Aen enn 5 Abend⸗Ausgabe. A 1919.— Nr. 253. 8 ſchriftleitung; Dr. Frig Holdenbaum, Derantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldendaum, nieton: Hans Gäfgen, füär cokales unb den übrigen redaktlonellen Ceil: Richard Schönfelder, für ſüle Anzeigen: Hnton Grieſer. Drud und Derlag: Druckerei Dr. Haas Mann⸗ Henerul-Hnzeiger G. m. b.., ſämtlich in Maundeim. Draht⸗Adr.: General⸗Anzeiger Mannheim. ck-Monto Nr. 17590 Karlsruhe in Baden.— Fernſprecher Amt Maunheim Ur. 7940— 7946. Franz Kircher, die Ankwork. Berlin, 4 Juni.(Von unſerem Berliner Bllro.) ügemein erwartet man in hieſigen politiſchen Kreiſen das Fureffen der Antwort der Entente für den Freitag. Dann Unn es leicht geſchehen, daß das Plenum ber National⸗ ammlung ſchon an dem erſten oder zweiten Pfingſtfeiertag berufen werden wird. Man darf nicht vergeſſen: Es delt ſich bei der Entſcheidung, die man dann zu treffen um rieg und Frieden und ehe die Regierung der tente antwortet, hat ſie erſt die Nationalverſammlung zu agen. Vielfach iſt man der Meinung, daß dieſe Antwort hucht mehr von der gegenwärtigen Regierung ge⸗ en wird, daß inzwiſchen andere Männer an ihre Stelle en werden, doch glaubt man, daß parteimäßig die Zu⸗ Emenſetzung des Kabinetts in der Hauptſache zu gleichen Feilen bleibt wie bisher, ſoll heißen, daß ſich wieder die bis⸗ kengen Mehrheitsparteien zur Regierungsbildung verbinden derden, wir unterſtreichen: man glaubt; ſchließlich werden die ünge hinterher doch noch anders verlaufen. Sehr verbreitet auch die Auffaſſung, daß bei der Abſtimmung der National⸗ krlammlung über die Friedensbedingungen bei allen Frak⸗ wnen Abſplitterungen ſtattfinden werden. Der Viererrat prüft die deutſchen Gegenvorſchläge. Verſailles, 4. Juni.(W..) Wie der„Temps“ meldet, Nie der Viererrat am Nachmittag die Prüfung der deutſchen igenvorſchläge fort.— Im Fünferrat wird nachmittags der kländiſche Außenminiſter Karnebeck die Antwort der hollän⸗ den Regierung auf den Vorſchlag der belgiſchen Regierung Rannt geben. 5 eine grundſätzlichen Meinungsverſchiedenheiten innerhalb der britiſchen Delegation. Paris, 4. Juni.(.⸗B.) Reuter. Mit Bezug auf Berichte über Meinungsverſchiedenheiten unter den britiſchen kertretern der Friedenskonferenz wegen der Deutſchland zu Rbährenden Konzeſſionen wird von zuſtändiger Seite mit⸗ Ateilt, daß zwar die Anſichten nicht immer in jedem Punkte Arreinſtimmen, daß jedoch keine grundſätzlichen Meinungs⸗ Krſchiedenheiten beſtehen. Schweden und Dänemark gegen eine Ernenerung der Blockade. Faris, 4. Inni.(.⸗B.) Reuter. Es wird gemeldet, Schweden und Dänemark ſich in ihrer Antwort auf die liche Anfrage der Ententemächte geweigert haben, bei einer Erneuerung der Blockade gegen Deutſchland mitzuwirken. Rußland und Polen. Wie Golos Roſſii in Nr. 79 vom 31. Mai 1919 mitteilt, zült der ehemalige ruſſiſche Miniſter des Auswärtigen Saſſonoff dem Fürſten Lwoff, der ſeinerzeit als erſter die Präſident⸗ der ruſſiſchen Republik übernahm, in London, um mit engliſchen Regierung über die Wiederaufrichtung des ruſſi⸗ Reiches zu verhandeln. Bei dieſer Gelegenheit wandte Saſſonoff durch einen Vertreter der Times an das eng⸗ de Volk mit einer Erklärung, aus der hervorgeht, daß er Admiral Koltſchak gemeinſchaftlich die Wiederaufrichtung Rußland in ſeinen früheren Grenzen erſtrebt und das Athandenſein eines ſelbſtändigen Polens für nicht ver⸗ Mübar mit den Intereſſen Mußlands hält. der öſterreichiſche Jriedensverkrag. Paris, 4. Juni.(.⸗B.) Der Leiter der öſterreichiſchen densdelegation Renner hat am Dienstagabend St. Ger⸗ verlaſſen und iſt mit dem Drientexpreßzug nach Inns⸗ abgereiſt. Verſailles, 4. Juni.(.⸗B.) Die Beſprechungen der Abend⸗ er über den öſterreichiſchen Friedensvertrag heben hervor, dbeſentliche Punkte völlig fehlen und daß ſomit ein ab⸗ Nleßendes Bild unmöglich ſei.„Populaire“ ertlärt, das tüment ſei geradezu ungeheuerlich. Sieben Monate nach chluß des Waffenſtillſtandes ſeien die Hauptprobleme noch ler uicht gelöſt. Dieſe Unfruchtbarkeit der Regierungen Ahe von ihrer Verachtung aller Grundſätze her. Ihre Un⸗ Agzkeit entſpreche ihrer ungeheueren Eitelkeit. Diejenigen, n nicht verſtanden hätten, den Krieg abzukürzen, ſtänden iei, Friedensproblem völlig verwirrt gegenüber. Was ſind . Krobleme heute noch neben den überall auftretenden ſo⸗ Problemen? ſo frägt das Blatt. Was bedeutet die mefrage neben der Lebensmittelteuerung? Was bedeutet byzantiniſchen Streitigkeiten imperialiſtiſchen Regierungen den wachſenden Klaſſenkämpfen? Sembat ſchreibt in der„Heure“ lege ſich ſchaft ab, daß alles, was in Verſailles und St. Germain ͤcht werde, nur proviſoriſch ſei und nur auf Sand gebaut knnom Wind verweht werde. Wenn die Unterſchriften aus⸗ uſcht ſeien, werde die wirkliche Arbeit beginnen. Der keichiſche Vertrag habe eine Reihe von Löchern und ent⸗ gar nichts. 75 Der Temps⸗ hält es für notwendig, Renner darauf am Keian zu machen, daß Oeſterreich doch nicht ſo unſchuldig Nun dege geweſen ſei, als er in ſeinen Reden erklärt habe. dürfe nicht vergeſſen, daß das geſamte öſterreichiſche Volk bi letzten Julitagen des Jahres 1914 den Krieg gegen zund gewollt habe, während die flawiſchen Völker Oeſterreich⸗ uns ſchon damals nur gezwungen marſchiert ſeien. Berſailles, 4. Juni.(.⸗B.) Die rumäniſche Friedens⸗ uon teilte dem„Temps“ mit, ſie habe wenige Minuten Eröſfnung der Ueberreichungsſitzung in St. Germain ein Alldeutſcher. Welche Beweiſe liegen hierfür vor. Badiſche Neueſte Nachrichten Amtliches Verkündigungsblatt feſtgeſtellt, daß die Artikel des Friedensvertragsentwurfs über die Minderheiten, die ſie am Sonnabend beanſtandete, nicht geändert ſeien. Sie habe ſchriftlichen Einſpruch erhoben, daß ſie in Gegenwart des Feindes keine Einwendungen habe machen wollen. Der tſchecho⸗flowakiſche Delegierte Benes erklärte einem Mitarbeiter des„Temps“, er ſei von dem Friedensvertrag mit Oeſterreich befriedigt. Ebenſo erklärten die Jugoſlawen, ſie ſeien mit den Klauſeln des Vertrages, wie ſie bisher vorliegen, einverſtanden. der Pulſch von Ipeyer. Ans der Pfalz wird uns geſchrieben: Die„Landauer“ hatten am 1. Juni, dem Ehrenſonn⸗ tag des pfälziſchen Volkes, reichlich Gelegenheit gehabt, die Meinung der Pfälzer kennen zu lernen, und man ſollte meinen, daß die ſchmerzlichen Erfahrungen, die ſie hierbei machten, ſie vor weiteren Ehrgeizigkeiten oder Dummheiten bewahren müßten. Möglich iſt es. Einzelne der vom Volk„Behandel⸗ ten“ ſetzten hernach, als ſie im Regierungsgebäude auf die Möglichkeit eines ehrenvollen Abzuges warteten, recht trüb⸗ ſelige Mienen auf. Andere dagegen ſtarrten in verbiſſenem Trotz vor ſich hin, ſo wie Leute, die das Geſchäft, das ſie ſchon in der Hand zu haben geglaubt, noch in der letzten Sekunde an die Konkurrenz verloren gehen ſehen. Unentwegt blieb nur der Jüngling Emmerich, früher Redakteur der Bürgerzeitung in Neuſtadt a.., jetzt Soldſchreiber in fran⸗ zöſiſchen Dienſten. Er, der ſchon am Abend zuvor in der Gambrinushalle das große Wort geführt hatte, erhob auch jetzt ſein Stimmlein, um den geprügelten Genoſſen— er ſelbſt iſt leider ohne Schramme davongekommen— neuen Mut ein⸗ zuflößen. Was ihnen heute nicht geglückt ſei, das werde ihnen in vierzehn Tagen, wo die Verhältniſſe für ſie ſicher gün⸗ ſtiger lägen, ganz gewiß glücken. Alſo uſw. Einig waren die Genoſſen nur in der Verurteilung der franzöſiſchen Handlungsweiſe. Sie warfen ihren franzö⸗ ſiſchen Freunden ſelbſt Wortbruch vor. Aus ihren rückhalt⸗ loſen Aeußerungen ging hervor, daß ſie zu der Annahme be⸗ rechtigt waren, die Franzoſen würden ſie unter Hinweis auf Bajonette und Maſchinengewehre in die Miniſterſeſſel der neuen Republik drücken. Und dann hätte das Geſchäft blühen können. Wohl aus einem letzten Reſt von Scham ſcheuten die Franzoſen vavor zurück, ſich mit den geſchäftstüchtigen Landes⸗ und bloßzuſtellen. Wer weiß übrigens, was ihnen dieſe ſmarten Geſchäftsleute und größenwahnſinnige Streber vorgelogen hatten! Die Enttäuſchung der. Fran⸗ zoſen mußte natürlich umſo größer ſein, je mehr ſie erkennen mußten, daß niemand. aber auch niemand hinter dieſen deut⸗ ſchen Franzoſen ſteht. Nicht einmal die Hundertmarkmänner des franzöſiſchen Veamten Zimmermann hatten ſtandgehalten. Von dieſer Seite her ſollen ſogar die erſten und kräftigſten Hiebe gefallen ſein. Der Freiwein und das Frühſtück hatten den Eutſchluß und die Muskeln geſtärkt. Feſt