1919.— Nr. 295. aupiſchriſtleitung: Dr. FPritz Goldenbaum. Verantwortlich für Dr. Fri euilleton: i..: R. Maderno, für Tokales und den übrigen redaktionellen Ueil: andel: Franz HMircher, für fnz Poſtſckeck⸗Konto Mr. 17590 Karlsruhe in Baden.— Fernſpf Amt der Tag von Verſailles. Von unſerm zur Friedenskonferenz nach Verſailles entſandten Sonderberichterſtalter. Die Automobile fahren durch ländliche Vororte. Felder und Gärten, kleine Häufer, Gruppen von Menſchen in Sonn⸗ tagskleidern. Man ſtarrt der langen Staubwolke nach. Ein paar franzöſiſche Soldaten grüßen mit der Hand. An der kleinen entlegenen Station der Gürtelbahn in Choiſy⸗le⸗Roi ſammeln ſich die Autos. Der Sonderzug fährt ein. Langſam umkreiſen wir Paris, vorbei an den vielen kleinen Vorortſtationen, an deren Bahnſteigen ſich Menſchen drängen, um den deutſchen Zug zu ſehen. Bald nach Saint⸗ Germain ſchlägt von einem dieſer Bahnhöfe ein wüſtes Joh⸗ len gegen den deutſchen Zug. Raketen gehen hoch, irgendwo fallen ein paar Schüſſe, und plötzlich fliegen Steine gegen die unſeres Speiſewagens, in dem die beiden Miniſter itzen. Der Friedensgruß von Frankreich.„Narrheit“, ſagt empört der franzöſiſche Offizier, der den Zug begleitet. Narr⸗ heit, jawohl, wir haben zwei Monate von ihnen gekoſtet, und wir haben den würdeloſen Taumel des Tages, den ſie den Friedenstag von Verſailles nennen werden, hinter uns. Fahrt durch nächtliches Land. Dunkel rauſchen die Wälder. Graues Licht zittert über Weizenfeldern. Blaue Schatten niſten an den ſanften Hügeln. Das Bild dieſes elenden Tages, 28. Junl 1919, ſteigt empor; dabei gehen die Gedanken immer wieder zu Seiten und Seiten dieſes Ver⸗ trages, der da um 3 Uhr und 13 Minuten unterſchrieben wurde. Wenn man zu lange auf ein durchleuchtetes Bild ben hat, zeichnet ſich das Schattenbild noch einige Zeit arnach auf der überreizten Netzhaut ab. So ſtanden die franzöſiſchen Worte wie mit Höllenfeuer geſchrieben in dieſen Stunden vor den Gedanken, und ſie verblaßten auch nicht in der Ruhe der Nacht. Der Tag von Verſailles. Die Franzoſen werden ihn ſtrahlen laſſen wie einen ſeltenen Stein, und er war nur eine Folge von Szenen wie auf einer Rennbahn, wo die er zum Schalter ſchieben und elegante Frauen nach Schauſpiel drängen und Schauſpiel bieten. Es gab nur zwei Minuten, da in dieſer Verſammlung von Neu⸗ giex, Eitelteit und Beſchränktheit das Flüſtern, die Kompli⸗ mente und das Reden von politiſchen Geſchäften ſchwiegen, das war, als der erſte der beiden Deutſchen unterſchrieb. Ich ſehe den Anſturm gegen die hohen Gittertüren, durch Die man in den Flügel kommen ſoll, durch den die Preſſe zum Spiegelſaal geht. Hunderte von Frauen und Männern drängen vorwärts, ſtoßen gegen die Mauer, die von der kepublitaniſchen Garde gebildet wird. Es nutzt 1 daß die Soldaten immer wieder rufen, nur die roten Karten gäben hier Einlaß. Ihr„Zurück, meine Damen und Herren“ Perhallt immer aufs Neue in den von Neugier getriebenen Maſſen, die den Weg zum Schauſpiel mit ſedem Mittel er⸗ r wollen. Franzöſinnen, Amerikanerinnen, engliſche Schweſtern, Herren und Damen der Geſellſchaft, die dabei ſein will— man kennt das Vild, man kenn die Eleganz Das iſt der Auftakt zu der„feierlichen Würde“. von der der „Temps“ ſchreibt. Man geht durch die Säle, deren Bilder prahlen, daß Frankreich hiſtoriſches Recht auf Unrecht gegen Deutſchland hat. Kleine Tiſche ſind überall aufgeſtellt, an denen Brief⸗ marken mit dem Datum des Tages und dem Stempel der riedenskonferenz abgeſtempelt werden. Sie ſind umdrängt. ie Frankenſtücke klingen, die Scheine fliegen. An der Türe des langen ſiebzehnfenſtrigen Spiegelſaales 27 wieder mit roten Helmbüſchen die Poſten und prüfen au Neue die Karten. Es wird das hübſche Spiel getrieben, daß man paſſiert, als„bekannt“ zurücktehrt und die rote Karte inzwiſchen der Dame des Herzens, oder dem Mann, dem man verpflichtet iſt, gebracht hat. In der Mitte des Saales befindet ſich die Tafel, an der die Vertreter der Mächte ſitzen. Zu beiden Seiten den Saal ent⸗ lang ſtehen die Bänke für die Zuſchauer. Die Entfernung iſt für die weiteren Reihen doch immer über 30 Meter. dan eigt alſo auf die Bänke, die Photographen erklimmen die ſeller, die Herren helfen ihren Damen zu den luftigen Stand⸗ plätzen und bewahren ſie vor dem Fall von der Höhe der Pfei⸗ lertiſche. Mit leichtem Klatſchen wird die republitaniſche Garde, die in Reihe aufgebaut, den Ausblick ſtört, zum Abtreten ge⸗ nötigt, und das Beifallklatſchen ſchallt auch, als ſie verſchwindet. Irgend jemand aus der Mitte des Saales ruft„Setzen!“ Nie⸗ mand kehrt ſich daran, und nur die japaniſchen Preſſevertreter mit dieſem undurchdringlichen Ausdruck auf den Geſichtern ſitzen unbeweglich und ſtarren gegen die ſchwarze europäiſche Auer. lächelnd, unterſchreibt ununterbrochen Auto⸗ Wilſon, gramme. Die Deutſchen erſcheinen. Clemenceau ſpricht. Hermann Müller unterſchreibt ſchweigend. Drei Uhr fünfzehn. Vorüber. Selbſt die Achtung vor dem Unglück verletzt dieſe ſchau⸗ ſpielgierige Menge. Das drängt gegen die Bänke, das ſpricht halblaute Worte. Aus der Mitte ertönen Rufe:„Stille!“ Wir wollen das Bild ſchweigend bewahren, als Marterbild am ende Der Zug fährt durch die franzöſiſche Ebene. Die Nacht ſniegt an den Fenſtern vorüber. Ich höre die Kanonenſchüſſe Wieder, die anzeigen, daß der Vertrag gezeichnet war. Wie ein Geſpenſterreigen ziehen Wilſon, Lloyd George und Cle⸗ meneeau vorüber, mit dem gefrorenen Lächeln der Konvention guf den Geſichtern. Den Federhalter in der Rechten, treten an den Tiſch und vollenden den geſpenſtiſchen Kreislauf, in⸗ m ſie auf der anderen Seite zu ihrem Platz zurückkehren. Ein anderes Bild. Die aufgeregte Menge durchbricht den. Truppenkordon. Wilſon, Clemenceau und Lloyd George Mülſfen ihr Auto verlaſſen, weil ein Dutzend Menſchen ſich auf die Trittbretter und Kühler geſchwungen haben. Lärmend mt die Maſſe vor. Die Soldaten laufen ſchneller als die kenge, ſie lachen und ſchimpfen und bilden neue Dämme, der⸗ weſlen die„Drei“ zu Fuß in den„alliierten“ Teil des Hotel des Reſervoirs gehen. Elemenceau auf kurzen Beinen kann mit den langen, eiligen Schritten der beiden Angelſachſen nicht Goldenbaum. ſr „Schöufelder, für eigen: Anton Grieſer. Druc und Verlag: Druckerel Dr. Haas mann⸗ deimer Generol⸗Anzeiger G. m. b.., ſumtlich in Mannheim. Praht⸗ ibr. General-finzeiger Mlannheim. Mannhelm Ur. 7940—7946. Badiſche Neueſte Nachrichten Amkliches Verkündigungsblatt recht Gleichmaß halten. Er bleibt ein paar Meter zurück, —— 05 amerikaniſche Zeitungsleute die ganze Gruppe üũber⸗ olen. Ein Amerikaner ſpricht mich an:„Haben Sie gehört. daß China nicht unterzeichnet? Eine intereſſante Sache für Amerika und— Japan.“ Ein Engländer ſagt mir etwas von einer Rede des Generals Smuts, die ſehr vernünftig wäre.„Wir müſſen das Beſte aus dem Tage machen!“ Ich verſtehe ihn nicht. Zwei Stunden ſpäter aber leſe ich die Rede des Generals Smuts. Ich glaube, daß dieſer Friedensvertrag uns nicht den ehrlichen Frieden gibt, den unſere Völker erhoffen. Deshalb halte ich dafür, daß die weitere Ausarbeitung des Friedens erſt beginnt, wenn dieſer Friede gezeichnet iſt. Die Gedanken wandern in dieſer Nacht weite und ſchwere Wege... Die deutſche Grenze. Pepinſter. Der Dom von Köln. Breit fließt der Rhein, traumgleich ſpannt ſich die ſchöne ſtählerne Brücke. Unſer engliſches Ehrengeleit, unſere eng⸗ liſche Bewachung, bleibt bis zur Grenze des beſetzten Gebietes. Endlich im nichtbeſetzten Deulſchland! Sonne auf Dörfern und Hügeln. Fahrt. Fern der Harz. Schimmerndes Land. Der Nachtalp ſchwindet langſam. Dieſe Hügel werden glänzen, dieſe Felder Ernte tragen, und deutſche Menſchen werden ſie be⸗ bauen. Narrheit, ein Volk zu verſklaven. Narrheit, den Enkel 15 binden. Der Wind wird rauſchen, der heilige Wind der ölkerzukunft, und wie ein Spuk wird der Tag von Verſailles verſinken. 2 Rolf Brandt. Aoyd George im Unlerhaus. London, 1. Juli.(Reuter.) Unterhaus. Lloyd George, der das Unterbaus um.45 Uhr betrat, wurde eine große Ovation dargebracht. Die Mehrzahl der Mitglieder erhoben ſich von ihren Sitzen jubelnd und winkten ihm zu. Die Mitglieder der linken Oppoſition blieben ſitzen. Die Mehrzahl erhob ſich jedoch nach der wiederholten Aufforderung von Seiten des übrigen Teils des Hauſes. Die Miiglieder der Arbeiterpartei blieben ſitzen. Hier⸗ auf ſangen die Mitglieder des Hauſes die Nationalhymne. Nach Beendigung der Nationalhymne wurden drei Hochs ausgebracht. Zwel Mitglieder der Arbeiterpartei blieben während des Abſingens der Nationalhymne ſitzen Das Mitglied der Nationaldemokratiſchen Partei Seddon lenkte die Aufmerkſamkeit des Hauſes auf die Tatſache,— zwei Mitglieder der Arbeiterpartei, die der Krone den Treueid e eine Achtungsverletzung dadurch gezeigt hätten, daß ſie bei der großen Gelegenheit ſitzen geblieben ſeien. 2 fügtte hin, er hoſfe, daß dies protokolliert werde.(Großer Beifall.) Llond Neorge erkfärte, der Vertrag ſei der umfaſſendſte, weit⸗ gehendſte Vertrag der ſemals abgeſchloſſen worden ſei, was Zahl und Macht der davon betroffenen Nationen, die endloſe Verſchieden⸗ hein der in Betracht kommenden Intereſſen, die Größe der in Mit⸗ leldenſchaft gezogenen Gebiete und die darin verkörperten, vielver⸗ ſprechenden neuen Verſuche betreffe, die dem ganzen Charakter der Dinge in der Welt und dem Schlickſal der Menſchheit eine neue Rich⸗ tung geben könnten. Lloyd George ſagte, er werde am Donnerstag einen Geſetzentwurf einbringen, um die Rgierung inſtand zu ſetzen, die Beſtimmungen des Vertrages zu verwirklichen und er werde Er⸗ klärungen über den Vertrag und die Methoden für ſeine Durchfũüh⸗ rung abgeben. der Friedensverlrag vor der franzöſiſchen Kammer. Paris, 30. Juni.(WB.) Havas. TLange vor Eröffnung der Sitzung waren in der Kammer alle Tribünen beſetzt. Am Regierungstiſch ſitzen Clemenceau und alle Miniſter. Deſchanel eröffnet die Sitzung. Mit bewegter Stimme hält er folgende Anſprache: Vorgeſtern vollzog ſich im Spie⸗ elſaal in Verſailles vor den durch Clemenceau präſidierten Allierten, da wo Bismarck das Deutſche Reich errichtet hat, derjenige Akt, welcher Frankreich Elſaß⸗Lothringen zurück⸗ ibt.(Alle Deputieretn erheben ſich und applaudieren.) De⸗ ſchanel fährt fort: Wir begrüßen Elſaß⸗Lothringen (Die ganze Kammer ſpendet Beifall.) Deſchanell ſagte, daß die parlamentariſchen Kommiſſionen der Ententediplomaten die für die Ausfertigung des Vertrags nötigen Vollmachten gaben.(Beifall.) Clemenceau ſteigt auf die Tribüne, um den Frie⸗ densvertrag zu verleſen. Die Kammer jubelt ihm ſtlehend zu. Der Miniſterpräſident führte in ſeiner Rede (deren erſten Teil wir bereits in der Mittagsausgabe ver⸗ öffentlicht haben) noch folgendes aus: Der innere Friede kann nur durch Arbeit und durch Gerechtigkeit errungen wer⸗ den. Der Sieg aus dem Krieg ſoll der Sieg im Frieden bleiben. 1871 mußte ich mit eigenen Augen zuſehen, wie das Unglück über Frankreich hereinbrach und Narben hinter⸗ ließ, die nie ganz verſchwanden. Die militäriſche Revanche der Republik iſt errungen. Nun wollen wir alle Kräfte zuſammenfaſſen. Es iſt ſchlimm, daß immer noch im Innern Kämpfe leben. Die Kämpfe zeigen uns bei den anderen Völkern, daß ſie einen Verluſt von Energie bedeuten. Vergegenwärtigen wir uns, daß der Schlußgang der Sieg iſt, der Sieg der Tat und der Ideen, der Sieg nicht von Perſonen, ſondern von Frankreich, der Sieg der Republit und der Sieg des Vaterlandes, den es über die deutſche Sphinx errungen hat. Wir haben zwiſchen ihren Rätſeln gewählt und das Rätſel gelöſt. Der Mann, der ſpöttiſch über die Republik Frankreich ſprach, iſt unterlegen. Sein Verſuch, es zu unterwerfen, hat gezeigt, daß ſein Volk nicht ſiegte und ſeinen Erfolg kann er jetzt ſehen. Die Ge⸗ ſchichte hat klar geſprochen. Es iſt wahr, daß unſere Felder verwüſtet und die Dörfer und Städte dem Erdboden gleich⸗ gemacht worden ſind, daß unſere beſte Jugend in der geheilig⸗ ten Erde unſeres Ruhmes ſchläft, daß unſer Gut auf die ſcham⸗ loſeſte Art verſchleudert wurde. Das beſte Blut drang durch alle Poren, Tränen rannen, alle Herzen zitterten unter dem allgemeinen Schrecken. Aber die Tränen, die Leiden und die Wunden haben uns erhöbt und uns zu beſſeren Franzoſen gemacht. Frankreich ſtebt aufrecht, ſtark und kräftig, ſtark am Willen zur Gerechtigkeit, ſtark an der Tugend ſeiner gro⸗ ßen Soldaten. Frankreichs Wachſamkeit ſchläft während einer friedlichen Arbeit nicht. Und nun ans Werk, an die Auf⸗ gaben von morgen, die ſich an diejenigen von beute und geſtern anſchließen, zur Vollendung der nötigen Wiederher⸗ ſtellung, die ſich im Frieden nicht minder aufdrängt als im Krieg. Wir wollen einträchtig bleiben. Wir ſind nicht ſelgenpetiſe: Die lpalt. Rolonel 80 p Seftuiſche ſten 51 elfamen. mittags 2½ Uhr üdernommen. 115 eels in Mannheim u Poſtbehng: Biertelf +. An Leiger an:- An KArzeigen Verſich luß: minagblatt vormitt. 3½ 72— Abendblatt nach⸗ Stellen und flusgaben wird kelne Ver autwortung Umgebung monatlich M..50 mit Bringerlohn. el der Poſt abgeholt M. 7. 20. Einzel⸗Nr. 10 Pfg. r Anzeigen an deſtimmten Ta 92 einſchl. Zuſtellungsgebühr. dazu aus der Hand der Barbaren gerettet worden, um uns dann im Brudermord zu vernichten. An die Grundſätze des nationalen Lebens muß ſich die Organi⸗ fation der Arbeit fügen, wenn ſie ſich durch die modernen geſetzmäßigen Mittel vorwärtsarbeiten will. Den Arbeitern geziemt es, ſich zu mäßigen und ſich zu beherrſchen und von den verabſcheuungswürdigen Schmeichlern zu be⸗ freien, die ihn lehren, daß die Macht für ihn ſei und daß er ungeſtraft alles tun dürfe, ohne daß er die Verantwortung dafür trage. Die Regierung muß mit gutem Beiſpiel voran⸗ gehen. Sie wird alles tun, was in ihern Kräften ſteht, um nach und nach wieder die Ordnung an Stelle der durch die Gewohnheiten des Krieges eingeführten empiriſchen Vor⸗ kehrungen herzuſtellen. Möge man von uns keine Theaterfeſte verlangen. Ein Volk kann nicht unmittelbar ohne Uebergang aus den Wirren einer hartnäckigen Verteidigung zu dem Leben zurückkehren, wie es unſer aller Wunſch iſt. Meine Herren! Sie ſind die antionale Vertretung. Das Werk, bei dem es uns an Ihrer Mitarbeit nie gefehlt hat, wird in der Weiſe zu Ende Eie r wie Sie es nach Ihrem Er⸗ meſſen für gut finden. Sie werden ſich in aller Gründlichkeit ausſprechen. Das Geſetz will, daß in den Demokratien das Volk das letzte Wort ſpricht.(Die Rede wurde oft von Beifall unterbrochen.) Eine neue Bolſchaft Wilſons. 2 Paris, 30. Juni.