1919.— Nr. 251. ſchriftleitung: Dr. Goldenbaum. Derantwortlich für politik: Dr. Fritz Golſdendau 2 eton: hans Baſge 1 Lokales und den Übrigen redaktionellen dell: Richard Schönſerber, ſer Badiſche Neueſte Nachrichten ſüe Angzeigen: Anton Grieſer. Druc und Derlag: Druckerei Dr. Haas Mann⸗ r Generui-Anzeiger G. m. b.., ümtlich in Mannhelm. Draht-⸗Adr.: General-Hnzeiger Mannheim. ſeck⸗Konto Rr. 17890 Karlsruhe in Baden.— fernſprecher RAmt Maunheim Nr. 7940— 7948. Amdel: Franz Kircher, der Skandpunkl. egramm unſeres zur Friedenskonferenz nach Verſallles ent⸗ ſandten Sonderberichterſtatters. Verſailles, 1. Juni. Präſident Wilſons Haltung iſt ſehr ſchwer erkennbar, ſicher, ſcheinbar geneigt, ſich von den Franzoſen ins Schlepp⸗ u nehmen zu laſſen und auf dem Entwurf der Entente then zu bleiben. Ein Teil der amerikaniſchen Delegation iſt . Reit zu Konzeſſionen und wünſcht auf jeden Fall Unterhand⸗ ungen. Die amerikaniſche Hochfinanz iſt beunruhigt über ankreichs Geldforderungen. Ein Riß iſt erkennbar. Die mme in einigen Teilen Amerikas hat erwas an Deutſch⸗ undlichkeit zugenommen. Englands Standpunkt: Lloyd George ſteht feſt zu den Friedensentwurf vom 7. Mai, zu deſſen Vätern er gehört, Eſſen wirtſchaftlicher und völlerrechtlicher Teil von engliſcher Pand ſtammt. Ein kleinerer Teil der Delegation ſteht auf den Standpunkt, Deutſchland entgegenzukommen, zu verhandeln, Ine die Prinzipien des Vertrages umzuſtoßen. Eine kleine kuflußloſe Gruppe von Friedensfreunden in England verur⸗ klt den Vertrag und erfüllt die ihr zugewieſene Aufgabe, das zhoraliſche Geſicht“ Englands zu verſchönen. Abeiterpartei mißbilligt die Grundſätze, die die Verſklavungs⸗ iie zeigt. Eine Neigung, aus dieſer Mißbilligung Folgen zu Nhen, iſt nicht beſonders hervorgetreten. Frankreichs Standpunkt: Die franzöſiſche Delegation geſchloſſen für kurze Zurückweiſung des deutſchen Gegen⸗ brſchlags in möglichſt verletzender Form. Sie tritt für ein daldiges Ultimatum ein und iſt völlig ſern von politiſchen Er⸗ Agungen, die über den Augenblickserfolg gehen. Die fran⸗ iſchen Finanzkreiſe wünſchen Beſchäftigung mit dem deulſchen Taanzprojekt. Die Sozialiſten verurteilen den Entwurf der iutente mit großer Heftigkeit. Ihr Gewicht auf die augen⸗ Kckliche politiſche Lage iſt faſt Null. Einige wenige bürger⸗ iche Stimmen ſchließen ſich ihnen aus Vernunftsgründen und Heſorgnis für die Zukunft an. Italiens Standpunkt: Indifferent. Voll eigner Sor⸗ Intereſſe für die Auſhebung des Verbotes der Verbin⸗ ung mit Oeſterreich. Gegner des Abbruchs der Verhandlungen, dach durch irgendwelche Konzeſſionen in Kolonial⸗ oder Finanz⸗ agen ſofort umzuſtimmen. Die Stimmung im Lande in vie⸗ A Teilen auffallend deutſchfreundlich. Die Sozialiſten mit Rerkenswerter Schärfe in Worten und(wenn auch unter⸗ kückten) Handlungen gegen den Imperialismus. Selbſtver⸗ undlich hat dies keinen Emfluß auf die italieniſche Delegation. Japan: Zurückhaltend, gtichgaleg in europäiſchen Fra⸗ Die Delegation ſcheint die Weiſung zu haben, ſich der käsdeferung des Kaiſers zu widerſetzen. Belgien ganz auf Au Standpunkt Frankreichs. Das iſt ungefähr die Stellung Gegner, die man aus ihrer Preſſe und aus anderen Quel⸗ Wentnehmen konnte. Die Entſcheidung liegt bei der eng⸗ ſchen und amerikaniſchen Delegation. Heftiger Meinungskampf hinter den Kuliſſen. In der„Information“ ſtand geſtern eine längere Bemer⸗ Ag, die ein Schlaglicht wirſt auf die Dinge, die hinter den Uliſſen vorgehen. Darnach hätten unterrichtete Leute am uhen Nachmittag am Freitag verſichern, die Abendblätter krden große Ueberraſchungen bringen, der Temps wird eine ſcheidende Neuigkeit enthalten. Die Abendblätter erſchienen, zber die Neuigkeit blieb aus, nur im„Temps“ ſtand ein langer, Üitiſcher Artikel, den man unſchwer als aus der Feder Tar⸗ kus ſtammend erkannte. Dieſer Artikel ſchwebte in der Luft, dwar nur zu erklären, wenn vor ihm auf der erſten Spalte Nachricht ſtand:„Ultimatum an Deutſchland.“ Man würde kutſchland nicht länger erlauben, zu disputieren, hatte Tardieus, kektor des„Temps“ und franzöſiſcher Friedensdelegierter, ipp und klar in dieſem Artikel feſtgeſtellt. Die Erklärung „'Information“ deutlich erkennen: Die franzöſiſche Dele⸗ mon hatte am Freitag beſchloſſen, das Ultimatum durchzu⸗ kken, Tardieus hatte daraufhin ſeinen Arlikel geſchrieben. in der Mittagsſitzung die Eutſcheidung gegen den franzö⸗ cen Antrag fiel, weil die andern„Drei“ ſich widerſetzten, res zu ſpät, den Artikel aus dem Blatt zu nehmen, er eb als Torſo und Zeichen des kritiſchen Tages ſtehen. Wie man die Mitteilungen der„Information“ auch be⸗ rlen will, ſie zeigen den heftigen Meinungskampf, der hinter 8 Kuliſſen tobt. Er wird heute morgen forigeſetzt. Die aily Mail“ bringt in ihrer Pariſer Ausgabe an auffallen⸗ Stelle die Nachricht, daß die Anſicht hoher politiſcher önlichkeiten in der britiſchen Delegation in Paris die daß der Friede vor Ende dieſes Monats gezeichnet Iite. Auſten Chamberlain, Winſton Churchill, Herbert faher und J. Montagu ſind nach Paris gekommen, um mit Iu Premier über den deutſchen Gegenvorſchlag zu beraten. ins klingt anders als die Artikel der Pariſer Preſſe, daß zes deutſche Gegenprojekt eine Frechheit wäre, die man ſtens am Donnerstag mit einem ÜUltimatum beantworlen Die Erſahrung iſt allerdings vor anden, daß die gunzöſiſche Anſicht ſich plötzlich ohne Reſt durchſetzt, ſodaß dor Ueberwertung der W und engliſchen Preſſe⸗ men gewarnt werden mu 5 Rolf Brandt. ** 4 Verſailles, 3. Junl.(.-B) Der„Populaire“ meldet, die Wagenbauer und die Flugzengarbeiter Pariſer Betriebe ſich dem Metallarbeiterausſtand ange⸗ dſen haben. Jusgeſamt ſind 350000 Arbeiter aus⸗ Der„Populaire“ ſagt, der Augenblick ſei äußerſt g. * Die Arbeitgeber widerſetzen ſich den gerechten Forderun⸗ 1 Die engliſche Amtliches Verkündigungsblakt gen der⸗Arbeiter. Die Regierung ſtoße die Arbeiter immer wieder vor den Kopf. Neue erſchreckende Steuern würden kommen. Statt eines Friedens der Gerechtigkeit, der die Völker verſöhnen ſoll, reiße die Welle eines wahnſinnigen Im⸗ perialismus die letzte Hoffnung hinweg, die man auf Wil⸗ ſon geſetzt habe. Die franzöſiſche auswärtige Politik ſei ver⸗ brecheriſch. In Ungarn, Rußland und überall würde die Arbeiterrevolution bekämpft. Das franzöſiſche Proletariat werde die abſcheulichen Geſchäfte der Reaktion, zu denen man es verleiten will, niemals durchführen. Die Antwort auf die Gegenvorſchläge. [IJ Berlin, 3. Juni. dings verlautet, daß die Entente ihre Antwort auf unſere Gegenvorſchläge Ende der Woche unterbreiten wollen. Der öfterreichiſche Friedensverkrag. Amſterdam, 3. Juni.(WB.) Der„Telegraaf“ neröffent⸗ licht die in der heutigen Ausgabe der„Times“ enthaltenen Friedensbedingungen mit Oeſterreich, aus denen in Ergän⸗ zung des von Reuter verbreiteten Auszuges aus den öſter⸗ ee Friedensbedingungen noch folgende Punkte nach⸗ zutragen ſind: In dem Friedensvertrag ſtellen die alliierten und aſſoci⸗ ierten Regierungen feſt, daß die öſterreichiſche Kriegs⸗ führung nicht beſſer als die deutſche geweſen ſei. Die alli⸗ ierten und aſſociierten Regierungen wollen jedoch den ö ſter⸗ reichiſchen Kaiſer, gegen den mehr gefündigt worden ſei als er ſelbſt geſündigt hake, nicht für die Sünden des Kaiſers Franz Joſef büßen laſſen. Oeſterreich müſſe aber Perſonen, Rückſicht auf Rang und Stand, zur Aburtei⸗ —— ausliefern. Der Bau von Kriegsſchiffen in Oeſterreich 5 unterbleiben. Bezüglich der alliierten Schiffe die von Oeſterreich vernichtet worden ſeien, werde der Grundſatz feſt⸗ Hiegiade Tonne für Tonne vergütet werden muß. ies läuft in der Praxis darauf hinaus, daß alle fertig ge⸗ ſtellten oder im Bau befindlichen Handelsſchiffe, die am 2. November 1918 Eigentum der öſterreichiſch⸗ungariſchen Re⸗ gierung oder öſterreichiſch⸗ungariſcher Privatperſonen waren, oder das Recht hatten, die öſterreichiſch⸗ungariſche Flagge zu führen, nebſt ſämtlichen neutralen Handelsſchiffen, die vor dem Zeitpunkt des Abſchluſſes des Waffenſtillſtandes von einem öſterreichiſch⸗ungariſchen Priſengericht als gute Priſe er⸗ klärt wurden und daher zu dieſem Jeitpunkt Eigentum der öſterreichiſchen Regierung waren, den allijerten und aſſociier⸗ ten Regierungen ausgeliefert werden müßten. Bei der Feſtſetzung der finanziellen Beſtim⸗ mungen haben die Koſten für das Beſatzungsheer vor den Entſchädigungsſummen den Vorrang erhalten. Die Alliierten werden ermächtigt, gegebenenfalls eine Vorausbezahlung für Waren, die aus dem Auslande eingeführt werden, zu ver⸗ langen. Die Ausfuhr von Gold ohne Zuſtimmung der Alliier⸗ ten wird bis zum Jahre 1921 verboten. Die Schadenvergütungskommiſſion wird den Anteil an den Kriegskoſten des früheren Oeſter⸗ reichs für jeden der neu gegründeten Staaten feſtſetzen. Dieſe Schuld wird durch die Einkünfte aus den Bahnen und Salz⸗ bergwerken, die auf der Grundlage der Einnahmen in den letzten drei Jahren vor dem Kriege berechnet werden, ſicher⸗ geſtellt. Die Bankſcheine der früheren öſterreichiſch⸗ungariſchen ank, die ſich in den neuen Staaten befinden, werden von den neuen Regierungen innerhalb 12 Monate durch andere Scheine erſetzt. Die Bank wird nach Unter⸗ zeichnung des Friedensvertrags ſiquidiert, wodurch die Aktiva unter die Inhaber der Bankſcheine verteilt wird. Die Beſitzungen der öſterreichiſch⸗ungariſchen Regierung in den neutralen Staaten werden ron dieſen gegen einen Preis übernommen, den die Entſchädigungskommiſſion feſtſetzt und der öſterreichiſchen Regierung gutgeſchrieben wird. Eine Sonderklauſel ſichert den von Oeſter⸗ reich nach dem Adriatiſchen Meer. Die Wirkung der Friedensbedingungen auf die Wiener Franzoſenfreunde. Berlin, 3. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Frie⸗ deusbedingungen für Deutſch⸗Oeſterreich haben ſelbſt in den enlentiſtiſchen Kreiſen Wiens wie eine Bombe eingeſchlagen. Sogar das Wiener Neue Journal, aus dem die franzoſen⸗ freundliche Geſinnung in den letzten Wochen aus allen Spal⸗ ten troff, iſt empört. So beſtätigt ſich unſere Vorausſage, daß die Eutente⸗ bedingungen abkühlend auf die Allianze⸗Begeiſterung ge⸗ wiſſer Wiener Kreiſe wirken wird. Und außer dieſem ſehr engen Kreiſe iſt das ganze deutſch⸗öſterreichiſche Volk für den Anſchluß. 5 Unſer Rheiuland bleibt deulſch! Ein Proteſt der Jugend unſeres Rheinlandes. Von Peter Ruß. Schon wieder— jetzt in der ſchwerſten Schickſalsſtunde unſeres Vaterlandes, in der mehr denn je ſeſter Zuſammen⸗ ſchluß heiligſte Pflicht gegenüber unſerem zertretenen Staate notwendig iſt,— macht ſich das ekelerregende Geſpenſt jener Sonderpolitiker breit, die in charakterloſem Handeln und m unehrenhaften Unternehmungen mit uuſeren Feinden eine Rheiniſche Republik“ ausruſen möchten; ſchon wieder ſind ochverräter am Werk, um in der Fühlungnahme mit den ranzoſen unſeren deulſchen Charakter und unſere deutſche Ehre, für die wir viereinhalb Jahre in heißem Ringen ge⸗ kämpft,— für die unſere draußen gebliebenen Kameraden und Brüder ihr Leben gaben und fur die wir Invaliden geworden ſind,— zu zertreten und zu zerſchlagen. Genug all dieſer unglaubwürdigen Augendienerei derjeni⸗ gen, die ſich, vor dem Hochaltar bekreuz gend, den Judas an uns ſpielen; genug all dieſer Schmach und Schande, ihr kriechenden, heuchelnden Unterhändler in Mainz, denen wir die (Von unſ. Berl. Büro.) Nener⸗ Anzeigenpreiſe: Die Iſpalt. Kolone 50 Pf., Fanvfinzeigen und Anzeigen von Geſe fiſchaßten 5 mittags 2½ Uhr. übernommen. Se im Mannheim un Poſtbezug: Bierielf.42 ein Reflamen m. 2 50 Annahmeſchluß: Mittagblatt vormitt. 8% Uhr, Abendblatt nach⸗ ür Anzelgen an beſtimmien Tagen, Stellen und flusgaben wird keine Verautwortung Umgebung monatlich m. 250 mit Bringerlohm. ſchl Suſtellungsgebũhr. Bei der Poſt abgeholt M..70. Einzel⸗Nr. io pig⸗ Verrätermaske vom An litz reißen, wir, die deutſche, ſtür⸗ miſche, heiße Jugend vom deutſchen Rhein; wir, die wir das Erbe unſerer Väter und Mütter wahren und eine deutſche Heimat, ein deutſches Elternhaus unſeren Kindern geben wollen. Kein Franke kann uns unſer Deutſchtum nehmen denn wir ſind deutſch bis in die innerſte Seele, deut ſch bis in die Knochen! Wir ſind deutſch und deut⸗ ſches Mutterland, das du unſere weitere Heimat biſt, dein iſt der Rhein; dein iſt das Rheinland und dein ſeine deutſch denkende und deutſch handelnde deutſche Jugend, die die deutſche Zukunft in ihm verbürgt! Pfalz und Aheinland. U Berlim, 3. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Emzel⸗ heiten, die nach und nach über die Vorgänge im Rheinland bekannt werden, beweiſen, daß es ſich hier wohl in erſter Reihe um franzöſiſche Machinationen handelt, die dann allerdings allerhand deutſche Geſellen als Handlanger gefun⸗ den hahen. Franzöſiſche höhere Oſſtziere verhandeln alſo, wie uns berichtet wird, in der Pfalz mit den Bewohnern, ver⸗ handeln auch mit dem einen oder andern wegen der Ueber⸗ nahme von Portefeuilles in dem neu zu bildenden Staat. Die Stimmungsmache wird mit allen Mitteln betrieben. Der Druck der Plakate für die Proklamationen und der anderen Propagandaſchriften erfolgt unter franzöſiſchem Waffenzwang in den deutſchen Druckereien. Franzöſiſche Soldaten beſorgen den Vertrieb und das Ankleben der Plakate, ſür das ſich denn doch kein ehrlicher deutſcher Arbeiter findet. Die deutſchen Behörden ſind, wie wir ſchon meldeten, demgegenüber machtlos. Es iſt ihnen von der Okkupations⸗ gewalt jeder Eingriff auf das ſtrengſte unterſagt. Dazu kommt, daß die Zenſur von neuem verſchärft iſt. Alle unliebſamen Aeußerungen ſollen um jeden Preis unterdrückt werden. So geht, während man in Verſailles über einen Frieden verhandelt, der angeblich ſich auf die 14 Punkte Wilſons ſtützt und den Völkerbund zum Ziel hat, Frankreich vor. Es ſchert ſich um ſeine Ententegenoſſen keinen Deut und müht ſich einfach, die Landkarte nach ſeinen Wünſchen zu korrigieren. Gerade dieſe franzöſiſchen Loslöſungsbeſtre⸗ bungen im Rheinland beweiſen haarſcharf, wie gleichgültig den Franzoſen im Grunde die Wilſonſchen Theorien und ſein Völkerbundsprojekt ſind. UU Berlin, 3. Mai.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie die „Germania“ aus zuverläſſiger Quelle erfahren haben will, iſt Geheimrat Brugger aus dem Kultnsminiſterium zum Re⸗ gierungspräſidenten in Köln und Oberregierungsrat Fuchs⸗ Arnsberg zum Regierungspräſidenten in Trier ernannt worden. Beide ſind Katholiken und Zentrumsmänner. Zur Zeit ſind Erwägungen im Gange, den früheren Staatsſekretär Trimborn zum Oberpräſidemen der Rheinprovinz zu ernennen. Verſailles, 3. Juni.(WB.) Die Proklamation der Rhei⸗ niſchen Republik beſchäftigt die geſamte Abendpreſſe, die das Ereignis frendig begrüßt. Der„Temps“ behauptet, daß die Proklamation keineswegs auf eine künſtliche Zerſtückelun Deutſchlands hinziele. Es handle ſich lediglich darum, daß die rheiniſche Bevölkerung der preußiſchen Herrſchaft entrinnen wolle ohne ihr deutſches Vaterland zu verleugnen. Deutſch⸗ land erhält ſo innerlich ein beſſeres Gleichgewicht und dem Frieden wird eine neue Bürgſchaft gebracht. Uebrigens ſei das Ereignis im Rheinland nur die Durchführung eines Pro⸗ gramms der deutſchen Regierung, das Preuß im Januar for⸗ mulierte. Aber dieſe natürliche Entwicklung errege die Führer in Berlin, die heute ſchon ihren damaligen Standpunkt ver⸗ geſſen hätten. Der„Intranſigeant“ glaubt, daß durch die Proklamation alle deutſchen Rachepläne hinfällig werden. Es handle ſich um ein endgülſiges Ereignis. Das Rheinland ſei auf 15 Jahren beſetzt und in 15 Jahren wäre es zu ſpät, die deutſche Ein heit wieder herzuſtellen. Sembat fragt in der„Heure“, ob die Entente wirklich nicht ihre Hand im Spiel gehabt habe. Es wäre der nicht überraſchend, wenn die alliierten Sane unter der Hand das Ereignis provoziert hätten. Sembat rät vor jeder Ein⸗ miſchung. Wenn ein Fremder dieſe Bewegung fördere, beſtehe die Gefahr, daß die deutſche Bevölkerung ſich dagegenſtemmt. Weiter beſtehe die Gefahr, daß die Bewegung unter Führung der Alliierten rückſchrittlich und unſozial ſei. Rheinheſſiſcher Proteſt. Darmſtadt, 3. Juni.(.⸗B.) Die heſſiſche Regierung hat gegen die völkerrechtswidrige Verhaftung des Kammer⸗ präſidenten Adelung und anderer politiſcher Führer in Mainz eine ener giſche Proteſtnote an den franzöſiſchen Ober⸗ befeylshaber General Mangin, gerichtet. Abgeordnete aller Parteien der heſſiſchen Volkskammer haben folgende Kundgebung an die Volksgenoſſen in Rhein⸗ heſſen gerichtet: 8 Abgeordnete aller Parteien der heſſiſchen Volkskammer erheben Proteſt gegen die Ausruſung einer Sonderrepublik Rheinheſſen. Sie wiſſen, daß es ſich hier um landesver⸗ räteriſche Machenſchaften einer kleinen Gruppe zweifelhafter Leute handelt, von denen das ganze Volk nichts wiſſen will. Dieſe Leute betreiben in ſchmachvoller Weiſe mit Hilſe der ſremden Beſatzung eine Zerſtückelung unſeres Vater⸗ landes. Nur im großen Rahmen unſeres Volkes könnt Ihr euere Freiheit und Sonderart genießen. Deshalb ſteht treu zum deuiſchen und heſſiſchen Vaterland! Ein deutſcher Proteſt gegen das Verhalten der franzöſ. Beſatzungsbehörden. [I Berlin, 3. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Reichs⸗ miniſter Erzberger als Vorſitzender der Waffenſtillſtands⸗ —— 2. Seſte. Nr. 251,. Mannheimer Geueral- Anzeiger. tcubend · Ausgabe.) Dienstag, den 3. Juni 1919.. kommiſion hat geſtern dem General Nudant zur Weitergabe an Marſchall Foch einen ausführlichen Proteſt gegen das Verhalten der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde im Nheinlande überreichen laſſen. In dem Proteſt werden, wie wir hören, die Tatſachen angeführt, die es beweiſen, daß die Loslöſungsbeſtrebungen im Rheinlande von den franzöſiſchen militäriſchen Stellen ange regt und gefördert worden ſind. Scharf proteſtiert wird auch —2 das Verhalten der franzöſiſchen Kommandanten gegen⸗ ber den deutſchen Behörden, dei ihren Verſuchen, gegen das hochverräteriſche Treiben einzuſchreiten. Als Anulage zum Pro⸗ teſt wurde auch die geſtern von den Abgeordneten aus dem Rheinlande beſchloſſene Kundgebun gegen eine ſolche ſelb⸗ ſtündige rheiniſche Republik überreicht. Nach dem Rheinland Haunover? Berlin, 3. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) In Ber⸗ liner Zeitungen wird mitgeteilt, daß der Welfe Dannen⸗ berg dem Vertreter des„Daily Expreß“ erklärt hätte, nach dem Rheinlande wäre nun auch Haunover an der Reihe, um ſich von Preußen⸗Deuiſchland loszulöſen. Dann würde man allerdings eine konſtitutionelle Monarchie gründen. Ob ſich wirklich ſo geäußert hat, wiſſen wir nicht. agiſch wird man ſeine Sprüche nicht zu nehmen brauchen. Auch die Loslöſung des Rheinlandes iſt ja noch nicht end⸗ gültig perfekt. Die Bevölkerung proteſtiert allerorts gegen den unſauberen Plan und wir müſſen annehmen, daß ſeine end⸗ gültige Verwirklichung trotz allem noch verhindert werden wird. Bom bameriſchen Landlag. Ausſprache über die politiſche Cage. München, 3. Juni.(Pr.