ſteht, daß franzöſiſche Oſſiziere einen Teil der Verräter in franzöfiſchen Autos nach Speyer gebracht und daß mindeſtens einer ſein Gepäck vei einem höheren franzbſiſchen Offtzier hinterſtellt hatte. Nun, ſo konnte er wenigſtens einen ſauberen Kragen und eine friſche Krawatte aus eigenem Beſtand beziehen. Es ſteht feſt, daß insbeſondere in Speyer Mitglie der aller politiſchen Parteien an der Kundgebung gegen die Vaterlandsverräter beteiligt waren. Umſo bemerkenswerter iſt es, wenn z. B. in Mannheim und in Frankfurt erzählt wird, die Alldeutſchen ſeien es, die heute die Putſchparteien ſtellten. Die Frankfurter Zeitung behauptet ſchlechthin, Dr. Haas ſei Eine Mannheimer Zeitung gräbt ein Protokoll aus, das den pfäl⸗ ziſchen Reichsratsabgeordneten Hofmann bloßſtellt. Das Pro⸗ tokoll wanderte ſchon längſt heimlich von Hand zu Hand. Es iſt gleichwohl, wenn nicht eine glatte Fälſchung, ſo doch ohne Mitwirkung der Beteiligten in der gleichen Art aufge⸗ macht, wie der ſtänd ge Berichterſtatter des Petit Journal, Leutnant Marſon über pfälziſche Verhältniſſe berichtet. Da dem General Gerard die heißerſehnten politiſchen Erfolge ver⸗ ſagt ſind, ſo läßt er ſich ſolche von ſeinem Büro erfinden, um ſo ſich in Paris zu empfehlen. Nun die Franzoſen werden es eines Tages auch merken, wie ſie von dieſem Herrn hinters Licht geführt werden. In einem Kölniſchen Blatte war wieder zu leſen, daß die Speyerer Kundgebung eine Kundgebung der ſozialdemokratiſchen Arbeiterſchaft war. Der Berichterſtatter ſcheint entweder nicht unterrichtet geweſen zu ſein oder er hat in eigenſüchtiger Weiſe eine Partei allein in den Glanz der zu allem bereiten Vater⸗ landsliebe ſetzen wollen. Es iſt zu wünſchen, daß die große vaterländiſche Bewegung in der Pfalz und um eine ſolche handelt es ſich, nicht auf ein Parteigleis abgeſchoben werde. Hierbei ſei den Demokraten ausdrücklich ins Gedächtnis zurück⸗ gerufen, daß Männer aus ihren Reihen, die bis dahin ſelhft führende Stellungen in der Partei einnahmen, ſich zu den Landesverrätern geſchlagen haben. Das kann ſelbſtverſtänd⸗ lich die demokratiſche Partei nicht belaſten. Umgekehrt ſollte aber auch die demokratiſche Preſſe nicht ſo tun, als ob nur in der demokratiſchen Partei allein alles vaterländiſche Heil zu finden ſei. ** Der Redakteur bes Speyerer Zentrumsblattes Or. Wilk iſt geſtern durch die Franzoſen verhaftet worden. Herr Dr. Wilk holte ſich am Sonntag, während die Kundgebung in Speyer ſtattfand, von Generel Gerard die Exlaubnis, eine Volksverſammlung einzuberufen. Dieſe wunde genehmigt und es durften Reöner aller Parteien ſpre⸗ chen. Die Kundgebung geſtaltete ſich, wie ſchon bekannt. zu einer vaterländiſchen Feier ſchönſter Art. Warum Dr. Wilk verbafter wurde, entzieht ſich jeder Beurteilung. Haben die Franzoſen vielleicht das — erwartet und küglen nun ihre Rache au dem unglücklichen + 7 Anzeigenpreiſe: Die iſpalt. Kolonelzeile 50 Pf., Finanz⸗Hnzeigen und kinzeigen von Verſich 925 Geſellſchaſten 65 Pf. mittags 2½ Uhr. Für Anzelgen an beſtimmten Tagen, Stellen und Ausgaben wird keine Derantwo übernommen. Begugspreis in Rannheim und Umgedung monatlich M..50 mit Bringerie. Poſtbezug: Piertelf Reklamen M. 2 50. Annahmeſchluß: Mittagblatt vormitt. 8½ Uhr, Abendblatt Ut..42 einſchl Zuſtellungsgebühr. Bei der Poſt abgeholt M. 5. 70. Einzel⸗Nr. 10 Die rheiniſche Republil. Eine Kundgebung in Aachen. Köln, 4. Juni.(.⸗B.) Der„Kölniſchen Zeitung“ wird auch Aachen gemeldet: Eine impoſante Kundgebung gegen die Sonderbündler und für die Einheit des deutſchen Reiches veranſtaltete heute ein großer Teil der hieſigen Arbeiterſchaft und zwar ganz ſpontan und aus eigenem poli⸗ tiſchen Gefühl heraus. In ſämtlichen Großbetrieben, bei der Straßenbahn, den ſtädtiſchen Gas⸗ und Elektrizitätswerken, legten die Arbeiter um 12 Uhr die Arbeit nieder und begaben ſich auf die Straße, wo ſie ſich zu einem gewaltigen Zuge vereinigten, der ſich in muſtergiltiger Ruhe und Ordnung durch die Hauptſtraßen der Stadt bewegte. Vor den Redaktionen zweier Blätter, die in leidenſchaftlicher Weiſe für die rheiniſche Republik kämpfen, und vor dem Hauſe eines Arztes, der erſte Wortführer der Loslöſungsbeſtrebungen, wurden Demon⸗ ſtrationen veranſtaltet. Um 6½ Uhr endete der Zug in vollſter Ordnung.— 2 Dr. Dorten unauffindbar. 8 EBerlin, 4. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Wiesbaden wird berichtet, daß Dr. Dorten ſeit geſtern trotz eiſrigſtem Suchen nicht auffindbar iſt. Der franzö⸗ ſiſche Oberſt Pino hat auf heute nachmittag 2 Uhr die Ver⸗ treter der Reichsregierung zu einer Ausſprache zu ſich beſtellt. Der Proteſt der heſſiſchen Regierung. Berlin, 4. Juni.(.⸗B.) Beim Vorſitzenden der deutſchen Waffenſtillſtandskommiſſion, dem Reichsminiſter Erzberger, gin folgendes Telegramm des heſſiſchen Miniſterpräſidenten Ulr i ein: An General Mangin in Mainz wurde heute gedrahtetz Die heſſiſche Regierung proteſtiert nachträglich gegen die Proklamierung der rheiniſchen Republik in Rheinheſſen und ſieht in der Unterdrückung von Kundgebungen der Be⸗ völkerung gegen die Proklamation eine Verletzung des Selbſt⸗ beſtimmungsrechts der Völker. Sie erhebt ebenſo Proteſt ge gen die Verhaftung des Präſidenten der heſſiſchen Regierungs⸗ kammer Adelung und anderer politiſcher Führer und drüiſckt die beſtimmte Erwartung aus, daß deren Freilaſſung unver⸗ züglich erfolgt. Ich bitte, bei der internationalen Waffenſtill. ſtandskommiſſion in gleicher Weiſe Proteſt zu erheben. Wegen Freilaſſung des Volkskammerpräſidenten Adelung und etwa verhaftetex anderer 11155 ührer wurde das heſſiſche Ge⸗ ſamtminiſterium bereits geſtern bei dem Reichspräſidenten Eberl telegraphiſch vorſtellig. der Widerhall des Verrals in FJrankreich. Verſailles, 4. Juni.(WB.) Wie der„Petit Pariſien“ aus Speyer meldet, beſchloß die pfälziſche republikaniſchs Partei nach der Ausweiſung Winterſteins ſchon am Sonntag vormittag die pfälziſche Republik auszurufen. Dieſe Ueber⸗ ſtürzung veranlaßte das Scheitern des Unternebmens. Denn ſie habe dem Gegner ermöglicht, eine Takti? anzuwen⸗ den, die die Okkupationsbehörde zulaſſen mußte, damſt man ihr nicht vorwerfen konnte, zu dem Sturz des augenblicklich polttiſchen Zuſtandes beigetragen zu haben. Von der bevor⸗ ſtehenden Ankunft des zum Präſidenten auserkorenen Dr. Haaß und ſeiner Mitarbeiter benachrichligt, beſetzte eins Kolonne von Gegnern, die aus Beamten und einigen Ludwigshafener Arbeitern(9 beſtand, das Rat⸗ haus und trieb die Republikaner zurück. Dr. Haaß ſei be⸗ ſchimpft und mißhandelt worden. Wegen der zunehmenden Inordnung auf den Straßen mußte eine Jägerkompagnie ein⸗ ſchreiten. Ter„Petit Pariſien“ meint, wenn auch die Repubſik aus⸗ gerufen wurde, ſo ſcheint das Obſtruktionsmanöver augenblicklich doch gelungen zu ſein. Dies Eingeſtändnis des Scheiterns der Bewegung in der Pfalz erklärt, weshalb die Pariſer Preſſe dieſe mit Schweigen übergeht und nur auf die Ausrufung der rheiniſchen Republik in Wies⸗ baden hinweiſt. Klar tritt der Druck, den die Alliierten⸗ aufgrund dieſes Ereigniſſes auf Deutſchland auszuüben gedenken, damit es den Vertrag unterzeichnet, in den Ausführungen Herves in der „Viktoire“ zutage, der ſchreibt: Wenn Brockdorff⸗Rantzau ſich weigert zu unterzeichnen, und uns zwingt, jenſeits des Rheines ein größeres Gebiet zu beſetzen, wird es ein Kinderſpiel für uns ſein, von Preußen Weſtfalen und Hannover loszu⸗ löſen, ohne daß wir dabei an der deutſchen Einheit rühren. Haben Brockdorff und Scheidemann daran gedachte Das„Journal“ gibt ganz offen zu, daß die Anweſen⸗ heit franzöſiſcher Truppen im beſetzten Gebict die Proklama⸗ tion der rheiniſchen Republik begünſtigte. Sehr beachtenswert ſind die Ausführungen Temos' (Grumbach) in der„Humanite“. Er ſagt: Dis franzöſiſche Preſſe führt durch ihre der rheiniſchen Republik günſtigen Artikel die öffentliche Meinung Frankreichs gröblich irre. Wie kommt ees, daß Perſonen, nach vorheriger Verſtändigung mit den Militärbehörden der Beſetzungsſphäre die Ausrufung der Rheiniſchen Republik veranlaßten, die während des ganzen Krieges Führer des Alldeutſchtums und des Annexionismus geweſen ſeien? Ihre Abtrennungsgelüſte entſprangen keines. wegs demokratiſchen oder republikaniſchen Ueberzeugungen, ſon⸗ dern der Angſt, welche ihnen Demokratie und Repuolik ein⸗ 05 77 geiches daß Wilhelm 2. nicht mehr an der pitze des Reiches ſtehe, die ſie zu ihren ſeparatiſti Plänen getrieben habe. ſüſchen Verſailles, 3. Juni.