(Eigener Drahtbericht, indirekt.) Wie ich erfahre, beabſichtigt Präſident Wilſon nach ſeiner Ankunft in Newyork eine Botſchaft an den Kongreß zu richten, in welcher er die Geſichtspunkte der Regierung bezüg⸗ lich des Friedensvertrages bekannt geben wird. die Lage in der Pfalz. EAus der Pfalz, 30. Juni. Echt macchiapelliſtiſch hatte vor 8 Tagen der Ordonnanzoffizier des Oberkommandieren⸗ den der Pfalz Oberſt Wimpfen einer Deputation um das Wohl ihrer Provinz beſorgter deutſch denkender und fühlender Abgeordneter erklärt, daß die Beſatzungsbehörde der auf die Ausrufung einer neutralen pfälziſchen Republik ausgehenden Vewegung vollſtändig fernſtehe und ſie durchaus nicht unter⸗ tötze. Dabei muß der Vertreter des Generals Gerard, a ja Genehmigung hierzu erforderlich iſt, ſchon gewußt haben, daß am Tage die erſte Nummer des Organs der Dr. Ha a 5 u. Konſ., die„Freie Pfalz“ im ſelben Landau das Licht der Welt erblicken wird. Und in dieſer erſten Nummer iſt ein Bericht über eine in der Nähe von Landau abgehaltene Verſammlung enthalten, in welcher Dr. Haaß und ein gewiſſer Eggersdorff„unter ſtürmiſchem Bei⸗ fall“ für die Selbſtändigkeitserklärung der Pfalz eintraten. Dieſe Berſammlung bedurfte aber doch ganz beſtimmt der Ge⸗ nehmigung der Ortskommandantur, wenn nicht gar einer höheren Stelle. Dagegen konnte eine Verſammlung der deutſch⸗patriotiſchen Pfälzer, welche die überwiegende Mehr⸗ zahl der Bewohner unſerer Provinz ausmachen, bis heute noch nicht ſtattfinden, darf die Reſolution der pfälziſchen Abgeordneten für Nationalverſammlung und Landtag, welche⸗ ſich gegen den Plan der Vaterlandsverräter in kräftigen Wor⸗ ten ausſprach, nicht veröffentlicht werden. Auf welcher Seite ſich afſo die Neigung und Unterſtützung der Beſatzungsbehör⸗ bhen befindet, kann man daraus unſchwer erſehen. Die erſehnte Nummer 1 des„Unparteiiſchen Organes für pfälziſche In⸗ tereſſen“ enthält u. a. auch einen Aufruf zum Beitritt zum Bunde„Freie Pfalz“, deſſen Schluß ein auszufüllendes und an den famoſen Dr. Haaß in Landau zu ſendendes Beitritts⸗ formular bildet. In welcher Weiſe dieſes Organ der Landes⸗ verräter, hinter denen außer pfälziſchen Kriegsgewinnlern ſicher auch weſtliche Geldgeber ſtehen. redigiert wird und den Gimpelfang treibt, zeigt eine mit WTB. verſehene Notiz der Nr. v. 21. Juni, wonach bei Eintritt des Kriegszuſtandes alle 17—45jährigen Wehrfähigen interniert und zu Wiederaufbau⸗ arbeiten nach Frankreich und Belgien abtransportiert werden. Durch die Neutralitätserklärung der Pfalz könnte, heißt es da weiter, dies für dieſe Provinz vermieden werden. In einem größeren Artikel dieſer Nummer, die ſich erfrecht, unter einem „Freie Pfalz“ überſchriebenen Vorwort das Jahrhunderte alte Wort„Bayern und Pfalz, Gott erhalts!“ in„Glückliche Pfalz, Gott erhalts!“ zu variieren, werden nochmals die Gründe auseinandergeſeßt. Neben der durch den Krieg ge⸗ ſchaffenen politiſchen Lage ſollen die wirtſchaftlichen Verhälk⸗ niſſe der Pfalz zu dieſem Schritte zwingen. Es wird den Pfälzern, deren Kohlenbergwerke durch den Friedensvertrag uns Saargebiet fallen, die Wahrung der Ausbeutung aus ihren bisherigen Kohlenbergwerken vorgetäuſcht, dazu noch der Bezug der fehlenden Mengen durch Austauſch mit dem Saargebiet gegen dort benötigten Grubenhölzer, als ob die Dr. Haaß und Konſ. die Zuſtimmung der Entente hierzu ſchon in der Taſche hätten. Dann wird freier Handel nach Oſten und Weſten, Erhöhung der Valuta und Stärkung der Kauf⸗ kraft des Landes durch Aenderung des Kulturwertes ver⸗ ſprochen, ebenſo Berückſichtigung der neuen Republik bei Feſt⸗ ſetzung der auf die Pfalz treffenden Kriegsentſchädigung in Ausſicht geſtellt, auch darauf hingewieſen, daß diesfalls die Beſetzung der Pfalz für die nächſten 15 Jahre mit der geringſt notwendigen Stärke erfolgen würde. Man ſieht, den Frau⸗ zöslingen, welche ſich unter der Maske der Retter der Pfalz vor dem Untergange verbergen, kommt es auf eine Ver⸗ ſprechung mehr nicht an: ſie ſuchen die pfälziſche Bevölkerung mit allen möglichen Zuckerbrötchen einzufangen. Sie ſehen allerdings in der Regierung und dem Beamtentum eine ſcharfe Gegnerſchaft und haben es namentlich auf die Altbayern ay⸗ geſehen, denen ſie Verhetzung der Untergebenen gegen die Abtrennungsabſichten bezüglich der Pfalz von Banern vor⸗ werfen und die ſie gerne aus dieſer Provinz entfernt ſehen möchten. Wenn ſie aber im gleichen Atemzuge behaupten, daß dadurch die öffentliche Meinung beeinflußt und die Preſſe abgeſchreckt würde, den Willen des Volkes zu vertreten ſo muß dieſer bewußten Fälſchung der hiſtoriſchen Wahrheit doch mit aller Entſchiedenheit entgegengetreten und geſagt werden, daß, wenn die Preſſe es dürſte, ſie gegen die vaterlandsver⸗ räteriſchen Elemente mit aller Macht auftreten und nament⸗ lich den Beſatzungsbehörden mit aller Deutlichkeit zeigen ———— N r regierung, welche ſich auf 2. Seite. Nr. 295. Mannheimer Geueral-Anzeiger.(Abend-Ausgabe.) Dienstag, den 1. Juli 1919. würde, wie wenig Anklang und Anhang die Ideen der Lan⸗ dauer Verräterklique in der Pfalz findet. Daß gegen ihre Pläne insbeſondere auch nicht, wie es in dem Artikel fälſchlich heißt, die ſozialdemokratiſche, ſondern in Wirklichkeit die ganze Arbetterſchaft iſt, erfüllt ſie mit Betrübnis. Die Reichskommiſſion für die Rheinlande. kk. Mainz, 29. Juni. Unter dem von der Reichsregierung ernannten Reichskommiſſar von Strack iſt ein Beirat von Parlamentariern geſchaffen worden, dem u. a. der Abg. Finanzminiſter a. D. Dr. Becker(Otſch. Vpt.) angehört. Es iſt intereſſant, zu leſen, was eine hier ſeit kurzem erſchei⸗ nende„Rheiniſche Korreſpondenz“ am 24. Juni über dieſen Beirat ſagt. Sie ſchreibt nämlich: 5 „In die neue ſogen. Reichskommiſſion für die Rhein⸗ lande entſandte die Regierung die ſchärfſten Geaner der rheiniſchen Selbſtändigteitsbeſtrebungen, ſie heißen: Becker, Koch, Sollmann und Profit. Nur zwei Anhänger dieſer Beſtrebungen wurden hinzugezogen: die Zentrumsabge⸗ ordneten Kaas(Trier) und Schmitt(Mainz!).“ Hier iſt in einem Artikel erſtmals von beteiligter Seite der Führer des heſſiſchen Zentrums öffentlich als Anhänger der Selbſtändigkeitsbeſtrebungen bezeichnet. Die Köln. Volksztg. gibt den Artikel der genannten Korreſpondenz unter leb⸗ hafter Zuſtimmung weiter. Rie gtreillage in Berlin. Berſin, 1. Juli.(Von unſerem Berliner Büro. Die Streiklage in Berlin hat ſich im Laufe des Vormittags nicht geändert. Mit dem Elſenbahnerſtreik iſt es heute genau, wie es geſtern mit ihm ſtand, d. h. eine merkliche Ab⸗ nahme iſt noch nicht zu ſpüren. Der Straßenbahner⸗ ſtreit aber ſteht an ſeinem erſten Tage in voller Blüte, dies⸗ mal behördlich protegiert, bemühen ſich die bekannten wilden Vehikel, nach Möglichkeit die Verkehrsnot der Groß⸗Berliner Bevölterung zu mildern. Das Straßenbild iſt demgemäß bunt und belebt. Die Regierung will, ſo fagt man uns, erſt einmal abwarten, ob die Vernunft oder ob der Irrſinn ſiegt. Im uͤbrigen iſt es für alle klar, daß es ſich bei dieſem Ereigniſſe nicht um einen wirtſchaftlichen 3 ſondern um die Vor⸗ bereitung eines politiſchen Aufruhrs handelt. Es iſt leicht möglich, daß morgen die Omnibuskutſcher, die heute noch ihren Dienſt tun, unter der Einwirkung des Terrors ihre Arbeit einſtellen. Berlin, 1. Juſt.(W..) Von berufener Seite wird mitgeteilt: Der geſtrige Beſchluß der Verbandsverſammlung Groß⸗Berlins hat Vorbedingungen für die Kommunali⸗ ſierung der Droß⸗Berliner Straßenbahn ge⸗ ſchaffen, den Anſchluß ſelbſt aber noch nicht bewirkt. Dazu be⸗ darf es außer der Feſtſetzung der Modalitäten im Einzelnen noch des Beſchluſſes der Generalverſammlung des Unterneh⸗ mens, welche am 17. Juli zuſammentritt. Bisher hat alſo der Zweckverband nicht das Verfügungsrecht, und es beruht des⸗ halb auf einem Irrtum, wenn vielfach gemeldet wird, die Lei⸗ tung des Zweckverbandes oder der Magiſtrat von Berlin ſeien wegen des Straßenbahnerſtreiks in unmittelbare Ver⸗ handlungen eingetreten. Solche Verhandlungen können zur⸗ zeit nur mit der Direktion der großen Berliner Straßenbahn geführt werden. Dagegen iſt der Magiſtrat von Berlin mit Kachdruck bemüht, die bereits angekündigte Abſicht der Reichs⸗ eine Verbilligung der Lebensmittel richtet, zur Ausführung zu bringen. Wie wir hören, findet darüber heute eine Verſammlung im Rat⸗ haus ſtatt. Dieſe Verbeſ Aien der Lebenshal⸗ tung iſt für alle beteiligten Klaſſen, Angeſtellte und Arbeiter. weit bedeutungsvoller, als Geldbeiträge, welche ſie durch den Streik zu erlangen ſuchen. Die Verhaſtung von Emonts. U Verlin, 1. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Bund der Beamten der deutſchen Banken erhebt energiſch dagegen Einſpruch, daß Emonts als Führer der Bankbeamten bezeichnet wird. Die Bezeichnung iſt lediglich einer der vielen Verſuche die allgemeine Meinung irrezuführen. Emonts iſt niemals Bankbeamt er geweſen, ſondern bezahlter Agitator des all⸗ gemeinen Verbandes der deutſchen Bankbeamten. I Verlin, 1. Juli.(Von unſ. Berl. Bitro.) Ueber die Gründe der Verhaftung des Vorſitzenden des allgemeinen Bank⸗ beamtenverbandes Herrn Emonts wird mitgeteilt. Die Ver⸗ haftung Emonts hat mit ſeiner Tätigkeit als Vorſitzender des allgemeinen Bankbeamtenverbandes nicht das Geringſte zu tun. Es iſt der Staatsanwaltſchaft in Berlin Material in die Hände gefallen, aus dem hervorgeht, daß Emonts eine bol⸗ ſchewiſtiſche Propaganda großen Stils getrieben hat, wovon der allgemeine Bankbeamtenverband natürlich keine Kenntnis hatte, und daß er einer der Leiter jener Bewegungen iſt, die auf den Umſturz der beſtehenden Staatsordnung hinarbeiten. Auf Grund der in dieſer Richtung geleiteten Ermittlungen iſt die Verhaftung Emonts angeordnet worden. Die Leitung des allgemeinen Bankbeamtenverbandes erklürt hierzu Folgendes: Sollte es ſich beſtätigen, daß dieſe Gründe im Zuſammenhange mit einer Agitationsreiſe Emonts, die rein wirtſchaftlichen Zweck hatte, ſtehen, ſo iſt der allgemeine Verband entſchloſſen, zu den Generalſtreik der Bankbeamten nicht nur in Berlin, ſondern auch im ganzen Reiche einzutreten Der deutſche Bank⸗ beamtenverband lehnt es ab gegen eine Maßnahme der Regierung auf politiſchem Gebiete Stellung zu nehmen. Der deutſche Bankbeamtenverein hat an ſeine Mitglieder die Aufforderun gerichtet, ſich einer Streikbewegung fernzuhalten. Leitow-Borbeck in Hamburg. Berlin, 1. Jull.(Von unſ. Berliner Büro.) In Hambüurg ſind heute die Lettow⸗Vorbeck⸗Truppen eingerückt. Die Beſetzung geht, wie wir hören reibungslos vor ſich. Die Volkswehr gibt die Waffen ab. Die wichtigſten Häuſer ſind bereits beſetzt. Hamburg, 1. Juli.(WB.) Der Einmarſch der Reichs⸗ wehrtruppen von allen Richtungen entwickelt ſich plangemäß. Altona, 1. Juli.(WB.) Das bayriſche Schſitzenkorps iſt hier eingerückt. Em engliſcher Augenzenge über die Berſentung der deutlſchen Jlolte. „Sines der größten Dramen der Weltgeſchichte nennt en engliſcher ter, der als Augenzeuge dem Vorgang beiwohnte, die der deutſchen 5 tte in Aner Schilderung, die er in der Dally Mail gibt:„Der Mor⸗ gen verging ohne jedes Ereignis. Die Sonne ſchien ſchön, und es war nicht das geringſte ſichtbare Anzeichen dafür, daß der Frieden von Scapa Flow, das 4½ Jahre die Hauptbaſis der britiſchen großen Flotte geweſen war, durch ein ſo Aufſehen erregendes Ereignis geſthet werden würde, wie es ſich um meldet, daß eins der deutſchen Schlachtſchiffe ſich in ſinkendem Zuſtand befinde, und faſt gleichzeitig hißte jedes deutſche Schiff die deutſche Flagge am Hauptmaſt. Die Mannſchaften be⸗ gannen ſofort, ihre Schiffe in kleinen Booten zu verlaſſen, und es war ganz augenſcheinlich, daß ein genau vorher beſtimm⸗ ter Plan ausgeführt wurde. Aus dem Zuſtand der Schiffe konnte man mit Beſtimmtheit ſchließen, daß die Ventile ge⸗ öffnet worden waren, und in überraſchend kurzer Zeit be⸗ gannen die Schiffe, große und kleine, zu ſinken. Um 1 Uhr mittags bot ſich ein Schauſpiel, das ſich jeder Beſchreibung entzieht. Was eine Stunde vorher die ſtattliche Flotte geweſen war, die ruhig vor Anker lag, das war nun eine Reihe tau⸗ melnder und wankender Schlachtſchiffe, deren Schickſal in ihren Bewegungen geſchrieben ſtand. Hier verſchwand ein Zerſtörer inmitten einer Dampfwolke; dort tauchte ein Schlachtſchiff in —— Sturz in die Tiefe und verſank in einem Wirbel aufſchäumender Wellen. Ein Schiff ſank zuerſt mit dem Hinterteil unter Waſſer, ein anderes legte ſich langſam mehr und mehr auf die Seite, bis nur noch der Kiel über dem Waſſer zu erblicken war. „Derflinger“,„Hindenburg“,„von der Tann“,„Moltke“, „Seydlitz“, der Stolz der deutſchen Flotte, ſie alle gingen ſo Seite an Seite unter: das letztgenannte Schiff kenterte plötz⸗ lich und ſein Kiel iſt noch über Waſſer. Scapa Flow war be⸗ deckt mit kleinen Booten voll von Menſchen, die mit drama⸗ tiſcher Plötzlichkeit die internierten Schiffe verlaſſen hatten. Als die erſte Bootladung von einem Schleppſchiff längsſeits der„Victoricus“ bugſiert worden war, gab der deutſche Offit⸗ zier in dem Boot ſeinen Leuten einen Befehl, und ſie ant⸗ worteten mit drei kräftigen Hochs. Der Augenzeuge erzählt dann, wie raſch ſich das Deck der„Victoricus mit den deut⸗ — 85 Seeleuten füllte, die alle ihr Gepäck in umfangreichen ündeln mit ſich führten.„Offiziere und Mannſchaften ſchienen gleich ängſtlich darauf bedacht, daß keines ihrer Schiffe gerettet werden könnte. Ein deutſcher Offtzier, der das Eiſerne Kreuz trug, zeigte auf die ſinkenden Schiffe und ſagte:„Seht, wie die deutſche Flotte mit fliegenden Fahnen untergeht.“...„Was noch am Morgen ein von Schiffen erfüllter Ankerplatz war, iſt zur Nacht nur noch eine troſtloſe Waſſerfläche, auf der hier und da die Maſten der geſunkenen deutſchen Schiffe herausragen, anzeigend den letzten Ruheplatz einer einſt ſo mächtigen und ſtolzen Hochſeeflotte.“ C. K. Badiſche Landesverſammlung. Karlsruhe, 20. Juni. 33. öffenſliche Sitzung. Präſtdent Kopf eröffnete um o Uhr 20 Min. die Sitzung. Finanzminiſter Dr. Wirt legte den Entwurf eines Geſetzes vor die Steuererhebung für das Jahr 1919 betreffend. Darm wurde die Be⸗ ſprechung der ſozialdemokratiſchen Interpellation über die Reform der Univerſitätsverfaſſung fortgeſetzt. Abg. Dr. Leſer(Demokrat): In Heidelberg beſteht an der Unj⸗ verſität ein Reformausſchuß, der ein Dauerausſchuß ſein ſoll. Wenn die Univerſitäten das Selbſtbildungsrecht erhalten ſollen. muß es de⸗ mekratiſch ausgeſtaltet werden. An Stelle der oligarchiſchen Ver⸗ faffung muß die genoſſenſchaftliche treten. Die Unentaeltlichkeit des Hochſchulbeſuches kann vorläufig nicht durchgeführt werden. Viel⸗ leicht könnte man aber die Kollegengelder der Vermögenden höher geſtalten als die der Söhne der minderbemittelten Familien Die Reform der Sozialiſierung der Univerſitätsprofeſſoren wie ſie der Unterrichtsminiſter ſchilderte, wäre zu begrüßen. Die Aſſiſtenten⸗ frage iſt ſehr wichtig. In Heidelberg brach ein Profegor ſeine geſell⸗ ſchaftlichen Beziehungen zu einem Dozenten ab, weil dieſer der Ver⸗ einigung nicht etatsmäßiger Dozenten angehörte. Zu tadeln iſt, daß früher die Sozialdemokraten nicht und die Juden nur in ſeltenen Fällen zu Profeſſoren zugelaſſen wurden. Die Klagen der Zentrums⸗ partei, daß Angehörige ihrer Richtung nur ſchwer zuProfeſſoren kom⸗ men konnten, waren nicht unberechtigt. Solche Klagen ſollten ein für allemal verſtummen. Die Ehrenpromotionen waren bisher zu häufig. Die Reform der Hochſchulen darf vor den Studenten nicht halt machen. Der Studentenausſchuß wird in Heidelherg bereits nach den neuen Wahlreformen gewählt. Reformbedürftig iſt das Diſzipli⸗ narverfahren. Ein Entwurf dazu iſt bereits ausgearbeitet worden. Wichtiger aber iſt eine andere Reform: Die Hochſchulen ſind Arbeits⸗ ſtäkten. Von vielen werden ſie aber für eine Gelegenbeit zum Bum⸗ meln gehalten. Das Pauken ſollte abgeſchafft werden. Die unbe⸗ rechtiglen Privilegien der akademiſchen Bildung ſind im freien Deutſchland gefallen. Redner begrüßte die Gründuna der Univerſi⸗ täten Köln und Hamburg.