N eee Abend⸗Ausgabe. 1919.— Nr. 289. auptſchriſftleitung: Dr. Priß Goldenbaum. Derantwortiich für politik: Dr. Fritz Goldenbaum, für —.— Hans acder ſ für Cokales und den übrigen redaktlonellen Teil: Richard Schönfelder, ſur er, für Anzeigen: finton Grleſer Druc und Berlag: Druckerei Dr. Baas Mann⸗ beimer General⸗Anzeiger G. m. b.., ſämtlich in Mannheim. Praht⸗Rdr. General⸗Anzeiger Mannhelm. Amt Maunheim Ur. 79040—7946. Handel: Franz HKircher, Poſtſcheck⸗Nonto Nr. 17890 Karlsruhe in Baden.— fernſ Badiſche Neueſte Nachrichten Amkliches Verlktündigungsblatt nzeigenpreiſe: Die Iſpalt. Nolonelzelle 50 Pf., Finanz⸗Knzeigen unb finzeigen von Derſi Geſenſchaften 8 pf., Reklamen m. 2 50. Annahmeſchluß: Mittagblatt vormitt. 20 mittags 2½ Uhr. Für Anzelgen an beſtimmten CTagen, Stellen ünd fusgaben wit übernommen. Be, Poſtbezug: Viertel euuge Abenbbſen aag⸗ ud beine Verantworkung ich Mt..50 mit— 10 pfg. opreis in Mannheim und u. Bel derd——. gehe Einzel⸗Nx. 1 1 M..42 einſchl Zuſtellungsgebühr. Bei der Reuſſton des Irledensverlrages. Eine engliſche Forderung. Mit aller Gewalt— ſo ſcheint es— wollen die Allſierten die Burctemng des ungeheuerlichen Friedens erzwingen, unter den Herr Müller und Herr Bell morgen ihre Unterſchrift ſetzen werden. Und doch iſt er undurchführbar, man mag es anſtellen wie man will. Undurchführbar, auch wenn das deutſche Volk noch ſo viel guten Willen aufbringt, den ihm erpreßten Frieden zu erfüllen. Er kann garnicht einen Dauer⸗ zuſtand hervorrufen. Einſichtige Polititer in England gaben das in den letzten Wochen mehrfach zugeſtanden, ohne freilich bei den Machthabern durchdringen zu können. So ſchrieb bereits am 23. Mai im„Obſerver“ der bekannte Schrift⸗ ſteller Garvin, der ſich ſchon vor dem Kriege um eine gerechtere Würdigung Deutſchlands bemügt hat: „Das linke Rheinufer kann unmöglich durch den fran⸗ zöſiſchen Militarismus 15 Jahre lang niedergehalten werden und eine andere Macht wird ſicher nicht dafür zu haben ſein. Ebenſowenig kann von Deutſchland 30 Jahre lana Tribut erzwungen werden. Die Diktatur Englands, Amerikas, Frankreichs und Italiens wird aufhören und Deutſchland und Rußland im Verein mit einigen anderen Staaten, zuſammen etwa 300 Millionen Angehörige der weißen Raſſe, werden entweder ebenſoviel Einfluß beanſpruchen oder in Gegenſatz u ihnen treten. Und das bedeutet in abſehbarer Zeft entweder Reviſion oder— Krieg! Daher muß ein größerer Hauptkongreß innerhalb der nächſten drei Jahre einberufen und ein wirklicher Völkerbund in Angriff genommen werden, zu dem Deutſchland und Rußland zuge⸗ zogen ſind. Wenn Deutſchland auch nur wenige Jahre aus⸗ geſchloſſen wird und keine anderen Hilfsmittel hat als die unvermeidliche Agitation und Propaganda gegen Zerſtückelung, militäriſche Beſetzung, finanzielle Sklaverei und Tyrannei, ſo wird die Spmpathie Amerikas ſicher zugunſten umſchlagen. nd eine ebenſe ſcharfe ablehnende Krikit des Friedens⸗ pertrages finden wir im Comnon Senſe“ vom 17. Mai: „Die wirtſchaftlichen und politiſchen Beſtimmungen des Vertrages ſind zu lähmend und zu ſchmutzig. Noch nie in der Geſchichte der ziviliſierten Nationen wurden derart unſaubere Bo Aual—9 Eine ſolche Bürde wie dieſe wird nie einem Volk wieder Erleichterung bringen. Nach der territorialen Seite hin iſt der Friedensvertrag nur zu ſehr geeignet, ebenſo einen Revanchekrieg hervorzurufen wie der Frieden von 1807 oder 1871. Die Rückgabe Elſaß⸗ Lothringens an Frankreich, ohne zuvor die Ein⸗ wohner des Landes zu befragen, iſt ungerecht und Himſichtlich der Beſchädigung, unter denen die zu leiden hatten, iſt der Kohlenerſatz vom Saartal angemeſſen und durchaus genügend, aber die ins Auge gefaßte Löſung dieſes Problems wird nur zu leicht Unruhen hervorrufen, denn die Einwohner des in Frage kommenden Dlſtrikts ſind durchweg deutſch. Die Be⸗ ſtimmungen für die Oſtgrenze werden bei ihrer Ausführung zwiſchen Polen und eutſchen dauernden Zwiſt hervorrufen. Weiter ſüdlich aber wird die Polikit der Berbündeten das was einſt Oeſterreich⸗Ungarn war, in einen Wirrwarr von Raſſe- und Bürgerkriegen ſtürzen. Selbſt wenn die deutſchen und öſterreichiſchen Vertreter durch Drohung weiterer Aushungerung gezwungen würden, den Frieden 1 unterzeichnen, das britiſche Heer hätte mm und nimmer Ausſicht auf Frieden. Der Friedensvertrag mit Deutſchland, vor allem ſeine territorialen Veränderungen entſprechen nur zu getreu den geheimen Verträgen, welche vor allem Asquith und Grey zu verantworten haben. In dieſem Sinne iſt der Vertrag allerdings klar und deutlich, und über Präſident Wilſons Einwendungen ſcheint man zur Tagesordnung übergegangen zu ſein, wenn gleich die Amert⸗ kaner, als ſie in den Ktrieg eintraten, in keiner Weiſe an dieſe Verträge gebunden waren und Präſident Wilſon durch Amerikas Beitritt ausdrücklich dokumentierte, daß ſie nach ſeiner Meinung alle null und nichtig ſind. Wilſons Einfluß und Anſehen wird durch dieſen Friedensvertrag mehr leiden, als es bei irgend einem anderen Staatsmann der Verbündeten der Fall ſein könnte, denn der Waffenſtillſtand wurde mit der Vereinbarung de der Friedensvertrag werde im Geiſte und im Sinne der 14 Punkte Präſident Wilſons aufgeſeikt und ausgeführt werden, aber nichts von alledem iſt in Wahrheit geſchehen. Auch dieſe Kritik führt zu der ſelbſtverſtändlichen Folge⸗ rung, daß der auf dieſer Grundlage geſchloſſene Friede un⸗ möglich Dauer haben kann. Die meiſten Friedens⸗ bedingungen ſind nach engliſchen Zeugniſſen unerfüllbar, andere tragen unvermeidbar den Keim neuer ſtärkſten Kon⸗ flükte in ſich. So bald Deutſchland wieder ein handlungs⸗ fähiger Staat ſein wird, wird eine der erſten und drinalichſten Aufgabe ſeiner auswärtigen Politik ſein müſſen, die Welt für eine Reviſion dieſes ungeheuerlichen Friedens zu be⸗ Polen und Deulſchland. Reichskommiſſar Hörſing für Beſonnenheit im Oſten. Berlin, 27. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) ſtimmen. Reichskommiſſar Hörſing legt Wert darauf, feſtzuſtellen, daß er allen Beſtrebungen gegen die Polen, wie ſie ihm durch die ententiſtiſchen Meldungen und die Note Elemen⸗ teaus unterſtellt worden ſind, vollkommen fernſteht Er hielte ſich lediglich an die Inſtruktionen der Regierung und werde die Zurückziehung der in Schleſien aufgebotenen Trup⸗ pen ſofort nach der Ratlfizierung des Friedensvertrages an dem von der Regierung beſtimmten Zeitpunkt veranlaſſen. Auch mit den Erklärungen des Generals Hoffmann hat der Reichskommiſſar durchaus nichts zu ſchaffen. Er wird nach Möglichteit jede Unbeſonnenheit und jeden Uebergriff der ihm unterſtenten Truppen an der Grenze verhindern. der drohenden * Dieſe Aeußerungen Hörſings ſind nur zu verſtehen aus altung Elemenceaus, über die unſer Verſailler-Korreſpondent berichtet hat(ſiehe die Depeſche im heutigen Mittagsblatt). Einem weiteren Telegramm unſeres Berichterſtatters Rolf Brand entnehmen wir noch folgendes über die Haltung der Pariſer Politiker: Die Nach⸗ richten aus dem deutſchen Oſten werden ſo gruppiert, als ob ein deutſcher Angriff auf Polen bevorſtände. Ausſagen und Reden von Generalen und namentlich der Reichsbeauftragten für den Oſten Winnig und Hörſing werden benutzt, um den Willen Deutſchlands, den Vertrag unter allen Umſtänden zu brechen, feſtzuſtellen. Die ganze Methode iſt durchſichtig ge⸗ nug, es ſei aber ausdrücklich darauf hingewieſen. Der Leit⸗ artikel des„Temps“ fängt mit den ärgerlichen Sätzen an: „Wenn ein Konflikt zwiſchen Polen und Deutſchland aus⸗ bricht, der unſere Demobiliſation verzögert, der die Unruhe wiedererweckt, die der Frieden beſänftigen ſollte, wird ſich die kdclich d. Bevölkerung mit Erſtaunen fragen:„Wie iſt es möglich, daß acht Monate nach dem Kriege die Dinge bis zu dieſem Punkte treiben konnten?“ Der Artikel ſchließt: „Hütet Euch vor dem Sturm, der im Oſten aufſteigt!“ die Unlerzeichnung. Paris, 27. Juni.(Havas.) Dutaſta fragte den deut⸗ ſchen Bevollmächtigten nach der Ankunft der deutſchen be⸗ vollmächiigten Delegation. v. Haniel ſagte, er habe kei⸗ nerlei Nachricht von der deutſchen Regierung, die in der Nacht von Donnerstag von Weimar nach Berlin übergeſiedelt ſei. Das Reſultat der Kabinettsſitzung vom Mittwoch ſei ihm nicht bekannt. Dutaſta begab ſich am Donnerstag nach Verſailles zu Herrn von Haniel mit der Bitte um eine end⸗ ültige Antwort, da die Alliierten entſchloſſen ſeien, eine erlängerung dieſer abnormen Lage nicht zu geſtatten. Der Fünferrat tagte am Nachmittag und beſchloß die Ernennung einer Kommiſſion, die die Revidierung eines Statuts über die internationale Regelung des afrikaniſchen Problems formulieren ſoll. Wenn die Zuſammenſetzung der deutſchen Delegation am Donnerstag noch nicht bekannt ſein ſollte, ſoll die Unterzeichnung auf Sonntag oder Montag ver⸗ ſchoben werden. Die franzöſiſche Siegesfeier. zu Paris, 26. Juni.(Eigener Drahtbericht indirekt.) Der Miniſter für den öffentlichen Unterricht veröffentlicht folgende Note: Die Regierung beſchloß, daß die Feier zu Ehren des Sieges am 14. Juli anläßlich des franzöſiſchen Nationalfeſtes begangen werden ſoll. Man iſt bereits mit der Aufſtellung eines Programms für die Feier beſchäftigt. Eine Erklärung der Intellektuellen. Verſailles, 27. Juni.(.