(Von unſerem S. Sonderkorreſpond⸗ Blätterſtimmen zur Ausrufung der rheiniſchen NN „Heure!: Eine Republik mehr! Es fragt ſich nur, ob es eine für⸗Frankrei freundliche Republik iſt und eine republikaniſche Republik werden ſell. Wir wollen einmal abwarten, und zwar mit einiger Vorſicht. Für den Augenblick iſt uns die Grün⸗ ——— ——— e — —————— 2 ———— 8 5 Rbigr Station Not⸗Malſch, hinabſtrömte, Maunheimer General-Anzeiger.(Abend ⸗Ausgube.) 2 Seite. Nr. 283. Mittwoch, den 4. Juni 1918. 9 3 3 geg 2 pN 75 es ither dung dieſer Republik natürlich ſehr ſympathiſch Wir haben Stie eler⸗Konſtanz. Dieſer ſollte die Vertagung der, gerade das Magdeburger Oberpräſidium nicht übernehmen,. Se den famoſen Pufferſtaat, den unſere Siplomaten Berhandlung beantragt haben, weil nach den von der Entente iſt man oßne rechten Erfolg auf der Kandidatenſuche. Cs iſt immer verlangt haben. „„Bopulaire“: Niemand kann ſagen. wie ſich die Sache weiter entwickeln wird. Schon ſeit langen Monaten konnte man die in dieſer Nichtung getane Arbeit verfolgen. NMan braucht nur die Artikel des„Temps“ zu leſen, das Urteil über die angewandten Mittel muß ſpäteren Zeiten vorbehalten bleiben. Augenblicklich frägt es ſich nur, ob das Ergebnis iſt zur Herbeiführung des Weltfriedens und Fränkreiche Intereſſe dient. Schon im Jahre 1792 und 93 ging durch die Rheinlande eine Frankreich freundliche Strö⸗ mung. Aber in jener Zeit waren es die kleinen Leute, die uns liebten, während heute die große Geſchäftswelt und die frühe⸗ ren reaktionären Führer hinter dieſer Bewegung ſtecken. „LSheure“ ſagt: Wie groß 5 der Anteil der Bevölke⸗ rung an dem Ereignis und wie groß derſenige der Beſatzungs⸗ behörden? Es wäre gar nicht erſtaunlich, wenn man eiführe, daß die letztere das Ergebnis mit hervorgerufen habe und ein bißchen unter der Hand unterſtützt hätte. Das Schlimmſte waäfe, menn unſere Bismarckjünger die neue Republik als ein militäriſches Kind der Verhündeten hinſtellten. Wir haben bereits einmal die Einigkeit Preußens dadurch vereitelt, daß wir dummerweiſe die Cinigkeit Deutſchlands bedrohten. Wer⸗ den wir heute nochmals ſo dumm ſein und die neue Be⸗ wegung in Verbindung bringen mit einer monarchiſtiſchen Reaktian.(Der letzte Satz bezieht ſich offenſichtlich auf die in Hannover bevorſtebenden Ereigniſſe.) La Patrie“: In der Bevölkerung der neuen Nepublie berrſcht die Idee, daß die Folgen dieſer Einrichtung den Haß und die allgemeine Verachtung der Welt für alles, was deutſch iſt, hegen und anregen könnken. Das Blatt veröffentlicht in Dder gleichen Nummer einen Artikel, in dem die biſtoriſchen Rechte Frankreichs auf das Rhrinland niedergelegt werden. Der Artitel beweiſt ferner zahlenmäßig, daß der Berölke⸗ Frankreichs zu dem der übrigen ſiegreich aus dem Kriege hervorgegangenen Ländern ungenügend ſei, und daß Frankreich das Rheinland annektieren müſſe „Intranſigeant“: Das Echo dieſes Ereigniſſes kann ungeheuer ſein. Hännover wird dem Beiſpiel möglicherweiſe flfker Aber wie es auch immer kommen mag, in der Ver⸗ ſailler Frage wird bereits jetzt eine Aenderung eintreten. Die im Berlin ſtattfindenden zwiſchen Nord⸗ und Süddeutſchland ſtehen jedenfalls in birekter 9 erbindung mit den Exeigniſſen im Nheinland. Der deutſche Sozialismus hat damit einen ſchweren Schlag erlitten, und zwar zur rechten Zeit. Die Unabhängigkeitserklärung der Rheinlande iſt in die Pariſer Friedenskonferenz hineingefahren wie eine 42er in einen Sumpf. Wenn wir uns nach Friedensſchluß aus dem Rheinlande zurückziehen müſſen, würde Preußen mit der neuen Republik ſchnell fertig werden. Aber wir bleiben ja 15 Jahre und in 15 Jahren wird es zu ſpät ſein, die deutſche Einigkeit wieder aufzurichten. Vielleicht folgen noch andere Dieſem Beiſpiel, vielleicht auch Bayern und Baden. Die Zerſtückelung Deutſchlands war das Damokles⸗ — über dem Haupte Brockdorff⸗Rantzaus, der Gedanke aran mußte ihn in ſeinem Handeln beftimmen. Heute iſt das Schwert ihm auf den Kopf gefallen. Wenn die Vier heute geſchickt ſind, iſt der Friede der Welt in einem chland, das uneinig iſt, vielleicht geſichert. Aber Dumm⸗ heiten dürfen keine gemacht werden. Zurzeit, wo der Ceneralſteeit nicht nur Paris. ſondern Frankreich bedroht und teilweiſe ſchon ausgebrochen iſt, ſpielt Deutſchland den Feinden einen neuen Trumpf in die Hand. Dadurch wird auch die Wendung zum Beſſern, an die wir vorgeſtern noch glauben konnten, zuſchanden gemacht. Durch dieſe ſchamloſen Lostrennungsbeſtrebungen und durch den ſchlimmſten Vaterlondsverrat werden wir in den Augen derjenigen Amerikaner und Engländer, die uns vor dem ärg⸗ ſten retten wollten, verachtungswürdig. Eine zweiſpaltige Ueberſchrift„Brockdorff⸗Rantzau von Erzberger verraten“ mit einem nachfolgenden zweiſpaltigen Arlikel füllt auch die erſte Seite des„Oeuvre“. Brockdorff⸗ Rantzau war ſicherlich nicht darauf gefaßt, daß der Plan, der ſeine Diplomatie ruiniert, aus Deutſchland kommt. Man wird nur von den Seinen verraten. Kapikaliſtiſche Treibereien? Während der zweiten Tagung des Sachverſtändigenrates 5 Sozialiſierung der Kohlenwirtſchaft berichtete die Berliner reſſe über einen— tatſächlich nicht geſtellten— Antrag des Vertreters des ſüddeutſchen Koblenhandels, vor 70 Jahren. Erinnerungen eines Jünfundſiebzigſährigen. Von A. Göller. e es Krieg!“ Dieſes von den Frauen meines Geburis⸗ ortes Rettigheim vor dem Ausbruch der Revolution dag agluc ſo ausgerufene Wort drang uns ängſtlich zuhärenden Kindern — mit Meſſerſchärfe ins Herz. Kein Wunder! Im Winter 1848/49 am ich als fünfjähriger Junge mit meinen Geſpielen ſehr oft in unſer Nachbarhaus zum alten Hannes Müller. der ſeinen zahlreichen Zuhörern immer anz Grauſiges aus ſrüheren Kriegen zu erzählen wu und Prophezeiungen des alten Spieler, des greiſen Dorf⸗ dle hen aus dem nahen Marktflecken Malſch, beizufügen wußte, dieſer einem uralten Buch entnommen haben wollte. 4 Wie grauſam die Feinde Verſteckte verfolgten, ſuchte Müller unter anderem dadurch e daß er erzählte, jene hätten in den Scheuern mit den Baſonetken tief in die Heuſtöcke hineingeſtochen, im denen ſie Verſteckte vermuteten. Die Waffenſpitzen durchſtachen uns armen Zuhörern gleichſem den Leib. Außer den Erzählungen 200 uns Kinder auch etwas Leckeres an. Die guten Bauersleute ſchenkten uns Kartoffeln. Die wurden in Scheibchen geſchnitten, mit Speichel am glühenden Ofen ang eklebt, gebraten und dann als duftende Lieblingsſpeiſe verzehrt Nach allen Zeichen der Zeit follte damals der Antichriſt er⸗ en(der Widerchriſt, der ſatanbefreundete. gewaltige, aber end⸗ unterliegende Feind des Meſſias und des auf Erden zu geün denden Gottesreiches!. Im Jahre 1843, alſo wenige Jahre vor dem Ausbruch der Re⸗ volution, war die erſte Eiſenbahnſtrecke im badiſchen Land. nämlich die zwiſchen Heidelberg und Karlsruhe, dem Betrieb übergeben wor⸗ den. Auch dieſes Ereignis hatte unter wenig erfahrenen Veuten große— hervorgerufen, und Jahre lang erzählte man in meiner Heimat noch davon, wie allez zur Bahnlinie, zur Stelle der Kommerzienrat um das ſchnaubende ngetüm anzuftaunen, von dem ſo diel Schlimmes vorausgeſagt war. Müller und ſeine Zuhörer glaubten feſt an die Prophezeiung: Wenn man ohne Pferde auf eiſerne i Schienen fährt, dann kömmt ßer Weltuntergang. Als dann die Welt nicht aus den Fegen ging. zu neuem Aberglauben:„Wo der Dampf, der Hauch des ſſes, hinfällt, entſteht die Kartofſelkrantheit.