1919.— Nr. 290. auptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für politin: Dr. Fritz Goldenbaum, für 2 2 Paulidten: Hans Gäfgen, für Lokales und den übrigen redaktionellen Teil: Richard Schönfelder, für B N N N ch Handel: Franz VNircher, für Ainzeigen: kinten Grieſer. Druck und Verlag: Druckerei Dr.— 1115 adi che Lue le achri len deimer General⸗Anzeiger G. m. b.., ſämtlich in Nannheim. Draht⸗Adr.: General-Rnzeiger 8 Amt lꝛ che S V er kKündi gun 9 8 b alt Poſtſcheck⸗Ronto Nr. 17590 Karlsruhe in Baden.— fernſprecher Amt Maunheim Ur. 7040 Ergänzung zwei Nolen an Clemenceau. Verſailſes, 27. Juni.(WB.) Geſandter Haniel hat heute im Auftrag des Neichsminiſteriums des Auswärtigen dem Vorſitzenden der Friedenskonferenz Clemenceau zwei Noten zuſtellen laſſen. In der erſten Note erklärt die deutſche Regierung, ſie habe aus der Note vom 21. Juni entnommen, daß die Aliierten und aſſoztierten Regierungen auch diejenigen in ihrem Memorandum vom 16. ds. enthaltenen Zuſätze als ver⸗ bindlich anſehen, die nicht in die Beſtimmungen des Friedens⸗ vertrages aufgenommen worden ſind. Sie hat keine Beden⸗ ken dagegen, daß zur Vermeidung von Mißverſtändniſſen ein Teil dieſer Zuſätze in einem Schlußprotokoll des in der Note vom 21. ds. vorgeſchlagenen Inhalts niedergelegt werden. In der zweiten Note erklärt die deutſche Regierung, daß ſie gemäß Artikel 432 des Friedensvertrages ſich nicht für verpflichtet hält, das von den alliierten und aſſoziierten Mächten ausgearbeitete Abkommen über die Rhein⸗ lande ohne weiteres als bindend anzuerkennen. Ferner würde es nach Anſicht der deutſchen Regierung im beiderſeitigen Intereſſe liegen, wenn der mitgeteilte Ent⸗ wurf, deſſen Beſtimmungen den praktiſchen Bedürfniſſen nicht entſprechen, zum Gegenſtand beſonderer Verhandlungen ge⸗ macht würde. Die deutſche Regierung, welche die Unterzeich⸗ nung des Abkommens zu verweigern nicht in der Lage iſt, hält es unter allen Umſtänden für notwendig, daß alsbald nach Unterzeichnung die Bevollmächtigten beider Vertrags⸗ parteien zuſammenkommen, um die Beſtimmungen des Abkommens zu ergänzen und zu berich⸗ tigen. X& —5 hier angeführte Artikel 432 des Friedensvertrages lautet: „Die Fragen betreffs der Beſetzung, die nicht durch vor⸗ liegenden Vertrag geregelt werden, werden den Gegenſtand ſpäterer Abmachungen bilden, welche Deutſchland ſich bereits jetzt verpflichtet, zu beobachten.“ Die Unlerzeichnung. 22 Paris, 27. Juni.(Eigener Drahtbericht, indirekt.) Die deutſchen Bevollmächtigten Müller und Bell werden Samstag morgen? Uhr in Paris eintreffen. Die Mitglieder des Büros der Kammer wurden eingeladen, der Zeremonie der Unterzeichnung beizuwohnen. Die vier ehemaligen Miniſterpräſidenten Viviani, Ribot, Briand und Painleve wurden nicht eingeladen. Marſchall Foch wird der Zeremonie beiwohnen, den Vertrag je⸗ doch nicht unterzei chnen, da er nicht Bevollmächtigter iſt. Ueber den Zutritt zum Spiegelſaal wurde folgende Note veröfſentlicht:„Die Perſonen, welche zur Zeremonie der Unterzeichnung zugelaſſen ſind, müſſen mit einem Ausweis, dem eine Photographie beiliegt, ausgeſtattet ſein. Sie wer⸗ den gebeten, ſich um 2 Uhr nachmittags im Schloß einzuſtellen.“ Anläßlich der Unterzeichnung des Friedensvertrages wird auf Anordnung der Regierung das Verwaltungsperſonal einen bezahlten freien Tag haben. Nach der Prüfung der Vollmachten im Trianonpalaſt werden die deutſchen Vevollmächligten nach dem Hotel des Reſervoires geführt werden. Unmittelbar vor der feſtgeſetzten Stunde der Unterzeichnung werden Automobile der fran⸗ zöſiſchen Militärmiſſion vorfahren und die deutſchen Bevoll⸗ mächtigten vor das Schloß führen. Die alliierten Be⸗ N vollmächtigten werden durch das Veſtibül der Marmortreppe ins Innere des Schloſſes gelangen, die Deutſchen betreten das Schloß von der Seite. In dem Saale de Nater werden ſie einen Augenblick warten, von wo ſie dann nach dem Spiegelſaal geführt werden. Die Arbeiten der Friedenskonferenz wer⸗ den durch die Unterzeichnung des Vertrages mit Deutſchland nicht unterbrochen, trotzdem Wilſon und Lloyd George am gleichen Tage oder Sonntag a b⸗ reiſen. Balfour wird Lloyd George, Lanſing Wil⸗ ſon vertreten. Präfident Wilſon ſoll Paris um.45 Uhr abends in einem Sonderzug verlaſſen und wird ſich ſofort in Breſt einſchiffen. Inkraftbleiben der Kriegsmaßnahmen auch vach Unker⸗ zeichnung. 8 London, 27 Juni.(.) Reuter erfährt: Der Friedensver⸗ trag wird vor Ablauf eines beſtimmten Zeitraumes, wahr⸗ ſcheinlich—4 Wochen nicht in Wirkſamkeit treten. Der Auf⸗ ſchub iſt dadurch verurſacht, daß der Vertrag von den Parla⸗ menten der verbündeten Länder ratifiziert werden muß. Die gegenwärtigen Kriegsmaßnahmen einſchließlich der Blockade werden daher während der Zwiſchenzeit zwiſchen der Unterzeichnung und der Rotifisterung in Naft bleiben. Herbeiführung eines andersgearkefen Friedens— durch die Arbeiter. Amſterdam, 27. Juni.(WB.) Dem„Daily Chroniele“ zu⸗ folge erklärte Arlhur Henderſon in Southport in einer Unterredung mit dem Vertreter der Aſſociated Preß, er glaube. daß die Unterſchrift Deutſchlands unter den Friedensvertrag den organiſierten Arbeitern ermöglichen werde, ſofort einenöffentlichen Feldzugeinzuleiren zur Ab⸗ änderung der Teile des Vertrages, die mit den Bedingungen, unter denen der Waffenſtillſtand abgeſchloſſen worden ſei, und mit der Auffaſſung, die die arbeitenden Klaſſen vom Frieden ſten praktiſchen Gründe für und der internationalen Gerechtigkeit haben, nicht überein⸗ ſtimmten. Henderſon ſagte, die Arbeiter wollen, daß Deutſch⸗ land möglichſt bald in den Völkerbund aufgenommen werde. Amſterdam, 27. Juni.(WB.)„Daily Herald“ ſchreibt über das Programm der Arbeiterkonferenz in Southport: Ueber jeder anderen Frage ſteht die des dauerhaften Friedens. Niemand bildet ſich ein, daß der Friedensver⸗ trag mit Deutſchland durchgeführt werben kann. Es iſt die klare Pflichtder Arbeiter, die Führung zur Erreichung eines ganz andersgearteten Friedens zu übernehmen. Iriedrich Naumann gegen den Erzberger⸗Jrieden. In der Demokratiſchen Partei⸗Korreſpon⸗ denz wendet ſich Friedrich Naumann in ſcharſen Worten gegen den Erzberger⸗Frieden. Er ſchreibt u..: Die Abſtimmung der großen Mehrheit der deutſchen Demokratie gegen die Annahme des Pariſer Zwangsfriedens beſchäftigt die Ge⸗ danken außerhalb und innerhab unſerer Partei. Dabei ſind zu unter⸗ ſcheiden die Erwägungen darüber, ob unſere Handlungsweiſe an ſich für das Vaterland richtig und ob ſie im engeren Sinne des Wortes demokratiſch war Das erſtere iſt in dieſen Tagen von allen Seiten ſo vielfällig erörtert worden, daß heute kaum etwas Neues hinzu⸗ gefügt werden kann. Wir werden ja ſehen, ob dieſer„Friede“ ein Friede iſt und ob wir etwas durch ihn gewonnen haben! Nuch un⸗ ſerer Meinung iſt der Erzbergerfriede nur ein Hinaus⸗ ſchieben des Verhängniſſes und trägt ſehr ſchwere Neben⸗ wirkungen in ſich, da er eine Art Anerkennung der Abtretung deut⸗ ſchen Landes und der Ausraubung deutſchen Vermögens enthält. Zur Annahme des Friedens gehört mehr Optimismus, mehr Ver⸗ trauen in die Menſchlichkeit unſerer Gegner, als wir nach allen Er⸗ fahrungen beſitzen. Da wir dunkel in die Zukunft ſehen und noch nicht glauben, daß der große Krieg ſchon ganz an ſein Ende gelangt iſt, haben wir mit dem einfachen Mute der Sachlichkeit dieſes trü⸗ geriſche Zwiſchenſpiel nicht mitmachen wollen. Das iſt ganz unab⸗ hängig von unſerer demokratiſchen Parteiauffoſſung. Wir haben um des Vaterlandes willen gewarnt, etwas zu tun, was wie Billigung ausſieht: lieber leiden als lügen! Naumann beſtreitet dann weiter, daß die Abſchwenkung vom Zentrum und der Sozialdemokratie eine Schwenkung nach rechts bedeute. Er polemiſiert gegen den Abg. Schiffer, der am 22. Juni geſagt hat, daß die Demokratiſche Partei nunmehr frei ſei auch in Hinſicht auf Planwirtſchaft (Sozialiſierung) und ähnliches. Das will Naumann nicht gel⸗ ten laſſen. Die Demokratiſche Partei würde mit den bisherigen Mehrheitsgenoſſen in wirtſchaftlichen Frage genau ſo weiter arbeiten wie bisher. Ihr Ziel heiße Steigerung der Produk⸗ tivität zum Nutzen der Geſamtheit. Als ob das nicht auch Schiffers Ziel wäre! Nur glaubt er und mit ihm ſind ſehr viele ſachverſtändige Männer davon überzeugt, daß wir mit der Planwirtſchaft und ähnlichen unſicheren Experimenten nicht zu der dringend erforderlichen Steigerung der Produk⸗ tipität kommen. Wir bezweifeln ſehr, daß innerhalb der Demo⸗ kratiſchen Partei die Anhängerſchaft des Naumannſchen Standpunktes größer iſt als die des„lüberal⸗individualiſtiſchen“ von Schiffer. Um dann weiter nicht den Verdacht einer Rechtsſchwen⸗ kung aufkommen zu laſſen, verſichert Naumann, daß„wir genau auf dem Boden der Friedensreſolution vom Juli 1917 ſtehen geblieben ſind“. Wir ſtehen noch heute auf den Erklärungen, die damals abge⸗ geben wurden. Wenn inzwiſchen Erzberger und die Mehrheitsſozia⸗ liſten zu der Meinung gekommen ſind, daß unſere Reſolution nicht mehr als Grundlage der Mehrheitsregierung feſtgehalten werden könne, ſo liegt nicht auf unſerer, ſondern auf ihrer Seite eine Schwenkung vor. Ob die Schwenkung ſachlich berechtigt war oder nicht, mag, wie wir ſchon ſagten, die Zukunft lehren, keineswegs aber iſt ſie eine natürliche Folge unſeret gemeinſamen demokratiſchen Weltpolitik. Wir halten feſt an dem Frieden ohne Annexionen und ohne Entſchädigungen. Als wir das vor zwei Jahren ausſprachen, wurden wir beſchimpft, daß wir den„Verzichtfrieden“, den„Hunger⸗ frieden“ erſtrebten. Wie hat ſich inzwiſchen die Welt geändert! Das was wir damals als Grundſatz aufſtellten, iſt heute ein faſt uner⸗ reichbar ſchönes Ideal. Zu ihm aber bekennen wir uns noch jetzt! Daraus, doaß wir und die Deutſchnationalen in dieſer Angelegenheit gemeinſam abſtimmen, folgt nicht, daß wir die gleichen Geſinnungen haben. Sie würden ihrerſeits gegen einen Gewaltfrieden nichts einzuwenden haben, wenn er zu Deutſchlands Gunſten geſchloſſen werden könnte. Im Prinzip erkennen ſie die Methode des Pariſer Friedens an, proteſtieren aber natürlich leb⸗ haft, weil er ſich gegen uns wendet. Darin liegt die Schwäche ihrer politiſchen Grundauffaſſung. Wir unſererſeits haben zu einer Zeit. als die deutſche Niederlage noch nicht ſichtbar war, die Gleichberech⸗ tigung aller Nationen zum Bekenntnis erhoben. Wollten wir nun jetzt, dem Zwange weichend, den Pariſer Frieden anerkennen, ſo würde das ein Verleugnen der deutſchen Friedensreſolution ſein, in der es hieß„Solange die feindlichen Regierungen auf einen ſolchen Frieden nicht eingehen, ſolange ſie Deutſchland und ſeine Verbün⸗ deten mit Eroberung und Vergewaltigung bedrohen. wird das deutſche Volk wie ein Mann zuſammenſtehen, umerſchütterlich aus⸗ harren und kämpfen, bis ſein und ſeiner Verbündeten Recht auf Leben und Entwicklung geſichert iſt.“ Das hat damals auch Er z⸗ berger mit formuliert und beſchloſſen! Mag er jetzt die zwingend⸗ 1 ſein die alte Mehrheit zer⸗ ſtörendes Verhalten vorbringen, ſo iſt dieſe Art von be⸗ weglichem Opportunismus gerade für die allerſchwer⸗ ſten und blutigſten Lebensfragen nicht ernſthaft genug. Jetzt iſt nicht die Zeit für kleine Klugheit, ſon⸗ dern jetzt braucht unſer armes, zertretenes Volk Grundſätze, an denen es ſich aufrichten kann Wir baben in vielen Dingen gern mit Erz⸗ berger zuſammen gearbeitet und haben ihn oft gegen Vorurteile ver⸗ teidigt, wir erkennen ſeine große techniſche Leiſtungsfähigkeit an. aber die jetzige Zeiilage fordert gebieteriſch, daß wir dort einen Trennungsſtrich ziehen, wo er in tiefſter Not des Vaterlandes keine Richtlinien hat, ſondern nur Geſichtspunkte. Die deutſche Demokratie beſitzt ihre wohlhegründete Weltpolitik und ſoll und will daran feſt⸗ halten auch gevade ein härteſten Unwetter der Weltgeſchichte. 50 Wir brauchen nicht zu ſagen. daß wir die Naumannſche Beurteilung Ersbergers als niel zu günſtig anſehen, und be⸗ zweifeln auch ſehr, daß dieſe Wertſchätzung des geſchäftstüch⸗ tigen„Neichsperde⸗bers“ in den Reinen der Demokratiſchen Partei viel Sympattie finden wied Es wöre das wenigſtens, ſehr bedauerſich für die Damokrgtiſche Rartei. leber die Grundſätze demokcatiſcher Welipoliri! wallen wir hente nicht mit Naumann rechten— wir haben es ja vor Augen, wohin Anzeigenpreiſe: Die Iſpalt. Kolonelzeile 50 Pf., Finan!⸗Knzeigen und Anzeigen von Verſicherungs⸗ Geſellſchaften 65 Pf., Reklamen M. 2 50. Arnahmeſchluß: mittagblatt vormitt.%½ Uhr, Abendblatt nach⸗ mittags 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten CTagen, Stellen ünd Aus gaben wird keine Ver übernommen. Bezugspreis in mannheim und Umgebung monatlich II..50 mit Bringerlohn. Poſtbezug: Dierteli. M..42 einſchl Zuſtellunasgebühr. Bei der Poſt abgeholt M. 5. 70. Einzel · Nx. 10 Pig. des Iriedensverlrages. uns ihre unentwegte ehrliche Befolgung gebracht hat, wäh⸗ rend Wilſon und die Alliierten ſie viel lauter im Munde führ⸗ ten, in Wirklichkeit aber nach den Grundſätzen eines ſtarken natioalen Egoismus handeln, der in Brutalität ausartete, als wir mit den Grundſätzen demokratiſcher Weltpolitik erlegen waren. Der Erfolg war drüben— auf unſerer Seite das ſchöne Bewußtſein. Wir haben ſchon manchen Demokraten ge⸗ ſprochen, der an der demokratiſchen Weltpolitik, die Erzberger ſo entſcheidend beeinflußt hat, allen Geſchmack verloren hat. Getäuſcht und enttäuſcht, das iſt das Ende. Wir bezweifeln, daß ein neues Geſchlecht, das etwa den Ehrgeiz haben ſollte, Deutſchland wieder emporzuführen, ſich nochmals wieder ſo hereinlegen laſſen wird, wie unſer Geſchlecht es getan hat, ſtark beeinflußt durch jene weltpolitiſchen Grundſätze von Erz⸗ berger und Genoſſen. Senkung der Lebensmiltelpreiſe. Berlin, 27. Juni.