⸗B.) Die„Humanite“ ver⸗ öffentlicht eine Erklärung von Intellektuellen, in der es beißt: „Geiſtige Arbeiter, in der ganzen Welt zerſtreute Gefährten, die ihr ſeit 5 Jahren durch die Heere, die Zenſur und durch den Haß der im Kriege befindlichen Nationen getrennt ſeid, wir richten an euch in dieſer Stunde, in welcher die Schranken fallen und die Grenzen ſich wieder öffnen, dieſen Aufruf, um umſeren brüderlichen Bund wieder zu bilden, einen feſteren Bund wieder zu bilden, einen feſteren und ſicheren Bund, als denjenigen, der vorher beſtand. Der Krieg hat Verwirrung in unſere Reihen geſät. Die Mehrzahl der Intellektuellen ſtellte ihre Wiſſenſchaft und ihre Kunſt in den Dienſt der Regierungen. Wir wollen niemanden anklagen und keinen Vorwurf erheben. Wir kennen die Schwäche individueller Seelen und die elementare Kraft großer kollektiver Strömungen. Dieſe haben jene in einem Augenblick hinweggefegt. Möge die Erfahrung uns wenigſtens für die Zukunft dienen.“ Die Erklärung beſagt zum Schluß:„Wir ehren allein die freie Mehrheit ohne Grenzen, ohne Schranken und ohne Raſſe⸗ oder Kaſtenvorurteile. Wir kennen keine Völker, wir kennen nur ein Volk, das einzige univerſelle Volk, welches leidet, kämpft, fällt und ſich wieder erhebt! Das Volk aller Menſchen, die allein gleichermaßen unſere Brüder ſind. Damit ihnen, wie uns, dieſe Brüderſchaft zum Bewußtſein kommt, erheben wir über ihre blinden Kämpfe und Bündniſſe den freien, einzigen und vielfältigen, ewigen Geiſt.“ Der Appell iſt u. a. unterzeichnet von Jane Add ams (Vereinigte Staaten), Barbuſſe(Frankreich), Roberto Baceo Croß(Italien), Duhauel(Frankreich), Prof. Einſtein (Deutſchland), Frederik van Eeden(Holland), Eckhoude (Belgien), Prof. Forel(Schweiz), Werner von Hejdenstam (Schweden), Hermann Heſſe(Deutſchland), Ellen Key und Selma Lagerlöf(Schweden), Prof. Max Lehmann und Heinrich Mann(Deutſchland), Sophus Michaelis(Däne⸗ mark), Prof. Nikolay(Deutſchland), Romain Rolland (Frankreich), Bertrand Ruſſell(England), Henri Vander⸗ velde(Belgien) und Stefan Zweig(Oeſterreich). Einmarſch der Reichswehr in Hamburg. Hamburg, 27. Jani.(W.., 11 Uhr vormittags.) Morgens erfolgte der Einmarſch der Reichswehr, die unter dem Befehl des Generalmajors Mathias⸗Lübeck ſteht. Bis neun Uhr morgens waren die Truppen, die bedeutende Verſtärkung erhalten hatten, von Oſten her bis zur Alſter vorgerückt. Die Truppen ſind im Anmarſch auf den Hauptbahnhof. Auf der Weſtſeite erfolgte der Einmarſch von Bahrenfeld aus. Die Beſetzung ging bisher ohne Störung in vollſtändiger Ruhe vor ſich. Der Vormarſch erfolgte, da keine Bürgſchaften für die Ausführung der getroffenen Abmachungen vorhanden waren. Der Stab iſt außerdem der Anſicht, daß die Abmachungen bereits geſtern nicht voll eingehalten wurden und verweiſt auf die in der Donnerstag Nacht bewaffnet vorgenommenen Fahn⸗ dungen auf den Führer der Einwohnerſchaft und der Bahren⸗ felder Freiwilligen. 5 fangene Bahrenfelder Freiwillige nicht bedingungslos freigegeben wurden, vielmehr diejenigen in Haft blieben, die ſich weigerten, U Ferner ſteht die Tatſache feſt, daß ge⸗ nicht mehr zu den Waffen zu greifen. Dies trifft namentlich auf ſämtliche Chargierten zu. Ebenſo wurden kommuniſtiſche Verſtärkungen aus Dresden, Leipzig und Bremen feſtgeſtellt, die ſich unter Vorzeigung ihres Mitgliedsbuches bei der Volks⸗ wehr anzumelden ſuchten. Auch die Verpflichtung, die frei⸗ gelaſſenen Strafgefangenen wieder einzuliefern, kann nicht ein⸗ gehalten werden. 5 Die Reichswehrbrigade iſt gewillt jedes Blutvergießen zu vermeiden und will nur Ruhe und Ordnung ſichern. Sie er⸗ ſucht die Bevölkerung daher keinerlei Widerſtand zu leiſten und ihre Anordnungen willig zu erfüllen. Die Brigade hofft, daß ihr auch von der Volkswehr, die ſich zumeiſt neutral er⸗ klärte, keine Schwierigkeiten in den Weg gelegt werden. Da die Reichswehrbrigade aus Angehörigen des deutſchen Volkes beſteht, die in beſter Abſicht einrücken, iſt umſo eher ein fried⸗ liches Verhalten der Bevölkerung zu erwarten. I Berlin, 27. Juni(Von unſ. Berl. Büro.) Der Ein⸗ marſch der Regierungstruppen in Hamburg iſt heute er⸗ folgt. Von Seiten der Bevölkeruug iſt keinerlei Wider⸗ ſtand geleiſtet worden. Die Zwölferkommiſſion hat Maß⸗ nahmen getroffen, daß die Waffenabgabe ordnungsgemäß durch⸗ geführt wird. Die Volks⸗ und Arbeitswehr hat auf jeden Widerſtand verzichtet. Es hat ſich gezeigt, daß die raſchen und ernergiſchen Maßnahmen der Regierung durchaus zum erwünſchten Ziel geführt haben, was umſomehr zu begrüßen iſt, als innerhalb Hamburg verbrecheriſche Elemente bereits ſyſtematiſch mit der Ausplünderung der dort lagernden Lebensmitteln begonnen hatten. Hamburg, 27. Juni.(WB.) Wie bisher feſtgeſtellt wurde. liegen in den Krankenhäuſern 42 Tote und 116 Verwundete⸗ Die am Mittwoch befreiten Gefangenen wurden zum Teil wieber eingeliefert. Einzelne ſtellten ſich freiwillig, da ſie fürchteten, bei der Ankunft der Reichswehrtruppen als Plün⸗ derer behandelt zu werden. Hamburg, 27. Juni.(WB.) In der Nacht zum Donners⸗ tag machten Einbrecher und Plünderer an vielen Stellen wert⸗ volle Beutes Die Angriffe auf die Fuhlsbütteler Strafanſtalt und die Korrektionsanſtalt blieben erfolglos. Eine bewaffnete Bande überfiel das Rathaus Stellingen⸗Langenfelde, wo ſie etwa 5000 Mark und etwa achtzehn Zenmer Fleiſch erpreßten und die wenigen vorhandenen Waffen mitnahmen. Ktäflige Maßnahmen gegen den Generalſtrell. IJ Berlin, 27. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Aufgrund des geſtrigen Erlaſſes des Reichswehrminiſters Noske, der die Aufforderung zum Generalſtreik verbietet und unter Straft ſtellt, iſt eine größere Zahl von Revolutionären und Agitatoren, die ſich in der Agitation für den Generalſtreik, beſonders fſtr den Eiſenbahnerſtreik hervorgetan haben, durch Regierungs⸗ ſoldaten von der Garde⸗Kavallerie⸗Schützendivifion verhaftet und nach Moabit gebracht worden. Die genaue Zahl der Verhafteten iſt noch nicht bekannt, es ſind aber einige dutzend Perſonen feſtgenommen worden. Der Eiſenbahnerſtreik. Berlin, 27. Juni.(Von unſerem Berliner Büro⸗) Der Eiſenbahnerſtreik hat in Berlin inzwiſchen einen derartigen Umfang angenommen, daß in einigen Stunden mit der völligen Verkehrseinſtellung der Bahnen zu rechnen ſein wird. Dieſe bedauerliche Tatſache iſt nicht, wie von radikaler Seite behauptet wird, auf den Noske'ſchen Erlaß zurückzuführen, ſondern entſpricht bereits geſtern gefaßten Beſchlüſſen der Streikleitung. Die Ver⸗ kehrslage iſt heute ſo, daß auf der Stadt und Ringbahn nur noch ſede Stunde ein Zug verkehrt, während von den Trambahnhöfen nur der Lehrterbahnhof in Betrieb war. Auch in den Hauptwerkſtätten ruht mit Ausnahme Potsdam jeg⸗ liche Arbeit. Die Streikverhandlungen wurden geſtern ſpät in der Nacht abgebrochen und ſollen heute um 12 Uhr mittag rm Reichsarbeitsminiſterium wieder aufgenommen werden. Ungeachtet der von der Streikleitung gefaßten Beſchlüſſe ſoll der heutige Erlaß Noske mit aller Schärfe und mit allen Mitteln zur Durchführung gebracht wer⸗ den. Bedauerlich umſomehr ſind die Beſchlüſſe, als dadurch die Bevölkerung in Mitleidenſchaft gezogen wird, denn die Streikleitung ſoll beſchloſſen haben, auch keine Lebens⸗ mittelzüge nach Berlin zu laſſen. Wie ſtark die ganze Bewegung von kommuniſti⸗ ſcher Seite geſchürt wird, zeigt ſchon die Tatſache, daß eſtern Nacht nach Schluß der Streikverhandlungen mehrere Gewehrſchüſſe gegen das Eiſenbahnminiſterium abgefeuert wurden und ſogar ein explodierender Körper, der allerdings keinen Schaden anrichtete, geworfen wurde. Ein Bundestag des Gewerkſchaftsbundes deutſcher Eiſen⸗ bahnbeamten trat heute Vormittag bei zahlreichec Beteiligung im Lehrter Vereinshaus zuſammen. Zu den heute Nachmit⸗ tag ſtattfindenden Verhandlungen im Eiſenbahnminiſterium wurde eine dreigliedrige Kommiſſion abgeordnet, die die In⸗ tereſſen der Beamten vertreten ſoll. Die Hauptforderungen der Beamtenſchaft ſind: Gewährung einer einmaligen Teue⸗ rungszulage und Reviſion der laufenden Teuerungszulagen. Zu einem Straßenbahnerſtreik ſcheint es vorläufig nicht zu kommen, dagegen iſt heute vormittag eine Straßenbahner⸗ abordnung bei Oberbürgermeiſter Wermuth geweſen, um ihm, als dem neuen Dienſtherrn der Angeſtellten der Groß⸗Ber⸗ liner Straßenbahn, deren Wünſche vorzutragen. ¶Berlin, 27. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Aus Breslau erfahren die P. P.., daß der Reichskommiſſar Hörſing nach Verhandlungen mit der Streikleitung bekannt⸗ 9585 hat, daß,⸗wenn die Streikenden Eiſenbahner bis heute Mittag 1 Uhr die Arbeit nicht wieder aufgenommen haben, der Belagerungszuſtand über ganz Schleſien verhängt und die ————— — 2. Seite. Nr. 289. mannheimer General-Anzeiger. ¶Abend ⸗Ausgabe.) Freitag, den 27. Juni 1919. Wiederaufnahme des Verkehrs mit allen Mitteln erzwungen werden wird. Wie ſich ſchon jetzt feſtſtellen lüßt, hat dieſe Ankündigung außerordentlich ſtarken Eindruck gemacht. J Berlin, 27. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Po ſt⸗ verkehr hat ſich trotz fehlender Arbeitskräfte in Berlin noch unverändert aufrechterhalten laſſen. Den Ausſtäändigen iſt von der Poſtverwaltang bedentet worden. bis zum 28. ds. Mts die Arbeit wieder aufzunehmen, widrigenfalls die Strei⸗ kenden nicht wieder eingeſtellt würden. Infolge des dro⸗ henden Eiſenbahnerſtreiks iſt die Verſendung von Paketen und Geld nach Oſten und Schleſien von Berlin abgeſperrt. Berlin, 27. Juni.(WB.) Auf das Gebäude des Miniſte⸗ riums der öffentlichen Arbeiten Ecke Voß⸗ und Wilhelmſtraße, wo ſeit geſtern nachmittag bis in die ſpäte Nacht hinein die Einigungsverhandlungen zwiſchen Regieruna und Eiſen⸗ bahner ſtattfanden, wurde gegen 2¼ Uhr nachts ein Attentat begangen. Nachdem vier Gewehrſchuſſe abgegeben worden waren, warfen unbekannte Täter eine Bombe gegen das Ge⸗ bäude, durch die an dem Miniſterium und den angrenzenden Gehãuden etwa 200 Fenſterſcheiben zertrümmert wurden. Belagerungszuſtand in Frankfurt a. O. Fraukfurt a. Oder, 27. Juni.