⸗Tel.) Der bayeriſche Landtag geſtern ſeinen großen Tag, der die ſchon vor einigen zagen angeſetzte, dann aber wegen der Neubildung der Re⸗ gierung zurückgeſtellte Ausſprache über die politiſche Lage brachte. In dem gutbeſuchten Hauſe waren ſämtliche Miniſter anweſend. Miniſterpräſident Hoffmann erhielt zunächſt das Wort, um Erklärungen über die Ereigniſſe der letzten Zeit abzugeben, die die Abgeordneten mit großem Intereſſe entgegennahmen. Der Minfſterprüſident legte be⸗ ene Cewicht auf die Rechtfertigung gegenüber dem orwurf, daß die Regierung die Befreiung Miinchens verzögert habe und ſprach für Gerechtigkeit gegenüber denen, die anläßli der Münchener Kampftage gefangen geſetzt wor⸗ den ſind. Nürnberg, die dortige Garnifon und die dortige gut organiſierte Arbeiterſchaft hätten damals die Lage in Bayern gerettet. Verſagte auch Nürnberg, ſo war alles verloren. Trotz all der Schrecken des Bürgerkrieges ſei nichts anderes übrig geblieben, als CGewalt. Ohne die Reichshülfe wären die ſchwe⸗ ten Kämpfe in München überhaupt nicht zu beſtehen eweſen. Hört, hört!) Der Miniſterpräſident nannte dann deſchtedene aupturſachen, die mit zu der Münchener Kataſtrophe und 2 dem Zuſammenbruch in Bayern überhaupt aaſ hätten. er Charakter Münchens als Fremden⸗ und Kun tſtadt, die von jeher eine Anziehung für unruhige und revolutionäre Köpfe war, und das leicht empfindliche Gemüt des Bayern trugen das Ihrige dazu bei. Der Miniſterpräſident ſchloß: Auf dem Gebiete der inneren Politik haben mir Schweres hinter uns; auf dem Gebiete der äußeren Polltik ſteht uns das Schwerſte bevor. Unſere Pfalz iſt in der denk⸗ bar größten Gefahr. Es kommen ſchlimme Nachrichten dorther. Der Druck der Franzoſen wird immer ſtärker. Der Miniſterpräſident ſprach dann weiter von den neueſten Er⸗ eigniſſen in der Pfalz und kam auf den Gewaltfrieden zu prechen, der uns, unſere Kinder und Kindeskinder zu Sklaven es Auslandes macht. Einen ſolchen Frieden können wir und werden wir nicht unterſchreiben. Nach dem Miniſterpräſidenten ſprachen noch von jeder Partei ein Abgeordneter. Nachdem noch der Minlfterpräſtdent und verſchiedene Miniſter in die Debatte eingegriffen hatten, wurde die Sitzung des Landtags auf unbeſtimmte Zeit verſchoben. Das bayeriſche Koalitionsminiſterium und der Bauernbund. doo Mänchen, 3. Juni.(Priv.⸗Tel.) Die Fraktion des Bayeriſchen Bauernbundes hat in einer Sitzung zu der Neu⸗ bildung des Miniſteriums Stellung genommen. Man kam zu dem Entſchluß auch auf die beiden angebotenen Staatsrats⸗ poſten zu verzichten. Eine Erklärung hierzu gab der Bauern⸗ zund am Schluſſe der geſtrigen Landtagsſitzung ab. Baden. Die Schulgeldbefreiung im Verfaſſungsausſchuß des Lundtags. Karlsruhe, 3. Juni. Der Verfaſſungsausſchuß des Landtags trat am Montag nachmittag wieder zuſammen und befaßte ſich mit den weiteren notwendigen Aenderungen des eſetzes nach Inkrafttreten der neuen Zur Beratung ſtand zunächſt der Satz des§ 19 der aulaſſang wonach Unterricht an der Volks⸗ und Fortbildungsſchule unentgeltlich iſt. Damit ſteht§ 88 des Schulgeſetzes in Wider⸗ ſpruch, iſt aber durch die neue Verfaſſungsbeſtimmung hin⸗ bu 9 Eine Schwierigkeit taucht auf für dieſenigen Schulen, nicht geſetzlich verpflichtende Volksſchulen ſind, aber auch micht zu den höheren Lehranſtalten gehören, z. B. für die Bür⸗ gerſchulen. Der Verfaſſungsgusſchuß ſtellte ſich faſt einmütig auf den Standpunkt, daß dieſe Schulen nach wie vor ihr Schul⸗ erheben können. Selbſtverſtändlich ſind auch hier bedürf. ge und tüchtige Kinder ſchulgeldfrel. Bezüglich des§ 72 des Schulgeſetzes, wonach die Gemeinden zur Beſtreitung der Ge⸗ halte uſw. einen Pauſchalbetrag in die Staatskaſſe zu zahlen haben, war der Ausſchuß ber Anſicht. daß durch die Walalhng an dieſen Verpflichtungen der Gemeinden nichts geänd wird. Was die Schulgeldbefreiung an den Höheren Schulen angeht, ſo wird die Entſcheidung darüber das Lehrerkollegium haben. Eine in Ausſicht geſtellte Berordnung des Unterrichts⸗ miniſteriums wird betonen, daß die Tlichtigkeit des Bedürf⸗ tigen nicht ſo ſehr nach Einzelleiſtungen als nach der ganzen erſönlichteit zu werten iſt. Auch wird der im alle der Verweigerung genau feſtgeſetzt werden; die letzte wird das Miniſterium haben. Bei Abgang des Berichts dauert die Sitzung noch fort. Schluß folgt. bung Aenderung des Candwirtſchafiskammergeſetzes. *Karlsruhe, 3. Juni. Das Miniſterium des Innern hat den Entwurf einer Geſetzesvorlage über Aenderung des Land⸗ a bearbeitet und ihn der Landwirt⸗ ſchaftskammer und den landwirtſchaftlichen Organiſationen zur Stellungnahme zugehen laſſen. Wenn deren Neußerungen porliegen. wird der Entwurf im Migiſterium einer Nachprü⸗ egierungsentw Jahre baden werden. Auch die Frauen, die die Land⸗ wirlſchaft ſelbſtändig betreiben, werden ein Wahlrecht erhal⸗ ten. Die Zahl der aus direkter Wahl hernorgehenden Kammer⸗ mitglieder ſoll von 28 auf 53 erhöht werden. Das Wahlrecht der landwirtſchaftlichen Verbände und Organiſationen— die Ernennung von 4 Mitgliedern durch die Regierung fallen weg. Um aber der Forſtwirtſchaft auf jeden Fall eine Vertre⸗ tung zu ſichern, ſoll die Landwirtſchaſtskammer bis zu 10 Mitglieder durch Zuwahl berufen können. Die direkte Wahl wird im Wege der Verhältniswahl erfolgen. Auch die Vertre⸗ tung land⸗ und forſtwirtſchaftlicher Arbeiter iſt in dem Ent⸗ wurf berückſichtigt. X Baden⸗Baden, 3. Juni.(Pr.⸗Tel.) Bei der heutigen Neuwahl wurden Oberbürgermeiſter Fieſer und Bürgermei⸗ ſter Elfner einſtimmig wiedergewählt. Letzte Meldungen. Der Prozeß gegen den Münchener Spartakiſtenführer Lewine⸗Miſſen. München, 3. Juni.(Priv.⸗Tel.) Heute vormittag begann vor dem Münchener Standgericht der Prozeß gegen das Haupt des ruſſiſchen Bolſchewismus in Deutſchland, Lewine⸗Niſſen, der ſich wegen Hochverrats zu verant⸗ worten hatte. Die Verhandlung wird vorausſichtlich zwei Tage dauern. Lewine⸗Niſſen hat die Revolution nach Levin'ſchem Muſter in Berlin, Braunſchweig und im weſtlichen Perg⸗ wertsgebiet vorbereitet und geſchurt. Nach München kam er im März. Außer Lewine⸗Niſſen haben ſich noch Prof. Dr. Arthur Salz, Kunſtmaler Botho Schmidt und Architekt Wini Zimmer zu veruntmorten. Der Angeklagte Lewine⸗ Niſſen war bereits geſtern früh unter ſtarker⸗militär'ſcher Be⸗ wachung in den Sitzungsſaal des Anitsgerichts berbracht wor⸗ den Er wird verteidigt von Rechtsanwalt Dr. Roſen⸗ feld⸗Verlin, dem Verteidiger im Ledebour⸗Prozeß, Dr. Sauter und Graf Veſtalozza⸗München. Juerſt wurden die Perſonallen des Angeklaaten feſtge⸗ ſtellt. Lewine autwortete mit ruhiger, aber ſicherer Simme Sein Nerhüör begann mit der eigenen Darſtellung keines Lebenelaufes. Ueber ſeine Tätigkeit in München erklärte Lewine, baß er ſelbſtverſtändlich damit einverſtanden geweſen ſei, daß die Rote Armee dem Einmarſch der Regierungstrup⸗ pen bewaffneten Widerſtand entgegenſetze. Der Angeklagte ab dann eine nähere Schilderung der Konferenzen und Sitzungen des Vollzugsrates und der einzelnen Kommiſſionen. Der Vorſitende hielt dabei dem Angeklagten verſchiedene Aeußerungen in Verſammlungen vor, die Lewine meiſt nicht in dieſer Form gebraucht haben will. Auf die Frage des Vorſitzenden, ob es richtig ſei, daß der Angeklagte die—7 5 tigung des Landtages und des Miniſteriums wollte, gab Le⸗ wine zu, daß wenn der Landtag und das Miniſterium noch in München geblieben wären, er dagegen gekämpft hätte. Lewine gab ferner zu, daß er auch nach dem 27. April, wo er 54 8 im Aktionsausſchuß war, polltiſch tätig ge⸗ weſen ſei. Auf die Frage des Vorſitzenden, ob Lewine bei der Er⸗ mordung der Geiſeln am 30. April noch im Luitpold⸗ gymnaſium geweſen ſei, antwortete Lewine, daß er am 29. April noch dort war. Er habe aber nicht gewußt, daß es ſich tei den Verhafteten um Geiſeln gehandelt habe. Nach der Vernehmung einer großen Zahl von Zeugen ſtellte der Staatsanwalt den Antrag, den Angerlagten ſchul⸗ dig zu ſprechen eines Verbrechens des Hochnerrats und ihn unter Ausſchluß mildernder Umſtände hierwegon zur geſetz⸗ lichen Strafe, zur Todesſtrafe zu verurteilen und ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebensdauer abzuerkennen. Gegen die Mitangeklagten Dr. Salz und Schmidt bean⸗ tragte er die Ueberweiſung an das ordentſiche Gericht. Für den Angeklagten Zimmermann beantragte der Staats⸗ anwalt eine Zuchthausſtr afe von 5 Jahren. Heute früh wurde die Verhandlung fortgeſetzt. Sie be⸗ gann mit den Reden der Verteidiger. Zur Auffindung der Leiche der Roſa Luxemburg. IJ Berlin, 3. Junl.(Von unſerm Berliner Büro.) Das Ge⸗ richt der Garde⸗Kavallerie⸗Schügzendiviſion iſt gegenwärtig bemüht. Einzelheiten über den Fund der welblichen Leiche im Landwehr⸗ kanal feſtzuſtellen. Es unlerliegt kaum noch einem Zweifel, daß es ſich hier um FFrau Roſa Luxemburg handelt. VBekanmiich war der Kanal ſchon früher von Tauchern genau unterſucht worden. Man nahm damals an, daß der Körper der Frau Luxemburg in das Eis geraten und von den Schollen zerſchnitten worden ſel. Es ſchaint aber, daß die Leiche in dem Wehr ſeibſt ſtecken geblleben iſt. Die Obduktion der Leiche findet heute vormittag in Zoſſen ſtatt. Der die Unterſuchung führende Kriegsgerichtsrat hat dem Kriegsminiſterium und der Reichskanzlei ſeinen Proteſt gegen die Überführung der Leiche nach Zoſſen ausgeſprochen, zu der der Ober⸗ befehlshaber in den Marken nur berechliat geweſen wäre, wenn er vorher den unterſuchungsfſihrenden Richter davon benachriehtigt hätte. Der Unterſuchungsrichter hatte gewünſcht, daß der Obduk⸗ tion der Leiche die Rechsanwüte Roſenfeld, Liebknecht und Weinberg, die zur Zeit ja auch Herrn Ledebour in ſeinem PNro⸗ zeß vertreten, kinzugezogen wörden. Roſenfeld und Liebknecht ſind jedoch verreiſt, Herr Weinberg aber ſchlachtet die Sache ſofort partei⸗ agitatoriſch aus und erklärt, da die Lelche nach Zoſſen fortgeſchafft wurde, ſei, da Waſſerlelchen vor der Obduktion ſehr vorflhtia be⸗ handelt werden müßten, jede Möglichteit geſchwunden, den Tatbe⸗ — 155 aufzuklären und er müſſe deshalb ſeine Mitwirkung an der bduktion verweigern. Von ſachverſtändiger ärztlicher Seile wird aber erklärt, daß dieſe Begründung o Akommen haltlog ſei. Niederlage der rumäniſchen und tſchechiſchen Truppen. Budapeſt, 3. Mai.(W..) Das Ungar. Korr.⸗Bureau meldet: Am 1. Inni ſchlugen unſere Bu da peſter Trup⸗ pen nach hervorragender artilleriſtiſcher Vorbereitung nördlich der Theiſſe die Streitkräfte der Rumänen zurück. Dadurch durchbrachen wir an verſchiedenen Teilen die rumäniſche und tſchechiſche Front. Wir verfolgen die Tſchechen auf der ganzen Front. 