(WB.) Bei den Verhandlungen zwi⸗ ſchen den Eiſenbahnerorganiſationen und der Regierung, die den ganzen Tag über im Abgeordnetenhaus ſtattfanden, wurde eine Einigung dahin erzielt, daß die Organiſationen mit Rückſicht auf die von der Regierung für die nächſten drei Monate zugeſtandene Senkung der Lebensmittel⸗ preiſe auf den ſofortigen Abbruch der Eiſen⸗ bahnerſtreiks hinwirken werden. Es iſt beabſichtigt, vorläufig auf drei Monate folgende Mengen ausländiſcher Lebensmittel pro Woche und Kopf auszugeben: %½ Pfund Kochmehl für.80 das Pfund gegen früher.20 1; je nach der Größe der Stadt 100—200 Gramm Fleiſch das Pfund für.50%(11); ½ Pfund Reis oder Hülſenfrüchte, ein Pfund Reis für.40 ſtatt—.40 A, und ein Pfund Hülſenfrüchte .50 ſtatt früher.50 l; 14 Pfund Speck für 4„ das Pfund ſtatt.70. Für Kartoffeln, auch für Frühkartoffeln, ſoll der Preis 12—13 Pfg. betragen ſtatt 25 Pfg. Dieſe Maßnahmen würden für die Dauer von 3 Monaten für die geſamte Bevölkerung des Deutſchen Reichs rund andert⸗ halb Milliarden erfordern. * Die hier angegebenen Preiſe verſtehen ſich natürlich für norddeut ſch e Verhältniſſe, wahrſcheinlich ſind die ab⸗ normen Preisverhältniſſe von Berlin zugrunde gelegt. Ganz ſo ſchlimm lagen die Dinge ſchon bisher in Süddeutſch⸗ land nicht. Mancherlei Erleichterungen werden die Maßnahmen der Reichregierung natürlich auch uns im Süden im Gefolge haben; wir verweiſen auf die Ausführungen im lokalen Teil dieſer Ausgabe. Man fragt ſich nur, warum die Regierung nicht ſchon früher ſolche Maßahmen er⸗ griffen hat, die nun einmal nicht zu umgehen waren. Es iſt ja nicht zu bezweifeln, daß die einfach unerhörten Verhältniſſe auf dem Lebensmittelmarkte ganz weſentlich zu den Un⸗ ruhen beigetragen haben, unter denen wir gegenwärtig wieder leiden. Dieſe würden kaum den Umfang angenommen haben, wenn die Preiſe für die notwendigſten Bedürfniſſe nicht auf ſo wahnwitzige Höhe hinaufgetrieben worden wären. Wir dürfen hoffen, daß die Senkung der Lebensmittelpreiſe, die doch auch das Preisniveau für inländiſche Erzeugniſſe wohl beeinfluſſen wird,. Beruhigung ſchaffen wird. Wir kom⸗ men ja mit den Putſchen und Streiks nicht heraus aus der Not, ſondern immer nur tiefer hinein. Was uns allein retten kann, iſt, daß wir arbeiten und ſchaffen, Waren er⸗ zeugen, mit denen wir die einzuführenden Lebensmittel be⸗ zahlen. Geligt es uns auf dieſe Weiſe das Preisniveau für die notwendigſten Bedürfniſſe auch nur um 10 Prozent zu ſenken, dann kommen den Angeſtellten und Arbeitern die Gehalts⸗ und Lohnerhöhungen wirklich zugute, während ſie heute von den ſchneller ſteigenden Lebensmittelpreiſen verſchlungen werden. der Berliner Eiſenbahnerſtreik beigelegl. E Berlin, 28. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Streikeder Berliner Eiſenbahner iſt geſtern beigelegt worden. Vorausſichtlich wird der Verkehr heute an allen Stellen wieder aufgenommen werden, wenn, wie man glaubt, und wie auch die ſelbſt heute noch hetzende „Freiheit“ zugibt, die Eiſenbahner dem Votum ihrer Verbände Folge leiſten werden. Wir haben ſchon geſtern hier dargelegt, daß es ſich von vornherein nicht umeinen wirklichen Generalſtreit gehandelt hat, ſondern um eine Anzahl wilder Streiks, die ihre letzte Urſache in den Treibereien der Kommupiſten und Unabhängigen hatten. Die meinten, den ganzen Staatsbetrieb lahmlegen und ſich an die Spitze ſchwingen zu können, wenn ſie erſt die Eiſen⸗ bahnen lahmlegten. Die Lohnforderungen dienten ihnen wohl nur als Mittel, um die weiteren Kreiſe, die in ihre letzten Ziele nicht eingeweiht waren. zum Mitgehen zu veranlaſſen. Die Regierung hat den einzigen Weg eingeſchlagen, den ſie unſeres Erachtens einſchlagen konnte. Lohnerhöhungen ver⸗ boten ſich von ſelbſt, nicht nur weil unſer ohnehin in Verwir⸗ rung geratenes Budget ſie nicht hätte tragen können: ſie be⸗ deuteten auch eine Schraube ohne Ende, da den jetzigen Lohn⸗ erhöhungen notwendigerweiſe in kurzer Friſt andere hätten folgen müſſen. So verſucht nun die Regierung, indem ſie aus öffentlichen Mitteln eineinhalb Mil⸗ liarden Mark aufwendet, eine allgemeine Senkung der Lebensmittelpreiſe zunächſt für drei Monate zu erzielen. in ber rerwnlich nicht ganz unbegründeten Hoffnung, daß hernach die Dinge auf dem Markt einigermaßen durch die 2. Seite. Nr. 290. Maunheimer Generai-· Anzeiger.(mitag- Aus gabe.) Samstag, den 28. Juni 1919. Aufhebung der Blockade und die Beſſerung der Valuta ſich von ſelbſt zurechtgerückt haben werden. Aller⸗ dings läßt ſich nicht verkennen, daß der Schritt theoretiſch nicht ganz unbedenklich iſt. Es iſt doch immerhin ſozuſagen eine Speiſung aus öffentlichen Mitteln. Aber man wird der Re⸗ gierung zugeben müſſen, daß ihr ein anderer Ausweg kaum blieb. Die Deutſche Allgemeine Zeitung erfährt, daß im Reichsernährungsminiſterium auf eine ſolche gewaltſame Ver⸗ billigung der Lebensmitteln bereits ſeit mehreren Monaten hingearbeitet worden ſei, daß aber das Reichsfinanz⸗ miniſterium ſich dem widerſetzt hätte. Im übrigen wird man nun ſehen müſſen, wie die Aktion der Re⸗ gierung wirkt, und ob die Streikenden, die eifrig zu beteuern pflegten, daß ihnen jedes politiſche Motiv fehle, nun alle ohne Ausnahme die Arbeit wieder aufnehmen werden. Sollte das nicht geſchehen, ſo will die Regierung nötigen⸗ falls mit aller Entſchiedenheit vorgehen. Sie will dann den eeeee auf das ganze Gebiet des Berliner Vorortverkehrs ausdehnen. Aus der Mark Brandenburg ſind bereits größere Truppenmaſſen her⸗ heigezogen worden. Der Eiſenbahner⸗Bundestag gegen die Skreiks. Berlin, 27. Juni.(WB.) Der hier tagende Ei ſen⸗ bahner⸗Bundestag des Gewerkſchaftsbundes der deut⸗ ſchen Eiſenbahnheamten und organiſierten Eiſenbahnbeamten ſteht den jetzigen wilden Streiks fern. Er billigt dieſe Streiks nicht, weil ſie nicht von der Organiſation ausgehen. Der Gewerkſchaftsbund deutſcher Eiſenbahnbeamten erhob ſchon vor dieſen Streiks und unabhängig von ihnen ſeine For⸗ derungen auf ſofortige Gewährung einer einmaligen Teuerungszulage, auf Er⸗ höhung der laufenden Teuerungszulagen und auf Verringerung der Teuerungsbezirke von 3 auf 2. Er wird dieſe Forderungen mit allen gewerk⸗ ſchaftlichen Mitteln vertreten. Der Gewerkſchaftsbund er⸗ wartet daher, daß ſich alle Kollegen der Gewerkſchaftsdiſziplin fügen und den Ausgang der von ihm geführten Verhand⸗ lungen abwarten. Es wird ferner erwartet, daß die Streik⸗ kollegen den Dienſt ſofort wieder aufnehmen. Die Eiſenbahnbeamtenſchaft lehntes grund ſätzlich ab, ſich politiſch mißbrauchen zu laſſen, ebenſo hält ſie den Streik im gegenwärtigen Augenblick für unzweckmäßig. Hamburg. Lettow- Borbeck in Friedrichsruh. Hamburg, 27. Juni.(WB.) Nachdem die Vertreter der Arbeiterſchaft beſtimmte Garantien für die Erfüllung der von den Regierungstruppen geſtellten Bedingungen gegeben hatten, werde die Truppen verſuchsweiſe aus dem Hamburger Staatsgebiet zurückgezogen. General von Lettow⸗ Borbeck, der oberſte Führer der Reichsexekution gegen Hamburg, iſt heute mittag in Friedrichsruh eingetroffen. Das Hauptquartier bleibt vorläufig dort. Berlin, 28. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Lage der Dinge in Hamburg iſt noch immer einigermaßen unüberſicht⸗ lich Berichte, die hieſigen Blättern von geſtern zugehen, erzählen, daß die„Reichsexekutive ein vorzeitiges und wenig rühmliches Ende gefunden habe. Die Truppen ſeien von der Maſſe geſtern Mittag ent⸗ waffnet worden. Sechs Wehrleute ſeien von ihr in die Alſter ge⸗ worfen worden, die übrigen hätten ſich nach Wandsbeck zurück⸗ geſchlagen, und der einzige Erfolg der laut und geräuſchvoll an⸗ gekündigten Regierungsaktion ſei im Grunde, daß der Mob neue Wafſen in ſeine Hände bekommen hätte. Eine ähnliche Darſtellung erhält auch die Freiheit von„verlählicher“ Hamburger Seite. Sie jubelt aber auch bereits in hellen Tönen über die Niederlage Noskes. Dagegen wird hieſigen Blättern von zuſtändiger Seite verſichert, die Durchführung der von der Regierung angeordneten Aktion ſtünd⸗ erſt noch bevor. Lettow⸗Vorbeck ſei erſt geſtern Abend in ſeinem Standquartier in Friedrichsruh eingetroffen. Die Truppen langten erſt im Laufe des heutigen Tages an. Vor heute Nachmittag wür⸗ den ſie keinesfalls gegen Hamburg vorgehen. Bei der geſtrigen Eni⸗ maffnung bondle es ſich nur um kleine Abteilungen des 9. Korps, die lediglich die Straßen nach Hamburg ſichern ſollten. General von Lettow⸗Vorbeck würde ſich in keine anderen Verhandlungen einlaſſen. als auf Grundlage der unbedingten Uebergabe und Ablleferung ſämtlicher Waffen. Hamburg leiſtet noch Widerſtand. Samburg. 27. Juni.(W..) In einem Bericht der Preſſeabtei⸗ lung des Korps von Lettow- Borbeck heißt es: Geſtern abend keſchloſſen die unabhängigen Sozialiſten, einem Einzug der Truppen keinen bewaffneten Widerſtand entgegenzuſetzen. Darauf vertrauend, verſuchten Hamburger Truppen heute vormittag mit unzureichenden Kräften nach der Stadt vorzufühlen. Bald waxen die ſchwachen Poſten der vorderſten Linie von einer feindlich geſinnten Menſchenmenge, darunter Frauen und Kinber, umringt. Dadurch on dem Gebrauch ihrer Waffen behindert. zogen ſich die Truppen, um unnützes Blutvergießen zu vermeiden, zurück. Es wurden hierbei Teile von der Menge entwaffnet. Wann der eigentliche Vormarſch gegen die Stadt, der mit ſtarken Kräften vor ſich gehen wird, erfolgt, iſt noch un⸗ dewiß. In erſter Linie ſind es Schloswig⸗Holſteiner und Brandenbur⸗ ger, die gegen die Stadt marſchieren, aber auch Sachſen und Bauern haben ſtarke Kontingente geſtellt. 1 Hamburg, 27. Juni.(WB.) Bis zum Nachmittag ſind allein in den Bzirten von St. Pauli und Neuſtadt von der Volkswehr 900 Gewehre, 22 Moſchinengewehre und große Mengen von Handgranaten und Munition aufgefunden und abgenommen worden. Hamburg, 27. Juni.(WB.) Die Zahl der Opfer bei den Kämpfen in Hamburg iſt auf 54 geſtiegen. Von der Freiwilligentruppe Bahrenfeld werden weitere 19 Mann vermißt. Im Laufe des heutigen Nachmittags verſuchten 200 Bewaffnete, das Hüttengefängnis zu ſtürmen. Sie wurden jedoch von Volkswehrtruppen und den Polizeimannſchaften daran gehindert, worauf ſie abzogen. Anruhen in Harburg. Harburg, 27. Juni.(WBB.) Hier kam es heute zu Unruhen. Den Anlaß gab ein Gemüfehändler, der auf dem Wochen⸗ markte 60 Pfennig für ein Pfund Kartoffeln verlangte. Jrößere Anſammlungen fanden auf dem Rathausplatze ſtatt, wo der germeiſter die Menge beruhigte. Der Nachmittag iſt im all⸗ gemeinen ruhig verlaufen. * Hausſuchung beim Berliner Voll zugstat. Verlin. 28. Junl.(Von unſerm Berliner Bürv.) Geſtern nach⸗ müttag ſind beim Berliner Bollzagsrat wieber Kriminal⸗ beamte und Mannſchaften des Gardeſchützenkorps erſchienen, um noch einmal hauszuſuche n. Das Gebäude blieb drei Stunden be ſetzt. wurde dann a auf Eiuſpruch beim Reichsmabrminiſter wieder frei⸗ gegeben. Ebenſo erfolgte die Entlaſfung der derhafteten unabhängi⸗ gen Nur eine Anzahl revolutionärer Obleute befindet ſich noch in Ein Aufruf des mehrheitsſozialdemokratiſchen Parteivorſtandes. Berlin. 28, Juni.(Von unſerm Berliner Büro.) Der mehr⸗ heitsſozialdemokratiſche Parteivorſtand veröffentlicht heute im Vor⸗ wärts einen Aufruf an ſeine Parteigeroſſen. in dem er ſie vor eeene eee 5 uns nur en könnten an die poli · tiſche Einſicht der deutſchen Ardeiterklaſſe appelliert, die ihre Ziele ar durc die Demokratie und die Gleichberechtt⸗ gung Aller erreichen können. Wir wollen dem mehrheits⸗ ſozeldemokratiſchen Parteivorſtand wünſchen, daß dieſer Appell nicht —— 4* müſſen nur die Unzuträglichkeiten mildern. ziſt bisher kaum bei uns der Fall geweſen. Bon der Aheinrepublik. WVorms, 25. Juni. Wer die Stimmung im Rhein⸗ heſſen beobachtet ſoweit ſie ſich in Privatgeſprächen kundgibt Gerſammlungen dürfen ja nicht ſtattfinden), der weiß, daß der Gedanke der rheiniſchen Republiktatſächlich an An⸗ hang gewinnt. Der Schachzug von Dorten und Ge⸗ noſſen, es auf einmal ſo hinzuſtellen, als wollten ſie ja gar⸗ nichts, als einen Staat im Verbande des Deutſchen Reiches, iſt von ihrem Standpunkt gar nicht ungeſchickt. Am 1. Juni mußte der Putſch mißlingen, weil er ſich gar zu offenkundig, als franzöſiſche Mache herausſtellte. Jetzt iſt man, wie geſagt, vorſichtiger. Zwar hat die franzöſiſche Behörde ihre Haltung wieder etwas geändert. Während General Mangin ſich nach dem Mißlingen des Unternehmens vom 1. Juni„neu⸗ tral“ erklärte, ſchenkt er jetzt den politiſchen Schiebern offenbar großes Wohlwollen. Ein Beamter in Mainz, der das Auto des„Präſidenten“ Dorten anhielt, mußte das Land verlaſſen. Im Rheingau kann Dorten in Zentrumsverſammlungen für die Rheinrepublik ſprechen, während andere Stimmen ver⸗ boten ſind. Er ſtelſt den Leuten in Ausſicht, daß die Errich⸗ tung ihres Staates(im Rahmen des Reiches!) die Beſatzungs⸗ dauer von 15 Jahren herabmindern werde. Wer das glaubt!? Davon, daß uns die Beteiligung an den Kriegskoſten erſpart würde, hört man nichts mehr. des Gedankens für die Rheinrepublik iſt, das iſt die Miß⸗ Hirtſchaft in Deutſchland. Die Franzoſen ſorgen auch in der Preſſe dafür, daß dieſe noch ärger hingeſtellt wird, als ſie ſelbſt ſein mag. Für uns Rheinheſſen kommt hinzu, daß die jetzige Darmſtadt⸗Offenbacher Regierungsmethode dierzulande immer unverſtändlicher wird. So hat z. B. die Regierung Ulrich⸗Henrich ein Siedekungsgeſetz in der Kammer eingebracht, daß nicht nur dem Großgrundbefitz, ſondern unter Umſtänden auch den mittleren und grüßeren Bauern mit Ent⸗ elgnung droht. Da nun Rheinheſſen ſelbſt faſt gar keinen Großboſitz hat, dafür aber einen geſunden ſeßhaften Bauern⸗ ſtand, ſo hat ſich hier ein Sturm der Entrüſtung gegen das Geſetz erhoben. Die ſozialiſtiſch⸗demokratiſche Regierung achtet aber ſeiner nicht. Sie vertröſtet unſere Bauern damit, daß man an ſie nicht herangehen werde. Als ob man auf vage Verſprechungen jetziger Staatsmänner Häuſer bauen kömte! Solche falſchen geſetzgeberiſchen Maßnahmen ſind, wie geſagt, die beſten Schrittmacher für die Sonderbündler. Dieſe ſprechen jetzt davon, drei Rheinrepubliken(Pfalz Heſſen, Rheingau und Niederrhein) zu ſchaffen. Für den heſſiſchen Staat hat die An elegenheit noch eine beſon⸗ dere Seite. Geht ihm Rheinheſſen verloren, ſo verliert die Quelle ſeine wirtſchaftliche und finanzielle Kraft. Die ver⸗ bleibenden Provinzen(Sberheſſen und Starkenburg) wären allein nicht mehr lebensfähig. Man ſpricht ſchon davon, daß Starkenburg am beſten täte, ſich dem Rheinſtaat anzuſchlie⸗ ßen. Im anderen Falle müßte es mit Oberheſſen eine preu⸗ ßiſche Propinz, vielleicht zuſammen mit Kurheſſen, bilden. Das wäre die Wiederauflebung des ſchon ziemlich abgeflauten großheſſiſchen“ Gedankens. Ein anderer Plan, aus Starkenburg, Rheinheſſen und Teilen der Pfalz die Gebiete des alten Bistums Mainz zu einem rheinfränkiſchen Staate zu vereinen, hat bisher weniger Widerhall gefun⸗ den. Man ſieht aber, zu welchen tiefeinſchneidenden Folgen die Proklamierung der Rheinrepublik für alle angrenzenden Lande haben würde. Mit Recht hat unſer früherer Finanz⸗ miniſter, der jetzige Abg. Dr. Becker, dieſer Tage in Darm⸗ tadt darauf hingewieſen, daß die lange Beſetzung des ſinken heinufers eine Gefahr für ganz Deutſchland bedeutet. So kerndeutſch Land und Leute auch ſind, die 15jährige Fremd⸗ herrſchaft konn zu unabſehbaren Folgen führen. Dadiſche Candesverſammlung. Karlsruhe, 27. Jun. Nachmittagsſihung. Das Haus ſetzte die Berotung der Interpellation Königsberger Miniſter Hummel: Ich begrüße es, wenn die Volksver⸗ tretung an der Hochſchulreform mitarbeitet. Es iſt nicht notwendig. daß der Staat in dieſe altehrwürdigen Seſbſtverwaltunaskörper ein⸗ greift. Die Univerſikäten ſind eine Glanzleiſtung deutſcher Wiſſen⸗ ſchaft um die uns das Ausland beneidet. Der Interpellant hat den Wunſch ausgeſprochen, daß er ermöglicht werde,, daß mehr Unbe⸗ mittelte ſtudieren. Die Unterrichtsverwaltung begrüßt jede hierzu geeignete Mafſmahme. Das Miniſterium iſt damit heſchäftigt, ein etz über die Rechtsverhältniſſe der Studierenden zu entwerfen. Notwendig iſt es der Studentenſchaft, einen Einfluß im Rahmen der Hochſchulen zu ſichern. Bei der Immatrikulation ſollen die männlichen und weiblichen Studierenden gleichmäßig behandelt werden. Die Univerſitäten haben davon abgeſehen, die Höchſtſätze der Kollegiengelder durchzuführen, um den Krieasteilnehmern zu ermöglichen, ihre Studien zu den alten Sätzen zu beendigen. Die Bezüge der ordentlichen