“ So waren alſo ſchon vor dem Ausbruch der Nevolution, während der Gärunge. zeit, die Dorfgemüter aufgeregt worden Und ſetzt die„Freiſchörler mit ihren Schießgewehren im Dorf! Wir ſahen die ernſten Männer draußen vor dem Ort, der zum Amt Wiesloch gehörte glſo zu den Bezirken, die am meiſten revolutionar waren, mit Waffenübungen ſich abmühen, und wir ſuchten es ihnen nachzutun. Ein Schreiner machte uns dazu huͤbſche, braungebeizte Holzgewehre und Säbel. Als im Jun 1849 der Kampf mit den durch die Reglerung her⸗ beigerufenen Preußen, mit dem„Feind“ an der Neckarlinie ſich ent⸗ pann(Käſertal, Ladenburg und Bergſtraße), da drang der Kriegs⸗ 5 erſehen. ſtärker in alle Familien. Eines Tages ſaßen wir bei unſerer Mutter eſtellten Friedensbedingungen die deutſche Staatsorgani⸗ ation und die deutſche Volkswirtſchaft dem unmittelbaren Einfluß unſerer Feinde unterſtellt werden ſollten, weil wir nicht wüßten, welche Kohlengebiete uns überhaupt verblieben und in welchem Umfange wir uber die Erzeugniſſe der nicht beſetzten Gebiete verfügen könnten. Die Eſſener Arbeiterzeitung, die die Aeußerung ſolcher Anſchauungen als„kapitaliſtiſche Treihereien“ bezeichnet, überſieht, daß Leute ſie teilen, denen die Arbeiterzeitung eine Neigung zu kapitaliſtiſchen Treibereien zweifellos nicht vor⸗ werfen kann. Denn die Mannheimer Volksſtimme iſi ſicher ebenſo gut ſozialdemokratiſch wie das Eſſener Blatt. Und jene ſagt in einem Artikel vom 26. Mai über„die Auf⸗ gaben der Partei“: „Gelänge es der Entente, uns ihren Frieden aufzuzwingen, ſo gäbe es überhaupt kein Sozialiſieren mehr. Was nach ihnen als ſolches erſchiene, wäre nach außen nichts anderes als eine Ueber⸗ füährung des vermeintlich ſozialiſierten Betriebszweiges in die Herr ⸗ ſchaft des in Paris reſidierenden Privafkapitallsmus“. —„Für die Zukunft würde es jedenfalls heißen: Sozlaliſteren be⸗ deutet zunächſt nichts anderes als Stärkung des Ententekapi⸗ talismus, Erleichterung der Kontrolle, die er über unſere Wirt⸗ ſchaft üben will. Erſchwerung der wirtſchaftlichen Bedingungen, unter denen wir zu leben gezwungen ſind.“ Man ſieht: Genau dieſelben Erwagungen wie ſie Herrn Stiegeler nachgeſagt werden! Und wir meinen, es ſind Er⸗ wägungen, die ſich jedem— ob„Kapitaliſten“ oder Sozial⸗ demokraten— aufdrängen müſſen, der an das Sozialiſierungs⸗ problem mit dem ehrlichen Willen herantritt, für das Wohl des werktätigen deutſchen Volkes und nicht für die völlige Zer⸗ trümmerung unſerer Volkswirtſchoft zu arbeiten. Deulſches Beich. Einigung der Sozlaldemokrarie? In kurzem findet in Berlin ein deutſcher Sozialiſten⸗ kongreß ſtatt, der für eine Einigung aller ſozialdemokratiſchen Gruppen Grundlagen ſchaffen will. Gewiſſermaßen als Vor⸗ ſpiel zu dieſem namentlich von Eduard Bernſtein eifrig be⸗ triebenen Unternehmen kann ein Artikel gelten, in dem die radikale„Leipziger Volksztg.“ über eine Stellungnahme der — Sozialdemokraten zur Einigungsfroge berichtet. Sie chreibt: EEs ſtellte ſich dabei heraus, daß die Regierun sſozialiſten wie Uberall ſo auch in Leipzig mit ganz alſchen Voraus etzungen an die e herantreten. Für dieſe politiſchen Schle chhan d⸗ ter und Roßtäuſcher iſt die Einigung der Maſſen nichts an⸗ deres als ein Obfekt des Kuhhandels, bei dem jeder Teil etwas von ſeinen Grundlagen zu opfern habe. Die Partei, die dann die geriſſenſten Makler zum Handel 850 würde am beſten ab⸗ ſchneiden. Dieſe verknöcherten evolutionsſchänder haben ja keine Ahnung von den ungeheuren revolutionären Trieb⸗ kräften, die in den Maſſen um Befreiung ringen und ganz von ſelbſt im Laufe der Emwicklung zu einigem Handeln auf revolutionärer Grundlage führen werden.“ Ausſtand in Nürnberg. Müuchen, 4. Juni.(Priv.⸗Tel.) Geſtern Mittag ſind in Nürn⸗ berg die kaufmänniſchen und tegmiſchen Angeſtellſen der Metallindu⸗ ſtrie, insgeſamt etwa 7000 Perſonen, wegen Gehaltsforderungen in den Ansſſand getreten. Die Haupturfache des Streiks liegt darm. weil die Metallinduſtriellen nur den Tarikrörtrag für Nurnberg, uicht aber für gauz Bayern genehmigen wollten, wie die Augeſtellten ſor⸗ derten Die Arbeiter ſind zu einem Sympathieſtreik bereit Der Streit wird ſich wahrſcheinkſch auf ganz Bavern ausdehnen Auf andere bayriſche Städte, ſo Ansbach, Sadhveinfurt und Nenmarkt(Sberpfalz) bat die Streikbewegung der Angeſtellten bereits übergegriſſen. Der Streit der Angeſtellten des Gaſtwirtsgewerbes in Nürnderg dauert an. Seit Sonntag ſind die Gaſtwirtſchaften geſchloſſen. Geſtern nachmiktag bewegte ſich ein nach Tauſenden zählender Demouſtratious⸗ zug durch die Stadt. k. Näruberg, 4. Junl.(Priv.⸗Tel.) Die erſten Folgen des Ange⸗ ſtelltenſtreiks in der Metallinduſtrie haben ſich bereits bei den Her⸗ kuleswerken gezeigt. Die Arbeiter haben erklärt, daß ſie ohne Mitwir⸗ kung der Angeſtellten nicht arbeiten können und haben deshalb geſtern abend die Arbeit niedergelegt. Die Metallinduſtrbenen vrhandeln ge⸗ genwärtig bei der Handwerkskammer über die gegenwärtige Streik⸗ frage. Nach Beendigung der Verhandlungen wird ſofort das Demo⸗ bilmachungsamt ſich mit der beſchäftigen. Düſſeldorf, 3. Juni.(W..) Ueber Düſſeldorf Stadt⸗ und Landkreis und über Duisburg iſt der Belagerungs⸗ zuſtand verhängt worden. Berlin, 4. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Eine Ent⸗ ſcheidung über die Beſehung des Oberpräſidlums der Provinz Sachſen iſt, wie wir hören, noch nicht gefallen. Zu allererſt war bekanntlich Reichsfinanzminiſter Schlffer aus⸗ Der aber mochte lärm immer lauter in meine Heimat und die Kriegsangſt immer im Schlafzimmer auf einer Kiſte und ſahen ihr zu. wie ſie für ſedes Kind ein Säckchen nach Art der„Bettelſäcke“ nähte und zum An⸗ hängen fertig machte. In ſedem ſollte Dürrobſt und ein Laib Brot untergebrachf werden, was man mitnehmen wollte, wenn man beim Anrücten des Feindes in den Wald flüchten müſſe. Und nun drang von dem nahen Waghäuſel her in unſere bange Stille herein plötzlich das ſchreckliche Dröhnen der Kanonen, die erſten Donnerworte des Krieges! Das war für uns geradezu entſetzlich. So oft ich jetzt auf der Eiſenbahn über das Waghäusler Gefechts⸗ feld fahre, erinnern mich die drei nun mannsdicke Alleepappeln, die zur Erinnerung an den Kampf vor 70 Jahren dort in der Nähe der jetzigen Bahnlinie gepflanzt wurden, an meine erſte Schreckenszeit. Bei einem unſerer Nachbarn wurde ein Zimmerboden auf⸗ ebrochen und man hob zum Zweck einer Unkerkellerung Erde aus. Do ich aber glaubte, es ſolle eine Verſteckgrube geben, wich ich nicht mehr von der Stelle, bis man mir verſprach, mich im Augenblick der höchſten Not auch mit eee Eines Tages ſetzte eine Bauernfrau das ganze Dorf in Schrecken. Sie hatte im Feld„gegraſt“ und rannte, als ſie den Feind von Malſch herabkommen ſah, mit ihrem„Secker“, dem vor den Lelb ge⸗ bundenen, gefüllten Grastuch durchs Dorf. indem ſie, ſchrecklich ge⸗ ee fortwährend ſchrie:„Sie kumme, ſie kumme! Die reuße kummel Drauß vorm Dorf blitzt un blenklt alles!“ Dabei ſchwang ſie ihre blanke, im Sonnenſchein glitzernde Sichel über dem Kopf. Es war das für uns Kinder grauſig anzuſchauen und anzu⸗ und erinnerte an das fürchterliche„Feuerio!“ bei nächtlichen euersbrünſten. Die Preußen lagerten zunächſt außerhalb des Ortes. Mein Vater, der Lehrer des Filialdorfes, wurde von Bürgern erſucht, mit dem Feind zu verhandeln und um gut Wetter zu bitten. Nach ſeinem Heimkehren erzählte er lachend, man habe ihn für den Pfarrer des Ortes gehalten, weil er dunkel gekleidet war.— Die Leute trugen nun große Krüge Wein les hatte im Jahr 1846 ſehr viel Wein ge⸗ geben) und Brotlaibe hinaus und fanden dabel, daß der„Feind“ nicht ſehr grimmig dreinſah und ſich das Dargebotene trefflich ſchmecken ließ. Uns Bübchen aber ärgerte es, als wir ſehen mußten, wie junge Soldaten ſich auch halbreife Kirſchen verſchafften, indem ſie mit ihren Säbeln Zweige von den beladenen Bäumen herunter⸗ hieben. Für dumm hielten wir die Preußen, als nach dem Einrücken im Dorf einzelne im Schulzimmer beim Suchen nach Pulver auch alle Deckel der Tintenfäſſer öffneten. Kichernd ſagten wir einander ins Ohr, wie wir das Pulver beſſer zu verſtecken wüßten, wenn wir ſolches beſitzen würden. Um das Neufahr 1850 zogen meine Eltern mit uns nach dem Badeort Langenbrücken. Hier wurde uns gar Grauſiges von dem Gefecht bei dem nahen Ubſtadt erzählt. trotz ſeiner Beziehungen zur Provinz Von dem dartigen Kirchtum aus ſahen Freiſchärler einen preußiſchen Hauptnann mit einer Abteilung Soldaten herbel⸗ den Staatskommiſſar Severing gedacht worden. Man hat auch 10 Auguſt Müller, den früheren Reichswirtſchaftsminiſter in Aee genommen. Aber irgendwelche Beſchlüſſe ſind noch nicht gefaß Soviel wir zu wiſſen glauben, wird ſich das Staatsminiſterium den nächſten Tagen mit dieſer Frage beſchäftigen. 