1919.— Nr. 276. Haupt Hettung: Dr. Gold Fafn: Wafgen fi Lodeles ck⸗Konto Nr. 17890 Narks lürd: Dr, Frit Goſdenb e e Kan e Scencher ſür ſes uund den Handel: Franz ſilr Engelgrn fi und Vexrag Urnchereſ Mant beim Grnercb gg 80 5 ſaande 1. een n — Fernſprecher Amt Maunheim Nr. 7940—7946. Amtliches Verkün 55 Nuszigenpert 27. Pie upatt. Boloneggelte 50 pt, Eimaneeins und wes perſicgerunge- Badiſche Neueſte Nachrichten 15. J—555 7— 3——9 e Abendblett neicz⸗ deine Herantworkung 1 An. Begugspfeis in Mannheim und ſung m„ 250 mit Bringeriohn. digungsblatt Here: Biertett.21 einſchſl ee e 7 derpoſt abgehelt M..70. Ezel⸗Nt. 0 Pig. 51 e ee eererr S. Kabinetlskriſe. Weimat, 13. Juni.(WB.) Alle möglichen Gerüchte über Unlerzeichnung oder Nichkunkerzeichnung durchſchwirren die Skadl. Bis zur Stunde haben die Fraktionen der Mehrheils⸗ parleien nochkeine endgültige Entſcheidung ge⸗ troffen. Den ganzen Tag lGer dauerten die Frakflonsſitzungen an. Der Zentrumsfraktion wird ein Beſchluß des Frakfions- vorſtandes vorgelegt werden, der ſich gegen eine bedingungs⸗ loſe Anterzeichnung richtet. Ganz beſonders die Ehrenfragen ſind es, die der Fraklionsvorſtand des Zentrums für unannehmbar hält. Das Kabinett, das den ganzen Tag über getagt hatte, iſt heute Nachmittag um 6 Uhr wiederum zu einer Sitzung zuſammengetreten, eben · ſo hal ſich der Slaatenausſchuß in den ſpäten Nachmittags⸗ ſtunden zu einer wichtigen Beſprechung verſammelt. Weimar, 19. Juni.(WB.) Heute abend iſt der inter⸗ fraktionelle Ausſchuß der Nationalverſammlung im Schloß zu einer Sitzung zuſammengetreten. Im Anſchluß hieran wird in der Nacht em Kabincttsrat ſtatt⸗ finden. 8 Weimar, 20. Juni.(WB.).10 Uhr morgens. Das Kabinelt iſt zurückgetreten. Es wird die Regie⸗ rungsgeſchafte vorlãufig weiterführen. bis der Reichspräfident ein neues Rabinett gebildet hat. Eine unſichere Mehrheit. Der Rücktritt des Kabinetts bedeutet ſelbſtverſtändlich einen Schritt weiter auf dem Wege zur Unterzeichnung des Friedensvertrages. Die Männer um Scheide⸗ mann hatten ſich auf die Ablehnung dermaßen feſtgelegt und verpflichtet, daß ſie natürlich nicht bleiben können, wenn in der Nationalverſammlung und im Volke die Stimmung für die Unterzeichnung wächſt und die Mehrheit zu erlangen ſcheint Der Tag gehört der Vergangenheit an, an dem Miniſterprä⸗ ſident Scheidemann in der Nationalverſammlung die Ableh⸗ nung des Friedensvertrages durch einen Fauſtſchlag bekräftigte und die Nationalverſammlung bis auf die Unabhängigen ihm eine minutenlange begeiſterte Huldigung darbrachte. Die Mehrheit, die dieſe Stimmung trug. ſchwindet dahin; wir ſehen es an der Abſtimmung des Zentrums, das zum uberwie⸗ genden Teil ſich geſtern für Annahme des Vertrages ausge⸗ ſprochen hat, den die für Ablehmung ſich erklärenden wirtſchaft⸗ lichen Sachverſtändigen als einfach unerfüllbar abermals erklärt haben. Das Kabinett tritt zurück und räumt Männern den Platz, die bereit ſind, ihre Unterſchrift zu geben. Wer die ſein werden, wiſſen wir zur Stunde noch nicht. Der Name des Freiherrn von Richthofen wird genannt. Die Frage iſt. ob dieſelbe Mehrheit am Ruder bleiben wird, ob alſo Zentrum, Sozialdemokratie und Demokraten die Träger der Regierung bleiben oder nicht, und bis wann das neue Ka⸗ binett zuſtandekommen wird. Letzteres iſt natürlich ungeheuer wichtig. Was würde werden, wenn bis zum Ablauf des Ulti⸗ matums überhaupt kein verantwortliches Kabinett zuſtande käme? Der Fall könnte ja auch wohl eintreten. Aber wahr⸗ ſcheinlicher iſt wohl, doß ein Kabinett noch rechtzeitig genug zuſtande kommt. Auch außer Erzberger ſind Manner genug vorhanden, die nach der Macht verlangen und darum ihre Unterſchrift zu geben bereit ſind und die auch ſachlich überzeugt ſind, es bleibe uns nichts anderes übrig, als den furchtbaren Vertrag zu unterzeichnen mit all ſeinen unerfüllbaren und undurchführbaren wirtſchaftlichen Bedingungen, mit der gan⸗ zen ungeheuren Schändung des deutſchen Namens und der deutſchen Ehre. Die nächſten Stunden werden angefüllt ſein mit den Bemühungen. die Mehrheit für die Unter⸗ zeichnung zu feſtigen und zu ſtärken. Aber wie die Dinge liegen, kann noch gezweifelt werden, daß die Unterſchrift erfolgen wird? Das deutſche Volk muß ſich mit dieſer Tatſache abfinden. Aber es wird ſich mit dem Vertrag ſelbſt nie mals abfinden. Auch in dieſer Stunde ſei es nochmals geſagt, daß die Voraus⸗ ſetzungen falſch ſind. auf denen der Vertrag beruht, daß das deutſche Volk mit Entrüſtung die Beſchimpfung ſeiner Chre, ſeiner Söhne zuruckweiſt, daß es ſich innerlich nicht gebunden erachtet an die Verpflichtungen, die ihm der Vertrag gewalt⸗ ſam aufzwingt. Es iſt ein Vertrag der nicht ins Gewiſ. ſen der Deutſchen aufgenommen werden wird, ein Ver⸗ rag, dem gegenüber Bertragstreue einen ſchweren Stand haben wird. Und darüber hinaus: Das deutſche Volk wird unter dem trotzigen Wahlipruch: Dennoch! wieder empor⸗ ſtreben, wird arbeiten und ſchaffen, um ſeine alte europäiſche Stellung wieder zu geroinnen und die Feſſeln zu ſprengen, die ie Furcht der Feinde vor unſerer unzerſtörbaren Kraft uns geſchmiedet hat. Wie lange wird die Entente noch beſtehen? Werden Italien und Japan immer auf der Gegenfeite ſtehen, wird Rußland ſich nicht eines Tages wieder erheber? ie Polenpolitik der Franzoſen ſchafft ja faſt mit Zwanges⸗ gewalt ein Band gemeinſamer Intereſſen zwiſchen Deutſchland und Rußland. Im Augenblick erſcheint Clemenceau als der ieger. Wie lange wird er ſich ſeines Triumphes freu n? I Berlin, 20. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Ent⸗ lerweang in Weimar iſt as in ſpäter Nachtſtunde gefallen. Wie ſle Dinge ſich dort zugeſpitzt haben, kann man kaum noch n Jweifel ſein, daßf dieſem Rücktritt auch ſo oder ſo die Unter⸗ eichnung des Friedenstraktats folgen wird. Das wird, deöchten wir glauben, auch der zu bedauern haben, der an ſich in ſien fürchterlichen Not, in die das deutſche Gemeinweſen ſich geſtellt beht, ein Ausweichen nicht für möglich hält. Die Haſt, mit der in gieſen Tagen alle Korten aufdeckend, anſchrinend von gewiſſen annern der Entſcheidung zugetrieben wroden iſt, hat menſchlich und ſie dünkt uns polttiſch unklug dazu. Wollte man noch eine gewiſſe Milderung der ſs oft voll⸗ tönend als unerträglich und undurchführbar bezeichneten Be⸗ dingungen durchſetzen, gedachte man wenigſtens die Volks⸗ abſtimmung für Weſtpreußen zu erreichen, ſo hatte man unſeres Exachtens vorläufig vor der Oeffentlichkeit das Geſicht, will ſagen die Geſchloſſenheit zu wahren. Nun, wo es allerorten ruchbar geworden iſt, daß ſchließlich doch unterzeichnet werden wird, hat die Entente, die zurzeit nun einmal von den rückſichtsloſen und kurz⸗ ſichtigen Gewaltpolitikern beherrſcht wird, gar keinen Anlaß, ſich auf weitere Erleichterungen Aber es ſcheint faſt, als ob an⸗ geſichts des Schlußaktes in dieſem deutſchen Schickſalsdrama ſich auch die letzten Bande von Zucht und Ordnung und Disziplin bei uns löſten. Herr Erzberger bemüht eine ausländiſche Depeſchen⸗ Agentur, um nunmehr ganz frank und frei der Oeffentlichkeit zu ver⸗ künden, daß unter allen Umſtänden unterzeichnet werden müſſe— „Hunde ſind wir ja doch“— und ſelbſt im„Vorwärts“ iſt eine Palaſtrevolution ausgebrochen. Der hatte in ſeinem Abend⸗ blatt vom Mittwoch der Welt ein wunderliches Schauſpiel goboten. Am Vormittag noch hatte der Chefredakteur des Blattes, Friedrich Stampfer, der zur Zeit in Weimar weilt, die Mantelnote zer⸗ pflückt und auch den abgeänderten Vertrag als unannehmbar ab⸗ gewieſen. Noch am Abend plädierte er in einer Weimarer Drahtung für ein glattes Nein. Ein Leitaufſatz aber in derſelben Nummer ſpricht ſich mit manchen Wenn und Aber doch ſchließlich ziemlich un⸗ umwunden für die Unterzeichnung aus. Geſtern Abend proteſtierte Herr Stampfer in einer Erklärung gegen dieſen Artikel und nannte die Unterzeichnung eine moraliſche Kataſtrophe, die noch viel ſchlimmere Folgen haben würde als die Nichtunterzeichnung. Die Redaktion aber, gezeichnet Erich Kutkner, ſetzte der Stampfer⸗ ſchen Erklärung eine andere gegenüber, in der ſie ausführt: die ge⸗ ſamte politiſche Redaktion ſtünde hinter dem von Herrn Stampfer abgelehnten Aufſatz, ſei eigentlich immer für die Unterzeichnung ge⸗ weſen und hätte ſich bislang nicht ohne in ihrem Gewiſſen ſich be⸗ ſchwert zu fühlen, dem Druck des Chefs gefügt. Alſo wird man wohl den„Vorwärts“, der dazu in den letzten Tagen ſchon bedenkliche An⸗ wandlungen zeigte, künftighin andere Bahnen wandeln ſehen. Fragt ſich noch, ob die Kabinettskriſe im Reich auch eine ſolche in Preußen nach ſich ziehen müßte und nach ſich ziehen wird Herr Hirſch hat in jener Sitzung der Nationalperſammlung in der Aula der Berliner Univerſität im Namen des Staatenausſchuſſes ſein Nein ebenſo tapfer und mannhaft geſprochen wie Herr Scheidemann. Aber wenn das Miniſterium Hirſch ſcheidet, müßten logiſcherweiſe auch alle anderen Einzelregierungen wechſeln und das könnte dann leicht doch die Kataſtrophe herbeiführen, der wir durch die Unterzeichnung doch angeblich entgehen wollen. Berlin, 20. Juni.(Priv.⸗Tel.) Der„Vorwärts“ veröffentlicht eine aus Weimar datierte Erklärung ſeines Redakteurs Friedrich Stampfer, worin es heißt: Der Artikel„Volkscbſtim⸗ mung“ in Nummer 307 des„Vorwärts“ veranlaßt mich öffent⸗ lich feſtzuſtellen, daß ich mit den dort ausgedrückten Auffaſſungen nicht übereinſtimme. Ich halte die Unterzeichnung des Friedensvertrages für eine moraliſche Kataſtrophe, die, wie ich fürchte, noch ſchlimmore Folgen haben wird, als eine Nichtünterzeichnung. Ich glaube beſtimmt, daß wir den letzten Gang, der mit diplomatiſchen Mitteln auszufechten ⸗ iſt, ehrenvoll zum Nutzen unſeres Volkes beſtehen könnten, wenn unſer Volk nur die dazu nötige moraliſche Wider⸗ ſtandskraft aufbrächte. Der„Vorwärts“ hatte einen Augen⸗ blick vergeſſen darüber, daß die großen Entſchiedungen der Welt⸗ geſchichte nicht ohne Mut ausgefochten werden können.⸗ Hierzu bemerkt zugleich namens der anderen politiſchen Re⸗ dakteure des„Vorwärts“ Redakteur Kuttner u..: Der Arti⸗ tel Volksabſtimmung iſt. ein ausgeſprochener Redak⸗ tionsartikel. Der Inhalt entſpricht der Anſicht der geſam⸗ ten politiſchen Redaktion, die in den vergangenen Wochen mit großer Selbſtverleugnung ihre Anſicht zurückhielt, um bei den Unterhandlungen auf keinen Fall die Poſition unſerer Unterhänd⸗ ler zu ſchwächen. Nachdem jeßt durch das Ultimatum der Entente die Situation verändert iſt, erſchien uns im Augenblick der letz⸗ ten Entſcheidung ein längeres Schweigen unmöglich. Das Jentrum mit vier Fünftel Mehrheit für Annahme. Weimar, 19. Juni.(WB.) Die Zentrumsfraktion der deut⸗ ſchen Nationalverſammlung beriet am Nachmittag in einer längeren Sitzung nochmals eingehend die Stellungnahme zum Friedensvertrag und entſchied ſich am Schluß mi!t Vier⸗ fünftel⸗Majorität für die Annahme des Friedensver⸗ trages, ausgenommen der Punkte, welche die Schuld am Krjege und die Ehre der Nation berühren und die Auslieferung Deutſcher uſw. Die Jachverſtändigen für Ablehnung. Weimar, 19. Juni.(WB.) Die finanziellen und wirt⸗ ſchaftlichen Sachverſtändigen, die auch an den Beratungen in Verſailles teilnahmen, Benckenberg, Hagen, Hilger, v. Stauß, Warburg, Cuno, Heinecken, Lübſen, Urbig, Wiedfeldt und Wittoffs ſind einſtimmig der Ueberzeugung, daß dieſe Be⸗ dingungen unerfüllbar ſind und den vollſtändigen wirtſchaftlichen Ruin Deutſchlands herbeiführen müſſen. Sie empfahlen daher dem Kabinett, die Friedens⸗ bedingungen abzulehnen. Weimar, 19. Juni.