1* .W. Freiburg, 2. Junt. Wie bereits gemeldet wurde, find die hieſigen organiſterten Gärtnergehilfen in den Lohn⸗ Rreik getreten. Die Lohnbewegung reicht zurück bis zum 7. Februar 1919, an welchem Tage den gieſigen Arbeitgebern Vor⸗ ſchläge zur Regelung der Lohn⸗ und Arbeitsverhältniſſe gemacht wurden. Seit dieſem Tage fanden eine Neihe Verhandlungen ſtatt. bei welchen in der Lohnfrage eine vorläufige Vereinbarung erreicht murde, dagegen keine torifliche Vereinbarung und auch keine Ver⸗ ſtändigung in der Arbeitezeit. Am 24. Mal reichte die Gehilfenſchaft erneute Tarifforderungen an die Arbeitgeber ein und verlangte bis zum 28. Mai Gegenantwort. Dieſe brachte wohl eine geringe Lohn⸗ aufbeſſerung, aber wieder kein Entgegenkommen in der Arbeitszeit, weshalb am 28. Mal in einer öffentſichen Gärtnerverſammlung der Strelt erklärt wurde. Auch ein nochmaliger Verſtändigungsverſuch zwiſchen Arbeiterſchaft und Arbeitgebern, dem der Gauleiter des Verbandes der Gürtner und Gattenarbeiter in Frankfutt a. M. bei⸗ mahnte. blieb erfolglos. Die Arbeiter verlangen für die Landſchaftg⸗ gäktnerei die Einführung der sſtündigen und für die Handels⸗ gärtnerei der neurſtündigen Arbeitszeit.— Die Lohnbewegung im Die Lähne wurden weſentlich unterzogen, worauf dem Landtag eine entſprechende Ge⸗ der lage zugeht. Nach dem R ſoll das Bahlbarten unb der Bablfabtekel van 26 uuf 20 Küfe er b be 906 rgewerbe iſt beigelegt. 3 ng,————— —— Handel und Industrie. gJrantona, Rück⸗ und mitverſicherungs · Allien · Geſellſchaft in Berlin. Die Geſamt⸗Brämien-Einnahme ber Geſfellſchaft, bie bis zu Prer Verlegung nach Frankſurt(1907) und nach Berlin(1915) in im Jahre 1918 erhö heim ibren Sitz hatte 12,474,248). V5,752,118 auf.609.267. 51.236), in der Unfall und Haftpflichtverſicherung 115,806 in der Transvort⸗ und Kriegsverſicherung& 162,131(268,1010, und ſonſtigen Sachverſicherung 201.295(). winn aus dem Verſicherungsgeſchäft„ 363.116(278,881). die Vermögenserträgniſſe mit 207,804(208.196), Fener⸗ ten: betrug 0 Die Retrozeſſionsprämien⸗Ausgabe einene Rechnung ve Die füär. Prämie erhöhte ſich von&.722,188 auf„ 8,148,828. An Gewinn wurden erzielt: in der Lebensverſicherung Summ Hierzu tu⸗ die Aktien ge Mann⸗ geu ich von aakenene eg. Umſchreibungsgebühren mit 1 549.— 1402.—), der Kursgewinn U mäßiger) auf Eſſekten& 13.585(88,821), ferner der Gewinn⸗Bore⸗ aus 1917 mit 99,393(40.604) ſo daß ſich ein Brutto Ueberſchuß er Hiervon ſind zu kürzen: von 824.607(697,013). der Kursre. auf Eſſekten mit„ 220, 788(85,888), der Kursverluſt auf Valuten 6,688(). die Steuern mit 62,311 171.813), die allgemeinen waltungskoſten mit& 88.552(64,887), zuf. 1 878,389(172,547J. nach verbleibt ein reiner Ueberſchuß von& 446,158(824,00. Das Jahresergebntis, ſo bemerkt der Bericht bes Verftandeſ ee⸗ erheblich beeinflußt Verlauf des Einbruch⸗Diebſtahl⸗Geſchäftes. unſeren Effektenbeſitz und durch das ſtarke wachſen der Verwaltungskoſten. Die im vorjiährigen Bericht 5 daß unſer amerikaniſches Feuergeſchäft zwa weiſe liauldiert worden iſt, hat ſich beſtätiat. Da wir aber na vor ohne jede Verbindung mit unſerer amerikaniſchen Geſchäf war es unmöalich. irgendwelche Buchungen 0. des amerikaniſchen Feuergeſchäſtes vorzunehmen: beſchr uns wiederum darauf, lediglich die Aktiv⸗ und u Abſchreibungen auf ſprochene Annahme. geblieben ſind. jahres unverändert unſeres amerikaniſchen kennbar. einen zufriedenſtellenden Verlauf. Unfall⸗ in der Bilanz vorzutragen. und Haſtoflicr ückverſicn geſchäftes iſt in der Prämieneinnahme dieſes Verſichernngszweig Das Feuer⸗Rückverſicherungsgeſchäft nahm im allgeme Gute Ergebniſſe zeitigten Den in erſter Linie durch den beiſpiellos ferner durch nvotwen wir men t 61.800, in ber, a⸗Ge⸗ 11 uin Hler⸗ Dinle Zge⸗ as⸗ lle dgalie ntten des Vol, ortfal Suugt⸗ 5. land, Oeſterreich Ungarn, ſowie Belgien und Holland. Ungünſtig Der Neuzugang im Lebens⸗Räcver, lief das ſkandinaviſche Geſchäft. ſicherunasgeſchäft Haftyflicht⸗Rückverſicherung verlief Kriegsverſicherungsgeſchäft ergab günſtig. Kataſtrophal verlief, wie vorher bereits bemerkt, die Einbrn ſtahl⸗Verſicherung. Im Lebens⸗Rückverſicherungsgeſchäft brachte zelat? einen ſtarken Fortſchritt. Die Unfall⸗ 7 Das Transvort⸗ einen zufriedenſtellenden Ge 2 15 75 Berichtsfahr einen Neuzugang— ohne Berückſichtiaung ber 1989175. von 20,211.688.— und für eigene Rechnung von e 15 Nach Abzua der im laufenden Jahre durch Tod, Ablauf, Nückkau 9 aus ſonſtigen Gründen erloſchenen Verſicherungen ſtellt ſich der ſamt⸗Verſicherungsbeſtand Ende 1918 auf 61.759.073. eigene Rechnung auf 1 22 025,880.— Kapital und 12,107 Hab7 Nen Unter Einrechnung der im Berichtsſahre unberückſichtiat geraſſenen, ſtände aus dem bisher feindlichen Auslande ſtellt ſich der Geſamt Ber, ſiche rungsbeſtand brutto auf 101.057.288—. ie Anlagen in Die Anlag 5 theken ermäßiaten ſich von& 5,817,700.— auf 5,481.700.—. ſitz an Wertpapleren erhöhte ſich von.343,503.50 auf 4 8 Der Neingewinn von 440,188 findet die folgende Verwend Diridende ſe 1 40.—(50.—] auf 8000 Aktlen. 320,000 5 Statutariſche Tantieme& 38,100(47,878), Zuweiſung zut Talon reſerve 2400(2,400), Dispoſitionsfonds 37,000(), an bie Beamten⸗Unterſtützunaskaſſe& 10,000(10,000), neue Rechnung ⸗ 98,688(89,098). Ausfuhr deulſcher Waren über Hollaud. Berlin, 1. Juni. Zuw Vortras er 4t10. Be⸗ * 10 000, er⸗ elfung an ſt im Haag iſt für die Ausfuhr deutſcher Waren über Holland nach U die gegenwärtige Sachlgae formell wie folgt: Die bolländiſchen Reederelen nehmen deutſche Waren 0 dung an, wenn dieſe von einem Zertifikat der W. O. ſind. Für aus Deutſchland neu ankommende Ware erteilt die miſſton voor Nederlandſche Overzeeſche Belangen, 5 der N. O.., dieſe Zertifikate ohne weiteres gegen Vorlegunſigen Subko Frachtbriefek, Beſcheinlauna ber Zollbethörde oder eines Schriftftückes, jedoch nur für ſolche Giler, deren Ausfube auf Orn der im Brüſſeler Abkommen vom 14. März 1919 vorgeſehenen liſte geſtattet iſt. Für Waren, die in Holland bereits ſeit Zeit eingelagert geweſen ſind, muß dieſe Commiſſie& erſt bie migung zur Erteilung des Zertiſſiats U bei der Gomits Interall Haag einbolen; wie ich böre. wird jedoch auch dieſe Geuehmiaung weilere Schwierigteiten erteilt. Dieſe Formalitäten ſollen in abſebbarer Zeit vereinfacht Aus Vorläufla käuſt dieſe Regeluna alſo darauf hinaus, daß die 1 deutſcher Waren nach Ueberſee nicht tatſächlich„frei“ iſt, londer unter Ueberwachung der N. O. T. erfolgen kann. Abgeſehen von dieſer Zulaſſung der Ausfuhr dentſeh kommt für die Verladung ſelbſtverſtüändlich Ve K mmilſle 45 1. Einſuhr auch von Überſeeiſchen Ländern zugelaſſen iſt. Für En und die engliſchen ſtolonien iſt bereits zum Ausdruck gebracht. dieſe Waren nicht zur Einfuhr zugelaſſen werben, ſondern nur Umladung in einem engliſchen Haſen, falls die Güter von einem tifikat eines engliſchen Konſuls begleltet ſind. Nach den fuhr deutſcher Waren zugelaſſen. ſedoch von der Erteilung 7 fuhrlizenz für ſede einzelne Sendung durch den amerlkaulſchen bie N ich die Vereinigten Staaten ſoll Funffürlicd on l 6. Nach Angaben der Deutſchen Gelanbeſceherker la⸗ ltet om⸗ 4 n Sperr⸗ länderf E 1 vhne den⸗ 07 noch in Betracht, ob ſen aubr + 17 im Verſchiffunasbaſen abbängia ſein. Nach welchen Grundfäten e⸗ amerikaniſchen Konſuln dieſe Lizenz erteilen werden. iſt noch ulls kannt: Anweiſung für die Erteilung von Lizenzen liegt ebenfa her auf den amerikaniſchen Konſulaten nicht vor, ſodaß auch ladung deutſcher Waren nach den Vereinigten Staaten ges noch nicht ſtattfinden kann Wie ſich die anderen feindlichen zur Einfuhr deutſcher Waren verhalten, iſt ebenfalls zur Zeit no Tatſächlich köunen daher deutſche Waren von eee Verladung vorläufig nur nach neutralen überſeeiſchen Gebi bekannt nenommen werden. Frankfurter Wertpapierbörſe. Frankfurt, 3. Junt. allgemeinen ungleichmäßtg. Auf dem Rentenmarkt eröffneten Kriegsanleihen zu Kurſen, zogen ſedoch wieder an 76½—70½%. Ebenfo trat Schwankun! in Schatzanweiſungen ein. Auf dem Montanaktie zeichneten ſich Deulſch⸗Luxemburger durch gute Haltung aus⸗ gleich ſtie die an der geſtrigen Abendbörſe erzielte Steigerun voll behaupten konnten Der Kurs ſtellte ſich zu Beginn auf Nachfrage beſtand für Lothringer Hütte, ca. 20% höher. dn und Geiſenkirchen blieben unverändert. Unter den üörigen In werten wurden Datmler ſowie Adlerwerke Klayer zu be Kurſen umgeſetzt. Im Verkehr der Schiffahrtsaktien Lloyd zu befeſtigten Kurſen geſucht. ch der Verkehr, da Berlin mit denz eintrat. Chemiſche Werte zeigten elnen durchweg ſeſten ton Farbwerke Höchſt notierten 8 Proz höher. Auch beſta und Norddentſcher Im Verlauf belebte (Prlv.⸗Tel.) Das Kennzeichen der war wiederum Luſtlaſigkelt. Die wenla klaren Meldungen 1 Friedensausſichten veranlaßten bei Beginn auf den meiſten eine weitere Einſchränkung des Geſchäftes. Die Haltung 9 nd ſeſter Grn 2 ˖ 215 ch u ber Pal 1 Len, 1 2 5% ten Märl 10 die Ber enmmge Länne 5 a1 welg 3 110 Ph rle! tete, 2 ⸗ natzmeneigung für Badiſche Anilin und Elektron Grteshelm rden Goldſchmiet ſetzten ihre Steigerung fort. mit 6 Pros böher genaunt, dagegen neigten elektriſche Deu ſee zur Abſchwächung. Im freien Verkehr wurden Rumplerwerke Berlin lebhaft ſetzt und mit 220 bezahlt. Deutſche Petroleum und Deut ergmannwer lagen auf ſpekulative Käufe feſt. Kanada Pazefle 8410 Kolonialwerten begegneten zu beſſeren Preiſen Neu⸗Guineca⸗ Am Markte der mit Einheitskurſen notierten Werten lich heute nur geringe Kutsbeſſerung durchzuſetzen. Mal Badenia Weinheim wurden 173 Geld nottert, gegen die ſeit nicht mehr notterte Attle würde die Notiz ca. 15 Proz hö ruhig bei feſter Orundtende Der Schluß geſtaltete ſich distont 8˙% Progzent. merliner Werthaplerbbrse. Berlia. 3. Juni. Devisenmarłt.) Auszahlungen fär: Konstantinovel Holland 100 Qulden Dänemark 100 Kronen. Schweden 100 Kronen Norwegen 100 Kronen Schweiz 100 Pranken Oest.-Ungaru 100 Kroten Spanieen Bulgarien 100 Lesn Hele„„ e o e, „„„„„6 Oeld 355.00 329.00 351.00 34..00 74. 55.45 258.— 1. 