d 1919.— Nr. 301. zoige auptſchriftleitung: Dr. Fritz Golbenbaum. verantwortlich für politik: Dr. Fritz Goldenbaum, für en: i..: H. Maderno, für Tokales und den übrigen redaktionellen Ceil: R. Schönfelder, fur Handel: Franz Kircher, für Anzeigen: Anton Grleſer. Drück und Verlag: Druckerei Dr. Haas Mann⸗ heimer HHeneral-Anzeiger G. m. b.., ſämtlich in annheim. Draht⸗Kldr.: General⸗finzeiger Mannheim. Poſtſcheck⸗Ronto Ur. 17590 Karksruhe in Baden.— Fernſprecher Amt Mannheim Ur. 7940—7946. der Verlehrsftreil. Von Oswald Riedel, Mitgl. d. Preuß. Landesverſammlung. Die kommuniſtiſchen und unabhängigen Maulwürfe haben in letzter Zeit in Millionenauflagen Flugſchriften unter dem Perſonal der Verkehrsanſtalten verbreitet, in denen ſie in äußerſt geſchickten Wendungen dieſem Perſonal beibringen, daß es die Hand an der Gurgel der Volkswirtſchaft habe und daß es darum allmählich genug ſei, um alle Forderungen durchzuſetzen. Der hier gewählte Vergleich iſt typiſch für die Geſinnung derjenigen, die ihn ſo offen ausſprechen. Wer pflegt denn jemand die Hand an die Eurgel zu legen? Doch nur der Mörder ſeinem Opfer, das er entweder mit brutaler Kraft vergewaltigt oder heimtückiſch überfällt. Die heimlichen Wühler muten alſo als ganz offen dem Verkehrsperſonal, ins⸗ beſondere den Eiſenbahnern zu, daß ſie ſich ſelbſt zu Mördern der deutſchen Volkswirtſchaft, zu Mördern ihrer Frauen und Kinder und letzten Endes zu Mördern ihrer eigenen Exiſtenz machen ſollen. Nichts iſt gewiſſenloſer, nichts iſt beleidigen⸗ der für diejenigen, an die man dieſe Zumutung ſtellt. Allerdings iſt es richtig, daß die allgemeine Verkehrs⸗ einſtellung die letzten Pulsſchläge des kranken deutſchen Wirt⸗ ſchaftslebens zum Stillſtand bringen muß. Das hat man ſchon in der Vergangenheit gewußt, als unſere Wirtſchaft ſich noch in normalen Bahnen bewegte. Man hat deshalb das Streik⸗ recht dem Verkehrsperſonal, insbeſondere den Eiſenbahnern, nicht zuerkannt. Dieſer Rechtszuſtand beſteht auch heute noch zu Recht. Ein Recht auf Streik iſt an und für ſich überhaupt nirgends geſetzlich geregelt, lediglich hebt 8 152 der Reichs⸗ gewerbeordnung Streikverbote auf. Aber die Eiſenbahner werden in 8 dieſes Geſetzes ausdrücklich von den Beſtimmun⸗ gen der Gewerbeordnung ausgenommen. Für ſie beſtehen alſo Streikverbote, und insbeſondere diejenigen aus der Ge⸗ ſetzgebung der Vergangenheit nach wie vor zu Recht. Nun wird allerdings von den Angeſtellten und Arbeitern der Verkehrsinſtitute die Erinnerung an dieſen Rechtszuſtand regelmäßig als eine Beeinträchtigung der Koalitionsfreiheit aufgefaßt. Dieſe Anſicht iſt eine völlig irrige. Das Koalitions⸗ recht findet ſeine Stütze im Vereinsgeſetz, das Streikrecht in der Gewerbeordnung. Die Vermengung dieſer beiden Rechte ift daher untunlich. Aber es iſt verſtändlich, daß man ſo denkt, weil der frühere Eiſenbahnminiſter von Breitenbach die aus§ 6 der Gewerbeordnung ſich ergebenden Konſequen⸗ zen in durchaus unzuläſſiger Weiſe zum Anlaß genommen Lat, auch das Koalitionsrecht des ihm unterſtellten Perſonals — entgegen den Vorſchriften des Reichsvereinsgeſetzes— er⸗ heblich einzuſchränken, und zwar nicht nur das Recht der Be⸗ krufsvereinigung, ſondern auch das Recht der Jugehörigkeit zu politiſchen Parteien. Gerade weil dies Verhalten des Herrn v. Breitenbach nach meinem Dafürhalten ein völlig ungeſetz⸗ liches war, hat es dazu geführt, daß einmal die Eiſenbahner nach wie vor äußerſt mißtrauiſch ſind, und daß ſie nun ihrer⸗ ſeits— nach Breitenbach'ſchem Muſter, aber gleichfalls fälſch⸗ lich— Koalitionsrecht und Streikrecht identifizteren. Aus dieſer Sachlage ergibt ſich eine geſetzgeberiſche Not⸗ wendigkeit. Es müſſen die Eiſenbahner und das übrige Ver⸗ kehrsperſonalgegen die Minderung ihrer ſtaats⸗ bürgerlichen Rechte geſchützt und es muß ihnen arbeitsrechtlich das Mitentſcheidungsrecht in den Fragen ihres Arbeits⸗ oder Anſtellungsverhältniſſes einge⸗ räumt werden. Der augenblickliche Eiſenbahnminiſter hat die Abſicht, entſprechend zu verfahren. Es iſt ihm aber bisher noch bcht gelungen, die durch das Reichsgeſetz vom 23. De⸗ zember 1918 geforderte entſprechende Vereinbarung mit den Organiſationen der Eiſenbahner zu erzielen, weil dieſe Or⸗ ganiſationen unter einander uneinig ſind. Die hierdurch ent⸗ ſtandene Rechtslücke trägt an den augenblicklichen Unruhen mit die Schuld. Auf der anderen Seite muß eine Form ge⸗ funden mwerden, die ohne Beſchränkung der ſtaatsbürgerlichen Grundrechte des Verkehrsperſonals doch den Lebensintereſſen der Nation und der allgemeinen Volkswohlfahrt Rechnung trägt. Dieſe Form läßt ſich gleichfalls arbeitsrechtlich am heſten finden. Es empfiehlt ſich, mit dieſer dringend notwendigen geſetz⸗ geberiſchen Arbeit nicht ſo lange zu warten, bis das Reich das Geſamtgebiet des Arbeitsrechtes in Angriff genommen hat. Der richtige Weg iſt darum derfenige, daß die preußiſche Staatsregierung als Mandatar des größten Verkehrsbetriebes ſo ſchnell wie möglich durch Landesrecht dieſe Angelegenheit vorläufig regelt. Ich verkenne nicht, daß dem ſtaatsrechtliche Bedenken im Wege ſtehen, aber wo es ſich um die Abwendung des Zuſammenbruchs unſerer Volkswirtſchaft handelt, darf man nicht über ſtaatsrechtliche Zwirnsfäden ſtolpern. An⸗ dererſeits gibt das Reichsgeſetz vom 23. Dezeniber 1918 der preußiſchen Staatseiſenbahn⸗Verwaltung geradezu den Auf⸗ trag, entſprechende Beſtimmungen mit ihrem Perſonal zu ver⸗ einbaren. Eine ſolche Vereinbarung iſt nicht zuſtande gekom⸗ men, und es muß daher gerechtfertigt erſcheinen, daß Staats⸗ regierung und Landesverſammlung gemeinſam ein ent⸗ ſprechendes Landesgeſetz verabſchieden. Je länger man damit zögert, umſo ſchwieriger geſtaltet man künftige Situationen. Eine derartige poſitive Regelung hat auch nicht die gefährliche politiſche Wirkung des einſeitig negativ wirkenden Streikver⸗ botes oder des gleichfalls negativ wirkenden bloßen Schutzes der Arbeitswilligen, wie mancher unter dem Eindruck der Zeitereigniſſe ſich die Löſung wohl vorſtellen mag. der Eiſenbahnerausſland in Frankfurk a. M. Frankfurt a.., 4. Juli.(WB.) Zum hieſigen Eiſen⸗ bahnerausſtand erfahren wir, daß die Streikleitung lich in einem Telegramm an dos Miniſterium zu Ver⸗ handlungen bereit erklärt hat. Dieſes Telearamm iſt jedoch wi ſich heute morgen bei einer telephoniſchen Unter⸗ tedung der hieſigen Streikleitung mit dem Miniſterium herausſtellte, in Berlin nicht angekommen. Die Streikleitung legt Wert darauf, zu erklären, daß ſich ihre Forderungen lediglich auf wirtſchaftlichem Gebiete bewegen und daß den politiſchen Strömungen keinerlei Einfluß ge⸗ währt wird. Es handelt ſich durchaus nicht um einen ſogenannten wilden Streik, ſondern die Beweaung lieat in den Händen Badiſche Neueſte Nachrichten Amkliches Verkündigungsblatt der Organiſation. Man werde beſtrebt ſein, in jeder Weiſe Schädigungen der Bevölkerung bezüglich der Lebensmittel verſorgung zu vermeiden. Sympalhieſtreik bei der Main⸗Neckar ⸗Bahn. Friedrichsfeld, 4. Juli.(Priv.⸗Tel.) Das Fahrperſonal, die Arbeiter der Betriebswerkſtätten und des Streckendienſtes der Main⸗Neckar⸗Bahn ſind heute früh ebenfalls in den Ausſtand getreten. Seit heute vormittag 6 Uhr gehen von hier aus keine Züge mehr nach Frankfurt a.., Heidel⸗ berg und Schwetzingen. Das Büroperſonal des Bahnhofes verſieht ſeinen Dienſt weiter. Es ſoll ſich um einen aus⸗ geſprochenen Sympathieſtreik für die Berliner Kol⸗ legen handeln, der gleichzeitig auch als Proteſt gegen die Verhaftungen von Berliner Führern der Eiſenbahnerorgani⸗ ſationen anzuſehen iſt. Um die Abfahrt der Züge zu verhin⸗ dern, haben die Streikenden aus den fahrbereiten Lokomo⸗ tiven die Feuerungen herausgeworfen. Nach Mannheim und Schwetzingen fährt hin und wieder ein Zug. Verlin, 4. Juli.