(WB.) Die von der Reichsregierung ernannten Sachverſtändigen haben am Mittwoch, den 18. Juni, über die wirtſchaftlichen Folgen des Friedens⸗ vertrages und die Frage ſeiner Unterzeichnung einſtimmig folgenden Beſchluß gefaßt: Das durch den Krieg finanziell und in ſeiner Bevölke⸗ rungszahl ſowie durch die Hungeblockade in ſeiner Arbeits⸗ fähigkeit geſchwächte Deutſchland ſoll nach der Antwort der Entente ungezählte Milliarden zahlen. Das könnte es zur Not nur dann, wenn es ſich wirtſchaftlich rühren, alſo produzieren und exportieren, könnte. Daran iſt es aber durch die von der Entente aufrechterhaltenen Beſtim⸗ Kungen verhindert. Deutſchland ſoll den Ententeſtaaten die uneingeſchränkte Meiſtbegünſtigung nicht nur hinſichtlich der Behandlung der Waren, ſondern auch der Staatsangehörigen gewähren. Dieſe Meiſtbegünſtigung wird ihm ſelbſt aber von den Ententeſtaaten auf windeſtens fünf Jahre verſagt. Deutſchland ſoll ſeinen Zolltarif in wichtigen Punkten auf die dem Friedensſchluß folgende nüchſte Zeit binden Fdelt aber dem Auslandszolltabif frei gegen⸗ 4 wortnote der Entente. Drucke der Lage überall das Beſtreben bemerkbar, auf irgend über. Vertragliche Grundlagen für ſein Recht an internatio⸗ nalen Wirtſchaftsvertrag fehlen Deutſchland ſo aut wie ganz. Rechte hat nur die Entente gegenüber Deutſchland. Bei dieſer Sachlage iſt die Aufnahme von Handelsbeziehungen zu den Ententeſtaaten und der Export dorthin ausgeſchkoſſen, denn irgend eine auf feſter Grundlage aufgebaute Kalku⸗ lation iſt ganz unmöglich. muß Deutſchland ſeinen bis⸗ herigen Markt ſeinen Feinden überlaſſen, denn alle anderen Staaten werden Deutſchland aus dem Felde ſchlagen können. Hierdurch wird die deutſche Produktion und die Valuta dauernd niedergehalten, dies wird ver⸗ ſchlimmert durch die gleichfalls aufrechterhaltene Liquidation des deutſchen Eigentums im Ausland und die Auslieferung der deutſchen Handelsflotte, wodurch zwei Faktore, die vor dem Krieg die deutſche Zahlungsbilanz trotz paſſiver Bilanzen aktiv machten, weggefallen ſind. Deutſchland würde alſo ſelbſt bei tberritorialer Unverſehrtheit nur ſchwer Produk⸗ tives leiſten können. Durch die gleichfalls auch nach der Antwort der Entente weiter geforderten territorialen Abtrennungen wird die deutſche Erzeugung an Kohlen, Erzen und landwirtſchaftlichen Produkten über alles Maß beſchränkt. Aus den früheren ſchon aus dem Ausland bezogenen großen Mengen von Rohſtoffen muß Deutſchland auch die auf dieſe Weiſe verlorengegangene Erzeugung im⸗ portieren. Da ihm aber der Außenhandel genommen iſt, iſt es außerſtande, dieſe Erzeugniſſe zu bezahlen. Es er⸗ gibt ſich alſo die wirtſchaftliche Unmöglichkeit, die neuen Ententebedingungen zu erfüllen. Den nichterfüllbaren Vertrag zu unterſchreiben, verbietet die Achtung vor der Vertragstreue und ſich ſelbſt. Berlin, 19. Juni.(WB.) Eine zur Prüfung der Antwort der Entente auf unſere Gegenvorſchläge aus allen Kreiſen des deutſchen Wirtſchaſtslebens, aus Vertretungen der deut⸗ ſchen Grenzgebiete und Auslandsdeutſchen zuſammenberufene Sachverſtändigenkommiſſion iſt hier zuſammen⸗ getreten und hat in engeren Unterkommiſſionen den ganzen geſtrigen Tag die geſamte Materie beraten. Das Ergeb⸗ nis der Beratungen wurde in formulierten Vorſchlägen nie⸗ dergelegt, das den heute wieder zuſammengetretenen Voll⸗ kommiſſionen der Sachverſtändigen als Referat unterbreitet murde. Wie wir hören, kommen die Beſchlüſſe der Vollkom⸗ miſſion einmütig zu dem Ergebnis, daß die in der Ant⸗ wort der Entente enthaltenen Zugeſtändniſſen nichtgeeig⸗ net ſind, das auf Grund der früheren Beratungen erſtattete Votum über die Unerfüllbarkeit bzw. Unannehm⸗ barkeit des Ententevorſchlages weſentlich zu modifizieren. Ein Kabinelt Richtzofen? E Berlin, 20. Juni.(Von unf. Berliner Büro.) In Weimar iſt geſtern das Gerücht verbreitet geweſen, daß Herr von Richthofen ſich um eine Kabinettsbildung bemühe. Freiherr von Richthofen läßt nun durch die Berliner Börſenzeitung und gleichzeitig durch die Vraunſchweigiſche Landeszeitung erklären, daß er derartige Ver⸗ handlungen niemals und mit niemanden geführt hätte. Gleich⸗ zeitig geſteht er freilich, daß er nach ſeiner feſten Ueberzeugung für die grundſätzliche Annahme des Friedensvorſchlages der Entente iſt, die er für eine tragiſche aber nationale Notwendigkeit hält. Herr von Richthofen iſt ührigens aus dem Friedensausſchuß ausgetreten, weil die demokratiſche Fraktion ſich in dieſem Ausſchuß nicht durch ein Mitglied vertreten zu ſehen wünſcht, das für die Unterzeichnung iſt. An Stelle des Freiherrn von Richthofen iſt nun der Abge⸗ ordnete Dr. Haas, der badiſche Juſtizminiſter delegſert worden. Die Enkſcheidung in Weimer. d Weimar, 20. Juni.(Von unſerem Vertreter. Der geſtrige Tag war der bedeutendſte politiſche, den die deutſche Geſchichte jemals aufzuweiſen hatte. Am frühen Morgen be⸗ gannen die Fraktionen und das Kabinett mit ein⸗ gehenden fachlichen Beratungen über die letzte Ant⸗ Es machte ſich zunächſt unter dem einem Wege zum Frieden zu kommen. Eine beſondere Rolle ſpielte dabei der Verſuch, ein Kompromiß zu bilden. Die Vorſchläge, die dabei gemacht wurden, ſahen ungefähr ſo aus, daß man verſuchen wollte, der Entente mitzuteilen, man ſei für Annahme des Vertrages, wenn eine gewiſſe Reihe von Punkten erfüllt würden. Dabei ſtand das Zentrum auf dem Standpunkte, daß in der letzten Note der Entente ſich 3 Punkte befänden, die Deutſchland auf keinen Fall anneh⸗ men könne. Der erſte ſei die Vorknüpfung der Schuldfrage mit den wirtſchaftlichen Forderungen, der zweite das Ver⸗ langen nach Auslieferung der Politiker und Militär und der dritte die Behauptung, daß Deutſchland ſich unfähig zu jeder koloniſatoriſchen Tätigkeit erwieſen habe. Vier Fünftel der Abgeordneten des Zentrums glaubten, daß die Enteite bereit ſein würde, in Punkten nachzugeben. Eine Abſtim⸗ mung, die in der Zentrumsfraktion ſtattfand, ergab das Re⸗ ſultat, daß vier Fünftel der Mitglieder der Fraktion ſich zu dieſem bedingten Ja auf Grundlage dieſer drei Punkte bereit erklärten. Bei den Sozialdemokraten nahmen die Verhand⸗ lungen, an denen der Miniſterpräſident Scheidemann und alle übrigen Reichsminiſter ſich beteiligten, häufig einen ſehr ſtürmiſchen Verlauf. Eine vorläufige Abſtimmung, die am Abend des Donnerstags vorgenommen wurde, zeigte, daß von den anweſenden Fraktionsmitgliedern 75 für die Annahme waren und 33 dagegen. Da die Deutſchnationale Volkspartei übri⸗ gens nicht ohne weiteres, ſondern auch nach inneren Kämpfen und die DeutſchesVolkspartei ſich gegen die Unter⸗ zeichnung und die Un ab ha. igen natürlich für die Unterzeichnung aeee halten, ſo blieb die eigentliche Entſcheidung bei den Demokraten. Auch hier lag ein An⸗ trag vor, es mit einem Kompromiß zu verſuchen. Man wollte hier der Entente weſentlich auf Anregung von Profeſſor Schücking vorſchlagen es ſolle ein paxitätiſcger Be⸗ — — —— ———— 8 —— —— —— —— ——— 2. Seite. Nr. 278. richtshof eingeſetzt werden, der unterſuchen ſoll, ob und inwieweit die Forderungen der Entente den 14 Punkten Wil⸗ ſons nicht entſprächen. 5 ei einer Abſtimmung ergab ſich, daß von den anweſen⸗ den Abgeordneten 58 für die unbedingte Ablehnung des Friedensvertrages waren. 5 Abgeordnete behielten ſich ihr Urteil vor, bis daß eine Entſcheidung der Entente über den vorgeſchlagenen Gerichtshof vorliege und drei Abgeord⸗ nete ielten ſich überhaupt der Stimme, darunter Frhr. v. Richthofen und von Payer. Nachdem dieſes Ergebnis der Abſtimmung in Weimar bekannt war, mußte man zu dem Ergebnis kommen, daß in der Nationalverſammlung ſich eine Rehrheit für die Annahme des Friedensvertrags nicht mehr er⸗ geben würde. Im Staatenausſchuß, der eine Sitzung abhielt, ergab ſich keine Einmütigkeit der Auffaſſung. In dieſer Sitzung legte zunächſt Reichsminiſter Dernburg die ſachliche Lage dar, ohne der Frage, ob Annahme oder Ablehnung, Stellun zu nehmen. Es entwickelte ſich dann eine +5 lebhafte Debatte, in der die ſüddeutſchen Ver⸗ reter mit ſtarken Befürchtungen für die Zukunft hervor⸗ traten, wenn die Entente infolge einer Verweigerung der Anterſchrift die Mainlinie— Brockdo f⸗Rantzau legte die geſamte außenpoli⸗ —41 Lage dar, ſprach über die Arbeiterbewegung in Frank⸗ und England und über das Verhältnis Deutſch⸗ lands Stalien und Japan. Vertreter aus den Hanſeſtädten betonten, daß ſie mit allem Nachdruck für die Verweigerung der Unterſchrift ſeien, ob⸗ wohl die Hanſeſtädte von der feindlichen Beſetzung unbedingt betroffen würden. Was man aber im Vertrage der Entenke wolle, ſei die Herabwürdigung Deutſchlands auf den politiſchen Standpunkt einer afrikaniſchen Kolonie. Reichsminiſter Erzberger verſuchte demgegenüber den Ausſchuß von Folgen einer Nichtunterzeichnung zu über⸗ gen. Er teilte mit, daß in Darmſtadt bereits Häuſer von 1 75 Granaten 2 worden ſeien, die von einem franzöſiſchen Truppenübungsplatz ſtammten. Wir würden nicht in der Lage ſein, unſere Ernährung durchzuführen. Dar⸗ ergriff eee e Dernburg noch einmal das Wort, um mitzuteilen, daß er perſönlich unbedingt für die Nichtunterzeichnung ſei. Eine Abſtimmung fand im Ausſchuſſe vorläufig noch nicht Man muß damit rechnen, daß die Sachſen—5 die Die Mein⸗ ungen bei ſüddeutſchen Vertretern ſcheint geſpaſten zu Das Kabinett hatte ſeine Miniſter in all dieſe Frak⸗ Konsſitzungen und in die gihung des Staatenausſchuſſes ent⸗ ſandt. Außerdem fand am Nachmittag um 2 Uhr im Hotel Erbprinzen eine Sitzung in der ſich einige Reichsminiſter von 12 eiligſt herbeigerufenen Sachverſtändigen der deutſchen Induſtrie, des Handels, der Banken und der Schiffahrt über die Folgen einer Annahme des Friedens unterrichten ließen. In dieſer Sitzung waren die 12 Vertreter unbedingt aus wirt⸗ ſchaftlichen Gründen für die Ablehnung. Das gab den Ausſchlag in der Meinung des Kabinetts. Von den 14 Mi⸗ niſtern erklärten ſich 6, und zwar ſoweit man weiß David, Schmidt, Wiſſel, Erzberger, Belt und Noske für die Unterzeichnung, die übrigen dagegen mit dem Miniſterpräſidenten Scheidemann ſollen ſich der Stimme ent⸗ halten haben. Das Ergebnis war alſo, daß im Kabinett eine ganz geringe Mehrheitgegen die Unter⸗ zeichnung vorhanden war. Da bei dieſer Sachlage eine geordnete Regierungsbildung nicht mehr möglich war, verſuchte man in ſpäter Abendſtunde einer interfraktionellen Beſprechung den Standpunkt des Zentrums, der Demokraten und der Mehr⸗ heitsſozialiſten auf eine gemeinſame Formel zu brin⸗ 5 Das erwies ſich bald als unmöglich. Die Demo⸗ aten hielten um 11 Uhr abends nochmals eine Fraktions⸗ Pber ab, in der Mitteilung gemacht wurde, daß der eichspräſident Ebert ſich bereits mit Rück⸗ trittsgedanken trage, da er eine Kabinettsbildung auf keinem Wege zuſtande bringen könne. Auch machte man hier Verſuche, die Demokraten für Kompromißvorſchläge zu gewinnen. In dieſer Sitzung muß die Fraktion feſt an ihrer am Nach⸗ — — 2 ausgeſprochenen Meinung gehalten haben. Nur ſo käßt ſich erklären, daß um.15 Uhr nachts in einer Kabinetts⸗ ſigung der Beſchluß gefaßt wurde, das Kabinett müſſe zurück⸗ treten. Dieſe Sitzung dauerte dann etwa gegen morgens 4 Uhr, ohne zu einem weiteren Ergebnis zu führen. Die ein⸗ 7 855 Miniſter wollen ihre Geſchäfte weiter führen. Ob dem Reichspräſidenten Ebert am heutigen Tage die Bildung eines Kabinetts gelingen wird, iſt noch nicht abzuſehen. Indeſſen können JZentrum, Mehrh eitsſozialiſten und Unabhängige eine ganz geringe Mehrheit für die Annahme des Friedens herausbringen, wenn die Mehrheitsſozialiſten geſchloſſen für die Annahme mmen. Dieſe Mehrheit kann aber, bei den ſehr weit ent⸗ ten innerpolitiſchen Standpunkten kein Kabinett bilden. an ſpricht bereits von einem Kabinett Noske. Es iſt aber nicht einzuſehen, worauf ſich Noske in dieſem Augenblick N ſollte. Die Lage iſt zur Stunde alſo noch vollſtän⸗ ig verwirrt und es kann der Entente paſſteren, daß ſie, wenn ſie am Montag abend nach der Unterſchrift unter cren Vertragsentwurf frägt, in Deutſchland über⸗ haupt keine Antwort erhält. dDie Demokratiſche Fraktion iſt entſchloſſen, keinen Vertreter in ein Kabinett zu entſenden, in dem Anhänger der Unterzeichnung ſitzen. Wenigſtens gilt dieſe Auffaſſung noch in den frühen Morgenſtunden. Was der 8550 Tag bringen wird, weiß poſitiv niemand. Man wird eretts morgens 8 Uhr mit den Beratungen in den Fraktionen und im Kabinett wieder beginnen. nach der Uebergabe der Aukwort. Sulegranim unſeres zur Friedenskonferenz nach ailles entſandten Sonderberichterſtatters.— 25 Verſailles, 17. Juni 1919. utige Pariſer Morgenpreſſe, die die franzöſiſche b ufl einer ausführlichen Inhaltsangabe— ten Telles der Entente⸗Antwort wiedergab, war außer ſich vor Freude über Tezt und Ton der erſteren, während ſie über die unerhörten Zwiſchenfälle bei der Abfahrt der— 3— elegierten kein Wort brachte. Dda ſich im 'Oeuvre im Stet mit der Darſtellung der Abfahrt eine geſtrichene Stelle indet, kann man ſchließen, daß die Zenſur die Erwähnung der Aeltgaen Tumulte geſtrichen hat. Nur in der Plauderecke von Le Pays findet ſich an verſteckter Stelle eine heftige Anklage gegen Verſailles, das geſtern ſeinen Ruhm der würdigen Stadt zerſtört habe. Selbſt unter unziviliſierten Nationen wäre das Recht der Delegation heilig. Le Papys findet jedoch die Ausſchreitungen nicht weiter wunr⸗ Memel aeen, N 7 ee a, derbar, da geſtern in Paris große Hetzplakate an den Straßen⸗ ecken geklebt hätten, für deren Entfernung dil Regierung mi rechtzeitig geſorgt habe. Auf den müdlichen Proteſt des H von Lersner gegen die Vorfälle, den er bei der Miſſion Henry vorbrachte, iſt heute eine Antwort der franzöſiſchen Regierung daß eine Entſchuldigung morgen ſtattfinden ſolle 1 die ſchuldigen Beamten von ihren Poſten entfernt würden. Die Abendblätter enthalten die üblichen und erwarteten e, für den Fall, daß Deutſchland nicht unter⸗ zeichnen ſollte. Der„Temps“ veröffentlicht auf drei vollen Seiten Mantelnote und Text des erſten Teils der Antwort. In einem Leitartikel werden die ſogenannten Verbeſſerun⸗ gen aufgezählt: freilich kann auch in der geſchickten Aufzählung nicht verborgen werden, daß ſie außerordentlich gering ſind. Im„Populaire“ findet ſich eine Kritik der Antwort, der nichts hinzuzufügen iſt.