2 Die Vollsernährung. Gegen den fKartoffelſchleichhandel. Der Schleichhandel mit Kartoſfeln hat einen Umfang amſcein men, daß die Belteferung der Bedarfskreiſe ernſtlich bedrolt er— Vieken, beſonders in der Nähe der Großſtädte gelegenen Komm 15 verbänden werden durch Hamſterfahrten täglich mehrere Zentuer Kartoffel entzogen. Das Reichsernährun 9 5 5 pte ſterlum erſucht daher durch Rundſchreiben vom 21. Mai 191 Be⸗ Regierungen der deutſchen Freiſtaaten dringend, die unterſtelllen 9. hörden nachdrücklich anzuweiſen, von den Strafbeſtimmu 1 gegen die Erzeuger, die Kartoffeln in den Schleichhandel 75 kauſen, rückſichtslos Gebrauch zu machen. Gegenwärtig beanüte tunk⸗ die Behörden nielfach mit der Beſchlagnahme ber zu Uurecht be Nen ten Vorräte, laſſen aber den Verkäuſer ſtraſſrei ausgehen. Eine 58 rung ber Verhältniſſe ktun ſedoch uur von einer ſcharſen Anwen zen. der geltenden Strafheſtimmungen auch gegen dieſen erhofft Die Handhabe zum Einſchreiten bietet die Verordnung Über die 50b toffelverſorgung vom 18. Juli 1918, die im 8 11 Satz 5 beſtimmieag durch Rechtsgeſchäft über die ſichergeſtellten Mengen nur zur Erfſt in der Berpflichtung zur Lieferung verfügt werden darf, und 4 § 18 Zuwiderhandlungen mit Gefänanis bis zu einem Jahre und Geldſtrafe bis zu 10 000& oder mit einer dieſer beiden Strafer en droht. Die Geldſtraſe muß bei vorſätzlichem Veränßern von Vorr 1 — hierzu gehört zweiſellos der Verkauf in den Schleichhandel— 1 9 deſtens den iwanziefachen Wert der Vorente aleſchommen. Rach ſe der Verordnung über Kartofſeln vom 2. September 1018 ſind wirt Kartoffeln ſichergeſiellt mit Ausnahme derſenigen, die der Land zu ſeiner eigenen Ernährung oder zu ber ſeiner Wirtſchaftsaug geu und zur Deckung leines Saatautbedarſes benötiat. Letzte Meloͤungen. Toller, der Führer der roten Armee in München, verhafte, 000 München, 4. Juni.(Priv.⸗Tel.) Der lanigezelh Führer der roten Armee, Student Toller, wurde heute ſt 5 Uhr bei dem Kunſtmaler Reichel in a eeee feſtgenommen. Die Kriminalpolizei fand ihn hinter ein in der Wand eingebauten Tür in der Wohnung Reichels 1 ſteckt, die durch ein großes Oelgemälde verdeckt war.„ gab nach einigem Leugnen zu, der Geſuchte zu ſein. Er ha ſich dae Haar rotbraun gefärbt. Der Kunſtmaler, deſſen Fran und ein Wohnungsnachbar wurden mit Toller der Polie überliefert. Prinz Heinrich der Niederlande reiſt nach der ecwel Amſterdam, 4. Juni.(.⸗B.) Der„Telegraaf“ meldel daß ſich Prinz Heinrich der Niederlande Ende dieſes Mo für einige Zeit nach der Schweiz begibt. Handel und ſndusrie! Jrantfurter Wertpaplerböeſe. nahr Frankfurt, 4 Junt(Priu Tell, Die Borſe war zuweſſelg licher in Bezug auf die außenpolitiſche Lage geſtimmt und zwar daß man inſolge der ausländiſchen Preſſeſtimmen der Hoffnung Zaltun es zu Friedensverhandlungen kommen werde. Die energiſche Ha ila der Reglerung,gegen die ſeparatiſtiſche Verſuche ſand ebeufalls Be auf Wenngleich das Geſchäft weniger Belebung aufwies, ſo war es Ole die wenig günſtige Haltung der Montanpapiere zurückzufuhren. der peſſimiſtiſchen Auslaſſungen des Generaldirektors Kirdorf 1 Genecalverſammlung der Gelſenlirchener Bergwerks-.c. der ſtimmten. Die führenden Aktien lagen größtenteils ſchwächer, beſc n wurden Gelſenkirchen. Deutſch⸗Luxemburger und Phönt abwerke Von den Papieren der chemiſchen Induſtrie ſchwächten ſich Farb ab, Bad. Anllin eröffneten 4½% nledriger. chmlöt Elektron Griesheim wurden billiger angeboten. Th. Goldl utſch waren im Kurſe gedrückt. Von Elektrizitätsaktien fauden Deſuto⸗ Ueberſee ſowie Bergmanu⸗Werke Beachtung Sehr ſtil lagen ahlt. aktien. Im Verkehr der Eiſenbahnpaplere wurden Kanada 236 beredes Schantung ſowie Lombarden vernachläſſigt. Gefragt und höher w 148. italieniſche Meridional und italleniſche Mittelmeerbahn. Schtſſe ten aktien neigten zur Abſchwachung. Bei feſter Tendenz Lerzz klier Petroleumwerte. Deutſche Petroleum ſtellten ſich auf 204. Ban 17 wurden zu taum geänderten Kurſen gehandelt. Heimiſche An ſiud als behauptet zu bezeichnen. Kriegsanleihen notlerten 76 1s- Der Kaſſamarkt der Induſtriepapiere zeigte ein ſülee gtez⸗ ſehen. doch ſtellten ſich von den gebandelten Aktien die Kurſe gar uſtalt teils beſſer. Geſucht zu anziehenden Kurſen waren Scheldereſrack welche 235,5 höber gingen, Rumoler⸗Werke wurden ca. 231 ge dend Die Börſe ſchloß bei ſtillem Geſchäft und behaupteter Ten Privatdiskont 3% 0. en marſchieren. Sie wußten nun nichts törichteres zu tun, alz en Hauptmann nlederzuſchleßen. Die Preußen fanden ſie dann in ußen Turmverſteck. Einer ſuchte ſich dadurch zu retten, daß er ſich ſthiell vor einem Schall⸗Loch mit den Händen an einem Stein ſeſ en⸗ Ein Soldat hieb ihm dieſe ab, ſodaß derſelbe im nächften g⸗ blick zerſchmettert drunten auf dem Boden lag. Viele wollten darnach noch die ſchreckliche Blutlache geſehen haben. an Auch Heiteres wußte man im Langenbrüchen zu erzühlen. zie⸗ der Hauptſtraßhe wohnte ein Schuſter, den man einen aamz un riſchen Kert“ nannte. Er hatte ſich auf ſeinen„Heckerbart“, das Hambacher“ genannt, plel eingebildel und ale Erzfreiſchörte a⸗ große Wort geführt. Vom Helden hatte er aber nur den geichts tigen Bart, und als es hieß,„die Preuße kummel“, wußte er innen. Giligeres zu tun, als mir dem Abraſieren desſelben zu beainen Nachdem eine Hälſte abgenommen war, rückten die Preußen alh. und unſer Haſenherabeſitzer rannte in furchtbarer Aufregung 11b durchs Dorf zum Gaudium und Gelpött van ung. dach der Nevopeton traf pte.Oleger- ber Schule urd Kirche, die wegen Teilnayme an dem Aufſtand angeklagt w der beſondere Strenge des Gerichtes. In Dangenbrücken Hauptlehrer Langer, der von einem anderen Beamten ver nicht werden war. abgeſetzt. Man erzählte, der Anzeiger ſelber ſel„ der ſchuldlos geweſen und habe ſich durch ſeine unſaubere Tat ſpdtere Schlinge geholfen Der Sohn des abge etzten Lehrers. der anaß Hofkapellmeiſter Langer in Maandelm, wurde ſehr bitter, wenn erte, ihn an die Ertebniſſe ſeiner Familie in Langenbrücken Be⸗ m Die Frau eines anderen abgeſetzten Hauptlehrers aus de ein Ark Mosbach kam eines Tages mit ihren neun Kindern in m Elternhaus in Langenbrücken an und bat um Nachtherberge. 1 Mann ſaß in den Raſtatter Kaſematten(ſo nannte man die bomeee ſeten aume der Feſtungen), und ſie war mit ihren Kinde er weiten Wanderung ins Oberland, in ihre Heimat. dern machte es eine innige ffreude, als am Abend die arme, hu 6. Geſellſchaft am Tiſche um eine große Schüſſel Sauermilch der 5 lichtlichem Behagen ein mächtiger Laib Brot ganz 9 wurde. 0 In Mannheim verurteilte das Standgericht außer anderen 209. den Hauntlehrer Höfer aue Altneudorf bel Schriesbeim uu n Der„alte Hug“ in Mannbeim, einer der verdienſtvollſten lebrer des badiſchen Landes, der auch als hieſiger Bürger Höſer ruhen auf dem Mannbeimec Ariedool⸗ geſchätzt war, erzählte ſpäter oft in ergreifender Weiſe, wie ſich dor dem Schwurgericht ſelbſt verteidigte. Damit derſelbe iſeine auftreten konnte, brachte ihm Hug unter eigener Gefabr e ſchwarzen Anzug und war dann Zeuge, wiee e Chle bruder beim Aufweten vor dem Nichten ae machte, mit dem Bewelſe ſeiner Schald⸗ aber ianee di drang und unter den Kugeln der eger deer di irdiſchen Ueberreſte des braven Naunes, des Mütbres Sache der —— SSSSSS SSsaSSSgs Sre S r Sp AS FSass SS SSS 8 — E — „ S — det 1! en ben 1 dum Irn Maunheimer Genueral- Anzeiger. ¶Abend- Ausgabe.) 3. Seſte Nr. 289. ANus Stadt und Land. Die Ergebniſſe der Wahlen zur Kreisverſammiung und gum Plerre. im Rreiſe Mannheim ſind heute vormittag amtlich ſeſige⸗ 1 worden. Sie decken ſich mit den vorläufigen Feſiſtelungen, die im Samstag Abendblatt veröſſentlicht baben. » In den Ruheſtand. Drel verdiente obere Eſſenbahnbeamte auf ihr Anſuchen auf 1. Juli ds. Is. in den Ruheſtand verſetzt 6 Der Vorſtand der eeee der General⸗ ettion der Staatseiſenbahnen Geh. Oberregierungsrat Henn, in Steinsfurt geboren, ſtudierte Kameralwiſſenſchaft und dte ſich nach uner eſchäftigung in der Finanzverwaltung dem ſenbahndienſt zu, in dem er ſeine Laufbahn als Stationskontrol⸗ * in Oſſenburg begann. Nach längerer Tätigkeit im Bezirksdienſt de er im Jahr 1886 zur Generaldirektion der Staatsciſenb nen berufen, in deren Kollegium er bald darauf eintrat, um im Jahr die Leitung der Rechnungsabteilung und ſpäter die der Ver⸗ ngsabtellung zu übernehmen. Der Vorſtand der Bahnbau⸗ ktion 1 in Karlsruhe, Baurat Hofmann, iſt im Jahr. 1847 in sruhe geboren, ſtudierte Ingenieurwiſſenſchaft und brachte ſeine Dienſtzeut dei der Eiſenbahnverwaltung zu. Seit 1910 iſt er ſtand der Bahnbauinſpektion 1 in Karlsruhe. Der Vorſtand der lebsinſpektion in Freiburg, Regierungsrat Weſch, iſt im Jahr im Durlach geboren, ſtudlerte Kameralwiſſenſchaft und wurde dahr 1874 als Stationskontrolleur in Karlsruhe angeſtellt. Nach⸗ er in verſchiedenen Bezirksſtellen der Eifenbahnverwaltung war, wurde er im Jahr 1895 zum Vorſtand der Eiſenbahn⸗ ontrolle 1 ernannt, ging aber bald darauf