— Abg. Stockinger(Soz.): Die Univerſttäten waren die beſtän⸗ digen Pflegeſtätten des Byzantinismus. Die bisberigen Reformen der Univerſitäten waren nur ein kleiner Sch Baden war der erſte Staat, der Reformen an der Univerſitätsperfaſſung vornahm. Unter meiner Leitung ſind auch Vorbereitungen zur Reform der tech⸗ niſchen Hochſchule getroffen worden. Abg. Maier⸗Karlsruhe(Deutſchnat.): Die durchareifende ſoziale Geſetzgebung, die umfaſſende Pflege der Geſundheit und der Sauberkeit, die Pflege der Bil⸗ dung ſind Gebiete, auf denen ſich das alte Reich beſondere Verdlenſte erworben hat. Heute fragt es ſich, ob wir ſie weiter betreiben können, nachdem wir ein armes verſchuldetes Land wurden. Gerade in den trübſten Zeiten des deutſchen Volkes iſt aber immer die Hebung des Bildungsweſens in Angriff genommen worden. Nur durch geiſtige und ſittliche Kräfte iſt dem deutſchen Volk zu helſen. Auch die Univerſitäten ſind nicht fehlerfrei, aber man muß die Hand jedenfalls davon laſſen. die Univerſitäten zu politiſteren. Eher ſollte man die Univerſitäten ſozlaliſteren oder na⸗ ttonaliſteren, denn die nationale Art muß auf unſeren Uni⸗ verfitäten gepflegt werden. Inſofern gibt es auf un⸗ ſeren Univerſttäten auch Rückſtändig waren unſere Uni⸗ verſitäten nicht und ſie ſind es auch nicht geworden. Wir konnten ſie auf der glänzenden Höhe halten durch das Maß der Vorbildung, das wir von den Studenten verlangten. Man ſollte es nicht er⸗ niedrigen. Die beſte Vorbildung für die⸗ Univerſttät bleibt immer noch das humaniſtiſche Gymnaſtum. Wenn Dr. Leſer über die Zurückſetzung der Juden ſich beklagte, muß man auch ſagen, d Fuden vlelfach bei den Profeſſoren bevorzugt wurden. Die Reform des Studentenlebens iſt auch beſprochen worden. Ueber die Stu⸗ denten darf ich aber hier meine ſchützende Hand halten. Selbſt über das Menſurweſen kann ich nicht ſo herb urteilen, wie es hier ge⸗ ſchehen iſt. Einem Griſettentum auf den Univerſitäten muß aber entgegengewirkt werden. Der Wert der Keuſchheit muß den Stu⸗ denten klargemacht werden. Von den Dozenten ſind zahlreiche in be⸗ klagenswerter Lage. Sie verdienen Förderung. Das Los der Lehr⸗ amtspraktikanten iſt bedauerlich; auch ihnen ſollte man Förderung angedeihen laſſen. Dafür, daß die Profeſſuren nach Richtungen be⸗ ſetzt werden ſollen, kann ich mich nicht ausſprechen, denn eine Rich⸗ tung, die geſund iſt, wird ſich auch ohne ſtaatliche Sicherung durch⸗ ſetzen Das hat ſich bei der Beſetzung der Lehrſtühle bei der theo⸗ logiſchen Fakultät in Heidelberg gezeigt. Die Gehülter unſerer Nro⸗ feſſoren bewegen ſich auf einer beſcheidenen Bahn, denn Arbeits⸗ kräfte des Handels und der Induſtrie werden ganz anders bezahlt als die Männer der Wiſſenſchaft. Auf das Verhältnis der Volks ⸗ pochſchulen zu den Hochſchulen möchte ich nicht eingehen. Ueber den Zweck der Volkshochſchule und ihrer Methode ſcheint mir aber noch keine Klarheit zu beſtehen. Zedenfalls ſind beide zwei ver⸗ ſchiedene Paar Stiefel. Unſere Lage iſt heute nicht anders als wie ſie Fichte vor über 100 Jahren geſehen hat. Fortſchritte kann das agen Volk nur machen, wenn mit der Praxis die Wiſſenſchaft Hand in Hand geht. Hier aber beſte ein Mangel. In den Vorleſunga⸗ verzeichniſſen von Heidelberg und zum Beiſpiel 95 dagogiſche Vorleſungen. Wir ſollten ens zwel pädagogi Lehrſtühle an jeder Uniperſitckt errichten. Ja man könnte, ſogar eine — Fakutät cröffnen. Die Pädagogik muß gepflegt wer Abg Dr. Kraus(Soz): Vom Miniſter hätte ich eiwas mehr erwartel. Die Univerſilätslaufbahn kann heute nur ergreifen, deſſen n begann. um dieſe Stunde wurde ge⸗ VUV!!!. Genoſſen ardeadſtgen Sehehe in En 5 e dach verſtanden worden. Die Volkshochſchule und die Hochſchule müſſen in Zuſammenhang ſtehen. Abg. Dr. Kraus begründet einen ſozial⸗ demokratiſchen Antrag zu der paritätiſchen Beſetzung der Lehrfächer, die verſchieden gelehr! werden können. Abgeordneter Miniſter Dr. Wir th Zentrum): Die Rede des dneten Dr. Königsberger war ein Notſchrei derienigen, die die Univerſität reformieren wollen. Gefreut hat mich die Rede de⸗ Abgordneten Dr. Leſer. Dabei haben aber die ehemaligen Rationalliberalen den Saal verlaſſen, wie Dr. Leſer getadelt hat. daß früher die Zentrumsleute von den Univerſitätslehrſtühlen aus⸗ eſchloſſen wurden. Auch die Sozialdemokraten ſollten nicht von den Aniverſitötslehrſtühlen ferngehalten werden. Darunter, daß die Sozialdemokraten nur in geringer Zahl auf den Univerſitütslehr⸗ ſtühlen ſind, leidet der Fortſchritt des wiſſenſchaftlichen Sozialismus. Die ſiberale Epoche ſcheint mir in den Hauptzügen vorbei zu ſein. Die Hochſchulen ſind eine große Belaſtung, aber für unſer Land und die Wiſſenſchaft müſſen wir den leßzten Groſchen opfern, denn ohne Fortſchritt auf dem Gebiete der Chemie und der Technik können wir unſere Verpflichtungen im Friedensvertrag nicht erfüllen. Die Demokratiſierung der Univerſität muß möglichſt raſch erfolgen. Nicht nur bei den Lehrſtühlen. ſondern auch bei den Bibliothekar⸗ ſtellen müſſen alle Richtungen vertreten ſein. Die Ausführungen des Unterrichtsminiſters haben mich im allgemeinen befremdet Abgeordneter Dr. Gothein(Demokrat): Die Univerſitäten haben zwei Tage lang auf der Anklagebank geſeſſen. Sie werden aber nicht erwarten, daß wir uns dafür bedanken ſollen. Die Pro⸗ feſſoren ſind ſich bewußt, daß ſie ihre Arbeit leiſten in größerem Umfange als man von ihnen verlangt. In der Debatte ſind viele Mißverſtändniſſe unterlaufen. Gener der Methaphyſik ſind wir nicht. Wir behaupten nur das eine, daß wir die Grenzlinien zwiſchen Glaube und Wiſſen ziehen wollen. Ohne Methaphuſik würde das iſtige Leben erlahmen. Vor der Oeffentlichkeit hat ſich die Pro⸗ eſſorenſchaft nicht zu fürchten. aber es gibt Dinge, die nicht in die ffentlichkeit gehören, ſo zum Beiſpiel die Berufungen. Mit den Zuſtänden, wie ſie Dr. Krauß bei den Privatdozenten geſchildert 5„iſt es jetzt vorbei. Daß das Hochſchulweſen wührend des aufrecht erhalten werden konnte, verdanken wir den Studenten. Gegen 1 Uhr wurde hier abgebrochen. vormittag 9 Uhr. Letzte Meldungen. Wilhelm II. London, 1. Juli.(Reuter.) Unterhaus. Botto mley fragte, ob irgendwelche Schritte in Verbindung mit den hol⸗ ländiſchen Behörden getan worden ſeien, um ein Entkommen des Kaiſers zu verhindern. Harmsworth erwiderte, die alliierten Wie haben durch ihren Vertreter im Haag der niederländiſchen Regierung die Notwendigkeit vor⸗ gehalten, entſprechende Schritte zu tun, um eine Abre 1 ſe des früheren Kaiſers aus Holland zu verhindern. In Er⸗ widerung einer weiteren Auſrage erklärte Harmsworth, daß keine Verhandlungen bezüglich des früheren Kaiſers mit den Niederlanden eingeleitet ſeien. Süͤddeulſchland und die Unterzeichnung. Darmſtadt, 30. Juni. In der geſtrigen Landeskonferenz Fortſetzung morgen der Sozlaldemokraten, an der etwa 200 Delegierte, Landes⸗ vorſtandsmitglieder, Regierungsvertreter und itglieder der K ferner Vertreter der badiſchen Partei, ſowie der Parteiorganiſation Frankfurt anweſend waren. machte Genoſſe Dr. Ouefſel längere Ausführungen über die Stellung der Sozialdemokratie, wobei er u. a. ausführte, daß die ſozial⸗ demokratiſchen Abgeordneten Heſſens darüber einig waren. daß der Vertrag werden müſſe, wolle man nicht, daß Heſſen, Baden u weigerung der linterſchrift hätte man franzöſiſcherſeita den etan. erg und den Rheinlanden der Fall geweſen. Die dann er⸗ folgende Abſchnürung der Kohlengebiete hätte die Stüdte dem Hungertode ausgeliefert. Berhaftung einer Jalſchmünzerbande. Frankfurt a.., 1. Jull.(Priv.⸗Tel) Die böeſige Kriminal⸗ poligei hat die Jalſchmünzerbande entlarvt und verhaftet, die ſeit Monaten fabrikmäßig falſche 50 Mark⸗Reichsbanknoten herſtellte und dieſe zu Tauſende in Süd⸗ und Weſtdeuiſchland durch zahlreiche Helfershelfer abſetzen ließ. Der geiſtige Leiter des Unternehmens war der elwa 30 Jahre alte Schreiner fFrtedrich Bergölſt. der Drucker der 25 Jahre alte Obermaſchinenmeiſter Karl Blankenheim aus Nürnberg. Letzterer druckte die Scheine abwechſ in und Frankfurt a. M. ſonderen Abſatz fanden die Scheine im Ruhrgebiet, Eſſen. Dort⸗ mund, Düſſeldorf und Köln. In Eſſen z. B. ſetzte der Schwager des Vergölſt, der 22 Jahre alte Handkungsgehilfe Kalpar Pontz an einem Tage allein für 12 000 M. Schelne ab. ffür 20 00 M. wurden ihm in einem Hotel geſtohlen. Die Hehler waren ver⸗ pflichtet, täglich mindeſtens 100 Scheine abzuſetzen. wobei ſte an ſedem Stück 12 M. verdienten. Dem Vergölſt mußen ſie alls zöalich 3800 M. in einem Wertbrieſe nach Frankfurt a. M. ſchicken. Auch die Offenbacher falſchen 20 Mark⸗Scheine. mit denen zn Aaudt 8 das Maingebiet förmlich überſchwemmt wurde. ſodaß die tadt Offenbach alle von ihr verausgabten 20 Mark⸗Scheine für ungültig erklären mußte, entſtammten der Falſchſcheinfabrik vnn Vergölſt und Blankenheim. Aenderungen im kürkiſchen Kabinelk. 222: Maris, 30. Junt.(Eigener Drahtbericht indirekt.) Wie un⸗ gaenſtanttnobel gemeldet wind, fanden im kürkiſchen Kabincet zwei Kenderungen ſtatt. Der Kriegsminiſter wurde intemi⸗ ſiiſch durch General Sevif Paſcha erſetzt. Der Min iſter des Innern wird durch den Miniſter ohne Portefenille Rechid Rcif erſetzt. Dieſe Wahl ſcheint gegen die gegenwärttaen Machthaber ge⸗ richtet an ſcin. Die Partei des liberalen Bundes, die mit der Regierung gegen das Komite für Einheit und Fortſchritt verbündet war, hat ihre Ve⸗ zirhungen zum Kabinelt abgebrochen. ſtetzte Handels⸗IHlachrichten. Maunheimer Eſſeklenbörſe. Die Börſe zeigte ziemlich feſte Haltung. Insbeſondere waren wieder chemiſche Induſtrie⸗Aktien weſentlich höher. Anilin 330., Weſteregeln 220 G. Höher waren ferner: Seilinduſtrie, Pfälz. Näh⸗ maſchinen und Benz⸗Aktien. In Benz gelangte ein Abſchluß zur Notierung. Berliner Wertpapierbörſe. Berlin, 1. Juli.(WB.) Die Maßnahmen der Regierun en die beſtärkten die Vörſe in ihrer Se man die inneren Schwierigkeiten überwinden werde Die Meldung von der bevorſtehenden Bildung eines Stützungstonſortiums flü⸗ Kriegsanleihen übte einen günſtigen Einfluß auf den Anlagemarkt aus. Die Geldfülle, die durch die Zinszahlung noch vermehrt wurde, 0 rte dem Markt durch das ſich ergebende Anlagebedürfnis weiter ufer aus dem Privatpublikum zu und bewirkte infolgedeſſen eine Fortſetzung der kräftigen Aufwärtsbewegung in den geſtern bevor⸗ 9908 Werten Auf dem Mantanmarkt ſchloſſen ſich Gelſenkirchener Steigerung an. Bochumer. Phönix und FFarbwerke ſtiegen weiter beträchtlich. Die Werte der Aktiengeſellſchaft für Aniln⸗ fabrikation waren um 11 Prozent, Elberfelder Farben um 8 Prazent, Höchſter Farben um 6 Prozent höher. Einzelne Werte litten unter Realiſationen. Die Kursſchwächungen blieben aber unbedeutend. Prinz Heinrich⸗Babn waren um mehr als 7 Praozent höher, Ka⸗ lonialwerte ſehr feſt, beſonders Südweſt. Der Anleihemartt war ziemlich belebt. Deutſche Anleihen, namentlich alte, gebeſſert, Kriegs⸗ onſeihen wurden zu 77— e Mel Württemberg beſetzt würden. Bei Ver⸗ lrich gezwungen, einen Sonderfrieden zu unter⸗ zeichnen. Hätte ſich Ulrich geweigert, ſo hätten dies die U. S. P. Das Gleiche, wie in Heſſen, wäre in Baden, Württem⸗ elnd Nürnderg In Köln befand ſich eine Zweigdruckerel. Be⸗ —— feſtherigen Regelung. Nenstag, den 1. Juſi 1919. Mannheimer Geueral- Anzeiger.(Abend· Ausgabe.) 8. Seite. Nr. 295. Nus Stadt und Land. Heferung von amerikaniſchem Speck und Schweinefleiſch. Infolge neuer, von der Geſchäftsabteilung der Reichsfleiſchſtelle abgeſchloſſener Ankäufe ausländiſcher Fleiſchwaren werden nach einer amtlichen Mitteilung der„Karlsr. Ztg.“ demnächſt weitere erungen von amerikaniſchem Speck und Schweinefleiſch einſetzen. Die Juteilung dieſer Menge hat nach Maßgabe der Zahl der Ver⸗ ſorgungsberechtigten ſtautgefunden. Bei der Ausgabe an die Ver⸗ können die Kinder den Erwachſenen gleichgeſtellt werden. Die Berteilung der Ware ſoll tunlichſt in der Weiſe erfolgen, daß weils auf den Kopf nicht mehr als 125 Gramm entfallen. In der Juweiſung ſind die Zuſatzmengen berückſichtigt, die den Kommunal⸗ en mit dem Erlaß des Miniſteriums des Innern vom 29. Aprn 1919 in Ausſicht geſtellt worden ſind, um eine beſſere Berfſorgung der Lungenheilſtätten und Kranken⸗ mit Fleiſch zu ermöglichen. Eine Sonderzuweiſung ür dieſen Zweck erfolgt nicht mehr. Die Lieferungen ſind nach wie dor mit Schwierigkeiten und Hemmungen verknüpft: auf die recht⸗ deitige vollſtändige Lieferung der zugeſagten Mengen. die in ein⸗ zelnen Teilſendungen erfolgen wird, kann nicht mit Beſtimmtheit gerechnet werden. Der Preis für die gelieferte Ware ſtellt ſich auf.30 Mk. für Ds Pfund ab Inlandslager(Mannheim). Dazu können die Nommunalverbände die eigenen Auslagen für Verſand, Ver⸗ keilung der Ware uſw. aufrechnen. Für die Kommunalverbände, die ſchon bisher amerikaniſches Schweinefleiſch erbalten haben, Reibt es wegen der Durchführung der Trichinenſchau bei der Den Kommunalverbänden. die ſetzt zum erſten Male mit ausländiſchem Schweinefleiſch beliefert werden und die am eigenen Ort keine Einrichtung und nicht die erforderliche Jahl Tierärzte zur Vornahme der Trichinenſchau zur Verfügung daben, muß es überlaſſen werden, ſich wegen der Unterſuchung an den nächſtgelegenen Schlachthof zu wenden und mit dieſem hier⸗ wegen eine Vereinbarung zu treffen. Bund der Auslandsdeulſchen. Am 29. Juni verſammelten ſich im Reſtaurant Pergola 29 Ver⸗ treter von 10 badiſchen Vereinigungen von Auslandsdeutſchen. Der orſtand des Nats der Auslanddeutſchen in Mannheim, Pfarrer We tſtein, wies in ſeiner Begrüßungsanſprache auf die Notwen⸗ digkeit eines Zuſammenſchluſſes hin, und betonte namentlich, daß es werläßlich ſei, Perſönlichkeiten an die Spitze der Sache zu ſtellen, die Intereſſen der Auslanddeutſchen bei den maßgebenden 8 mit allem Nachdruck vertreten. Auf ſeinen Vorſchlag wurde der Vorſitz Herrn Konſul Wanner(Neapel), jetzt Vorſtand ſchen Auslandinſtituts in Stuttgart, übertragen. Herr Heitmonn, Karleruhe, ſtellte feſt, daß auf die Anregung, die von N im ausgegangen ſei, ſich im badiſchen Lande Vereinigungen bildel haben, die nun den Zuſammenſchluß erwirken wollen. Ein⸗ umig wurde hierauf beſchloſſen, die geſamten Vereinigungen der luslanddeutſchen in Baden unter dem Namen„Bund der Aus⸗ londdeutſchen, Sektion Baden“ zu verbinden, ols deren Karlsrutze beſtimmt wurde, und der als Landesorgani⸗ dem Vund der Auslanddeutſchen ſich anſchließen wird. Zum ſigenden des fünfgliedrigen Arbeitsausſchuſſes, der die laufenden erledigen ſoll. wüͤrde Herr Konſul Aſſemeyer, Karls⸗ ählt. Außerdem gehören zu ihm der erſte Vorſitzende des Auslanddeutſchen in Mannheim, 2 Vertreter der Orts⸗ Feuppe Karlsruhe und 1 Vertreter von Pforzheim. Jede Ortsgruppe ferner Vertreter zu einem Landesausſchuß, die in Wander⸗ gen zuſammentreten. Es iſt mit Freuden zu begrüßen, daß dus dem kleinen Anfang, der in Mannheim vor wenigen Monaten Eeiſchemung trat, als cin beachtenswerter Machtfaktor ſchon jetzt Ne Dandesorganiſation herauswachſen konnte. 