitung von Transporten von der Eiſenbahn auf die 1 ‚ Haledee vollzog ſich weiter, insbeſondere wurde der Verkehr g⸗ ſten nach dem Weſten auf die Binnenwaſſerſtraßen gezogem eſer durch belebte ſich der Anſchlußverkehr des Rheines mit der ſah und den weſtdeutſchen Kanälen, welche als Verbindung Ferbil⸗ zum Rhein erhöhte Bedeutung erhielten. Wir haben in dung mit Rhedereien auf der Weſer und dem Kanal 7 denn frachtenverkehr Rhein—Bremen—Hamburg mit Anſchluß Oſten und Skandinavien eingerichtet, der ſich gut entwickelte. elten Eildampfervverkehr. Für dieſen Vertehr mfar den⸗ auch im Berichksſahr die geeigneten Güter. Auch war es für che⸗ ſelben ſehr nachteilig, daß die Eiſenbahn ihre Frachttarife den de ſtehungskoſten nicht anpaßte. Der Umlauf der Dampfer nachteilig beeinflußt durch Perſonalmangel auf den ſelbſt, ſowie insbeſondere an den Umſchlagplätzen, wodurch 7 f Be⸗ und Entladung verzögerte. Die Ergebniſſe aus dieſem wohl für Löhne, als auch für Betriebsſtoffe, wie Kohlen, brg material und beſonders für Ausbeſſerungen an den Fahr etenen ganz bedeutend geſtiegen. Durch die im November eing Ereigniſſe mußten die Dampfer vielfach längere Jeit piebe Die regelmäßigen Zufuhren zu den Verladeptegen daß in aus, auch die Entladung an den Empfangshäfen ſtockte, 115 der den beiden letzten Monaten des Jahres das Ergebni⸗ ngeneb Schiffahrt ſehr nachteilig beeinflußt wurde. Recht ung machte ſich auch die Geſtaltung der Valuta bemerkbar. belebt Lagerung. Das Lagergeſchäft war im aucsnene 4 wenn auch unſere großen Speziallagerhäuſer nicht immer entſh ausgenützt werden konnten. bwalten, Spedition. Dieſe Abteilung konnte unter den o darau⸗ den Verhältniſſen ſich nicht voll entwickeln. Das Ergebnts deeihen iſt ſedoch beſriedigend. Im neuen Jahr macht ſich das Aue a der Kohlenzufuhren außerordentlich fühlbar. Die Jabrzeutterver⸗ infolgedeſſen vielfach untätig liegen. Auch im ſonſtigen 50 kehr liegen bis jetzt die Verhältniſſe durch die vielfachen anee e lähmend. Auf dem Schiffahrtsmarkte war erfreulich zu begru⸗ neuen Jahr heute ſchon ein 4 tt ein ſch⸗andennoſer Wucher iß auf dem Tabame e ch ſind deshalb unbefriedigend. Im allgemeinen ſind die Unkoſten. — Sesg SSea ſehr ungünſtig. Es iſt deshalb unmöglich, über die Ausſichtn SS egcgcsseseeseeggegan2 SSASS S2S8 SS NNNN ==KAA — 5 FPPFFFFFFTFTTTTTTTTCTVTVTVTVTVTVDVTVTTT———VTVTVTVTVTVTVTTTTTTTTTWccccr e e EFTFTFPr — Der verein für Volksbildung mannheim E. v. 0 n Neins umfaßt über 10 000 Bände. Wontag, den 2. Junt 19r5. Mauunheimer General-Anzeiger.(Abend⸗ Ausgube.) 3. Seite. Nr. 249. Aus Stadòt und Land. Eing⸗ſtelltes Verfahren wegen Preistreiberei. Das ſ. Zt. gegen mehrere Großfirmen und einen Agenten der Tabakbranche auf Grund öffentlicher Beſchwerde im April d. J. Alugeleitete Verfahren iſt nach einer Mitteilung der Staatsanwalt⸗ aft vom 22. Mai eingeſtellt worden. Die Begründung hebt hervor:„Die Verwertung der aus Heeresbeſtänden übernommenen Kauchwaren iſt durch das badiſche Miniſterium für Ernahrungs⸗ weſen wie folgt geregelt worden: Die Rauchwaren ſollten den Kom⸗ munalverbänden angeboten und durch dieſe verteilt werden, da eine krechte Verteilung unter Ausſchließung des Kettenhandels und eine 8 eberwachung des Verkaufs gewährleiſtet ſein ſollte. Es wurde Jabei für jede Waxe und Sorte ein Uebernahmepreis und ein Klein⸗ berkaufspreis feſtgeſetzt. Der Zwiſchenhandelsgewinn ſollte wie folgt Ferteilt werden: a] Bei Zigarren: 5 Prozent darf der Kommunal⸗ Jerband oder, falls ein Großhändler den Bezug und die Verteilung echführt, dieſer dem Uebernahmepreis zuſchlagen. 