(Von unſ. Berl. Büro). Im Eiſen⸗ bahndirektionsbezirk Berlin iſt die Arbeit vollſtän⸗ dig wieder aufgenommen. Nur wenige bleiben der Arbeit noch fern. Der Verkehr leidet nach wie vor unter dem Maſchinenmangel, wozu zu den normalen Repaxraturen jetzt auch noch die hinzu jekommen ſind, welche während des Streiks nicht erledigt werden konnten. Im Eiſenbahndirektionsbezirk Darmſtadt ſtreiken etwa 60 Prozent der Arbeiter. Die Be⸗ amten haben geſtern in einer Verſammlung einſtimmig die Be⸗ teiligung am Streik abgelehnt. Vann erhält die Pfalz Frieden? Als die Entente mit Deutſchland Frieden ſchloß, glaub⸗ ten auch die Pfälzer, die nun durch acht Monate hindurch mancherlei Drangſale ertragen mußten, daß nun auch für ſie eine ruhigere Zeit anbreche. Allein das gequölte Volk ſoll nicht zur Ruhe kommen. Fortgeſetzt werden die treuen Deutſchen verfolgt, die härteſten Strafen drohen ihnen für die Bekennung deutſcher Geſinnung. In Speyer kommt ein Lehrer in ſeine Klaſſe. Die Schüler ſingen unter dem Eindruck der jetzigen Stimmung das deutſche Lied, das noch zudem durch die Lehrordnung vorgeſchrieben iſt. Der Lehrer erhält 3 Monate Gefängnis. Die Franzoſenfreunde hingegen dürfen trotz ihrer winzigen Zahl die lauteſte Pro⸗ paganda entfalten. Von ihrer Zeitung„Freie Pfalz“ er⸗ ſcheint eine Nummer nach der anderen unter offener Angabe des Büros und des Schriftleiters. Obwohl die franzöſiſchen Behörden erklärt haben, daß ſie keinerlei Propaganda weder für noch gegen die ſelbſtändige pfälziſche Republit fernerhin dulden wollen. Am geſtrigen 3. Juli waren die Anhänger der pfälziſchen Republik nach Edenkoben eingeladen, wo ſie ſehr wahrſcheinlich einen neuen Putſch, der in den nächſten Tagen in Speyer oder in Landau in Szene gehen ſollte, vorbereiten ſollten, Die Leute ſcheinen bereits ſo feſt von dem Gelingen ihrer Abſichten überzeugt zu ſein, daß ſie ſelbſt auf beſondere Heimlichkeit kein Gewicht mehr legen. Jedenfalls haben eine Reihe der Eingeladenen in ihren Bekanntenkreiſen Mitteilungen gemacht. Denn vor de m Verſammlungslokal in Edenkoben hatte ſich zur feſtgeſetzten Stunde eine große Volksmenge verſammelt. Obwohl die Edenkobener als friedlich be⸗ kannt ſind, bekamen es die Republikaner doch mit der Feig⸗ heit zu tun und nahmen angeſichts der großen Zahl der Zuſchauer Reißaus. Wahrſcheinlich waren ihnen die Speyerer Tage doch noch in etwas unangenebmer Erinnerung. Und dieſe Leute, die fortgeſetzt in ihrem Blotte und ſonſtwie im Namen des pfälziſchen Volkes zu ſprechen behaupten, ergrei⸗ fen die Flucht, ſobald ſie von dieſem pfölziſchen Volk, das auch heute und für alle Zeit deutſch fühlt, eine größere An⸗ zahl nerſammelt ſehen. An alle nichtdeutſchen Völker ſei aber heute nochmals die heiße Bitte eines gequälten Volkes gerichtet: Ihr fremden Völker, die ihr euch auch nach dem Frieden geſehnt habt, übt auf die franzöſiſche Regierung endlich einen Druck aus, daß auch das pfälziſche Volk dieſes Friedens teilbaftig werde. Helft uns, daß das grauſame Spiel endlich ein Ende nimmt. Das Volk der Pfälzer kann nicht franzöſiſch werden, und wenn die Unterdrückung eines Tages mit Gewalt erfolaen ſollte, dann wird dauernder Un⸗ friede die Folge ſein. Zwingt die franzöſiſche Regierung, daß ſie dem pfäl⸗iſchen Volke das Recht der freien Selbſt⸗ beſtimmung gewährt, daß es ſeine Stimme in der Preſſe und in Verſammlungen wieder ofken und ehrlich ver⸗ nehmen laſſen kann. Niemals noch hat in der Pfalz das Anſehen Frankreichs ſo gelitten, als in dieſen Wochen, wo offene, ehrliche Männer zum Schweigen ver⸗ urteilt werden und eine Handvoll Geſinnungslumpen allein reden und handeln darf. Der engüſch⸗franzöſiſche Vertrag. London, 3. Juli.(W..) Reuter: Der engliſch⸗ franzöſiſche Vertrag wurde heute abend veröffentlicht. Er beſtimmt, daß Großbritannien, wenn Artikel 42, 43 und 44 des Friedensvertrages mit Deutſchland zunächſt nicht genügende Sicherheit und Schutz bilden ſollten zuſtimmt, im Falle einer nichtherausgeforderten Angriffs bewegung Deutſchlands gegen Frankreich dieſem zu Hilfe zu kommen. Der Vertrag wird dann in Kraft treten, wenn der ähnliche franzöſiſch⸗amerikaniſche Vertrag rationiert wird. Der Vertrag muß vom Völkerbund als mit dem Völkerbund ver⸗ einbart gefunden werden und wird ſo lange in Kraft bleiben, bis der Rat der Anſicht iſt, daß der Völkerbund ſelbſt genü⸗ gend Schutz biete. Lloyd George verteidigt den Friedensvertrag. Amſterdam, 3. Juli.(WBB.) Reuter weldet aus London über die Unterhausſitzung vom 3..: Das bichtgedrängte Haus brachte Lloyd George eine Ovation dar. Lloyd George verteidigte die Beſtimmungen des Vertrages und betonte Anzeigenpreiſe: Die Iſpalt. Nolonelzeile 30 Pf., Finan:⸗Rnzeigen und Anzeigen von Derſicher 65 m 250 Kunahmeſchluß: Niittagblatt vormitt. 81 Uhr, Abendblatt nach⸗ mittags 2½ r. en e in Mannheim u Poſtbezug: Dierteij. r Anzelgen an beſtimmten 1 Stellen und Kusgaben wird keine Verantwortung 1. 82 monailich M. 250 mit Bringerlohn. er .92 einſchl Buſte lungsgebühr. oſt abgeholt M..20. Einzel-Nx. 10 pf. Deutſchlands Schuld. Der Friedensvertrag, bezwecke Deutſch⸗ land zu zwingen, ſo weit wie möglich wieder herzuſtellen, zu erſetzen, wieder gut zu machen und ein Exempel an Deutſch⸗ land zu ſtatuieren, welches die ehrgeizigen Herrſcher und Po⸗ litiker davon abhalte, eine ſolche Niedertracht zu wiederholen. Ueber die Lage Frankreichs ſprechend, betonte Lloyd George die Notwendigkeit, es gegen unherausgeforderte Angriffe zu ſchützen, und ſagte, wenn der Völkerbund den Krieg verhindere, ſo wäre der Bund damit gerechtfertigt. Lloyd George ver⸗ teidigte den einſtweiligen Ausſchluß Deutſchlands aus dem Völkerbunde. Wenn Deutſchland zeige, daß es durch das Feuer dieſes Krieges geläutert ſei und einſehe, daß ſeine Po⸗ litik in den letzten 50 Jahren ein ſchwerer Fehler geweſen, dann ſei es ein geeignetes Mitglied des Völkerbundes. Lloyd George behandelte ausführlich das Mandatſyſtem und betonte die Rolle, die das britiſche Reich im Kriege ge⸗ ſpielt habe, indem es 7700000 Mann für die Allſierten Strei:kräfte ſtellte und 3 Millionen an Verluſten hatte. Ohne das britiſche Reich würde der Krieg nach 6 Monaten zuſammen⸗ gebrochen ſein. Die Rolle Großbritanniens ſei ein großes Bei⸗ ſpiel dafür, was ein großes Volk, das einig und von einem gemeinſamen Ziele beſeelt ſei, erreichen könne. Lloyd George appelliert an die politiſche Einigkeit und an die Fortdauer des patriotiſchen Geiſtes, der allein den Krieg gewonnen und der allein zum wahren ruhmreichen Triumph geführt habe.(Leb⸗ hafter Beifall.) 55 Billigt die engliſche Arbeiterpartei die Friedensbedingungen? London, 3. Juli.(Reuter.) Unterhaus. Adamſon be⸗ hielt ſich namens der Arbeiterpartei eine eingehende Kritik des Friedensvertrages bis zur zweiten Leſung vor und ſprach die Hoffnung aus, daß das deutſche Volk ietzt, doo der Friede unterzeichnet ſei, einſehen werde, daß die einzige Ausſicht für eine friedliche und geordnete Weiterentwicklung darin beſtehe, daß es verſuche, die Friedensbedingungen aus⸗ zuführen. Er hoffe, daß Deutſchland, wenn es danach handle, ſeine Aufgabe leicht gemacht werde und daß man es mit großmütiger Verſöhnlichkeit behandeln werde. Carſon zollte den Dienſten, die Lloyd George der Sache der Alliie⸗ ten leiſtete, warme Anerkennung. Die Geſchichte werde ien als einen Mann beurteilen, der mehr als irgend ein anderer tat, um die Freiheit der Welt zu bewirken. Auf der Tribüne kam es während der vorſtehenden unwichtigen Debatte zu Tumulten. Zwei Frauen proteſtierten gegen die Entſendung von Soldaten nach Rußland. Zwei Mönner gerieten in Streit, der in Schlägerelen ausartete. Die Tribüne wurde hierauf geräumt. 0 Holland und die Auslieferung des Kalſers. Berlin, 4. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Aus Rotterdam wird gemeldet: Lloyd Georges Mitteilung im Unterhauſe über die bevorſtehende Aktion der Alliierten wegen der Auslieferung des früheren deutſchen Kaiſers hat in Holland natürlich das größte Aufſehen erregt. Ueber die herrſchende Stimmung läßt ſich ſagen, daß es wohl keinen Holländer gibt, der eine erzwungene Auslieſerung nicht als Schande emfinden würde. Die Ueberzeugung geht allgemein dahin, daß die Auslieferung von Holland ſtrikte abgelehnt werden wird. Condon, 3. Juli.