Profeſſoren ſind in der Ausſprache vielfach zu hoch angegeben worden. Zuläſſig iſt es nicht, jemanden von ſeinem Lehrſtuhle auszuſchließen wegen ſeiner Zugehörigkeit zu einer Schule oder wegen einer Weltanſchauung, aber wir müſſen auf ſtrengſte Wiſſenſchaftlichkeit ſehen. Ein Teif der Forderungen, die der Interpellant vorgebracht hat, ſind vom Miniſterium bereit⸗z früher durchgeführt worden. größten Teil liegen die Reform⸗ vorſchläge weniger auf wiſſenſchafllichem, als auf organiſatoriſchem Gebiete. Damit iſt aber nicht alles zu erreichen. Der Interpellant hat gefordert, daß wir die Lehrſtühle mit Pertretern der verſchie⸗ denen Weltanſchauungen beſetzen ſollten. Dies ſteht im Widerſpruch zum frühren Standpunkt der Sozialdemokratie, denn früher hat ſie die Vorausſetzungsloſigkeit der Wiſſenſchaft vertreten. Vor dem Kriege hatten wir überall ein Snezialiſtentum, dabei hat aber der Geiſt der allgemeinen Bildung gelitten, ſodaß wir auf dieſem Wege nicht weitergehen können. Wir müſſen Qualitätsbildung produzieren. und die, Schule muß jeden zu ſeinem wahren Berufe hinfüßren. Der Voltshochſchule erwächſt eine graße Aufgabe für die Zukunft, ſie ſoll kein Vorrecht der Hochſchulen ſein. Abg. Dr. Gothein(Dem.): Ich werde keine Rede pro domo halten, denn ich ſtehe— als Volksvertreter. Es iſt ſelbſtverſtänd⸗ lich, daß bei dem Anſturm der Renolution auch die Univerſitäten in Mitleidenſchaft gezogen wurden, damit ihre Evolution beſchleu⸗ nigt wurde. Dieſe Anregungen ſind hauptſächlich auf organiſa⸗ toriſchem Gebiete erfolgt. Die Grundgedanken der Organiſation müſſen beſteßhen bleiben, ſie ſtellen richtige Miſchungen von Selbſtverwaltung, Selbſtbeſchränkung und Lehrfreiheit dar. Die weitere Spezialiſterung der Ordinariate iſt nicht durchzuführen. Dagegen iſt darauf geſehen worden, die Extra⸗Ordinarien den Ordinarien näher zu rücken. Die Erfahrungen, die man damit ge⸗ macht hat, ſind gut. Für das was der Miniſter über die Beteili⸗ gung der Studierenden an der Verwaltung geſagt, danke ich. Studentenausſchüſſe ſind ein fluktuierendes Element, wir werden deshalb Seminarienausſchüſſe wählen, die dann die Intereſſen der Studenten ertreten können. Es gibt kein Gegenſatz zwiſchen Stu⸗ denten und Profeſſoren, zwiſchen Student und Profeſſoren beſteht das Verhältnis des Vertrauens. Eine ſchwierige Frage iſt die der Anſtellung der Dozenten. Hier beſteht das Syſtem der freien Konkurrenz. Das Inſtitut der Privatdozenten, das Deutſchland allein hat, müſſen wir trotz aller Unzuträglichkeiten bewahren, wir Ein Riſiko muß mit der Univerſitätslaufbahn verbunden ſein. Jede Benachteiligung einer Konfeſſion oder Weltanſchauung darf nicht erfolgen. Dies Schwieriger als die de benrage iſt die Aſſiſtentenfrage. Eine ſoiche Bertrauens⸗ ſtelle bringt ein größeres Grad von Abhängigkeit mit ſich. Aber gerade hier iſt das Freundſchaftsverhältnis mit dem rofeſſor Amiger. Exfreulich iſt es, daß die Negierung Nichiitnien für Afli⸗ Was aber der beſte Agitator ſtenturen herausgegeben hat. Die Bevorzugung von Schulen iſt bedenklich, dagegen beſtehen aber auch Gegengewichte und auch hier ſind die Dinge nicht ſo ſchlimm, wie man vielfach meint. Ein Gegengewicht gegen die einſeitige Beſetzung iſt die Regierung ſelbſt. Sie ernennt ja die Profeſſoren, die Fakultäten ſchlagen ſie nur vor. Ich hoffe, daß die parlamentariſchen Einflüſſe in Zu⸗ kunft nicht weiter gehen, als früher die Hofeinflüſſe. Unanſtändig iſt es, wenn ein Profeſſor ſich um die Konfeſſton eines Kollegen kümmert, die Streite um die Parität ſollten unterbleiben. Kon⸗ feſſtanelle Profeſſoren ſind üherflüſſig und bedenklich. Die Beteili⸗ gung der Arbeiter an den Volkshochſchulkurſen iſt notwendig. Bei dieſen Kurſen muß auch an die einzelnen Berufe gedacht werden. Gegenüber der Behauptung von dem Hochmut der Profeſſoren möchte ich lieber von einer Beſcheidenheit der Vertreter der Wiſſen⸗ ſchaft reden. Wenn wir ein internationale⸗ Verſtändni⸗ anſtre⸗ ben, kann das nur auf geiſtigem Gebiete geſchehen, von dem „Völkerbunde“ iſt nicht viel zu halten. Was wir an Kräften ver⸗ loren haben, ſoll durch Geiſt erſetzt werden. Laſſen Sie uns das Salz der Erde ſein!(Beifall.) Abg. Dr. Schofer(Ztr.): in Zukuuft einer weiſen Spaxſamreit befleißigen müſſen. Daran wer⸗ den die Reformbeſtrebungen ihre Grenzen finden. Auch die Geſchichte der Univerſttäten verlangt, daß wir mit Behutſamkeit an die Reſor⸗ men gehen. Eudlich ſinden die Reſormen ire Grenzen an der Wich⸗ tigkeit der Anſtalt. Was wir auf materiellem Gebiete verloren haben, müſſen wir auf geiſtigem Gebiete wiedergewinnen Wenn der Mini⸗ ſter geſagt hat, daß auf die Allgemeinbildung mehr Rückſicht genom⸗ men wird, möchte ich das unterſtützen. Ich habe mich gefreut, daß der Meiniſter ſich für das Qualitätsprinzip ausgeſprochen hat. Das Gigerl⸗ tum, Fazentum und die Unmoral ſollte aus dem Studentenleben ver⸗ ſchwinden. Notwendig iſt eine Re dor Trinkſitten und eine Ab ſchaffung der Menſur. Wir werden en müſſen, auch bei den Uni⸗ nerſitäten. Im Vndget iſt das der Univerſitäten das undurchſichtigſte. Der Neöner polemiſierte gegen die Aus uingen des Abg. Dr. Go thein.(Beifall.) Nach einer perſönlichen Bemerkung des Abg. Gothern wurde die Beratung abgebrochen. Während ber Sitzung iſt ein Antrag ſämtlicher Parteien eingegau⸗ gen zum Verwaltungsgebührengeſetz. Das Haus vertagte ſich auf Dienstag vormittags 9 Uhr. Tages⸗ ordnung: Fortſetzung der heutigen Ausſprache. Schluß 6, lihr. Letzte Meldungen. Hochverraksverfahren gegen General Hoffmann. 1 Berlin, 28. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie angeblich aus Kolberg gemeldet wird, iſt gegen die au der Oſtfront zum Widerſtand gegen den Friedensſchlun auf⸗ fordernden Offiziere, darunter auch General Hoff⸗ mann das Hochverratsverfahren eingeleitet wor⸗ den. Ankrag auf Beendigung des Kriegszuſtandes mit Amerika. Amſterdam, 27. Juni.(WB.) Die Times melden aus Waſhington, daß Senator Fall eine Entſchließung einge⸗ bracht habe, in der der Kriegszuſtand zwiſchen Amerika und Deutſchland bezw. Oeſterreich für beendet erklärt wird, abgeſehen davon, was mit dem Friedensvertrag ge⸗ ſchieht. Die Times meint, die Entſchließung habe größere Ausſicht auf Annahme als die Entſchließung des Se⸗ nators Knox. Die angebliche Fſucht des Kronprinzen nach Deulſchland. Berſailles, 27. Juni.(WB.) Wie„Matin“ und„Petit Pa⸗ riſien“ melden, hat der Viererrat auf die Nachricht hin, daß der Kronprinz von Wieringen nach Deutſchland geflohen ſel, ſich mit dieſer Frage befaßt und Aufklärungen von Holland verlangt. Der „Matin“ meint, man kenne den Grund für dieſe Flucht des Kron⸗ prinzen nicht, da es im Friedenspertrag nicht vorgeſehen ſei, daß der Kronprinz von Holland ausgeliefert werden müſſe, wührend er, falls er nach Deutſchland zurückkehrt, auf der Liſte derſenigen ſtehen Auch die Univerſitäten werden ſich könnte, zu deren Nuslieferung Deuſchland ſich verpflichtets.„Echo“ meint, daß man auch auf die Flucht des Exkaiſers nach Deutſchland gefaßt ſein müßte. Mit unglaublichem Zynismus hebt das Blatt hervor, daß die Flucht des Exkaiſers und des Kronprinzen nach Deuiſchland der Entente nur erwünſcht ſein könne, denn es ſei mahr⸗ ſcheinlich, daß Holland dem Auslieferungsvertrag keine Folge geben werde, da ein Progeß gegen den Kaiſer ein rein politiſcher ſei und die Cntente nur auf ihr Recht als Sieger pochen könne, um die Aus⸗ lieferung von Holland zu erwirken. Der Fall Scheuermann. J. Berſin, 28. Juni.(Von unſerm Berliner Büro.) Nach Pariſer Meldungen, die über die Schweiz hier eintreffen, bringt die Verhaftung des Korreſpondenten Scheuermann in dortigen Kreiſen keinerlei Ueberraſchung. Der eigentliche Grund ſei die fortgeſetzte Kritik Scheuermanns mit ihren andauernden Anſpielungen auf Herrn Erzbergers eifrige Propaganda für die Unterſchriftsleiſtung in Spa, was bei der Friedensdelegation peinliches Aufſehen erregt —5 und zugleich die Unterſchrift gefährdet hätte. Franzöſiſche eiſe äußern ihr Erſtaunen darüber, daß man in Deutſchland auf Grundlage der Mitteilungen Scheuermanns keine parlamentariſche Unterſuchung verlangt. Keine Schonung der Türkei. Berſailles, 27. Juni.() Der„Petit Pariſien“ meldet, daß Clemenceau namens der Friedenskonferenz dem Vorſitzenden der türkiſchen Delegation eine Antwortnote zukommen ließ, worin er daron erinnert, daß die Türkei keinen Grund zu einem Konflikt mit den Ententemächten hatte, ſondern lediglich als gefügiges Werk⸗ zeug Deutſchlands in den Krieg eingetreten ſei. Clemencealt erklärte, daß die Theſe der türkiſchen Delegation, wonach die Verantwortung für die erbarmungsloſe Kriegführung und die unerhörten Greuel den jetzigen Führern des türkiſchen Volkes nicht zur Laſt gelegt wor⸗ den dürfen, für die Alllierten unnanehmbar ſei. Auch müſſe die Türkei die Folgen des verlorenen Krieges auf ſich nehmen. Die völlige territoriale Wiederherſtellung der Türkei ſei gleichfalls unmöglich, da die Türkei ſich ſtets unfähig erwieſen hätte, fremde Völker, welche ſte beherrſchte, friedlich weiter zu entwickeln. In allen Gebieten, die die Türkei mit den Waffen erobert habe, ſei die materielle Wohlfahrt und die Kultur geſunken. Ablehnung eines unglaublichen Antrags. München, 28. Juni.(Pr.⸗Tel.) Die Polizei gelangte in den Beſitz eines Protokolls über eine Sitzung in der Stadt⸗ »komandantur, in der ein Antrag Egelhofer beraten wurde, in dem vorgeſchlagen wurde, die An gehörigen de! Bourgeoiſie auf die Thereſienwieſe in Mün⸗ chen zuſammenzutreiben. Dann ſollte mit den voy München ſtehenden Regierungstruppen verhandelt werden und im Falle des Einmarſches ſollten die auf der Thoreſien⸗ wieſe Verſammelten lerſchoſſen werden. Für die Annahme dieſes Antrages ſtimmten Egelhofer und noch 5 andere Teil⸗ nehmer an der Sitzung, dagegen Toller und 6 weitere Mit glieder der Verſammlung, ſo daß der ſcheußliche Antrag mit 7,gegen 6 Stimmen abgelehnt wurde. Die bayeriſchen Finanzen. München, 28. Junt.(Priv.⸗Tel.) Bei der geſtrigen Beratung des Lehrergeſetzes im Ausſchuſſe richtete Finanzminiſter Speck eruſtt Worte an die bauriſcher Voltevertreter. Das neue Lehrergeſetz ſieht Ausgaben in Höhe von 27 Peillionen vor. Der Jinanzminiſter en wickelte ein trübes Bild über die troſtloſe Fin anzklage Bayerns und bat dringend, vor einem Beſchluß fber die Jere rungen der Lehrer die Deckungsfrage gründlich zu prüfen. Er erklärt frei beraus, daß die Mittel für die Ausgaben nicht vorhanden ſeten. Bavern hahe für das Jahr 1019 bis ietzt eine ſchwebende Schuld von 800 Mill&, denen eine Steuereinnahme von nur 115 Mill.% gegen⸗ über ſtehe. Wenn die Deckungsfrage für alle neuen Geſetze nicht un⸗ bedingt geleiſtet werde, ſtürze das ganze bahyriſche Finan 33 3 uſammen. Das Jahr 1918 ſei noch nicht mit de oſten der werde mit Stenerzulchlägen zu veamten ſern, evolution belaſtet. Wenn nun das Jahr 1920 komme, 5 ö dte früher ganz unge 0 F —17— verhindern. Wilederſehn! weiter, hangend und bangend, Schrei nach Befreiung und volle Leuchten des kommenden Fr und feierlich Samstag, den 28. Juni 1919. Maunheimer General-Anzeiger.(Mittag · Ausgab 3. Seite. Nr. 200. Nus Stadt und Land. Senkung der Lebensmitktelpreiſe. Wie an anderer Stelle berichtet wird, hat ſich die Reichs⸗ regierung entſchloſſen, zur Senkung der Lebensmittelpreiſe für die nächſten drei Monate%½ Milliarden Mark auszuwerfen. Es ſoll pro Kopf und Woche ein beſtimmtes Quantum ausländiſcher Lebens⸗ mittel abgegeben werden: ein halbes Pfund Kochmehl zu 80 Pfg., 100—200 Gramm Fleiſch für 4,50, ein Viertel Pfund Reis für 2,40 und ein Pfund Hülſenfrüchte für 2,50, ein Viertel Pfund Speck für 4 und Kartoffeln für 12—13 Pfg. das Pfund. In der Meldung ſind dieſe Preiſe den bisher bezahlten Preiſen gegenüber⸗ geſtellt. Da in der Nachricht, welche das Wolfbüro verbreitet, nicht geſagt iſt, wo dieſe Preiſe bezahlt werden, ſo muß angenommen wer⸗ den, daß Berlin oder eine andere norddeutſche Großſtadt zum Ver⸗ gleich herangezogen worden iſt. Da dieſe Sonderzuwendung die Be⸗ völkerung des ganzen Deutſchen Reiches erhalten ſoll, ſo wird alſo auch Mannheim damit bedacht werden. Das iſt ſehr erfreulich, weil die Lebensmittelverſorgung dadurch weiter verbeſſert wird. Nur fin⸗ den wir, daß die Preiſe teilweiſe recht hoch ſind. Das friſche Rindfleiſch z..koſtet bei uns nach der neueſten miniſteriellen Preisfeſtſetzung 2,60% das Pfund. Das Reich will das Pfund für 4,50 liefern, wobei zu berückſichtigen iſt, daß es ſich jedenfalls um Gefrierfleiſch handeln wird, denn friſches Fleiſch dürfte uns das Aus⸗ lond bei dem allgemeinen Viehmangel nicht zur Verfügung ſtellen. In den nächſten Tagen wird auch in Mannheim Reis auf Marken zur Ausgabe gelangen. Der Preis iſt noch nicht feſtgeſetzt, wird ſich aber wohl jedenfalls nicht höher ſtellen, als der von der Reichs⸗ regierung mit 3,40 vorgeſehene. Im freien Handel werden heute noch—6 Mark für das Pfund gefordert. Sehr willkommen wird die Zuwendung von Hülſenfrüchten ſein, von denen man bisher wenig zu ſehen und zu ſchmecken be⸗ kommen hat, wenn man keine Schleichhandelspreiſe anlegen wollte. Der freie Handel fordert.50 bis 3 Mark. Der Schleichhandehs⸗ preis iſt aber bedeutend höher. Pfund ebenfalls.50 Mark angeſetzt hat, ſo darf man boffen, daß ſpeziell bei dieſer immer ſeltener werdenden Lebensmitkolgattung der Einfluß auf den Schleichhandel nicht ohne Einfluß bleibt. Der Kartoffelpreis(12—13 Pfg.) bewegt ſich in den hier ge⸗ wohnten Grenzen. Wir bezahlen gegenwärtig für das Pfund ſtädtiſche Kartoffeln 15 Pfg. Bedeutend niedriger iſt der Preis für Speck mit 4 Mark. Die Reichszuwendung iſt beinahe um die Hälfte billiger, da die Mannheimer für die amerikaniſche Ware .20 Mark aufwenden müſſen. Wir halten ſpeziell dieſe Speck⸗ neferung für außerordentlich wichtig, da es vielen unbemittelten Familien gegenwärtig garnicht möglich iſt, den jetzigen hohen Preis zu bezahlen. 