(W..) Infolge der Un⸗ kuhen der vergangenen Tage wurde geſtern mittag der Be la⸗ erungszuſtand verhängt. Als die Regierungstruppen das Rathaus beſetzten, verſammelten ſich ungeachtet des Belagerungs⸗ uſtandes und entgegen den wiederholten Aufforderungen des ilitärs eine große Menſchenmenge auf dem Marktplatze. Um den Platz zu räumen, waren die Regierungstruppen wiederholt gezwungen, Schreckſchüſſe abzugeben, ſowie ſ charf zu ſchießen. Es gab 7 Tote und 22 Verwundete. Gegen Uhr übernahmen unbewaffnete organiſterte Arbeiter den Schutz der inneren Stadt. Die Regierungstruppen zogen ſich in die Kaſerne zurück. Seitdem herrſcht Ruhe. Es tritt immer mehr zutage, daß die Unruhen von auswärtigen Elementen hervorgerufen wurden. Berlin, 27. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) In Frankfurt a. O, iſt infolge des Eingretfens des Mili⸗ tärs die Ruhe faſt wieder hergeſtellt. Die organi⸗ ſierte Arbeiterſchaft hat die Vorgänge aufs Schärfſte verurteilt Beſonnenheit und Aufrechterhaltung der Ordnung 9 Plünderungen in Landsberg. Landsberg a.., 27. Juni.(W.) Nachdem geſtern nachmittag die Plünderungen im Proviantamte durch eine Ab⸗ teilung des Feldartillerie⸗Regimentes beendet worden waren, dauerte die Erregung im Laufe des Tages noch an. Es wurde eine Einwohnerwehr gebildet, worin die organiſierte Arbeiter⸗ ſchaft, die Mehrheitsſozialiſten und die Unabhängigen ſich be⸗ teiligten. Abends kam es zu Tumulten auf dem Marktplatze, die in Schießereien ausarteten. Ein Mitglied der Einwohner⸗ wehr wurde erſchoſſen ſowie mehrere verletzt. Später wurde ein großes Konfektionsgeſchäft, die Filiale der Berliner Firma Vandsburger, vollſtändig ausgeplündert und die Einrichtung demoliert. Der Keim der Wiedergeburt. Zur Unterzeichnung des Friedensvertrages ſchreibt Prof. rancke in der„Soz. Praxis“: Mit trübem Blick ſieht der deutſche Sozialpolitfker in die Zu⸗ kunft. Die ſozialpolitiſchen Beſtimmungen des Friedensvertrages an ſich ſind es nicht, die ihm den Weg verſperren. Sie bieten frei⸗ lich für Deulſchland keinerlei Fortſchritt, bleiben ſehr weit zurück hin⸗ ter den deutſchen Forderungen, aber ſie laſſen doch wenigſtens Mög⸗ lichkeiten eines Ausbaues des internationalen Arbeitsrechts zu. Aber um ſo ſchwerer ſind die Laſten, die der deutſchen Sozialpolitik durch die und wirtſchaftlichen Friedensbedingungen mit⸗ telbar auſerlegt werden. Wird es gelingen, das Los der. beſchädigten und Hinterbliebenen auch nur einigermaßen erträglich geſtalten? Droht nicht unſere ganze Sozialverſicherung unter der en Not dafammnenzubrechen Kann unſer Arbeiterſchutz aufrechterhalten werden? Wie werden die Schöpfungen der Selbſt⸗ 415 die Gewerkſchaften und Genoſſenſchaften, die Arbeitsgemein⸗ chaften, die Tarifverträge beſtehen? Muß in dem verarmten und derelendeten Deutſchland, dem Kohlen, Erze, Schiffe geraubt werden, die Verkümmerung von Induſtrie und Handel nicht eine furchtbare Arbeitsloſigkeit um ſich greifen? Alle die chiliaſtiſchen Hoffnungen, die breite Maſſen jetzt an die Schlagworte vom Räteſyſtem, von der Sozialiſierung und der Planwirtſchaft knüpfen, werden uns vor den drohenden Uebeln nicht ſchützen, wenn das deutſche Volk nicht wleder lernt. in ernſter Pflichttreue reſtlos und hin⸗ gebend dem Gebote der Arbeit zu folgen. In ihr und inihrallein liegt der Keim der Wiledergeburt einer wahrhaft ſozialen Reform. Auch dieſer grauſame Gewaltfrieden wird das deutſche Volk nicht vernichten, das Reich wird nicht zu⸗ grunde gehen, wenn Volk und Reich an die Arbeit des Neubaue⸗ entſchloſſen und andauernd herantreten. Die Weltgeſchichte hat e⸗ tauſendfach bewieſen, daß dem Schwertruf:„Wehe den Beſiegten!“ der Sieg der Unterlegenen gefolgt iſt, die ihre Kuttur, ihr Wiſſen und ihr Streben ihren Ueberwindern brachten. Deutſchland iſt das Land der Sozlalreform und es iſt ſeine Miſſion, der ganzen Menſch⸗ heit auf dieſem Wege voranzugehen. Badiſche Landesverſammlung. N. öffentliche Sitzung. Be. Karlsruhe, 27. Juni. Kopf eröffnete um 9 Uhr die Sitzung. eordneter Gehring(Demokrat) berichtete über den B. Nachtrag zum Staatsvoranſchlag für 1918 und 1919 und zwar über die Poſitionen, die ſich guf das Gewähren von Ausgleichzulagen an die Beamten, ferner über die Petitionen der Beamten und Lehrer, die einen Ausgleich gegenüber den den Eiſenbahnen Teuerungszulagen betreſfen. Darnach hat der Haus⸗ ltausſchuß die Vorlage, die insgeſamt 84 Millionen erfordert, beraten. er Berichterſtatter wies im Namen des Ausſchuſſes die ſtarken Angriffe zurüch, die gegen den Finanzminiſter und gegen den Miniſterialdirektor von einer Reihe Peamien erhoben wurde. Der Redner beſprach die Verhandlungen in dem Haushaltausſchuſſe und ſtellte für den Ausſchuß den Antrag auf Ge⸗ nehmigung der Anforderungen. Finanzminiſter ODr. Wirt: Es iſt mir angenehm, daß die Borlage ohne Debatte genehmigt werden ſoll. Die Beamten draußen werden es zu würdigen wiſſen. Leider wird die Polltit des Ultimatums fortgeſetzt. Dieſe Drohungen ollten endlich eingeſtelt werden.(Beifall). In einer badiſchen Stadt haben e Wirte geſtrelkt.(Helterkett). Dem Finanzminiſter iſt nun ein Schreiben zugegangen in dem es heißt: Daran hat wohl auch der Pächter der Bahnhof⸗ Wwiriſchaft tellgenommen. Der Abſender verlangt ſetzt, daß der Wirt, der auf die Eiſenbahnarbelter gepfiffen hat, deshalb von ſeinem Platze entfernt werde. Gelterkeit) Man ſoll der ſungen Republik doch nicht unnötige Schwierigkeiten machen. Eine offiziöſe Notiz hat in den Kreiſen der Beamten. N0 erfahren. Dieſe Notiz war berechtigt, denn unſere badiſche finanzlelle Lage iſt beſorgniserregend. Alle offnungen, den Beamten einen Auf⸗ ſtieg zu ermöglichen, werden nicht zu n ſein, wenn das Volk die Laſten nicht mehr tragen kann. Der Miniſter wandte ſich gegen eine Entſchließung der Karlsruher Be⸗ amten gegen den offiztöſen Artikel und ſagte: Als ich die Reſolution las, be ich mich für die Verfaſſer der Reſolution geſchämt. Auf mein Vorgehen ſt dann die Reſolutlon zurückgezogen worden. Sie ſoll aber in die Akten des Landtags kommen. Die Frage der Dienſt⸗ und Ruhezeil der Elſenbahn⸗ beamten und Arbeiter iſt durch Verhandlungen geregelt worden. Die Ber⸗ handlungen erfolgten mit den Organlſatlonen. Allmählich werde ich Peſſimiſt en den Volksſtaat. Man verlangt telegraphiſch, daß ich Gelder auszahlen 5* noch garnicht genehmigt ſind. Der Gedanke der demokratiſchen Frei⸗ noch wenig im Volke verankert. Es iſt deshalb noch viel Erz ehungs⸗ arbeit notwendig. Wir ſtehen vor einer Neu-Regelung der Urlebensfrage, vor einer Reform der Geſtaltung der perſönlichen Akten. Durch die neue Neichsverfaſſung wird die Organiſation der Reichs behörden in Baden Ne viel umfangreicher werden, ſodaß man ſchwer ein Beamtenrecht für Baden vor⸗ her allein machen kann. Wir haben große Sorge, der Landtag wird dem Volke große Opfer auferlegen. Ich habe den Wunſch, daß der Landtag die Steuervorlage ſo raſch exledigt, wie dieſe. Die Steuernorlage wird ſozlal geſtaltet ſein. Ich will nicht weiter darauf eingehen, denn es iſt gefährlich für einen Finanz⸗ miniſter, mit einer Vorlage über Beamtenbezüge gleichzeitig über neue Steuern zu ſprechen(Heiterkeit). Die Vorbereitungen zur Auszahlung der Ausgleich⸗Zulage ſind getroffen, ſodaß, wenn heute bewilligt iſt, die Auszahlung heute abend erfolgen kann. Die ſozlale Notlage hat die Vorlage hervorgerufen. An der Bekämpfung des Bruches wird die Regierung es nicht fehlen laſſen. Das deutſche Volk muß aber hinter die Regierung treten. Nehmen ſie die Vorlage an, wer ſchnell gibt, gibt doppelt(Beifall). Der Landtag nahm darauf die Anforderungen an, die eine Geſamtaus⸗ ſabe von 48850000 Mark notwendig machen. Dann trat das Haus in die Fortſehung der Berichtigung der Interpellation Dr. Kraus(Sozialdemokrat) über die Sozialiſierung in Baden ein. Abgeordneter Dr. Schofer(Zentr.): Die Sozialdemokratie hat in der letzten Zeit vieles umgelernt. Das gereicht ihr nicht zur Un⸗ ehre. Zu wünſchen wäre nur, daß auch die Kapitaliſten für ſich dasſelbe ſagen könnten. Wenn das der Fall wäre, daß beide Gruppen umgelernt hätten, dann käme das richtige heraus. Mit Wirtſchafts⸗ geſetzen allein iſt es nicht getan. Die Geiſter müſſen reformiert werden, die metaphyſiſchen ſittlichen Kräfte haben einen großen Einfluß auf das Wirtſchaftleben. Wird es aber bei der Beſſerung bleiben, wenn die Linke in die Oppoſition kommen wird? Ich will die Frage nicht beantworten. Wenn die Ithologie auf der linken Seite nicht ſo groß geweſen wäre, wären wir manchmal weitergekommen. Darin, daß der Miniſter geſagt hat, daß die Sozialiſterung auch nicht das Para⸗ dies auf Erden bringen werde, ſtimme ich ihm bei. Erfreulich iſt es auch, daß er die ſittlichen Kräfte im Wirtſchaftsleben anerkannt hat. Nicht der Kapitaltsmus, nicht der Soziallsmus, ſondern der Solida⸗ rismus wird die Beſſerung der Verhältniſſe bringen.