33½ Prozent dezw der durch Aufrundung auf volle Pfennige ſich ergebende Reſt Vürde als Zuſchlag des Kleinhandels vorgeſehen und Rauchtabak wurden 5 Prozent für den Kommunalverband oder Proßhändler und 25 Prozent für den Kleinhändler vorgeſehen. ei Schnupftabak ſollte der Unterſchied zwiſchen Uebernahme⸗ und Aeinvertaufspreis in Höhe von 4 Pfg. nach Ermeſſen des Kommunal⸗ Prbandes zwiſchen dieſem und den Kleinhändlern verteilt werden. waren ſomit für den Stadtrat ſowohl der Uebernahmepreis als die prozentualen Zuſchläge für Groß⸗ und Kleinhandel feſtge⸗ . Ueber die Tragung der noch entſtehenden Unkoſten beſtimmte Stadtrat, daß a) die Koſten des Lebensmittelamtes durch einen leg Feielag von 1 Prozent, den die Großhändler außer den 5 Prozent Vewinnaufſchlag den Kleinhändlern berechnen und an das Lebens⸗ F abliefern, gedeckt werden; b) die Fracht bis Mannheim von 7 1 5 Großhändlern ausgelegt und ebenfalls den abnehmenden Klein⸗ udlern angerechnet werde. Alle übrigen Speſen der Groß⸗ und einhändler ſollten in den Gewinnaufſchlägen enthalten ſein. Zur Beteiligung bei der Verteilung der Rauchwaren hatte des Lebensmittelamt Mannheim 19 im Handelsregiſter eingetragene Rannheimer Firmen, die ſich ſchon vor dem Krieg mit dem Groß⸗ udel oder der Agententätigkeit in Tabakwaren befaßt hatten, ein⸗ aden. Von dieſen 19 Firmen lehnten 11 ab, weil ihnen der Ver⸗ genſt zu gering und das Riſiko zu groß war. Dieſe acht mit der teilung beauftragten Firmen hatten die ganze Arbeit der Aus⸗ Fackung und der Sortierung der in großen Kiſten verpackten Waren, Das eine Tätigkeit von mehreren Wochen in kalten Lagerräumen 120 ſie hatten außerdem die Speſen der Verſicherung gegen au ubruch und Feuersgefahr, die Lagerungs⸗ und Lusladeſpeſen und fdußerdem die Gefahr eines Mankos und des Verderbens der Ware tragen. Sie haben jedenfalls zu einer Verteuerung der Ware nicht Hnaßetragen, da die ihnen zugebilligte Vergütung von der Regierung lac Anhörung von Sachverſtändigen und Intereſſenten aller betei⸗ ügten Kreiſe feſtgeſetzt wurde und im Rahmen der von der Regie⸗ züung feſtgeſetzten Kleinverkaufspreiſe lag. Von einer übermäßi⸗ en Preisſteigerung oder von einem Kettenhandel kann daher keine gede ſein, zumals zweifelsfrei feſtſteht, daß der ihnen zugebilligte zwinn von 5 Prozent nur ein Bruttonutzen iſt, der ſich durch die 5 Aebabten Speſen erheblich erniedrigt. Es wurde daher von der Staats⸗ iwaltſchaft das Verfahren wegen Kettenhandels oder über⸗ Aibiger Preisſteigerung gegen die vom Lebensmittelamt mit Verteilung beauftragten Großhändler eingeſtellt, insbeſondere aa gegen den amtlichen Sachverſtändigen Gutfahr, gegen den der April d. J. in den hieſigen Tageszeitungen erſchienene, mit Dr. 8. unterzeichnete Artikel ſich mit beſonderer Schärfe gewendet hatte.“ —— derſendet gegenwärtig ſeinen Jahresbericht, dem wir fol⸗ es eninehmen: Die Vorträge im Verein konnten durch man⸗ 9 Mgfache Störungen nur in beſchränkter Zahl, ſtattfinden, auch f sten ſie vom Neujahr ab im Vortragsſaale der Kunſthalle, den de Stadtverwaltung bereitwilligſt zur Verfügung geſtellt hatte, ab⸗ ten werden. Die Vorträge waren trotz der Schwere der Zeit allgemeinen gut beſucht. Beſonderer Dank iſt der Preſſe ausge⸗ ien die trotz Papiernot dem Verein jederzeit ihre Spalten e. 5 N eſaal wurde von 20 069 Erwachſenen und das Kinderleſe⸗ umer von 16 413 Knaben und Mädchen benützt. Gegenwärtig etwa 100 Zeitungen und Zeitſchriften auf. Die Bücherei des An 133 Ausgabe⸗Abenden FNuden 41 872 Bücher entnommen. Die Zahl der Leſer betrug 005. neu hinzugekommen ſind 1259 Leſer. Von vielen Gönnern Fburden der Vücherei wertvolle Geſchenke gemacht; es ſei ihnen 2 hier Dank geſagt. Mit der wirtſchafllichen Lage der Leſehalle gut war die Leſehalle beſucht. Der große Jeht es dagegen trübe aus. Von den noch lebenden Mitgliedern der llie des Stifters werden an die Leſehalle keine Beiträge mehr hlt. Infolgedeſſen mußte die Stadtverwaltung für das Jahr den Beitrag auf 5000 M. erhöhen, welcher Betrag aber wohl duch nicht ausreichen dürfte. Die Rechnungsführung durch Herrn Jack war muſtergültig. An Mitglieder hatte der Verein einige ahmen zu verzeichnen: es wäre zu wünſchen, daß noch recht —3 Ainmen, die bis jetzt abſeits