1 Im allgemeinen iſt es alſo durchaus zu begrüßen, daß ſich die Neichsregierung endlich einmal entſchloſſen bat, einen durchgrei⸗ ſenden Verſuch zur Senkung der Lebensmittelpreiſe zu machen und damit den Schleichhandel in der einzig wirkſamen Weiſe zu be⸗ kämpfen. Die erſte erfreuliche Folgeerſcheinung iſt ſa. daß die in Norddeutſchland ſtreikenden Eiſenbahner infolge dieſes Beſchluſſes der Reichsrgeierung wieder zur Arbeit zurückkehren. Wir dürfen annehmen, daß in Mannheim und ganz Baden die Maßnahme der Regierung ebenfalls beruhigend wirken wärd. Gegen die Obſtausfuhr aus Baden. Veon zuſtändiger Seite wird uns geſchrieben: Verſchiedentlich iſt in der Preſſe insbeſondere in Mannheim darauf hingewieſen wor⸗ den, daß der Mangel an Obſt auf den Märkten damit zu erklären ſei, daß das Obſt nach auswärts gehe, d. h. aus Baden ausgeführt werde. Dabei wird auch bemängelt, daß die Regierung gegen die Abwan⸗ derung des Obſte⸗ nicht oder nicht energiſch genug vorgehe. Dem⸗ gegenüber muß mit allem Nachdruck auf folgendes hingewieſen wer⸗ den: Zur Ausfuhr von bewirtſchaftetem und nichtbewirtſchaftetem. Obſt iſt die Genehmigung der Geſchäftsſtelle der Badiſchen Ooſt⸗ verſorgung erforderlich, die nur im Einverſtändnis mit der Ver⸗ waltungsabteilung der Obſtverſorgung erteilt werden kann. Aus⸗ fuhrgenehmigungen werden bis zur Frühzwetſchgenernte nicht er⸗ leilt werden. Auf dieſem Weg wird alſo kein Obſt aus Baden aus⸗ eführt werden. Um aber der Abmanderung von Obſt aus Baden auf dem Sch leichweg entgegenzutreten, hat die Regierung bereits in die hauptſächlich für eine Ausfuhr auf dem Schleichweg in Be⸗ tracht kommenden Vezirke Weinheim, Heidelberg und Mannheim(Bergſtraße) ein beträchtliches Gendar⸗ merie aufgebot verbringen laſſen, welches die Weiſung hat, den Opſtverkehr ſcharf zu überwachen und beſonders jede Ausfuhr von Obſt nach Frankſurt, Darmſtadt und Nordeutſchland im Wege des Schleichhandels und der Schleichverſorgung mit allen Mitteln zu 2 7t 33 Da die Reichsregierung für das in Mannheim ſind in der Tagespreſſe Die Marklpolizei. Es beſteht darüber kein Zweifel, daß die Vorfälle auf dem Hauptwochenmarkt, welche den Auftakt zu den ſamslägigen Un⸗ ruhen bildeten, ſich nicht ereignet hätten, wenn die Marktpolizei rechtzeitig gegen die unerhörten Obſt⸗ und Gemüſepreiſe mit aller Energie eingeſchritten wäre. Die gleiche Anſicht vertritt der Kom⸗ mandant der Karlsruher Volkswehr, welcher in einem in den Karesruher Zeitungen veröffentlichten Artikel bekannt gibt, daß auf ſeine Anordnung hin am Montag vormittaa der Markt auf dem Marktyplatz durch die Volkswehr revidiert wurde. Dieſe Reviſion verfolgte den Zweck,„Vorkehrungen zu treffen, um unliebſame Zuſammenſtöße, wie ſie in Mannheim und Berlin vorkamen, zu vermeiden, und die in Mannheim paſ⸗ ſieren mußten, weil Preiſe von der vorgeſetzten Dienſtſtelle feſtgeſetzt wurden, die ſich nicht recht⸗ fertigen ließen.“ Was die letztere Feſtſtellung betrifft, ſo be⸗ findet ſich der Kommandant der Karlsruher Volkswehr im Irrtum. Die vorgeſetzte Dienſtſtelle hat durchaus angemeſſene Preiſe feſtgeſezt. Der Fehler lag nur darin, daß der Markt nicht ſtreng nach der Richtung kontrolliert wurde, ob die feſtgeſetzten Preiſe ge⸗ nau eingehalten wurden. Wäre dies geſchehen, dann hätte un⸗ möglich ein Pfund Kirſchen.50 M. gekoſtet. In dem Artikel wird weiter feſtgeſtellt, daß es bei dem kaufenden Publikum nur eine Stimmung gab: Man hätte dieſe Kontrollmaßnahmen ſchon viel früher vornehmen müſſen. Wenn am Montaa die ſtrikte Preis⸗ feſtſetzung nicht gekommen wäre, hätte man ſich die Ware gewaltſam geholt. Die Stimmung war in Karlsruhe demnach genau ſo wie in Mannheim. 5 „Die Preiſe“, ſo führt der Kommandaut der Karlsruher Volss⸗ wehr weiter aus,„wurden von mir nach genauer Preisauſſtellung feſtgeſetzt und die Durchführung durch die Volkswehrleute gewähr⸗ leiſtet. Die Durchführung ging glatt von ſtatten. Es kam nirgends zu aufgeregten Auſtritten, die Verkäufer hatten ſich bald an die Zwangskage gewöhnt. Zur Beleuchtung der Maßnahme ſeien einige beſonders kraſſe Fälle angeführt. Eine Fran brachte Erd⸗ und Heidel⸗ beeren auf den Markt. Der Preis wurde ihr für 1,80 und 1,30 das Pfund vorgeſchrieben. Die Frau kam ſoſort dieſer Aufforderung nach; doch bomerkte ſie, daß ſie in Altſchweier bei Bühl die Heidelbeeren ſür 2 c das Pfund gekauft hätte. Sie habe dem Häundler die Ware noch 100 d würde jetzt ſelbſtverſtändlich den entſprechenden Preis Feſtſetzung des Preiſes für Hühner, Enten und Ha⸗ ſen auf 3% das lebende Pfund bat kein Aergernis erregt. Im allge⸗ meinen wurde ein großes Entgegenkommen von ſeiten der Verkäuſer beachtet, die ſich teilweiſe äußerten, ſie wären froh, wenn ſie alles ver⸗ kaufen würden, denn dann brauchten ſie nichts mehr nach Hauſe ſchlep⸗ Zen. Daß are Unregelmüßiakeiten zuf den Märkten vorkommen, und 5 und kleineren Stils haſſieren, iſt einwandfrei Blumen aller Art wurden größere Men⸗ e gefunden, die nach Ausſage der S Verkäufer nach Penſior gaſthänſern uſw. verbracht werden ſollten. In einem wei zm ein Me einem großen Wagen S⸗ auf den Mark e verkaufte den Salat an einen Händ⸗ ler, der e dem Markt hat, den Kopf für 10„, der ſär 20—0 3. Der swehr für 12 zwe weiſe weiterverkauft. hmen mit dem Häudler für 1/00—120% letzten Preiſen der Preis—4„ be⸗ Vokvlade wurde von 1,60 auf 1 vro e, ermä⸗ Zuſammenſtöße haben nicht Kopf Salat wieder we Salat wurde von d Blumenkohl wurd verkauft, mährend ſonſt nach de tragen hätte. Der Preis Riegel herabgeſetzt. Der Preis der Gurken von 3 auf—2 „Figt, für Drangen von 1,80 auf 0,50„% das Stück. 3 en Volkswehrlenten und Verkänſern und Käufern ſtattgefunden. iF alle Fälle hat die Leitung der V r mit ihzer Auordnung erreicht, daß das kanfende Pu latſächlich nur die Preiſe gezahlt hat. die in der heukigen Zeit angemeſſen ſind und überall wurde auch vom Publikum die Anordnung mit Anerkennung aufgenommen.“ Gleichzeitig hat eine ſtrenge Ueberwachung der Obſt⸗ transporte eingeſetzt. Der Erſolg beſteht darin, daß nichts mehr eintrifſt. Die„Badiſche Preſſe“ berichtet hierüber:„Seit hente ſrüh iſt am Hauptbahnhof, an der Bahnpoſt und den Zugängen zur Eitgut⸗ halle eine beſondere bewaffnete Wache durch die Volkswehr aufge⸗ ſtellt, um die Ankunſt ber Kirſchen und Ananes ſtreng zu überwachen. Es wird beſonders darauf geachtet, daß die hereingebrachte Ware ohne Unterſchied auf den Wochenmarkt gebracht und nicht„hintenherum“ anderweit zu„deſſeren“ Preiſen vecäußert wird. Jeder Transport Obſt wird von einem Volkswehrmann vom Bahnkof bis zum Marct⸗ platz begleitet. Auch auf dem Wochenmarkt ſelbſt ſind polizeiliche An⸗ ordnungen in umfaſſender Weiſe getcoffen, um Ausſchreitungen vor⸗ zubeugen.“ In einer ſpäleren Meldung beißt es: Der erhofſte Exſolg auf Einhaltung der feſtgeſetzten Höckhſtpreiſe iſt eingetreten, wenn guch da und dort einige Händler ſchimpften. Auch heute früh waren die Aus⸗ gänge am Bahnhof, beim Expreßgut, bei der Eilguthalle, die Zahn „ der Lokalbahn von der Volkswehr ſtark beſetzt. Auch ſonſtige Wege, auf denen man zur Stadt gelangen konnte, waren von Volkswehr⸗ patrouillen begangen, ſo daß es faſt ausgeſchloſſen war, mit Obſt„un⸗ geſehen“ hereinzukommen. Was iſt aber die Folge der zum Wobke der Allgemeinheit getroffenen Maßnahmen? Heute früh trafen weder Kirſchen noch Ananas in namhafter Menge auf dem Bahnhof ein, ſo daß anzunehmen iſt, die ſo ſehr geſuchten Früchte werden per Achſe oder ſenſtwie in die Häuſer geſchmuggelt wahrſcheinlicher iſt— zu Wucherpreiſen nach anderen Stäblen. wie Baden⸗Baden, Pforsheim, Stuttgart uſw. veräußert. Von Bübhl iſt beute ſrüh weder Obſt noch Gemüſe eingetroffen, von Gernsßach einige Körbe Ananas. Die geräumige Erpreßauthalle, welche um dieſe Zeit ſonſt in der Frübe mit Obſt und Gemüſe ange⸗ füllt iſt, war heute faſt leer. Dies iſt im Jutereſſe unſerer Ein⸗ mohnerſchaft ſehr zu bedanern. Aber wie läßt ſich Aenderung herbei⸗ führen? Eine bis jetzt ungelöſte Preisfrage! “Die Eidesformel. Im Anſchluſſe an eine Eerichtsverhandlung die ſchon bei früheren Reform⸗ WWn eeeee eeen. —45 2 S .) die öſtlichen und weſtlichen Tunnelburchgänge, ferner die Haltepunxzte. oder ſie werden— was verſuchen der Prozeßgeſetze geäußerten Wünſche auf Abä derung der Vorſchriften über die Leiſtung des Zeugeneides in letzter Zeit ver⸗ ſchiedentlich erneuert worden. Es iſt in Ausſicht genommen, in dem demnächſt erſcheinenden Entwurfe eines Geſetzes zur Neuordnung der Strafgerichte und des Strafverfahrens Beſtimmungen aufzu⸗ nehmen, nach denen der Zwang der religiöſen Eide⸗formel beſeitigt und der Gebrauch einer ſolchen dem Ermeſſen des Schwurpflichtigen anheim gegeben wird. Genehmigungspflicht für Erſatzwurſt. Die Verordnung über Pferdefleiſch und Erſatzwurſt vom 22. Mai 1919, die am 1. Juli it⸗ Kraft tritt, beſtimmt, daß Erſatzwurſt— alſo insbeſondere Wurſt aus Kaninchen⸗, Ziegen⸗ und Hühnerfleiſch— nur noch durch die Kommunalverbände, gegebenenfalls durch die Gemeinden ſelbſt oder nach behördlicher Genehmigung uater Mitwirkung gewerblicher Be⸗ triebe, hergeſtellt werden darf. Auch darf Erſatzwurſt zu höheren Preiſen, als ſie für Pferdefleiſch gelten, nur in den von Kommunal⸗ verband und Gemeinde beſtimmten Verkaufsſtellen verkauft werden. Durch Rundſchreiben vom 10. Juni an die Regierungen der deutſchen Freiſtaaten weiſt das Reichsernährungsminiſterium darauf hin, daß durch dieſe Beſtimmungen die beſtehende Genehmigungs⸗ pflicht der Herſteller für Erſatzwurſt nicht berührt wird. Die Kommunalverbände und Gemeinden, die Erſatzwurſt herſtellen wollen, brauchen alſo die Genehmigung der zuſtändigen Erſatzmittel⸗ telle Schwierigkeiten ürften aus dieſer Sachlage nicht zi er⸗ warten ſein, da Erſatzwurſt überwiegend in ganz großen Gemeinden hergeſtellt wird, die zumeiſt gleichzeitig Sitz einer Erſfatzmittelſtelle ſind. Gerade in den Fällen, in denen Kommunalverbände Her⸗ ſtellung und Verkauf von Erſatzwurſt übernehmen, iſt es beſonders wichtig, daß die Sachkunde der Erſatzmittelſtelle bezüglich der für Erſatzlebensmittel beſtehenden Vorſchriften für die Zuſammenſetzung der Erzeugniſſe. die Preisbemeſſung, zuläſſige Bezeichnung, Anprei⸗ ſung uſw. ausgenutzt wird. Kohlenheflausgabe. Die Kohlenheftausgabe iſt ſeit ungefähr 10 Tagen im Gange. Wir möchten nicht verfehlen, unſere Leſer darauf hinzuweiſen, daß dieſenigen Familien, die an den feſtge⸗ ſetzten Tagen ihr Kohlenbeft nicht abholen, Gefahr laufen, ihre Brennſtofflieferungen nicht rechtzeitig zu erhalten. ) Schnesfall im Schwarzwald. Nach der„Breisgauer Ztg.“ hat es im Feldderggebiet bis herunter in die Rotwieſen ge⸗ ſchneit. Die Schneemaſſen in den Zaſtler Halden ſind noch be⸗ deutend. Am Herzogenhorn ſind auch noch Reſte von Schnee. Der Turm auf dem Feldberg und das Feldberghotel ſind noch geſchloſſen. 3 Das Feſt der filbernen Hochzeit feiert heute Herr Alfons Nitſchke mit ſeiner Chefrau Margaretha geb. Weyrich, Mittel⸗ ſtraße 146 mohnhaft. *Todesfall. Im hohen Alter von 80 Jahren iſt Profeſſor edrich Withelm Hersmann in Ruhrort einem Schlag⸗ all erlegen. Ein treuer Anhänger und Vorkämpfer der alten en nalionalliberalen Partei iſt mit ihm dahingegangen. Al⸗ Ailmann und als begeiſterter Verehrer des Rheins und iſchen Bevölkerung ſtellte er ſich auch in den Dienſt der Be⸗ u für die Ausbildung einer tüchtigen Schiffsmannſchaft für einverkehr. P or Hersmann wird als Gründer und Leiter der Stromſchifferſchule in Rußhrort in dankbarem Gedenken vieler Hunderter Rheinſchiffer fortleben. Bis kurz vor ſeinem Tode war der liebenswürdige echt deutſche Mann unermüdlich kätig. r Vergnügungen. g Apollo-Künſttertheater. Es ſei an dieſer Stelle nochmals auf den heutigen Ehrenabend des beliebten Humoriſten Alfred Heinen Da im Monat Juli die Varistévorſtellungen durch das perettengoſtſpiel„Liebesreigen“ unterbrochen werden, finden nur noch heute Samstag und morgen Sonntag Varietévorſtellungen ſtatt. e Kabarett Rumpelmager. Das diesmonatliche ganz hervor⸗ ragende Programm hat von ſeiner Anziehungskraft noch nichts ein⸗ gebüßt. Das Publitkum wird durch die verſchiedenartigen Vorträge ausgezeichnet unterhalten. 8 Mannheimer Strafkammer. Der Landfriedensbruch vom 22. Februar. Einige Typen der Demonſtranten, die am Tage des Mannheimer Putſches, dem 22. Februar, die hieſigen Gefängniſſe und Gerichts⸗ gebäude ſtürmten, ausplünderten und teilweiſe demolierten, hatten ſich geſtern in zwei Fällen vor der Strafkammer zu verantworten. Den Vorſitz führte Landgerichtsrat Dr. Kurzmann. Im erſten Falle war angellagt der 24 Jahre alte Eiſendreher Ludwig Dutten⸗ höfer, der 28 Jahre alte Schloſſer Heinrick Hellinger und die 18 Jahre alte Arbeiterin M. Byganowski. Duttenhöfer war nach ſeiner Angabe nach der Demonſtrationsverſammlung„aus Neu⸗ gierde“ in das Gefängnis in Q 5 eingedrungen und dazugekommen, als die Menge den Aufſeher, Vizefeldwebel Zimmermann, ſchwer traktierte. Duttenhöfer hatte mit Zimmermann über ein Jahr zuſammen im Felde geſtanden und war mit ihm befreun⸗ det, a anſtatt für ſeinen Freund einzutreten, rief er ihm, um bei der Menge ſchön zu tun, zu:„Das haſt du davon, daß du die Leute im Feld ſo geſchliffen haſt!“, wodurch die Bedränger des Beamten nur noch mehr aufgereizt wurden. Duttenhöfer meinte zwar, dieſe Abſicht habe ihm fern gelegen, aber zu ſeinen Gunſten habe er auch nicht reden können, da er ſonſt auch Schläge bekommen hatte. Hel⸗ linger war Matroſe, kam nach der Kieler Meuteret nach Mannheim und wurde Volkswehrmann. Er hatte ſich mit ſeinem Bruder unter die Tumultanten gemiſcht und ſoll bei Q 5 mit ſeinem Dienſtrevolper geſchoſſen haben. Er beſtritt, tätlich vorgegangen zu ſein. Die By⸗ ganowski zeigte im Amtsgefüngnis der Menge ven Weg in die — rur r 2 K. Menſchheitsliebe. Von e, e 5 Wie hat meine Seele nach der Heimat, nach Liebe geſchren in dort draußen hart am Feinde. wie wit ken⸗ rigen Sternenaugen ſuchten und begehrten wir die große Liebe der —35* zein ie blieb fern, ſo fern nde Sehnſucht zog durch das gemarterte und gequätte Herz; wir verlangten nach Sonne, und man gab uns das Jeuer der Gra 2 r galten allein dem ſeligen Erinnern an all das Schöne, was einſtens war Nur in ſüßen Träumen zu⸗ weilen waren wir dort, wo täglich und ſtündlich unſer ganzes Denken und Siunen war, wo Viele ihr Herz zurückgelaſſen hatten, das hier draußen verhärtete, erkaltete Die Heimat fehlte uns ſo ſehr— 5 Dann kam flötzlich der Abbruch des Kampfes, und wir zogen heim— heim— heim, während es von unſeren Lippen himmelhoch Kuchzend erklang:„In der Heimat, ja in der Heimat, da gibt's ein und es war olles ſo 1 Is wi erhofft hatten. Wir kannten die Heimat aede ſie 3 5 andere geworden 985 8177—— 5 55 zuhepunkt, den ſie erſehnt hatte, vergebens— die große, laahee war noch nicht zur Tat herangereift, und nur in dunklen, ungewiſſen Fermen ſchien ſie zuwellen ein Keines, win⸗ zi es Wetterleuchten anzuzeigen Doch meine Seele hoffte wochen⸗ und ber die große Liebe kam noch immer nicht. Nein, knatterte durch die heimatlichen Gaſſen der ſinn⸗ Aubende Lärm des wilden Straßenkampfes, gellte ein wahn⸗ betörter Schlachtruf, der Ruf der enkfeſſelten Menge nach Freiheit — Brot Bruder richtete gegek Bruder die Waffe, und daz Plut der Brüder floß in Strömen Herzzerreißend ſchrillte der 1 5 dieſem wüſten Terror! O große Menſch⸗ heitsliebe, wann wirſt du kemmen? Eine ſo herrliche Freiheit ſollte es werden, und alles ohne Liebe? ane ang und wartete weiter, n⸗ und n te⸗ lan 5155—5 ee ftetheitlichen Volkshimmel das verheißungs⸗ 8 iedensmorgenrots empor, ſtrahlend Meine Seele hoffte zuverſichtlicher, und mein Herz pocht: unruhig in der Bruſt: Die Liebe, die große, verſöhnende Menſchheiteliebe mußzte nun dach endlich wiederkommen.. Hoelund— kam ſie? Jſt ſie da? Ward ſie zur verheißenden Er⸗ fünlung? Fragen, die Fragen bleiben... Der Frieden ſteht vor r Tir— was bringt er meiner hoffenden Seele für troſtreiche Und dann waren wir daheim, Van; 3 nicht mehr wieder, Knechtſchaft und dem Druck des Friedens ſeufzt und ſtöhnt, ſchwer— bitterſchwer— und dann kamme einer und ſpreche noch von Menſch⸗ heitslieb, von Verſöhnung.. Den Sthädel ſchlagt einem ſolchen Tropf ein! O, die große, große