(Beifall). Abg. Karl(deutſchnatfonal): Die Frage iſt, ob die Sozlaliſierung in der Lage iſt, die Produktion zu ſteigern. Die Revolution hat den Achtſtundentag und die Akkordarbeit gebracht. Nach dieſer Seite hin ſteigert alſo der Sozialismus die Produktion nicht. Dazu brauchen wir Kredit. Den hat aber nur der Kaufmann, der Induſtrielle. Da⸗ ger leuchtet uns ein Lichtſtrahl, diefen Kaufmann zu ſoztaliſteren wäre alſo falſch, da der Staat oder eine Genoffenſchaft dieſen Kredit nicht hat, Zur Scheinarbeit braucht man Erfindergeiſt, der wird aber nur möglich ſein, wo ein Proſit winkt Ohne Schaden für die All⸗ gemeinheit dürſen wir nicht zu weit gehen. Auch die Landwirtſchaft ſchafft Arbeits möglich /eit, ſie muß dieſe ſteigern. Dazu muß ſie mehr Land haben, aber die große Landwirtſchaft, die wir haben, würde zur Volksaufteilung nicht lange reichen. Wir werden beſtrebt ſein, den Landhunger der Landwirte zu ftillen, wie das geſchieht, iſt allerdings noch eine Frage. Im Allgemeinen befinben ſich die Pächter in ihren Pachtverhältniſſen Außerſt wohl. Wenn man ſhnen zumuten würde, ihre Aecker müſſen verſteigert werden, würden ſie ſich dbagegen wenden. Die Landwirtſchaft ſoll die Bepölterung mit Nahrungsmitteln ver⸗ ſorgen. Je mehr Menſchen in der Landwirtſchaft tätig ſind. um ſo mehr Mägen müſſen ernährt werben Wenn wir nun den Groß⸗ grundbeſitz zerſchlagen, zerſtören wir eine Stelle, die zu unſerer Er⸗ nährung beiträgt. Vor Einführung der Schutzzölle hatte der Klein⸗ und Mittelbauer geringere Einkünfte als der Arbeiter. Daß der Bauer trotzdem auf der Scholle bleiben wollte, hatte eine ethiſche Grundlage. Bei den ethiſchen Fragen hat die Sozialdemokratie viel verſäumt. die hat das Pflichtbewußtſein durch die Entſeſſelung des Klaſſenkampfes ge⸗ hinbert und erdrückt. Wir müſſen aber jetzt ein geſteigertes Pflicht⸗ gefühl haben. Wir können die Verſſcherung geben, daß wir bereit ſind, bei einer vernünftigen Sozialiſterung mitzuarbeiten. Sie be⸗ trachten uns immer noch als Reaktionäre, als Hemmſchuhe.(Sehr richtig lints). Ja gewiß, wir ſind manchmal Hemmſchuhe, wenns in einen Abgrund geßht Die gemeinſame Not ſollte gemeinſames Pflicht⸗ gefühl erwecken.(Beifall). Dr. Gothein(Dem.): Miniſter Rückert hat geſtern zunächſt als Miniſter geſprochen, dann als Parteimann. Igch mache den Vorſchlag, daß, wenn die Herren als Parteimänner ſprechen, ſie von ihren Plätzen ſprechen follen, denn wir wollen wiſſen, ob der Miniſter als Kutſcher des Staates oder als Küchenchef der Partei auftritt. Die Ausführungen des Miniſters über den Marxismus dürfen aber nicht ohne Widerſpruch ins Land gehen. Es ſollte das lete Mal ſein, daß wir ſolche theoretiſchen Debatten durchführen. Sie ſtimmen nicht zu dem Ernſt der Zeit. Unſer Volt tanzt in den Abgrund und wir verbringen die Zeit mit theoretiſchen Erörterungen. (Lebhafte Zuſtimmung.) Abgeordneter Dr. Kraus(Soziald.) führte in ſeinem Schlußworte aus: Millionen von Arbeitern, die wiſſen, was ſie wollen, verlangen heute zur ſozialen Verſtändigung die Sozialiſierung und die Betriebs⸗ räte. Man hat bezweifelt, daß ſetzt die Zeit zur Soztaliſierung da ſei. Gerade Wirtſchaftspolitiker, die keiner Parket naheſtehen, haben die jetzige Zeit als beſonders geeignet bezeichnet. Jie Planwirtſchaft Wiſſels iſt noch nicht die Sozialiſierungswirtſchaft, aber der einzig mögliche Weg dazu. Abgeordneter Mayer⸗Karlsruhe(Deutſchnational) wendet ſich in einer gerſönlichen Vemertung gegen die Unterſtellung ſozialdemokra⸗ tiſcher Redner als ſollte er den Gegenſatz zwiſchen Arm und Reich verewigen. Dazu habe er die Macht nicht. Weiter bemerkte Abge⸗ ordneter Mater: Abgeordneter Königsberger hat mir gegenüber un⸗ logiſche Bemerkungen gemacht und geſagt, er ſei auf dieſem Gebiet kein Fachmann. Ich kann Dr. Königsberger das beſtätigen. Abgeordneter Dr. Königsberger begründet ſeine Interpella⸗ tion über die Hochſchulreſorm. Sie hat folgenden Wortlaut: Eine Reſorm der Univerſitäts⸗Verfaſſung iſt in Vorbereitung. Bei der Bedeutung der Univerſität als der Bildungsſtätte für küuftige höhere Beamte, Rechtsanwälte, Lehrer, Aerzte, bedarf eine ſolche Neform eingehender Prüfung. Nicht nur die Verwaltung der Uutverſität durch die Dozenten, auch die Gebühren für Unterricht und Examinas und ihre Verwendung, die Ermöglichung des Studlums für Unbe⸗ mittelte, ferner die Lehrpläne, die Arbeitsbeſchaffung für die ausge⸗ bildeten Akademiker, bie Berufsberatung auf den Mittelſchulen und vieles andere muß den heutigen ſoziglen Bedingungen entſprechend rechtzeitig umgeändert werden. Eine paritätlſche Beſetzung der Lehrſtellen in denjenigen Fächern, die ſe nach der Weltanſchauung gelehrt werden, iſt erforderlich, namentlich da die Angliederung der Volkshochſchule an die Untverſität in Ausſicht genommen wird. Ge⸗ denkt die Regierung der Volksvertretung die Mitwirkung an der Reform zu ermöglichen? Der Interpellant wünſchte u. a. ſozialdemokratiſche Proſeſſoren für Nationalbkonomie, Geſchichte und Philofophte und wandke ſich gegen die übliche Art ber Erneunung der Ehrendoktoren und wüunſchté eine ſchärfere Koutrolle der Uniperſitäten durch die Volksvertretung. Manche Profeſſoren hätten Einkom nen bis zu 40000 Mark, das ſet zu hoch. Gerade dieſe Profeſſoren wollten aber die Kollegiengelder geſteigert wiſſen. Der Juterpellant brachte dann noch verſchiedene Einzelwünſche vor. Um 1 Uhr wurde die Sitzung abgebrochen, Fortſetzung heute nachmittag 3 Uhr. Der Haushaltungsausſchuß zu den Teuerungszulagen der Beumten. Karlsruhe, 27. Juni. In der geſtrigen Sitzung des Haus⸗ hatlausſchuſſes des bad. Landtags gab bg. Göhring(dem.) ein⸗ gangs der Sitzung eine überſichtliche Darſtellung über die finanzielle „Einwirkung der Zulagen auf die einzelnen Beamtenklaſſen und teilte mit, daß ſofort nach Verabſchiedung der Vorlage ein Vorſchuß, der für Verheiratete 500 Mark, für Ledige 300 Mark beträgt, aus⸗ gezahlt werden ſoll, da die Vorlage rückwirkende Kraft bis 1. März ds. Js. hat.(Unſer Bericht über die letzte Sitzung des Haushaltaus⸗ 15 ſes iſt dem Punkt einer Korrektur zu unterziehen, in welchem ie Teuerungszulagen in Verbindung mit dem Gehaltstarif gebracht werden. Am Gehaltstarif ſoll z. Zt. nichts geändert werden, des⸗ wegen iſt das Syſtem der Ausgleichszulagen gewählt worden.) Nach den Ausführungen des Berichterſtatters äußerten ſich dann in ziemlich eingehender Weiſe die Vertreter der einzelnen Parteien und alle ſprachen ihre Zuſtimmung zu der Vorlage aus da die der⸗ eitige Teuerung viel Not und Entbehrung den Beamten gebracht be. Lebhaft wurde den Kinderzulagen das Work geredet, da nur auf dieſe Weiſe wahre Bevölkerungspolitik getrieben werden kann. In einem Punkte ſoll die Vorlage noch abgeändert werden; ſie ſoll auch Anwendung auf die weiblichen Beamten finden, nur mit der daß die Veſtimmungen über das Mindeſteinkommen für ſie nicht in Betracht komme. Die Ausgleichszulagen kommen auch den vertra zmäßigen Be⸗ dienſteten ſowie den zuruhegeſetzten Beamten und eamtenhinter⸗ bliebenen zugute. Man beſchloß die Vorlage in der Freitagſitzung im Plenum raſch zu verabſchieden. Ueber die neuen Steuervorlagen teilte der Finanz⸗ miniſter mit, daß ſie nach oben derb zugreifen, nach unten aber ſcho⸗ nend vorgehen. Die Einkommenſteuer ſoll 47 Millionen, die Ver⸗ mögeneſteuer 67 Millionen Mark bringen. In einigen Tagen wird die orlage der Kammer unterbreitet werden. * JLahr, 26. Juni. In ihrer letzten Sitzung hat die hieſ. Handelskammer ſich mit der gebundenen Planwirtſchaft beſaßt. Es wurden ſchwere Bedenken dagegen geäußert. Letzte Meldungen. Scheidemann beinahe verhaftet. Lörrach, 27. Juni.(..) Der Oberländer Bote in Lörrach meldet: Miniſterpräſident a. D. Scheidemann ſollte bei ſeiner Einreiſe in die Schweiz von dem Führer der hieſigen U. S. P. verhaftet werden unter der Anſchuldigung ſich den Folgen ſeiner Politik durch die Flucht entziehen zu wollen. Die Grenzwache vereitelte jedoch die Feſinahme und ſieß Scheidemann paſſieren. Eine Sammlung zu Gunſten des Exkaiſers? D◻Berlin, 27. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Es ſind im Umlauf, die für eine Sammlung zu unſten des Exkaiſers, um deſſen Flucht aus Holland zu ermöglichen, Stimmung zu machen verſuchen. Sie enthalten die ſtark entſtellte Unterſchrift des Generals von Lüttwitz und ſind zum Teil auch von dem ſogenannten Ausſchuß des „Offiziers⸗Freikorps der ſchleſiſchen Garde“ gezeichnet. Es braucht wohl nicht beſonders dararf hingewieſen zu werden, daß es ſich hier um Fälſchungen handelt, mit denen die als Unterzeichnete genannten Perſonen in keiner Beziehung ſtehen. Neuerſiche Tagung der Nanionalverſammiung. E Berlin, 27. Junl.(Von unſerm Berliner Büro.) Eine Kor⸗ reſpondenz meldete, die Reichsregierung beſchäftige ſich ernſthaft mit dem Gedanken, die Arbeiten der Nationalverſammlung füu beendet zu erklären und neue Wahlen für einen Reichstag auszuſchreiben. Die Deulſche Allgemeine Zeitung verſichert oſfizige, an zuſtändiger Stelle ſei von ſolchen Abſichten nichts bekannt. Die Nationalverſammlung würde am komnienden Dienstag wieder in Weimar tagen und ſich zunächſt mit der Vecfoſiung beſchäftigen und zwar nicht, wie es anfangs hieß, nur zwei dis drei Tage; viel⸗ mehr würde der Verfaſſungsentwurf jetzt auch in zweiter Jeſung im Alenum ganz aründlich beraten werden. Vor der Sommerpa.iſe, die Ende Juli beginnen ſoll, ſollen noch die Steuerogriagen in erſter Liſung beraten werden. Anfangs September aürde die National⸗ verſammlung dann endgültig nach Beclin zurückkehren. Beſetzung Dauzigs und Oberſchleſiens. Bern, 27. Juni.(W..) Nach dem„Daily Telegraph“ werden engliſche Truppen Danzig und amerikaniſche Oberſchleſien beſetzen. Sozialiſtenkonferenz in Luzern. Bern, 27. Juni.(W..) Wie die Genfer„La feuille“ mitteilt, wird die neue Sozialiſtenkonferenz am 1. Auguſt in Luzern eröffnet werden. Man rechnet mit einer 10tägigen Verhandlungsdauer. Belgien bemannt die deutſchen Torpedoboote. Amſterdam, 27. Juni.(Priv.⸗Tel.) Laut„Telegraaf ſind die in Hellevoetsluis internierten deutſchen Torpedo⸗ boote Belgien zugewieſen worden. Die deutſche Beman⸗ nung iſt von belgiſcher abgelöſt worden und wird morgen ab⸗ reiſen. 1* Paris, 27. Juni.(Havas.) In den enallſchen Kreiſen der Friedensdelegation geht das Gerücht, daß der ehemalige deutſche Kronprinz aus Holland entflohen iſt. In Paris iſt eine Beſtätigung nicht eingetroffe. Paris, 27. Juni.