8 Weiterbeſchäftigung der Schwerkriegsbeſchädigten Die Geſchäftsſtelle des Bezirksvereins Mannheim des Reichs⸗ dundes besc ceigten ee eee Kriegshinter⸗ Mebenen, Schloß rechter Flügel, Zimmer 29, bittet uns um Auf⸗ folgender Mittellungen: Laut geſetzlicher Verordnung vom 14. Juni ds. Is.(Reichsgeſetz ⸗ blatt 118) kann Schwerkrlegsbeſchädigten früheſtens zum 1 September gekündigt werden, vorausgeſetzt, daß ſie nicht durch den szwang weiterbeſchäftigt werden müſſen. Wir hoffen, daß hinaus die Mannheimer Unternehmerſchaft den Kriegs⸗ weiterhin in erſter Linie die Lebensexiſtenz zubilligt. Im en unſerer Kröäfte wollen wir ſtets auf volle Pflicht⸗ —— bedacht ſein und verlangen demgemäß auch rechtliche Ent⸗ niemals An Geſundheit. Glück und Lebensfreude haben wir ſoviel üßt, ungerechnet der wirtſchaftlichen Benachteiligung, daß dies durch eine Rente aufgewogen werden kann. Außerdem mimmt man uns durch eine beabſichtigte Schlechterſtellung den An⸗ Wig zur Arbeit und den letzten Reſt von Lebensfreude. Ein ſoziales wird niemals derartige Unterſcheidungen gutheißen. Vir ſtelten uns mit allen uns zu Gebote ſtehenden Kräften hier zur und hoffen, daß unſere Bitten um Gewährung von Arbeit und Exiſtenzmöglichkeit nicht unerhört verhallen. 8 Krippe- Mülterheim. In der Jahresverſammlung, am Jahrestag der Eröff⸗ nung des Krippe⸗Mütterheims, Seckenheimerſtraße 11, er⸗ Bildung, alſo einen Mann, der mindeſtens 10 Jahre ſtudiert haben ſtattete Hausarzt Dr. Felſenthal den erſten Jahresberlcht. In der Krippe, in der Kinder ſenſeits des erſten Lebensjahres ver⸗ pflegt werden, wurden im abgelaufenen Jahre 75 Kinder neu auf⸗ genommen mit 6200 Verpflegungstagen, ſodaß durchſchnittlich täglich 21 Kinder in Pflege ſtanden. Der Aufenthalt und die Verpflegung in der Krippe hat die Kinder den ſehr gefördert. Im Mütter⸗ heim wurden 38 Mütter mit Kindern aufgenommen. Die Mütter, die tagsüber ihrer Beſchäftigung nachgingen, ſtillten die Kinder täg⸗ lich 2 bis 3 mal und hatten durch das Heim Gelegenheit, mit ihren Kindern beiſammen zu bleiben und ihr Gedeihen zu überwachen. Im Säuglingsheim wurden im abgelaufenen Jahre 68 Säuglinge aufgenommen, 41 ſchieden im Laufe des Jahres aus der Anſtalt aus mit günſtiger Ausſicht auf Lebenserhaltung, 23 ſind noch im Hauſe in Pflege; 4 Säuglinge ſind geſtorben, d. i. eine Sterblichkeit von 5,88 Prozent, ein ſehr günſtiges Ergebnis, nament⸗ lich, wenn man weiß, daß eine große Anzahl der Aufgenommenen körperlich ſehr ſchwach war. Das große Material des Säuglings⸗ heims hat 5 jungen Mädchen Gelegenheit gegeben, ſich theoretiſch und praktiſch in Säuglingspflege und Säuglingsernährung auszubilden und ſich der am Ende der Ausbildungszeit(6 Monate) ſtattfindenden Prüfung mit z. T. ſehr gutem Erfolge zu unterziehen. Möge das Krippe⸗Mütterheim auch weiterhin in ſo ſegensreicher Weiſe wirken für junge Mütter und arme ſchwache Kinder. 8 In den Kuheſtand verſetzt wurden der Archivar der früheren Erſten Kammer, Direktor Bernhard Gißler, der Direktor der Bau⸗ gewerkſchule Karlsruhe, Geh Oberbaurat Philipp Kircher, Ober⸗ eometer Otito Wackher, Bezirksgeometer in Lahr, Oberbauſekretär erdinand Gutting auf Anſuchen. Neue Leitſätze für die Reichskohlenwirkſchafl. Der Reichs⸗ kohlenkommiſſar hat mit Zuſtimmung des Relchswirtſchaftsminiſters eine Neufaſſung der Leitſätze zur Verordnung über die ſchieds⸗ gerichtliche Erhöhung von Preiſen bei der Lieferung von elek⸗ triſcher Arbeit, Gas und Leitungswaſſer im Neichs⸗ anzeiger veröffentlicht Der Lieferer darf hiernach nicht ſchlechthin die Uebernahme ſeiner Mehrkoſten vom Abnehmer verlangen. Die neuen Leitſätze beſtimmen genauer, als das in der früheren Faſſung ſchehen war, inwiewein dieſe Uebernahme als der Willigkeit ent⸗ Peesgen anzuſehen iſt. Bemerkenswert iſt der ausdrückliche Hin⸗ weis, daß Unternehmen, die vor dem Kriege eine hohe Dividende verteilt haben, keinen Anſpruch aus der Verordnung auf Wieder⸗ herſtellung dieſer Dividende haben ſollen. Auch die vom Reichswirt⸗ ſchaftsminiſterium genehmigten endgiltigen Liſten für die Schied⸗⸗ richter ſind vom Reichskohlenkommiſſar veröffentlicht.(WT B. Amtl.) Die Abführung der Arbeitgeberanteile an die Erſatzkaſſen. Die Nationalverſammlung hat am 24. Juni 1919 ein Geſetz verabſchie⸗ det, das am 29. Juni in Kraft getreten iſt; danach haben die Arbeit⸗ geber ihr Beitragsanteil zur Krankenverſicherung ihrer in Erſatzkaſſen verſicherten Angeſtellien und Arbelter ab 29. Juni nicht mehr an die geſetzlichen(Orts⸗, Betriebs⸗ und Innungs⸗) Krankenkaſſen, ſondern unmittelbar an die berechtigten Erſatzkaſſen zu zahlen. Das neue 85 hebt alſo den§ 13 der Regierungsverordnung vom 3. 2. 19 auf, nach dem der Arbeitgeberanteil für Erſatzkaſſenmitglieder be⸗ kanntlich den geſetzlichen Kaſſen zur freien Verfügung bleiben ſollte. Gegen dieſe Aufhebung ihres Rechtes nach§ 518 der Reichsverſiche⸗ rungsordnung hatten ſich die Erſatzkaſſen und mit ihnen die großen Angeſtelltenverbände gewehrt und mit Erfolg, denn die Nationalver⸗ ar nen focht die Regierungsverordnung an und hat nunmehr durch as neue Geſetz den Erſatzkaſſen den vollen Arbeitgeberanteil zu⸗ geſprochen. Damit wird auch ein jahrelanger Streit zwiſchen den Ortskrankenkaſſen und den Erſatzkaſſen beendet, denn die Ortskranken⸗ kaſſen verſuchten mit allen Mitteln eine Beſeitigung des§ 518 zu erreichen, um nicht mehr die„Kaſſierer der Erſatzkaſſen“ zu ſein. Wichtig iſt die Beſtimmung des neuen Geſetzes, daß der Arbeitgeber⸗ anteil nicht nur— wie der Regierungsentwurf es vorſah— den bis⸗ herigen Erſatzkaſſenmitgliedern zugute kommt, ſondern daß die Er⸗ ſatzkaſſen auch für alle nach dem 29. 6. 19 beitretenden verſicherungs⸗ pflichtigen Perſonen den vollen Arbeitgeberanteil erhalten. Dadurch iſt es den ſegensreich mirkenden und unter den Kriegsfolgen gleich den geſetzlichen Kaſſen ſchwer leidenden Erſatzkaſſen möglich gemacht. die Leiſtungsfähigkeit und die geringeren Beiträge für Verſicherungs⸗ pflichtige weiter aufrecht zu erhalten. ARheinſchiffahrt. Die C. J. N. C. teilt mit, daß künftig die Manifeſte der Schiffe, welche auf dem Rhein Waren führen, die von Rotterdam nach dem Ausland weiterbefördert werden, die End⸗ beſtimmung enthalten müſſen. Manifeſte, die dieſe Angabe nicht enthalten, werden durch die Centres de Contröle nicht autoriſiert. JDie Kartoffelverſorgung. Für die Zeit vom 1. Juli bis zum 14 September wurde verordnet, daß die Ernte der Kartoffel nur nach Genehmigung des Bürgermeiſteramtes des Erzeugungsortes er⸗ folgen darf. Die Genehmigung wird verſagt, wenn die Kartoffeln nicht ausgereift ſind. Für die Aufbringung der zur Verſorgung der Verſorgungsberechtigten erforderlichen Kartofſeln durch die Kommu⸗ nalverbände gilt die Berordnung vom 3. September 1918 Die Kar⸗ toffelerzeuger haben die von ihnen geernteten Speiſekartoffeln an den Kommunalverband Hder deſſen Aufkäufer gegen Bezahlung des Er⸗ zeugerhöchſtpreiſes abzugeben. Der Kartoffelerzeuger darf für ſeine Familie und für ſein Perſonal eineinhalb Pfund für den Tag und den Kopf, und als Saatgut höchſtens vierzig Zentner auf den Hektar zurückbe halten. Für die verſorgungsberechtigte Bevölkerung wurde der zuläſſige Verbrauch an Kartoffeln für den Kopf und die Woche auf höchſtens ſieben Pfund feſtgeſetzt. * Wo bleibt der Kopfarbeiter? Die Neurologiſche Klinik der Frankfurter Univerſität ſucht einen Aſſiſtenzarzt mit abgeſchloſſener Reſtaurante, Kaffees und ſonſtigen Stellen muß und 25 Jahre alt iſt, bis dabin alſo nichts verdlent, wohl aber ein Vermögen zum Studium gebraucht hal. Dieſem Gelehrten bietet die Klinik das„fürſtliche“ Gehalt von 2400 Mark pro Jahr cder auf den Tag 6,66 Mark. Der„Frankf..⸗A.“ bemerkt hierzu: Nun vergleiche man: der Papierſchnitzelaufſucher im Haum⸗ bahnhof bezieht für ſeine achtſtündigen Bemühungen pro Tag 16.80 Mark. Ein Frankfurter Spenglerlehrling wird amtlich mit 8 Mk. Tagesverdienſt eingeſchätz und braucht keine gelehrten Diſſertationen zu ſchreiben. Und ein Frankfurter Arbeitsloſer, aanz aleich ob er berufsmäßig oder unverſchuldet es iſt, kann es auf 10 Mark Tages⸗ unterſtüzung bringen.— Der Aſſiſtenzarzt, Dr. med. uſw. ſollte doch„arbeitslos“ oder Spenglerlehrling werden— In Mannheim iſt kürzlich ein ähnliches Angebot in die Welt gegangen. Auch in dieſem Falle war das Gehalt niedriger, als das Einkommen eines jungen ungelernten Arbeiters. So etwas ſollte in der jetzigen Zeit wirklich nicht mehr vorkommen. Bedauerlich bleibt nur, daß ſich auf derartige Angebote überhaupt noch Reflektanten melden. Viel⸗ leicht teilt das Frankfurter Blatt auch mit, wie ſtark der Andrang zu dieſer„fürſtlich“ dotierten Aſſiſtentenſtelle iſt. G. Lindenblütenduft. Die Linde blöht. dieſer ſeit uralter Zeit in Deutſchland ſehr verehrte und um ſeines vielfachen Nutzens willen (Nutzholz, Zeichenkohle Baſt zu Stricken und Matten, Bienen⸗Nah⸗ rung, Tee) ſehr geſchätzte Volksbaum Ihr Blüten⸗Wohlgeruch ſtrömt jetzt ſchon den auf der Otto⸗Beckſtraße Luſtwandelnden aus den Villen⸗ Anlagen zu. Wer den Odenwald oder das Haardtgebi⸗ge durch⸗ wandert, ſtößt oft mitten im Wald auf kleine Lindenbeſtände und wird durch ſie daran erinnert, daß am gleichen Ort ſich einmal ein Sammel⸗, Ruhe⸗ und Luſtplag der Jugend, eine Gerichtsſtätte, eine Kirche, ein Forſthaus oder ein ſonſtiges Wohngebäude befand. Die Linde liebt die Nähe des Menſchen Man hat in Deutſchland be⸗ rühmte Linden mit einem Alter von 300 bis 700 Jahren.— Gleich⸗ zeitig mit der Linde verſendet auch die Weinrebe ihren reſeden⸗ ähnlichen Blütenduft. Auch die Edelkaſtanſe blüht am Ende des Vorſommers, erfreut aber die Vorüberwandelnden nicht durch ihren Blütenhauch, ſondern nur durch ihren herrlichen Anblick. Die Rheinpfälzer werden aber durch dieſen an der Duft des neuen Weines erinnert. Wenn ihnen dieſer zuſtrömt, wirft die zahme Ka⸗ ſtanie ihnen aus den„Igeln“ die„Keſchde“ zu, die, geröſtet, bekannt⸗ lich zum„Federweißen“ vortrefſlich ſchmecken. Der Neuſtadter ſagt: „Die Keſchde gehe mit⸗m Weiln)“. Die genannten dre' blühen unter unſeren Holzgewächſen zuletzt. Wird man in Deutſchland jetzt auch wieder wie ehemals Friedenslinden pflanzen? vergnügungen. „Schauburg“. Da der Film„Biſt dus, lachendes Glück?“ den populären Komponiſten Lehar ſelbſt als Hauptdar⸗ ſteller bringt, außerdem aber auch noch ſeine Operetten⸗Schlager nach der Handlung dazu geſpielt werden, ſo iſt es ſelbſtverſtändlich, daß dieſe Attraktion als etwas ganz außerordentlich Zugkräftiges bezeichnet wird. Der prächtige Film, der ſo fein durchdacht, ſo erſt⸗ klaſſig geſpielt, ſo techniſch einwandfrei in der Photographie und ſo eſchickt durch muſikaliſche Schlager verbrämt iſt, wird den Kino⸗ noch lange in Erinnerung bleiben. Auf den Film, der ab 5. Juli in der„Schauburg“ zur Vorführung gelangt, wird ganz be⸗ ſonders aufmerkſam gemacht. Mannheimer Strafkammer. Strafkammer J. Vorſ.: Landgerichtsdirektor Baumgartner. Mit ſechs Mützen verſah ſich der Arbeiter Karl Kühn aus Oggers⸗ heim. Sie ſtammten aus einem Schaukaſten des Hutgeſchäfts Wike in J1, den Kühn einſchlug. Von Frankenthal und Heidelberg bringt er 1 Jahr und 1 Jahr 3 Monate Gefängnis mit. Es gibt eine Geſamt⸗ ſtrafe von 2 Jahren Gefängnis. Dreiſte Diebſtähle hat der 18jährige Taglöhner Emil Schneider verübt. In C 1, 10 erbrach er am 26. April ds. Is. die Stube des Kochs Friedrich Heller und ſtahl dem Loch 2000 Rubel in Papier, 50%, deutſches Geld, Rock, Hoſe, einen Schließkorb mit Wäſche u. a. Einige Tage darnach beſuchte er auf dieſelbe gewaltſame Art die Wohnung einer Frau Laux in D 5 und nahm hier Kleider im Werte von 1800 weg. Das Gericht erkennt auf 9 Monate Gefängnis. Ein Gipfer, der als Ruſſe dem Dieb die Mubelſcheine für 250 abnahm, und ein Chauffeur, der die bei Frau Laux geſtohlenen Kleider für 200/ los⸗ ſchlug, waren wegen Hehlerei angeklagt, wurden aber freigeſprochen. Zwei Ingendliche, Philiyp J. und Joſef., die in Hemsvach in die Wirtſchaft„Zur grünen Au“ einſtiegen und Eier und bares Geld ſtahlen, wurden zu 10 und 4 Wochen Gefängnis verurteilt. R. wird für Strafaufſchub empfohlen. Der 25 Jahre alte Arbeiter Friedrich Nie bel erbrach am 27. Mai ds. Js. bei Lanz einen Lagerraum und erbeutete Leder im Werte von 640. Urteil: 3 Monate Gefängnis. 