Menſchenliebe iſt ſo fern: Haß diktiert dieſen Frieden, unverſöhnlicher Haß... Doch meine Scele trauert um ihre ſchönſten Hoffnungen, um die verlorene Menſchheitsliebe. Du arme, getäuſchte Menſchenſeele, dein Schrei nach der all⸗ umfaſſenden Liebe verhallt ungehört in Weltenweiten.. Es war nur alles ein wunderſchöner, goldner Traum, der wie eine Seifen⸗ blaſe im Winde in tauſend und abertauſend kleine Atome verflatterte, die ſich beimlich in die vielen, vielen Menſchenherzen und Seelen ſchlichen, die faſt unter dem Druck des Gewaltfriedens zuſammen⸗ brachen... In ihren Zügen ſtehen grauſige Schriftzüge zu leſen: Schmach, Schande, Knechtſchaft, Tyrannei—.doch keiner ſpricht es aBs „Doch meine Seele, hoffe, hoffe! Bis die Zeit reif iſt für das große Menſchheitsideal, reif für die allbezwingende, allbeherrſchende und urgewaltige große Menſchheitsliebe; bis dahin hoffe. National⸗Theater Mannheim. Der Evangelimann. Junge Talente auf rechter Bahn, ſtuſenweiſe und mit Bedacht vorwärts zu bringen und aufwärts zu führen: dies iſt ein weſentlicher Beſtandteil jedes Opernunternehmens. In erſter Linie entſcheiden Lage und Klangfarbe der Stimme. Zwei Bei⸗ ſpiele! Fräulein Minny Leopolds„Timbre“ weiſt auf den dramatiſchen Sopran hin, auf den„Mezzo“, ihre Begabung auf Recha, Valentine, Selica. Und vielleicht auch cauf Carmen. Man at ſie, encgegen dieſer klaren Diagnoſe— die ich vor fünf Jahren tellte— vorzugsweiſe in hoch liegenden Partien, als Venus, Senta, Saffi beſchäftigt. Die Tiefland⸗Merta liegt Fräulein Leopold, die ſüße, ſanfte Marta in Kienzls„Evangelimann“ hätte man ſchon anders beſetzen können... Das zweite Beiſpiel; Fräu⸗ lein Letz nach Stimme und Timbre eine Nancy. Man hätte ge⸗ troſt Flotows Marta eine Neueinſtudierung gönnen können; mit der Magdalena, deren rührſames Lied tiefe Alttöne verlangt, war der Entwicklung dieſer Sängerin keine ihrem Timbre zuſagende Aufgabe geſtellt. Freilich war ich verhindert der gozen Vor⸗ ſtellung beizuwohnen, aber ſo viel ließ ſich dennoch heraushören, daß ſolche Beſetzungen(wie wir ſie ſeit Jahren erleben) unſerer Oper keinen Nutzen bringen. Nun zur Neubeſetzung der Titelrolle, die bislang Herr Günther⸗Braun vertrat. Herr Lipmann war in einer Notlage; die Partie des Makhios hat Kienzl für eine dunkle, volle Heldentenorſtimme geſchrieben, für eine Stimme, die Segnungen?— Seele, ſieh dein Volk an: Schau, wie es unter der gerade in der Mittellage ihre wirkſamſten Töne geben ſoll. Der Anfang des Liebesduetts beweiſt dieſen Sachverhalt zur Evidenz. das Lied des Evangelimannes nicht minder, denn Kienzl verlegt guch dieſe edel⸗volkstümliche, lyriſche Enklave in die Mittellage der Tenorſtimme Um die nötige Klangfarbe zu finden, nahm Herr Lipmann ſeine Zuflucht zu einem heruntergedrückten Ton, nur die rein lyriſchen Stellen ſang er mit dem ſeinem Tenor zu⸗ kommenden natürlichen Timbre. Die Notlage des Künſtlers war auch in der Darſtellung zu erkennen, aber der große Fleiß und das ehrliche Streben, eine ſeiner Begabung ferne liegende Partie beſt⸗ möglich durchzuführen ſind ſo lobenswert, daß kein Verſtändiger Herrn Lipmann die ſchuldige Anerkennung verweigern wird. Das Publikum nahm den neuen Evangelimann und die neue Magda⸗ lena mit herzlichem Beifall auf. Man fühlte überhaupt, daß dieſe auch in ihren Mängeln echte, deutſche, volkstümliche Mufik zu deutſchen Herzen ſprach... Der neue Leiter der Oper, Herr Mar Sinzheimer hatte die Wiederaufnahme angemeſſen vorberei⸗ tet, 9 err Marx hielt alles Bühnliche in ſicheren Bahnen, die „alte“ Beſetzung war erfreulich, Chor und Orcheſter wirkten gut zufammen, kurz: Kienzl ſiegte. A. —(Thealernotiz) Die heutige Aufführung von Schillers „Maria Stuart“, welche im Abonnement 4 Nr. 32 ſtattfindet, be⸗ ginnt um 6 Uhr. —(Wiener Opetettenſpiele im Roſengarten.) Sonntag, den 29. Juni, abends 7 ÜUhr, findet als Eröffnungsvorſtellung Millöckers „Das verwunſchene Sckloß“ ſtatt. Dieſe überaus melodibſe Operette, die in Mannheim zur Erſtaufführung gelangt, iſt in den Hauptrollen mit den Damen Daroka, Gaßner, Schütz, Tirſch und den Herren Adler, Neumann, Siener, Willenz beſetzt. Das Werk wird von Joſef Siener in Szene geſetzt. Muſikaliſche Leitung Kapellmeiſter Robert Hernried.— Es wird nochmals beſonders darauf hingewieſen, daß die Sonntags⸗Vorſtellung bereits um 7 Uhr(anſtatt 8 Uhr) beginnt, für die Wochentags⸗Vorſtellungen iſt der Beginn bis auf weiteres auf 28 Uhr feſtgeſetzt. —(Die Kunſthalle) plant eine Neuregelung ihres Führungs⸗ weſens, nach welcheſn die Inhalte unſerer Sammlung in noch größerem Umfang als bisher von den Beamten der Kunſthalle mündlich erläutert werden ſollen. In einer Veröffentlichung un⸗ ſeres Anzeigenteils bittet Direktor Wichert zunächſt alle Vereine und Körperſchaften zu dieſem Plan Stellung zu nehmen und die Kunſthalle wiſſen zu loſſen, ob ihnen die Zuſendung gewiſſer, ffür den genannten Zweck herausgegebener Druckſachen erwünſcht ſſt. Selbſtverſtandlich wird die Gelegenheit, an Führungen teilzunehmen. nicht nur Körperſchaften geboten; vielmehr ſollen auch die Wünſche Einzelner nach Möglichkeit berückſichtigt werden. * Ser ee a ——— — — — —̃— 4. Seite. Nr. 290. Maanheimer General Anzeiger. (Mittag-⸗A.isgabe.) Samstag, den 28. Junt 1919. Frauenabteilung, in der ſie bekannt war, und durchſuchte die Stock⸗ werke. um ihre Schwägerin und ihren Pruder zu befreien, einen ſchmeren Jungen, der nachher bei dem Rinibacher Raubmord mit⸗ wirkte und dann in Konſtanz im Kampfe min e Polizei erſchoſſen wurde. Duttenhöfer wurde zu 1 Jahr Hellinger zu 9 Monaten, die Byoganomski zu 5 Monaten Gefängnis verurteilt. Gegen die Verurteilten, die ſich auf freiem Fuße befanden, wurde Haftbefehl erlaſſen. Der zweite Fall brachte Leute vor die Schranken, die bei dem Angriff aufs Amksgericht beteiligt waren. Die Arbeiter Konrad und Karl Later, 18 und 20 Jahre alt, waren in die Räume der Krimi⸗ nalpoltzei geklettert und gerade dazugekommen, als beſchlagnahmite Zigaretten verteilt wurden. Konrad erwiſchte eine Schachtel mit 100 Zigaretten. Andere riſſen ſie ſich gegenſeiig aus den Händen Der 34 Jahre alte Maſchiniſt Johann Bühler erbeutete den Talar eines Richters und rief auf dem Weg nach dem Marktplatz:„Jeßzt ſind wir einmal Staatsanwalt!“ Auf dem Markt hielt er eine Rede, die aber voön der Menge ſcheints mehr als Ult aufgenommen wurde. Fr ſchloß mit einem Hoch auf den Arbeiterſtaatsanwalt. Pühler gab au. den Talar getragen zu haben, er ſei aber dazu von zwei Matroſen gezwungen worden, die ihn auch mit aufgepflanztem Seitengewehr nach dem Markte begleitet hätten. Dieſe Augabe faud durch keinen Zeugen eine Beſtätigung. Ein vierter Angeklagter, der 50 Jahre alte Schuhmachermeiſter Ernſt Georg aus Wiesbaden, ſoll, obwohl er eine rote Ordnerbinde trug, gleichfalls in einer Richterrobe ſich gefallen haben. Er beſtreitet das und da ein wichtiger Zeuge aus⸗ geblieben war, ſo wurde ſeine Sache abgetrennt Konrad Laſer wurde zu 4 Monaten, Karl Laier zu 5 Monaten, Bühler, ob⸗ wohl er erklärt hatte, daß er ſich auf der Stelle ſtaudrechtlich„ver⸗ ſchießen“ laſſen wolle, wenn er nicht die Wahrheit geſagt habe, zu 7 Monaten Gefängnis verurteilt. Aus Luòwigshafen. In der geſtrigen Stadtratsſitzung wurden zum Ausbau der ſtädtiſchen Berufsfortbildungsſchule 20 000 M. bemilligt. Ferner wurde der Erhöhung des Verpflegungskoſtenſatzes im ſtäpt. Kranken⸗ haus zugeſtimmt. Weiter geht die Stadt zur Selbſtverſicherung ihrer Beamten über, indem ſie die Verſicherung in eigene Regie über⸗ nimmt. Der Anfang wird bei den Polizeibeamten gemacht, weshalb die Unfallverſicherung bei den Privatgeſellſchaften gekundigt wird. Die Stadt beſitzt einen Grundſtock von 70 000., der durch Ein⸗ ſpaxungen ete in wenigen Jahren auf mindeſtens 200 000 M. an⸗ gewachſen ſein wird. Die Kriegsblinden in der Stadt haben an die Stadt das Erſuchen gerichtet, daß auch ihnen auf der Elekrriſchen eine Fahrpreisermäßigung gewährt werde. Bekanntlich fahren die Kriegsbeſchädigten, die ſchlecht gehen können, auf der Straßenbahn billiger wie die ſonſtigen Fahrgäſte. Das Geſuch der Blinden ift nun dahin beſchieden worden, daß ſie zwar den tarifmäßigen Fahrpreis zu bezahlen haben, dafür aber einen Begleiter oder einen Hund frei mit auf die Elektriſche nehmen können. Das ſtädt. Arbeitsamt wird bedeutend erweitert und ihm ſãmtliche nichtgewerbsmäßigen Arbeitsnachweiſe angegliedert, u. a. der Ar⸗ beitsnachweis der Induſtrie und der Stellennachweis des Kauf⸗ männiſchen Vereins. Alle Arbeitgeber der Landwirlſchaft, des Ge⸗ werbes, des Handels, Induſtrie, Hauswirtſchaft, ebenſo die ſtaat⸗ lichen und ſtädtiſchen Behörden ſind jetzt verpflichtet, ihre offenen Stellen binnen 24 Stunden bei dem ſtädt. Arbeitsamt anzumelden. Die Beamten des Arbeitsnachweiſes der Induſtrie werden auf die Stadt übernommen Dem Arbeitsamt wird ein Stellennachweis für geiſtige Arbeiter angegliedert. Wie in der Stadtratsſitzung mitgeteilt wurde, befinden ſich unter den arbeitsloſen geiſtigen Arbeitern in der Pfalz ſogar 12 Volksſchullehrer. Der Fahrpreis bei der Straßenbahn muß ebenfalls wie in der Nachbarſtadt Mannheim erhöht werden und zwar zu den⸗ ſelben Säten. Der Mindeſtfahrpreis iſt 25 Pfg. Die neuerliche Gehaltserhöhung macht allein für Ludwigshafen den Jahresbe⸗ trag von 420 000 M. aus. Dieſer Betrag muß auf die Fahrgäſte abgewälzt werden, da die Straßenbahn allein ſchon durch den Wegfall des Verkehrs von und nach Mannheim im Jahre 1919 einen Fahlbetrag von nahezu 1 Million Mark auf⸗ weiſt. Die Erhöhung wird einſtimmig bewilligt. Der Rimbacher Raubmord vor dem Schwurgericht. +Darmſtadt, 27. Juni. Die letzte Anklage der diesmaligen Schwurgerichtsverhandlung richtete ſich gegen jene zügelloſe Räu⸗ berbande und Mordgeſellſchaft, welche am Abend des 1. März d. J. 8 Mann hoch einen Ueberfoll auf eine friedliche Hofraite ausführte und dabei den bejahrten Beſitzer Adam Helfrich hinmordete. Auf der Anklagebank ſaßen der 30 Jahrs alte Schuhmacher Jofeph VBöppel aus Mannheim, der 35 Jahre alte Taglöhner Mich. Fr. Tonn aus Saargemünd. der 33 Jahrs alte Taglöhner Joſ. Kil⸗ linger aus Mannheim, ber 38 Jahre alte Keſſelſchmied Jakob Weiß aus Ludwigshafen, der 40 Jahre alte Friſeur Adam JIö ſt aus Rimbach und der 27 Jahre alte Matroſe Karl Matheis aus Nieder⸗Ingelheim. Die am ſchwerſten belaſteten weiteren Genoſſen, der Artiſt W. Biganowskt, ſowie der Taglöhner And Eitel⸗ wein ſind der Verurteilung enthoben, da ſie nach ihrer Verhaftung in Mannheim ausbrachen und auf der Flucht nach der Schweiz an der Grenzz von Schutzleuten zuſammengeſchoſſen wurden. Die ganze Bande, mit Brownings und Dolchen bewaffnet, war, nachdem ſie infolge Unruhen in Mannheim die Freiheit erhalten hatten, unter Jührung des Jöſt nach Rimbach gekommen, um angeblich als Be⸗ auftragte einer Lebensmittelkommiſſion den Landwirt Helfrich in dem nahen Litzelrimbach zu brandſchatzen, ſelbſtverſtändlich auch mit Gewalt, wenn es nicht anders 92 9. Biganowski und Matheis drangen zuerſt ein und als ſich der chwerhörige Helfrich nicht gut⸗ willig der Kontrolle der angeblichen Schwarzſchlachtung fügte, fiel er nach kurzer Gegenwehr durch einen Schuß des Biganowski. Unter Bedrohung der Frauen plünderten dann die Räuber die Wohnung an Lebensmitteln und Geld ete. aus und verſchwanden, konnten aber nach kurzer Zeit nach und nach feſtgenommen werden. Sie maxen alle geſtändig, ſuchten ſich aber egenſeitig zu helaſten und vor allem die Hauptſchuld auf die beiden Toten zu ſchieben. Sie wollten angeblich abſolut nur friedlich gegen Geld Lebensmittel einkaufen und ſind nur durch den Widerſtand des Helfrich zum Schießen Es ſind zahlreiche Zeugen und Sachverſtän ige ——55 e Verhandlung wird erſt am heutigen Freitag zu Ende Darmſtadt, 28. Juni.(Priv.⸗Tel.) Dos Urteil wurde heute nacht gegen 1 Uhr gefällt. Es wurden verurteilt: die Angeklagten Weiß, Natheis und Jöſt zu 5 15 Jahren Zuchtbaus Wippel 11 Jahre, Killinger 10 Jahre und Tonn 2 Jahre Zuchthaus. Der Staatsanwalt hatte für die drei erſten. lebeuslängliche Zuchthaus⸗ ſtrafe, für Wöppel 15 Jahre und für Killinger 10 Jahce Zuchthaus beantragt. Aus dem Lande. weinheim, 26. Juni. Am hieſigen Realgymnaſium fand unter Vorſitz des Direktors Geh. Hofrat Haas die 1 fun ſtatt. Die acht Oberprimaner, die ſich derſelben unterzogen, erhielten ſämtlich das Reifezeugnis. i Baden-Baden, 27. Juni. Zu einer großen Demon⸗ ſtration, welche ſich gegen den Lebensmittelwucher, die Teuerung, den Schleichhandel und gegen die ung⸗rechte Verteilung der vor⸗ handenen Beſtände richtete, mben ſich heute in den Nachmit⸗ tagsſtunden die gewerkſchaftlichen Irganiſationen der Arbeiter und Angeſtellten aus Stadt und Umgebung. Auf dem Plat vor dem Landestheater verſammeſten ſich die Teünehmer und der Vorſitzende des Gewerkſchaſtskartells hielt, zugleich zur Ruhe und Ordnung mahnend, eine Anſprache mit dem Hinmeis auf den Zweck der Demonſtrattan. Es wurde eine ſich gegen die Mißſtände richtende Eniſchließung verleſen, welche einſtimmige Annahme fand Dann formierte ſich der Zug und marſchierte durch die Straßen der Stadt nach dem Rathauſe, wo die Entſchließung Herrn Oberbürgermeiſter Fieſer überreicht wurde. In den verſchiedenen Straßen der Stadt, welche der etwa 2000 Perſonen ſtarke Zug durchzog, waren die meiſten Läden geſchloſſen Auch der Straßenbahnverkehr ruhte während der Demonſtration, die ohne jede Störung in Ruhe und Ordnuna verlief. Müllheim, 26. Juni Geſtern wurde auf dem Heuboden im benachbarten Hügelhelm der 27 Jahre alte Dienſtknecht Na pp von Priersberg ermordet aufgeſunden. Später wurde ſein Nebenknecht, der Laſährige Karl Grandladen von Hirsbern bel Geb⸗ weiler im Oberelſaß, als Mörder ermittelt. Er hat die Tat einge⸗ ſtanden. lleber die Mordtat wird der„Freib. Zig.“ noch berichtet: Der ſeit Sonntag vermißte Knecht Andreas Rapp wurde in einer Scheune unter einer leichten Schicht Heu gefunden. Der Verdacht lenkte ſich ſofort auf den bei Marget beſchäftigten Elſäſſer Karl Grandladen, der, als er vom Ffelde heimkehrte, ſafort verhaftet wurde. Er hat die Tat bereits eing ſtanden. Ueber Ne Gründe zu der Mordtat gibt der Mörder an, er habe den Rapp im Streit er⸗ ſchlagen. Wahrſcheinlicher aber iſt, daß Grandladen die Tat be⸗ gangen hat, um ſich Geldmittel zu verſgaffen, da die Kleider und die ſonſtige Habe des Ermordeten verſchwunden ſind, und zwar ſollen die Sachen von einem bei dem Landwirt Tſchudin beſchäf⸗ ligt geweſenen Knecht, der am Dienstag plötzlich abreiſte, mitge⸗ nommen worden ſein. Nach einem anderen Bericht ſoll der Mörder die Habe des Rapp verpackt und auf dem Bahnhof Müllheim als Gepäckſtück aufgegeben haben. X Konſtanz, 26. Juni Das Miniſterium des Innern hat die in gemeinſamer Beratung der 1 Fiſcher beantragten er⸗ hähten Fiſchpreiſe für fämtliche nehmigt. Der Preisaufſchlag wird mit der Verteuerung der Be⸗ triebsnnttel begründet. U. a. iſt der Fiſchpreis für Blaufelchen von 2,20& auf 2,.60 für das Pfund erhöht worden. Sportliche Nunoſchau. FJußball. Morgen Sonntag findet auf dem Phönix⸗Sport⸗ platze bei der Fohlenweide ein internationales Wettſpiel ſtatt zwiſchen der beſtbekannten Schweizermannſchaft.