(NReter.) Oberhaus. Curz;on eb eine ähnliche Erklärung wie Lloyd George im Unterhaus 99 und kam auf die Perſonen zu ſprechen, die für den Krieg verantwortlich ſeien. Er ſagte, die holländiſche Negierung werde erſucht, den früheren Kaiſer. der vor einen internationalen Gerichtshof gebracht würde, auszuftefern. Dies ſei nicht nur ein Akt der Gerechtigkeit, ſondern auch eine durchaus notwendige Sicherung gegen künftige Angriff⸗. Gegen die Auslieferung des Kaiſers und des Kronprinzen. Die Vereinigung Evang. Frauenverbände Dentiſch⸗ lands hat unter dem 26. Juni d. Is. nachſtehenbde Bittſcheift an die Königin der Niederlande gerichtet: „Ew. Königliche Maieſtät haben durch die Sr. Majeſtät dem Kaiſer Wilhelm und Sr. Kaiſerl. Hoheit dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm gewährte Gaſtfreundſchaft bei vielen, vielen treugeſinnten Deutſchen eine tiefe Dankvarkeit für Ew. Königliche Majeſtät herpor⸗ gerufen. Nie werden ſie Ew. Majeſtät, nie dem Königreich der Niederlande und ſeinen Bewoßnern vergeſſen, daß in dieſer Zeit ſchwerſter Prüfung für das Deutſche Volk Hol⸗ land dem deutſchen Kaiſer und dem deutſchen Kronprinzen hochherzigen Schutz gewährte. 5 Die Vereinigung Evang. Frauenverbände, die über eine Million deutſcher, evang. Frauen umfaßt, richtet heute an Ew. Königl. Majeſtät die ergebene und inſtändige Bitte: Eww. Majeſtät wolle auch jetzt der Forderung auf Auslieferung des Deutſchen Kaiſers und Kronprinzen nicht ſtattgeben und beiden weiter den Schutz des edlen hol⸗ ländiſchen Volkes wahren. Ew. Majeſtät wollen mit der Erfüllung dieſer Bilte tiefgebeugten deutſchen Frauen in ihrer Not helfen und gnädigſt dafür Sorge tragen, daß nicht der letzte Reſt der deutſchen Ehre vernichtet werde“. Gleichzeitig hat die Vereinigung an die holländiſche Re⸗ gierung eine Eingabe gerichtet, in der es heißt: 5 „Die deutſchen, evangeliſchen Frauen, die vergevens ihre Stimme gegen die Annahme drr ſchmachvollen und entehrenden Friedensbedingungen erhoben haben, wenden ſich in tiefſter Rot und Scham an die Neederländiſche Re⸗ gierung. Sie allein kann durch Aufrechterhaltung des Schutzes für den Deutſchen Kaiſer und den Deutſchen Kronprinzen in höchſter Gefahr noch helfen. Daher wen⸗ den ſich die deutſchen Frauen in der dunkelſten Stunde deutſcher Geſchichte mit der flehenden Bitte an die Nieder⸗ ländiſche Regierung, alles zu tun, um die geforderte Aus⸗ lieferung zu verhindern.“ 5 verſicherungs⸗ 2. Seite Nr. 301, Maunheimer General-Auzeiger.(Abend- Ausgabe.) Freſtag, den 4. Juli 1919. Deulſchland und Polen. verlin, 4. Juli.(Von unſerem Berkiner Bürp.) Bei den Verhandlungen der deutſchen und polniſchen Volks⸗ räte mit der Regierung der Repudlik Polen in Warſchau ſei, wie aus Poſen gemeldet wird, von dieſer die Notwendigkeit anerkannt worden, den an Polen abzutretenden Provinzen eine gewiſſe Selbſtöndigkeit wegen der großen wirtſchaftlichen und kulturellen Unterſchiede zwiſchen Oſtmark und Kongreß⸗ poten zu geben. Führende polniſche Perſönlichkeiten, daruünter der polniſche Miniſterpröſident, hätten feierlichſt verſichert, daß eine Politik der Verſöhnung, nicht eine ſolche der Vergeltung eingeleitet werden ſoll Dieſe Meldung in ihrem ſervilen Opti⸗ mismus ſtammt aus Thorn, wo denn überhaupt in gewiſſen oftländiſchen Kreiſen in den letzten Wochen eine bedenkliche Neigung bemerkbar wird, ſich bei den Polen Liebkind zu machen. Auf die Art werden wir die deutſchſprachlichen Ge⸗ histe in Poſen und Weſtpreußen, die uns jetzt geraubt werden ſollen, niemals wieder gewinnen. Die Deutſchen ſollten ſich an den Polen in der Beziehung ein Muſter nehmen. Au durch eine Irredenta und nur durch Charakterfeſtigkeit kann, was uns heute geraubt wird, einmal uns wiederkehren. Die Beſetzung Oberſchleſiens. Berlin, 4. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Deutſche Zeitung, die in der letzten Zeit freilich ſchon mänche Senſationsmeldung gebracht hat. lüßt ſich von„on⸗ ſcheinend wohlunterrichteter Seite“ mitteilen, daß die Be⸗ ſetzung Oberſchleſiens durch Truppen des Generals Haller er⸗ jolgen ſoll, die durch eingeſtreute Franzoſen, Amerikaner und Engländer als alliierte Truppen maskiert werden ſollen. Wir halten eine ſolche Verhöhnung der Beſtimmungen des Fin⸗ densvertrages einſtweilen denn doch für unmöglich. Die Polentransporte. IJ Berlin, 4. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Von der Waffenſtillſtandskommiſſion wird den P. P. N. mitgeteilt: Marſchall Foch erſuchte die deutſche Regierung am 30. 6. die am 23. 6. abgebrochenen Polentrausporte möglichſt bis zum 5, 7. wieder aufzunehmen. Es handelt ſich um den Trans⸗ port des Reſtes der Armee Haller, der nur wenige Tage in Auſpruch nehmen dürfte. Die deutſche Regierung hat aber auf das Erſuchen des Marſchalls Foch erwidern müſſen, daß ſie zurzeit nicht in der Lage ſei, die Durchführung der Polen⸗ tansporte zu garantieren, da die Gefahr beſtehe, daß die Jige nuterwegs liegen bleiben und hierdurch uner wünſchte VBerwickelungen entſtehen könnten. Sobald die Möglichkeit der Durchführung der Transporte gegeben ſei, werde Foch migehend davon in Kenntnis geſetzt werden. Einberufung des Friedensausſchuſſes. 2 Berlin, 4. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie die Deutſche Allgemeine Zeitung mitteilt, wird Miniſterpräſi⸗ dent Bauer vorausſichtlich nach Verabſchiedung der Ver⸗ faſſungsporſage das Arbeitsprogramm der Reichsregierung in der Nationalverſammſung entwickeln. Das neue Programm wird ſich wohl im weſentlichen dem der früheren Regierung anbequemen und nur in wenigen Punkten eine Erweiterung erfahren. Die Deutſche Demokratiſche Fraktion hat beim Mini⸗ ſterpräſdenten Bauer die Einberufung des Friedens⸗ ausſchuſſes beantragt. Der Friedensausſchuß ſoll vor Allem Stelſinig nehmen zu den zahlreichen für die Ausfüh⸗ Friedensvertrags erforderlichen Einzelabkommen, gun Teil keinen Aufichub dulden. Als beſonders dringend begeichnet die Fraktien u. a. die Klarſtellung folgender Punkte: 1. Die maſſenhaften Internierungen in der Provinz Poſen in den letzten Wochen: 2. Schutz des deutſchen Privateigen⸗ tums; 8. die ordnungsmäßige Uebergobe der Verwaltung in den abzutretenden oder der Abſtimmung unterworfenen Ge⸗ bieten on die Ententekommiſſionen, damit Störungen der Ordnung und Beeinträchtigungen des Geſchäftsganges ner⸗ mieden werden; 4. eindeutige Auslegung von Artikel 90 Ab⸗ ſatz 2 des Friedensvertrages, wonach die nach dem 1. Januar 1908 in die Provinz Poſen zugezogenen Deutſchen nicht ohne weiteres das Recht haben, zu optieren. Außerdem wurde die Frage eines gemeinſamen Proteſtes der Abgeordneten der abzutretenden Gebiete aus Anlaß der Rakiftzierung durch die Nationclverſammlung beſprochen. Falſche Gerüchte über Riga. EBerlin, 4. Juli(Von unſ. Berl. Büro.) Die Nach⸗ richt der„Freiheit“, daß in Riga von deutſchen Truppen eine „Säbeldiktatur errichtet worden ſei, iſt völlig unzutreffend Die militäriſche Situation im Baltikunt läßt ſich allerdings zurzeit nicht völlig überſehen. Doch iſt es zweifellos, daß die dent⸗ ſchen Truppen befehlsgemäß zurückgehen und daß ſich zurzeit wahrſcheinlich keine deutſchen Soldaten mehr in Riga befinden. Der Iriede von Verfailles. Allgemeiner Trauertag am Sonntag, 6. Juli. Dem allgemeinen Verlangen evangeliſcher Kreiſe ent⸗ ſprechend, hat, wie wir hören, der Evangeliſche Ober⸗ kirchenrat durch einen beſonderen Erlaß den Geiſtlichen und Gemeindefirchenrüten der altpreußiſchen Provinzen nahegelegt, den Sonntag, 6. Juli für die evangeliſchen Gemeinden zu einem Trauertag zu geſtalten. an ihm der ganzen Lebens⸗ haltung ein ernſtes Gepräge zu geben, lärmende Vergnügungen tunlichſt hintanzuhalten und dafür einzutreten, daß wenigſtens die evangeliſchen Gemeindeglieder von ihnen fernbleiben. Dem entſprechend ſollen die Gottesdienſte beſonders ernſten Charakter tragen, durch das Wort von der Buße ſoll die Trauer anf den rechten Grund zurückgeführt und vor allem ſollen die evangeliſchen Gemeinden aufgerufen werden, mit neuem Eruſt an der perſönlichen Lebenserneuerung zu ar⸗ beiten und dadurch im Augenblick der tiefſten Erniederung anheben, für Deutſchlands neuen Aufſtieg zu wirken. Am Schluß der Hauptgottesdienſte ſoll an allen Orten Trauer⸗ geläut der Kirchenglocken ſtattfinden. Der Deutſche Flotten⸗Verein erläßt an ſeine Mitglieder folgende Kundgebung: Der unglückliche Kriegsausgang und ſeine ſchweren Folgen machen es dem Deutſchen Flotten⸗Verein unmöglich, den im§ 2 ſeiner Satzungen an erſter Stelle genannten Zweck durch ſeine Arbeit zu fördern. Sowohl aus dieſem Grunde als auch, um an ſeinem Teile mitzuhelfen, daß das deutſche Volk aus dem tieſen Verfall