(Havas.) Die Kammer nahm mit 383 gegen 94 Stimmen das Budgetzwölftel für den Monat Juli an. Mit der gleichen Stimmenzahl wurden die Preiſe für Luxus um 20 Prozent reduziert. Die Zolltommiſſion hörte eine Delegation der Verlagsbuchhändler an, die gegen den Preisaufſchlag für das eingeführte Papier proteſtierten. —— Handel und Industrie. Frankfurter Wertpapierbörſe. rankfurt, 27. Junt.(Priv.⸗Tel.) Bei Beginn der heutigen Börſe 9 die allgemeinen politiſchen Ereigniſſe die Geſchäftstätig⸗ keit und die Umſätze beſchränkten ſich auf einige Sonderpapiere für die etwas mehr Begehr zu anziehenden Kurſen heraus ſtellte. Auf dem Markte der Montanwerte ſetzte eine gut behauptele Tendenz ein. Phönixaktien, die mit 183 in den Verkehr getreten waren, befferten ſich um 1 Prog. Bei etwas regerer Nachfrage lagen Schiffahrtsaktien feſt, von denen Norbdeutſcher Lloyd 1 Proz e Nach der kräftigen Aufwärtsbewegung in den chemiſchen Akiſen machte ſich heute teilweiſe ein Rückſchlag getſend, der in den Aktien der Holzverkohlung und Elektron Griesheim zum Ausdruck kam, da⸗ egen gingen Bad Antlin, Farbwerke Höchſt ſe 2 Proz. höher um. — Verkehr der elekriſchen Werte fanden Felten u. Guilleaume zu ee Kurſen Aufnahme, auch in Schuckert und A. E. G. ging einiges um. on Eiſenbahnpapieren wurden Lombarden höher bezahlt, wäh⸗ rend Schantung geringe Aenderungen erfuhren. Daimler ſowſe Abler. werke Kleyer ſetzten zu veränderten Preiſen ein. Kaufintereſſe ſtellte ſich zeitweiſe für Deutſche Petroleum ein, welche zu dia% Auf⸗ nahme fanben. Auslandsaktien ſowie ausländiſche Kupons lagen weſentlich ruhiger aber behauptet. Der Kaffainduſteriemarkt zeigte bel zu⸗ nehmenden Kurſen feſte Tendenz, Porzellan Weſſel, ca. 19% höher, E Auch Pfälzer Nähmaſchinen, Berlin⸗Frankfurter Gummi⸗ abr öher. Am Rentenmarkt bewegten ſich Kriegsanleihe gzwiſchen 78½ bis ½ 00. Die Börſe ſchloß bei behaupteter Tendenz. Deutſche Petroſen; lebhaft mit 218, Heldburg 100%%, Privatdiskont 3¾8 0. Berliner Wertpapterbòörse. Berlin, 27, Juni. Devisenmarkt.) Auszaklungen für: 2J. 26. Oeld Brief Oeld Briel Konstantinopel————.— Holland 100 Gulden. 335.00 338.50 335.00 333.50 Dänemark 100 Kronen. 321.00 321.50 321.00 321.50 Schweden 100 Kronen 349.00 349.50 349.00 349.50 Norwegen 100 Kronen. 340.00 340.50 340.00 340.50 Schweiz 100 Franken. 250.00 230.25 250.00 250.25 Oest.-Ungarn 100 Kronen 46.45 46.55 46,45 46.55 Spanien 2273.— 214.— 213.— 274.— Bulgarien 100 Levͤaͤa—.——.——.——.— Helsingfors. 1I04.75 105.25 104.75 105.25 Bom deulſchen Martt in Rohhäuten und Fellen. Wie man uus berichtet, beliefen ſich die zur Ablieferung bei der Deutſchen Rohhaut⸗Akttengeſellſchaft ſeit deren Beſtehen angemeldeten Mengen an Häuten und Fellen in Stück 1915 1916 1917 1918 Jan./ April 1919 Großvieh 4864040 3442336 3097277 2898 511 795 128 Roßhäute— 81436 300 558 308 728 202228 Kalbfelle—— 3999 278 3162466 559 310 Schaffelle—— 1732826 1351.032 281915 Aadie—— 4784 153 3455 733 330098 ildfelle—— 165 409 35 777— e—— 23726 45056— chweinefelle—— 76467 66715— Seehundfelle—— 74 172¹— Dieſe Aulieferungen erſtrecken ſich nahezu ausſchließlich auf aus rrühre und gewerblichen Haus. und Notſchlachtungen he nde Fälle Häute, während allo die aus Schlachtun zen für die Armee und Ma⸗ rine augefallenen Hänte und Felle darin nicht entbalten ſind, 0 un be he G. ſel wi der de gle ein Frettog, den 2T. Jun 1918. Maunnheimer General · Anzeiger.(Abend · Ausgadbe.) 3. Seite. Nr. 280. Aus Stadt und Land. Die Lebensmiftelverſorgung der Kriegs⸗ beſchädigten. Bereits am 30. November 1918 hat das Miniſterium des Innern angeordnet, daß den an inneren Krankheiten leidenden Kriegs⸗ beſchädigten auf Grund ärztlicher Zeugniſſe die gleichen Zulagen an Lebensmitteln wie den anderen innerlich Kranken zu gewähren ſind. Dieſe Zulagen ſind aber lediglich Höchſtmengen, die nur in be⸗ ſonders ſchweren Fällen erreicht werden. Neuerdings iſt nun mehr⸗ fach der Wunſch ausgeſprochen worden, man möchte den innerlich kranken Kriegsbeſchädigten bei der Bewilligung von Zulagen weiter entgegenkommen, als dies bisher geſchah. Insbeſondere wurde an⸗ geregt, ob es nicht möglich ſei, ſtatt den vorgeſehenen Höchſtſätzen feſt beſtimmte Sätze zu geben, unter die nicht heruntergegangen werden darf. Das Miniſterium des Innern hat es als durchaus berechtigt anerkannt, daß den im Kampfe für das Vaterland innerlich krank Gewordenen die gewünſchte Bevorzugung zuteil wird. Es iſt deshalb nach einer amtlichen Mitteilung der„Kärlsr Ztg.“ an⸗ geordnet worden: Kriegsbeſchädigte mit nachgenannten Leiden er⸗ halten folgende Mindeſtzulagen an Lebensmitteln: 1. bei Kieferverletzungen, die ein Kauen gröberer Nahrung unmöglich machen,—7 Liter Milch täglich, Kranken⸗ brolkarte, 2 Eier wöchentlich, 200 Gramm Butter monatlich. 400 Gramm Zucker monallich: 2. bei Magen⸗ und Darmleiden, wenn ſie eine genü⸗ gende Ernährung durch die übliche Hausmannskoſt ausſchließen, alſo ſchwerer Natur ſind, 8. Magengeſchwür, Magenkrebs, ſchwere Darmſtörung nach Ruhr u. dergl.:—74 Liter Milch täg⸗ lich, Krankenbrotkarte, 2 Eier wöchentlich, 400 Gramm Butter monatlich, 250 Gramm Fleiſch wöchentlich, 500 Gramm Nähr⸗ mittel monatlich, 3. bei Lungentuberkuloſe: ½ Liter Milch täglich, 2 Eier wöchentlich, 400 Gramm Butter monatlich, 400 Gramm Zucker mo⸗ natlich, 250 Gramm Fleiſch wöchentlich. 4. bei Nierenleiden: Liter Milch täglich, 2 Eier wöchentlich, Krankenbrotkarte, 400 Gramm Butter monatlich, 400 Gramm Zucker monatlich, 500 Gramm Nährmittel monatlich. 5. bei Nerpenleiden, wenn unter ihrem Einfluß die Er⸗ nährung weſentlich leidet, oder wenn eine ſtarke Unterernährung ihrer Beſſerung entgegenſteht: 23 Liter Milch täglich, 250 Gramm Jucker monallich, 200 Gramm Fleiſch wöchentlich; Ueber dieſes Mindeſtmaß hinausgehende Krankenzulagen dürfen auch weiterhin nur auf Grund der ergangenen Richtlͤnien bewilligt werden. Die vorgenannten Sätze werden nur ſolchen mit dem angeführten Leiden behafteten Kriegsbeſchädigten gewährt, die aus, weis lich des Militärpaſſes mindeſtens 30 v. H. in ihrer Erwerbstätigkeit beſchränkt ſind und die auf Grund eines ärztlichen Zeugniſſes der Zulagen dringend bedürfen: eine Nachprufung durch den ärztlichen Prüfungsausſchuß findet nicht ſtatt. Beträgt die in dem Milltärpaß beſcheinigte Erwerbs⸗ beſchränkung weniger als 50 v.., ſo iſt mindeſtens die Hälfte der norgenannten Mengen zu bewilligen, wenn ſie auf Grund eines ärztlichen Zeugniſſes dringend notwendig ſind; auch hier hat die Prüfung des ärztlichen Prüfungeausſchufſes zu unterbleiben. Das Miniſterium des Innern iſt damit einperſtanden, wenn je nach Lage des Falles die Zeugniſſe nur alle 4 Monate erneuert werden. Fahrplanändernng. Vom Montag, den 20. Juni an tritt auf nachgenannten Strecken eine Reihe von Aenderungen im Perſonen⸗ zugsfahrplan in Kraft, die bei den Stationen erfahren ſind: Offenburg— Raſtatt. Raſtatt— Gaggengu, Maſtalt Wintersdorf, Mannheim—Meckesheim Pforzheim—Mühlacker, Villingen—Sin⸗ gen und e eeeeee J Poſtverkehr mit Deutſch-Oeſterreich. Nach Deutſch⸗Oeſterreich mit Ausnahme der feindbeſetzten Gebtete ſind 232 5 offene gewöhn⸗ 125 ee Briefſendungen jeder Art und Wertbriefe zugela Aufhebung der portofreiteit für Arbeiter ⸗ und Soldatenräte. Nachdem durch die von der verfaſſunggebenden deutſchen National⸗ verſammlung erlaſſenen Geſetze inzwiſchen eine weſentliche Aende⸗ rung der Verhältniſſe eingetreten iſt, werden die Arbeiter⸗, Bauern⸗ und Soldatenräte als Reichsbehörde im Sinne des Portofreiheits⸗ geſetzes und der Verordnung betreffend die gebührenfreie Beförde⸗ rung von Telegrammen, von der Poſtperwaltung nicht mehr an⸗ erkannt. Porto und Gebührenfreiheit im Telegraphen⸗ und Fern⸗ wird rs daher künftig nicht mehr gewährt. 0 uun der Examensbedingungen der Lehramtskandi⸗ daten. Die Lehramtskandidaten der Univerſitäten Freiburg 425 Heldelberg haben an den Landtag ein Geſuch eingereicht, in dem ſie um Milderung der Eramensbedingungen bitten unter Hinweis darauf, daß ſie nach arößtenteils 4½fährigem Heeresdienſte wieder in die 2 55 ucgeeen ſind. Nach 4 bis 5jähriger Unterbrechung, ſo wird in 10 zeſuche ausgeführt, ſollen ſie ſich einer erneuten Examensvorbereitung von 34 bis 1¼ Jahre Pauſe unterziehen, wäbrend der ſie ohne Bezahlung ſind. Dieſe wirtſchaftliche Belaſtung der Kandidaten und ibrer Eltern wirkt erdrückend in der Zeit größ⸗ ter Lebensvertenerung. Die meiſten Kandidaten haben ein Lebens⸗ aller von 28 bis 32 Jahren erreicht Verlanat wird, daß die Kan⸗ didaten des höberen Lehramies die ſich ſchon vor dem Keiege zum Czamen gemeldet hakten, vom Taqe ihre: Miälrirenttaſſug ab als Lehramtspraktikanten zu beſolden ſind auf der Gehaltsſtufe, die ſie an dieſem Tage erreicht hätten, wenn der Krieg nicht ausgebrochen wäre. Weiter wird gefordert, daß die allgemeine Prüfung in Phi⸗ loſophie und Literatur in Wegfall kommen ſoll. Die Prüfung ſoll auf Wunſch des Kandidaten auf zwei Hauptfächer beſchränkt werden können, das Nebenſach ſoll im Laufe des Probejahres nachgeholt werden, ebenſo auch ein etwa nicht beſtandenes Hauptfach. Die Prüfung in den Doppelfächern der mathematiſch⸗naturwiſſenſchaft⸗ lichen Fakultät ſoll auf Wunſch des Kandidaten auf einfach be⸗ ſchränkt werden. War der Kandidat aufgrund einer früheren Arbeit zu einer Prüfung zugelaſſen, ſo ſoll die Neuanfertigung einer Prü⸗ fungsarbeit nach Bekanntgabe der Note der früheren Arbeit erlaſſen ewerden. 