5 Aus der Wohnung einer Witwe Baumaart, in die ſie einſtiegen, holten die Eiſendreher Chriſtian Friſch und Otto Heinrich Wäſche im Werte von 1485. Als ſie die Beute in Frankfurt a. M. zu Geld zu machen ſuchten, wurden ſie verhaftet und der Arbeiter Gg. Sachs und der Fuhrmann Karl Rekum, die dabei halfen, dazu Friſch, deſſen Strafliſte 13 Einträge zählt, wird zu 1 Jahr 6 Monaten. Hein⸗ rich zu 1 Jahr 3 Monaten. Sachs zu 8. Rekum zu 3 Monaten Gefäng⸗ nis verurteilt. Aus Luòdwigshafen. O Zum Zenkralpunkk des Abſchluſſes von Lebensmiktelverkänfen en gros und en detail iſt Ludwigshafen ſeit etwa 14 Tagen ge⸗ worden. Ueber Nacht entſtehen wie Pilze aus der Erde Filialen von ausländiſchen Import⸗ und Exportfirmen, die ihre Waren ab bier waggonweiſe wieder weiter zu verkaufen ſuchen. Infolge der in Ludwigshafen herrſchenden großen Wohnunasnot können die Generalagenten, Agenten und Vertreter dieſer Erportbäuſer meiſtens keine Zimmer finden, ſodaß ſie vielfach gezwungen ſind. in Hotels, ihre Geſchäfte abzu⸗ von der Tiſchlampe zur Eismaſchine. Ein Jubiläum der Verwendung komprimierler Gaſe. Von Dr Franz Kittler BVor nunmehr hundert Jahren ſtand die Welt unter dem Ein⸗ Rruck eines neuen und bis dahin unbekannten Wunders, der Gas⸗ „ 62 eienchunne. die langſam und allmählich— damals führten ſich Erfindungen noch nicht ſo ſchnell ein wie heutzutage— Ver⸗ ung erlangte. Noch waren kaum die erſten Gasanſtalten be⸗ Adet, da kamen zwei engliſche Erfinder, David Gordon aus irg und Edward Heard aus Brighton auf eine merkwür⸗ 5 Idee: Sie wollten das neue Beleuchtungsmittel, das Gas, ge⸗ ſermaßen auf Flaſchen abziehen. Als Flaſche dachten ſie ſich den 8 N aus dem größeren Behälter in die aus ihm in ſie abgelaſſen: jedenfalls blieb es auch in den Behälter einer kleinen niedlichen Tiſchlampe, in die man das Gas Mit, Hilfe einer Pumpe hineinpumpte und es darin verdichtete Dann guchte man bloß den Hahn aufzudrehen, es anzuzünden, und man e die allerſchönſte Beleuchtung. Man konnte aber auch— ſo Ellten ſie ſich die Sache vor— einen Keſſel mit derartigem ver⸗ ſchteten Gas füllen und ihn von Haus zu Haus fahren. Dann die Bewohner mit ihren Lampen herbei und holten ſich ihr in ähnlicher Weiſe, wie man ſich heutzutage vom Milchwagen Milch holt. Das Gas wurde mit Hilfe einer Pumpe ampen hinübergepumpt oder die Lampen in Herdichtetem Zuſtande. Ebenſo ſollte ſich der Bergmann des Koh⸗ knbergwerks ſeine Davyſche Sicherheitslampe, die bisher mit Oel wurde, in Zukunft mit Gas füllen. Auf dieſe Jdee wurde ihnen vor 100 Jahren, im Juni 1819, das engliſche Patent Nr. 4381 erteilt. Was aus der Erfindung ſelbſt Veiter geworden iſt, hat ſich nicht ermitteln laſſen; viel Freude wer⸗ den die Patentinhaber an ihr wohl nicht erlebt haben, da ſich das dewöhnliche Leuchtgas bei dem Verſuche, es zu verdichten, entmiſcht Und zerſetzt. Daß ſie ſelbſt derartige Lampen hergeſtellt und aus⸗ ihre Erfahrungen, z. B. darüber, daß für die Herſtellung rs Metall vorzuziehen ſei uſw., ſprechen. Die Herren und Heard traten alſo wieder vom Schauplatz ab; der von zuerſt in die Tat umgeſetzte Gedanke, Gaſe für techniſche ie zu verdichten, blieb aber beſtehen. Freilich kannte man vor⸗ ſchon die Druckluft, dieſe ſtellte aber kein auf künſtlichem Wege gies Gas dar. Die Verdichtung derartiger Gaſe ſollte die Ih 2*. geht aus ihrer Patentſchrift unzweifelhaft hervor, in Behält⸗ dlage einer gewaltigen und tief einſchneidenden Entwicklung, unkt für den Ausbau einer neuen Technik, der Kälte⸗ eginn einer Umwälzung auf wiſſenſchaftlichem Gebiete Ausga 7 Am Beginn der zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts ſetzen die klaſſiſchen Unterſuchungen des berühmten engliſchen Phy⸗ ſikers Faraday über dieſes Gebiet ein, und ſiehe da— das für unmöglich Gehaltene gelingt! Faraday verdichtet im Laufe einer verhältnismäßig kurzen Zeit die meiſten der damals bekannten Gaſe, und nicht nur das: durch gleichzeitige Anwendung der Verdichtung und von Kälte bringt er es ſertig, die Gaſe ſogar zu verflüſſigen. Biz zu 110 Grad erniedrigt er hierbei die Temperatur, allen Gefahren trotzt er mutig. Bei manchen ſeiner Verſuche treten heftige Explo⸗ ſionen auf, bei einem Gas nicht weniger als vier hintereinander. Ein Fingernagel wird ihm abgeriſſen, durch eine gläſerne Maske ſchützt er ſein Geſicht. So wird Gas um Gas verdichtet, nur ein⸗ zelne ſpotten aller Bemühungen. Man hält ſie für unbezwingbar und nennt ſie„permanente Gaſe“ im Gegenſaß zu. den bezwingbaren, den„koorziblen“. Gerade ein halbes Jahrhundert lang hat man an dieſem Irrtum feſtgehalten. Erſt der 22. Dezember 1877 brachte die e An dieſem Tage gelingt es dem Genfer Arzt und Phyſiker: Raoul Pietet, eines dieſer unbezwingbaren Gaſe, den Sauerſtoff, zu ver⸗ beiſegen. Raſch folgen die andern, und nun beginnt ein emſiges Ar⸗ eiten auf dem ſcheinbar neu erſchloſſenen, in Wahrheit aber doch Hahn ziemlich ausgebauten Gebiet. Wiederum verfließen faſt zwanzig ahre, ohne nennenswerte Erfolge zu zeitigen. Da entdeckt im Jahre 2895 Profeſſor Linde in München ein neues Verfahren zur Ver⸗ flüſſigung der Gaſe, das auf der Ausnutzung der Temperatur⸗ erniedrigung beruht, die ſtets dann eintritt, wenn ein verdichtetes Gas ſich wieder ousdehnt. Nach dieſem Verfahren gelingt es. die Luft zu verflüſſigen und Kältegrade hervorzubringen, deren Er⸗ reichung man früher für unmöglich gehalten hat. Man kommt bis auf faſt 200 Grad und entdeckt dabei die ſogenannten„Edelgaſe“, von deren Vorhandenſein man vorher keine Ahnung hatte, obſchon die Spektralanalyſe bereits vor Jahrzehnten verraten hatte, daß auf fremden Himmelskörpern unbekannte Elemente vorkommen müßten, von denen ſich vielleicht auch Spuren auf unſerer Erde finden wür⸗ den. Aber wo waren dieſe Spuren? Die Verflüſſigung der Gaſe hat uns die Bekanntſchaft mit Körvern vermittelt, die in der für unſere Begriffe unfaßbar geringen Menge von 0,0000086 Prozenten in der Luft enthalten ſind, wie z3 B. das Edelgas Nſon. Parallel zu dieſer wiſſenſchaftlichen Entwicklung aing die tech⸗ niſche. Schon um die Mitte des vorigen Jahrhunderts hatte man erkannt, daß die Verdichtung der Gaſe ein brauchbores Mittel dar⸗ ſtelle, um die Temperatur zu ernizdrigen, um künſtliche Kälte zu erzeugen. Die mannigfachſten Maſchinen wurden gebaut, die vor allem dazu dienen ſollten, uns von den Launen des Winters unab⸗ hängig zu machen, der uns ſo manchmal überhaupt kein Eis be⸗ ſcherte. Auch hier war es Linde, der durch ſeine Eismaſchine bahn⸗ brechend wirkte. In den ſiebziger Jahren des vorigen Jahrhun⸗ 7 derts baute er ſeine Eismaſchine, die in einer im Frühjahr 1877 in der Dreherſchen Brauerei zu Trieſt zur Aufſtellung gelangten Ausführung glänzende Beweiſe ihrer Brauchbarkeit lieferte. Ueber 30 JJahre lang, bis zum Jahre 1908, hat dieſe Maſchine gearbeitet. Allüberall aber machte die Aufſtellung von Eismaſchinen raſthe Fortſchritte. Zunächſt waren es die Brauereien, die ſich ihrer mit Vorteil bedienten, mußten ſie doch alljährlich monatelang den Be⸗ trieb einſtellen, da bei nur einigermaßen warmem Wetter das Bier ſauer wurde, die Würzen anſchimmelten, die Hefe verdarb. Dann aber entwickelte ſich eine beſondere Induſtrie, die„Kälteinduſtrie“, durch die unſchätzbare Werte, die ſonſt unfehlbar der Verderbnis an⸗ heimgefallen wären, für die Menſchheit gerettet wurden. Kühl⸗ häuſer entſtanden, Schiffe und Eiſenbahnwagen wurden mit Kühl⸗ einrichtungen ausgeſtattet. In den Kühlräumen wurden Vorräte der verſchiedenſten Arten eingelagert und ſahrelang aufbewahrt, ohne daß ſie verdarben. Fleiſch, Fiſche, Eier, Wild. Geflügel, Ge⸗ müſe— wer vermöchte alles reſtlos aufzählen, was durch die Kälte⸗ technik ſtändig friſch erhalten wurde und erhalten wird. Aber damit iſt ihr Gebiet noch lange nicht umgrenzt. Die Kältetechnik liefert uns auch Sprengſtoffe, ſie liefert uns Sauerſtoff, der zum Schweißen und Löten und zu den verſchiedenartigſten ſonſtigen techniſchen Ver⸗ fahren Verwendung findet. Neuerdings hat man„Kälteöfen“ kon⸗ ſtruiert. Schützt uns der gewöbnliche Ofen im Winter vor der Kälte, ſo ſchützt der Kälteofen im Sommer vor der Hitze Schon vor dem Kriege hat man begonnen, ganze Häuſer nicht nur mit Kühl⸗ räumen, ſondern auch mit Kälteöfen auszuſtgtten, die den Aufenthalt auch an den wärmſten Tagen des Jahres behaalich machen ſollen. Hundert Jahre ſind vercangen, ſeit Gordon und Heard ihre merk⸗ würdige Erfindung paten iert erhielten, die trotz ihrer Sonderlich⸗ keit einen geſunden Gedanken in ſich ſchloß, und ſeitdem— welche Entwicklung! vermiſchtes. —(Die Bedeutung der Vögel für die Landwiriſchaft.) Die durch den Krieg in Europa hervorgerufene Knappheit an Nahrungsmitteln, die ſich ja bei uns in dem ausgehungerten Deutſchland leider am ſtärk⸗ ſten bemerkbarx macht, wird uns wie auch die andern Länder zwingen, die Erträgniſſe des eigenen Bodens möglichi zu erhöhen und jedes Verderben der Frucht nach Möglichkeit zu verhindern. Der Kamyf gegen die das Getreide und Obſt vernichtenden Inſekten iſt ja ſchon während des Krieges eingeleitet worden. Die größte Aufmerkſamkeit verdient aber in dieſem Zuſammenhang unſere Vogelwelt, die auf der einen Seite-unſeren Ernten ſehr ſchädlich wird, auf der andern Seite aber dem Landmann unendliche Dienſte leiſtet, indem ſie die feindli⸗ chen Inſekten vernichtet. Einige wenige Arten dieſer wilden Vögel ſind grimmige Feinde unſerer Landwirtſchaft; der größte Teil der ge⸗ fiederten Luftbewohner aber bringt unſern Feldern und Wäldern den größten Segen, denn ohne die unermüdliche Tätigkeit dieſer Tiere würden uns die gefräbigen Inſekten überhaunt nichts zur Nabruna 5 92— 4. Seite. Nr. 295. Wannheimer General-Anzeiger. ¶Abend· Ausgabe.) 0 Dienstag, den 1. Juli 1919. ſchließen. Es gibt ſogar Lokale, in denen täglich förmlich Börſe abgehalten und je nach Zufuhr und Nachfrage der betr. Waren die Höhe der Preiſe feſtgeſetzt wird. Der ganze Handel, deſſen Haupt⸗ umſchlagsfeld vor 4 Wochen noch Saarbrücken war, hat ſich nun an den Rhein gezogen. Dies hat natürlich zur Folge, daß Ludwigshafen mit ausländiſchen Lebensmitteln in letzter Zeit geradezu überſchwemmt wir d. Für gutes Geld kann man alles haben, genau wie in Friedenszeiten, mit Ausnahme von Zucker, der ſeit der Beſetzung durch die Franzoſen überhaupt nicht mehr vorhanden iſt. Aber alles andere iſt zu kaufen. Sogar Süßrahmbutter ſowie feinſte Wurſtwaren, aus erſt⸗ klaſſigem Rind⸗ und Schweinefleiſch hergeſtellt, werden waggon⸗ weiſe angeboten. In Schweineſchmalz, Maragarine, allen Sorten Speiſeölen, Kakao, Schokolade, Tee, Kaffee, Konfekt und anderen guten Sachen beſteht Ueberangebot. Feinſtes amerikaniſches Schweineſchmalz koſtet heute 14.75 M. das Kilo, Ia Sußrahmbutter 13.75 M. das Pfund in Fäſſern von 50 Kilo. Seife iſt im Preiſe ganz bedeutend geſunken. Feinſte Toilettenſeife bekommt man ſchon zu 8 M. das Dutzend. Echte Sunlight⸗Seife iſt ſogar unter der Hand für 4 M. das Pfund zu haben. In Hülſenfrüchten beſteht ebenfalls Ueberangebot. Die Nachfrage nach Speck iſt bedeutend geſunken, da das etwas verwöhnte Publikum ſich lieber anderen Lebensmitteln, wie amerikaniſchen Schinken, Dürrfleiſch, geräuchertem Ochſenfleiſch, Mettwurſt, Hartwurſt, franzöſiſchem Käſe uſw., wenn auch etwas teuer, zuwendet. Natürlich hat die rieſige Zufuhr von Lebensmitteln durch die ausländiſchen Agenten nach Ludwigshafen ihren ganz beſonderen Grund, denn man hofft nach Abſchluß des Friedensvertrages den größten Teil dieſer Waren nach der rech⸗ ten Rheinſeite, beſonders aber Mannheim und Um⸗ gegend, unter großem Nutzen abſtoßen zu können. Man ver⸗ ſpricht ſich hierbei ein Bombengeſchäft. Soviel in unterrichteten Kreiſen verlautet, ſind in letzter Zeit rieſige Abſchlüſſe in Millionen von Werten bereits getätiat worden, ſodaß, ſo⸗ bald die Waren nach Mannheim und dem rechten Rheinufer ausge⸗ führt werden dürfen, ganz Süddeutſchland mit ausländiſchen Waren zu hohen Preiſen überſchwemmt werden wird. Mehrere Agenten, die die Oeffnung der Grenze nicht abwarten können und verſuchten, unter Beſtechung von Franzoſen eine größere Anzahl von Wag⸗ gons nach Mannheim zu leiten, wurden dieſer Tage in Ludwigs⸗ hafen von der franzöſiſchen Pollzei hinter Schloß und RNiegel ge⸗ bracht. Es handelte ſich um Waren im Werte von mehreren 100 000., die beſchlagnahmt wurden. In die Angelegen⸗ heit ſind etwa 60 Perſonen verwickelt. Die Gemeindewahlen. Altlußheim, 30. Junt Bei der am Samstag ſtattgefundenen Neuwahl des Bürgermeiſters wurde Herr Gemeinderat Bern⸗ hard Gehweiler, Geſchäftsführer des Konſumvereins, als alleini⸗ ger Kandidat mit 38 Stimmen gewählt. 42 Wahlberechtigte gaben weiße Zettel ab, 5 enthielten ſich der Abſtimmung * Plankſladt. 30. Juni. Am Samstag fand hier die Bürger⸗ meiſterwahl ſtatt. Es erhielten: Herr Ludwig Ahlheim als Kandidat der Sozialdemokratiſchen und Deutſchen emokratiſchen Partei 38 Stimmen, der ſeitherige Bürgermeiſter Helmling, als Kandidat der Zentrumspartei 31 Stimmen. Herr Ahlheim iſt ſomit gewählt. *Heidelberg, 30. Junl. Nachdem die Mehrzahl der Bürger⸗ ausſchußfraktionen ſich auf eine gemeinſame Vorſchlagsliſte für die Wahl des geſchäftsleitenden Vorſtandes der Stadt⸗ verordneten geeinigt hat und eine andere Vorſchlagsliſte inner. halb der vorgeſchriebenen Friſt nicht 10 P0 iſt, gelten die in der eingereichten Wahlvorſchlagsliſte als gültig feſigeſtellten Vorgeſchlage⸗ nen in der Reihenfolge ihres Vorſchlags als gewählt. Der geſchäfts⸗ leitende Vorſtand der Stadtverordneten beſteht demnach aus: Stock Chriſtian, Arbeiterſekretär, Obmann; Dr. Haeberle, Daniel, Pro⸗ Kr ſtellb. Obmann; Heck, Ferdinand, Kaufmann; Dr. Hammer arl, Profeſſor: Dorn, Albert, Bankdirektor; Schneider, Karl, Buchdrucker, ſtellv. Mitglied: Dr. Thoma, Richard, Geh. Hofrat, Profeſſor, ſtellv. Mitglied. ANus dem Lande. fKHarlsruhe, 26. Juni. Die Polizei verhaftete einen ſchon mit Zuchthaus mehrfach vorbeſtraften Schwindler, der ſich als Kriegsbeſchädigter ausgab. Er ſtellte ſich an den Hauptver⸗ kehrsplätzen auf, war mit Ordensbändern geſchmückt und zitterte heftig mit den Händen und dem Kopf. Von den Vorübergehenden erhielt er Naturalien und Geldgeſchenke. Er hat eingeſtanden, durch ſeine Schwindeleien viele tauſende von Mark ſchon erworben zu Karlsruhe, 30. Juni. In der nahen Gemeinde Bulach nahm die Karlsruher Volkswehr bei dem Bürgermeiſter Hamberger eine Hausſuchung vor und ermittelte dabei ein umfangreiches Ham⸗ ſterlager. U. a. wurden feſtgeſtellt 39 Kiſten Fett, 11 Faß Fett, 1 Zentner Kakao, 3 Faß Olivenöl, 2 Zentner Stärke, 3 Kiſten mit Schokolade u. a. m. Es wurde feſtgeſtellt daß der Bürgermeiſter einen umfangreichen Lebensmtitelſchleichhandel führte. Ettlingen, 30. Juni. In Neuburgweier trafen am Samstag früh etwa 300 Mann Volkswehr in Automobilen von Karlsruhe ein und beſchlagnahmten lt.„Mittelbad. Kurier“ für über 20 000 Mark vorgefundene Schleichhandelswaren Bonndorf, 25. Juni. Das während der Kriegsjahre ge⸗ ſchlaſſene Steinabad iſt nunmehr wiedereröffnet worden. Päch⸗ ter iſt ein Herr Blatter von Birkendorf. Ichenheim bei Lahr, 27. Juni. Der 17fährige Sohn eines hieſigen Landwirts ſpielte mit einem Gewehr, das ſich entlud und den jungen Mann tödlich verletzte. Singen, 25. Junl. In der kürzlich hier abgehaltenen öffent⸗ lichen Verſammlung der USP. wurde von einem gewiſſen Hahn be⸗ hauptet, Bürgermeiſter Thorbecke habe ſich zur Freigabe beſchlag⸗ nahmten Fleiſches gegenüber dem Gaſtwirt Sturm verleiten laſſen, Sre wofür dieſer Kuchen und Wein erhalten habe. Die Unterſuchung dieſer Angelegenheit hat, wie der Gemeinderat öffentlich mitteilt, ergeben, daß an der Angelegenheit nichts wahr iſt. Der Gemeinde⸗ ral hat gegen Hahn Strafantrag wegen Beleidigung und Ver⸗ Pee des Bürgermeiſters Thorbecke bei der Staatsanwaltſchaft eſtellt. * Ktonſtanz, 27. Juni. Um den Kommunalverbänden Gelegen⸗ heit zu geben, zum Schutze des Ernährungsſtandes! der einheimi⸗ 55— Bevölkerung während der nächſten knappen Zeit den Frem⸗ enverkehr zunächſt auf die Hauptreiſezeit zu beſchränken, hat, wie bereitsmitgeleilt wurde, das Miniſterium des Innern die Kommu⸗ nalverbände ermächtigt, den Fremdenverkehr bis 15. Juli ganz aus⸗ uſchalten. Von dieſer Ermächtigung glaubte gerade der hieſige e e Gebrauch machen zu ſollen, nachdem die Klagen über die Fremden und ihr Gebaren allmählich ſo zahlreich wur⸗ den, daß ſie ſich zu einer allgemeinen Mißſtimmung verdichteten. Aber nicht nur dieſer allgemeine Geſichtspunkt, ſondern auch im beſonderen das Gebaren der Schieber und Schleichhändler, die ſich gerade in den Grenzſtädten beſonders breit machten und zum Teil in recht aufdringlicher Weiſe benahmen, beſtimmte, li„Konſt. Ztg.