ſeiner Wirtſchaft herauz wieder zu geſicherten Verhältniſſen gelange, beabſichtigt das Präſidium, vorbehaltlich der durch den Ge⸗ ſamtworſtand, die Hauptarbeit des Vereins übera dort ein⸗ zuſetzen, wo es gilt, den Wiederaufbau einer eigenen Handels⸗ flotte. den Seehandel, die überſeeiſche Tätigkeit der Deutſchen, die Seefiſcherei, kurz all das zu lördern, was das deutſche 7 Seeweſen umfaßt. Daran mizuarbeiten iſt keineswegs nur die Pflicht der an der Küſte anfüſſigen Volksteile, nein, ganz Deutſchland muß daran teilnehien; nur dann kann mit der Zeit die ſchwere Bürde abgeſchüttelt werden, die uns durch die unſagbar harten Friedensbedingungen auferlegt wurde; nur ſo wird es möglich ſein, wieder zu einem ſelbſtändigen, geachteten und in beſcheidenem Wohlſtande lebenden Deutſchland zu gelangen. Andernfalls wäre unſer Niedergang für alle Zukunft beſiegelt. Sobald der Friede geſchloſſen iſt und die durch ihn ge⸗ ſchaffenen Zuſtände überſehen werden können, wird eine Hauptverſammlung einberufen, werden die Richtlinien für die nächſtliegende Arbeit aufgeſtellt ſowie die Vorbereitangen für dieſe getroffen werden. Unſere nächſte und vornehmſte Pflicht iſt aber, wie auch aus weiten Kreiſen unſeres Vereins zum Ausdruck gebracht wurde, unſere bewährte Organiſation zu erhalten, um die neue Aufgabe mit aller Kraft aufnehmen zu können. Dadiſche Landesverſammlung. 35. Oeffentliche Sißung. * flarlstuhe. 4. Juli. Präſident Kopf eröffnet um 9¼ Uhr die Sitzung. Unter den Eingängen befindet ſich eine Anzeige des Abg. Oberlehrer Spieß⸗Mannheim(Soz.). daß er ſein Mandat niederlege. An ſeine Stelle wicd der Gewerkſchafts⸗ ſekretär Balduin Hauer⸗Heidelborg in den Landtag ein⸗ troten. Das Haus ſetzte nun die Beratung der Interpellation Königsberger über die Univerſitätsreform fort. Präſident Kopf teilte mit, daß die Parteien dem An⸗ trag Leſer folgende Jorm gegeben haben: Die Regierung ſoil erſucht werden, in den Hochſchulen kunftighin für eine paritätiſche Behandlung bei der Beſetzung der Lehrfächer die ſe nach Weltanſchauung gelehrt werden können, zu ſorgen. Der Antrag Königsborger wurde zurückgezogen. Von deufſch⸗ nationaler Seite wurde ein Antrag geſtellt, der eine Aende⸗ rung des Antrages Leſer durchgeführt wiſſen wallte. Nach dem Schlußwort des Berichterſtatters wurde der Antrag Leſer gegen die Stimmen der Deutſchnationalen angeno m⸗ men. deren Antrag hierdurch erledigt wurde Ein Antra des Zentrums auf Vorlage einer neuen Univperſitätsverfaſ⸗ ſung wurde angenommen. Letzte Meldungen. Tagung demokratiſcher Frauen. J Verlin, 4. Juli.(Von unſ. Berl. Bſtro.) Bei der Tagung der demokratiſchen Frauen, die am 18. Juli dem Par⸗ teitag vorausgehen ſoll, wird über„Die politiſchen Aufgaben der Frauen nach dem Friedensſchluſſe“ Dr. Maria Baum referieren. Ueber„Die Organſſation der Franen“ aber werden Katharina v. Maier und Dr. Margarethe Bernhard, über die künftige Aufſtellung der Kandidakinnen in den Parlamen⸗ ten das Mitglied der preußiſchen Landesverſammlung Dr. Marg. Heine ſprechen. Konſervative Kampfanſage. E Berſin, 4. Zuli.(Von unſerem Berſiner Büro.) Der Vorſtand der deutſch⸗konſervativen Partei tritt mit einer Erklärung an die Heffentlichkeit. in der er, was die Deutſch⸗ nationalen in den letzten Wochen wiederholt geſagt haben, nach einmal ſagt, nämlich, daß die deutſch⸗konſerva⸗ tive Partei dem Friedensvertrag nicht zu⸗ ſtimmen könne und daß ſie die Verantwortung für ihn der Revolution als einzig Schuldige an unſerem Unglück zu⸗ weiſe. Nur eine parlamentariſche Regieruna, ſo heißt es weiter in dieſer Erklärung, hätte einem ſolchen Friedensver · trag zuſtimmen können. Darum ſagt ſie dieſer Revolutions⸗ regierung den Kampf an:„Wir ſtreben nach der Wiederher⸗ ſtellung der Monarchie unter dem Zepter der Hohen⸗ zollern, welche uns Anſehen, Wohlergehen, Freiheit und Kultur zu ſchaffen vermochten gegenüber der Jämmerlichkeit einer Gegenwart der Armut, des Elends und der Verachtung, wie ſie die Demokratie und die Maſſenherrſchaft gebracht haben.“ Zu den Ausſchreitungen in Spa. J Verlin, 4. Juli.(Von unſerm Berl. Büro.) Auf den erſten Proieſt des Generals von Hammerſtein gegen die Ansſchreitungen in Spa bei der Abreiſe eines Teiles der Waffenſtillſtandskommiſſion am 30. 6. hat General Nudant, wie die P. P. N. erfahren, der deutſchen Kommiſſion eine Note zugehen laſſen, in der er der Auffaſſung Ansdruck gibt, daß die Zwiſchenfälle überaus bedauernswert ſeien. Er habe den Polizeichef in Spa gebeten, künftig wirkſamere Ordnungs⸗ maßregeln zu ergreifen. Von der belgiſchen Regierung iſt eine Antwort oder Mitteilung über die deutſcherſeits geforderte Genugtuung bisher nicht eingegangen. Beſorgniserregender Kohlenmangel in Berlin. Verlin, 4. Juli.(Von unſ. Berl. Büro). Wie ults von züſtändiger Seite mitgeteilt wird, droht die Kohlen; verſorgung, die durch den Berliner Verkehrsſtreik noch mehr verſchärft worden iſt, ſich gegen den Winter hin kata⸗ ſtrophal zu geſtalten. Die Verſorgung mit Hausbrandbriketts wird ſich für Berlin nur in geringem Umfange durchführen laſſen. Es wird zurzeit nur noch kaum die Hälfte des er⸗ ſorderlichen Kohleubeſtandes befördert. Von dem Bedarf an Hausbrandkohlen müſſen außerdem noch die Bäcker, Schulen und Krankenhäuſer in erſter Linie berückſichtigt werden. Wie die Verhältniſſe ſich im kommenden Winter bei dem durch nichts wieder gut zu machenden Kohlenmangel geſtalten werden, iſt noch kaum 45 Nur durch äußerſte Sparſamkeit kann eine Kakaſtrophe in dieſer Hinſicht viel⸗ leicht noch hintangehalten werden. Auf alle Fälle wird man verſuchen, eine weitere Erſparnis zu erzielen. Sie beträgt jetzt ſchon täglich 600 Tonnen. Worauf der Kohlenmangel zurückzuführen iſt, ob auf geringe Förderung oder ungenügende Verkehrsmöglichkeit, iſt zurzeit noch Gegenſtand eifriger Unter⸗ ſuchungen der zuſtändigen Stellen. Erhöhung der Poſt⸗ und Telegraphengebühren. J Berlin, 4. Juli.(Von unſ. Berl. Büro). Eine Er⸗ höhung der Poſt⸗ und Telegraphengebühren ſteht un⸗ mittelbar bevor. Schon in den nächſten Tagen wird das Be⸗ ſtellgeld infolge der erhöht werden. er die Erhögung des Brief⸗ und Tele⸗ gramm⸗Portos owie d ebüh eben zurzei noch Vaherddalgen in Ngrheſuiltedan. e eſtiegenen Beförderungskoſten und Löhne i maucherorts auf ustzte Handels⸗ Hlachrichiten. Mannheimer Effektenbörſe. An der heutigen Börſe beſtand wieder für einzelne Induſre Aktien Nachfrage und ſind als höher zu dezeichnen Verein Dent, Delfabriken, Maſchinenfabrik Badenia, Pfälziſche Nähmaſchinen un Hellſtoffabrik Waldhof. Anilin und Benz ziemlich unvergnder Von Brauereien waren Eichbaum und Kleinkein Heidelberg gefregt, Frankfurker Wertpapierbörſe. Frautſurt, 4. Juli(WB.) Man eröffnete etwas zurückhaltend. was vielfach auf die etwas zu raſche Aufwärtsbewegung verſchledener Induſtriepapiere zurückzuführen war; da aber ſektenk des Privat⸗ publikums kaum Aufträge vor lagen, blieb im allgemeinen die Tendenz feſt. Die augeblich baldige Aufbebung der Blockade hat das Anleihebedürfnis verſtärkt. Am Montanaktieumarkte trat nach Oberbedarf rege Nachfrage hervor. Bei Phönir ſtellte ſich die Beſſerung auf 100. Schiffahrtsaktien erzielien bei lebhaften Umſätzen Erhöhungen. Paketfahrt zogen an. Von Bankaktien erholten ſich Deutſche Bank, Diskontogeſellſchaft und Dresdner Bank. Auch lokale Banken fanden zu beſſeren Kurſen Aufnahme. Elektropapiere zeigten feſte Haltung⸗ Bergmaunwerke und Felten& Guilleaume ſind geſucht. Ruhiger ging es in chemiſchen Aktien zu. Es ſtellten ſich Elektro Griesheim mit 208½. Auch Kalt ſchwächten ſich mäßig ab. Von ſonſtigen Werten wurden Daimler um 57290 höher bezahlt. Auch Benzaktien ſowie Kleyer traten ohne erhöhten Kurs in den Verkehr. Am Rentenmarkt waren Kriegsanleihe lebhaft 80½—1½ Alte deutſche Anleihen eben⸗ falls im Kurs gebeſſert. Deſterreich⸗ungariſche Renten befeſtigt. Der Einheitsmarkt blieb feſt. Ju höheren Kurſen ſind geſucht Motoren Sberurſel, Metallätzen Gebrüder Bing, Nürnberg. Chemiſche Wegelin. Die Börſe ſchloß auf den meiſten Gebieten in feſter Haltung. Privatdiskont ca. 3½ W. Dom badiſchen Holzmarkk. Mein berichtet uns: Nach den jetzt vorllegenden amtlichen Zahlen wurden im Monat Mai in den Domänenwaldungen insgeſamt 17 265 Kubikmeter Nutzholz(Stamm⸗ und Nutzſchichtholz. Schwellen⸗ Stangen) bei einem Anſchlagspreis von 4 987 425 zu A1 1227 601, mithin zu 124,3 Prozent der Einſchätzung verkauft. Der Uebererlö⸗ im Monat April d. J. bezifferte ſich nur auf 117,2 Prozent der An⸗ ſchläge. Außerdem wurden im Mai zu amtlich feſtgeſetzten Einzel⸗ preiſen 18 138 fm. Brennholz um 4 362 664 abgegeben. Im allge meinen trat nicht nur nach Weich⸗, ſondern auch nach Laubholz ſtarke Nachfrage auf, und es zeigten die 25 allgemein weitere Reigung zur Bewegung nach oben. Die Preiſe für Eichenſtämme .