75 . Briet 355.50 329.50 351.50 345.50 274.25 55.55 29.— —— 128.25 io⸗Uebe ſch⸗ + ſche 8 vere cinenaten ber merbel⸗ 5 Prl Oeu Bes 5 50 00 355 329.00 2290 35¼00 25330 345. 0 774.25 27%% 27305 84.95 25 4 253.— 12¹ĩ.75 — Frrerre SS. S öa S g880 SSSaSZAA2 52 Srg, erer ocorrss, · YS —— den 3. Jun 1919. — Mannheimer Generol-Anzeiger. Abend- Ausgobs.) 3. Seite. Nr. 251. Nus Stadt und Land. 1 Seilegung einer Angeſtelltendifferenz bei der . Jirma Lanz in Mannheim. Dieſer Tage fand, ſo berichtet die„Karlsr. Ztg.“, in Mannheim Au Erſuchen der beteiligten Körperſchaften eine Sitzung ſtatt, die on dem Arbeitsminiſter Rückert geleitet und in welcher die Kün⸗ digung des Ingenieurs Myllus bei der Firma Lanz eingehend be⸗ Ken wurde. Der Regierungsvertreter gelangte zu folgender Eentſchließung: Mach den früher mit der Direktion gepflogenen Verhand⸗ 13 lungen war die Direktion zur Kündigung des Ingenieurs Mylius am 15. Mai zum 1. Juli 1919 ſachlich berechtigt. Die Regierung ſteht aber trotzdem, im Hinblick auf die gegenwärtige Lage, auf dem Standpunkt, daß der Vollzug der Kündigung unterbleiben pbol Nachdem die Direktion eingehend dargelegt hat, daß ſie für en Ingenieur Mylius im Mannheimer Werk keine Beſchäftigung und der Angeſtelltenausſchuß das Gegenteil nicht behauptete, chlägt die Regierung ver, Ingenteur Mylius unter Belaſſung einer ſetzigen Vezüge in einer Filiale zu beſchäſtigen. Die Di⸗ kektion und der Angeſtelltenausſchuß geben zu dieſem Vorſchlag ihr Einverſtändnis. Das Ausſcheiden des Ingenieurs Mylius aus em Werk Mannheim und die Verſetzung in eine noch näher zu bezeichnende Fillale erfolgt am 1. Juli 1919.“ Durch das vom Geiſte des verſöhnlichen Ausgleichs getrugene Engreifen des Arbeitsminiſteriums, das von dem neuen Leiter des ing. Ritzmann, vorbereitet rden war, iſt die ſtrittige Angelegenheit zur Zufriedenheit der beteiligten Intereſſentenkreiſe erledigt worden. Schwediſches Konſulal. Nach Mitteilung der Kgl. Schwediſchen landiſchaft in Verlin iſt der Kgl. Schwediſche Generalkonſul Geh. mmerzienrat Dr. Robert Koelle in Karlsruhe ſeinem Anſuchen prechend von ſeinem Amte enthoben worden. ) Die Kriegsfürſorgemarken mit dem Aufdruck Pfg. für Kriegsbeſchädigte“ werden, nachdem inzwiſchen zweite größere Auflage hergeſtellt worden iſt, auch über en 31. Mai hinaus, ſoweit die Vorräte reichen, an den Schaltern der dazu beſtimmten Poſtämter zum Verkauf ge⸗ ſellt. Auf Nachlieferung weiterer Mengen iſt nicht zu kechnen, da die Reichsdruckerei durch dringende Arbeiten, da⸗ Aunter auch die Anfertigung der Erinnerungsmarken an die Deulſche emmen iſt. cSchiſfsſchmug Der Sba. Mannheim teilt mit, daß die 8N. tf..f. Schif⸗ en feſtgeſtellt hat. Die zuläſſigen, an Bord mitgeführten Lebens⸗ dittel, ſind feſtgelegt und es iſt notwendig, erneut darauf hinzu⸗ heiſen, daß Konfiskatlonen und Beſtrafung den Schiffern droht, bei größere Lebensmittelmengen vorgefunden werden. Anaufgeklärte Diebſtähle. Entwendet wurde: In der Nacht 21/2 Mal an der Bootsüberfahrt bei der Holzſtraße ein 9 er langer und 1,40 Meter breiter, mit einer Sitzbank verſehener, liſch geſtrichener(geteerter) Nachen im Wert von 500„.— In Nacht vom 27./28. Mal aus einem Weinkeller im Hauſe R 3, 1 eda 75 Flaſchen Wein und Sekt. Es waren folgende Sorten: 19086r Erdener“,„Valwisberger“,„Laubenßeimer“, Brauns⸗ erger-Haſenläuſer“,„Ungariſcher Rotwein“,„Spaniſcher Valencia“ n„Cabinet“. Mannheimer Künſtlertheater„Rpollo“. Das Programm der erſten Makhälfte ſteht bedeutend über dem pergegangenen, vor allem qualitativ, ſogar der Humoriſt, was 0 Strebels Ruf immerhin etwas heißen will. Alfred Heinen, dner der bekannteſten und beliebteſten deutſchen Vortragskünſtler, eht es nämlich ausgezeichnet, ſich ein zündendes Schlager⸗ pertoir zuſammenzuſtellen. Ob er nun die Vergangenheit und Ge⸗ wart beſingt und Vergleiche zwiſchen Einſt und Jetzt anſtellt, oder, mit dem Hamſtervortrag, Maßz aktuell zu wirken ſucht, immer er in außergewöhnlichem Maße zu gefallen. Nicht wenig trägt zu die aufs feinſte pointierende Vortragsweſſe und die ungemein Fuliche Ausſprache bel. Die humoriſtiſche Note wird weſentlich 5 durch die Burleske„Der zerbrochene Spiegel Carl und Camillo Schwar z. Der mit virtuoſer Komik wieder⸗ Izebene Scherz iſt zwor keine Neuheit— man wird ſich erinnern, vor Jahren das Nationaltheater in Schwulitäten kam, weil es das ginal kopierte—, aber trotzdem muß man wieder herzlich lachen. em: das Publikum hat ſich ſeitdem ſehr verändert. Der fel. ge Einakter iſt infolgedeſſen doch gewiſſermaßen eine Neuheit. Akrobatik iſt durch wirklich glänzende Nummern vertreten. Wir men zuerſt die Gebrüder Engel, zweſ jugendliche, prachtvoll maute Giadiatoren, welche nach Stellung verſchiedener klaſſiſch ner lebender Bilder in Hand⸗auf⸗Hand⸗ und Fuß⸗auf⸗Fuß⸗Arbeit kklaſſiges bieten und ſich einen guten Abgang durch neuartige erarbeit ſichern. Senſationell wirkt der Sturz⸗Trapez⸗Akt der ei Flacorls. Der Haupttrick der gediegenen Leiſtümgen iſt erlängerung des Trapezes im vollen Schwunge, die im erſten enblick wie ein gefübrllcher Sturz ins Publikum ausſieht. Humor und Ernſt in guter Miſchung ſpenden Brux und ug, zwei brillante Radfahrer, die auf dem Zweirad und ganz Aus Detlev v. Lilienerons Leben. Die e und derbe Geſtalt Detlev v. Lillencrons, noch ſo vielen 95 aus perſönlicher Kenntnis lieb und vertraut, erhält lich berelts etwas von der ehrwürdigen Bläſſe des Klaſſikers, m ſein Brieſwechſel in allzu reicher Fülle und eine umfang⸗ bis in alle Einzelheiten gehende Geſchichte ſeines Lebens uns worden ſind. Mögen die beiden Gedenktage, die jetzt kurz mander ſolgen— ſein 75. Geburtstag am 3. Junt und ſein 10⸗ der Todestag am 22. Juli— dafür ſorgen, daß der wundervolle ller und der köſtliche Menſch wieder lebendig vor uns hintrittl uns doch ſeine Gedichte zu den Quellen, in denen der deutſche am lebenskräſtigſten und erfriſchendſten rauſcht. Lin rächtiges Blild des Menſchen und ſeines Werkes hat gerade der Berner Literarhiſtortker Harry Mayno in einer Reihe Auffätzen gezeichnet, die er in der Deutſchen Rundſchau ver⸗ N licht Hier werden auch manche wenig bekannte Züge ien Lebens hervorgehoben, die das hellſte Licht auf ſein en werfen. Mneei. ſtammt von däniſchen Baronen ab, die auf reichen dalgütern ſaßen; doch ſtrömt auch Bauernblut in ſeinen Adern, ſeine Großmutter war die Tochter eines Leibelgenen. Eigen⸗ Bmuchtes Blut war überhaupt in ihm lebendig, von väter⸗ ite her normanniſches, von mütterlicher das einer portugie⸗ Herzogsſamilie. Seine Mutter war eine geborene Amerika⸗ Der Bater ſtand als kleiner Beamter im däniſchen Zolldienſt. Däne ward ſo der Dichter geboren; aber er hat ſich ſtets als uſcher gefühlt und am Anfange der„Dithmarſchen“ bekannt: erlandeliebe iſt unſer Heiligſtes. Dieſes tieſe Liebesgefühl für gat und Volt, für Land und 13—5 5—75 9 0 5 0 einer Lebensanſchauung. Deu ur 50 und die Kriege 7 1 5 115 90 5 reußi izier mitfocht, waren ſein größtes ent⸗ rieden aber kam der leidenſchaftlich Mann mit den bürgerlichen Verhältniſſen in Konflikt und 1078 als Premierleutnant den Abſchied nehmen, der ihm ohne m on„behufs Auswanderung“ bewilligt wurde. Er ging nach erdka und war dort Sprachlehrer, Bereiter, Stübenmaler, erlehret und Klavierſpieler in elenden Kneiven. Iwei dunkle verbrachte er in„dieſem ſcheußlichſten, ekelhaften Lande“, wie ka genannt hat 1877 iſt er wieder daheim. Damals brach die dichterlſche Begobung, die er vorher nur diletkantiſch ge⸗ n ihm herror, aber es verging noch eine ganze Reihe von bevor der Dichter in voller Reife an die Oeffentlichkeit trat. ein Verſuch, ſich als Geſanalehrer durchzubringen, miß⸗ Par. war er ſechs Jahre lang Hardesvogt in Pellworm und Aerhinlelnaa in Gellinabuien. Ein multerbafter Beamter 1 Vewerbeaufſichtsamtes, Herrn Dr. Nationalverſammlung, ſehr ſtark in Anſpruch ge⸗ der„Dunzbaron“ nicht, aber ein großer Künſtler wurde er hler im epzentriſchen Vehikeln nicht nur die bekannten Tricks mit vornehmer Eleganz und unwiderſtehlicher grotesker Komik ausführen, ſondern auch neue Variationen rorzuführen wiſſen. J. Morie darf ſich mit Recht Fangkunſt⸗Meiſter nennen, denn er zeigt im Jonglieren und Auffangen wirkliche Meiſterſchaft. Sein Haupttrick iſt das Auffangen von abgeſchoſſenen ſcharfen Pfeilen mit einer auf den Handgelenken und im Genick angebrachten Polſterung. Laura Bernauer, die beliebte Soubrette des früheren Operettentheaters, trägt zur Ab⸗ wechslung durch vorzüglich vorgetragene Wiener Lieder bei, ebenſo die zwei Antons, die ſich als Virtuoſen auf der Harmonika er⸗ weiſen, Gerd und Lill Gieſon durch graziöſe Tänze und die Theaterkapelle unter Herrn Karl Annweilers geſchickter Leitung durch verſchiedene Muſikſtücke. Sch, Stimmen aus dem Dublikum. Skörung der Nachkruhe. In der ſetzigen Zeit, in der die Nerven der Menſchen geſchont werden ſollten und in der insbeſondere die Nachtruhe ſo außer⸗ ordentlich wichtig iſt, kringen es Unverſtändige fertig, in ihren Höfen Hähne zu halten, welche allen Angrenzern dieſe ſo notwendige und wohlverdiente Nachtruhe ſtören. Man ſollte eigentlich von der Ein⸗ ſicht der Einzelnen rerlangen, daß ſie dies unterlaſſen. Unter allen Unmſtänden wäre ee Pflicht der Behörden, dafür zu ſorgen, daß dieſe Störung unkerbleibt. Hähne gehören nicht in Wohnviertel, wo Hunderte von Menſchen in ihrer Ruhe und Erholung geſtört werden, ſondern vor die Stadt Wir erſuchen deshalb die Behörden und ins⸗ beſondere auch die Volkswehr, umgehend dafür zu ſorgen, daß dieſem Mißſtand ſofort abgeholfen wird, da wir ſonſt gezwungen ſein würden, uns ſelbſt zu helfen. Mehrere Angrenzer der Camey-, Prinz Withelm⸗ und Tullaſtraßze. Die Gemeindewahlen. Karlsruhe, 3. Junl. Die bei den Bezirkstatswahlen im Amtsbezirk Karlsruhe abgegebenen Stimmen verteilen ſich wie folgt: Deutſch⸗demokratiſche Partei 12 663, Deutſchnationale Volks⸗ partei 6084, Sozialdemokratie 11056, Unabhängige 3714, Zenteum 8562. Die Abſtimmung bei den Kreisabgeordnetenwahlen differiert nur um wenige Stimmen. Bei der Wahl zum Bezirksrat erhielten darnach: Deutſche Demokratiſche Partei 5, Deutſch⸗Natio⸗ nale Vollspartei 2, Sozfaldemokratiſche Partei 4, Unabh. Sozial⸗ demokratiſche Partei 1, Zentrumspartel 3 Sitze. Die Wahlen zur Kreisverſammlung batten folgendes Ergebnis:! Deutſche Demokra⸗ tiſche Partei 7, Deutſch⸗Nationale Volkspartei 3, Sozſaldemokratiſche 185 6, Unabhängige Sozialdemokratiſche Partel 2, Zentrumspartel itze 5 .