„Alle Beſchwerden, die ſich gegen die Präli⸗ minarien vom 7. Mai richteten, müſſen gegen die revidierten Präliminarien erneuert werden. An Stelle eines Friedens und trotzdem den zerſtörten Gegenden den geſetzlichen Wieder⸗ aufbau garantierte, hat man einen Frieden der Verſklavung und der Rechtloſigkeit errichtet, der den Ausblick auf neue, blutige Gemetzel eröffnet.“ Ueber die Verwaltung. des linken Rhein⸗ ufers waren in der heutigen Morgenpreſſe verſchiedene neue Nachrichten gegeben, die der„Temps“ berichtigt. Darnach bleibt es dabei, daß eine Zivilkommiſſion, der Belgien, Frank⸗ reich, England und die Vereinigten Staaten angehören, er⸗ richtet wird. Sie wird Exekutivgewalt haben, und ihre Mit⸗ glieder werden das Vorrecht der diplomatiſchen Immunität beſitzen. Die deutſchen Behörden werden die Zivilverwaltung weiter ausüben können, aber unter Vorbehalt der Veränderun⸗ gen, die von der„hohen Kommiſſion“ für notwendig erachtet Requiſitionen. Die deutſche Regierung wird die Laſten des Unterhalts der Okkupationstruppen und der„hohen Kom⸗ miſſion“ tragen. Das Perſonal der Poſt und Telegraphie muß die Beſehle ausführen, die durch den General en chef der alliierten Armee gegeben werden. Die franzöſiſche Preſſe bemüht ſich krampfhaft, zu bewei ⸗ ſen, daß die Mantelnote nicht von Clemenceau ſtammt. Man kann nur annehmen, daß ihr trotz der geäußerten ffreude bei der Lektüre des ungeheuerlichen Machwerks etwas pein⸗ lich zu Mute geworden iſt. Sonſt iſt es unerklärlich, warum ſie ſchon heute Morgen verſteckt auf amerika⸗ niſche Urheberſchaft hinwies und warum heute Abend ſogar der„Temps“ erklärt, daß die Note von Mr. Philipp Kerr, dem Sekretär von Lloyd George verfaßt wäre. Es beſteht für uns keine dieſe Ausſage nachzuprüfen. Sehr wahrſcheinlich iſt ſie nach allem, was vorhergegangen iſt und was ſich nach Andeutungen der franzöſiſchen Preſſe noch geſtern abgeſpielt hat, nicht. Noch geſtern hat nämlich nur ein Mitglied des Vierrats, England, für die Friſtver⸗ längerung von 43 Stunden geſtimmt und ſie durchgedrückt. nun genügend geklärten Sachlage olf Brandt. Der Jenkralrat für Unterzeichnung. E Berlin, 20. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Auch der Zen⸗ tralrat, in dem die Mehrheitsſozialdemokratie doch noch die Mehr⸗ heit hat, ſpricht ſich laß obſchon er die Bedingungen nach wie vor für unerhört hart und unerfüllbar bezeichnet, für die Unterzeich⸗ nung aus. Der Zentralrat hielte es für ſeine Pflicht auszu⸗ ſprechen, daß der e ee nunmehr unterzeichnet werden müßte. Freilich würde das deutſche Volk nicht aufhören für die Rewiſion dieſer Bedingungen zu wirken und es hofft, daß die Ein⸗ ſicht bei den Völkern der Entente die Reviſion beſchleunigen werde. Hoffen und harren! Keine Friſtverlängerung. aris, 20. Jun.(Eigener Drahtbericht, indirekt.) Aus mili⸗ Foch alle Vollmachten gegeben haben. Er allein ſteht von Montag abend 7 Uhr an mit dem Feinde in Bezlehung⸗ Daraus geht hervor, daß den Deutſchen keine Friſtverlänge⸗ der Verſöhnung, der der Welt eine neue Zukunft eröffnet hätte werden. Die Alliierten beanſpruchen weiter das Recht der Schließlich ſind die Kombinakionen für die Beurteilung der turilhen Kreiſen erfährt man, daß die Alllierten Marſchall rung irgendwelcher Art gewährt wird. Marſchall Toch wird in Aabekrucht der Bildung einer Einheitsfont vom Nhein bis oannofer SEfllx ee 22 A Kreen Magdeburg„„ n ee 1 Leipzig oRas5fl Nuuer 5 e ee 2 +22 22 1 ee Comen, 15 olürnberg 1 eeee A Snen. 0—.„ deen, m aeer, ee ahle eene ee, 8 RBͤ arn mauu, Hünchen 2% benk, gene, I gmmeer Nn N— N 1 eee Seenes idanebralſnungen den Euenlg zur Donau künftig ſein Kommando auch auf die tſchecho⸗ ſlowakiſche, ſerbiſche, rumäniſche und polniſche Armee aus⸗ dehnen. Beratungen mit den Generälen der Freiwilligen⸗Verbände. de Weimar, 20. Juni.(Von unſerem Vertreter.) Die Streiks, die in Thüringen auszubrechen drohten, ſcheinen vorläufig beigelegt zu ſein. Trotzdem hat das Reichs⸗ wehrminiſterium umfaſſende Vorkehrungen zur Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung getroffen. Am Donnerstag abend fanden zahlreiche Beratungen dem Reichsminiſterium und den Generälen der Freiwilligenverbände in Weimar ſtatt. Man hat den Eindruck, daß das Kabinett, beror es die Arbeit voll⸗ ſtändig aufgibt, für Ruhe und Ordnung ſorgen will⸗ General Gröner in Weimar. Berlin, 19. Juni. General Gröner iſt zum Reichswehr⸗ miniſter Nogke r dieſem über die laufenden Geſchäfte zu verhandeln. An den politiſchen Beſprechungen, insbeſondere auch an den Ka⸗ binettsſitzungen nahm er nicht teil. Die Oberſte Heeresleitung hört am Tage des Friedensſchluſſes auf zu beſtehen. An den Entſcheidungen über Annahme oder Ablehnung des Friedens⸗ ſchluſſes wirkt ſie nicht mit. Die Drohungen. 0 Berſailles, 19. Juni.(Von unſerem.⸗Sonderberichterſtatter) ne Abendblätter haben den Eindruck, die Stimmung in ſchland ſeit dem Eintrefſen der deutſchen Delegation in Weimar habe einen entſchiedenen Eindruck gegen die Unterzeichnung aus“ geübt und verboppeln ihre Drohungen für den Fall des Ein⸗ marſches. Sie ſchildern mit epiſchem Wortſchwall den Angriffsmut der verbündeten Truppen, die kaum davon zurückzuhalten ſeien, ſich ſofort auf Deutſchland zu ſtürzen. Sie— daß die engliſche Flotte in voller Kriegsbereitſchaft und überreichlich mit Munition verſehen zum Auslaufen nach den deutſ Unterſtreichen beſonders die ſache, daß zum Einmarſch in Weſt deutſchland farbige Truppen verwendet werden. Einen Mißton all- dieſe Fanfaren bringen nur die ſozialiſtiſchen Abendblätter, die ich in erſter Linie mit der Tatſache befaſſen, daß die von den! inanzminiſter Klotz geforderten 16 Milliarden, ſelbſt wenn jetzt der Frieden eintrete, nicht genügen, ſondern daß ſich die Summe auf 20—21 Milliarden erhöhen werde. Es gäbe nur ein Ziel, wohin die Lebensüberteuerung führen könne und das ſei die Revolution. Schmähungen gegen Deulſchland. Haaz 2 2(WB.) Die weche enulegn Bange ergehen in mähun egen De and, die alles bisher Da“ 18 7 1 Daug Erpre“ſchreibt: Ohne Be 9 geweſene übertreffen. 8 afung gibt es keine Sicherheit gegen ähnliche Verbre Ohne Wieder gubtmachung würde ein in ſich intaktes Deutſchland über daszenig triumphieren, was es in Luſt und Uebermut beging. Die„Aimen ſagt: Das deutſche Volk, das den Krieg und alle Verbrechen 7 Begeiſterung unterſtützt hätte, ſel vollkommen mitverintwert lich. Es ſei zu hoffen, daß die Bedingungen mindeſten⸗ ebenſe ſtrikts lauten, wie die veröfentlichte Mantelnote.„Pall Mall zette“ erklärt: Deutſchland wird ſich nicht ändern, bis es die poll⸗ Strafe für das, was es angerichtet hat, ausgekoſtet hat.„Daily Tele. graph“ ſchreibt: Verbrecheriſche Staaten wirb es geben bis der Nutzen aus internationalen Verbrechen zu prekär wird, als daß er 455 lohnte, Die Strafe für internationale Verbrechen iſt ſo ſicher 75 das erbrechen verlockend wirken könnte. Linksſtehende Blätter äuße! 00 ſich ähnlich. Die„Weſtminſter Gazette“ ſchreibt: Deutſchland hat ſic ſein Los ſelber zuzuſchreiben, Das Volk muß an der Berantwortung der Schuld teilnehmen.„Daily News“ ſchreibt: Wenn die Friedens bebingungen bisher in ſiellteſter Weiſe bekämpft wurden, ſo geſchaß dies weil ſie gegen die 14 Punkte und den wahren Geiſ des Balke, bunde⸗ 5 und weil ſie ferner der geänderten Regierung 9 Deutſchland nicht, wie verſprochen, Rechnung tragen, aber es geſcha nichts, um irgend einen Zweifel an Deutſchiands Schuſd am Kriege zu ſetzen. wetten. Amſterdam, 19. Juni.(W..) Den enaliſchen Blättern zutene wird in britiſchen Konferenkreiſen mit fünf gegen drei gewetter des Deutſchland den Friedensvertran unterzeichn 3 * Weimar, 19. Junl.(WB.) Der Friedensau 11 ſchuß der Nationalverſammlung wurde Freitag Nachmittag 4 Uhr zufammtenberufen. machung getroffen hat, imit Deutſchland zum Zwecke der ) Gieichgeilig mül Berlin, 20. Juni.(Bon unſ. Berl. Büro.) G 0 5 der den Fraktionen tagte geſtern auch eine freſe Zuſammenkun Kabinettsmitglieder, der Mitglieder der Friedenedelegation und der Vertreler der Einzelſtaaten. Reichsminiſter Graf Rautzau und Gesberts, ſowie Hirſch eacen 1 K N nach Weimar berufen worden, um mit Häfen bereitliege. Sie S8 3 SSSSSSST820 n muſikaliſchen an mit ſeiner Truppe Frankreich, England, leloß er die Maunheimer Geuerul- Anzeiger. (Mittag-Ausgabs.) 3. Seite. Nr. 278. Unterzeichnung aus. Die übrigen Nedner ſahen in der jetzigen Zwangslage keinen anderen Weg und zwar waren die Sachſen für unbedingte Annahme, während die Bayern ge⸗ teilter Anſicht waren. Köln, 19. Juni.(WB.) Hinſichtlich der Erwägung über die Unterzeichnung der Friedensbedingungen ſchreibt die„Koln. Zeitung“ u..:„Selbſt wenn die Autoritäten, denen wir ver⸗ trauen müſſen, zu der Ueberzeugung kommen, daß wir nicht unterzeichnen ſollten, ſo verlangt trotzdem das über allem ſtehende Gebot, Deutſchland zu erhalten, daß wir unterzeichnen. Nie iſt in der Geſchichte der Völker nach ſo ver⸗ zweifeltem Ringen, wie das hinter uns liegende, ein Friede ohne Vorbehalt und Einſpruch unterzeichnet worden. Bekennen deshalb auch wir offen die Wahrheit und begründen wir, daß nach gewiſſerhafter Erforderung aller Möglichkeiten nach menſchlichem Ermeſſen die Auflagen des Gegners nicht zu erfüllen ſind, daß wir aber unterzeichnen in dem aufrichtigen Bemühen, den Bedingungen gerecht zu werden, da wir nur darin die Möglichkeit für uns ſehen, Deutſchland zu werktäti⸗ gem Leben zu verhelfen und für unſere Gegner einen Weg zu finden, den von ihm auferlegten Willen nach Möglichkeit zu erfüllen. Oder gibt es einen anderen Weg? Wir glauben zicht. Man möge ſich doch nicht drüben in den unbeſetzten Gebieten wieder den Träumen hingeben, aus denen man nur mit furchtbaren Enttäuſchungen erwachen würde.“ Hamburg, 19. Juni. Der Kommandant von Groß⸗Hamburg ver⸗ häugte wegen der überhand nehmenden Lebeusmittelplün⸗ derungen im Freihafengebiet vom 20. Juni ab die verſchärfte Hafenſperre über das geſamte Freihafengebbet. Das Umſichgretfen von Lebensmitteldiebſtählen im Freihafen iſt auf organiſterte Diedes⸗ banden zurückzuführen, die ſich mit Frauen und Kindern umgeben, um beim Durchöruch der Sperre die Sicherh⸗itsmaannſchaften vom Gebrauch der Waffe abzuhalten. Bern, 19. Juni.(WB.) Wie der„Berner Bund“ er⸗ fährt, handelt es ſich bei der Beſetzung Vorarlberg durch ita⸗ lieniſches Militär um eventuelle Blockademaßnahmen gegen Deutſchland. Amſterdam, 19. Juni.(WB.) Allgemeene Handels⸗ bladet meldet, daß ein Konzern niederländiſcher Banken die Finanzierung der nach Deutſchland geſandten niederländiſchen Lebensmittellieferungen einen Kredit von 80 Millionen zu gewãahren. die Ansſtandsbewegung in Frankreich. Verſailles, 19. Juni.(W..) Der Metallarbeiter⸗ ſtreik, der ſeit 14 Tagen andauert, ſcheint nun auch auf das übrige Frankreichübergreifen zu wollen. Heute abend werden die Metallarbeiter⸗Berbände Frankreichs durch Delegierte in Paris mit den ſtreikenden Metallarbeitern unterhandeln über dle Erklärung des Generalſtreiks in ganz Frankreich. Baden. Tagung der Ebang. Sandesſynode. Karlsruhe, 18. Juni. 2. öffentliche Sitzung. Die Sitzung wird um 11 Uhr eröffnet. Herr Dekan von Schöpffer ſpricht ein Gebet. Der Vorſitzende berichtet, daß am geſtrigen Nachmittag und am heutigen Vormittag 2 Ausſchußſicungen ſtattgefunden haben, um die Hauptvorlage zu erledigen. Zunächſt werden verſchiedene Eingänge erledigt, ſo ein Schreiben des Deutſch⸗evangeliſchen Kärchenausſchuſſes, wonach die evang. Landeskirche Badens zu dem künftigen Deutſch⸗evangeli⸗ ſchen Kirchentag einen geiſtlichen und einen weltlichen Abgcordneten zu entſenden habe.— Präſident D. Uibel berichtet kurz über die bis⸗ berige Tätigkeit des Deutſchen Kirchenausſchuſſes, er ſetzt auf den Kirchentag, der am 15. Juli in Dresden beginnen ſoll, aroße Hoff⸗ nungen. Von ber Generalſynode werden Stadtpfarrer Wurth⸗ Breiten und Kammerſtenograph Frey⸗Karlsruhe abgeordnet.