⸗Cl. Black Star Baſel und der Spielvereinigung 1907 Mannheim Vereinigung tritt komplett en. Vorher trifft die zweite Mannſchaft der Vereinigung die des Jußball⸗CElub Kicker Mannheim im Proteſtſpiel.(Weiteres ſiehe Anzeige.) FJußball. Wie aus dem Anzeigenteil erſichtlich iſt, findet am margigen Sonntag auf dem Sportplatz Waldhof das noch rückſtän⸗ dige und letzte Verbandsſpiel der A l⸗Klaſſe(Liga) zwiſchen der .⸗Vg. Neckarau und Sp.⸗Vg. Sandhofen ſtatt. Dda ſich beide Vereine in der Tabelle und in ihrer Spielſtärke ziemlich gleich ſind, dürfte es ein heißes Ringen um die letzten Punkte geben.(Weiteres ſiehe Anzeige.) Aus der badiſchen Lehrerſchaſt. Man ſchreibt uns: Der Artikel in Nr. 283 unter obiger Ueber⸗ ſchrift bedarf zur Klarſtellung einer Ergänzung. Bezüglich der „Gleichberechtigung“ aller ſeminariſtiſch gebildeten Lehrer in Stadt und Land in gehaltlicher Beziehung wurde auf der Lehrertagung in Seckenheim klipp und klar gefordert: Gleichſtellung der Lehrer auf dem Lande und in den kleineren Städten mit den ihnen gleichzuachtenden ſtaatlichen Beamten, ebenſo entſchieden aber auch: Gleichſtellung der Lehrer in den Städten der Städte⸗ ordnung mit den ihnen gleichzuachtenden ſtädtiſchen Beamten. Jetzt, in der Zeit der verſchiedenſten Tarifgeſtaltungen in Staat und Stadt, iſt dieſe Feſtſtellung von beſonderer Bedeutung Die neuen Gehaltstarife werden neben der Vorbildung und der Be⸗ deutung des Berufes für die Allgemeinheit auch das Exiſtenz⸗ minimum. das in den Großſtädten beſonders hoch iſt, zu berück⸗ ſichtigen haben, da ſonſt eine Großſtadtflucht der Beamten und der Lehrer in die Erſcheinung treten würde. Allgemein war man auch darin einig, daß die Lehrer nach ihrer jeßigen Vorbildung in Baden(—7 Jahre Mittelſchule mit 3 Jahren Fachſchulſtudium oder Abitur mit 1 Jahre Fachſchul⸗ ſtudium) ſowohl im ſtaatlichen wie im ſtädtiſchen Tarif zwiſchen die Akademiker und die Mittelbeamten einzureihen ſeien. Handel und industrie. Mannheimer Effektenbörſe. An der geſtrigen Börſe waren wieder Induſtrie⸗Aktien bevorzugt und ſtellten ſich höher: Anilin(828 Gl.), Zuckerfabrik Fraukenthal und Zuckerfabrik Waghäuſel⸗Aktien, Waggonſabrir Fuchs⸗Aktien und Mannheimer Gummi⸗ und Aſbeſtfabrik wurden zu höheren Kurſen ungeſetzt Ferner gefragt: Südd. Disconto⸗Geſellſchaft und Brauerei Durlacher Hof⸗Aktien. Pfälziſche Müchlenwerke Maunheim. Im Bericht des Vorſtandes der Geſellſchaft, die eine Diridende von 10 7 zur Ausſchüttung bringt, wird über das abgelaufene Ge⸗ ſchäftsſahr ansgeführt: Auch im abgelaufenen Geſckäftsjſahr waren wir faſt ansſchlielich für bie Reichsgetreideſtelle in Loßumülleret tätig. Die Zuteilungen dieſer Stelle waren ſeboch ſo unregelmäßig und zeit⸗ weiſe ſo gering, daß wir neben den inzwiſchen enorm geſtiegenen Ge⸗ gältern und Löhnen mit erheblichen Mehrunkoſten zu rechnen hatten. Wenn auch ber Mahllohn für das letzte Biertel des Geſchäftsſahres erhöht wurde, ſo ſteht dieſe Erhöhung in keinem Verhällnis zu der ge⸗ ringen Beſchäftigung und zu ben durch die Teuerung hervorgerufenen Mehranſwendungen. Wenn wir trotzdem ein noch befriedigendes Re⸗ ſultat vorzuweiſen haben, ſo iſt dies im Beſonderen auf den Verkauf unſeres Schifferſtädter Werkes zurückzuführen. Ueber die Ausſich⸗ ten für das neue Geſchäftsſahr läßt ſſch ein Urteil bei den derzeitigen politiſchen und wirtſchaftlichen Verhältuiſſen nicht geben. Badiſche Holzausfuhrſtelle. Das badiſche Miniſterium des Innern hat nach dem badiſchen Staatsanzeiger in Berbindung mit der Badiſchen Außenhandelsſtelle eine„Babiſche Holzausſuhrſtelle“ errichtet. An die Badiſche Holzaus⸗ fuhrſtelle ind alle Geſuche um Ausfuhr von Nutzholz aus badiſchen Be⸗ ſtänden zu leiten. Der Reichskommſſſar für Aus⸗ und Einfuhrbewilli⸗ gung iſt damit einverſtanden, daß die Badiſche Hol zausfuhr⸗ ſtelle im Rahmen eines ihr übertragenen Kontin⸗ gents unter Beobachtung beſtimmter Richtlinien über die Aus⸗ fuhr von Nutzholz Entſchließung trifft Wegen des Weg⸗ falls der zunächſt noch von dem Reichskommiſſar vorbehaltenen for⸗ niellen Genehmigung der einzelnen Ausfuhrgeſuche durch ihn ſchweben) noch Unterhandlungen Leiter der Bidiſchen Holzausfuhrſtelle iſt der Hülfsaxbeiter bei der Forſt⸗ und Domänendirektion Oberförſter Pro⸗ feſſor Dr. Wimmer in Kaärlsruhe. Bei der Badiſchen Holzausfuhr⸗ ſtelle iſt ein Ausſchuß gebildet, welchem Vroſeſſor Dr. Wimmer alz Vorſitzender ſowie 2 Vertreter des Vereins von Holzintereſſenten Süd⸗ deutſchlands, von denen je einer aus der Induſtrie und aus dem Han⸗ del eninommen iſt, ein Vertreter des Badiſchen Waldbeſitzerverbands und ein Vertreter der Badiſchen Außenhandelsſtelle angehbren. Der Ausſchuß wird die Grundſätze, nach welchem die Holzausfuhrſtelle zu arbeiten hat, aufſtellen und auch in zweifelhaften und beſonders wich⸗ tigen Fällen zu den einzelnen Geſuchen Stellung nehmen. Die Geſuche um Ausfuhr von Brenunholz aus badi⸗ ſchen Beſtänden ſind nach wie vor an die Bad ſche LZanudes⸗ brenunholzſtelle zu leiten. Die Badiſche Holzausfuheſtelle befindet ſich in den Räumen der Badiſchen Außenhandelsſtelle in Karlsruhe, Stefa⸗ nienſtraße 51 und die Badiſche Landesbrennholzſtelle in den Räumen der Forſt⸗ und Domänendirektion, Zähringerſtraße 65 in Karlsruhe. Das Kohlenwirtſchaftsgeſetz. N. Der in dreimaliger Leſung des Sachverſtändigenrats zuſtande⸗ gekommene Entwurf der Ausführungsbeſtimmungen zum Kohlenwirt⸗ ſchaftsgeſetz ſoll demnächſt im Staatenausſchuß und in einem Aus⸗ ſchuß der Nationalverſammlung endgültia verabſchiebet werden. Das vom 28. Mära 1919 ſoll damit ſeine praktiſche Bedentung erlangen. Aus den uns vorliegenden Ausführungsbeſtimmungen iſt es nicht möglich, ſich ein abſchließendes Urteil über die Frage der Soziallſie⸗ rung der Kohlenwirtſchaft zu bilden. Wir haben es hier nur mit einem Teilgebiet, mit der Sozialiſierung der Kohlenverteilung zu tun, zur Sozialiſterung der Betriebe und des Extrages ſind unter Zuſtän⸗ digkeit des Reichsarbeits⸗ und Reichsfinanzminiſteriums beſondere Ge⸗ ſetze vorgeſehen. Der Entwurf wird von zwei grundlegenden Gebanken getragen. Die an der Erzeugung Beteiligten werden regional zu Sundikaten zuſammengefaßt, mit Ausnahme der Gaskokserzenger, die ein Syndikat für das ganze Reich bilden. Die Gefamtheit dieſer Syn⸗ dikate bildet den Reichskohlenverband, von deſſen Aufſichtsmitgliedern die Arbeiter 3, die Angeſtellten der Kohlenerzongung und Verbraucher je eines vorſchlagen, während die Geſamtzahl durch das Geſetz nicht be⸗ arenzt iſt. Die Geſamtintereſſen von Erzeungern und Verbrauchern erhalten ihre Vertretung im Reichskohlenrat, dem Parlament der Beteiligten, deſſen 50 Mitglieder ſich aus den Kreiſen der Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Angeſtellten, des Handels, Verbrauchs und der Wiſſenſchaft rekrutteren. Der Reichsxohlenrat hat die Bregnſtoffbewirtſchaftung nach ge⸗ meinwirtſchaftlichen Grundſützen zu regeln und Richtlinten für die Ausſchaltung„uuwirtſchaftlichen Wettbewerbs zu geben. Der Reichs⸗ kohleuverband, alſp im Weſentlichen eine Voxtretung der Erzeuger, ſetzt unter Berückſichtigung der Vorſchläge der Sundikate die Preiſe feſt und veröffentlicht die Beſchlüſſe. Gegen die Preis⸗ feſtſetzung ſteht dem Reichsbe vollmächtigten ein aufſchiebendes eto zu. Dem Reichswirtſchaftsminiſterium iſt nicht nur die Möglichkeit gege⸗ ben, alle beabſichtigten Aenderungen auf Grund der Beanſtandung durch ſeinen Kommiſſar abzulehuen, er iſt des weiteren berechtigt, feſt⸗ geſetzte Kohlenverkaufspreiſe gegen den Willen des Ver⸗ bandes herabzuſetzen. Die Hauptlaſt des Kohlenwirtſchaftsgeſetzes wird der Handel zu tragen haben. Wenn Miniſter Wiſſel auf die Anſrage einer Han⸗ delsvertretung exwidert hat,„daß der freie Kohlenhandel nicht durch eine bürokratiſche Organiſation erſetzt werden kann, weil dieſer die notwendige Anpaſſungsfähigkeit an die verſchiedenen und wechſelnden Bedürfniſſen des Verbrauchs und der Produktion fehlen würde“, ſo Heibt demgegenüber unverſtändlich, wie dieſem als unentbehrlich au⸗ erkannten Glied des Wirtſchaftsprozeſſes in ſolch ungenugendem Maße die Vertretung ſeiner Intereſſen zugebilligt wurben. Der ganze Ver⸗ dienſt des Handels beruht nunmehr auf den Preisnachläſſen. die ihm der Verband auf die feſtgeſetzten Preiſe zu bewilligen hat, wobei ſei⸗ nem Umſatz burch die Gleichſtellung der Verbranchergenoſſenſchaften im Bezug eine ſtarke Schmälerung droht. Dem Platz⸗ und Kleinhan⸗ del gegenüber haben Gemeinden oder Kommunalverbände das Recht der Feſtſetzung der Kleinverkaufspreiſe: zuem iſt dem 15 t Verbrauch die Möglichreft gegeben, gemäß jeweils vom Reichskoßlenrat feſtzu⸗ ſetzenden Bedingungen ſeinen Bedarf gegen Barzahlung zu beziehen. Der geſamte Handel, der durch dieſe Preispolitik und die Ausſicht auf Umſatzverringerung aufs ſchwerſte bedroht erſcheint, ſendet in ven Reichskohlenrat nur eine völlia ungenügende Zahl ron 3 Mitgliedern. im Aufſichtsrat des Reichskohlenverbands iſt er überhaupt nicht ver⸗ treten. Es iſt eine ſchreiende Ungerechtigkeit, daß in dieſen Selbſtver⸗ waltungskörper der Handel, den die Sozialiſterunasmaßnahmen am ſchwerſten treffen müſſen, den Erzengern ausgeliefert mrb, daß in einem demokratiſchen Staate ſo undemokxratiſche Intereſſenvertretun⸗ gen geſchaffen werden können. Zum Schutze der Verbraucher gegen einſeitige Preisfeſtſetzung durch die Erzenger hat man als Reaulator das Vetoracht des Reichs eingeſchaltet und dem Konſum einen Vertreter in dem Aufſichtsrat des Verbandes zugebilligt. Abgeſehen davon, daß dieſe recht beſcheidene Vertretung nicht allzuſchwer in die Waaſchale fallen dürfte, möchten wir füglich bezweifeln. daß das Reich von ſeinem Veto ſtets im In⸗ tereſſe der Geſamtheit Gebrauch machen würde. Das Reich iſt ſtenerlich un hohen Preiſen intereſſiert; ſeinen enormen Finanzußten könnte ſich anch der Wirtſchaftsminiſter nicht verſchließen. Der 15 t Bezug gegen Barzahlung wird in der Priris nur dem wirtſchaftlich Starken zu Gute kommen, kleinere Exiſtenzen decken wegen Lage⸗ runosſchwierigkeiten ihren Bedarf nur unter Inanſpruchnahme des Credits des Platz⸗ und Kleinhandels von Fall zu Fall. Es bedarf kei⸗ nes beſonderen Hinweiſes darauf, daß die Friedensbedingungen den geſamten Sozialiſterungsplan in Frage ſtellen, da wir durch den Ver⸗ luſt wichtiger Kohlenerzenoungsſtätten und durch die uns auferlegten jährlichen Kohlenabgaben von einem exportierenden zu einem kohlen⸗ bedürftigen Lande werden, da die Allmacht der„Commiſſion des repa⸗ rations“ ror den finanziellen Ueberſchüſſen wirtſchaftlicher Selbſtver⸗ waltungskörper nicht Halt machen dürfte. Briefkaſten. N. B. 100. Eine Desinfektion iſt zu empfehleu.(827.) T. s. Für Zigarren kann weder in Krieas⸗ noch in Friedens⸗ zeiten ein Höchſtpreis feſtgeſetzt verden. Der Preis hierfür richtet ſich leweils nach der Qualität der Zigarre.(814.) M. Pi. Zur Regelung Ihrer Angelegenheit empfehlen wir, ſich einem Angeſtellten⸗Verband anzuſchließen.(313.) M. L. Die geſprungenen Möbel können Sie ſelbſtverſtändlich zur Verſügung des Verkäufers ſtellen.(826.) Büchertiſch. Auf deulſchem Vorvoſten. Aus den Kampfiahren eines Auslands ⸗ pfarrers ron Emil Engelhardt. Verlag von. W. Vogel, Ham⸗ burg 83. Mit ſeltener Offenheit erzühlt uns bier ein deutſcher Nus⸗ landspfarrer ſeinen Kampf ums Deutſchtum ſowie ſeine vielgeſtaltigen Erlebniſſe auf einer der Inſeln überm Ozean. Soviel Liebe und ſopiel Pflichttreue, wie der junge Pfarrer ſeinem Amt entgegenbringt, ſo⸗ viel Undank erntet er. Es iſt überaus bedauerlich, daß die Deutſchen im Ansland nicht mehr Zuſammengeböriakeitsgeſühl beſitzen. Viel⸗ leicht wird das nach dem Kriege anders. Das von einem lebhaften, xaſtlos axbeitenden Geiſt geſchriebene Buch verdient eine veſonbere Note und die größte Beachtung aller paterlandsllebenden Kreiſe, de⸗ neu wir das Buch angelegentlichſt empfehlen. „Bresler.., Zum Ewigen Frieden. Heft 1 der Abhandlungen zum Ewigen Frieben. Eine wiſſenſchaftliche Sammlung Aber Wölker⸗ bund, Schiedsgerichte, Weltwirtſchaft, Weltrechte, Weltpolizei, Sozial⸗ politik, internatipnale Vereinbarungen, Religion, Ethik, Pörkerrecht, Raſſefragen uſw.“ Herausgegeben von Dr. J. Bresler. Halle g. S. 1910. Louis Neberts Verlan. J. Bresler ſtellt die Forderxung auf, an einem Tag bei allen Meuſchen eine geheime dlrekte Abſtimmung über den Dauerfrieden herbeizuſühren. Dieſe Stimme der Menſch⸗ heit würde mehr und anders wirken als ein Völkerbund: ſie würde das Gewiſſen der Menſchheit ſein, das ſich bei der leiſeſten Kriegsuei⸗ gung mit unüberwindlicher, elementarer Macht aufbäumen wird, und Kriea würde zu einer techniſchen und Denk⸗ltumöglichkeit werden. „Bande“. Roman von Hans Land. Leipzig, Dr. S. Rabinowitz Verlag.— Den Vorzügen der Landſchen Romanſchriftſtellerei, lebendi⸗ ger Charakteriſierungskunſt und der Erfindung ſpannender Hanp⸗ lungsmomente, die gutem Geſchmack ſtandzuhalten vermögen, geſellt ſich diesmal ein geſunder Humor, der bisweilen au den unverwüftli⸗ chen Eckſtein erinnert, wenn er ſeine luſtigen Schulgeſchichten erzählt. „Scharlan: Kämpfe. Exinnerungen und Bekenntniſſe. Frei⸗ burg i. Br. Herder. In dem Buch ſchildert die Verfaſſerin ihr Leben im Elternhaus, wie als Frau eines Paſtors. Das Mädchen verlebt eine ſchöne Jugend wie auch glückliche Stunden an der Seite res Mannes. Ste iſt eine muſterhafte, vorbildliche Pfarrfrau, die ſich der Armen vnd Kranken annimmt. Trotz allem irdiſchen Gluck findet ſie ihr Seelenheil aber nur in einer anderen Religlon als ber ißres Mannes und ſie konvertiert. Dieſer Uebertritt iſt für viele ein Rätſel auch nach ber Lektüre des Buches. Immerhin aber iſt das Duch der begabten Verſaſſerin, das man in einem Atemzug leſen könnre, ein autes, empfehlenswürdiges und des Nachdenkens wert. Blutjunge Welt. Gedichte von Brund Schönlank. Verlag Pank Caſſirer, Berlin. Ich habe das Büchlein zufällia auf Seite 23 aufge⸗ ſchlagen, wo ſich ein Gedicht auf Roſa Juremburg befindet. In der zweiten Zeile kommt das Wort Schweſter vor. Da mir ein anderes Schweſternideal vorſchwebt und teuer iſt, habe ich das Buch wieder ge⸗ ſchloſſen. Mag ſein, haß anch andere gute Dinge darin ſtehen: doch was nützt es, mir fehl: ja der Glaube daran. A. M. nneeenne Wasserwürme des Rheins 180 C. Mitgeteilt von Bade-Anstalt Herweck. CCTCCCTTT0T0Tꝗßßꝗ5Wꝗ5Leü7aeT——.. ĩc— ˖秗rꝛðrß̃ ߶ꝗͤKXn/*˙ Wasserstandsbeobachtungen im Monat Juni Pegelstatlon vom datum 00 Apeln 2., 28.1 2l. 2 20 Lewerkunbe- Sohusterinse 21.90.003.10.06 Abends 6 Un: Kehl.„„440.710371].28 397 Nachm. 2 Ub. Maxauu3.33.33.33.31.32 347 Naehm 2 Unr Nannheim„.52.52.52.54 41.55 Norgens 7 Un⸗ Sales„„„„„„„„„„„.80.-B 12 Uhr Kaub%„%„%„„%„„„6„6„ Vorm. 2 Ubr. 2 Nachm. 2 Uh vom Neckar: Nannbemmw. 449.38.40.1.0 4J vorm. 7 Un Hellbronn 046 0..7 0. 040 Vorm 7 Uhe + 8⁵ Witterungsbericht. Bard. m- Tlefate u e f Hgefstsos— meter. 