ſtehen, dem Verein als Mitglieder 8 eten. Um vielfachen Wünſchen nachzukommen, wurde in der am abezeit für Bücher von 2 Stunden auf 3 Stunden zu erhöhen Cberatur eingeführt werden. vom neuen Ausgabeſahr(September) ab von den Leſern 1 Mk. beitrag zu erheben, um die Mehrkoſten für die Ausgabe und Herſtellung der Bücher einigermaßen zu decken. Die Vortrags⸗ e des Vereins werden im kommenden Winterhalbjahr wieder aufgenommen; außerdem wird ein Arbeiter⸗Fortbil⸗ Angskfurs in Buchführung, Rechnen, Korreſpondenz und Anmeldungen können bei unſerm 18 eſchäftsführer, Herrn L. Rümmele, S 6, 20, erfolgen. 79 e 4 ]) Bei Zigaretten am Mai ſtattgefundenen Mitgliederverſammlung beſchloſſen, die Verſetzt wurden Verwaltungsaktuar Ernſt Geyer beim Be⸗ zirksamt Schwetzingen zum Bezirksamt Baden und Betriebsinſpektor Heinrich Athenſtaedt in Baſel zur Generaldirektion der Staats⸗ eiſenbahnen in Karlsruhe. p. Aus Kreiſen der Juſtigbeamten werden wir darauf aufſmerkſam gemacht, daß es der mittleren Beamtenſchaft(Juſtiz⸗, Finanz-, Ver⸗ waltungs⸗ nnd Eiſenbahnſekretäre) an dem notwendigen Nachwuchs gebricht. In der Kriegszeit ſeien keine Anwärter für den mittleren Beamtendienſt aufgenommen worden und heuer biete ſich bei der Ent⸗ laſſung der Oberſekundaner Gelegenheit, in Mannheim allein etwa 1 dieſer jungen Leute bei den Bezirksſtellen als Anwärter unter⸗ zubringen. Verkauf von See- und Binnenſchiffen an Ausländer. Der Sba. Mannheim gibt bekannt, daß der Miniſter für Handel und Ge⸗ werbe in Berlin erneut darauf hinweiſt, daß der Verkauf von See⸗ und Binnenſchiffen an Aueländer nicht ſtatthaft iſt, da die Auslands⸗ verkaufsverbote nach wie vor zu Recht beſtehen und da auch gemäß Artikel 33 der Waffenſtillſtandsbedingungen irgendwelche Ueber⸗ führung deutſcher Seeſchiffe unter einer neutralen Flagge nicht ſtatt⸗ finden kann.“ p. Die Straßenbahner hielten Samstag nachmittag im überfüllten Saale des Gewerkſchaftshauſes eine Verſammlung ab, in der das Miiglied des Fahrbedienſtetenausſchuſſes Häfner Bericht erſtattete über die Zugeſtändniſſe, die die Stadtverwaltung den Streikenden gemacht hat. Nach kurzer Ausſprache erklärten ſich die Verſammelten mit der Teuerungszulage von 3 Mark pro Tag einverſtanden. Die Maßnahmen, welche zum Ausgleich der noch aus der Vorkriegszeit herrührenden Ungleichheiten notwendig ſind, ſollen durch eine Kom⸗ miſſion erledigt werden, zu der die Kollegen Richter, Lackner, Bühl, Fauth und Häffner gewählt wurden. Die gleichzeitig vorgenommene Wahl der Beſchwerdekommiſſion ergab die Wiederberufung der Kollegen Häfner und Scherer auf dieſen Poſten. Im weiteren erging Beſchluß den Betrieb Samstag Abend 6 Uhr wieder aufzunehmen. Im Laufe der Ausſprache wurde der Kommiſſion eine Reihe von Fragen zur Löſung auf den Weg gegeben, ſo das Fahren an freien Tagen. Bezahlung der Ueberſtunden, Beſeitigung der neuerdings bei der Auszahlung aufgetretenen Mißſtände, Abänderung der Urlaubs⸗ beſtimmungen, Abbau der Frauenarbeit im Fahrbetrieb bis längſtens 1. Juli uſw. Die Frage der Schaffung eines Tarifs wurde ebenfalls in die Debatte gezogen. Der Geſchäftsführer des Transportarbeiter⸗ Verbandes Geil ſprach ſich im Prinzip für die Schaffung eines Tarif⸗ vertrags, der aber nach den Ausführungen Käfners nur auf die Dauer von 6 Monaten bei dreimonatlicher Kündigung abgeſchloſſen werden ſoll, aus. Kollege Richter ſprach dagegen. Die Angelegen⸗ heit wird jedenfalls noch Gegenſtand näherer Erörterungen ſein, des⸗ gleichen die Frage einer eptl. Umgeſtaltung des Abrechnungsſyſtems unter Zugrundlegung des in Erfurt und München jetzt eingeführten Verfahrens. 