—, Oderkirchenrat Kreſer ſpricht zur Vorlage über die Beſſerſtellung der vielen Anſtändigen Geiſtlichen, die aus dem Kriege zurückgekehrt find und ſchon in höherem Dienſtalter ſtehen, deshalb definitive An⸗ ſtellung wünſchen Es iſt ſchwierig. die nötigen Pfarrſtellen zu ſchaffen. Die Geſetzesbeſtimmung über Zurnheſetzung betagter Geiſtlichen deckt ſich nicht mit den entſprechenden ſtaatlichen Beſtimmungen. Es ſol⸗ len finauzielle Zuſchüßſe den Geiſtlichen gewährt werden, welche vor dem 1. Auguſt um Zuruheſetzung auf den 1. November nachſachen.— Syn.⸗Mitglied Kirchenrat Wegman n Hagsfeld, der Vorſitzende des Bad. Pfarrvereins, vertritt die Wünſche der unſtändigen Geiſtlichen. Ein beſonderer Notſtand für die Geiſtlichen, die ſich penſionieren kaſſen wollen, liegt darin, daß ſie kaum eine Wohnung finden können. Der Termin des 1. November dürfte zu kurz ſein. Deshalb ſollte den Geiſtlichen, die unter dem Wohnungsmangel leiden, von Fall zu Fall die Möglichkeit geboten werden, daß 178 Pfarrhauſe auch nach der Zuruheſetzung eine zeitlang wohnen dükfen.— Syn.⸗Mitglied F re v ſpricht den Wunſch aus, daß die 14 5 Generalſynode in den geſetzlt⸗ cben Beſtimmungen über Zuruheſetzung Wanbel ſchaffe. Am Termtn des 1. November follte feſtgehalten werden. Den älteren unſtändigen Geiſtlichen ſollte von einem gewiſſen Dienſtalter an der Titel Pfarrer gewährt werden.— Gen.⸗Zyn.⸗Mitglied Wurth erklärte, daß feine Fraktion mit der Vorlage einverſtanden iſt.— Prälat G. Schmitt⸗ hdeuner verſſchert, daß die Oberkirchenbehörde volles Verſtändnis babe für die mancherlei Nöte der älteſten und jüngeren Geiſtlichen, auch für die Härten der geſetzlichen Beſtimmungen. Er ſchildert allertel geradezu ungeheuerliche Fälle der Notlage von unſtändigen Geiſtlichen. gengekommen werden.— Ein Antrag auf Schluß der Beſprechung wird angenommen. Die Vorlage des Oberkirchenrats wird einſtimmia guigeheißen.— Darauf wird die Behandlung der Wahlordnung für die nächſte Generalfynode fortgeſetzt. Der Bericht⸗ erſtatter Sun.⸗Mitglied Frey berichtet: Im 3. Entwurf hat der Ver⸗ faſſungsausſchuß einige Veränderungen vorgenommen: Die außeror⸗ dentliche Landesſonode iſt innerhalb von 5 Monaten einzuberufen. Die Zahl der Mitglieder der ordentlichen Landesſonode iſt auf 85 erhöht worden. Die größten Schwierigkeiten machte der 8 6 des Entwurfs. ohne daß aber der Parteiſtandvunkt bei den Ausſchußmitaliedern maßgebend geweſen iſt. Der Entwurf verlangt perſönliche und münd⸗ liche Anmeldung zur Wahlliſte. Ein Vermittlungsvorſchlag gebt da⸗ hin. daß die ſchriftliche Anmeldung zugelaſſen werden foll. Im Ver⸗ faſſungsausſchuß iſt dieſer Vorſchlan des Gen.Syn.⸗Mitglieds Geh. Kirchenrat 5. Bauer angenommen worden. In zwei Punkten un⸗ terſcheidet ſich dieſe kirchliche Wahlordnung von der ſtaatlichen; es ſind hier gebundene Liſten vorgeſehen Ferner können auf den Wahl⸗ liſten Namen geſtrichen und kann anderen Namen ein gewiſſer Vorzug gegeben werden. Der Berichterſtatter erläutert die Eigenart diefer Wahlart eingehend. Er ſchließt mit der freudigen Erwartung, daß die Verhandlungen einen glücklichen Abſchluß finden werden. Syn.⸗Mit⸗ glied Nuzinger wünſcht nicht, daß eine längere Beſprechung ein⸗ ſetze, nur möchte er die Geſichtspunkte der Kirchlich⸗Liberalen darre⸗ gen, unter d ſie für die Urwahlen eintraten. Kirche und Staat ſind zwar zwel ſehr verſchiedene Gebilde. Hingegen war es voch immer ſo, daß die kirchliche Verfaſſung der bad. Laudeskirche ſich der ſtaatlichen angepaßt hat. Zwiſchen Arbeiterſchaft und Kirche beſtand ein gegenſeitiges Mißtrauen. Die Kirche erſchien den Ardeltern ars Obrigkeitskirche; vieles in der Kirche war eben dem Staatlichen nach⸗ gebildet. Auch die Kirche iſt oft mißtrauiſch gegen die krraniche Betä⸗ tigung mancher Arbeiter, weil ſie dabei volitiſche Abſichten haden könnten. Die Kirche ſoll ſich um die Wähler kümmern, ſie ſoll die Seute veranlaſſen, ſich als Wähler zu betätigen. Die Arbeiter bürken nicht den Eindruck haben, daß ſie durch Einſchrünkungen abgeſtotzen werden. Deshalb ſind die Kirchlich⸗Liberalen für ⸗die Urwahlen ern⸗ getreten. Das Gemeindeprinzip iſt ſchon durchbrochen worden durch die Kirchenſteuergeſetzgebung. Neben dieſem foll auch dus Indtviduar⸗ prinzip beſtehen können. Durch die Tat iſt im Kirchenverfaſſungsaus⸗ ſchuß der Entſchluß aller, mit mancherlei Kräften zum Aufbau der Kirche zu wirken, kundgeworden. Gen.⸗Syn.⸗Mitglied D. Frommel glaubt, daß es noch nicht über⸗ flüſſig iſt. gegen den Parteigeiſt anzukämpfen. Der Satz: Die Wad⸗ ler ſollten ſich um die Kirche, und nicht bloß die Kirche ſich um die Wähler kümmern“, hat ſeine Nichtigkeit. Unſere Kirche hat auch das Recht auf ein Gefühl ihres Bertes. Die landeskirchliche Veremlaung, die der Redner vertritt, hat ſich früb für die Urwahlen ausgeſprochen. ohne diplomatiſche Erwäaungen und eigentliche kirchenvolitiſche Ab⸗ ſichten. In den bisherigen Gemeinbevertretungen iſt der Gemeinde⸗ gedanke unzulänglich zum Ausdruck gekommen. Auch die kleine Gruppe der landeskirchlichen Vereinigung hat ihre großen Bedenden gegen die Pflicht der Anmeldung für die Wällerliſte zurückgeſtellt und tritt nun für den Vermittlungsvorſchlag ein. Gen.⸗Syn.⸗Mitglied Bender⸗Schatthauſen verteidigt die Stel⸗ lungnahme der Poſitiven, die aus Liebe zu den Brüdern im Arbeiter⸗ ſtande ſich nicht übertreffen laſſen wollen. Er ſtellt den Satz richtig. der in der Diskuſſion mehrfach berührt wurde: die Kirche kann ver⸗ langen, daß die Wähler ſich um die Kirche kümmern und das Intereſſe kür ſie durch die Anmeldung dokumentieren; dadurch werde eine ge⸗ wiſſe Selbſtausleſe erfolgen; auch der Freiwilligkeit iſt ein Weg ge⸗ öffnet. Er dankt der kirchlich⸗liberalen Fraktion für die praktiſche Siebe, die in dieſer Zeit das Einigende über das Trennende Gen. Syn.⸗Mitgl. Wurth bedauert, daß über die Frane des Verhältniſſes von Arbeiterſchaft und Kirche nicht eingehend genng ge⸗ eſprochen werden konnte; es ſoll hinausgerufen werden, daß wir alle das Herz für alle und Aufgaben für alle haben. Auf Antrag von Gen.⸗Syn.⸗Mitglied Nuzinger wird vor der Abſtimmung die Sitzung abgebrochen und auf 3 Uhr verragt. Letzte Meldungen. Rücktritt des italieniſchen Kabinetts. Rom, 19. Juni.(WB.) Reuter. Infolge eines Mißtrauens⸗ Votums der Kammer iſt das italieniſche Kabinett zuvück⸗ getreten. Japan und China. (W..) Der Rücktritt des Premier ⸗ miniſters wurde angenommen. Der Finanzminiſter führt die Geſchäfte als ſtellvertretender Premierminiſter. Die ſa van⸗ feindliche Bewegung hält im ganzen Lande an. Wilſon in Brüſſel. „Amſterdam, 19. Juni.(WB.)„Allgemeene Handels⸗ bladet“ meldet aus Brüſſel, daß dem Präſident Wilſon in der belgiſchen Hauptſtadt ein begeiſterter Empfang zuteil wurde. Schärfſter Prokeſt gegen den Raub unferer Kolonien. Berlin, 17. Juni.(W..) Die deutſche Kolonialgeſellſchaft fandte folgendes Proteſttelegramm an die Reichsregie: rung: Die deutſche Kolonialgeſellſchaft erhebt ſchärfſten Einſpruch gegen die verleumderiſchen und unwahren Behauptungen, womit die gegeneriſchen Mächte die Annektion des deutſchen Kolonialbe⸗ ſizs bemänteln. Sie proteſtiert außerdem Rachdrücklichſt dagegen, daß die Gegner auch nach Friedensſchluß deutſches Privateigentum im Ueberſee zu liquidieren beabſich · tigen, um auf dieſe Weiſe den alten Rechtsgrundſatz, daß Privar⸗ eigentum unverletzlich iſt, zu vernichten. Nach wie vor hält ſie feſt an der Forderung, daß Deutſchland auf Grund ſeiner 30jähri⸗ Peking. 19. Juni. gen auch von gegneriſcher Seite anerkannten Leiſtungen Rechts⸗ anſpruch auf Kolonialbeſitz hat. Das Vorgehen der in einem Geiſte Aus den nächſten Prüfungen wird ein ſtarker Zugang junger Geiſt. Gegner licher erfolgen. Den Vikaren wird von der Behörde möglichit entge⸗ im ſchroffſten, zen Weltfrieden gefährdenden Wider⸗ ſpruch zu Punkt 5 des Wilſonprogramms, das die Grundlane des Waffenſtillſtandsvertrages bildete. ——— Sinigung in Erfart Berlin, 19. Juni.(W..) Ueber die Beilegung des Zwiſchen⸗ falles auf der Eiſenbahndirektion Erfurt wurde zwiſchen dem Miniſter für öffentliche Arbeiten und den Vertretern der Erfurter Beamten und Arbeiter eine Einigung auf folgender Grundlage erzielt⸗ Die unrechtmäßig eingeſetzten Beamten und Arbeiter treten ſofort von ihrem Poſten zurück, ſo daß die ordnungsmäßig beſtellten Beam⸗ ten ihre Aemter wieder übernehmen. Der Miniſter entſandte einen Kommiſſar nach Erfurt zur Unterſuchung der erhobenen Beſchwerde und tritt bei der Reichsregieruna für die Zuruckziebung der Regie⸗ lei⸗ r für die volle Aufrechter und—i Ruhe und Orbnung auf der S 8 Jena, 19. Juni.(W..) Die Eiſenbahner⸗Bewe hat auch auf Jena übergegriffen. Eine ſtark beſuchte Be⸗ triebsverſammlung in der großen Eiſenbahn⸗Reparaturwerkſtälte ent⸗ bmam Dienstag den Betriebsleiter, Negierungsrat und Baurat ung ſeines Amtes. Einen ſeiner Mitarbeiter traf das gletche Schickſal. Wie weiter eldet wird, verkehren die Zuüge auf der Saale⸗Bahn und auf der Weimar⸗Gerarer Bahn. Beimar, 19. Juni. Seit heute mitta i Eiſenbahnarbeiter Teil der Becnzenſche als Proteſt gegen das Eingreifen der Regierungstruppen in Die Tagung des alten Bergarbeikerverbundes. . Bielefeld, 18. Juni. Reichskommiſſar Severi den Verhandlungen des Bergarbeitertages beiwohnt, auserte ſich in einer bemerkenswerten Anſprache über die Aufgaben der Gewerk⸗ ſchaſten, in der er u. a. ſagte: Unſere Gewerkſchaften bedürfen nicht mehr der Kampfesmittel verzweifelter Arbeitervereinigungen und Maſſen früherer Zeit, der Sabotage, der Zerſtörung der Werk⸗ ſtätten und Betriebseinrichtungen, wodurch die Arbeiter ſelbſt den größten Schaden haben. In der Bielefelder Arbeiterſchaft iſt dieſe Auffaſſung längſt maßgebend geweſen, obgleich auch hier die Kämpfe ſcharf waren. Uns war aber ſtets bewußt, daß Prole⸗ tarier wie Bourgeofſten die Opfer der gleichen priwatkapitaliſtiſchen ſind, und wir haben längſt eingeſehen, daß es iſch iſt, die einen als Vampyre und Blutſauger, die anderen als Hetzer und Aufwiegler zu bezeichnen. Wir haben uns auch ge⸗ hütet, die Unternehmer nur als Teufel, uns aber nur als Engel zu bezeichnen, und haben auch den anderen ſtets das Recht zuer⸗ kannt, den wirtſchaftlichen Umbildungsprozeß mit zu beeinfluſſen. Nur auf dem Boden des Nechts und der Sachlichkeit gedeiht die Sache der Arbeiterſchaft am beſten. Der Vertreter der Nederland⸗ ſchen Mynwerkersbond, Elfers, berührte die Frage der inter⸗ nationalen Arbeiterbewegung und betonte, daß die holländi Organiſation es unbedingt ablehnen werde, an ee Kongreſſen und Beratungen teilzunehmen, wenn nicht auch gleich⸗ zeitig die deutſchen Kameraden teilnehmen könnten. Auf Antrag Löffler und Genoſſen wurde beſchloſſen, die zuſtändigen Amtsſtellen aufzufordern, alle während der Streikbewegungen im Berabau In⸗ haftierten, ſoweit ihnen keine Verbrechen gegen Menſchenleben und Eigentum zur Laſt gelegt werden können, unverzüglich freizu⸗ laſſen. Reichstagsabgeordneter Sachſe⸗Bochum bezeichnete die Zuſammenarbeit aller Bergarbeiter in einem einigen großen Ver⸗ bande als erſtrebenswertes Ziel. Er wändte ſich ſcharf gegen die ſogenannte Neunerkommiſſion und ihren Anhang und warnte vor der Einführung ruſſiſcher Zuſtände. Der Berg⸗ bau könne nur Schritt für Schritt ſozialiſiert werden. Betriebsräte ohne Gewerkſchaften ſeien ein Unding. Die Verkürzung der Arbeitszeit könne nur auf dem Boden internationaler Abmachungen erreicht und befeſtigt werden. Helſingfors, 19. Juni.(W..). Die unter dem Feuer der Kronſtädter Batterien und der bolſchewiſtiſchen Schiffsgeſchütze lie⸗ genden Jeſtungswerke von Krasnaja⸗Gorka wechſelten in den letzten Tagen mehrmals ihren Beſitzer. Gegenwärtig befinden ſie ſich in den Händen der weißen Truppen, die ſich Tauſende von Gefangenen und reiche Beute zuſchreiben. In Olonete⸗ erreichten die finn⸗ ländiſchen Freiwilligenkorps die Verbindung mit den Engländern. Ter finniſche Landtag entſandte eine Kommiſſton zwecks Unter⸗ fuchung der Verhältniſſe an der ruſſiſchen Grenze. Amſterdam, 19. Juni(WB.) Der indiſche Philoſoph und Dichter Sir RabindranathTagoro Sue— könig von Indien als Proteſt gegen die Gewalt⸗ tätigkeiten, die unter dem Vorwand der Erhaltung von Ordnung und Geſetz gegen die indiſche Bevölkerung im Pund⸗ ſchab begangen wurden, um die Zurücknahme ſeines britiſchen Adelstitels. —, 19. Juni.