“, den Kommunalausſchuß, von der erwähnten Ermächtigung Ge⸗ brauch zu machen wie dies übrigens, bereits in mehreren Bezirken ſchon geſchehen iſt. Man war ſich dabei wohl bewußt, daß die Ver⸗ waltung einer Fremdenſtadt(nichi Kurort) auch Pflichten gegen⸗ über ihren Geſchäftsleuten hat. In dieſem Falle ſchlen es aber rat⸗ ſamer, den Fremdenverkehr auf Paſſcerten zu beſchränken, als bei längerem Zuſehen die Bevölkerung auf eine ſtärkere Geduldsprobe zu ſtellen, die leicht zu unliebſamen Störungen hätte ausorten kön⸗ nen. Schwierig wird die Erfaſſung der Schieber und Schleichhänd ler immerhin noch ſein. Man hofft aber durch ein gründliches Prüfungsverfahren den ungeſetzlichen Handel hier weſent⸗ lich einſchränken zu können, wobei von der Ausweiſungsbefugnis öfters Gebrouch zu machen ſein wird. Das Miniſterium hat übri⸗ gens in dieſer Beziehung zugeſagt, den Kommunalverband in ſei⸗ nen Entſchließungen weitgehendſt zu decken. Ob das Mimiſterium auch über den 15. Juli hinaus zu Einſchränkungen die Handhabe bieten wird, iſt noch nicht abzuſehen, wird aber weſentlich von de Geſtaltung der Dinge abhängen. Pfalz, Hheſſen und Amgebung. J Frankenthal, 30. Juni. Vorige Woche ging nach längerer Dauer ein Streik in den hieſigen Fabriken der Metallindu⸗ ſtrie zu Ende, welcher durch die kaufmänniſchen und techniſchen Angeſtellten herovrgerufen worden war. Die Betriebe ſahen ſich infolge des Ausſtandes dieſer Angeſtellten gezwungen, am Sams⸗ tag vor acht Tagen die Arbeit einzuſtellen. Durch Vermittlung des Bürgermeiſters Dr. Ehrenſpeck gelang die Beilegung, ſodaß am Sanistag die Arbeit wieder in vollem Umfange aufgenommen wurde. Es waren 5000 Metallarbeiter beteiligt. *Pirmaſens, 25. Juni. Einen ſeltenen Fund machte ein hieſiger Einwohner, als er ſein Pfeifchen ſtopfen wollte. In dem Tabak fand er nämlich— einen Ehering. Das Paket hatte der Mann in Zweibrücken gekauft, er ſandte nun den Ring an die auf dem Umſchlag verzeichnete Firma, der es dann ein leichtes war, den ſeinerzeitigen Verlierer des Ringes zu ermitteln und ihm ſein Eigen⸗ tum wieder zuzuſtellen. Der Verlierer hat nun den ehrlichen Finder durch die Zuſendung von zehn Päckchen Tabak nebſt einem Dank⸗ ſchreiben belohnt. OAus der pfalz. 30. Juni. Die erſten Kriegsgefan⸗ genen ſind nun auch in der St. Ingberter und Zweibrücker Gegend eingetroffen. Von Saarbrücken aus kamen die Kri':ger teilweiſe in⸗ offiziell und überraſchend zur Freude ihrer Angehörigen in meiſt recht guter Verfaſſung an.— Im Hinblick darauf, daß viele Intereſſenten verſochen, nichtpfälziſche, insbeſondere auch fran⸗ zöſiſche Weine aus der Pfalz ee wird von der Geſchäfts⸗ ſtelle des Deutſchen Wirſſchaftsamts Ludwigshafen nochmals auf⸗ merkſam gemacht, daß die Ausfuhr nur für pfälziſche Weine freigegeben iſt und daß deshalb die nach wie vor ein⸗ zureichenden Geſuche die ausdrückliche Erklärung enthalten müſſen, daß es ſich um pfülziſche Weine handelt. Sportliche KRunoſchau. Erſte Tagung des Baädiſchen Landeskages für Aörperpflege und Jugenderziehung. X Karlsruhe, 30. Juni. Die weiteren Beratungen über die Richtlinien für Leibesübungen führten zu einer ergie⸗ bigen Ausſprache, an der ſich insbeſondere Geh. Rat Aſchoff⸗Frei⸗ burg, Stadtſchulrat Dr. Sickinger⸗Mannheim, der Direktor der Karlsruher Turnlehrerbildungsanſtalt Prof. Eichler u. a. m. be⸗ teiligten. Beſonders wurde der Ausbau der Turnlehrerbildungsan⸗ ſtalt zur Badiſchen Landesturnanſtalt, an der alle Lei⸗ besübungen gelehrt und Fachlehrer hierzu herangebildet werden, ge⸗ für Auch die Frage der Errichtung eines Landesamtes ür Leibesübungen und Jugendpflege als Ableilung des Kultusminiſteriums wurde allſeitig warm befükwortet. Die Richtlinien ſollen ebenſo wie die Satzungen zur weiteren Ausarbei⸗ tung— unter Benützung der vorgeſchlagenen Anregungen— einer Kommiſſion übertragen werden, die dann der nächſten Landestagung Beriicht erſtattet. Die Wahl des neuen Vorſtandes ergab Einmütigkeit in der Belaſſung des ſetzigen Arbeitsausſchuſſes unter Erweiterung auf 14 Nerſonen. Damit ſetzt ſich der neue Ausſchuß wie folgt zuſammen: Profeſſor Gilbert Fuchs, 1. Vorſitzender und Juſtizſekretär GeppertKarlsruhe(Fußball), 2. Vorſitzender. Als Beiſißer: K. D. Huber⸗Karlsruhe(Leichtathletik), Kanzleirat Schmidt⸗Karlsruhe(Turnen), Prof. Hefner⸗Offenburg(Fuß⸗ ball), Rechtsanwalt Steinel⸗Karlsruhe(Eislauf und Tennis), Stadtſchulrat Dr Sickinger⸗Mannheim(Bad. Turnlehrerverein), Oberreallehrer Maier⸗Karlsruhe(Turnen), Geh. Rat Aſchoff⸗ Freiburg(Turnen), Frau Egel⸗Karlsruhe(Frauenkleidung und übrig laſſen. Eine Kontrolle und Beaufſichtigung der Vögel iſt da⸗ her unbedingte Notwendigkeit. Es müſſen Maßnahmen getroffen werden, durch die die Schädlinge ausgerottet, die nützlichen wilden Vögel aber nach Möglichkeit geſchützt und erhalten werden. In ver⸗ ſchiedenen Staaten, ſo beſonders in Amerika und in einzelnen briti⸗ ſchen Kolonien, hat die Regierung dieſe Kontrolle ſelbſt in die Hand genommen und ſtrenge Geſetze für den Schutz und die Vernichtung der verſchiedenen Arten erlaſſen; ſie hat vor allem auch eine umfaſfende Aufklärung der Bevölkerung über die Rolle in die Wege geleitet, die die einzelnen Vögel in der Landwirtſchaft ſpielen. Der engliſche Zoologe Walter E. Collinge fordert nun eine beſondere Regierungs⸗ ſtelle zu dieſem Zweck und gibt damit eine Anregung, die auch bei uns auf fruchtbaren Boden fallen ſollte. Die Einſetzung eines Stabes von Vogelkennern und Fachmännern der Landwirtſchaft, die ſich dieſer Aufgabe widmen, würde bei geringen Koſten eine ungeheure Erſpar⸗ nis zur Folge haben. Die Schäden, die durch Inſekten und Vögel in der engliſchen Landwirtſchaft hervorgeruſen werden, bezifferte Col⸗ Llinge auf 800 Millionen. Alleln die Getreidemenge, die durch den ge⸗ wöhnlichen Sperling vernichtet wird, läßt ſich mit 160 Millionen bezif⸗ fern, und nichts iſt bisher dagegen geſchehen. Die Schäden, die durch die Vögel während des Krieges der engliſchen Nahrungsmittelerzeu⸗ gung zugefügt wurden, werden mit 340 Millionen Mark berechnet. Nach den Angaben der Sachverſtändigen betragen die durch Ratten und Mäuſe hervorgeruſenen jährlichen Verluſte der engliſchen Ernte eine Summe von 320 Millionen Mark. und man kann ſich berechnen, wie wertvoll da die Arbeit gewiſſer Vögel iſt. wenn die Nahrung der Schleiereule zu 68,5 Prozent aus Mäuſen und die des Falken zu 64,5 Prozent aus dieſen Tieren beſteht. Trotz des Nutzens, den dieſe bei⸗ den Vögel leiſten, werden ſie überall verfolgt und vernichtet. Von allem, was die Blaumeiſe frißt, ſind 78 Proz. Inſekten, deren Beſeiti⸗ gung für den Obſtbauzichter und Gärtner von größtem Nutzen iſt: 12 Prozent ſind weder nützlich noch ſchädlich, und nur durch 10 Proz. ſeiner Nahrung ſchädigt die Blanmeiſe die Menſchen. Der Schutz und die Erhaltung der Blaumeiſe iſt daher von boher Wichtigkeit. Ganz ſo ſteht es mit einer großen Anzahl von Vögeln, die rückſichtslos ver⸗ folgt werden, ſo mit der Holztaube, dem Kiebitz, der Feldlerche und vielen anderen. Die Frage eines durchareifenden Vogelſchutzes, der die wichtigen Axten heraushebt, iſt daher nicht nur eine Angelegen⸗ heit der Tierfreunde, ſondern im höchſten Maße ein wirtſchaftliches Gebot, durch das Millſonen und aber Millionen von Nahrung dem Menſchen erhalten werden. —(Eine neue deukſche Nordpolarexpedikſon) wird geplant von Dr. Repitzki aus Danzig und Dr. Walter Geisler aus Halle, die zemeinſam in Petermanns Mitteilungen ihre Abſichten und deren Begründung auseinanderſetzen. Sie wollen das Gebiet um den zwar mit dem modernen Hilfsmittel des Flugzeugs. Die Expe⸗ des 25. Breitengrades in Anariff nehmen und dition ſoll von der Weſtküſte Spitzbergens ausgehen und will dann eine Reihe von Etappenlagern mit Proviant und allen ſonſt er⸗ forderlichen Vorräten in Abſtänden von ungefähr 350 Kilometern auf dem Packeis anlegen. Doch würde noch ein Zwiſchenlager auf einer der Sieben Inſeln nördlich von Spitzbergen in Betracht kom⸗ men. Die Lager ſollen auch Beſatzung erhalten, die mit wiſſen⸗ ſchaftlichen Beobachtungen betraut ſind. An eine Vorexpedition wird nicht gedacht, jedoch ſoll der Trupp mit vpölliger Ausrüſtung zunächſt im Sommer einige Verſuchflüge ausführen, um dann im nächſten Jahre den eigentlichen großen Plan in Angriff zu nehmen. Die zu benutzenden Flugzeuge ſollen mit Schwimmern und außerdem noch mit Gleitkufen verſehen ſein, damit ſie ſowohl auf dem Meere wie auf dem Eiſe zu landen vermögen. Aus dem Mannheimer Kunſtleben. —(Hochſchule für Muſik.) Ton und Wort ergänzten ſich aufs ſchönſte im 5. Vortragsabend unſerer Muſikhochſchule, deſſen Vortragsfolge von zwei begobten Rehberaſchülern und einer ſprachtechniſch weitgeförderten Schülerin des Herrn Tletſch be⸗ ſtritten wurde. Dieſe rezilierte in ausdrucksvoller Weiſe Nießz⸗ ſche's Fragment„Beethovens Tod“, eine ſcharfumriſſene, treffende Zeichnung des künſtleriſchen Weſens unſeres großen Ton⸗ —4 75 Darauf erklang Beethovens tiefgründige„Wald⸗ teinſonate“, in ihrem Allegro con brio zwar etwas überhaſtet und hier noch nicht in ihrer ganzen Tiefe erſchöpft, aber im prälu⸗ dierenden Adagio molto und dem geheimnisvoll beginnenden, 55 hymniſchem Schwung ſich ſteigernden Rondo doch ſo viel ur⸗ prüngliche Vegabung und muſikaliſche Wärme verratend, daß wir von dem raſtlos an ſeiner Vervollkommnung arbeitenden Inter⸗ preten das Beſte erwarten dürfen. In Blörnſon⸗Griegs Melodram„Bergliot“ fand die vorerwähnte begabte ietſchſchülerin auch muſikaliſch ſtets den rechten Ton und für alle Stimmungsphaſen, ob es ſich nun um dramatiſche Kraft oder lyriſche Weichheit handelte, ſtets den entſprechenden Ausdruck. Und da Meiſter Rehberg am Flügel ſaß und die herrliche Muſik Griegs mit den Worten Blörnſons zu einer Einheit verſchmolz, ſo bot dieſes Melodrama in der Tat einen vollen ungetrübten Kunſtgenuß. An⸗ ſtelle der vorgeſehenen a⸗moll⸗Sonate des Rogerſchülers Joſeph Haas traten Staffs Giga con Varitionen, ebenfalls von einem begabten Rehbergſchüler in techniſch und muſikalit⸗z vorzüg⸗ Weiſe geboten. Das wertvolle Programm hatte einen großen rerkreis angezogen. der mit Intereſſe die gediegenen Darbie⸗ tungen entgegennahm. F. M. Frauenkultur). Bachmann⸗Karlsruhe(Leichtathletik), Dr. Jauch⸗ Freiburg(Jugendpflege)h, von Weſthoven⸗Karklsruhe(Jugend⸗ pflege) und Kreisſchulrat Iſchler⸗Mannheim(Turnen). * 5 eh. Die Süddentſchen Hockey⸗Vereine bielten am Samstag eine Sitzung in Karlsruhe ab, in der die Gründung eines ſüd⸗ deutſchen Hockeyverbandes beſprochen wurde. Vertreten waren der Nordkreis(Frankfurt), der oberrheiniſche Hockeyverbano (Baden und Württemberg) und der Südkreis Bavern). In der Ver⸗ bandsſpielangelegenheit um die füddeutſche Meiſterſchaft konnte keine Einigung unter den anweſenden Vertretern erzielt werden, weshalb der Nordtreis zurücktrat und ſich einem anderen Verbaund anſchlieden wird. Der ſüddeutſche Hockeyverband wurde gegründet und zwar ge⸗ hören ihm Baden, Württemberg und Bayern an. Zum Vorſitzenden wurde Graf Beiſel⸗Karlsruhe, zum Schriftführer Dr. Bens⸗ heimer⸗Mannheim gewählt. Der Schatzmeiſter wird durch den Südkreis(Bayern]) geſtellt werden. Die ſüddeutſche Hockeymeiſter⸗ ſchaft wird zum erſten Male in der Spielzeit 1019/0 ausgetragen. sb. Ein Teunis⸗Städte⸗Spiel Rarlsruhe gegen Heidelberg fand am Sonntag unter zahlreicher Beteillaung anläßlich der Tagung des badi⸗ ſchen Landestages für Körperpflege und Jugenderziehung in Karls⸗ ruhe ſtatt. Nach intereſſantem Spiel blieb Heidelberg mit 12:8 Punk⸗ ten Sieger. ep. Das Städte Fußball⸗Weitſpiel Karlsruhe gegen Baſel, das am Sonntag aus Anlaß der erſten Landestagung der badiſchen Spiel⸗ Sport⸗ und Turnvereine ſtattfand, war trotz des regneriſchen Wetters, welches das Spiel ſehr beeinträchtigte, von etwa 4000 Zuſchauern ve⸗ ſucht. Das Publikum begrüßte die Schwelzer Gäſte mit ſtürmiſchem Beifall beim Betreten des Platzes. Die Schweizer repräſentalive Städte Mannſchaft zeinte ein feines überlegenes Kombinationsſpiel, dem die Karlsruher Mannſchaft nicht gewachſen war. Bei Halbzeit ſtand das Spiel:1 für Baſel. Nach der Pauſe trat die Meberlegen⸗ beit der Schweizer noch mehr zu Tage und bei Spielſchluß konnte die Baſeler Städte⸗Mannſchaft mit:1 Toren als Sieger den Platz ver⸗ laſſen. ep. Das Länder⸗Hockeywettſpiel Baden gegen Bayern, welches aus Anlaß der Tagung des badiſchen Landestages für Körperpflege und Jugenderziehung in Karlsruhe auf dem Sportplatz des Karlsruher Fußballvereins ſtattfand. brachte nach intereſſantem Spiel den Sieg der bayriſchen repräſentativen Mannſchaft von:1 Toren. Bei Halb⸗ zeit ſtand das Spiel bereits:0 für Bayern. Nach der Pauſe konnte Vaden ansaleichen. Die beſſer ſpielende Mannſchaft von Bayern er⸗ zlelte aber 15 Minuten vor Splelſchluß, trotzdem ſie in den letzten 20 Miuuten nur mit 10 Mann ſpielte, das ſiegabringende Tor. Deulſcher Archlleklenlag. Berſin, 30. Juni. Der Deutſche Architektentag, der am 27. Juni im Künſtlerhauſe tagte, geſtaltete ſich zu einer eindrucksvollen Kundgebung des ganzen deutſchen Archilektenſtundes, der durch die Folgen des Zuſammenbruchs unſeres Vaterlandes in ſeinen tiefſten Lebensbedingungen erſchüttert iſt. Aus allen Teilen Deutſchlands waren zahlreiche Architekten, ſelbſtändige, beamtete und angeſtellte, erſchienen, um über die Siche⸗ rung der Exiſtenz des ganzen Standes und über ſeine Mitwirkung beim wirtſchaftlichen Wiederaufbau unſeres Vaterlandes zu beraten. Wir bemerkten unter den Erſchienenen: Geheimrat Schmidt, München, und Negierungsbaumeiſter Eiſelen für den Verband deut⸗ cher Architekten⸗ u. Ingenieur⸗Vereine, Geheimrat Frentzen⸗Aachen 25 den Bund deutſcher Archltekten, Architekt Stern⸗Hannover für die Deutſche freie Architektenſchaft. Architekt Noris⸗München den Architektenrat Bayerns. Die Architekten Göttgen, Kuckuck, Lotz für die Deutſche Architektenſchaft von Oſt- und Weſtpreußen. Ge⸗ heimrat Stübben, Baurat Körte, Dr. Schubart für den verein Berlin, Hofrat Reuter für die Dresdener e Regierungsbaumeiſter Marcinowski für die 1 1 Baubeamten, Stadtbaumeiſter Jentzſch für den Reichsdund euͤtſcher Technik, Geh. Rat Seſelberg Berlin, Geh. Rat Gurlitt für die Techniſche Hochſchule Dresden, Dr. Bauer für den deutſchen Werkbund. Ferner eine große 2 von Vertretern einzelner Ortsgruppen und örtlicher Vereine. Außer den Vertretern von Vereinen und Verbänden war eine e Anzahl namhafter Architekten aus allen Teilen Deutſchlands erſchlenen, u. a. die Herren Venhofen⸗Eſſen, Reinſch⸗Königsberg, Reg.