—3. Klaſſe ſchwankten zwiſchen etwa 1 118.05 und 481.30 für das Kubikmeter für 4. Klaſſe wurden 1 94.25—225.15 und für 5. Klaſſe 50.60—119.55 erzielt. Die Anſchläge für Eich enſtümme bewegten ſich für.—5. Klaſſe wiſchen A 50 und 280 für das Kubikmeter, die Fuhrlöhne vom Wald an die Bahn zwiſchen K 10 und 25 für das Kubifmeter. Ferner wurden erlöſt für Buchen⸗ ſtämme 1. Klaſſe bis zu„ 157.50, für 2. Klaſſe bis zu 128.20, für 3. Klaſſe 50—107.20, für 4. Klaſſe 4 42—.65—80, für 5. Kl. 1 28.55—45 für das Kubikmeter ab Wald. Die Anſchläg: für Buchenſtämme betrugen 35—100 für—5. Klaſſe ab Wald, die Fuhrlöhne an die Bahn 10—25 für das Kubikmeter. Buchen⸗ ſchwellen,.70 Meter lang, 28 Zentimeter Zopfſtärke 33(An⸗ ſchlag 30),.70 Meter lang, 23 Zentimeter Zopfſtärke 4 28 (& 26) für das Kubikmeter ab Mald, bei einem Fuhrlahn von etwa & 23 bis zur Bahm Hainbuchenſtämme 4. Kl. erlöſten 98.75—128 25 ( 60—100), 5. Klaſſe 62—104.75(4 60.—80) das Kubikmeter Ahornſtämme 3. Klaſſe brachten& 128.95, 70), 4. Klaſſe 1 90 bis 100.30(4 50.—50), 5. Klaſſe 85 35(4 50) das Kubikmeter. bei Fuhrlöhnen von„ 15—25 das Kubikmeter bis zur Bahn. Eſchen⸗ ſtämme 5. Klaſſe wurden bei Einſchätzungen von n 90—100 mi' 106.80—118 50 das Kubikmeter bewerket. Akazienſtämme 4. Kl erlöſten 4 77.40( 50), Lindenſtämme 3. Kl. 1 51.90—62.15 45—80) ſowie Erlenſtämme 5. Klaſſe 4 103.95( 80) daz ubikmeter ab Wald. Im Forſtamt Markdorf wurden erlöſt für Fichten⸗ und Tannenſtämme 1. Klaſſe 1 83.55—94.10( 60—65) 2. Klaſſe 75.55—88.60( 56—60), 3. Klaſſe 81.50( 35 im Forſtamt Wolfach für 615 Kubikmeter Fichten⸗ und Tannen⸗ ſtämme 1. Klaſſe 4 80.90(½ 39), für 525 Kubikmeter 2. Klaſſe 75.40( 64), für 340 Kubikmeter 3. Klaſſe 69( 59), für 40 Kubikmeter 4 Klaſſe 4 53.90(½ 52) für das Kubikmeter. Das Forſtamt Kaltenbronn ſetzte ab 830 Kubikmeter Tannen⸗ und Fich⸗ tenſtämme 1. Klaſſe zu 78.40( 63.60, 380 Kubikmeter 2. Hl. zu„ 74.80( 58.80), 365 Kubikmeter 3. Klaſſe 87.80( 540. 165 Kubikmeter 4. Klaſſe H 59.55( 48), 215 Kubikmeter 5. Klaſſe +1 51.40(4 42), ſowie 75 Kubikmeter 6. Kluſſe K 41.60 36) für das Kubikmeter ab Wald, bei einem Fuhrlohn von 20 das Kubikmeter bis zur Bahn. Das Forſtamt Pforzheim gab ab 450 Kubikmeter Tannen⸗ und Fichtenſtämme 1. Kl. zu 69.80( 66), 550 Kubtkmeter 2 Klaſſe 62.75( 61), 615 Kubikmeter 3. Klaſſe 55.75( 560, 200 Kubikmeter 4. Klaſſe 4 47.25( 4) das Kubikmeter ab Wald, bei einem Fuhrlohn von etwa 12 das Kubikmeter bis zur Bahn. Ferner ſtellten ſich die Preiſe für Kiefern⸗ ſtämme 1. Klaſſe auf„ 9135—107.80( 75.—90), 2. Alaſſe 4 87.10 bis 101.75(4 70). 3. Klaſſe 65.10—80.60(. 65), 4. Klaſſe K 44.75 bis 57.45( 40—50) und für 5. Klaſſe auf K 50.60(4 35), ſowie für Lärchenholz 5. Klaſſe auf& 40.50( 22—45) das Kubikmeter ab Wald, bei Fuhrlöhnen von 12—20 das Kubikmeter. Nadel⸗ holzabſchnitte, Fichten und Tannen erlöſten in—3. Klaſſe L 46.90 bis 79.15( 43.20—75) das Kubikmeter. Kiefern.—3. Klaſſe 1 40 bis 105.35( 40—100) das Kubikmeter, Kiefernſchwellen,.50 Meter lang, 24 Zentimeter Zopfſtärke wurden mit 50.76 das Kubikmeter bewertet. Vom deukſchen VWeinmarkt. Der Friedensvertrag von Verſailles enthält auch verſchiedene, das deutſche Weinfach intereſſievende und tlef Sedtreng Valchte Er legt Deuiſchland die Verpflichrung auf, die elſaß⸗lotyringiſchen Weine 5 Jahre lang in dem von der franzöſiſchen Regierxung jedes Jahr feſt⸗ zuſetzenden Umfang, der den Durchichnitt der Ausfuhrziſſer iu den Jahren 19141 mit 1919 nach Deutſchland nicht überſteigen ſoll, zollfrei auſzunehmen. Für die elſäſſiſchen Weine kamen gauptſächlich die Pfalz Vaden und andere Teile Stddeutichlands als Abnehmer ur Frage. während die lothringiſchen Rotweine allenthalben und die ſo⸗ genannten Clarets bei der Schaumweinherſtelluug Eingang fanden.“ Das gleiche Verlangen können die alliierten und aſſociierten Regierun⸗ geu auch bezüglich der luxemburgiſchen Weine ſtellen, die ſeither vonr Handel der deutſchen Moſel als willkommene Säuerlinge gerne ge⸗ kauft wurden, Deutſchlaud darf aber weiter die Einfuhreu. worunter natütrlich auch Wein zählt, während der erſten 6 Monate nach Inkraft⸗ zreteu des Friedensvertranges nicht mit böheren Bollſätzen belegen, als ſie am 31. Juli 1014 in Geltung waren. Ferner dauert die Geltung dieſer Sütze 30 Monate in Höhe der mit den Vertragsſtanten verein⸗ bart geweſenen Tarife fort. Von Belang iſt weiter, daß Deutſchland bezüglich der Markenbezeichnung die Geſetzgebung und die richterlichen Entſcheidungen der Ententeländer reſpektieren muß, ſodaß die Bezeich⸗ nungen„Cognac“ und„Champaaner“ nurmehr ut ansstie le. zeugniſſe zuläſſig ſind. Endlich hat die Enteute das Necht zur Einfüh⸗ ung eines eigenen Zollreaimes für die beſetzten deutſchen Gebietk. Für den Weinbau dieſer Zone, die das Gros und die Edelkultur der deutſchen Rebzucht enthält. wäre die Errichtung von Zollſchranken von größtem Nachteile. Anſcheinend ſind ſolche für Wein aber nicht ge⸗ plant, was aus der für die pfälziſchen Erzeugniſſe nun bedingungs⸗ loſen Freigabe zur Ausfuhr ins unbeſetzte Deutſchland erhellen dürnie. Die Einfuhr ausländiſcher, hauptſächlich franzöſiſcher Produkte, ſchrei⸗ tet in den beſetzten Gebieten weiter voran, ohne daß ſedoch der Preis der deutſchen Weine hierdurch bis ietzt irgendwie herabgedrückt wor⸗ den wäre. Es kommen aus Frankreich nur leichte Sandweine, da für andere nach Mitteilunn des dortjgen Ackerbauminiſterlums vorerſt keine Erkaubnis zum Export erteikt wird. Der freihändige Weinverkehr iſt zumal bei der vorgerückten Zeit ſo rege wie noch nie auch die Verſteigerungen nehmen ſortgeſetzt einen ausnetmend gunſti⸗ gen Verlauf. Die Preiſe zeigen immerwährend auſſteigende Richtung. In giheinheſſen wurden für 1919er Weißweine 6900—10 000& die 1200 Liter angelegt. Die NRahe gas 1918er zu 8000—9000 die 1200 Liter 1917er bis zu 15 000 das Stück ab. Im Rheingau kamen Abſchlußße zu 9800 bis 11 500 die 1200 Litev zuſtande, während das miltlere Rheintal lierfür 7500 bis 8000„ und darüber die 1000 Liter erztelte. Die Moſel ſetzte 1918er zu 6000—10 900& die 900 Liter ab, di folche zn die gleiche Menge. Die rene erlöſte für 1918er Furchſchnittlich 6000 Frs. In der Rheinpfalz kamen in 1018er Weißweinen Ueberpänge zu 6000—12 000, in Rotweinen zu 5800—7200 die 1000 Liter zuſtande. Franken ſchlng 1918er zu 700 bis 1200 und Baden ſolche zu 600—800, alles die 100 Liter, tos Die Blüte der Reben iſt in den meiſten Gegenden aut von ſtatten ge⸗ gangen, ſodaſ die Träubchen ſich jetzt zeigen. Einige rückſtändige Ge⸗ biete wurden von Regenſchauern und kalter Temperatur überraſcht ſodaß dort wohl Schaden enkſtanden ſein mochte. Gegen Blattfallkrank⸗ heit und Oidum wurde eifrig geſchwefelt und geipritzt. Der rm getreten. 10 —— fende in Deut leltung bcabſichtigt — 1 Freitag, den 4. Juli 1919. mauntzeimer General · Anzeiger.(Abend-Ausgube.) 