(Eigener Draßhtbericht indirekt) Die Chefs der alliierten und aſſoziierten Regierungen haben beſchloſfen, die Friedensbedingungen der Entente mit den im Wortlaut vom 1. Mai 1910 angebrachten Ahänderungen bekanntzuneben. Die Veröffentlichung wird gleichzeitig in Paris und in London in den morgen vormittag erſcheinenden Blättern geſchehen. Um den eng⸗ liſchen Blättern zu ermöglichen, heute abend den Wortlaut der Friedensbedingungen zu ſetzen, iſt heute nachmittag ein Flugzeug von Bur abgegangen, welches 45 Exemplare des endgültigen Ver⸗ trags nach London bringt. Dieſes Dokument iſt in franzöſiſcher und engliſcher Sprathe abgefaßt und beſteht aus 425 Quartſeiten, von denen 214 auf den franzoſiſchen Text entfallen. Dem Dokument ſind Karten beigefügt. — Zu Offenbachs 100. Geburtstage. 21. Zuni 1919). Die Gefahren der Operette ſind faſt die gleichen wie die der Oper, hervorgegangen aus ihr, unterliegt auch ſie dem Widerſtreit jener Faktoren, die das Schickſal der größeren Schweſter beſtimmten, nur daß hier alles im engeren Rahmen kleiner, härter und unbarm⸗ herziger ausfallen mußte. War die Oper in der Gewaltſamkeit ihrer Vereinigung der Künſte noch ein vergeblicher Verſuch, zu jener un⸗ mittelbaren Verknüpfung mit dem Leben zu gelangen, die der Ein⸗ zelkunſt vorbehalten und möglich war, ſo gab die Operette vollends, wenn auch nur allgemach,— denn ſie kam von der komiſchen Oper ung wäre dort gern geblieben,— jene Bemühungen preis, um bei der Traveſtie ihrer ſelbſt zu landen und zu ſtranden. Im Kampf zwiſchen Muſik und Draſtik hat dieſe geſiegt und das Abſterben des Elementes— angebahnt zuerſt durch die Einführung es zwar eleganten, aber muſikaliſch unfruchtbaren Tanzliedes— fand kein äſthetiſches Gegengewich: in den dramatiſchen oder auch nur ſzeniſchen Werten der modernen Operette. Auf dem Wege der Umwandlung jener charakteriſterenden Triebe in karikaturiſtiſche ſteht das Werk Offenbachs an ſehr ſicht⸗ barer Stelle, und die heutige Bewerkung und Vevorzugung des Orpheus und der Helena in ihm iſt unbeſchadet der Ingrendenzien, die ihm durch Reinhard oder andere geſchickte Bühnentechniker hin⸗ werden konnten, doch der phyſiſche Exponent dieſes Pro⸗ Iſt es zunächſt das Stoffliche dieſer alten Opernparodien, reizt, ſo zeigt ſich doch bald ihre Abhängigkeit von der Muſik Iffenbachs, von ſeiner genialen Fähigkeit der Uiebertreibungen und Verzerrungen. Folgt die Helena noch der Sage, um ihre bisherige dpernmäßige Darſtellung lächerlich zu machen, ſo emanzipiert ſc Orpheus fogar vom Stoffe ſelbſt. Und wie hier die klaſſiſche Dper erledigt wird, ſo in der Genoveva die romantiſche, in Monſieur Chonfleury die italieniſche. Jacques Offenbach wurde in Köln geboren. Er lernte am Poriſer Konſervatorium Cello ſpielen, wurde Dirigent der Zwiſchen⸗ Aimuſiken des Theatre francats, gründele aber 1855 ein eigenes Theater, diz„VBouffes pariſiennes“ in den Champs⸗Eloſees, das ſehr oßen Erfolg hatte. 1856 verlegte er es in die Paſſage Choiſeul. dem Orpheus hatte er ſeinen Welterfolg und bereiſte von nun Deutſchland und Heſter⸗ reich. Von 1366 an nur ber Kompofition lebend, entfaltete er eine raſtloſe Tätigkeit, wurde der Impreſario ſeiner Werle in CEuropa und Amerikd, erlebte Erfolge und Niederlagen, ein unermüdlicher 855 feiner Muflk und jeines Taters. Am B. Oilober 1880 + Unter den 102 Operetten Offenbachs ſind eine Anzahl kleinerer. einaktiger komiſcher Opern, deren klare und ſchöne Faktur ſie heute noch empfiehlt. Man hört von ihnen bisweilen das Mädchen von Elizondo, den Urlaub nach dem Zapfenſtreich, die Verlobung bei der Laterne, Fortunios Lied, eine verloren gegangene und wieder⸗ gefundene Jugendromanze Offenbachs, gibt Stoff und Veranlaſſung eines reizenden kleinen Stückes dieſer Art. All dieſe Muſik iſt im Grunde höher, zarter und idealer geartet, als die ſpäteren berühmten Glanz⸗ und Effektſtücke, aber ſie iſt es nicht, die Offenbach zu uns ge⸗ bracht hat. Ohne den Orpheus und die Helena würden wir kaum von ihm wiſſen. 80 Offenbach hat auch einige Opern geſchrieben. Er verfaßte 1801 die komiſche Oper„Barcouf' 1864 wurde in Wien eine romantiſche Oper, die„Rheinnixe“ aufgeführt. Beide Werke fanden keinen Er⸗ ſolg und ſind in Vergeſſenheit geraten. Anders erging es dem Ver⸗ ſuch einer ernſthaften Oper„Hoffmanns Erzählungen“, über deren Abfoſſung er ſtarb. Bei ihrem Erſcheinen kühl aufgenommen. fand ſie in unſeren Tagen einen poſthumen Erfolg und ſogar eine Popu⸗ larität, die freilich im Stoffe ebenſoſehr iſt, wie in der ge⸗ ſchweidigen und ausdruckbeſeelten Muſik. Eine ins Ernſte gewendete Groteske, ſteht ſie etwas konturhaft inmitten des orgiaſtiſchen Trubels der Cancans und Galoppaden, mit ſtillem Finger in Sphären deutend, die wir der Seele Offenbachs fremd wähnten, nach ich bedeutſam, wie ein ethiſches Beſinnen in dionyſiſchem Taumel. Hugo Salert. Aus dem Mannheimer Runſtleben. — Otatzonaltheater in Mannheim: Okhello.) Neu einſtudiert. Verdis Othello beruht auf drei wichtigen Partien und einer Epi ſodenrolle. Caſſio iſt die Epiſode, für den lyriſchen Tenor be⸗ rechnet; Othello, Jago und Desdemona ſind die wichtigen Partien. Verdi ſchrieb ſie für die erſten Künſtler Italiens, für glü n⸗ zende Stimmen. In unſerer Neueinſtudierung war der blühende Tenor des Herrn Bartling dem Caſſio nützlich, Othello wurde von der hohen Künſtlerſchaft des Herrn Günther⸗Braun ge⸗ tragen, in Verdis Jago fand Herr Vahling eine ſeiner Stimme und ſeiner Charakteriſierungsart entgegenkommende Aufgabe, und um Desdemona mühte ſich mit großem Darſtellungseifer Fräulein Manski. Sie ſang die ſchwierige, hochliegende Partie, die ſo viele Geſamtſätze heben und tragen muß, mit tadelloſer Technik, ver⸗ ſtändigem Ausdruck und muſikaliſchem Geſchmack, iſt aber neuer⸗ bengs matt in der Geſamtdispoſttion. Die wolterhin zu nennen⸗ Abend von den Partien treten zurück, wie es die italieniſche Opernpraxis ver· langt: Fräulein Lippe(Emilia) und die Herren Dr. Kuhn, Voiſin, Frank und Zöller vertraten dieſe„zweiten“ Fächer tadelos. Auch das Zuſammenwirken der Soliſten, die Geſamrſätze und die ebenſo ſchönen wie ſchwierigen Chorſätze: alles dies gelang— trotz der Hitze— in der beſten Weiſe. Herr Furtwängler hatte das ganze Werk mit Pietät und feinem Muſikſinn einſtudiert, Herr Gebrath ſchuf entzückende Bühnenbilder und das Orcheſter ſpielte mit Luſt und Liehe. Kurz. die Neueinſtudierung geriet im Rahmen unſerer Bühne durchaus erfreulich. A. Bl. —(CTbeaternotiz.) Am Sonntag wird im Neuen Theater„Alt⸗ eidelberg“ mit Fritz Odemar als Karl Heinz gegeben. Die ſtellung beginnt um 7% Uhr. — Wiener Operetten-Spiele im Roſengarten. Die Geſomt · leitung der demnächſt im Roſengarten beginnenden Operettenauffüh⸗ rungen liegt in den Händen des Herrn Direktors Emil Reiter vom S ater Regensburg, dem als Spielleiter die Herren Joſef Sie⸗ ner⸗Graz und Dr. Willi Aron⸗Regensburg zur Seite ſtehen. Als Kapellmeiſter ſind die Herren Kobert 9 ernrtied, z. Zt. Mannheim, und Dr. Egon Neumann⸗Wien verpflichtet. Die Eröffnungsvor⸗ llqung wird vorausſichtlich Sonntag, 29. Juni, mit der komiſchen perette„Die Glocken von Corneville“, Muſik von Robert Planquette, ſtattfinden. —(Theaterkulturverband und Slernwarke.) Für den nächſten Abend, welchen Theaterkulturverband und Sternwarte gemeinſam am 24. Juni im Muͤſenſaal veranſtalten, iſt Herbert Eulenberg gewonnen worden zur Porleſung ſeiner neueſten Werke. Für dieſen Abend haben die ſeinerzeit für die Haſenclever⸗Veranſtaltung gelöſten Karten Gültigkeit. Im Anſchluß keilen wir mit, daß mit icht auf die politiſche Lage die Generalverſammlung am 23. ds. Mts ausfällt. 5 Windheuſer Manski. Auf den heuti aula Windheuſer und Dorothee Manski—— wir ganz beſonders aufmerkſam. Das Konzert veginnt 228 Uhr. — Gochſchule für Muſik.) Der für Samstag, 21. Juni, geplant geweſene 5. Vortragsabend mußte auf Montag, den 23. Juni, abends 75 Ühr, verlegt werden. Die an dieſem Abend durch den Rehberg⸗ ſchüler Paul Schmitz zue Darbvietung gelangende Klapier⸗ ſonate,A⸗moll Oßp. 46 von Joſeph Haas erfährt hlermit ihre Erſtaufführung. Wir verweiſen nochmals auf den intereſſanten Abend, an dem u. a. auch Nietzſches ee vens g zum und das Melodram„Bergſſot“ von kommen. ——ů— — —— — ———— ̃—— — —.— landes auch dieſes Jah 4. Oe 1 1. 2/U. Mannheimer General⸗Anzeiger. (Minag-Ausgave.) Freitag, den 20. Juni 1918 Nus Stadt und Land. Der geſtrige Fronleichnamskag, der höchſte der katholiſchen Kirche, begann mit einem er⸗ friſchenden Regen, der ſowohl während der Nacht, als auch in der Frühe kurz einſetzte und etwas Kühlung brachte. In Scharen ſtrömten die katholiſchen Glaubensgenoſſen nach der Jeſuitenkirche. Die Knaben hatten größtenteils Fähnchen, während die weiß⸗ ſekleideten Mädchen ſowohl Blumen im Haar als auch in den änden trugen. Es war außerordentlich bedauerlich, daß die öffentliche Prozeſſion infolge der gegenwärtigen Lage unſeres Vater⸗ r wiederum unterbleiben und ſich auf da⸗ Innere der Kirche beſchränken mußte. Die Jeſuitenkirche war ſo ſtark beſucht, daß Hunderte von Perſonen keinen Einlaß mehr be⸗ kamen. Ohne Zweifel hätte eine öffentliche Prozeſſion, die in den letzten Kriegsjahren wegen Fliegergefahr unterbleiben mußte, ſich emer ſehr ſtarken Beteiligung zu erfreuen gehabt. Es wurden zwei feierliche Gottesdienſte mit levitiertem Hoch⸗ amt und anſchließender Prozeſſion abgehalten. Der eine begann morgens 8 Uhr, der zweite um 9½ Uhr Zu beiden war der Andrang ſehr ſtark. Der Kirchenchor verſchönte beide Gottesdienſte durch den ſtimmungsvollen Vortrag einer Meſſe. Herr Geiſtl. Rat Bauer hielt die Feſtvredigt. Durch die Tatſache, daß Hunderte von Perſonen keinen Einlaß mehr finden konnten, iſt wiederum der Beweis geliefert, daß die Räume in der Kirche, wenn ſie auch noch ſo groß ſind, doch nicht genügen. Hoffentlich kann im nächſten „Jahre die Prozeſſion wieder in der Oeffentlichkeit ſtattfünden. Wie wir im Anſchluß daran mitteilen wollen, trifft am Sams⸗ tag abend.33 Uhr der Hochw. Herr Weihbiſchof Dr. Kne cht von Freiburg hier ein, um an den folgenden vier Tagen 4700 Firm⸗ lingen die heilige Firmung zu ſpenden. Vom Bahnhof aus mird der Herr Weihbiſchof ſogleich nach der Jeſuitenkirche fahren, wo feierlicher Empfang ſtattfindet. Am Sonntag beginnt in der Jeſuitenkirche die Firmung, am Montag in der Herz Jeſukirche und am Dienstag wiederum in der Jeſuitenkirche. Die Firmung be⸗ ginnt jeweils morgens 8 Uhr. Die Schlußfirmung erfolgt am Mittwoch. Allgemeine Wirkeverſammlung. Die Arbeitsgemeinſchaft der Vereinigten Mann⸗ heimer Wirte berief auf Mittwoch nachmittag 4 Uhr in den „Rodenſteiner eine allgemeine Wirteverſammlung ein. Es erfolgte zunachſt die Berichterſtattung über die mit den hieſigen Dehörden gepflogenen Verhandlungen. Sodann kam der Streit der Freiburger Wirte zur Sprache. Nachſtehende Entſchließung wurde einſtimmig angenommen: „die heute im„Rodenſteiner“ tagende öffentliche Wirtever⸗ ſammlung nahm mit Intereſſe Kenntnis von dem Bericht der Ar⸗ beitsgemeinſchaft über die Verhandlungen mit den hieſigen Behör⸗ den. Die Verſammlung erblickt in dem Entgegenkommen der Be⸗ hörden des Bezirksamtes und der Staatsanwaltſchaft das volle Verſtändnis gegenüber unſeren Forderungen und erhofft die Unterſtützung derſelben, ſpeziell der hauptſächlichſten Forderung, die Wirte als Verbraucher und nicht als Händler anzu⸗ ſehen. Die Verſammlung erklärt ſich mit dem bisherigen Handeln der Arbeitsgemeinſchaft einverſtanden und beauftragt dieſelbe, ferner dafür zu ſorgen, daß alle Zugeſtändniſfe auch ſtreng von⸗ ſeiten der Behörden und deren untergeordneten Organen be⸗ ſolgt und durchgeführt werden. Ferner nahm die Verſammlung mit größtem Intereſſe Kennt⸗ nis von dem energiſchen Vorgehen der Freiburger Kollegen und ſpricht denſelben die volle Sympathie hierzu aus. Aus Rückſicht auf die hier gemachten Zugeſtändniſſe wird von dem Ein⸗ tritt in den Streik vorläufig noch abgeſehen. Die Verſammlung verpflichtet ſich aber mit allen ſonſt noch zu Gebote⸗ ſtehenden Mitteln, das Vorgehen der anderen Kollegen in den badiſchen Städten, ſpeziell in Freiburg, auf das energiſchſte zu unterſtützen. Die Verſammlung beauftragt die Arbeitsgemeinſchaft dringend, das Verfahren zur Feſtſtellung, ob Wirte Händler im Sipne des Geſetzes ſind, beim Verwaltungsgerichtshof in Karlsruhe einzu⸗ leiten und die Entſcheidung zu beſchleunigen, damit die Gefahr, daß Wirte in das Gefängnis kommen, möglichſt bald ab⸗ gewendet wird.