⸗Bmſtr. Fa⸗ bricius⸗Köln, Prof. Ruff⸗Nürnberg, Nieſſen⸗Hamburg, Heinrich Behrends⸗Bremen, Wöhler⸗Düſſeldorf, Schilling⸗Dresden, Doſe⸗ Roſtock, Wille⸗Hannover, Dr. Hofmann⸗Potsdam, Geh. Rat Ludwig Hofmann, Geh. Rat Beſtelmeyer, Prof. Peter Behrens, Prof⸗ Straumer, Prof. Janſſen, Friedrich Paulſen, Reglerungsbaumeiſter Jeſſen, Regierungsbaumeiſter Schillbach, Regierungsbaumeiſtet Ahrends⸗Berlin und viele andere. Nach e e des Vorſitzenden des Arbeitsaus⸗ ſchuſſes Geh. Rat Prof. Ebhardt und Geh. Rat Stübben namens des Berliner Architektenvereins ſprach Dr. ing Albert Hok⸗ mann über„Der Architekt im Leben und Geſelk⸗ ſchaft“ und legte an der Hand wertvoller zeitgenöſſiſcher Aeuße⸗ rungen dar, welche Bedeutung der Architektenſtand in den vergan⸗ genen Kulturepochen gehabt und welches Anſehen er genoſſen hat. Prof Peter Behrens behandelte die Wiedererhebung der Bau⸗ kunſt zu befruchtender Baugemeinſchaft der Künſte. Er betonte die engen Beziehungen zwiſchen der Baukunſt und den bildenden Künſten. denen ganze Zeitalter ihre hohe Blüte verdankt haben, die aber neuerdings zum Schaden der ganzen Kultur vollſtändig ver⸗ loren gegangen ſeien. Eine Abhilfe wäre nur durch Neugeſtal⸗ tung des Ausbildungsweſens möglich. die eine gemein⸗ ſame Vorbereitung des Nachwuchſes und erſt eine allmähliche Tren⸗ nung der Berufe als Baukünſtler, Maler oder Bildhauer bedinge. Geh. Rat Prof. Veſtelmeyer brachte in ſeinen anſchließenden Ausführungen wertvolle Anregungen und praktiſche Vorſchläge im einzelnen über die Erziehung des Architekten, die geradezu ein Programm darſtellen. Das Ziel muß vor allem ſein, den ſungen Architekten zur Erfüllung der Aufgaben heranzuziehen, denen er heute infolge der Mängel der ſchulmäßigen Ausbildung meiſt un⸗ vorbereitet gegenüberſteht. Architekt Paulſen behandelte in intereſſanter Weiſe die Stellung des Architekten im Aufbau der neuen Geſellſchaft Die Entwicklung läßt ſich noch nicht überſehen. Man kann und muß nur die Möglichkeiten ins Auge faſſen, die den ſelbſtändlgen Archikten in ein Abhängigkeits⸗ verhältnis zu bringen drohen, ſei es, daß der Großkapftollsmus der ſiegreichen Ententeſtaaten, ſei es, daß die ſozialiſtiſche Idee in der weiteren Geſellſchaftsentwickelung obſiegen ſollten. Dieſen G⸗ fahren kann nur eine einheitliche Berufsorganiſation begegnen özw. die Folgen abſchwächen Zum Schluß erörtert Herr Architekt Loß die Stellung des Architekten bei den kommenden Vauaufgaben und hoß her⸗ vor, wie gerade der ſelbſtändige Architekt beſonders 95 ſei, im 72 5—5 Gemeinden und den Privaten gegenüber als Treuhänder zu wirken. Nach einer angeregten Ausſprache über die Notwendigkeit einer Arbeitsgemeinſchaft aller deutſchen Architekten, bei der u. 295 Aus⸗ führungen von Architekt Norris-München über den Architekten⸗ rat Bayerns beſonders lebhaften Beifall fanden, wurde einhellig e n 905 0 lie ung ſleefae „Die e verſammelten deutſchen Architekten, ſelbſtändige, beamtete und angeſtellte, ſind einhelllg 85 Me daß nur eine einheitliche Vertretung ihres Standes in der Lage ſein wird, die Intereſſen der 821 Baukünſtler in dem ſce Aeenden und würdig zu vertreten und am wirtſchaftlichen Wiederaufbau unſe ͤ Mieged dgeen 5 ſeres Vaterlandes katkräftige n der Erkenntnis, daß der ganze Stand ne tiefſten Lebensbedingungen erſchüttert iſt und 1—— der Architektenſtand ſeiner techniſchen und wirtſchaftlichen Be⸗ deutung entſprechend in erſter Reihe an den kommenden Aufgaben mitzuwirken berufen iſt, gründen die heute Verſammelten den e eine dauernde Einrichtung und be⸗ auftragen evollmächtigen ihn Vertr e geſe ade ihn zur üßrung und Bertetung urch Zuſatzbeſchluß wurde noch die Beteil! der Verbände an dem Arbeitsausſchuß des Arcteeneee— Damit iſt eine Einigung und ein Zuſammenſchluß desfenſgen Standes vollzogen, der durch den Umfang ſeiner künſtleriſchen, wirk⸗ ſchaftlichen und organiſatoriſchen Betäti i Grundſätzen berufen iſt, als uneigennütiger Meeubrder gaben des Wiederaufbaues unſeres Vaterlandes im Reiche von allen ſetgeberiſchen und behördlichen Körperſchaften bei allen wichtigen gehört und herangezogen zu we rchitekten⸗ für die Techniſche Hochſchure 1 * * 1 THande. und Industrie. Denstag, den I. Jult 1919. Maunheimer General- Anzeiger.(Abend-Ansgabde.) 5 Nr. 295. 5. Soite. Reichsbankausweis vom 26. Juni. Berlin, 1. Juli.(.) Nach dem Ausweis der Reichsbank für die dritte Inniwoche iſt die geſamte Kapitalaulage um 25 Mill. M. auf 28 948,8 Mill.., die der bankmäßigen Deckung für ſich allein genommen um 260,3 Mill. auf 28 798,1 Mill. M. zurückge⸗ gangen. Im Zuſammenhang mit den Vorbereitungen für den Viertel⸗ kahresabſchluß zeigten die fremden Gelder auf der anderen Seite eine noch weit ſtärkere Abnahme, nämlich um 863.2 Mill. auf 9621.3 Mill. Mark. Die Nachfrage nach Reichsbanknoten und Darlehenskaſſen⸗ ſcheinen war in der Berichtswoche wieder ganz außerordentlich ſtark. Der neue Bedarf blieb mit 1254.4 Mill. hinter der bisber ausgewie⸗ ſenen Höchſtzunahme, nämlich 1352 Mill. Me. in der letzten Märzwoche 1919 nur um 100 Mill. M. zurück. Die ſtarke Nachfrage nach Zahlungsmitteln wurde, abgeſehen von den nach wie vor anhaltenden Uleagitimen Abſchlüſſen, namentlich durch Die beginnende Einlöſung der Juli⸗Zinsſchelne hervorgerufen. Im Einzelnen erfuhr der Notenumlauf der Reichsbank eine Ausdehnung um 883 Mill. M. auf 29 107,9 Mill.., während die Summe der im Verkehr befindlichen Darlehenskaſſenſcheine ſich bis zum 28. 6. um 42½ Mill. auf 11 695,1 Mill. M. erböbhte. Der Goldvorrat er⸗ fuhr namentlich durch die Goldabgabe an das neutrale Ausland eine Weitere Ermäßigung um 83.7 Mill. M. auf 1117.3 Mill. M. Der Be⸗ ſtaud en Scheidemünzen und Reichskaſſenſcheinen zeigte geringfügige Verminderungen und der geſamte Darlehensbeſtand bei den Dar⸗ lehenskaſſen ſtieg diesmal um 37,7 Mill. auf 20 552,7 Mill. M. Ein dieſer Junahme entſprechender Betrag an Darlehenskaſſenſcheinen kloß an die Kaſſe der Reichsbank, bie ihrerſeits, wie oben erwähnt, Nn Mill. M. von dieſen Zablungsmittela in den Verkehr ſetzen mußte. Der eigene Beſtaud der Bank an Darlehenskaſſenſcheinen wuchs auf 8737,4 Mill. M. Bestand an kursfähigem deutscaem Geld und an Gold in Barren oder ausländischen Münzen, das Kilogramm fein zu 2784 Mark derechnet. 8 egen die Vermögen n 1000 Mark) 0 Metallbestannlll 1137497— 34034 darunter OO[ldld 1117789— 33 711 Reichs- und Darlehenskassen-Scheine 8758875 316468 Noten ander. Bankeen 321— 1684 Wechsel, Schecks und disk. Schatzanw. 28 7908 0900— 260 348 Lombarddarlehen 6310— 3599 Wertpapierbestanc 139382— 1075 tiges Vermögen 225105657 314090 Verbindlichkeiten. Orundkapital ———— 180000 eeer Rücklagen 99406 unver. Notenumlauk 291078647 832906 Einlagen 995621272— 863 248 Sonst. Verbindlichkeiilt. 2345208 360070 Frankfurter Wertpapierbörſe. Fronkfurt, 1. Jull.(Priv.⸗Tel.) Trotz der wenig erfreulichen Nachrichten über die Entwicktung der Eiſenbahnerbewegung waren die Kurſe auf den Hauptmarktgebieten durchaus widerſtands⸗ abit da ſich fortdauernd größeres Aulagebedürfnis des Publi⸗ kums geltend macht. Es fanden infolge Kaufordres an chemiſchen Aktien Preiserhöhungen ſtatt. Badiſche Anilin wurden im Kurſe um 9 Proz., desgleichen Holzverkohlung um 3 Proz. hinauſge⸗ ſetzt. Farbwerke Höchſt bis 300 bezahlt. Scheideanſtalt wurden zu höheren Kurſen geſucht. Beſſere Anfnahme fanden auch Schiffahrts⸗ Aketen, beſonders Norddeutſche Lloyd. Die Umſätze in Montanpapiere waren beſcheidener. Eine Ausnahme machte Phönix, welche ſich vei großerem Intereſſe 1½ Proz. höher ſtellte. Deutſch⸗Luxemburg und Gelfenkirchen konnten ſich gut behaupten. Elektrowerte blieben ver⸗ Kachläfſigt. Von ſonſtigen Induſtriepapieren ſind Daimler bei feſter Vendenz zu erwähnen. Auch Adler Kleyer, ſowie Benz fanden zu Peſſeren Kurſen Aufnahme. Das Geſchäft in Petroleumaktien war weſentlich ſtiller, ebenſo blieb der Verkehr in Kaliwerten auf Held⸗ — Feſchränkt. Schantung und auch Lombarden konnten ſich be⸗ igen. Am Markte der Einheitskurſe trat bei erböhten Kurſen Nach⸗ frage nach Seilinduſtrie Wolff, Gebrüder Junghans, Filzfabrik Furoa ein. Reger wurden niederrheiniſche Anleihen umgeſetzt, wo beſonders 3 und 3½ proz. Reichzanleihen und Konſols geſucht blieben. Kriegs⸗ auleihe 77—776. Am Schluß der Börſe machte ſich bei nachlaſſender Unternehmungs⸗ luſt etwas Abſchwächung bemerkbar, die ſich aber nur in einzelnen Spezlalpapieren bemerkbar machte, ſonſt blieb die Tendenz behauptet. Privatdiskont 8˙4 Prozent. Aufwärtsbewegung am füddeulſch⸗rheiniſchen Holzmarkt. Das Zuſammentreffen reger Nachfrage nach Schnittwaren⸗ erzeugniſſen vom Inland ſowohl, wie auch vom Ausland haben die Lage am Brettermarkte neuerdings erheblich feſtigen können. zumal da das Angebot eher weiter ab⸗ als zunahm. Die von den Erzeugern vorgenommene Preiserhöhung für unſortierte Bretter übertrug ſich auch auf den Markt in ſortierter Ware, deren weitere Verteuerung zu melden iſt. Es betragen die erhöhten Preiſe für die 100 Stück 16˙ 17 5“ Ausſchußbretter etwa M. 240—245, 6“ M. 290—295, 7 M. 340—345, 8“ M. 388—392, 9“ M. 435—443, 10“ M. 485—492, 11“ 533—543, 12“ M. 583—590, für 16˙ 347 57 desgl. etwa M. 194—196, 6“ M. 234—2 3, 77 M. 270—275, 87 M. 310—315, 9“ M. 350—352, 10“ M. 387—392, 117 M. 425 bis 432, 12“ M. 467—473, für 16˙ 5“ desgl. etwa M. 169—171, 6“ M. 204—207, 7“ M. 237—242, 8“ M. 270—275, 9“ M. 305 bis 310, 10“ M. 338—343, 11“ M. 372—378, 12“ M. 408—414, für 16˙ ½ 5“ desgl. etwa M. 145—147, 6“ M. 175—178, 7“ M. 204 bis 207, 8 233—237, 9“ M. 262—285, 10“ M. 290—295, 11“ M. 320—325, 12“ 348—355 frei Schiff Mirtelrhein. Ferner wur⸗ den die Preiſe hinaufgeſetzt für die 100 Stück 16, 1“ 5“„guten“ Bretter auf M. 312—317, 6“ M. 377—382, 77 M. 436.—443, 8“ M. 498—505, 9“ M. 563—572, 10“ M. 627—635, 11“ M. 688 bis 695, 12“ M. 750—750, für 16˙ 4“ 8“ desgl. auf etwa M. 252 bis 254, 6“ M. 300—305, 7“ M. 350—355. 8“ M. 400—407, 9“ Mark 450—438, 10 M 500—510, 11“ M. 550—535, 12“ M. 600—610, für 16. 56“ 5˙ desgl. auf etwa M. 225.—230, 6“ M. 263—266, 7 M. 305--310, 8“ M. 350—356, 9“ M. 397.—402, 10“ M. 439—445, 11“ M. 480.—488, 12“ M. 527—533 ſowie für 16˙ 57“ desgl. auf etwa M. 187—190, 6“ M. 205—208, 77 M. 263—268, 8“ M. 300—305, 9“ M. 338—343, 107 M. 375—392, 11“ M. 413—418, 12“ M. 450—455 frei Schiff Mittelrhein. Schließlich lauten die erhöhten Sätze für die 100 Stück 161“ 5“ X⸗Bretter auf etwa 220 bis 222, 6“ M. 264—267, 7 307—310, 87„ 350—355, 97 395 bis 400, 10“ 440—444, 117 484—488, 12“ 530533 frei Schiff Köln, Düſſeldorf und Duisburg. UI 45 5 BVom Stand des Hopfens. Die in füngſter Hopfenbaugebieten ſprechen ſich im allgemeinen befriedigend über den Stand der Anlagen aus; ſie heben nor allem das geſunde Ausſehen der Pflanzen hervor und erwähnen übereinſtimmend, daß dieſe immer noch faſt gänzlich ſrei von Ungezieſer ſind, was weitere günſtige Eut⸗ wicklung erhoffen läßt. Ohne Zweifel ſind die Gärten in ihrem Wachs⸗ tum aber noch zumteil erheblich im Rückſſand gegenüber regelmäpi⸗ geren Jahren, doch können dieſe immer noch eingeholt werden. Zum⸗ teil haben die Ranken Stangen⸗ bezw. Drahthöhe erreicht, meiſtens aber weiſen ſie nur Dreiviertel⸗Höhe auf. Eine ausgiebige Durch⸗ feuchtung des Bodens durch die füngſten reichlichen Niederſchläge iſt ſetzt erfofgt, doch brachte der Regen einen erheblichen Temperaturrück⸗ gang mit ſich, der vorläufig das Wachstum hemmt. In den Niederun⸗ gen findet man zur Zeit den beſten Stand der Felder vor, guch iſt die⸗ ſer dort nicht ganz ſo unaleich, wie in den Hochlagen, wo eben die bis⸗ herige Trockenheit ungünſtig einwirkte. In den böhmiſchen Hopfenbau⸗ gebieten hatten die Gärten vor etwa 8 Tagen halbe Stangenhöhe er⸗ reicht: die frühgeſchnittenen Anlagen ſind dort am weiteſten vorge⸗ ſchritten und faſt durchweg kräftig, zumal Ungeziefer auch hier den Pflanzen nur wenig anhaben konnte. In den deutſchen Anbaugebie⸗ ten trat nur vereinzelt Nachfrage nach altem Hopfen hervor. In Württemberg lagern in Rottenburg und Umgebung noch kleinere Poſten 1918er und älterer Ware in erſter Hand und in Spekulanzen⸗ beſitz. für ben ſich aber bisher nur wenig Intereſſe zeiate. 24 Zeit eingelaufenen Berichte aus den ſüddentſchen Mainz, 28. Juni Die ema Julius Sichel& Co., Kom⸗ manditgeſellſchaft auf Aktien in Mainz, Luremburg und Eſch an der Alzette bielt heute hier eine außerordentliche Hauptrerſammlung ab, die über die Erhöhung des Grundkapirals von zweieinhalb Millionen auf vier Millionen Mark zu beſchließen hatte. Die erfor⸗ derliche Genehmigung der Reichsbank, die im Herbſt wegen der dama⸗ ligen Verhältniſſe für die geplante Erhöhung von einer halben Mil⸗ lion verweigert worden war, iſt jetzt erteilt worden. Die Verſamm⸗ lung, in der durch 34 Aktionäre ein Kapital von.971 Millionen ver⸗ treten war, genehmigte einſtimmig die Erhöhung. Von den neuen Aktien ſoll eine Million zum Kurſe von 140 in dem Verhältnis aus⸗ gegeben werden, daß auf fünf alte zwei neue Aktien kommen. Der Reſt von einer halben Million bleibt dem Bankkonſortium unter Füh⸗ rung der Bank von Elfaß⸗Lothringen. Ebenſo wurde die entſpre⸗ chende Satzungsänderung genehmlat. Anſtelle des erkrankten General⸗ direktors Alfred Ganz in Luzern teilte Geheimrat Dr. Bamberger⸗ Malinz mit, daß die laufenden Geſchäftsausſichten in allen Abteilun⸗ gen günſtig ſind. Sämtliche Zweige der Firma haben voll zu tun und mau erwartet von der Entwicklung der internationalen Beziehungen nach Friedensſchluß nur gutes. Briefkeaſten. A. Z. 94. Im Bezirksamt, Zimmer 13, können Sie in Ihrer An⸗ gelegenheit Auskunft haben.(267.) E F. 244. Wenden Sie ſich an das Rathaus, Perſonalbürv.(289.) R. T. 10. Von dem Beſtehen einer Kaſſe iſt uns nichts bekannt.(808.) W. F. Frage wird Ihnen am Schalter des Bahnhofs auf perſön⸗ liches Befragen beantwortet. Paß iſt erforderlich(281.) M. St. Ohne Angabe des Namens und Beilegung der Bezugs⸗ quittung werden keine Anfragen beantwortet. 829.) Engelbert Sch. Wenden Sie ſich an die Paßſtelle, Schwetzinger⸗ ſtraße 6.(813.) Toni. Auch Sie müſſen ſich an die Paßſtelle, Schwetzingerſtraße 6 wenben. Frage 2 wird in einigen Tagen beantwortet.(305. A. D. Die eingezogenen Auskänfte lauteten einſtimmig: nei n.(299. W. R. Die unter Toni und Eugelbert Sch. gegebene Auskunft erledigt auch Ihre Anfrage.