9 93 Meder-] Temp. gemerkungen bat stand morgens] in der soblag des vör. moczens] 7 Uur] facht Ulter auf bergeh. Sewöl Uhr Tages WInd 10 mm Grad 0. drad d. den am grad d. kung 22. Jun 81— WSs helter 28. Juni 759,3 125 1172— 21 8 2 wl deweln 24. Jun! 254,0 13, 12.8— SW bewölkt 25. Jun 284 10,8 10.2.2 174 SWZA bewölkt „„„„„„ „Jun oleokt 23. Junl 700, 7¹⁰ 27 16,0 8 3 dedeokt 2* Srzillen— bevor 28 Zucqt. 52 vnbbertroften in seiner raschen und vorzüglichen Wirkun In allen Apotheken zu 8 81⁰ Seunnstag. den 28. Juni 1919. Maunheimer General-Anzeiger.(Miſtag⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 290. Dus Teſlament des Johannes Freymuth Roman von Alfred Maderno. (Cortſetzung.) Vera war es, als habe ſie mit beiden händen den ſchweren Vorhang vor dem Eingang in eine neue Welt zuſammengerafft und durch einen breiten Spalt in jenes Ceben hineingeblickt, das ſie ſo lockte. Doch jetzt löſten ſich ihre Finger wieder vom ſchweren Stoff, und der Vorhang glitt lautlos auseinander. Derſchwunden war das Bild, verklungen jeder lockende Ruf, Vera Holſt war wieder mit ſich allein, allein trotz der Gegenwart des Mannes, um den ſie immer war, auch in ſeinen einſamen Stunden. Vera wollte nicht. Sie hatte es verlernt oder hatte es nie gelernt, an die wunſchloſe Liebe zu glauben, die einzige, die wirklich groß und echt und ewig iſt. Und ſie begann ſich allſogleich wieder zu panzern, mit Mißtrauen und Crotz. „Wie,“ ſprach ſie zu ſich,„wenn du deiner Kunſt und deinem Namen entſagt hätteſt, um ihm zu folgen und nur durch ſeine Ciebe noch zu atmen, nein, durch ſeine Gnade? Denn eines Tages tritt er hin vor dich und gibt dich frei, damit du ihn ſeigäbſt, der dir nichts mehr danken will, weil er von dir angeblich nichts mehr empfängt! Sind ſie nicht ſo? Alle? Kuch die Schwächſten? Dazu bringen ſie den Mut immer auf, zu morden, ſei es den Geiſt, ſei es Leib und Geiſt.“ Verd wußte aus Benders Brief den Vorwurf, mit dem walter Daniel ſein Gewiſſen beſchwert hatte. Damals nicht, aber heute, in ihrem Widerſtand, der am meiſten gegen ſie ſelbſt gerichtet war, gab ſie Daniel recht und daß ſie ſich damit nur unter jene miſchte, die jaulend wie die Hunde an einer Mauer emporſpringen, auf der ſich die glücklich entkommene Katze befriedigt ihres Talents zu Hettern freut. Veras Mißtrauen war bereits zum den ſie nun noch verhärtete: „Sein Name, natürlich nur der ſeine!“ Für ſie war noch der Abglanz gut genug. zum dieſes Abglanzes willen verachtet man uns zwar nicht, doch ändert das nichts an der Selbſtüberhebung des an die ihm ſchon zur Berufspflicht geworden zu ſein eint.“ Darum wäre es doch mehr als unklug von einer Frau, ſich die Möglichkeit entgehen zu laſſen, für hundert ſolcher Uebermütiger einen wenigſtens büßen zu laſſen. Es brauchte der eigene Utann nicht zu ſein; der Geliebte tat es auch! Triumphierende Freude erhellte Veras Züge und täuſchte Bender, der nun davon erzählte, wie er ſein Werk vollendete, weil ſich in ihm die Cäuterung vollzogen hatte. Sie täuſchte ihm ein nie empfundenes Glück vor. „Nun weiß ich,“ freute ſich Dera Holſt im ſtillen,„nun weiß ich mir ſelbſt den Grund zu nennen, warum ich nein ſagen müßte, wenn mich Bender eines Tages zur Frau haben wollte. Ich habe anderes mit dir vor, was auf mich als deine Gattin nicht zurückfallen dürfte. Als Dramatiker hält und ſchützt dich die Kritik und Klique. Ein. kleiner Kreis nur iſt es, und deſſen Stimme reicht nicht weit, wenn er von deinem Stück behaupten will, die Schauſpielerin So⸗ undſo habe dein Stück gemacht. Ich buhle nicht um die Gunſt des kleinen Kreiſes. Mein Reich iſt die ganze Welt. Taufendmal blicken mir die Leute an einem Abend ins Geſicht, ohne daß ich ſelbſt ſtillhalten muß und mich begaffen zu laſſen brauche. Sie ſprechen von mir, ohne daß ich mich läglich abrackere, für das Werk eines anderen, nur damit er und wieder nur er, er ſeinen Erfolg habe. Ich liebe ſie, dieſe ungebildete, pöbelhafte Welt, die ſich mit einem Lein⸗ wandfetzen zufriedengibt, denn ſie iſt die einzige, die nicht nach ihm fragt, der er, er und wieder er nichts gilt. mein Name prangt in armlangen Buchſtaben auf den plakaten; wie ich ſpiele, ergötzt es meine Welt; er aber, er ſchafft und ſchreibt ſich die Nägel vom Sleiſch, damit ich ich und nur ich allein meinen Erfolg habe. Jo iſt es einmal umgekehrt, aber ſo iſt es nur recht und allzu billig. „Run verſtehſt du mich wohl ganz?“ hörte Vera Bender jetzt fragen. Sie lächelte und wußte, daß es ihm genügte. „Gewiß verſtehe ich dich, ſprach ſie bei ſich,„daß du deinen Erfolg haben willſt, denn wozu ſollte auch ich neben den übrigen Heroinnen der deutſchen Bühnen deine Rolle ſtudieren? Soll ich vom Kino weg zur Bühne gehen um deinetwillen? Nur um dir zu dienen? Dazu verſtehe ich dich zu gut, obgleich du in deinem Egoismus rührend biſt und meine Befriedigung im Kuge zu haben dir überdies einbildeſt.“ „Willſt du?“ und vorſichtig. Das ging Vera aber zu weit. Ihre Rameradſchaftliche Haltung mußte ſie wohl bewahren, doch durfte ſie eben da⸗ rum die halbe Wahrheit bekennen. „Dom Wollen iſt nicht die Rede, Bruno; ich kann nur nicht.“ Sie machte eine kleine pauſe. Bender ſollte denken, ſie ringe noch mit Entſchlüſſen. Unterdeſſen ermahnte ſie ſich raſch zur Hlugheit und ſagte ſich vor:„Jetzt ſollſt du mein ſe ſont Bedächtig fuhr ſie fort: 8 „Ich Rann uhlich nicht. Ich weiß nicht, ob du über die darſtellende Kunſt je ſo gründlich nachgedacht haſt, um ſo über ſie ſprechen zu können wie über die Technik deines Schaffens, obwohl ſich beide Themen en berühren. Um deſſen ſicher zu ſein, dich überzeugen zu können, genügt es mir aber, zu wiſſen, daß du mein Wirken als Kinoſchau⸗ ſpielerin zu den echten Kunſtleiſtungen rechneſt— „Dein Wirken, Vera,“ ſie Bender,„aber vielleicht nur dein Wirken allein.“ 1 5. Ausnahmefall iſt ſchmeichelhaft für mich, doch vermäg er an meiner Auffaſſung nichts zu ändern. Mein 18 Trotz geworden, fragte Bender jetzt mit halber Stimme eigentliches Publikum, mein beſter Kritiker iſt, ſo ſeltſam s ſich— anhören mag— und in der cat gilt es, ſich daran erſt zu gewöhnen— der photographiſche Apparat. Vorurtellsfrei, immer gleich gelaunt, nie ermüdet, nie ſchlecht ausgeſchlafen, nie hungrig, niemals leidend, ohne alſo von jenen Zufälligkeiten heimgeſucht zu ſein, die jedem Theater⸗ kritiker ſein Amt erſchweren, ſagt mir der photographiſche Apparat, wie ich geſpielt habe. Er wird dicht vor mich herangerollt und blickt mich mit ſeinem gläſernen Auge an, ſo aufmerkſam, wie es ein Menſch nicht kann. Mein Bild erſcheint dann überlebensgroß auf der Leinwand, ſo ſcharf geſehen, wie das Menſchenauge nie zu ſehen permag.“ „Du mußt ein ſonderbares Gefühl dabei haben?“ „Heute nicht mehr. Ich weiß doch, der Apparat iſt eine Raſchine. Mit einem Fauſtſchlag kann ich ihn zer⸗ ſtören. Ehe ich komme, ſteht er mit einem Tuch verhängt in einer Ecke. Er wird erſt durch mich, und ſo bin ich es gewohnt.“ „Die Rolle wird doch auch durch dich,“ fiel Bender haſtig ein und hoffte, eine Stimmung Veras für ſeinen Wunſch ausnützen zu Rönnen. „du kommſt zu ſpät“, ſpottete Vera, die ihn durch⸗ ſchaut hatte, im ſtillen ſeiner Haſt. Und nun verſuchte ſie, ihn auf ihren Weg zu ziehen. „Die Rolle, die man der Minoſchauſpielerin heute ſchreibt, verdient es nicht, aufgefaßt oder gar ausgeſchöpft zu werden. Das iſt ſo gut wie unmöglich. Ich ſpiele mich ſelbſt, nach⸗ dem ich einmal weiß, wie die Handlung verlaufen ſoll. So beſitze ich in meiner Kunſt eine Freiheit, die mir ein richtiges Bühnenſtück, in dem ich meine Rolle erſt einmal gewiſſenhaft auswendig lernen müßte, nie gewähren könnte.“ „Das kann vielleicht befriedigen,“ ſtimmte Bender zu und wiegte bedächtig den Kopf,„dennoch—“ „Dennoch,“ fiel ihm Vera ins Wort,„empfinde ich oft genug den Mangel der künſtleriſchen Kuffaſſung des Der⸗ fertigers des Kinodramas.“ Sie hatte das Türchen der Falle aufgezogen und wartete geduckt.„Dieſer Auffaſſung, wäre ſie vorhanden, könnte ich mich wohl unterwerfen, 2 5 ich mich auch an das vorgeſchriebene Wort nie halten würde.“ „Nun verſtehe ich deine weigerung, Vera, fühle zu⸗ gleich aber auch, daß du recht haſt, wenn du auch deiner eigenwilligen Leiſtung ein künſtleriſches Geſetz zugrunde ge⸗ legt wiſſen willſt,“ ſprach Bender lebhaft. Vorſichtig begann Vera Holſt die Falle zu ſchließen. Er war gefangen— „Ich wußte ja, daß du mich verſtehen würdeſt; wir mußten nur eben einmal zur rechten Seit davon ſprechen. Nun hat es ſich gefunden. Dennoch können wir, wenn du nur willſt, auch in der Kunſt zuſammengehören.“ Bruno horchte freudig überraſcht auf. „Du gibſt jetzt ſelbſt zu,“ fuhr Vera fort,„daß ich für deine Bühne nicht tauge, nicht wahr? Ich bin nicht mehr unbefangen genug, vielleicht auch zu wenig talentiert.“ Bender wehrte mit beiden händen Veras Geringſchätzung der eigenen Begabung ab. „Welchen Dienſt du aber mir und meiner Kunſt er⸗ wieſeſt, wenn du ein paar Kinorollen für mich erſinnen wollteſt, du, dem die künſtleriſche Kuffaſſung die wichtigſte Cebensaufgabe des Dichters bedeutet, das vermöchte ich dir gar nicht zu beſchreiben.“ Bender erhob ſich voll Eifer. „Warum ſagſt du mir das erſt heute? Warum ließeſt du mich bis heute für andere dichten und trachten und kein einzigesmal für dich?⸗ „Er ahnt, was ich von ihm verlange,“ ſprach Vera bei ſich,„und ahnt doch nichts.“ Gelaſſen ſchloß ſie die Falle und reichte Bender mit kindlichem Cächeln die Hand. „Wer denkt zuletzt an ſich ſelbſt, Bruno?“ Bender legte den Arm um ihre Schultern und blickte ihr lange und zärtlich in die Augen. „Wer liebt,“ antwortete er leiſe. Dera erſtarrte das Cächeln auf den Lippen. Doch war ſchon ſo manches an ihr erſtarrt, ohne daß Bender es bemerkte. Ein Wiederſehen. Das Frankfurter Schauſpielhaus hatte Bender zur erſten Aufführung ſeiner„Symphonie der Wogen“ eingeladen. Bruno hatte ſich die Antwort gründlich überlegt und auch Vera um Rat gefragt. Doch wollte das Mädchen ihre Hand nicht ins Spiel legen. So mußte ſich Bender allein eulſcheiden, und er entſchied ſich für eine dankende Abſage. Noch konnte er Frankfurt nicht widerſehen, noch ver⸗ mochte er ſich von jener Bühne, auf die Rahel ihre glänzenden Blicke gerichtet hielt, nicht ins haus hinab zu verbeugen. Der Aufführung jedoch unerkannt beizuwohnen, ja, das hätte doch keinen Sinn gehabt. Die Entſchuldigung, zu der er griff, machte ihm zwar ein wenig Verdruß. Da ſein Stück an demſelben Abend auch im Presdner Schauſpielhaus zum erſten Male gegeben wurde und er auch dieſer Aufführung hätte beiwohnen ſollen, ſo entſchuldigte er ſich beiden Bühnen gegenüber damit, daß er ſich in Anbetracht der Bedeutung beider Häuſer vor keine Wahl geſtellt ſehen dürfe und daher daheim bleiben müſſe. Nach Dresden, deſſen Publikum er ſich noch nicht vorgeſtellt hatte, wäre er ganz gern gefahren. „Schließlich ſpielen ſie ja nicht für dich,“ ſagte er ſich nach einigem mißmutigen Knurren zum Troſt und war wieder guter Dinge. Und ſroher Caune mußte er jedesmal ſein, wenn er ſchaffen ſollte. War es ſchon bisher etwas Beſonderes geweſen, eine neue Lage papier vorzunehmen und das Werk, das, aus⸗ gereift, gelingen mußte, in einem Wurf hinzulegen, ſo war es diesmal etwas ganz Beſonderes, da er von der erſten Zeile an mit dem Bewußtſein arbeitete, ſeine Kunſt in den Dienſt jenes Menſchen geſtellt zu ihm, da er nun allein auf der Welt ſtand, alles bedeutete. Und vera Holſt war ihm auch dankbar. Bender brauchte nur ihre Blicke auf ſich ruhen zu fühlen, um davon über. zeugt zu ſein. Er wohnte ſo bequem, daß ſie ihn unauffällig beſuchen Konnte, und ſie hatte es ſich in den Kopf geſetzt, ſeine Arbeit, das Minoſtück, das er für ſie ſchrieb, in ſeiner Wohnung kennenlernen zu müſſen. „Ich weiß wohl,“ ſprach ſie begründend,„daß dein letztes Werk ein Meiſterſtück iſt, das dir ſobald niemand nachmachen wird. Ich 7 auch von deinen übrigen Dramen viel; der große Anlauf zur meiſterleiſtung ſteckt ſa doch in allen drin. Doch findeſt du es gewiß begreiflich, daß ich dieſen Werken, ſelbſt deinem letzten, das du in ſeiner Ent⸗ ſtehungsphaſe mir unterworfen haben willſt, anders gegen⸗ überſtehe— doch mehr als Zuſchauerin— als dieſem Stück, das du nun für mich arbeiteſt. Noch während du daran ſchreibſt, möchte ich meine Kolle nicht nur kennenlernen, ſondern auch ſchon zu ſpielen beginnen. Ich möchte mit ihr wachſen und kann dir auf ſolche Art die Arbeit viel⸗ leicht erleichtern. Unbewußt eile ich meiner Rolle voraus und gebe dir auf dieſe Weiſe ſpielend den Gedanken ein, der ſie weiterträgt und um ſo lebenswahrer werden läßt. Und wenn du dabei in deiner Häuslichkeit ungeſtört bleibſt, muß es uns beiden nützlich ſein. Kommſt du mit dem Manuſkript zu mir, ſo muß ich aufmerkſam zuhören, während du mir vorlieſt, ſchön ſtill ſitzen und warten, 8 warten, bis du fertig biſt und mir erlaubſt, die Rolle, die darin mir gehört, zu ſtudieren. Anders iſt's, wenn ich zu dir komme. Ich ſpringe unten aus dem Automobil, bin mit drei Schritten im Haus, fahre im Lift wie ein Engel in den Himmel, du öffneſt mir, ſchon ſitze ich auf der frmlehne deines Stuhles, und meine Blicke fliegen über die Worte, die von deiner Hand noch friſch geſchrieben ſtehen. Ich ahne ſie mehr, als daß ich ſie leſe. Ich bin hübſch ange⸗ zogen; du haſt mich mit beifälligem Cächeln gemuſtert; jetzt habe ich plötzlich meinen Kuß weg, und nun dreh' ich den Schirm in meinen Händen, ſetze wie im Menuett den Su bloß etwas mehr berlineriſch als nach franzöſiſchem Geſe ich habe das Gefühl aufzutreten, du ſagſt mir die Ro ein, und ich ſpiele mit dir, mit deiner hohen Standuhr, der man famos an die Bruſt ſinken kann und die dabei ſogar einen Seufzer von ſich gibt, mit allem ſpiele ich, was mir nur in den Weg kommt, denn rings um mich iſt Leben, und ich belebe alles.