“ r . Emil Rocke f. Am verfloſſenen Samstag iſt Herr Emtl Ro cke von einem ſchweren Herzleiden hingeraſſt worden, an dem er ſchon mehrere Jahre hindurch litt. Mit ihm iſt der Sproß einer alteinge⸗ leſſenen bekannten Mannbeimer Familie dahingegangen. Sohn des Beire neneze Leopold Rocke und der Hofſchauſpielerim Polvxinia ocke, die bei der älteren Mannheimer Generatſon noch in gutem An⸗ denken ſtehen, lebte er ſelbſt ſeit Jahren in glücklichſter Ehe. mit der früheren Mannheimer Primadonna, der Kammerſängerin Anna Heindl. Emil Rocke war wegen ſeines ſchlichten, geraden 18 biebe⸗ ren Charakters und ſeines freundlichen Weſens allgemein iebt und geachtet Nach ſeiner Veranlagung und infolge der Umgebung, in der er aufgewachſen war, gehörte er zu den heute felten gewordenen Men⸗ ſchen, die nie über den materiellen Forderungen des Tages die cheale“ Forderung vergaßen. eh. Die kropiſche Hitze hält fortgeſetzt an. Wohl ſetzte in der Nacht vom Mittwoch auf Fronleichnam der ſo ſehnlichſt erwartete MRegen ein. Aber die Niederſchläge waren leider nicht ergiebig genug. In der Frühe des geſtrigen Tages ging nochmals ein kurzer Regen nieder, der etwas Kühlung brachte, die aber nicht lange anhielt. Reichlichere ſind Bemerkenswert iſt, datz der bald unerträglichen Hitze her verhältnismäßig wenig Vanltter zu verzeichnen ſind. Nach verſchiedenen Wetter⸗ prognoſen ſoll der Sommer meiſt anhaltend krocken ſein. Aller Vor⸗ ausſicht nach bekommen wir ein gutes Weinjahr, denn die Reben ſtehen ausgezeichnet und verſprechen einen guten Herbſt. Nach den Aeußerungen der Landwirte, die über die anhaltende Trockenheit Klage führen, iſt eine ſrühzeitige Kornernte zu erwarten. Zu einer feſten iſt allerdings ein kräftiger Regen unerläßlich, desgleichen für die Kartoffeln wie die geſamten uͤbrigen Feldfrüchte. ch. Die Konzerdweranſtaltungen des geſtrigen Feiertags wieſen insbeſondere in den ſpöteren Nachmittags⸗ und Abendſtunden einen ten Beſuch auf. Im Friedrſchspark konzertlerte die Kapelle die einen der beliebten populären Operetten⸗ Abende veranſtaltete und damit ein beifallsfreudiges Publikum nd. Der Aufenihalt in dem wohlgepflegten Park mit ſeinem alten heſtand iſt insbeſonbere in der gegenwärtigen warmen Jahres⸗ geit eine Erholung. Wer ſich dem Genuß einer beſchaulichen Ruhe der Schönheiten des Friedrichsparkes hingeben will, empfehlen wir einen Beſuch des Parkes an einem Sonntag vormittag. Soweit uns — wird, waren auch die anderen Konzerte auf der Rennwieſe, im Waldpark wie Käfertaler Wald gut beſucht. Die Gartenreſtaurants am Ring etc. wurden geſtern viel beſucht. Streſt der Fuhrleuke. die Fuhrleute in den Guter⸗ beſtättereien ſowie in den Fuhrbetrieben ſind ſeit Mittwoch früh in den Ausſtand getreten. Sie verlangen eine e eee von 7 Rark. Der Mannheimer Fuhrherrnverein rief den Schlich⸗ —— an, der auf heute Nachmittag 4 Uhr Termin an⸗ Der Streik der Bordarbeiter im Hafengebiet iſt beendet. Die Arheit wurde am Mittwoch wieder aufgenommen. * 0. Am 16. ds. Mts. traf hier ein ganz in Eiſen. beton utes Motorſchiff ein. Das Schiff hat eine Ladefähigkeit von Tonnen, eine Länge von 24 und Breite von 4,20 Meter bei einer Höhe von 1,00 Meter. Es wurde von der Firma Eduard ühlin u. Co., Ingenieurbüro und Unternehmung für Eiſenbeton⸗ och und Tiefbau, auf deren Schiffswerft im Kehler Hafen 1575 Der Betrieb erfolgt mittels eines eingebauten 50pferdigen Benz⸗ Motors, welcher dem Schiff eine Geſchwindigkeit von 20 Km. im Stunde ialwärts und—7 Km. bergwärts ertellt. Die Fahrt von nach Mannheim wurde in 7 Stunden zurückgelegt. Dieſes in Enſenbeton gebaute Schiff dürfte wohl das erſte dſeſer Art ſein, welches die Fahrt von Kehl nach Mannheim ausgeführt hat. Die bereits im Jahre 302 14 5 im der Schweiz hergeſtellt, w m r 8 f n neuerer Zeit war bis Firmd von det Reichswerſt in ch. Zeitpunkt herbeizuführen. „Bürgerausſchuſſes als der beiden Vorjahre zurück. Die Tagen auch wolftändig ral ea. Danzig mit der Ausführung von 5 Eiſenbetonſchiffen von zirka—700 onnen betraut worden, welche nunmehr ſämtlich fertiggeſtellt ſind. ch. Die Aheinbäder weiſen in den letzten Tagen und Wochen eine ziemlich ſtarke Freguenz auf. Wenn der Beſuch der Bäder auch mit jedem Tag eine ſteigende Zahl aufweiſt, ſo wird der Wert eines Rheinbades immer noch unterſchätzt. Allerdings darf das Bad nicht allzuſehr ausgedehnt werden, ſonſt tritt leicht Ermüdung ein. Eine kräftige Vrauſe ſowie ein kurzes Rheinbad ſind von ungemein er⸗ friſchender und belebender Wirkung auf den ganzen Organismus des Menſchen. Wir haben bereits in früheren ren auf den ge⸗ ſundheitlichen Wert der Rheinbäder hingewieſen. Wir möchten es auch dieſes Jahr wieder tun und insbeſondere die Eltern veranlaſſen. ihre Kinder vom Badbeſuch nicht abzuhalten. Dabei möchten wir auch dem Schwimmſport das Wort reden. Es iſt der beſte und geſündeſte Sport. den man ſich überhaupt denken kann und hat dabel noch den großen Vorteil, daß er nichts koſtet. Gelegenheit zur Erlernung dieſes Sports iſt ſowohl in den Badanſtalten wie in den Schwimmvereinen reichlich geboten. Dree. Spielplan des National-Theaters Vorstellung 4 F Neues Theater Vorstellung 4 * I Versl. Der Puppenspieler 7 Der Fainilientag Gas 7 Das Nheingold 6 21..52 22. 8. 52 4 20. F. 51 A D. A Alt-Heidelberg 70t Stimmen aus dem Publikum. Legitima tion für Kohlenbezug. Wer die Beſtimmungen geleſen hat, auf welche Art man ſein neues Kohlenheft bekommen ſoll, mußte beinahe lachen, wenn die heutige Lage nicht gar ſo ernſt wäre⸗ Außer den verſchiedenartigen Ausweiſen, welche übrigens alleinſtehende Perſonen oft gar nicht zur Hand haben, hätte man außerdem noch ein genaues Signalement und Photographie ledes Einzelnen einfordern ſollen; wenn ſchon, denn ſchon. Solche Umſtäude und Erſchwerungen wären doh ſicher nicht nötig. Es wird doch Niemand ſein Kohlenheft in andere Hände geben oder verleihen. Das Publikum iſt herzlich froh, wenn es mit Ach und Krach das bischen Kohlen zugeteilt bekommt. Diejenigen, welche hintenherum Kohlen bekom men, werden ſchon Mittel und Wege zu ſinden wiſſen trotz der erſchwerenden umſtändlichen Anordnungen der Mannheimer Ortskohlenſtelle. Einfacher hätte es ſich ſicher auch machen laſſen, an⸗ ſtatt den Leuten noch dieſe Bürde aufzuoktroieren. Warum geht es nicht wie früher, wo man gegen das alte Kohlenheft das neue 998 händigt bekam. Hommunales. S. W. Freiburg, 14. Juni. In der letzten Stadtratsſitzung wurde auf Antrag des Lebensmittelamts beſchloſſen, beim Miniſterium zu beantragen, daß von Staatswegen ein Ausgleichsfonds für aus⸗ ländiſche Lebensmittel gebildet werde mit der Beſtimmung, einen für ausländiſche Lebensmittel über einen längeren Zeitr 10 Es ſoll dadurch ermöglicht werden, daß die im gegenwärtigen Zeitpunkt des dringendſten Bedarfs herein⸗ kommenden ausländiſchen Lebensmittel, die wegen den ſchlechten Valutaverhältniſſen ſehr keuer ſind. zu einem angemeſſenen Prelis abgegeben werden können und daß ein Ausgleich bei ſpäteren Be⸗ zügen geſucht wird. Ferner wurde beſchloſſen, um die verſchie⸗ denen Bauvereinigungen, die ſich in der letzten Zeit hier gebildet haben, zu unterſtützen, diefen auf Grund der Ermächtigung des n Baugebiet das Gelände oberhalb der alten Eigenheimgebiete zuzuweiſen. Als Vertreter der Gemüſe⸗Groß⸗ händler wurde vom Stadtrat der Kaufmann Karl Sexauer zum Mit⸗ glied der Kommiſſion für Gemüſe und Obſt ernannt. Nus Luòwigshaſen. Reguirierung von Jahrrädern. Seit Dienstag abend werden von den Franzoſen in Ludwigshafen und Umgebung ſämtliche Jahr⸗ räder requiriert. Wer auf der Straße fuhr, bekam ſein Rad abge⸗ nommen und erhielt dafür einen Schein. Am Hauptbahnhof lagern deitweiſe 100 Fahrräder, die mit Laſtauto abtransportiert werden. In allen Häuſern wird nach Rädern geſucht.— Die farbigen Trup⸗ pen ſind ſeit Mittwoch früh in der Richtung Oggersheim abmarſchiert — Die militäriſche General⸗Kontrolle für Männer von 17—45 Jahren hatte Mittwoch früh begonnen und wurde in einzelnen Orten ziemlich ſcharf durchgeführt. In 8 B. verlas der Polizei⸗ kommiſſär die. Namen und ein franzöſiſcher Offizier prüfte den Paß mit dem Meldepflichtigen, ob Bild und Perſon genau ſtimmen Dann wurde Namen, Geburtsdatum, Waffengattung und Dienſtgrad ein⸗ Donnerstag früh lagerten im Hauptbahnhof italieniſche ruppen, die kurz zuvor angekommen waren. Aus dem CLande. ,Schwetzingen, 18. Juni. Von einer hieſigen Bäckerei in der Viktoriaſtraße ſind in der vergangenen Nacht vier Säcke Mehl ver⸗ aden niorden, um nach Seckenheim an einen gewiſſen Marzenell verſchoben zu werden. Man fragt ſich unwillkürlich, wie dieſe Schiebung möglich ſein kann. Doch wohl nur auf Koſten der Brot⸗ qualität oder der verſorgungsberechtigten Bevpölkerung.— In dem Walde zwiſchen Schwetzingen und Friedrichsfeld iſt geſtern von der der Taglöhner Auguſt Herkert aus Rheinau feſt⸗ genommen worden, als er auf Schwetzinger Gemarkung mit einem Militärgewehr der Jagd oblag. Er wurde in das Amtsgefängnis r eingeliefert. „Edingen, 19. Juni. In der Nacht vom 177/18. Juni wurden hier beim Edinger Hof von zirka 20 Leuten Erbſen geſtohlen. Als der Praktik zit des Gutes dazu kam und die Leute von ihrem Vorhaben abhalten wollte, wurde auf ihn gefeuert. Drei Leute wurden feſtgenommen. Wie wir erfahren, ſoll der größte Teil der Perſonen aus Friedrichsfeld ſtammen. Karlsruhe, 18. Juni. Eine Schwindlerin treibt ſich z. Zt. hier 7815 und veranlaßt unter unwahren Angaben, Hausfrauen ihre Bluſen, Wäſche ufw. zum Weißnähen und Sticken zu über⸗ geben, die ſie dann nicht mehr zurückbringt. Sie gibt einen falſchen Namen und falſche Adreſſe an, behauplet unter Taas in einem bekannten hieſigen Geſchäft tätig zu ſein und will die Privatauf⸗ träge in ihrer freien Zeit erledigen. Vor der Schwindlerin ſei hiermit gewarnt. JHaufach, 15. Juni. Der Verbandstag des badiſchen Rat⸗ ſchreiberverbandes findet am 12. Juli im Bahnhofshotel hier ſtatt. Kreiſen der Abgeordneten weiß man auch die Tätigkeit des Direk⸗ tors Roth vollauf 2 würdigen und namentlich der frühere Präſi⸗ dent der Zweiten Kammer des Landtags, Geh. Hofrat Rohrhurſt. — dieſer Tatſache vom Präſidentenſtuhle aus wiederholt beredten usdruck gegeben. Perſönlich iſt Roth ein Mann von groſzer Herzensgüte, als Beamten ſchmücken ihn ſene altbadiſchen Be⸗ amtentugenden der Pflichttreue, der lauteren Geſinnung und treuen ingabe für Vaterland und Heimat. Direktor Roth iſt 1851 in chwandorf, Amt Stockach, geboren, er iſt alſo jetzt 68 Jahre alt. 1869 wurde er Aktuar, 1881 Revfſor beim Miniſterium des Innern, 1891 Reviſionsvorſtand, 1892 Rechnungsrat, 18 Oberrechnungsrat, 1897 Archivar der Zweiten Kalmmer der Landſtände, 1906 Büro⸗ direktor, ſpäter Direktor. Direktor Roth hat zahlreiche. Auszeich⸗ nungen erhalten, ſo 510 bei der Verfaſſungsfeier am 22. Auguſt 1918 das Ritterkreuz 1. Klaſſe des Ordens vom Jähringer Löwen. .⸗W. Jreiburg, 16. Junl. In einer großen, außerordentlichen Hauptverſammlung, die in Freiburg ſtattfand, vollzog ſich die Ver⸗ ſchmelzung der hieſigen Ortsgruppen der beiden großen Techniker⸗ verbände, des Deutſchen Techniker⸗Verbandes und des Bundes der techniſch⸗induſtriellen Beamten zu einer Ortsperwaltung des Bundes der techniſchen Angeſtellten und Beamten. Da die die beiden Tech⸗ nikerverbände vor dem Kriege trennenden Gegenſätze immer geringer wurden und die neue Zeit ein feſtes Zuſammenarbeiten iſt die Vereinigung im Intereſſe der geſamten Technikerſchaft ſehr zu begrüßen. Freiburg, 17. Juni. Die Inſaſſen der hieſigen Lazarette ver⸗ anſtalteten vor kurzem einen Demonſtrationsumzug, durch den ſie Beſſerſtellung der Veranſtaltung nahm einen ruhigen Verlouf. *Vom Kaiſſerſtuhl, 16. Junf. Die Kirſchenernte beginnt heuer etwas ſpäter wie pergangenes Jahr. Durch die anfangs Mai nochmals eingetretene Kälte bleibt der Ertrag weſentlich hinter dem Spätkirſchen n in eim meiſten badiſchen Städten im Alter von 6 bis 15 Jahren Unterkunft »faorderte auf dem letzten Wochenmarkte eine Frau vom Lande. Sie —ͤ———— ̃—wh————·mmreemeemmrarrreenn Verpflegung, Portofreiheit uſw. forderten. Die Immendingen, 17. Juni. Die Verſickerung der Donan nimmk ihren Anfang. Das Flußbett iſt bei Möhringen an vielen Stellen un⸗ terbrochen. Das Aufhören des Zufluſſes der Schwarzwalddonau und damft die Trockenlegung dürften in kürzeſter Friſt eintreten. OLörrach, 16. Juni Der jetzige Beſitzer des öberhalb Ermatingen gelegenen Schloſſes Wolfsberg in der Schweiz hat in hochherzigem Entgegenkommen ſeinen Sitz zur Verfügung geſtellt, damit dort bis zum Winter 50 bis 60 ſchwer geſchädigte Kriegswaiſen aus den und Verpflegung finden können. Die Kinderſchar ſteht unter Aufſicht und Betrauung einer tüchtigen, hingebungsvollen Roten Kreuz⸗ ſchweſter. (Waldsont, 17. Junk. Die Verhaftungen von Schmug glern und Schiebern, vor allem in dem Hauptſchmugalerneſt Grieten, haben einen derartigen Umfang angenommen, daß das hieſige Ge⸗ fäuanis dem ſtarken Andrang nicht mehr gewachſen war. Eine Ausahl der Verhaſteten mußte nach Sägingen verbracht werden.