5( Der Einkritt Badens in die Reichsbierſteuergemeinſchaft. Die Verhandlungen Bayerns und Badens mit dem Reichsfinanzminiſte⸗ rium wegen des Eintritts der beiden Freiſtaaten in die Reichs⸗ bierſteuergemeinſchaft haben dazu geführt, daß der Nationalver⸗ ſammlung ein Geſetzentwurf vorgelegt worben iſt, der am 23. d. M. Annahme gefunden hat. Das Deutſche Reich bildet daher vom 1. kommenden Monats an ein einheitliches Bierſteuer⸗ gebiet. Die Beſchränkungen, die wegen der ſteuerlichen Ueber⸗ wachung des Verkehrs mit Bier zwiſchen den einzelnen deutſchen Bierſteuergebieten beſtanden, ſind weggefallen. Nähere Auskunft erteilen die Finanz⸗ und Hauptſteuerämter. Die Lage des Arbeitsmarkts in Baden hat ſich infolge der unſicheren politiſchen Lage noch nicht gebeſſert. Z. Zt. müſſen in Baden noch 12 500 Erwerbsloſe unterſtützt werden; darunter be⸗ finden ſich nahezu 5000 weibliche Perſonen. Seit November vor. Jahres ſind rund 18 800 000 Mark Erwerbsloſenunterſtützungen ausbezahlt worden. Die Bautätigkeit ſetzt allmählich mehr und mehr ein. Infolgedeſſen werden Maurer, Zimmerleute und Bauſchreiner in größerer Zahl geſucht. * Ernteſchätzung. Das Miniſterium des Innern hat angeord⸗ net, daß ſich die Ernteſchätzung in VBaden nicht allein auf Brotgetreide, Gerſte und Spätkartoffeln, ſondern auch auf Heu und ODehmd zu erſtrecken hat. Nicht idenktiſch iſt, wie wir auf Wunſch mitteilen, der Wirt Johann Dewald, R 6. 6, mit dem in dem Gerichtsbericht aus Leipzig, im Mittwoch⸗Abendblatt erwähnten, zu 4 Monaten Ge⸗ fängnis verurteilten Dewald. Poſizeibericht vom 27. Juni.(Schluß.) Unfall mit Todesfolge. Am 25. ds. Mts. ſtarb im Allgem. Krankenhaus das 24 Jahre alte Dienſtmädchen Klara Hieber, das am 29. Juni infolge Sturzes im Hauſe 0 7, 18/19 aus etwa 8 Meter Höhe durch ein Glasdach ſich einen ſchweren Schädelbruch zugezogen hatte und deswegen in das Allgemeine Krankenhaus verbracht werden mußte. Unterſuchung über den Vorfall iſt eingeleitet. Unfall. In einem Fabrikanweſen in Rheinau wurde am 25. ds. Mts. ein 38 Jahre alter, verheirateter Preſſenführer beim Abnehmen eines Treibriemens von einer Transmiſſionswelle erfaßt und aus einer Höhe von etwa 5 bis 6 Meter herunter auf den Boden geſchleudert. Er erlitt hierdurch erhebliche Verletzungen im Rücken. — Völlig verwahrloſt und in erſchöpftem Juſtande aufgefunden wurde von einer Polizeipatrouille geſtern morgen nach 6 Uhr am Neckardamm eine 20 Jahre alte ledige Arbeiterin von Käfertal, welche ſchon längere Zeit ſtändig im Freien nächtiat und infolge ihres liederlichen Lebenswandels derart krankhaft heruntergekom⸗ men war, daß ſie auf dem Transport zur Polizeiwache des 8. Reviers verſchiedene Male zuſammenbrach und mit dem Sanitäts⸗ wagen in das Allgem. Krankenhaus überführt werden mußte. Epileptiſche Anfälle. Geſtern abend 9½ Uhr erlitt ein 18 Jahre alter Taglöhner, wohnhaft in der Amerikanerſtraße, vor dem Hauſe Mollſtraße 32 kurz hintereinarder mehrere epileptiſche Anfälle. Nachdem er ſich nach Umlauf von etwa einer halben Stunde ſoweit wieder erholt hatte, wurde er ſeiner elterlichen Wohnung zugeführt. Strafbarer Waffenbeſitz. Wegen Vergehens gegen die Reichsverordnung über Waffenbeſißz mußte geſtern nachmittag gegen 4 Uhr ein 62 Jahre alter verheirateter Fabrikarbeiter von Gießen, wohnhaft in der Lenauſtraße 8, deſſen 22 Jahre alter Sohn bei den Unruhen am letzten Samstag durch eine Handaranate am linken Arm und an der Bruſt ſchwer verletzt wurde, feſtgenommen werden, weil er in ſeinem Gartenhaus in den Schrebergärten drei Militärgewehre, einen Karabiner, 3 Seitengewehre, 2 Patronen⸗ taſchen und 123 ſcharfe Patronen verſteckt hatte. Körperverletzungen. Aus unbekannter Urſache ver⸗ lete geſtern nachmittag ein in der Neckarauerſtraße wohnender Bremſer 2 Knaben(Brüder) im Alter von 9 und 11 Jahren nicht unerheblich durch Fußtritte auf Rücken und Unterleib. Verhaftet wurden 7 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein Schiffer von Oppau wegen Dieb⸗ ſtahls und eine Fabrikarbeiterin von Oberſulmartingen wegen Ver⸗ brechens nach§8 218.⸗St.⸗G.⸗B. vergnügungen. J. Die.⸗T. Lichtſpiele bringen vom 27. Juni bis 3. Juli den 2. Teil des bekannten Fülmwerks„Fred Roll— Graf Fell⸗ wald“, der Sekretär des Gummikönigs, der König der Einbtecher Der 1. Teil wird dem Publikum noch im Gedächtnis ſein. Der 2. Teil iſt noch ſpannender. Ein Beſuch der Vorſtelluna iſt jeder⸗ mann zu empfehlen.(Siehe Anzeige im Mittagsblatt.) — Aus Luòwigshafen. Gegen die hohen Obſtpreiſe anf den vorderpfälziſchen Obp⸗ märkten, beſonders aber gegen die außerordentlich hohen Erzeuger⸗ preiſe, wurde in einem Eingeſandt eines hieſigen Blattes ſcharf Stel⸗ lung genommen und u. a. erklärt, daß es bei FJortdauer dieſer bohen Preiſe nicht ausgeſchloſſen ſei, daß auch in Ludwiashafen ſich ähuliche Szenen wie füngſt in Mannheim abſpielen würden, indem das Publi⸗ kum zur Selbſthilfe greife. Der Berband pfälziſcher Obſt⸗ und Gemüſegroßhändler antwortet nun in einer Längeren Erklärung, die, objektiv beurteilt, tatſächlich den Nagel auf den Kopf trifft und den Kreiſen die täglich auf die hohen Preiſe ſchimpfen. einmal auch klaren Wein einſchenkt und ihnen ſagt, daß auch ſie einen großen Teil der Schuld mit beltragen, daß die Preiſe eine faſt uner⸗ ſchwingliche Höhe angenommen haben. In der Erklärung wird u. a. geſagt. daß die in dem Artikel verlangten Zwangsmaßnahmen gegen die Erzeuger nichts helfen könnten, denn ihm würden die Probnkte vielfach aus der Hand geriſſen, wobei Arbeiter und Ange⸗ ſtellte einander im Preiſe überbieten. Es könne nur die Selbſtdiſziplin des Publikums unb die freie Einfuhrkonkur⸗ renz Wanhel ſchaffen. Erſtere hätte ſich darin zu äußern, daß die teuere Ware boykottiert würde und nicht, wie bisyer vierfach geſchieht. immer nach dem Teueren zuerſt gegriffen wird. Eine billige Einfuhr würde den Inlandspreis bald zum Sinken bringen. Die pil⸗ lige Einfuhr kann aber nur dadurch erreicht werden, daß Arbeiter und Angeſtellte Werte ſchaffen, die dem Ausland als wohlfeil erſcheinen. Nur tatkräftige Arbeit, nicht mürriges Beiſeiteſtehen, nur frohes Er⸗ ſchaffen von Gütern, nicht übermäßige Lohnforderungen und mutwil⸗ lige Streikdrohung können die Lebensmittelpreiſe zum Sinken drin⸗ gen. Die Zwangswirtſchaft wird an dieſen Naturgeſetzen nichts an⸗ dern. ſie bringt erfahrungsgemäß nicht der Allgemeinheit Ernährungs⸗ vorteile, ſondern in der Hauptſache den Beamten und deren Wünſt⸗ lingen. ANus dem Cande. 2 Heidelberg, 26. Junt.„Stinkferien“ haben die im Keller der Höheren Mädchenſchule faulenden Kartoffeln den Schülerinnen die⸗ ſer Anſtalt gebracht. So haben die Kinder dieſe unfreiwillige Ver⸗ günſtigung ſelbſt getauft. Die Kartoffeln werden jetzt zum Preſſe von acht Pfennig das Pfund abgegeben. (S) Pforzheim, 25. Juni. Bei einem Roßſchlächter in Brötzingen entdeckte die Polizei ein wertvolles Pferd, das vor einigen Tagen in Feuerbach geſtohlen worden war. Das Tier wurde beſchlag⸗ nahmt und der Eigentümerin, der Stadt Feuerbach, zurückgegeben. Der Spitzbuben hat man leider noch nicht habhaft werden können⸗ Höchenſchwand, 25. Juni. Die Meldung von dem Verkaufe des Kurhauſes Höchenſchwand an das Sanatorium St. Blaſien trifft nicht zu. Die Leitung des Kurhauſes Höchenſchwand teilt mit, daß das Kurhaus von einer neugebildeten Geſellſchafk am 1. Juli 1919 übernommen wird. Die wirtſchaftliche Leitung behält nach wie vor der frühere Beſitzer Adolf Stein. Die Leitung der ärzi⸗ lichen Abteilung übernimmt Dr. Bettinger. * Neuenburg a. Rhein, 26. Juni. Die ſeinerzeit durch Hoch⸗ waſſer weggeſchwemmte Schiffbrücke iſt durch ein franzöſiſches Pionierkommando wieder erſtellt worden. Pfalz, Heſſen und Umgebung. p. Bad Dürkheim, 26. Juni. Auch von hier iſt ein Markt⸗ kurioſum zu berichten: Erſtmals ſeit Einführung der Natio⸗ nierung wurden auf dem letzten Wochenmarkte Butter und Eier feſl⸗ 2 alten. Für die Butter wurden 15 Mark, für das Ei 75 Pfg. ge⸗ or Kafſerslaukern, 25. Juni. In Abweſenheit des Wohnungs⸗ inhabers drangen Diebe in eine Wohnung der Hochgeſandſtraße mit⸗ tels Nachſchlüſſeln ein und raubben eine Geldkaſette mit 150 000 Mark Jahalt, teils in bar, teils in Wertpapieren. Der Kriminal⸗ poligel gelang die Feſtnahme der Täter und Hehler, ſowie die Er⸗ mittlung der im Walde vergrabenen Geldbeträge und Wertpapfere bis auf wenige hundert Mark, die bereits verfubelt waren. Als Täter wurden der 20jährige Ernſt Heilig, ſowie ein ganz junger Burſche und als Hehler der 23jährige Albert Dinkel verhaftet. X Worms, 25. Juni. Ertrunken iſt beim Baden im freien Rhein der 17½ Jahre alte Arbeiter Johann Rümer, Stieſſohn des Heizers Wilhelm Uhrig von hier. Der junge Menſch ſchwamm von der Fürſtſchen Badeanſtalt in den freien Rhein, nach einem in Fahrt befindlichen Dampfer zu, um ſich auf dieſen zu begeben. Vor dem Dampfer bae ihn die Kräfte, er ging unter und ertrank. Bald darauf konnte ber Leichnam an der ſtädtiſchen Männerbadeanſtalt hängend gelandet werden. * Urach, 26. Juni. Montag abend brach bei Kolb u. Schüle .