22: Sonntagsarbeit. Geſtern ſah man überall auf dem Lau de, den erſten Grasſchuitt die Landleute einbringen aus Furcht, es könnte Regen kommen. Er läßt lange auf ſich warten und wäre doch drin⸗ gend nötig fürs Getreide wie für die Kartoffeln und das Futter. Noch einige Tage dieſe große Trockenheit, dann müßten wir dies als einen großen Schaden für die Ernährung von Menſchen und Vieh bezeichnen. Es iſt im ner empfehlenswert für den Städter, bei ſeinen ſountäglichen Ausflügen aufs Land, die Nöten der Bauersleute und ihre Sorgen felbſt keünen zu lernen; denn es ſind auch ſeine Sorgen. gIn der karkoffelarmen Zeit bieten die noch in großen Mengen vorhandenen, jetzt allerorten zum Verkauf gelangenden Salzgemüſe der Heeresverwaltung eine nicht zu unterſchätzende Ergänzung der täglichen Koſt, umſomehr, als die Preiſe dieſer Salggemüſe, die nach der Entwäſſerung dem friſchen Gemüſe in keiner Weiſe nachſtehen, weſentlich billiger ſind als die Preiſe der jetzt auf den Markt kom⸗ menden Friſchgemüſe. .( Unaufgeklärte Diebſtähle. Entwendet wurden: In der Nacht vom 30./31. Mai aus einem Damenkonfektionsgeſchäft in O 2 drei japaniſche Morgenröcke in ſchwarz, lila und mit buntgeſtickten Blumen verziert, 60 bis 70 Damenbluſen— Seiden⸗ und Waſchbluſen— in verſchiedenen Farben, zum größten Teil aber weiß, 25 bis 30 Stück Damenmäntel aus Seide in ver⸗ ſchiedenen Farben. Geſamtwert 27000 Mark. Auf die Beibringung des ent⸗ wendeten Gutes iſt eine Belohnung von 2000 Mark ausgeſetzt. Polizeibericht vom 2. Juni(Schluß.) Zimmerbrand. Im Hauſe Kaltterſtraße Nr. 5 in Sand⸗ hoͤfen entſtand in der Nacht vom 30. auf 31. Mai ein Zimmer⸗ brand, wodurch dem Wohnungsinhaber ein Fahrnisſchaden in der Höhe von etwa 390 Mk. verurſacht wurde. Das Feuer konnte von den Hausbewohnern wieder gelöſcht werden. Unfälle. Am 30. Mat verbrannte ſich das 1 Jahre alte Kind eines Hilfsarbeiters hier mit ausgeſchüttetem Ohſol mehrfach Körper.— Im Allgem. Krankenhaus ließ ſich ein 18 Jahre alter Taglöhner von hier, welcher ſich beim Spielen mit einer Schußwaffe eine Verletzung an der linken Hond zugezogen, ver⸗ binden Die nähren Tatümſtände ſind noch unaufgeklart—. Vor dera Hauſe Käfertalerſtraße 190 ſtürzte am 21. v. Mts. ein 27 Jahre alber verheirgteter Fuhrmann vom Straßenheimerhof beim Ab⸗ laden eines Faſſes vom Wagen herunter und erlitt dadurch einen Bruch des rechten Unterſchenkels. Auch er fand Aufnahme im All⸗ gemeinen Krankenhaus. Von epileptiſchen Krämpfen. befallen wurde am 81⁴ v. Mts, auf dem Werderplatz dahier ein 17jähriger Taglöhner von hier. Der Kranke erholte ſich nach einiger Zeit wieder und konnte ſeinen Weg fortſetzen. Feſtnahme von Obdachloſen. Anläßlich einer im Schloßgarten in der Nacht vom 1. auf 2. ds. Mts. vorgenommenen Razzia wurden einige unterkommensloſe Indipiduen feſtgenommen. Außerdem wurde verhaftet in vergangener Nacht während der verſuchten Begehung eines Einbruchsdiebſtahls in dem Zigarren⸗ geſchäft Gehrig Nachfolger, O à, 4, ein verheirateter Schloſſer, ein ſchwer und vielfach vorbeſtrafter Einbrecher aus Ludwigshafen, welcher Brechwerkzeug und Sperrhacken bei ſich trug.— In einer Gartenhütte bei der Schillerſchule hier konnte geſtern vormiltag ein (Kompoſitionskonzert.) Im Verſammlungsſaale des Roſen⸗ s ſetzten die Herren Lipmann und Tiemer am Samstag nbend ihre Kunſt für die Worttonlyrik zweier einheimiſcher Kom⸗ üſten ein, des Amtsrichters Dr. Otto R. Frank und des für Hochſchule für Muſik verpflichteten Theorielehrers Robert ernried. Bei beiden Tondichtern handelte es ſich um Ur⸗ und beide wirkten in dem Konzerte als Begleiter am Wälgel mit. Feſſelte der eine der beiden Tonſetzer mehr durch ge⸗ Aeeſte Koloriſtit, ſo finden wir in dem andern den feinempfindenden m lodiker. Gemeinſam iſt ihnen eine vornehme Diktion und eine Oderne Ausdrucksweiſe, die allerdings bei Frank, deſſen Ge⸗ un der Singſtimme im Gefolge hat. Mehr ein Anhänger dez latorischen 0 begnligt ſich Frank auch in der Be⸗ ine meiſt mit einer Untermalung durch ſtimmungerweckende askorde. Vei Hernried iſt die Klavierſtimme kunſtvoller durch⸗ Janbelte und wirkt gegenüber der Singſtimme als ein organiſches Aes. Dazu gewinnen ſeine Geſänge, wie