— In VBonndorf wurde ein gerkebener Schleſchhändler in der Perſon eines gewiſſen Karl Brugger von Sala, der ſchon längſt die Gegend unſicher machte, verhaftet, Man fand bei ihm ein geſchlachtetes Karb, elne Ziege und eim Zicklein, ferner Butter, Schinken, uſw. Mit ihm wurde noch ein zweiter Schleichhändler feſtgenommen. pfalz, heſſen und Umgebung. „Mainz, 18 Juni. 150 Mark für eine Glucke mit Jungen fand allerdings keinen Abnehmer, dafür aber manches ſtichelnde, herbe Wort und beißenden Spott. Es iſt allerdings des Guten doch zu viel verlangt, für 12 kleine Kuken im Alter von drei bis vier Tagen und eine alle gluckſende Henne einen Käufer zu finden, der eine Summe zahlte, für die man vor ein paar Jahren noch ein ſchönes Schlachtſchwein haben konnte. *Malus, 17. Funl. In der Umgebung von Mainz war bei dem kranzöſiſchen Ortskommandanten die Anzeige erſtattet worden, daß ein Bückermeiſter die Paarwecke, welche er aus franzöſſſchem Weißmehl herauſtellen hatte, zu leicht backe und dadurch das Verbraucherpubli⸗ kum vorſätzlich betrüge. Am Samstag Morgen, als die friſchen Paar⸗ wecke kaum aus dem Backofen waren, erſchien die Polizei, wog dle Paarwecke nach und fand, daß faſt alle 50, 60 bis 05 Gramm ſtatt der vorgeſchriebenen 70 Gramm wonen. Die Wecke wurden infolgedeſſen beſchlagnahmt und nach vorheriger ortsüblicher Bekanntmachung un⸗ ter volizeilicher Auſſicht an die eingeſchriebenen Kunden des betruge⸗ riſchen Bäckermeiſters zum Preiſe von 10 Pfg. ſtatt 15 Pfg. pro Weck vorkauft. Der Reſt des im Beſitz des Häckers befindlichen Weißmeylg wurde beſchlagnahmt. Der Wucherer hat mit Recht neben hoffentlich exemplariſcher Beſtrafung, volizeiliche Schließung ſeines Geſchäfts zu erwarten. Sportliche Runoͤſchau. Aus dem Mannheimer Schachleben. Bei dem ſetzt abgeſchloſ⸗ ſenen Preisturnier 1919 des Schachklubs Mannheim— ausgeſpielt unter ſtarker Teilnahme in vier Klaſſen— wurde folgendes Er⸗ gebnis erzielk. 1. Preis W. Gudehus(1. Klaſſe) 1932 Punkte, 2. Preis M. Kadiſch(1. Klaſſe) 15½ Punkte, 3. Preis ner(2. Klaſſe) 144 Punkte, 4. Preis Agthe(2. Klaſſe) 14 Punkte, 5. Preis Leichtag(2. Klaſſe) 13 Punkte. 6. Preis Hauſam(2. Klaſſe) 1284 Punkte, 7. Preis Huber(2. Klaſſe) 11½ Puünkte, 6. Preis Weſtfal(3. Klaſſe) 11 Punkte, 9. Preis Dr. Erckenbrecht(2. Klaſſe) 10½% Punkte, 10. Preis Leyer (4. Klaſſe) 10 Punkte. Das Wettſpiel trug der Charakter eines Vorgabeturniers. Anläßlich des Turnierabſchluſſes fand eine Veranſtaltung im Café„Metropol“ ſtatt, wobei der erſte Sieger und Klubvorſitzende, Herr W. Gudehus, mittels einer Demon⸗ ſtration am großen Brett Aufklärungen über objektive und ſubjek⸗ tive Spielweiſe gab und ſeine Ausführungen an Hand einer von ihm ſelbſt geführten Korreſpondenzpartie mit dem Hamburger Schachmeiſter Dimer illuſtrierte. Der intereſſante Vortrag fand regſtes Intereſſe und erntete lebhaften Beifall. K. —— Handel und Industrie. Zeukraluerband der chemiſch⸗lechniſchen Induſtrie G. v. Im Kaiſerſaal des Hotel Adlon, Berlin, fand am 13. ds. Mts. die deite ordentliche Mitaliederverſammlung des Zentralverbandes der chemiſch⸗techniſchen Induſtrie E. B. Berlin, ſtatt, die ſich eines regen Beſuches aus den Kreiſen der Behörden und Mitglieder er⸗ freute. Nach Erledigung der iuneren Verbandsangelegengeiten nahm die Verſammlung folgende Vorträge entgegen: Dr. Danielſen:„Die Neuvrganiſation in der chemiſchen Induſtrie“, Handelskammerſyndi⸗ kus Dr. Rauſch. Deſſau:„Abbau der Zwangswirtſchaft“, F. Behrens, Direktor des Leipziger Meßamtes:„Die Leipziger Meſſe und ihre Bedeutung für die deutſche Ausfuhr ſetzt und in Zukunft“, die mit grußem Intereſſe und Beifall aufgenommen wurden. Die Biskuſſion beſtätigte das allgemeine Verlangen nach Beſeitigung der bürokra⸗ tiſchen Feſſeln des Wirtſchaftslebens. eeeeeeeeeee Wasserwüärme des Rheius 2120. Mitgeteilt von Bade-Austalt Herweck. Wasserstandsbeobachtungen im Monat juni Pogelstation vom 9 Datum 72eln— Iu In la lu. erkrgen „.72 278 222 280 292 Abenda 4 Ubr :::: deohm. 2 Uh. Taraaen 320.28 527 829.80 Hachm. 2 Uhr Hannhem 438 4 44 45 4s 41 Lorgens 7 Uh Halg„ 2„.A 12 Uhr nodd„ Verm 2 Ubr, i Haakm. 2 Uh vom Neckar: .** 42 1444286 428 vorm. 7 Uer Br:ee.35 vorm. 1 Uur Wetterausſichten für mehrere Tage im vorans. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. 21. Juni: Wenig verändert. *7—. Wolkig mit Soune, normal temperiert, uni: Wenig verändert. 24. Junt: Henne, Wolkenzug. augenehm, ſtrichweis Gewttter u. Reaen Windig. 25. Juni: Wolkig, teils heiter, ſtrichvels Regen, ſtärmiſch, normale Temperatur. 5 20. Juni: Wenig veränbert. 8 27. Juni: Wolkig, Regenfälle, tels Sonne. Windig 28. Juni: Wolkig, ſtrichweis Gewitter. Warm. Witterungsberleht. eeeeeeeeeee neeen,—————— Baro- Hdchste eee ataud ſmocgens] in der 2 batum e 7 eer“ aeet knoer aut 1 Bowil· amn erad d. eras o. den am Grads. 4— 75 1 14.7— 240 westdewölkt 15. 100 2630 122 3,8— 10.5 13deſter 15. Zunj 762.2̃[140 10,8— 2871˙ 1 2 belter 17. Jan 260,0 14.8 13,8— 25.5 atill holter 18. Jani 759.216.9 10.0— 21,2 dd defter. 109. Jun 761,0 J 17½ 1575— 25, An0 4 lt iuni 785,2 185 17⁴— 2778 Beiter AMBI- Dachstein-Maschine für Handbetrieb arbehtet rasch, sparsam und zuverlässig Anfragen an: AMBIl, Abt H K Charlottenburg 9 — — Frettag. den 20. Juni 1919. Maunheimer Generai⸗Anzeiger.(Mittag ⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 278. Roman von Alfred MRaderno. 1(Cortſetzung.) Dennoch durfte er ſeiner Mutter nicht vergeſſen. Alte Leute ſchrieben bisweilen zwar gern vom Tod, und von ſeiner Mutter wußte Bruno, daß ſie ſich vor Freund Hein nicht fürchtete. Nicht viel mehr als ein Vierteljahr war ſeit ſeinem letzten Aufenthalt in Cimburg verſtrichen; doch damals hätte ſeine Mutter o nicht mit ihm geſprochen. „Setz' dich in den Zug und ſieh nach der alten Frau!“ drängte Bender eine innere Stimme. Und er überlegte kurz. Die Premiere ſeines Stückes fand in drei Wochen ſtatt. Die Proben hatten ſchon am Ende der Sommerſpielzeit begonnen und wurden erſt in der letzten Ferienwoche wieder aufgenommen. Acht Tage konnte er alſo noch gut ſeiner Mutter ſchenken. So lange entbehrte ihn wohl auch Vera ohne Mißmut. Hätte ſie ihn doch ſelbſt an jenem Abend freigegeben, an dem er in ihrer Geſellſchaft die Uraufführung ſeines Stückes erleben wollte. Vera war einverſtanden, und Bender reiſte. Er hatte ſich daheim erſt gar nicht angeſagt, ſondern wollte ſeine Mutter überraſchen. In Cimburg begegnete ihm auf dem Wege vom Bahn⸗ hof zur Stadt der Domküſter, mit dem er ſtets ein gut nachbarliches Verhältnis unterhalten hatte und auch jetzt ein Stück des Weges Seite an Seite zurücklegte. „Der Herr Doktor kommen wohl nach der Frau Mutter zu ſehen?“ fragte der alte Mann. Bender nickte kurz und bedeutungsvoll, doch galt es ihm allein. Stand es alſo ſchon ſo mit ſeiner Mutter? Mit ſolchen Augen ſah man ſeinen Beſuch in Limburg an? Geradeaus ſteuerte er auf den Nernpunkt ſeiner Ge⸗ n zu. „Meiner Mutter geht es wohl nicht am beſten?“ „Der Herr Doktor können es ſich ja denken,“ wich der Küſter aus.„Die beiden ſtattlichen jungen Herren ſo raſch nacheinander verloren zu haben, das geht einer Mutter nach, Tag um Tag, Nacht um Nacht. Das macht immerzu Herz⸗ weh und müde Glieder, immerzu, ach ja.“ Der Küſter nickte einige Male mit dem Kopf. Bender reichte dem Alten die Hand und ſtieg die enge Domſtiege hinauf. Nun ſagte er es ſich ſelbſt: das war kein Weg für ſeine alte Mutter. Und als er ihr gegenüberſaß, ihre Hand in der ſeinen, und die Mutter war ruhig, als ſei er gar nie fortgeweſen, da ſtellte er es ihr vor, wie prächtig und angenehm ſie es nun haben könne, wenn ſie ihm nach Berlin folgte und bei ihm bliebe. Frau Bender lächelte. Das Teſiament des Johannes Freymuth „Weißt du, Bruno, nach Berlin wäre ich recht gern ein⸗ mal gefahren, als ich noch jünger und ſicherer war. Heute ſähe ich's doch nicht mehr und fiele allen zur Laſt, die ſich meiner annehmen wollten. Seitdem ich nimmer zur Stadt hinunterſteige, geht es hier oben ja ganz gut. Küſters be⸗ ſorgen mir das wenige, was ich brauche, denn das Mädchen laſſe ich nicht gern für länger fort.“ Frau Bender ſtellte an ihren Sohn nur wenige Sragen. Sie hatte ihn in den Wochen, die ſeiner Reiſe nach Argentinien vorangegangen waren, nicht geſehen. Als er dann von Buenos Kires zurückkam, hatte er gut ausgeſehen und machte jetzt, wenn möglich, einen noch ſtattlicheren Eindruck. Wer der welt ſo feſt in die Kugen blickte, den brauchte man nicht zu fragen, wie er ſich durchſchlug. Der wollte auch gar nicht gefragt ſein, denn das erinnerte immer an Seiten und Fälle, wo es vielleicht anders war oder nicht mehr ſo ſein werde. Im ſtillen wunderte ſich Bruno, daß ihm die Mutter auch nach ſeinen Herzensangelegenheiten kein einziges Mal fragte. Er ſuchte ſich dieſe Zurückhaltung zu erklären und wollte den Grund dafür am eheſten darin erblicken, daß ſeine Mutter ſeinen Beruf und ſeine Herzensangelegenheiten nicht gut voneinander trennen zu können meinte. En ſeinen Beruf zu taſten, das dünkte ſie ſeit ſeinen erſten Erſolgen ein unüberlegtes Tun. Bruno gelangte ohne Selbſtüberhebung zu dieſer Kuf⸗ faſſung und hatte auch nicht daneben geraten. „Verheiraten wird ſich der Junge nicht, ohne mir ſeine Kbſicht vorher mitzuteilen; was er aber ſonſt erleben und durchmachen muß, was nicht zur Ehe führt, das geht mich nichts an. Mich kümmert nur die Ehe, durch die er unſeren Namen auf einen fremden Menſchen überträgt, durch die er vielleicht eine große Familie gründet, die unſeren Namen und manchen unſerer Bräuche fortpflanzt.“ Frau Bender gab ſich mit dieſer Anſicht zufrieden und kannte darüber hinaus den Wunſch nicht, ſich in Brunos nächſter Umgebung umzublicken. Einmal führte Brüno das Geſpräch abſichtlich in die Nähe dieſes Chemas, doch ging ſeine Mutter aus ſich nicht heraus. Sie ſchien ſeine Anſpielung entweder nicht verſtanden oder mit Willen überhört zu haben. Da ließ auch er davon ab, ohne zu er daß ſeiner Mutter Gedanken nicht mehr⸗ lange von dieſer Welt ſein ſollten. Die acht Tage, die Bruno für ſeinen Kufenthalt in der eimat ausgeſetzt hatte, waren noch nicht verſtrichen, als ihn ines Nachts das Mädchen ſeiner Mutter aus ſeiner Giebel⸗ ſtube, in der er auch diesmal hauſte, herauspochte. „Die Frau Mutter hat auf einmal ſo leiſe, aber herz⸗ zerbrechend gewimmert und iſt dann ſo ſtill geworden.“ „Laufen Sie ſchnell um den Arzt!“ Bruno dachte nicht daran, daß er ſebſt Doktor der ge⸗ ſamten Heilkunde war. Er dachte nur noch an ſeine Mutter, während er die Treppe hinuntereilte Unbewußt ließ ihn aber beim Eintritt in das Schlaf⸗ zimmer ſeiner Mutter die einſt gewonnene Erfahrung er⸗ . kennen, daß Arzt und Sorge zu ſpät kamen.——.— Aus den acht Tagen wurden nun freilich zwölf, ehe Bender nach Berlin konnte. Mancherlei Ceute waren in dem Häuschen, das nun ihm gehörte, aus⸗ und eingegangen, er aber hatte es als letzter verlaſſen und den Schlüſſel in die Caſche geſteckt. Den Ge⸗ danken, das Haus zu verkaufen, hatte er wie das Augebot verſchiedener Kaufluſtiger, die wie die pilze vor der Haus⸗ tre aufſchoſſen, von ſich gewieſen. Das Stück Heimatboden ſie ſich immer öfter überließ. ließ er ſich nicht abkaufen. Kam einmal der Tag, an dem er dort wieder zu weilen begehrte, von wo er die erſten ſeiner Gedanken, die ihn ſpäter getragen, in die Welt hinaus⸗ geſchickt hatte, dann wollte er auch zu jeder Stunde dorthin zurückkehren können, allein oder mit anderen, mit einer, die ſich in alles mit ihm teilte, in ſeine Vergangenheit und in die Jahre der Reife. „Gute Mütter ſind immer die Einſicht ſelbſt,“ ſprach Bender wehmütig zu Vera Holſt, als er ſie nach ſeiner Rück⸗ kehr zum erſten Male aufſuchte.„Als ahnte ſie das Opfer, das du mir rietſt, hat ſie mir jede Möglichkeit genommen, mich ernſtlich auch nur in dem Gedanken daran zu verſuchen.“ Dera nickte ſchweigend. Was hätte ſie ſagen ſollen? Bruno hatte ſie enttäuſcht. Das waren keine Worte, die ein Mann in den Mund nahm. So ſchwatzten Weiber, deren Cebenszweck es war, ſich um eine ſelbſtverſtändliche Sache herumzureden. Freilich durfte ſie Bender dieſen Vorwurf nicht machen, ihn aber auch ihre anderen Gedanken nicht durchſchauen laſſen, die ſie als neue Sahlenreihen der Rechnung, die ſie · aufſtellte, beifügte. „Nun iſt er frei, wie ich ihn brauche. Man weiß es nie; auch ſtille Mütter ſprechen oft ein Wort zuviel.