⸗W. Freiburg. 2. Jüni. Die Bezirksratswahlen hatten nach den vorläufigen Feſiſtellungen folgendes Ergebnis: Es wurden 29 531 Stimmen abgegeben, wovon enkftelen auf: Sozialdemokralen 6990, Zentrum 15 752, Demokraten 4149, Deutſchnationale 1612. Deutſchliberale Volkspartel 1029. Vei den Wahlen zur Kreis⸗ verſammlung wurden 29 529 Stimmen abgegeben. Das Stimmenverhältnis der einzelnen Porteien iſt faſt genau das gleiche wie bei den Bezirksratswahlen. Im Bezirksrat erhalten: Sozial⸗ demokraten 3, Zentrum 9 und die Demokraten 2 Sitze: in der Kreig⸗ verſammlung die Sozialdemokraten 4, Zentrum 9 und Demobraten 2 Sitze. Die Deutſchnationale und Deutſchliberale Volkspartel er⸗ halten keinen Siß. Aus dem Lande. Heſdelberg 2. Juni. Die Handelskammer für bie Krelſe Heidelberg und Mosbach hielt am Mitlwoch ihre Hauptber⸗ 1 lung ab. Aus dem dabei erſtatteten Bericht über die ätigkeit der Kammer iſt hervorzuheben, daß ſich die Kammer auf Wunſch der Zoll⸗ und Steuerdirektion und nach Anhören mehrerer Sachverſtändiger zur Frage der Verwendung von Erſaßzſtoffen bei der Herſtellung von ZJigarren äußerte. Hierbef kam in lleberein⸗ mit den Sachverſtändigen die Kammer zu dem Beſchluß, ich gegen die Zulaſſung von Erſatzſtofſen, insbeſondere auch gegen die Berwendung von Papier als Um. dDeckblatt von Jigarre z auszuſprechen Ferner befürwortete die Kammer die Abſchaffung der Meſſen und Jahrmärkte in den größeren Städten. In der Aus⸗ ſprache wurde u. a. mitgeteilt, daß große am Güterbahnhof ſie⸗ gende, der Heeresverwaltung gehörende Holzmengen an die ameri⸗ kaniſche Herresverwaltung verkauft worden ſeien. Dem Vorſitzen⸗ den, Geh. Rat Schott, der nach 20jähriger Tätigkeit von ſeinem Amt zurücktritt, wurde der Pank der Handelskammer für ſeine er⸗ ſprießliche Töällgkeit ausgeſprochen. Heidelberg, 2. Juni. Die ſozfjaldemokratiſche Partei hat ein Haus in der Schröberſtraße erworben und wird dort eine Druckerei errichten und ein Parteiblatzt herausgeben. Bödigheim, 2. Jun. Am Sonmtag nachmittag ging ein ſchweres Gewikter über unſere Gegend, das durch ſtarken Hagel ſchweren Schaden angerichtet hat. Karlksruhe, 2. Juni. Seit einiger Zeit wurde in hieſigen Bürgerkreiſen lebhaft das Schickſal des ſeit Sommer vorigen Jahregs von hier auf geheimnisvolle Weiſe verſchwundenen Bauunterneh⸗ mers Glacomelli beſprochen. Man wußte bisher gur, daß er im Dienſte der Nachrichtenabteilung des deutſchen Generalſtabes ſtand und häufig Reiſen nach der Schweiz unternahm, wo er ſchließlich ſpurlos verſchwunden iſt. Die Annahme, daß er in eine italieniſche Falle gelaufen und von Häſchern an der italien.⸗ ſchweizeriſchen Grenze geſchnappt worden lit, hat ſich ſetzt beſtätigt. Wie der„Reſidenzanzeiger“ zu berichten weiß, wurde Giacomelli in Biſſone von italteniſchen Grheimagenten in eine Falle gelockt, über die Grenze geſchleppt und nun vom Makländer Kriegsgericht wegen Landesverrats und Spionane zu 30 Johren Zuchthaus verurteilt. Der Staatsanwalt hatte Erſchießung bꝛantraat. X Baden-Baden, 2. Juni. Der Verein ſüdweſtdeutſcher Zeitungsverleger hielt hier am Donnerstag ſeine ordent⸗ liche Hauptverſammlung ab. Hauptgegenſtand der Ver⸗ handlungen war die wirtſchaftliche Lage des Zeitungsgewerbes, die infolge der neuerlichen rückwirkend bis 5. Mai zu bezahlenden großen Lohnerhöhungen und eines auf 1. Juli einſetzenden ganz erheblichen Papierpreisaufſchlages eine allgemeine Bezugspreiserhöhung not⸗ wendig macht. Die ſämtlichen badiſchen Zeitungen werden, wie auch die württembergiſchen, ihren Bezugspreis auf 1: Juli erhöhen und die viermal wöchentlich und weniger erſcheinenden Blätter um Pfg., die täglich einmal erſcheinenden Blätter um 30 Pfg. und die täglich zweimal erſcheinenden Blätter um 40 Pfg. monatlich. * Hörden bei Gernsbach, 2. Junj. Zu größeren Ausſchrel⸗ tungen kam es hier, als zwei Gendarmen den Ort nach Waffen dürchſuchten. Dabei fanden ſie in einem Hauſe ein zweifellos ewildertes Reh. Dieſes wurde beſchlagnahmt. Als darauf die endarmen die Hausſuchung weiter fortſetzen wollten, wurden ſis lt.„Raſt. Tageblatt“ von den Wilddieben mit dem Beile bedroht. Die Einwohnerſchaft war mittlerweile herbeigeſtrömt und ſtellte ſich auf die Seite der Wilderer. Die Gendarmen ſahen ſich gensötigt von der weiteren Durchſuchung des Dorfes Abſtand zu nehmen. * Pfſorzheim, 2. Junl. Auch die Inſaſſen der hieſigen Laza⸗ rette hielten eine Proteſtverſammlung ab. Die hier vorgetragenen Forderungen aingen in der Hauptſache auf Gleich⸗ ſtellung der Rente für Offiziere und Mannſchaften. Außerdem wurden einige örtliche Wünſche vorgetragen. Nach der Verſamm⸗ lung wurde ein Demonſtrationszug formiert, der ſich durch einige Straßen bewegte und in dem Schilder mit Inſchriften ge⸗ tragen wurden, die auf den Zweck der Demonſtration binwieſen. Die ganze Veranſtaltung verlief in ruhiger Weiſe. Diersheim(Amt Kehl), 2. Juni. TDem„Acher⸗ und Bühler boten“ wird von hier mitgeteilt, daß aus unſerem von den Fran⸗ zoſen beſetzten Orte ein Mädchen der ruchloſen Tat eines Marok⸗ kaners zum Opfer gefallen iſt. Das Mädchen arbeitete auf dem Felde und mußte beim Heimweg einen Wald paſſieren, wobei ſie von einem Marokkaner⸗Poſten angefallen, vergewaltigt und in beſtialiſcher Weiſe ermordet wurde. Die Eltern des Mädchens wurden nach vergeblichem Warten abends bei dem Ortskomman⸗ danten vorſtellig und fanden ihre Tochier in einem Wald mit ab⸗ geſchnittenem Halſe und gräßlich verſtümmelt vor. (Freiburg, 2. Juni. Die Näherin, die ſich aus einem Fenſter aen hat, als ſie verhaftet werden ſollte, iſt ſetzt ihren Verletzungen erlegen. * kionſtanz,., Jummn. Auf dem Oberſee hat ſich ein ſchweres Bootsungldck ereignet, dem vier Menſchenleben zum Opfer fielen. Drei ſunge Leute hatten mit einem Fräulein eine Segelfahrt unternommen. Das Bobt kehrte nicht mehr zurück, weshalb man Nachforſchungen anſtellte. Bei Langenargen wurde das Boot aufgefunden. Es war faſt ganz mit Waſſer gefüllt. Das Mädchen lag in dem Boot erlrunken. Die übrigen Inſaſſen ſind ee aus dem Boot gefallen und haben ebenfalls den Tod gefunden. . Radolfzell, 2. Junk. Die Leiche bes bei einer Kahnfahrt am Valmſonntag ertrunkenen Bankiers Rothermel iſt jetzt geländel worden. Serichtszeitung. (Seldelberg, 3. Funt. Wegen zablreicher Geflugel⸗ und Nah⸗ kunasmitteldiebſtähle wurde ber Dienſtknecht Farl Greulich von den bieſigen Strafkammer zu drei Jahren Buchthaus und fünf Jah⸗ ren Ehrverluſt verurteilt.— Wegen großer Wäſchediebſtähle erhielt der Schuhmacher Ludwig Martin eine Zuchthausſtrafe von einem Jahr ſechs Monaten. Karlsruhe, 2. Funi. Der Kaufmaänn Franz Barth aus Stutt⸗ gart war aus dem Zuchthaus in Ludwigsburg durchgebrannt, wo er wegen ſchwerer Diebſtähle eine Strafe von 8 Jahren zu verbüßen halte. Aufgrund falſcher Paplere erhlelt er hier im Ständehauſe erne Anſtellung als Hilfsbeizer. Trotzdem er eine auskömmliche Bezaßtung hatte, machte er wiederum verſchledene Einbruchsdiebſtähle und eignete ſich dabel Schmuckgegenſtände und anderes an. Die Strafkam mey verurteilte den unverbeſſerlichen Dieb deshalb zu 1 Jabren Zuchtpaus und wegen falſcher Namensangabe zu 2 Wochen Haft, Sportliche Rundſchau. * Geündung einer ſportlichen Arbeitsgemeinſchaft in Pfor ceim. Von unſerm Pforzheimer(?) Berichterſtatter wird uns gemeldett In einer Verſammlung der hieſigen Turn⸗, Sport⸗ und Spielvereine, in der etwa 22 Vereine verlreten waren, beſchloß man die Grün⸗ dung einer Arbeitsgemeinſchaff die den Namen„Verbanz für Körperpflege und Jugenderziehung Pforzheim und Umgebung trügt, Dieſe Arbeitsgemeinſchaft ſoll ſich dem Badiſchen Landestag für Körperpflege und Jugenderziehung anſchließen und ſich deſſe Richtlinien zu eigen machen. Von den 22 Vereinen erklärten 2 mit insgeſamt 6100 Mitgliedern ſofort ihren Beitritt. Zu Vorſitzen den wurden die Herren Hauptlehrer Laterner und Amtsgerichts⸗ ſekretür Schönhardt gewählt. Der 10. Kreisturutag des 16. reiſes bes Arbeiterturnerbundes wurbe dieſer Tage in Karlsruhe abgehalten. Vertreten waren dabel 40w Vereine. Kreisvertreter Eiſele erſtattete den Bericht des Kreisausſchuſſes, aus dem hervorging, daß der Kreis vor dem Kriege 160 Vereine mit 12 000 Mitaliedern umfaßte, durch den Krieg ader ſchwer betroffen worden iſt. Im Verlaufe der Tagung wurde eine Entſchliesung aungenommen, dahlngehend, daß der Kreitzturnwart im Paxteiſtreit innerhalb der ſozialdemokratiſchen Parteien ſtreugſte Neu⸗ tralitat zu beobachten habe. In einer weiteren Entſchließung wurds ein allgemeines Zuſammengehen mit den bürgerlichen Sportorganiſa⸗ Honen abgelehnt ſedoch eln gemeinſchaftliches Arbeiten von fFall zu Fall für möglich erklärt. Ferner wurbe beſchloſſen, die Zentraltom⸗ miſſion für Sport und Körperpflege, Kreis Baden, als Landeszentrale der badiſchen Arbeiterſportvereine anzuerkennen. engen Zuſammenleben mit der Nakur und dem Volkstum ſeiner Hei⸗ mat. Sein äußeres Leben litt ſchwer unter Schulden und einer wenig glücklichen Ehe, die er bald löſte. Nachdem er ſeinen Abſchled als Beamter genommen, blieb er, zum zweitenmal verheiratet, in dem kleinſtädtiſchen Kellinghuſen wohnen unb koſtete hier das ganze ſchrbere Los eines lyriſchen Dichters aus, der wohl bei den beſten Gefährten— ſo Storm, Fontane, Klaus Groth— herzliche An⸗ erkennung fand, von dem Publikum aber ſeiner neuartigen Töne wegen nicht beachtet wurde.