(292.) „Tarifvertrag“. Die Branchen Haus⸗ und Küchengeräte, Email⸗ und Blechwaren fallen unter den„Tarif für den Großhandel“, der engenblicklich noch in Beratung ſteht und vorausſichtlich Ende der Woche zum Abſchluß gelangt. Er iſt verbindlich für diejenigen Fir⸗ men. die dem Arbeifgeberverband angeſchloſſen ſind. K. S. 108. Wenden Sie ſich an das Vorbereitungsinſtitut Schwarz, Mannheim, A 1. 9; dort erhalten Sie die gewünſchte Auskunft. F. Durchgangslager Mannheim, Exerzierplatz(früheres Kriegsgefangenenlager.) Wir verweiſen auf das Inſerat im Mittags⸗ blatt vom 27. 3. Büchertiſch. E. von Neyſerling. Friertagskinder. Roman.(S. Fiſcher, Ver⸗ lag, Berlin.) Dieſer meiſterbaft knappe Roman aus dem Nachlaß des kürzlich verſtorbenen Dichters führt uns noch einmal in die Kreiſe des baltiſchen Adels, die uns aus ſeinen früheren Büchern in ihrem Le⸗ bensklima ſo vertraut geworden ſind. Die einfache Geſchichte einer unbefriedigter Ehe weitet ſich unter Keyſerlinas Händen zum Gegen⸗ ſatze zweier Welten, die immer und überall miteinander ſtreiten: den in Pflichterfüllung glücklichen Alltagsgeſellen ſtehen die ſelteneren Feiertagskinder mit ihrem höheren Anſpruch an Fülle und Nauſch des Daſeins gegenſber. Neumann, Carl. Heidelberg, Jakob Burckhardt. Dentſchlans und die Schweiz(„Brücken“ Band). Verlaa Friedrich Andreas Pep⸗ thes.⸗G., Gotha. ſtigen Veziehungen zwiſchen den Völkern will dieſe neue Buchreihe des Perthesverlages dienen. Keinem Geringeren als Jakob Burckhardt iſt der erſte Band gewibmet. Neumann führt den Leſer in klaren, üder⸗ zeugenden Sätzen ein in Burckhardts Gedankenwelt, ausgehend von den„Weltpolitiſchen Betrachtungen“, Burckpardts politiſchem Ver⸗ mächtnis, einem Buch, das man heute dem Studinm ſo vieler„Auch⸗ pplitiker“ dringend empfehlen möchte. Im zweiten Teil erklärt Neu⸗ manu den Renaiſſancebegriff Burckhardts an hand von Beiſpfelen aus der politiſchen Geſchichte, der Kunſtgeſchichte und der Literatur⸗ geſchichte. Das Bſichlein ſchlienßt mit dem Aboruck von Burckhardts nnveregnolicker Schillerrede auf Schillers 100. Gehnrtstaa 1889. Der Erinnerung an die Wechſelwirkung der gei⸗ amtliche Bekanntmachungen 8 Belauntmachung. Mlichpreiſe betr. des Miniſteriums des ern haben Wir kür den Bezirt des Kommunalverbandes nn⸗ Beim⸗Land mit ſofortiger Wirkung die Milchpreiſe unter der ee 7.— 1918 (Amtsblatt vom 14. Nonember I. Kuhmilchz ven feſtgelegt: Nr. 64) wie folgt in denen Sammelſtellen eingerich⸗ J. Vollmuch Vertaufspreis der Sammelſtellen an den Verbraucher Pfg. pro Liter 60 2. Magermilch Vertaufspreis der Sammelſtellen an den Verbraucher X Vollmil 33 Pfg. pro Liter Berkaufspreis des E ie. an die Sammeſſtelle fg. pro Liter —— Verkaufspreis des 1 1 615 dm den e in den teme 0 di, nb: Vollm(Stallgrenzpreis) abgeholt beim Er⸗ 2 Boluch kel Haus bes Berbranc 53 8 Liter nete ers 5 59 pro Citer germil belm — 1 5—5 des U. Jiegenmilch: Preis wird dem Kuhmilch durchweg 8 r Der ) Berkaufspreis der Sammelſtelle an Ve b) Verkaufs 1. bei Lieſerung an die 31 Pfg. pro Biter raucher 60 Pfg. pro Elter ammeſtelle 53 Pig- pro Otter s des eugers 2 bei Lieferung an den e, abgeholt beim Erzeuger frel Haus des Berbrauchers bengrt iſe ſind ei eeeenee r Pfg. pro Liter Die 1——— 2 re 1 Jahr und— Geldſtrafe bis zu Mk. 10 000.— oder mit einer dieſer Struſen beſtraft. Mannheim, den 28. Jum 101n. 8772 Kommunalverband Manuheim-Sand. Oeffentliche Zuſtellung. Schneidermeiſter Georg bühler in Mannheim, , 3, Prozeßbevollmäch⸗ er Rechtskonſulent Anton r in Mannheim, klagt 4 85 den Max Vögt, Heil⸗ diger, früher in Mann⸗ 4. 1, jetzt unbe⸗ ſten Aufenthalts, unter der Behauptung, daß der Beklagte ihm für gelleferte Schneiderarbeiten reſtlich 950 M. ſchulde mit dem Untrag auf koſtenfällige Ver⸗ Urteiſung des Beklagten zur bine von 56,50 M. nebſt %% Zins hieraus ſeit 1. 1. 1015 und das Urteil für vor⸗ käuſig vollſtreckbar zu er ⸗ Zur mündlichen Ver⸗ handiung des Rechtsſtreits Wird der Beklagte vor das Amtsgericht hier Abt. Z. 9 2. Zimmer 114 auf Donnerstag, den 25. Sey⸗ 1919. vormittag⸗s 9 geladen. Am158 „annhbeim, 23. Juni 1919. ſtsſchreiber 75 Vad Nurtagerichts 85 3. Nach rechtskräftiger Be⸗ ſtätigung des Zwangsver⸗ gleichs vom 3. Mai d. J. wird das Konkursverfahren über das Vermögen der —5 Neumaler à Cie., nhaber OGuſtan Jochim auf⸗ gehoben. Ami59 Mannheim, 17. Juni 1919. Amtsgericht 3. 1. Zum ndelsregiſter B Band XWg 10 rma Badiſche Anilin⸗& Soda⸗ Fabrit“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Am159 Die Iweſgniederlaſſung Ludwigshafen a. Rh. iſt zur Hauptntedertaſſung erhoben. Der Sitz der Geſellſchaft iſt von Mannheim nach Lud⸗ wigshafen verlegt. Durch Beſchluß der eneralver⸗ ſammlung vom 14. Juni 1919 wurde§ 2 des Geſell⸗ ſchaftavertrags entſprechend der Sitznerlegung geänder Mannheim, 27. Juni 1019. BVad. Amtsgericht Re. 1. No. 8S2 0304/19. Skrafbefehl. Auf Antrag der Staats⸗ anwaltſchaft hier wird der bei der Gerichtskaſſe hier hinter⸗ legte Betrag von 127.40 Mk. 75 Einhundertſiebenund⸗ wanzig Mark 46 Pf. Ertbs für die folgenden 1 am 3. März 19 bei dem Kaufmann Wilhelm Zimmer⸗ mann J 1, 6 beſchlagnahmten Lebensmittel: Am!59 1 Kiſte Fett, 46½ Pfd. Brutto 22 e Würſte, Pfund, 2 Stück geräucherte Mett⸗ wiülrſte, 2 Pfund 2 Stück geräuchertes Fleiſch, 6 Pfund eingpagen, ieſer Strafbefehl wird vollſtreckbar, wenn der In⸗ tereſſent nicht binnen einer Woche nach der Zuſtellung bei dem unterzeichneten Ge⸗ richte oder zu Protokoll des Gerichtsſchrei⸗ bers Einſpruch erhebt. Mannheim, 12. Juni 1919. S. 2 gez. Burger. Die Uebereinſtimmung vor⸗ ſtehender Ausfertigung mit der Urſchrift wird beurkundet. Mannheim, 28. Juni 1919. Der Gerichtsſchreiber des Amtsgerichts S. 2. Zum Handelsregiſter A wurde heute eingetragen: 1. Band 8 O 141: —„C. L. Stenz, Inhaber riedrich Stenz“ Laden⸗ burg. Die Firma iſt geändert in:„C. L. Stenz Medtgmal. Drogerle zum Domhoſ“. 2. Band XV,.5* a⸗„C. F. Boehringer& dehne“ in Mannheim. Dr. Friedrich Engelhorn Witwe, Marie geb. Joerger, iſt mit Wirkung vom 1. Januar 1919 als perſönlich haftender Ge euſchaſter aus der Ge⸗ l rma„Baptiſt Böck“ in annheim. Die! Firma iſt eündert in:„Süddeutſche ransportgeſellſchaft Böck& Heidenreich'. Offene Han⸗ delsgeſellſcha hilipp Hei⸗ denreich, Spediteur in Secken⸗ heim, iſt in das Geſchäft als erſönlich haftender Geſell⸗ eingetreten. Die Ge⸗ ellſchaft hat am 24. Junt 1919 begonnen. Geſchäfts⸗ zweig: Warentransport auf dem Land⸗ und Waſſerweg. 4 Band XIX, O. Z. 110: rma„Emma Kraft“ in annheim. Die Firma iſt erloſchen. 5. Band XIX,.3. 163: ee„Rüger& Co.“ in Mannheim, J6 Nr. 27. Kom⸗ manditgeſellſchaft. ſellſchaft innt am 1. Juli 1919. Perfſönlich haftender Geſellſchaſter iſt Karl Rüger, Die Ge⸗ Kaufmann, Mannheim. Die Geſellſchaft hat einen Kom⸗ manditiſten. Geſchäftszweig: Agenturgeſchäft. 6. Band VII, O. 3. 51: rma„Mannheimer Ma⸗ Mohr& Feder⸗ aff“ in Mannheim. Theodor Kraus, Mannheim, Otto Schulte, Ober ⸗Ingenieur, u. Paul Strunk, Ober⸗Ingenieur, Mannheim, ſind zu Prokuriſten beſtellt und je zu zweien zur Ver⸗ tretung der Geſellſchaft und detduung der Firma berech⸗ t. 9 7. Band XIX, O. Z. 164: Firma„Hellmuth Keller“ in Mannheim, N 3 Nr. 15. In⸗ 15 iſt Hellmuth Keller, aufmann, Mannheim. Ge⸗ ſchaftszweig: Kommiſſion u. Agenturen. Band VII, 5 165: „Albert Mafer“ in annheim. Die Firma iſt eändert in:„Albert Maier Co.“. Offene Handelsge⸗ ſellſchaft. Karl Wagner, Kauf⸗ mann, Mannheim u. Julius Leopold, Kaufmann, Mann⸗ heim, ſind in das Geſchäft als perſönlich haftende Ge⸗ ſellſchafter eingetreten. Die Geſellſchaft hat am 26. Juni 1919 begonnen. Band XIX, O. Z. 78: Firma„Hut⸗Weber& Cie.“ in Mannheim. Der Kom⸗ manditiſt iſt aus der Geſell⸗ ſchaft ausgeſchleden. 10. Band XVIII,.Z. 79: „Suberit⸗Fabrik Nachf. Ru⸗ dolf Meſſer“ in 5 5 Karl W Mannheim, iſt als Prokurſſt beſtellt und 99: zeichnet die Firma gemeinſam mit einem weiteren Proku⸗ riſten. 11. Band XX,.3. 165: Firma„Hermann Mayer“ in Mannheim, D 7 Nr. 24. In⸗ —5— iſt Hermann Mayer, aufmann, Mannheim. Ge⸗ Faldung⸗ Agenturen in extilwaren, ſowie Kommiſ⸗ ſion und Conſignation. Mannheim, 28. Juni 1919. Bad. Amisgericht Re. I. Zum B, Band XV,.⸗3. 27, wurde heute eingetragen: Am!59 Firma„Erlanſon Geſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haf⸗ tung? in Mannheim, U 1 Nr. 20. Gegenſtand des Un⸗ ternehmens iſt: An⸗ und Ver⸗ kauf von landwirtſchaftlichen Maſchinen ſowie die ri⸗ kation derſelben. Die Geſell⸗ ſchaft kann ſich auch mit der eſchaffung und der Erzeu⸗ ung von dieſen und ähnlichen wecken dienenden Maſchinen befaſſen. Sie kann ſich bei induſtriellen Unternehmungen beteiligen und ſolche erwerben, auich wenn dieſe nicht in un⸗ mittelbgrem Zuſammenhange mit den Hauptprodukten und ſonſtigen Erzeugniſſen ſtehen. 20000 Mark. Geſchäftsführer iſt Jakob Erlanſon, Fabrikant, Mannheim. Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung. Der Ge⸗ ſellſchaftsvertrag iſt vom 15. Juni 1919. Die Geſellſchaft Vertragsverhältnis verlän⸗ gert ſich jeweils ſtillſchweigend um weitere drei Jahre, wenn nicht ſechs Monate vor ſeinem Ablauf eine Kündigung von der einen oder anderen Seite eintritt. Sind mehrere Ge⸗ ſchäftsführer beſtellt, ſo wird die Geſellſchaſt entweder durch zwei Geſchäftsführer oder durch einen Geſchäftsführer und einen Prokuriſten oder durch zwei Prokuriſten ver⸗ treten. Mannheim, 26. Juni 1919 Bad. Amtsgericht Re. I. Zum Guüterrechtsregiſter Band XIll wurde heute ein⸗ getragen: Am159 1. Seite 448: Sebaſtian Hildenbrand, Maurermeiſter und Eva Eliſabetha geb. Blum in Mannheim. er⸗ trag vom 18. Juni 1919. Gütertrennung. 2. Seite 449: Friedrich immermann, Schloſſer und atharina geb. Brechner, Ehefrau des eorg Reinbold in Mann⸗ heim. Vertrag vom 14. Juni 1919. Gütertrennung. 3. Seite 450: Neen Bernhard Finke, Schloſſer und Maria geb. Adam in Mannheim. Vertrag vom 30. Mai 1919. Gütertrennung. 4. Seite 451: Paul Hirſch, Kaufmann und Johanna geb. Hirſch in Mannheim. Ver⸗ trag vom 3. Juni 1919. Gütertrennung. 100 5. Seite 452: Karl Klee, Lokomotipführer und Mar⸗ 28585 geb. Quenzer in 28 annheim. Vertrag vom . Mai 1919. Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft. Vorbe⸗ der Frau iſt das im Vertrage näher aufge⸗ führte Vermögen. Mannheim, 28. Juni 1919. Bad. Amtsgericht Re. 1. 2 5 Vereinsregiſter Band VII..⸗Z. 21 würde heute en: Am159 „Verelnigung der Drucke⸗ reien Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen G..“ in. Mannheim. Mannheim, 27. Juni 1919. Bad. Amtsgericht Re. 1, Zwangs verſteigerung. Im Wege der Zwangsvoll⸗ ſtreckung ſoll das in Wall⸗ ſtadt belegene, im Grundbuche von Wallſtadt zur 55 derEin⸗ tragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes auf den Nanden der Friedrich Ceorg Abam Brombacher. Bäcker Ehefrau Barbara geborene Hoßfmorm Das Stammkapital beträgt endigt am 31. Mai 1922. Das. in Wieblingen eingetragene, nachſtehend beſchriebene Grundſtück am Donnerstag, den 28. Auguft 1919, vormittags 10 Uhr duͤrch das unterzeichnete tariat — in deſſen Dienſträumen Q 6, i in Mannheim ver⸗ ſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 8. Mai 1919 in das Grundbuch eingetragen worden. Am Die Einſicht der Mittei⸗ . des Grundbuchamtes, ſowie der übrigen das Grund⸗ ſtück betreffenden Nachwei⸗ ſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde, iſt jeder⸗ mann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteige⸗ rungsvermerkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Ver⸗ ſteigerungstermine nor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger wider⸗ ſpricht, aale fe zu machen, widrigenſalls ſie bei der Feſt⸗ ſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigk und bei der Verteilung des Verſteige⸗ rungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehen⸗ des Recht haben, werden auf⸗ gefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens herbeizu⸗ führen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu ver⸗ ee Grundſtücks: rundbuch von Wallſtadt, Band 13, Heft 27, Beſtands⸗ verzeichnis l, 176a, Flächeninhalt 1 a 46 qm 85 E N ofrafte im Ortsetter an der ulzengaſſe. uf der Hofraite ſteht: a) ein zweiſtöckiges hn⸗ aus mit Eiſenbetonkeller, rchfahrt und Dach⸗ wohnung, b) eine einſtöckige Schweine⸗ ſtallung. Schätzung 15000 Mke. Das 775 zör iſt geſchätzt zu 820 ark. Mannheim, 25. Junt 1919. Notariat VIII als Vollſtreckungsgericht. un wer nuir meinen NHund (Roitweiler Art), auf den Namen„Max“ hörend, wieder bringt. Vor Ankauf wird gewärnt. B2755 Mühlig, Augartenſtr. 38, p. Amtliche Veröffentlichungen der Stadtgemeinde I. Für bie Verbrancher. Brot: Für 750 Gramm Brot die Kolonialwarenmarke 172, die nur bis einſchließlich Samstag, den 5. Juli Gültig⸗ keit hat. Die Bäckerelen und Brotverkaufsſtellen haben n Marken bis ſpäteſtens Dienstag, 8. Juli in der Markenablieferung Zimmer 28 abzuliefern. Von Mittwoch, 2. Juli ab könuen bei der Gulsverwallung Kirſchgartshauſen jeweils von morgens 8 bis nachm. 4 Uhr grüne Pflückerbſen abgeholt werden. 3780 8560 „Adler“ Transport- und Budworsicherungs- Akt.-BCes. Nerlin in Intereſſengemeinſchaft mit den Verſ.⸗Akt.⸗Ge⸗ ellſchaften— und„Vaterland“ in erlin, Geſamt⸗Aktien⸗Kapital 11 Millionen Mark bernimmt B272¹ u Transport- Versicherung von Gütern, Waren, Lebens⸗ und Genußmittel jeder Art einſchließlich Diebſtahl, Bruch, Aufruhr, Plünderung ꝛc., Valoren, Schiffskörper, Umzugsgut, Reiſegepäck. Subdirektor Walter Ouenzer, Mannheim, B 7, 1 Telephon 119. S88OsSSes SsssesssG%αE,Eioeĩesessesesee = beparaturen, Sowie Veu-Anlagen aller Systeme von B2573 Bade Einrich en, Ser Gasheizöfen, Kohlen-Badefen, Gas-, Wasser- 9 53 and biligst geführt. werden prompt, ſac s un igst aus 4 40 SAustallatious-Geschüft L 12, 17. J5, 7. 1 2 80 N. 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Bruder und Sc Peter Schmitt im Altor von 46 Jahten durch einen sanlten Tod von seinem langen schweren Leiden erlôst wurde. Mannheim(F riediichslelderstr.%0, 1. Juli 1919. Um stille Teilnahme bittet: Familie Schmitt. Die Beerdigung findet àm Mittwoch. 2. Juli, nachmittags 3 Uhr statt. rodes-Anzeige. Iin üefem Schmerz zeigen wir unseren Verwandten und Bekannten 12 Uhr mein lieber Mann, unser treu- ger vormitta B2732 Welcher Schneidermeiſter lieſert einen Auzug m. 225 Stoff gegen 100 ark Anzahlung und 50 Mark [wöchentl. Abzahlung? B2681 Angeb. unter W. C. 2 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. Einige komplette Küchen-Einrichtungen von Mk. 385.— empfiehlt Adolf Freinkel, 12 Nr. 4(Laden). 2687 Matratzen Venanfertigung und—— beiten mit la. Friedensdrell empfiehlt ſich Reichert, Wald⸗ boſſtraße 18. Tel. 598d. Die Ankunſt ſmhres lenen . Mannheim. 27. 6. Dr. Wothe und Frau Gusty geb. 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