gleich das zweite dte Liebe“) und das beſchließende und eine gewiſſe Volkstümlichkeit. „Mondnachtlied“ durch Eigen⸗ Herr Lipmann 5 mit drei Geſängen von R. Hernried, denen er weitere Ge⸗ des Aene ſowie Lieder von Otto R. Frank folgen ließ. ze Künſtler hatte ſich mit ganzem Denken und Fühlen in ſeine Auf⸗ n pertieft und ſeinem temperamentvollen Vortrage und ſicheram ngsvermögen gelang es, die Schöhneiten der Geſänge in⸗ ſelne Licht zu ſezen. Im Liedergeſange könnte der Sünger mit pem ſchönen Material aber noch ganz andere Wirkungen erzielen, er mehr als dies beiſpielsweiſe im Eröffnungsliede geſchah, die e ſpriſche Linie einhalten wollte. Ganz trefflich ſang er die en Lieder, von denen Frank's„Sein Lied“ einen Da Capo⸗ Nobee errang. Herr Tiemer, der ſich immer mehr zu einem Pionier Aberner Lyrit aufſchwingt, mußte auch diesmal wie in den beiden Kalzdeſttionsabenden H. Hermann's durch ſein in voller Jugend⸗ ſtehendes Organ und einen friſchbelebten Vortrag alle Herzen Nibenlanen. Mit den Komponiſten durften ſich die beiden Inter⸗ Waen den Erfolg des Abends teilen. Ein ganz beſonderes Lob 1 t O. R. Frank's feinfühlige le F. 77 ee(Volkskirchenkonzert.) Die Volkskirchenkonzerte eeeee über deren Zweck und Ziele ſ. Zt. in Spalten ausführlich berichtet wurden, finden, wie auch der ch des geſtrigen dritten Abends bewies, lebhaften Anklang en Kreiſen der muſikaliſchen Bevölkerung unſerer Neckarſtadt. We trige Programm enthielt ausſchließlich Kompoſitionen von J. ach und gruppierte ſich um die kirchlichen Feſte: Himmel⸗ uns vorliegen, einige Feinheiten in der Harmonik und der Be⸗ fahrt und Pfingſten. Herr Fritz Leonhardt, der Organiſt der Lutherkirche, leitete die Abendfeier mit einem Zſtimmigen Grave ein, dem er zur Eröſfnung des zweiten Programmteils das anmutige Asdur⸗Präludium folgen ließ. Beide Werke erfuhren eine techniſch ſaubere, ſtimmungserſchöpfende Wiedergabe und ihre Wahl war eine dem Programminhalt treffend angepaßte. Fräulein Suſi Prech⸗ ter ſpendete das geiſtliche Lied„Auf, auf mein Herz mit Freuden“, ſowie mit Cello⸗ und Orgelbegleitung die bekannte Arie aus der Pfingſtkantate„Mein gläubiges Herze mit ſchöngebildeter, in allen Lagen trefflich anſprechender Stimme, mit Muſikalität und Aus⸗ drucksveredelung, Herr Felix Anger jun., der den Cellopart übernommen, gab außerdem in einer Sarabande vollgültige Beweiſe ſeines reſtloſen Vorwärtsſchreitens und ſeiner unverkennbaren muſi⸗ kaliſchen Vertiefung. Der Chor trat unter Herrn Leonhardt's ſicherer Führung mit zwei Gaben„Heut triumphiert Gottes Sohn“ und dem Pfingſttied„Kommt Seelen“ in Aktion. Beide Chöre fanden, von kleinen Schwankungen abgeſehen, eine akkordreine, hübſch aus⸗ geglichene Durchführung. Beide Programteile klangen in entſprechen⸗ den Gemeindegeſüngen würdig aus. F. M. —(Theaternotiz.) Der Aufführung von Richard III., die zuletzt in der Dungelſteptſchen Bearbeitung geſpielt wurde, liegt jetzt die Originglfaſſung(mit der Schlegelſchen Ueberſetzung) zugrunde. Die Bearbeitung, die von dem Leiter der Aufführung kommt, erſtrebt eine möglichſt lückenloſe Wiedergabe des Dramas, die ſie in 16 Verwand⸗ lungen zu bewältigen ſucht. Einige Scenen werden erſimals in Mannheim geſpielt. —(Mozarks„Titus“) wurde in der Bearbeitung des Karls⸗ ruher Naturforſchers Anton Rudolph, der die früheren Schwie⸗ rigkeiten der ſtimmunghemmenden Verwoandlungen durch eine kon⸗ zentrierte dramatiſche Handlung behoben hat, von Intendant Dr. Carl Hagemann zur Uraufführung für das Mannheimer Na⸗ tionaltheater erworben. Das Werk wird in ſeiner neuen Faſſung bereits zu Beginn der neuen Spielzeit in Szene gehen. Die muſikaliſche Leitung beſorgt Wilh. Furtwängler, die ſzeniſche wird Intendant Dr. Hagemann perſönlich übernehmen. — GCür das Volks-Sinfoniekonzert), das morgen Dienstag pünktlich 77 Uhr im Nibelungenſaal ſtatfindet, ſind alle verfügbaren Plätze bereits ſeit mehreren Tagen verausgabt. Bei dem großen Andrang müſſen die Plähe vor 7 Uhr eingenommen werden, Zu⸗ ſpätkommende können erſt nach etwa 25 Minuten Einlaß finden. Bekanntlich herrſcht im Roſengarten unbedingter Garderobezwang. Die Abmicklung kann jedoch nicht unweſenklich beſchleunigt werden, wenn die Beſucher bei guter Witterung Mäntel, Hüte ete. gleich von vornherein zuhauſe laſſen.