wieder in den Be⸗ edienſt zurück, um als Betrlebsinſpettionsvorſtand in Eberbach, Inſtanz und Freiburg tätig zu ſein. Ernannt wurde Finanzſetretür Hermann Gold ſchmidt bel Kath. Stiftungsverwaltung in Karlsruhe zum Reylſor beim holiſchen Oberſtiftungsrat und Reriſor Auguſt Andree beim Latb. Sberſtiftungsrat zum Finanzſeiretär bei der Kath. Stiftungs⸗ Twaltung in Karlsrube. BVerſetzt wurden Pollzetwachtmeiſter Melchtior Chrliſte beim zum Bezirksamt Konſtanz und Schutzmann 80 beim Bezirksamt Mannheim zum Bezirksamt eim. ucdertragen wurde dem Oberreviſor Albert Lauer beim Ka⸗ Uüſchen Oberſtiftungsrat unter Belaſſung ſeiner Amtsbezeichnung Stelle eines Bureaubeamten auf wichtigerer Stelle bei der ge⸗ unten Behörde. vangellſche Garrtandidaten. Nachſtehende ſieben Kandidaten, ſich der zweiten kheologiſchen Prüſung in dieſem Frühjahr unter⸗ den baben, ſind unter die evang. Plarrkandidaten aufgenommen den: Wilhelm Altenſtein von Konſtanz Karl Arnold von ſchlanden, Dermann Brecht von Doſſenheim, Rodert Brecht von lsruhe. Ruben Fiul von Erſurt, Otto Kammerer von Graben Theodor Specd von Mannheim. Die Tätigten der Schulärzte. Der Unterrichtsminiſter Hum⸗ A hat einen Erlaß an die Schulärzte der Volksſchule heraus geden, in welchem darauf dingewieſen wird. daß, da nunmehr zliche Kräfte wieder zur Genüge zur Verfügung ſtehen dürften, dringend geboten iſt. daß die Tätigkeit der Schulärzte möglichſt id wieder aufgenommen wird. Da die Unterhaltung der Schul⸗ ude und ihre Einrichtungen während des Krieges faſt völlig duht und die Geſundheil der Schulſugend unter den Einflüſſen des Rieges vielſach gelitten hat, ſo ſoll die ſchulärztliche Fürſorge wieder dollem Umſange eintreten. Der Schut der bel den Bauten beſchäftigten Perſonen gegen ufsgefahren. Nr. 87 des Geſebes⸗ und Verorduungsblattes ent⸗ Veine Miniſterlalrerordnung über den Schutz der bei Bauten be⸗ Aftigten Perſoneg über Beruſfsgefahren. Pf. Die Cebeusmitteltommiſſton des Arbeiterrats hat in der Zeil 10.—27. Mal an Anſtalten folgendes geliefert: Allgem. Tankenhaus: 101 Pfund S eee 101 Pfund Nalb⸗ Aic, 9 Pfund Nindfleiſch, 68 Pfund Rauchfleiſch, 76 Pid Schinken, 0—2 ett, 59 Pfund Spec, d8 Pſund Mehl, 31 Pfund Jucker. Süronen. Ifrael. Krankenhaus: 100 Eier. 1 Pfund Ater, 75 Pfund Weißmehl. Heinrich Lanz⸗Kranken⸗ dus: 12 Pfund Schweineſchmalz und 3 Liter Oel. Wöchner⸗ nenaſy!: 428 Eler, 13 Liter Milch, 43 Pfund Speck. 45,5 Pfd. n 8,5 1 5 Dürrfleiſch,. 4 Pfund Lyoner, 64,5 Pfund Rind⸗ Iſch, 88,5 Pfund Kalbfleiſch, 80 Pfund Bohnen, 7 Pfund 400 Gr. hl Mülterhelm Neckarau: 200 Eler. 12 Pfund Schinken, fund Dürrfſleiſch, 2 Liter Oel, 76 Pfund Weißmehl, 107 Pfund genmehl, 30 Pfund Gerſte. Mütterheim Seckenhelmer⸗ bde: 6 Pfund Butter, 1 Flaſche Oel, 55 Pfund Weſfmehl, 12 Pfund Schweinefleiſch, zeißmehl, 4,5 Pfund Butter. St. und Rindfleiſch, 85 Pfund 985 Erbſen. Anes- Haus: 21.75 Bfund RNindfleiſch, 8 Pfund Fett, 2 Pfund Gramm Butter, 1. Flaſche Oel. St. Lloba⸗Haus: 45 Pfund 5 ßmehl, 1 Flaſche Del. Laurentlanum: 80 Pfund Weiß⸗ eie Alphonshaus: 11 Pfund Butterſchmalz. Schiffer⸗ derhelm: 16 Pfund Korn, 32 Pfund Kleie. Außerdem wur⸗ an vier Kinderſchulen je eine Doſe Bonbons abgegeben. Freiwillige ee e von Kartoffeln. Bekanntlich hat die nalverſammlung einen Antrag des deutſchnationglen Abgeord⸗ n Karl angenommen, der verlangte, daß die Nationalverſamm⸗ in Verbindung mit den Regierungsorganen und den Kirchen⸗ örden eine Aktion unternehmen ſoll zum Zwecke der Samm⸗ 5 0 von Kartoffeln gegen Bezahlung. Dieſe Sammlung ledt an den auf den Pfingſtmontag folgenden Werktagen ſtatt⸗ X Forderungen der Kleinbrauer. In der kürzlich in enburg abgehaltenen Generalverſammlung des Badiſchen kauerbundes der Kleinbrenner machte Staatsrat Landtags⸗ eordneter Weißhaupt⸗Pfullendorf die Mitteilung, die Ad Regierung werde an dem beſtehenden Bierſteuerreſervatrecht alten und es nur im Verein mit Bayern und unter den leichen Bedingungen wie Bayern aufgeben, das z. Zt. in Ver⸗ kadlungen mit der Reichsregierung ſtehe. Die bad. Regierung geude auf dieſem Wege die badiſchen Intereſſen ſowohl der lerbrauer, wie der Allgemeinheit am beſten zu wahren. Der itzende, Bierbrauereibeſitzer Kirner⸗Möhringen, führte bei lattung des Jahresberichts aus, die befürchtete zwangsweiſe ammenlegung der Brauereien habe ſich vermeiden laſſen, egen habe der freiwillige Zuſammenſchluß im Wege der tragung des Kontingents an andere Brauereien weitere iſchritte gemacht. Die Kohlennot bereite den Brouereien ere Sorge. Die Ausſichten, die das Bierbranergewerbe er Zukunft habe, ſeien als ſehr ungünſtig zu bezeichnen; rſtenzuteilung werde ſich in beſcheidenen Grenzen halten ſſen. Bem Bund gehören 205 Mitglieder an. Bei der tandswahl wurde anſtelle des bisherigen Vorſitzenden ner, der eine Wiederwahl ablehnte, Bierbrauereibeſitzer Atterer⸗Hornberg zum erſten und Kirner⸗Möhringen zum ten Präſidenten gewählt. Im Hinblick auf die ungünſtige ſtenverteilung forderte die Verſammlung die Errichtung einer n Verteilungsſtelle für Gerſte in Baden. pollzeibericht vom 4. Juni(Schlufßz). Seibſtmordverſuch. Auf dem Friedhof ſuchte ſich vor⸗ eta nachmittag eine 19 Jahre alte Bürogehilfin von hier aus noch annter Urſache durch Trinken einer giftigen Flüſſigkeit das zu nehmen. Sie wurde in bewußtloſem Zuſtande von Be⸗ des Friedhofes aufgefunden und mit dem Sanitätswagen Augemeinen Krankenhaus zugeführt. unfatl. Am 2. de. Mts. geriet ein 17 Jahre guer Schoſer. g von Waldhof im Garten ſeiner Eltern beim Reinigen eines Rei mit der linten Hand zwiſchen zwei Zahnräder, wobei ihm Finger abgedrückt und zwei weitere Finger ſtark gequeiſcht Körperverte un 5 gen: im Hauſe J 1, 2, im Hauſe Schwa⸗ daße 33 in und auf der Kurzen Maunhelmertdhe ertal verübt, gelangten zur Anzeige. Verhaftet wurden 30 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein Zahntechniker von Alzey Sittlichteitsvergehen und 14 Perſonen wegen Diebſtahls. Vereinsnachrichten. E Sründung eines Badiſchen Lehrerbundes. Vor wenigen Tagen fand in Karlsruhe zwiſchen den Vorſitzenden der badiſchen Lehrer⸗ vereine und einem Vertreter der Techn. Hochſchule eine Ausſprache über die Gründung eines„Badiſchen Lehrerbundes“ ſtatt, der die Lehrenden an Volke⸗, Fach⸗, Höheren und Hochſchulen umfaſſen foll. Wie die„Bad. Schulzeitung“ berichtet, herrſchte in der Aus⸗ ſprache die einmitige Ueberzeugung vor, daß ein Zuſammenſchluß aller badiſchen Lehrer zu gemeinſamer Arbeit ein unabweisbares Ge⸗ bot der Stunde ſei. Der„Badiſche Lehrerbund“ ſoll ſich, unbeſchadet der Eigenart und möglichſten Selbſtändigkeit der Einzelvereine und ihrer Arbeit, mit der Aufftellung von Grundſätzen und Leitgedauken beſaſſen, auf die das geſamte Bildungsweſen aufgebaut und äußerlich und innerlich ausgeſtaltet werden ſoll. In einer am 14. Juni kſtatt⸗ findenden Vertreterverſammlung des Verbandes der Beamten⸗ und Lehrervereine Badens wird die Frage der Gründung des Lehrer⸗ bund es entſchieden werden. S. W. Candesverſammlung aktiver Unkeroffiziere. Bei zahlreicher Beteilligung tagte in Freiburg am Freitag und Samstag die 5. Deleglertenkonferenz des Reichsbundes deut⸗ ſcher Unteroffiziere, Landesverband Baden. Als Vertreter der Regierung wohnte Staaisrat Engler⸗Freiburg den Verhondlungen bei. In der Freitagſitzung beſprach Kamerad Ros⸗ reck die Aufgaben, Ziele und Forderungen einzelner Gewerkſchaf⸗ ten. Die Ausführungen fanden guten Anklang. Am Samstag wur⸗ den in der Hauptſache die wirtſchaftliche Lage und die Forderungen der aktiven Unteroffiziere Ueber die berufliche Lage der aktiven Unteroffiziere ſprach Kamerad Spath Er betonte die Not⸗ wendigkeit einer Beſſerſtellung, wozu auch der Aufſtieg in die Offi⸗ zierslaufbahn gehöre. Hierzu ſoll aber nicht Wohlwollen und Will⸗ kür, ſondern allein Tüchtigkeit und Gerechtigkeit entſcheidend ſein. Weiter führte der Redner ünter ſtarkem Beifall aus, daß die Negie⸗ rung jederzeit auf die Hilfe des Unterofftzlertorps gegen Terroris⸗ mus und verbrecheriſche Elemente rechnen könne. Die ſich an dieſe Ausführungen anſchließende Ausſprache brachte wieder vlele alte und neue Wünſche zur Sprache, ſo z. B. beſſere Anſtellungsverhält⸗ niſſe beim Uebergang zum Zioliberuf, Beſeitigung aller Protektions⸗ beſſere Berückſichligung außerbadiſcher Unteroſſizlere bei Zivilanſtellungen, baldige Erfaſſung der Kriegsgewinne, Belchleuni⸗ gung der Sozialiſierung, Beſſerung der Wohnungsverhältniſſe uſw. Staatsrat Engler verſpra Prüfung der vorgebrachten Beſchwer⸗ den und Wünſche und ſagte Abhilfe zu, ſoweit ſich dies im Rahmen der heutigen Zeitverhältniſſe ermöglichen laſſe. Gegen die verſchie⸗ dentlich erhobenen Vorwürfe gegen die Reſerveoffiziere nahm Haupt⸗ mann E vom Generalſtab der 29. Diviſion Stellung und ſprach dabei ſeine Hoffnung aus, daß im künftigen deutſchen Heere ein ge⸗ deihliches Zuſammenwirken in neuzeitlichem Sinne möglich lei. Die verheirateten aktiven Unterofftziere wollen fernerhin ihre Forde⸗ rungen gemeinſam mit den Wünſchen der Militäranwärter und Kriegsbeſchädigten verfechten. Mannheimer Strafkammer. Strafkammer 2. Vorſitzender: Landgerichtsrat Lueger. Am 17. Februar d. J. waren am Hauſe Richard Wagnerſtr. 