„Villa Hungerwehrdich“ nennt er ſeine armſelige Lehmhüftte, ſich ſelbſt noch im Jahre 1903 den„Ge⸗ dichtehauſierhündler“. Oft hat er Hunger gelitten und kein Papier zum Schreiben und keine Briefmarken zum Abſenden ſeiner Manu⸗ ſerlpte gehabt. Der einzige, der ihm zuwellen ein paar Mark borgte, war— der Gerichtsvollzieher. Mehr als einmaol hat er die Piſtole aus dem Kaſten geholt, aber ſtets wußte er die Selbſtmord⸗ gedanken wieder abzuſchüttelnt Auch ſeine zweite Ehe hatte er gelöſt. Nach einer glücklicheren Zeit in München ließ er ſich bann in Altonga nieder und verſtand ſich ſogar dazu, als reiſender Vorleſer ſeiner Gedichte öſfentlich gufzutreten. Nun wurde er ſparſam um die Tochter eines Marſchbauern, die ihm ein Kind geſchenkt hatte, heim⸗ führen zu können.„Jeder, auch der ärmſte Torfſtecher und Beſen⸗ binder auf der Haide: ihm iſts erlaubt zu heiraten, weil er ſein Kind ernähren lann——— ich nichtl“ ſo klagte er. Schließlich griffen reiche Gönner und Freunde helfend ein, und nun fand er in Alt⸗ Rallſtedt bei Hamburg die letzte Heimat, genoß ein letztes reiches Ghe⸗ und Vaterglück. Nun kam auch ganz langſam die Volkstüm⸗ lichkeit, die in einer Geſamtausgabe ſeiner Schriften ihren Ausdruck fand und ſich in der Feier ſeines 60. Geburtstages zu einer ihm ſelbſt peinlichen Verherrlichung ſteigerte. Nur kurze. Zeit, mit der reſignierten Reſfe des Alters, ſtand er auf der Höhe ſeines Lebens. Am 22. Juli 1909 hette„das treueſte Holſtenherz ausgeſchlagen“. vermiſchtes. —tHie brohenden Gefundbeitgefahren für Witteleuropg.) Wäh⸗ rend in früheren Zeiten dſe Kriege ſchwere Geſaßren für die Volks⸗ gefündheit brachten. hat es diesmal den Anſcheſn, als ob den Seuchen, die im Kriege unterdrllckt waren, durch den Frieden Tür und Tor geöffnet werden. Dies betont Gehelmrat Rubner in einem Aufſfatz der bei der deutſchen Verlaas⸗Anſtalt in Stuttgart bexausgegebenen „Deutſchen Revne“, in dem er auf die drohenden Gefahren bei der Neugeſtaltung der volitiſchen Verböltniſſe in Oſtenroda hinweiſt. Die Sauitätsorganiſation Deutſchlands und Deutſchöſterreichs hatte wäbrend des Krieges einen undurchdringlichen Grenswal gegen die Einſchleppung von Seuchen aus dem Oſten aufzerichtet. Mit der Auflöſung der Armeen und dem Eindringen des Ententeheeres in die bisber von den Mittelmächten beſetzten Gebiete hat die Sanitäts⸗ ungen dieſer Tatſache zeigen ſich bereits. Seit Anſang Dezember hat die Einſchleppung von Pocken und Flecktyphus in Preußſen erbeblich gugenommen und im Februar ſchon eine bedentende Höhe erreicht. Außerhalb Deutſchlands war der Flecktyphus Aufang Februar bereits in Mähren eingedrungen; Serbien und Galtzien ſind in großer Aus⸗ dehnung verſeucht. Nun findet der Flecktyphus nirgends ein beſſeres Fortkommen, als bei einer ſchlecht ernährten Bevölkerung, weshalß er auch den Namen Hungeriyphus führt. Dazu kommt noch, daß durch die Blockade die körperliche Reinlichkeit aus Seifenmangel über⸗ all ſehr gelitten hat und die Läuſe, die eigentlichen Ueberträger det Flecktyphus, nicht euergiſch genug bekämpft werden können. Ei gewiſſes Hinderuis gegen die Verbreitung iſt zur Zekt noch der unter⸗ bundene Reiſeverkehr! aber die neuen Expreßverbindungen über ee nach dem Balkan dürften die Verſchleppung auch nach dem eſten befördern. Die Aufhebung der deutſchen und deutſchöſter⸗ reichiſchen Abwehrorganiſation hat eine ungeheure Geſahr für ganz Europa heraufbeſchworen. Denn die„neuen“ Staaten haben weder den VPrang, noch die Traßition zur energiſchen Bekämpfung der Cpi⸗ demien. Für Deutſchland und Deutſchöſterreich iſt es ungemein ſchwer, ihr ſanktäres Bollwerk aufrecht zu erhalten, weil es au einer ſcharfen Abgrenzungstinie 11 57 Böhmen und Mäßhren ſehlt und die gleichen ſchwierigen Verhälkniſſe durch den Polenetnfall gegeben ſind Was an deutſchen Sanierungseinrichtungen in Polen durch unfere Verwaltung geſchaſſen war, wird vernachläßigt und beſekligt. Die Weichſel, die Hauptpforte des Choleraausbruches aus Rußland, würde in der Hand der Polen einen Seuchenkorridor zur ſchneuſten Ver⸗ breitung der anſteckenden Krankheiten bis Danzig bedeuten, eine Be⸗ orohung bieſes Hafens und der dort verkehrenden Schiſſe überhaupt „Der Flecktyphus wütet im Oſten“, ſchließt Rubner.„Mit iner⸗ natlonalen Sanitätstommiſſionen, die man jetzt als Heilmkttel anruft, nachdem die Scheunen brennen, wird wenig gebolfen. Das Geſchehene läßt ſich vorläuſig nicht ändern. Es iſt ein Oiplomatenſtrelch, wie er verhängnisvoller nicht ausfallen konnte. Man hat die Völker getzen einander aufgeſtachelt, die Orduung zerſtört, und überläßt Freund und Feind im Oſten ſeinem Geſchick. —(Angler-Catein.) Von einem ameritaniſchen Münchhauſen erzählt die„Deutſche FJorſtzeitung“, daß ſein Lieblingsſtück eine un⸗ gewöhnltche Fiſchgeſchichte war, die ſich in einem Badeork abſplelte. „Das Merkwürdigſte, was ich beim Fiſchen erlebte“, erzählte er, sereignete ſich an dem Tuge, ehe ich nach Hauſe fuhr. Jch glaube, ohne Uebertreibung ſagen zu können, daß mite damals der größte Fiſch des Weltmeeres entging.“ Dann beſchrieb er ausführlich und dramatſſch, wie er ein paar Stunden lacg vergeblich daran ge⸗ arheitet habe, einen ungeheuren Fiſch ins Boot zu ziehen, der f an der Angel geſangen hatte ⸗Schließlich eiß die Schnur, und ſch flel rücklings ins Poot, ſo erſchöpft, daß ich keinen Laut mehr don mir geben kannte„Das muß wohl ein Walfiſch geweſen ſeln,“ meinte einer der Zuhörer. Aber dem widerſprach der Amerikanr auf das Entſchiedenſte und erklärte ſchließlich als Grund triumphierend: oraanilatlon Mitteleurovas ein Ende gefunden. Die ſchlimmen Wirk⸗ Das iſt ſchon deshalb unſgöglich, weil ich ja— einen Walfiſch als Köder an der Angel hatte 4. Seite. Nr. 251. Mannheimer General-Anzeiger. ¶ Mittag ⸗Ausgabe.) Dienstag, den 3. Junl 151 * — Nachſtehend bringen wir die auf Antrag des Stadtrats erlaſſene und vom Herrn Landeskommiſſär unterm 22. April 1919 für vollziehbar erklärte ortspolizeiliche Vorſchrift„die Heberwachung der unehelichen und der in entgeltliche Privat⸗ pflege gegebenen ehelſchen Kinder“ betr. zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, den 20. Mai 1919, Bezitksamt III. Ziehkinder⸗Ordnung. Ortspoſtzeillche Vorſchrift der Stadt Mannheim be⸗ keffend die Ueberwachung der unehellchen oder der in ent⸗ geltliche Privatpflege gegebenen Kinder. Auf Grund des§ 88 a Pol.⸗Str.-⸗G.⸗B. in der Faſſung des Artlkels 2 des Geſetzes vom 8. Juli 1914, die Berufs⸗ vormundſchaft betreffend, wird unter Aufhebung der Zieh⸗ kinderordnung vom 23. April 1904 für die Stadt Mann⸗ heim folgende ortsponzzeiliche Vorſchti e Vo ſt erlaſſen. 1. Die Verpflegung ſowie die entgelttiche Ver⸗ egung ehelicher Kinder unterſteht bis zur Schulentlaſſun er leberwachung des Vorſtands des Jugendamts.— uneheliche Kinder, die ſich bei ihrer Mutter beſinden, fallen unter dieſe Vorſchrift. Der Ueberwachung unterſtehen nicht eheliche Kinder, welche bei ihren Großeltern, Geſchwiſtern oder deren Ehe⸗ gatten. Geſchwiſtern der Eltern oder deren Ehegatten unter⸗ ebracht ſind, ſowie ſolche eheliche Kinder mit auswärtigem ohnſitz, die zum Zwecke des Beſuchs einer hieſigen Schule in fremde Koſt und Pflege gegeben ſind. 2. Wer eines der im 8 1 Abſ. 1 Kinder in Seaet nehmen will, hat hierzu vor der Uebernahme die enehmigung einzuholen; dieſe wird durch den Vorſtand des in der Weiſe erteilt, daß er einen Er⸗ Jaubnisſchein ausſtellt. Die Genehmigung wird nur auf Widerruf und nur lchen Perſonen erteilt, die nach ihren perſönlichen Ver⸗ ltniſſen und nach der Beſchaffenheit ſhrer Wohnung zur ehernahme eines Kindes ohne Gefährdung des leiblichen, eiſtigen oder ſittlichen Wohls des letzteren geeignet er⸗ 175 Die Uebernahme von gleichzeitig mehr als zwei egekindern ſoll nur ausnahmsweiſe geſtattet werden. 8 3. Die Genehmigung erliſcht beim Wohnungswechſel des Berpflegers. Sie kann zurückgezogen werden, wenn eine weſentliche Vorausſetzung der Exlaubnis wegfällt, wenn der Verpfleger das Kind vernachläſſigt, die Vorſchriften der nweiſung(8 8) nicht befolgt oder ſich weigert, den Auf⸗ chtsperſonen die verlangte Auskunft zu geben und deren rdnungen zu befolgen. 84 8 Pflen. genehmigungs⸗- ſondern nur anzelgepflichtig iſt ege: 1 unehelicher Kinder bel hren Muttern, Großeltern, Seſchwiſter oder deten Ehegatten, Geſchwiſtern der Eltern oder deren Ehegatten, bei ihrem Stiefvater oder Vormund. 1 ehelicher bei ihrem Stiefvater oder Vormund ent⸗ geltlich aufgenommenen Kinder. Auch in dieſen Fällen kann die Weiterverpflegung unter⸗ werden, wenn die Vorausſetzungen vorliegen, unter enen gemäß ß 3 die Genehmigung zurückgezogen werden Die Anzeige hat binnen einer Woche nach der Auf⸗ nahme des des zu erfolgen. 5. Die Anmeldungen der Einho der Go⸗ gehmigung(8 3) und die Anzeigen(§) haben durch den Berpfleger perſönlich beim Jugendamt zu erfolgen. Hierzu ſind die vorhandenen Papiere(Geburtsurkunde, Taufſchein ꝛc.) mitzubringen, und alle erforderlichen Angaben, die ſich auf — deſſen Eltern und die Pflegeeltern beziehen, zu machen. Mütter, die ihre unehelichen Kinder von der Geburt en in eigener Pflege behalten, 88 erſtmals ihrer An⸗ zeigepflicht dadurch zu genügen, daß ſie den vom Jugend⸗ amt deauftragten Jugendpflegerinnen die erforderlichen Angaben machen. .8. Wohnungswechſel oder Tod des Pfl„ Aufgabe der Pflege oder Uebergabe in eine andere Pfle e ſind—— Tagen beim Jugendamt anzuzeigen unker Rückgabe des Erlaubnisſcheines; bei Uebergabe in eine andere Pflegeſtelle iſi der Name und die Wohnung des neuen Verpflegers diese Bekmmunmden gel entſprechend ⸗ eſe Be gen gelten rech auch für die anzeigepflichtigen Pflegen(8). 7. Die Ueberwachung der f ekinder erfolgt durch diie Jugendpſlegernmen zn Zuſammenwirken mit renamtlich tätigen Hllfskräften, und durch die von dem Zugendamt beſtellten Aerzte nach Maßgabe beſonderer Dienſtweiſungen. Die Verpfleger ſind verpflichtet, den mit Ausweis ver⸗ ſehenen Aufſichtsperſonen und Aerzten jedergeit den Zutritt zur Wohnung und die Beſichtigung des Pflegekindes zu —.