— Die noch nicht erhobenen Mitglieds⸗ karten zum Mannheimer Volkschor liegen während der Oeffnungs⸗ zeiten in der Volksbücherei für Muſik zur Abholung bereit⸗ i ängerer Zeit unterkommenslofer lediger Taglöhner ven e mehrfacher Einbruchsdiebſtähle dingfeſt gemacht und ihm ein großer Tetil der von ihm geſtohlenen Gegenſtãnde vieder abgenemmen werden. 55 Küreerkenan Im Hauſe Bellenſtraße 11 wurde ein verheirateter Maurer von einem verheirateten Taglöhner durch Schläge mit einem Feuerhaken körperlich verletzt.. Verhafte, wurden 24 Perſonen wegen verſchiedener barer gnen darunter 11 wegen Diebſtahls und eine wegen mehrfacher ſchwerer Erpreſſung. Stimmen aus dem Publikum. Unbegründele Skraßenſperre. Während der Kriegsjahre wurde im J. Neub chen Anweſen der ſtädliſche Großmarkt abgehalten, weshalb die Joſ. Kellerſtra vom Lindenhofplatz bis zur Lindenhofſtraße abgeſperrt wurde. ſchon vor zwei Monaten der Großmarkt in die, Delfabrit verlegt wurde, ſo wäre es doch am Platze, vonſeiten der ſtädtiſchen Behörde die Straße baldmöglichſt dem allgemeinen Verkehr wieder + e, damit die 8 der Lindenhof⸗ und llenſtraße nicht mehr länger geſchädigt werden. 0 Ein Lindenhofbewohnen Die Gemeindewahlen. Weinheim, 2. Juni.(Priv.⸗Tel.) Bei den geſtrigen Gemeindewahlen wurden gewählt: 15 Demokraten, 28 So⸗ zialdemokraten, 7 Zentrum, 12 Deutſchnationale und 10 U. S. P. Von 7987 Wahlberechtigten haben 5398(68 Proz.) abgeſtimmt. Tauberbiſchofsheim, 2. Juni.(Priv.⸗Tel) Die Gemeinde⸗ wahlen zeitigten folgendes Ergebnis: Zentrum 28, Bürger⸗ Vereinigung 8, Sczialdemokratie 7, Demokraten 5 Sttze. Wahlbeteiligung: 58 Prozent. IX. verbandstag der ſüdweſtdeulſchen Konſum⸗ vereine. & Heidelberg, 1. Junt. Am Freitag vormittag wurde die Frage der Lohntarife weiler bebalen. Bleſac tritt man für Reichstarife ein(unter Be⸗ rückſichtigung der örtlichen Verhältniſſe), wie ſie die Buchdrucker u. a. mit Erfolg eingeführt haben. Die Konſumvereine zahlen die höchſten Löhne, verlangen aber, daß dieſe auch bei der Konkurrenz herausgeholt werden. Der Vorſitzende Liebmann erſtattete den Geſchäfts⸗ bericht für 1918 In größeren Bezirken müßten neue Abgabe⸗ ſteilen errichtet merden. Dann behandelte er die Frage der Spar⸗ einlage und die Orgaiſation de⸗ Verbraucher in ihrer Beziehung zu der allgemeinen Sozialiſierung des Konſums.— Das nächſte Refe⸗ rat behandelte„Die Konſumgenoſſenſchaften und die. Neuordnung in Deutſchland“. Redner hob hervor, daß vielfach nicht die Reife vorhanden ſoi zum Aufbau unſerer Wirt⸗ ſchaft. Drei Schlagworte herrſchten: Die Sicherung der Errungen⸗ ſchalten der Nevolütion, die„Verankerung“ des Räleſyſtems und die Soztaliſierung. Die einzige Errungenſchaft ſei die Demokralie. Deren Konſequenzen ſeien zu ziehen. Alle Maßnahmen des früheren Re⸗ gimes zur Unterdrüchung der Konſumvereine ſeten zu heſeitigen: Verbraucherkammern ſeien einzurichten. Was das Räteſyſtem an⸗ geht, ſo ſei in einem freien Staat für die Vorherrſchaft einer Min⸗ derheft kein Raum Zur Verhütung ſchwerer Gefabren bei der Durchführung der Sozialiſierung wird die Prüſung aller Pläne unter Hinzuziehung ſachverſtändiger Praktiker verlangt Insbeſon⸗ dere ſollen die Konſumgenoſſenſchaften in allen einſchlägigen Fragen utachtlich gehört werden Hemmung der Konſumvereinstätigkeit be⸗ deutet Hemmung der Sozialiſierungsbeſtrebungen. In der DPebatte ergreift u. a. Skaudinger⸗Darmſtodt das Wort und betont, die Genoſſenſchaften ſtellten den Zuſammenhang zwiſchen Erzengern und Verbrauchern ber, durch die Genoſſenſchaften könnte die Wirtſchaft überſehen und beherrſcht werden. Das Ganze ſei eine Frage der Reife der Bevölkerung.