22 zwei Diebe gerade dabei, in den Keller einzubrechen— ſie hatten mit Eindrücken des Fenſters begonnen—, als Vorübergehende auf⸗ merkſam wurden. Einer konnte entkommen, der andere war der Johann Gſer. Er wurde zu drei Monaten Gefängnes verui te Das gleiche Pech hatten zwei Sechzehnjährige. die am 15. Febr. d. J. in Luzenberg in die Anlagen des e Aess ſtiegen waren. Sie wurden vom Wächter angehalten, ehe ſie noch etwas zum Mitrehmen ausgeſucht hauen Jeder wurde mit 6 Wochen atewardelt. Laizeiiger: Reck gonmalt Pfeiffenberger. Die Arbeiterinnen Marie Zott und Eliſabeth Stephan entwendeten dem Friedrich Höfer ein Sparkaſſenbuch über 800 4. Als man auf den Diebſtahl kam, war die Hälfte des Geldes bereits Zott wird zu 6, die Stephan zu 7 Monaten Gefangnis verurteilt. 5 Der ſchon mit Zuchthaus vorbeſtrafte Dreher Artur au hat am 10 März d. J. im Kauſe Aeeae 40 dem* er Alde einen Ueberzieher inn Werte von 400 und am 20. März im Hauſe Meerfeldſtraße 39 einer Frau, bel der er ſich eingemietet hatte, Wäſche im Werte gon 150 K geſtohlen. Als ihm die Strafe— zwei Johte Gefängnie— verkündet wurde, erklärtle er mit gut geſpielier Enpörung, die Strafe nehme er nich: an Der Taglöhner Jakob Kling, der den Ueberzieher zu Geld machte, erhielt 4 Wochen Ge⸗ fängnis. Die Arbeiterin Marie Eachuſtet, die bei dem gzweiten Diebſiahl half, war nicht erſchienen Gegen ſie wurde Haftheſehl er⸗ laſſen Eine als Hehlerin angeklagte Fran(Vert.:.⸗A. Ebertsheim) wurde freigeſprochen. Haltet den Dieb! rufen bekanntlich ertappte Spißbuben, um den Verdacht von ſich abzulenken. Aehnlich verſuchte es der Seifen⸗ ſieder Wilhelm Feznee aus Sattelbach. Als er ſich am Morgen des 9. Februar d. J. bei Friſeur Joſeph Ott in der Gärtnerſtraße die Haare brennen ließ, hörte er den Jeiſeur zu einem Bekannten ſagen, daß er abends mit ſeiner Frau an einer gewerf 1 Veranſtal⸗ tung leilnehmen werde. Er überzeugte ſich dann, inde n er ſelbſt hin⸗ ging, daß Ott da war, worauf er ſich bald wieder entfernte und vom Hausgang aus— er war in dem Hauſe bekannt— in das Friſeurgeſchäft einbrach. Als er gerade einen Pack Kleider in den Keller ſchaffen wollte, wurde er von einer Hausbewohnerin über⸗ 40 Zur Ablenkung des Verdachtes erklärte er, er habe gemerkt, daß Einbrecher am Werke geweſen ſeien und tat, als ob er der Sache auf den Grund gehen wolle Ja, er ging ſogar in die Wirt⸗ ſchaft, wo die Otts ſich aufhielten, und machte ihnen Mitteilung, daß bei ihnen eingebrochen worden ſei. Dabei ſprach er von einer bel dem Einbruch verſoendeten Kreuzhacke, ehe dieſe ſiberhaupt noch zum VPorſchein gekonmen war. Da ihm der Angſtſchweiß auf der Stirne ſtand faßte ſtrau Ott ſofort Argwohn gegen lan. Er meinte, als die Frau von Polizei ſprach, man ſolle das doch dlerben laſſen, dabel komme doch nichts heraus. Als er dann auf der Poltzei ſein Geld vorwies erkannte die Otts ſofort den Inhalt ihrer Kaſſe, insheſonder- an einen. Timarkſtück und fünf einzelnen Mark⸗ hücken. dſe Ott durch den ganzen Krieg mit ſich geführ; barte u d einen zerriſſenen Markſchein. Trotz dieſer und anderen Indizien— er iſt ein häuſig vorbeſtrafter Dieb, war mit einem Revolver be⸗ waffnet und trat unter falſchem Namen auf,— leuügnete Feßner im Tone des gekränkten Ehrenmannes die Täterſchaft, ohne aber damit Eindruck zu machen Er wurde zu 2 Jahren 6 Monaten Zuchthaus und wegen des Gebrauchs eines falſchen Namens zu zwei Wochen Haft veryrteilt Auſterdem wurden ihm die Ehren⸗ rechte auf 5 Jahre oberkannt. Verieid iger: Rechtsanwalt Dr. Jordan. Ein„Kriegsgeſchäft“ machte der Sattler Raphael Iſchel, als er beſchlagnahmtes Leder, das ihm zum Verarbeiten abgegeben wor⸗ den war mit, enormem Aufſchlag weiterverkaufte leine Haut, die ihn 80 gekoſtet hatte, um 18% 5 Halbhäute zum Preſſe von 403% um 54½). Nom Sibeftengericht iſt er zu 4 Wiicben Ge⸗ fängnis und 300% Meldſtrafe rermllt worden. Auf ſein: Be⸗ ee e 55 beſeitigt und von dez, f* üßt. Verte 2 Rechtsanwalt Dr. Loeb. e Unterſuchungshaft verbüßzt ger Bei einem Kuhhandel beteiligte dich der Wirt Toblas Schenkel aus Sandhofen, der zu einer Schöffengerichtsverhandlung führte, wobel es Gefängnis und Geldſtrafe gab Schenkel erhielt 300% und ſoll den unrecktmäßigen Gewinn in Höhe von 879 zurück⸗ zahlen. Durch die Amneſtie wurde Schenkel der Strafe ledig, wegen der Einzlehung des Gewinns liegt Berufung vor. Sie wurde als unbegrüöndet abgewieſen. Vert.: Rechtsanwalt Dr. Ebertsheim. Nus Luòwigshafen. Der Vorſtand des Verbandes Pfälziſcher Induſtrieller ha ſich nunmehr endaültig konſtituſert. Er ſetzt ſich wie folgt zu⸗ ſammen: Vorſibzender: geonhard, Kommerzienrat. f. Kammgarnſvinnerei.⸗G. Kaiſersſautern, ſtellb. Vorſitzende: Laeis, Gebeimrat,. Fa. Dingler'ſche Maſchinenfabrik, Zweibrſicken und Artmann, Kommerzienrot, i. a. Ludwigsbafener Walz⸗ müble.⸗G., Ondwiastofen, Scatzmeiſter: Hans Marr. Tuch⸗ kabrikant, i. Fa, J. J. Marr. Lambrecht und Klumyy, Kommer⸗ zfenrat, i. Fa. Zuckerfabrik.⸗G., Frankenthal, Schriſtführer: Fritz Linn. Schubfabrikant, i Fa. Haiſer u. Co. Pirmaſens und Dr. Roth, i. Fa. Pörringer u. Schindler, Zweibrücken. Fa. Badiſcher Handwerkergenoſſenſchaftstag. Bel ſtarker Beteiligung aus dem ganzen Lande fand am Sonntag in Bühl im Saale des Friedrichsbaues der 9. Badiſche Handwerkergenoſſenſchaftstag ſtatt. Den Vorſitz führte Verbandsdirektor Lacroix⸗Karlsruhe. Als Vertreter der Behörden und der Korporationen waren erſchienen: Geh. Regie⸗ rungsrat Cron⸗Karlsruhe für die Regierung, Amtsvorſtand Geh⸗ Regierungsrat Zeller, Regierungsrat Buſerius für das Lan⸗ desgewerbeamt, Vürgermeiſter Dr. Bender für die Stadt Bühl; für die Handwerkskammeen in Mannheim Schneider, in Karls⸗ ruhe Endreß, in Freiburg Eckert, in Konſtanz Müller, für den allgemeinen Genoſſenſchaftsberband in Berlin und den Unter⸗ badiſchen Kreditgenoſſenſchaften Direktor Peter⸗Karlsruhe. Den Jahresbericht erſtattete Verbandsſekretär Lohr⸗ Karlsruhe. Darnach tat bei den Genoſſenſchaften im Reich während des Krieges eine Steigerung der Zahl von faſt 8 Proz. ſtattge⸗ ſunden. Die gewerblichen Genoſſenſchaften ſind um 67 Prozenmt ge⸗ ſtiegen. Beſonders ſtark gewachſen ſind die Lieferungsgenoſſen⸗ ſchaſten. Heute braucht man nicht mehr zu orgen, daß ein Rück⸗ ſchlag erfolgt. Das Genoſtenſchaftsweſen iſt Aut fundiert in Baden wie im Reich. In der badiſchen Statiſtik zeigen ſich Lücken, denn von 120 Genoſſenſchaften haben nur 52 berichtet. Trotzdem ſind auch die eingegangenen Angaben intereſſant. So ſchwankt das Ein⸗ trittsgeld zwiſchen 1 M. und.50., das eine iſt zu wenig, das andere zu viel. Rohſtoffe wurden bei einer Genoſſenſchaft im Durchſchnitt an Mitglieder geliefert für 91000., an Nichtmit ⸗ glieder für 89 000 M. Es wurden 4 bis 11 Prozent Dividende vertellt, für die Einkäufe 4 bis 15 Proz. Warendividende. Ver⸗ ſchiedene Genoſſenſchaften haben glänzend abgeſchnitten. Allge⸗ meine Beſchlüſſe find aber aus den mitgeteilten Zahlen nicht möglich. Trotzdem kann man ſagen, daß das Genoſſenſchafts⸗ weſen während des Krieges einen großen Auf⸗ ſchwung erlebt hat. Bedeutende Fortſchritte machte das Ge⸗ noſſenſchaftsweſen im Bäckergewerbe. In Baden iſt der Ausbau noch nicht vollendet, aber weit fortgeſchritten. Die Orgoniſation iſt fertig zur Arbeit und ſobald das Rohmaterial, das Mehl. da iſt, kann ſie in Aktion treten. Eine Anzahl neue Organiſationen ſind entſtan⸗ den, ſo in Bruchſal, Durlach, Villingen, Raſtatt, Neuſtadt(Schw.) u. a. D. Eine Einkaufsgenoſſenſchaft badiſcher Gaſtwirte hat ſich ebenfalls gebdet. Im Baugewerbe iſt eine Bauſtoffbezuasgenoſſen⸗ ſchaft für Kleinwohnungsbau gegründet worden. Neu