3. Sette. Nr. 301. Aus Stadt und Cand. Abg. Engelhard über die Friedensfrage. Die geſtrige Generalverſammlung der Demokrati⸗ ſchen Partei in der„Liedertafel war außerordentlich ſtark be⸗ ſucht. Der erſte Vorſitzende, Herr Stadtrat Vogel, begrüßte die gahlreich Erſchienenen und erſtattete Bericht iber die Entwicklung der Partei ſeit der Revolution und dem liberal⸗demokratiſchen Zuſam⸗ menſchluß. Aus ſeinem Vortrage iſt zu entnehmen, daß die Zahl der Mitglieder am 1. Juli 0, darunter 820 Frauen, betrug. In⸗ nerhalb der he haben ſich bisher, den Satzungen entſprechend, Arbeitsgemeinſchaften gebildet: die der Hand⸗ 106, der Techniker mit 97, der Beamten und Lehrer mit 69, ſowie die neugegründete der freien Berufe mit 40 Mitgliedern. Dieſe Entwicklung, von der eine weſentliche Stärkung der Partei⸗ urganiſation zu erwarten iſt iteht erit in den Anfemzen und amfaßt zutächſt nur einen Teil der entſprechenden VBerufsangehörigen. Dazu kommt noch die„Demokratiſche Jugend“ mit 65 Mitgliedern. Dem Parteikaſſierer, Herrn Kaufmann Bu b, wurde nach Erſtattung der Rechnungsablage Entlaſtung erteilt. Auf Vorſchlag des Vorſitzenden war die Verſammlung mit der Vertagung der Beſprechung der Gemeindewahlen auf eine demnächſt einzuberufende Mitgliederverſammlung einverſtanden. Darauf erhielt Abg. Geheimrat Engelhard das Wort zu ſeinem Vortrage über die Entſcheidung der Nationalver⸗ fſammlung in der Friedensfrage. Er führte aus: Die Ablehnung des Friedensvertrages durch die Fraktion in der Na⸗ tional imlung hat im deutſchen Oſten großen Beifall gefunden, im Süden und Weſten dagegen hat ſie im Hinblick auf den drohen⸗ den Einmarſch der Feinde nicht ganz befriedigt. Troßdem Redner perſönlich auf dem Standpunkt der Annahme ſteht, bat er um Verſtändnis für die Haltung der Fraktion, die erſt nach ernſten Be⸗ kütungen ihren Entſ huß geinn: bab: Irt olitfk wuar die konſe⸗ guente Fortſetzung der einmütigen Haltung der Nationalverſamm⸗ lung am 12. Mai in der Berliner Univerſitätsaula. Wie kam die Fraktion zu ihrer Stellungnahme? Der Friedens⸗ entwurf der Entente hatte in allen Parteien, mit Ausnahme der .S.., Entſetzen verbreitet, da er nicht nur auf die polttiſche und Wirtſchaftliche Vernichtung Deutſchlands abzielte, ſondern auch die Ehre der Nation abſchnitt. Unter dieſem Eindruck kam die einſtim⸗ mige Ablehnung der Nationalverſammlung am 12. Mai zuſtande, an welcher Redner nicht mitwirken konnte, da er gerade nach zehn⸗ Wwöchentlichem ſchweren Krankenlager aus dem Weimarer Lazarett enflaſſen war. Er teilte jedoch der Fraktion mit, daß er mit Rück⸗ licht auf die Reichseinheit und die Gefahr einer Rheinbundbildung für die Annahme des Friedens ſei. Die Fraktion ſtellte ſich in ihrer großen Mehrheit auf den rein vaterländiſchen Stand⸗ Zunkt und trug damit weſentlich zur einſtimmigen Ablehnung durch Nationalperſammlung und Regierung bei, in deren Plan bekannk⸗ lich das„Unannehmbar“ noch nicht ſtand. Ob dieſes Unannehm⸗ bar“ auszuſprechen politiſch klug war, ſei dahingeſtellt, jeden⸗ falls war der Weg damit verbaut. Nodner ging ſodann auf den Vertragsentwurf der Gegner ein und gab einen Ueberblick über unſer Gegenangebot, das bekanntlich die Grenzen unſerer Leiſtungsfähigkeit teilweiſe überſchritt. Ueber den gegneriſchen Vertrag berieten die einzelnen Fraktionen 6 Tage lang. Die Beratungen waren die gründlichſten, die der Redner er⸗ loht hat, ſie waren vom größten Ernſt getragen. Die Gründe für das„Ja“ wie für das„Nein“ wurden auf das Peinlichſte abge⸗ wogen. Es war klar, daß bei der Ablehnung entſetzliche Zu⸗ ſchland eintreten würden, die uns ja auch nach dem 3a nicht erſpart bleiben werden. Es war ein Ringen nach Er⸗ euchtung und Erkenntnis, zwiſchen Verſtand und Herzen bei edem einzelnen Mitglied. Broßen Eindruck in der Fraktion machte der Vericht des Miniſters Gothein über die Rolle Erzbergers, der während der Verhandlungen die Stellung der Regtierung ge⸗ fliſſentl dingun waren di heerſchaft e follte. Dagegen die Verſtandsgründe: es war kein Grund vorhanden, Ddie Politik vom 12. Mati zu ändern, denn nichts hatte ſich ſeither zu unſeren Gunſten entwickelt. Mit warmer Ueberzeugungskraft traten P en Quidde und Schücking im Einklang mit den Sachnerſtändigen ſür die Ab!taung Legzterer unterſtiitzte ſeine Forderung durch ſeine perſönlichen Eindrücke aus Verſailles: die franzöſiſche Armee ließe an Zuverläſſigkeit zu wünſchen übrig und on der Entwicklung der Arbeiterbewegung ließ ſich ein baldiger Umſchwung der öffentlichen Meinung erhoffen. Intereſſant war dabei Schückings Mitteilung, daß die Franzoſen im„unerlaubten Verkehr“ mit unſerer Delegation beſonderes Intereſſe für den Text ihres eioenen Friedensangebots bekundeten. Auf dieſem Wege iſt der Friedensverſrag in die feindliche Oeffentlichkeit gelangt und hat auch zu den bekannten Auseinanderſetzungen im amerikaniſchen unterhöhlte, da er von Anfang an den Gegnern die be⸗ oſe Unterzeichnung vorausſagte(Pfuil). Herzzerreißend Mitteilungen aus dem deutſchen Oſten, welcher der Fremd⸗ niedrigeren Kulturvolkes ausgeliefert werden * 0 Senat geführt. Im Kam yf zwiſchen Herz und Verſtand innerhalb Fraktion blieb nach all den Darlogungen das ielleicht wäre ihre Stellung eine andere geworden, führer Payer mit ſeiner perſönlichen Ueberzeugung— auntgabe er mit Rückſicht auf einen unbeeinflußten Mein⸗ Ungsaustauſch zueücckhhielt— früher aufgeſtanden wäre. Payer war für die Unterzeichnung, und da er in der Minderheit blieb, legte er den Fraktionsporſitz nieder. Ein 1. Vorſitzender wurde an ſeiner Stelle nicht gemählt, Schiffer irat lediglich als 2. Fraktionsvorſitzen⸗ Ver ſtellvertretend an ſeinen Platz. Es bleibt zu hoffen, daß der er⸗ fahrene demakratiſche Parlamentarier die Zügel wieder in die Hand mimmt. Während ſo die demokratiſche Fraktion auf ihrem Standpunkt um 12. Mai beh„neigten inzwiſchen das Zentrum unter dem zje Mehrheitsſoizeldemokratie der Annahme 0 hrliche und in dieſem Augenblick falſche Weg des Komprom en: Annahme der Bedingungen unter den bekannten 6 Einſchränkungen. Schweren Herzens traten die De⸗ mokraten dieſem Kompromiß bei. Die beabſichtigte Note an die Entente wurde indeſſen zurückgehalten, und Zentrum und Sozial⸗ deinokratie einigten ſich auf ein neues Kompromiß(Ablehnung von Kriegsſchuld und Auslieſerung). Dieſe neue Form lehnten Die Demokraten ab und traten aus der Regierung dus. In der Pollſitzung der Nationglverſammlung, bei deren Ab⸗ ſtimmung die Demokraten übrigens keinen Fraktionszwang ausübten, wurden dann auch dieſe zwei Punkte durch Erzberger zu⸗ iner Blankovollmacht für die Regierung beſeitigt zloſe Unterſchrift beſchloſſen. idlungen in ſenen Tagen wurden ungeheuer erſchwert (Wechſel der volitiſchen Konſtella⸗ 1onen vie durch die guten Ohren der Ententejoarnaliſten, die im Gegenfatz zu der Beengung unſer Verſailler Delegation ſich in zu Dubenden⸗äzrei bewogten und leider nur allzu geſchäftige rüger fanden; durch deren Juformationen Paris im Voraus von der Epiſtenz einer Aunahmemehrheit überzeugt war, ſodaß die aufäng⸗ lichen Verklauſelierungen unſererſeits als politiſche Farce erfcheinen müßten. Dazu kommt noch in jenen Tagen ein Putſch durch ausge⸗ Prochene Militärſträflinge, über deſſen Geführlichkeit die Oeffentlichkeit fulir, der aber um ein Haar zu einer politiſchen Kataſtrophe n konnen Die Beratungen in der Fraktion waren aber nd durch das nationale Empfinden, das in der Gewiſſens⸗ es einzelnen Mitgliedes zum Ausdruck kam. Niemand wird — der nationglen Zuverläſſigkeit der deutſchen Demokratie können. e viel beſprochene Rede Schiſfers war zweifellos eine politiſche eiſung. Sie konnte den Eindruck erwecken, als ob die Partei Regierungsmehrheit abrücken wollte. Eine ſolche Neuorien⸗ g iſt weder von Schiffer noch von der Fraktion oder Partei⸗ Die Fraktion will weder in eine grundſätzliche Oppoſttion zur kerung treten, noch eine Politik des„Züngleins an der Wage“ ſpielen. Sie will vielmehr weiterhin eine gut links richtete demokratiſche Politik an der Seite der beiden großen enierungsparteien machen und es iſt kein Zweifel, daß ſie ſich von dieſem Weg nicht abdrängen laſſen wird. Herr Stadtrat Vogel dankte dem Rebuer für ſeine mit großem Intedeſſe aufgenommenen Ausführungen und ſprach Herrn Engelhard Anker ſtarkem Beifall der Verſammkfung das Vertrauen der Mannheimer Partei für ſeine parlamentariſche Arbeit aus. Eine Ausſprache wurde nicht gewünſcht. Da inzwiſchen die Zeit ſehr vorgeſchritten war, wurde die Vahl des Vorſtandes und des Arbeitsausſchuſſes auf eine ſpätere vertägt. 