(Lebhafter Beifall.) Als Ort für den nächſten Verbandstag wird Darmſtadt oder Lörrach in Vorſchlag ebracht. Nach 1 Uhr mittags wurde die Taaung, auf der 55 Vereine urch 166 Delegierte vertreten waren mit Abſchiedsworten des Vor⸗ ſitzenden Liebmaun⸗Frankfurt geſchloſſen ⸗ Nus dem Lande. § Karlsruhe, 29. Maf. Nach längeren Verhandkungen mi dem Miniſterjum der Finanzen ſind der„Selbſthilfe⸗Ver⸗ einigung“ der aushilfsweiſe Angeſtellten in den Militär⸗, Staatl.⸗ und Städt. Dienſtſtellen der Republik Baden, Sitz Karlsruhe, und der Arbeitsgemeinſchaft der kaufſm. Verbände nachſtehende neue Gehaltsſätze für aushilfsweiſe Angeſtellte zugebilligt worden: 1. Männl. Angeſtellte: Lebensalter bis zu 25 Jahren 1. Ortsklaſſe(d. Wohnungs⸗ geldtarifs) 275 t, 2. Ortsklaſſe 255 4,., 4. und 3. Orts⸗ kaſſe 235„; über 25 bis zu 30 Jahren: 1. Ortsklaſſe 325 A. 2. Ortsklaſſe 300,., 4. und 5. Ortsklaſſe 275; über 30 Jahre 1. Ortsklaſſe 375, 2. Ortsklaſſe 345 l,., 4. und 5. Ortsklaſſe 315. 2. Weibliche Angeſtellte: bis zu 20 Jah⸗ ten 1. Ortsklaſſe 170, 2. Ortsklaſſe 155.,., 4. und 5. Ortsklaſſe 140; über 20 bis zu 25 Jahren 1. Ortsklaſſe 210., 2. Ortsklaſſe 195,., 4 und 5. Ortsklaſſe 180 A: über 25 Jahre: 1. Ortsklaſſe 245„, 2. Ortsklaſſe 230 l,., 4. und 5. Ortsklaſſe 215. Die bisherigen Teuerungs⸗ und Kündigungszulagen bleiben beſtehen. Im Einvernehmen mit dem Miniſterium ſind Verhandlungen zur Begleichung einiger weiterer Angeſtelltenfragen eingeleitet. * Harlsruhe, 1. Juni. Der Einbruch in der Garniſonverwal⸗ tung ſtellt ſich, wie die ſiebertaft betriebene Unterſuchung ergibt als ein erſchwerter Diebſtahl heraus. Es wurden im ganzen 1063 M. in bar und 776000 M. in Kriegsanlethen geſtohlen. Die einzelnen Stücke, deren Nummern genau bekannt ſind, ſtammen aus allen Kriegsanleihen und lauten auf Beträge von 100 bis 10000 M. Der Diebſtahl wurde in der Nacht vom Mittwoch zum Donnerslag aus⸗ gefütͤrt Dem Täter. der mit den Oertlichkeiten genau vertraut ſein muß, war es gelungen, den Schlüſſel zum Aufbewahrungsort der Sachen zu finden. )6 Bühl, 29 Mai Vor kurzem iſt hier eine größere Schnaps, der im Schleichhandel nach Berlin gebracht werden ſollſe, beſchlagnahmt und in dem Keller einer Wirtſchaft verwahrt worden. Jetzt iſt der größere Teil der Ware geſtohlen worden. Man hatte ſie auf ein großes Auto gebracht, das in der Nacht davonfuhr, ohne daß man ihm auf die Spur kommen konnte. )(offenburg, 29. Mai. Die Obſtausſichten ſind in der Um⸗ gegend wenig befriedigend. Nur die Aepfelbäume, die ſpäter geblüht hatten, laſſen noch eine gute Ernte erwarten. Die Reben—— gut und die Stöcke ſind im allgemeinen reich mit Samen behangen. Leider mußte feſigeſtellt werden, daß die Sauerwurmmotte bereitz ihre ſchädliche Tätigkeit begonnen hat * Singen, 1. Juni. In das hieſige Spital wurde ein ſchwer ver⸗ wundeter junger Mann eingeliefert. Er hatte zum Fiſchen Hand⸗ granaten benützt. Eine ſolche war zu früh zur Exploſton gekommen und hatte dem Unglücklichen beide Hände am Handg»lenk weg⸗ geriſſen. Der Arme ſprang darauf ins Waſſer, um ſich das Leben zu nehmen, konnte aber daran verhindert werden Sportliche Kunodſchau. AM. Fußball-Ergebniſſe. Verein für Raſenſpiele Mannheim—Union Stuttgart 5 B. f. R. Erfatzliga—Bg. Neckarau!:0, P. f. R. Il-Neckarau li :1, B. f. R. Kreßmannſchaft—Neckarau UI:2, B. f. R.(A..)—8 Käfertal(A..):2, Sp. Vg. Sandhofen—Sp. V. Waldhof 17 l. 05 075, IIl. Mannſchaften:2, 1908 Lindenhof— Sp. Cl. Käfertal 121, f. R. Hottenſtein⸗Mannſchaft⸗—Sportfreunde 1:0, Kickers Mannheim Jahn Neckarau:1, l. Mannſchaften 15:0, Hertha Mannheim— Sp. Vg. 1907 Mannheim:3, II. Mannſchaſten:4, F. C. Phönix Mannheim(A. Fa Waldhof(A..):0, Wacker Neckarau—Männer Turn⸗Verein:1. Südkereis: F. C. Mühlburg⸗-.C. Beiertheim:1, Durlach—V. f. B.:1, Kickers⸗Stutt · art--Sporifreunde Stuttgart:2, Gablenberg.