betätigt hat ſich im Oenoſſenſchaftsweſen das Blechner⸗ und Inſtallateur⸗Ge⸗ werbe. Zu den Genoſſenſchaften für das Bürſten⸗, Pinſel⸗ und Korbwarengewerbe iſt eine Spankorbgenoſſenſchaft und die Ver⸗ kaufsgenoſſenſchaft badiſcher Blinder gekommen. Die badiſchen Konditoren haben eine Einkaufsgenoſſenſchaft gegründet. die Eis⸗ genoſſenſchaften haben ſich aufgelöſt, Sattler⸗ und Taveziergenoſ⸗ ſenſchaften ſind in neuen Orten entſtanden. Das Schloſſergewerbe hat vier Geneſſenſchaften gegründet. Im Schneidergewerbe ſind 11 Genoſſenſchaflen gegründet worden. In Pforzheim iſt eine Einkaufs⸗ genoſſenſchaft für Schneiderinnen enſſtanden. Schuhmachergenoſſen⸗ ſchaften wurden 27 neu gearündet. ſodaß jetzt in allen Amtsbezirken Schuhmachergenoſſenſchaſten heſtehen. In Mühlbach bei Eppingen iſt eine Genoſſenſchaft für Steinhauerei begründet worden. Ferner wurde eine Waanergenoſſenſchaft begründet und die Wirtſchafts⸗ ſtellen der Handwerkerkammern und die Landeslieferungsſtellen haben ſich dem Verband der badiſchen Handwerkergenoſſenſchaften angegliedert. Im ganzen ſind in 31½ Jahren 85 Genoſſenſchaften neu begründet worden, ſodoß auf das Jahr 25 Genoſſenſchaften kommen. Vei den gegenwärtigen Verkehrsverhältniſſen ſtellt dies ein großes Stück Arbeit dar. Der Redner nahm dann noch Stel⸗ lung zur Frage der Soziallſierung und zeigte, daß das Ge⸗ noſſenſchaftsweſen eine vernünftige Sozialiſierung in ſich ſchlleße, und ſchloß mit dem Mahnworte, ſreu zu dem Vaterlande zu halten. damit unſer Volk wieder auf die Höhe komme. „An den Bericht ſchloß ſich eine Ausſprache. Ueber die Wahr⸗ nehmungen bei Reviſionen berichteten die Reviſoren Meyer und Güntber⸗Roſtatt. Nach einem Referate des Ausſchußmitaliedes Roth wurde der Anſchluß des Verbandes an den allgemeinen Genoſ⸗ ſenſchaftsverband beſchloſſen. In den Geſamtvorſtand wurden die Herren Lacrolir, Gärtner und Lohr wiedergewählt. In den Ausſchuß wurden elf Mital ſeder gewählt. Als Ort des nächſten Verbandstages wurde auf Antrag des Herrn Brenneilen Bil⸗ ii beſtimmt. Nus dem Lande. „ Bon der Vergſtraße, 27. Mai. Wie früher ſchon berichtet und befürchtet, fällt die Kirſchenernte über Erwarten gering aus. Jetzt erſt, nachdem ſie 14 Tage verblüht haben, ſieht man, wie maſſenhaft die kleinen Früchte abfallen und wie wenig größere Früchte noch darauf hängen. Und auch dieſe werden von den maſſen⸗ haft auftretenden Raupen verfreſſen und fallen ab. So iſt demnach die Ausſicht auf eine keichliche Kirſchenernte ganz ausſichtslos. Der daraus entſtandene Schaden iſt für die Bewohner der Bergſtraße ganz unberechenbar. Die Anſätze ſind nicht erfroren, ſondern an Safkſtockung zugrunde gegangen. Auch die Beerenfräüchte geben nichl 0 ausſichtsvollen Erfolg. Johannisbeeren gibt es ſtellenweiſe etwas mehr, weniger dagegen Stachelbeeren. Auch. hier treten ſchon wieder die Raupen auf und es iſt jetzt an der Zeit mit dem Spritzen ſofort zu beginnen, ehe das Ungeziefer in Maſſen auf⸗ tritt, wie es im verfloſſenen Jahre war. Alle Sorten Erdbeeren blühen wunderſchön und verſprechen eine reichliche Ernte. Beſſerr Ausſicht, als bei den Kirſchen, eröffnen, laut„Heidelb. Tghl.“, bis ſetzt die andern Obſtbäume. Aepfel, Birnen und Zwet⸗ ſchen haben ſchön verblüht und hängen dicht voller Früchte, ſo daß auf eine ergiebige Obſternte zu hoffen wäre. Ein durchweichender 9 755 1920 gunt Ein funger Mann, der mit oc. Haltingen be rrach, 2. Jun 55 eee Militärgewehr ſplelte, hat dabet ein funges Mädchen erſchoſſen. * Nußbach bei Oberkirch, 3. Junl. Hier wurde in einem Magazin auf dem Schleichhändlerweg zuſammengebrachtes Lager von Kirſchwaſſer im Wert von rund 29 000 Mark beſchlagnahmt. 5* Aonftanz, 3. Juni. Beim hieſigen Poſtamt iſt ein Wertpaket mit 10 000 Mark Inhalt in Verluſt geraten. Nus dem Mannheimer Kunſtleben. — GSweites Volfs-Sinſenie-Ronzert.) Es ſcheint. daß der Aus⸗ chuß für Volksmuſikpflege in ſeinen Veranſtaltungen einen Ueber⸗ lick über die verſchiedenen Gattungen⸗der Muſik geben will; denn die Fußnote des geſtrigen Programnis verſpricht in erfreulicher Weiſe für den kommenden Winter außer den Sinfonlekonzerten auch Kammermufik⸗, Lieder⸗ und Soliſtenabende. Hatte im erſten„Sin⸗ onie⸗Konzert der abſoluteſte unſerer klaſſiſchen Meiſter. Mozart as Wort, ſo trug die Vortragsfolge des geſtrigen Abends ein ron⸗ mantiſches Gepräge Sie brachte neben kleineren Orcheſter ſtücken Karl Maria von Webers und F. Mendelsſohns die drama⸗ liſch belebte Geſangsſzene Op. 47 von Spohr, die bis heute ein be⸗ liebtes Repertoirſtück unſerer Geiger geblieben iſt. Herr Kart Eberts kennzeichnete in ſeinen einführenden Worten das Weſen der Romantik als jenes ſich„Hingeben an das Geheimnispolle, Ueberirdiſche“ und gab nach einem kurzgefaßten Ueberblick über die muſtkaliſchen Romantiker, zu denen bekanntlich auch Schumann, Marſchner und R. Wagner zu rechnen ſind, eine Charakteriſtik der zum Vortrag auserſehenen Werke. Seine kreffenden, humordurch⸗ würzten Ausführungen, namentlich über Webers„Aufforderungen zum Tanz“, fanden lebhafte Zuſtimmung. Darauf ergriff Herr Felixr Ledecer den Dirigentenſtab, um zunächſt die im Glanz ſtolger Ritterlichkeit dahinziehende, ewig ſchöne Ouverture zur Oper FTutryanthe“ und hierauf die von Oek⸗ tor Berlioz glänzend inſtrumentierte Weber ſche„Aufforde⸗ rung zum Tanz“, dieſes unverwüſtliche, in allen Arxrangements wirkſame Rondo, in ihrem ganzen Zauber erſtehen in laffen. Herr Konzertmeiſter Birkiat ſpielte das dreiſätzige Spohr ſche Violin⸗ konzert Op. 47, deſſen Charakter allerdings mehr auf einen intimen Raum weiſt, insbeſondere den geſangvollen Mittelſatz mit geſchmack⸗ voller Kantilene, warm und innig beſeelt. Mit ödrei Stacken auz Mendelsſohns Muſik zu Shakeſpeares Ein Sommer⸗ nachtstraum“, der wie Elfenreigen dahinzlehenden Ouver⸗ ture. leine Schöpfung des noch nicht 18jährigen Mendelsſohn), dem ſtimmungsvollen Notturno und dem ſattſam bekannten Hoch⸗ zeitsmarſch“ faud der Abend ſeinen wohtbefuſedigenden Ah⸗ ſchluß. Und es erübrigt ſich hervorzuheben, daß die Ouverture fein zifeliert, das Notturno ſtimmunaserſchöpfend, der Hochzeitöomarſch ſchwungvoll geſpielt wurde und das zahlreich erſchienene Pußlikum alle Darbietungen dankbar entgegennahm. F. M 1 Sette. Nr. 288. — memvõ den K Na A! Aulliche Veröffentlichungen der Stadtgemeinde Neuwahl der Stadträte. Aue⸗ Die Stadtverordneten haben heute nachſtehende 2 Mitgliedern des Stadtrats gewählt mit einer bis November 1922:2 1. Böttger Richard, Arbeiterſekretär, 2. Braun Zoſef, Ingenieur, 3. Brück Fritz, Kaufmann, ———*+ 25 ngelhard Emil, Handelskammer 8. Foshag Bernhard, Wirt, 4— 05 8 8 roß Jakob, Handwerkskammerpräſident, „Gulden Emil, Vberpiſenbahnfefrede, 10. Hartmann Adolf, Schuhwarenhändler, 11. Knodel Adolf, Gaſtwirt, 12. Kremer Johann, Privatmann, 13. Kuhlen Guſtav, Dreher, 14. Kuhn Auguſt, Gewerkſchaftsſekreie, 15. Maue Auguſte, Handelslehrerin, 10. Reidel Jakob, Architekt, 17. Schmitz Wilhelm, Privatmann, 18. Schneider Chriſ In. Geſchäftsführer, 10. Schwarz Adolf, Spengler, 20. Strobel Georg, Parieiſekretär, 21. Süß Friedrich, Wirt, 2. Trautwein Jakob, Kaufmann, 28. Vogel Karl, Meſſerſchmiedemeiſter. Oies wird öffentlich bekanntgegeben mit dem Anfligen, daß die Wahlakten während 8 Tagen zu jedermanns Ein⸗ ſicht im Rathaue N 1, Zimmer 101(Regiſtratur) öffentlich aufllegen. St. 17 Etwaige Einſprachen oder Beſchwerden gegen die Wahl müſſen binnen 8 Tagen beim Bürgermeiſteramt oder dem Bezirtsamt ſchriftlich oder mündlich zu Protokoll mit ſo⸗ Bezeichnung der Beweismittel angebracht werden. as Verzeichnis der nicht gewählten Lee gane die Eratzmänner der Gewählten ſind, iſt an der haus⸗ zafel(Kaufhaus⸗Durchgang) angeſchlagen. Mannheim, den 3. Juni 1019. Oberbürgermeiſter. Doffentiiche Versteigerung Donnerstag, den 5. Juni Ifd. Js., vormittags 11 Uhr, werde ich auf dem Lagerplatz der Firma Ad. Meſſerſchmitt hier, Induſtrieſtr. 9, zufolge Auftrags, gemäß 8 .⸗G.⸗B. gegen Barzahlung öffentlich verſteigern: 1006 Stuck(142.07Um) ungesäumte Spalthreiter Dingler, Gerichtsvollzieher. 2872 5 Michard Goͤynia Näthe Goͤynig geù. Alafor Vermãhlte Nanlialanlage in Form einer zeitgemäßen Verſicherung mit Prãmienvorauszahlung in unbegrenzter Höhe und mit garantierter Rückgewähr, Kriegsanleihe wird in Zahlung genommen. Auskunft und Beratung durch 39227 H. Kasten AR. 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