1. N zu. Es wu 177 11 2 7 1 5 Katja Skaren. Die Tabakmiſchware. Vom Verein Mannheimer Zigarren⸗Spezia⸗ liſten werden wir um Aufnahme folgender aufklärenden Mittei⸗ lungen erſucht: In den Kreiſen der Tabakraucher herrſcht vielfach Unwille, daß ändler die Maßnahme getroffen haben, die Abgabe von Rauchtabak von der gleichzeitigen Abnahme von Miſchtabak i n. Es iſt deshalb dringend notwendig, über die gewerbe eine ſachliche Aufklärung zu geben, ren, daß es pöllig unberechtigt iſt, die Zigar⸗ Zuſtände verantwortlich zu machen. Als mit ige der Kriegsdauer die Tabakvorräte immer knapper wur⸗ den, erließ der Bundesrat Ende des Jahres 1917 im Intereſſa der Raucher eine Verordnung, wonach eine ganze Anzahl Erſaßſtoffe, mie Buchen⸗, Kixſchlaub uſw., als Streckmittel zugelaſſen wurde. Solange noch reiner Tauak, wenn auch nicht im Ueberfluß, aber in hinlänglicher Menge, zu haben war, verhielten ſich die Raucher gegen den Tabakerſatz völlig ablehnend und zwar mit vollem Recht. Allmöhlich haben ſich aber die Verhältniſſe in der Verſorgung mit re i immer ungünſtiger geſtaltet. Die überſeeiſchen Tabake ſin r Neige gegangen und die Induſtrie iſt lediglich auf das he Produkt angewieſen. Nun ſind durch den Verluſt Elſa ngens, das ſehr viel und guten Tauak produziert, und Beſetzung der Rheinpfalz der Produktion in den unbe⸗ ſetzten Gebieten gewaltige Mengen entzogen worden. Dazu kommt, daß, herporgerufen durch die Knappheit, ein ungeheurer Wucher mit den Tabaken der 1918 er Ernte getrieben wurde. Eine Rotte von Schleichhändlern hat den Tabakbauern große Mengen weit über en feſtgeſetzten Höchſtpreis abgenommen, ſodaß nur ein ganz ge⸗ ringer Bruchteil gegenüber den früheren Ernten rechtmäßig erfußt werden konnte. Infolge dieſer ungünſtigen Verhältniſſe gingen die Tabakfabriken immer mehr zur Anfertigung pon Taäbakmiſchware über. Sie legen den Zigarrenhändlern die Bedingung auf, daß bei Abgabe von reinem Tabak mindeſtens das gleiche JQuantum Miſchware abgenommen werden muß. In letzter Zeit ſind dieſe Vor⸗ ſchrif n ſogar noch verſchärft worden. Das Verhältnis iſt heute zwei Drittel Miſchware und ein Drittel reiner Tabak. Einzelne Fabriken liefern überhaupt nur noch Miſchware. Angeſichts dieſer Zuſtände ſind die Händler natüclich gezwungen, die ihnen von den Fabrifen auferleaten Bedingungen auch auf die Man Ul ertragen · 51 m Inter we dieſor ſelbſt. Die 9 engen reiner gen lediglich in den Beſitz eini⸗ ger überſchlauer Hamſterer über, 5 0 jenigen Händlern, die gerade verſorgt ſind, die holen und die Maſſe der K menten hätte das Nachſehen. In kur⸗ zer Zeit wäre bei keinem Händler mehr ein Paketchen reiner Tabak zu haben, wohl aber große Mengen Miſchwaren. Es bliebe dann die Wahl, nur Miſchware oder garnicht zu rauchen. Wir haben vorſtehend erwieſen, daß die Zigarrenhändler keine eigenen Intereffen bei ihrer Maßnahme verfolgen, ſondern nur den gegebenen Verhältniſſen Rech⸗ nung tragen, für die ſie nicht verantwortlich ſin“ Niemand als die Zigarrenhändler ſelbſt würden es mit großer Freude begrüßen, wenn die Herſtellung der Tabakfabrikate, mit Erſatzſtoffen gemiſcht, völlig verboten würde, um endlich all der unberechtigten Vorwürfe enthoben zu ſein. Aber wir ſind überzeugt, daß die wenigen Mengen von reinem Tabak durch die ſchmutzigen Hände der Wucherer und Schieber erheblich verteuert, dem Konſum zugeführt werden würde, während durch die heutige Regelung wenigſtens den Rauchern, wenn ſie ſich zur Mitnahme der Miſchware verſtehen, zeitweiſe ein Paketchen reiner Tabak zu annehmbarem Preis durch Vermittlung des Kleinhandels vom Fabrikanten zum Konſumenten zugeführt wird. Ware herauszu⸗ eDaßs Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht morgen Sartstag Herr Gaſtwirt Wilhelm Köhler mit ſeiner Ehefrau Eliſe geb. Meng, Lau⸗ rentiusſtraße 13 wohnhaft. Das Jubelpaar iſt gleichzeltig 25 Jayre lang Bezleher des Mannheimer Generalanzeiger. Unſere beſten Glückwünſche! Polizeibericht vom 4. Juli.(Schluß.) Unfälle. Der 6 Jahre alte Sohn eines in R 3, 18 woh⸗ nenden Schreiners geriet am 1. ds. Mts., nachmittags in der Unter⸗ ſtadt unter ein Automobil und wurde am Kapfe und den Beinen erheblich verletzt.— Auf dem Zeughausplatz ſtürzte am an, 2. ds. Mts., abends der 8 Jahre alte Sohn eines Magaziniers voan hier von einem von ihm erkletterten Seiltänzergerüſt herunter und brach das rechte Bein.— Ein 63 Jahre alter Taglöhner von hier wurde am 2. ds. Mts. am Tatterſall von einem NRollfuhr⸗ werk überfahren und am Kopf und dem Arm mehrfach erheblich verletzt.— Ein auf dem Schienengleis der Straßenbahn ſtehen⸗ der Wagenfithrer der Oberrheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft wurde geſtern mittag vor dem Hauptbahnhof von einem Straßenbahnwagen der Linie 4 erfaßt und umgeworfen, wobei ihm der rechte Un⸗ terarm gebrochen wurde. Der Verunglückte fand ebenfalls Aufnahme im Allgem. Krankenhaus. Tobſüchtig wurde am 2. ds. Mts. in ihrer Wohnung in der Beilſtraße die 25 Jahre alte Ehefrau eines Sägers von hier; ſie lief in dieſem Zuſtand auf die Straße und wurde von Vorüber⸗ gehenden zunächſt in den Hausgang des Hauſes Vöckſtraße 8 und von da aus, da ſich ihr Zuſtand nicht beſſerte, mittels Sanitäts⸗ qutomobils in das Allgem. Krankenhaus eingeliefert. Körperverletzungen— im Hauſe 8 1, 10, auf der 17. Querſtraße, im Hauſe N 2, 13 und auf dem Friedrichsring ver⸗ übt— gelangten zur Anzeige. Verhafbet wurden 11 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein Schloſſer von Mannbeim wegen Plünderung, 3 Taalöhner und ein Dienſtmädchen von hier wegen Diebſtahls, eine Büglerin von Oftersheim ebenfalls wegen Diebſtahls, ein Schneider von Maadeburg und eine Kellnerin non Hildburghauſen wegen Unterſchlagung und ein Taglöhner von Arezzo, ſowie ein Chauffeur von Edheim wegen Schleichhandels. Kabarelt Rumpelmayer. Das Kabarett Rumpelmayer, das ſeinen Ruf als vornehme Un⸗ terhaltungsſtätte immer mehr feſtigt, hat für den Monat Juli eine Künſtlerſchar verpflichtet, die alle Arten erſtklaſſiger Brettlkunſt wieder in hervorragender Weiſe vertritt. Als glänzender Stim⸗ mungsmacher bewährt ſich der Lautenſänger Julius Reger, ein Baſſiſt mit ſo außergewöhnlichen Stimmitteln, daß er das bokannte 5 „Lied vom„tiefen Keller“ um vier Töne tiefer als das Original zu ſingen vermag. Aber nicht nur, wenn er, ein zündendes Lied fingend, durch das Publikum ſchreilet, ſtellt er ſofort den Komakt her, er elektriſiert auch mit den anderen Gaben, die er mit feinſter Abtönung ſpendet, dermaßen, daß es der Aufforderung zum Ein⸗ ſtimmen in den Refrain nicht erſt bedarf. Auf der gleichen Höhe ſteht Elſe Graeff, eine echte Brettldiva, elegante Erſcheinung, mit viel Temperament und Schwung und einer ſo feingeſchliffenen, aufs genaueſte abgeſtimmten Art des Vortrags, daß in den rauſchenden Beifall, mit dem die ausgezeichnete Künſtlerin entlaſſen wird, ſelbſt die ſtrengſte Kritik einſtimmen muß. Alli Klee iſt eine vorzügliche Koloraturſängerin. Der biegſame, voll und rein klingende Sopran iſt für den Ziergeſang wie geſchaffen. kommen dieſe wirklichen Delikateſſen durchaus zur Geltung. Die geſanglichen Darbietungen werden noch bereichert durch die Opern⸗ 1 ſängerin Lenkg Richter, eine ſtattliche, vornehme Erſcheinung, welche ehenfalls über gute Stimmittel und eine ausdrucksreiche Vortragsart verfügt, und Margolf Joachim, weſcher ſich mit ſeinen friſch und flott geſungenen oberbayriſchen Liedern, u. a. mit dem bekannten„Bettlbug“, als echter Naturburſche erweiſt. Erich Hill, der wieder als Anſager verpflichtet wurde, ſpendet als Humoriſt die wirkungsvollſten Gaben und bewährt ſich als ſchlagfertiger und treffſicherer Einführer der Kollegen und Kolle⸗ ginnen. Der moderne Tanz in ſeinen verſchiedenen Arten hat eine beſonders raſſige Vertreterin in der Spanierin La Suelta, die ſchon in ihrem Aeußern die Abſtammung nicht verleugnet. Aber aulch die Tänze ſind durchaus echt in dem ſprühenden Temperament und unnachahmlicher Grazie, Vorzüge, die nur den Vollblut⸗ ſpanierinnen eigen ſind. Ebenſo pikant iſt die Charaktertänzerin Rolf und Aennie Harrys vertreten mit Routine und Eleganz den ganz modernen Typ. Bleibt nur noch übrig, Herrn Puſchacher, dem künſtleriſchen Leiter, ein Kompli⸗ ment für die wirkunesvolle Zuſammenſtellung der Vortragsfolge zu ſagen und Hauskapellmeiſter Homann Wehau lobend zu r⸗ wähnen, der nicht nur mit der Kavelle die Pauſen gut ausfüllt. ſondern auch die Vorträge mit Geſchmack am Flügel Wene ch. Vereinsnachrichten. *Maunbeimer Altertumsverein. In der ordentlichen Mit⸗ gliederverſammlung wies der Vorſitzende, Geh. Hofrat Cas⸗ Pari, darauf hin, daß der Verein in bieſem Jahre ſeinen 60. Ge⸗ burtstag begehe. Leider verbiete die Ungunſt dor Zeitverhält⸗ züglich verſtehen, bei den⸗ In dem intimen Raum niſſe eine eigentliche Feier. Im Rückblick auf die ſeit der Vereins⸗ gründung 1889 geleiſtete große und mühervolle Arbeit müſſe mit bersei⸗ chem Dank all derer gedacht werden, die mit dazu beigetragen hätten. das zu ſchaffen, was der Verein heute ſein Eigen neunnc. Noch immer habe die zu einem ſtattlichen Muſeumsbeſitz herangewachſene Samm⸗ lung mangels ausreichender Räume, geeigneter Hilfskräfte und reien⸗ licherer Mittel nicht die Aufſtellung und Verwertung finden können, welche ihr im hieſigen Muſeumsorganismuß gebuhre. Man dürfe aver das Vertrauen haben daß vielleicht die nächſte Zeit unſeren Wünſgſen und Plänen Erfüllung bringe. Trotz des trüben Ausblicks in die Zu⸗ kunft dürfe die Weiterarbeit nicht ins Stocken geraten; ſie müſſe nach Eintritt friedlicher Verhältniſſe mit verdoppelter Kraft wieder aulge⸗ nommen werden. Der vom Schriftführer verleſene Jahresbe⸗ richt für 1918 wurde genehmigt, desgleichen die Jahres vdech⸗ nung. Dem Rechner Herrn Carl Baer wurde Entlaſtung exteilt und der Dank für ſeine Mühewaltung ausgeſprochen. Wiedergewählt wurden die Ausſchußmitglieder Privatmaun Carl Baer, Mäßchen⸗ ſchuldirektor Jul. Buſch, Kaufmaunn Wilhelm Gverig, Archlickt Thomas Walch, Prokuriſt Herm. Waldeck. Beſtätigt wurde die Zuwahl des Herru Juweliers Carl Heisler. Genehmigt warde eine Aenderung der Vereinsſatzung: Erhöhung der Zahl der Ans⸗ ſchußbeiräte auf 10 bis 20 und Bildung eines Verwaltungzrots. Aus der letzten Ausſchußfitzung iſt mitteilenswert: Die VBereins⸗ verſammlungen und das Stadtgeſchichtliche Mu⸗ ſeum bleiben bis auf weiteres geſchloſſen. Die Neueinrichtun z der Sammlungen konnte noch nicht beendet werden;: geplant iſt guße r dem Holgfkulpturen⸗ und Keramikſaal ein Textilienſgal. Ueber die mit der künftigen Verwendung des hieſigen Schloſſes zuſammen⸗ hängenden Pläne wurde Bericht erſtattet. Gröͤßere Schenkunge von Gegenſtänden erhielten wir von den Erben unſeres verſtorbenenr Vorſitzenden, Kommerzienrat Zeiler(darunter eine Karriketuten⸗ ſammlung aus den Kriegsſahren 1870/71 in 6 Bänden); von den Er⸗ ben des f Fräulein Marie Biſſinger(3 Mappen mit Skiszen unn. des Mannheimer Malers Joſef Auguſt Biſſinger, geb. 1814, geſt, 1857); Kaufmann Georg Schreiber(Münzen, ÜUhren u. a. Gegenſtande ans Familtenbeſitz!; vom Grenadier⸗Regiment Nr. 119 (verſchiedene Gegenſtände aus dem Offizier⸗Kaſino): Wilbelm Kac⸗ ſen lverſchiedene Alt⸗Mannheimer Druckſachen und Schriftſtücke Durch Tod verloren wir unſere Mitglieder: Frau Kommerzienegt Carl Reuther Witwe. Kaufmann Karl Noether. Pripatmain Wilhelm Stachelhaus. Frau Komwerzienrat Luiſe Belker⸗ Die Gemeindewahlen. )(Ettlingen, 3. Juli. Geſtern wurde bei der Bürger⸗ meiſterwahl der bisherige Bürgermeiſter Huegel wieder⸗ gewählt. Rommunales. *Karlsruhe, 2. Juli. Nachdem die Badiſche Rogierung für die ſtaatlichen Beamten in den größeren Städten des Landes eine unge⸗ teilte Arbeitszeit von 8 Stunden einſchließlich ciner h Adi Pauſe eingeführt hat, ermächtigte der Stadtrat die Vorf ſtädtiſchen Aemter und Betriebe, ſoweit es der Vetrieb und Geſchäfts⸗ gaug zuläßt auch für die ſtädtiſchen Beamten und Angeſteulen die ungeteilte Arbeitszeit einzuführen. Sie wird danach dauern: In der Zeit vom 15. April bis 15. September von morgens 7 Uhr bis nachmittags Uhr, in der Zeit vom 16. September bis 14. April von morgens 8 Uhr bis nachmittags 4 Uhr. Au den Samsta⸗ gen dauert die Arbeitszeit ohne Pauſe in der Zeit vom 15. April bis 15. September von morgens 7 Uhr bis nachmittags 1½ Uhr, in der Zeit vom 16. September bis 14. April von murgens 8 Uhr bis nach⸗ mittags 2 Uhr. An den Tagen vor Oſtern, Pfingſten, i und Neujahr endigt die Arbeitszeit unter Wegfall der Pauſe 2 Stun⸗ den früher. Dle Regelung der Dienſtzeit bei der Hauptrerwalktung behält ſich der Stadtrat noch vor. Nus ödem Lande. * Pfoxsheim, g. Juli. Auf dem Bahnhof Mühlacker fuhr letzter Tage ein Trupp Eugländer durch, anſcheinend Soldaten ohne Wafſen in Chaki Uniform. Auf dem Wagen, in dem ſie fuhren, war ein Settel mit der Aufſchrift„Britiſche Miſſton ſür Ulm“ aufgeklebt. 30 Ihringen a.., 1. Juli. Die Scharlachepidemie, die vor einiger Zeit ausgebrochen iſt, iſt im Rückgange begriffen. Es ſens 50 Erkrankungen und 7 Todesfälle rorgekommen. Die Schulen maß⸗ 195 geſchloſſen werden. Man hofft ſie in 14 Tagen wieder eröffnen gu önnen, *Villingon, 30. Juni. Wie anderwärts, ſo ſind auch hier die Kirſchen nicht anders als zu 2/ und darnber das Pfund verkguft worden. Ein Blumenkohl koſtet hier bis zu 3 J. Um nun die dio⸗ hende Selbſthikfe zu vermeiden, hat ſich der Akbeiterrat mit dem Be⸗ zirksamt und dem Bürgermeiſtexamt ins Einverneßmen acfetzt und erreicht, daß die Kirſchen von ſetzt zn nunmehr durch den Kommungl⸗ verband Villingen⸗Stadt zum feſtaeſetzten Höchſtpreis ron 70 pfg. ver⸗ kauft werden. Ferner wurde ſcharfe Koutrolle des Gemüſcverkaufs zugeſichert. )Lörrach, 3. Juli. Nach dem„Oberländer Boten“ hat die Ver⸗ waltung der ſchweizeriſchen Bundesbahnen die Frage der Wie den⸗ eröfſuung des Babiſchen Bahnhofes in Baſel bevan⸗ delt. Es konnte nach Karlsruhe mitget werden, daß der Mieder⸗ eröſfnung des Badiſchen Bahnhofes in Baſel kein Hindernis mehr enz⸗ gegenſteht Pfalz, Heſſen und Amgebung. 2 + Darmſtadt, 3. Juſl In der jünaſten Sigung des Exnäh⸗ rungsbeirates berichtete der Vorſitzende, Herr Bürgermeſſter Müller, eingehend über die Vorſchläge betr. die Preis lung der Lebensmittel. Es war erwogen worden, für den Bezug billiger Lebensmittel für Einzelperſonen das Einkommen von „ 1500 anzunehmen, bei 2 Perſonen 2400, für drei Perſonen 38000 A, bei vier Perſonen 4000 J, für fünf und mehr Perfonen 5000. Da etwa 80 Prozent der Einwohner Einkommen unter 5000 haben, müßten die übrigen 20 Prozent die Lebensmittel um ſo teurer bhezahlen, damit die Koſten gedeckt werden. Da hierzu außerordentlich viel Antrüge zu erwarten ſind, wird ein überaus koſtſpieliger und longwieriger Apparat entſtehen, abgeſehen davon. daß beiſpielsweiſe für die beſſer Bemittelten ſich ein Liter Milch aulf etwa 6 ½ berechnen würde. 2 Aus dieſen Gründen hat man in den meiſten Städten von der Staffelung Abſtand genommen. Sehr emp⸗ fehlenswert erſcheint dagegen der vom Reich vorgeſchlagene Meg, doß das Reich und die Gemeinden, wie die Einzelſtaaten eſnen ent⸗ ſprechenden Juſchuß zu den Ankaufskoſten leiſten, der durch Steuoen gedeckt wird. Für die nächſte Sitzung ſollen hierzu geeignete Vor⸗ ſchläge ausgearbeitet werden. 25 Gerichtszeitung. X Heidelberg, 3. Juli. Villen ſtand der ſchon vielſach mit Zuchthaus vorbelraſte Haſey⸗ arbeiter Peter Grohmüller von Neckarhauſen vor der Straſlameſel. die ihn zu 5 Jahren Zuchthaus verurteilte. Sein Helfershelſeß iſt inzwiſchen im Bruchfaler Zuchthaus geſtorben * Freiburg, 3. Juli. Im Pionierpark Haltingen ſtand der Ar; beiter Wilhelm B. aus Haltingen im Mai Poſten. Er trug einen ſcharf geladenen, aber nicht geſicherten Karabiner, der ſich, als B. eine ungeſchickte Bewegung machte, entlud. Die Kugel traf eine Hilfsſchreiberin, die ſo ſchwer verletzt wurde, daß ſie faft augen⸗ blicklich ſtar b. Das Mädchen war das einzige Kind ſeiner Eltern. 1 B. ſtand jetzt wegen fahrläſſiger Tötung vor der Sirgg kammer. Obſchon ihm ein ſehr gutes Leumundszeugnis ausgeſtellt murde und obſchon die Eltern des getöteten Mädchens ihn in einem Schreiben an das Gericht der Milde der Richter einpfahlen, wurd? er wegen fahrläſſiger Tötung zu einer Gefängnisſtraſe von dri Monaten verurteilt.— Wegen räuberiſcher Erpreſſundo hafte ſſey der 36jährige Bergmann Arnold Schnitzler vor den Geſch⸗ renen zu verantworten. Er hatte in Hofsgrund eine 7. hrigde Frau mit dem Revolver bedroht und von ihr ein Geldbetrag er⸗ preßt. Das Schwurgericht verurteilte Schnitzler zu 2% Jahren. fängnis. Witerungsbgericht. —————ůů— we daeeneereneerer deewer Baro- 3 1ie 8d Höchete meter- 1 ager Tewp. nemefRKUn ern batum stand mor ens in der ebſag des ud.⸗ 9 13 re d ne dae cnerzut agen ie genel· m radee. Grad C. Jden am grat 0. enz veen eee e ee e, ee 28. Jun 0 e 28, J0n„„% 30. Junl 752.0 10.0.5.5 16.5 8 2 deen 1. J0 750.50 19.5 5 15 57 S2 de 2. Jal 250 ½i l iee eee, 3. Jul 754.8107.5 2 19. äsün e 8 4. 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