“ Aus ſeinem Brief hatte Vera von Bender den Eindruck eines guten Menſchen gewonnen. Während der Seit, die ſie ſich nun kannten, hatte ſie ihn noch beſſer als ſolchen kennen gelernt. Gute Uenſchen ſind immer auch gute Söhne, und gute Söhne ſtehen unter dem Einfluß ihrer Mütter. Vera Holſt wußte zu wenig von Brunos Rutter, als daß ſie die Grundloſigkeit ihrer Befürchtung hätte einſehen können. Aber ſo, wie es nun gekommen war, war es ihr lieber, ſo war es gut. Der Ball, den man drehen will, darf von niemand anderem gehalten werden. Und Vera hatte die Abſicht, Bender zu ihrem Werkzeug umzuwandeln. Roch hielt ihn ja viel genug. Starke Bänder waren es, von denen ſie ihn nur mit den nie verſagenden Kräften betörender Leidenſchaft würde losreißen können. „Du haſt mich geſucht, um mich zu beſitzen. Erlaube,“ und Vera holſt lächelte ſpöttiſch,„daß auch ich dich beſitzen will. Meinſt du, ich hätte dich an mich herangelaſſen, wenn du der erſte beſte geweſen wärſt? Von ſolchen werde ich Tag für Tag um Tiebe angefleht, heute ſo wie vor einem halben Jahre, als unter den vielen Anträgen auch dein Brief lag. Fünf boten mir Reichtümer, die einen ſchwindeln machen konnten. Du botſt dich mir ſelbſt dar. Und dich zu wählen, verhieß Gewinn, Steigerung meiner Triumphe.“ Vera hHolſt ſpann ein t aus dieſen Gedanken, denen ie ſtaunte vor der Wandlung, die ſie in dem letzten halben Jahre durchgemacht hatte, ſtaunte aber auch vor der Sicherheit, mit der ſie ſich vor Bender in der Gewalt hatte. Beim Empfang ſeines Werbebriefes hatten ſie noch keineswegs ſolche Gedanken beſtürmt, wie ſie berechnend ſich jetzt ſelbſt glauben machen wollte. Wohl hatte ſie Er⸗ kundigungen darüber eingezogen, wer ſich um ſie bewarb, und war auch über den Wunſch nicht ſo ganz flüchtig hin⸗ weggeglitten, durch Bender für ihre Kunſt zu gewinnen. Und nicht der Triumph, einen Mächtigen ahnungslos in eine Schlinge treten zu ſehen, hatte ſie bei Benders erſtem Beſuch mit Freude erfüllt, ſondern die Gewißheit auf den erſten Blick, jene Hoffnung nicht vergebens gehegt zu haben. Die Kühle der Berechnung und die Unruhe einer un⸗ ausgeſetzten Beobachtung hatten ſich dieſen Empfindungen erſt dann beizugeſellen begonnen, als Vera Brunos Intereſſen volle Aufmerkſamkeit ſchenken ſollte, während ſie an ihm den Bewunderer ihres Milieus nicht gefunden hatte, trotz⸗ dem ſie Bender in ſeinem Briefe als Künſtlerin verehrte. Nun begann es große und immer größere Knforderungen an ihre Selbſtbeherrſchung zu ſtellen, Bender niemals durch eine gleichgültige Gebärde oder Bemerkung ſtutzig zu machen. Dabei begann ſie hilflos zu werden. Sie ſah das Uſer, auf dem ſie Bruno erſt einmal haben mußte, um ihn auf ihren Weg zu ziehen, immer weiter zurückweichen. „Ich halte ihn wohl,“ ſprach Vera haſtig zu ſich,„indem ich vorgebe, ſeine Neigungen zu teilen, aber an dem Bande, an dem ich ihn halte, droht er mich mit ſich zu reißen. Ich muß ihn ſchwindlig machen.“ Und ſo verſagte ſie ſich ſeinem erſten Kuß. Vierzehn Tage ſpäter kettete ſie ihn durch das wohlgelungene Spiel ihrer edlen Geſinnung noch feſter an ſich. „Ich bin ihm ja ganz gut,“ geſtand ſich Vera ein,„doch muß ich an meinen Selbſtzweck denken, wenn ich ihm fortan vielleicht jeden ſeiner Lebenswünſche mit der Gebärde ge⸗ ſtellter Hingebungsluſt erfüllen ſoll.“ Bender ahnte die Gefahr nicht, die ihn lauernd umſchlich. Noch hielten die Proben ihn manche Stunde auf der Bühne des Leſſing⸗Theaters feſt, die neuen Dekorationen, die ange⸗ ſchafft worden waren, lenkten ſeine Aufmerkſamkeit ab, und ſchon bannten neue Ideen ſeinen Blick nach Innen oder ins Leere, in eine Leere, die für ihn mit Schöpfungswundern ausgefüllt war, deren andere Sterbliche vielleicht erſt in jenem flüchtigen Augenblicke anſichtig wurden, wenn ſich ihre Seelen übers Irdiſche zu erheben begannen. „Mein Weltgerüſt,“ ſprach Bender heimlich zu ſich, wenn er es auf der Bühne hämmern hörte. „Trotz allem doch nur mein Werk!“ jubelte er ſich leiſe zu, als die Szene für den erſten Akt fertig gebaut ſtand. swölf Stunden ſpäter klapperten es die Ja daſall, ſämklicher Berliner Jeitungsdruckereien:„Bender hat erfüllt, was er in ſeinen Erſtlingswerken verſprach. Er hat mit ſeinem neuen Werke jeden Zweifel an ſeine Sonderbegabung fürs dramatiſche Gedicht in uns zerſtört. Die„Symphonie der Wogen beſitzt in der Geſchichte des deutſchen Dramas ihre Eigenſtellung wie etwa„Hannele“ oder„Jedermann.“ Die Kritiker hatten ſich in den Pauſen auf dieſe Kinſicht geeinigt. Bender brauchte, um dieſes Cob zu erfahren, nicht erſt auf die Morgenblätter zu warten. An feſtlicher Tafel feierten ihn die berufenſten Kunſtrichter als Sieger. Jedesmal verſuchte Bender mit ſeinen Blicken in Veras Seele hinabzutauchen. „Du hörſt es; doch ſahſt du ja mein Stück und ſahſt, wis ſie es ſpielten, und Wie es lebte durch die einzige§rauen⸗ geſtalt, die ich ihm gab, und wie ſie lebte, ganz von ihm durchdrungen.“ Vera verſtand dieſen Blick und nickte Bruno zu. Und ſie merkte, daß eine Flamme in ſeine Kugen trat, der Wunſch, der ſchon lange in ſeiner Bruſt glimmen mochte. Nun flackerte die Glut auf, genährt durch den brauſenden Atem des Erfolgs. Und Vera Holſt wappnete ſich vor dieſem Blick, der ihr unheimlich war, indem ſie vor Bender für die Dauer eines Blitzes die Tiefen iher Geheimniswelt authüllte. Nicht mit Worten, auch nur mit einem Blick, den Bender in Bewußtſein ſeiner Schuld nicht mißverſtehen konnte. r wußte es ja, er hatte einem Wunſche Deras den Gehorſam 2 „Könnte es 15 nicht reizen, einmal, und ſei es auch nur für mich allein, dieſe Rolle darzuſtellen, die erſte große Frauenrolle, die mir galarg und ohne meine Sehnſucht nach dir vielleicht nicht gelungen wäre?“ War dieſe Frage, dieſer Wunſch, in einen bittenden Blick voll Liebe gefaßt, denn ſo ungeheuer, daß ihn Vera nur mit dem jähen Entblößen einer blanken Schwertſpitze erwidern durfte? Alſo Kampf? Bender zerflatterte der Reſt des Abends in bange zweifel und Selbſtvorwürfe. Er fand ſich nimmer aus der Wirrnis von Gedanken und Empfindungen heraus und ſchob, als er in Veras Augen auch nicht einen Schimmer jenes Blickes wiederfinden Konnte, alles auf die Eindrücke und Er⸗ lebniſſe dieſes Abends, die einander jagten, und denen er ſich vielleicht allzu willenlos überlaſſen hatte. Soll und Haben. am nächſten Morgen unterbrach Bender die Durchſicht der Zeitungen wiederholt und ertappte ſich dabei, wie er über Veras ſchneidenden Blick nachgrübelte, aus dem ihn beinahe ein Funke des Haſſes angeblitzt hatte. Gewiß; beim Abſchied hatte ſie ihn auch nicht die leiſeſte verſtimmung mehr merken laſſen; alſo war es offenbar, daß ſie eben einmal und zwar mit Recht unzufrieden mit ihm geweſen war. Wider ein auch nur ſchweigend gegebenes Verſprechen zu verſtoßen, war nicht männlich; ganz und gar nicht; ſeine Schwäche mußte Vera, die ihn als Künſtler ethiſch höher bewertete als andere Männer, um ſo peinlicher berührt haben. ender beruhigte ſich immer mehr und ſah ſeine Be⸗ denken ſchließlich vollends der Bewunderung Platz machen, die er dem feinen Empfinden Veras zollte, die ſeinen Blick ſogleich richtig gedeutet hatte. Das verſöhnte ihn wieder ganz mit ihr, und er faßte den Beſchluß, noch am ſelben Tage offen ünd ehrlich über das feindſelige Zwiſchenſpiel des vergangenen Abends mit Vera zu ſprechen. Bender lächelte, als er den kurzen Vorgang feindſelig nannte. Und er war überzeugt, daß heute auch Vera lächeln und ſich mit ihm harmlos über dieſe Frage unter⸗ halten werde, die, wie es doch nicht zu leugnen war, zwiſchen ihnen ſtand. Ehe ſie einander daran erinnert hatten, war ihnen die Gegenwart dieſer Frage gar nicht zum Bewußtſein gekommen; Bruno wenigſtens nicht. Aber ſollte er ſie auch jetzt da ſtehen laſſen, wo ſie ſtand und immer am Wege war Tauſend hinderliche Dinge laſſen ſich auf die einfachſte Art und weiſe wegſchwatzen; warum nicht auch dieſer Schatten, der zwiſchen ihnen ſtand? Vera war begierig geweſen, ob Bender das nächſte Mal mit der Miene des Bekenners zu ihr kommen werde. Da⸗ von war nun nichts in ſeinem Geſicht zu leſen, als er jetzt eintrat und ſie mit unverminderter Innigkeit in die Arme nahm. Es überraſchte ſie darum, daß ſeine erſten Worte nach der Begrüßung an den ſtummen Vorfall während der geſtrigen SFeſttafel rührten. Bera hielt es für klug, den Eindruck zu erwecken, daß ſie heute über Brunos Unbedachtſamkeit anders und milder denke. Das von Bender erwartete Cächeln trat denn auch wirklich auf ihre Lippen und ließ ihn um ſo freier ſprechen. Vera ſelbſt überließ ſich einer verſöhnlicheren Stimmung, als ihr Bruno nun ſeinen Blick deutete, mit jener Wärme und Leidenſchaft, die ſie geſtern in ſeinen Augen wohl be⸗ merkt hatte und als Beweiſe ſeiner Liebe anſehen durfte. Mit beſonderem Stolz 27545 vernahm ſie, daß Bender die hochragende Frauengeſtalt ſeines Werkes ihr, ſeiner Sehn⸗ ſucht nach ihr, danken zu dürfen, danken zu müſſen meinte. Sehnſucht nach ihr! Konnte es für ein liebendes Herz etwas Betörenderes zu hören geben? Für ein liebendes Herz nicht. Hatten aber Dera Folſt je ſo reine Flammen der 5 Leidenſchaft umſpielt wie die Sehnſucht dieſes Mannes, der ein großer Dichter und dabei doch ein ſo leicht zu lenkendes, klar zu durchſchauendes Uind war? Ein ſeltſames Verlangen, wie ſie es noch nie gefühlt hatte, begann ſich nun auf einmal in Vera zu regen. „Haſt du nicht ſämtliche Ceidenſchaften auf dem Theater ie fragte ſie ſich, während Bender noch darüber zu r ſprach, wie glühend ſeine Sehnſucht nach ihr geweſen ſei, als er die Weiten des Ozeans mit ſeinen Gedanken an ſie überbrückte. Sie fühlte ſeine Worte wie ein laues plätſcherndes Bad; es reinigte ſie und erfriſchte ſie, obwohl es nur lau war. Sie brauchte ſein nicht zu achten und konnte zeitvergeſſen in ſich hineinhorchen, wo es ſich zu ſeltſam zu regen begonnen hatte. „Haſt du das nicht?“ fragte ſie ſich noch einmal. „Geſpielt, ja. Aber eben nur geſpielt. Doch wenn du der Zeit gedenkſt, ehe du die Künſtlerlaufbahn betrateſt, dachteſt du da kein einziges Mal daran, einmal in Zingebung und Liebe ein treues Weib zu ſein, das eigene Glück von der Zufriedenheit des Gatten zu empfangen, ihm dieſe Zu⸗ friedenheit durch deines Ceibes und Geiſtes Schönheit aber immer aufs neue zu bereiten? Wirf es von dir, Vera, all dieſen Nuliſſentand, all dieſes Sorgen um den täglichen Ruhm! Den Namen! Laß ihn und wähle den des Mannes, der dich liebt und im Stillen des Durſtes dein ſchon wieder begehrt. Ihn wähle, der heute nicht weniger klangvoll iſt als der deine, nur daß man ihn in achtenswerteren Kreiſen nennt als den deinen. Ihn wähle, und als der deine wird er auch für dich ſeinen Wohllaut erhalten. Ein Dichter, der ſein Weib liebt, krönt es zur Königin und zeigt es aller Welt, daß es ihm ebenbürtig iſt und er durch dieſes Weib nur das, was er nicht nur ſcheint, ſondern wirklich iſt.“ Lortſetzung folgt. —— — ———ç— — —————— ——— ——— 85 en! 9158 die Berbrancher. 5 N Br rot die 5 ikarte in 95 Pazete 78 Alg⸗ für 1 35 8 9˙0 der Pferdefleiſchverkaufsſtelle . 10, warenmarke 166 die nur tag, den 27. ds. ung Aimmer 26 abzuliefern. — Für es Pfund Butter die Buttermarke 83 in den erverkaufsſtellen 841—1098. fsſtellen 85—400. marte 165 —1109 Dewürze: Die Neſtbeſtä waren⸗Verk Mager- oder Buttermilch II. Für die Berkaufsſtellen. Zur Abgabe ſind bereit: 8 + 2 91* 18 Zucker:(800 Gramm für zwet Ausgaben beſtimmz) für die 109. Koloniat tkwaren⸗Verkaufsſtellen—1 Zucker:(Sonderzutel 0 2 Pfund) für die Kolonialwaren⸗ 11109. Städtiſches Lebeusmittelamt C 2. 16/78 3 Ier S tadtgen en folgende Marten: garine(das Pfund zu M..10) Fetttarte in den Fettverkaufsſtellen che vom 16.—22. 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In tiefer Trauer Familie L. Hoffbauer, ingenieur Mannheim, B 6, 22a. Die Beerdigung findet Samstag, den 21. U8. Mts,, nachmittags 2½ Uhr von der Leichenhalle aus statt. Metz⸗ (das Danksagung. Für die in so reichem Mahße bewiesene Teilnahme, an dem uns so schwer hetroffenen Verluste meiner unvergesslichen treuen Frieda Und für die trostreichen schönen Worte des Herrn Stadtvikars P ink von der Christuskirche sage ich herzlichen Dank. B1210 5 im Namen der tieſtrauernden Hinterbliebenen: Oarl Weide. MANNHEIM, 18. Juni 1919. gur ee Freitag, den 20. Juni 1918 zahlung zu kaufen geſucht. anlagen. Angebote unter F. N. an die Geſchäftsſtelle. 51160 benlokomotiven. Mabanfertigung g von Sommerkleider u. Bluſen Württember aus Ia. Voil⸗ und Seiden⸗ 1 Neiſender für elektr. ſtoffen zu auffallend billigen Preiſen. Ein Verſuch über⸗ zeugt Sie. F 4, 3. S72 Neckarau, Adlerſtraße 37, Il.———— In gr. luft. Zimmer werd. 6 Möbel zur Aufbewanrung angenommen. 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