“ Keck warf Vera Holſt ihr Kinn in die Höhe, und Bender riß ſie in ſeine Arme, daß ſie vor Uebermut auf⸗ jauchzte, während er es geſchähe aus Gllickſelig · keit. Und den Wunſch, der ihn ſelbſt begeiſterte, denn er ſollte ihn begeiſtern und wieder etwas mehr von den Banden befreien, die ihn noch hielten, den Wunſch erfüllte er ihr. vera Holſt kam zu ihm, während er arbeitete, und befruchtete mit ihrem improviſierten Spiel in der Tat ſeine Phantaſie, die das Stück raſch vorwärts brachte. Vera hatte Bender mit dem Regiſſeur ihres Theaters bekannt gemacht. Allzu viele Worte verſchwendete ſie ni an den MRann, der ihr in der Seele verhaßt war, und au der Regiſſeur bewahrte nur die Anſtandspflichten, die ihm dem berühmten Mitglied ſeines Hauſes gegenüber auferlegt waren. Denn Vera Holſt hatte ſchon einige Male bewieſen, daß ſie Leute fliegen machen konnte. Für jedes, nur nicht für Vera Holſt fand die Sirius⸗Film⸗Geſellſchaft einen gleich⸗ wertigen Erſatz. Bender jedoch mit dem Regiſſeur bekanntzumachen ließ ſich nicht vermeiden. Sein Stück ſollte doch von Herrn Hermes in Szene geſetzt werden, und da Bruno als Nino⸗ dramatiker keine praktiſchen Erfahrungen beſaß, durfte er auf einige Winke des Fachmannes nicht verzichten. Die Film⸗Geſellſchaft wieder hatte nichts dagegen, den berühmten Dramatiker zu ihren Kutoren zählen zu können. Vera Holſt blieb davon unberührt. Mochte die Ge⸗ ſellſchaft Benders Namen für die Reklame ausbeuten! Dem Publikum, das ſich bei der Vorführung ihres Films um die Plätze balgte, ſagte der Name Bruno Bender nichts Dera Holſt es da nur und wieder Verck Holſt. Und dafür ließen ſich ein paar Hundert Ceute halbtot drücken, ſtanden wie der Hheerwurm im Kaſſengang, auf der Treppe ſtauten ſie ſich und belagerten die Türen, bis eine neue Vorſtellung begann und die vorhergehende mit der Sturmflut der Be⸗ ſucher eine Welle menſchendumpfer, ſchweißgeſättigter Cuft entſtrömen ließ. Das Lichtſpielhaus, in dem die Vera⸗Holſt⸗Serien in Berlin zum erſten Male vorgeführt wurden, war eines der erſten der Hauptſtadt und überhaupt das erſte, das aus⸗ ſchließlich für den Minozweck in der raffinierteſten Weiſe ausgeführt worden war. Auf den beſſeren Plätzen waren bequeme Korbſtühle mit gemütlichen Polſterungen aufgeſtellt. Sonntags, wenn die Kaſſe des jugendlichen Akkordarbeiters noch nicht die Spuren energiſcher Eingriffe aufwies, lümmelte ſich dieſes Volk, das noch gar nicht ſitzen konnte, in jene Stühle. Das mädchen, das natürlich mitgenommen wurde, drückte man neben ſich in den Nachbarſeſſel und drückte es zum 8 noch ein bißchen tiefer hinein, indem man die die junge Bruſt preßte. Polſterung und Fleiſch gaben läſſig nach, und alle, die Beteiligten und die es mit anſehen durften, hatten ihre Sonntagsfreude daran. Vera Holſt wußte das alles, denn ſie 91 80 ſich wieder⸗ holt unerkannt unter die Zuſchauer gemiſcht. Und gedachte ſie nun dieſer Beobachtungen, ſo ſtieg wieder ein Tri 77 5 ihr auf, deſſen Häßlichkeit ſie vielleicht gar nicht empfand. „Was meinſt du, mein großer Dichter, ſchaffft du nicht für ein ſtolzes Publikum? Sind es nicht lauter Nönige, mehr als ſolche, da ſie doch tun können, was ihnen beliehbt, und ein Reich mit unſichtbaren Grenzen beſitzen, die Finſternis?“ Bender ſchuf ahnungslos, gedankenlos. Die Beobach⸗ tungen, die er ſelbſt an den Beſuchern der Kinotheater an⸗ geſtellt hatte, ſchien er völlig vergeſſen zu haben. Soviel war gewiß, daß er für ſich keine Nutzanwendung davon machte. Aber er ſah doch auch Vera Holſt und ihr Wirken längſt in einem anderen Lichte. Seit der Frankfurter Erſtaufführung ſeiner„Symphonie der Wogen“ waren etwa pierzehn Tage verſtrichen, als Bender von einem Spaziergang im Tiergarten heimkehrte. Es war an einem klaren Herbſttag wie damals, als—— hatte Bruno daran denken wollen⸗oder fiel es ihm im Augenblick erſt ein, bei dem unerwarteten Anblick—— aber war's denn möglich? Keffte ihn auch kein Trugbild? Bender fühlte, daß er leichenblaß geworden war und weber umzukehren noch ſeinen Weg ſortzuſetzen die Kraft beſaßz. Sortſetzung folg —— . Zemenfroß 6. Seite. Nr. 290. Ausgabe.)] Samstag, den 28. Juni 1919. 5 Gtatrt Harten: Verordnung. Statt besonderer Anzeige. Marx Hennenheimer Die Unruhen in Mannheim betr. Auf Grund des§ 29 des.St..B. werden in der Stadt Mannheim und deren Vororten alle Anſammlungen 5 und Straßenumzüge bis auf weiteres verboten. Zuwiderhandlungen werden mit Haft bis zu 6Wochen oͤder mit Geldſtrafe bis 150 Mark beſtraft. Karlsruhe, den 23. Juni 1919. Miniſterium des Innern. gez.: Remmele. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen 8 Kenntnis. Mannheim, den 25. Juni 1919. Bezirksamt— Polizeidirektion. Amtliche Beröſſennichungen der Stadtgemeinde I. Für die Verbraucher. Kirſchen werden in den Verkaufsſtellen 385—456 heute nachmittag noch zum Preiſe von 75 Pfg. per Pfund N gegen Obſtmarke Nr. 1 für 1 Pfund auf den Kopf. II. Für die Verkaufsſtellen. Kirſchen: Die Verkaufsſtellen 38—456 haben heute noch ihre Kirſchen abzuholen 955 zu bezahlen. Abhole⸗ feldft und Kaſſe: eldſtraße 1, Kaſſenſt unden—5 Uhr nachmittags. Farbbäncler Nohlepapier 8 Durchschlagpagier liefert preiswert: Heinz Meyne, Bürobedarf General-Vertreter der„Adler“-Schreibmaschine Fernspr. 1246. MANNHEINM 0 3 75—Einaig seiner art lemen Ewachsene in Jed. Alter in-2nfhates Rlavierspielen Nach—3 Stunden spielt man schon Lieder und amze, nach 10 Unterrichtsstunden Opern-, Operetten-, Salonstücke usw. oneinat-System von Musikdirektor P. A. Fay. Kein 12— vollkommen natürliehes Klavier- e Musik ist so vollständig und har- h, dall sie in der Klangwirknng dem Noten- swiel gleichsteht. Vorkenntnisse nicht erforderl. Vorz. geeignet zum Selbsterlernen. Erlolg garant. 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Frau Gertrude geb. Wolff und 4 Enkel. MANNHETBI(d 7, 30, den 28. Juni 1919. Beileidsbesuche und Blumenspenden dankend verbeten. Die Einäscherung findet in der Stille statt. 78 3 Statt Karten. B2136 Helmut Kraatz Hildegard Rraatz geb. Schneider Vermählte Käfertaſerstr. 48, IV. * Glalt Anrten. Ore Vermůhlung Beejren ſic; aususeigen Frihß Ceydòͤen LCulu Cevoͤen geb. Geßridie 3662 Heiòelberg, un Junt, Gqloſerſtr. 3. Statt besonderer Anzeige. Verwandten, Freunden u. Beltannten die schmerzliche Nachricht, dass meine liebe Frau, unsere gule, bis zuletzt treusorgende Mutter, Grossmutter und Schwester. Frau Frlelerikæ Hennpzs. Lorite gestern nachmittag 2 Uhr im Alter von 69 Jahren sanit entschlafen ist. MANNHEIM, T 6, 38, Hannover, den 28. Juni 1919. Die trauernden Hinterbliebenen: Martin Heppes Robert Heppes Karl Heppes n. Frau Frieda Heppes. Pie Einäscherung findet Montag, den 30,, nachmittags 3% Uhr, im hiesigen Krematorium statt. Be2900 1 Statt Karten. 14 Babette Fuhrer Heinrich KRranz Verlobte Schriesbein Manneim Hauptstr. 248 29. Juni 1919. Landteilstr. Rrankhellsmalher bleibt mein Nestaurant B 5, 8 vorüber- Carola Bermann. 230 Nur für Händler! Schnabelerbsen jedes Cuantum 2598 Bestellungen Samstag v.—6 Uhr emn Schleſer, Flore in Krosser Auswahl. auf Wunsch Auswahl ins Haus. S5 Trauerhüte go Zimmern, N2, 9, Hunststr. 765. FEEECCCcCcCc( ee in 5 Ziehungen mit zuſ. 214000 Gew. und 2 Prämien 0 1*1 2 71 oſe zur 1. Klaſſe.— 10.50.— alle 5 Klaſſen 26.25 52.50 105.— 210.— Ziehung 1. Kl. 15. u. 16. Jult d. J.— Porto und Liſten zu allen 5 Klaſſen zuſ. 1,75 Mk. E241 Loſe in größter Auswahl empfiehlt und verſendet Siürmer, Hannheim, 9 7. 1l Bad. Lotterie-Einnehmer. ol. 8024. 2 Polster- u. Dekorations-⸗Arbeiten und Einzelmöõbel u, Zimmereinrichtungen nach gegebenen und eigenen Eutwürfen. Schreinerei mit Maschinenbetrieb. Erstklassige Ausführungen. Werkstätten für Wohnungs=Einrichtungen SeL187 ER. 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Der Theaterkritixker des„Sraunschweiger Allgem. Anzeiger- schreibt am 2. April: Die Erstauffähr- ung der Sensations-Verwandlungs-O erette„Lie- besreigen“ wer ein grosser Künstlerischer Erfolg. in Hermann Wagner ſernten wir einen Schauspieler kennen, der in den neun Rollen, welche er sich selbst während seiner russischen Kriegsgefangen- schaft in Rußland auf den Leib geschrieben, Fer- vorragendes leistet. Er beherrscht meisterlich alle vorkommenden Oialelcte, ebenso charakterisiert er seine Rollen in einer Weise, dass es für den Lalen unmöglich ist, zu erkennen, dass es wirklich immer derseſbe Darsteller ist, und dies meine ſch, igt das beste Lob, welches man einem Verwand- lungskünstler aussteſſen kann. Seine Partnerin, Marie Haraſd als amerikanische Veriétésängerin, ist eine bildschdne junge Künstlerin, weſchs die Herzen im Sturm erobert— sie verfögt ͤber ent- zückende Tolletten singt und spielt relzend, 80 dass es wifkllch ein groſfer Genuß für Auge und Ohr ist, sſe zu sehen und zu hören. Die Handlung ist elne tolle, übermütige Verulkung eines alten Barons, den Daisy Everett am Narrensell der Llebe hinzieht, bis er sſe schließlich eur Baronin macht. Oie prickelnde Musik ist von Or. Ralph Benateky, Es War ein genugreicher Abend, der dem Publikum, welches für heitere Kunst schwärmt, nur aufrichtig zu empfehlen ist. Eatauffabrung lenstag. 1. All. ãbends 7 eUbr aleidh Samstag 4 Uhr-Tanz-Tee Foxtrott, Ragtime u. heitere Vorträge Sonutag S70 1 Uhr-Tanz-Tee Mode-Tänze, dazu das Srosse Beiprogramm Ahands U Uür das Nlänzende Aunipropramm Friedrichspark Aunntag, den 29. Juni, nadm. ½4 U. abends 6 Uhr 2 Konzerie 2 der Kapelle Petermann. Eintrittspreis: für das Nachmittags⸗Konzert 70 Pfg. „„ Abend⸗Konzert Mk..— Abonnenten haben nur gegen Vorzeigen der Jahreskarten freien Zutritt. St 165 Foeαοααοοιοοοοοτοοοοττνοοο 8 5 Phönix-Sportplatz; bei der Fohlenweide. V2249 2 i Morgen Sonntag ½4 Uhr: 2 * 0 1* 4 Internationales Wetispiel; Basel— Hannheim Base annheim; 3 Slack Star Spielyereinigung 07 2 * Leitung: Herr Schuhmacher höniz). 2 ½2 Uhr: Vg..— Kickers., Protestspiel. 3 οοοο οοο οοο τοd7 Oeffenifener Vortras: a ünt u. l gennämige Wellage Sonntag, 29. Juni, abends 8 Uhr, 0 6, 2(Hterh.) Café Karl Theodor. Referent: J. A. Platzbecker, Heidelberg rauenleiden Behandlung nach Thure-Brandt. Frau Rosa Schäfer Mannheim, N3, 3/. Teleph. 4320. Nahe Hauptpost.— Sprechstunden: 2½—5 Uhr nur Wochentags. Mbssa Aabalal meane N nahme und tàtigen Mitwirkung grofßen und auszubauen. Sammlung und der Bibliofhek zur Bereicherung,. zu zeigen. lndem sie mit dies und Hilfe. An alle Vereine u. Körperschaften Soweit die Kräfte der wissenschaft- Kunsthalle reichen, später vielleicht auch abends Führungen dureh die Halle und Erlãuterungen der jeweiligen An alle Körperschaften ohne Ausnahme, gleichviel welcher Art und welcher Zusammenstellung— Vereine, Gewerk⸗ schaften, Verbände— sei hiermit die dringende richtet, zur Erleichterung der Vorarbeiten eine Mitteilung an untenstehende Adresse zu richten. Aus dieser Mitteilung muß zu ersehen sein, ob bei den Körperschaften Neigung zur Teil- besteht und ob sie zur weiteren Beschlußfassung und Kennt-⸗ nisnahme die Zusendung gewisser von der Kunsthalle für den gedachten Zweck hergestellter Drucksachen wünschen. Die Leitung der Kunsthalle hält es für ihre Pflicht, die vom Freien Bund zur Einbürgerung der bildenden Kunst in Mannheim begonnene Bewegung unbeschadet unserer Not und vieler mißlicher Umstände— ja gerade wegen dieser Umstände— mit größter Kraft fortzuführen Sie wird alles handenen Schätze der Galerie, Befreiung und Erhöhung des Menschen Arbeit vorwärtssetzt, bittet sie um allseitige Unterstũtzung WICHIERT Direktor der städtischen Kunsthalle und Leiter des Freien Bundes. Adresse; Städtische Kunsthalle/ Führungswesen. nheim. plant infolge richtiger Weiter- ngen eine allgemeine Regelung noch Lagerhalters, noch abgewendet werden können. sollen täglich aufzukommen. entſtehenden Bitte ge- Selbſtverſicherung zu ſchützen. Mannheim, den 25. Juni 1919. Dia Vereinigten Manakeimer Fuhrunterehmer und Unterbeskäzter. An unsere verehrliche Kundschaft! Durch die ganz außerordentlichen Schwierigkeilen, mit welchen das Fuhrgewerbe in jeder Hinſicht fortgeſegt 3u kämpfen hat, ſehen wir uns gezwungen, die Fuhrpreiſe mit Wirkung vom 1. Juli d. J. ab zu erhöhen. Die Tarifpreiſe können bei den betr ſtättern eingeſehen bezw. einverlangt werden. Wir machen wiederholt darauf aufmerkſam, daß die Sicherheit für das Eigentum auf den Straßen und irn allgemeinen Verkehr ſich ſeit unſerem Rundſchreiben und unſerer Veröffentlichung vom 25. Auguſt 1917 weſentlich verſchlechtert hat. Die durch Verluſt, Minderung oder Be⸗ ſchädigung, ſowie durch nerſpätete Ablieferung von Gütern eingetretenen Schäden haben daher an Zahl und beſonders auch mit Rückſicht auf die bedeutende Wertſteigerung faſt aller Güter einen ganz erheblichen Umfang erreicht. Dieſe Vorkommniſſe beruhen ſomit auf Umſtänden, die weder durch die Sorgfalt eines ordentlichen Spediteurs, Frachtführers, noch Kaufmanns effenden Güterbe⸗ Es iſt uns daher unmöglich, für Vorkommniſſe dieſer Art in gleicher Weiſe, als wie bei normalen Verhältniſſen, Die Erſatzpflicht bei der Beförderung, oder der Lager⸗ ung von Gütern bezüglich der durch Verluſt oder Minderung oder Beſchädigung oder verſpäteter Ablieferung der Güter chäden iſt wie früher ſchon bekannt gegeben auf den Höchſtbetrag von 60 Mark(in Worten Sechzig Mark) für jeden einzelnen uns erteilten Auftrag beſchränkt.. Es bleibt Verſendern und Empfängern von Gütern vorbehalten, ſich zwecks Deckung höherer Werte durch an der geplanten Einrichtung daran setzen, die vor- sowie der graphischen zu verlebendigen und Wege em Aufruf den Fuß zu neuer Ai fcepr Aauu weltberühmtes Samstag eand lren Wortplalz waldbof Eudſtelle der Linſe 3— ge⸗ deckte Tribüne. Sonntag, den 29. Juni 1919, nachmittags 4 Uhr: Verbands- Schlusspiel -Bg. Neckarau—.-Vg. Sandhofen. Um 2½ Uhr ſpielen die 2. Mannſchaften. B22²ꝛ31 ———— Entzückende heater Seckenbheimersfrassg 11 55 Heute und folgende Tage Der grosge nordische Sehager Das Röslein im Dornbuseh Ein erstklassiges nordisches Sensafions-Sochauspiel in 5 Akten In den Hauptrollen: 135 Karen Sandberg und Anton v. Verdier 5 Grosse Sensatlonenl U Erstklassige Darstellungl Freiwillige Feuerwehr NMannheim .,., 3. u. A. Komp. Montag. 30. Juni, abends 6 Uhr hat die geſamte —2. Mannſchaft der .,., 3. und 4. Kompagnie pünktlich und vollzählig zu einer St182 Kompagnie⸗Bebung an ihren Spritzenhäuſern anzutreten. Aauaadte Drama Nl. Ferner die tolle Filmposse Verwandte 3 Heiterkeitsakte! Beide Schlager neu für Mannheim! Mannheim, 28. Juni 1919. Das Kommant 0. Sonntags ½3 Uhr. Letztes Programm 8 Uhr. aallhaus. —— —— 212 bis ½1 Uhr und staunen! Lieblinge des Publikums dureh ihre kühnen Leistungen. Hausbesitzer Mannheims! Organisiert Euchl Nur eine ſtarke Organiſation kann ihre Intereſſen wirkſam vertreten. — Grund- u. Hausbeſitzer⸗Verein Mannhelm e. V. zählt bereits über 2000 Mitglieder. 3 Anmeldungen nimmt die Geſchafts ſtelle C 2. 25 entgegen. 0 zm. ½3—6 Uhr nachm. Bie01 Hereie f. Haushaltung., Wirtſchaften der Plätze: Sperrsitz.— Mk., I. Platz.— Mk., II. Platz.30 Mk., Waschkessel W Platz.— Mk, Senplatz 2 eees ee 5 ahing nur Sperrsitz volle Preise. Bei Bes gung des hohen Turmseiles Waschmaschinen jede 10 Pfg. nachzuzahlen. preisw. ſof. ab Lager lieferbar Die Zu zahlreichem Besuche ladet höfl. ein r Ph. J. Schmitt, U 1, 16. dlie jüngsten und besten Turmsellkünstler der Welt sind mit einem Rlesenwelistadt-Programm hier eingetroffen. Adler-Truppe macht keine Reklame! Kommen, sehen Adler-Truppe ist überall das Tagesgespräch und die sowie Technikum Heute Samstag. den 28. Juni, von—11 Uhr 22 ſ daaatte Strelitz Honzert. (Mecklenburg) Worte Bagkee Sonntac- den 20. nt: Haaans du rmnscheppen-Ronzer eee end abend-Konzert- Ii Naugog aone der enernaligen Grenadier-Rapelle, Leitung ferr Musitmeister Heizig. Detekliv-Drama in 3 Akten. Zeughausplatz Mannheim ———— Samstag, den 28. Juni, abends—8 Uhr 5 Sowie das übrige ff 1 —5— vro 1e Weltfirma Adler-Truppe Wochentags Beip rogramm. 3 Uhr; d uli bereist nur die größten Städte des In- und Auslandes und reist am 22. nach Kopenhagen-Dänemark, Tivoli-Park, wo die Adler-Truppe alle zwei 3 0 Jahre mit dem denkbar größten Erfolg gastieren. Darum versäume Niemand, diese interessante Vorstellungen zu besuchen. In Sanmtag fndet nr eine graße Vorslallung al Nachm.—5 Uhr.— Wochentags von—8 Uhr abends. Direktion. 5 1