— ihnen die erforderlichen Auskünſte zu geben und Anordnungen ſorgfältig zu beobachten. 8 8. Bom Jugendamt wird jedem Verpfleger eine Aus⸗· weiſung behändigt in der nähere Beſtimmungen über Ber⸗ pflegung und Erziehung der Kinder enthalten ſind, die genau befolgt werden müſſen. 9. Die Verpfleger ſind derpfucht Kind binnen einer Woche nach*— des Erlaubnis⸗ ſcheines(§ 2) oder nach erfolgter Anzeige(8 4 in der vom Jugendamt bezeichneten ärztlichen Beratungsſtelle zur Unterſuchung vorzuſtellen. Die Vorſtellung iſt regel⸗ mäßig— ſowelt der Arzt keine andere Vereinbarung krifft— 85 wiederholen. ei Kinder unter 1 Jahr in der Zeit vom 15. Mai bis 15. September halbmonatlich, in der übrigen Zeit jeden Monat einmal, bei Kindern von—2 Jahren 2—5 Monat, bei Kindern von—6 Jahren halb⸗ rlich. Die Vorſtellung hat an trockenen, nicht ſtürmiſchen und ruuhen Tagen zu geſchehen. Kann das Kind aus irgend einem Grund nicht vorgeſtellt werden, ſo hat dies der Ver⸗ — 155 der Beratungsſtelle umgehend mitzuteilen. Kränkelt Kind, ſo iſt ohne Verzug ärztliche Hilfe anzurufen. Mütter unehelicher Kinder, welche dieſe in eigener Pflege haben, müſſen die erſte Vorſtellung binnen 6 Wochen nach der Geburt bewirken; alle übrigen Beſtimmungen dieſes Paragraphen finden 712 auf ſie Anwendung. ekin · Wird die Genehmigunß zur Annahme von Pft. dern verſagt, an Bedingungen—8 oder—— o ſteht es den Beteiligten, die Entſcheidung des üirksamts hierüber herbeizuführen. 5 ein neu aufgenommenes 1 Die poſizeinchen Vorſchriften über due An⸗ und Ab⸗ meldungen der Pflegekinder bel der allgemeinen Melde⸗ ſtelle werden hierdurch nicht berührt. .12. Auf beſtehende Pflegefälle finden die vorſtehenden Be⸗ fummungen mit der Maßgabe nmendung, 805 dlez⸗ zwar einer nachträglichen Genehmigung nicht bedürfen, aber an⸗ zeigepflichtig ſind. 8 13. uwiderhandlungen gegen die Anordnungen dieſer Vor⸗ 5 werden mit elds 55 zu Mk. 50.— Haft zu 8 Tagen beſtraft. Mannheim, den 18. Februar 1919. Bad. Bezirksamt Abt. II. B7e Verielhung elnes Jedenfblantes an 5ſe Nügehörlqen gefallener Krieger betr. Nach der Mitteilung des Miniſteriums des Innern in Karlsruhe werden die Gedenkblätter neuer Art für die An⸗ — der gefallenen Krieger bereits an die Truppen⸗ zur Ausfolgung überſandt und erfolgt deren Zuſtellun wis bisher durch die Pfarrämter. 8385 Mannheim, den 7. Mai 1919. der Pflegekmder deir. Die Meldepflicht der Ausländer betr. Verordnung. Auf Grund der 88 29 und 49 des Polizeiſtrafgeſetz⸗ buches wird mit ſofortiger Wirkung verordnet was folgt: 8 1. Jeder über 15 Jahre alte, ſich z. Zt. im Lande aufhaltende Reichsausländer oder Staatenloſe hat ſich behörde unter Vorlegung ſeines Paſſes, oder des als Paß⸗ erſatz dienenden amtlichen Ausweiſes 8 3 der Verordnung vom 21. Juni 1916, Reichsgeſetzblatt Seite 599) perſönlich anzumelden. 8 2. In gleicher Weiſe hat ſich jeder über 15 Jahre alte Ausländer oder Staatenloſe anzumelden, der von jetzt ab u dauerndem oder vorübergehendem Aufenthalte zuzieht. In dieſem Falle iſt die Meldung binnen 24 Stünden nach der Ankunft zu bewirten. Sie hat bei jedem Zuzug von neuem zu erfolgen. 3. Ebenſe hat jeder Ausländer oder Staatenloſe, der ſeinen Aufenthaltsort verläßt, ſich binnen 24 Stunden vor der Abreiſe bei der Ortspolizeibehörde abzumelden. § 5. Jeder über 15 Jahre alte Ausländer hat ſeinen Paß oder Paßerſatz jederzeit bei ſich zu fſühren und auf Anforderung den zuſtändigen Stcherheitsorganen vorzu⸗ zeigen. 8 8. Ausländer, die dieſen Vorſchriften zuwider han⸗ deln, werden mit Haft bis zu 6 Wochen, oder Geldſtrafe dis zu 150 M. beſtraft und zur Feſtſtellung ihrer Perſönlich⸗ keit Karlsruhe, den 22. Mai 1919. Miniſterium des Junern Remmele. VBorſtehendes bringen wir hlermit zur öffentſichen Kenntnis. Mannheim, den 30. Mai 1919. Bezirksamt— Polizeidirektion. Verordnung. 85 Schutz der Mieter betreffend. Auf Grund der Verordnung des Bundesrats über die wiriſchaftliche Demobilmachung vom 7. Nophbr. 1918 und der vom Neichsamt für wirtſchaftliche Demobilmachung erteilten Ermächtigung wird mit Geltung für die Stadt Mannheim verordnet, was folgt: § 1. Bis auf weiteres wird unterſagt, Mieter, die nach Beſtätigung des Wohnungsamtes trotz eifriger Be⸗ mühung keine hinreichende neue Wohnung gefunden haben, auch beim Vorliegen eines vollſtreckbaren Räumungsurteiles zum Verlaſſen ihrer bisherigen Wohnung zwangsweiſe anzuhalten. Zwangsdvollſtreckungen auf Räumung einer Wohnung, die ſchon eingeleitet, aber noch nicht durchgeführt ſind, ſind, wenn die Vorausſetzungen des 8 1 vorliegen, vorerſt einzuhalten. Auf Anruf kann im einzelnen Falle der Demodil⸗ machungsausſchuß in dringenden Fällen deſſen Vor⸗ ſitzender nach Anhörung des Wohnungsamtes und des Mieteinigungsamtes Ausnahmen bewilligen. Wer den Vorſchriften dieſer Verordnung vorſätzlich zuwiderhandelt, wird mit Geldſtrafe bis zu einhundert⸗ tauſend Mark beſtraft(§8 6 der Verordnung des Bun⸗ desrats vom 7. November 1918). 28⁴⁰ Mannheim, den 9. Mai 1919. Vorſtehende Verordnung wird für voll⸗ 3 2. 8 3. 8 4. Nr. 5538. ziehbar erklärt. Mannheim, den 31. Mai 175 Landeskommiſſär als Demobilmachungskommiſſär: J. B. gez. Gräſer. Die Abhaltung der Bezirksratsfitzungen in Mannheim betr. Die regelmäßige Bezirksratsſitzung am Donnerstag, den 5. Juni 1919 fältt aus. Bza Mannheim, den 2. Juni 1919. Badiſches Bezirksamt Abt. I. Impfung betr. Die umnentgeltliche Erſtimpfung findet in Rheinan am: Mittwoch, den 4. Zuni 1919, nachm. 4 uhr, in der Wiriſchaft von Jak. Geiß Wwe., Karlsruherſtr. 9 in Käfertal: Freitag, den 6. Zun, nachm. 4 Uhr, in dem Rathaus in Käfertal in Sandhofen: Samstag, den 7. Juni 1919, vorm. 8 Uhr, m uder Gaſtwietſchaſt zum 5 in Sandhofen ſtatt. Mannheim, den 31. Mai 1919. B322² Bad. Bezirksamt, Abt. III. Bekanntmachung. Höchſtpreſe für Gemüſe betr. Semäß 4 und 7 der Verordnung des Reichskanzlers vom 3. April 1917 und aufgrund der Anordnung der Bad. Gemüſeverſorgung werden nachgenannte Erzeuger⸗, Groß⸗ und Kleinhandelspreiſe mit ſofortiger Wirkung feſtgeſetzt: Gemüſearten: Erzeuger ⸗ Großhand.⸗ Kleinhand.⸗ preis: ꝓpreis: preis: Erbſen 0 28 33 42 Bohnen 30 35— uffbohnen 10 10 2 elberüben(einſchſießl. Karotten) mit Kraut 12 1³ 20 Gelberüben(einſchließl. Karotten) ohne Kraut 20 2* 8⁴ Frühkoglrabi 18 2¹ 28 Frühweilßkraut 16 19 25 rühwi 12 20 23 32 rũhrotkoh 20 24 32 Die Preiſe deziehen ſich ſedesmal für ein Pfund. Die Ueberſchreitung dieſer Höchſtpreiſe wird beſtraft. Mannheim, den 30. Mai 1919. Kommunalverband Maunhelm⸗Land. Grundſtücksverſteigerung. itwe Georg Johann Oehlſchlager laſſen am Freltag, den 13. Juni 1919, vormittags 10 Uhr, im Rathaus Neckarau — Grund cke im Gewann Hermsheimer Bösfeld und roßfeld öffentlich an den Meiſtbietenden verſteigern. Der Zuſchlag erfolgt, wenn mindeſtens der Anſchlag erreicht iſt. Mannheim, den 22. Mai 1919. Amb52 Notariat 6. Maul- und Klauen⸗ ſeuche betreffend Die Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche in den Viehbeſtänden des Farrenhalters Johann Georg Bläß und des Land⸗ wirts Georg Strauß in Ladenburg iſt erloſchen. Die verhängten Vorſchriften nach§ 166 ffl. der Ausſüh⸗ zum Vleh⸗ ſeuchengeſetz werden hiermit Knaben Wilhelm und Jakob 335 Jöck durch mutvolles und annheim, 22. Mai 1919. entſchloſſenes Handeln und Badiſches Bezirksamt unter eigener Lebensgefahr Abteilung Il d. vom Tode des Ertrinkens Die Rettung der 11 Gebrüder Wilhelm u. Jakob Jöck von Sand⸗ ofen vom Tode des rtrinkens betr. I Dem Schloſſerlehrüng Eugen Eberle in Mannheim⸗ Sandhofen, Dorfſtr. 16, wel⸗ cher am 9. Februar d. Js. die beiden 11 und 14 Jahre alten Bekauntmachung. im 991—5 15 gerettet hat, wird hiermit eine öffentliche Belobung und Weigen eete und eine Geldbelohnung Mit Rückſicht auf den vor 30.— Mi. B3. geſchrittenen Stand der Win⸗ 3.• kerſaaten geben wir erneut Mannheim, 7. Mal 1919. bekannt, daß die badiſche Der Landeskommiſſär für Verordnung vom 29. Mal die Kreiſe Mannheim, Hei⸗ binnen 5 Tagen bei der für ihn zuſtändigen Ortspolizei⸗ h und 14 Jahre alten migung des Bezirksamts ab⸗ umähen oder zu verfüttern s Verbot erſtreckt ſich nicht auf ſolchen Roggen, der als Futterroggen gebaut iſt und infolge dichter Ausſaat und ſtarter Düngung des Grund⸗ tücks zweckmäßig als Grün⸗ tter verwendet werden kann. Zuwiderhandlungen werden mit Geldſtrafe bis zu 1500 Mark beſtraft. Mannheim, 28. Mai 1018 Bad. Begirfsamt, Abt. I. —————— 1915 beſtimmt: 0 delberg und Mos bach Es iſt verboten, nen gez. Clemm. 212875 oder grünen Weizen—— als Grünfutter ohne Geneh⸗ Nr. 28 l. Vorſtehendes dringen wir hlermit zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, 16. Mai 1919. Badiſches Bezirksamt Abt. I. Der Privatmann Karl Grimm in Pforzheim⸗Brötz⸗ ingen, Wallberg, hat für ſich und als Inhaber der elter⸗ lichen Gewalt über Hedwig Grimm das Aufgebot des Grundſchuldbriefes, der auf⸗ rund der im Grundbuch Wannbelmn Band 581 Heſt 1. IIl. Abteilung Nr. 24 zu Gunſten der Hedwig Grimm auf dem Grundſtück des Architekten Heinrich Kurr in Pforzheim Lagerbuch Nr. 18194 der Gemarkung Mann⸗ eim— Anweſen Schiffer⸗ ſtadterſtraße Nr. 7— einge⸗ tragenen Grundſchuld in Höhe von 12500 Mk. bean⸗ tragt. Der Inhaber der Ur⸗ kunde wird aufgefordert, ſpäteſtens in dem auf Don⸗ nerstag, den 18. Septem- ber 1919, vormittags 11 Uhr vor dem unterzeichneten Ge⸗ richt ll. Stock Zimmer Nr. 114, Saal D anberaumten Aufgebotstermine ſeine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derürkunde erfolgen wird. Ami150 Mannheim, 19. Mail 1919. Amtsgericht Z. 9 Beieillgung ſucht erfahr. Kaufmann mit 10—20 000 M. an reell. Unter⸗ nehmen ev. auch an kurzfriſt. Geſchäften. Zuſchr. u. K. 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