⸗G., Mechaniſche Flachsſpinnerei, vermutlich durch Selbſtentzün⸗ dung, Feuer aus, das mit raſender Schnelligkeit um ſich griff. Das Ffeuer erfaſſte die ganze Hechelei und ein großes Magazin. das mit Flachs⸗Stroh voll angefüllt war. Innerbalb drei Stunden war das ganze Vorwerk mit Magazin⸗ und Kontor⸗Gebäude einge⸗ äſchert. Es ſteht nur noch die Spinnerei, die ohne Vorwerk be⸗ triebsunfähig iſt. Verbrannt ſind die Hälfte der Vorräte. Der Schaden beträgt ſchätzungsweiſe 2 Millionen Mark. Inſolge des Brandunglücks ſind etwa 450 Arbeiter ohne Beſchäftigung. Sportliche Nunoͤſchau. Froitzheim Tennismeiſter von Preußen. Das Berltner Pfingſt⸗ Lawn⸗Tennis⸗Turnler des Lawu⸗Tennis⸗Klub im Grunewald wurde in ſeinen Hauptwettbewerben zu Ende geführt. In der Meiſterſchaft von Preußen ſtanden ſich im Endkampf Froitzheim und Lüdtke gegen⸗ über. Froitzheim war ſeinem Gegner ſtändig überlegen und ſiegte:2 20, Ur=. An Kaiſer Franz Joſef. Unſer Kaiſer, ich komme zu dir an die Pforte der Ewigkeit: 95 mich vom Eid! Ich bin ein Weib, ich habe nie geſchworen, Aber in mir 7 Mae, Geite Von Vater und Mutter, Geſchlecht um Geſchlecht: Bei Habsburg die Liebe, bei Habsburg dab 150 Unſer Kaiſer, ſchau dir dein Oeſterrei Von der Höhe der Ewigkeit! Schaue, ſchaue, Kaiſer! Und dann— Dann lös uns vom Eid! Wir Deutſchöſterreicher ſprengen jetzt alle Ketten. Wir wollen als Volt unſer Deutſchtum retten. Wir tragen's in Sprache, wir tragen's im Blut, Es iſt unſer letztes, bas heiligſte Gut! Vom Brande der Heimat die Opferflammen, Die lohenden Scheite wir raffen zuſammen, Bom Weinen um Oeſterreich ſind unſere Wangen noch bleich, Aber wir ſtehen zum Großen— wir ſtehen zum Deutſchen Reich! Unſer Kaiſer, von der Höhe der Ewigkeit, Lös' uns vom Eid!: Eiſonach. Anna Hilaria v. Eckhel. Gottſried Keller als Politiker und Patriot. In dieſen politiſch trüben Tagen, da des großen Schweizers 100. Geburtstag wiederkehrt, mögen ein paar ſeiner nachdenklichen Worte uns neu ins Gedächtnis gerufen ſein: Es würde vicles erträglicher werden, wenn man weniger ſelbſt⸗ zufrieden wäre und die Vaterlandsliebe nicht immer mit der Selbſt⸗ bewunderung verwechſelt. Die träge Teilnahmloſigkeit eines Volkes endet immer mit der Mißachtung ſeiner Einrichtungen und mit dem Perluſt ſeiner Frei⸗ heit. Hingabe und Opferkod für das Vaterland ſind das Vorbild im kleinen für die Hingabe und Aufopferung für die ganze Menſchheit. Gleichwie ſich der Bürger für das Vaterland opfert, ungeachtet er ſelbſt⸗nicht mehr an den Früchten teilnehmen kann, und auch, wenn er ein Chriſt iſt, einſt hoffen darf, dies engere Vaterland jenſeits wiederzufinden: ſo beſteht die Tugend des Menſchen darin, daß er dem W. der Menſchheit und der ganzen Welt gemäß handelt und lebt, auch wenn einſt ſein Bewußtſein davon für innner verſchwin⸗ den ſollte. Die heutige Republik, die nur noch bürgerlicher Natur mit gleichen Rechten ſein kann, beſteht auch im modernen Lehen nur mit einem gewiſſen Grade von Einfachheit und Ehrbarkeit. Wenn nehmen, lohnt die Aufrechterhaltung der Form und des Namens nicht mehr der Mühe, und die verkommende Geſellſchaft fällt beſſer der nächſtbeſten monarchiſchen Zwangsanſtalt anheim, wo ſie dann als Unterkanen ein neues Leben verſuchen mögen So ver⸗ fällt ihrerſeits die Monarchie, wenn ſie in ihrer Weiſe entartet und ihre ſittlichen Grundlagen verliert, der Republik und Demokratie; man könnte dieſe zwei Gegenſpiele die Geſchichte nennen. Die ſogenannten logiſchen, ſchönen, philoſophiſchen Verfaſ⸗ ſungen haben ſich nie eines langen Lebens erfreut. Wäre mit ſol⸗ chen geholfen, ſo würden die überlebten Republiken noch da ſein, die ſich einſt bei Rouſſeau Verfaſſungen beſtellten, weil ſie kein Volk hatten, in dem die wahren Verfaſſungen latent ſind bis zum letzten Augenblick. Uns ſcheinen jene Verfaſſungen die ſchönſten zu ſein, in denen, ohne Rückſicht auf Stil und Sympathie, ein Konkretum, ein errungenes Recht neben dem andern liegt, wie dis harten, glänzen⸗ den Körner im Gronit, und die zugleich die klarſte Geſchichte ihrer ſelbſt ſind. Runſt und Wiſſenſchaſt. — ÜAraufführung in Stullgark.) Aus Stuttgart wird uns ge⸗ ſchrieben: Unſer Landestheater hat nun ein ernſthaftes Drama des Schwaben Heinrich Lilienfein herausgebracht:„Hildebrand“. Das alte Gpos vom Hildebrandliede gab die Grundlage zum Dreiakter. Lilienfein hat den Stoff modern⸗pſychologiſch umgeſtaltet, um einen dramatiſchen Konflikt herausarbeiten zu können. Dem Dichter kam es weniger um den Konflikt zwiſchen Vater und Sahn an, als um den zwiſchen den beiden Gatten. Durch dieſe Komollzierung der olten Handlung hat der Lyriker Lilienfein dramatiſche Spannungen erreicht; aber⸗auch an ihm rächt ſich der Verſuch, moderne Anſchau⸗ ungen auf alte Verhältniſſe zu übertragen. Das Stück hat ſedoch Eigenſchaften, die die ſehr herzliche Aufnahme begreiflich erſcheinen laſſen. Die Aufführung unter Leitung des neuen Reaiſſeurs Dr. v. Alhertt war gut. 77 5 —(Aus der Arbeit des Bühnenvolksbundes) iſt eine Broſchüre betitelt, die den Vericht über die Gründungstagung des Bühnen⸗ volksbundes, Vereinigung zur Theaterpflege im chriſtlich⸗deutſchen Volksgeiſt, Sitz Frankfurt am Main enthält und für alle von größter Wichtigkeit iſt, die eine Betonung der Weſtanſchauungs⸗ grundſätze im Kunſtleben für ein unbedingtes Erfordernis halten. Bemerkenswert ſind beſonders die Referate über das Verhältnis des BB zum Theaterkultzn d, über dio Thealerb nrgahiſa⸗ tian in den einzelnen. Mäöne Die Frage Was bibtetder Ne ben ed nn Mitglledern!“ ſindei erſchöpfende Beantworlung: Beratung in allen Theaterſragen, allmonatlich die Bundesmitteilungen, koſtenloſe Ueberſendung der Bundesſchriften, die ſich in die Serien:„Das Welt⸗ theater, Bühne und Volk, Vom Spielplan der deutſchen Bühnen, Luxus, Genußſucht, Unredlichkeit und Pflichtvergeſſenheit überhand gliedern. Den beitretenden Ver⸗ einen wird die von Emil Ritter herausgegebene Zeitſchrift„Volks⸗ kunſt“ überſandt. Anfragen und Anmeldungen ſind an die Bundes⸗ geſchäftsſtelte in Frankfurt am Main, Katharinenpforte 6, zu richten. — Thealernachrichlen aus dem Reich.) Im Kaſſeler Staats⸗ theater fand die Uraufführung von Karl Röttgers Einakter„Kriſe ſtatt, der die 10 eines Herrenmenſchen zu wahrer Menſchlich⸗ keit mit feinen dichteriſchen Mitteln darſtellt.— Das künſtleriſche Perſonal des Schauſpielhauſes Berlin hat geſtern die Kandidatenliſte fertiggeſtellt, auf Grund deren das Miniſterium die Wahl des Di⸗ rektors pollziehen wird. Dieſe Kandidaten ſind Jeßner, Patry, Bruck, Brund Wille. Neu iſt darin der letzte Name. Bruno Wille, der eigentliche Gründer der Neuen freien Volksbühne, hat in der letzten Zett als Ehrenvorſitzender 165 theaterpraktiſch nicht mehr betätigt. Ob ſeine ſtatur— bei aller Bedeutung— ge⸗ rade für die Führung eines ſo komplizierten Theaterapparates, wie das Schauſpielhaus, geeignet iſt, erſcheint fraglich. Sollte Jeßner Direktor werden, ſo werden Patry und Bruückner ihm ſicherlich ihre bewährte Arbeitskraft zur Verfügung ſtellen. Das Beamtenperſonal und die techniſchen Angeſtellten des Schauſpielhauſes werden heute von ihrem Rechte der Stellungnahme zu der Kandidatenliſte Ge⸗ brauch machen.— Max von Schillings, der aus Düren ſtam⸗ mende frühere Stuttgarter Generalmuſikdirektor, wurde, wie unſer Muſikmitarbeiter aus Berlin drahtet, vom Perſonal der Berliner Staatsoper mit 162 Stimmen als Vertrauensmann für die Direktor⸗ 75 gewählt. Der Kandidat der Regierung, der Sozialiſt Paul ecker, Muſikkritiker der Frankfurter Zeitung, erhielt nur 9 Stim⸗ men. Eine Reglerungserklärung, die dem Perſonal das Wahlrecht abſtreitet und nur einen unverbindlichen Vorſchlag zugeſteht, wendet ſich gegen die Kandidatur Schillings. Die Löſung des Zwiſtes iſt un⸗ gewiß, zumal auch Generalmuſikdirektor Muck in Wahl ſtand. —., Gochſchuinachrichten.) Die ſoeben erſchtenene Ueberſicht über die Zahl der Studierenden, Hörer und Gäſte der Techniſchen Hochſchuſe in Darmſtadt im Sommerſemeſter 1919 ergibt die Go⸗ ſamtzahl von 1782 gegen 1314 im letzten Winterſemeſter. Unter dieſen ſind Heſſen und 698 Preußen, 66 Bayern, 32 Badener, 24 Sochſen, 22 Hamburger, je 15 Württemberger und Elſaß⸗Loth⸗ ringer, 12 Oldenburger uſw. Außerdem gehören 49 Ausländer der Hochſchule an, davan 12 Oeſterreicher, je 5 Norweger und Ruſſen, Argentinier, 7 Schweizer, je 2 Kurländer Lipländer, Polen, ÜUkrainer und Türken und ſe 1 Engländer, Ungar, Schwede, Eft⸗ ſäpder, Litane. Nordamerikaner und Chilene, Davon fti an; Metatter et Famen), Ir ſen 91 .ee fahrikat 5 Chemie 319, man), Aſig, Abteilung 67(11 Damen). Außerdem 300 Gäſte. dar unter 192 Damen. Don Lehrköcper bilden 35 ordentliche Profeſſoren 10 außerordentliche Proſeſſaren, Kahrer und Prinendeenen wug 42 Aſſiſtenten. Volksſpiele, die a⸗ 5 * 5 —..—— ——— —— —— + Manuh Freitag, den 27. Juni 1918 Die Neueinteifung der Grundſtücke Nr. 10354 bis 10555, 10557 an der Weißenburgerſtraße in Neckarau betr. Das Badiſche Staatsminiſterium hat mit Entſchließung vom 2. Mai 1919 No. 593 ausgeſprochen, daß die Eigen⸗ tümer der Grundſtücke Lagerbuch No. 10554, 10555 und 40557 auf Gemarkung Mannheim(Neckarau) gemäß 8 16 Abſatz 6 des Ortsſtraßengeſetzes verpflichtet ſeien, an der Neueinteilung der Grundſtücke Lagerbuch No. 10554 bis 10557 an der Weißenburgerſtraße in Neckarau nach Maß⸗ gabe des vom Stadtrat Mannheim vorgelegten Planes vom 26. Juli 1916 teiizunehmen. Mannheim, den 4. Juni Bad. Bezirksamt Abt. V. 2 1919. Bz 92 Auf der Kriminalpolizei, Schloß, linker Flügel, beſinden ſich eine Anzahl von Fahr⸗ rädern, die in der letzten Zeit geſtohlen worden ſind und deren Eigentümer nicht er⸗ mittelt ſind. Wer nachweiſen kann, daß ihm ſein Rad 25 — wurde und daß ſich ieſes unter den aufbewahr⸗ ten befindet, ſich melden. Mannheim, 6. Juni 1919. Der Staatsanwalt I. I4 Zum B Band XV.-3. wurde heute eingetragen: Firma„Schroers Reederei Seſellſchaft mit beſchränkter Haftung Zweigniederlaſſung Mannheim in Mannheim als der irma chroers Reederei eſellſchaft mit beſchränkter Haftung in Duisburg. Gegen⸗ ſtand des Unternehmens iſt: Der Betrieb der Schiffahrt und der mit dieſer zuſam⸗ menhängenden Geſchäfts⸗ zweige. Das Stammkapital beträgt 20,000 Mark. Ge⸗ — iſt Karl Oppen⸗ eimer, Kaufmann, Rotter⸗ dam. Hugo Klein, Mann⸗ heim, iſt als Prokuriſt beſtellt und für ſich allein berechtigt, die Zweigniederlaſſung Mann⸗ geim zu vertreten und deren Firma zu zeichnen. Geſell⸗ ſchaft nilt beſchräntter Haf⸗ tung. Der Geſellſchaftsver⸗ trag iſt am 8. März 1917 feſtgeſtellt und am 9. Mai 1919 in 8 4 8 5 abge⸗ aändert worden. Die Geſell⸗ ſchaft wird durch einen Ge⸗ ſchäftsführer vertreten. Be⸗ kanntmachungen der Geſell⸗ ſchaft erfolgen durch den Deutſchen Reichsanzeiger. Mannheim, 23. Juni 1919. Bad. Amtsgericht NRe. 1. Ami58 Zum Handelstegiſter B, Band XV,.