—B. f. B. Siuitgart 22. ſttreis: F. C. Nürnberg-—Pfeil 320, V...— Sp. Bg. Fürth:3. Nordkreis: Offenbacher Kickers-Hanau 93:0, Umſeitia 02—Helvetia:4, Biktoria Iſen⸗ burg—F. B. Nenburg:2. Vereinigung zweier Karlsruter Schwimmvereine. Dle beiden Karloruber Schwimmvereine„Neptun“ und„Poſeidoz“ haben ſich unter dem Namen Karlszuher Schwimmverein vereinigt. — T——jꝙ——ͤ————.— 4. Seite. Nr. 2v. Mannheimer General-Anzeiger. Bekanntmachung. die Zwiſchenſcheine de IX. Kriegsanleihe für die 4 ½ Schatzanweiſungen können vom 4. Juni ab⸗ für die 5% Schuldverſchreibungen vom 23. Juni d. Is. ab in die endgültigen Stücke mit Zinsſcheinen umgetauſcht werden. Der Umtauſch findet bei der„Umtauſchſtelle für die Kriegsanleihen“, Berlin Ws, Behrenſtraße 22, ſtatt. Außerdem übernehmen ſämtliche Reichsbankanſtalten mit Kaſſeneinrichtung bis zu Vermittlung des Umtauſches. „Umtauſchſtelle für die Kriegsanleihen“ in Berlin umgetauſcht werden. Nummernfolge geordnet einzutragen ſind, während der Formulare zu den Verzeichniſſen ſind bei allen Reichsbankanſtalten erhältlich. Firmen und Kaſſen haben die von ihnen eingereichten Zwiſchenſcheine rechts oberhalb der Stücknummer mit ihrem Firmenſtempel zu verſehen. Von den Zwiſchenſcheinen der endgültigen Stücke umgetauſcht worden. Die Inhaber werden au möglichſt bald bei der Umtauſchſtelle für die Kriegsanleihen⸗ Berlin, im Juni 1919. Neichsbank⸗Direktorium. Havenſtein. v. Grimm. m 5. Dezember 1919 die koſtenfreie Nach dieſem Zeitpunkt können die Zwiſchenſcheine nur noch unmittelbar bei der! 5 2782 Die Zwiſchenſcheine ſind mit Verzeichniſſen, in die ſie nach den Beträgen und innerhalb dieſer nach der 5 Vormittagsdienſtſtunden bei den genannten Stellen einzureichen früheren Kriegsanleihen iſt eine größere Anzahl noch immer nicht in die fgefordert, dieſe Zwiſchenſcheine in ihrem eigenen Intereſſe „Berlin Ws, Behrenſtraße 22, zum Umtauſch einzureichen. Wer ſich einen Vauern o in der erwerben will, melde ſich ſofort bei der wwerbeszell zum Kampfe gege Vallenmarb n die Deutſchlands Exiſtenz bedrohenden Bolſchewiſten. MNaächte Zweigſtelle: Karlsruhe, frühere Milltärwache am Karlster. Bedingungen: Löhnung u. Zulagen insgeſamt m. 11. nach Ueberſchreitung der Reichsgrenze bei freier mobiler Verpflegung, Unterkunft, Kleidung, Familien⸗ und Hinterbliebenen⸗Un ſerſtützung. Gute Militärpapiere, Entlaſſungsſchein genügt nicht!) und polizeiliches Leumundszeugnis ſind mitzubringen. Anſiedelung nach Beendigung der Operationen. Vorbereitungen ſind ein⸗ geleitet.— Großgrundbeſitz gibt billiges Land.— Gemeinnützige Siedelungs⸗ geſellſchaft ermöglicht geringe Anzahlung und Beihilfe. Auskunft in Mannheim erteilt der Werbeoffizier von Dienstag, den 3. bis einſchl. Freitag, den 6. Juni 1919, von vor⸗ Wittaas 10 Uhr bis nachmittags 5 Uhr im„Gaſtha us zum Kranz“, Seckenheimerſtr. 56. Die Wahl der Bezirksräte und Kreisabgeordneten betr. Die Ermittelung des Ergebniſſes der am 18. und 25. E. Mts. im Wahlkreis Mannheim vorgenommenen Wahlen Bezirksräte und Kreisabgeordneten durch die Haupt⸗ wahltommiſſion findet am Mittwoch, den 4. Juni 1919, vorm. 11 Uhr Bezirksratsſaal(Bezirksamtsgebäude, L 6, 1, 2. Stock, er No. 50) ſtatt. Den Wahlberechtigten ſteht der Zutritt zum Ver⸗ dandlungsraum offen. Nannheim, den 31. Mai 1919. Der Wahltommiſſär: 5 Gräſer, ſtellvertr. Amtsvorſtand. (Für Nückkehr der deutſchen Kriegsgefangenen wird in Baden eine große Zahl von Aerzten und Sanitätsunteryerſonal dei Abnahmekommiſſionen Mannheim, Offenburg und Konſtanz Mannheim, Tauberbiſchofs⸗ deim, Karlsruhe, Raſtatt u. Heuberg u. in Lazaretten geſucht. Helt unſeren Kriegsgefangenen zur 28 reppich- u. Möb kauft zu höchſten Preiſen. Fabr.⸗Nr. mögl. telegr. an Wegen Platzmangel mit 1 0% Machlass 75 sind abzugeben: lalge schöse Piteh-pine-Küchen chaiselongues, kompl. 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