⸗Z. 28, wurde deute eingetragen: Am!57 Zirma„Südweſtdeutſche Handelsgeſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung“ in Mann⸗ geim, C 4, Nr. 9db. Gegen⸗ ind des Unternehmens iſt: ie Herſtellung von und der Handel mit Erzeugniſſen der Maſchinen⸗,„ Automobil⸗ und ähnlicher Induſtrien. Die Ge⸗ ſellſchaft iſt befugt ſich an gleichen oder ähnlichen Unter⸗ nehmungen zu beteiligen und alle Geſchäfte abzuſchließen, weiche der Förderung ihrer wecke dienen. Das Stamm⸗ ital beträgt 20 000 Mark. Seſchäftsführer ſind Edmund Kappes. Direktor, Mannheim und Dr. Wilhelm Straus, Direktor, Mannheim. Geſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haf⸗ dung. Der Geſellſchaftsder⸗ trag iſt am 30. Mai 1919 feſt⸗ eſtellt. Die Dauer der Ge⸗ Kellſchaft iſt zeitlich nicht be⸗ ſchränkt. Die Geſellſchaft hat mindeſtens 2 Geſchäftsführer. Beide ſind nur zur gemein⸗ ſchaftlichen Vertretung der gedrückten Zungen“, Geſellſchaft befugt. Bekannt⸗ machungen der Geſellſchaft erfolgen durch den Deutſchen Reichsanzeiger. Mannheim, 25. Juni 1919. Bad. Amtsgericht Re. I. Zum Handelsregiſter B, Band XV-3. 2 wurde heute eingetragen: Am1!57 Firma„Rapidus ⸗Schnũ⸗ rung, Geſellſchaft mit be⸗ ſchräntter Haftung“ in Mann⸗ heim. Gegenſtand des Unter⸗ nehmens iſt: Die Verwertung einer zum D. R. P. von Auguſt Richter angemeldeten Er⸗ findung einer„Zange zur Ver⸗ bindung von Metallbändern mittelſt aus ihnen heraus ⸗ und der Verkauf der dazu er⸗ forderlichen Materialien. Das Stammkapital beträgt 20000 Mark. Geſchäftsführer ſind Auguſt Richter, Kaufmann, Mannheim und Otto Wilk, Kaufmann, Mannheim. Ge⸗ ſellſchaft mit beſchränkter Haftung. Der Geſellſchafts⸗ vertrag iſt am 5. Juni 1919 ſeſtgeſtellt. Die Geſellſchaft iſt an eine beſtimmte Zeitdauer nicht gebunden. Sind mehrere Geſchäftsführer beſtellt, ſo wird die Geſellſchaft durch zwei Geſchäftsführer oder durch einen Geſchäftsführer und einen Prokurlſten ver⸗ treten. Der Geſellſchafter Auguſt Richter bringt als Einlage ein die zum D. R. P. angemeldete Erfindung einer Zange im Werte von 3000 Mark. Die Bekanntmachungen der Geſellſchaft +— durch die Frankfurter Zeitung. Mannheim, 25. Juni 1919. Bad. Amtsgericht Re. I. Zum Handelsregiſter B, Band NInn.3. 30 Firma „Kunſt⸗ und ſikallenhaus Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung! in Mannheim wurde ente eingetragen: 8 Erich Wendorff iſt als Ge⸗ ſchäftsführer der Geſellſchaft ausgeſchieden. Am157 Mannheim, den 23. Juni 1919. Bad. Amtsgericht Re. I. Deffeutliche Juſtellung. Schneidermeiſter Georg Hatzenbühler in Mannheim, N 3, 3, Prozeßbevollmäch⸗ 0 Rechtskonſulent Anton Mayer in Mannheim, klagt gegen den Max Vögt, Heil⸗ kundiger, früher in Mann⸗ heim. Q 4, 1, jetzt unbe⸗ kannten Aufenthalts, unter der Behauptung, daß der Beklagte ihm für gelieferte Schnelderarbeiten 56.50 M. ſchulde mit dem Antrag auf koſtenfällige Ver⸗ urteilung des Beklagten zur Zahlung von 56,50 M. nebſt 40% Zins hieraus ſeit 1. 1. 1915 und das Urteil für vor⸗ läufig vollſtreckbar zu er⸗ klären. Zur mündlichen Ver⸗ handlung des Rechtsſtreits wied der Beklagte vor das Anusgericht hier Abt. 3. 9 2. Stock Zimmer 114 auf Donnerstag, den 25. Sep⸗ tember 1919, vormittags 9 Uhr geladen. Ami58 Mannheim, 23. Juni 1919. Der Gerichtsſchreiber des Bad. Amtsgerichts Z. 9. Zum Güterrechtsregiſter Band XIIl wurde heute ein⸗ getragen: 1. Seite 444: Viktor Ale⸗ —1⁊5 Schnell, ſelbſtändiger ankbeamter und Hilda geb. Reichert in Mannheim. Ver⸗ trag vom 23. Mai 1919. Gü⸗ tertrennung. 2. Seite 445: Hermann Stober, Hauptlehrer und Eliſe geb. Ziegler in Mann⸗ heim. Vertrag vom 21. Mal 1919. Errungenſchaftsgemein⸗ ſchaft. Vorbehalisgut iſt das im Vertrage näher bezeich⸗ nete Vermögen. 3. Seite 446: Richard Sei⸗ ler, Kellner und Luiſe geb. Herrmann in Mannheim. Vertrag vom 20. Mai 1919. Gütertrennung. 4. Selte 447: Adolf Leitz, Architekt und Paula geb. Sator in Mannheim. Durch Vertrag vom 7. Juni 1910 iſt die Verwaltung und Nutz⸗ nießung des Mannes am Vermögen der Frau ausge⸗ ſchloſſen, ſo daß Gütertren⸗ nung beſteht. Ami57 Mannheim, den 21. Juni 1919. Re. I. Zum Genoſſenſchaſtsregiſter Vand!.345 Firma, Maler⸗ und Tünchermeiſter Einkaufs⸗ genoſſenſchaft Mannheim ein⸗ getragene Genoſſenſchaft mit deſchränkter Haftpflicht“ in Mannheim würde heute ein⸗ getragen: Am.157 Nach dem Beſchluſſe der Generalnerſammlung vom 23. April 1919 iſt Gegenſtand des Unternehmens der ge⸗ß meinſchaftliche Einkauf de um Betriebe des Me Tüncher⸗ oder eine⸗ wandten lichen Ar zeuge oder ſonſtig artikel und Verkauf N an die Mitglieder. Der Ver⸗ kauf an Richtmitglieder iſt nur mit Genehmigung des Borſtandes und Auſſichts⸗ rates, geſtattet. Statut durch Beſchluß der Generalver⸗ ſammlung vom 23. April 1919 abgeändert und neu gefaßt. Bekanntmachungen erfolgen unter der Firma in der Bad. Gewerbe⸗& Hand⸗ eeee Die Haft⸗ umme beträgt 500 Mark, ie höchſte Zahl der Geſchãſts⸗ anteile 5. Mannheim, 23. Juni 1919. Bad. Amtsgericht R. I. Zum Handelsregiſter A wurde heute eingetragen: 1. Band VI O. Z. 87 Firma Eder& Co.“ in Mannheim. Leopold Julius Oppenheimer, Kaufmann, Mannheim, iſt in das Geſchäßt als perſön⸗ lich haftender Geſellſchafter eingetreten. 2. Band VII.3. 7 Firma „Julius Hirſchhorn“ in Mann⸗ heim. Leopold Julius Oppen⸗ heimer, Kaufmann, Mann⸗ heim. iſt in das Geſchäft als perſönlich haftender Geſell⸗ ſchafter eingetreten. . Band VIII.3. 211 Firma„Neckarſulmer& Op⸗ penheimer“ in Mannheim. Leopold Jullus Oppenhelmer, Kaufmann, Mannheim, iſt in das Geſchäft als perſön⸗ lich haftender Geſellſchafter eingetreten. 4. Band XVI.3. 232 irma„N.& L. Bach“ in nnheim. Die Geſellſchaft iſt mit Wirkung vom 3. — 1919 aufgelöſt und das Geſchäft mit Aktiven und Paſſiden und ſamt der Firma auf den Geſellſchafter Max Bach, Kaufmann, München, als alleinigen Inhaber über⸗ angen. 925. Band XIII.3. 237 —„Michael Herzog“ in eckenheim. Die Firma iſt erloſchen. 6. Band XIX.3. 156 aunh eg 4 485 ga. n⸗ iſt Eugen Lacroix, reſtlich Del 25 Kaffee, Thee und Choco · lade. 7. Band XIX.3. 157 Firma„Ludwig Bach“ in; In⸗ haber iſt Ludwig Bach, Kauf. mann, Mannheim. Geſchäfts. Mannheim, Q4, 12. zweig: Großhandel in Pol⸗ ſterei⸗Artikeln. 8. Band XIX.3. 158 Firma„Jean Mayfarth“ in Mannheim⸗Neckarau, Fiſcher⸗ ſtraße 1. Inhaber iſt Jo⸗ hann Philipp Mayfarth, Kauf⸗ mann, Mannheim⸗Neckarau. Geſchäftszweig: Kurz⸗„Weiß⸗ und Wollwaren. 99. Band XIX O3. 159 Firma„Arthur Meier“ in Mannheim, Schwetzinger⸗ ſtraße 21a. Inhaber iſt Ar⸗ thur Meier, Kaufmann, Mannheim. Geſchäftszweig; Schuhwaren⸗Handlun 10. Band XIX.3 160 Firma„Hans Sachſe“ in Mannheim, R 7, 23. Inha⸗ ber iſt Hans Sachſe, Kauf⸗ mann, Mannheim. Geſchäfts⸗ zweig: Handel in techniſchen elen. 11. Band XIX.3. 160 Firma„Michael Hoffmann“ in Mannheim, U 1, 9. In⸗ haber iſt Michael Hoffmann, Kaufmann, Mannheim. Ge⸗ ſchäftszweig: Spezialgeſchäft in Solinger Stahlwaren. 12. Band XIX O. 3. 161 Firma„Martin Kaſiner“ in Mannheim, N 3, 15. In⸗ haber iſt Martin Kaſtner, Kaufmann, Mannheim. Ge⸗ ſchäftszweig: Agentur und Kommiſſion. Ami58 Mannheim, 21. Juni 1919. Bad. Amtsgericht Re. I. Warnung! Ich warne hiermit Jeden, meiner Frau, Franziska Ehr⸗ hardt geb. Knoch, etwas zu borgen noch zu verkaufen, da ich für keine Zahlung aufkomme. B2148 Otto Ehrhardt. Feudenheim Ziethenſtr. 16 Schweſtern od. Pflegerinnen f. Privat⸗ u. Wochenpfl. n. hier u. ausw. ſind jede Zeit z. haben im Schweſternheim Sanitas, Mannheim, Schwetzingſtr. 53. Telephon 4403. B2160 Artisten insbeſond. 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Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht, daß meine innigstgeliebte Frau, unsere treubesorgte Mutter Fil Maria Rramer gel. Jolad versehen mit den hl. Sterbesakramenten am Mittwoch abend 1½8 Unt In tiefem Schmerze: August Kramer nebst Kinder August Kramer. Frau Gerlach, Mutter und Angehörige. Mannheim, Grombach, Kirchhausen, Piorzheim, Newyork-Red-Bänk. Die Beerdigung findet am Samstag nachmittag 3 Uhr von der Leichenhalle aus statt. Marla Kramer B2209 Beffellurger eu Tr Auerbriefe Verdenjewells I lSrigſteris zWei Sturicten factellos Susgefuüubri vom der Dructerei Dr. Haes, NMeryrmeirner Gerꝛereul-Arzeiger E6. 2 gibt ſofort ſchönſten Silberglanz. Alleiniger Herſteller: Carl Gentner, Göppingen(Württög.) auf allen Eiſenteilen 4 Beim Auffösunsshommanto des 3. Min.-Werk. Ers.-Bals. Heubefg finden gewandte männliche und weibliche Schreibhilten lohnende Beschäftigung. Angebote mit selbstgeschrieb. Lebenslauf unt. Beifügung eines Bildes unter obiger Anschrift erbeten. 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Die Einlösung des Erträgnisscheines pro 1918(Nr. 31) erſolgt also mit: Mk. 50.— in Bar und Mk. 100.— nominal 5 0% Kriegsanleihe(mit Zinsen ab 1. Juli a..), ab Montag, den 23. Juni ds. Is. außer an unseren Kassen bei der Süddeutschen Disconto-Gesellschaft .-., Mannheim, Herrn E. Ladenburg, Frankfurt a.., der Berliner Handels- Gesellschatz, Berlin. Die dem Turnus gemäg ausgeschiedenen Mitglieder des Auisichtsrats: Herr Gch. Kommerzienrat Dr. phll.& Dr. Ing. h. c. Adoli Clemm, Herr Geh. Kommerzienrat Dr. med. h. c. Carl Haas bdeide in Mannheim, wurden wiedergewählt. Mannheim, den 21. Juni 1919. 3682 Die Direktion. Achtung!— Konkurrenzlos! Pfefferminz Kummel Bittern Ich warne vor billigeren, aber minderwertigeren Qualitäten. Verſuch koſtenlos. B2164 Tel. 3028. Rönig, D 4, 17 Ler 2028. Il. Ileidbe Mee wiel zu Mk. 8000.— per 1200 Liter, ab Station, in Käufers Fäſſer, zahlbar gegen Duplikatfrachtbrief, ferner Lahlein Maucon Maaga haben prelswert anzubieten freiblelbend. 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